Schweizer setzen Akzente - Frisian Flag und Tiger Meet Military Aviation - Cockpit - Magazin
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 06/Juni 2015 CHF 8.20 / € 5.50 AERO Friedrichshafen Schweizer setzen Akzente 0 6 Military Aviation Civil Aviation Civil Aviation 770010 011006 Frisian Flag und Jaan Albrecht zu Geschäftsleute Tiger Meet seinem AUA-Abgang fliegen mehr 9
Cockpit 06 2015 Editorial 3 Foto: Joël Bessard Take your seats Liebe Leserinnen und Leser D ie grösste Luftfahrtshow der allgemeinen Luftfahrt in Euro- Masseurinnen an der AERO verloren? Was sollen Rennen mit Spiel- pa – so die Eigenwerbung – wird immer grösser. Die AERO zeugautos? Wieso verteilen sexy gekleidete junge Damen Flyer und in Friedrichshafen hat schon wieder zu einem Höhenflug werben für Putzmittel? angesetzt. Mit 33 900 Fachbesuchern aus 60 Nationen verzeichnete Ein gewisses Verständnis bringe auch ich dafür auf, gilt es doch für die AERO nach vier Messetagen einen neuen Besucherrekord. Vor die einzelnen Unternehmen, einen Teil der Standgebühren wieder allem aus dem Ausland ist das Interesse hereinzuholen. Und das läuft über den Verkauf. Bei allem Verständ- offenbar ungebrochen. Mit 645 Ausstel- nis dafür muss aber das Fliegerische dominieren, und nicht Show- lern aus 38 Nationen hat die Luftfahrt- Programm und Werbeaktionen. messe am Bodensee noch einmal einen Prächtig in Szene gesetzt haben sich die Schweizer Unternehmen kräftigen Schub verzeichnet. Die Organi- an der AERO. Mehr dazu auf den Seiten 30 bis 32. sation war perfekt wie immer, das Wetter spielte zum Glück auch mit – die Zahlen sprechen für sich. Und doch muss sich der Veranstalter die Frage gefallen lassen, ob nicht weniger manchmal mehr wäre. Dem Showaspekt Herzlichst, wird zu viel Platz eingeräumt. Was haben Patrick Huber, Chefredaktor
Mit Schweizer Uhrwerk Der letzte Flug der Swissair Ein kostbares Andenken an die Legende der Luftfahrt! Die Armbanduhr “SR145 – Der letzte Flug” Sie galt als “Botschafterin“ unseres Landes, und manch einer denkt noch heute mit Wehmut an die Zeit zurück, als man ihren Namen und das Schweizerkreuz auf den Flughäfen und am Himmel über der ganzen Welt leuchten sah: die Swissair! Sie bedeutete ein Stück Heimat und symbolisierte die technisch moderne und gleichzeitig grundsolide Schweiz. Als die Swissair- Maschinen am 2. Oktober 2001 auf dem Boden bleiben mussten, brach dies den Meisten das Herz. Vor mehr als 10 Jahren, am Ostermontag, dem 1. April 2002, landete in Zürich der letzte Swissair-Linienflug: der SR145 aus Sao Paulo. Limitierung: nur 4’990 Exemplare Mit der weltweit limitierten Armbanduhr “SR145 – Der letzte Flug“ würdigen wir diesen letzten Swissair-Flug, zurück in die Heimat. Reservieren Sie jetzt dieses kostbare Andenken! Produktpreis: Fr. 154.95 oder 3 Raten à Fr. 51.65 (+ Fr. 11.90 Versand und Service) ✃ EXKLUSIV-BESTELLSCHEIN 53671 Reservierungsschluss 15. Juni 2015 ❒ Ja, ich bestelle die Armbanduhr “SR145 – Der letzte Flug”! Bitte gewünschte Zahlungsart ankreuzen Ich wünsche ❒ eine Gesamtrechnung ❒ Monatsraten ❒ Ich bezahle per MasterCard oder Visa Rückseite mit Gravur • Weltweit limitiert auf 4’990 Exemplare Gültig bis: (MMJJ) • Mit Schweizer Quarz-Uhrwerk • Mit Gravur auf Rückseite • Gehäuse & Armband aus Edelstahl Vorname/Name Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen • Wasserdicht bis 30m Tiefe Strasse/Nummer • 120 Tage-Rücknahme-Garantie PLZ/Ort • Exklusiv bei Bradford erhältlich Mit gediegener Präsentations-Schatulle • Breite: 32mm E-mail Unterschrift Telefon Für Online-Bestellung: Referenz-Nr.: 53671 www.bradford.ch Bitte einsenden an: The Bradford Exchange, Ltd. The Bradford Exchange, Ltd. Jöchlerweg 2 • 6340 Baar Jöchlerweg 2 • 6340 Baar • Tel. 041 768 58 58 • Fax 041 768 59 90 • e-mail: kundendienst@bradford.ch BRADFORD-29-04-2015-COCKPIT.indd 1 16.04.15 13:44
Cockpit 06 2015 Inhalt 5 Military Aviation Helicopter Military Aviation 6 Tiger Meet in der Türkei: klein, aber fein 8 Begeisterndes 33 Data Sheet: Enstrom F-28F Falcon 8 Frisian Flag mit ungewohnten Kampfjets Frisian Flag Airport in den Niederlanden 36 Österreichische Regionalflughäfen Civil Aviation unter Druck 14 Air Baltic behauptet sich History in garstigem Umfeld 38 Internierungen 20 Monatsinterview: im Ersten Weltkrieg Jaan Albrecht zur Zukunft der AUA Regelmässige Civil Aviation Rubriken 24 Air Plus: Geschäftsleute fliegen mehr und mit billigeren Tickets 3 10 Take your Seats Inside 14 Air Baltic ist wieder auf Kurs und schreibt schwarz 17 Your Captain speaking… Mittelposter 19 Die andere Seite 26 Airbus A400M- 34 SHA Inside Transporter der Royal 35 Heli Focus Malaysian Air Force 41 Vor 20 Jahren Report 42 Gallery 28 Lantal entwickelt 44 News speziellen Sitz 48 HB-Register für Solar Impulse 2 50 Letzte Seite: Cartoon, Business Aviation Cover Story 30 Schöner Schweizer Auftritt an der AERO Wettbewerb, Events 24 Schweizer Geschäftsleute fliegen wieder mehr in Friedrichshafen Titelbild: Pilatus präsentierte an der AERO das Erfolsmodell PC-12. Foto: AERO Herausgeber: Anzeigenverkauf: Schnupperabo (für 3 Text- und Bolliger, Hansjörg Egger, Druckvorstufe: Jordi AG – das Medienhaus Jordi AG – das Medienhaus Monate): Fr. 20.– Bildredaktion: Markus Herzig, Walter Hodel, Swiss Aviation Media Verlag «Cockpit» Christian Aeschlimann Einzelverkaufspreis: Fr. 8.20 Swiss Media Aviation Felix Kälin, Ian Lienhard, Zurzacherstrasse 64 Postfach 96, 3123 Belp Aemmenmattstr. 22 inkl. Porto und MWSt. Zurzacherstrasse 64 Georg Mader, Rolf Müller, CH-5200 Brugg Zentrale: +41 31 818 01 11 3123 Belp Auslandabo steuerfrei, Porto 5200 Brugg Jürgen Schelling, Samuel Telefon: +41 56 442 92 46 Fax: +41 31 819 38 54 Telefon +41 31 818 01 42 nach Aufwand Telefon: +41 56 442 92 46 Sommer, Dr. Bruno Stanek, verlag@swissaviation.ch www.cockpit.aero inserate@cockpit.aero Preisänderungen Fax: +41 56 442 92 43 Hans-Heiri Stapfer, Thomas Druck und Vertrieb: vorbehalten. redaktion@cockpit.aero Strässle, Dennis Thomsen, Verlagsleitung: Roger Schenk Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus Auflage Website: www.cockpit.aero Claudia von Känel, Simon Verlagssupport: Daniel Jordi Jordi AG – das Medienhaus Aemmenmattstr. 22 6000 Exemplare Vogt, Franz Wegmann, «Cockpit» erscheint Aemmenmattstr. 22 Chefredaktor: 3123 Belp (gedruckt auf FSC- 11 775 Leser (gemäss Anton E. Wettstein, Rino monatlich am Ende Franziska Schüller Patrick Huber zertifiziertem Papier) Umfrage 2008) Zigerlig, Marco Zatta, Sven des Vormonats und ist 3123 Belp ISSN 0010-0110 Zimmermann, Franz Zussner Verbandsorgan der Swiss Telefon +41 31 818 01 27 Notariell beglaubigt Redaktions- abo@cockpit.aero 2012 Artikel und Fotos bitte nur Helicopter Association Mitarbeiter: nach vorheriger Absprache (SHA) und Partner der AOPA Abonnementspreise: Total verkaufte Auflage: Jean-Luc Altherr, Daniel 4677 Exemplare einsenden. Switzerland. Inlandabo jährlich Fr. 87.– Bader, Joël Bessard, Andrea
