STÄÄRN-SCHNUPPE - Zunft zum Goldenen Stern
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STÄÄRN-SCHNUPPE Nummer 51 Zunft-Zyttig E. E. Zunft zum Goldenen Stern, Basel April 2016 Liebe Zunftbrüder Seit der letzten Ausgabe der nen Sie weiter hinten nochmals traktiv werden. Stäärn-Schnuppe ist in unserer nachlesen; dort finden Sie auch Zunft wieder einiges gelaufen, einige Stimmungsfotos von Einige der neuen Zunftbrüder worüber es zu berichten gibt. der Aadringgede sowie Bilder stellen sich in dieser Stäärn- Hauptereignis war die ordentli- der neuen Brunnenröhre. Die Schnuppe näher vor; die übrigen che Zunftversammlung im März einzelnen Figuren können übri- folgen in der nächsten Ausgabe. dieses Jahres, die alle drei Jahre gens als Wandschmuck käuflich Dank zwei Interviews unseres durchzuführen ist und an der erworben werden. Alt-Schreibers Hanspeter Sauter jeweils die Hälfte des Vorstands erfahren Sie auch wieder einiges neu bzw. wiedergewählt wer- Schon etwas weiter zurück liegt über das interessante Leben von den muss. Überraschungen gab der 1. Winteranlass vom Novem- gestandenen Zunftbrüdern, u.a. es keine, wurden doch die sich ber letzten Jahres, der aber den unseres Chorleiters Christoph zur Wiederwahl stellenden Vor- meisten Teilnehmerinnen und Herrmann. gesetzten inklusive Meister ein- Teilnehmern wohl noch länger stimmig für weitere sechs Jahre in Erinnerung bleiben wird. Die Die Serien „Der goldene Stern“ in ihrem Amt bestätigt. Es gab Schilderungen des Kriegsbe- und „Die medizinische Ecke“, nur eine einzige Änderung, weil richterstatters Dr. Kurt Pelda und die Übersicht über die runden Chorbetreuer Jürg Willimann die vom ihm aufgenommenen Geburtstage von Zunftbrüdern nach 15 Jahren Vorstandstätig- Filme über den Krieg in Syrien sowie ein Kurzbericht über den keit zurücktrat und ersetzt wer- waren enorm eindrücklich und von der E. Zunft zum Himmel den musste. Mit Ricky Hubler stimmten sehr nachdenklich. organisierten a.o. Winteranlass übernimmt ein Jüngerer seinen Auch über diesen Anlass berich- anlässlich der Curling-Weltmeis- Platz, und wir sind überzeugt, ten wir in dieser Ausgabe. terschaft der Männer in Basel mit ihm einen idealen Nachfol- komplettieren die vorliegende ger für Jürg gefunden zu haben. Mit dem Zunftessen vom 21. Nummer unserer Zunftzeitung. Die Verdienste von Jürg werden Mai, das in Basel stattfindet, steht in dieser Stäärn-Schnuppe ge- schon bald ein weiterer wichti- Bitte tragen Sie die Termine in würdigt, während sich Ricky auf ger Anlass unserer Zunft vor der der „Agenda“ in Ihren Kalender Baaseldytsch und in Versform als Türe. Dort werden voraussicht- ein und beachten Sie auch die neuer Vorgesetzter vorstellt. lich nicht weniger als zehn neue Inserate, die in dieser Ausgabe Zunftbrüder die Becheraufnah- etwas zahlreicher sind als auch Das Zunftjahr begann schon am me feiern können. Das grosse schon. Weitere Inserate sind sehr 1. Januar mit einem besonde- Interesse an unserer Zunft, die willkommen; sie tragen dazu ren Höhepunkt, wurde doch an im Moment einen Bestand von bei, unsere Kosten für die Pro- der Neijoorsaadringgede eine über 190 Zunftbrüdern aufweist, duktion der Stäärn-Schnuppe zweite, künstlerisch besonders freut uns ausserordentlich. Ganz tief halten zu können. schön gestaltete Brunnenröhre besonders erfreulich ist, dass fünf für den Ausschank des Hypo- der neuen Zunftbrüder unter 30 Wir hoffen, möglichst viele von kras eingeweiht und in Betrieb Jahre alt sind; die beiden Jüngs- Ihnen am Zunftessen vom 21. genommen, die von unserem ten sind mit gut 18 sogar noch Mai zu sehen, und wünschen lieben Altmeister Ernst Mollet im Teenageralter. Dies belegt, Ihnen allen einen schönen Früh- gestiftet wurde. Die Neujahrsan- dass die Zünfte mehr und mehr ling und Sommer. sprache unseres Meisters kön- auch für die Jungen wieder at- Das Redaktionskomitee Einladung zum Zunftessen auf Seite 24 beachten
INHALT Dr Maischter verzellt... 3 1. Winteranlass 2015/16: Ein Kriegsreporter berichtet aus Nahost 6 Meisterrede an der Neijoorsaadringgede 8 Neijoorsaadringgede, 2 Brunnenröhre 11 Der Goldene Stern IX 12 INHALT Interview mit Christoph B. Herrmann 13 Interview mit Ueli Grötzinger 16 Medizinische Ecke: Vorhofflimmern 17 Zunftversammlung 18 Rücktritt von Jürg Willimann 21 Neu im Vorstand: Richard Hubler 22 A.o. Winteranlass: Curling-WM 23 Einladung zum Zunftessen 24 Mutationen / Jubiläen 26 Stäärn - Boutique 38 Vorstand 39 Agenda 40 2
Dr Maischter verzellt... Lage in Syrien aufklärte. Beim für unsere Zunft Brunnenfigu- anschliessenden Nachtessen ren zu gestalten. Ihr Werk ist im Zunfthaus der Vorstadt- wahrlich gelungen: Der Ban- gesellschaft zur Mägd wurde nerherr vorne mit wehendem weiter diskutiert, und nicht Sternenbanner, ein tanzen- wenige haben sich dann da- der Meister, ein dirigierender heim über die eindrücklichen Tambourmajor, ein wirbelnder Bilder und Worte ihre Gedan- Tambour und ein trillernder ken gemacht… Pfeifer. Fotos der ganzen Röh- re und der einzelnen Brunnen- DR MAISCHTER VERZELLT... Fröhlicher ging es am tradi- figuren finden Sie weiter hin- tionellen Adventsessen vom ten. 29. November 2015 zu und her. Die Altvorgesetzten und Dank gebührt den Brunnmeis- die aktiven Vorgesetzten durf- tern der IWB, den Herren ten einen feinen Abend im Kämpf und Denzer, unserem Erfreuliches gibt es immer RhyWyera verbringen, dies Zunftbruder und TopPharm wieder aus dem zünftigen als Ersatz für das Restaurant Apotheker Gellert Stéphane Basler Leben zu berichten: Schifferhaus, da unser Zunft- Haller, dem Meistervater Amo Die Anzahl der Goldschmie- bruder Roger Willimann nicht Furlano und dem nun Alt- de-Lehrlinge in Basel geht zu- mehr dort wirtet. Wir haben Vorgesetzten Jürg Willimann rück, sagte Dr. Peter Burck- uns im Kleinbasel am Rhein für das Vorbereiten, damit hardt, Meister der E. Zunft zu wohl gefühlt und auch unsere der Saft dann auch wirklich Hausgenossen, in der BZ vom Gäste Hans Schulthess mit für alle fliessen kann. Mein 28.10.2015 „dies rechtfertigt Ehefrau Claudia und Vorsit- Dank geht wie immer auch an gerade bei diesem Beruf, der zender Meister René Brandl die Metzgern und die Brotbe- in Basel auf eine grosse Tradi- mit Gattin Natascha – einge- cken, im Speziellen an Hans tion zurückblicken kann, nicht laden für die stets grosszügige Schulthess und den Brotbe- mit einer rein ökonomischen Mitwirkung an der Neijoor- ckenmeister René Brandl mit Sichtweise die Ausbildung an saadringgede – haben es ge- Frau Natascha für den kuli- der Gewerbeschule abzubau- nossen. narischen Teil. Zu einer Ur- en“. Der Regierungsrat hat aufführung kam es dank Ernst später weise beschlossen, dass Das Interesse an einem Zunft- Mollet auch noch: Der Drey- die Ausbildung von Gold- ball war 2015 gering, und es zagg (komponiert von Chris- schmiedelehrlingen in Basel stellt sich die Frage, ob ein toph Herrmann