Stadt Voerde Der Haushalt 2019 in Kürze - Haushalt 2019 der Stadt Voerde (Niederrhein) kurz erklärt
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Stadt Voerde Der Haushalt 2019 … in Kürze Zusammenstellung: Stadt Voerde Der Stadtkämmerer Stabsstelle Zentrales Controlling
Inhalt Seite Vorwort 3 Was gibt´ s Neues ? 4 -6 D er Ergebnisplan Übersicht 7 Erträge 8 - 10 Aufwendungen 11 - 15 2 0 1 9 auf einen Blick / Produktergebnisse 16 D ie Ergebnispläne 2 0 1 9 - 2 0 2 2 17 Investitionen im Überblick 18 D er F inanzplan - F inanzlage und Verschuldung 19 - 20 Auf ein Wort - Zusammenfassung und Ausblick 21 2
Vorwort im Juni 2019 Der Haushaltsplan der Stadt Voerde füllt in der Endfassung für 2019 insgesamt 526 Seiten. Nicht jeder interessierte Bürger kann und will sich verständlicherweise durch eine solche Datenmenge arbeiten. Bereits der Haushaltsplanentwurf beinhaltet gegenüber den Haushaltsplänen der Vorjahre einige formale und inhaltliche Änderungen, insbesondere in der Darstellung der Produkte und der mit den Produkten verknüpften Ziele und Kennzahlen. Dies ist ein erster Schritt hin zu mehr Verständlichkeit in der Dokumentation des Verwaltungshandelns und zu klar erkennbaren Strategien: Wohin wollen wir? Wie und womit sollen die Ziele erreicht werden? Die vorliegende Broschüre soll darüber hinaus in stark komprimierter Form und jenseits formaler Vorgaben für mehr Transparenz sorgen und jedem die Möglichkeit eröffnen, sich über die wesentlichen Inhalte und Themen im Haushaltsplan seiner Stadt zu informieren und sich an politischen Diskussionen zu beteiligen. Denn eines ist klar: Es gibt zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen, sei es die Sanierung der Gesamtschule, die dauerhafte, bedarfsgerechte Bereitstellung von Betreuungsangeboten in der Kindertagespflege und in der offenen Ganztagsschule oder das anstehende Projekt „Alleebad Voerde“ – die Verwaltung arbeitet nicht für sich und hinter verschlossenen Türen, sondern ist Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger. Angesichts der vielfältigen Aufgaben und nach wie vor knapper Finanzen soll in diesem Format vermittelt werden, woher die städtischen Mittel kommen und wofür sie verwendet werden sollen. Der Ratsbeschluss zum hier zugrunde gelegten Haushaltsplan 2019 ist am 02.04.2019 erfolgt, die Genehmigung durch den Kreis Wesel am 23.05.2019. Auf den ersten Seiten („Was gibt´s Neues?“) sind die wesentlichen Änderungen im Ergebnisplan sowie bei den Investitionen seit der Einbringung des Haushaltsentwurfes im Dezember 2018 zusammengefasst. Im Übrigen wurden alle Daten in der Broschüre auf den neuesten Stand des nunmehr endgültigen Haushaltsplanes aktualisiert. Diese Broschüre kann nur einen Einstieg in den Haushalt darstellen. Für weitergehende Informationen sei auf den eingangs erwähnten, umfänglichen Haushaltsplan und meine veröffentlichte Haushaltsrede verwiesen: Haushaltsplan / Haushaltsplaneinsicht | Stadt Voerde (Niederrhein) Gerne können Sie jedoch mit Fragen und Anregungen auch direkt auf Ihre Ansprechpartner in der Verwaltung zukommen: Dies sind neben dem Kämmerer insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachdienstes 3.1 Haushalt und Steuern unter der Leitung von Herrn Wiesner (Tel. 02855/80506). Ich hoffe, Ihnen einen interessanten Einblick in den Haushalt „Ihrer“ Stadt Voerde zu ermöglichen! 3 Jürgen Hülser Kämmerer
Update - Was gibt´s Neues? Seit der Einbringung des Haushaltsplanes in der Sitzung des Stadtrates am 11.12.2018 haben sich naturgemäß einige Sachverhalte weiterentwickelt, mit unterschiedlichen Auswirkungen auf das Haushaltsplanergebnis. Diese Aktualisierungen wurden im Rahmen des „Veränderungsdienstes“ bis zur Beschlussfassung am 02.04.2019 in den Plan eingearbeitet. Dieser finale Haushaltsplan ist schließlich nach der Genehmigung durch die Kommunalaufsicht zur Bewirtschaftung freigegeben. Die erfassten Veränderungen führen insgesamt zu Mehrerträgen von rd. 250 TEUR sowie Mehraufwendungen in Höhe von rd. 442 TEUR; der erwartete Fehlbedarf im Haushaltsjahr 2019 erhöht sich somit um rd. 191 TEUR auf rd. 562 TEUR: Dabei resultieren wesentliche Anpassungen sowohl bei den Erträgen als auch den Aufwendungen aus aktualisierten Bedarfsplanungen. So wurden aufgrund neuer Erkenntnisse mehr Plätze in der Kindertagesbetreuung vorgesehen (u.a. durch eine verlängerte Weiterführung der Interims-Kita). Die hieraus entstehenden Mehraufwendungen (rd. 372 T€) werden jedoch vollständig durch zusätzliche Erstattungen des Landes und Elternbeiträge gedeckt. Ähnlich verhält es sich bei dem Betreuungsangebot der offenen Ganztagsschule. Die Ausweitung des Angebots verursacht hier voraussichtlich einen Mehraufwand von rd. 298 T€, dem Erträge aus Landeszuweisungen und Elternbeiträgen in gleicher Höhe gegenüberstehen. Mehraufwand ohne direkte Kompensation muss hingegen im Bereich der Strom- und Gasversorgung erwartet werden, da nach der plötzlichen Insolvenz des Anbieters Mehrkosten durch die Inanspruchnahme des Grundversorgers bis zur Neuvergabe sowie die aktuell erzielbaren, etwas 4 höheren, Vertragspreise anfallen (rd. 240 T€).
