TOP-THEMA 2015: ZUKUNFTS-TECHNOLOGIEN - INTELLIGENT. DIGITAL. VERNETZT 2015
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2015 Innovationskraft stärken Im Fokus: Cross Cluster Cooperation C3-Saxony Seite 24 Die Vision: Smart City Dresdens OB Dirk Hilbert im Interview Seite 36 / 37 Intelligent. Digital. Vernetzt. Top-Thema 2015: Zukunfts- technologien aus Sachsen ab Seite 12
NEXT 2015 | Inhalt INHALT 14 24 Zahlen, Termine, Projekte und Hintergründe Innovationen Kooperationen 4 Editorial 12 Mikroelektronik 24 C3-Saxony „In zehn Jahren hat sich Sachsens Leistungshalbleiter auf 300-Millime- Eine Cross-Cluster-Cooperation für Softwarebranche verdoppelt“ ter-Wafern und innovative Transis- Sachsen tortechnologien 7 Silicon Saxony in Zahlen Leistungszentrum für Mikro- und 26 EEAS und Cool Silicon Nanoelektronik 8 Jahreshighlights Neue Köpfe im Vorstand von Cool Neue MEMS-Fabrik stärkt Fertigungs- Silicon SE/SWM-Konferenz und kapazitäten in Ostdeutschland Sächsischer IT Summit Silicon Saxony Management GmbH MEMS-Sensoren für energieeffiziente koordiniert Zwanzig20-Forum „EEAS- Parlamentarisches Frühstück Smartphones Energy Efficient Aviation Solutions“ 10. Silicon Saxony Day SEMICON Europa in Dresden 16 Kommunikation / Mobilfunk 28 Forschung und Entwicklung AG Silicon Germany Viele Kleine statt einem ineffizienten Kohlenstoffnanoröhren für Großen – Die neue Mobilfunktech- Elektronik und Sensorik 50 Veranstaltungen 2016 nologie Neues Konzept für energieeffizientes Rechnen 51 Impressum 18 Automatisierungs- und Neues Forschungszentrum für Verfahrenstechnik Exzellenzcluster cfaed Selbstnavigierende Roboter im Einsatz für „Smart Fabs“ Achten Sie auf folgende Symbole, Ausgezeichnete Innovation für die wenn Sie sich für diese Fachberei- Verfahrenstechnik che interessieren: 3D-Revolution für die Industrie- produktion Mikro- und Nanoelektronik 20 Applikationen Software Smarte Sensoren für den Verkehr von morgen Applikationen Automobil der Zukunft APP! Intelligente Parkplätze Smarte Filter für die Industrie SMART! Smart Systems Silicon Saxony Fokusteam „Internet der Dinge“ Energiesysteme Vernetztes Gesundheitswesen 2
36 43 46 Politik und Verein und Standortmarketing Neue Kompetenzen Management GmbH 30 Digitales Sachsen 38 Neue Mitglieder 46 Services der Silicon Saxony Bildungsoffensive für die Zukunfts- ANSYS Germany Management GmbH branche Arcade Engineering Kooperationsanbahnungen und Digitalisierung auf Sächsisch: Die Cimetrix Projektbetreuung digitale Offensive Sachsen ENTIRETEC B2B Matchmaking Events – Beirat „Digitale Wertschöpfung“ 39 Langer EMV-Technik Kontakte knüpfen leicht gemacht 40 Faizod Samsung Innovation Days – GLOBAL TECHNOLOGIES Sprungbrett Weltkonzern 32 Silicon Saxony Lobbyarbeit Gnewekow Consulting 48 Angebote und Neuigkeiten Silicon Europe: Silicon Saxony e. V. Hans E. Winkelmann stärkt den Halbleiter-Standort Neues Arbeitskreis-Angebot: 41 Heinrich & Reuter Solutions AK „Start-up“ startet durch Europa High Tech Consulting 5. VDE/ZVEI Symposium Mikroelek- HighTech Startbahn Netzwerk Der Silicon Saxony e. V. bestätigt tronik – Cyber-Security im Fokus Initial Textil Service sein Gold Label 42 profi.com business solutions SEMI 49 Neue Gesichter im Silicon 34 Silicon Saxony im Gespräch Sherpa.Dresden Saxony Ministerpräsident Tillich: „Sachsen SilcoTek soll zum Impulsgeber für Industrie 43 TechniSat Automotive 4.0 werden“ 51 Silicon Saxony steht vor seinem 44 Siconnex customized solutions 15-jährigen Clusterjubiläum Bundeswirtschaftsminister in der Trymax „Fabrik der Zukunft“ TÜV Rheinland Industrie Service Sachsens Wirtschaftsminister zu Yole Developpment Gast beim Silicon Saxony e. V. 45 Neue Förderer 36 Interview mit Dresdens Allianz Pension Partners Oberbürgermeister Dirk Hilbert Dorint Hotel Dresden Gemeinsam Innovationen und For- euro engineering schungsergebnisse global sichtbar machen 3
NEXT 2015 | Zahlen,Termine, Hintergründe Interview Editorial „In zehn Jahren hat sich Sachsens Softwarebranche verdoppelt“ Interview mit: Prof. Dr. Frank Schönefeld Industrie 4.0 und das Internet der Dinge benötigen Kompetenzen in Software und Hardware. Softwarelösungen werden immer mehr zu einem Treiber für industrielles Wachstum. Vor allem durch die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft gewinnen diese an Bedeutung. Gleichzeitig wächst die Branche in Sachsen mit einem Beschäftigungsanstieg von durchschnittlich knapp acht Prozent im Vergleich zur sächsischen Industrie am meisten. Dies wird durch Prof. Dr. Frank Schönefeld nun auch im Silicon Saxony-Vorstand abgebildet. Der 57-Jährige ist Mitglied der Geschäftsleitung von T-Systems Multimedia Solutions und leitet das IT-Netzwerk Software Saxony sowie den Silicon Saxony-Fachbereich Software. Prof. Dr. Frank Schönefeld Vorstand Silicon Saxony e. V., Silicon Saxony wurde 2000 gegrün- Was