St. Michael Lausanne Pfarrblatt Juli - September 2020 - Cath-VD

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St. Michael Lausanne Pfarrblatt Juli - September 2020 - Cath-VD
Pfarrblatt Juli – September 2020

                        St. Michael Lausanne
             Römisch-Katholische Pfarrei deutscher Sprache im Kanton Waadt
                           47. Jahrgang, Nr. 3 – erscheint vier Mal im Jahr

                                                                              Foto: © by_Adolf Riess_pixelio.de

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St. Michael Lausanne Pfarrblatt Juli - September 2020 - Cath-VD
Inhaltsverzeichnis                           Vorwort des
              Pfarrblatt Juli-September 2020                      Pfarreipräsidenten

         • Bild – Titelseite:                             Liebe Pfarreiangehörige,
           Steine zum Denken!
                                                              «Leben in einer anderen Welt»
         • Vorwort des Pfarreipräsidenten
         • Worte von Kaplan Wolfgang Birrer               Dieses Zitat aus dem Text im Editorial
         • Gedanken zur Zeit von Josef Schmid             der Schweizer Illustrierten vom 17. April
         • Berichte für die Pfarreiversammlung            2020 von Co-Chefredaktor Werner De
         • Pfarreiausflug                                 Schepper, gab mir viel zu denken! Auch ich
         • Mittelteil: ZUR BIBEL: Das Leben               habe mir «Gedanken zur Zeit» ge­­macht,
             in Fülle – HALLO HERR PFARRER:               Sie finden diese ebenfalls im Pfarr­blatt.
             Heilige und Sünder – DOSSIER:
             Behütet unterwegs – für jede Reise-          Wie das Leben in unserer Pfarrei weiter
             Art den passenden Heiligen – BE­TEN          geht ist im Moment in Vorbereitung!
             IM ALLTAG: Litanei der Heiligen –            Angesichts der aktuellen Corona Pande-
             FÜR JUNG UND ALT: Kathedrale                 mie musste sich die Diözese den Mass-
             von Santiago                                 nahmen des Bundesrates anschliessen, in
                                                          welchen das Feiern aller öffentlichen
         •   Einige interessante Artikel aus den
                                                          Got­tesdienste ab dem 13. März 2020 un­­
             Auswahltexten für Pfarrblätter
                                                          tersagt wurde. Inzwischen sind die Mass­
         •   Agenda
                                                          nahmen gelockert worden, das heisst
         •   Kalender
                                                          Got­tesdienste sind wieder erlaubt, sofern
         •   Wegbeschreibung und Gottesdienste
                                                          wir die vorgeschriebenen Schutzkon­zepte
                                                          einhalten. Die Auflagen sind je nach dem,
                 Corona Virus Vorkehrungen                bezogen auf die Grösse der Kirche und
             Sämtliche Gottesdienste und Anlässe          Anzahl der Gläubigen, sehr unterschied-
           werden bis September nicht stattfinden.        lich. Es müssen vor allem die Abstands­
           Bitte konsultieren Sie für die Gottesdienste
                                                          regeln unter den Kirchenbesuchern und
              unsere Agenda und unseren Kalender
          _____________________________________           das desinfizieren der Hände beachtet wer­
                                                          den. Das gemeinsame Beten und Singen
          Wichtig Hinweise:                               sind im Moment (Anfangs Juni) noch
          Falls Sie hohes Fieber, Husten und Atembe­      untersagt. Auch für den Kommunion­
          schwerden haben und anderes Unwohlsein,         empfang, sowie das Einziehen des Opfers,
          bleiben Sie bitte zu Hause.                     gilt es Vorschriften zu beachten. Wir freuen
          Wenn es Ihr Gesundheitszustand notwendig
          macht, kontaktieren Sie – zuerst telefonisch
                                                          uns auf diese Öffnung und gehen acht-
          – Ihren Arzt oder eine Notfallstelle. Meiden    sam den Weg zusammen weiter.
          Sie Besuche beim Arzt oder in Notfallstellen    Unsere Pfarreiversammlung wird ver-
          ohne vorherige Kontaktaufnahme.
                                                          mutlich im Oktober oder sogar im No­­

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St. Michael Lausanne Pfarrblatt Juli - September 2020 - Cath-VD
vember stattfinden. Sie wird Ihnen im        Diese Gottesdienste können Sie entwe-
     nächsten Pfarrblatt nochmals angekün-        der auf einem Tablett, einem PC oder
     digt. Jedoch finden Sie bereits sämtliche    sogar auf ihrem Natel (Smartphone) mit-
     Berichte in diesem Pfarrblatt.               erleben (Auszug aus dem Schreiben der
                                                  Diözese).
     Die Tradition der fast 50 vorangegange-
     nen Pfarrblatt-Jahrgänge soll beibehalten    Desgleichen können Sie die Radio- oder
     werden. Wir möchten Sie auch weiterhin       Fernsehmesse in deutscher und französi-
     informieren, über unsere Gottesdienste       scher Sprache mitfeiern. SRF/RTS/ Kanal9
     und Anlässe mit verschiedensten Berich-      (D)
     ten. Das Augustinerwerk unterbreitet uns
     eine reichhaltige Auswahl an religiösen      Wie bis anhin betreut uns unser Priester
     Beiträgen.                                   Wolfgang Birrer in einem kleinen Pen-
                                                  sum von nur 15 %. Wir möchten ihm
     Wir laden Sie ein, nach dieser etwas ab-     herzlich danken für seine grosse Mühe
     rupten Pause, im September wieder an         und sein Bestreben uns das Wort Gottes
     den verschiedenen Gottesdiensten teil zu     zu verkünden. Wir schätzen es sehr, ihn
     nehmen. So werden Sie den Kontakt            auch in dieser schwierigen Zeit als Seel-
     untereinander erneut pflegen können.         sorger mit uns zu wissen.
     Im Internet finden Sie noch mehr Infor-      Der Pfarreirat wünscht Ihnen von Her-
     mationen über die «Pfarrei St. Michael       zen gute Gesundheit und eine schöne
     Lausanne» oder «Mission Allemande VD»:       Sommerzeit. Wir freuen uns Ihnen schon
     https://www.cath-vd.ch/missions/             bald wieder begegnen zu dürfen.
     dann: DEUTSCH                                         Ihr Pfarreipräsident, Josef Schmid
     Ebenfalls können Abonnenten der Zei-
     tung 24h den jeweiligen Sonntagsgottes-
     dienst in deutscher Sprache in der betref-
     fenden Rubrik finden.                           « Die Zeit danach »
     Für Pfarreiangehörige, die sich nicht        Wort für den Sommer 2020
     mehr in der Lage fühlen unsere oder an-            von Kaplan Wolfgang Birrer
     dere Gottesdienste zu besuchen stehen
     folgenden Adressen auf Internet zur Ver-     Liebe Leserinnen, liebe Leser,
     fügung um Gottesdienste mitzuerleben:
     in Deutsch: (https://www.bibeltv.de)         Während ich Ihnen diesen Text schreibe,
     + (https://kanal9.ch/category/messe/)        wird gerade die Nachricht herausgegeben,
     in Französisch: (https://www.diocese-lgf.    dass es erlaubt ist, Gottesdienste wie­der
     ch/accueil.html) oder                        in der Öffentlichkeit zu feiern. Kehren
     (https://www.rts.ch/play/radio/emission/     wir zurück in den Alltag, den wir vor
     messe?id=1423948) oder                       der Corona-Krise kannten? Oder doch
                                                  ­
     (https://radiomaria.ch)                      (noch) nicht? Wie wird alles weitergehen?