Update - Was gibt´s Neues? Ebenso wurden die Planansätze für die Flüchtlingsunterbringung (Produktbereich 31) entsprechend der aktuellen Erkenntnisse überarbeitet. Aufgrund der deutlich gesunkenen Zahl von Leistungsempfängern, für die eine Kostenerstattung des Landes nach dem FlüAG zu erwarten ist (im aktuellen Plan wird von noch 112 erstattungsfähigen Leistungsempfängern im Jahresmittel ausgegangen, im Planentwurf von 143), mussten die zu erwartenden zugehörigen Erträge nach unten angepasst werden (-322 T€). Der Transferaufwand für die untergebrachten Personen reduziert sich hingegen voraussichtlich nur um rd. 45 T€; ursächlich für die vergleichsweise geringe Entlastung ist, dass zwar die Zahl der Leistungsempfänger im Ansatz gesunken ist (von 205 auf 184), aber aufgrund der IST-Zahlen des letzten Jahres der zu erwartende Aufwand je Person um rd. 400 € erhöht werden musste. Im Produktbereich 31 wirkt sich zudem aus, dass die Zahl der insgesamt unterzubringenden Personen entsprechend der auf der aktuellen Situation basierenden Einschätzung ebenfalls deutlich reduziert wurde– zuvor noch berücksichtigte Personenzahlen, die rechnerisch aus Wohnsitzauflagen und möglichem Familiennachzug resultierten, entfallen. Die Gesamtzahl der voraussichtlich im Mittel unterzubringenden Personen wurde somit von 585 im Entwurf auf 326 Personen angepasst. Daraus resultierend reduzieren sich die Erträge aus Benutzungsgebühren um rd. 461 T€. Positiv hingegen: Im Produktbereich 36 kann im Produkt „Hilfe zur Erziehung“ mit einem Mehrertrag von 160 T€ aus Kostenerstattungen anderer Gemeinden aus Fallabgaben gerechnet werden, auch ergeben sich aus einem Grundstücksverkauf rd. 100 T€ Ertrag, die im Haushaltsplanentwurf noch nicht berücksichtigt waren. Produktbereiche im Haushaltsplan 2019: Veränderungen gegenüber dem Haushaltsplanentwurf 100 T€ Anzahl untergebrachter Personen Benutzungsgebühren an zu erwartende PB31: Anpassung der Gebührenkalkulationen PB53) sonstiges (wesentlich: Anpassung -100 86 -371 -240 298 -298 75 Hallenbad (längere Schließungszeit) PB11: Minderaufwand Betriebskosten Kommunen aus Fallübernahmen (HzE) Kostenerstattungen anderer PB36: Zusätzlich erwartete Innenausstattg. Kastanienallee) Weiterbetrieb Interimskita (inkl. PB36: Mehraufwand durch -300 -562 zus. Plätze in der Kindertagespflege Landeszuwendungen und Elternbeiträge PB36: Anpassung der die Kreisumlage Hebesatzanpassung für PB61: Effekt der PB11: Anpassung Abschreibungen 100 Erstattungen vom Land und Elternbeiträge PB21: Erweiterung offene Ganztagsschule: der Insolvenz des Versorgers) PB11: Energiekosten Strom / Gas (Infolge Anpassung Transferaufwand PB21: Erweiterung offene Ganztagsschule: Haushaltsplanentwurf F ehlbedarf 2019 lt. Grundstücksverkauf PB11: Ertrag aus -500 -322 Haushaltsplan F ehlbedarf 2019 endgültiger 45 201 -700 Kostenerstattung FlüAG PB31: Anpassung Flüchtlingszahlen voraussichtliche Entwicklung der PB31: Anpassung Transferaufwand an Großtagespflegestellen Erstaussstattung zus. PB36: Betriebskosten und -461 -900 253 Kindertagespflege Stundenvergütung in der PB36: Anpassung der 160 -1.100 -372 402 -1.300 -90 -28 -1.500 PB11 PB21 PB31 PB36 PB61 Im Saldo höherer Fehlbedarf von rd. 191 T€ 5
Update - Was gibt´s Neues? Die Änderungen im investiven Bereich beschränken sich im wesentlichen auf folgende Sachverhalte: • Aus zwischenzeitlich realisierten Grundstücksgeschäften können zusätzliche Einzahlungen in Höhe von rd. 959 T€ generiert werden • Ein an die DeltaPort GmbH zu vergebendes Gesellschafterdarlehen ist mit -1.496 T€ berücksichtigt • Neuveranschlagung von Teilen der für 2018 vorgesehenen Auszahlungen „Kita Kastanienallee“: -872 T€ • Erhöhung der Zuwendung „Kastanienallee“ 400 T€ gem. aktueller Förderprognose • Anpassung der Auszahlungen für die Außenspielgeräte „Kastanienallee: -50 T€ • Anpassung voraussichtliche Baukosten „Straßenausbau BP94“: -99,5 T€ • Anpassung voraussichtliche Baukosten „Gehwege Dinslakener Str.“: -21 T€ • Bahnunterführung Rahmstraße „Ablöseforderung Deutsche Bahn“: -50,4 T€ • Herstellung Parkplatz „Sportanlage Am Tannenbusch“: -40 T€ Einfluss auf den Investitionsplan haben auch die umzusetzenden Änderungen, die sich aus dem 2. NKF-Weiterentwicklungsgesetz ergeben. Hier geht es im Kern darum, dass größere Instandhaltungsmaßnahmen, die früher konsumtiv dargestellt werden mussten, jetzt investiv abgebildet werden. Hierfür wurden Auszahlungen in Höhe von 311 T€ eingeplant. Umgekehrt sind kleinere Vermögensgegenstände (bis 800 € netto) ab sofort direkt über den Ergebnisplan (also konsumtiv) zu buchen. Hierfür wurden zunächst Minderauszahlungen in Höhe von ebenfalls 311 T€ eingeplant. Investitionsplan 2019: Veränderungen gegenüber dem Haushaltsplanentwurf T€ 0 investiv endgültiger Plan 2019 Saldo Ein- und Auszahlungen Grundstücksverkäufen Einzahlungen aus "DeltaPort" Gesellschafterdarlehen Gewährung -500 -1.000 -2.464 -1.500 Förderprognose "Kita Kastanienallee" Erhöhte Zuwendung aufgrund akt. „Straßenausbau BP94“ Anpassung voraussichtliche Baukosten „Gehwege Dinslakener Str.“ Anpassung voraussichtliche Baukosten "Kita Kastanienallee" Neuveranschlagung -3.723 "Sportanlage am Tannenbusch" Herstellung Parkplatz konsumtiv Bewegliches Vermögen jetzt Bauunterhaltung jetzt investiv -2.000 959 -1.496 Kastanienallee" Außenspielgeräte "Kita Bahn "Unterführung Ablöseforderung Deutsche -2.500 Haushaltsplanentwurf 2019 investiv lt. Saldo Ein- und Auszahlungen -3.000 sonstiges -3.500 -872 -50 -100 311 -311 400 -21 -50 -40 11 -4.000 -4.500 6
Der Ergebnisplan Der Ergebnisplan stellt das Kernelement des Haushaltsplans dar. Entsprechend einer Gewinn- und Verlustrechnung werden die jährlichen Erträge und Aufwendungen geplant, gleichsam die Mittelherkunft und Mittelverwendung eines Haushaltsjahres. Am Ende dieses Plans steht entweder ein erwarteter Überschuss oder ein Fehlbedarf. Mit Ablauf eines jeden Jahres erstellt die Verwaltung einen Jahresabschluss in gleicher Form, der es ermöglicht, das tatsächliche Ergebnis dem Haushaltsplan gegenüberzustellen. Die geplanten Erträge im Haushaltsjahr 2019 belaufen sich auf voraussichtlich rd. 94,7 Mio. €. Diese Erträge stellen die der Stadt zufließenden Mittel dar, die für die Bewältigung der kommunalen Aufgaben zur Verfügung stehen. Größte Einnahmequellen bilden Steuern und Abgaben, Zuwendungen von Land und Bund sowie öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte (Gebühren). Diesen stehen geplante Aufwendungen von rd. 95,2 Mio. € gegenüber, d. h. die Aufwendungen werden die Erträge voraussichtlich leicht übersteigen. Die Transferaufwendungen sowie der Personalaufwand sind hierin die bedeutendsten Positionen. Somit ergibt sich für das Haushaltsjahr in der Planung ein geringer Fehlbedarf von rd. 0,6 Mio. €, bzw. rd. 0,59 % (gemessen am Haushaltsvolumen). Fehlbedarf 0,6 Aufwand Ertrag 95,2 94,7 ,7 94 2 , 95 6 - 0, g e g en t rä n d u n E r w e a rf u f d ./ . A h lbe Fe = 7 Erläuterungen zur Zusammensetzung der Aufwendungen und Erträge finden Sie auf den folgenden Seiten.