und Martin erhalten bleibt – Danke. solcher Anlass weiterhin or- Bammerlin) wurde von Neo- ganisiert werden soll. Ich bin Tambourmajor Lucien Stöck- Unsere Stäärnschnuppe wird überzeugt, dass das OK einen lin angesagt und von unserem nun auch in der Schweizeri- weisen Entscheid treffen wird, Spiel unter Spielchef Stephan schen Nationalbibliothek ar- aber schon Ovid sagte „Wenn Bruni, verstärkt durch weitere chiviert (vgl. Online-Katalog die Braut nicht tanzen will, ist Zunftspiel-Männer, intoniert. Helveticat der SNB: http:// alles Fiedeln umsonst“. Hören wir diesen Marsch w w w. h e l v e t i c a t . c h / l i b / nächstes Jahr wieder? Ich den- item?id=chamo:1783411). Ein milder Winter liegt hinter ke ja… Wer mehr über die Nei- uns und mit ihm eine wunder- joorsaadringgede, aber auch Am 11. November 2015 ha- bare Neijoorsaadringgede am über die Geschichte der Zünf- ben wir zum ersten Winter- Dreizackbrunnen. Unser Alt- te in Basel erfahren möchte, anlass eingeladen und einen Altmeister Ernst Mollet sprüht kann im Internet die interes- eindrücklichen Abend erfah- weiter mit Ideen und dank ihm sante Website von Roger Jean ren. Mit Herrn Dr. Kurt Pelda sprudelt der Hypokras am 1. Rebmann www.altbasel.ch konnten wir einen hochkaräti- Januar nun aus zwei Röhren. besuchen, die die Vergangen- gen Referenten verpflichten, Aber das alleine genügte ihm heit, aber auch die Gegenwart der über seine Tätigkeit als nicht. Er beauftragte die be- unserer Stadt greifbar macht. Kriegsreporter berichtete und eindruckende Basler Künstle- uns vor allem über die traurige rin Patricia Brunner, speziell 3
Meister E.E. Zunft zu Schiff- das Zunftherz höher schla- Paul Müller-Frefel, Chris- leuten Franz Härri und Vor- gen lassen: Das Museum für tian Stöcklin und Fabian sitzender Meister René Brandl Wohnkultur mit der Kurato- Wetter. Begrüsst wurden alle hatten eine gute Idee und ha- rin Frau Dr. Sabine Söll und mit einem satten Wirbel von ben diese, wie immer, auch ihrem Team hat uns sehr viel Seibi-Tambour Baschi Furla- umgesetzt: Franz Härri lud die Zunftsilber verschiedener no. Einmal mehr durften wir Meister aller Zünfte am 27. Zünfte gezeigt und exklusive einen eindrücklichen Abend Januar 2016 zu einem Vogel- Einblicke in die Tätigkeit der in gewohnt familiärer Um- Gryff-Meisterläberlizmorge in Goldschmiedekunst beschert. gebung im Waisenhaus unter die Rätz-Stadt ein. Ich denke, der Leitung von Uli Hammler DR MAISCHTER VERZELLT... dieser Anlass wird zu einer An der Fasnacht rief Neo-Vor- und seinem Team erleben. Das Tradition werden. Es gab Zei- stadt-Meister zu den Drei Eid- Küchenteam und die Jugendli- ten, da kehrten die Grossbas- genossen Peter Vogt mit char- chen im Service haben einen ler an diesem Tag den Rücken ming Lotti zum Morgentrunk tollen Job gemacht – herzli- gegen Glaibasel (der Wilde ins Kohlmanns. Dieses Jahr chen Dank. Mann auf dem Floss ebenso trafen weniger Meister ein als dem Grossbasel), zum Glück sonst, der Morgestraich muss Es ist Wahljahr für die Zünf- sind diese Zeiten vorbei (der wohl für viele zu anstrengend te, und auch wir durften eine Wilde Mann darf es aber trotz- gewesen sein. Dafür war der Wahlversammlung abhalten. dem weiter tun…). Ein toller Goldene Stern mit mehreren Zeremonienmeister Dr. Missa Vogel Gryff-Tag wurde tradi- Vorgesetzten (Missa Klein) Klein organisierte den Abend tionell auch wieder im Wai- und Zunftbrüdern (Tomy in der Merian Iselin-Klinik. senhaus begangen. Auf Einla- Ammon, Markus Markstei- CEO MIS Stephan Fricker dung von Hären-Meister René ner, Tobias Aebi, Tom Gut) gab uns die Ehre und begrüsste Thoma, Hären-Vorgesetzter gut vertreten. Gesehen habe die anwesenden Zunftbrüder. (und neu auch Goldener Stern- ich im Goschdyym auch Dr. Zunftbruder Dr. Roman Gee- Bruder) René Wegmüller und Stümpi Graf, Lorenz Cairoli, ser amtete souverän als Tages- Hären-Vorgesetzter Kurt Wiet- Rolf Plattner, Franz Härri, präsident, und die bisherigen lisbach fand eine grosse Schar Thommy Hediger, René Gass Vorstandsmitglieder Raoul I. von Begeisterten den Weg auf und Frank Nyfeler mit bella Furlano, Thomas Schweizer, die wunderbare Terrasse zur Ursi. Der Cortège hatte beim Stephan Bruni und Matthias Begrüssung des Flosses, nach- Verlassen des Lokals schon Klein wurden nacheinander dem wieder eine pointierte und begonnen… einstimmig (mit jeweiliger das Herz berührende Rede von Enthaltung des Betroffenen) Meister Thoma zum Nachden- Unser Vorgesetzten-Herz für eine weitere Amtsperiode ken angeregt hatte. Vorsitzen- schlägt jeweils nach der Fas- von 6 Jahren, d.h. bis 2022, der Gryffe Meister und Stäär- nacht nochmals hoch. Das bestätigt. ne-Brueder Raymond Schmid alljährliche Fatio-Mähli und durfte seine erste Meisterre- die geladenen Ehrengäste und Anstelle des zurückgetrete- de im vollen Messe-Saal am Gäste bescherten uns auch die- nen Jürg Willimann wurde Mähli halten, und sie ist ihm ses Jahr eine enorme Freude. einstimmig bis 2022 Richard gelungen – herzliche Gratula- Ehrengäste am 4. März 2016 Hubler neu als Vorgesetz- tion. waren die Uni-Rektorin Prof. ter gewählt. Noch bis 2019 Dr. Dr. h.c. Andrea Schen- als Vorgesetzte gewählt sind Unsere befreundete E. Zunft ker-Wicky, der EuroAirport- Christophe Haller, Sergio zum Himmel hat am 28. Janu- Direktor Matthias Suhr so- Pesenti, Jean-Pierre Frefel, ar 2016 den 2. gemeinsamen wie der frühere SBB-Chef Dr. Felix Müry und Markus Wei- Winteranlass organisiert und Benedikt Weibel. Alle drei land. Meine Wenigkeit wurde zu einem Referat mit Roland glänzten mit inhaltlich starken per Akklamation als Meister Jeanneret, Journalist, Mode- und eindrücklichen Reden. für eine weitere Amtsperiode rator und während vielen Jah- Die persönlichen Gäste waren von 6 Jahren gewählt. ren die Stimme der Glücksket- Prof. Dr. Christoph R. Meier, te, eingeladen. Gérard Benone, Dr. Thomas Herzliche Gratulation und Berger, Stephan Bürgi, Hans- Dank an alle Gewählten, Eine zünftige Ausstellung hat peter Felix, Werner Lukas, willkommen lieber Ricky! 4
