Stadtgeschichte - Tourismus Grafenau
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GRAFENAUER STADTMAGAZIN · AUSGABE 09|21 AN ALLE HAUSHALTE Stadtgeschichte Totenbretter... Kuchlg‘schicht‘n Wie entstanden die ... in der Stadt – Woher kommt das Straßennamen in erinnern, ehren und „Pichlstoana“? Antworten Grafenau? – Teil 4. gedenken. gab‘s im I-Häusl.
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der Vorstellung der keltischen Priester öffneten sich in der Nacht vom 31. Okto- ber auf den 1. November die Schleusen zur Anderswelt, dem Schattenreich, in- dem die Toten wohnen. Der Brauch des Kostümierens und Süßig- keitensammelns unter Androhung von Streichen hat seinen Ursprung in der kel- tischen Tradition der „Cennad y Meirw“ – was soviel wie „Botschafter der Toten“ bedeutet. Während die reichen Mitglieder der damaligen Kelten-Gemeinden zu Samhain Festmahle zubereiteten, gingen die Armen maskiert von Tür zu Tür, um Hört ihr Leut ‘ milde Gaben im Namen aller Ahnen zu er- und lasst euch sagen… halten. Ihnen Gaben zu verweigern, wur- de als Sakrileg betrachtet und hatte die Beschädigung des Hauses oder Besitzes zur Folge. als Nachtwächter ist man es ja durchaus Viele der alten keltischen Bräuche wur- gewohnt, dass einem zuweilen seltsame den nach der Christianisierung Europas Gestalten über den Weg laufen. Was in einfach adaptiert und abgewandelt. Aus den letzten Jahren aber am Tag vor Aller- Samhain wurden gleich 2 Feste: das heiligen durch die Gassen geistert, war kirchliche Allerheiligen (engl.: All Hal- mir anfangs schon mehr als suspekt. Kin- lows‘ Day), an dem man der Toten ge- »iJA« ist ein Magazin, das über Kultur, Leben und Wirtschaft in der Region berichtet. »iJA« erscheint der und Jugendliche, die als furchterre- denkt. Und am Abend zuvor (dem All Hal- monatlich in der ui Verlag GmbH. Das Amtsblatt der gende Geister, Hexen oder bleiche Vam- lows‘ Eve) wurde es Brauch, die bösen Stadt Grafenau ist Teil der Ausgabe. Abdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des pire verkleidet von Tür zu Tür laufen, Geister zu vertreiben, indem die Men- Herausgebers bzw. der Amtsblatt-Redaktion Grafenau. klingeln und dann „Süßes oder Saures“ schen sich als Geister verkleideten. So HERAUSGEBER ui Verlag GmbH rufen. Und dann, wenn es keine Süßig- hoffte man, die Geister würden die Men- Danglmühle 19 • 94051 Hauzenberg Telefon 08586 9794 23 keiten in ihre Sammelsäckchen gibt, laut schen für ihresgleichen halten und sie in Telefax 08586 9794 27 kichernd die Bäume vor dem Haus mit Ruhe lassen. redaktion@ui-hauzenberg.de www.ui-hauzenberg.de Klopapier einwickeln oder andere lustige Von irischen Einwanderern wurde das ANZEIGEN Sabrina Nader Streiche spielen … Fest schließlich in die USA gebracht und Telefon 0171 8129495 „Soll ich als Wächter über Recht und Ord- verbreitete sich von dort in der ganzen werbung@ui-hauzenberg.de REDAKTION AMTSBLATT nung auf den Straßen eingreifen?“, habe Welt, wo es sich teilweise wieder mit ein- Karin Friedl ich mich gefragt und dann erst einmal re- heimischen Traditionen vermischte. So Rathausgasse 1 • 94481 Grafenau Telefon 08552 9623-43 cherchiert, was es mit diesem neumoder- gibt es heute vielerorts eigene Hallo- iJA@grafenau.de nen Halloween überhaupt auf sich hat. ween-Bräuche, vom Kürbisschnitzen TEXT, FOTOS UND ILLUSTRATION Karin Friedl, Willi Schindler, Albert Lehner, Schnell habe ich festgestellt, dass dieses über das Striezelpaschen in Österreich bis Willi Weber, Bildarchive Stadt Grafenau (sofern nicht anders angegeben) Fest die Gemüter spaltet. Amerikanisie- hin zum Nüsse knacken in England. Titelbild: fotostudio sepp eder rung des Abendlandes und Konsumterror Mit diesem Wissen im Hinterkopf habe GRAFISCHE GESTALTUNG & ANZEIGENKONTAKT Willi Weber Grafik Design sagen die einen, uralter Brauch und Par- ich beschlossen, den Kindern ihr nächt- Telefon 08552 9754256 w@weber-grafik.de tyspaß für die Jugend die anderen. liches Treiben auf den Straßen nachzu- DRUCK Fest steht: Auch wenn viele der bei uns sehen und am Allerheiligentag am Fried- PASSAVIA, Passau www.passavia.de erst seit rund 20 Jahren beliebten Hallo- hof traditionell der Verstorbenen zu ge- AUFLAGE ween-Bräuche aus Amerika stammen, denken. Was es dabei mit der Tradition 5.000 Stück VERTEILUNG liegt der Ursprung des Festes in Europa der Totenbretter auf sich hat, gibt es ne- Per Postzustellung an alle Haushalte. – genauer gesagt in Irland. Die Kelten fei- ben vielem anderen in dieser Ausgabe der Außerdem liegt »iJA« in teilnehmenden Geschäften zur Mitnahme aus. erten 4 große Feste im Jahr, die ihre 4 Jah- iJA zu erfahren. ERSCHEINUNGSTERMIN NÄCHSTE AUSGABE reszeiten einläuteten. Samhain (Hallo- 7. Dezember 2021 ANNAHMESCHLUSS ween) stand am Anfang der dunklen Jah- Bis zum nächsten Mal Redaktion & Anzeigen: 19. November 2021 reszeit und war das Fest der Toten. Nach Euer Nachtwächter EDITORIAL| 3
Text: Willi Schindler, Fotos: Stadtarchiv Straßen- gegenüber ein Straßenschild mit der Be- zeichnung „Reinhold-Koeppel-Straße“ namen und war insoweit vom Stadtratsbeschluss eigenmächtig abgewichen. Erst Jahre spä- ter wurde die kürzere Variante angebracht. Stadtrat Michael Liebl war es, der am in Grafenau 21.3.1951 den Antrag brachte, eine Straße nach einer historischen Persönlichkeit zu benennen, in diesem Fall nach Kaiser Karl IV., der 1376 die Stadtrechte an Grafenau verliehen hatte. Ein Vorschlag, diese Straße nach dem Grafenauer Gelehrten Dr. Otto Maußer zu benennen, konnte sich nicht be- Dieser Beitrag ist der letzte der Serie über die Straßen- haupten, da, so die Begründung, „eine und Wegebenennungen in Grafenau und umfasst die Zeit Mauserstraße eine Straße der Stehler sei“. So nahm man dann Liebls Vorschlag ein- nach 1945. Aus Platzgründen beschränkt sich die Darstel- stimmig an und nannte die Straße „Karl- lung nur auf Teilbereiche der umfassenden Materie. straße“. Der Neubau des Krankenhauses in der Schwarzmaierstraße ließ die Bezeichnung Obwohl nach dem Ende des 2. Weltkrieges mögliche Bezeichnungen für vier namen- „Krankenhausstraße“ am früheren Spital eine rege Bautätigkeit im Grafenauer Raum lose Straßenzüge anzubieten, die boden- (heute Stadt- und Schnupftabakmuseum) einsetzte, um die vielen Flüchtlinge und Hei- ständigen Charakter haben und politische nicht mehr zutreffend erscheinen, weshalb matvertriebenen unterzubringen, wurden Wechselzeiten überdauern sollten. Der sich der Stadtrat am 28.9.1954 einstimmig die neu entstandenen Straßen und Wege Stadtrat stimmte diesem