Erträge Die mit Abstand wichtigsten Einnahmequellen der Stadt Voerde bilden die Steuern und Abgaben, gefolgt von den Zuwendungen und allgemeinen Umlagen und erhobenen öffentlich-rechtlichen Leistungsentgelten (Gebühren). Diese drei Ertragsarten machen rd. 91% der Gesamterträge aus:: Was steckt drin ? Steuern und ähnliche Abgaben Von insgesamt geplanten rd. 41,4 Mio. € sind am bedeutsamsten die erwarteten Erträge aus der Einkommensteuerumlage (mit rd. 17,9 Mio. €). Die wichtigsten direkten Gemeindesteuern sind die Gewerbesteuer (rd. 10,5 Mio. €) und die Grundsteuer (rd. 8,2 Mio. €). Dabei kommt insbesondere der Grundsteuer B in Voerde hohe Bedeutung zu, da diese die einzig verlässlich planbare Steuerart ist. Insbesondere die Gewerbesteuer kann erheblichen, unvorhersehbaren Schwankungen unterliegen (z. B. durch Verlegungen von Firmensitzen, Umstruktu- rierungen von Konzernen, etc.), die seitens der Verwaltung kaum zu beeinflussen sind. Dies hat in der Vergangenheit schon mehrfach zu unerwarteten (oft negativen) Effekten auf 8 die Haushaltsergebnisse geführt. Die örtlichen Verbrauch- und Aufwandsteuern (insb. beispielsweise die Vergnügungssteuer und die Hundesteuer) treten hierbei deutlich in den Hintergrund.
Erträge Zuwendungen und allgemeine Umlagen Zweitwichtigste Ertragsart im Haushalt der Stadt Voerde sind mit einem Planwert von rd. 30,4 Mio. € für 2019 die Erträge aus Zuwendungen und allgemeinen Umlagen. Hinter diesem sperrigen Titel verbergen sich in der Hauptsache die Schlüsselzuweisungen des Landes, die den Kommunen als allgemeines Finanzierungsinstrument für übertragene Pflichtaufgaben zufließen. Neben den Schlüsselzuweisungen (die so heißen, weil Sie einen über Verteilungsschlüssel zugerechneten Anteil aus einem Finanzmitteltopf des Landes [Verbundmasse] darstellen) werden in dieser Position auch weitere Landeszuweisungen, wie 1 9 .939 beispielsweise die Zuschüsse zum Betrieb von Kindertagesstätten Wesentliche Posten (in T€) und Schulen (inkl. „Offener Schlüssel- Ganztag“) ausgewiesen. zuweisungen Die Erträge aus der Auflösung von Sonderposten ergeben sich aus 7 .5 68 der jährlich anteilig abzubildenden Erträge aus Aufl. von Bewertung bilanzierter Zuweisungen Sonderposten Zuwendungen (analog zu jeweiligen vom Land 1 .5 02 Sonstiges Abschreibungen) für Investitionen. 288 Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte Wesentlicher Bestandteil dieser Ertragsposition sind verschiedene Benutzungsgebühren. Von insgesamt erwarteten Erträgen in Höhe von rd. 14,1 Mio. € entfallen u.a. • rd. 8,8 Mio. € auf Müll- und Abwassergebühren • rd. 1,0 Mio. € auf Benutzungsgebühren städt. Wohnungen (Asyl- und Obdachlosenunterbringungen) • rd. 1,4 Mio. € auf Elternbeiträge für Kindertagesstätten und Betreuung in der Offenen Ganztagsschule Weitere rd. 0,5 Mio. € werden für Verwaltungsgebühren (z. B. für Baugenehmigungen, Sondernutzungsgenehmigungen, standesamtliche Aufgaben, etc.) veranschlagt. Auch in dieser Ertragsart sind Sondersachverhalte aus bilanziellen Bewertungen zu berücksichtigen, diese machen die Position „Sonstiges“ mit rd. 1,7 Mio. € aus. 9
Erträge Kostenerstattungen und Kostenumlagen Für verschiedene, der Stadt vom Gesetzgeber übertragene Pflichtaufgaben, werden die Asyl: Erstattung Unterbringungs Aufwendungen (anteilig) erstattet. Der aufwand Haushaltsplan 2019 sieht Erstattungen von 1 .1 91 rd. 1.195 T€ insgesamt rd. 2,7 Mio. € , im Wesentlichen in folgenden Bereichen, vor: HzE: • Asyl: Kostenerstattung gem. FlüAG, Kostenerstattung Fallabgaben rd. 1,2 Mio. € 760 • Hilfen zur Erziehung: rd. 0,4 Mio. für HzE: Kostenerstattung Betreuung unbegleiteter, Betreuung UMA Ver- und minderjähriger Flüchtlinge sowie rd. 435 Entsorgung: Altpapierver 0,8 Mio. von Städten und Kreisen Sonstiges wertung aus abgegebenen Betreuungsfällen 125 151 • Ver- und Entsorgung: Kostenerstattung für bereitgestelltes Altpapier rd. 0,1 Mio. € Sonstige Transfererträge Diese Ertragsposition beinhaltet im Wesentlichen Erträge aus Eigenanteilen bzw. Kostenbeiträgen zu den von der Stadt erbrachten Leistungen, hauptsächlich aus dem Bereich „Hilfen zur Erziehung“ und aus Unterhaltsvorschüssen. Insgesamt werden hieraus Erträge von rd. 1,7 Mio. € erwartet. Finanzerträge Der Stadt Voerde fließen voraussichtlich im Jahr 2019 rd. 1,1 Mio. € Erträge aus den vorhandenen Finanzanlagen (Beteiligungen) zu. Im Wesentlichen sind hier geplant: • Dividende der Wohnbau Dinslaken GmbH rd. 1,0 Mio. € • Dividende der Stadtwerke Voerde GmbH rd. 0,1 Mio. € Privatrechtliche Leistungsentgelte Die Stadt Voerde generiert Erträge aus der Vermietung und Verpachtung städtischer Gebäude und sonstiger Liegenschaften, beispielsweise die Janusz-Korczak-Förderschule, die in die Trägerschaft des Kreises Wesel übergegangen ist sowie Teile des Rathauses (vermietet an die ARGE) oder auch das „Haus Voerde“. In Summe werden hieraus im Jahr 2019 rd. 0,7 Mio. € erwartet. Zusammen mit geplanten Erträgen aus Verkäufen (z. B. von Altfahrzeugen, Maschinen, etc.), Veranstaltungsentgelten, etc. tragen die privatrechtlichen Leistungsentgelte immerhin mit voraussichtlich knapp 1,1 Mio. € zu den Gesamterträgen bei. Und sonst ? 10 Auf der Ertragsseite sind im Haushaltsjahr noch weitere rd. 2,5 Mio. € eingeplant. Davon sind die Konzessions- und Gestattungsentgelte für die Nutzung der städtischen Versorgungsinfrastruktur mit rd. 1,7 Mio. € der weitaus größte Einzelposten. Außerdem enthalten sind neben Planansätzen für Bußgelder, Säumniszuschläge und Verspätungszinsen, etc. auch rd. 0,1 Mio. € aus aktivierbaren Eigenleistungen (hauptsächlich auf Investitionsprojekte verrechnete Stunden für eigene Ingenieurleistungen und Ähnliches).
