TEST SUPER - Audio Components
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A star is born Neueste Hightech-Materialien, volle 3-Wege-Bestückung und Alu-Gehäuse von 80 Kilogramm – Magicos neue A5 ist ein Boxen- Statement. Ihr Klang ist weder technisch noch kühl, sondern ein Musterbeispiel an Musikalität und Transparenz, so nah an der Perfektion wie noch keine Passivbox bei stereoplay vor ihr. ie Schallwandler der kali- Gehäuses hält den Preis bei sprach dem Magico-Team eine D fornischen Manufaktur Magico haben ohne jeden Zwei- etwa einem 1/30 der vorgenann- ten Megabox, also noch in Di- stabilere Abbildung auch bei wohnraumtypischen Umgebun- fel noch nicht den Bekanntheits- mensionen, wo auch andere gen und Hörabständen. Dass grad, den sie angesichts ihres High-End-Hersteller zumindest dieser extra für den Lautspre- Klangniveaus verdienen. Das noch Serienfertigung wagen. cher entwickelt werden musste mag auch damit zusammenhän- und hier nur die beste Material- gen, dass Gründer und Vorden- Brüder im Geiste kombination des Hauses mit ker Alon Wolf zwei sonst ernst- Moment: Die Story kommt Ih- dem Wundermittel Graphen genommene Marktprinzipien nen bekannt vor? Ja, schon der zum Einsatz kam, muss kaum ignoriert: Er setzt nicht auf eine A3 lag ein ähnlicher Ansatz zu- extra erwähnt werden. jahrzehntelange Historie mit entsprechender Fanbasis aus der Die Magico A5 stellt modernste High- Goldenen HiFi-Zeit, Magico tech-Materialien ausschließlich in den wurde erst in den 2000er-Jahren gegründet. Und er verweigert Dienst der Musikalität. Das hört man. sich Kompromissen bei Mate- rialien und Herstellung, was aus grunde. Trotzdem war Alon Aluminium-Herrschaft Sicht der Konsumenten mit Wolf der Meinung, in der Das Gehäuse folgt den bei Ma- Normalbudget seine Konstruk- A-Serie noch einmal aus dem gico hoch gehaltenen Konstruk- tionen in unerreichbare Gefilde Vollen schöpfen zu müssen. tionsprinzipien: massive Platten katapultiert. Was bedingt nun den preis- aus Aluminium nach den Spe- Jüngst kündigte er sogar ein lichen Abstand? Nun, zunächst zifikationen des Flugzeugbaus Flaggschiff-Modell der M-Serie einmal der Aufwand in der werden mit einem innenliegen- an, bei dem man von einem Grundlagenforschung. Lehnte den Skelett verschraubt. Denn Preis knapp unter einer Million sich die A3 noch an vorhande- Aluminiumplatten an sich ha- Euro ausgeht. Eine komplett ne Chassisgeometrien an, ist die ben durchaus unangenehme andere Linie verfolgt die A5. A5 3-Wege-Box der alten Schu- Resonanzeigenschaften, die Aufbau und technische Ingre- le. Besonders ein kleinerer Mit- sich in einem glockenähnlichen denzien sind eines Flaggschiffs teltöner, der dann auch näher Klingeln äußern können, sofern würdig, doch der Aufbau des am Hochtöner sitzen kann, ver- sie nicht großflächig ruhigge- 6/21 stereoplay.de 15
Supertest Lautsprecher stellt werden. In der A5 besorgt ihn im Hochton so bewährt, das ein Matrixskelett, dass jede dass es mittlerweile in allen Außenwand inklusive der neueren Konstruktionen, auch Schallwand in zueinander den nochmals teureren, zum asymmetrischen Teilverhältnis- Einsatz kommt. Die A5 wird sen mit einer Unmenge an dementsprechend mit der Beryl- Schrauben bombenfest zusam- lium-Kalotte ausgestattet, die menhält. schon in der A3 Garant für Praktischerweise können zwei feinste Auflösung und Seidig- der Teilverstrebungen wiederum keit war. als massive Platten ausgeführt Sie spielt bereits ab 2200 Hz werden, womit gleich das unter Zuhilfenahme einer aus Teilvolumen für den Mitteltöner Alu gedrehten Schallführung, abgeteilt wäre. Da beide akus- womit ein harmonischer Über- tisch relevanten Kammern ge- gang zum Mitteltöner auch im schlossen ausgeführt und die Abstrahlwinkel erreicht wird. Membranen selbst aufgrund ihrer Der Star des neuen Ensembles Härte unanfällig für parasitären ist ein deutlich kleineres Exem- Schall sind, ist auch keine klas- plar als von Magico gewohnt. sische Bedämpfung des Innen- Alon Wolf gibt 5 Zoll, also volumens mehr notwendig. 12,5 cm, als Durchmesser an, doch die aktive Membran Material-Sagen kommt nicht über 10 Zentime- Über Vor-, Nachteile und Ei- ter hinaus. Damit ist dieses neue genklang von verschiedenen Chassis ein reiner Mitteltöner Membranmaterialien kursieren ohne Ambitionen im Bass, der wohl mehr Theorien und schon bei 250 Hz eine Hoch- Annahmen als über jede ande- passfilterung erfährt. re Frage der High Fidelity. Hat man also im Mittelton- Magicos Chef Alon Wolf ist da bereich abgespeckt, wird im nüchterner Techniker und Bass und unteren Grundton klangliebender Perfektionist draufgesattelt. Ja, locker ver- zugleich. Beryllium hat sich für doppelt! Drei 9-Zoller sind das Für eine 3-Wege-Weiche erstaunlich spärlich bestückt, dafür kommen nur beste Bauteile zum Einsatz. Vorne (auf dem roten Kühlkörper) die neuen Mundorf Super Resistors. 16 6/21 stereoplay.de