Vorgehen in der dazu entschloss, den historischen Ausdruck meist erst Jahre später benannt. Man hatte Sitzung am 14.12.1950 zu, „da in der Stra- Spital zu erhalten. Man änderte den Namen wohl größere Probleme zu bewältigen. ßenbenennung nichts übereilt getan wer- in „Spitalstraße“ um. den soll“, so das Sitzungsprotokoll. Ab 1947 begann man mit der Erschließung Der weitere Siedlungsbau um den Grafe- der Weilergärten-Äcker. Dabei verwendete Die aktive Mithilfe der Bevölkerung bei der nauer Stadtkern machte 1960/ 1961 eine man für die entstandene Straße gleich den Namenssuche ließ allerdings zu wünschen größere Straßenbenennungsaktion erfor- alten Flurnamen „Weilergarten“. Am übrig. Insgesamt brachten sieben Bürger derlich. Man wollte künftig Vornamen und 17.6.1949 gab der Stadtrat mit sieben zu vier Anregungen, wobei nicht einmal Anwohner Titel vermeiden und mehrere alte Benen- Stimmen einer gemeinsamen Eingabe der der betroffenen Straßen dabei waren. „Vor- nungen wegen Inhaltslosigkeit abändern. Bewohner der sog. Hüterstößsiedlung nach schläge kamen sogar aus Arfenreuth und Ein Beispiel hierfür war die Dekan- und wählte den Namen „Hochstraße“. Heinrichsreit, die Betroffenen aber mach- Schwarzmeier-Straße, die dann nur noch ten nicht mit“, schrieb ein Redakteur des Schwarzmaierstraße mit ai statt ei hieß. Dass die Mehrheit der Grafenauer den Grafenauer Anzeigers am 5. Januar 1951 Straßennamen ihrer Stadt ziemlich gleich- frustriert. Die Elsenthaler Straße wurde geteilt in gültig gegenüber stand, zeigte sich dann Elsenthaler- und Kröllstraße. Der früher in aber zu Beginn der 1950iger Jahre. Damit Am 15. Januar 1951 diskutierten die Stadt- Grafenau ansässige Rechtsanwalt und Ma- die im November 1950 vom Grafenauer räte über die eingesandten Anregungen gistrat Georg Kröll, verschieden an den Anzeiger angeregte Aufstellung von Stra- sowie über die Bitte der Künstlervereini- Folgen einer Kriegsverletzung, die er sich ßenschildern zuwege gebracht werden gung „Donau-Wald-Gruppe“, den Wald- 1916 in Verdun zuzog, vermachte der Stadt konnte, musste im nächsten Jahr eine voll- häuser Kunstmaler Reinhold Koeppel zu eine Kapitalstiftung zur Errichtung eines ständige Liste der Straßennamen vorlie- ehren. Festgelegt wurde u. a. der Name Kinderheimes. Die Hintere Gasse wurde gen. Aus diesem Grunde rief das Blatt am „Lusenstraße“ und dem Antrag der Künst- nach dem 1889 verstorbenen Professor 18.11.1950 die Leser in Verbindung mit ei- lergruppe folgend der Name „Koeppelstra- Franz Scharrer benannt. Er spendete sein nem kleinen Preisausschreiben dazu auf, ße“. Die Stadtverwaltung beschaffte dem- Haus mit Garten für eine Kleinkinderbe- 4 | STRASSENNAMEN TEIL 4
wahranstalt. Anstelle von Hochstraße sah scher und dem aus dem Sudetenland abwechselnd Kirchenstraße, Adolf-Hitler- man Watzlikstraße, statt Rothhang Stifter- stammenden Willy Pape gehörte. Ein wei- Straße, dann wieder Kirchenstraße und ab straße vor. Die Bewohner der Hochstraße teres Anwesen (Rübezahlweg 6) stand im 1961 Hauptstraße, wobei die Stadtverwal- wehrten sich gegen diesen Beschluss und Eigentum des ebenfalls vertriebenen Su- tung eigentlich für den Namen „Am Stadt- wandten sich mit einem Einspruch an den detendeutschen Josef Schimanek. An der berg“ plädiert hätte. Dagegen jedoch gab Stadtrat, der am 3. Januar 1961 diesem Ein- Westfassade des Anwesens Rübezahlweg es Widerstand aus den Reihen der Anlie- spruch stattgab. 2 ist heute noch ein vom Grafenauer ger, wie nachstehendes Schreiben vom 22. Künstler Hans Kammerer geschaffenes November 1960 zeigt. Waldschmidtstraße, Am Turmacker, Rübezahl-Sgraffito zu sehen. Heinrichstraße, Ortenburgerweg, Ulrich- Man sieht also: Manchmal haben sich die straße, Halserweg, Seybererweg oder Gul- In den Folgejahren mussten viele neue Bürgerinnen und Bürger doch Gedanken denstraße fanden beispielsweise Eingang Straßen mit Namen versehen werden, so gemacht um ihre Straßennamen. In den in das städtische Straßenverzeichnis. beispielsweise die Wittelsbacherstraße, letzten Jahren allerdings war es ruhig, wo Industriebetriebe entstanden waren wenn neue Bezeichnungen festgelegt wur- Nachträglich wurde im Stadtrat am 6. Ja- oder im Schulzentrum der Arberweg, der den. Wahrscheinlich hatte der Stadtrat im- nuar 1961 die Benennung eines Weges als Rachelweg und die Straße Am Schwaim- mer den rechten Geschmack der Bürger- „Rübezahlweg“ beschlossen. Diese Benen- berg. schaft bei seinen Beschlüssen getroffen. nung erfolgte nicht rein zufällig, sondern weil das erste Haus, das in dieser Straße Die wohl meisten Namensänderungen wa- Ende der Serie gebaut worden war, dem aus seiner Hei- ren im Lauf der Jahrzehnte bei der heuti- mat vertriebenen Schlesier Wilhelm Mu- gen Hauptstraße zu verzeichnen. Sie hieß STRASSENNAMEN TEIL 4 | 5
Der November ist mit Allerheiligen, Allerseelen, dem Volkstrauertag und dem To- tensonntag ein Monat, in dem die Menschen sich an ihre verstorbenen Angehöri- gen, Freunde und Bekannten erinnern und ihrer gedenken. Es war daher nahelie- gend, einmal einen Blick auf ein Phänomen zu werfen, das es im Bayerischen Wald und in der Oberpfalz schon vor Jahrhunderten gab – die Totenbretter. Verstorbene wurden auf derartigen Brettern bis zur Überführung in den Friedhof in den Wohnstuben aufgebahrt und in ein Leinentuch gehüllt im Friedhof be- graben. Als die Bestattung in Särgen ab Text: Willi Schindler, Fotos: Touristinfo, Willi Schindler dem 17. und 18. Jahrhundert üblich wurde, TOTEN wurden Totenbretter dann als Denkmäler zur Erinnerung an Verstorbene aufgestellt und oftmals mit Sinnsprüchen versehen. Auch in Grafenau gibt es mehrere solcher BRETTER Denkmäler, die an bedeutende Persön- lichkeiten erinnern. Prädestiniert für stilles Gedenken ist der Umgriff der Brudersbrunnkapelle am Frauenberg, ein fast mystischer Ort. Ins- gesamt sieben Totenbretter stehen dort. in Grafenau Nimmt man aus Richtung Schlag kom- mend den Weg zum Brudersbrunn, ist das erste Totenbrett linkerhand gegenüber der Kapelle dem Verfasser der ersten Grafenauer Stadtchronik, Hermann Wagner, gewidmet, der von 1904 bis 1971 gelebt hat. Er war Richter am Amtsgericht Grafenau und später Direktor des Landgerichts Deggendorf und hat 1954 die Geschichte der Stadt Grafenau und ihrer Guldenstraße samt einer Chronik der Pfarrei herausgegeben. Der am Brett angebrachte Spruch, dessen Verfasser unbekannt ist, passt zur Örtlichkeit und dem Schaffen Wagners. Oh Brünnlein, liebes Brünnlein kehr‘ um in deine Zeit doch rausch mir noch ein wenig den Hauch der Ewigkeit. 6 | TOTENBRETTER IN GRAFENAU