Danken tun wir ebenso den Zunft ist und dem Vorstand in der BaZ vom 2. April 2016 Zunftbrüdern für ihr Vertrau- während 15 Jahren angehörte. entsprechend gewürdigt wur- en in unsere zünftige Arbeit. Jürg war Betreuer des Chors, de. Bruno lud am 3. April Zum Schluss habe ich allen Mitorganisator der Sozial- 2016 alle Zunftbrüder der E. gedankt, die sich in den ver- anlässe und jeweils auch ein Zünfte zum Himmel und zum gangen drei Jahren für unsere ganz wichtiger Helfer bei der Goldenen Stern mit Angehö- Zunft eingesetzt haben. Mein Neijoorsaadringgede. Jürg war rigen zum ersten Spieltag und Dank ging insbesondere an innerhalb des Vorstands mit zu einem Apéro ein – grossar- den zurückgetretenen langjäh- seiner angenehmen und aus- tig und herzlichen Dank, lie- rigen Tambourmajor Herbert gleichenden Art äusserst ge- ber Bruno. DR MAISCHTER VERZELLT... Blaser, an Altmeister Ernst schätzt. Und wenn ich jetzt je- Mollet für die wunderschö- manden vergessen habe, dann Nun freuen wir uns auf weite- ne neue Brunnenröhre an habe ich das nicht bewusst re zünftige Taten. Am 21. Mai der Neijoorsaadringgede, an gemacht, und auch diesem sei 2016 wird unser Zunftessen den Koordinator der Stäärn- herzlich gedankt. über die Bühne gehen, dies- Seniore Urs Fürst, an den mal in Basel, und am Schif- Zunftpfleger Beat Ochsner, Der Abend endete mit einem ferstechen der E. Zunft zu an Stéphane Haller, der den feinen Apéro aus der Merian Schiffleuten vom 20. August Hypokras für die Neijoorsaa- Iselin-Küche und dem eigenen 2016 trifft man sich am Bach. dringgede mixt und spendiert, Zunftwein. Wer die 2. Halb- Zwei grosse Jubiläen werden an Lucien Stöcklin, der neu zeit des Europa League-Spiels dieses Jahr auch gefeiert: 650 das Amt des Tambourmajors FCB-FC Sevilla schauen woll- Jahre E.E. Zunft zu Rebleuten übernommen hat und immer te, konnte dies am TV im Saal und 550 Jahre Gesellschaft der unser Gästebuch in schönster tun. Feuerschützen – wir gratulie- Weise illustriert, an den Chor- ren schon jetzt. leiter, Dirigenten und Arran- Das Weinkollegium der E. geur Christoph Herrmann, an Zunft zu Rebleuten mit Meis- Es würde uns freuen, wenn sich den Pfeifer-Instruktor Daniel ter Edi Etter hat zum zwölf- zahlreiche Zunftbrüder für un- Gmür, an die Zunftfotografen ten Mal den Weinpreis „Wolf“ seren Sozialeinsatz zusammen Paul Wichert und Philip Kar- vergeben. Zur Preisübergabe mit der E. Gesellschaft zum ger, an das Redaktionsteam der am 2. April 2016 waren alle Greifen vom 18. August 2016 Stäärn-Schnuppe mit Chefre- Meister und weitere Vertreter melden würden. daktor Thomi Schweizer und der Zünfte auf dem Wyyschiff „Gestalter“ Freddy Jauch so- an der Schifflände eingeladen. Vo Härze gäärn wie an alle Verfasser von Bei- Gewonnen hat den Preis Nadi- Eire Maischter vom Stäärn trägen und an die Inserenten, ne Saxer mit ihrem Weisswein an Daniele Mancarella und „Nobler Weisser“. Ein sehr ge- Christian Mutschler für die mütlicher Anlass – danke Ihr Mitorganisation des Familien- jubilierenden Zünfter. tages, an Dr. Alexander Filli für die Siegelung der Aufnah- Zunftbruder Bruno Schallber- meurkunden, an Lorenz Nä- ger, E. E. Zunft zum Himmel, gelin als Delegierten unserer ist Chairman des World Men’s Zunft für die Jungbürgerfeiern, Curling Championship 2016, an die Revisoren Gilbert Hub- der Curling-Weltmeisterschaft ler und Daniel Stutterheim, der Männer. Dank seiner her- an alle Vorgesetzten für ihre vorragenden Organisation der engagierte Arbeit sowie an alle Weltmeisterschaft 2012 wur- Mitglieder des Spiels und des de nur vier Jahre später die Chors. Ein ganz riesiges und Durchführung der Curling- herzliches Dankeschön durfte WM der Männer erneut nach ich schliesslich dem zurück- Basel vergeben. Wahrlich tretenden Vorstandsmitglied eine hervorragende Leistung, Jürg Willimann aussprechen, die auch von Zunftbruder und der seit 41 Jahren in unserer Journalist Dominic Willimann 5
1. Winteranlass 2015/16: Ein Kriegsreporter berichtet aus Nahost rung, eine enorme Summe, wenn man bedenkt, dass er seinen Leibwächtern nur einen Lohn von 100 Dol- lar pro Tag bezahlen kann. Pelda verliess in der Folge rasch das Land über die Tür- kei, worauf die drei wieder freigelassen wurden. Sehr eindrücklich waren 1. WINTERABLASS auch die Filmaufnahmen, die Kurt Pelda vorführ- te und die zum Teil noch aus der Zeit vor dem Krieg Mit Herrn Dr. Kurt Pelda brüdern und Begleiterinnen stammten. Man sah deut- konnte unsere Zunft einen der E. Zünfte zum Goldenen lich, wie stark die Zivilbe- äusserst hochkarätigen Re- Stern und zum Himmel gut völkerung unter dem Krieg ferenten für den ersten ge- besetzt, die alle gespannt leidet. Ganz besonders hän- meinsamen Winteranlass auf die Ausführungen des gen geblieben beim Schrei- mit der E. Zunft zum Him- Referenten warteten. benden ist eine Szene, in mel gewinnen. Der in Basel der man sieht, wie einkau- aufgewachsene studierte Kurt Pelda war erst zehn fende Zivilisten eine unter Wirtschaftswissenschaftler Tage vor dem Referat von Beschuss stehende Strasse begab sich schon im Alter seiner 16. Reise nach Syrien überqueren müssen, wo- von 19 Jahren nach Afgha- zurückgekehrt und berich- bei ein Mann angeschossen nistan, von wo er zum ers- tete von seiner spannenden, wird. ten Mal von einem Kriegs- aber auch äusserst gefähr- schauplatz journalistisch lichen Tätigkeit in diesem Seine 16. Syrienreise war für berichtete. Bis heute war Land, in dem es nicht nur Pelda die deprimierendste, Kurt Pelda, der schon seit zwei, sondern mehrere Par- längerem in Zürich wohnt, tien gibt, die einander be- als Reporter insgesamt in kämpfen. Seine Arbeit ist 17 verschiedenen Kriegsge- auch insofern nicht einfach, bieten. Er war unter ande- als eigentlich keine Partei rem für die NZZ tätig und Interesse an einer unab- arbeitet seit 2010 als frei- hängigen Berichterstattung schaffender Journalist, u.a. über die Geschehnisse im für das SRF, die ARD, den Land hat. Insbesondere der „Spiegel“ und die „Welt- IS und die Al Kaida, aber woche“. 2014 erhielt er den auch das syrische Regime Menschenrechtspreis der und Russland haben keine Schweizer Sektion der In- Freude an seiner Tätigkeit. ternationalen Gesellschaft Er wird deswegen auch re- für Menschenrechte; im gelmässig massiv im Inter- gleichen Jahr wurde er zum net bedroht. Schweizer Journalist des Jahres gewählt. Während seiner letzten Rei- se wurden drei von Peldas Der grosse Saal des Hauses Freunden, die ihm auch als zur Mägd war denn auch Leibwächter dienen, ent- am Abend des 11. Novem- führt. Man bot ihnen 50‘000 ber 2015 mit rund 80 Zunft- Dollar für seine Ausliefe- 6
wurde doch die Situation ten rund 20 Jahren nicht durch die russischen Luftan- mehr gesehen. Das Nacht- griffe der letzten Zeit noch essen war deshalb eine gute verschlimmert. An zahlrei- Gelegenheit, noch etwas chen Orten sieht es jetzt aus mehr über den Werdegang wie an vielen Orten in Euro- und das äusserst spannende pa am Ende des 2.Weltkrie- und ungewöhnliche Leben ges. So gibt es dort z.B. teil- von Kurt Pelda zu erfahren. weise kaum mehr Häuser Kurt Pelda war zwar schon mit noch intakten Fenstern. als Handball-Junior ein aus- gesprochener Draufgänger, 1. WINTERANLASS Die Schilderungen machten aber dass er einmal Kriegs- die meisten der Anwesen- berichterstatteter an vor- den ziemlich betroffen, und derster Front werden wür- es wurde vielen mit aller de, hätte wohl niemand Deutlichkeit vor Augen ge- gedacht. führt, dass die Menschen, die aus Syrien nach Europa Ich habe ihn unter anderem flüchten, dies wirklich vor gefragt, wie sein Beruf von allem deshalb machen, weil seiner Familie aufgenom- sie ernsthaft an Leib und men wird. Natürlich haben Leben bedroht sind, auch alle eine gewisse