Graphen, Nano und Beryllium – Sandwich: außen Carbon-Geflecht, innen eine versteifende Waben- die Hightech-Treiber struktur aus Aluminium. Magico entwickeln alle Treiber gängiger innerer Dämpfung grundsätzlich und immer sel- geachtet wurde. ber. Die Kalifornier setzen in Alles zusammen steht bei grö- allen drei Wegen der A5 Ma- ßeren Membranen quasi na- terialien an der Grenze des turgegeben in einem Wider- physikalisch Machbaren ein. spruch zueinander, und ent- Doch nicht um ihrer selbst wil- sprechend hoch ist der Auf- len, sondern mit einem jeweils wand. Heraus kam ein klaren akustischen Ziel. Die Sandwich, dessen Außenla- Hochtonkalotte besteht aus gen aus einem Geflecht von Beryllium, dem leichtesten Nanoröhren aus Kohlefaser Leichtmetall überhaupt, das mit einer Oberflächenbe- nur schwierig und komplex zu schichtung aus Graphen be- verarbeiten ist, bei kleineren stehen. Dieses Material ist in Wundermaterial: Graphen Membranflächen aber qua na- zwei Dimensionen unschlag- Die natürlichen Elementar- türlicher Eigenschaften er- bar zugfest und damit ideal formen des Kohlenstoffs staunlich gute akustische Ei- zur Stabilisierung der Kohle- sind Diamant und Graphit. genschaften aufweist. fasern. Diese werden nach Graphen ist ein künstlich Die Konustöner sind dagegen einem geheimen und zum Pa- synthetisierter dritter Zu- dreilagige Sandwich-Mem- tent angemeldeten Verfahren stand, bei dem die Atome branen, bei deren Konstruk- verbacken mit einer stabilisie- in sechseckigen, aber tion auf geringstmögliches renden Innenstruktur (s. rechts zweidimensionalen Gittern Gewicht bei gleichzeitig hoher oben), die die sechseckige besonders fest nur in einer Zugfestigkeit, Verwindungs- Struktur des Graphen in gro- Ebene verbunden sind. steifigkeit und frequenzunab- ben Dimensionen nutzt. Der Bass (oben) ist mit gigantischer, weit hinterlüfteter Schwingspule und hub- freudiger Sicke für die Anwendung im Der kleine Mitteltöner (oben) wurde für die geschlossenen Volumen optimiert. A5 komplett neu entwickelt. Seine Membran in Form einer Inverskalotte zeigt Die Kalotte (rechts) aus purem Beryllium das Geflecht aus graphenbeschichteten besitzt eine leichte Schallführung zur Nanoröhren der Karbonfaser (ganz oben) Anpassung der Abstrahlung. unter dem Mikroskop. 6/21 stereoplay.de 17
Supertest Lautsprecher Magico Maximum, was auf die A5 26,5 Zentimeter schmale 32500 Euro Schallwand passt. Diese Ultra- Vertrieb: Audio Components Telefon: 040 / 40 11 303 80 power-Bässe besitzen die glei- www.audio-components.de che Hightech-Materialkombi wie der Mitteltöner, sind aber Maße (B×H×T): 26,5 × 114 × 38 cm Gewicht: 82 kg für extreme Hübe und große Messdiagramme Leistungen ausgelegt. Das ist 100 dB Magico A5 axial 10*hoch Frequenzgang 30*seitl. auch notwendig, denn Magico 90 dB verzichtet zugunsten der Im- pulsverarbeitung konsequent 80 dB 70 dB 16 Ohm 60 dB 8 Ohm 4 Ohm 2 Ohm auf Bassreflex-Unterstützung und zwingt deshalb die Bässe Impedanzverlauf 50 dB 1 Ohm 10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz Frequenzgang & Impedanzverlauf zu größeren Auslenkungen. Gi- Kräftiger Tiefbass, ausgewogen, tendenziell zu Höhen hin fallender Verlauf gantische Schwingspulen von 110 dB Magico A5 85 dB 90 dB Pegel- & Klirrverlauf 95 dB 100 dB 12,5 cm Durchmesser verarbei- 100 dB 90 dB ten auf einem Titanträger die 80 dB großen Leistungen, die daraus resultierende große Zentrierung 70 dB 60 dB 50 dB 20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz und weit außen an der Membran Pegel- & Klirrverlauf 85-100 dB SPL angreifende Spule macht das Ab dem Grundton perfekt sauber, im Subbass etwas schneller steigender Klirr zudem durch die Matrix im Untere Grenzfreq. -3/-6 dB 43/36 Hz Sandwichaufbau versteifte Maximalpegel 109 dB Schwingkonstrukt unempfind- Praxis und Kompatibilität lich gegen Taumelbewegungen Verstärker-Kompatibilitätsdiagramm und mechanisch induzierten Wegen niedriger Minimalimpedanz etwas anspruchsvoller bei Strom und Stabilität Klirr. Gleichzeitig wurde auch Spannung 15,8 V der