bedeutet das im Detail? Geschäftsleitung T-Systems det und wird nun 15 Jahre alt. Was Multimedia Solutions GmbH sind die Aufgaben für die nächsten Wir sollten uns darauf konzentrieren, 15 Jahre? Wohin geht die Reise? das Sprachrohr für die IKT* zu bleiben. Das betrifft neben Hardware- auch Soft- Wenn man zurückschaut, sieht man, warethemen. Beides geht nur miteinan- dass viel geschafft wurde. Seit der Grün- der. Und Silicon Saxony als Netzwerk dung ist es gelungen, Silicon Saxony als sollte weiter entsprechende Formate für regional verankertes Netzwerk mit glo- den Dialog nutzen, entwickeln oder sich baler Reichweite zu positionieren. Dabei dort einbringen. Den Erfolg unseres sollte es auch bleiben. Wir haben es ge- Clusters werden wir sowohl an der Mit- schafft, für politische Entscheidungsträ- gliederentwicklung als auch an unserer ger in Land, Bund und EU ein anerkann- hoffentlich weiterhin zunehmenden Be- ter Partner zu werden. Wir tun gut deutung für die Gesellschaft messen. Foto: BLEND3 Frank Grätz daran, ein regionales Netzwerk zu blei- ben und gleichzeitig weiter nationale Haben Sie für den Standort so etwas und europäische Impulse zu setzen. We- wie eine Vision? sentliche Ideen für Silicon Germany und Silicon Europe kommen ja aus dem Um- Sie wissen ja, was man über Menschen feld von Silicon Saxony. In den nächsten mit Visionen sagt. Aber im Ernst: Sach- Jahren sollten wir diese Anstrengungen sen, hier vor allem das Dreieck Dresden- weiter verfolgen und die Beziehungen zu Leipzig-Chemnitz/Freiberg muss ein international agierenden Verbänden wie starker Forschungsstandort bleiben. Ich BITKOM, VDI, ZVEI und SEMI kontinuier- bin davon überzeugt, dass Silicon Saxo- lich festigen und ausbauen. Ich hoffe, ny mittelfristig auch ein Fertigungs dass wir dafür nicht die ganzen 15 Jahre standort für Chips bleiben wird. Dafür brauchen (lacht). sprechen die hohen Investitionssum- 4
Zahlen,Termine, Hintergründe | NEXT 2015 Foto: BLEND3 Frank Grätz men der Chipkonzerne. Eine große tions- oder Medizintechnik – sie alle Thema Mobile Communications. Wir Chance liegt in dem Thema Quer- könnten Chips aus Sachsen einkaufen. müssen diese Trends eben nur stets fest schnittstechnologien: Silicon Saxony ist Gleichzeitig sind wir als Branchennetz- im Blick haben und über den europäi- heute ein integrierter Technologiestand- werk in der Pflicht, uns in den gesell- schen Tellerrand hinaus schauen. Um ort und verfügt über ideale Vorausset- schaftlichen Dialog einzubringen. Hier unser Wachstum fortzusetzen, benöti- zungen, Cross-Industrie-Innovationen in geht es mir vor allem um die gesell- gen wir ausreichend Fachkräfte. Das be- Bereichen wie Automotive, Biotechnolo- schaftlichen Folgen der Digitalisierung. deutet, dass wir das Interesse junger gie und Maschinenbau zu entwickeln. Diese bleiben nicht aus, das dürfte je- Menschen bereits in der Schule auf die Auch die Software-Branche wird boo- dem klar sein. Das Thema „Smart City“ IKT und ihre Berufschancen lenken. Vor men: In den nächsten zehn Jahren rech- stellt Städte und ihre Bewohner vor Ver- allem Mädchen und Frauen müssen wir ne ich mit einer Verdopplung, und zwar änderungen. Indem wir 2015 den Smart als Technologiebranche die Tür noch sowohl bei der Anzahl der Mitarbeiter City-Dialog für Dresden nicht nur unter weiter öffnen, sie sind eine Zielgruppe, als auch bei den Unternehmen. 2025 technischen, sondern auch kulturellen, der in der Vergangenheit zu wenig Be- arbeiten in etwa 4.600 sächsischen verwaltungstechnischen und sozialen achtung geschenkt wurde. Gleichzeitig Softwareunternehmen um die 46.000 Fragen mit Bürgern diskutiert haben, braucht Sachsen Leuchttürme für inter- Menschen. sind wir in die richtige Richtung gegan- nationale Ausbildung. Mindestens ge- gen. Silicon Saxony soll und muss sich nauso wichtig ist eine positive Gründer- Und wie kann Silicon Saxony von der weiter in solche Dialoge einbringen. szene. Da gibt es bereits erste, gute Digitalisierung profitieren? Ansätze, die ausbaufähig sind. Was muss für weiteres Wachstum Aus technologischer Sicht bieten vor geschehen – und was sind die Und was ist noch notwendig? allem neue Anwendungsgebiete für mo- Rahmenbedingungen dafür? bile, sichere und smarte Systeme Wir wissen ja, dass es in Sachsen viele Wachstumsmöglichkeiten. Außerdem hat Weitermachen wie bisher. Die Markt- engagierte, ambitionierte und vielver- Sachsen die Chance, das Land der Sys- nachfrage kommt durch makro-ökono- sprechende Initiativen und Aktivitäten temlieferanten zu werden. Egal ob Ver- mische globale Trends von ganz allein, gibt, deren Arbeit sich auf Einzelelemen- kehrs-, Sicherheits-, Mobilkommunika- denken Sie nur an das eben erwähnte te konzentriert. Um daraus ein Startup- 5