6 Military Aviation Cockpit 06 2015 Tiger Meet Fotos: Daniel Bader Tigergebrüll in Anatolien Agusta-Bell AB212ICO-Helicopter des 21. Gruppo aus Grazzanise (Italien) im Einsatz. Nach zehn Jahren Unterbruch fand das Tiger Meet wieder in der Türkei statt. Als Gastgeber lud das 192. Filo der türkischen Luftwaffe die «Tiger-Community» Anfang Mai nach Konya in der Region Anatolien ein. D ie aktuelle politische Lage zeigte sich unmissverständlich Schweizer Premiere in der Türkei auch beim Tiger Meet in der Türkei. Das kleine Teilnehmer- Mit der Verlegung von drei F/A-18 der Luftwaffe sorgte das Tiger feld von nur sieben Staffeln aus sechs Ländern verdeutlich- Meet 2015 in Konya für eine Premiere, da mit dieser Teilnahme te, dass die Engagements an den «Air Policing-Missionen» im Zuge Flugzeuge der Schweizer Luftwaffe zum ersten Mal an einer Übung der Krise in der Ukraine und im Baltikum sehr viele Ressourcen in der Türkei teilnahmen. Im Jahr 2005 war sie in Balikesir nur als der NATO binden. Beobachter anwesend . Die drei Hornissen aus der Schweiz flogen direkt von Meiringen Kurzfristige Absage aus Griechenland in die Türkei, was inklusive der Luftbetankung eine Flugzeit von Im Vorfeld sorgte die zugesagte Teilnahme aus Griechenland für rund 3 Stunden bedeutete. Hinzu kam eine Embraer der Helvetic viele positive Reaktionen, da es zwischen den beiden Ländern im Airways, welche das Schweizer Détachement nach Konya flog. angrenzenden Luftraum immer wieder zu Spannungen kommt. Die doch noch kurzfristige Absage sorgte dann vor allem bei den Gastgebern für Enttäuschung. Daniel Bader
7 «Hoffentlich in 10 Jahren wieder» «Cockpit»: Warum findet das Tiger-Meet in Konya statt, obwohl Ihre Staffel in Balikesir stationiert ist? Fotos: Daniel Bader Major Mehmet Ay (Kdt 192. Filo): Auf un- serer Basis in Bali- kesir finden zurzeit grössere Moderni- sierungen statt und wir haben nur einen beschränkten Platz zur Verfügung. Als wir mit der Planung angefangen haben, rechneten wir mit der Anzahl Teilnehmer wie in Jagel im vergan- «Monster-Tiger» aus Frankreich: Rafale C der Escadron de chasse 01.007 «Provence» genen Jahr, was im Moment schlicht nicht aus St. Dizier. möglich gewesen wäre. Deshalb entschie- den wir uns für Konya, wo wir auf eine vor- zügliche Zusammenarbeit und Unterstüt- zung zurückgreifen können. Leider mussten viele Nationen ihre Teilnahme absagen. Hat Sie das enttäuscht? Nein, enttäuscht wäre der falsche Ausdruck. Natürlich finden wir es als Gastgeber scha- de, wenn sich nicht die gesamte «Tiger- Community» trifft. Aber die operationellen Bedürfnisse und Einsätze haben natürlich Priorität! Werfen Sie doch einen Blick in die Zukunft. Nun, 2005 fand das Tiger Meet in Balikesir statt, zehn Jahre später in Konya. Darum n schlage ich doch einfach vor, dass wir uns in zehn Jahren wieder in Balikesir treffen. Ich sage darum einfach «Türkiye'de hos geldi- niz»: Herzlich Willkommen in der Türkei! «Tiger-Look» aus der Türkei: F-16C Fighting Falcon des 192. Filo aus Balikesir. Interview: Daniel Bader McDonnell Douglas-F/A-18D der Staffel 11 aus Meiringen vor einer Moschee.
8 Military Aviation Cockpit 06 2015 Frisian Flag Fotos: Simon Vogt F-16 AM der gastgebenden 322. Squadron aus Leeuwarden. Florida Eagles als Attraktion Nach einem achteinhalbstündigen Flug mit fünf Luftbetankungen traf eine erste Gruppe mit sechs amerikani- schen F-15 Eagles der 125. Fighter Wing der Florida Air National Guard am 2. April 2015 in den Niederlanden ein. Eine zweite Gruppe der Oregon Air National Guard folgte tags darauf. Der Grund: die Teilnahme an der internationalen Übung Frisian Flag. D ie Amerikaner aus Jacksonville waren zum ersten Mal an Eurofightern am Start. Frisian Flag verfolgt mehrere Ziele. So sol- der alljährlich auf dem holländischen Luftwaffenstütz- len Planung und Formation von grossen fliegenden Verbänden punkt Leeuwarden stattfindenden internationalen Übung in realistischen Szenarien geübt werden. Die Teilnehmer erhal- Frisian Flag mit dabei. Piloten mit insgesamt 60 Flugzeugen aus ten sowohl offensive als auch defensive Aufgaben, vom Bombar sechs verschiedenen Ländern übten dabei Zusammenarbeit, Füh- dieren von Bodenzielen bis zum Schutz anderer Flugzeuge. Da auch rung und Präzision sowohl defensiver wie offensiver Flugeinsätze Bodentruppen mit Luftabwehrsystemen und Schiffe der Marine in einem internationalen Umfeld. Zur Verfügung stand ein Luft- eingebunden sind, werden die Übungen für die Besatzungen sehr raum grösser als die Schweiz, der sich über die Nordseegebiete der realistisch. Die Übungen werden jedes Jahr den realen Einsätzen an- Niederlande, Deutschlands und Dänemarks erstreckt. gepasst. Mit immer neuen Teilnehmernationen und anderen Flug- zeugmustern gleicht keine Frisian Flag der andern. So waren dieses Ein imposantes Feld Jahr nicht nur die amerikanischen Eagles, sondern auch spanische Die meisten teilnehmenden Nationen hatten sechs Jets (davon im- F-A-18 Hornets erstmals dabei. mer zwei Reservemaschinen) im Einsatz; so etwa die Spanier und Finnen ihre F/A-18 und die Polen aus Lask die F-16. Die gastgeben- Ablauf der Übung den Niederländer setzten rund 14 F-16 ein, und auch die deutsche Jeweils morgens und nachmittags gehen rund 40 Flugzeuge für Luftwaffe aus Nörvenich war mit einem Grossaufgebot von zehn eine Mission an den Start, wobei jedesmal ein anderer Pilot die