Magnetantrieb bis ins Letz- Impedanz-∆ 2,6 - 8 Ω te perfektioniert, steht doch das Strombedarf 6,1 A Feld mit völlig symmetrischen Raumakustik und Aufstellung Feldlinien über einen weiten Mitteltöner etwa auf den Hörer, Wandabstand im Bass genau experimentell ermitteln Hubbereich linear zur Verfü- Hörabstand 1m 5m gung, eine Polkappe aus purem Wandabstand 0m 1,5 m Nachhallzeit 0,2 s 0,8 s Kupfer reduziert ungewollte Induktionen und durch Aus- Bewertung gleichsströme entstehende pa- Natürlichkeit 15 rasitäre Magnetfelder. Feinauflösung 15 Grenzdynamik 12 Eine für alles Bassqualität 13 Könnte diese Armada für ein Das Alu-Innenskelett hält die Gehäuseplatten der A5 mittels Zuviel an Bass sorgen? Die Ant- Hunderter Schrauben zusammen. Durch die asymmetrische Abbildung 14 wort ist eindeutig: Nein, in der Anordnung der Matrix werden Resonanzen von Teilplatten Eine faszinierende Kombination aus Seidig- klassischen freistehenden Auf- systematisch unterdrückt. Oben mittig sieht man in rohem keit, Transparenz und perlender Dynamik amalgamiert mit weitem Klangfarbenspek- stellung gab sich die A5 eher Aluminium die Platten zur Abteilung des Mitteltöner-Volumens. trum, präzise groovendem Bass und weitem, präzise bis schlank. Allerdings stabilen Raum zu einem Gesamterlebnis nahe der Perfektion. Hören macht süchtig! folgte eine längere Optimierung Messwerte Praxis Wertigkeit der Positionierung, insbeson- falt. Peter Gabriels durchaus attacken von „Steam“ schnalz- 8 6 9 dere des Abstandes zur hinteren kontrovers abgemischte „US“ ten nur so in den Hörraum, die Testurteil Wand. So wenig das geschlos- konnte den Hörtestreigen eröff- Energie der Impulse war in Klang absolute Spitzenklasse 69 sene Prinzip mit Dröhnen und nen. Und wie! Entgegen ihres allen Lagen präsent und dabei fettem Bass kämpft, so emp- schwergewichtigen Auftritts bestens ausbalanciert, ohne je- 0 10 20 30 40 50 60 70 findlich reagierte das Gesamt- erwies sich die A5 als blitz- des Auffetten im Bass. Die ei- Gesamturteil 92 Punkte system doch auf die Raumakus- schnell wendiges, ultradynami- gentliche Sensation zeigte sich, Preis/Leistung highendig tik und verlangt hier nach Sorg- sches Impulstalent. Die Bass- wenn man etwas lauter drehte: 18 6/21 stereoplay.de
Keine Spur von Harschheit, te es die metallene Amerikane- selbst dieser Track klang ohne rin immer, das aus audiophiler Abstriche bei der Feindynamik Sicht Beste aus jeder Aufnahme ultratransparent, ja audiophil, herauszukitzeln, ohne schönzu- ohne wiederum an Dynamik zu färben oder zu bremsen. Inso- verlieren. Dasselbe lässt sich fern passt sie perfekt in die Mo- für den aktuellen Soundtrack derne mit Streamingdiensten von „A Star is Born“ (Lady und Bibliotheks-Software, wo Gaga, Bradley Cooper) sagen. sich der Nutzer nur noch von Intime Live-Atmosphäre, seinem Musikgeschmack, nicht durchaus etwas rotzige Produk- aber klanglichen Einschränkun- tion, aber von vorn bis hinten gen leiten lässt. wunderbare Stimmen! Trotzdem entfaltet sich die Bleiben wir dabei: Die Eagles besondere Faszination bei kom- intonierten „Seven Bridges plexen Sätzen am meisten, un- Road“ (Hell freezes over) im Stil bedarfte Zuhörer verblüfft man des Barbershop-Gesangs. An- am besten mit Chören, Big- dächtige Stille machte sich breit. bands und blechlastigen Or- Die Durchhörbarkeit, dieser Ein- chestersätzen. Was über die A5 druck der totalen Sauberkeit, völlig ohne Krawall-Effekte war schon das Urteil „Weltklas- geht. Natalie Coles „My baby se“ wert, doch hier wurden die just cares for me“ ist so ein Fas- Stimmen auch noch mit maxi- zinosum, immer genau an der maler Artikulation und dem Grenze zwischen intimen Vocal livetypischen Druck mit dem Jazz und knalligen Big-Band- Nahbesprechungseffekt der Einwürfen. Diesen Schwebe- Mikrofone serviert. zustand zwischen meditativ und Smetanas Moldau (Süsskind, dynamisch traf die Magico MFSL) intonierte sie mit be- schlicht perfekt. Die Stimme sonderem Schwung in den stand mit traumwandlerischer Streichern und Druck in den Sicherheit, recht nah zum Hörer Bläsern. Beim besten Willen im Raum, die Wand von Blech- konnten die Hörer nicht sagen, bläsern umgab sie wie eine gro- ob es sich um eine historische ße holographische Kulisse, in oder moderne Aufnahme han- die man hineingreifen wollte. delte, denn hier schien sich das In ähnlich tranceartige Zu- Beste beider Welten zu vereinen stände versetzte uns Bruckners (Auflösung: von 1975). 