NEXT 2015 | Zahlen,Termine, Hintergründe Ökosystem zu entwickeln, muss man Mich treiben hier zwei Dinge. Auf der ei- guten Weg. Es sind noch ein paar Ent- das bisherige System öffnen: Wir benö- nen Seite möchte ich in der Technologie- scheidungen abzuwarten und ehrlicher- tigen einen Überblick über alle Akteure community für mehr Verständnis wer- weise hätte ich die Gründung dieses Ins- im System. Die bestehenden Förderpro- ben. Obwohl wir ein Branchennetzwerk titutes lieber heute als morgen. Geplant gramme sind vernünftig, in dem System sind, müssen wir erkennen und akzep- ist ein reales Forschungsinstitut mit ei- fehlt der Anteil an echtem Private Equity tieren, dass die Software- und Mikro- genen Lehrstühlen, Studenten und wis- in relevanter Höhe. Gleichzeitig fehlt elektronikbranche zum Teil nach unter- senschaftlichen Mitarbeitern. Wir verfol- eine gezielte Markteinführung; vor allem schiedlichen Gesetzen agieren. Das ist gen einen globalen Anspruch. Ziel ist es, diese Lücke könnte Silicon Saxony als nicht schlimm, man muss es nur verste- dieses Institut überregional sichtbar zu Netzwerk schließen. Das Interesse sollte hen. Gleichzeitig muss man Digitalisie- machen – und Sachsen als Software- bei den Mitgliedsunternehmen vorhan- rung ganzheitlich betrachten: Ohne und IKT-Standort überregional zu positi- den sein. Software gibt es keine digitale Transfor- onieren. mation, jedoch ist sie ohne passende Innerhalb des Vorstandes repräsen- Hardware ebenfalls eine Illusion. Vielen Dank für dieses Gespräch. tieren Sie auch die vielen Soft- Zweitens haben wir in den letzten Jah- wareunternehmen. Vor welchen Auf- ren sehr stark für ein Software-Institut * IKT...Informations- und Kommunikations- gaben stehen Sie hier? gekämpft, nun ist alles auf einem sehr technologie Foto: Silicon Saxony e. V. Helmut Warnecke, Gitta Haupold und Heinz Martin Esser (v. l. n. r.) wurden im November 2014 als Vorstände des Silicon Saxony e. V. bestätigt. Neu dabei: Prof. Dr. Frank Schönefeld. 6
Zahlen,Termine, Hintergründe | NEXT 2015 Editorial Silicon Saxony in Zahlen Mitgliedsentwicklung: Jahr Mitglieder 2000 20 2015 320* *Stand 15.10.2015 Veranstaltungen: 15.000 Teilnehmer 2011-2015 2011 2012 2013 2014 2015 Regionale Verteilung der Mitglieder: 90 Mitglieder 217 Mitglieder Deutschland Sachsen 3 Mitglieder USA 10 Mitglieder Europa 7
NEXT 2015 | Zahlen,Termine, Hintergründe Jahreshighlights Multikonferenz und IT Summit in Dresden – Sachsen blickt in die digitale Zukunft Vom 17. bis 20. März fand die Multikon- ferenz Software Engineering & Manage- ment im Dorint Hotel Dresden statt. Hö- hepunkt der mehrtägigen Veranstaltung war der abschließende Sächsische IT Foto: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus Summit im Stadion Dresden. Namhafte Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, darunter Martin Dulig, Sachsens Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, diskutierten mit 350 Teilnehmern die aktuellen Trends der di- gitalen Transformation. Jahreshighlights Parlamentarisches Frühstück in Berlin – Silicon Saxony-Vorstand wirbt für Mikroelektronik „High Tech in Deutschland – Mikroelektro- Kompetenz des Clusters Silicon Saxony erstatter der SPD-Bundestagsfraktion im nik im Gespräch“ lautet die Überschrift vor Abgeordneten des Bundestages, Ver- Haushaltsausschuss des Bundestages ist des neuen Veranstaltungsformats des tretern des Bundeswirtschaftsministeri- Jurk ein wichtiger Ansprechpartner für die Netzwerkes Silicon Saxony im politischen ums sowie wissenschaftlichen Mitarbeiter deutsche Mikroelektronikbranche. Dis- Berlin. In diesem Rahmen ging es erst- mehrerer Bundestagsbüros vorzustellen. kutiert wurden unter anderem die Rolle mals am 10. Juni um die Herausforderun- des Mittelstands bei der Umsetzung gen im Umfeld der „Industrie 4.0“ für die Erfolgreich, wie sich zeigte. So kam es am „Industrie 4.0“ in Deutschland sowie die Digitale Agenda der Bundesregierung. Die 22. September zu weiteren Gesprächen aktuelle EU- und Forschungspolitik. Vorstandsmitglieder um Heinz Martin Es- mit Sachsens ehemaligem Wirtschafts- ser nutzten die Chance, die Arbeit und minister Thomas Jurk (SPD). Als Bericht- Silicon Saxony e. V. 8
Zahlen,Termine, Hintergründe | NEXT 2015 Jahreshighlights Silicon Saxony Day 2015 – Netzwerken leicht gemacht Am 7. Juli brachte der 10. Silicon Saxo- Entwicklungen und Trends rund um das ny Day Experten aus Wirtschaft, Wis- „Internet der Dinge“ wurden hier von senschaft und Forschung branchenüber- IBM, Infineon, T-Systems, der TU Dres- greifend zusammen. Unter dem Motto den sowie Cisco Systems vorgestellt. „Intelligent.Digital.Vernetzt“ drehte sich Eine Fachausstellung veranschaulichte im Internationalen Congress Center zudem Kompetenzen zahlreicher Netz- Dresden (ICC) alles um die aktuellen werkmitglieder, bot Raum für Koopera- Foto: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus Technologie- und Branchentrends aus tionen