Aufwendungen Ähnlich wie bei den Erträgen ergeben sich auch für die Aufwendungen drei Kostenartengruppen, in denen sich mit rd. 84 % (bzw. rd. 79,8 Mio. €) die überwiegenden Teile der Gesamtaufwendungen darstellen: Transferaufwendungen Die Transferaufwendungen bilden mit rd. 47,5 Mio. € den deutlich größten Aufwandsblock im Haushaltsplan der Stadt Voerde. Die Transferaufwendungen beinhalten: 11
Aufwendungen Transferaufwendungen (Forts.) Mit rd. 19,8 Mio. € beeinflusst die Umlage des Kreises Wesel den Haushalt der Stadt Voerde. Damit wird voraussichtlich ein zunächst neuer Höchstwert markiert, nachdem die Kreisumlage in den letzten Jahren bereits deutlich angestiegen ist – und in den nächsten Jahren ist keine Trendumkehr zu erwarten: Damit werden die Erträge aus Schlüsselzuweisungen fast vollständig Kreisumlage in T€ aufgezehrt und stehen nicht zur Gegenfinanzierung der übrigen Transferaufwendungen zur Verfügung. So sieht der Haushaltsplan beispielsweise rd. 12,7 Mio. € für die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Unterstützung von Sportvereinen vor (der größte Teil hiervon betrifft mit zusammen rd. 11,8 Mio. € die Zuschüsse zu KiTas und Kindertagespflegeeinrichtungen sowie für den Betrieb der Offenen Ganztagsschule). Für die Hilfen zur Erziehung sind weitere 10,1 Mio. € eingeplant – ein hoher Wert, der aber erstmals seit Jahren mit einer leicht (um 0,5 Mio. €) rückläufigen Tendenz anzunehmen ist. Hier zeigen die Anstrengungen zur Umsetzung der Empfehlung der durchgeführten Organisationsuntersuchung erste positive Effekte. Somit investiert die Stadt beachtliche 24% des Haushaltsvolumens in die Betreuung und Förderung von Kindern und Jugendlichen – die indirekten Aufwendungen (z. B. für das Verwaltungspersonal, Abschreibungen, etc.) nicht mitgerechnet! Von den verbleibenden, rd. 2,8 Mio. € entfallen rd. 1,2 Mio. € auf die Leistungen für Asylbewerber und rd. 1,0 Mio. € auf Unterhaltsvorschüsse. Während die direkten, asylbedingten Transferaufwendungen seit längerem aufgrund der rückläufigen Zahl von Asylbewerbern sinken, ist bei den Unterhaltsvorschüssen ein Anstieg ggü. der Vergangenheit zu verzeichnen. Dies ist die Folge der seit 01.07.2017 geänderten gesetzlichen Grundlage, die die Zahlung von Unterhaltsvorschuss jetzt für Kinder bis zum 18. Lebensjahr vorsieht. Sowohl für die erbrachten Leistungen im Asyl- als auch im Bereich Unterhaltsvorschuss erhält die Stadt (anteilige) Kostenerstattungen (vgl. „Kostenerstattungen“ und „Transfererträge“), es verbleiben jedoch insgesamt Unterdeckungen zu Lasten des Haushaltes, z. B. aus anteiligen Personalaufwendungen und Vorhaltekosten für Asylunterbringungen. 12
Aufwendungen Personal- und Versorgungsaufwendungen Naturgemäß stellt der Personalaufwand ebenfalls eine wesentliche Größe in der Haushaltsplanung einer Kommunalverwaltung dar. Bei einem Planansatz für 2019 von rd. 19,4 Mio. € liegt die Personalintensität (= Anteil der Personalaufwendungen am ordentlichen Aufwand) mit rd. 20,6% erstmals über der 20% - Marke. Doch der Anstieg ist gut begründbar – einerseits wirkt sich die zweite Stufe des aktuellen Tarifvertragsabschlusses für die Angestellten (+3,09 % im Mittel ab April 2019) aus, außerdem wird den sich wandelnden Anforderungen Rechnung getragen. Beispiele hierfür: • Im Bereich „Allgemeiner sozialer Dienst (ASD)“ soll z. B. durch intensivere Steuerung der Maßnahmen der Hilfen zur Erziehung langfristig eine Kostenentlastung im Transferbereich ohne Qualitätsverlust erreicht werden. Hierfür wurden bereits im abgelaufenen Jahr entsprechende Stellen eingerichtet. • Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt wird härter – daher bemüht sich die Stadt Voerde, ihre Mitarbeiter im Rahmen der tariflichen Möglichkeiten auch attraktiv zu entlohnen. Entsprechend berücksichtigt sind Effekte aus Höhergruppierungen und Stufenwechseln. • Einrichtung von drei zusätzlichen Stellen, darunter die Stelle eines Klimaschutzmanagers, der für diese Aufgabe entstehende Personalaufwand wird jedoch für die Dauer von zunächst 3 Jahren zu 90% aus Fördergeldern des Bundes gegenfinanziert Für die Folgejahre wird dann eine Stabilisierung der Personalaufwendungen mit nur noch minimalen Steigerungsraten (um 1%) erwartet. Die geplanten Versorgungsaufwendungen sind entsprechend der Vorgaben der vorliegenden Pensionsgutachten in den Haushaltsplan eingestellt. 13
