Erdwärme quelle Zukunftstechnologie Wasserstoff - Klares Zeichen: WKO

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Erdwärme quelle Zukunftstechnologie Wasserstoff - Klares Zeichen: WKO
Die Zeitung der Wirtschaftskammer Vorarlberg                       76. Jahrgang • 11. Juni 2021 • Nr. 12

Klares Zeichen:

Zukunftstechnologie
Wasserstoff
FOTO: ISTOCK

               erdwärme
               quelle                                shop.messerle.at

               i+R geotech GmbH
               Erdwärme- und Brunnenbohrungen
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Erdwärme quelle Zukunftstechnologie Wasserstoff - Klares Zeichen: WKO
MAGAZIN/PROMOTION         NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT | 2

                    Autor X. Name ¶
Erdwärme quelle Zukunftstechnologie Wasserstoff - Klares Zeichen: WKO
3 | NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT                                                                                           INHALT

                                                                       Schwerpunkte dieser Ausgabe:
                                                                  6    THEMA. CLARISSAKORK. Die Krumbacher Innovationspreisträgerin Clarissa Steurer
                                                                       überzeugt mit innovativer Verarbeitungsmethode und natürlichen Materialien.

                                                                  11   Zukunftstechnologie. In Dornbirn wird die erste Anlage zur Produktion von Grünem
                                                                       Wasserstoff entstehen.

                                                                  20   Gastkommentar. Wirtschaftsdelegierter Manfred Schmid über die Schweiz.

                                                                  35   Extras. Sicherheit sowie Finanzen und Versicherungen.

                                                 KOMMENTAR

                                                   „Positiven Kurs
                                                   beibehalten“
                                                                       Mit dem 10. Juni nähern wir uns noch mehr Richtung Normalität. Wir alle tun
                                                                       unser Bestes dafür, die Krise hinter uns zu lassen. Mit den vielen Erfahrungen
                                                                       aus der Modellregion haben wir beste Voraussetzungen, bald am großen Ziel
                                                                       anzukommen. Einen maßgeblichen Anteil daran hat vor allem die gewissenhafte
                                                                       Vorbereitung der Betriebe. Und auch das betriebliche Impfen – große Bevölke-
                                                                       rungsgruppen konnten dadurch rasch durchgeimpft werden – leistet einen
                                                                       unverzichtbaren Beitrag für die rasche Rückkehr in unser gewohntes Leben.
                                                                       Dieser große Schritt bringt gleichzeitig auch ein deutliches Plus an Planungssi-
                                                                       cherheit. Die weiteren Lockerungen sind die Basis für den wirtschaftlichen
                                                                       Aufschwung und eine Erholung am Arbeitsmarkt.
                                                                       Die Neuregelung der Kurzarbeit ist ein wichtiges Signal am Weg aus der
                                                                       Pandemie. Sie ist besonders für stark betroffene Bereiche – wie Tourismus,
                                                                       Nachtgastronomie oder Veranstaltungen - eine Erleichterung. Solange die
                                                                       betroffenen Unternehmen ihre Tätigkeit nicht ohne erhebliche Einschränkungen
                                                                       ausüben können, müssen Unterstützungsmaßnahmen getroffen werden. Nach
                                                                       den monatelangen Reise- und Betriebsbeschränkungen verzeichnen gerade
                                            Hans Peter Metzler         diese Bereichen große Umsatzeinbrüche. Deshalb braucht es hier dringend
                                            WKV-Präsident              maßgeschneiderte Unterstützungsmaßnahmen, wie die nun geschaffene
                                                                       Verlängerung der Kurzarbeit.
                               „Die Kurzarbeit ist und                 Öffnungsschritte, Grüner Pass und wirtschaftlicher Aufschwung: Das alles wird
                                                                       den Weg aus der Krise deutlich verkürzen und für noch mehr Optimismus
                           bleibt eine der wichtigsten                 sorgen. Wir müssen den positiven Kurs unbedingt und konsequent einhalten –
                                  Kriseninstrumente!“                  für ein fulminantes Comeback unserer Wirtschaft!
FOTO: STUDIO FASCHING
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TOP-LEISTUNG                            NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT | 4

 11ER NAHRUNGSMITTEL GMBH

     Tiefkühlen mit
     Sonnenenergie
     Ressourcenschonung,
     Energieeffizienz, Nachhaltigkeit
     und Klimaneutralität sind weit
     mehr als nur Schlagworte für
     das Vorarlberger Familienunter-
     nehmen 11er. Es ist seit
     Jahrzehnten Pionier und
     Vordenker in Sachen Umwelt-
     schutz und nachhaltigem
     Wirtschaften. Neueste Errun-
     genschaft des Lebensmittelher-
     stellers ist eine hochmoderne
     Photovoltaik-Anlage auf dem
     Dach des 11er Tiefkühlhauses.
     Hier kühlt ab sofort die Sonne
     die goldgelben 11er Kartoffel-
     spezialitäten. „Der Bau der
     eigenen Photovoltaik-Anlage
     war der logische nächste Schritt
     in eine nachhaltigere Zukunft
     und ein weiterer Meilenstein im
     Rahmen unserer umfassenden
     11er Klimaschutzinitiative“,
     betont Geschäftsführer Mag.
                                                                                  FOTOS: PANOGRAF | MARC WALSER, 11ER NAHRUNGSMITTEL

     Thomas Schwarz. Auf dem Dach
     des 11er Tiefkühlhauses mit
     einer Fläche von 3.950 m2
     wurden 1.165 Paneele aufge-
     stellt. Die Gesamtleistung der
     11er PV-Anlage beträgt 500
     Kilowatt-Peak (kWp) mit einem
     erwarteten Stromertrag von bis
     zu 500.000 Kilowattstunden
     (kWh). Mit dieser Stromleistung
     könnte der jährliche Strombe-
     darf von 113 Haushalten
     abgedeckt werden.
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5 | NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT

magazin
 LEHRE
 Lehrlingshackathon:                      MILCHWIRTSCHAFT
                                                                                  PLATTFORM INDUSTRIE 4.0
                                                                                  Startschuss für
 jetzt anmelden!                          Vorarlberg hält                         Digital Pioneers
                                          Spitzenposition bei
Der Lehrlingshackathon Vorarlberg                                                Das Projekt „Digital Pioneers – frei-
findet am 23. September als               der Milchqualität                      williges digitales Jahr“, das jungen
Online-Event statt. Teilnehmen                                                   Frauen praxisorientiert digitale und
können Lehrlinge aller Lehrberufe im    Die Milchwirtschaft hat in Vorarlberg    technische Berufe näherbringt,
Alter zwischen 15 und 30 Jahren. Im     eine lange Tradition und ist mit ihren   geht in die heiße Phase: Interes-
Rahmen des Events arbeiten die          vielfältigen Produkten ein Aushänge-     sierte Teilnehmerinnen können sich
Lehrlinge in Teams zusammen und         schild unserer Region. Das Land          bis 30. Juni 2021 für einen
entwickeln einen App-Prototypen.        Vorarlberg hat gemeinsam mit der         Praxisplatz in Vorarlberg, Oberös-
Am Ende wird der Prototyp als           Landwirtschaftskammer und den            terreich und Tirol bewerben, um
Projekt über die Lehrlingshackathon-    heimischen Vermarktern vor einigen       damit neben digitalen Skills auch
Plattform eingereicht. Die spannends-   Jahren mit „Luag druf“ eine eigene       praktische Erfahrungen in
ten und innovativsten Projekte          Marke kreiert, die bei den Konsu-        führenden Unternehmen zu
werden zur Teilnahme am Bundes-         ment:innen nicht nur einen hohen         sammeln. Weitere Informationen
Lehrlingshackathon eingeladen. Mehr     Bekanntheitsgrad aufweist, sondern       und Bewerbung unter
Informationen und Anmeldung unter       durch gezielte Kontrollen auch die       digitalpioneers.at

                                                                                                                         FOTOS: ISTOCK, ERWIN MOOSBRUGGER
lehrlingshackathon.at/hackathon/        hervorragenden Qualitätsstandards
region/vorarlberg.com                   garantiert. Damit Vorarlberg diese
                                        Position halten kann, gilt es, die
                                        Partnerschaft zwischen Bauern, Milch-                                                                               „Die Vorarlberger
                                        verarbeitern, Handel, Gastronomie
                                        und Tourismus sowie Konsu-
                                                                                                                                                            sind Spitzenreiter
                                        menten weiter zu stärken.                                                                                           bei Gemeindeko-
                                                                                                                                                            operationen.“
                                                                                                                                                            Andrea Kaufmann
                                                                                                                                                            Präsidentin des
                                                                                                                                                            Vorarlberger Gemein-
                                                                                                                                                            deverbandes