Angst um wenn sie Europa damit vor ihn, aber seine beiden Söh- fast unlösbare Probleme ne – beide übrigens trotz stellen. ihres Wohnortes FCB-Fans –, die bald ins Teenageral- Es wurde den Teilnehmern ter kommen, fänden das, an diesem Anlass auch wie- was er macht, auch noch der einmal bewusst, wie gut irgendwie „cool“. Sie sind wir es in der Schweiz haben. offenbar aus dem gleichen So konnten wir nach den Holz geschnitzt wie er. nachdenklich stimmenden Ausführungen den gan- Im Namen des Meisters und zen Schrecken des Krieges der Vorgesetzten E.E. Zunft relativ einfach hinter uns zum Goldenen Stern sowie lassen und uns einen Stock aller am Referat Anwesen- tiefer zum gemütlichen Bei- den darf ich Kurt Pelda an sammensein und zu einem dieser Stelle nochmals den feinen Nachtessen ins Res- allerbesten Dank für seinen taurant zur Mägd begeben. Vortrag sowie unsere Hoch- Diese Gelegenheit wurde achtung vor seiner wich- von vielen wahrgenom- tigen Arbeit aussprechen men, und es gab an den und ihm für seine weitere gut besetzten Tischen inte- Tätigkeit nur das Allerbeste ressante Diskussionen über und auch eine ganz grosse das soeben Gesehene und Portion Glück wünschen. Gehörte. Thomas Schweizer, Der Schreibende kennt Kurt Schreiber I Pelda von seiner Tätigkeit als Handballtrainer im GTV, seit dieser etwa 12 Jahre alt ist, hat ihn aber in den letz- 7
Meisterrede an der 21. Neijoorsaadringgede 2016 Hochgeachtete Heer Vorsit- Ych wurd gärn ebbis Freu- zende Maischter digs brichte, ych ha jo scho Hochgeachteti Heere Mit- baar Mool iber d’Freud maischter und Altmaischter greedet, wo-m-er meer set- Seer geachteti Heere Statt- te lääbe und erlääbe. In de halter und Altstatthalter letschte Mooned isch aber Seer vereerti Heere und seer vyyl Druurigs passiert Frau Voorgsetzti und Alt- und das Mool au ganz nooch voorgsetzti bi uns. Vyyli Familie hänn e Liebwärti Zunftbrieder- und druurigi Wienacht miesse schweschtere vo de Baasler erlääbe, siggs well schlach- Eerezimft, Eeregsellschafte tendi Religionsfanatiker NEIJOORSAADRINGGEDE und Korporatione iire Terror uusgläbbt hänn, Und vor allem liebwärti siggs well Mensche uf dr Zunftbrieder vonere Eere Flucht under unmenschlige Zumft zem Goldige Stäärn Bedingige in Laager mien Liebs Spiil lääbe, villicht im aigene Seer geerti Frau Grooss- Land, villicht uff dr Flucht; rootsbresidäntin und Heer anderi hänns s‘Risiko uff Regierigsroot Brutschin, sich gnoo und sinn uff dr Dame und Heere vo dr Po- Flucht fir immer verschwun- litik de. Ych muess zuegstoo, es Liebi Baasler, Baaslerinne, stellt sich bi mir e weeneli Gescht und liebi Medie-Lyt e Hilfloosigkait ii, und das isch ebbis, wo-n-ych bis vor Ych wynsch Iine und Iirne kurzem nit kennt ha; „s’gitt Liebe vo Häärze en erfillts immer und fir jeedes Brob- und freudigs 2016. leem e Leesig“ das isch mi Motto gsii. Und denn bin Dangge due-n-ych Dr Eere ych aanegsässe und ha mer Zumft ze Metzgere und Gedangge gmacht, was do speziell em Hans Schul- kenne mir Schwyzer bidraa- thess fir d’Wiirscht, dr Eere ge, wo immer no ime Bara- Zumft ze Brotbegge mit dyys lääbe, e Baradyys, wo em Maischter René Brandl nit vo-n-elai koo isch, wo und synere Frau Natascha unseri Voorfaare seer vyyl fir s’Brot, em Zunftbrueder drzue bidrait hänn, dass es Stéphane Haller, wo uns dr e Baradyys worde isch. Was Hypokras macht und stiftet, kenne mer mache, ass es de Heere vo dr IWB, wos au e Baradyys blibbt und meeglig mache, ass dr Hy- sich wyter entwigglet fir pokras us em Brunne fliesse uns und fir unseri Kinder? duet, zämme mit em Amo E wunderscheene Satz han Furlano und em Jürg Willi- ych doodriiber glääse, dä mann und em Spiil mit em luttet: „ Mer hänn d‘Wält Banner, wo uns musikaalisch nit geerbt vo unsere Voor- würdig beglaite duet, und faare, sondern uusgleent fir nit zletscht Iine allne, lie- unseri Kinder.“ Die baar Ge- bi Kinder und Jugendlichi, dangge duen ych Iine hitte wäärti Daame und Heere, wyter gää und hoff doo- wo am 1. Jänner uffmeege drmit, ass im Glaine, wie und die Neijoorsaadringge- hitte und doo, die Usenan- de erscht ze däm mache, dersetzig mit däm Thema wo si isch – nämlig e Stigg wyter goot, e Leesig ha-n- beliebti Baasler Tradition, ych aber nit pfannefertig: es isch die 21. Neijoorsaad- ringgede. Häärzlige Dangg. 8
Wär ebbis bewaare mecht, wärde, eb Muslim, Christ, vom internationale Völker- wärti Daame und Heere und Juud oder anderi, aber im- rächt. Und das Völkerrächt Kinder, muess sich doodrfir mer im Raame vo unserem gilt fir alli Länder. Wär das yysetze. Drnääbe stoo, tate- Rächtsstaat. nit begryfft, dä hett, miner loos zueluege, glyychgiltig Mainig, nyt bi uns verloore. abwaarte oder sich gar ver- Ych dängg, es bruucht ganz stegge us Angscht, das goot vyyl Muet und Kraft und Ych wynsch Iine do, allne nit. Toleriere Si kai Daat, wo Menscheliebi, wär sich wehrt Hilf-Suechende und de Po- nit mit unserem Rächt im Ii- statt uuszwyyche, wär uff- litigger uff dr ganze Wält klang stoot. Angscht vor em deggt statt z’verdegge, wär und au mir sälber vyyl woo- Terror isch fääl am Blatz. hilft statt z‘hadere, dä het re Muet, Aastand und Re- Mache Si mit, diskutiere Si Muet und macht Muet. Wär schpäggt. NEIJOORSAADRINGGEDE zem Byspiil iber Religioo- sich nit exponiere duet, dä ne, hänn Si bitte e-n-aigeni erraicht au nyt, do bii-n-ych Vo Häärze gäärn Mainig und dien Si die kund. iberzigt. Ych bi au iberzigt, Dr Maischter vom Stäärn. S’basiert mer ab und zue, ass mer in dr Schwyz nur ass in gwiise gsellschaftlige denn wyter in Friide wärde Grais das Thema zue haig- kenne lääbe, wenn um is gel isch, und dorum wird umme Friide und Stabilitäät nit driber greedet. Allzue herrsche. Und das kunnt nit schnäll wird me ungräch- vo-n-ellai. terwyys äntwäder als Ras- sischt oder als Intolerante Hänn Si kai Angscht vor oder politisch Inkorrägg- em Fremde, geen Si uffen te taxiert, wemme woggt, zue, hälfe Si däne Mensche, sogaar fundamentalistischi wenn Si kenne, leemer nit Aasichte z‘kritisiere. Ass zue, ass Slums, e schregg- zem Byspiil immer no uffem lig Wort, in unserem Baa- Claraplatz e Stand stoot, wo sel entsteen, hälfe-m-er de Männer hasserfüllti Schrifte woore Flichtling, ass si do e verdaile, oder au do in dr würdigs Lääbe kenne fiere, Freie bärtigi Männer in wys- solang si verfolgt wärde. se Gwänder stumm ummes- D’Leerer z.B. hänn e riisigi teen mit Blakaat und Has- Uffgoob, mit de vyyle Flicht- schrifte verdaile, kann ych ling Integrations- und As- nit verstoo, au nit, ass be- similationsarbet z’laischte; kannti Hassprediger, au do au do bruuchts Muet, de bi uns in dr Schwyz, immer Mensche mit fremde Kul- no frei umme laufe und Kin- ture glaar z’mache, ass bi der und Jugendligi uffhet- uns allefalls anderi Sitte ze. Das isch nit populistischs herrsche als nur die, wo si Gschwätz, das sinn Tatsache, kenne, und die mien vone- wo uns dr Dr. Kurt Pelda, e ne au akzeptiert wärde. freie, priis-dekorierte Jour- nalischt iidrügligg verzellt Mer sinn ze rächt stolz uff und beleggt het. E Maa unseri Demokratie und mit vyyl Muet, wo uns au unseri Freiheitsrächt. Mer d’Auge effnet und uns ver- mien unbedingt druff zellt, was in däm Syrie zem bestoo. Unser Rächt gilt fir Bispiil grad abgoot. E ganz alli, wo do lääbe wänn, die e grosse Dail vo de Flichti- mit und ooni Kopfbedeggi- ge us Syrie sinn Mensche, ge, Schwarzi, Gääli, Wyssi. wo vor em Daesh, vor em Menscherächt und Grund- Islamische Staat, flichte und freihaite sin nit nur funda- die gilt’s z‘schitze. E jeedi mentali Wärt vo unserer Religion sell aber in unserer Schwyzer Verfassig, sondern Gsellschaft derfe uusgiebt eebe-n-au zentrali Baustai 9