                                                                                           3

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St. Michael Lausanne Pfarrblatt Juli - September 2020 - Cath-VD
Niemand weiss es, niemand kann es            Krise und hofft, sie danach nicht zu ver-
         sagen.                                       lieren.
         Wir alle, ob jung oder alt, sind von den     Die menschlichen Beziehungen wurden
         Auswirkungen der gegenwärtigen Pan-          vielerorts vertiefter wahrgenommen, so­­
         demie betroffen. Konfrontiert mit Ein-       wohl im privaten als auch im berufli-
         schränkungen und Vorsichtsmassnahmen,        chen Rahmen. Dies ist sicherlich ein Se­­
         hat sich unser Leben nachhaltig verän-       gen. Viele Menschen gaben ihrer Sorge
         dert. Enkelkinder durften ihre Gross­        füreinander durch Hilfsbereitschaft, tele-
         eltern nicht mehr sehen. Wir sind aufge-     fonische Kontaktaufnahme, gegenseitiges
         fordert Distanz und Hygiene einzuhal­ten,    Wohlwollen und im Gebet zum Aus­druck.
         um uns gegenseitig zu schützen. Wir
         müs­sen verantwortlich miteinander um­­      «Es fehle an der Zeit», hörte man regel-
         gehen, da die Gefahr unsichtbar ist. Das     mässig, bis zum Ausbruch der Krise.
         öffentliche Leben wurde in vielen Be­­       Dann das Gegenteil! Wir wurden plötz-
         reichen lahmgelegt. In einer pulsieren-      lich aufgefordert so viel wie möglich zu
         den Stadt wie Lausanne, kehrte Ruhe ein,     Hause zu bleiben. Das setzte voraus die
         verbunden mit menschenleeren Strassen.       Tagesstruktur neu zu überdenken. Die
         Das geschäftliche Treiben wich einer nie     par­­tielle Ausgangssperre forderte uns zu­­
         dagewesenen Stille. Nicht nur einen Tag      sätzlich auf, die «gewonnene» freie Zeit
         oder während einer Woche, sondern wo­­       sinnvoll zu nutzen. Viele Menschen ha­­
         chenlang! Es war etwas sonderbar und         ben sich mit der langsam verrinnenden
         benötigte Zeit, sich im Inneren auf die      Zeit schwer getan, für andere kam sie wie
         Veränderungen umzustellen. Aber diese        ein Geschenk. Eine willkommene Gele­
         Krise kann uns Menschen etwas Positives      gen­heit, mit sich selbst in Berührung zu
         hinterlassen; ich habe solche Bemer­kun­     kommen, über das Leben nachzuden-
         gen in letzter Zeit von verschiedenen Sei­   ken, oder in der Beziehung zu Gott im
         ten gehört.                                  Glauben wachsen. Freie Zeit kann auch
                                                      den Sinn für Betrachtung fördern: Beim
         Eine Person, die im Aktivleben steht und     Lesen des Evangeliums, vor dem Aller-
         nicht zwangsläufig wegen der Krise           heiligsten in einer Kirche, oder draussen
         arbeits­los wurde sagte mir, dass sie es     beim Bewundern der Natur. Eine Gabe
         sehr schätze, für einige Wochen in einem     des Schöpfers, die uns geschenkt ist. Ver­
         ruhigeren und menschlicheren Rahmen          gessen wir nicht, dass sich die Umwelt
         arbeiten zu dürfen. Frei von unnötigem       dank eingeschränktem Flug- und Stras­
         Druck durch dringende E-Mails und            sen­verkehr deutlich erholt hat!
         allerlei Sitzungen, die oft nicht so wich-
         tig und unumgänglich sind, konnte sie        Liebe Leserinnen, liebe Leser, ich möch-
         sich konzentriert ihrer Arbeit widmen.       te mein Wort an Sie alle beenden, indem
         Dies hatte ebenfalls eine positive Aus­      ich Ihnen einige Zitate unseres Papstes
         wirkung auf das Fami­    lien­
                                      leben. Diese    Franziskus auf dem Weg gebe. Am Abend
         Person erkannte die po­­sitiven Seiten der   des Freitags, 27. März 2020, zelebrierte

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er eine eindrucksvolle einstündige Ge­­        mand sich allein rettet. Angesichts des
     bets­andacht, die er mit dem eucharisti-       Leidens, an dem die wahre Entwicklung
     schen Segen für die ganze Welt beendete.       unserer Völker gemessen wird, entdecken
     Das Evangelium des Sturms auf dem See          und erleben wir das Hohepriesterliche
     (vgl. Mk 4, 35-41) wurde verkündet:            Gebet Jesu: “Alle sollen eins sein” (Joh
     Papst Franziskus betonte mit Nachdruck,        17,21). Wie viele Menschen üben sich
     dass die ganze Menschheit – ohne Aus­          jeden Tag in Geduld und flössen Hoff­
     nahme – im Kampf gegenüber des Virus           nung ein und sind darauf bedacht, keine
     Corona, im selben Boot unterwegs ist.          Panik zu verbreiten, sondern Mitverant­
                                                    wortung zu fördern. Wie viele Mütter,
     In seiner Ansprache erwähnte Papst Fran­       Väter, Grossmütter und Grossväter, Leh­
     ziskus einige Impulse, die nach der            rerinnen und Lehrer zeigen unseren Kin­­
     schwie­rigen Zeit der Krise uns anzuspre-      dern mit kleinen und alltäglichen Gesten,
     chen vermögen: «Du rufst uns auf, diese        wie sie einer Krise begegnen und sie
     Zeit der Prüfung als eine Zeit der Ent-        durch­stehen können, indem sie ihre Ge­­
     scheidung zu nutzen. Es ist nicht die Zeit     wohnheiten anpassen, den Blick aufrich-
     deines Urteils, sondern unseres Urteils:       ten und zum Gebet anregen. Wie viele
     die Zeit zu entscheiden, was wirklich          Menschen beten für das Wohl aller, spen-
     zählt und was vergänglich ist, die Zeit,       den und setzen sich dafür ein. Gebet und
     das Notwendige von dem zu unterschei-          stiller Dienst – das sind unsere siegrei-
     den, was nicht notwendig ist. Es ist die       chen Waffen (…)
     Zeit, den Kurs des Lebens wieder neu auf
     dich, Herr, und auf die Mitmenschen            Denn das ist Gottes Stärke: alles, was uns
     auszurichten. Und dabei können wir auf         widerfährt, zum Guten zu wenden, auch
     das Beispiel so vieler Weggefährten schauen,   die schlechten Dinge. Er bringt Ruhe in
     die in Situationen der Angst mit der           unsere Stürme, denn mit Gott geht das
     Hingabe ihres Lebens reagiert haben. Es        Leben nie zugrunde».
     ist das Wirken des Heiligen Geistes, das       Papst Franziskus schloss seine Ansprache
     in mutige und grosszügige Hingabe ge­­         mit einem vertrauensvollen Gebet: «Sag
     gossen und geformt wird. Es ist das Le­­       zu uns noch einmal: “Fürchtet euch
     ben aus dem Heiligen Geist, das in der         nicht” (Mt 28, 5). Und wir werfen zu-
     Lage ist, zu befreien, wertzuschätzen und      sammen mit Petrus “alle unsere Sorge auf
     zu zeigen, wie unser Leben von gewöhn-         dich, denn du kümmerst dich um uns”
     lichen Menschen – die gewöhnlich ver-          (vgl. 1 Petr 5, 7)».
     gessen werden – gestaltet und erhalten
     wird (…): Ärzte, Krankenschwestern und         Mögen wir durch den Glauben und die
                                                    Zuversicht unseres Papstes unterstützt
     Pfleger, Supermarktangestellte, Reini­gungs­
                                                    und gestärkt bleiben!
     personal, Betreuungskräfte, Trans­por­teure,
     Ordnungskräfte, ehrenamtliche Helfer,          Ich wünsche Ihnen allen einen gesegne-
     Priester, Ordensleute und viele, ja viele      ten Sommer.
     andere, die verstanden haben, dass nie-                        Kaplan Wolfgang Birrer

                                                                                            5

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höchster Stelle offiziell nach Hause ver-
                  «Gedanken zur Zeit»                  bannt wurden. Sicher, es mussten einige
                    von Josef Schmid                   Strafen ausgesprochen, gewisse Gebiete
                                                       und Orte strenger bewacht oder sogar
                                                       geschlossen werden. Aber dennoch, mit
         Liebe Pfarreiangehörige,                      normalem Menschenverstand durften wir
                                                       uns ohne grosse Auflagen frei bewegen,
         im nachfolgenden Text möchte ich Ihnen,
                                                       um unseren Körper fit zu halten. Und
         wie in der Einleitung angedeutet, meine
                                                       doch, jeder Einzelne musste bei sich zu
         Gedanken zu dieser Krise und Pandemie
                                                       Hause sein, ob er nun in einer Familie, in
         darlegen.
                                                       einer Zweisamkeit oder sogar alleine
         «Leben in einer anderen Welt»                 wohnt.
         Wie dieses Zitat aussagt, so haben wir        Ich möchte schon vorab all den Men-
         uns alle sicherlich schon Gedanken ge-        schen ein Kränzchen winden, die diese
         macht, wie es denn wohl weitergehen           schwierige Zeit ganz alleine gemeistert
         wird auf unserer Welt, in Europa, in der      haben und nur über Telefonanrufe und
         Schweiz, ja rund um uns herum!                Meldungen mit ihren Lieben, ihren Freun­
                                                       den und Freundinnen oder Bekannten in
         Wir alle mussten mit den einschneiden-
                                                       Verbindung standen. Unwiderruflich war
         den Massnahmen unserer Freiheit leben,
                                                       dies eine sehr schwierige und teils auch
         unsere Gewohnheiten ändern. Selbst
                                                       eher langweilige Zeit. Da sind Ehepaare,
         unsere Familienangehörigen und Freunde
                                                       die sich gut verstehen, schon mal bevor-
         durften wir nicht mehr treffen!
                                                       zugt. Sie können sich gegenseitig unter-
         Im Editorial der erwähnten Schweizer          stützen, unterhalten und zusammen we­­
         Illus­trierten betonte der Co-Chefredaktor,   nigs­tens die Mahlzeiten geniessen. Ich
         dass wir uns alle mehr oder weniger vor-      glaube, dass vor allem dieser Moment für
         bildlich an die Vorgaben und Verhaltens­      Einzelpersonen sehr schwierig war. Allein
         regeln des Bundesrates gehalten haben.        auf sich gestellt, keine andere Personen,
         Somit ist uns eine totale Ausgangssperre      keine Familie, keine Freunde mit denen
         erspart geblieben!                            sich Mahlzeiten und Gedankenaustausch
                                                       teilen liessen! Vor allem Euch allen, liebe
         Für unser Land mit unserer Demokratie
                                                       Alleinstehende, gehört grosser Respekt
         ist dies sicher ein gutes Zeichen. Ja, wir
                                                       diese Zeit gut überstanden zu haben.Nur,
         haben das Recht abzustimmen! Aber dies
                                                       ich meine, dass dieser Corona Virus für
         fordert ebenfalls einiges von jedem Ein-
                                                       alle Menschen ein Stress bedeutet. Die
         zelnen, und so akzeptierten wir diese
                                                       Möglichkeit einer Erkrankung und der
         erlassenen Vorkehrungen!
                                                       teils fatalen Folgen, lösen grosse Ängste
         Auch ich bin der Meinung, dass wir uns        aus. Wir wissen es: die Gefahr bleibt be­­
         gut an diese uns auferlegten Regeln ge-       stehen und wird uns noch länger einschrän-
         halten haben und dadurch nicht von            ken. Wir können dies nicht abstreiten,

