Swissherdbookbulletin - Resultate des Milchjahres

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Swissherdbookbulletin - Resultate des Milchjahres
RINDVIEHZUCHT AKTUELL, Ausgabe 7/2017

swissherdbook bulletin
               Resultate
                              des Milchjahres

       Zucht

       Aussergewöhnliche
       Kuhfamilie
       swissherdbook

       Neue Logistik für
       Milchproben
Swissherdbookbulletin - Resultate des Milchjahres
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Swissherdbookbulletin - Resultate des Milchjahres
Inhalt

Editorial

                                                               BILD: ANNE-METTE EVERS
                                          BILD: CORINA BURRI
                                                                                        Resultate des Milchjahres
                                                                                        ab Seite: 6

                                                                                                                    BILD: R
                                                                                                                              OLLI AG

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser,
dieses Heft in den Händen halten,
gehört die 3. SWISSCOW bereits
der Vergangenheit an. Mit Stolz und
grosser Freude war das Saanenland
als traditionelle Viehzuchtregion
Gastgeber des Anlasses. Dabei war
uns wichtig, allen Besucherinnen und                                                    Neue Logistik für Milchproben
Besuchern aus der ganzen Schweiz                                                        Seite: 39
einen möglichst interessanten, vielsei-
tigen und schönen Tag für Jung und
Alt, inmitten der wunderbaren Berg-

                                                                                                                                                                               BILD: CELINE OSWALD
landschaft, zu bieten. Es war uns eine
Ehre, unsere Region, und besonders
auch die saanenländische Zuchtarbeit,                                                   Inhalt
zeigen zu dürfen.
                                                                                        Aktuelles                                       Aussergewöhnliche Kuhfamilie
Das Spezielle an der SWISSCOW                                                            5 Kurzmeldungen                                ab Seite: 14
bleiben aber mit Sicherheit die vielen
verschiedenen Ehrungen und Aus-                                                         Zucht
zeichnungen für einzelne Tiere und                                                       6 MIlchjahr 2016/2017 –
ganze Betriebe. Es ist besonders                                                           Auswertungen
schön, dass diese Leistungen nicht                                                      14 Aussergewöhnliche Kuhfamilie
nur im Schauring, an bedeutungsvol-                                                     20 Lineare Beschreibung und                       Tr e f f p u n k t
len und grossen Ausstellungen, ent-                                                        Einstufung                                     44 Swiss Expo / Kurzmeldungen
standen sind. Vielmehr bedeuten sie                                                     22 Antibiotika Awareness Woche                    45 IG Swiss Fleckvieh
eine Anerkennung für sehr viel Arbeit                                                   24 Interbull- und                                 46 7. Swiss Red Night
und Hingabe, welche tagaus – tagein                                                        Wissenschafts-Konferenz                        48 Zuchtstiermarkt Les Ponts-de-Martel
auf den einzelnen Betrieben geleistet                                                   27 Genomische Selektion                           50 Stiere in Saignélegier
wird. Solche Würdigungen sind für alle                                                                                                    52 Zuchtstiermarkt Thun
Betroffenen mit Sicherheit eine grosse                                                  Stallfenster                                      54 118. Zuchtstiermarkt Bulle
Genugtuung und auch eine Motivation,                                                    30 Betriebsporträt                                56 Comptoir Suisse 2017
um sich weiterhin mit Leidenschaft für                                                  34 Tiergalerie                                    57 Regionalviehschau Andelfingen ZH
die Zuchtarbeit einzusetzen.                                                                                                              58 8. Neuch’Expo
                                                                                        swissherdbook                                     59 Regionalschau Berner Mittelland
                                                                                        36 Verwaltung                                     60 Informationsveranstaltungen
                                                                                        37 Nachruf                                        61 LBE-Touren
                                                                                        38 Kurzmeldungen                                  62 Anmeldung Swiss Expo
Ueli Bach, Vizepräsident                                                                39 Industriemilchproduzenten                      64 Züchterkamera
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                                                                                                                                          68 Auszeichnungen 2017
                                                                                                                                          76 Agenda
                                                                                                                                          82 Impressum
                                                                                                                                                        swissherdbook bulletin 7/17                  3
Swissherdbookbulletin - Resultate des Milchjahres
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                                                                                                                                                                Pat.Nr. 138501 CH
            >   Sehr leise                                                                                                                                    Pat.Nr. 340968 AUS
            >   Sehr leicht                                                                                                                                    Pat.Pending US/CN

                                                                                                                       Heiniger AG, 3360 Herzogenbuchsee
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                                                                                                                                        Fax 062 956 92 85
                                                                                                                                        www.heiniger.com

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4   swissherdbook bulletin 7/17                                                                     CHbraunvieh 90x65mm
Swissherdbookbulletin - Resultate des Milchjahres
Aktuelles

                                                                                                                                                              NEUE BRIE FM A RK E

                                                                                                                                                              Eine waschechte
                                                                                                                                                              Schweizerin
WORLD CH AMPION R&W

Titel geht

                                                                                                                                                                                                               BILD: © DIE SCHWEIZERISCHE POST AG
an Flavia                                    COLLAGE: CORINA BURRI/ BILD: WOLFHARD SCHULZE

                                                                                                                                                              Kühe prägen nicht nur das Schwei-
                                                                                                                                                              zer Landschaftsbild und die Landwirt-
                                                                                                                                                              schaft, sie sind ein eigentliches Symbol
                                                                                             MILCHLE ISTUNGS PRÜFUNG                                          für unser Land. Und das gilt ganz be-
                                                                                                                                                              sonders für die Rasse Simmentaler, die

Bereits zum dritten Mal in Folge, und
                                                                                             Reglement                                                        auf zahllosen Souvenirs abgebildet ist –
                                                                                                                                                              und jetzt auch auf einer Briefmarke der
zum vierten Mal in sechs Jahren, geht
der Titel der Weltsiegerin in die Schweiz.
                                                                                             aktualisiert                                                     Schweizerischen Post.
                                                                                                                                                                  Das Sujet wurde von der Grafikdesig-
Nach Plattery Savard RENITA und Su-                                                          Die anerkannten schweizerischen Zucht-                           nerin Lisa Behmel im Stil alter Schweizer
ard-RED Jordan IRENE gebührt die Ehre                                                        organisationen führen zum Zwecke der                             Tourismusplakate gestaltet: „Dieser Stil
Jowis Incas FLAVIA, im Besitz von Erich                                                      Selektion, zur Verbesserung der Haltung                          ist zeitlos modern und plakativ; er wirkt
Zingre-Thomi, Grund bei Gstaad.                                                              und der Wirtschaftlichkeit der Rindvieh-                         auch in der Grösse einer Briefmarke.
   Die Fachzeitschrift Holstein Internati-                                                   herden Leistungsprüfungen durch. Die                             Die Umsetzung soll die Einzigartigkeit
onal (HI) kürt jährlich die World Champi-                                                    Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer                              der Rasse zeigen und auch symbolisch
on R & W. Aus den Stimmen der Leserin-                                                       Rinderzüchter (ASR), die Dachorgani-                             die Schönheit der umgebenden Natur
nen und Leser und dem Urteil von zwei                                                        sation der Schweizer Rindviehzucht-                              darstellen, reduziert und in kontrastrei-
Richtern, die je zur Hälfte in die Wertung                                                   verbände, hat das Reglement für die                              chen, bunten Farben.“ Für die darstel-
einfliessen, wird das Resultat ermittelt.                                                    Durchführung von Leistungsprüfungen                              lerische Korrektheit der Zeichnung hat
Gross ist die Freude, dass der begehrte                                                      beim Rind in der Schweiz überarbeitet.                           die Gestalterin von wertvollen Tipps des
Titel wieder an eine Schweizer Vertrete-                                                     Die Qualitätssicherung ist neu auch Be-                          Züchters Ueli Bach profitiert. Dies gilt
rin geht. FLAVIA reiht sich also, nach ih-                                                   standteil dieses Reglements.                                     beispielsweise für die genaue Darstel-
ren Siegen an der Swiss Expo 2016 und                                                           Das überarbeitete Reglement gilt für                          lung der typischen Hornstellung.
2017 sowie an der Expo Bulle 2015, in                                                        alle Zuchtverbände und ist auf der Web-                              Die Briefmarke ist ab 16.11.2017 bei
den ganz elitären Kreis der Weltsiege-                                                       site der ASR aufgeführt. Den Link auf                            der Post und auf postshop.ch, solange
rinnen ein.                                                                                  das Reglement finden Sie auch auf der                            Vorrat, erhältlich.
   Wir gratulieren Erich Zingre-Thomi                                                        Internetseite von swissherdbook unter                                                          Post CH AG
herzlich zu diesem Titel für seine Spit-                                                     der Rubrik Milchkontrolle.
zenkuh.                                                                                                          Simon Langenegger
   Es erfüllt uns mit Stolz, wie viel An-
erkennung den Schweizer Red Holstein-                                                        Reglement unter:
Kühen auf der internationalen Bühne                                                          www.swissherdbook.chÒ
entgegengebracht wird. Das beeindru-                                                         milchkontrolle
ckende Schweizer Palmares der letzten
Jahre spricht eine deutliche Sprache.
                            swissherdbook
                                                                                                                                        BILD: CELINE OSWALD

                                                                                                                                                                                 swissherdbook bulletin 7/17                                        5
Swissherdbookbulletin - Resultate des Milchjahres
Zucht

        MILCHJAHR 2 016/2 017 – AUSWE RTUNGE N

    Trend zu hohen
                     Milchleistungen
    Die Anzahl Milchabschlüsse bei swissherdbook ist im Milchjahr 2016/2017 erneut
    rückläufig. Gestiegen ist die durchschnittliche Milchleistung über alle Rassen. Standardabschlüsse
    über 10’000 und 12’000 kg haben stark zugenommen.