9 lanung, Führung und Organisation des Einsatzes übernehmen P Fotos: Simon Vogt muss. Obschon nur etwa eineinhalb Stunden geflogen wird, sind Vorbereitungszeiten und Nachbesprechung ungleich länger und für alle Crews Pflicht. Da jedes Flugzeug mit einem GPS-Logger ausgestattet ist, sind umfangreiche Analysen und Verbesserun- gen möglich. Frisian Flag ist zu einer der grössten und wichtigsten internatio- nalen Übungen in Europa herangewachsen und wird von immer mehr Luftwaffen der NATO, aber auch von Partnership-for-Peace- (PfP)-Nationen genutzt, um sich auf reale Einsätze vorzubereiten. Leeuwarden Airbase wird in den nächsten Jahren noch an Bedeu- tung gewinnen. Nebst der schon bestehenden Fighter Weapons In- structor-Pilot School für alle F-16 Piloten in Europa sollen ab 2019 die niederländischen F-35 Lightnings II dort stationiert werden. Dazu soll die Luftwaffenbasis ausgebaut und vergrössert werden. ❶ Mit den 60 bis 70 Flugzeugen, die jeweils an der Frisian Flag teilneh- men, sind das Maximum an Teilnehmern erreicht, die Infrastruktur (Standplätze) ausgereizt. Simon Vogt ❶ Die bunte F-15 C des Staffelkommandanten der Oregon ANG. ❷ Formationsflug der polnischen F-16 C Block 52 aus Lask. ❸ Die EF-18 B+ der spanischen Luftwaffe im Anflug auf Leeuwarden. ❹ Base and final: Eurofighter aus Nörvenich. ❷ Hohe Professionalität Normalerweise Staffelkommandant der 159. FS in Jacksonville, war Lt Col Paul Reedy (Bild) während der Frisian Flag Chef der 159. Expedi- tionary Fighter Squadron mit ihren zwölf F-15 C/D Eagles der Florida und Oregon ANG. Die grössten Unterschiede zwischen europäischen und amerikani- schen Übungen sind aus seiner Sicht die kleinen und komplexen euro päischen Lufträume und die unterschiedliche Terminologie. Reedy ist von der Frisian Flag begeistert und lobt die hohe Profes sionalität und Gastfreundschaft der niederländischen Luftwaffe. Nach seiner sechsmonatigen Tour in Europa tauscht Paul Reedy seinen Kom- mandantenjob gegen ein Studium in Washington DC. Die amerikanischen Eagles sind im Anschluss nach Bulgarien an die ❸ Übung Thracian Eagle weitergeflogen. Auch ein Tag an der Arctic Chal- lenge in Norwegen (bis 4. Juni) ist fest eingeplant. sv ❹
10 Military Aviation Cockpit 06 2015 Inside Patrouille Suisse 2015 I n diesem Jahr musste die Formation der Patrouille mals verfügt die Patrouille Suisse über einen stellver- Suisse durch das Ausscheiden von Reto «Tödi» tretenden Kommandanten. Daniel «Dani» Hösli wird Amstutz auf mehreren Positionen verändert wer- Ende dieser Saison in den Ruhestand gehen und das den. Für Amstutz wurde Michael «Püpi» Duft ins Team Kommando der Patrouille Suisse seinem neuen Stell- gewählt. Er übernimmt die Position Tiger 3, wodurch vertreter Nils «Jamie» Hämmerli übergeben. Gunnar «Gandalf» Jansen nach hinten auf die Position 4 rutscht. Dies weil Gaël «Gali» Lachat die Position des Solopiloten (Tiger 6) von Amstutz übernimmt. Erst- Walter Hodel «0» Tiger zero Kommandant Oberstleutnant Daniel «Dani» Hösli Fluglehrer und Flottenchef F-5 Tiger II, 5500 Flugstunden. Mitglied der PS 1987–1997 Fotos: VBS (Positionen: 2, 5, 6 und 1). Kommandant seit 2001. «1» Tiger uno «10» Tiger dieci Leader Kommandant Stv Hauptmann Simon Oberstleutnant «Billy» Billeter Nils «Jamie» Hämmerli Fliegerstaffel 11, (neu) 3950 Flugstunden. Chef Luftverteidigung, 3400 Mitglied seit 2006 Flugstunden. (bisherige Positionen: Mitglied der PS 1999–2004 1, 3 und 6). (Positionen: 3 und 4). «3» Tiger tre «2» Tiger due «8» Tiger otto Linker Flügelmann Rechter Flügelmann Sprecher Hauptmann Michael Hauptmann Rodolfo Mario «Wini» Winiger «Püpi» Duft (neu) «Roody» Freiburg- Flugverkehrsleiter in Fliegerstaffel 11, haus Zürich-Kloten. 1000 Flugstunden. Fliegerstaffel 11, Mitglied seit 2002. 1800 Flugstunden. Sprecher Deutsch und Mitglied seit 2013. Englisch. «4» Tiger quattro «9» Tiger nove Slot Sprecher Leutnant Gunnar Alban «Alban» Wirz «Gandalf» Jansen Flugverkehrsleiter in Fliegerstaffel 17, Payerne. 1800 Flugstunden. Mitglied seit 1998. Mitglied seit 2010 Sprecher Französisch, Eng- (bisherige Position: lisch, Spanisch, Italienisch. 3 und 4). «5» Tiger cinque «6» Tiger sexi 2. Solo 1. Solo Maskottchen Hauptmann Gaël Hauptmann Michael Flat Eric «Flatty» «Maestro» Meister «Gali» Lachat Fliegerstaffel 17, Fliegerstaffel 17, 3300 Flugstunden. 2600 Flugstunden. Mitglied seit 2005 Mitglied seit 2008 (bisherige Positionen: (bisherige Positionen: 4 und 5). 4 und 6).
Cockpit 06 2014 Military Aviation 11 Inside Super Puma Display Team 2015 I n diesem Jahr sind zwei neue Piloten zum Super Puma Display Team gestossen. Sandro «Sandro» Haag ersetzt auf der Basis Payerne Sébastien «Moogly» Bart, der neun Jahre zum Team ge- hörte. Robin «Robin» Stauber ersetzt auf der Basis Alpnach Jeremy «Jerry» Faux, der sechs Jahre im Super Puma Display Team flog. Walter Hodel Team-Leader Airbase Dübendorf Lufttransportstaffeln 3 und 4 Oberstleutnant Lukas «Luki» Rechsteiner Cheffluglehrer Super Puma. 5100 Flug stunden. Mitglied seit 2005. Team-Leader seit 2013. Fotos: VBS Hauptmann Jan Hauptmann Philippe «Schwiiz» Schweizer «Philippe» Weber Lufttransportstaffel Lufttransportstaffel 4, 3, 4500 Flugstunden. 3600 Flugstunden. Mitglied seit 2012. Airbase Payerne Airbase Alpnach Lufttransportstaffel 1 Lufttransportstaffeln 6 und 8 Hauptmann Matthieu Hauptmann Sandro Hauptmann Daniel Hauptmann Robin «Ghiri» Ghiringhelli «Sandro» Haag (neu) «Nögi» Fausch «Robin» Stauber (neu) Lufttransportstaffel 1, Lufttransportstaffel 1, Lufttransportstaffel 6, Lufttransportstaffel 8, 4200 Flugstunden. 3200 Flugstunden. Chefpilot PC-6 Turbo 4200 Flugstunden. Mitglied seit 2010. Porter, 4400 Flugstun den. Mitglied seit 2010.
Als Pilot mit Edelweiss die Welt entdecken Sind Sie von der Ferienfliegerei begeistert, technisch interessiert, verantwortungsvoll und zuverlässig? Schätzen Sie es, in einem jungen, professionellen Team zu arbeiten? Bewerben Sie sich jetzt als Ready Entry First Officer oder Linienpilot ab initio: flyedelweiss.com/company/jobs flyedelweiss.com
Cockpit 06 2015 Military Aviation 13 Inside PC-7 TEAM 2015 D as PC-7 TEAM startete unverändert ins neue Jahr. Letzte Position Turbo 7 von Christoph «Paso» Schneider, der wiederum die Saison sollte eigentlich nur Matthias «Moeli» Müller neu von Menth hinterlassene Lücke als erster Solist (Turbo 8) füllte. In zum Team stossen. Doch kurz vor dem Saisonstart musste dieser Formation fliegt das PC-7 TEAM nun auch die Saison 2015. David «Mensen» Menth kurzfristig durch Alain «Vobü» von Büren Menth steht dem PC-7 TEAM als Reservepilot zur Verfügung. ersetzt werden. Das hatte zur Folge, dass von Büren den Platz als Turbo 2 von Marius «Crus» Krüsi übernahm. Krüsi übernahm die Walter Hodel Kommandant Turbo Uno (1) Oberst Werner «Höffi» Leader Hoffmann Hauptmann Martin «DJ» Quality Manager, Komman Vetter do Pilotenschule Luftwaffe Fliegerstaffel 11, 2800 85, 3800 Flugstunden Flugstunden, Mitglied seit Kommandant seit 2010 2006 (bisherige Positionen: 1, 3 und 7) Turbo Tre (3) Turbo Duo (2) Linker innerer Flügelmann Rechter innerer Flügelmann Hauptmann Mario Hauptmann Alain «Vobü» «Thöma» Thöni von Büren Fliegerstaffel 18,1100 Fliegerstaffel 17, 1600 Flugstunden, Mitglied Flugstunden, Mitglied seit 2013 seit 2014 Turbo Cinque (5) Turbo Quattro (4) Turbo Sexi (6) Linker äusserer Flügelmann Slot Rechter äusserer Flügelmann Hauptmann