8. Sinfonie in der vorzüglichen MDG-Aufnahme (Blunier): säu- Offenbarung für Chor selnde Streicherteppiche, elegi- Obwohl nach der Pflichtrunde sche Melodien, krachendes alle Fragen beantwortet waren, Blech. Auf der Magico hielt die ergaben sich doch noch einige Spannung über 88 Minuten philosophische Betrachtungen. durch, und die Fortissimo-Ein- Gibt es nach der A5 noch einen sätze klangen nie lärmig, son- Unterschied zwischen maxima- dern führten den Zauber der ler Impulsdynamik und seidiger Musik nur zu neuen Höhepunk- Auflösung? Nein, denn sie be- ten. Nach dem Schlusschor aus herrscht beides in Perfektion. Wagners „Tannhäuser“ (Solti, Auch stellt sich die Frage nach Decca) in all seiner berauschen- audiophilen Aufnahmen oder den Komplexität blieb nur eine bevorzugten Musikgenres nicht Frage: Hat die A5 in der Summe mehr. Sofern nicht üble Auf- aller Klangaspekte die Perfektion nahmefehler vorliegen, schaff- erreicht? Ja! Malte Ruhnke 6/21 stereoplay.de 19
hifi Sonderdruck Ausgabe 1/2021 & records Das Magazin für hochwertige Musikwiedergabe »Heiliger Gral«: Magico A5
LAUTSPRECHER D as Leben eines Testers wird immer dann ein Stück weit zung nachhaltigen Eindruck auf mich. Die Verstei- einfacher, wenn sich Produkte aus einer Familie ankün- fungen im Innern sowie deren Anordnung stam- digen, die bereits bekannt ist. Wie beispielsweise Magi- men aus der größeren Q-Serie. Getragen wird die cos A-Serie, aus der mich sowohl die kompakte A1 (Ausgabe Konstruktion von vier soliden Spikes, die in Dimen- 2/2020) als auch der mittlere Standlautsprecher A3 (3/2019) nach- sion und Perfektion wohl einzigartig am Markt sind haltig überzeugen konnten. Jetzt kommt mit der Nummer fünf das und für die ideale akustische Ankopplung sorgen. schwarz glänzende Alphatier zur Schallwandlung. Was soll da Weder Chassis noch Weiche sind alte und even- schon passieren? Bei Lautsprechern ist es doch ähnlich wie beim tuell nur adaptierte Bekannte. Magico entwickelt Wein. Es gibt unglaublich viele Winzer, unterschiedliche Reben, und forscht kontinuierlich; hat etwas Serienreife er- Anbauorte und Geheimnisse rund ums Keltern. Zudem gibt es langt, wird es auch verwendet. So wie zum Beispiel auch nicht den einen Rebensaft, der allen schmeckt. Aber sehr der neue 12,7-Zentimeter-Mitteltöner. Membran- wohl setzen die Weinbauer einen eigenen Qualitätsstandard, der material ist nach wie vor Nanographene-Kohlefaser, zwischen Supermarkt-Palette und Luxus-Unikat angesiedelt ist. dessen geänderte Zusammensetzung die Relation Seit rund 16 Jahren steht Magico für die Erzeugung edelster zwischen Steifigkeit und Gewicht ein weiteres Mal Klang-Tropfen. Über Jahre war das Erleben der Ausnahme-Perfor- verbessert. Die neue beschichtete Schaumstoff- mance dieser Lautsprecher einem kleinen, exklusiven und audio- Sicke soll nicht nur dauerhaft haltbar sein, sondern philen Publikum vorbehalten. Schon lange wurde Firmengründer dank geringsten mechanischen Verlusten auch dem Alon Wolf bedrängt, eine günstigere Serie zu schaffen. Für einen Impulsverhalten zugute kommen und geringe Ver- 08/15-Hersteller ist diese Aufgabe nicht schwer zu lösen: Preis- zerrungswerte ermöglichen. Im Unterschied zur wertere, weil in höherer Stückzahl produzierte und/oder mit A3 mit zwei 18er-Tieftönern arbeiten im geschlosse- geringerem Materialeinsatz gefertigte Gehäuse und Chassis kom- nen Gehäuse der A5 drei 23er-Bässe, alle bestückt biniert man mit einer einfacheren Weiche, fertig ist die Ein- mit einer hochsteifen Nanographene-Kohlefaser- stiegsserie. Aber Magico gilt als einer der weltweit führenden Her- membran. Die Schwingspulen mit Wicklungen aus steller von High-End-Lautsprechern und hat folglich einen Ruf zu reinem Titan – sie haben einen Durchmesser von verlieren. Die Amerikaner setzen technische und klangliche Stan- fast 13 Zentimetern – tauchen in antriebsstarke dards, wie also soll eine »Einsteiger«-Linie funktionieren? Sie Magnetsysteme ein. Mit Unterstützung massiver muss zum einen den haptischen »Spirit« der Top-Modelle ver- Rechenpower, die thermische, elektromagnetische breiten und deren Klang-DNA beinhalten, darf sich aber den und mechanische Parameter erfasst, hat Magico die größeren Geschwistern nicht zu dicht an die Fersen heften. Im Fal- Abstrahleigenschaften optimiert. le der A1 und der A3 ist diese Gratwanderung gut gelungen. Mit der im eigenen, mit Hightech-Materialien be- Äußerst kultiviert wirkt das schwarze Aluminium-Gehäuse der dämpften Gehäuse sitzenden 