                                                  Jawohl! Nein danke!
                           Dachbegrünung: Vorteile für                           Kinderbetreuungsangebot hat nach wie
                                  Mensch und Umwelt                              vor viel Luft nach oben
  Gründächer sind ein wichtiger Schritt zur Hebung der Lebensqualität, des       Vorarlberg erweist sich in Sachen Kinderbetreuung nicht als „Modellre-
   Artenschutzes und für ein gesundes Klima. Sie filtern Staub wie Lärm und      gion“, sondern befindet sich im österreichweiten Mittelfeld. Nach wie vor
   gleichen Temperaturunterschiede aus. Begrünte Dächer speichern zudem          müssen Forderungen zum Ausbau der Kinderbetreuung, vor allem in
            Wasser und leisten so einen Beitrag zum Hochwasserschutz. Eine       ländlichen Regionen, mit großer Vehemenz eingebracht werden. Dass dies
         Auswertung aus dem Jahr 2018 zeigt: Rund ein Drittel der Dächer in      2021 immer noch der Fall sein muss, ist doch etwas befremdlich. Eine gut
  Vorarlberg sind Flachdächer – 876 von rund 2.700 Hektar. Etwas mehr als        funktionierende Kinderbetreuung ist die Grundlage für den Wiedereinstieg in
          vier Prozent davon (39 Hektar) waren zum Zeitpunkt der Erhebung        den Beruf. Frauen sind so gut ausgebildet wie noch nie und dieses Potenzial
    begrünt. Das deutet auf ein enormes Potenzial hin, das es zu nutzen gilt.    gilt es zu nutzen! Eine Möglichkeit, um dem Fachkräftemangel entgegenzu-
  Das sehen auch das Land Vorarlberg und der für Raumplanung zuständige          wirken. Wenn Vorarlberg nun bis 2035 der chancenreichste Lebensraum für
   Landesrat so. Damit kann Vorarlberg als innovativer Wirtschaftsraum mit       Kinder sein möchte, gilt es gerade bei der Kinderbetreuung zum österreich-
     hoher sozialer und ökologischer Verantwortung gestärkt werden. (moh)        weiten Vorbild zu werden. Der Weg dorthin ist aber noch weit. (nw)
Erdwärme quelle Zukunftstechnologie Wasserstoff - Klares Zeichen: WKO
INNOVATIONSPREIS                                                                                            NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT | 6

                            INNOVATIONSPREIS 2021            CLARISSAKORK

Modernes Design und
hochwertiges Handwerk
Innovative Wohnaccessoires. Das Krumbacher Unternehmen Clarissa-
Kork konnte die Jury des Innovationspreises mit einer einzigartigen
Kombination aus Naturmaterial und innovativer Verarbeitungsmetho-
de überzeugen. Diese würdigt das lokale Handwerk gepaart mit
modernem Auftritt mit dem Newcomer Award.

I m Oktober 2018 wagte Clarissa Steurer den Gang in die
  SelbstständigkeitundbegannWohnaccessoiresausKork
herzustellen. Die Idee, dieses Naturmaterial zur Arbeits-
grundlagezumachen,kameherzufällig.„Ichwareigentlich
mit einem anderen Projekt, das aber ebenfalls mit Sticke-
reien inVerbindung stand beschäftigt und wollte mich da-
mit selbstständig machen. Während der Erarbeitung mei-
nes Konzeptes bin ich durch einenTV-Bericht auf Korkleder
gestoßen und war völlig fasziniert von den unglaublich
vielen positiven Eigenschaften dieses Naturmaterials“, er-
zählt Clarissa Steurer, Geschäftsführerin von ClarissaKork
und führt aus: „Kork war mir bis zu diesem Zeitpunkt eher
alsWeinkorkenoder70er-Jahre‚Fliesenteppich‘bekannt.Ich
war schockverliebt nicht nur in die Eigenschaften, sondern
auch die Haptik und Optik haben mich sofort überzeugt.
Daraufhin habe ich mich entschieden, die Projekte zu kom-
binieren und aus diesem fantastischen Material Korkteppi-
chezufertigen,dieteilweisebesticktwerden.“Dasvorzwei-
einhalb Jahren gegründeten Start-up ist inzwischen zu
einem Unternehmen mit acht Mitarbeitenden gewachsen.

Nachhaltig und innovativ
   DieKombinationausNaturmaterialundinnovativerVer-
arbeitungsmethode,diezuhochwertigenundzumTeilneu-
artigen ProduktenwieTeppichen aus Korkleder und einem
Kork/Kautschuk-Granulat führt, überzeugte auch die Jury
des Innovationspreises 2021. Diese hebt zudem die Nach-
haltigkeitundEignungfürAllergikerhervor.„Korkhatanti-
mikrobielleEigenschaften,dasheißtMilbenundBakterien
können sich nicht einnisten. Durch die glatte Oberfläche
verfängt sich auch kein Hausstaub oder Haare in den Fa-
sern“, erklärt Newcomer-Award Preisträgerin Steurer: „Un-
sere Produkte sind einfach zu reinigen, das ist gerade bei
derVerwendungimHaushaltoderbeiProduktenfürKinder
ein großer Vorteil.“ Aber nicht nur die gelungene Renais-
sancedesbestehendenWerkstoffesKork,sondernvorallem
                                                                                                                                                      FOTOS: PIA PIA PIA, BROELL

auchdie gelungene Kombination mitder inderRegionvor-
handenenStickerei-TechnologiehobdieJuryinihremUrteil
                                                                        Das Hundebett bietet nicht nur einen gelenkschonenden
als Alleinstellungsmerkmal hervor. In puncto Nachhaltig-                      Schlafplatz für den Hund, sondern ist dank seiner
keit spricht Clarissa Steurer bei ihremWerkstoff von einem                           wasserfesten Oberfläche leicht zu reinigen.
„Geschenk der Natur“. „Kork ist ein nachwachsender Roh-
Erdwärme quelle Zukunftstechnologie Wasserstoff - Klares Zeichen: WKO
7 | NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT                                                                              INNOVATIONSPREIS

                                                                                stoff, kein Baum muss für die Ernte gefällt werden. Zudem
                                                                                wirkensichdiemediterranenKorkeichenwälderwesentlich
                                                                                aufdieCO2-Bilanzaus,denndiesebindenrund14Millionen
                                                                                Tonnen CO2 im Jahr“, informiert die Unternehmerin.

                                                                                Produktvielfalt undAugmented RealityApp
                                                                                   Neben Korkteppichen für Klein und Groß umfasst das
                                                                                SortimentvonClarissaKork unter anderem auchTischsets,
                                                                                Sitzauflagen, Kissen, Hundebetten und Wickelauflagen.
                                                                                ClarissaSteurerundihr TeamentwickelnihreProdukteaber
                                                                                stets weiter und ergänzen neue Designs, in Kürze wird es
                                                                                beispielsweise ein Dinosaurier-Design für die Kinderpro-
                                                                                dukte geben. Die Inspiration dafür lieferte der Sohn der
                                                                                Unternehmerin. Neben der Produktion der bestehenden
                                                                                Produkte wird laufend an neuen Prototypen gearbeitet.
                                                                                „Um was es sich dabei genau handelt, wird noch nicht ver-
                                                                                raten. Fix ist allerdings die Yogamatte. Anders als andere
                            Die Produkte von Clarissa Steurer werden mit viel   Kork-Yoga-matten wird diese aus Korkleder und nicht aus
                                      Liebe zum Detail in der Manufaktur im
                                                  Bregenzerwald hergestellt.    Kork-Granulat. Sie ist damit um ein vielfaches hochwerti-
                                                                                ger“, führt Steuer aus. Ein Herzensprojekt der innovativen
                                                                                UnternehmerinistdiehauseigeneAugmentedRealityApp,
                                                                                an deren Weiterentwicklung stets gearbeitet wird. „Ziel ist
                                                                                es, dass neben unseren Teppichen, die bereits in der App
                                                                                vorhanden sind, auch unsere anderen Produkte zu finden
                                                                                sind. Kunden können mittelsApp ihrWunschprodukt aus-
                                                                                wählen und ausprobieren, wie dieses in den eigenen vier
                                                                                Wänden aussieht. Künftig wollen wir auch einen Teppich-
                                                                                konfigurator sowie eine Bestellmöglichkeit integrieren“,
                                                                                konkretisiert Clarissa Steuer.