Cyril Hauptmann Matthias Hauptmann Thomas «Ofe» «Johnny» Johner «Moeli» Müller Hilpert Fliegerstaffel 11, 1800 Fliegerstaffel 17, 1100 Fliegerstaffel 18, 2300 Flugstunden, Mitglied seit Flugstunden, Mitglied Flugstunden, Mitglied seit 2011 (bisherige Position: seit 2014 2012 (bisherige Positionen: 3 und 5) 4 und 6) Turbo Sette (7) Turbo Otto (8) 2. Solist 1. Solist Hauptmann Marius Hauptmann Christoph «Crus» Krüsi «Paso» Schneider Fliegerstaffel 18,1200 Fliegerstaffel 18, 2000 Flugstunden, Mitglied seit Flugstunden, Mitglied seit 2013 (bisherige Position: 2010 (bisherige Positionen 2 und 7) 2, 7 und 8) Turbo Nove (9) Unterleader Hauptmann Mario «Blacky» Schwarz Fliegerstaffel 18, 2000 Flugstunden, Mitglied seit 2013, (bisherige Positionen 4 und 9) Reservepilot Reservepilot Major im Generalstab Martin Hauptmann David PR/Speaker PR/Speaker «Tinu» Hess «Mensen» Menth Hauptmann Philippe Hauptmann Andreas Fotos: VBS Fliegerstaffel 11 / 2950 Fliegerstaffel 17 / 2250 «Philippe» Hertig «Lifty» Hebeisen Flugstunden, Mitglied seit 2008 Flugstunden, Mitglied seit 2008 Zielfliegerstaffel 12 Tiger F-5 Fachstab skyguide/Jägerleit (ehemalige Positionen: 3 und 8) (ehemalige Positionen 3 und 8) Mitglied seit 2006 offizier, Mitglied seit 2010
14 Civil Aviation Cockpit 06 2015 Air Baltic Fotos: Hansjörg Egger Air Baltic-Flotte auf dem Flughafen Riga. Imposanter Steigflug Air Baltic hat einen imposanten Turnaround hinter sich. Vor vier Jahren noch mit 120 Millionen Euro in der Kreide, flog sie 2014 einen Gewinn von 11 Millionen Euro ein. Auch die gut frequentierte Direktverbindung Zürich-Riga hat zum Erfolg beigetragen. A ir Baltic mit Sitz in der lettischen Hauptstadt Riga ist die fahrten sind zeitraubend, das führende Airline im Baltikum. Sie fliegt über 70 Ziele an Strassennetz ist unzureichend und unterhält rund 50 direkte Verbindungen in praktisch und die Breitspurschiene führt alle europäischen Hauptstädte. Der Carrier fliegt auch direkt aus zwar geradewegs über Moskau bis den beiden anderen baltischen Hauptstädten Tallin und Vilnius. nach China, aber nur auf um- «Eine Zusammenarbeit mit Estonian Air und Air Lituanica wäre ständlichen und beschwerlichen schön», sagt CEO Martin Gauss von der Air Baltic. Doch die leiden Umwegen nach Europa. noch unter Strukturproblemen und es stehen nationale Interessen Zürich wird von Air Baltic seit auf dem Spiel. 2006 angeflogen, drei bis sieben Air Baltic-CEO Martin Gauss. Mal in der Woche. 2014 wurden Seit 2006 nach Zürich-Kloten 530 Flüge und 43 632 Passagiere gezählt. Um gegen die Swiss anzu- Der Markt wäre vorhanden, wenn auch im gesamten Baltikum nur treten, die Riga drei Mal in der Woche bedient, setzt Air Baltic auf rund sechs Millionen Menschen leben. Die drei postsowjetischen mehr Frequenzen und ideale Flugzeiten. Die alte Hansestadt Riga Kleinstaaten liegen abgelegen am Rande Europas. Für Verbindun- ist eine Perle im Baltikum. Sie hat das Potenzial einer echten gen in die übrigen EU-Staaten bleibt fast nur das Flugzeug. Schiff- In-Destination. Die Universitätsstadt wartet mit einem pulsieren-
15 den Leben, einer malerischen Altstadt und ausgedehnten Parkanlagen auf. Links und rechts des Daugava-Flusses, den die Letten liebevoll «Mütterchen Düna» nennen, er- strahlt das moderne Riga im Neonlicht. Und mit den Bürgerhäusern im stalinistischen Zuckerbäckerstil und den nostalgischen Skoda-Trams prägt auch heute noch ein her- ber sowjetrussischer Charme das Stadtbild mit. Hybrid Carrier mit Exklusivitäten Martin Gauss, früher bei der Deutschen BA, bei Malev und Cirrus schon erfolgreich, hat der flügellahmen Air Baltic in den letzten drei Jahren zu einem imposanten Turn around verholfen. Die Flugzeugflotte wurde um die Hälfte verkleinert, auf heute 12 Dash 8Q 400 und 13 Boeing 737-300 und -500. Der Personalbestand wurde um 30 Prozent re- duziert. Die Lounge der Air Baltic in Riga lädt zum Verweilen ein. Mussten 2011 noch 121 Millionen Euro Ver- lust verbucht werden, schrieb Air Baltic be- reits 2013 schwarze Zahlen. Und letztes Jahr Air Baltic gerne ein Code-Share-Abkommen Schritt. Ich freue mich, ein Flugzeug einfüh- konnte ein Gewinn von knapp 11 Millionen getroffen hätte, gesellt sich mit Tiefstprei- ren zu dürfen, das die Welt noch nicht so Euro ausgewiesen werden. Dies trotz Ukra- sen ab 99 Franken zu den Mitbewerbern. Air schätzt. Es ist formschön, verfügt über ein ine- und Rubelkrise. Das wachsende Passa- Baltic konterte mit einem Schnäppchenan- Kabinen-Design mit gesteigertem Reise- gieraufkommen in Riga hat dazu geführt, gebot von 80 Euro. komfort, bietet viel Stauraum und besticht Fotos: Hansjörg Egger dass der Staat den Flughafen für 100 Millio- durch weniger Wartungsintervalle und ex- nen Euro ausbaut. Warten auf die Bombardier CS 300 trem treibstoffsparende und geräuscharme Die Air Baltic, die zu 99 Prozent dem letti- Mit der Swiss verbindet Air Baltic auch der Triebwerke», schwärmt der Airline-Chef. schen Staat gehört, ist ein typischer Hybrid künftige Kurzstrecken-Jet, den beide bei Und fügt an: «Dumm wäre nur, wenn die Carrier: Vollwertige Business Class mit Bombardier geordert haben. Die Letten neuen Maschinen nicht zeitgerecht gelie- Komfortmerkmalen einer klassischen Netz- haben 13 CS 300-Maschinen in der Version fert würden.» werk-Airline, wie freiem Mittelsitz, war- mit 148 Sitzen bestellt. «Mit diesem men Mahlzeiten, Zeitungen und einer gross- schnellsten und effizientesten Jet erhoffen zügigen Lounge. Die Economy Class wir uns einen grossen technologischen Hansjörg Egger orientiert sich am spartanischen Standard eines Low-Cost-Carriers. «Da ist man wie in einer U-Bahn unterwegs. Der Massentrans- port will das so», stellt Martin Gauss fest. Einen medialen Effekt erzielte die Airline, als sie als erste Fluggesellschaft die digitale Geldeinheit Bitcoin als Zahlungsmittel ak- zeptierte. Abends werden die Transaktio- nen in der dezentralen Datenbank in Euro umgerechnet. Code-Share-Vereinbarungen Air Baltic hat 19 Codeshare-Abkommen, ist aber in keiner Allianz, «was für kleine Air- lines durchaus von Vorteil ist», bemerkt CEO Gauss. Der Konkurrenz der zahlrei- chen Low-Coster am Platz wie Ryanair, Easy Jet, Wizzair oder Norwegian Air Shuttle be- gegnet Air Baltic mit hohen Flugfrequen- zen, was insbesondere von den 50 Prozent der geschäftlich fliegenden Passagieren honoriert wird. Einen Wettbewerbsvorteil hat die Airline auch dank dem tiefen Lohn niveau im Baltikum. Auch die Swiss, mit der Die Zeppelinhallen der einstigen deutschen kaiserlichen Armee in Riga stammen aus dem Jahr 1917.