28-Millimeter-Beryl- A5, einem Klangkörper aus immerhin 82 Kilogramm Material. lium-Kalotte gibt es dann doch ein sehr gut bekann- Bei aller Schlichtheit der Form macht die handwerkliche Umset- tes Chassis zu entdecken. An ihrer Belastbarkeit, den dynamischen Fähigkeiten und dem geringen Ver- zerrungsniveau gab es schlicht nichts zu verbessern. Die auf Phasenlinearität optimierte Frequenzweiche Test: Lautsprecher Magico A 5 arbeitet mit 24 Dezibel Flankensteilheit und ist un- ter anderem mit Bauteilen von Mundorf bestückt, darunter sind auch die nagelneuen »MRes Ultra«- Mit der A5 hat Magico ein innovatives Laut- Widerstände, die dank ihrer auffälligen roten Farbe sprecher-Meisterwerk geschaffen – mit reichlich sofort ins Auge stechen. Magico ist der erste Herstel- ler, der diese aus Kupfer/Manganin-Folie gefertigten Membranfläche und geschlossenem Gehäuse. Bauelemente einsetzt. Kerntugend ist nach Angaben Heiliger Gral 1/2021 hifi & records
LAUTSPRECHER des Kölner Herstellers die Ab- wesenheit jeglicher Verzer- rungen, welche andere Bau- formen von Widerständen aufweisen sollen. Kraft und Konzentration sind vonnöten, um die Magico in den Hörraum zu bringen, aus ihrer Verpackung zu be- freien und am Hörplatz aus- zurichten. Letzteres funktio- niert zunächst am besten ohne Spikes und ist auch kein Hexenwerk, denn die A5 ist zum Glück keine Diva. Aller- dings besitzt sie erheblich größeres »Get Rhythm« von Ry Cooder sind plötz- hörte sich an, als hätte jemand eine Pla- Klangpotential, als zunächst absehbar lich nicht wiederzuerkennen. Es gibt ne über die Musiker geworfen. Es ist mir war. Immerhin war der Edel-Vollverstär- deutlich mehr Dynamik, und der Bass- auch ein Rätsel, wie die A5 derart ein- ker Pass INT-60 im Einsatz, und ich war bereich kommt einer Sensation gleich – drucksvoll für ein Mehr an dynamischer bereits in den ersten Stunden mit der tief, druckvoll, knochentrocken und mit Bandbreite sorgen kann. Die »Mond- Magico erstaunt, welche Darbietung die- anmachender physischer Wucht. In stär- scheinsonate« in der Interpretation der ses schwarze Kaliber sowohl mit dem kerem Maße als die beiden kleineren Ge- Jazzrausch Big Band zeigt dies beispiel- Clearaudio Anniversary als auch mit mei- schwister öffnet die A5 das Fenster zur haft, denn über die Magico spielen die nem Marantz-SACD-Player ablieferte. Musik noch weiter und setzt mit ihrer of- Bläser jeweils leiser und lauter als über Klar gibt es Einspieleffekte und auch im- fenen und klaren Spielweise Maßstäbe. andere Schallwandler. Das Schlagzeug mer das Potential zur weiteren Optimie- Geradezu exemplarisch ist ihr Hoch- wirkt schneller und ist auf jeden Fall rung, aber die Motivation dafür wollte tonbereich. Als ich meine Arbeitslaut- konturierter, auch der pulsierende Bass sich nicht so recht einstellen. Denn die sprecher zu einem kurzen Vergleich her- ist an Präzision nicht zu toppen – das ha- Magico A5 machte vom ersten Moment anzog, mutmaßte ich schon, dass deren be ich zuvor nicht einmal in annähernd an Musik. Und wie! Vertraute Alben wie Hochtöner nicht mitspielen, denn es vergleichbarer Form gehört. Doch dann kam der Tag, der alles än- derte: Es begann mit der harmlosen An- kündigung einer Speditions-Lieferung. Nach dem Auspacken standen der CD- Spieler SDR-4000 SV, der Vorverstärker DMC-30 SC und die ebenfalls für einen Test vorgesehene Stereoendstufe DMA- 250 S3 aus dem Hause Spectral inklusi- ve passender MIT-Verkabelung in mei- nem Hörraum. Spectral! Hatte Wilfried Kress nicht einmal schwarz auf weiß konstatiert, »dass es Verstärker gibt – und Spectral«? Wie recht er damit hat, sollte ich bald erfahren. Erinnern Sie sich an den Moment, wenn Raumschiffe in Science-Fiction- In der Qualität der Chassis ist die Kern- kompetenz von Magico begründet. Links der neue Mitteltöner mit Nano- graphene-Kohlefasermembran und Doppel-Magnet-System. hifi & records 1/2021
Filmen von Normal- auf Lichtgeschwindigkeit be- schleunigen? So ist es mir an meinem Hörplatz ergan- gen. Ahnungslos legte ich das Livealbum »In Concert« von Dead Can Dance in den Spectral-Player, es sollte ja schließlich ein vorsichtiger Erstkontakt werden. In einer 2013 veröffentlichten Konzertkritik war Folgen- des zu lesen: »Der faszinierende Charakter eines Auf- tritts von Dead Can Dance wirkt nicht zuletzt deshalb so einzigartig, weil sich dessen besondere Atmosphäre außerhalb eines Konzertsaals kaum rekonstruieren lässt.« Dieser Aussage widerspreche ich heute im An- gesicht von Spectral-Elektronik und Magico A5 vehe- ment. Zwei magische Konzertstunden sind wieder le-