                                                                                Von der „Bastelmutti“ zur gefragtenUnternehmerin
                                                                                    Zu Beginn ihrer Selbstständigkeit wurde Steuer häufig
                                                                                fürihreIdeebelächeltundvonLieferantenundMaschinen-
                                                                                herstellern nicht wirklich ernst genommen. „Mit vielen
                                                                                Lieferanten oder Maschinenherstellern habe ich mit Kind
                                                                                auf dem Arm telefoniert, diese haben mich oft als ‚Bastel-
                                                                                mutti‘ abgestempelt“, beschreibt die Unternehmerin die
                                                                                Anfänge ihres Start-ups und führt stolz aus: Zweieinhalb
                                                                                Jahre später habe ich ein Unternehmen mit 8 Mitarbeiten-
                                                                                den in einem Keller der aus allen Nähten platzt.“ In den
                                                                                nächsten Jahren möchte Clarissa Steurer mit ihrem Unter-
                                                                                nehmenweiterwachsenundneueMärkteerschließen.„Ge-
                                                                                meinsam mit meinem Mann haben wir das bisher Erreich-
                                                                                teerkämpftunderarbeitetundwirsindnochlangenichtda
                                                                                wowirhinmöchten.WirwollenweitereArbeitsplätzeschaf-
                                                                                fen und noch mehr nachhaltige und innovative Produkte
                                                                                in dieWelt hinaus bringen“, beschreibt Steuer die Pläne für
                                                                                die Zukunft und streicht abschließend die persönliche Be-
                                                                                deutungdesInnovationspreisesheraus:„DerPreisstelltfür
       Grafische Muster, klare Linien und
     zurückhaltende Farben zeichnen die
                                                                                michpersönlichnachvielenStolpersteinenundRückschlä-
           Designs von ClarissaKork aus.                                        gen eine enorme Wertschätzung dar. Hans Peter Metzler
                                                                                fand bei derÜberreichung des Preises sehrwertschätzende
                                                                                Worte, dafür möchte ich mich nochmal bedanken.“

                                                                                INFO

                                                                                ClarissaKork
                                                                                Showroom: Weg 120,
                                                                                6941 Langenegg
                                                                                hello@clarissakork.com
                                                                                clarissakork.com
Erdwärme quelle Zukunftstechnologie Wasserstoff - Klares Zeichen: WKO
MAGAZIN                                                                                                                                                         NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT | 8

                                                                                           MARKE VORARLBERG

    Marke Vorarlberg                                                                                                                             Potenziale entfalten.
                                                                                                                                                 Über 50 Projekteinrei-
                                                                                                                                                 chungen werden

         vernetzt und                                                                                                                            aktuell gesichtet,
                                                                                                                                                 Vernetzungstreffen

  entfaltet Potenziale
                                                                                                                                                 und Kurzanalysen sind
                                                                                                                                                 erfolgreich verlaufen.

                                                                                                                                              Digitalisierung und MINT-Begeisterung wecken
                                                                                                                                                 Die Marke Vorarlberg ist bereits mit drei passenden
                                                                                                                                              Projekten zu diesen Themen in der Umsetzungsphase:
                                                                                                                                              Code4Talents, die MINT-Strategie und v-digital zielen ge-
                                                                                                                                              nau auf die beiden zuletzt genannten Herausforderungen.
                                                                                                                                              Die gesamte Analyse ist auf vorarlberg-chancenreich.at
                                                                                                                                              unter „Downloads“ nachzulesen.

                                                                                                                                              Lernhilfen für Schüler:innen weiter stärken
                                                                                                                                                  Auch auf anderen Ebenen arbeitet die MarkeVorarlberg
                                                                                                                                              durch Vernetzungsarbeit für den chancenreichsten Le-
                                                                                                                      FOTO: MIRO KUZMANOVIC

                                                                                                                                              bensraumfürKinder.GemeinsammitderPlattformSchul.
                                                                                                                                              Wohl traf man sich mit verschiedenen Lernhilfe-Anbie-
                                                                                                                                              ter:innen. Die Marke Vorarlberg lud sieben verschiedene
          Potenziale entfalten: Über 50 Einreichungen konnten                                                                                 Institutionen an einen gemeinsamenTisch: Landeseltern-
                       über den Projektcall gewonnen werden.                                                                                  verband, Aha plus, Katholische Kirche, Caritas Lerncafés,
                                                                                                                                              AK Sommerschule, Offene Jugendarbeit Dornbirn und
                                                                                                                                              Elternverein Egg. Bei einem dieserTreffenwurde beispiels-
                                                                                                                                              weise ein digitales Lernhilfetool der PH Vorarlberg vorge-

                                                           U    m Schritt für Schritt zum chancenreichsten Lebens-
                                                                raum für Kinder zu gelangen, wurden verschiedene
                                                           Handlungs- bzw.Chancenfelder definiert und „wir haben
                                                                                                                                              stellt,dasnunallenTeilnehmer:innenzurVerfügungsteht.

                                                                                                                                               Auch LandStadt vernetzt
                                                           uns entschieden, mit einem Bildungsschwerpunkt zu                                      Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch das Projekt
                                                           beginnen, erläutert der Geschäftsführer der Wirtschafts-                           LandStadt, das vor Kurzem zum zweiten Mal tagte. Man
                                                           Standort Vorarlberg GmbH (WISTO), Jimmy Heinzl. Dazu                               ging der Frage nach, wie sogenannte „dritte Orte“ in Ge-
                                                           wurden zunächst Vertreter der Vorarlberger Bildungsein-                            meinden auf ein gutes Zusammenleben wirken können.
                                                           richtungen eingeladen, ihre Sichtweise einzubringen.                               LandStadt ist eine Leitinitiative der Marke Vorarlberg.
                                                           Anschließend erfolgte ein offener Projektcall von 1. bis                            Das gute Zusammenleben in einem chancenreichen Le-
                                                           31. Mai 2021. Unter den über 50 Einreichungen sind zahl-                           bensraum für Kinder inkludiert Toleranz, Fairness, Res-
                                                           reiche vielversprechende Projektideen dabei. Die Sieger                            pekt, Herausforderungen als Chancen zu sehen und
                                                           werden Ende Juni bekanntgegeben.                                                   stets die Perspektive der Kinder zu berücksichtigen.

                                                           Sprache als Schlüssel für Erfolg                                                     Weitere Informationen folgen zeitnah auf den
                                                               Der Umgang mit Sprache ist der wahrscheinlich wich-                            Kanälen von vorarlberg-chancenreich.at
                                                           tigste Faktor für den beruflichen und sozialen Erfolg.
              FOTO: MVORARLBERG MUSEUM© KARIN NUSSBAUMER

                                                           Dementsprechend hohe Priorität müssen zukünftigeAk-
                                                           tivitäten zur Förderung der Sprachkompetenzen genie-
                                                           ßen.

                                                           Die „4 K“ sind im Kommen
                                                              Ganz entscheidend sind darüber hinaus die weitere
                                                           Förderung der sogenannten „Future Skills“. Diese gelten
                                                           als Erweiterung der „21st Century Skills“, also Kommuni-
                                                           kation, Kritisches Denken, Kollaboration und Kreativität
                                                           („4 K“) sowie persönliche Kompetenzen, wie etwa Charis-
                                                           ma und Coolness.
Erdwärme quelle Zukunftstechnologie Wasserstoff - Klares Zeichen: WKO
9 | NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT                                                                                                          PROMOTION

                                                               VLEARN

                Die Erfolgsgeschichte eines Unternehmers,      Vlearn, die Vorarlberger
                                                               Schulungs-App
                 der eine zukunftsweisende Vision hatte…
                                    und dann kam Corona.

                                                                                               VomVorstand zum E-Learning-Experten
                                                                                                   Als sich Rupp Ende 2019 aus dem Vorstand des Familien-
                                                                                               unternehmens zurückzog, wollte er es sich nicht bequem
                                                                                               machen. Mit seiner langjährigen Erfahrung zog er das Projekt
                                                                                               der digitalen Schulung wieder aus der Schublade. Doch dann
                                                                                               kam Corona und stellte sämtliches Leben auf den Kopf. Zu
                                                                                               diesem Zeitpunkt kontaktierte Ludwig Rupp Patrick Fritz,
                                                                                                                               einengutenGeschäftsfreund
                                                                                                                               und Inhaber von FRITZ Füh-
                                                                                                                               rungskreise in Dornbirn. Der
                                                                                                                               Spezialist für Führungskräf-
                                                                                                                               te-Austauschwarderpassen-
                                                                                                                               de Partner für das Projekt.
                                                                                                                               Fritz sah in dem neuen Pro-
                                                                                                                               jekt eine Menge Potenzial, da
                                                                                                                               Schulungen mit dicken
                                                                                                                               PowerPoint-Präsentationen
                                                                                               Dr. Patrick Fritz, Geschäfts-   nicht mehr dem Stand der
                                                                                               führer FRITZ Führungskreise     Technik entsprechen.