und den Informationsaustausch. den Bereichen Mikro- und Nanoelektro- nik, Software, Energiesysteme, Medizin- Ein ganztägiges B2B-Matchmaking- technik sowie Smart Everything. Event, ein Speed Dating mit IKT-Studen- ten und -Absolventen mehrerer sächsi- Über 500 Teilnehmer folgten der Einla- scher Universitäten und Hochschulen, dung des Silicon Saxony e. V. bei bestem eine Ausstellung mit 50 Ausstellern Sommerwetter. Insgesamt fünf Fach- sowie ein exklusiver SOI-Workshop run- sessions zu den Themen „Smart Fab“, deten den 10. Silicon Saxony Day in „Intelligente Systeme für die Leistungs- Dresden ab. Bis in den späten Abend elektronik“, „Smart City“, „Intelligente tauschten sich die Vertreter wichtiger Systeme für die Medizintechnik“ sowie sächsischer Unternehmen mit Politi- „Intelligente Energiespeichersysteme“ kern, Wissenschaftlern, Forschern und stießen bereits in den frühen Morgen- Fachbesuchern aus. Das durchweg posi- stunden auf höchstes Interesse. tive Fazit lautete: Hier wird Netzwerken Foto: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus leicht gemacht. Nach einer kurzen Netzwerkpause in- formierte eine hochkarätig besetzte Weitere Informationen zum B2B- Plenarveranstaltung über das bestim- Matchmaking finden Sie auf Seite 47. mende Thema der kommenden Jahre. Foto: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus Foto: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus 9
NEXT 2015 | Zahlen,Termine, Hintergründe Jahreshighlights Fotos: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus SEMICON Europa 2015 Auf der SEMICON Europa 2015 in Dresden kam die europäische Halb- leiterindustrie vom 6. bis 8. Oktober erneut zu ihrem wichtigsten Branchenevent zusammen. Rund 400 Aussteller und über 6.000 nik befassten. „Damit bringen wir die » Fachbesucher aus über 60 Ländern wa- Halbleitertechnologie in direkten Kon- Um immer auf dem aktuellen Stand zu ren gekommen, um sich mit ihren Neu- takt zu jenen Branchen, die den Einsatz sein, müssen wir uns einen Überblick entwicklungen zu präsentieren und über von Chips derzeit am stärksten voran- über den Markt verschaffen – sprich: die aktuellsten Trends der Branche aus- treiben“, so Stephan Raithel, Managing Was wünschen sich potenzielle Kunden? zutauschen. Dabei war die Leitmesse Director von SEMI Europe. Was benötigt der Markt und was sind der Halbleiterindustrie auch für den Sili- aktuelle Trends? Dafür ist die SEMICON con Saxony e. V. wieder ein voller Erfolg: In hochkarätigen Industriemeetings dis- die beste Gelegenheit.“ Mit 40 Ausstellern auf dem Gemein- kutierten Manager namhafter Unterneh- Thomas Völlinger, Bereichsleiter schaftsstand zeigte das Hightech-Netz- men wie Intel, Microsoft, Infineon, ST Robotik, isel Germany AG werk seine Kompetenzen entlang der Microelectronics, Globalfoundries oder gesamten Wertschöpfungskette. Bosch sowie Experten aus der Forschung » darüber, wie die aktuelle industriepoliti- Die SEMICON Europa ist die ideale Im Fokus standen dieses Jahr die zuneh- sche Strategie der Europäischen Kom- Plattform, um sich mit anderen euro mende Integration neuer Technologien mission umgesetzt werden kann. Ziel ist päischen Firmen auszutauschen und und der verstärkte Einsatz von Smart es, die Branche in Europa in den kom- zu vergleichen. Für uns ist es dabei Systems. Erstmals rückte der Branchen- menden Jahren weiter zu stärken und besonders interessant zu erfahren, verband SEMI die Anwenderindustrien attraktive zukünftige Märkte für die eu- welche Technologien potenzielle ins Blickfeld und bot spezielle Sessions ropäischen Halbleiterhersteller zu iden- Kooperationspartner benötigen, um an, die sich mit Mikroelektronik in der tifizieren. Trends früh zu erkennen und zukunfts- Automobilindustrie, Medizintechnik und weisende Lösungen zu entwickeln.“ in der modernen Kommunikationstech- Ronny Neubert, Sales Manager Europe, 3D-Micromac AG » Zur diesjährigen SEMICON Europa ist mit elf teilnehmenden Instituten erstmals der Großteil der Fraunhofer Mikroelek tronik vertreten. Bereits am ersten Tag war das Interesse an unserer Arbeit, unserem Leistungsspektrum sowie dem Aufbau der Fraunhofer-Gesellschaft sehr groß.“ Melanie Ruge, Marketing Fraunhofer-Institut für Integrierte Fotos: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus Schaltungen IIS, Institutsteil Entwurfs- automatisierung EAS 10