Das zweite Totenbrett erinnert an den Ehrenvorsitzenden des Ritterwaldvereins, Anton Lippl (1939 bis 2011). Eingraviert ist ein Spruch, den der ehemalige Realschullehrer Gerhard Schelz verfasst hat. Lebensfroh und hilfsbereit selbstlos der Gemeinschaft und Heimat verpflichtet. Das dritte Brett erinnert an den ehemaligen Realschuldirektor Hermann Neumann, Autor der zweiten großen Stadtchronik „600 Jah- re Stadt Grafenau“, der von 1907 bis 1982 gelebt hat. Als sein ehema- liger Mathematikschüler habe ich ihm folgenden Spruch gewidmet: Dem Blick zurück in alte Zeit, dem hast du dich verschrieben, nun ruhest du in Ewigkeit, dein Werk ist uns geblieben. Das nächste Totenbrett ist dem ehemaligen Landkreisbediensteten Theo Wagner gewidmet (1907 – 1982). Er hat den Kreuzweg zum Bru- dersbrunn geschnitzt. Sein Schaffen wird mit einem Spruch von Ger- hard Schelz gewürdigt: Heimat gelebt, Heimat geliebt, Heimat gegeben. Das vierte Brett ist dem Gedenken des Ehrenvorsitzenden des Ritter- waldvereins, dem früheren Raumausstattermeister Georg Niedermeier gewidmet, der von 1926 bis 1993 lebte. An den ehemaligen Oberlehrer und Inhaber des renommierten Hei- matmusikpreises „Zwieseler Fink“ Robert Link (1906-1973) erinnert das Totenbrett, das sein verdienstvolles Wirken um das Liedgut des Bayerischen Waldes mit dem Sprüchlein ausdrückt: Wenn die Blätter gelb sich färben denken wir auch an dein Sterben. Waldlerisch g‘sunga hast du g‘schrieben bist in unseren Herzen blieben. Der Autor war nicht zu ermitteln. Das letzte Totenbrett erinnert an den Forstbetriebsinspektor Fritz Martin und fünf seiner Holzhauer, die allesamt Hüter und Pfleger des mächtigen Mischwaldes im Staatswaldrevier Frauenberg waren. Abgeschlossen wird das Gedenken an verstorbene Persönlichkeiten von einer kleinen, aus Granitsteinen gemauerten Kapelle, die von der damaligen Eigentümerin der Atex-Werke, Paula Holzhäuer, zur Erinnerung an ihren im KZ Stutthof bei Danzig ermordeten Vater Josef Güttinger errichtet wurde. TOTENBRETTER IN GRAFENAU | 7
Zur Erinnerung an die Grafenauer Ehren- Nachdem ich 31 Jahre lang mit ihm beruf- bürger Karl Bayer und Johann Riederer hat lich zu tun hatte und um seine Verdienste man im Kurpark am Südufer des unteren um Grafenau weiß, habe ich für sein Toten- Sees Totenbretter aufgestellt. brett das Sprüchlein kreiert: Karl Bayer (1925 - 1995) war von 1964 bis Er kam und baute auf mit weitem Blick 1972 Landrat des ehemaligen Landkreises er ging, wir schaun in Dankbarkeit zurück. Grafenau, von 1974 bis 1984 ehrenamtlicher Erster Bürgermeister von Grafenau und bis Unmittelbar neben Karl Bayer‘s Brett wird zu seinem Tod Vorsitzender des Zweckver- das Andenken an Johann Riederer gewahrt. bandes Sport und Erholung Grafenau. Ei- Sein Brett steht nicht zufällig neben dem nen besseren Platz als den Kurpark hätte des ehemaligen Landrats. Der Bau des man zur Würdigung seines Wirkens nicht Schulzentrums am Schwaimberg war für finden können. Er war es, der die Idee zur den kleinen Landkreis Grafenau eine Her- Schaffung des Kurparks und des Freibades kulesaufgabe und konnte nur mit tatkräfti- hatte und die Vorhaben letztlich auch unter ger Unterstützung des damals in Landshut großen Schwierigkeiten verwirklichen amtierenden Regierungspräsidenten Jo- konnte. In seiner Zeit als Landrat war sein hann Riederer gelingen. Als Bürgermeister größtes Projekt der Neubau des Gymnasi- sorgte Karl Bayer dann im Stadtrat dafür, ums und der Realschule am Schwaimberg. Riederer zum Ehrenbürger zu ernennen. 8 | TOTENBRETTER IN GRAFENAU
Geht man den Kurparkweg weiter Richtung Spitalstraße, kommt man am Bauernmö- belmuseum vorbei. Am dort aufgestellten „Troadkasten“ sind drei Totenbretter ange- bracht, wovon eines an den früheren Post- amtsleiter von Zwiesel, Herbert Fastner, erinnert. Ohne die Überlassung seiner Sammlung alter Bauernmöbel an die Stadt Grafenau und das große Engagement der Mitglieder des Museumsvereins hätte es dieses Museum wohl nicht gegeben. Eine tolle Idee hatte man im Kreis der Neu- dorfer Fischer. Nordöstlich von Neudorf hat der Loibl Fritz am Waldrand einen Fischweiher mit einer schmucken Fischer- hütte errichtet. An dieser Fischerhütte sind sieben Totenbretter angebracht, die ver- storbenen Petrijüngern gewidmet und alle- samt mit treffenden Reimen versehen sind. Der ehemalige Kreisbaumeister Josef Kron- schnabl hat die Bretter kunstvoll angefer- tigt und die Reime erdacht, die auf die Per- sönlichkeit der Verstorbenen bezogen pas- sender nicht sein könnten. Es wird Aufgabe der Stadt und heimat- und denkmalschützender Vereine und Perso- nen sein, die vorhandenen Totenbretter in gutem Zustand zu erhalten und bei gegebe- nem Anlass weitere aufzustellen. Haben wir ein wachsames Auge darauf, denn der Erhalt von Traditionen ist Teil unserer bay- erischen Kultur. TOTENBRETTER IN GRAFENAU | 9
Direkt vom Feld in den Kochtopf… … kommt in Keilhofer`s i-Häusl in Grafenhütt viel Frisches und selbst Angebautes. Die Reaktionsteams der iJA und ui testeten bei einem gemütlichen Abend selbst, wie lecker-frisch das traditionelle „Pichelsteiner“ schmecken kann und gingen der Geschichte des beliebten Eintopfs auf die Spur. Text: Karin Friedl, Fotos: Manfred Sommer, Willi Weber Über die Herkunft des Namen „Pichelstei- ein „Pichelstoaner“ geworden ist. Verschrift- ner“, das 1894 erstmals in einem Kochbuch licht wurde dann wohl das heute eingebürger- Erwähnung fand, gibt es unterschiedliche te „Pichelsteiner“ daraus. Ansichten. Unbestritten ist, dass das Rezept von der aus Die meisten Quellen gehen davon aus, dass Kirchberg im Wald stammenden Wirtin Au- der Eintopf nach dem Ort Büchelstein be- guste Winkler, geb. von Kiesling, stammt. Sie nannt wurde, wo ab 1839 auf einer Waldwie- betrieb in Grattersdorf, einer Nachbarort- se regelmäßig das Büchelsteiner Fest gefeiert schaft von Büchelstein, bis zu ihrem Tod im wurde. Das schnell zubereitete, warme Ge- Jahre 1871 ein Gasthaus. richt erfreute sich dort allgemeiner Beliebt- heit. Über Jahrzehnte wurde das Freiluftko- Dass der Eintopf in Regen entstanden ist, be- chen des „Büchelsteiners“ als zentraler Be- ruht auf einer Legende. Heimatforscher und standteil des Festes zur Tradition. Schriftsteller Max Peinkofer bezeichnete die- se Theorie gar als „erheiternde Behauptung“, Dass aus dem „Büchelsteiner“ das heutige „Pi- während die Veranstalter des Büchelsteiner chelsteiner“ geworden ist, verdanken wir den und des Pichelsteiner Festes lange über die Überlieferungen zufolge dem Dialekt des Bay- unterschiedlichen Theorien stritten. erischen Waldes. Da wir Waldler das „ü“ gerne als „i“ aussprechen, sei es leicht nachvollzieh- Die Regener Variante jedenfalls besagt, dass bar, dass aus dem Büchl ein Bichl und dann im Jahr 1742 eine Bäuerin im dortigen Gast- 10 | PICHLSTOANA IM I-HÄUSL