Neijoorsaadringgede 2016: Die 2. Brunnenröhre Der Vater der Neijoorsaa- einen Pfeifer unserer Zunft serem Altmeister zu dieser dringgede, unser hoch- darstellen. grandiosen Idee und dankt verehrter Altmeister Ernst Die von Ernst Mollet gestif- ihm herzlich für seine gross- Mollet, hat bei der Basler tete zweite Röhre wurde an zügige Geste. Die Künstlerin Künstlerin Patricia Brunner der diesjährigen 21. Aufla- beglückwünschen wir zur eine zweite Brunnenröh- ge der Neijoorsaadringge- grossartigen Umsetzung. re für den Dreizackbrun- de, an der er seinen 87. nen in Auftrag gegeben, Geburtstag feiern durfte, Meister und Vorgesetzte um dem in letzten Jahren eingeweiht und anschlies- E.E. Zunft immer grösser werdenden send in Betrieb genommen. zum Goldenen Stern. Ansturm auf den Hypo- Mit der Einweihung kam es kras, dem die bestehende auch zur Uraufführung des NEIJOORSAADRINGGEDE erste Röhre nicht mehr ge- Marsches „Dreyzagg“ – ei- recht wurde, besser Herr ner Komposition von Chris- zu werden. Herausgekom- toph Herrmann und Martin men ist ein wunderschönes Bammerlin –, der der Zunft Werk, bestehend aus fünf ebenfalls von Ernst Mollet feingliedrigen Figuren, die geschenkt wurde. einen Bannerherrn, einen Meister, einen Tambourma- Der Vorstand gratuliert un- jour, einen Tambour und 10
Neijoorsaadringgede 2016: Die 2. Brunnenröhre Zusammen mit unserer Künstlerin Frau Patricia Zunftbrüder und weitere Jede bestellte Figur wird Brunner haben wir beschlos- Interessierte können die- nach dem Original geschaf- sen, Original-Kopien jeder se Figuren bei Frau Patri- fen und als Wandschmuck einzelnen Figur zu schaffen cia Brunner bestellen. An ausgebildet. Wir haben und als Wandschmuck aus- die Zunft bezahlen Sie pro ähnliche Kunstwerke bei zubilden und diese alsdann Bestellung (1 oder 2 Figu- Frau Brunner bestaunen zum Verkauf anzubieten. ren) CHF 100.- für deren können und garantieren Wir haben beobachtet, dass Aufwendung in das Legat Ihnen ein Kunstwerk von eine derartige Drahtfigur bei der Zunft. Frau Patricia höchster Qualität. an einer weissen oder uni- Brunner verrechnet pro Fi- farbigen Wand unerhört gur CHF 450.- und für den Ernst Mollet und Team NEIJOORSAADRINGGEDE gut zur Geltung kommt. Pfyffer CHF 380.- Bestellschein Ich bestelle definitiv zum Preis von CHF 450.- (bzw. 380.- für den Pfeifer) folgende Figur: der Bannerherr der Zunftmeister der Tambourmajor der Trommler der Pfeifer Name / Vorname ……………………………………... Strasse / Ort ……………………………………… Telefon ……………………………………… Bitte Bestellschein an Frau Patricia Brunner, Gempenstrasse 15, 4053 Basel, Telefon 079 276 29 50, kavitaa@gmx.net, www.patricia-brunner.ch, schicken. 11
Der Goldene Stern IX Unser Goldiger Stern im Züribiet Es gibt ihn tatsächlich auch Heute hat Dietlikon ca. Niederglatt im Kanton Zürich, unseren 7‘500 Einwohner. Woher (Bezirk Dielsdorf, Goldigen Stern, und zwar das Gemeindewappen her- 4‘700 Einwohner) etwa im Gemeindewappen geleitet werden kann, ist von Dietlikon leider nicht überliefert. Dietlikon (Bezirk Bülach, 7170 Einwohner) Auch in anderen Zürcher Gemeinden finden sich un- ser Stern bzw. unsere Far- GOLDIGER STERN IX ben: Oetwil an der Limmat (Bezirk Dietikon, 6‘500 Einwohner) Der Stern von Niederglatt ist zwar nur fünfstrahlig, aber die Farben passen gut zu unseren Roben Dietlikon war früher eine Felix Müry alemannische Siedlung. Als Irtenmeister Gründer gilt der damalige Sippenführer Dietilo (ande- re Schreibweisen: Dietelo, Dieto), übersetzt «Sohn des Volkes». Im Jahre 1124 er- scheint der Name erstmals als «Dietlinchoven». Lange Zeit fristete die Gemeinde am Fusse des Hardwaldes ein Zollikon eher verschlafenes Dasein. (Bezirk Meilen, Die Gründung Dietlikons 12‘500 Einwohner) lässt sich aus dem Namen ableiten: Siedlungen mit Endungen auf „-ikon“ sind alemannischen Ursprungs. In Dietlikon war neben an- dern das Kloster Allerheili- gen zu Schaffhausen begü- tert, die Kirchensteuer ging ans Kloster Wettingen. 12
Christoph B. Herrmann gleich nach dem Stimmbruch, in sich mit Musik aller Zeiten, Sti- die Münsterkantorei ein. Schon le und Herkunftsländer. Zeitlich bald wurde er als Aushilfssänger geht sein Interesse bis hin zum von diversen Chören angefragt. Tag des Interviews. Zurück Zeitweise sang er in fünfen reicht es bis in die Anfänge der gleichzeitig, z.B. auch bei Ches- Aufzeichnung von Musik. Es ist ter Gill in dessen „Singers“, wo nicht unrealistisch zu vermuten, er die Welt der Gospels und Spi- dass er z.B. einmal ein Kon- rituals kennenlernte. Durch Kol- zert mit altägyptischer Musik legen bekam er Freude an und veranstalten wird, sobald diese Lust auf Jazz und Blues. Durch entschlüsselt ist. Er hat einen seine Tante in der Kantorei und guten Draht zur diesbezüglichen INTERVIEW als Mitsänger, später als Leiter Forschung. Seine umfassende eines Kurrende-Singchores sei- Kenntnis der Stile erstreckt sich ner Gemeinde wuchs er in die sogar bis zu solchen Werken, Kirchenmusik hinein. die wegen Schwierigkeiten be- treffend Verständnis, Akzeptanz Schon früh ermöglichten seine oder Spielbarkeit nie richtig den Musik! Christoph B. Herrmann Eltern ihm eine Grundausbil- Weg vom Labor in die grössere ist das Bindeglied von der Zunft dung in Solfège und Blockflöte Öffentlichkeit gemacht haben. zur Musik. Wir kennen ihn alle (die er heute noch spielt, auch als Dirigenten bei den Auftritten konzertant). Später lernte er Christoph spielt Klavier, aber es des Zunftchors an den Zunftes- dank eines Klassenkollegen, der gibt sehr viel bessere Pianisten. sen. Die Mitglieder des Chors später Berufspianist wurde, Kla- Christoph singt, aber es gibt sehr wissen, wie er mit jeweils weni- vier spielen. Weitere Instrumen- viel bessere Sänger. Christoph gen Proben eine gute Präsentati- te kamen dazu, z.B. Gambe und hat sehr gute Kenntnisse der on an diesen Anlässen zustande Violone. Viele weitere lernte er Theorie, aber es gibt sehr viel bringt. Und sogar das Zunftspiel „schnuppernd“ oder im Selbst- bessere Theoretiker, und diese kennt ihn als Komponisten der studium spielen. Während des Vergleiche lassen sich noch auf Melodie von zwei Zunftmär- Grundstudiums