Wir suchen junge, motivierte und luftfahrtbegeisterte Talente für unsere Ausbildung zum/zur: Flugverkehrsleiter/in (HF) in Zürich, Genf, Bern und Lugano. Nach erfolgreichem Abschluss der bezahlten, 2 ½-jährigen Ausbildung (Erwerb der Lizenz) erhältst du eine Anstellung auf dem entsprechenden Flugplatz. Die Ausbildung beginnt im Januar 2016. Du kannst dich bewerben, wenn du… • eine berufliche Ausbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis oder eine Matura hast • Schweizer Bürger/in, Inhaber/in einer Niederlassungsbewilligung C oder Bürger/in der EU-25/EFTA Staaten bist • zwischen 18 und 30 Jahre alt bist • gute Englischkenntnisse hast Sende uns deine Bewerbung online und absolviere die Eignungstests! Weitere Informationen: www.skyguide.ch oder recruitment@skyguide.ch with you, all the way. sky-ann-D-aero-210x297-HD-NEW.indd 1 02.04.15 09:45
Cockpit 06 2015 Civil Aviation 17 Your Captain speaking… Foto: Florian Trojer Erste Landung einer Swiss-Maschine in Sarajevo nach vielen Jahren: Eine traditionelle Erstflug «water cannon salute» der Flughafenfeuer- wehr von Sarajevo begrüsst Swiss-Flug 1406. Bei gewissen Flügen weiss man, dass diese e inem Aufgrund des sehr hohen Treibstoffpreises in Sarajevo haben wir so viel als möglich in der Schweiz getankt und planen, nur knapp lange in Erinnerung bleiben werden. Vielleicht unter dem maximalen Landegewicht von 40,1 Tonnen mit mög- wegen einer besonders tollen Crew an Bord oder lichst viel verbleibendem Treibstoff zu landen. wegen eines besonders schönen Fluges. Oder aber: Wir fliegen durch einige Wolkenschichten auf der standard instru- ment departure route (SID) Richtung Süden, vorbei am leider nicht Man war «der Erste» an einer neuen D estination. sichtbaren Mont Blanc in Richtung Turin. Auf einer Reiseflughöhe von 31 000 Fuss (9450 Meter) und in Funkkontakt mit «Milano Radar» passieren wir die Po-Ebene, verlassen Italien über Rimini und erreichen bei der kroatischen Hafenstadt Split wieder Festland. «S wiss 1406, you are cleared to Sarajevo, Runway 23, Danach überqueren wir das Dinarische Gebirge und kontaktieren MEDAM4A departure, Squawk 3154.» erstmals Sarajevo über Funk. Als erste Swiss-Crew seit mehreren Jahren erhalten wir Das Wetter heute ist eines Erstflugs würdig: Lediglich hohe Bewöl- die Freigabe für den Flug von Genf nach Bosnien und Herzegowina. kung und fast Windstille erleichtern die Arbeit im Cockpit. Die we- Von unseren 22 neuen Flugzielen in Europa im heurigen Sommer- gen der Berge befürchteten Turbulenzen im Anflug bleiben gänz- flugplan ist Sarajevo fliegerisch wohl das anspruchsvollste. Inso- lich aus und so sind wir nach kurzer Zeit bereits im Endanflug auf fern schätze ich mich glücklich, beim Erstflug mit dabei sein zu Piste 12. Der Blick auf die Häuser im Talkessel, umgeben von Berg- können. gipfeln, erinnert mich an meine Geburtsstadt Innsbruck. Die Flugplanung und persönliche Vorbereitung auf diesen Tag Eine Stunde und 30 Minuten nach Abflug in der Schweiz setzen gestaltete sich heute besonders umfangreich. Im Team befassen wir sanft auf der Landebahn auf. wir uns noch einmal mit den wichtigsten Punkten, welche es für eine sichere Durchführung des Fluges zu beachten gilt. Sarajevo Obligatorische Dusche befindet sich rund 500 Meter über dem Meeresspiegel in einem Tal- «Swiss 1406, welcome to Sarajevo. Vacate via Taxiway Bravo and kessel, umgeben von hohem Gelände. Der höchste Berg der Umge- follow the Follow-me-car to parking position», lässt uns der Flug- bung bringt es immerhin auf 2050 Meter. Sarajevo ist für uns eine lotse wissen. Einbahnstrasse. Anflüge auf die 2600 Meter lange Piste mit der Auf beiden Seiten des Rollweges erblicken wir zwei Fahrzeuge der Ausrichtung 12/30 dürfen wir nur aus Nordwesten durchführen. Flughafenfeuerwehr und mein Captain greift schon einmal vor- Aufgrund der Topografie sind uns Landungen auf Piste 30 unter- sorglich nach dem Schalter für die Scheibenwischer. Einen Augen- sagt. Starten sollen wir wiederum – wenn immer möglich – auch blick später rollen wir durch einen Bogen aus Wasser. Wir geniessen in Richtung Westen; also weg von den höchsten Hindernissen in die traditionelle Dusche und die freundliche Begrüssung in Bosnien der Umgebung des Flughafens. und Herzegowina. Erstflüge sind eben speziell! Von Genf nach Sarajevo Von Piste 23 starten wir in den grauen Genfer Himmel, nur etwa zwei Tonnen unter dem maximalen Startgewicht unseres Avros. Florian Trojer
Wind- und LEAD CRYSTAL® Akkus – Die neue, zukunftsorientierte Blei Technologie Wetterfest! mit langer Lebensdauer und höchster Sicherheit. Zuverlässig und langlebig Die LEAD CRYSTAL® Technologie überzeugt mit folgenden Eigenschaften: • 900 bis 5‘000 Ladezyklen möglich • hohe Temperaturbeständigkeit von -40ºC bis +65ºC • Überladefest und tiefenentladungsfähig • hochstromfähig • keine austretenden Dämpfe oder schädliche Gasemissionen • absolut Wartungsfrei Robust und Beständig LEAD CRYSTAL® Akkus eignen sich für vielfältige Anwendungen in den Bereichen Mobil- und Festnetzkommunikation, Sonnenenergie, Intelligentes Stromnetz, Militärfunk, Netz- werkkommunikation, Schiffs- und Luftfahrt etc. Contrel AG – Ihr zuverlässiger, kompetenter Partner für Akkus, Batterien, Stromversorgung sowie USV-Anlagen und Notstromsystemen. Contrel AG, Bösch 35, 6331 Hünenberg, Switzerland T 041 781 17 17, F 041 781 11 94, www.contrel.com NEU Contrel_Inserat.indd 1 16.03.15 08:45
Cockpit 06 2015 Civil Aviation 19 Die andere Seite des Fliegens Der grosse Spagat Beruflich ist Flugbegleiter Stefan Stucke für die Swiss unterwegs. Privat engagiert er sich für sein Hilfsprojekt in Burma, frönt seinen Travelblogs und pendelt zwischen zwei Wohnorten hin und her. M it Sack und Pack flog er Anfang Jahr nach Burma (Myanmar) und verteilte gesammelte Spenden. «Bis zu zweimal pro Jahr reise ich zu einer Grossfamilie nach Burma und unterstütze sie. Ebenfalls helfe ich in einem nahege- legenen Waisenhaus aus», beginnt Stefan Stucke zu erzählen. Ab und zu begleiten ihn dabei Arbeitskolleginnen und -kollegen. Nach einer kaufmännischen Banklehre und darauffolgender Rekrutenschule ver- brachte der heute 49-Jährige ein Jahr in Los Angeles sowie drei Monate in Paris. «Und dann konnte ich endlich bei der Swissair beginnen», erzählt der reisebegeisterte Arbeitskollege. 