haus Wieshof gezwungen war, den Pandu- Grafenau. Die beiden Vollblut-Wirtsleute ren Trenck und seine Gefolgsleute zu ver- wollten auch in ihrem verdienten Ruhe- köstigen. Da sie aber nur Rüben, Kraut und stand nicht ganz auf das Kochen und die ein paar Fleischreste zur Verfügung hatte, Gäste verzichten und haben auf dem eige- kochte sie diese in einem großen Kessel nen Grundstück deshalb einen ganz beson- über dem Feuer. Der Kessel wurde angeb- deren Ort geschaffen, an dem es sich in hei- lich als Pichel bezeichnet. Dem wilden meliger Atmosphäre genussreich schlem- Haufen soll es dieser Überlieferung zufol- men lässt. ge gut geschmeckt haben, so dass er fried- lich weiter zog. Die Leidenschaft für das Kochen begleitet Josef Keilhofer schon seit seiner Kindheit. Geschmeckt hat es den Prominenten auch Anfang der 90er-Jahre wagte er dann zu- später: Der damalige Bundeskanzler Lud- sammen mit seiner Frau Christa den wig Erhard gab in Interviews Anfang der Sprung ins kalte Wasser, hängte seinen si- 1960er Jahre mehrfach den Pichelsteiner- cheren Beamten-Job im Finanzamt an den Eintopf als sein angebliches Lieblingsge- Nagel und startete mit dem Café Salto ein richt an, was den Eintopf endgültig bun- Projekt, das Grafenau auf innovative Weise desweit bekannt machte. gastronomisch geprägt hat und an das noch heute viele mit großer Wehmut zurückden- Auch Verleger Manfred Sommer und sein ken. 20 Jahre betrieb das Ehepaar dann sehr Team konnten sich im urig und gemütlich erfolgreich das Café und Restaurant Fox am eingerichteten i-Häusl der ehemaligen Grafenauer Stadtplatz, bevor das i-Häusl Stadtplatzwirte Josef und Christa Keilhofer jetzt ihren „Unruhestand“ besiegelt. Bis bei einem „Pichelsteiner-Essen“ vom guten zum nächsten Frühjahr sind die Termine Geschmack dieser Hausmannskost über- dort schon ausgebucht, weil das besondere zeugen. und regionale Konzept ankommt. Der idyllisch in Grafenhütt gelegene Gast- „Wir kochen frische, saisonale Menüs auf Sepp Keilhofer: Vom Finanzbeamten zum Gastronomen und leidenschaftlichen Koch. ro-Geheimtipp ist mit seinen 12 Sitzplätzen Vorbestellung. Im Sommer gibt es die das wahrscheinlich kleinste Restaurant in schönsten Plätze unter den Weinreben im Was ist eigentlich ein i-Häusl? i-Häusl“ ist die Kurzform von „In-Haus“, einem kleinen Häuschen, das man auf alten Hofstellen noch findet. Es handelt sich dabei um das sogenannte „Austragshäus- chen“. Hier konnten die alten Bauersleute ihren Austrag sprich Lebensabend ver- bringen, während die Jungen im Haupthaus eine neue Familie gründeten. Diese kleinen Häuschen, sofern heute noch erhalten, sind entzückende Kleinode. PICHLSTOANA IM I-HÄUSL | 11
Rezepte Bauerngarten“, erzählen die Wirtsleute über ihr Projekt. Vertraut wird Pichelsteiner à la Josef Keilhofer auf Produkte aus dem eigenen Garten, die in der Küche Verwendung Rezept für 4 Personen finden. Keilhofers setzen selber Liköre an, etwa aus Äpfeln, Schlehen oder Himbeeren. Der Obstgarten liefert Rohstoffe für zahlreiche Fruchtaufstriche, beispielsweise Erdbeeren, Johannisbeeren oder Kir- sche. Auch zahlreiche Gemüsesorten wie Grünkohl, Mangold, Schwarzwurzel, Bohnen, Erbsen, Tomaten und Feldsalat bauen die beiden selber an, die Bauerneier stammen aus der Nachbarschaft. Dass Josef und Christa Keilhofer dabei Hand in Hand arbeiten, konn- 4 große Kartoffeln te auch das Redaktionsteam beim Besuch hautnah erleben. Nach dem 2 Karotten 1 Zwiebel leckeren Pichelsteiner – vom Chef persönlich und stilecht aus dem 1/4 Knolle Sellerie, alles in Würfel geschnitten gusseisernen Topf serviert, zauberte die Dame des Hauses spontan in etwas Schweinefett anschwitzen noch Zwetschgenbavesen auf den Tisch, die zusammen mit dem mit 1/2 l Brühe aufgießen. selbstgemachten Sauerrahmeis und den Rotweinzwetschgen zum Ca. 20 Minuten weich kochen. 1/4 Spitzkraut, 1/4 Stange Lauch geschnitten dazu geben, zweiten Gaumenschmaus des Abends wurden. ebenso das vorgekochte Rind-und Schweinefleisch und noch 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit gehackter Petersilie garnieren. Zwetschgenbavesen à la Christa Keilhofer Rezept für 4 Personen Kontakt Keilhofer`s I-Häusl: Grafenhütt 25 94481 Grafenau Tel.: 08552 2853 Mail: josefkeilhofer@t-online.de Termine nur auf Voranfrage Zutaten: Toastbrot 200 g Zwetschgenmus 75 g Mehl Salz 375 ml Milch 50 g Sahne 1 Päckchen Vanillezucker 3 Eier (Größe M) 2 EL Zucker 1/2 TL Zimtpulver Butterschmalz oder Öl zum Frittieren Zubereitung: Toastbrot rund ausstechen. Das Zwetschgenmus auf die Hälfte der Brötchenscheiben streichen, jeweils 1 Scheibe darauflegen und fest andrücken. Das Mehl mit 1 Prise Salz, Milch und Sahne glatt verrüh- ren. Vanillezucker und Eier unter den Teig rühren. Reichlich Butterschmalz oder Öl in einem großen, brei- ten Topf erhitzen. Die gefüllten Brötchenscheiben durch den Teig ziehen und kurz durchziehen lassen. Anschlie- ßend portionsweise im heißen Fett schwimmend auf jeder Seite in 1-2 Minuten goldbraun frittieren. Mit dem Schaumlöffel herausheben und auf Küchenpapier ab- tropfen lassen. Zucker und Zimt mischen. Die Bavesen damit bestreuen und warm servieren. Klein aber fein, die Stube im I-Häusl bietet Platz für 10 bis 12 Gäste. 12 | PICHLSTOANA IM I-HÄUSL