         6

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selbst wenn wir versucht waren zu sagen:      Zeit weiter gearbeitet haben und sich der
     Das berührt mich nicht, ich bin gesund, ich   grossen Ansteckungsgefahr aussetzten, mit
     lebe und halte mich korrekt an die Vorga­     der Belastung vielleicht ihre Lieben zu
     ben, wie sie uns auferlegt wurden!            Hause anzustecken!
     Die düstere Bedrohung bleibt gegenwär-        Diesen Personen müssen und dürfen wir
     tig. Die Corona-Virus-Erkrankung kann         dankbar sein. Ob es sich nun um das
     uns schwere Zeiten abverlangen, leider        Spital-, Verkaufspersonal, Busfahrer, Ei­­
     bis hin zum Tod … und wir können ihr          sen­
                                                      bahnangestellte, Polizei, Feuerwehr
     nichts entgegenhalten, nur hoffen, ban-       oder Kehrichtabfuhr, Vorsteher oder An­­
     gen, falls es uns doch betrifft, dass wir     ge­
                                                     stellte handelt. Alle waren mit ihren
     re­­sistent sind um es verkraften zu kön-     Einsätzen in der Krisenzeit um unser
     nen…                                          Wohl und Sicherheit besorgt.
                       ✴✴✴
                                                   Aber meine Gedanken gehen auch zu
     Aber, haben wir nicht auch etwas gelernt      den Personen, welche die Kinder betreu-
     in dieser Zeit? Während Jahren bewegten       ten oder gar mit ihnen die Schulbank
     wir uns in einer für uns normalen Zeit.       von zu Hause aus drückten, und neben-
     Doch für viele Menschen auch eine stür-       bei Job und Haushalt auch noch unter
     mische und überaus hecktische, stressige      «einen Hut» bringen mussten! Oder jene
     Zeit, wo wir uns selten eine Verschnauf­      Menschen, die durch diese Pandemie in
     pause gönnten. Ständig bedacht unserer        finanzielle Schwierigkeiten geraten sind,
     Arbeit und jeglichen Verpflichtungen nach­    sei es wegen den Ausfällen von Einnah-
     zugehen und immer besorgt, alles in un­­      men, Lohnausfall oder gar Job-Verlust!
     seren Alltag hineinzubringen, ob Beruf,
                                                                    ✴✴✴
     Familie, Sport, Hobbys und Vergnügen
     und vieles mehr!… Dann, plötzlich fährt       Für uns waren es zu Hause vielleicht län-
     die ganze Welt herunter, auch die wich-       gere Stunden, vielleicht war es nicht im­­
     tigsten und unerlässlichen Aufgaben, Arbei­   mer so interessant! Wir vermissten den
     ten, Anlässe, Reisen und jegliche Vorha­      Kontakt mit Familie und Freunden und
     ben lagen da plötzlich alle am Boden!!        vieles mehr…
     Niemand konnte mehr «so tun und wol-
     len» wie er es gewohnt war. Alles, aber       Aber, haben wir nicht auch schönes er-
     auch alles wurde heruntergefahren…            lebt? Da möchte ich nur schon auf die
                                                   Freiwilligen und Organisationen zu spre-
                        ✴✴✴                        chen kommen, die selbstverständlich an­­
                                                   dern geholfen haben, sei es mit Einkau­
     Nein, bei weitem, alles wurde nicht her-
                                                   fen oder Kontaktaufnahme, oder vielem
     untergefahren, es gab sogar noch mehr
                                                   mehr. Ihnen auch ein grosses Danke­
     Stress und grosse Unsicherheit! Ich mei-
                                                   schön!
     ne unsere Ärzte und das Pflege- und Rei­
     nigungspersonal in den Spitälern. All         Und – da kommt nun ein wichtiger
     jene Personen, die in dieser schwierigen      Gedanke: Wir sollten alle diese Gesten

                                                                                           7

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niemals vergessen! Es waren so viele                      müssen. Leider sind wir unserer Gesund­
         schöne Erlebnisse zwischen Mitmenschen,                   heit zuliebe, gezwungen all diese Mass­
         vor allem zwischen Jung und Alt. Behal­                   nah­men ohne «Aufmüpfen», zu respek-
         ten wir alles in guter und langer Erinne­                 tieren. Dies gehört sicher zum Christ­sein;
         rung.                                                     für den Mitmenschen besorgt sein! So
                                                                   versuchen wir doch wenigstens «dieses
         Sicher gab es auch andere, schlechtere                    Etwas» beizubehalten in unserer nun so
         Beispiele. Aber diese beruhen öfters auf                  fragilen Welt. Zu aller Letzt wird es auch
         Gegenseitigkeit!                                          uns helfen, denn wir können uns viel-
         Ja, in Zukunft müssen wir bewusster durch                 leicht gerade durch diese Gesten vor einer
         die Welt gehen, uns so bewegen und so                     Ansteckung schützen.
         reisen, dass wir die andern nicht stören in                                ✴✴✴
         all den verschiedensten Regeln und Vor­
         ga­ben, die wir nun langsam aufgenommen                   Sicherlich, es liegt nicht am Präsident der
         haben. Eines der Beispiele: Wir müssen                    Pfarrei St. Michael, Ihnen Anordnungen
         Abstand halten und diesen auch allen                      zu erteilen, oder Sie aufzufordern gewis-
         andern gewähren. Ausweichen und an­­                      se Handlungen zu befolgen! Aber es hat
         dern den Platz lassen und dies einfach so                 mich sehr berührt, dass ein Journalist in
         respektieren. Wir dürfen nicht immer                      einer öffentlichen Illustrierten sich dazu
         nur auf unserem Recht beharren, son-                      Gedanken machte und den Mut auf-
                                                                   brach­te, die Leute auf die verschiedenen
         dern sollten in gutem Einvernehmen mit­
                                                                   Punkte anzusprechen, die wir vielleicht
         einander diese Krise auch in Zukunft be­­
                                                                   nicht unbedingt hören möchten!...
         wältigen. Bestimmt werden wir uns noch
         länger an Linien und Abstand halten                                                     Josef Schmid

                        Erntedankfest 2019 der Kinder Gruppe JE:                                   Bild Marlies Douw