28 Dienstjahre bei der Swiss- air/Swiss hat Stefan Stucke inzwischen «auf dem Buckel», seit 19 Jahren in der Funktion Foto: Claudia von Känel des Maître de Cabine. Vor zehn Jahren lernte Stefan Stucke seinen heutigen thailändischen Ehepartner Artie kennen. Artie arbeitet bei Thai Airways und ist ebenfalls Flight Attendant. «Ich pend- Maître de Cabine Stefan Stucke engagiert sich in Burma für benachteiligte Menschen. le oft zwischen meinen beiden Wohnorten Baltenswil und Bangkok hin und her.» Vom Geheimdienst verfolgt Schwestern) kennen, die zu jenem Zeit- Nach der Pensionierung nach Thailand Jahrelang spendete M/C Stefan Stucke Geld punkt gerade 13 Kinder – vom Babyalter bis Gedenkt Stucke die Schweiz nach seiner für Kinderheime und Waisenhäuser in zum achten Lebensjahr – bei sich aufnah- Pensionierung zu verlassen? «Ja, ich werde Burma. Vor zehn Jahren reiste er erstmals men. Die Kinder waren von den leiblichen hier in der Schweiz die Zelte abbrechen und selber nach Burma. «Die Reise war abenteu- Eltern aus Geldnöten ausgesetzt worden. nach Bangkok ziehen. Die Lebenskosten in erlich, und ich lernte ein unter dem Diktat Thailand sind umeiniges tiefer, so dass es des Militärs stehendes, völlig abgeschotte- Die «Burma Charity» sich dort mit unserer bescheidenen Rente tes Land kennen», erinnert er sich. Damals Fortan kümmerte sich Stefan Stucke per- gut leben lässt», beschreibt Stucke. gab es in Burma noch keine Handys, kein sönlich um diese Familie, ermöglichte ih- Internet, keine Zeitungen und ab 18 Uhr nen das Wohnen, die Schule, Arztbesuche keinen Strom. Nur wenige Autos waren an- und überbrachte Kleider aus Spenden. «Ich Nachgehakt zutreffen. reise jedes Jahr zu meiner Grossfamilie und Eindrücklichstes Erlebnis als F/A: zwölftä- «Einmal sassen wir in einem zerlöcherten überbringe ihnen das Nötigste zum Leben. gige Anchorage/Tokyo-Rotation (in der Frei- Taxi und klapperten verschiedene Kinder- Jedes Mal blicke ich in strahlende und dank- zeit Skifahren in Anchorage, danach Strand- heime ab. Plötzlich bemerkten wir, dass wir bare Gesichter», erzählt Stucke. Er ist glück- leben in Saipan) von einem Wagen des Geheimdienstes ver- lich, Direkthilfe leisten zu können. Hobbies: «Burma Charity», Reisen, Kochen, folgt wurden.» Das Land stand von 1962 Travelblogs, Bewertungen im Tripadvisor. bis Anfang Februar 2011 unter Militärherr- Nächste Reise: Mexico City. schaft. Bei seinem ersten Besuch in Burma Sprachen: D, E, F, lernt Thailändisch. lernte Stucke ein Geschwisterpaar (zwei Claudia von Känel
20 Civil Aviation Cockpit 06 2015 Monatsinterview Jaan Albrecht hat den Turnaround bei der AUA geschafft. «Nicht bissig genug» In Kürze wird sich Jaan Albrecht als Chef der Austrian Airlines (AUA) zurückziehen. «Cockpit» nutzte die Ge- legenheit, um mit ihm über den Zustand der seit April wieder unter eigenem Namen fliegenden österreichi- schen Fluglinie zu sprechen und einen Blick auf seine zukünftige Tätigkeit als CEO von SunExpress zu werfen. «Cockpit»: Herr Albrecht, von 2006 bis 2012 nerhalb der Firma, die Kollektivverträge mit hatte es unterlassen, sie zusammenzufüh- hat AUA zum Teil massive Verluste hinneh- dem fliegenden Personal und nicht neu aus- ren. Später kam mit Tyrolean ein drittes, men müssen, in den vergangenen zwei Jahren gehandelte Verträge mit Lieferanten. sehr stolzes Unternehmen dazu. Bei einem konnte jeweils ein kleiner Gewinn ausgewie- Wir haben das alles neu aufgegleist und Merger muss man die Mitarbeiter mitein- sen werden. Welches waren die wichtigsten dazu die Flotte verkleinert und bereinigt, ander, nicht gegeneinander arbeiten lassen. Massnahmen, die zu diesem Wandel geführt indem die Boeing 737 verkauft wurden. Wir AUA ihrerseits hatte zwar eine sehr auf haben? haben unprofitable Strecken gestrichen, Gastfreundlichkeit ausgerichtete Kultur, Jaan Albrecht: Sie haben Recht, es waren rund die Hälfte des Managements ausge- aber als Staatsunternehmen war sie nicht teilweise tiefrote Zahlen. Dazu beigetragen tauscht und Doppelspurigkeiten, etwa in hungrig und bissig genug, um bei Schwie- hat die fehlende Liquidität. In Österreich der Technik und der Administration des rigkeiten nach Lösungen zu suchen und wird eine Eigenkapitalquote von acht Pro- Flugbetriebs, eliminiert. Das ganze Sanie- die guten Resultate selbst zu schaffen. Bei zent verlangt. Das war damals bei uns nicht rungsprogramm sollte Einsparungen von Schwierigkeiten kam ja immer wieder Hilfe der Fall. Es lagen bereits Insolvenzanträge 220 Millionen Euro pro Jahr bringen. von aussen. Das Motto war: «We fly for your in der Schublade. Wir haben uns dann in- smile.» Aber wenn man sich die Zahlen der nerhalb von zwei Monaten ein Restruktu- Was meinen Sie mit «unterschiedliche Firma anschaute, gab es nichts zu lachen. rierungsprogramm ausgedacht und dieses Kulturen»? umgesetzt. AUA war zwar zwei Jahre vor Vor elf Jahren war ja zunächst Lauda Air Vor zwei Jahren haben Sie einmal gesagt, meiner Ankunft privatisiert worden, hatte in die AUA integriert worden. Das waren Austrian sei gesund aber nicht fit. Ist Ihr aber die Altlasten noch nicht abgelegt. Dazu schon damals zwei verschiedene Firmen- Unternehmen jetzt nachhaltig in einer guten zählen die unterschiedlichen Kulturen in- kulturen, die gegeneinander tickten. Man finanziellen Verfassung?
21 Monatsinterview Auf ein Wort Wo waren Sie zuletzt in den Ferien? Mexiko. Ihre Lieblingsdestination? Acapulco. Wo wollten Sie immer wieder mal hin? An den Attersee. Wen würden Sie gerne an Bord begrüssen? Carlos Santana. Ihr Lebensmotto? Es ist besser, um Entschuldigung zu Fotos: Thomas Strässle bitten als um Erlaubnis. Sind Sie in den sozialen Netzwerken aktiv? Nein. Ich habe genügend E-Mails zu beantworten. Mit dem Werbeslogan «my Austrian» startet die AUA eine Charmeoffensive. Im Bild der Start eines Airbus A321. Ja, definitiv. Ich bin wirklich überzeugt, dass Personal der ehemaligen Tyrolean Airways, gut aus. Ferner sind wir vom Leistungspen wir die entscheidenden Weichenstellungen das ja Anfang April in die AUA integriert sions- zum Beitragspensionssystem über- für die Zukunft vorgenommen haben. Wir wurde. Solche Zahlungen muss ein Unter- gegangen. Und schliesslich haben wir ein haben nicht – wie das früher häufig der Fall nehmen leisten, wenn seine Mitarbeiter in einheitliches Karrierekonzept eingeführt, eine Firma mit neuem Namen eintreten. in dem beispielsweise das strikte Seniori- In unserm Fall waren das rund 3000 Pilo- tätsprinzip gilt. «Wir haben nicht wie früher ten und Mitarbeitende in der Kabine. Ohne diese Zahlungen wäre der Betriebsgewinn Waren denn die AUA-Gehälter höher als die- die Zukunft verpfändet für letztes Jahr erheblich höher gewesen. Wir jenigen der Tyrolean? kurzfristige Verbesserungen.» haben uns dadurch auch eine rechtliche Ja. AUA war eben im Gegensatz zu Tyro- Ruhe verschafft, denn die Klagen des flie- lean eine Netzwerkgesellschaft. Da war es genden Personals sind jetzt vom Tisch. logisch, dass AUA-Piloten besser verdien- war – die Zukunft verpfändet, um kurzfris- ten. Nun haben wir uns bezüglich Produk- tige Ergebnisverbesserungen zu erreichen. Welches sind die Eckpfeiler des Ende vergan- tivität und Saläre der Piloten dem früheren Wenn es heute schon besser aussieht, wird genen Jahres ausgehandelten neuen Kollek- Tyrolean-Niveau angenähert. es in Zukunft jedes Jahr noch ein Stück bes- tivvertrags mit den Piloten? ser aussehen. Das ist aber keine Garantie, Zunächst haben wir bei den Salären alle Stichwort Flotte: Noch dieses Jahr sollen dass die AUA die Kurve geschafft hat, denn Automatismen ausgeschaltet. Das heisst, im Regionalverkehr die Fokker-Maschinen unsere Branche hängt, wie Sie wissen, in dass das Gehalt nicht mehr jedes Jahr durch grössere Embraer 195 ersetzt werden. starkem Mass ab von externen Faktoren wie oder sogar alle sechs Monate automatisch Lange galt die kanadische CSeries als Favo- der Konkurrenz durch die Low-Cost- und rit für die Fokker-Nachfolge. Weshalb wur- die Golfcarrier, Treibstoffpreisen und poli- de dem brasilianischen