Zahlen,Termine, Hintergründe | NEXT 2015 Jahreshighlights SAXONY! – Get Together Anlässlich der SEMICON Europa 2015 Gespräch und tauschten Erfahrungen Peter Nothnagel lud der Sächsische Staatsminister für aus. Zu den unterstützenden Partnern Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Martin zählten neben der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH Dulig am 6. Oktober zum Gastgeber- Sachsen GmbH die Landeshauptstadt abend in den „Kleinen Schlosshof“ des Dresden, die SEMI Europe sowie der Sili- Residenzschlosses Dresden ein. Hier ka- con Saxony e. V. und die Organic Electro- men über 400 namhafte Gäste aus In- nics Saxony GmbH. „Die SEMICON Europa 2015 hat dustrie, Wissenschaft und Politik in ent- den Mikroelektronik-Standort spannter Atmosphäre miteinander ins Sachsen in seiner ganzen Vielfalt und Kompetenztiefe gezeigt. Das ist wichtig, einerseits für die An- siedlungsentscheidung von In- Jahreshighlights vestoren, aber auch für das Ver- trauen beim Kunden in die Inno- AG Silicon Germany nimmt mit vations- und Lieferfähigkeit Ministerpräsidenten Tillich Fahrt auf sächsischer Unternehmen.“ Im Umfeld der SEMICON Europa fand am Deutschland wurden speziell die Besu- 6. Oktober die jüngste Sitzung der AG che von Bundeskanzlerin Merkel und Silicon Germany in Dresden statt. Erst- Wirtschaftsminister Gabriel in Dresden mals übernahm das neue Leitungstan- gewürdigt. Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas dem Stanislaw Tillich und Dr. Reinhard informierte anschließend über das neue Ploss die Führung der Veranstaltung. Ein Mikroelektronikprogramm der Bundes- klares Zeichen, Silicon Germany auf regierung. Ebenfalls im Fokus: das Sym- höchster politischer und wirtschaftlicher posium Mikroelektronik vom ZVEI/VDE Ebene für den Bereich IKT zu etablieren. in Berlin, die Förderprogramme „ECSEL“ und „PENTA“ sowie die „Industrial Data Neben der weiteren nationalen Entwick- Space Initiative“ und die „Nationalen lung der AG und der Vorstellung der neu- Leistungszentren“ der Fraunhofer-Ge- esten Mitglieder Bitkom und Samsung sellschaft. Foto: Silicon Saxony e. V. 11
NEXT 2015 | Innovationen Mikroelektronik Leistungshalbleiter auf 300- Millimeter-Wafern und innovative Transistortechnologien Infineon und GLOBALFOUNDRIES investieren weiter in den Standort Dresden. Insbesondere die Anforderungen ständig Auch Infineon Technologies will in den vernetzter, mobiler Geräte der neuesten nächsten Jahren am Standort Dresden Generation sowie der kommenden IoT- „mehrere Hundert Millionen Euro“ inves- Relevanz: Systeme werden hervorragend erfüllt. tieren, kündigte Konzernchef Dr. Rein- Mikroelektronik, Industrie Die neue 22FDX-Technologie-Plattform hard Ploss kürzlich an. „Unsere Investiti- 4.0, Power-Elektronik, Energieeffizienz wird im Dresdner GLOBALFOUNDRIES- onen in Forschung, Entwicklung und Fer- Werk Fab 1 entwickelt und anschließend tigung sichern unsere Wettbewerbsfä Kurzinhalt: für den Weltmarkt bereitgestellt. Für die higkeit und so den zukünftigen Erfolg.“ Die Waferfabriken von Infineon Entwicklung der Technologie und den Die Einbindung von Infineon im Silicon und GLOBALFOUNDRIES gehören weiteren Ausbau der Produktionskapazi- Saxony und die guten politischen Rah- zu den modernsten weltweit. täten will das Unternehmen bis Ende menbedingungen seien dabei „sehr hilf- Beide bauen ihre Technologien 2017 in Sachsen 250 Millionen US-Dol- reich“, so Ploss. Schon seit 2013 produ- kontinuierlich weiter aus. lar investieren. ziert Infineon in den ehemaligen Reinräu- men von Qimonda auf 300-Millimeter- Mehr Informationen: Die neue 22 Nanometer-Linie soll die be- Dünnwafern Leistungshalbleiter. In die- www.globalfoundries.com stehende Volumenfertigung in 28 Nano- sem Marktsegment ist Infineon seit www.infineon.de meter-Technologie ergänzen; die Vorseri- Jahren Weltmarktführer und will seine enproduktion beginnt bereits im zweiten Kapazitäten in Dresden weiter ausbauen. Halbjahr 2016. Mit der Einführung von 22FDX schlägt GLOBALFOUNDRIES ein Die enorme Bedeutung beider Unterneh- weiteres Kapitel in der Innovationsge- men, sowohl von GLOBALFOUNDRIES als schichte des Silicon Saxony auf. Das Un- auch von Infineon, wurde während des ternehmen stellt seinen Kunden immer Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Innovationen aus Dresden verändern die wieder neue Technologien zur Verfügung Merkel am 14. Juli in Dresden deutlich. (Halbleiter-)Welt. So hat GLOBALFOUND- und hat seit seiner Gründung 2009 mehr Zusammen mit Bundesforschungsmi- RIES kürzlich eine vollkommen neue als 5 Milliarden US-Dollar in Dresden in- nisterin Johanna Wanka und Minister- Halbleitertechnologie vorgestellt, die so- vestiert. Damit ist der Standort Dresden präsident Stanislaw Tillich informierte wohl eine hohe digitale Leistungsfähig- das größte und modernste Halbleiter- sich Merkel in beiden Werken über Tech- keit aufweist und gleichzeitig extrem werk in Europa. nologien und Entwicklungen am Stand- stromsparend und kostengünstig ist. ort. Foto: Infineon Technologies AG Foto: Infineon Technologies AG Infineon-Chef Dr. Reinhard Ploss (li.) zeigt Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundes forschungsministerin Johanna Wanka (2.v.r.) und dem sächsischen Ministerpräsidenten 12 Stanislaw Tillich einen 300mm Wafer mit Leistungshalbleitern.