                                                                                Von swissherdbook

6   swissherdbook bulletin 7/17
Swissherdbookbulletin - Resultate des Milchjahres
BILD: ANNE-METTE EVERS

swissherdbook bulletin 7/17       7
Swissherdbookbulletin - Resultate des Milchjahres
Zucht

                                                                                                                Auch punkto Qualität der Milch steht die Schweiz
                                                                                                                im internationalen Vergleich an der Spitze. Die Zell-
                                                                                                                zahlen über alle Rassen und Herdengrössen liegen
                                                                                                                im Mittel bei 83 pro Betrieb. Nur einige nordische
                                                                                                                Staaten (Norwegen, Finnland) weisen ähnlich gute
                                                                                                                Zellzahlen auf wie die Schweiz.

                                  D
                                           Die vielerorts tiefen Milchpreise, die Ag-                               Die Robotermelktechnik hat längst auch in der
                                           rarpolitik, aber auch die demografische                              Schweiz Einzug gehalten. Rund 30 Mitgliedsbe-
                                           Entwicklung fördern den Strukturwandel,                              triebe von swissherdbook haben im vergangenen
                                  welcher sich in den letzten Jahren immer deutlicher                           Milchjahr auf ein automatisches Melksystem um-
                                  aus der Statistik interpretieren lässt. swissherdbook                         gestellt. Aktuell werden auf 159 swissherdbook-
                                  verzeichnet im letzten Milchjahr 216’477 Milchab-                             Betrieben die Kühe mit einem Roboter gemolken.
                                  schlüsse. Das sind 7’181 weniger als im Jahr zu-
                                  vor. Auch bei den Standardabschlüssen sind es mit                             „Die Zellzahlen über alle Rassen und
                                  total 164’317 deren 4’626 weniger gegenüber dem
                                  Vorjahr. Trotz der aktuell tiefen Milchpreise – oder
                                                                                                                Herdengrössen liegen im Mittel bei 83
                                  gerade deswegen – werden, mit regionalen Unter-                               pro Betrieb.“
                                  schieden, heute auf vielen Betrieben deutlich mehr
                                  Kühe gemolken als noch vor 5 Jahren.                                              OBERKONTROLLE
                                                                                                                Aussagekräftige Resultate aus der Milchleistungs-
                                      MILCHLEISTUNGSPRÜFUNG                                                     prüfung können nur durch eine korrekt durchge-
                                  Die Spezialisierung auf den Betrieben ist weiter                              führte Milchkontrolle mit Probenahme gewonnen
                                  gestiegen. Die Tendenz hin zu hohen Milchleistun-                             werden. Die daraus resultierenden Zahlen werden
                                  gen hat sich fortgesetzt und die Anzahl Abschlüs-                             sowohl für die Zuchtwertschätzung als auch zur
                                  se über 10’000 kg Milch hat weiter zugenommen.                                Optimierung der Fütterung im Einzelbetrieb ver-
                                                                                                                wendet. Zur Qualitätssicherung führt swissherd-
                                  „Heute werden auf vielen Betrieben                                            book regelmässig Oberkontrollen in seinen Mit-
                                                                                                                gliedsbetrieben durch und überprüft die erhobenen
                                  deutlich mehr Kühe gemolken als noch                                          Resultate. Die Nachkontrollen erfolgen gemäss Re-
                                  vor 5 Jahren.“                                                                glement der Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer
                                                                                                                Rinderzüchter (ASR) für die Durchführung von Leis-
                                  Der Durchschnitt aller Standardabschlüsse über                                tungsprüfungen beim Rind in der Schweiz. Damit
                                  alle Rassen hinweg beträgt 7’645 kg Milch (+75 kg)                            ein Vergleich durchgeführt werden kann, muss eine
                                  bei 4.05 % Fett (+0.03) und 3.27 % Eiweiss (+0.00).                           Oberkontrolle innerhalb von 5 Tagen nach der offi-
                                  1’825 Kühe haben eine Lebensleistung von über                                 ziellen Milchkontrolle erfolgen.
                                  80’000 kg erreicht und 475 Kühe durften sich für                                 Während dem letzten Milchjahr, Periode vom 1.
                                  eine Lebensleistung von 100’000 kg auszeichnen                                Juli 2016 bis 30. Juni 2017, hat swissherdbook auf
                                  lassen.                                                                       97 Betrieben Oberkontrollen in der Milchleistungs-
                                                                                                                prüfung durchgeführt. Auf 18 Betrieben überschrit-
                                                                                                                ten insgesamt 34 Kühe die tolerierte Abweichung
                                                                                                                bei Einzelkühen von +/-20 %. Für 23 Kühe war die
                                                                                                                Milchmenge tiefer, bei 11 höher. Zur Laktationsbe-
                                                                                                                rechnung wurden bei sämtlichen Tieren die Resul-
                                                                                                                tate der Oberkontrolle verwendet. In 3 Betrieben
                                                                                                                wurde die Toleranz von +/-10 % für den Gesamt-
                                                                                                                betrieb überschritten. Bei allen Betrieben war die
                                                                                                                Milchmenge tiefer. Sämtliche Resultate wurden
                                                                                                                annulliert und durch die der Oberkontrolle ersetzt.
                                                                                                                Einem Betrieb wurde die Sperrung angedroht. Ein
                                                                                                                Betrieb und sein Milchkontrolleur wurden verwarnt,
                                                                                                                da die Milchmengen während zwei Monaten ge-
                                                                                                                mäss Methode ATM4/7d erhoben und auf einem
                                                                                                                Begleitschein der Methode AT4 erfasst wurden. Die
                                                                                                                Resultate dieser zwei Monate wurden gelöscht.
                                                                                                                   Ein Betrieb hat die Oberkontrolle verweigert,
                                                                                          BILD: CELINE OSWALD

                                                                                                                was eine Verwarnung und die Annullation sämtli-
                                                                                                                cher Resultate nach sich zog. Ein Mitglied musste
                                                                                                                für fünf Jahre gesperrt werden, da ihm wiederholte
                                                                                                                Manipulation bei der Milchleistungsprüfung nach-
    Im Milchjahr 2016/2017 verzeichnet swissherdbook 216’477 Abschlüs-                                          gewiesen werden konnte.
    se.
8   swissherdbook bulletin 7/17
Swissherdbookbulletin - Resultate des Milchjahres
Tabelle 1: Milchleistungsprüfung nach Rassen 2016/2017 (Standardlaktationen)

 Rasse                         Anzahl          Milch            Fett       Eiweiss    Fett-/Eiweiss-   Fett-/Eiweiss-
                          Abschlüsse               kg             %              %       Verhältnis          Summe
 Simmental                      15’167          5’940           3.98           3.33             1.20             7.31
 Montbéliarde                    6’382          7’608           3.77           3.33             1.13             7.10
 Swiss Fleckvieh                46’907          7’098           4.08           3.27             1.25             7.35
 Red Holstein                   67’416          8’140           4.06           3.25             1.25             7.31
 Holstein                       25’184          8’516           3.98           3.23             1.23             7.21
 Normande                          724          6’960           4.02           3.40             1.18             7.42
 Wasserbüffel                      123          2’739           7.44           4.45             1.67            11.89
 Pinzgauer                          70          5’849           3.84           3.34             1.15             7.18
 Evolèner                           21          3’897           3.75           3.41             1.10             7.16
 andere                          2’323          6’657           4.24           3.41             1.24             7.65
 Gesamt                        164’317          7’645           4.05           3.27            1.24              7.32