Aufwendungen Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen Unter die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen fallen allgemeine Aufwendungen wie z. B. die Unterhaltung von Grundstücken und Gebäuden sowie von Verkehrsflächen zzgl. aller Nebenkosten (z. B. Strom, Heizung, Reinigung etc.), die Unterhaltung von beweglichem Anlagevermögen (z. B. Reparaturen an Fahrzeugen), Entsorgungsaufwendungen, Schülerbeförderungskosten sowie Aufwendungen für EDV-Leistungen. Im Planungszeitraum bis 2022 sollen diese Aufwendungen gegenüber dem Ansatz aus 2019 um rd. 0,8 Mio. € reduziert werden, beispielsweise durch Senkung von Energiekosten (u. a. als Ergebnis von bereits durchgeführten Maßnahmen zur energetischen Sanierung), aber auch mittelfristig geringere zu erwartende Unterhaltungskosten für Grundstücke und Gebäude, nachdem zunächst noch einige kostenintensive Einzelmaßnahmen umzusetzen sind (z. B. Sanierung Haus Voerde, Wiederertüchtigung / Schadstoffsanierung Hallenbad). Bilanzielle Abschreibungen Die Abschreibungen beziffern den Werteverzehr / die Abnutzung der städtischen Vermögensgegenstände (z. B. Gebäude, Straßen, Fahrzeuge, Maschinen). Hier wird aufgrund der geplanten Zugänge im Anlagevermögen durch einige größere Investitionen, insbesondere in Schulgebäude und Sportanlagen, für die nächsten Jahre eine leicht steigende Tendenz erwartet: 14 T€
Aufwendungen Sonstige Ordentliche Aufwendungen Darin u.a. • Jahresabschluss- prüfung • Steuerberatung • Beratung: Erstellung Bäderkonzept und Strategieentwicklung Stadtwerke Darin u.a. • Büromaterial, Fachliteratur • Kfz-Versicherungen, Steuern • Reisekosten • Erstattungen f. Ehrenämter Hier werden alle weiteren Aufwendungen erfasst, die keiner der übrigen Aufwandspositionen zugerechnet werden können. Wie auch bei den Sach- und Dienstleistungen wird für die kommenden Jahre mit einem Aufwandsrückgang gerechnet. Wesentliche Faktoren hierfür sind: Unterha • rückläufig erwartete Aufwendungen für Mieten Ansatz 2018 und Pachten, da voraussichtlich der Bestand an angemieteten Wohnungen für Asylbewerber mittelfristig deutlich reduziert 5,4 Plan 2022 4,4 werden kann • Einmaleffekte in den Planungen 2018 und Mio. € 2019, beispielsweise für die Erneuerung der EDV-Hardware sowie die Mio. € Beratungsaufwendungen zum Bäderkonzept und der Stadtwerkestrategie Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen Der Zinsaufwand 2019 wird voraussichtlich um rd. 0,2 Mio. Euro unter dem Planansatz des Vorjahres 2018 liegen. Ursache hierfür sind die sinkenden Zinsbelastungen aufgrund der aktuell niedrigen Zinssätze. Die Entwicklung in den Jahren 2020 - 2022 berücksichtigt für die erforderlichen Neuaufnahmen von investiven Krediten vorsichtigerweise einen leichten Anstieg des aktuell niedrigen Zinsniveaus. 15
2019 auf einen Blick Produktergebnisse – was kostet wieviel ? Die Produktebene stellt eine weitere Möglichkeit in der Betrachtung des Ergebnisplans dar. Die bereits betrachteten Aufwands- und Ertragsarten werden hier sogenannten Produkten zugeordnet, die die kommunalen Leistungen nach Aufgabenbereichen gliedern. Produktbereich 11 Produktbereich 12 Produktbereich 21 Produktbereich 25 Innere Verwaltung Sicherheit und Ordnung Schulträgeraufgaben Kultur und Wissenschaft Verwaltungsführung, Finanzen und Rechnungswesen, Allg. Sicherheit und Ordnung, Bürgerbüro, Errichtung, Organisation und Verwaltung der Schulen sowie VHS, Musikschule, Stadtbibliothek, Stadtarchiv, Personalmanagement, Gebäudemanagement, Rechtsservice, Verkehrsangelegenheiten, Feuerwehr, Personenstandswesen, Organisation der Schülerbeförderung, Bereitstellung der Kulturveranstaltungen und Kulturring, internationale kulturelle etc. Schulanlagen, Gebäude, Einrichtungen und Lehrmittel, etc. + Wahlen, etc. + + Begegnungen, etc. Anteiliger Anteiliger Anteiliger Anteiliger Anteiliger Aufwand Anteiliger Aufwand Anteiliger Aufwand Anteiliger Aufwand Ertrag Ertrag Ertrag Ertrag -8,27 2,73 -2,37 0,69 -8,04 2,42 -0,82 0,05 8,7% 2,9% 2,5% 0,7% 8,4% 2,6% 0,9% 0,1% Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Zuschussbedarf Zuschussbedarf Zuschussbedarf Zuschussbedarf -5,54 Mio. € -1,68 Mio. € -5,62 Mio. € -0,76 Mio. € Produktbereich 31 Produktbereich 36 Produktbereich 42 Produktbereich 51 Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Räuml. Planung und Entwicklung, Geoinformation Soziale Leistungen Sportförderung Leistungen nach SGB XII, Leistungen nach AsylBLG, Förd. und Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen, Förd. Betreuung der Sport- und Schützenvereine, Verwaltung der Stadtentwicklungs- und Infrastrukturplanung, Bauleitpl., Seniorenangelegenheiten, Unterhaltsvorschuss, Förderung der von Kinder- und Jugendarbeit, Spiel- und Bolzplätze, Hilfen zur Turn- und Sporthallen, der Bäder sowie der Sportanlagen , etc. städtebaul. Rahmen- und Gestaltungsplanung, Stellungn. zu + + + Wohlfahrtshilfe, Rentenberatung, etc. Erziehung, etc. Verfahren externer Planungsträger, etc. Anteiliger Anteiliger Anteiliger Anteiliger Anteiliger Aufwand Anteiliger Aufwand Anteiliger Aufwand Anteiliger Aufwand Ertrag Ertrag Ertrag Ertrag -5,76 2,59 -25,63 7,83 -2,43 0,37 -0,71 0,22 6,1% 2,7% 26,9% 8,3% 2,5% 0,4% 0,7% 0,2% Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Zuschussbedarf Zuschussbedarf Zuschussbedarf Zuschussbedarf -3,18 Mio. € -17,8 Mio. € -2,06 Mio. € -0,49 Mio. € Produktbereich 52 Produktbereich 53 Produktbereich 54 Produktbereich 55 Bauen und Wohnen Ver- und Entsorgung Verkehrsflächen und -anlagen, Natur- und