         8

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Leider haben uns im vergangenen Jahr
              Berichte 2019-2020                    drei langjährige Mitglieder verlassen:
            der Pfarreiversammlung
                                                    Frau Hedi Schenker und Frau Alice Giger,
                                                    (beide ehemalige Mitglieder des Frauen-
     Liebe Pfarreiangehörige,                       und Müttervereins), sowie Herr Walter
                                                    Zuber. Wir behalten die Heimgegange­
     Nachfolgend werden Sie sämtliche Be­­          nen in lieber Erinnerung.
     richte lesen können, welche eigentlich an
     der Pfarreiversammlung vorgelesen wür-         Aus verschiedenen Gründen war es nicht
     den. Der Pfarreirat hat beschlossen, diese     möglich einen Ausflug zu unternehmen.
     Berichte bereits jetzt abzudrucken. Sie kön­   Hinzu kam die Corona-Krise, die alles
     nen all diese Texte in Ruhe durchlesen und     zum Stillstand brachte. Damit verbun-
     sind dann bereits informiert über unsere       den fielen sämtliche Gottesdienste nach
     Aktivitäten des letzten Pfarrei­jahres. Wir    dem Aschermittwoch aus. Wer hätte sich
     werden Sie im nächsten Pfarr­blatt infor-      vorstellen können, plötzlich den Gefah-
     mieren bezüglich der Mög­­     lichkeit eine   ren einer Pandemie ausgesetzt zu wer-
     Pfarreiversammlung ein­zu­be­rufen.            den? Wir hoffen auf eine baldige Norma-
                                                    lisierung der aktuellen Lage und freuen
                                  Der Pfarreirat    uns auf die Wiederaufnahme der Pfarrei-
                                                    aktivitäten.
                                                    Ein herzliches Vergelts Gott gebührt un­­
                                                    serem Seelsorger Wolfgang Birrer für sein
            Kurzbericht 2019-2020                   vorbehaltloses Mit-Uns-Sein. Auch den
                                                    Mitwirkenden, die im Stillen den Mitt­
             der Mittwochsgruppe                    wochstreff vorbereiten, ein grosses Dan­
                                                    ke­schön.
     Wie üblich traf sich die Mittwochsgrup-        Den traditionellen Besuch im Café Vin-
     pe zwei Mal im Monat zur Messfeier. In         cent werden wir noch nachholen!
     der schlichten, hübsch geschmückten Ka­­                          Charlotte Aschwanden
     pelle fühlen wir uns willkommen. Wir
     schätzen die Gottesdienste, zelebriert von
     Kaplan Wolfgang Birrer, in denen uns
     wertvolle Impulse mitgegeben werden.
     Beim anschliessenden Kaffee geniessen wir
     das gesellige Zusammensein, oft gefolgt
     von interessanten Diskussionen. Ja, unse-
     re Gemeinschaft ist getragen von einer
     spürbaren Solidarität. Wir sind wie eine
     Familie, besorgt füreinander.

                                                                                           9

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Am 26. Januar durften wir unseren Fa­­
            Bericht 2019-2020 Gruppe                   miliengottesdienst in der Hauskapelle
             Junger Eltern mit Kinder                  von Wolfgang und seinen Mitbrüdern
                                                       feiern. Wir dachten an all die Menschen,
                                                       die von uns gegangen sind und zündeten
         Vor den Sommerferien am 16. Juni ver-         für sie eine Kerze an.
         abschiedeten wir uns mit einem Gottes-
         dienst und einem Spaziergang durch die        Zusammen mit der französisch spre-
         Weinberge von Familie Heckermann mit          chen­den Kirchengemeinde feierten wir
         Finja und Nele, die zurück nach Deutsch­      am ersten Sonntag im März einen zwei-
         land umgezogen sind. Alexandra Hecker­        sprachigen Familiengottesdienst.
         mann hatte sich in unserer Gruppe über        Trotz der Corona-Pandemie hatten wir in
         viele Jahre sehr engagiert. Sie hatte immer   diesem Jahr wieder viele schöne Begeg­
         die traditionellen Nikolausfeiern orga­       nungen und hoffen sehr, dass wir uns im
         nisiert und war auch eine grosse Stütze       Juni zu unserem geplanten Spaziergang
         während der Kommunionvorbereitungs­           in den Weinbergen wiedersehen können.
         kursen.
                                                       Im Namen der jungen Familien sage ich
         Im September zum Erntedankfest brach-         ein ganz herzliches Dankeschön an Wolf­
         ten die Familien zum Gottesdienst Kör-        gang, der uns sehr unterstützt und eine
         be mit Früchten, Gemüse und Brot mit.         wunderbare Beziehung zu den Familien
         Wir bedankten uns für die Gaben der           und vor allem zu Kindern aufgebaut hat.
         Natur und Gottes Schöpfung. Abschlies-        DANKE Wolfgang.
         send segneten die Kinder zusammen mit
         Wolfgang die Gaben.                           Lausanne, 21. Mai 2020
         Am 10. November zum Martinsfest ge-                      Für die Gruppe JE Marlies Douw
         dachten wir dem Heiligen Martin und
         feierten einen Gottesdienst zum Thema
         «Teilen». Abschliessend machten wir einen
         kleinen Laternenumzug durch die Kirche
         und sangen dazu das St. Martinslied.
         Der Nikolaus besuchte uns am 7. De­­
         zem­ber wieder im Wald von Belmont
         und brachte für jedes Kind ein Säckchen
         mit Nüssen, Mandarinen und Schokolade.
         Am dritten Adventsonntag bastelten die
         Kinder während des Gottesdienstes einen
         grossen Adventskranz und hörten dazu
         die Geschichte dieser Tradition für die
         Vorweihnachtszeit.
                                                       St. Nikolaus                Bild Marlies Douw
         10

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messe und «Du grosser Gott, wenn ich in
               Bericht 2019-2020                  Ehrfurcht schaue». Cécile und un­­    sere
             des gemischten Chores                Chor­leiterin Charlotte, spielten zwei Zi­­
                                                  ther­
                                                      stücke und überrascht wurden wir
                                                  bei der Gabenbereitung mit dem Stück:
     Die Eucharistiefeier zum « Fest der Auf-     «Dä Wildhuser», einer Delegation des JK
     erstehung Christi» vom 21. April wurde       Alpenrösli, dargeboten von Albert, Ernest,
     mit Liedern, vorgetragen vom Chor: «Glo­     Charlotte, Cécile, Toni und Walter. Für
     ria, Gloria», das «Halleluja» und das        den «Herbsttreff» hatte Charlotte wieder
     «Agnus-Dei» und fünf Lieder aus dem          ein Liederbüchlein zusammengestellt, alle
     Katholischen Gesangbuch für alle Mess-       Lieder waren einstimmig, ausser dem
     besucher verschönert. Cécile Aeby trug       «Kyrie».
     drei Zitherstücke vor und Charlotte hat-
     te ein Stück von Johann Sebastian Bach       Der jährliche Ausflug der Pfarrei St. Mi­­
     auf der Orgel eingespielt.                   chael vom 12. Oktober führte in die
                                                  «Abbaye de la Maigrauge». Ein Lieder-
     Die Pfarrei St. Michael traf sich, wie       büchlein ersetzte das Gesangbuch, natür-
     jedes Jahr, am 30. Mai in «Les Monts-de-     lich wieder vorbereitet von Charlotte. Es
     Pully» für den Familientag. Alle Lieder      war die kleinste Delegation, die je an einem
     konnten die Anwesenden aus dem Ge­­          Pfarreiausflug unterwegs war. Kranke
     sangbuch mitsingen. Am 16. Juni feier-       Mit­­glieder und die Schreibende, unfall-
     ten wir die letzte Heilige Messe vor den     bedingt, konnten leider nicht teilnehmen.
     Sommerferien. Der Chor sang vierstim-
     mig «Nun jauchzt dem Herren alle Welt»,      Am 7. Dezember, Kolpinggedenkfeier, durf-
     «All Ehr dir Gott in der Höh», «Veni         te der Chor mit «Wir sagen an den lieben
     Sancte Spiritus», «Laudate omnes gen-        Advent», «Gott sandte zu uns seinen Sohn»,
     tes». Das «Wunderbar verborgner Gott»        «Wo zwei oder drei in meinem Na­­men
     wurde einstimmig gesungen und «Weit          versammelt sind» den Gottes­dienst ver-
     wie das Meer» sangen alle mit und der        schönern. Es durfte natürlich am Schluss
     Chor sang den Refrain mit der «Ober-         das Kolpinglied nicht fehlen. In der Eu­­­
     und Altstimme».                              charistiefeier vom «Vierten Ad­­vents­sonn­­
                                                  tag» sangen der Chor und die Messbesu­
     Die Eucharistiefeier vom 15. September       cher alle Lieder gemeinsam aus­ser dem
     «Eidgenössischer Dank-, Buss- und Bet­       «Freut euch, ihr Christen alle». Den Ab­­-
     tag» feierte Bischofsvikar Christophe Go­­   schluss des Gottesdienstes machten Cécile
     del mit uns. Am Anfang und am Schluss        und Charlotte mit ihrem Zither­spiel.
     hörten wir ein kurzes Orgelspiel. Das
     «Grosser Gott wir loben dich» sang die       Am 19. Januar 2020 trug der Chor das
     ganze Pfarrgemeinde gemeinsam, der Chor      «Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt»
     verschönerte die Feier mit «Herr, erbarme    und das «Dona nobis pacem» vierstim-
     dich», «Gloria Patrie et Figlio», «Halle­    mig vor und in die anderen Gesängen
     luja», dem «Sanctus» aus der Schubert­       konnten alle einstimmen.