„Der kleine Johann verfolgte mit Hilfe des Abreißkalenders, dem Ida ihm angefertigt, und auf dessen letzten Blatte ein Tannenbaum gezeichnet war, pochenden Herzens das Nahen der unvergleichlichen Zeit“ (Thomas Mann | Buddenbrooks) Ein Adventskalender mit Maxi & Bärtl Nach dem schönen Erfolg unseres ersten Advents- Wir finden diese einfachen, liebevoll gestalteten Ad- kalenders 2019 gibt es in diesem Jahr eine zweite Auf- ventskalender immer noch am allerschönsten. Sie lassen lage. Dieses Mal wird Maxi von seinem Freund Bärtl Bär genügend Platz für unsere Phantasie und brauchen kei- durch die vorweihnachtliche Zeit begleitet und beide ne Schokolade, um vorweihnachtliche Freude zu berei- erleben hinter 24 Türchen fröhliche und spannende ten. Gemalt wurden das Kalendermotiv und die Tür- Überraschungen. Was mag sich wohl hinter dem nächs- chenbilder wieder von unserem Zeichner Albert Lehner, ten Türchen verbergen? der auch unsere Kinderseite immer illustriert. Und, da- mit Sie den Kalender auch verschenken und verschicken können, ist auf der Rückseite noch viel Platz für einen netten Kartengruß. Von der Oma/Opa an das liebe Enkelkind in der fernen Stadt oder einfach an gute Freunde, die sich über schöne, kleine Dinge noch richtig freuen können. 0 mm A4 | 297 x 21 rmat: DIN UI VERLAG GM Eine besinnliche und friedvolle Advents- und Weihna chtszeit BH – HAUZEN Kalenderfo Bitte mit Briefmark e 1,55 € frankieren WWW.UI-HAUZ BERG ENBERG.DE ZEICHNUNGE N: ALBERT LE Die tägliche Entdeckungsreise mit Maxi und Bärtl HNER Advent mit Maxi & Bär tl durch den Advent ist unser kleines Maxi Scher und Bärtl Ihre Abenteuer ersche Bär sind die Helder der Kinderseite „Die inene monatlich in den Entdeckungen und Abent vorgezogenes Weihnachtsgeschenk der ui Verlag GmbH Magazinen ui - Das euer von Maxi & Bärtl“ Heimatmagin aus Hauze nberg und -Stadt magazin aus Grafen au und kann ab 19. November kostenlos in der Touristinfo Grafenau abgeholt werden. Sollten Sie keine Möglichkeit zur Abholung Wir wünschen fröhliche haben, können Sie ihn für einen Versandkosten- beitrag von 2,– € auch direkt bestellen: iJA Redaktion Grafenau Rathausgasse 1, 94481 Grafenau und spannende Momente Telefon 08552 9623-43 iJA@grafenau.de im Advent mit Maxi & Bärtl ADVENTSKALENDER | 13
Grafenauer Original Danach hörten die Laienschau- D er „bayerische James Bond“, wie der spieler wochenlang nichts und Krimistar aus den berühmten Romanen hatten das Eberhofer-Projekt fast von Rita Falk auch genannt wird, suchte schon wieder vergessen, als die für die Dreharbeiten zum nächsten Film Qualifikation für die nächste mit Starqualitäten eine weibliche „XXL-Laiendarstellerin“. Runde ins Haus flatterte. Diesmal Zwischen 35 und 45 Jahren sollte sie alt war der Text vorgegeben und das sein, ausdrucksstark und charismatisch. Video musste unter enormem Besonders punkten sollte sie mit Körper- Zeitdruck in den Kasten. „Eigent- „Dani, die suchen Dich!“ fülle und echtem niederbayerischen Dia- lich hatten wir ein Zeitfenster lekt. Viele hatten dabei spontan den glei- Als Stadträtin und Jugendbeauftragte von einer Stunde“, erinnert sich chen Gedanken: Das ist Dani Röckl, wie Daniela Röckl eine solche Nachricht Daniela Röckl. Den Text hatte sie sie leibt und lebt! über Nacht gelernt, nach einmal nach der anderen auf ihrem Handy hatte, üben wurde direkt gedreht. Der Und rührig wie die Großarmschlagerin ist, wurde sie doch neugierig. Dreh fand daheim in der eigenen stürzte sie sich in das Abenteuer Schauspie- Küche statt, Markus Trauner Wer sucht mich? lerei. Dreh-Erfahrung war keine Vorausset- mimte den Eberhofer. „Wir haben zung, Talent und Spaß am Darstellen reich- Na, der Eberhofer Franz… viel gelacht und getrunken und ten laut Produktionsfirma völlig aus für hatten keinerlei Erwartungen“, eine Bewerbung. Und so fand Dani Röckl sich kurz darauf mit fasst die engagierte Stadträtin zusammen. Und dann kam sie ihrem Drehteam, das schon öfter bei der gemeinsamen Organisa- doch: Die Einladung zum offiziellen Casting nach München. tion des Großarmschlager Starkbierfestes für große Begeisterung Daniela Röckl hatte den Sprung von über 1000 Bewerberinnen sorgte, in der Garageneinfahrt und am Pool von Nachbar Alexan- unter die letzten 8 geschafft. der Ritzinger wieder, wo nach eigenen Ideen ein erstes Bewer- bungsvideo abgedreht wurde. „Man sollte zeigen, dass man wirk- Ziemlich aufgeregt ging es dann an einem Freitag nach Stau lich mit Körperfülle punkten kann. Wie ginge das besser als im und langem Warten zum Vorsprechen in die Landeshauptstadt. Badeanzug?“, lacht Dani Röckl noch heute beim Rückblick auf das Die Szene mit dem erlernten Text, in dem Daniela eine Lotto- Casting-Abenteuer. „Wir hatten auf jeden Fall eine Riesengaudi“. ladenbesitzerin spielen musste, wurde dort live inszeniert. Un- ter anderem galt es, einen Schuss auf besagten Laden zu ver- tuschen. „Ignorieren sollte man ihn aber auch nicht, vielleicht hab ich mich gar zu wenig erschreckt, als es knallte“, sagt die Großarmschlagerin mit einem Augenzwinkern. Letztlich seien 14 | EBERHOFER CASTING
ihre Mitbewerberinnen aber wohl „perfekter dick“ gewesen, „da war an Wadln und Po alles 15 neue ordentlich verteilt“, so ihr Fazit, warum es letz- lich nicht ganz geklappt hat. „Ich habe eine meiner Mitstreiterinnen getrof- Nationalpark-Waldführer fen und spontan gedacht: „Genau so stelle ich Über 100 ehrenamtliche Waldführer unterstützen den Na- mir die Lottoladenbesitzerin Nicole vor. Ich hof- tionalpark Bayerischer Wald tatkräftig im Führungsbe- fe, sie hat gewonnen und freue mich schon heu- trieb. Nun ist das Team um 15 Köpfe angewachsen. Nach te, wenn der Film ins Kino kommt“, zeigt sich einer intensiven Ausbildung nahmen die Frauen und Män- die 45-Jährige als faire Kontrahentin. ner aus den Landkreisen Freyung-Grafenau, Regen und Deggendorf im Haus zur Wildnis bei Ludwigsthal ihre Ur- Das einzige, was sie ärgert, ist, dass sie „eine kunden in die Hände. Sandlerin“ spielen musste. „Da könnte man „Die Waldführer sind das Rückgrat der Umweltbildung im schon mal von einer Profi-Filmcrew perfekt ge- Nationalpark“, sagte Prof. Jörg Müller, Vize-Chef des stylt werden und dann muss man runtergekom- Schutzgebiets, bei seiner Ansprache. Nur dank des Einsat- men ausschauen“, scherzt die Neu-Schauspiele- zes der Ehrenamtlichen könne ein derart vielfältiges An- rin. „Mit Ausgehen war da nix mehr“, sagt sie schmunzelnd. Das Endresultat fällt aber auf je- den Fall positiv aus: „Es war eine echte Erfah- rung und vor allem die Dreharbeiten daheim wa- Text und Fotos Nationalpark Bayerischer Wald ren megalustig“. Das sieht ihr privates Drehteam auch so. Und Siegerin der Herzen ist sie bei ihrer Familie und bei den Grafenauern sowieso! Das grandiose Dienstjubiläum vom Eber- hofer wird derzeit abgedreht. Im nächs- Die neuen Waldführer mussten nicht nur eine schriftliche, sondern auch eine praktische Prüfung im Gelände ablegen. (Foto: Lukas Laux/ ten Eberhofer-Film vermiest Lotto-La- Nationalpark Bayerischer Wald) den-Besitzer Otto dem Polizisten seinen Samstagabend mit der Susi. Dabei könn- gebot mit mehreren Führungen täglich aufrechterhalten te er sich so schön feiern lassen, hat man werden. „Da kommt Verstärkung natürlich gerade recht“, doch in Niederkaltenkirchen beschlos- befand nicht nur Umweltbildungsreferent Lukas Laux, sen, dem erfolgreichen Dorfgendarm zu sondern auch Frank Henzler vom Verein Pro National- Ehren den Kreisverkehr auf den Namen park. Lob gab’s zudem von Thomas Michler, der die 15-tä- ›Franz-Eberhofer-Kreisel‹ zu taufen! gige Blockausbildung koordinierte: „Bei den anspruchs- Stattdessen muss er sich nun darum vollen praktischen und schriftlichen Prüfungen haben alle kümmern, dass den brutalen Verfolgern bewiesen, dass sie perfekt dafür geeignet sind, Besucher vom Lotto-Otto rasch das Handwerk ge- durch unseren wilden Wald zu führen.