Innovationen | NEXT 2015 „Infineon ist sehr erfolgreich auf den globalen Märkten. Der Standort Dresden wird in seiner erweiterten Mission für alle Infineon Ge- schäftsbereiche fertigen und entwickeln. Wir müssen daher weiterhin auf den Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit achten. Dabei setzen wir auf unsere hochqualifizierten und erfahrenen Mitarbeiter sowie auf die konsequente Automatisierung unserer Fertigungen. Die ausge- zeichnete Infrastruktur und die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Netzwerk Silicon Saxony sind weitere wichtige Erfolgsfaktoren. Die Rolle der Mikroelektronik als wichtiger Treiber für die Bewältigung der aktuellen Megatrends wird von der Öffentlichkeit und den Entschei- dern in der Politik inzwischen besser verstanden – aber wir dürfen nicht nachlassen, dies immer wieder zu betonen.“ Helmut Warnecke Vice President Silicon Saxony e. V. und Geschäftsführer Infineon Technologies Dresden Foto: VDE/VDI-Gesellschaft Foto: Jürgen Lösel Mikroelektronik Leistungszentrum für Mikro- und Nanoelektronik: Innovationen für den sächsischen Mittelstand Die Forschung vorantreiben, Innovationen schneller in Anwendungen und Produkte umset- zen und damit die Region stärken, das soll dem neuen Leistungszentrum „Funktionsinteg- ration für die Mikro-/Nanoelektronik“ gelingen. Dazu wollen vier sächsische Fraunhofer- integration für die Mikro- und Nanoelek- troniksysteme in Erlangen ist das Zent- Einrichtungen gezielt mit den Techni- tronik soll die Stärken von Forschung rum in Dresden das dritte Pilotvorhaben schen Universitäten Dresden und Chem- und Wirtschaft regional bündeln“, erläu- dieser Art in Deutschland. Finanziert nitz sowie interessierten Unternehmen tert Professor Dr. Hubert Lakner, Ge- wird das Leistungszentrum während der zusammenarbeiten. Inhaltlich konzen schäftsführender Direktor des Fraunho- zweijährigen Pilotphase durch den Frei- triert sich das Leistungszentrum in der fer-Institutes für Photonische Mikrosys- staat Sachsen, die Fraunhofer-Gesell- Pilotphase vor allem auf Mikroelektro- teme in Dresden und Vorsitzender des schaft und Industriepartner. mechanische Systeme (MEMS) wie Sen- Direktoriums des Fraunhofer-Verbundes soren und Aktoren sowie auf die System Mikroelektronik. Weitere Informationen: integration in der Industrieautomation. Neben dem Leistungszentrum für Nach- www.leistungszentrum-mikronano.de „Das Leistungszentrum zur Funktions haltigkeit in Freiburg und dem für Elek 13
NEXT 2015 | Innovationen Foto: IHK Erfurt Mikroelektronik Neue MEMS-Fabrik stärkt Fertigungs- kapazitäten in Ostdeutschland Der international agierende Halbleiterhersteller X-FAB setzt auf den Ausbau in der Fertigung und hat 2015 einen neuen MEMS-Reinraum in Erfurt eröffnet. Sie ermöglichen den Austausch von digi- und Fertigungskapazitäten, sondern taler und analoger Welt: mikroelektro- stärkt auch den X-Fab-Standort Erfurt mechanische Bauelemente und Senso- ganz wesentlich“, so Rudi De Winter, CEO Relevanz: ren. Diese MEMS-Technologien arbeiten der X-FAB Gruppe. MEMS, Sensorik, mit winzigen Strukturen, die 50 Mal klei- APP! Internet der Dinge, ner als ein menschliches Haar sind. Sie Die X-FAB Gruppe beschäftigt weltweit Software, messen nicht nur den Reifendruck beim heute mehr als 2.500 Mitarbeiter, unter SMART! Energieeffizienz Auto, sondern stecken auch in moder- anderem in den USA und Malaysia. In nen Smartphones. Eingesetzt werden Deutschland hat X-FAB neben Erfurt MEMS auch in der Medizintechnik, um auch Fertigungsstätten in Dresden und Kurzinhalt: etwa medizinische Daten beim Men- Itzehoe. Bereits im Sommer 2014 wurde Mit einer neu gebauten MEMS- schen zu messen. mit dem Reinraumausbau in Erfurt be- Foundry in Erfurt stärkt Halblei- gonnen. Mit der Fertigstellung und Inbe- terhersteller X-FAB den Hightech- Im Februar 2015 hat der Halbleiterspe- triebnahme des Reinraumes erfolgt nun Standort Ostdeutschland. zialist X-FAB seinen neuen MEMS-Rein- die Installation und Vorbereitung der raum in Erfurt eröffnet. Auf rund 1.300 Fertigungsanlagen für die Produktion. Mehr Informationen: Quadratmetern entstehen hier zukünf- Die Prototypenfertigung ist für die 2. www.xfab.com tig Druck- und Beschleunigungssenso- Jahreshälfte 2015 vorgesehen, damit ren, Mikrophone und Mikrofluidiksyste- im ersten Quartal 2016 die Volumen- me. „MEMS-Technologien sind weltweit produktion starten kann. In die neue stark gefragt, die Wachstumsaussichten Produktionsstätte investiert X-FAB ins- für diesen Bereich sehr positiv. Die neue gesamt 40 Millionen Euro. MEMS-Fabrik erweitert damit nicht nur unsere technologischen Möglichkeiten 14