Muster der Vorzug tische Auflagen. Unter den heute bekannten gegeben? Gegebenheiten steht die AUA gut da, aber «Bei den Salären gibt es Wir hätten die Fokker 70 und 100 gerne sie ist nicht ein- für allemal immun gegen keine automatischen schon früher ersetzt, es fehlte uns aber das zukünftige Krisen. Geld dazu. Auf der andern Seite hätten Life- Anpassungen mehr.» Cycle-Verlängerungen, die ab dem Jahr 2017 Nun hat AUA im vergangenen Jahr aber be- für diese Muster fällig geworden wären, reits wieder weniger Gewinne geschrieben als grosse Investitionen erfordert. Dieses Geld noch 2013. Weshalb? a nsteigt und der Inflation angepasst wird. wollten wir sparen und lieber in neuere Pro- Das ist genau ein Beispiel, das illustriert, Hätten wir hier nicht Gegensteuer gegeben, dukte investieren. Wegen der ständigen Ver- dass wir langfristig denken. Letztes Jahr wären die Lohnkosten jährlich um bis zu spätung der CSeries haben wir uns dann für haben wir Einmaleffekte gehabt, die uns acht Prozent gestiegen. Wir haben jetzt in- das Embraer-Produkt entschieden. Die kon- helfen sollen, die Zukunft zu sichern. Es nerhalb der Lufthansa-Gruppe die günstigs- zerninterne Lösung mit den Flugzeugen der handelt sich dabei um millionenschwere, ten Gehaltsstrukturen und sehen auch im CityLine hatte für uns einfach den Vorteil, einmalige Abfindungen an das fliegende Vergleich zu den Low-Cost-Gesellschaften dass wir schneller zu sehr guten Flugzeu-
22 Civil Aviation Cockpit 06 2015 Monatsinterview SunExpress hat nach dem zweistelligen Wachstum der letzten Jahre weiterhin ein grosses Wachstumspotenzial, was sich auch darin zeigt, dass das Unternehmen 50 neue Boeing 737 bestellt hat, die bereits ab Juli eingeflottet werden. Diese ersetzen geleas- te Flugzeuge, erlauben aber auch ein wei- teres Wachstum der aktuellen Flotte von Fotos: Thomas Strässle 70 Maschinen. Zu den besonderen Heraus- forderungen zählt sicher der Schritt ins Langstreckengeschäft, der schon Ende die- ses Jahres vollzogen wird. Ab jenem Zeit- AUA staubt die Fokker 100-Maschinen aus. punkt wird SunExpress für Eurowings mit Airbus-Widebodies zunächst vor allem in gen kommen konnten. Die Embraer 195 Strecken Zürich-Lugano, Lugano-Genf, die Karibik, aber auch nach Thailand und ist mit ihrer Grösse gerade auch für unsere ürich-Lyon und Zürich-Nürnberg zum Ein- Z Dubai unterwegs sein. Und schliesslich gilt wichtigen Nischenmärkte in Osteuropa das satz kommen. Zwei Maschinen sind in Lu- es, die beiden Standorte des Unternehmens perfekte Flugzeug. gano stationiert und je eine in Zürich und in der Türkei und Deutschland besser mit- Nürnberg. Swiss setzt die Flugzeuge manch- einander zu verzahnen. Hätte AUA überhaupt das Geld gehabt, die mal aber auch auf anderen Strecken wie teuren CSeries zu bezahlen? etwa von Zürich nach Florenz ein. Daneben Ja, aber die Embraer-Lösung hat uns erlaubt, fliegen wir mit einer Q400 für Brussels Air- Interview: Thomas Strässle nochmals mehrere hundert Millionen ein- lines und mit zwei Fokker für Lufthansa. Ab zusparen. Spätherbst werden wir in Wien zudem zwei A320 für Eurowings bereedern. Jaan Albrecht Wie ist die Finanzierung der Embraer-Jets Jaan Albrecht wurde 1955 in Puebla (Me- geregelt? In welchen Märkten soll AUA interkontinen- xiko) geboren und hat heute sowohl die Das wird gegenwärtig im Aufsichtsrat dis- tal und innereuropäisch wachsen? mexikanische wie auch die deutsche Staats- kutiert. Zwei Modelle kommen in Frage: Im kommenden Winter werden wir Miami, bürgerschaft. Während 20 Jahren arbeite- entweder ein Leasing oder ein Kauf, wobei Colombo und Mauritius eröffnen. Nach der te der ausgebildete Architekt bei der heute auch ein Mix möglich ist. In der Vergangen- Erneuerung der Langstreckenflotte sehe ich nicht mehr aktiven Fluggesellschaft Mexi heit hat AUA jeweils eher die Kauflösung fa- auch in Asien ein Potenzial. Im Osten der cana als Pilot auf der Boeing 727 und später vorisiert. Die definitive Entscheidung fällt USA sind wir bereits gut aufgestellt, auch als Flottenchef dieses Musters. Anfang Juni. San Francisco und Los Angeles wären inte- 1990 erfolgte der Wechsel ins Manage- ressante Märkte. An der US-Westküste kom- ment, wo er leitende Funktionen im opera- Die sechs Boeing 767-300ER für den Lang- men wir aber operationell an eine Grenze, tiven und kommerziellen Bereich übernahm. streckenverkehr sind mit einem Durch- weil Wien im Vergleich zu Frankfurt und Zuvor hatte die internationale Pilotenvereini- schnittsalter von rund 19 Jahren nicht mehr Zürich nochmals eine Flugstunde weiter da- gung (IFALPA) auf seine Dienste als Finanz- die jüngsten. Wann werden sie ersetzt und von entfernt ist. In Europa wollen wir kei- chef zählen können. Ende der 1990er Jah- welche Nachfolgemodelle kommen in Frage? ne grossen Experimente machen und es bei re wurde er zudem mit der Sanierung von Ich möchte zunächst festhalten, dass die Frequenzsteigerungen belassen. AeroPeru betraut. Kabine dieser Flugzeuge auf dem neuesten In Europa wurde Albrecht aber vor allem Stand ist. Vor zwei Jahren haben wir für 90 Wie stark haben die Krisen in Osteuropa, bekannt als Chef der Star Alliance. Unter sei- Millionen Euro die Sitze, das Bordunterhal- dem Nahen Osten und Nordafrika die AUA ner Führung, die von 2001 bis 2011 dauerte, tungssystem, die Küchen und die Toiletten getroffen? entwickelte sich Star zum weltweit gröss- modernisiert. Die Ausflottung dieser Ma- Das war ein herber Schlag für uns. In die ten Luftfahrtbündnis mit heute 27 Mitglie- schinen ist für Anfang 2021 vorgesehen. Der Ukraine und nach Russland fliegen wir der- dern, darunter Austrian Airlines und Swiss. Typenentscheid wird wiederum im Kon- zeit nur noch zwischen 40 und 50 Prozent Im November 2011 wurde er zum CEO der zern gefällt, und dieser hat ja bereits A350- des ursprünglichen Angebots, obwohl wir damals finanziell schwer angeschlagenen 900 und Boeing 777-300ER – für Swiss – be- zum Sommerflugplan mit Odessa eine neue AUA ernannt. Dieses Amt wird Albrecht nun stellt. Ich gehe davon aus, dass wir sechs Destination in der Ukraine aufgenommen Ende Mai niederlegen, um die Führung der neue Flugzeuge erhalten werden, deren haben. Auch im Nahen Osten mussten wir deutsch-türkischen Ferienfluggesellschaft Kapazität zwischen 250 und 300 Sitzen lie- mehrere Ziele aus dem Programm nehmen, SunExpress zu übernehmen. In dieser Funk- gen wird, womit sie etwas grösser sind als etwa Damaskus und Bagdad. In Nordafrika tion wird er zwei Drittel seiner Arbeitszeit die 767. Wesentlich ist die Harmonisierung wurde Tripolis gestrichen und Kairo massiv im Hauptquartier in Antalya verbringen, ein innerhalb der Lufthansa-Gruppe. zurückgefahren. Drittel in Frankfurt, dem deutschen Standort der Gesellschaft. Offenbar wird das Wetlease-Geschäft für Sie werden AUA bald in Richtung Sun Jaan Albrecht ist verheiratet und Vater von AUA immer wichtiger. Wie stark ist AUA in Express verlassen. Welches werden für Sie die drei erwachsenen Töchtern, die alle auf diesem Bereich für Swiss engagiert? grössten Herausforderungen bei der deutsch- einem anderen Kontinent leben. ts Es sind vier Dash 8-Q400, die auf den türkischen Ferienfluggesellschaft sein?