                                                                                               Vlearn – einTeam formierte sich
                                                                                                  „Corona trieb die Digitalisierung in den verschiedensten
                                                                                               Lebensbereichen voran – das war Glück im Unglück und gab
                                                                                               einen zusätzlichen Anreiz, die Vlearn-App so schnell wie
                                                                                               möglich auf den Weg zu bringen“, so der Unternehmer. Für
                                                                                               die didaktische Aufbereitung der Inhalte in Form von kurz-
                                                                                               weiligen Videos übernahm Fritz die Verantwortung. Die ers-
                                                                                               ten Prototypen wurden im eigenen „Labor“ erstellt. Für die
                                                                                               Programmierung der Web-Applikation wurden die Böhler-
                                                                                               Brothers beauftragt. „Wir haben unsvoll reingekniet und ich
         Vlearn-App
                                                                                               bin stolz, mit regionalen Partnern ein Produkt auf die Beine
                                                                                               gestellt zu haben, das vom Prototyp bis zum ersten Verkauf
                                Eine Idee wurde geboren                                        nur sechs Monate brauchte“, erzählt Rupp.
                                    Ludwig Rupp, seinerzeit Geschäftsführer der Privatkäse-
                                rei Rupp, erkannte, dass sich der Schulungsbereich in seinem   Ein erfolgversprechendes Produkt
 VlearnApp                      Unternehmen immer aufwendiger entwickelte. Insbesonde-             Vlearn wird regionalen Industrieunternehmen angebo-
                                                                                               ten. Erste Referenzkunden gibt es bereits. „In einem ersten
• Hochqualitative
                                                                                               Schritt werden wir uns vorrangig auf heimische Unterneh-
  Video-Schulungen              Ludwig Rupp,                                                   men fokussieren“, sagt Dr. Patrick Fritz. „Uns ist es wichtig,
• Interaktive Abfrage des       Geschäftsführer                                                dasswir potenziellen Kunden dieVlearn-App persönlichvor-
  Schulungserfolges             vink GmbH
• 100% Audit-Sicherheit                                                                        stellen und den Schulungsbedarf gemeinsam ermitteln. Bei
• Schulungen in verschiede-                                                                    Bedarf wird der Schulungskatalog um firmenspezifische
  nen Sprachen mit                                                                             Inhalte erweitert“, so Rupp. Auch was Kosten betrifft, profi-
  Untertiteln
• Sofortige Verfügbarkeit                                                                      tieren Unternehmen von der neuen App, denn Schulungen
  als App                                                                                      binden enorme zeitliche und personelle Ressourcen. Mit der
• Kein zusätzlicher                                                                            Vlearn-App wird der herkömmliche Schulungsaufwand um
  IT-Aufwand und Reduktion
  des Schulungsaufwandes                                                                       ein Vielfaches reduziert und dabei die Verfügbarkeit und die
                                                                                               Qualität der Schulungen verbessert.
                                re im Produktionsbereich gab es umfangreicheThemen, die
                                                                                               KONTAKT
                                den Mitarbeiternvermitteltwerden mussten. Rupp hatte die
                                Vorstellung, Schulungen zu digitalisieren, aber es blieb zu-   Vlearn GmbH
                                nächst bei einer Idee.                                         Rathausplatz 4 | 6850 Dornbirn | +43 5572 40 10 50 | www.vlearn.at
Erdwärme quelle Zukunftstechnologie Wasserstoff - Klares Zeichen: WKO
MAGAZIN                                                                                                  NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT | 10

WIRTSCHAFTSPOLITIK

Energieeffizienz-
gesetz wird noch                              AWG-Entwurf:                                                    Novelle. Mit der Novel-
                                                                                                              lierung des Abfallwirt-
                                                                                                              schaftsgesetzes (AWG)
komplexer                                       Es fehlt am                                                   will das Umweltministe-
                                                                                                              rium einen großen

                                               Praxisbezug
Kürzlich „geleakte“ Entwürfe zur                                                                              Schritt in Richtung
Novellierung des Gesetzes zeigen,                                                                             Umweltschutz setzen.
dass Empfehlungen der Wirtschaft zur
Optimierung kaum Anklang finden.

T   rotz intensiven Gesprächen mit dem
    BMK scheinen die Empfehlungen der
Wirtschaft zur Optimierung des Energie-
effizienzgesetzes auf wenig Anklang zu
stoßen. Darauf weisen kürzlich geleakte
Entwürfe zur Novellierung des seit
Langem erwarteten Gesetzes hin. Die
darin vorgesehenen Ziele gehen weit
über die EU-rechtlich geforderten
Einsparmengen hinaus. Erreicht werden
soll dies über eine massive Ausweitung
der Lieferantenverpflichtung. Künftig
sollen betroffene Energielieferanten           M      it der Novellierung des Abfallwirtschafts-
                                                     gesetzes (AWG) will das Umweltministe-

                                                                                                                                                      FOTOS: ISTOCK
jährlich 1 % statt bisher 0,6% effizienter      rium einen großen Schritt in RichtungUmwelt-
werden. Was nach wenig klingt, ist in der     schutz, mehr Kreislaufwirtschaft und besseres
Realität enorm herausfordernd. Auch           Recycling setzen. Doch spiegelt sich dies im
weil viele sinnvolle Beiträge zur Erhö-       Entwurf kaum wider. Tatsächliches Optimie-          Nachweispflichten und bürokratische Doku-
hung der Energieeffizienz nicht (mehr)          rungspotenzial bleibt in vielen Fällen unge-        mentationen gehemmt. So dürfen unter ande-
angerechnet werden können.                    nutzt. Die Ansprüche an umweltrechtliche Vor-       rem gefragte Kies-Aushübe trotz chemisch-ana-
                                              gaben sind vielfältig. Bestes Beispiel dafür        lytisch nachgewiesener Unbedenklichkeit nur
Transparenz                                   bildet die aktuelle Novellierung des Abfall-        an Kunden mit einer abfallrechtlichen Geneh-
   Ein technologieoffener Ansatz, der es       rechts. Sie soll sowohl sinnvolle Maßnahmen         migung übergeben werden. Da gerade im Roh-
sämtlichen Energielieferanten erlaubt,        setzen, die das Abfallaufkommen reduzieren          stoff- und Bausektor die wenigsten Betriebe
besser zu werden, wäre ein sinnvollerer Zu-   und die Kreislaufwirtschaft fördern, aber auch      über derartige Genehmigungen verfügen, wird
gang. Die tatsächlichen Implikationen des     Abläufe undAdministration fürWirtschaft und         der Markt für recycelte Rohstoffe stark behin-
Gesetzes sind jedoch oft kaum abschätz-       Behörden praktikabel und anwendbar halten.          dert. Dabei wäre das gerade in Vorarlberg von
bar, auch weil vieles erst im Verordnungs-    Dies beinhaltetvor allemauch Schrittehinsicht-      höchster Bedeutung.
weg geregelt werden soll. Transparente        lich der Verwaltungsvereinfachung und Kom-
Gesetzgebung sieht anders aus.                plexitätsreduktion, zumal das Abfallrecht be-       Transport per Bahn
                                              reits heute kaum mehr administrierbar ist. Die         Ebenfalls vorgesehen: Bereits kleine Abfall-
                                              nun vorgelegten Begutachtungsentwürfe wi-           mengen sollen bald ab einer Transportdistanz
                                              derspiegeln diesen Anspruch jedoch kaum.            von bereits 100 km vermeintlich umweltscho-
                                                                                                  nendperBahntransportiertwerden.Waslöblich
                                              Gehemmte Kreislaufwirtschaft                        klingt, erscheint wenig durchdacht, praxisfern,
                                                 Erneut wurde es verabsäumt, Schritte zu set-     enorm bürokratisch und kaum administrierbar
                                              zen, die Wirtschaft, Verwaltung und Umwelt          sowie selbst umwelt- und ressourcenpolitisch
                                              gleichermaßen dienen.Vielmehr ist eine weite-       oft wenig sinnvoll. Denn hier geht es nicht nur
                                              re Erhöhung der Komplexität zu erwarten, ge-        um dieCO2-Emissionen desTransports, die das
                                              koppelt an starke – um nicht zu sagen planwirt-     Ministerium im Sinn hat. Es müssen auch zu-
                                              schaftliche – Eingriffe in verschiedenste            sätzliche Lkw-Fahrten zu und von Bahnhöfen,
                                              Branchen.Aus umweltpolitischer Sicht bringen        mehrfache Umladungen sowie damit verbun-
                                              diese nurwenig Mehrwert. ImGegenteil! Einzel-       dene Umwelt- und Sicherheitsrisiken bedacht
                                              ne Bestimmungen laufen den Zielen der Kreis-        werden. Dies verteuert Abfälle und deren Wie-
                                              laufwirtschaft sogar fundamental entgegen.          dereinsatz gegenüberNeuwaren undwiderläuft
                                              Beispielsweise werden EU-rechtlich gegebene         dem Kernziel der Novelle – der Kreislaufwirt-
                                              Möglichkeiten, die einen frühzeitigen und sinn-     schaft. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Gesetz-
                                              vollen Wiedereinsatz recycelter Abfälle vorse-      geber in einer ehrlichen Auseinandersetzung
                                              hen, nicht genutzt. Der Markt für diese Produk-     mit den Betroffenen zu praktikableren Lösun-
                                              te    wird    vielmehr      über    zusätzliche     gen durchringt.                     Lukas Fleisch
11 | NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT                                                                                                                MAGAZIN

                                                            INDUSTRIE

      Zukunft. Erste Anlage zur Produktion
    von Grünem Wasserstoff. In Form einer
     Trainings- und Demonstrationsanlage
                                                            Klares Zeichen für die
   soll dieses zukunftsweisende Projekt an
       der HTL Dornbirn im Herbst 2021 mit                  Zukunftstechnologie
                                                            Wasserstoff
     Unterstützung der Industrie, der WKV
          und des Landes realisiert werden.