als Schulmusi- zahlreiche weitere Bereiche und schen; doch davon später mehr. ker II war jedoch weiterhin die Instrumente ausdehnen. Aber er Stimme sein Hauptfach; er sang besitzt Talente, die weit über das Christoph ist in einer sehr musi- jedoch nur selten als Solist. Chor- Übliche hinausgehen. Worin be- kalischen familiären Umgebung leitung war damals schon eines steht also seine Stärke? gross geworden. Väterlicherseits seiner Lieblingsfächer. Dank spielten schon die Grosseltern, der breitgefächerten Interessen, Christoph ist eben Generalist. ein Onkel und der Vater in der der vielfältigen Ausbildung und Wegen seiner grossen Übersicht familieneigenen Volksmusikka- aus Überzeugung wurde er ein kann er bei den meisten Themen pelle Handorgel. Auf der Seite Generalist, der viele Stile, Zu- kompetent mithalten und in Ge- der Mutter war der Grossvater gänge und Instrumente zwar spräch und musikalischer Praxis Hornist in einem Posaunenchor nicht perfekt beherrschte, aber in Bruchteilen von Sekunden und die Tante Sängerin in der doch immer etwas damit anfan- von einem Aspekt zu einem ganz Münsterkantorei. Einer der Vor- gen konnte. Als seine Maximen andern, verwandten wechseln. fahren war Berufsmusiker: Ein gelten „Ich weiss, wie wenig ich Er kann sich sehr schnell und früh verstorbener Onkel, den weiss“ respektive „Prüfet alles, breit vernetzt erinnern, dadurch er aber nur noch als Kleinkind das Gute aber behaltet“. Analogien und Gegensätze fin- kannte, war Konzertpianist. den und diese in eine Diskussi- Und alle sangen, öffentlich oder Die musikalische Literatur ist on oder in die Praxis einfliessen im stillen Kämmerlein. Schon unendlich gross. Christoph hat lassen. Eine weitere Stärke be- als Kind lernte er beiläufig No- eine breite, aber persönlich ge- steht darin, aus Vorhandenem ten lesen, noch bevor er das färbte Übersicht über sehr viele, aller Art etwas zu machen. Er Alphabet kannte. Seine ganze aber längst nicht alle Gebiete. bringt Musik, Musiker, Logistik Schulzeit lang sang er in den So ist er sich durchaus grosser und Organisationen zusammen. „Eliten“ des Humanistischen blinder Flecke bewusst. Er lernt Er arbeitet oft projektweise. Gymnasiums. Er trat sehr früh, aber dauernd dazu und befasst Viele Besetzungen sind ad hoc, 13
das heisst für einen bestimmten sonders geeignet, sich seinen Anlass oder ein Projekt extra zu- Lebensunterhalt zu verdienen. Nach einer Vakanz kamen dann sammengestellt. Das Studium für Schulmusik II mehr regelmässige Musikstun- begann er nach seiner Matur am den an „seiner“ Schule, dem So sucht er sich etwa zu einem Humanistischen Gymnasium an damaligen HG und heutigen zur Aufführung vorgesehen Mu- der Musikakademie Basel für GM, dazu. Dort unterrichtete er sikstück geeignete Interpreten die fachliche und mit anschlies- fast 40 Jahre lang Musik, Chor, oder er macht das Gegenteil. Er sendem Lehrerseminar für die Orchester und Jazzband, davon hat zum Beispiel einen Chor und pädagogische Ausbildung. Aus über 20 Jahre ohne festen Ver- sucht dazu für diesen geeigne- der Rekrutenschule heraus durf- trag. Um seine Schulden aus der te Musikstücke. In einem Chor te er dem damaligen Leiter der Studienzeit abzutragen, lehrte er sind die Qualitäten der Mitglie- Abteilung Schulmusik Paul zusätzlich noch in Arlesheim, INTERVIEW der oft sehr unterschiedlich. So Schaller vorsingen (oder besser dirigierte den Reformierten Kir- sucht er sich Musikstücke aus, vorsummen, da er ausgerechnet chenchor Sissach (1985-2011) die für jeden etwas bringen, zu diesem Zeitpunkt stark erkäl- und baute das Jugendorchester die also sehr unterschiedliche tet war), welcher sich dennoch der Musikschule Winterthur neu Aufgaben enthalten. Dabei hilft von seinen Qualitäten überzeu- auf. Gerne zog er gelegentlich ihm seine schier unermessliche gen konnte und ihn in den Kurs diese verschiedenen Gruppen zu Sachkenntnis. aufnahm. Allerdings haperte gemeinsamen Projekten zusam- es dann nach dem Diplom mit men. Noten lesen ist das eine, sofern einer Anstellung. Stellen für sie existieren. Es gibt nämlich Musiklehrer an oberen Schulen Erst der dritte Rektor am GM, Musik, die nur akustisch doku- waren gerade sehr rar. Niemand unser Zunftbruder Eugen Krie- mentiert ist. Dann geht er hin wollte ihm einen Vertrag geben. ger, konnte ihm zur für eine und schreibt die Noten nach Ge- So musste er als Aushilfslehrer optimale Tätigkeit nötigen lo- hör. Während seiner Ausbildung seinen Unterricht anbieten. gistischen, personellen und fi- an der Musikakademie Basel nanziellen Unterstützung und und an der Karlsruher Musik- Also besann er sich noch auf ein zu einem festen Vertrag in Basel hochschule entdeckte er, dass weiteres Standbein. Während verhelfen, sodass er sich ver- er ein aussergewöhnlich gutes seiner Schulzeit war er wie auch mehrt auf eine weniger verzet- Gehör hat. In der Zeit, in der an- sein Vater immer sportlich tätig. telte Arbeitsweise konzentrieren dere Studenten aus einem vor- Er hatte damals schon ein Dip- konnte. Und so entstanden ab gespielten Stück die Noten von lom als Trainer für Basketball. diesem Zeitpunkt nochmals vie- zwei Stimmen niederschrieben, Mit diesem durfte er dann, als le Grossprojekte, viele davon in schaffte er locker vier Stimmen. Stellvertreter ohne Vertrag und Zusammenarbeit mit externen Diese Fähigkeit nutzte er unter ohne jede fachliche Ausbildung, Kräften. Im Alter von 60 Jahren vielem anderem beim Aufarbei- Turnen und Sport unterrichten. zog er sich aus dem Unterricht ten von Volksmusik aus allen Dies wäre heute nicht mehr zurück, blieb aber für ein Jahr Kontinenten, die ihm als Feld- möglich. noch als Mentor und Berater aufnahmen auf Tonkassetten Zudem durchlief er ein Aufbau- seiner Nachfolger tätig. übergeben worden sind. Dann studium als Kapellmeister (Be- gibt es noch die Situation, dass rufsdirigent) in Karlsruhe bis In der Folge konnte er sich sei- er zwar Kenntnis von einem zum Diplom. Dies hätte zwar ner Leidenschaft, dem Leiten Musikstück hat, aber nicht an zu einer „Karriere“ z.B. in der von Chören und Orchestern aller die Noten heran kommt. In sol- Oper führen können. Aber sei- Art, in eigenen und von aussen chen Situationen setzt er dann ne Einblicke in das Opernwe- angeregten musikalischen Pro- sein hervorragendes Bezie- sen in Deutschland zu jener Zeit jekten widmen. Er hat mittler- hungsnetz ein. Wie er sagt: „Ich zeigten menschliche Abgründe, weile Erfahrung in der Leitung bin ein verrückter Kerl und gehe sprich heftigste Konkurrenz, von fast allen Arten von Chören manchmal auch mit dem Kopf Neid und Intrigen. Diesem Kli- und vielen verschiedenen En- durch die Wand, wenn ich mir ma wollte er sich nicht ausset- semble-Typen und Orchestern. etwas vorgenommen habe“. zen. So konzentrierte er sich auf In der evangelischen Kirchge- Kirche und Konzert sowie sein meinde Rheinfelden-Kaiserau- Alle diese Tätigkeiten sind sehr erstes Standbein, die Schulmu- gst-Magden-Olsberg leitet er ideeller Natur und nicht be- sik. seit 2003 den Gospelchor. Or- 14