Diverse Betriebe mussten verwarnt werden, da sie
die Milchkontrolle wiederholt verschoben/verwei-
gerten, oder zum Teil die integrale Milchkontrolle
nicht respektierten. Ein Betrieb und sein Kontrol-
leur wurden verwarnt, weil die Milchkontrollen bei
der Methode AT4 nur abends durchgeführt wur-                  die Rasse Holstein mit 2.97 kg/min. am höchsten.
den. Diverse Milchkontrolleure haben die Interval-            Eine ideale Melkbarkeit ist wichtig für den Verkauf
le nicht korrekt eingehalten, oder nachweislich die           von Nutz- und Zuchtkühen. Zudem haben Kühe mit
Proben falsch erhoben. Sie wurden verwarnt. Bei               einer schlechten Melkbarkeit häufig Probleme mit
einem Betrieb wurden die Gehalte durch die der                der Eutergesundheit.
Oberkontrolle ersetzt. Mit zwei Milchkontrolleuren
musste das Arbeitsverhältnis aufgelöst werden, da                  ABSTAMMUNGSKONTROLLE
die Milchkontrollen nicht mehr ordnungsgemäss                 Die Zahl der Abstammungskontrollen ist im Ver-
durchgeführt werden konnten.                                  gleich zum letzten Jahr leicht gestiegen. So wur-
    Die Überalterung der Milchkontrolleure, das zu-           den dieses Jahr 1’383 Kontrollen durchgeführt und
nehmende Wachstum und die Modernisierung der                  1’275 im Jahr 2016. Dieser Anstieg ist vor allem
Betriebe führt da und dort zu Problemen. Wir stel-            auf eine Zunahme der doppelten Besamungen/
len aber fest, dass die grosse Mehrheit der Betrie-           Belegungen zurückzuführen. Wird eine Kuh wieder
be und Milchkontrolleure die Milchkontrolle korrekt           stierig, so setzt man einen günstigeren KB-Stier
durchführt.                                                   ein oder einen Natursprungstier. Zudem wurde
                                                              festgestellt, dass die Beobachtung der Brunstzeit
    MELKBARKEITSPRÜFUNG                                       teilweise vernachlässigt wird sowie die Selektion
7’974 Melkbarkeitsprüfungen (MBK) konnten im                  der Stiere, da oft zwei unterschiedliche Stiere in ei-
letzten Milchjahr durchgeführt werden. Dies be-               nem Brunstzyklus eingesetzt werden. Dies ist zwei-
deutet ein Rückgang um 595 Prüfungen. 70 % der                felsohne auf die stetig steigende Arbeitsbelastung
Kühe wurden im Kanton Bern geprüft, wobei der                 auf den Betrieben zurückzuführen. 423 Kontrollen
Rückgang anzahlmässig im Kanton Bern auch am
grössten war. Das durchschnittliche Minutenge-
melk (DMG) lag bei 2.87 kg/min, damit ist es um
+0.02 kg/min. angestiegen. Der Voreuterindex (IV)
lag bei 46.4 % und ist damit um 0.2 % gestiegen.
Der Voreuterindex variiert unter den Hauptrassen
bei swissherdbook nur wenig. Das DMG ist bei der
Rasse Simmental am tiefsten (2.69 kg/min.) und für
                                                                                                                        swissherdbook bulletin 7/17   9
Swissherdbookbulletin - Resultate des Milchjahres
Zucht

                                                                                                           BESAMUNGSZAHLEN
                                                                                                       Im Vergleich zum Milchjahr 2015/2016 wurden ins-
                                                                                                       gesamt 15’779 weniger Besamungen und Bele-
                                                                                                       gungen registriert. Bei fast allen Hauptrassen gab
                                                                                                       es einen Rückgang der Anzahl Deckungen. Wobei
                                                                                                       der stärkste Rückgang mit gut 3 % bei den Red
                                                                                                       Holsteinkühen verbucht wurde. Die Swiss Fleck-
                                                                                                       viehbesamungen nahmen leicht zu (+0.45 %). Die
                                                                                                       Fleischrassenbesamungen haben nochmals um
                                   wurden bei Kälbern durchgeführt, die aus Embryo-                    3 % zugelegt und liegen neu bei 33.1 %.
                                   transfers stammen und bei 102 wurde eine syste-                         Die abnehmende Anzahl Deckungen ist sicher-
                                   matische Abstammungskontrolle der KB-Stiere                         lich teilweise mit den abnehmenden Milchleistungs-
                                   durchgeführt. Mit dem Ziel der Qualitätssicherung                   abschlüssen zu erklären, hervorgerufen durch den
                                   und einer sicheren Führung des Herdebuchs hat                       tiefen Milchpreis und den Strukturwandel. Eine wei-
                                   swissherdbook die Durchführung von 17 Stichpro-                     tere Erklärung ist, dass bei Red Holstein / Holstein
                                   ben in Auftrag gegeben.                                             viele Tiere gesext besamt werden. Dadurch müs-
                                                                                                       sen weniger Deckungen für die gleiche Anzahl Kuh-
                                        REGISTRIERTE KÄLBER                                            kälber erfolgen.
                                   Im vergangenen Milchjahr wurden 85’507 neu-
                                   geborene Kälber registriert, davon waren 74’104                         STIERE MIT HÖCHSTER
                                                           weibliche und 11’403                            BESAMUNGSZAHL
                                                              männliche Tiere. Die-                    Bei Red Holstein / Holstein hat der nachzuchtge-
                                                              se Zahlen sind im                        prüfte Schweizer RH-Stier Plattery Destry RUSTY
                                                             Vergleich zum letzten                     die Spitzenposition übernommen mit 7’764 Besa-
                                                            Jahr konstant geblieben.                   mungen. Schrago Acme ISOR, der Tabellenführer
                                                           Die Zweinutzungsrassen                      der vergangenen Jahre, ist auf Position 9 abge-
                                                           scheinen weniger von                        rutscht. Ein Grund ist sicherlich, dass er nicht mehr
                                                            der Milchkrise betrof-                     gesext verfügbar ist. Die acht vor ihm platzierten
                                                              fen zu sein. Die Rasse                   Stiere wurden alle gesext im Standardangebot ver-
                                                               Red Holstein ist am                     kauft. Am meisten gesexte Besamungen hatte der
                                                                stärksten    betroffen                 genomische Jungstier Morningview Malone MER-
                                                                und zählt 1’715 weib-                  LO. Mit 2’867 Besamungen machte er 51 % sei-
                                                               liche Tiere weniger als                 ner Besamungen gesext. Mit 2’087 gesexten Be-
                                                               im Jahr 2015/16.                        samungen folgt ihm RUSTY. Unter den 15 Stieren
                                                                                                       mit den höchsten Besamungszahlen sind nur drei
                                                                                                       genomische Jungstiere zu finden. Es fällt aber auf,
                                                            BILD: CORINA BURRI

                                                                                                       dass im Verhältnis zum Vorjahr anzahlmässig mehr

     Tabelle 2: Neu registrierte Kälber im Milchjahr 2016/2017

      Rasse                            Stierkälber                                        Kuhkälber                                  Total
                          Anzahl                %        Diff.                   Anzahl           %           Diff.      Anzahl              %         Diff.
      SI                    5’804             50.9        -3.4                   10’219         13.8           0.4       16’023          18.7           0.1
      MO                      419              3.7         1.2                    3’797          5.1           0.5         4’216             4.9        0.6
      SF                    2’420             21.2         1.5                   19’996         27.0           0.3        22’416         26.2           0.4
      RH                    1’813             15.9         0.8                   25’897         34.9          -2.0        27’710         32.4          -1.8
      HO                      797              7.0         0.0                   13’422         18.1           0.7        14’219         16.6           0.5
      NO                       71              0.6         0.1                     495           0.7           0.1          566              0.7        0.1
      BF                       25              0.2         0.0                      151          0.2           0.0          176              0.2        0.0
      PZ                           5           0.0         0.0                      35           0.0           0.0           40              0.0        0.0
      EV                       49              0.4        -0.1                      92           0.1           0.0          141              0.2        0.1
      Total               11’403             100.0                               74’104        100.0                     85’507         100.0

10   swissherdbook bulletin 7/17
Tabelle 3: KB-Stiere mit der höchsten Anzahl Besamungen im Jahr 2016/2017

 Name                                    RC       Anzahl    Name                                  RC      Anzahl
 Red Holstein / Holstein                                    Swiss Fleckvieh
 Plattery Destry RUSTY                   RH        7’764    Trachsel’s Ladd HARDY                 SF        5’496
 Morningview Malone MERLO                RH        5’606    Renato ORLANDO                        SF        4’033
 Flury’s Bental HOOVER                   RH        4’340    Bjoern SAIKO                          SF        3’066
 Vinksland Addiction ATOMAR              RH        3’762    Odyssey ODEL                          SF        3’000
 Mapel Wood BREWMASTER                   HO        3’607    Renato EDISON                         SF        2’792
 Tiger-Lily Dtry LADD RED                RH        3’452    Simmental
 Gillabert Marine LEVIO                  RH        3’376    Kristall RAFAELE                      60        3’440
 Swissbec ALO-YORK                       RH        3’371    Volfleur FLAVIO                       60        2’597
 Schrago Acme ISOR                       RH        3’345    Niklas FELS                           60        1’915
 Marbri APPLEJACK                        RH        2’259    Unic SIPAN                            60        1’719
 Plattery Blitz ODYSSEY                  RH        2’258    Rosenhof Nineron BURLAN               60        1’569
 Bopi Ralstorm LUNO                      RH        1’824    Montbéliarde
 Flury’s Titus BALTIMOR                  RH         1’719   Flash Jb HUMMER                       MO         908
 Mr Apples ARMANI                        RF        1’653    Tilleul ESPRIT JB                     MO          733
 Moulinets Talent GALBA                  RH        1’590    Fuego HELUX                           MO          724

                                                            gesexte Besamungen), Flury’s Titus BALTIMOR und der
                                                            Rotfaktorstier Mr Apples ARMANI.
                                                               Bei der Rasse Swiss Fleckvieh bleibt der Spitzen-
Besamungen gemacht werden. Besonders bei                    reiter mit dem genomischen Jungstier Trachsel’s Ladd
den gesexten Besamungen sind die genomischen                HARDY derselbe wie im vergangenen Jahr. Er mach-
Jungstiere vorne in der Rangliste anzutreffen. Neu          te 391 seiner Besamungen mit gesextem Sperma. Am
in der Spitzenliste vertreten sind, neben den bei-          zweitmeisten Besamungen machte die Nummer 2 nach
den weiteren Jungstieren Vinksland Addiction ATO-           ISET, Renato ORLANDO. ORLANDO konnte seine Be-
MAR (50.7 % gesexte Besamungen) und Swissbec                samungszahlen steigern, obwohl er der einzige der fünf
ALO-YORK, die Stiere Flury’s Bental HOOVER, der
Holsteinstier Mapel Wood BREWMASTER (53 %