G    rünerWasserstoff wird zu einem immer wichtigeren
     Baustein der Energiewirtschaft. Die Vorarlberger
Industrie hat sich auf den Weg gemacht, den Energie-
träger Wasserstoff für sich zu entdecken. „Die Wasser-
stofftechnologie stellt eine Zukunftstechnologie dar,
die es für Vorarlberg zu erproben und zu nutzen gilt.
Unser Ziel ist es, Vorarlberger Unternehmen für die glo-
bal stark wachsendeWasserstoffwirtschaft zu qualifizie-          Steuerung der
ren und als Zulieferer zu positionieren“, begründet Spar-     grünen Energie
tenobmann Markus Comploj das Engagement der                   mittels Energie-
                                                               Management-
Sparte Industrie.                                                      System
   Es brauche frühzeitig Know-how. Die dafür notwen-
dige Ausbildung soll künftig an der HTL Dornbirn, auch
für die HTL Bregenz und die HTL Rankweil, in Koopera-
tion mit der FH Vorarlberg angeboten werden. Um prak-
tische Anwendungen mit Wasserstoff zu ermöglichen,
wird bis Herbst 2021 an der HTL Dornbirn die erste Was-     tem) abgebildet, gesteuert und optimiert werden. Für
serstoff-Trainings- und Demonstrationsanlage zur Pro-        die Vorarlberger Wirtschaft entsteht dadurch erstmals
duktion von Grünem Wasserstoff und Grünem Strom              in kurzer Zeit ein Know-how-Pool sowie eine Demon-
aus Wasserstoff errichtet werden.                            strations- und Simulationsumgebung zumThema „Grü-
                                                            ner Wasserstoff“.
Teil der Lösung                                                Udo Filzmaier, Bildungssprecher der Vorarlberger In-
    „Vorarlberg kann durch Einsatz von grünen Wasser-       dustrie, sagt: „Unser Ziel ist es, junge Menschen auf die
stoff-Lösungen die CO2-Emissionen reduzieren. Dieses         Technologien der Zukunft vorzubereiten. Wir wollen                               „Die Wasserstoff-
spezielle Projekt ist einmal mehr Beweis dafür, dass die    Know-how über diese zentrale Zukunftstechnologie                                 technologie stellt
Wirtschaft nicht das Problem, sondern Teil der Lösung       bündeln und dem Wirtschaftsstandort Vorarlberg zur                               eine Zukunftstech-
ist, wenn es um die Herausforderung Klimaschutz geht“,      Verfügung stellen. Grüner Wasserstoff ist mitentschei-                            nologie dar, die es
betont Wirtschaftskammer-Präsident Hans Peter Metz-         dend auf dem Weg zur Klimaneutralität, da sollten wir                            für Vorarlberg zu
ler. „Wir freuen uns, dass Landeshauptmann Wallner          als Standort unbedingt dabei sein.“ Die Gesamtkosten                             erproben und zu
und LandesratTittler die Bedeutung dieser energie- und      für die Wasserstoff-Trainings- und Demonstrationsan-                              nutzen gilt.“
bildungspolitischen Initiative gleich erkannt haben und     lage belaufen sich auf rund 175.000 Euro. Im Herbst soll                         Markus Comploj
danken sehr für die Unterstützung bei der Finanzie-         die Testphase starten. Die Inbetriebnahme ist für den                            Spartenobmann
rung“, erklärt Comploj.                                     Dezember 2021 geplant, die laufende Betriebsphase soll                           Industrie
                                                            ab Jänner 2022 erfolgen.
Demonstrations- und Simulationsumgebung
„Grüner Wasserstoff“                                                                                   Herbert Motter
   Bei den Schüler:innen und Studierenden wird über
diese Anlage Grundlagenwissen geschaffen, Interesse
geweckt und für sie die Möglichkeit der Simulation, des
Sammelns von Erfahrungen und der Forschung in den
                                                                                                                        FOTO: MARCEL HAGEN

HTL eigenen Labors geschaffen. Der komplette Energie-
kreislauf (Erneuerbare Energien über PV, Erzeugung und
Speicherung von Wasserstoff, Rückverstromung) kann
getestet und über ein EMS (Energy Management Sys-
NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT | 12

STRATEGIEPROZESS

Frische Ideen und Zukunftsthemen aufstellen:
Mit und für Vorarlbergs Unternehmen
Jetzt erst recht: Zwar mag die Corona-Pandemie vieles lahmgelegt haben, nicht aber den breit
angelegten Strategieprozess der Wirtschaftskammer Vorarlberg, den Dis.Kurs Zukunft.
Der von der Wirtschaftskammer Vorarlberg initiierte und breit                  Ziel ist es, mit allen zusammen unseren Beitrag klar zu definieren – was wir
angelegte Strategieprozess Dis.Kurs Zukunft ist kein Strohfeuer – und auch     als Wirtschaftskammer für das Ganze, für die Unternehmen und damit für
die Corona-Pandemie hat diesen lebendigen Prozess nicht zum Stillstand         das Land leisten können“, sagt WKV-Präsident Hans Peter Metzler. Und
gebracht. Vielmehr hat sich gezeigt, dass es sich lohnt, sich ständig weiter   auch Dis.Kurs Zukunft-Projektleiterin Bianca van Dellen betont das große
zu fordern und sich am Puls der Entwicklungen zu halten. Es geht um das        Potenzial, welches im Strategieprojekt steckt: „Gemeinsam haben wir in
Gestalten und auch Nutzen von Potenzialen – während der Krise haben            diesem Format das Potenzial, viel zu bewegen und voneinander profitieren
viele Unternehmen gelernt, flexibler mit Veränderungen umzugehen und           zu können. Wenngleich es auch den ‚Balanceakt‘ unterschiedlicher
sich darauf zu adaptieren. Es ist an der Zeit, mit diesen vielen neuen         Interessen sowie Prioritäten zu bewerkstelligen gilt: Doch die Möglichkeit,
Erfahrungen und auch Ideen ausgestattet gemeinsam und gestärkt den             in jedem Themenfeld mehrere Projekte jedes Jahr zu bearbeiten, lässt auch
„Krisenmodus“ hinter sich zu lassen. Umso mehr muss nun das Credo              diesen Balanceakt gelingen.“ Im Rahmen von acht Schwerpunkten werden
lauten: „Jetzt erst recht!“ Und das ist auch immens wichtig, wenn wir uns      laufend frische Ideen und Zukunftsthemen gesammelt und in Form
den vielen großen Herausforderungen der Zukunft stellen wollen. „Mein          verschiedenster Projekte bearbeitet. Die acht Themenfelder sind:

      #bildung                                                                       #regionalität
      Wie entwickeln wir kreative                                                    Wie finden und fördern wir mehr
      Maßnahmen für eine gute Bildung                                                Initiativen zur Stärkung der regionalen
      der zukünftigen Fachkräfte?                                                    Wirtschaft im Wettbewerb der
                                                                                     (EU-)Regionen?

      #digitale Innovation                                                           #kommunikation
      Wo liegen die digitalen Schwerpunkte für                                       Wie kommunizieren wir zielgerichtet und
      einen dynamischen und innovativen                                              effizient unsere Anliegen für das
      Wirtschaftsstandort?                                                           Unternehmertum?

      #wirtschaftsstandort                                                           #mitgliederservices
      Wie schaffen wir perfekte                                                      Wie kann die Wirtschaftskammer
      Rahmenbedingungen für die                                                      die Vorarlberger Unternehmen noch
      Vorarlberger Wirtschaft?                                                       besser unterstützen?

      #zukunftspartnerschaft                                                         #nachhaltigkeit
      Wie finden wir Verbündete und kreieren                                         Wie können wir einen nachhaltigen Umgang
      Partnerschaften für einen besseren                                             mit unseren Ressourcen für einen intakten
      Lebens- und Wirtschaftsraum Vorarlberg?                                        Lebens- und Wirtschaftsraum unterstützen?
13 | NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT                                                                                               PROMOTION

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                                                                                                                •   2.500 m2 Produktionsfläche
                                                                                                                •   750 m2 Bürofläche
                                                                                                                •   50 Tiefgaragenplätze
                                                                                                                •   Green Building
                                                                                                                •   Spatenstich Herbst 2021
                                                                                                                •   Eröffnung Anfang 2023
                                                                                                                    Gewerbegebiet
                                                                                                                    Runa | Feldkirch
                                                                                                                    Renato Romagna
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                                                           DIE KOMMENDEN AUFLAGEN
     25. Juni 2021                         09. Juli 2021                        27. August 2021               10. September 2021
     • Druck und Verpackung                • Standort Vorarlberg                • Weihnachtsfeiern            • Hydraulik und Druckluft
     • Die Werbeartikel                    • Bildung                            • Wirtschaftsrecht            • Sondertransporte
MAGAZIN                                                                                                                    NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT | 14

                                                                   CYBERSECURITY

                                           Wenn der                                                          IT-Sicherheit. Vorarlberger
                                                                                                             Unternehmen werden
                                                                                                             immer häufiger Opfer von

                                          Mausklick                                                          Cyberattacken. Die Investi-
                                                                                                             tion in ein Informations-

                                          teuer wird
                                                                                                             sicherheitsmanagement
                                                                                                             lohnt sich mehr denn je.