chester dirigiert er projektweise er die damit verbundenen riesi- bracht wurde. Diese Fassung im In- und Ausland. Intensiv ist gen, vor allem auch rechtlichen soll nun alljährlich als fester er als Arrangeur und Editor tä- und finanziellen, Probleme nicht Bestandteil des Brunnen-Rituals tig. Er bearbeitet Stücke für sei- auf sich nehmen. Es gibt aber gespielt werden. Der Chor ist ne Ensembles oder in fremdem zahlreiche Aufnahmen, die von nicht zu kurz gekommen: das Auftrag und gibt Musik heraus, Amateuren gemacht worden Zunftaufnahmelied (und natür- die vorher nicht in modernen, und nicht im Handel erhältlich, lich die vielen jährlich wech- praktischen Ausgaben erhält- sondern einfach Erinnerungen selnden Arrangements) stammt lich war. An Gesangsfesten ist sind. Als Sänger war er jedoch ebenfalls aus der Werkstatt von er gelegentlich als Experte tätig. an mehreren LP- und Radio- Christoph. Jetzt hat er auch wieder Zeit, bei Produktionen beteiligt. Gelegenheit einfach mitspielen Und wie ist Christoph zur Zunft INTERVIEW oder mitsingen zu gehen, ohne Als Komponist ist er selten tätig gekommen? Nach dem Rücktritt gleich immer die ganze Ver- gewesen. So hat er für die Schu- des letzten Dirigenten des Chors antwortung für Interpretation le drei Singspiele (Musicals) Theo Stähli suchte der damali- und Logistik tragen zu müssen. komponiert. Im Auftrag unseres ge Chorleiter Fred Ochsner in Oder gar einmal zuhören zu Altmeisters Ernst Mollet hat er verschiedenen musikalischen können ohne weitere Aufgaben. zu dessen 70. Geburtstag am 1. Gremien nach einem neuen Di- Er kann jetzt auch Anlässe von Januar 1999 für das Zunftspiel rigenten. Er wurde von Bekann- früher weiter entfernten Stilen die Melodien des Marsches ‚Dr ten auf Christoph B. Herrmann wie Blue Grass oder Flamenco Fysymatäntli‘ komponiert. Eine aufmerksam gemacht, der den besuchen, insbesondere wenn er Würdigung findet sich in Stärn- Auftrag gerne annahm. Nach Ausführende kennt. Ein beson- schnuppe Nr.16 vom Dezember seinem Eintritt in die Zunft im deres Flair hat er für Ungewöhn- 1998. Zehn Jahre später folgte Jahre 1989 übernahm er dann liches, auch Schräges. So hat er wiederum im Auftrag von Ernst die neue Aufgabe ab 1990. auch einmal ein internationales Mollet der Marsch ‚Dr Drey- Harfen-Ensemble mit 12 Dop- zagg‘, der das Zunftjahr illust- Wir sind stolz, einen so talen- pelpedal-Harfen dirigiert. rieren sollte. Da er vom Spiel als tierten, engagierten und tem- zu schwierig empfunden wurde peramentvollen Zunftbruder zu Von seinen vielen musikali- (er hat 15 Verse mit je einer ei- haben, und wünschen ihm noch schen Engagements hat er nie genen Melodie), wurde daraus viele tolle Jahre. eine kommerzielle CD oder eine Kurzfassung von nur noch DVD herausgebracht. Einer- 8 Versen gemacht, die am 1. Ja- Hanspeter Sauter, seits fehlt solchen „Konserven“ nuar 2016 am Dreyzaggbrunnen Alt-Schreiber weitgehend das ihm so wichtige anlässlich der Einweihung des „Leben“ eines Live-Erlebnisses. Schmucks der zweiten Brun- Andererseits wollte oder konnte nenröhre zur Uraufführung ge- Schlossmattweg 38 - 4142 Münchenstein - Telefon: 061 411 41 68 - Fax: 061 411 41 68 - E-Mail: info@bannierkeramik.ch 15
Ueli Grötzinger selten ist. Ueli beteiligt sich am tonsspital kündigte. Schreiben der Verse und organi- siert inzwischen auch „s Zysch- Er entschloss sich, Belegarzt mit tigsfescht vom Comité 1914“ im eigener Praxis in einem Spital Zunftsaal der Saffere. Dies ist zu werden. Diese Möglichkeit ein sehr gesuchter Anlass. bot sich ihm im Bethesda-Spital in Basel. Aber auch hier änderte Nach der Matur am Humanis- sich das Umfeld, so dass er sich tischen Gymnasium stand Ueli nach gut 10 Jahren einen neuen vor der Berufswahl. Er hatte Wirkungsort suchte. Mit Hand- mehrere Optionen. Als neu- kuss nahm ihn das Merian-Ise- gieriger Gymnasiast kam er lin-Spital in Basel auf. Während bei Ausgrabungen in Kontakt der nächsten 10 Jahre betrieb er INTERVIEW mit dem Archäologen Rudolf dort Bauch- und Brustchirurgie, Laur-Belart von der Universität bis er sich im Alter von etwas Basel und durfte ihn zu mehre- über 70 Jahren aus seinem Be- ren Ausgrabungsstätten in der ruf zurückzog. Aber noch immer Schweiz begleiten. Nach einem hilft er gelegentlich bei Operati- persönlichen Auswahlverfahren onen von Kollegen mit. Die Zunft zum Goldenen Stern entschied sich Ueli dann aber in ist die Zunft der Bader und letzter Minute für ein Medizin- Chirurgie ist ein sehr anfor- Scherer, Handwerke, die heute studium. Während diesem und derungsreicher Beruf. Darum unter dem Begriff „Chirurgen“ auch in der Weiterbildung hatte erstaunt es umso mehr, dass er zusammengefasst werden. Heu- er viel Glück mit hervorragen- auch noch Zeit für Hobbys hat- te stellen wir ihnen zum ersten den Lehrern. Während der Se- te. Das verdankte er seiner aus- Mal einen „echten“ Bader oder mesterferien konnte er zweimal sergewöhnlich guten Konstituti- Scherer vor. Doch dazu später als Unterassistent bei Professor on. Er spielte intensiv Handball, mehr. Rudolf Nissen arbeiten und ent- Tennis und Squash und liebte schied sich bald für Chirurgie. das Skifahren. Ferner ist er im- Ueli stammt aus einer sehr musi- Nach dem Abschluss seines Stu- mer noch ein unersättlicher Le- kalischen Familie. Er hat schon diums verbrachte er 1½ Jahre ser. Das ist nur möglich, weil früh gerne gesungen und trat am (damaligen) Bürgerspital er mit sehr wenig Schlaf aus- daher bald in die Vorläuferorga- bei Professor Martin Allgöwer. kommt. Ferner schreibt er gerne nisation der Basler Knabenkan- Dieser empfahl ihm dringend und ist sehr an Kunst interes- torei ein. Gleichzeitig begann er einen Forschungsaufenthalt im siert. Reisen tut er extrem ger- an der Musikschule das Geigen- Ausland und organisierte ihm ne. Viele Reisen kreisen um die spielen zu erlernen und hielt dies eine Stelle in Göteborg. Schnell Karibikinsel Jamaica. Auf dem später sogar für eine berufliche lernte er schwedisch und forsch- Weg dorthin und zurück gehen Möglichkeit. Fürs Leben gern te dort während 5 Jahren über er, seine Frau und sein jüngster hätte er auch getrommelt, was Magensekretion und Säurehem- Sohn stets in eine Stadt in den den Eltern aber zu viel des Gu- mer. Die Stelle gab ihm auch die USA und besuchen dort Kunst- ten schien. Um die Zeit der Ma- Möglichkeit, im Spital als Chir- museen. Auch Asien und Afrika tur herum lernte er das Piccolo urg viel Erfahrung zu sammeln sind beliebte Reiseziele. kennen und ist diesem während und gleichzeitig Forschung zu ca. 40 Jahren treu geblieben. An betreiben, was dann zur Habili- Bleibt noch die Frage, wie Ueli der Fasnacht ist er, mit der Aus- tation führte. Grötzinger in die Zunft kam. Die nahme von zwei