Innovationen | NEXT 2015 „Der Markt für MEMS-Elemente wächst weiter überdurchschnittlich. Gegenwärtig kommen ca. 15 Mrd. MEMS-Elemente pro Jahr auf den Markt. In 2020 wird sich diese Zahl auf ca. 30 Mrd. verdoppeln. Im Zuge der Weiterentwicklung des ‘Internet der Dinge’ werden immer größere Mengen an MEMS benötigt, die eine direkte Messwert-Erfas- sung, -Verarbeitung und -Übertragung aller am Kommunikationspro- Dr. Torsten Thieme zess beteiligten ‚Dinge‘ gewährleisten. Neben einer deutlichen Redu- Fachbereichsleiter Smart Systems zierung von Größe und Gewicht spielen die steigende Funktionalität Silicon Saxony e. V., memsfab GmbH sowie ein beständig fallender Stückpreis die entscheidende Rolle.“ Foto: Bosch Sensortec Foto: Bosch Sensortec Mikroelektronik MEMS-Sensoren für energie- effiziente Smartphones Das Ziel: Den Stromverbrauch für „Always On“-Anwendungen in Smartphones um bis zu 95 Prozent senken und damit Akkulaufzeiten enorm verlängern. Dies ermöglichen auch MEMS-Sensoren aus Sachsen. Egal ob Fitness-Tracking, Schrittzählung, fan Finkbeiner, Geschäftsführer von der Dinge (IoT). Heute stecken in drei von Indoor-Navigation oder Gestenerken- Bosch Sensortec. „Unsere Sensor-Hubs vier Smartphones weltweit Sensoren von nung – heutige Smartphones benötigen ermöglichen es Geräteherstellern, den Bosch Sensortec. stromsparende Sensoren für so genann- Energieverbrauch für solche Anwendun- te „Always On“-Anwendungen, die stän- gen um bis zu 95 Prozent zu senken und Am Standort in Dresden arbeiten die dig eingeschaltet sind. Sie sind die Basis damit die Akkulaufzeit zu verlängern.“ Bosch Sensortec-Entwicklungsingineure für zahlreiche aktuelle Apps. Dabei integrieren die Sensor-Hubs die seit 2013 in enger Zusammenarbeit mit Die Bosch Sensortec GmbH hat 2015 branchenführenden drei- oder sechsach- der Robert Bosch GmbH und den Part- genau diese Chance erkannt und erst sigen MEMS-Inertialsensoren mit ener- nern des Silicon Saxony e. V. an der Ent- kürzlich Sensorkomponenten mit integ- giesparendem Kern, die speziell für An- wicklung von applikationsspezifischen riertem Mikrocontroller auf den Markt wendungen in Android-Smartphones integrierten Schaltkreisen (ASICs) für gebracht. Mit diesen Sensor-Hubs wird entwickelt wurden. Consumer Sensoren und Automotive es möglich, Sensordaten direkt zu verar- System-ASICs. Die Tätigkeiten umfassen beiten und lokal zwischenzuspeichern. Inzwischen ist Bosch Sensortec zum Konzeption, Entwicklung und Industriali- So muss der Hauptprozessor eines weltweit führenden Anbieter für auf sierung von Mixed-Signal ASICs mit in- Smartphones nicht mehr aktiviert wer- MEMS-Technologie basierende Sensoren novativen Schaltungskonzepten in lea- den, nur um Sensordaten zu verarbeiten. und Lösungen für den Konsumelektro- ding-edge Halbleiter-Technologien. „Sensoren sind Schlüsselkomponenten nikmarkt aufgestiegen. Die Produkte er- in modernen Smartphones und bei An- möglichen ganz neue Anwendungen in Weitere Informationen: wendungen, die Bewegungen erfassen, der Unterhaltungselektronik, aber auch www.bosch-sensortec.com meist ständig eingeschaltet“, so Dr. Ste- in Bereichen wie Wearables und Internet 15
NEXT 2015 | Innovationen Kommunikation / Mobilfunk Viele Kleine statt einem ineffizienten Großen – Die neue Mobilfunktechnologie Die im Spitzencluster Cool Silicon erfolgreich gestartete Forschung und Entwicklung exzellenter Kommunika tionstechnologie beflügelt sächsische Unternehmen weiter: So entwickelt die Airrays GmbH Basisstationen für den Mobilfunk der 5. Generation. Mobile Daten schwirren durch die Luft: damit einen wichtigen Beitrag zum Mo- Wir telefonieren, tauschen Nachrichten, bilfunk der 5. Generation, der alles, was recherchieren Daten, versenden Doku- wir bisher kennen, schon bald ablösen Relevanz: mente und erfahren die neuesten Nach- soll. Dabei setzt das Airrays-Team auf Mobilfunk der 5. Genera APP! tion, Energieeffizienz richten. Damit Smartphones und Tablets die ‚Kraft der Vielen’: Statt einer einzel- unsere Allround-Begleiter sein können, nen Antenne installieren sie mehr als Kurzinhalt: braucht es ein stabiles und zuverlässiges hundert kleine Antennen in den Basissta- Die Airrays GmbH ist eine er- Mobilfunknetz. Die Grundlagen dafür tionen, jede mit Sende- und Empfangs- folgreiche Neugründung, deren wurden und werden nach wie vor im Sili- elektronik ausgestattet. Die Sendeleis- Wurzeln im sächsischen Spitzen- con Saxony gelegt: Schon im Spitzen- tung der einzelnen Antennen wird durch cluster Cool Silicon liegen. Hier cluster „Cool Silicon – Energy Efficiency die parallele und synchrone Übertragung entsteht die Technologie für den Innovations from Silicon Saxony“ be- von Funksignalen zur Leistungsfähigkeit Mobilfunk der 5. Generation. schäftigten sich Forscher und Entwickler einer traditionellen Basisstation gebün- mit den technologischen Herausforde- delt – jedoch bei einem geringeren Ener- Mehr Informationen: rungen einer rasant wachsenden Kom- giebedarf. Das so entstehende Anten- www.airrays.com munikation mit immer mehr Teilneh- nenfeld erzeugt mehrere sogenannte www.cool-silicon.de mern. Diese Vision trägt nun auch die Funkstrahlen, die gezielt auf ein Handy in Airrays GmbH weiter. der Funkzelle gerichtet werden können. Auf diese Weise ist die gleichbleibende Die sieben Gründer entwickeln in Dresden Übertragungsqualität auch bei hohem neue Mobilfunkantennen für die Basis- Funkverkehrsaufkommen und großen stationen der Mobilfunknetze und leisten Datenmengen gewährleistet. Foto: Silicon Saxony Management GmbH / Sven Claus Dr. Albrecht Fehske, Mitbegründer der Airrays GmbH, gewann den Cool Award 2014 mit seinen Mitstreitern Dr. Jens Voigt und Henrik Klessig (v.r.n.l.) für die „Energieeffiziente Optimierung von homogenen und heterogenen Mobilfunknetzen der 4. Generation“. 16