LAUTSPRECHER bendig, die Bilder des Events sind in Labor-Report meinem Kopf gespeichert, und mit dem jetzt realistischen Soundtrack ist der Ge- E in hochinteressanter Lautsprecher, der nuss perfekt. so manches anders macht als andere. Vermeintlich unspektakulärer geht es Zum einen geht die Offenheit der A5 zu, wenn Fausto Mesolella mit hoher nicht mit einem überzogenen Hochton Kunstfertigkeit die Saiten seiner Gitarre einher, im Gegenteil. Am anderen Ende zupft. Kein Ton ist Zufall, der Nachhall des Spektrums bleibt die Magico auch im ist klar seiner Ursache zuzuordnen, und kleinen Messraum sehr präzise, hier zahlt der Raum ist einfach da – nicht zu klein, sich das geschlossene Gehäuse aus. Die nicht zu groß, sondern der Aufnahme- Senke um 300 Hertz ist dem 1m-Messab- realität entsprechend. Mit zunehmender stand geschuldet, die Linearität der A5 Hördauer wird mir immer klarer, dass liegt bei ± 2,1 dB für das horizontale Ab- strahlverhalten und bei ± 1,6 dB unter 15 Spectral und Magico eine wunderbare Grad. Die Empfindlichkeit beträgt 88,5 dB Symbiose eingehen und zu hundert Pro- (2,83 V / 1m, 700 - 5.000 Hz). ■ zent das regenerieren, was in der Rille oder in Nullen und Einsen abgespeichert Frequenzgang horizontal 0°/15°/30° ist. Dieses 1:1-Verhältnis zwischen aufge- zeichneter und wiedergegebener Musik ist das klassische High-End-Versprechen – auf dessen Einlösung in dieser Quali- tät ich vier Jahrzehnte warten musste. Im Dezember jährt sich der Geburts- tag Ludwig van Beethovens zum 250. Mal, und ich erinnere mich daran, wie ich vor etwa 20 Jahren zum ersten Mal Tonale Balance im Raum, auf Achse dessen neunte Symphonie mit dem Or- chestre Révolutionaire Et Romantique unter John Eliot Gardiner über eine An- lage aus Mark-Levinson-Elektronik und Audiodata-Lautsprechern gehört habe. »First impression counts« gilt eben auch bei Klangeindrücken. Aber einen derar- leuchtender, und das Spektrum scheint Messabstand 1,0 Meter, 1/1 Oktave tigen technischen Entwicklungssprung sowohl in den unteren als auch höheren Impedanz Magico A5 in einer solchen Dramatik wahrzuneh- Oktaven erweitert. Ändere ich auch nur men, kam für mich doch überraschend. ein Detail an der penibel abgestimmten Minimum: 2,5 Ω @ 94 Hz Es ist genau dieselbe CD wie damals. Anlage aus Magico und Spectral sind die Und doch spielt das Orchester jetzt le- Auswirkungen sofort hörbar. bendiger, die Klangfarben erstrahlen Fazit So wie der Heilige Gral zu wahren Wun- Magico dern fähig gewesen A5 sein soll, verhält es sich auch mit dem Wasserfall Magico A5 Klang der Magico A5. Immenser Mate- BxHxT 27 x 114 x 38 cm rialaufwand, zu Ende gedachte und in- Garantie 5 Jahre novative Technik sowie der unbedingte Preis 29.500 Euro Wille, die Spitze zu besetzen, sind in der Vertrieb Audio Components A5 genial vereint. Sie setzt klanglich der- Harderweg 1 art hohe Maßstäbe, dass Alon Wolf und 22549 Hamburg sein Team den Wettbewerb bereits von Telefon 0 40 - 4 01 13 03 80 ihrer A-Klasse aus im Rückspiegel be- trachten können. Olaf Sturm ■ © monomedia Verlag, Schwabstraße 4, D-71106 Magstadt, Telefon 07159 / 949853, Fax 949530, www.monomedia.de hifi & records 1/2021 hifi & records erscheint viermal jährlich, Jahres-Abonnement Inland v 46, Ausland v 56
Test & Technik Standlautsprecher Leichtigkeit des Seins Beryllium, Nanographen, Alu – Magicos A3 setzt auf Leichtmetalle und HighTech. Das Ergebnis ist weder ein Leichtgewicht noch billig, wohl aber die erreichbarste Inkarnation einer faszinierenden Klangwelt, die den Hörer in Transparenz und Leichtigkeit schwelgen lässt. 30 6/20 stereoplay.de
Das Alugehäuse ist außen eloxiert, und fügt sich mit dezenten Maßen gut in Wohnräume ein. Die knapp 50 Kilogramm Lebendgewicht sieht man der schlanken Box auf keinen Fall an. agico-Vordenker Alon Bay, und so sannen die Magico- aber eben auch exorbitant teure M Wolf und Kompromisse – diese Verbindung wird in die- Ingenieure lange darüber nach, wie man einen Lautsprecher Q-Serie. Das bedeutet: Die Au- ßenhaut besteht aus massivem sem Leben nicht mehr Realität einfacher bauen könnte, ohne Aluminium, bei Magico kommt werden. Gerade, wenn es um die Kerntechnologien und die nur die Spezifikation 6061T6, den Gehäuse- und Membranbau klanglichen Tugenden aufgeben also Alu aus dem Flugzeugbau, geht, ist das Beste der in den zu müssen. Das