                                                                                                                                             BILD: CORINA BURRI

Bei Red Holstein / Holstein werden viele Tiere gesext besamt.
                                                                                                               swissherdbook bulletin 7/17                        11
Zucht

                                                                                                                  hin unter den meisteingesetzten Stieren sind Niklas
                                                                                                                  FELS, die Nummer 2 nach ISET, Unic SIPAN und
                                                                                                                  Rosenhof Nineron BURLAN.
                                                                                                                      Bei den Montbéliarde wurde erneut Flash HUM-
                                                                                                                  MER am meisten eingesetzt. Neu auf der Liste sind
                                                                                                                  Tilleul ESPRIT JB und Fuego HELUX.
                                   Spitzenstiere ist, der nicht gesext erhältlich ist. Neu
                                   auf der Liste ist der genomische Jungstier Odys-                               „Bei den gesexten Besamungen sind
                                   sey ODEL. ODEL machte 43 % seiner Besamungen                                   die genomischen Jungstiere vorne in
                                   mit gesextem Sperma und ist in dieser Sparte der
                                   Meistgebrauchte. Bjoern SAIKO machte etwas we-                                 der Rangliste anzutreffen.“
                                   niger Besamungen als in den vergangenen Jahren.
                                   Neu unter den meisteingesetzten KB-Stieren ist                                     LINEARE BESCHREIBUNG
                                   Renato EDISON, auch er wurde stark gesext ein-                                     UND EINSTUFUNG
                                   gesetzt.                                                                       44’983 Kühe auf swissherdbook-Betrieben wur-
                                       Bei den Simmentalerstieren führt weiterhin Kris-                           den im vergangenen Milchjahr von der Linear AG
                                   tall RAFAELE die Liste an. Er ist auch immer noch                              beschrieben. Dies sind 769 weniger als im Vorjahr.
                                   der nachzuchtgeprüfte Stier mit dem höchsten                                   Es wurden etwas mehr Erstlingskühe beschrieben,
                                   ISET. Neu ist Volfleur FLAVIO auf der Liste. Weiter-                           dafür nahm der Beschrieb bei den älteren Kühen
                                                                                                                  leider etwas ab.
                                                                                                                     Die Verteilung in den Klassen „Genügend“ bis
                                                                                                                  „Exzellent“, nach Alter der beschriebenen Kühe, ist
                                                                                                                  in der Tabelle 4 „Anzahl LBE pro Einstufung nach
                                                                                                                  Laktation“ ersichtlich. 7 % der Erstlingskühe wur-
                                                                                                                  den mit „Genügend“ (70 – 74) eingestuft. Die bes-
                                                                                                                  ten 199 Erstlingskühe aller Rassen erreichten eine
                                                                                                                  Einstufung von 85 und höher im Bereich „Sehr gut“
                                                                                                                  (VG). In der 3. und folgenden Laktation wurden
                                                                                                                  13 % der Kühe mit „Exzellent“ (90 und mehr) ein-
                                                                                                                  gestuft, wobei auch die zum wiederholten Mal mit
                                                                                                                  „Exzellent“ eingestuften Kühe enthalten sind.

                                                                                                                      HIGHLIGHTS LBE
                                                                                                                  Einige Höhepunkte der vergangenen LBE-Saison:
                                                                                                                  − Mit Londaly Armani LOVELY von der CE Gobet
                                                                                                                    + Vallélian, la Tour de Trême, der Intermedia-
                                                                                                                    te Champion und Reserve Euterchampion der
                                                                                                                    SWISS EXPO 2017, und mit La Waebera Toronto
                                                                                                                    JOYCE erreichten zwei Red Holstein-Kühe in der
                                                                                                                    ersten Laktation die Spitzeneinstufung von VG 87.
                                                                                                                  − Die maximale Beurteilung von VG 89 in der 2. Lak-
                                                                                             BILD: CORINA BURRI

                                                                                                                    tation erreichte die Red Holsteinkuh Mr Savage
                                                                                                                    PASTEQUE von Roger Frossard, Les Pommerats.
                                                                                                                    PASTEQUE ist die Euterchampion und Reserve
                                                                                                                    Grand Champion RH der SWISS EXPO 2017.
     44’983 Kühe wurden 2016/2017 von der Linear AG auf swissherdbook-                                            − Bei den Holsteinkühen erreichte Au Parchy Door-
     Betrieben beschrieben.                                                                                         man JOLIE von Gobeli Holstein, Gasser Ruedi
                                                                                                                    und Räz Hansjörg, Saanen, die Höchstbeurtei-
                                                                                                                    lung von VG 89 in der zweiten Laktation. Auch
                                                                                                                    JOLIE war an der SWISS EXPO 2017 erfolgreich,
                                                                                                                    sie wurde zur Vize Intermediate Champion gekürt.
12   swissherdbook bulletin 7/17
− Bei den Simmentalerkühen konnte Apollo CONI
                                                           BILD: WOLFHARD SCHULZE

  von Ueli Oesch, Schwarzenegg, und die MISS
  BEA 2017, Roman LIVIA von Hansueli Aebersold,
  Beatenberg, mit VG 88 eingestuft werden.
− Auch bei den Swiss Fleckviehkühen in der 2. Lak-
  tation wurde mit Incas LARA von Ueli Aebersold,
  Zimmerwald, eine Kuh in der 2. Laktation mit VG                                   Mr Savage PASTEQUE CH 120.1045.8834.0 RH erreichte die maximale
  88 beschrieben.                                                                   Beurteilung von VG 89 in der 2. Laktation. Z: Froidevaux Emile, Saig-
− Die Ausnahmekuh Suard-Red Jordan IRENE                                            nelégier, E: Frossard Roger, Les Pommerats
  konnte im letzten Milchjahr ein weiteres Mal mit
  EX 96 eingestuft werden. Es ist die 5. Exzellent-
  Einstufung für IRENE.
− Mit 7 EX-Einstufungen führt bei den Red Holstein-                                 − 14 Stiere wurden im letzten Milchjahr mit EX 90
  kühen La Béroie Espoir GARDENA von Markus                                           oder höher beschrieben. Mit EX 93 ist der Red
  Gerber, Bellelay, die Rangliste an.                                                 Holsteinstier Jolibois Contender SUMMERSTY-
− Zum dritten Mal EX 96 eingestuft wurde die Swiss                                    LE-ET von Eric Dubois, La Sagne, am höchsten
  Fleckvieh-Spitzenkuh Stadler FLEURETTE von                                          beschrieben. Er wurde am Zuchtstiermarkt Les
  Michel Rey, Le Châtelard-près-Romont.                                               Ponts-de-Martel 2016 zum Champion gekürt.
− Mit EX 95 erreichte auch Fantast CREMONA von
  Samuel und Ueli Künzi, Blausee-Mitholz, eine ab-                                    Am Artikel mitgearbeitet haben: Hans Peter Bau-
  solute Spitzenbeurteilung.                                                        mann, Elvina Huguenin, Simon Langenegger und
                                                                                    Sandra Staub-Hofer

                                                                                    Die Tabellen MLP und LBE sowie detaillierte An-
                                                                                    gaben zu Milchleistungen, Melkbarkeitsprüfungen
                                                                                    und den Resultaten der linearen Beschreibung fin-
                                                                                    den Sie unter: www.swissherdbook.ch Ò
                                                                                    jahresstatistik

Tabelle 4: Anzahl LBE pro Einstufung nach Laktationen

                  Alle            Genügend                                          Gut              Gut Plus             Sehr Gut                   Exzellent
 Lakt.-Nr.    Alle Anz. LBE      65–74         %        75–79                                %    80–84            %    85–89           %           ≥ 90            %
 1                   37’041      2’849       7.69       18’643                            50.33   15’341        41.42     200         0.54
 2                       2’450       4       0.16         126                              5.14    1’626        66.37     694        28.33
 3ff                     5’492       2       0.04                70                        1.27    1’098        19.99   3’580        65.19           742         13.51
 Total              44’983       2’855       6.35       18’839                            41.88   18’065        40.16   4’474         9.95           742         1.65

                                                                                                                                             swissherdbook bulletin 7/17   13
Zucht

        AUS S E RG E WÖHNLICHE KUHFAMILIE

     Nationale Spitzenkühe
                                            in zwei Rassen
     Bemol GEMMI ist die Stammkuh der bekannten G-Linie von Familie Bohren aus Langnau.
     Diese Kuhfamilie bringt national erfolgreiche Kühe in den Rassen Red Holstein und Swiss Fleck-
     vieh hervor.
                                                                     Von Sandra Staub-Hofer

14   swissherdbook bulletin 7/17
BILD: CELINE OSWALD

swissherdbook bulletin 7/17      15
Zucht

                                                                                               gar eine Lebensleistung von 109’027 kg Milch. Von
                                                                                               GEMMIS-Tochter, Anjou GUDRUN, stehen exteri-
                                                                                               eurstarke Nachkommen auf dem Betrieb Bohren.
                                                                                               Die Red Holsteinkuh Savard GALINKA geht über
                                                                                               eine Dandolo- und eine Pickel-Kuh auf GUDRUN
                                                                                               zurück. Die sehr komplette GALINKA weist in der 5.
                                                                                               Laktation eine Höchstleistung von 11’138 kg Milch
                                                                                               mit 4.35 % Fett und 3.51 % Eiweiss aus. Das Ex-