“ legt wird. Bevor er die Ermittlungen auf- Diesmal fanden die einzelnen Schulungen unter erschwer- nehmen kann, geht allerdings der ge- ten Bedingungen statt, da immer auf eine hygieneschutz- samte Lotto-Laden in die Luft – und der fachliche Durchführung geachtet werden musste. Davon Eberhofer hat es jetzt auch noch mit ei- ließen sich die Teilnehmenden aber nicht abbringen, von nem Mord zu tun. Juli bis September dieses Jahres allerlei Wissen zur Natur, zur Didaktik oder auch zur Ersten-Hilfe zu erlernen. Und Wann der achte Provinzkrimi in den Ki- weil die neuen Waldführer dabei auch noch ziemlich viel nos erscheint, ist aktuell nicht klar. Ver- Spaß hatten, gestalteten sie für den Abschlussabend noch mutlich können wir im Kinojahr 2022 mit mehrere musikalische Einlagen sowie ein Video des Lehr- dem beliebten Dorf-Sheriff rechnen. gangs. Die nächste Ausbildungsrunde findet 2023 statt. EBERHOFER CASTING | 15
Schulhaus-Ratsch... Schulhaus_Ratsch Text und Fotos: Schulen/Kindergarten am Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasium Grafenau Das LLG begrüßt 53 Fünftklässler/innen Juniorwahlen am LLG Das LLG begrüßt 53 Fünftklässler/innen Juniorwahlen am LLG Auch in diesem Schuljahr freut sich das Landgraf-Leuchtenberg Von Politikverdrossen- Auch in diesem Gymnasium wiederSchuljahr freut sichdenn über Zuwachs, das Landgraf-Leuchtenberg am ersten Schultag nach Gymna- heit war bei der Junior- sium wieder über Zuwachs, denn am ersten Schultag nach den Ferien den konnten Ferien konnten 53 frischgebackene 53 frischgebackene Fünftklässlerinnnen Fünftklässlerinnnen undvon und Fünftklässler wahl am LLG wenig zu Fünftklässler von Schulleiter Schulleiter Christian Schadenfroh,Christian ChristianSchadenfroh, Duschl, MitgliedChristian in der Erwei- spüren, denn 95% der terten Duschl, Schulleitung, Mitglied in derund Unterstufenbetreuerin Erweiterten Schulleitung,Daniela und Haas begrüßt wer- Unterstufen- Schülerinnen und Schü- den. Zusammen mit ihrem Tutorenteam ließ sich Daniela Haas so einiges betreuerin Daniela Haas begrüßt werden. Zusammen mit ihrem ler der 10. bis 12. Jahr- einfallen, um die Neuankömmlinge und deren Eltern mit einem bunten Tutorenteam ließ sich Daniela Willkommensprogramm Haas so Abschließend zu überraschen. einiges einfallen, wurdenum die die Kinder gangsstufe – nur die von Klassenleiter und Neuankömmlinge Gerhard Rainer deren (5a) und Eltern mitKlassenleiterin einem bunten Daniela Haas (5b) Willkom- Kranken Von fehlten – gaben Politikverdrossenheit war beiihre Stimme ab. Unter der Leitung der Juniorwahl namentlich aufgerufen mensprogramm und in ihreAbschließend zu überraschen. Klassenzimmerwurden geführt, wo diebereits Kindereine am derLLGLehrkräfte wenig zu spüren, denn 95% Yvonne der Schülerin- Kirschner und Rolf Rieß sowie der kleine Überraschung auf die Neulinge wartete. In bunten Tüten verpackt nen und Schüler der 10. bis 12. Jahrgangsstufe – von Klassenleiter Gerhard Rainer (5a) und Klassenleiterin Daniela Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten Wolfgang fanden die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler nicht nur eine Süßigkeit nur die Kranken fehlten – gaben ihre Stimme ab. Haasund(5b) namentlich einen Notizblockaufgerufen und inVielmehr des Nationalparks. ihre Klassenzimmer ge-Kind durfte sich jedes Schäuble Unter konnte der Leitung das Ergebnis der Lehrkräfte Yvonneschließlich Kirsch- ausgewertet wer- auch führt, woüber eineneine bereits Gutschein kleinefür ein Schulshirt freuen, Überraschung den auf die Martina Traxinger Neulinge war- ner undSPD den: Rolf Rieß 24,1%sowie der Gewinn (und Schirmherrschaft des des Direktmandats), FDP 18,1%, Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble, tete.im InNamen bunten der Schülerfirma Tüten verpackt vorbereitet hatte. fanden die Fünftklässlerinnen und CSU 12,9%, Freie Wähler 12,1%, Grüne konnte das Ergebnis schließlich ausgewertet wer- 9,5%. Alle anderen Par- Fünftklässler nicht nur eine Süßigkeit und einen Notizblock des den: SPDblieben teien 24,1% (und Gewinn unter derdes Direktmandats), 5%-Hürde. FDP 18,1%, CSU 12,9%, Freie Wähler 12,1%, Nationalparks. Vielmehr durfte sich jedes Kind auch über einen Grüne 9,5%. Alle anderen Parteien blieben unter Gutschein für ein Schulshirt freuen, den Martina Traxinger im Na- der 5% - Hürde. men der Schülerfirma vorbereitet hatte. LLG’ler drehen Film zum 50. Geburtstag LLG’ler des drehen Film zum 50.Nationalparks Ge- burtstag des Nationalparks Ein kreatives Team aus Schülerinnen und Schü- lern der Oberstufe produzierte unter der Regie ih- rer Lehrkraft Yvonne Kirschner einen Jubiläums- film zum 50. Geburtstag des Nationalparks Baye- rischer Wald. Ein Geburtstagsgeschenk der be- sonderen Art sollte es sein, denn schließlich ver- bindet das LLG Grafenau und den Nationalpark Die Klasse 5a mit den Tutoren und Klassenleiter Gerhard Rainer eine mittlerweile jahrelange Partnerschaft. Die Klasse 5a mit den Tutoren und Klassenleiter Gerhard Rainer Ein kreatives Team aus Schülerinnen und Schülern der Ober- stufe produzierte unter der Regie ihrer Lehrkraft Yvonne Kir- schner einen Jubiläumsfilm zum 50. Geburtstag des National- parks Sogar derBayerischer Wald. reiste Bayerische Rundfunk Ein Geburtstagsgeschenk an, um das der beson- Filmteam deren Art kennenzulernen sollte es sein,und denn die Entstehung schließlich verbindet das LLG des Jubiläumsfilms zu durchleuchten. Ansehen Grafenau kann man sichund den den Nationalpark Beitrag eineinmittlerweile jahrelange vom 07.10.21 noch der Mediathek des Senders. Und wer neugierig Partnerschaft. geworden ist auf den Original-Film, kann sich un- Sogar der Bayerische Rundfunk reiste an, um das Filmteam ter https://youtu.be/x1C-osW23hI von der Krea- kennenzulernen tivität und dieWirEntstehung der LLG’ler überzeugen. sind stolz auf des Jubiläumsfilms zu Die Klasse 5b mit den Tutoren und Klassenleiterin Daniela Haas unser Filmteam und Ansehen durchleuchten. gratulieren dem kannNational- man sich den Beitrag vom park zum runden Geburtstag! 07.10.21 noch in der Mediathek des Senders. Und wer neugie- rig geworden ist auf den Original-Film, kann sich unter https://youtu.be/x1C-osW23hI von der Kreativität der LLG’ler überzeugen. Wir sind stolz auf unser Filmteam und Die Klasse 5b mit den Tutoren und Klassenleiterin Daniela Haas gratulieren dem Nationalpark zum runden Geburtstag! 16 | SCHULHAUSRATSCH