Förderung
Cybersicherheit:             L   aut einer aktuellen Studie der KPMG zur Cyber Secu-
                                 rity in Österreich ist die Wahrscheinlichkeit eines
                             digitalen Angriffes nie höher gewesen als sie es derzeit
Jetzt Förderung
beantragen und das           ist. Die steigende Komplexität und Geschwindigkeit,
eigene Unternehmen           aber auch die gegenseitige Abhängigkeit machen den
vor Hackerangriffen          Schutz des eigenen Unternehmen immer schwieriger.
schützen: kmudigital.at      Umso wichtiger sind gut geschulte Mitarbeiter, wie Ro-
                             land Schaffer anhand einer Anekdote erläutert: „In Lon-
Mehr Information zum         don wurde 2015 eine Bank gehackt, unlustig aber be-
Thema Informations-
                             kannt.Weniger bekannt ist, dass nicht die Bank, sondern
sicherheit im Unterneh-

                                                                                       FOTO: BEIGESTELLT
men: it-safe.at              der Mitarbeiter, der die verseuchte E-Mail geöffnet und
                             damit den Angriff ermöglicht hat, zur Verantwortung                                           IT-Security Experte Roland Schaffer
Bei Fragen zum Thema         gezogen wurde. Denn das Bankinstitut konnte bewei-                                           empfiehlt regelmäßige Awareness Trainings.
IT-Security stehen           sen, dass die Due Dilligence mehr als erfüllt wurde und
Ihnen die Expert:innen       alle Mitarbeitenden regelmäßig in Schulungen den Um-
gerne zur Verfügung:         gang mit Cyberattacken lernen. In weiterer Folge konn-                        führt aus: „Daher empfiehlt es sich, regelmäßig Anti-
cyberheer.at
                             te die Bank auch beweisen, dass besagter Mitarbeiter                          Cybercrime Schulungen und Awareness Trainings
                             sich nicht an die gelernten Regeln gehalten hat.“                             durchzuführen.“
                                 Pandemie begünstigtCyberattacken. So vorteilhaft                             Förderung Cybersecurity. Mit KMU.DIGITAL haben
                             das Arbeiten im Homeoffice für den Verlauf des Pande-                           Unternehmen die Möglichkeit individuelle Beratungen
                             miegeschehens war, bot dieses deutlich mehr Angriffs-                          durch zertifizierte Expert:innen der IT-Security Experts
                             flächen für Hackerangriffe, wie die KPMG-Studie zeigt.                          Group in Anspruch zu nehmen und sich die Umsetzung
                             Laut dieser wurden 60 Prozent der befragten Unterneh-                         von Neuinvestitionen fördern zu lassen. Gefördert wer-
                             men in den letzten zwölf Monaten Opfer eines Cyber-                           den Statusanalysen, Strategieberatungen sowie in Folge
                             angriffes. „Wer während einer solchen Attacke Mitarbei-                        die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten im Be-
                             tende hat, die wissen wie sie darauf reagieren müssen,                        reich der IT- und Cybersicherheit.            Nora Weiß
                             ist als Unternehmen klar imVorteil“, betont Schaffer und

FÖRDERUNG

Anreizförderung trifft bei EPU ins Schwarze
„Restart your Business“ kurbelt Unternehmensberatung und Kommunikation an. Eine Umfrage der WKV zur
Stimmungslage in den Unternehmen zeigt in beiden Branchen einen klaren Aufwärtstrend.

M     it unserer Initiative haben wir genau ins Schwarze
      getroffen. Wir konnten allein bei uns in der Fach-
gruppe weit über hundert Projekte initiieren, die sonst
                                                           Fachgruppen und dem Land Vorarlberg.
                                                              Förderkontingent UBIT. Insgesamt wurden 233 Pro-
                                                           jekte beider Fachgruppen gefördert, 56 davon waren Ko-
ziemlich sicher nicht realisiert worden wären“, betont     operationen.Während das Kontingent an Förderschecks
Martin Dechant, Obmann der Fachgruppe Werbung und          im Kreativbereich bereits ausgeschöpft ist, gibt es für
Marktkommunikation. Gerade Ein-Personen-Unterneh-          Mitglieder der Fachgruppe UBIT noch genügend Förder-                         Das Impulsförderungspaket
men haben vom Impulsförderungspaket profitiert. „Für        kontingent, auch Kooperationsprojekte können weiter-                         wirkte sich direkt auf die
                                                                                                                                        wirtschaftliche Situation der
sie kam die Initiative im richtigen Augenblick“, unter-    hin zur Förderung eingereicht werden. „Das Impulsför-                        Betriebe und damit auch auf
streicht Wirtschaftslandesrat Marco Tittler. Für Neuge-    derungspaket ist ein schöner Erfolg. Es zeigt auch, dass                     die Stimmung in diesen aus.
schäfte in den beiden Fachgruppen wurden 200.000 Euro      wir die Zusammenarbeit stark forcieren konnten“, er-
an Fördergeldern zurVerfügung gestellt. Finanziert wur-    klärt Benedicte Hämmerle, Obfrau der Fachgruppe UBIT.
den sie gemeinsam von der Wirtschaftskammer, den           Förderung beantragen auf wkv.at/restartyourbusiness
15 | NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT                                                                                                                                  MAGAZIN

                                              INTERVIEW          CHRISTOPH SITAR UND VALENTIN SYSEL

„Die VR-Technologie ist
gekommen, um zu bleiben“
Virtual Reality. Die VR-Experten Christoph Sitar und Valentin Sysel erklären im Interview, was unter virtueller
Realität zu verstehen ist und welches Potenzial diese für die Ausbildung sowie die Berufswelt bietet.

Was versteht man unter virtueller Realität (VR)?
    Valentin Sysel: Virtuelle Realität gibt es als Konzept
schon sehr lange.VR bedeutet, in der modernen Form, die
man jetzt so seit 2013/14 sieht, dass man sich mit einer Bril-
le von einem Fleck an dem man steht zu einem anderen
transportiert. Das ist das, was dem Beamen zurzeit am
nächsten kommt. Der Ort, an den man sich transportiert,                                                                                                     Christoph Sitar
kann voll digital aus einer 3D-Animation bestehen oder                                                                                                      Geschäftsführer