                                       D
                Bild Doppelseite:              ie G-Familie von Familie Bohren ist bekannt     terieur ist mit 55 55 98 und EX 90 2E mit EX 92 im
                 Kata GLADIOLE                 durch ihre Swiss Fleckviehkühe mit exzel-       Euter beschrieben. Ihre vielversprechende Tochter
     CH 120.0388.2653.2 SF GM,                 lentem Exterieur. Mit ihnen konnten Boh-        Diego GLENIA steht in der 1. Laktation und wurde
     55 55 98, EX 93 5E, Lebens-
                                       rens schon einige nationale Schauerfolge feiern:        mit G+ 84 linear beschrieben und kantonal mit 44
         leistung 83’844 kg Milch
                                       Kata GRISCHA, Kata GLADIOLE, Noris GALANTE              44 90 beurteilt.
                                       und in jüngster Vergangenheit mit Astronom GALI-
                                       LEA. Aber auch die Red Holstein Spitzenkühe Incas           GISELA
                                       GRENADA und Savard GOLINA stammen aus die-              Die einflussreichste Tochter von Bemol GEMMI
                                       ser langlebigen Kuhfamilie.                             ist allerdings Cavour GISELA. Sie weist eine Le-
                                                                                               bensleistung von 76’363 kg Milch auf. GISELA hat
                                           ZUCHTZIEL                                           sechs Töchter, fünf davon haben mehr als 8 Lakta-
                                       Das Zuchtziel von Familie Bohren sind Kühe, die         tionen absolviert. Dies erstaunt nicht, bei GISELA
                                       jedes Jahr kalben und möglichst wenig den Tier-         ist TRIPLE mütterlicher- und väterlicherseits in der
                                       arzt brauchen. Deshalb sind ihnen tiefe Zellzahlen      Abstammung vertreten. Die zwei wichtigsten Töch-
                                       und eine gute Klauengesundheit wichtig. Dies ist        ter sind Boris GABRIELA und Loyd GLORIA. Boris
                                       besonders wertvoll, weil die Kühe den Sommer auf        wurde als Natursprungstier eingesetzt. Er war ein
                                       dem Sömmerungsbetrieb Leingruben in Wasen im            Hans-Sohn aus einer Loyd-Kuh.
                                       Emmental auf 900 m ü.M. verbringen, wo sie ihr
                                       Futter ausschliesslich auf der Weide holen.                 GABRIELA
                                                                                               Boris GABRIELA, mit einer Lebensleistung von
                                       „Tiefe Zellzahlen und eine gute Klau-                   85’225 kg Milch, war mit 54 55 97 punktiert. Sie
                                       engesundheit sind uns wichtig.“                         hinterliess fünf langlebige Töchter. Prinzel GIAVAN-
                                                                                               NA steht im Moment bei einer Lebensleistung von
                                          Jedes Jahr werden sehr viele Nutz- und Zucht-        105’685 kg Milch.
                                       kühe verkauft. Die G-Linie zeichnet sich durch             Eine der schönsten Kühe, die Bohrens je besas-
                                       langlebige, fruchtbare Kühe mit sehr tiefen Zellzah-    sen war GABRIELAS Pickel-Tochter GERALDINE
                                       len aus. Beim Exterieur fallen die funktionellen Fun-   (55 55 98). Auch sie verfügte über eine Lebens-
                                       damente und die sehr guten Euter auf.                   leistung von 82’888 kg Milch. Ihre Tochter, Syrano
                                                                                               GLADYS, steht mit einer Lebensleistung von 86’178
                                           DER ANFANG                                          kg bei bester Gesundheit auf dem Betrieb. Kanto-
                                       1985 kaufte Hans Bohren ein schönes Rind: Golbar        nal ist sie mit dem Maximum von 98 punktiert und
                                       GRIMSEL. Diese Kuh brachte die bekannte G-Linie         in der 9. Laktation wurde sie mit VG 89 (EX 93 im
                                       in den Stall der Familie Bohren in Langnau. Ihre        Euter) eingestuft. Aus der eher kleinen Red Hol-
                                       Trimbo-Tochter GONDOLE ist die Mutter der ei-           steinkuh stehen gute SF-Töchter von Pierolet und
                                       gentlichen Stammkuh Bemol GEMMI, welche 1990            Firmato im Stall.
                                       bei Bohrens das Licht der Welt erblickte. GEMMI            Eine wichtige Tochter von GABRIELA, welche
                                       erreichte eine Lebensleistung von 66’131 kg Milch.      Familie Bohren auch in der Red Holstein-Zucht
                                       Von ihr sind vier weibliche Nachkommen registriert.     schweizweit bekannt machte, ist die mit 55 54 97
                                       Drei davon weisen eine Lebensleistung von über          punktierte Ruedi (Rado x Carbon) GEMMI. Sie ist
                                       58’000 kg Milch auf. Charly GINETTE, welche mit         die Mutter der bekannten Red Holsteinkuh Incas
                                       einer Goldmedaille ausgezeichnet ist und kantonal       GRENADA.
                                       mit dem Maximum punktiert wurde, erreichte so-
                                                                                                   GRENADA
                                                                                               GRENADA steht im Besitz des Schauteams Gisler-
                                                                                               Pfulg, Romoos. Sie kann einige nationale und re-
                                                                                               gionale Schauerfolge aufweisen, unter anderem
                                                                                               Red Beauty und Reserve Schöneutersiegerin an
                                                                                               der Swiss Red Night 2012. 2013 erreichte sie an
                                                                                               derselben Ausstellung den Schöneutertitel und
                                                                                               den Reserve Championtitel. 2016 konnte sie in der
                                                                                               6. Laktation den Schöneutertitel an der Swiss Expo
16       swissherdbook bulletin 7/17
gewinnen. An der Swiss Red Night 2016 wurde
sie Reserve Schöneutersiegerin. Neben der Aus-
zeichnung Goldmedaille ist GRENADA mit EX 92,
EX 95 im Euter, linear beschrieben. Sie weist, in      Noris GALANTE CH 120.0744.6223.7 SF, 55 55 98, EX 90
der 7. Laktation stehend, eine Lebensleistung von      Lebensleistung 54’916 kg Milch
80’258 kg auf. Ihre Toto-Tochter GWENDOLIN steht
in der 6. Laktation bei Bohrens. Sie ist mit dem Ma-
ximum punktiert und linear mit EX 90, EX 93 in den
Gliedmassen und im Euter, beschrieben.
   Eine Schönheit ist GWENDOLINS Tochter Sa-
vard GOLINA, welche bei Martin Schäfer in Weis-
senburg steht. Sie war schweizweit die erste Red
Holsteinkuh, welche in der 1. Laktation mit VG 87
beschrieben wurde. Mit Savard GULIA steht eine
vielversprechende Vollschwester bei Bohrens.
   Eine weitere Tochter von GRENADA, Ralstorm
GIALLINA (EX 90), wurde von der BG Currat-Pa-
paux-Piller, Les Ecasseys, in diesem Frühjahr in die
Niederlande exportiert. Die Adonis-Tochter GRA-
CE-ET hat bei Mario Häfliger, Romoos, gerade das
erste Mal abgekalbt. Bohrens sind im Besitz der
zwei jüngsten GRENADA-Töchter: GoldHill Destry
BLACK GOLD und G-Wal Debonair GRENALYN.
Zwei Söhne (Acme und Absolute) von GRENADA
wurden im Natursprung eingesetzt.                      Famous GITARE CH 120.0982.2345.6 SF, 3. Lakt. VG 88 (EX 90
                                                       Euter), Tochter von GALANTE, E: Mehr Werner, Eich
    DER EINFLUSS VON LOYD
Für die Bekanntheit der Herde in der Rasse Swiss
Fleckvieh, ist Loyd GLORIA aus Cavour GISELA zu-
ständig. Sie war eine von vielen Loyd-Töchtern bei
Bohrens. Hans Bohren war am Kauf des viermo-
natigen Loyd beteiligt, weil ihn dessen Mutter Fire
ELIDA beeindruckte. Von der Ausnahmekuh ELI-
DA, LBE 6. Lakt, EX 92 mit EX 97 im Euter, sind bei
swissherdbook 56 Nachkommen registriert unter
anderem auch noch die KB-Stiere Jubilant JABBO-
ET und Stardust STEN-ET. LOYD hat noch heute
einen grossen Einfluss auf die Swiss Fleckvieh-
zucht. Die aktuellen Swiss Fleckvieh-Spitzenstiere
ORLANDO, SARINO und HARDY haben LOYD als
Grossvater mütterlicherseits.
                                                                                                                              BILDER: KELEKI

                                                       Astronom GALILEA CH 120.1111.4790.5 SF, 44 44 90, 1. Lakt. VG
                                                       85, Tochter von GALANTE
                                                                                                swissherdbook bulletin 7/17     17
Zucht

                                                                                                            GIRLANDE
                                                                                                        Eine hervorragende Nachzucht hinterliess Rakes
                                                                                                        (Ares x Severino RADIESLI) GIRLANDE. Sie selbst

                                                                                         BILD: KELEKI
                                                                                                        war mit 55 55 98 und in der 7. Laktation mit VG 87
                                                                                                        linear beschrieben. Die Nachkommen von GIRLAN-
     Incas GRENADA CH 120.0608.2188.8 RH GM, 3. Lakt. EX 92 (95 Euter),                                 DE vereinen sehr gute Fitness-, Leistungs- und Ex-
     Lebensleistung 80’258 kg Milch, E: Schauteam Gisler-Pfulg, Romoos                                  terieurmerkmale. Mit Noris GALANTE (EX 90 und
                                                                                                        55 55 98), Larsson GORIA (EX 92 3E und 55 55 98),
                                                                                                        Goran GERALDINE (2. Laktation: VG 85 und 44 44
                                                                                                        94), Gondo GABRIELA und Nemo GAMINA gibt
                                   LOYD macht sehr langlebige Kühe (Index Nut-                          es fünf lebende exterieurstarke Töchter. Larsson
                                   zungsdauer 117), so auch in der Herde von Hans                       GORIA, ist die Mutter von Lons GORINNA (1. Lakt.
                                   Bohren. GLORIA hat eine maximale Punktierung                         G+ 84), einer sehr vielversprechenden, kompletten
                                   von 55 55 98 und kalbte 8 Mal ab. Sie hinterlässt                    Jungkuh. Dasselbe gilt für Goran GERALDINE, wel-
                                   über ihre Töchter Kata GLADIOLE, Rakes GIRLAN-                       che schon erfolgreich an Ausstellungen teilgenom-
                                   DE und Kata GRISCHA zahlreiche vielversprechen-                      men hat. Von ihr hat gerade eine Astronom-Tochter
                                   de Nachkommen in der Zucht von Hans Bohren.                          abgekalbt.