Landschaftspflege ÖPNV Baugenehmigungen, Vorbescheide, Anzeigeverfahren / Abfallentsorgung, Verkehrsplanung, Straßenreinigung, Landschaftsentwciklung, Pflge des Stadtgrüns, etc. sonstige bauordnungsrechtl. Verfahren, Serviceleistungen, Entwässerung und Abwasserbeseitigung Sondernutzungserlaubnisse, etc. + + + Denkmalschutz und -pflege, etc. Anteiliger Anteiliger Anteiliger Anteiliger Anteiliger Aufwand Anteiliger Aufwand Anteiliger Aufwand Anteiliger Aufwand Ertrag Ertrag Ertrag Ertrag -0,81 0,16 -8,15 10,18 -6,90 1,65 -1,79 0,54 0,9% 0,2% 8,6% 10,7% 7,2% 1,7% 1,9% 0,6% Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Zuschussbedarf Deckungsbeitrag Zuschussbedarf Zuschussbedarf -0,65 Mio. € 2,03 Mio. € -5,25 Mio. € -1,26 Mio. € Produktbereich 56 Produktbereich 57 Produktbereich 61 Umweltschutz Wirtschaft u. Tourismus Allg. Finanzwirtschaft Ergebnisplan der Umsetzung des Integrierten Kommunalen Klimaschutzkonzeptes, Ausgleichs- und Wirtschaftsförderung, Fremdenverkehrs- und Tourismusförderung Steuern, Schlüsselzuweisungen, Kreisumlage, etc. Stadt Voerde + + = Ersatzflächenmanagement, etc. Haushaltsjahr 2019 Anteiliger Anteiliger Anteiliger Anteiliger Aufwand Anteiliger Aufwand Anteiliger Aufwand Aufwand gesamt Ertrag gesamt Ertrag Ertrag Ertrag -0,12 0,03 -0,14 1,08 -23,30 64,14 -95,24 94,67 0,1% 0,0% 0,1% 1,1% 24,5% 67,7% 26,9% 8,3% Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Zuschussbedarf Deckungsbeitrag Deckungsbeitrag Fehlbedarf -0,09 Mio. € 0,94 Mio. € 40,84 Mio. € -0,56 Mio. € Wie bereits in den Erläuterungen zu den einzelnen Aufwands- und Ertragsarten angedeutet, werden in der Produktbetrachtung wesentliche Aufgabenschwerpunkte besonders deutlich: Größter Produktbereich ist die „Kinder-, Jugend- und Familienhilfe“ mit rd. 25,6 Mio. € zugeordneten Aufwendungen; rechnet man noch den Produktbereich „Schulträgeraufgaben“ hinzu, so entfällt mit insgesamt fast 33,7 Mio. € mehr als ein Drittel des Haushaltsvolumens auf Produkte, die die Förderung von jungen Menschen zum Inhalt haben. Gleichzeitig wird in diesen Produktbereichen aber auch die Problematik der unzureichenden Gegenfinanzierung deutlich: Die Zuschussbedarfe sind vergleichsweise hoch. Das bedeutet, dass es nur wenige direkte Mittel zur Finanzierung gibt, die Stadt folglich diese überwiegend fremdbestimmten Leistungen aus den allgemeinen Zuweisungen, Umlagen und eigenen Steuereinahmen decken muss. Der relativ hohe Aufwandsanteil aus dem Produktbereich „Allgemeine Finanzwirtschaft“ ergibt sich aus der dort ausgewiesenen Kreisumlage. 16 Geplanter Aufwand nach Produkten (in Mio. €) im Ergebnisplan 2019
Die Ergebnispläne 2019 - 2022 Stadt Voerde gesamt l fd. Er g e bni shaushal t Er g e bni s A nsat z A nsat z P l anung P l anung P l anung Nr . 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Er t r ag s- und A ufwandsar t e n EU R EU R EU R EU R EU R EU R 1 2 3 4 5 6 1 Steuern und ähnliche Abgaben 36.356.408,90 39.603.800,00 41.369.650,00 42.602.480,00 43.746.217,00 45.009.917,00 2 + Zuwendungen und allgemeine Umlagen 25.665.197,21 27.971.475,00 30.425.615,00 30.268.578,00 31.211.319,00 32.785.274,00 3 + Sonstige Transfererträge 796.860,09 1.887.586,00 1.688.606,00 1.332.926,00 1.331.126,00 1.308.606,00 4 + Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte 13.608.124,27 14.324.502,00 13.880.513,00 13.825.364,00 13.845.782,00 13.917.560,00 5 + Privatrechtliche Leistungsentgelte 2.517.105,73 993.395,00 1.070.094,00 935.650,00 914.650,00 915.250,00 6 + Kostenerstattungen und Kostenumlagen 5.166.404,17 4.454.759,00 2.662.218,00 2.503.334,00 2.507.049,00 2.494.049,00 7 + Sonstige ordentliche Erträge 5.743.802,09 2.717.710,00 2.392.990,00 2.229.040,00 2.228.290,00 2.228.290,00 8 + Aktivierte Eigenleistungen 338.457,58 103.125,00 103.125,00 103.125,00 103.125,00 103.125,00 9 +/- Bestandsveränderungen -1.182.947,93 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10 = Or de nt l i che Er t r äg e 89. 009. 412, 11 92. 056. 352, 00 93. 592. 811, 00 93. 800. 497, 00 95. 887. 558, 00 98. 762. 071, 00 11 - Personalaufwendungen -17.171.054,52 -18.338.400,00 -19.350.000,00 -19.506.100,00 -19.714.800,00 -19.795.800,00 12 - Versorgungsaufwendungen -3.563.592,81 -1.807.600,00 -1.814.340,00 -1.823.800,00 -1.830.600,00 -1.841.400,00 13 - Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen -12.476.453,85 -14.272.233,00 -13.517.414,00 -12.876.059,00 -12.872.484,00 -12.744.949,00 14 - Bilanzielle Abschreibungen -6.045.642,00 -6.313.600,00 -6.616.900,00 -6.754.300,00 -6.709.700,00 -7.404.100,00 15 - Transferaufwendungen -47.018.904,57 -46.800.905,00 -47.481.451,00 -48.053.108,00 -49.259.188,00 -50.272.983,00 16 - Sonstige ordentliche Aufwendungen -4.097.155,78 -5.544.257,00 -5.419.545,00 -4.736.295,00 -4.586.275,00 -4.402.902,00 17 = Or de nt l i che A ufwe ndung e n - 90. 372. 803, 53 - 93. 076. 995, 00 - 94. 199. 650, 00 - 93. 749. 662, 00 - 94. 973. 047, 00 - 96. 462. 134, 00 18 = Or de nt l i che s Er g e bni s (= Z e i l e n 10 und 17) - 1. 363. 391, 42 - 1. 020. 643, 00 - 606. 839, 00 50. 835, 00 914. 511, 00 2. 299. 937, 00 19 + Finanzerträge 1.047.573,36 705.620,00 1.080.700,00 1.080.135,00 1.080.025,00 1.079.920,00 20 - Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen -1.249.411,37 -1.226.968,00 -1.036.270,00 -1.020.985,00 -1.175.000,00 -1.317.050,00 21 = F i nanz e r g e bni s (= Z e i l e n 19 und 20) - 201. 838, 01 - 521. 348, 00 44. 430, 00 59. 150, 00 - 94. 975, 00 - 237. 130, 00 Ergebnis der laufenden 2 2 = Verwaltungstätigkeit -1.565.229,43 -1.541.991,00 -5 6 2 .4 0 9 ,0 0 1 0 9 .9 8 5 ,0 0 8 1 9 .5 3 6 ,0 0 2.062.807,00 (= Zeilen 1 8 und 2 1 ) Die voraussichtliche Entwicklung der Haushaltsplanergebnisse bis 2022 ist durchaus positiv. So zeigt bereits das Planergebnis für 2019 mit rd. -0,6 Mio € eine Verbesserung gegenüber dem Ansatz des Haushaltsplans für 2018 von fast 1,0 Mio. €. Ab 2020 werden dann positive Ergebnisse erwartet. 17