Auf dem Weg zum Traumberuf „Tag der Berufe“ an der Staatlichen Realschule Grafenau Den Beruf finden, der zu einem passt – eine schwierige Aufga- be, der sich an den Realschulen Jahr für Jahr schon Schüler der 9. Klassen stellen müssen, da sie sich bestenfalls schon im „Vor- abschlussjahr“ für eine Berufsausbildung entscheiden sollten. Umso besser, dass heuer an der Staatlichen Realschule Grafe- nau wieder der traditionelle „Tag der Berufe“ angeboten wurde. Eingeladen waren Referentinnen und Referenten der wichtigs- ten regionalen Ausbildungsbetriebe, der weiterführenden Schulen für Krankenpflege, EDV, Physiotherapie und Fremd- sprachen, sowie die FOS, BOS und HOT. Organisatorin des Ta- ges, Studienrätin Alexandra Beer, durfte darüber hinaus auch die Vertreter von Polizei und Bundeswehr begrüßen. Die Neuntklässler hatten dann Gelegenheit, sich über die Be- triebe, Schulen oder Behörden zu informieren, wobei sich jeder aus insgesamt 23 verschiedenen Angeboten die fünf Einzelver- anstaltungen herauspicken konnte, die ihn auch wirklich inte- ressierten. Ca. 40 verschiedene Ausbildungsberufe wurden den Jugendlichen in diesem Rahmen vorgestellt. Oft kamen dabei auch ehemalige Realschüler zu Wort, die als Auszubildende ihre Erfahrungen an die künftigen Lehrlinge weitergaben. Reichlich Informationsmaterial wurde verteilt und erste Kon- BERUFSBEGLEITEND STUDIEREN takte für eventuelle Betriebspraktika geknüpft. Fachoberschu- len oder Berufsfachschulen boten sich als Alternative an. Über die Beamtenlaufbahn konnten erste Eindrücke gesammelt wer- den. Polizei, Bundespolizei, Bundeswehr und das Finanzamt AM STUDIENORT IN HAUZENBERG zogen wieder viele Interessierte an. Auch die Berufsberaterin STUDIERE WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN Claudia Pflanzl von der Bundesagentur für Arbeit, die die Real- ENERGIE & LOGISTIK (B. ENG.) schüler auf dem Weg in die Arbeitswelt begleitet, fehlte an die- BERUFSBEGLEITENDER BACHELORSTUDIENGANG sem besonderen Tag nicht. Möglich ist diese Veranstaltung allerdings nur durch die gute AM LERNORT HAUZENBERG Zusammenarbeit mit den vielen externen Partnern, die sich die Zeit nehmen, für die jeweilige Ausbildung und den Betrieb wer- DRITTER INFOTREFF ben und einen Vormittag an der Realschule verbringen. FÜR STUDIUMSINTERESSIERTE am 24.November 2021 um 18:00 Uhr Marktplatz 16, 94051 Hauzenberg oder online teilnehmen Unternehmen, Behörden und weiterführende Schulen präsentierten sich am Informiere dich jetzt unter www.haw-landshut.de/weiterbildung „Tag der Berufe“ den Schülerinnen und Schülern der Realschule Grafenau. Andreas Scholz, Tel.: +49(0)8586 3095 andreas.scholz@haw-landshut.de SCHULHAUSRATSCH | 17
Vereins-Infos In dieser Rubrik sollen Vereine die Möglichkeit haben, über aktuelle Aktionen, Termine oder Besonderheiten zu informieren. Sie haben einen Beitrag? Dann schicken Sie ihn einfach an iJA@ grafenau.de. Je nach Platz werden wir die Beiträge in einer der nächsten Ausgaben unterbringen. Ausblick auf Jubiläumsjahr Bürgermeister Kunde der ersten Stunde Im Rahmen des Verkaufsoffenen Sonntags der Werbege- meinschaft Grafenau gab es einen Tag der offenen Werkstatt- tür und ein gemütliches Stadlfest anlässlich des 25-jährigen Firmenjubiläums der Freund Trachten & Lederhosen Manu- faktur. Dabei konnten Besucher den Näherinnen in der Werk- statt über die Schulter schauen und sich über die Ledersorten und deren Zuschnitt informieren. Unter den Gästen und Gra- tulanten war auch Bürgermeister Alexander Mayer, der schon zu den ersten Kunden gehörte, als Inhaberin Maria Freund 1996 ihr Unternehmen, damals noch „BLT-Trachtenhaus“ ge- nannt, in der Schusterbeckstraße gründete. „Ich hatte mir eine Lederhose aus feinstem Hirschleder gekauft, die heute Die neue Vorstandschaft des MHV Haus i.Wald noch passt und die ich immer noch gerne trage“, erzählt Ma- yer. „Allerdings“, gesteht er, „ist es höchste Zeit für eine neue, Bei der Jahreshauptversammlung des Musik- und Heimat- handgefertigte Lederhose“ und vereinbarte mit Maria Freund vereins Haus i. Wald standen zahlreiche Ehrungen und die einen Termin zum Maß nehmen. Neuwahl der Vorstandschaft auf dem Programm. Bei den Neuwahlen unter der Leitung von Andreas Bildl wurde Ste- fan Behringer zum 1. Vorstand, Tobias Bauer zum 2. Vor- stand, Stefan Eggersdorfer zum Schriftführer, Maria Brun- ner zur stv. Schriftführerin, Christian Mitterdorfer zum Kassier und Günther Feicht zum stv. Kassier gewählt. Ju- gendleiterin bleibt Martina Praml, Trachtenwartin Andrea Feicht, zu Beisitzern wurden Thomas Weilermann, Andrea Liebl, Florian Weilermann, Hannes Behringer und Marion Eggersdorfer gewählt. Kassenprüfer sind Johannes Fürst und Johannes Kölbl. 3. Bürgermeister Wolfgang Kunz gratulierte den Gewählten und bedankte sich bei den Vereinsmitgliedern für die ge- leistete Arbeit. Gauvorstand Walter Söldner betonte, dass der Musik- u. Heimatverein Haus i. Wald ein Vorzeigeverein im Dreiflüsse-Trachtengau Passau sei und freute sich über die immerwährende Zusammenarbeit und Teilnahme bei Gauaktivitäten. Abschließend gab der Vorstand einen Ausblick zum 50-jäh- rigen Jubiläumsjahr in 2022. Als geplante Termine stehen am Neujahrstag um 11.30 Uhr „Neujahrsgrüße am Hof- markplatz“ mit den Gruppen des MHV (Hofmarkkapelle, Bürgermeister Alexander Mayer war vor 25 Jahren einer der ersten Kunden Böllerschützen, Männerchor) an. Am 8. Januar soll um 19 von Maria Freund (li.). Jetzt erhält das Stadtoberhaupt bald eine neue Lederhose nach Maß geschneidert. Tochter Melissa freute sich über ein neues Uhr die Christbaumversteigerung im Vereinsheim stattfin- Dirndl, das perfekt zu ihren Strümpfen passte. (Foto: Roswitha Prasser) den. Als weiteren fest geplanten Termin nannte Behringer außerdem das Jubiläumskonzert am Ostersonntag, 17. April 2022. Coronabedingte Änderungen und weitere Termine sind jeweils aktuell unter www.mhv-haus.de abrufbar. 18 | VEREINSINFOS