                                       GLADIOLE                                                             GALANTE
                                   Kata GLADIOLE ist mit der Goldmedaille ausge-                        Die älteste Tochter von GIRLANDE, Noris GALAN-
                                   zeichnet. Sie verfügt über eine ausgezeichnete                       TE, hat soeben das 8. Mal gekalbt. Mit einer durch-
                                   Fruchtbarkeit. Im September hat sie mit noch nicht                   schnittlichen Milchleistung von 7’821 kg mit 16’000
                                   13 Jahren das 12. Mal abgekalbt. Mit einer Lebens-                   Zellzahlen und einer Zwischenkalbezeit unter ei-
                                   leistung von 83’844 kg Milch, mit 4.83 % Fett und                    nem Jahr, mit 8 Besamungen für 8 Trächtigkeiten,
                                   3.37 % Eiweiss, und einer unglaublich tiefen Zell-                   kommt sie dem Zuchtziel des Betriebes sehr nahe.
                                   zahl von 29’000 aus 11 Laktationen überzeugt sie                     GALANTE gewann 2012 am Jungkuhchampionat in
                                   auch in diesem Bereich.                                              Thun den Schöneutertitel und holte an der Swiss
                                      GLADIOLE macht auch mit ihrem Exterieur auf                       Expo 2014 einen Kategoreinsieg.
                                   sich aufmerksam. Mit 55 55 98 und EX 93 5E gehört
                                   sie zu den schönsten Kühen ihres Alters. GLADIO-                         GALILEA
                                   LE brachte leider viele Stiere zur Welt, einige von                  Die grössten Hoffnungen für die Zukunft ruhen auf
                                   ihnen wurden für den Natursprung verkauft. Aktuell                   GALANTES Tochter Astronom GALILEA. Sie hat
                                   sind eine junge Astronom-Kuh und zwei Jungtiere                      soeben ihre 1. Laktation mit 7’121 kg Milch, mit
                                   von Firmato und Dekan im Stall.                                      17’000 Zellzahlen, abgeschlossen. GALILEA ist mit
                                                                                                        44 44 90 punktiert und mit VG 85, VG 88 im Euter, li-
                                                                                                        near beschrieben. Am Jungkuhchampionat in Thun
                                                                                                        konnte sie ihre Kategorie gewinnen und wurde zur
                                                                                                        Vize Schöneutersiegern gewählt. Auch an der Em-
                                                                                                        mentalischen Starparade und der Bernischen Elite-
                                                                                                        schau konnte die elegante GALILEA ihre Kategorie
                                                                                                        gewinnen.
18   swissherdbook bulletin 7/17
Mit Sieger GRENADA und Teodor GARDEN hat sie
                                                     nur zwei weibliche Nachkommen. Die meisten ihrer
                                                     Söhne wurden im Natursprung eingesetzt.

                                                     „Neben einem guten Exterieur zieht
                                                     sich die Langlebigkeit wie ein roter
                                                     Faden durch diese Kuhfamilie.“

                                                         DIE ZUCHT GEPRÄGT
                                                     Bemol GEMMI hat mit ihren langlebigen Nachkom-
Mit dem jüngsten Stierkalb von GALANTE, Astro-       men die Zucht auf dem Betrieb der Familie Bohren
nom GENARO, besitzen Bohrens nun einen Voll-         geprägt. Im Stall in Langnau stehen fast nur noch
bruder zu GALILEA.                                   Kühe aus dieser Kuhfamilie. Neben einem guten
                                                     Exterieur zieht sich die Langlebigkeit wie ein roter
    GRISCHA                                          Faden durch diese Kuhfamilie.
Die dritte Tochter von Loyd GLORIA ist Kata GRI-        Sehr eindrücklich ist es zu sehen, wie aus ei-
SCHA. Sie hat im Juli das 9. Mal abgekalbt und       ner Kuhfamilie nationale Spitzentiere in den Ras-
steht momentan bei einer Lebensleistung von          sen Swiss Fleckvieh und Red Holstein entstanden
66’534 kg Milch. GRISCHA wurde in der 6. Lakta-      sind.
tion mit EX 90 beschrieben und mit dem Maximum
der Beständeschau, 98, punktiert.
   GRISCHA erlangte 2009 national Berühmtheit
als sie am Jungkuhchampionat in Thun ihre Kate-
gorie gewann und den Titel Miss Schöneuter holte.
Im selben Jahr wurde sie an der Schweizerischen
Swiss Fleckvieh-Ausstellung Vize Junior Miss. 2010
konnte sie sogar den Misstitel am Jungkuhchampi-
onat gewinnen. 2012 startete sie an der Swiss Expo
und gewann auch dort ihre Kategorie.
                                                                                                                               BILD: CELINE OSWALD

Astronom GALILEA CH 120.1111.4790.5 SF, Kategoriensiegerin an diversen Ausstellungen im 2017.
                                                                                                            swissherdbook bulletin 7/17              19
Zucht

        LINE ARE BESCHRE IBUNG UND E INSTUFUNG

     Basis für
                       Exterieur-Zuchtwerte
     Alljährlich findet im September eine Anpassung der verschiedenen Schemen der
     linearen Beschreibung und Einstufung (LBE) statt. Dabei wird den veränderten Ansprüchen
     an die einzelnen Rassen Rechnung getragen.

                                                                                                                                      BILD: LINEAR AG

     LBE-Experten bei der Weiterbildung

                                                                                          nander. Das Schema für eine Rasse ist
                                                                                          wie ein gemeinsamer Nenner all die-
     Bei der alljährlichen Überarbeitung der                                              ser verschiedenen Philosophien. Denn
     Schemen geht es zum einen darum –                                                    schlussendlich wird eine Holsteinkuh
     wie bei den Zuchtwerten auch – die Be-                                               mit demselben Schema beschrieben,
     rechnungen der Masse und Noten den            ERWARTUNGEN DER ZÜCHTER                ob sie nun in einem Hochleistungsbe-
     Entwicklungen der Rasse anzupassen.       Die Bedürfnisse und Erwartungen der        trieb mit Totalmischration (TMR) und ho-
     Andererseits finden Sitzungen mit den     Züchter an eine Rasse sind natürlich       hem Maisanteil, auf einem Weidebetrieb
     Rassenkommissionen, respektive der        sehr unterschiedlich. Die Allermeisten     oder in Käsereibetrieben mit Alpung und
     Schemakommission RH/HO statt, um          können sich mit dem Wunsch nach Ge-        silofreier Fütterung steht. Dass das LBE
     eventuell leicht veränderten Zuchtzie-    netik, mit welcher sie möglichst wirt-     Schema für all diese Betriebe nicht glei-
     len oder Herausforderungen der Rassen     schaftlich Milch produzieren können,       chermassen stimmt, liegt auf der Hand.
     noch besser gerecht zu werden.            identifizieren. Doch wie sieht die opti-   Je extremer das Zuchtziel eines ein-
                                               male Kuh dazu aus? Zu dieser Frage         zelnen Betriebsleiters ist, desto weiter
                                               gehen dann die Meinungen auch inner-
                                               halb einer Rasse zum Teil stark ausei-
20   swissherdbook bulletin 7/17
Beim Schema der Simmentalerrasse
                                                                                      wurde die gleiche Anpassung für die
                                                                                      Zitzenlänge wie bei Swiss Fleckvieh be-
                                                                                      reits vor einem Jahr gemacht. Des Wei-
                                                                                      teren gibt es neu keinen Abzug mehr bei
                                                                                      der Note 8 für Bemuskelung. Somit ent-
                                                                                      sprechen die Noten 7 und 8 bei diesem
                                                                                      Merkmal dem Ideal.
                                                                                         Keine Änderung erfährt das Schema
                                                                                      der Rasse Montbéliarde.