Ergebnis hört zum Einsatz. Das hat nun unter USA beheimateten Kultlaut- auf den Namen A3 und ist eine Lautsprecherbauern wie High- sprecherschmiede gerade gut vollwertige 3-Wege-Standbox endern ob seiner Resonanz- genug. Dementsprechende Prei- mit Beryllium-Hochtöner und eigenschaften einen eher zwei- se mussten bisher für ausnahms- Vollalugehäuse für immerhin felhaften Ruf. Und auch Wolf los alle Konstruktionen aus 16.000 Euro Paarpreis. verwendet es nur unter der Prä- Hayward, Kalifornien, aufge- misse, dass die massiven Au- rufen werden. Leichtbau in Massiv ßenplatten vollkommen ruhig Doch der Ruf nach einer Als internes Vorbild für den Ge- gestellt werden können. preislich erreichbareren Box häusebau diente die weltweit Das gelingt in der A3 mittels hallte bis an die San Francisco hervorragend beleumundete, einer Innenkonstruktion aus 6/20 stereoplay.de 31
Test & Technik Standlautsprecher Die große Reinberyllium-Kalotte spielt auf eine aus Alu gedrehte Keine Experimente: Die Single-Wiring-Anschlüsse werden direkt in Waveguide-Konstruktion, die das Abstrahlverhalten harmonisiert. die hintere Aluwand geschraubt, stabiler geht es nicht. matrixförmigen Streben, die an zum anderen, um parasitäre In- somit zwischen den Nanoparti- töner zum Einsatz, der die strategisch ausgewählten Punk- nenraumresonanzen des ge- keln Reibung damit ideale Hauptarbeit im Stimmbereich ten mit den Außenwänden ver- schlossenen Volumens nicht Dämpfungseigenschaften bereit- übernimmt. Die mit 15 cm nur schraubt werden und diesen so heimlich nach außen treten zu stellt. Eine imposante 75-mm- leicht verkleinerte, etwas steiler jegliches „Klingeln“ nehmen. lassen. Zu deren Unterdrückung Schwingspule aus purem Titan trichterförmige Membran treibt Nicht weniger als sechs solcher dient auch die aufwendige treibt jeden der Bässe an und ein besonders starker Neodym- Zwischenböden halten das Ge- Membrankonstruktion, die eine bleibt dank der Überhangkons- Magnet an. häuse straff und steif, die zudem trichterförmige, mehrlagige truktion immer im homogenen in asymmetrischen Abständen Karbonfaserkonstruktion mit Magnetfeld, was beim hubge- Das Wunder im Hochton zueinander angeordnet sind, um einer Lage aus Nanographen fährdeten geschlossenen Prinzip Alle Chassis wurden bis auf die Gefahr von Restresonanzen verbackt. Das ist ein Hightech- besonders wichtig ist. Nano-Ebene durch eine Finite- nicht auf einen Frequenzbereich Material mit einer Graphitähn- Der doppelte Kohlenstoff- Elemente-Analyse optimiert. loszulassen. lichen Kohlenstoffstruktur, das Sandwich und die große Titan- Das ist erst recht beim Hochtö- Das obere Gehäusedrittel ist jedoch nur kleine, molekülähn- Schwingspule kommen auch ner wichtig, der eine mit 28 mm dabei geteilt, trägt es doch im liche Gitterelemente bildet und beim neu entwickelten Mittel- recht große Kalotte aus purem vorderen Bereich eine abgeteil- te Kammer für Mittel- und Hochtöner, während die Bässe zur Vermeidung von stehenden Wellen auf eine ebenfalls asym- metrische Volumenkonstruktion arbeiten. Beide werden prak- tisch nicht zusätzlich bedämpft, was lt. Magico auch gar nicht nötig ist. Hightech-Zutaten Denn die beiden 18-cm-Konen Die überwiegend mit steilen spielen auf ein geschlossenes 24-dB-Filtern berechnete Weiche ist hochwertig bestückt. Volumen, Bassreflexrohre lehnt Bauteile stehen bevorzugt im 90- man bei Magico ab, wo immer und 45-Grad-Winkel zueinander, um das möglich ist. Einerseits, um Beeinflussungen zu reduzieren. den Tiefbass so impulsgetreu wie möglich wiederzugeben, 32 6/20 stereoplay.de
Beryllium als Schwingfläche Eine Matrix aus Alu hält die Magico Wände zusammen und hemmt nutzt. Dieses Leichtmetall ist A3 deren Resonanzen, dank bekanntermaßen schwer zu ver- 16.000 Euro asymmetrischer Anordnung von Vertrieb: Audio Components arbeiten und auf Präzision zu Schrauben und Zwischenstreben. Telefon: 040 / 40 11 303 80 fertigen, weist jedoch Bestwer- www.audio-components.de te auf, wenn es um das geringe Maße (B×H×T): 23,5 × 112 × 27,5 cm Gewicht im Vergleich zu den dargestellten Raums und weni- Gewicht: 49,8 kg akustisch wichtigen Eigen- ger greifbarer Stimmortung lie- Messdiagramme schaften geht. ßen sich durch eine Verringe- 100 dB Magico A3 axial 10*hoch Frequenzgang 30*seitl. So neigt der Dome erst jen- rung des Hörabstandes ge- 90 dB seits der 40 kHz und damit weit schickt kontern – die A3 darf je 80 dB 70 dB 16 Ohm weg vom Hörbereich zum Auf- nach Raumakustik nicht zu weit 60 dB 8 Ohm 4 Ohm brechen in Resonanzen, ein vom Hörer stehen! 