DIE STADT GRAFENAU SUCHT zum nächstmöglichen Zeitpunkt zur Verstärkung des Teams im Klärwerk in Vollzeit einen Geprüften Abwassermeister (m/w/d) zum 01.01.2022 in ihren Kindertageseinrichtungen mit 340 Kindergartenplätzen Erzieher/innen und Kinderpfleger/innen (m/w/d) in Teil- oder Vollzeit zum 01.09.2022 in der Stadtverwaltung eine/n Auszubildende/n zur/zum Verwaltungsfachangestellten (m/w/d) in der Fachrichtung allgemeine innere Verwaltung des Freistaates Bayern und Kommunalverwaltung (VFA-K) und zum 01.09.2022 im Klärwerk eine/n Auszubildende/n als Fachkraft für Abwassertechnik (m/w/d) DER ZWECKVERBAND SPORT UND ERHOLUNG GRAFENAU SUCHT zum 01.09.2022 im Freibad Bärenwelle eine/n Auszubildende/n zur/zum Fachangestellten für Bäderbetriebe (m/w/d) Möchten Sie Teil unseres Teams werden und sich einen attraktiven Arbeitsplatz oder Ausbildungsplatz bei der Stadt Grafenau oder beim Zweckverband Sport und Erholung Grafenau sichern, dann bewerben Sie sich für eine der oben genannten Stellen bitte bis zum 17.11.2021. Die Aufgabenschwerpunkte und unsere Anforderungen entnehmen Sie bitte den Stellenausschreibungen unter www.grafenau.de (Aktuelles in Grafenau). Bei Interesse senden Sie uns Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (elektronisch oder schriftlich) mit Lebenslauf, Tätigkeitsnachweisen und Zeugnissen an die Stadt Grafenau, Rathausgasse 1, 94481 Grafenau. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Geschäftsleiterin Christa Tausch unter Tel. 08552/9623-13 oder E-Mail: tausch.christa@ grafenau.de. Stadt Grafenau und Zweckverband Sport und Erholung Grafenau Alexander Mayer Erster Bürgermeister und Erster Verbandsvorsitzender STELLENAUSSCHREIBUNG | 19
Die Abenteuer und Entdeckungen des Bärtl Bär Gezeichnet: Albert Lehner | Erzählt: Manfred Sommer Holz für den Winter Gezeichnet: Albert Lehner | Erzählt: Manfred Sommer Bärtl Bär war die letzten Wochen viel im herbst- meinst“, hatte Maxi nur geantwortet, sich lichen Wald unterwegs. Ihr erinnert Euch sicher dann in seinem Bettchen umgedreht und ist noch an die Pilzsuche im letzen Monat. Ganz eingeschlafen. nebenbei hat sich unser pelziger Freund dabei den Bauch mit Beeren, Früchten und Samen des Bärtl ging die Idee mit dem Holz für die kalten Waldes richtig voll geschlagen. Und, was ihm Wintertage nicht mehr aus dem Kopf, und so noch aufgefallen ist, waren die vielen abgebro- begann er schon am nächsten Morgen, Äste chenen Äste und Baumstämme, die überall her- und kleine Stämme aus dem Wald zu sam- um lagen. Wahrscheinlich war das ganze Futtern meln. Drei Wochen war er tagtäglich im Wald und Staunen auch der Grund für seinen mäßigen unterwegs, und der Stapel Holz vor seiner Erfolg bei der Pilzsuche, und wäre Pilzspezialist Höhle wuchs und wuchs und wurde immer Maxi nicht gewesen, hätte es wohl kaum das le- größer. „So, das reicht – jetzt muss ich nur ckere Pilzgericht am Abend gegeben. „Lecker“ noch Maxi bitten, mir ein wenig beim Klein- brummelte der Bär und wischte sich mit der Pfo- machen zu helfen, damit wir auch ein wirklich te die letzten Pilzreste von der Schnauze „mein schönes Brennholz für die kalte Zeit bekom- Freund, Du bist nicht nur der beste Schwam- men“. Maxi war gar nicht begeistert von der merlsucher, Du bist auch der beste Schwam- Idee mit der Holzarbeit. „Aber Bärtl, Du bist merlkoch!“ schwärmte er Maxi vor, lehnte sich groß und hast kräftige Arme, ich entspannt und gemütlich an seine Höhlenwand, bin schwach und klein – ich um mit einem „jetzt noch ein knisterndes, wär- komm' ja nicht mal hoch, um die mendes Feuerchen – Bärenherz, was möchtest Säge zu halten!“ Papperlapapp Du mehr!“ sein Verdauungsschläfchen zu star- – Faulpelz, wer's im Winter ten. Doch plötzlich, wie vom Blitz getroffen, schön warm haben will, muss schreckt er hoch: „Genau – das Holz!“ ruft er, einfach ein wenig vorsorgen“ „Maxi, wir müssen das viele Waldholz sammeln, und noch ehe Maxi einen wei- damit wir im Winter einheizen können und eine teren Einwand gegen die schöne, warme Wohnung haben!“ „Wenn Du schwere Holzarbeit vorbrin- 20 | KINDERSEITE
gen konnte, hatte Bärtl Maxi beim Kragen ge- packt und auf dem Holz-Hackstock abgestellt. „So, jetzt bist Du groß genug mein Freund, und jetzt wird gesägt“. Da half Maxi keine Ausrede und kein Jammern mehr. Ritsche-rat- sche ging die Säge hin und her und Holzscheit um Holzscheit fiel zu Boden. Maxi kam mäch- tig ins Schwitzen, hielt aber fleißig und ohne Was macht weiteres Murren bis zum letzten Holzstamm der Bär im Winter durch. „Maulwurf-Ehrensache“ pustet er er- Natürlich sammeln Bären wie unser Bärtl kein schöpft, setzt sich auf sein hölzernes Erhö- Holz für die Winterheizung, aber er hat sich noch im Herbst einen ordentlichen Fettvorrat für die hungspodest, schließt die Augen und träumt bevorstehende kalte Jahreszeit angefuttert: Bis von den vielen schönen Winterabenden in der zu 40 Kilogramm frisst er an einem Tag und warmen Höhle. Und, wenn man jetzt genau nimmt dabei täglich drei Kilogramm zu. Zwischen hinschaut, dann sieht man den kleinen Maxi Oktober und Dezember, wenn es draußen richtig glücklich lächeln. Ja, manchmal muss man kalt wird, begeben sich Braunbären in eine Win- sich einfach ein wenig anstrengen, damit es terruhe. In der Regel graben sie dazu eine Höhle oder begeben sich in natürliche Höhlen oder richtig schön werden kann. Felsspalten, die sie für ihr Winterlager gemütlich mit Gras, Laub, Farnen, Moos und Flechten aus- polstern. So lässt es sich dann gut dösen, denn einen tiefen Winterschlaf, wie zum Beispiel Igel ihn halten, machen Braunbären nicht. Die Bären verlangsamen zwar Herz- und Atemfrequenz, die Körpertemperatur sinkt aber nur um wenige Gra- de und – in einer Art Lauerstellung – ist der Bär schnell wach und jederzeit bereit, seine Höhle gegen Eindringlinge zu verteidigen. Während die Bärenmänner die monatelange Winterruhe unge- stört durchpennen können, haben Bärinnen da- gegen es oft nicht so gemütlich. Zwischen Januar und März gebärt die Bärin nach einer Tragzeit von acht Monaten bis zu vier Jungtiere in der Höhle. Im Verhältnis zur Mutter sind die Jungen richtige Winzlinge, gerade mal 23 bis 28 cm groß und 340 bis 680 Gramm leicht. Weil die Bären-Mutter- milch besonders nahrhaft ist, sind die Kleinen zum Ende der Winterruhe im Mai schon zu richti- gen Wonneproppen von 15 Kilogramm herange- wachsen. Wenn die Bärin im Frühling ihre Höhle verlässt, hat sie fast ein Drittel ihres Gewichts verloren, wohl auch, weil sie sich während der Winterruhe aufopfernd um ihre Kinder kümmert. Spätestens, wenn die Bärin nach drei bis vier Jahren wieder Nachwuchs erwartet, ist aber Schluss mit den fetten Jahren: Dann vertreibt sie ihre Nesthocker. Aber das ist eine andere Ge- schichte. HOLZ FÜR DEN WINTER | 21
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