                                                                                          VERLÄSSLICHE DATEN
                                                                                      Die Basis für eine sichere Zuchtwert-
                                                                                      schätzung im Exterieur sind verlässliche
ist er vom Schema entfernt und muss                                                   Daten aus der linearen Beschreibung
sich in der Konsequenz damit abfinden                                                 und Einstufung. Diese erreichen wir, in-
können, dass sich dies auch in der Ein-                                               dem möglichst viele Züchter möglichst
stufung niederschlägt. Dies muss nicht     laubt es, einen Unterschied zwischen       alle Erstlaktierenden der LBE unterzie-
heissen, dass seine Kühe grundsätzlich     sehr grossen und übergrossen Kühen         hen und die Beschreibung der Merkma-
schlechter sind oder er einen anderen      zu machen. Dabei folgt diese Stossrich-    le durch die Einstufer möglichst differen-
Typ Kuh züchten sollte. Es heisst le-      tung einer Tendenz, die weltweit in den    ziert erfolgt. Diese breite Streuung in der
diglich, dass seine Kuh im Vergleich zu    Zuchtzielen festzustellen ist: weg von     Erfassung der Merkmale wird jedes Jahr
diesem gemeinsamen Zuchtziel Diffe-        der extremen Kuh in der Grösse, hin zur    den Entwicklungen der Rassen ange-
renzen hat.                                ausgeglichenen Kuh.                        passt und in Kursen geübt. Somit kann
                                                                                      die hohe Verlässlichkeit der Schwei-
    RED HOLSTEIN / HOLSTEIN                    ZWEINUTZUNGSRASSEN                     zer Exterieur-Zuchtwerte in Zukunft
Um beim Schema der Rasse (Red) Hol-        Bei der Rasse Swiss Fleckvieh ist an-      gehalten oder sogar noch verbessert
stein zu bleiben, sind die Änderungen in   stelle der Note 6 neu die Note 7 ideal     werden.
diesem Jahr gering. Die einzige Anpas-     für die Bemuskelung. Die Absicht da-                        Thomas Ender, Linear AG
sung, welche von der Schemakommis-         hinter ist die bessere Honorierung der
sion entschieden wurde, betrifft über-     gut bemuskelten Kühe gegenüber den         www.swissherdbook.ch Ò
grosse Kühe. Neu können Kühe ab 165        Kühen mit durchschnittlicher Muskula-      lineare Beschreibung
cm Kreuzbeinhöhe im Block Format/          tur. Damit soll neben der Milchleistung
Kapazität nicht mehr die Klasse Exzel-     auch der zweite Nutzungsbereich dieser
lent (EX) erreichen. Diese Entscheidung    Zweinutzungskuh gefördert werden.
betrifft nur ganz wenige Kühe und er-         Eine weitere Anpassung betrifft die
                                           optimale Note für Zitzenlänge. Um eine
                                           bessere Verteilung der Noten auf der
                                           Skala von 1 bis 9 zu erreichen, entspre-
                                           chen die idealen 5 cm Zitzenlänge neu
                                           der Note 6. Ein Effekt dieser Änderung
                                           ist die bessere Unterscheidung zwi-
                                           schen kurzen, sehr kurzen und extrem
                                           kurzen Zitzen.
                                                                                                          swissherdbook bulletin 7/17   21
Zucht

        A NTIBIOTIK A AWA RE NES S WOCHE

     Umgang
              mit Antibiotika
     Um das Bewusstsein für Antibiotikaresistenzen weltweit zu stärken, findet vom
     13.–19. November 2017 eine „Antibiotika Awareness Woche“ in der Schweiz und in vielen
     anderen Ländern gleichzeitig statt.

     Als Teil der Umsetzung der nationalen
     Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR)
     hat diese Sensibilisierungswoche zum
     Ziel, auf die Herausforderungen im Zu-

                                                                                                                                           BILD: © BLV / ANNETTE BOUTELLIER
     sammenhang mit Antibiotikaresistenzen
     aufmerksam zu machen sowie über lau-
     fende Aktivitäten in der Schweiz zu in-
     formieren.

          NATIONALE STRATEGIE
     Die Besorgnis über kaum oder nicht
     mehr behandelbare Krankheiten im Zu-         StAR: Die Überwachung des Verbrauchs von Antibiotika und der Entwicklung
     sammenhang mit antibiotikaresisten-          von Resistenzen soll ausgebaut werden.
     ten Bakterien nimmt zu. Die Strategie
     möchte die Wirksamkeit von Antibiotika                                                       NETZWERK
     langfristig sicherstellen in den Bereichen                                                   RINDERGESUNDHEIT
     Mensch, Tier und Umwelt. Das Bundes-                                                     Mit dem Projekt Netzwerk Rinderge-
     amt für Lebensmittelsicherheit und Ve-                                                   sundheit soll die Effizienz für die Er-
     terinärwesen (BLV) überwacht seit 2006       über moderne Melksysteme bis hin zu         fassung und Nutzung von Gesund-
     die Situation der Antibiotikaresistenz bei   Herdenmanagement-Programmen für             heitsdaten am Beispiel des Milchviehs
     Mastgeflügel, Mastschweinen und Rin-         Tierhalter.                                 verbessert werden. Im Laufe der ersten
     dern.                                           Seit 2013 ist die elektronische Er-      Projektphase konnten Optimierungen
                                                  fassung von Rindergesundheitsdaten          in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit
          BEHANDLUNGSJOURNAL                      auch über die Internet-Plattformen der      der elektronischen Behandlungsjourna-
     In der Schweiz gilt die Aufzeichnungs-       Zuchtorganisationen möglich. Mit Hilfe      le der Zuchtorganisationen identifiziert
     und Buchführungspflicht über Bezug,          von geplanten Zuchtwerten für Gesund-       und umgesetzt werden. So wurde bei-
     Lagerung, Abgabe sowie Anwendung             heitsmerkmale kann die Zucht von ge-        spielsweise die Gesundheitsdatenerfas-
     von Tierarzneimitteln für Nutztiere. Al-     sunden Tieren unterstützt und die Kon-      sung von Tiergruppen ermöglicht oder
     lerdings gibt es dafür sehr viele unter-     kurrenzfähigkeit der Schweizer Genetik      auch die Aufzeichnung von Mastvieh-
     schiedliche Systeme: Von der manu-           gefördert werden.                           Daten neben Milchvieh und Aufzucht.
     ellen Erfassung im Stall in Papierform          Die Arbeitsgemeinschaft Schweize-        Ende 2016 wurde der Diagnoseschlüs-
                                                  rischer Rinderzüchter (ASR) engagiert       sel erweitert, nach intensiver Überprü-
                                                  sich seit einigen Jahren aktiv im Bereich   fung durch die Tierärzteschaft. Dieser
                                                  der Erfassung und Vernetzung von Rin-       Schlüssel dient als Basis für die künftige
                                                  dergesundheitsdaten durch die Betei-        Erfassung von Rindergesundheitsdaten.
                                                  ligung an nationalen Projekten sowie
                                                  durch die Förderung von Projekten auf
                                                  Stufe Zuchtorganisationen.
22   swissherdbook bulletin 7/17
Grafik 1: Antibiotika-Vertrieb in der Schweiz von 2006 bis 2016

                                            PCU                                                                                               AB
                                                                                                                                               90

                                             840
    VERNETZUNG                                                                                                                                 80
    GESUNDHEITSDATEN
Datenquellen, die Gesundheitsdaten           820
                                                                                                                                               70
von Milchvieh enthalten, sollen vernetzt
werden mit dem Hauptziel, Doppelspu-
rigkeiten bei der Datenerfassung zu ver-     800                                                                                               60
meiden.
    Einerseits geht es um den Bau von
Schnittstellen zwischen der tierärztli-                                                                                                        50
                                             780
chen Praxissoftware und den Daten-
banken der Zuchtorganisationen. Die
                                                                                                                                               40
Umsetzung ist Teil des übergeordneten
                                             760
Projektes „Datenverbund“, das eine um-
fassende Plattform für Herdenmanage-                                                                                                           30
ment-Daten von Rindern zum Ziel hat.
    In Absprache mit dem BLV wurden          740
mögliche Berührungspunkte und poten-                                                                                                           20
                                                                          Populationsbiomasse aller CH-Nutztiere [1000 t] (PCU)
zielle Synergien zur Datenbank des Bun-                                   Antbiotika Gesamtvertrieb [t] (AB)
des ausgetauscht, die zur Erfassung der      720                          Vertriebene Wirkstoffmenge [mg] / PCU [kg]                           10
Anwendung von Antibiotika auf der Ebe-
ne der Vertreiber und Tierärzteschaft
aufgebaut wird.                              700                                                                                               0
    Andererseits wird seitens der ASR an              2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Schnittstellen mit modernen Melksys-
temen gearbeitet, wobei dort erfasste      QUELLE: BLV / NADINE METZGER

codierte Rindergesundheitsdaten eben-
falls zu den Datenbanksystemen der
Zuchtorganisationen übertragen wer-        Grafik 2: Schnittstellen zwischen der tierärztlichen Praxissoftware und den Daten-
den sollen.                                          banken der Zuchtorganisationen

    NUTZUNG GESUNDHEITSDATEN                          Tierarzt                              Tierhalter                       Berater etc.
Die im Rahmen der Gesundheitsda-
tenerfassung registrierten Diagnosen
lassen sich vielfältig, entsprechend der
Bedürfnisse verschiedener Nutzer, auf-
bereiten. Im Rahmen eines Forschungs-
projektes werden massgeschneiderte
Reportingprozesse und Berichte für                 Datenverbund
Züchter, Tierärzteschaft und Behörden              Nutztiere                                         (Web-) Server
erarbeitet. Hintergrund dabei ist, das                                                               Datenverbund
Herdenmanagement des Züchters, die
bestandesmedizinische Beratung der
Tierärzteschaft und die Früherkennung
von Rinderkrankheiten zu fördern und
zu erleichtern.
    Sarah Görlich, ASR und Qualitas AG
                                                Qualitas/ZO 1)            HOS 2)       Swissgenetics          Identitas
www.blv.admin.ch Ò nationale-                                                            Elvadata
strategie-antibiotikaresistenzen

                                           Erläuterungen: 1) Braunvieh Schweiz, swissherdbook, Mutterkuh Schweiz                 QUELLE: DATENVERBUND
                                                          2)
                                                             Holstein Switzerland (HOS)

                                                                                                                          swissherdbook bulletin 7/17   23
Zucht

        INTE RBULL- UND WIS S E NSCH A F TS - KONFE RE NZ

     Treffen
                           in Tallinn
     Vom 26. August bis 1. September fanden das Interbull-Meeting und die 68. Jahrestagung
     der europäischen Vereinigung für Tierwissenschaften (EVT) in der estnischen Hauptstadt Tallinn
     statt.