2 Ohm Impedanzverlauf 50 dB 1 Ohm 10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz zusätzlicher Waveguide harmo- Dann stand plötzlich auch Frequenzgang & Impedanzverlauf Ausgewogen, tief mit sanftem Bassabfall, nisiert in der Magico den die Stimme von Paul Simon im leicht zu den Höhen hin fallender Verlauf Abstrahlwinkel und reduziert Chor bei „Homeless“ wie eine 110 dB Magico A3 85 dB 90 dB Pegel- & Klirrverlauf 95 dB 100 dB ebenso wie das speziell be- religiöse Erscheinung im Raum. 100 dB 90 dB dämpfte rückwärtige Gehäuse Und beantwortete die Sinnfrage 80 dB die Verzerrungen. für einen High-End-Lautspre- 70 dB 60 dB cher neu: Soll er höchste Auf- 50 dB 20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz Die Welt der Stimmen lösung zeigen oder suboptima- Pegel- & Klirrverlauf 85-100 dB SPL Geringer Klirr, in Mittelton und Bass unkritisch Beim Hörtest hielten sich die les, gar historisches Material langsam steigend Redakteure nicht lange mit dem ein bisschen klangschöner dar- Untere Grenzfreq. -3/-6 dB 41/35 Hz Maximalpegel 99 dB Pflichtprogramm auf: Hans stellen als es ist? Die Magico Theesinks „Sympathy for the bleibt aufs erste Hören zu 100% Praxis und Kompatibilität devil“ zeigte schon nach weni- bei letzterer Philosophie. Und Verstärker-Kompatibilitätsdiagramm Gehobener Anspruch an Strom und Stabilität, gen Sekunden, dass die A3 bei doch ist sie weder Schönfärber potente aber nicht übertriebene Amps passen Klangfarben, Transparenz und Klangfarbenschattierung. Hier noch Weichspüler, lässt nichts Spannung 15,1 V Bass auf Weltklasseniveau war die Magico in ihrem Ele- vermissen, das gilt insbesonde- Impedanz-∆ 2,8 - 11 Ω Strombedarf 6,1 A spielte. Im Tiefton traf sie genau ment, servierte sie doch das eher re auch für Tiefbass und dyna- den goldenen Mittelweg zwi- inhomogene Werk in der Inter- mische Impulse. Raumakustik und Aufstellung Auf den Hörer richten, auf Mitteltönerebene. schen präzisem, federnd swin- pretation des LSO unter Gergiev Über ihren schlicht perfekt Hörabstand verringern bis klare Mittenortung gendem Bass und durchset- in seiner ganzen Komplexität. ausbalancierten Bass – sofern Hörabstand 1m 5m Wandabstand zungsfreudiger Souveränität, Mit viel Klangwärme war das nicht Extrempegel in der Tiefe Nachhallzeit 0m 0,2 s 1,5 m 0,8 s sodass selbst erfahrene Hörer ganze Orchester präsent, der gefordert waren – könnte man Bewertung ebenso Seiten vollschreiben wie Natürlichkeit 14 Die Magico ist Meister des Schönklangs, über die warmen, vollen Klang- farben. Doch ich wage eine Feinauflösung 15 aber lässt weder dynamisch noch im Prognose: Wer sie hören kann, Grenzdynamik 11 Bass irgendwelche Auflösung vermissen. wird sich vor allem an der Bassqualität 14 Stimmdarstellung berauschen, Abbildung 12 nicht sagen können, ob hier ein Hörer konnte mühelos jede und eine mehrstimmige Popauf- geschlossenes Volumen oder ein Klangfarbenmischung durch- nahme nach der anderen hören Plastizität & Transparenz – Weltklasse! Die ergreifende Stimmwiedergabe macht selbst Reflex am Werke war. Die hören und darin schwelgen, wollen. Von Queens „Bohemian suboptimale Aufnahmen zum Genuss Magico verband wie noch kein ohne dass ihm irgendwelche Rhapsody“ über Paul Simon und erzeugt eine regelrechte Hör-Sucht. Präzis-tiefer, knalliger Bass, der beste in der Passivlautsprecher vor ihr die Details überpräsent zu Gehör (s.o.) bis Grateful Deads „In the Passiv-Welt. Anspruchsvoll in der Aufstellung. Stärken beider Konzepte. gebracht worden wären. Dabei attics of my life“ – dieses mühe- Messwerte Praxis Wertigkeit Also gleich zur Kür: Tschai- fehlt aber weder dem überbor- los Plastisch-Ätherische ließ die 7 6 9 kovskys 3. Sinfonie ist eine denden, etwas tiefen Raum Hörer in Ehrfurcht erstarren und Testurteil Mischung aus nur scheinbar noch der Dynamik auch nur ein in höchsten Genusssphären ver- Klang absolute Spitzenklasse 66 eingängigen volksmusikhaften Iota an Information, die A3 war sinken. Ein Ausnahmelautspre- 0 10 20 30 40 50 60 70 Melodien und einer dynami- zugleich Genießerbox auf cher, der einen die eigene Mu- schen Tour de force durch sämt- höchstem Niveau und Monitor. siksammlung staunend neu ent- Gesamturteil 88 Punkte liche Instrumente, Register und Anflüge eines etwas zu weit decken lässt. Malte Ruhnke ■ Preis/Leistung überragend 6/20 stereoplay.de 33
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