                                                                                           11

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Für den 16. Februar, unserem Pfarreifest,    Im vergangenen Jahr haben wir wie­­
         mit zweisprachigem Gottesdienst in der       derum lediglich die vier traditionellen
         Basilika «Notre-Dame» hatte der Chor         An­­lässe durchgeführt, nämlich das Jass-
         sich gut vorbereitet und auf zusätzliche     Tournier, den Herbst-Treff, den Kol­ping-
         Sänger und Sängerinnen zählen können.        Gedenktag sowie das Sauerkraut-Essen.
         Der Chor trug «Grosser Gott wir loben
         dich», «Herr, erbarme dich», «Lob Ehr        Das Jass-Tournier von Mitte Mai, be-
         und Preis sei Gott», das «Alleluja», «Ich    sucht von lediglich 9 Teilnehmern, wur-
         will Dich lieben meine Stärke» und «Von      de nach 3 Runden von Kurt Jendly ge-
         guten Mächten» vor. Der Organist, Pascal     wonnen, gefolgt von Xaver Hartmann
         Pillourd, begleitete die Alphornstücke an    und Gérard Mauch. Alle Teilnehmer konn­
         der Orgel. Anschliessend hatte der Virus     ten wiederum einen grösseren oder klei-
         «Covid-19» uns fest im Griff und die         neren Preis entgegen nehmen.
         FEDEC informierte Kaplan Birrer und          Zum Herbst-Treff fanden wir uns am 6.
         den Pfarreirat, dass keine Messfeiern mehr   Oktober in der Cabane von Monts-de-
         stattfinden dürfen!!!                        Pully ein. Nach der Messe genossen wir
         Am Schluss meines Berichts gilt ein gros-    die köstliche Suppe vorbereitet von Susi
         ses Dankeschön unserer Chorleiterin          und Gérard. Das grosszügige Opfer von
         Char­lotte für ihren grossen Einsatz und     Fr. 361.– kam dem Kolpingwerk in Tan-
         die Geduld mit uns!!!                        sania zu gut zur Unterstützung des Pro-
                                     Anna Amstutz     jektes «Wasser ist Leben».
                                                      Am 7. Dezember gedachten wir, anläss-
                                                      lich der Messe, des Gründers von Kol-
              Kolpingfamilie Lausanne                 ping. Das Opfer, die Spenden, sowie der
              Jahresbericht Vereinsjahr               Erlös aus dem Nachtessen, von erfreuli-
                     2019-2020                        chen Fr. 1040.– wurden ebenfalls Kol-
                                                      ping Schweiz überwiesen zu Gunsten des
                         (Kurzfassung)                vorerwähnten Projektes.
         (Der vollständige Bericht war für die Ge­­   Gut gelaunte und hungrige 24 Personen
         neralversammlung vom 27. März 2020           nahmen gemeinsam das Sauerkraut-Essen
         bestimmt. Die Versammlung musste auf         am 19. Januar im Restaurant «La Treille»
         einen späteren Zeitpunkt verschoben          ein.
         wer­­den).                                   Herzlichen Dank für die aktive Beteili-
         Die vergangenen Monate waren von viel        gung an den diversen Anlässen.
         Trauer und Abschiednehmen geprägt.           Wir konnten wiederum viele schöne Stun­
         Am 2. Juni verstarb Martha Boschung,         den miteinander verbringen.
         am 18. Oktober verschied Walter Zuber,       Mai 2020
         am 21. November starb Gérard Mauch
         und am 16. Dezember Peter Kuster.            TREU KOLPING                   Dölf Klingler

         12                                            Fortsetzung vom Pfarreiteil nach dem Dossier

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Worte unseres Seelsorgers                      Bericht 2019/2020
          Kaplan Wolfgang Birrer                        des Pfarreipräsidenten

     Das Jahr 2020 wird uns in unvergessli-         Lieber Herr Kaplan Wolfgang Birrer,
     cher Erinnerung bleiben.                             Liebe Pfarreiangehörige,
     Ohne Vorwarnung begann mein sechstes          Während fast eines ganzen Pfarreijahres
     Pastoraljahr als Kaplan in unserer Pfarrei    durften wir schöne Gottesdienste und
     St. Michael. Dass ich Sie, liebe Pfarrei-     sehr angenehme Momente miteinander
     angehörige, weiterhin betreuen darf, er-      erleben! Leider konnte Ostern nicht
     füllt mich mit grosser Freude. Ich schätze    mehr gefeiert werden. Wir wurden ge-
     die gute Atmosphäre unserer Gemein-           zwungen weitere Sonntags- und Mitt-
     schaft, sowie die Zusammenarbeit sämt-        wochs­gottesdienste abzusagen, den Grund
     licher Gruppierungen.                         dazu kennen wir alle nur zu gut!
     Gerne bin ich weiter als Seelsorger für Sie   Wir alle richten an Sie, Wolfgang, ein
     da und überbringe Ihnen das Wort Got­         herzliches Dankschön für Ihre Bemü-
     tes in den verschiedenen Messfeiern.          hungen und die vielen Vorbereitungen,
                                                   seien es Texte fürs Pfarrblatt oder Gedan­
     Mit dem Ausbruch der Corona-Krise             ken, welche Sie während der Gottes­
     anfangs März, hat sich unser Pfarreileben     dienste in deutscher Sprache an uns rich-
     drastisch verändert. Wir mussten auf die      ten. Nun sind Sie schon das sechste Jahr
     Gottesdienste der Karwoche, Ostern, Auf­      tätig in unserer Pfarrei und verantwort-
     fahrt und Pfingsten verzichten. Ein Virus     lich für sämtliche priesterlichen Dienste.
     wurde zur Bedrohung der Menschheit.           Lieber Wolfgang, ich möchte mich mei-
     Eine nie dagewesene Situation!                nen letztjährigen Worten wieder anschlies­
     Bleiben wir weiterhin solidarisch mit­        sen: «Wir schätzen Sie sehr und anerken-
     einander verbunden. Beten wir für alle,       nen Ihre immerwährenden Anstren­­gun­gen
     deren Alltag massiv belastet ist und ver-     uns Gott näher zu bringen.»
     trauen wir auf die Fürsorge Gottes.           Ein grossartiges Geschenk in unserer
     In der Vorfreude, Sie voraussichtlich nach    Pfarrei ist es, dass wir untereinander gu-
     den Sommerferien wieder begrüssen zu          ten und freundschaftlichen Kontakt pfle-
     dürfen, wünsche ich Ihnen für jeden Tag       gen dürfen. Es ist für uns alle eine Ab­­
     die nötige Gelassenheit und Zuversicht.       wechslung die schönen und gemütlichen
                                                   Momente zusammen zu verbringen. Wir
                         Kaplan Wolfgang Birrer    geniessen auch einen Apéro nach einem
                                                   feierlichen Sonntagsgottesdienst, den Kaf­
                                                   fee nach dem Mittwochsgottesdienst oder
                                                   andere Momente an verschiedensten An­­
                                                   lässen der Pfarrei und Vereine.

                                                                                          13

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Ein wichtiger Punkt in einer Pfarrei ist es   Adolf Karsch, (Vater von Marlies Douw,
         auch, dass man Pfarreiangehörige finden       wir kennen ihn vom Familientag Pfarrei­
         kann, welche sich immer wieder freiwillig     ausflügen und mehreren Gottesdiens­ten),
         einsetzen und durch ihre Mithilfe ermög-      Grosselfingen Deutschland, am 15. Ja­­
         lichen die Pfarrei- und Vereinsanlässe        nuar 2020
         durch­zuführen. Herzlichen Dank für Ihre
                                                       Wir schliessen alle lieben Verstorbenen
         Mithilfe.
                                                       unserer Pfarrei in unser Gebet ein und
         Wir dürfen uns hier im Marienheim zu          gedenken den Angehörigen, welche in
         Hause fühlen und verfügen über genü-          der Zeit der Trauer stehen. Wir schlies-
         gend Räumlichkeiten. Im Namen der             sen auch alle Mitchristen, welche von
         ganzen Pfarrei danken wir der Stiftung        Kaplan Wolfgang Birrer im vergangenen
         Marienheim für diese Geste.                   Jahr beerdigt wurden ins Gebet ein:
                         **   **   **                  Herr gib ihnen die ewige Ruhe und das
                                                       ewige Licht leuchte ihnen. Herr lass sie
         Auch dieses Jahr möchten wir einen
                                                       ruhen in Frieden und tröste ihre Angehö-
         Moment innehalten um allen Mitmen-
                                                       rigen, tröste auch uns und gib uns allen
         schen zu gedenken, die heim berufen
                                                       die Kraft und den Mut diesen Schmerz
         wurden.
                                                       zu ertragen. Gib den Angehörigen Kraft
         Es haben uns verlassen:                       ihr Leben neu zu gestalten, um wieder
                                                       mit Freude in die Zukunft sehen zu kön-
         Hedi Schenker, EMS Clair-Soleil - Fon­
                                                       nen. Amen. Gegrüsset seist Du Maria…
         dation Asile des Aveugles, Ecublens, am
         21. April 2019                                               **   **    **
         Alice Giger, EMS Baumettes Renens             Wir, unser Priester, sowie der Pfarrei-
         (von Renens), am 2. Mai 2019                  und Seelsorgerat, sind bestrebt, dass sich
         Martha Boschung, Prilly,                      alle Pfarreiangehörigen in unserer Ge­­
         am 2. Juni 2019                               mein­ schaft wohlfühlen. Wir versuchen
                                                       auf all Ihre Anliegen einzugehen. Falls ir­­
         Stefanie Pitton, Fondation La Colline à       gendetwas versäumt wurde, bitten wir Sie
         Chexbres (von Prilly), am 29. Juli 2019       um eine verständnisvolle Beurteilung.
         Walter Zuber, Lausanne, am 18. Okto-          Ger­­ne nehmen wir davon Kenntnis.
         ber 2019                                      Gegenseitig haben wir ein freundschaftli-
         Gérard Mauch, Lausanne, am 21. No­­           ches Einvernehmen. Es ist schön zu wis-
         vember 2019                                   sen, dass sich die verschiedenen Gruppen
                                                       für das Pfarreigeschehen einsetzen. Ich
         Als Kolpingsmitglied: Peter Kuster, Cla­      danke allen dafür.
         rens, am 16. Dezember 2019
                                                                      **   **    **
         Hedwig Saner, Savigny, am 11. Januar
         2020