Jederzeit Luftrettung abflugbereit für alle – Dank Dank Ihrer Ihrer Unterstützung Unterstützung Medizinische Hilfe aus der Luft. Jetzt Gönnerin oder Gönner werden: 0844 834 844 oder www.rega.ch Fliegen Sie nächsten Sommer selber in die Ferien! Ihre Flugschule 90x28 www.horizon-sfa.ch W H E R E F LY I N G C A R E E R S TA K E O F F Mehr als 4‘500 Modelle! A321 Ju-52Swiss Ju-Air 1:200 Metall 1:100 CHF mit 41.- Fahrwerk CHF 195.– www.flugzeugmodelle.com FASZINATION HELIKOPTER BB HELI ZÜRICH Ihr Spezialist für Rund - und Taxiflüge BB Pilotenausbildung HELI 044 814 00 14 www.bbheli.ch
24 Foto: Air Plus Civil Aviation Cockpit 06 2015 Schweizer Geschäftsleute sind wieder vermehrt unterwegs. Auch dieses Jahr wird wieder mehr geflogen. Geschäftsleute fliegen wieder mehr Air Plus Schweiz, eine Schwester der Lufthansa-Tochter Air Plus Deutschland, blickt auf ein gutes Geschäfts- jahr zurück. Die Schweizer Geschäftsreisenden fliegen zu günstigeren Tarifen, aber öfter als letztes Jahr. 50 Prozent des Reise-Budgets werden für Geschäftsflüge ausgegeben. D as Budget bestimmt das Geschäftsreiseverhalten der Air Plus Schweizer Geschäftsleute. Und scheinbar verfügen die Viel Air Plus ist auf Bezahl- und Abrechnungsprodukte für Geschäfts- flieger wieder über mehr Geld in der Kasse. Gemäss einer reisen spezialisiert. Die Schweizer Gesellschaft ist eine Toch- Umfrage unter den Schweizer Managern von Air Plus gehen 29 Pro zent von zusätzlichen Geschäftsreisen in diesem Jahr aus. Gegen ter der zur Lufthansa und zur Bayerischen Landesbank gehö- über dem Vorjahr sind zwei Prozent mehr Geschäftsreisen geplant. renden Air Plus International mit Hauptsitz Neu-Isenburg. Air Plus ist ein führender internationaler Anbieter von Lösungen Entgegen dem Trend für das tägliche Management von Geschäftsreisen und betreut Air Plus verzeichnete letztes Jahr mit den vom Unternehmen weltweit mehr als 43 000 Firmenkunden. Die ersten Air Plus- herausgegebenen Kreditkarten einen Umsatz von 12,7 Milliarden UATP-Karten (Universal Air Travel Plan) zur Abrechnung von Euro. Aus den von den Geschäftsleuten gebuchten Dienstleistun Flugtickets für Geschäftsreisen wurden 1989 herausgegeben. gen resultierte ein Gewinn von 40 Millionen Euro (vor Steuern). Das 2003 erfolgte die Gründung der Air Plus International AG, einer ist rund das Doppelte des Vorjahres, wobei damals Sondereffekte Tochtergesellschaft der Lufthansa Air Plus Servicekarten GmbH. das Ergebnis schmälerten.
25 Dies ist umso erstaunlicher, weil sich der Geschäftsreisemarkt er neut negativ entwickelt hat – und weltweit 3,6 Prozent weniger Fünf Fragen an Klaus Stapel flüssige Mittel in Geschäftsreiseflüge gesteckt wurden. Air Plus ver Herr Stapel, könnte der starke Schweizer Franken mittelfris- zeichnet einen Anstieg ihres Kundenportfolios um 1100 auf 43 000 tig Auswirkungen auf das Buchungsverhalten der Schweizer Firmen. 143 Millionen Transaktionen wurden registriert, ein sattes Geschäftsleute haben? Plus von 21 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Klaus Stapel: Bisher können wir noch keinen Rückgang der Flugaktivitäten unserer Kunden feststellen. Wir sind aber selber Noch keine signifikanten Änderungen sehr gespannt und werden nach den Sommerferien nochmals Klaus Stapel, Geschäftsführer von Air Plus International AG eine Evaluation durchführen. Schweiz, hat noch keine signifikanten Änderungen im Reiseverhal ten der Kunden festgestellt, seit Mitte Januar der Euro-Mindestkurs Trotz starkem Franken wollen Foto: Air Plus von 1,20 Franken pro Euro aufgehoben wurde. Dies könnte sich im Geschäftsleute gemäss der Stu- Verlaufe des Jahres noch ändern, da die Auftragsbücher in den ver die von Air Plus wieder mehr schiedenen Branchen unterschiedlich gefüllt sind. Eine Prognose fliegen. Ist der Einfluss des zu stellen, in welche Richtung es gehen könnte, sei aber schwierig. Frankens gar nicht so gross? «Tendenziell dürfte die Zahl der Flüge eher zurückgehen», so Stapel. Die Umfrage wurde unmit Air Plus Schweiz ist mit einem Marktanteil von 44 Prozent Markt telbar vor dem Nationalbank führerin im Bereich von Geschäftskostenabrechnungen über entscheid durchgeführt. Die Kreditkarten und betreut 2500 Kunden. Grösste Konkurrentin ist Befragten konnten natürlich American Express. nicht von dieser Entwicklung des Schweizer Franken-Kur Mehr Flugtickets verkauft ses ausgehen. Auch der Start ins neue Jahr ist Air Plus trotz den eher ungünsti Klaus Stapel ist Geschäftsführer Oft war es in der Vergangen gen Rahmenbedingungen gelungen. Patrick Diemer, CEO von Air der Air Plus International AG heit auch so, dass bei wirt Plus International, hat in den ersten beiden Monaten einen An Schweiz. schaftlichen Schwankungen stieg des abgewickelten Transaktionvolumens um 5 Prozent fest zuerst günstiger (Economy gestellt. «Wir sind auf Kurs», bemerkt er. Allerdings könnte eine statt Business) geflogen wurde und erst in einem zweiten Schritt neue Gebührenordnung in Europa negativeAuswirkungen auf die die Anzahl Reisen zurückgegangen sind. Geschäftstätigkeit haben. In der Schweiz sind letztes Jahr gut vier Prozent mehr Flugtickets Vor wenigen Jahren war der Spardruck unter den Firmen gross. als 2013 verkauft worden, die Anzahl mit der Air Plus-Kreditkarte Videokonferenzen sollten Geschäftsreisen ersetzen. Wieso hat sich gekaufter Bahntickets erhöhte sich gar um sieben Prozent. Das Bild diese Idee nicht durchgesetzt? wird jedoch getrübt, weil der Preis für ein Flugticket durchschnitt Videokonferenzen wurden ziemlich flächendeckend eingeführt. lich um sechs Prozent zurückging, während jener für ein Bahnticket Heute wird uns oft gesagt, dass sich dank den Videokonferenzen stabil blieb. Rückläufig waren die Buchungen für Mietautos. Aller nicht die Art der Meetings geändert hat, sondern dass einfach de dings erhöhte sich der durchschnittliche Mietpreis um elf Prozent, ren Anzahl erhöht wurde. Man fliegt nach wie vor an den wich während die Zahl der Hotelbuchungen bei unveränderten Preisen tigen Termin und nimmt dort gleich noch via Videokonferenz deutlich zunahm. Im Durchschnitt gibt ein Schweizer Geschäfts an einem weiteren Meeting teil. reisender 50 Prozent seines Reisebudgets für Flüge, 15 Prozent für die Bahn und den Rest für Hotel und Gastronomie aus. Was tut Air Plus, um diesen Trends auszuweichen? Diesen Trends können wir nicht ausweichen. Air Plus organi Den chinesischen Markt im Visier siert die Abrechnung aller Geschäftsreisen und liefert die für Grosses Potenzial ortet Air Plus in China. Das China-Geschäft macht eine Optimierung notwendigen Informationen. bei Air Plus International mittlerweile über einen Viertel des Unter nehmenswachstums aus. Im Fokus haben die Air Plus-Verantwort Wo sehen Sie zusätzliche Geschäftsfelder, mit denen Sie den Um- lichen vor allem mittelgrosse Städte. Unter mittelgrossen Städten satz steigern können? versteht man in China Orte mit acht bis zehn Millionen Einwoh Wir steigern unsere Umsätze, indem wir heute viel mehr ab nern! Innerhalb von sechs Jahren akquirierte Air Plus in China fast rechnen als nur die Flüge. Auch die Videokonferenzen kosten 900 Kunden. 80 Prozent davon sind multinationale Grosskunden. Geld, und optimale Prozesse bei der Abrechnung sind auch dort Air Plus hat unter anderem mit Air China ein Kooperations wichtig. abkommen. Ausser den Flügen, deren Anzahl noch immer zunimmt, wer Als «kleines Licht» bezeichnet Patrick Diemer hingegen die USA: den heute vermehrt Hotelbuchungen und sonstige zusätzliche «aber wir wachsen auch dort.» Die Schweiz gehört neben Deutsch Kosten, wie Beschaffung eines Visums etc. zentral abgerechnet. land, Frankreich und Italien zu den vier wichtigsten Märkten von Und im Meeting- und Event-Bereich gibt es noch sehr viele Be Air Plus. reiche, wo unsere Kunden Prozesse optimieren und Kosten spa ren wollen. Patrick Huber Interview: Patrick Huber
Sie können auch lesen