                                                                                                                                      BILD: MIRJAM FRISCHKNECHT, QUALITAS AG

     Blick auf die Altstadt von Tallinn

                                                                                             E-ESTLAND
                                                                                         Estland zählt gut 1.3 Mio. Einwohner
                                                                                         und hat sich seit der Unabhängigkeit
     Mehr als 1’000 Delegierte aus 55 Län-                                               1991 zu einem regelrechten e-Land ent-
     dern trafen sich an den Konferenzen, um                                             wickelt. Estland ist heute eines der best-
     neueste Erkenntnisse auszutauschen.       len Auswertungsstellen, nahmen daran      vernetzten Länder und das Geburtsland
     Der erste Teil, das Interbull-Meeting,    teil. Hauptthemen waren die Integration   von vielen Start-ups, wie zum Beispiel
     fand in kleinerem Rahmen statt. Rund      von neuen Phänotypen in die nationalen    Skype.
     180 Personen, vornehmlich von nationa-    und internationalen Auswertungen so-         Etwa 50 % der Fläche Estlands ist
                                               wie methodische Verbesserungen be-        von Wald bedeckt, gut 30 % wird land-
                                               ziehungsweise Weiterentwicklungen im      wirtschaftlich genutzt: 25 % ackerfähig,
                                               Zusammenhang mit der genomischen
                                               Selektion.
24   swissherdbook bulletin 7/17
BILD: CELINE OSWALD
7 % natürliches Grasland. Der Anteil an
biologisch bewirtschaftetem Land liegt
bei 17 %. Seit den frühen 1990er-Jahren
hat sich Estlands Landwirtschaft stark
in Richtung einer modernen und wettbe-
werbsfähigen Produktion entwickelt. So      Estland zählt aktuell rund 86’000 Milchkühe, hauptsächlich Holstein und Estni-
ist der Export von landwirtschaftlichen     sches Rotvieh.
Produkten in den letzten 10 Jahren um
das 5-fache angestiegen.                                                                 Eine weitere interessante Arbeit wurde
   Estland zählt aktuell rund 86’000                                                     von John Cole aus den USA vorgestellt.
Milchkühe, hauptsächlich Holstein und                                                    Er präsentierte eine neue Zuchtwert-
Estnisches Rotvieh. Mehr als 60 % der                                                    schätzung für sechs direkt gemessene
Kühe werden in Herden mit über 300 Kü-                                                   Gesundheitsmerkmale bei Holstein (z.B.
hen gehalten, dementsprechend gross             EFFIZIENZ UND GESUNDHEIT                 Mastitis, Ketose). Die Zuchtwerte wer-
ist auch die Verbreitung von Melkrobo-      Beim Interbull Open-Meeting standen          den entsprechend ihrer wirtschaftlichen
tern. Die durchschnittliche Milchleistung   Themen rund um neue Phänotypen und           Bedeutung gewichtet und zu einem Ge-
pro Kuh liegt bei über 9’000 kg mit 3.4 %   die genomische Selektion im Vorder-          sundheitsindex zusammengefasst.
Eiweiss und knapp 4 % Fett. Etwa 95 %       grund. Verschiedene Präsentationen be-
der Kühe stehen unter Milchleistungs-       fassten sich mit der Effizienz, sowohl auf       GENETISCHE DEFEKTE
prüfung. Deutlich zugenommen hat in         Stufe Tier wie auch auf Stufe des ganzen     Eine gemeinsame Veranstaltung von
den letzten Jahren der beef-Sektor.         Produktionssystems. Unter anderem            Interbull und EVT widmete sich der
                                            wurde ein internationales Grossprojekt       Genomik ausserhalb der genomischen
                                            (GenTORE) mit Partnern aus der Wis-          Zuchtwertschätzung – nämlich der
                                            senschaft und aus nichtakademischen          genetischen Vielfalt beziehungswei-
                                            Institutionen (u.a. Zuchtorganisationen,     se der Inzucht sowie den genetischen
                                            Beratung, Agrartechnik) vorgestellt. Das     Defekten. Die Anwendung der genomi-
                                            Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Ent-      schen Selektion in Zuchtprogrammen
                                            wicklung von innovativen Selektions-         hat zu einer deutlichen Reduktion des
                                            und Managementtools zur Optimierung          Generationenintervalls und gleichzei-
                                            der Rindviehhaltung und -zucht. Dabei        tig zu einem Anstieg des genetischen
                                            wird auch die Nutzung von genomi-            Fortschritts geführt. Der Preis dafür ist
                                            schen Informationen eine zentrale Rolle
                                            spielen. Diese Tools sollen helfen, die
                                            wirtschaftliche, ökologische und soziale
                                            Nachhaltigkeit der europäischen Milch-
                                            und Fleischproduktion zu erhöhen.
                                                                                                            swissherdbook bulletin 7/17           25
Zucht

                                                                                                                                     BILD: HANS PETER BAUMANN
     eine Zunahme der Inzucht. Gleichzeitig
     bieten die genomischen Informationen
     auch die Möglichkeit, die Inzucht genau-
     er zu kontrollieren. Ein Schlagwort im
     Zusammenhang mit der Steuerung der
     Inzucht ist „Optimum genetic contributi-   In Estland werden mehr als 60% der Kühe in Herden über 300 Kühen gehalten,
     on“. Hier geht es darum, einen Kompro-     entsprechend gross ist die Verbreitung von Melkrobotern.
     miss zwischen Zuchtfortschritt und dem
     Anstieg der Inzucht zu finden.
        Mit immer mehr Daten aus der geno-                                                   hinaus geht es immer mehr auch darum,
     mischen Selektion sowie verbesserten                                                    gesellschaftliche Ziele zu unterstützen:
     Methoden werden fast täglich zusätzli-                                                  Qualität und Sicherheit der Ernährung,
     che Erbfehler entdeckt. Hier sind neue     Qualitas und Hubert Pausch von der           effiziente und nachhaltige Tierernäh-
     Strategien in der Selektion und Paa-       ETH präsentierten ihre Arbeiten im Zu-       rung, geringe Auswirkungen der Tierhal-
     rungsplanung gefragt. Wie bisher alle      sammenhang mit dem Aufspüren von             tung auf die Umwelt.
     Träger von Erbfehlern aus der Zucht        genetischen Varianten (Blüem) bezie-            Es ist naheliegend, dass als Folge
     auszuschliessen, kann im Hinblick auf      hungsweise Defekten.                         von PLF riesige Datenmengen anfallen –
     den Zuchtfortschritt und die Erhaltung                                                  man spricht von Big Data. Die zentrale
     der genetischen Vielfalt nicht zielfüh-        NEUE HERAUSFORDERUNGEN                   Frage besteht darin, wie diese Informa-
     rend sein. Vielmehr geht es darum, die     Das Motto der diesjährigen EVT war die       tionen am besten genutzt und verarbei-
     vorhandenen Informationen zu nutzen        Rolle der Tierproduktion im Umfeld al-       tet werden können. In erster Linie sollen
     um Risikopaarungen zu vermeiden.           ler Bereiche, die biologische Ressour-       sie dem Landwirt in Form von Manage-
     In Zukunft könnte in diesem Zusam-         cen entwickeln, produzieren, ver- und        menthilfen einen Mehrwert bringen.
     menhang auch das gezielte Editieren                                                     Daneben steckt in diesen Daten noch
     von DNA-Bausteinen (gene editing) ein      „In erster Linie sollen die In-              viel mehr Potenzial, das für die Zucht,
     Thema werden. Franz Seefried von der                                                    die Qualitätssicherung und zahlreiche
                                                formationen dem Landwirt in
                                                                                             andere Bereiche genutzt werden kann.
                                                Form von Managementhilfen                    Viele technische, aber auch rechtliche
                                                einen Mehrwert bringen.“                     Fragen sind noch offen – PLF wird die
                                                                                             Wissenschaft und Industrie noch eine
                                                bearbeiten oder sonst in irgendeiner         Zeit lang intensiv beschäftigen.
                                                Form nutzen. Einen Schwerpunkt bil-                 Madeleine Berweger, Qualitas AG
                                                dete das sogenannte „Precision Lives-
                                                tock Farming“ (PLF). Dabei geht es um        Weitere Informationen unter:
                                                den Einsatz von computergestützten           www.eaap.org und www.interbull.org
                                                Hilfsmitteln (u.a. Roboter, Sensoren) zur
                                                Erhebung von Betriebs- und Leistungs-
                                                daten aller Art. Das Ziel von PLF ist tra-
                                                ditionell die Unterstützung von ökonomi-
                                                schen Zielen in der Tierhaltung. Darüber
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