Jahren, in einer Zunftbrüder Carlo Conti und wilden Pfeifergruppe ohne Tam- Nach diesem sehr interessan- Hanspeter Mathis, die Ueli im bouren durch die Gassen gezo- ten Auslandaufenthalt kehrte er Rotary Club kennen gelernt hat, gen. Neben der Musik hat er nach Basel zurück und arbeitete haben gefunden, dass endlich auch immer gerne gedichtet und während der folgenden 10 Jah- wieder einmal ein Chirurg die seine Verse bei vielen privaten re als Chirurg im Kantonsspital Zunft ergänzen sollte. Und sie Anlässen vorgetragen. Später in der allgemeinen Chirurgie. haben gut daran getan, einen so wurde er dann für d‘Striggede Im Jahre 1987, im Alter von 43 tollen Zunftbruder zu werben. rekrutiert. Nach dem Tod von Jahren, nahm er ein Angebot als Karli Schweizer wurde er in Chefarzt am Kantonsspital Solo- Hanspeter Sauter, eine Schnitzelbankgruppe auf- thurn in Olten an. Aber die Bü- Alt-Schreiber genommen, in der die Zunft zum rokratie begann ihn immer mehr Goldenen Stern schon namhaft zu erdrücken, so dass er nach 7 vertreten war. Dort singt man Jahren (1994) als schweizweit jetzt zu fünft fünfstimmig, was erster Chefarzt an einem Kan- 16
Vorhofflimmern ist (meist) doch eine Alterserscheinung Normalerweise wird das Ursache des Vorhofflim- tet oder ein EKG geschrie- Herz dadurch zum Schlagen merns im Alter ist meist ben wird und man zufällig gebracht, dass im Sinuskno- eine langjährige Druck- den unregelmässigen Puls ten („Stern“ in Bild 1A) ver- oder Volumenüberlastung feststellt. Häufig erwähnt einfacht gesagt elektrische der Vorhöfe, sei es durch werden von Patienten eine Energie entsteht, die dann einen nicht gut eingestell- teils erhebliche Leistungs- durch den rechten Vorhof ten Blutdruck, durch einen einschränkung, vor allem hindurch in die Hauptkam- Herzklappenfehler oder bei der paroxysmalen Form, mern (Ventrikel, „Dreieck“ eine Herzschwäche. Nicht dazu Schwindel und Herz- in Bild 1A) geleitet wird. Im selten findet sich aber kei- rasen. EKG ist dieser normale Si- ne klare Ursache und man nusrhythmus auch für einen schuldigt das „Alter“ an. An Abklärungen sollten MEDIZINISCHE ECKE Laien mit etwas Hilfe gut Vorhofflimmern bei jünge- eine einfache Blutuntersu- zu sehen. Im Vorhofflim- ren Patienten hat an sich chung beim Hausarzt und mern hingegen flimmern eine andere Ursache. Bei ih- ein Herzultraschall beim die Vorhöfe 600-900 Mal in nen gibt es in den Lungen- Kardiologen erfolgen; zu- der Minute und die Impulse venen, die das Blut aus den sätzliche Massnahmen wie werden unregelmässig und Lungen zur linken Kammer Herzkatheteruntersuchung gebremst in die Ventrikel bringen, elektrisch aktive oder MRI sind dem Einzel- geleitet (Bild 1B). Da Vor- „krankhafte“ Zellen, die fall vorbehalten. Vorhof- hofflimmern die häufigste Vorhofflimmern auslösen flimmern ist kein Vorläufer Herzrhythmusstörung über- können. eines Herzinfarktes und haupt ist, lohnt es sich, ein auch nicht des tödlichen paar wichtige Aspekte zu Naturgemäss sind die Sym- Kammerflimmerns, so dass beleuchten. Unterschieden ptome individuell sehr un- zuerst die Information und wird zwischen anhalten- terschiedlich und zum Teil die Beruhigung des Pati- dem Vorhofflimmern und auch von der Art des Vor- enten im Vordergrund ste- paroxysmalem Vorhofflim- hofflimmerns abhängig. hen. mern, das per definitionem Bei vielen Patienten wird innert 7 Tagen von alleine Vorhofflimmern diagnosti- Durch das Flimmern entlee- wieder aufhört. ziert, wenn der Puls getas- ren sich die Vorhöfe nicht mehr vollständig, was die Gefahr einer Blutgerinnsel- Bild 1A bildung (Thrombose) und eines Abschwimmen des Thrombus (Embolie), leider häufig ins Gehirn mit der Folge eines Schlaganfalles, mit sich bringt,. Deshalb muss unabhängig von den Symptomen in einem ersten Schritt der Behandlung die Frage beantwortet werden, ob eine Blutverdünnung an- gezeigt ist. Dazu kann der Hausarzt den sogenannten Bild 1B CHADS-VASC-Score berech- nen und entsprechend ent- scheiden. Abhängig von Alter und Symptomen stellt sich zu- letzt die Frage, ob man als Therapieziel eine Frequenz- oder eine Rhythmuskont- 17
rolle anstrebt. Wählt man dikamenten (Antiarrhyth- Abschliessend noch zwei die Frequenzkontrolle, ak- mika) zu unterdrücken kleine Nebenaspekte: ein zeptiert man damit das Vor- oder es mit einer Herzka- Herzschrittmacher hilft in hofflimmern „für immer“ theterbehandlung (Pulmo- aller Regel nichts zur Ver- und versucht lediglich, den nalvenenisolation) zu eli- hinderung von Vorhof- Puls in Ruhe unter etwa 80/ minieren. Carlo Janka und flimmern und mit einem min und bei geringer Belas- Stephan Lichtsteiner sind Elektroschock kann Vorhof- tung unter etwa 120/min bekannte Sportler, bei de- flimmern zwar wieder in zu halten. Dazu eignen sich nen letzteres getan wurde. einen normalen Sinusrhyth- insbesondere Betablocker. Eine Entscheidung für den mus gebracht, aber nicht Steht die Rhythmuskont- einen oder anderen Weg „geheilt“ werden. rolle im Vordergrund, kann bespricht man am besten entweder versucht werden, mit dem Kardiologen oder PD Dr. Beat Schär das Vorhofflimmern mit sogar mit einem speziellen Kaderarzt Kardiologie spezifischen Rhythmusme- Herzrhythmusspezialisten. Universitätsspital Basel ZUNFTVERSAMMLUNG Zunftversammlung vom 10. März 2016 Punkt 19.00 Uhr eröffne- Bezüglich Freundschafts- zusammen mit der E. Zunft te Meister Raoul I. Furlano pflege wies der Meister u.a. zum Himmel organisierten im Saal Merian Iselin der auf unser jährliches Zunftes- Familientag und die beiden gleichnamigen Klinik die sen, den alljährlich von uns gemeinsamen Winteranläs- alle drei Jahre stattfindende se, die gegenseitigen Einla- ordentliche Zunftversamm- dungen von Vertretern der lung. Trotz des gleichzei- mit uns besonders befreun- tig stattfindenden Europa deten Basler Zünfte zum League-Spiels FCB-FC Sevil- Himmel und zu Webern an la durfte er 69 Zunftbrüder die Zunftessen, die beider- begrüssen. 67 Zunftbrüder seitigen Einladungen der mussten sich entschuldigen, Barbers aus London und einige davon leider aus Glasgow sowie der Zürcher Krankheitsgründen oder Schmiden- und der Schaff- wegen hohen Alters. hauser Fischernzunft, un- sere regelmässigen Sozial- In seinem Meisterbericht einsätze, die wir zusammen hielt Raoul mit Befriedi- mit der E. Gesellschaft zum gung fest, dass die in der Greifen durchführen, das Zunftversammlung 2013 Fatio-Mähli, zu dem immer genannten Ziele, nämlich wichtige Persönlichkeiten die Freundschaftspflege als Ehrengäste eingeladen untereinander und mit an- werden, und die Jungbür- deren Zünften, die Stabili- gerfeier, an der jedes Jahr sierung der Finanzsituation unsere Zunftbrüder mit- und das Ausloten von Mög- helfen, hin. Jeweils am 1. lichkeiten für ein Zunftlokal Januar veranstalten wir die allesamt erreicht wurden. Neijoorsaadringgede, die 18
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