Investitionen im Überblick alle Beträge in T€ Maßnahmen / Investitionsblöcke Auszahlungen Einzahlungen Gesamt Schwerpunkte der Straßenbaumaßnahmen 2.407 -593 1.813 Investitionstätigkeit der kommenden Jahre sind Grundstücksgeschäfte 363 -5.959 -5.595 Sanierung Gebäude (u.a. Halle + Schutzcontainer Bauhof) 150 0 150 • Sanierung der Gesamtschule Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen Schulen und Sporthallen 5.150 -2.832 2.318 • Neubau der Kindertagesstätte in Ersatzbeschaffungen Ausstattungen der 635 0 635 Friedrichsfeld Schulen • Sanierung / Umbau der Neubau Kindertagesstätte 3.050 -820 2.230 Realschule (dann Otto-Willmann- Ersatzbeschaffungen Ausstattungen der Kitas 107 -20 87 Schule) Ersatzbeschaffungen Ausstattungen der 94 0 94 • Ausbau Kunstrasenplatz Feuerwehr Entwässerungsmaßnahmen 2.774 -1.899 875 Rönskenstraße Fahrzeuge, Arbeitsgeräte, Ausstattungen 871 -2 868 Sanierung Sportanlagen: "Am 139 -275 -135 Tannenbusch", "Kunstrasenplatz Finanzanlagen / Beteiligungen (Darlehen 1.496 0 1.496 DeltaPort) Verschiedenes (Investitionspausch., etc.) 1.156 -2.269 -1.113 Gesamt 18.392 -14.669 3.723 Die geplanten Investitionen für 2019, aber auch in den Folgejahren, übersteigen die geplanten Abschreibungen deutlich. Ein Indiz, dass die Stadt Voerde auf dem Weg ist, das städtische Vermögen zu erhalten und qualitativ zu verbessern. Limitierend für die Investitionstätigkeit ist, neben der personellen Kapazität in der Verwaltung und den derzeit am Markt nicht immer wie gewünscht verfügbaren Bau- und Ingenieurleistungen, die 18 aufgrund der Vorgaben des Haushaltssicherungskonzeptes zu vermeidende Nettoneuverschuldung.
Der Finanzplan – Finanzlage und Verschuldung Nicht alle im Ergebnisplan dargestellten Sachverhalte sind in gleicher Höhe zahlungswirksam – es gibt Abweichungen in den periodischen Zurechnungen, aber auch aufgrund der Besonderheiten der „kaufmännischen“ Rechnungslegung, beispielsweise Rückstellungen oder die Abschreibungen. Daher wird dem Haushaltsplan auch ein gesonderter Finanzplan beigefügt, der die tatsächlichen Geldflüsse aus der laufenden Verwaltungstätigkeit und den Investitionen darstellt, zudem sind die Abweichungen zwischen dem Gesamtergebnisplan und dem Gesamtfinanzplan detailliert im Haushaltsplan dargestellt. F Der Gesamtfinanzplan in der Übersicht: B e t r äg e i n M i o . € Er g e bni s Er g e bni s P l an P l an P l an P l an P l an 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit 76,72 84,89 88,65 89,94 90,54 92,56 95,08 Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit -78,01 -82,92 -86,48 -87,31 -86,68 -88,04 -89,11 Sal do aus l aufe nde r Ve r wal t ung st ät i g k e i t -1,29 1,97 2,16 2,64 3,87 4,51 5,97 Einzahlungen aus Investitionstätigkeit 7,88 5,38 13,69 14,67 6,95 10,04 6,88 Auszahlungen aus Investitionstätigkeit -4,93 -7,86 -15,27 -18,39 -10,95 -11,70 -8,05 Sal do aus Inve st i t i o nst ät i g k e i t 2,95 -2,48 -1,58 -3,72 -4,00 -1,66 -1,17 F i nanz mi t t e l übe r schuss / - fe hl be t r ag 1,65 -0,51 0,59 -1,09 -0,14 2,85 4,80 Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit 15,60 45,74 1,58 3,72 4,00 1,66 1,17 Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit -15,80 -43,32 -2,54 -2,46 -2,49 -2,39 -2,35 Sal do aus F i nanz i e r ung st ät i g k e i t -0,20 2,42 -0,97 1,26 1,51 -0,73 -1,18 Ä nde r ung B e st and e i g e ne F i nanz mi t t e l 1,45 1,91 -0,38 0,17 1,38 2,12 3,63 Die ausgewiesenen, planerischen Liquiditätsüberschüsse ermöglichen einen voraussichtlichen weite- ren Abbau der bestehenden Liquiditäts- (Kassen-) kredite in einer Größenordnung von rd. 7 Mio. €, nachdem diese bereits in den Jahre 2017 und 2018 um insgesamt 3 Mio. € reduziert werden konnten: Voraussichtliche Entwicklung der Liquiditätskredite Beträge in M io € 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Veränderung 9,64 6,35 3,03 6,80 9,10 5,00 0,00 -1,00 -2,00 -0,17 -1,38 -2,12 -3,63 Liquiditätskredite Liquiditätskredite 28,52 34,87 37,90 42,88 52,00 57,00 57,00 56,00 54,00 53,83 52,45 50,33 46,70 Stand 31.12 19 Ein zügiger Abbau der Liquiditätskredite in der aktuellen Niedrigzinsphase ist unbedingt geboten, da die Kassenkredite aufgrund ihrer relativ kurzen Laufzeiten ein erhebliches Risiko im Falle wieder steigender Zinsen darstellen – zur Verdeutlichung: Eine Million €, die ggf. zu einem um einen Prozentpunkt höheren Zinssatz refinanziert werden müsste, bedeutet eine zusätzliche Zinsbelastung von jährlich 10 T€ !