         14

20-07_Lausanne.indd 14                                                                        16.06.20 14:36
Hier einen kurzen Rückblick der ver-           wir behalten diesen schönen Tag gu­­
     schiedenen Aktivitäten:                        ter Erinnerung.
     ➢ Unser Familientag fand wie immer          ➢ Unserer Weihnachtsfeier ging ein feier-
       am Auffahrtstag in den Cabanes de           licher Adventsgottesdienst voran, ze­­
       Mont-de-Pully statt. Es ist immer           lebrierte von Wolfgang Birrer. Da­­
       etwas Spezielles den Gottesdienst ein-      nach verwandelte sich unser Saal in
       mal auswärts feiern zu dürfen und           einen weihnächtlichen Festsaal. Nicht
       anschliessend einen schönen, gemüt-         nur Kerzen erhellten den Saal, son-
       lichen Tag zu geniessen. Danke den          dern auch der Duft von Tannästchen
       Organisatoren: Büchli & Co.                 und Mandarinen liess uns auf Weih­
                                                   nachten einstimmen. Vreni Büchli las
     ➢ Am Gottesdienst des Eidg. Dank-,
                                                   uns eine Weihnachtsgeschichte vor.
       Buss- und Bettag durften wir unseren
                                                   Einige Weihnachtslieder wurden ge­­
       Bischofvikar Christophe Godel als
                                                   sun­gen. Die Dankesworte an die
       Hauptzelebrant begrüssen. Sein Inte­
                                                   Pfarrei und Vereine des Pfarreipräsi­
       resse an unserer Pfarrei hat uns sehr
                                                   denten gehören auch zu diesem Weih­
       gefreut.
                                                   nachtsfest. Weihnachtsguetzli, Schög­
     ➢ Der Pfarreiausflug führte uns zur Ab­­      geli, Mandarinen und Getränke
       tei Maigrauge in der Stadt Frei­burg.       wur­­den aufgetischt. Ja, dieser Mo­­
       Die Schwestern befolgen die Regeln          ment ging viel zu schnell vorbei und
       nach dem hl. Benedikt. Unse­ren Pil­        genossen das Zusammensein.
       gergottesdienst zelebrierte Wolfgang
                                                 ➢ Im Abendgottesdienst vom Neujahrs­
       Birrer in der sehr alten Kirche des
                                                   tag besinnen wir uns auf das bevorste-
       Klosters. Anschliessend erfuhren wir
                                                   hende Jahr. Eine willkommene Tra­­
       viel über das Leben im Kloster und
                                                   dition, die wir mit einem Apéro
       als Abschluss durften wir den Kreuz­
                                                   ver­­binden.
       gang des Klosters besichtigen. Nach
       einem hervorragenden Mittagessen in       ➢ Wie schon so viele Jahre, fand auch
       der Bildungsstätte und Gästehaus Notre-     dieses Jahr der traditionelle Gottes-
       Dame de la Route in Villars-sur-Glâne,      dienst für französisch- und deutsch-
       besuchten wir das Elektro-Wasser­           sprechende Gläubige in der Basilika
       kraft­
            werk in Broc, ein lehrreiches          Notre-Dame du Valentin statt. Der
       Museum. Wir erhielten Erläuterungen         feierliche Gottesdienst wurde zele­
       zu allen Energien, eine Modelleisen­        briert von unserem Seelsorger Wolf­
       bahnanlage, um den Tagesablauf für          gang Birrer. Wir danken den Sänger
       die Elektrische Energieversorgung           und Sängerinnen unseres verstärkten
       Strom­sparmassnahmen aufzuzeigen            Chores für die schöne Umrahmung.
       und eine Vorführung mit Hoch­span­          Ein herzlicher Dank den drei Alp­
       nung, um Blitze zu erzeugen. Es war         hornbläsern, sowie dem Organisten,
       eine sehr interessante Führung und          für seine kompetente Begleitung.

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Im Anschluss an den festlichen Got-       Trotzdem und vor allem für die viele
              tesdienst lud Kaplan Wolfgang Birrer      Zeit, die Ihr immer wieder in unsere
              alle Besucher in den Pfarreisaal Notre-   Pfarreigemeinschaft investiert habt,
              Dame zum legendären Pfarreifest-          möch­te ich allen ein herzliches Vergelt’s-
              Apéro-Dinatoire ein, offeriert von        Gott aussprechen.
              unserer Pfarrei. Allen die mitgeholfen                   ** ** **
              haben diese wunderschönen und lec­
              ke­ren Speisen herzurichten gilt mein     Ich möchte Ihnen danken für die immer
              herzlichster Dank. Dem Pfarreifest-       wieder grosszügigen Spenden- und Opfer­
              Komitee mit Präsidentin, Charlotte        eingänge. Einerseits ist dies sicherlich ein
              Aschwanden, Regina Schmid, Verena         Zeichen der Dankbarkeit, dass Sie unsere
              Ravalitera und Toni Räss danken wir       Gottesdienste und Anlässe sehr schätzen.
              herzlich für die gesamte Organisation     Anderseits geben Sie damit auch Aus­
              dieses sehr schönen Anlasses.             druck, dass Sie gerne andere Menschen
                                                        und Werke unterstützen.
              Zu guter Letzt geht unser Dank auch
              an die Pfarrei Notre-Dame du Va­­len­     In dieser Corona-Shutdown-Zeit war es
              tin, insbesondere an Herrn Pfarrer Du­­   un­serer Pfarrei nicht möglich die verschie-
              praz, für die Gastfreundschaft, wel­che   denen Opfer aufzunehmen. Wir haben in
              wir immer wieder erfahren dürfen.         einem erweiterten Seelsorgerat beschlos-
                                                        sen jene Hilfswerke grosszügig zu unter-
         ➢ Der Einkehrnachmittag Ende Februar           stützen, welche in den ausgefallenen Got­
           wurde von unserem Seelsorger Wolf­           tesdienste nicht berücksichtigt wurden.
           gang Birrer vorbereitet und vorgetra-
           gen. Wir danken ihm für diesen Vor­          Opfer bis Ostern: Fastenopfer
           trag, welcher uns in die Fastenzeit          Opfer Familientag: Für werdende Mütter
           einstimmte.                                  Opfer 16. Juni 2020: Flüchtlingshilfe
                         **   **   **                   Möchten Sie eines der obigen Werke
         Anfangs März erreichte auch uns diese          unterstützen, bitten wir Sie, den Betrag
         ausserordentliche Pandemie der Covid-          auf unser Postkonto mit dem gewünsch-
         19. Die meisten Aktivitäten lagen plötz-       ten Vermerk zu überweisen. Wir werden
         lich brach! Unsere Gottesdienste und           die Beträge dann an die entsprechenden
         sämtliche Anlässe der Pfarrei mussten alle     Stellen weiterleiten.
         abgesagt werden!                               Pfarrei St. Michael
                                                        Pfarrei der deutschsprachigen Katholiken
         Ich möchte dem Pfarrei- und Seelsorge-
                                                        1004 Lausanne
         rat sowie allen Organisatoren der ver-
                                                        IBAN CH81 0900 0000 1002 3247 4
         schiedenen Gruppen unserer Pfarrei für
                                                        oder Postcheckkonto: 10-23247-4
         ihre Freiwilligenarbeit danken. Es sind
         immer weniger Personen, die gesundheit-        Nochmals ein herzliches «Vergelt’s Gott»
         lich fähig sind mitzuhelfen, oder die          für Ihre Unterstützung.
         Anlässe und Gottesdienste zu besuchen.                    Josef Schmid, Pfarreiratspräsident