                                                                                                                               FOTOS: ISTOCK, BEIGESTELLT
bildetdie Realität inForm eines 360-Grad-Films andernorts                                                                                                   MEDIASQUAD; kommt
ab.VR ist auf jeden Fall kein Hype, wie etwa die 3D-Techno-                                                                                                 ursprünglich aus den Be-
                                                                                                                                                            reich 3D-Animation und
logie bei den Fernsehern, sondern gekommen um zu blei-
                                                                                                                                                            Game-Design. Gewinner
ben.                                                                                                                                                        des Tiroler Innovations-
                                                                                                                                                            preises 2017 mit dem
Was sind die größten Herausforderungen mit VR?                                                                                                              Projekt „Sandoz Virtual
                                                                                Die Virtuelle Realität bildet nicht nur die
   ChristophSitar:DiegrößteHerausforderungfürunsist,                            Realität ab, sondern macht diese erfahrbar.                                 Reality Line-Clearance
dass VR ein komplett neues Medium ist und eine neue Art                                                                                                     Training“ und des inter-
der Interaktionssprache verlangt, da plötzlich alles um ei-                                                                                                 nationalen VR Award
                                                                                                                                                            2020 in der Kategorie
nen herum inszeniert ist. Es gilt genügend spannende Im-
                                                                                                                                                            „VR Enterprise Solution
pulse für die User zu kreieren, diese aber gleichzeitig damit     Bereich der Schulungen und Trainings?                                                     of the Year“.
nicht zu erschlagen. Die Dramaturgie gewinnt massiv an            Christoph Sitar: Gerade im Schulungsbereich lässt sich
Bedeutung im virtuellen Raum.                                     vieles per VR simulieren und erlernen. Gerade im
   ValentinSysel:Auch für dieUser ist es eineUmstellung.          Hightech-Bereich sind Fehler oftmals teuer und das
Die meisten brauche circa fünf Sessions von zehn Minuten          Stilllegen von Produktionsstraßen für Schulungszwecke
bis sie dieseArt des medialen Betrugs an der eigenenWahr-         kostet Geld. Hier empfiehlt es sich, die Handgriffe
nehmung als o.k. akzeptieren.                                     zunächst inVR zu üben, um dann bereits geschult in die
                                                                  Produktionskette einzusteigen. Das Besondere an VR ist,
Das virtuelle Schnuppern per VR-Brille ist in Zusam-              dass ich nicht nur die Realität abbilden kann, sondern
menarbeit mit euch entstanden. Was ist das Besondere              auch darüber hinaus potenzielle Gefahren per Mausklick                                    Valentin Sysel
                                                                                                                                                            Inhaber VRme.eu; sah
daran?                                                            integrieren kann.
                                                                                                                                                            bereits 2013 beim ersten
   Christoph Sitar: Mit dem virtuellen Schnuppern haben              ValentinSysel:Stimmt,diesesFeatureistabernichtnur                                      Aufsetzen eines Proto-
dieUsererstmalsdieMöglichkeitmittendrinstattnurdabei              im Hightech-Bereich von Vorteil, sondern auch im Hand-                                    typs moderner VR-Brillen
zu sein. Bisher konnten sie sich einen zweidimensionalen          werk nützlich. So kann ich beispielsweise einen Schweiß-                                  ungeheures Potenzial
Film ansehen, mit der VR-Brille bekommen sie eine Expe-           vorgang simulieren und sehe in Echtzeit, wo der Lehrling                                  und beschloss, mit Part-
rience. Durch die Aufnahme eines eigenen Films für jedes          eventuell zu schnell gearbeitet oder den Brenner in einem                                 nern nicht nur 360°-Fil-
AugeentstehteindreidimensionalerEffekt,welchermirdas               falschenWinkel angestellt hat. Es lassen sich auch Person-                                me zu drehen ,sondern
                                                                                                                                                            ganze „Experiences“ zu
Gefühl gibt wirklich in der Werkstatt zu stehen. Während          to-Person-Trainingsdurchführen,indemmanbeispielswei-
                                                                                                                                                            inszenieren. So versteht
über mir ein Werkstück vorbeifährt, wird neben mir ge-            se Gespräche simuliert.                                                                   sich VRme.eu als Agentur
schweißt. Ich bin also Teil dieser Berufswelt. Zusätzlich                                                                                                   für virtuelle Realität.
bietetdieVR-BrilledieMöglichkeit,dassmansichungestört             Wie wird es die Berufwelt und den -alltag beeinflussen?
auch Berufe anschauen kann, die vielleicht nicht so stereo-          ChristophSitar:VRwirdkünftigeinengrößerenEinfluss
typ sind, denn von außen kann keiner erkennen, wo man             auf unsereArbeitswelt haben. Mediziner sind bereits in der
sich gerade befindet.                                              LageeinenPatientenperVRaneinemanderenOrtminimal-
                                                                  invasiv zu operieren. Das ist nur ein kleiner Vorgeschmack
Virtual Reality wird uns in Zukunft noch stärker                  darauf, was da künftig noch möglich sein wird.
begleiten. Welches Potenzial bietet diese gerade im                                                     Interview: Nora Weiß
MAGAZIN                                                                                                    NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT | 16

                                                            HANDEL

   Kaufkraftanalyse. Wirtschaftskammer
   und Land Vorarlberg geben Kaufkraft-
   analyse für 2021 in Auftrag. Diese
                                                            Wie und wo
   untersucht das Einkaufsverhalten der
   Vorarlberger Bevölkerung und zeigt                       kauft
                                                            Vorarlberg ein?
   mögliche Ansiedelungspotenziale in den
   Gemeinden auf.

V    orarlberg weist bereits eine lange Tradition in der
     Analyse und Evaluierung der Kaufkraftströme und
Einzelhandelsstrukturen auf.Während der Fokus in den
                                                            Schweizer, Liechtensteiner und deutschen Grenzraum
                                                            analysiert, zum anderen aktuelle Handelsangebots-
                                                            strukturen in allen Gemeinden des Landes sowie Detail-
80er- und 90er-Jahren noch auf der Erhebung des Kon-        begutachtungen des Branchenmix in insgesamt 15 „zen-
sum- und Einkaufsverhaltens lag, wurden die nachfol-        tralen“ Handelsstandorten. Zusätzlich wird es eine
genden Studien inhaltlich umfassender angelegt. „Die        Beurteilung der Standortdynamik von Mitbewerber-
Untersuchung bietet nicht nur eine vergleichende Ana-       standorten im grenznahen deutschen und Schweizer
lyse des Einkaufsverhaltens der Bevölkerung bzw. der        Bodenseeraum geben. Um konkrete Empfehlungen hin-
vorhandenen Strukturen. Die Ergebnisse sind auch eine       sichtlich zukünftiger strukturverträglicher Ansiede-
Grundlage für lokale, regionale und landesweite raum-       lungspotenziale geben zu können, wird eine Aktualisie-
planerischewie auchwirtschaftspolitische Entscheidun-       rung des Einzelhandelsmasterplans vorgenommen.
gen“, informiert Wirtschaftslandesrat Marco Tittler.        „Aufgrund der Pandemie müssen inhaltliche und er-
Auch das Untersuchungsdesign der Kaufkraftanalyse           hebungstechnische Adaptionen gemacht werden“, er-
2021 ist derart angelegt, dass nach Vorlage der Ergebnis-   klärt Carina Pollhammer, Obfrau der Sparte Handel, und
se rasch aktive Schritte zur Unterstützung derVorarlber-    konkretisiert: So wird beispielsweise die Erhebung der
ger Handelsbetriebe und -standorte gesetzt werden           Kaufkraftströme in zweiWellen (Juni/Juli sowie Septem-
können. Die für 2021 inAuftrag gegebene Studie berück-      ber/November) durchgeführt. Neben telefonischen
sichtigt zusätzlich Covid19-relevanteVeränderungen im       Haushaltsbefragungenwird das Einkaufsverhalten auch
Einkaufs- und Konsumverhalten.                              über „Point of Sale“-Befragungen sowie mittels eines
                                                            Online-Interviewtools erfasst. Aufgrund des enormen
Schwerpunkte der Studie                                     Bedeutungsanstiegs des Online-Shoppings in den ver-
    Die von Wirtschaftskammer und Land Vorarlberg ini-      gangenen Jahren wird auch diesem Thema wesentlich
tiierte Großstudie umfasst unter anderem folgende           mehr Raum gegeben als in den vorangegangenen Ana-
Schwerpunkte: Zum einen wird der Kaufkraftstrom in          lysen.“
allen Vorarlberger Gemeinden sowie im angrenzenden
                                                            Ergebnisse im Frühjahr 2022
                                                                Die Ergebnisse dieser neuen Kaufkraftanalyse für
                                                            Vorarlberg werden in ihrer Gesamtheit im Frühjahr 2022
                                                            zur Verfügung stehen. Wie bereits in den vergangenen
                                                            Jahren wurde mit der Abwicklung der Studie die CIMA
                                                            Austria Beratung + Management GmbH beauftragt.
                                                                                                                                                      FOTOS: ISTOCK, STUDIO FASCHING, HELGE KIRCHBERGER PHOTOGRAPHY

„Die Ergebnisse sind          „Das Online-Shop-
eine Grundlage für            ping hat an Bedeu-
lokale, regionale und         tung gewonnen,
landesweite raum-             daher wird dieses
planerische wie auch          Thema in der
wirtschaftspolitische         Analyse stärker
Entscheidungen.“              berücksichtigt.“
Marco Tittler                 Carina Pollhammer
Wirtschaftslandesrat          Obfrau der Sparte Handel

                                                                                  Die Kaufkraftstrom-Studien generieren Daten und Fakten über den
                                                                                  heimischen Einzelhandel. Die Analyseergebnisse dienen zudem als
                                                                                  Grundlage für Raumordnungs- und wirtschaftspolitische Maßnahmen.
17 | NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT                                                                                                                                                  MAGAZIN

                                                             JUNGE WIRTSCHAFT VORARLBERG

                    Ganzheitliches                                                                                                       #unserplan: Damit
                                                                                                                                         schafft die JWV ein
                                                                                                                                         nachhaltiges und ganz-

                   Zukunftsbild für                                                                                                      heitliches Zukunftsbild
                                                                                                                                         für die Mitglieder und die

                       Vorarlberg
                                                                                                                                         nächste Generation an
                                                                                                                                         Unternehmer:innen.

                                         Z   iel ist es, die Zukunft aktiv mitzugestalten, die Stär-
                                             ke des Vorarlberger Jungunternehmertums zu nut-
                                         zen undTeil der Lösung zu sein. In diesem Sinne hat die
                   FOTO: CHRIS GAETHKE

                                         Junge Wirtschaft Vorarlberg gemeinsam mit der Univer-
                                         sität St. Gallen #unserplan entwickelt. Dieser Plan wurde
                                         nun der Öffentlichkeitvorgestellt und skizziert ein nach-
                                         haltiges und ganzheitliches Zukunftsbild fürVorarlberg.