Der Finanzplan – Finanzlage und Verschuldung (Forts.) Zur Finanzierung der Investitionen setzt die Stadt Voerde auch weiterhin auf langfristige Investitionsdarlehen. Diese bieten durch Ihre Laufzeiten (in der Regel >20 Jahre) Planungssicherheit bei gleichzeitig momentan sehr günstigen Konditionen, teilweise auch als Bestandteil von Förderprogrammen von Bund und Land (z. B. „Gute Schule 2020“). Der aktuelle Stand der Verbindlichkeiten aus Investitionskrediten liegt bei rd. 30 Mio. € und wird sich voraussichtlich im Planungszeitraum nicht wesentlich verändern – dies ist auch den Vorgaben des Haushaltssicherungskonzeptes geschuldet, welches die Vermeidung einer Netto- Neuverschuldung vorsieht: Entwicklung investive Schulden Beträge in Mio. € 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 investive Schulden 32,1 29,6 29,4 28,7 28,5 31,8 29,9 33,3 34,8 34,1 32,9 ohne "Gute Schule 2020" 32,1 29,6 29,4 28,7 28,5 31,1 28,7 31,4 32,1 31,4 30,2 Anmerkung: Die Kredite aus „Gute Schule 2020“ werden gesondert dargestellt, da bei dieser Fördermaßnahme der Bund sowohl Zins- als auch Tilgungsleistungen trägt; dem städtischen Haushalt entsteht somit keine Belastung hieraus. Die sich ergebende Pro-Kopf Verschuldung liegt im Kreisvergleich mit unter 1.000 € / Einwohner noch vergleichsweise niedrig – einerseits aus finanzieller Sicht erfreulich, andererseits aber sicherlich auch ein Ausdruck der nicht immer wie gewünscht und eigentlich geplant umsetzbaren Investitionsvorhaben in den vergangenen Jahren. Entwicklung der Pro-Kopf-Verschuldung Beträge in € 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Stadt Voerde 868 806 806 778 782 884 837 936 983 967 938 Gemeinden des Kreises 1.476 1.475 1.517 1.497 1.530 1.518 1.600 Pro-Kopf-Verschuldung in 1.400 1.200 1.000 € 800 600 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Stadt Voerde Gemeinden des Kreises (Durchschnitt) 20
Auf ein Wort – Zusammenfassung und Ausblick Im vorliegenden Haushaltsplan 2019 setzt sich die bereits im vergangenen Jahr angedeutete Tendenz einer leichten Entspannung der Haushaltslage der Stadt Voerde fort. So kann aus heutiger Sicht bereits ab dem Jahr 2020 mit einem positiven Haushaltsergebnis gerechnet werden. Dennoch – es gibt keinen Grund zum Jubeln. Zunächst einmal ist dieser Erfolg teuer erkauft – durch die in der Vergangenheit teils heftig diskutierten Maßnahmen im Rahmen des Haushaltskonsolidierungskonzeptes, die aktuell eine Entlastung von rd. 7 Mio. € jährlich für den Haushalt bedeuten und ohne die die geplanten Ergebnisse nicht möglich wären. Zudem ist die Stadt auch weiterhin gezwungen, in allen Bereichen sehr sparsam zu wirtschaften. Das führt dazu, dass auch in absehbarer Zeit freiwillige städtische Leistungen, z. B. im Sport- und Kulturbereich, nur sehr begrenzt leistbar sein werden. Daher bleibt es wichtig, weiterhin sparsam zu wirtschaften, Effizienz stets zu steigern, Chancen zu ergreifen und neue und sichere Einnahmequellen zu erschließen. Dies wollen wir beispielsweise über eine weitere Stärkung unserer Stadtwerke, jetzt schon ein Erfolgsmodell, erreichen. Außerdem muss kontinuierlich daran gearbeitet werden, eine dauerhaft auskömmliche, direkte Gegenfinanzierung für die auf die Kommune durch den Gesetzgeber übertragenen Aufgaben, wie beispielsweise die Kindertagesbetreuung, Asylunterbringung, Hilfen zur Erziehung oder auch Leistung von Unterhaltsvorschüssen zu erreichen. Das gegenwärtige, umlagenbasierte Finanzierungsmodell hat sich in der Vergangenheit als Schuldenfalle für die Kommunen herausgestellt: Während die zu finanzierenden Aufwendungen in Jahren mit schwacher Konjunktur tendenziell deutlich steigen, sinken die Erträge aus wesentlichen Finanzierungsinstrumenten (Schlüsselzuweisungen, Einkommensteueranteile). Auch wurden schleichend immer neue Aufgaben auf die Kommunen übertragen (beispielsweise in der Kinderbetreuung), ohne die Finanzierungsmodelle entsprechend anzupassen. Hier liegt die Hauptursache für die in der Vergangenheit notwendigen Aufnahmen von Kassenkrediten, die bis heute eine große Belastung, ein Damoklesschwert für die Stadt Voerde darstellen. Umso notwendiger erscheint es folglich, bei Bund und Land hier konsequent tragfähige Lösungen für die Zukunft sowie einen Altschuldenfonds einzufordern – erste Erfolge des fraktionsübergreifend tätigen Aktionsbündnisses „Für die Würde unserer Städte“ der Kommunen zeichnen sich allmählich ab. Insgesamt darf mit Blick auf die konkreten Plandaten aber durchaus ein positives Fazit gezogen werden – der Haushalt der Stadt Voerde ist solide aufgestellt und die erwartete Entwicklung vieler wesentlicher Einflussfaktoren sowohl auf der Aufwands- als auch der Ertragsseite deutlich positiv. Die Erfüllung der städtischen Aufgaben bleibt weiterhin sicher gewährleistet ! Ihr Dirk Haarmann Bürgermeister 21
Herausgeber Besuchen Sie uns auch 22 Stadt Voerde (Niederrhein) mobil im Internet: Der Bürgermeister Rathausplatz 20 46562 Voerde
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