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öffnen und uns von ihm berühren lassen.
           Jahresbericht 2019-2020                    Die anschliessende Diskussion war sehr
              des Seelsorgerates                      rege und interessant.
                                                      Sie haben uns auch die Idee für unsere
                                                      ökumenische Wanderung zu den Schwes-
     Der Pfarreipräsident hat in seinem               tern von Grandchamp im neuenburgi-
     Bericht die verschiedenen Anlässe des            schen Areuse gegeben. An einem herrli-
     vergangenen Pfarreijahres Revue passie-          chen Herbsttag war dies unser Ziel. Wir
     ren lassen, und aus den Berichten unserer        wurden von Schwester Therese empfan-
     Pfarreigruppen ersehen wir auch wie viel-        gen. Sie erklärte uns die Entstehungsge-
     fältig unser Pfarreileben ist. Viele schöne      schichte, den Sinn und das Leben in die-
     Erlebnisse werden auch dieses Mal wieder         ser ökumenischen Gemeinschaft. Gebet
     in unserer Erinnerung haften bleiben.            und Versöhnung unter Christen, Völkern
     So danke ich allen Vertretern der Pfar-          und Kulturen sind die Herzstücke der
     reivereine und -gruppen für die Pro-             Kommunität. Wir durften am Mittags-
     grammgestaltung und Organisation der             gebet teilnehmen, sowie am gemeinsa-
     diversen Zusammenkünfte liturgischer,            men Mittagessen, welches wir in Stille
     sozialer oder gesellschaftlicher Art. Dan-       einnahmen. Nach diesem eindrücklichen
     ke dem Chor, den Kollegen vom Pfarrei-           Tag und einem Spaziergang mit Glacé-
     und Seelsorgerat und all den wertvollen          halt am Ufer des Neuenburgersees fuh-
     Helfern, die dazu beitragen, dass unsere         ren wir mit den öffentlichen Verkehrs-
     Pfarrei lebendig ist, und dass jeder Anlass      mitteln wieder nach Hause zurück.
     zum Fest wird.                                   Im März trafen wir uns zum ökumeni-
     Ganz besonders möchte ich Ihnen, Ka­­            schen Weltgebetstag. In der Kirche von
     plan Wolfgang, für die gute Betreuung            Villamont haben wir mit den Christen
     unserer Pfarreimitglieder in den diversen        rund um den Erdball für Zimbabwe ge-
     Gruppen, oder bei Ehevorbereitungen,             betet. Das Thema der Feier war ein Zitat
     Taufen und Bestattungen danken. Sie              aus einer biblischen Erzählung aus dem
     vermitteln uns Christi Botschaft, regen          Johannes-Evangelium « Steh auf, nimm
     uns zum Nachdenken an und geben uns              deine Matte und geh deinen Weg ». Der
     immer wieder neue Impulse.                       Text sollte nicht nur auf die Frauen in
                                                      Zimbabwe in ihrer persönlichen und
     Am Einkehrtag haben Sie uns aus dem              politischen Situation Einfluss haben, son-
     Apostolischen Schreiben von Papst Fran­          dern er kann auch uns in vielen Le­­bens­
     ziskus « Aperuit Illis », d.h. « Öffnet See­le   situationen einen Weg aufzeigen – uns
     und Geist fürs Evangelium » über die             auf Veränderung in unserem Leben ein-
     wesentlichen Bestandteile des Hirten­            zulassen und aufzustehen für Frieden und
     briefes informiert. Papst Franziskus sagt,       Versöhnung. Danke den Frauen der Vor­­
     dass die Bibel der Ort der Begegnung mit         bereitungsgruppe für die gute Zu­­   sam­
     Gott ist. Wir sollen uns dem Wort Gottes         menarbeit.

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Dies war gleichzeitig der letzte Gottes-
         dienst im vergangenen Pfarreijahr – seit
         dann hält Corona die Welt in Atem. So­­
         ziale Kontakte wurden eingeschränkt,
         Gottesdienste konnten nicht mehr be-
         sucht werden. Unsere Lieben konnten
         wir gar nicht mehr oder nur begrenzt
         sehen. Alle festlichen Kirchenanlässe wur­
         den abgesagt. Das religiöse Leben fand am
         Fernsehen oder über andere neue Kom­
         munikationsmittel statt. Es wurde ruhig
         und still, fast gespenstig still. Wir hatten
         Zeit, über das nachzudenken, was uns             Abschiedsfeier Fa. Heckermann 16.6.2019
         Halt gibt – Zeit für die Suche nach uns                                          Bild Marlies Douw
         selbst.
         Einsam im Petersdom machte Papst Fran­
         ziskus in der Osternacht den Gläubigen
         Hoffnung und sprach Mut zu. «Habt
         keine Angst, fürchtet euch nicht – die
         Auferstehung Jesu ist die Botschaft der
         Hoffnung».
         Wir wollen hoffen, dass sich alles zum
         Guten wendet und in absehbarer Zeit ein
         Impfstoff oder ein Medikament gegen
         diesen Virus gefunden wird. So rechnen
         wir fest damit, dass nach der Sommer-
         pause die Ansteckungsgefahr gebannt ist,
         und wir wieder, wie früher, zu den Got-
         tesdiensten zusammenkommen können.
         Darauf freuen wir uns.                           Gottesdienst Kinder JE Advent 2019
                  Seelsorgeratpräsidentin Verena Büchli                                   Bild Marlies Douw

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Aber dann und wann…

     Obwohl ich mich im Wasser pudelwohl fühle           der Trägheit und Gewohnheit und endlosen
     und gerne schwimme, bin ich keine gute und          Duldsamkeit rauszuspringen und Kopf über in
     auch eine eher ängstliche Schwimmerin –             die Wasser des Lebens einzutauchen. In diese
     vielleicht, weil ich es erst mit 12 gelernt habe.   schutzlosen, verheissungsvollen, belebenden,
     Es fiele mir etwa nie ein, mich in einem breiten    neu machenden Wasser des Lebens!
     Fluss vom Wasser treiben zu lassen oder in
                                                         Oft genug aber fehlen sie mir, der Mut und das
     einem Hallenbad auf der mittleren Bahn zu
                                                         Vertrauen. Aber dann und wann bin ich mir die­
     schwimmen. Und noch weniger fiele mir ein,
                                                         ser Energie so gewiss, höre ich sie so deutlich,
     was Petrus in den Sinn gekommen ist, weil er –
                                                         diese Stimme – «Komm!» – dass mich nichts
     wer weiss – vielleicht ein tollkühner Schwim­
                                                         und niemand aufhalten kann. Es sind jene Mo­
     mer war. Der Apostel hatte ja durchaus etwas
                                                         mente des Lebens, die das Unmögliche möglich
     Draufgängerisches an sich. Und als Fischer war
                                                         machen, die ohne alle Angst vor Verlust hinste­
     es wohl eh wichtig gewesen, gut schwimmen
                                                         hen lassen und eine Ahnung von Auferstehung
     zu können. Dieser Petrus also, der mit den an­
                                                         in den Alltag übersetzen.
     deren Jüngern inmitten einer stürmisch­nächt­
     lichen See im Boot kauert, sieht plötzlich den      Und ab und an vernehmen wir es auch gemein­
     Rabbi übers Wasser auf sie zukommen und             sam, dieses «Kommt!» Und wir geben das Be­
     schreit ihm entgegen: «Rufe mich raus aus dem       obachten auf, streifen uns gegenseitig die Ge­
     Schiff und ich komme!» – «Komm!», schreit           pflogenheiten von den Schultern, weiten die
     Jesus zurück, und Petrus hebt tatsächlich seine     Grenzen und wagen uns auf die Strassen hin­
     Beine über den Rand des Bootes, betritt die         aus, die ganz neue Erfahrungen des geteilten
     Wogen der Wasser und geht auf den Rabbi zu …        Lebens für uns bereithalten und ein Weniger
                                                         an Leid und ein Mehr an Glück bedeuten. Und
     Das ist eine grosse Sehnsucht von mir, immer
                                                         wir sehen einander auf dem wankenden Grund
     genug Mut fassen zu können, immer genug
                                                         in die Augen und werden uns der Gegenwart
     Vertrauen in mir zu spüren, um immer neu aus
                                                         unseres Gottes ganz und gar bewusst.
     all den Booten der scheinbaren Sicherheit, der
     angeblichen Sachzwänge, der kühlen Vernunft,                kath.ch/ Jacqueline Keune/Foto: Sr Catherine

                                                                                                         19

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Betet freie Schweizer» – aber wofür?