                                                                                                                FOTO: FREDERICK SAMS
                                         In vier Teilbereichen „Talent“, „Relevanz“, „Ressourcen“
„Mit #unserplan                          und „Weitblick“ wurden aktuelle gesellschaftliche und
wollen und werden                        wirtschaftliche Herausforderungen identifiziert und
wir aktiv ein neues                      mögliche Lösungswege erarbeitet.                                                                 Die Junge Wirtschaft Vorarlberg stellte
                                            Talente entdecken und fördern: Ziel des ersten The-                                           kürzlich ihr Zukunftsbild #unserplan vor.
Zukunftsbild                                                                                                                              Hier geht es zum ausführlichen Nachbericht:
                                         menfeldes „Talent“ ist es, bei der kommenden Genera-
schaffen – für uns,                      tion Lust auf das Unternehmertum zu wecken. Ein star-
                                                                                                                                          jwv.at/zukunft-aktiv-mitgestalten-unserplan-vorgestellt/
unsere Mitglieder                        res und veraltetes Bildungssystem in Österreich bringt
und die nächste                          nicht den idealen Nährboden, um entsprechende Neu-                                               Ressourcen flexibler und effizienter nutzen: Ziel des
Generation.“                             gierde auszulösen und das unternehmerische Denken                                             Themenfeldes „Ressourcen“ ist es, die vorhandenen
Verena Eugster                           zu fördern. Das zeigt auch der Nachwuchsmangel inVor-                                         Ressourcen in Österreich und Europa flexibler und effi-
JWV-Vorsitzende                          arlberg. Zum Teil gibt es leider auch fehlende Berüh-                                         zienter einsetzen zu können. Es geht dabei um zeitge-
                                         rungspunkte der Vorarlberger Jugend mit dem Unter-                                            rechte Führungsmodelle, attraktiveArbeitsplätze, Chan-
                                         nehmertum.                                                                                    cengerechtigkeit auf allen Ebenen und sinnstiftende
                                            Relevanz von Social Entrepreneurship aufzeigen:                                            Arbeit als Standard.
                                         Mit dem Themenfeld „Relevanz“ soll Nachhaltigkeit als                                            Mit Weitblick über den Tellerrand: Verständnis für
                                         gelebte Unternehmensrealität verankert werden. Social                                         das große Ganze zu schaffen ist die Kernaufgabe des
                                         Entrepreneurship – also das unternehmerische Denken                                           Themenfelds „Weitblick“. Wer sich weiterentwickeln
                                         und Handeln zum Wohle der Gesellschaft – soll sich als                                        will, muss über den Tellerrand blicken können und mit
                                         wirtschaftlich attraktive Unternehmensform etablieren.                                        Mut langfristige Ziele verfolgen.          Simon Groß

Starke Partnerschaft
Zusammenarbeit mit der Vorarlberger Raiffeisen-
bank um weitere drei Jahre verlängert:

   „Für uns war stets klar, dass wir weiter mit der Jungen
Wirtschaft Vorarlberg zusammenarbeiten werden“, unter-
streicht Wilfried Hopfner, Vorstandsvorsitzender der Raiff-
eisenlandesbank Vorarlberg. „Wir unterstützen gerne die
Aktivitäten der JWV, dawir überzeugt sind, so einen Beitrag
für eine positive Entwicklung der Jungunternehmer:innen
und damit für die Zukunft des Landes zu leisten.“ Die Vor-
arlberger Raiffeisenbank ist ein starker Partner der Jungen
                                                                      FOTO: KARIN FRÖHLICH

WirtschaftVorarlberg und der Jungunternehmer:innen. Mit
ihren regionalen Banken, den Beraterinnen und Beratern
                                                                                             v.l.: Raphael Kiene, JWV-Vorsitzende Verena Eugster, Wilfried Hopfner,
sowie den digitalen Kontaktmöglichkeiten steht ein einzig-                                   Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg, sowie
artiges Netzwerk inVorarlberg zurVerfügung. jwv.at                                           JWV-Geschäftsführerin Julia Grahammer.
ÖSTERREICH                                                                                            NR. 12 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT | 18

FRÜHWARNSYSTEM                                                            ARBEITSMARKTGIPFEL

KMU-Stresstest
sorgt für sichere                                Alle Kraft                                                 Projekte. WKÖ-Chef
                                                                                                            Mahrer und Generalse-
                                                                                                            kretär Kopf starten den
Planung                                              in den                                                 Dialog mit Sozialpart-
                                                                                                            nern und Regierung, um

                                               Aufschwung
Neues Online-Tool für kleinere                                                                              Beschäftigung zu
Unternehmen.                                                                                                stärken.

D   er neue KMU-Stresstest zeigt,wie be-
    lastungsfähig das eigene Unterneh-
men ist, gibt Tipps, wie Unternehmen
rechtzeitig auf Marktveränderungen re-
agieren können und informiert über re-
gionale Unterstützungsangebote. Tipps
zurVerbesserung der einzelnen Ergebnis-
werte und Ansprechpersonen für weiter-
führende Informationen und Beratun-
gen runden das Programm ab. Mit
diesem Service will die WKO kleineren
Unternehmen ein wirksames betriebs-
wirtschaftliches Frühwarnsystem für
mehr Krisenfestigkeit und Planungssi-
cherheit ermöglichen.
   Details unter site.wko.at/stresstest

                                                                                                                                                 FOTOS: ISTOCK
                                                               Corona hat den Arbeitsmarkt verändert. Der Strukturwandel hat
                                                                    sich beschleunigt, bringt aber auch neue Chancen mit sich.

                                           D    ie Erholung am Arbeitsmarkt hat bereits
                                                begonnen und wird durch die am 19. Mai
                                           erfolgten Öffnungen noch beschleunigt. Den-
                                                                                              te WKÖ-Generalsekretär Kopf aus. Erfreulich
                                                                                              sei in diesem Zusammenhang das Ergebnis
                                                                                              einer aktuellen Market-Umfrage: Hier äußer-
                                           noch braucht es noch eine gemeinsame Kraft-        ten 85 Prozent Bereitschaft, sich weiterzubil-
                                           anstrengung, um der Erholung den nötigen           den.
                                           Drive zu geben“, sagt Harald Mahrer, Präsident
                                           derWirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Um          Aus Corona lernen, Jobchance sichtbar
                                           dieWeichen in die richtige Richtung zu stellen,    machen
                                           hatte die WKÖ am 31. Mai daher gemeinsam                Beim Arbeitsmarktgipfel wurden daher
                                           mit der Bundesregierung, den Sozialpartnern        drei Ziele definiert. Erstens geht es darum, aus
                                           sowie Expertinnen und Experten im Rahmen           Corona zu lernen, das bedeutet: Den Schwung,
                                           eines Arbeitsmarktgipfels zukunftsfähige Lö-       den die Pandemie in Sachen Digitalisierung
                                           sungen im Zusammenwirken von Politik,              gebracht hat, mitzunehmen, darauf aufzu-
                                           Wirtschaft und Arbeitnehmern diskutiert.           bauen und diesen etwa für die Verbesserung
                                                                                              des Job-Vermittlungsprozesses oder für ein
                                           Fachkräftemangel entgegenwirken                    neues, digitales Arbeiten zu nutzen. Zweitens
                                              Ziel des Gipfels war es, Konzepte zu bespre-    müssen die auch jetzt vorhandenen Jobchan-
                                           chen, um die Arbeitslosigkeit nachhaltig zu        cen besser sichtbar gemacht werden. Und drit-
                                           senken und gleichzeitig dem sogar in der Krise     tens geht es darum, Zukunftskompetenzen zu
                                           bestehenden Fachkräftemangel entgegenzu-           stärken.
                                           wirken. Derzeit gibt es 100.000 beim AMS ge-           Die WKÖ-Spitze mahnt jedenfalls rasches
                                           meldete offene Stellen – das sind so viele wie      Handeln ein. Jetzt sei es wichtig, rasch zu han-
                                           noch nie. „Wir müssen aus Corona lernen, und       deln und für Maßnahmen zu sorgen, die nach-
                                           den Schub, den die Krise in Sachen Digitalisie-    haltig Jobs schaffen. Mit Ticket2West wurde
                                           rung gebracht hat, mitnehmen und für digita-       bereits eine erste gemeinsame Leuchtturm-
                                           le Skills, aber auch für neue Vermittlungsfor-     Initiative gestartet, um Personen den beruf-
                                           mate wie Online-Jobbörsen nutzen. Es gilt, die     lichen Sprung in westliche Bundesländer
                                           bestehenden Jobchancen besser sichtbar zu          schmackhaft zu machen, weitere sind in Pla-
                                           machen und den Erwerb von Zukunftskompe-           nung.
                                           tenzen zu ermöglichen, damit Beschäftigte fit
                                           für den Arbeitsmarkt von morgen sind“, führ-
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