         Am Nationalfeiertag werden Tausende an Bundesfeiern die Natio­               Als Politiker habe für ihn aber auch das Franz von Assisi zugeschriebene
         nalhymne singen. Und dabei rufen sie sich und ihre Mitbürgerinnen            Friedengebet eine grosse Bedeutung: «Herr, mach mich zu einem Werk­
         und ­bürger auch dazu auf zu beten. kath.ch hat sich umgehört                zeug Deines Friedens.»
         und die Frage gestellt: Wofür wird denn heute gebetet?
                                                                                      Zanetti hat vor kurzer Zeit auch in kirchlichen Kreisen für Aufsehen ge­
         Gott wird im Schweizerpsalm in starken, sich an der Bergwelt orientie­       sorgt, als er bekanntgab, einen Vorstoss einzureichen, um die zivile von
         renden Naturbildern gepriesen. Und der Mensch wird in jeder Strophe          der religiösen Eheschliessung zu trennen.
         daran erinnert, dass er auf «Gott im hehren Vaterland» zählen darf.
                                                                                      Ich bete selten für eine bestimmte Sache.
         Gott vertrauen – und ihn ansprechen                                                              Lukas Niederberger, Geschäftsleiter der Schwei­
         Doch zuvor kommt der Aufruf, dass sich der Mensch an diesen Gott                                 zerischen Gemeinnützigen Gesellschaft SGG: «Mein
         wenden soll: «Wenn der Alpenfirn sich rötet, betet, freie Schweizer,                             Beten beschränkt sich natürlich nicht auf den
         betet!», heisst es in der ersten Strophe der Schweizer Landeshymne.                              Bundesfeiertag. Ich bete regelmässig. Aber ich bete
                                                                                                          selten für eine bestimmte Sache, weil sonst Gott
         Wir halten ein stilles Gebet für die Anliegen der Heimat.                    das Mittel und nicht mehr das Ziel des Gebets wäre. Mein Gebet beste­
                               Irene Gassmann, Priorin des Klosters Fahr: «Bei uns    ht vorwiegend aus einem einzigen Wort: Danke. Oft danke ich Gott
                               im Kloster Fahr machen wir in der Eucharistiefeier     dafür, in einem so schönen Teil dieses Planeten leben zu dürfen.»
                               und Vesper je eine Fürbitte für unser Land. Am
                               Abend des 1. August gestalten wir eine erweiterte      Viele Menschen (und Muslime) beten für die Schweiz.
         Komplet und beten das Gebet für die Heimat aus dem Kirchenge­                                   Abduselam Halilovic, Medienverantwortlicher der
         sangbuch und singen anschliessend den Schweizerpsalm. Danach läu­                               Vereinigung der Islamischen Organisationen in
         ten bei uns alle Glocken für 15 Minuten, während dieser Zeit halten die                         Zürich (VIOZ): «Meiner Kenntnis nach gibt es keine
         Schwestern persönlich stilles Gebet für die Anliegen der Heimat.»                               besondere muslimische Veranstaltung zum 1. August
                                                                                                         oder ein gemeinsames Gebet. Jedoch denke ich,
         Gebet für die Heimat: «Gott, du willst, dass die Menschen ein Zuhause                           dass sehr viele Menschen (und Muslime) für die
         haben und in Frieden leben. Wir bitten dich für unsre Heimat und für         Schweiz persönlich beten, auch am 1. August. Ich leite Ihnen das fol­
         alle Menschen, die in ihr wohnen: Gib den Männern und Frauen, die            gende Gebet weiter, welches ich sehr schön gefunden habe.»
         Führungsaufgaben haben, Weisheit und Tatkraft. Lass alle, die in unse­
         rem Land leben, ihre Verantwortung im Umgang mit deiner Schöpfung            «O Gott, errette uns vor allen Worten die Schmerzen zufügen und verleihe
         wahrnehmen. Gib, dass in den Gemeinschaften, den Familien und                uns Herzen die berühren. O Allbarmherziger, gib uns die Weisheit, um
         Gemeinden Eintracht und Gerechtigkeit herrschen. Ermutige uns, dass          von der Rechtleitung zu lernen, mit der du alle Propheten gesegnet
         wir uns für den Frieden in der Welt und für den Fortschritt aller Völker     hast. Wir bitten dich, tröste diejenigen, die in Trauer sind und erleich­
         einsetzen. Das gewähre uns durch Jesus, deinen Sohn, unseren Bruder          tere ihren Zustand. Unser Herr, verleihe uns Mitgefühl und Verständnis,
         und Herrn. Amen.»                                                            so dass wir in Frieden und Gerechtigkeit leben mögen. Hilf uns, die
                                                                                      Unterdrücker aufzuhalten, egal ob sie aus unserer Nation, Rasse oder
         Das Kloster Fahr bezeichnet sich selber als Ort der Begegnung. Die           Stamm sind, oder nicht. Gib uns die Kraft, für das Gute aller Menschen
         Schwestern der Gemeinschaft leben nach den Regeln des Hl. Benedikt.          zu sorgen. Lass unsere Kinder von unseren Fehlern lernen und für eine
                                                                                      sicherere, friedlichere und gerechtere Welt arbeiten. Leite unsere Anführer
                             Claudio Zanetti, SVP­Nationalrat aus dem Kanton          zu weisen und gerechten Entscheidungen. Bewahre uns vor Hass und
                             Zürich: «Als Gebet für die Schweiz bietet sich natür­                                                 Intoleranz. Mache uns zu je­
                             lich das in seiner Schlichtheit bestechende Gebet von                                                 nen, die sich für das Gerech­
                             Niklaus von Flüe, dessen Statue sich auch im Bun­                                                     te, Gute und Schöne einset­
                             deshaus findet, an.»                                                                                  zen. Bei Deiner unermessli­
         «Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir.                                                    chen Barmherzigkeit bitten
         Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu Dir. Mein Herr                                                wir dich. Amin!»       (ft/ms)
         und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir.»                                                            Niklaus v. Flüe lebte hier im Ranft

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Pfarreiausflug 2020                           Agenda der Pfarrei
                 vom 10. Oktober                              Juli bis September 2020

     Leider mussten wir die Organisation un-           Eucharistiefeiern im Pfarreizentrum
     seres jährlichen Pfarreiausfluges wegen
     der COVID19-Pandemie unterbrechen.                im Juli 2020
     Normalerweise fanden Sie in dieser Pfarr­         ■ kein Sonntags-Gottesdienst
     blattnummer eine Anmeldung, welche
     nun verschoben werden muss. Da in die-
     sem Zeitpunkt noch nicht klar definiert           im August 2020
     ist wie es mit den Car-Unternehmen al­­           ■ kein Sonntags-Gottesdienst
     lenfalls gehandhabt wird, müssen wir
     eine Alternative finden um trotzdem
                                                        im September 2020
     einen Ausflug organisieren zu können.
                                                        ■ 20. September,   Sonntag: 1000 h
     Wir werden uns, sobald es irgendwie                  Eidg. Dank-, Buss- und Bettag
     möglich ist, bemühen einen Ausflug mit               Wir freuen uns auf Euch nach
     Gottesdienst und einem Zusammensein,                 dieser langen Zeit ohne
     je nach dem Fortschritt der Auflagen der             deutschsprachige Gottesdienste.
     Pandemie, organisieren. Wir finden es
     wichtig, dass wir trotz dieser langen Kri-        Mittwochs-Gruppe
     se die Zusammengehörigkeit fördern soll-
     ten. Eine gute Gelegenheit diesen Kon­            Hl. Messe in der Kapelle
     takt zu bewerkstelligen ist sicher ein            anschliessend Kaffee
     Pfar­rei­ausflug. Jedoch möchten wir einen        ■ 26. August,      Mittwoch: 930 h
     Ausflug vorschlagen ohne dass man ir-             ■   2. September, Mittwoch: 930 h
     gendwelche Risiken auf sich nehmen                ■ 23. September, Mittwoch: 9
                                                                                     30 h
     muss. Wir werden Sie im nächsten Pfarr-
     blatt darüber informieren. Jedoch bitten          an den restlichen Mittwochen:
     wir Sie schon jetzt das Datum vom                 ■ Hl. Messe: 9
                                                                      00 h
     Samstag, den 10. Oktober 2020 zu re-                in Notre-Dame du Valentin,
     servieren. Wir danken Ihnen für Ihr Ver-            anschliessend Treffen zum Kaffee
     ständnis.
                          Das Organisationskomitee
                                                        Ferien unseres Seelsorgers:
                               des Pfarreiausfluges:
      Kapl. Wolfgang Birrer, Charlotte Aschwanden,      im August 2020
                          Regina und Josef Schmid
                                                        Mittagstischder evang. Kirchgemeinde
                                                        Villamont fällt im Moment aus.

                                                                                             21

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