Innovationen | NEXT 2015 Herausforderung Mobilfunk der „Dem Mobilfunk steht der nächste 5. Generation große Innovationssprung bevor. Im Jahr 2020 soll der Mobilfunk der 5. Die erforderlichen Technologien Generation (5G) Wirklichkeit werden. Hier wird die heutige Basisstationselektronik dafür werden auch im Silicon zum Engpass: Nur wenn diese Technolo- Saxony entwickelt.“ gie einen ähnlichen Entwicklungs- und Integrationsschub vollbringt, wie ihn die Dr. Albrecht Fehske hochentwickelte Elektronik z. B. in Mobil- Mitbegründer der Airrays GmbH telefonen bereits hinter sich hat, kann dieser Technologiesprung gelingen. Das, was vor 25 Jahren noch die Größe eines Koffers hatte, passt heute in die Ecke ei- nes Smartphones – bei 1000-facher Leistungskraft. Und so werden in Zukunft etwa zehn Antennenfeld-Basisstationen auf ein Handy kommen, statt wie heute 10 bis 100 Handys auf eine Basisstati- onsantenne. Die Airrays GmbH ist ein wichtiger Teil und Vorreiter dieser Ent- wicklung. 5G Lab Germany Foto: 5G Lab Germany / D. Öhmann Im 5G Lab Germany an der Technischen gezeichnet. Die neue 5G-Funkübertra- Universität Dresden entwickelt ein Team gungstechnik wird Zukunftsthemen wie aus interdisziplären und internationalen das Internet der Dinge, drahtlose Giga- Forschern neue Funkübertragungstech- bitverbindungen oder das Taktile Inter- niken für den Mobilfunk der 5. Generati- net möglich machen on (5G). Dafür wurden sie im August 2015 als Teil des EU-Projekts „5GNOW“ Weitere Informationen: von der Europäischen Kommission mit www.5glab.de höchsten wissenschaftlichen Ehren aus- 17
NEXT 2015 | Innovationen Automatisierungs- und Verfahrenstechnik Selbstnavigierende Roboter „Hero-Fab“ und „Scout“ im Einsatz für „Smart Fabs“ Um globale Industrietrends wie Industrie 4.0, „Smart Mobility“ und „Smart Fab“ voranzutreiben, entwickeln Experten im Silicon Saxony zukunftsweisende Automatisierungslösungen. das „Internet der Dinge und Dienste“ unter Beachtung aller Sicherheitsvor- automatisierte industrielle Prozesse bis schriften Transportaufgaben und das hin zur völligen Selbstregulierung – das Materialhandling sehr effektiv bewälti- Relevanz: verändert die Industrie tiefgreifend und gen“, so Heinz Martin Esser, Geschäfts- Industrie 4.0, Automati- setzt neue wirtschaftliche Wachstums führer der Roth & Rau – Ortner GmbH. sierung, Smart Fab impulse. „Das senkt bei Mehrschichtbetrieben die Produktionskosten enorm.“ Inzwischen Kurzinhalt: Die Automatisierungsprodukte und Ser- ist mit den „Hero-Fab“-Robotern und Der automatisierte Materialtrans- vices der HAP GmbH und der Roth & Rau den verschiedenen „Scout“-Varianten port in Fabriken schafft flexiblere – Ortner GmbH sind am Standort Vor- eine umfangreiche Roboter-Familie für und effektivere Prozesse – nicht zeigebeispiel für Technologien, die in der verschiedene Applikationen verfügbar, nur in der Halbleiterindustrie. Zukunft nicht nur in der Halbleiterbran- um der Anforderungsvielfalt gerecht zu Mehr Informationen: che, sondern auch in anderen Branchen werden. www.rr-ortner.com für effektivere und flexiblere Prozesse www.hap.de sorgen. Zum 1. September 2015 übernahm die HAP Holding GmbH mit ihrer Toch- Im Fokus stehen die selbstnavigieren- ter HAP Handhabungs-, Automatisie- den Reinraum-Roboter „Scout“ und rungs- und Präzisionstechnik GmbH den „Hero-Fab“. Sie übernehmen den auto- Dresdner Automatisierungsspezialisten matisierten Materialtransport in Halb- Roth & Rau – Ortner GmbH und dessen In der vernetzten Welt gilt Mikroelektro- leiterfabriken und anderen reinen Pro- amerikanische Tochtergesellschaft Roth nik als Treiber aller technologischen In- duktionsumgebungen. So können sie & Rau – Ortner USA, Inc. in Salt Lake novationen und Basis für Industrie 4.0. Objekte nicht nur autonom von „A nach City/UT. Als HAP–Ortner GmbH werden Erst mithilfe von moderner Mikro- und B“ befördern, sondern diese auch selbst- sie zukünftig gemeinsame Wege gehen, Nanoelektronik wird aus einer Fabrik ständig von Prozessmaschinen abholen um ihren Kunden mit einem sich perfekt eine intelligente Fabrik und aus einem und exakt wieder positionieren. „Sehr ergänzenden und breiteren Produktport- Produkt ein intelligentes Produkt. Dabei vorteilhaft ist zudem, dass die Roboter folio zusätzliche Lösungen mit Fokus ermöglichen insbesondere Software und in einer Mensch-Maschinen-Umgebung auf Industrie 4.0 anbieten zu können. Foto: HAP GmbH Foto: Roth & Rau – Ortner GmbH Flexibler Materialtransport im Reinraum: Die Roboter „Hero-Fab“ und „Scout“ der zukünftig zusammengeführten HAP–Ort- ner GmbH erkennen in Echtzeit Hin- dernisse und können diese selbstständig umfahren. 18
Foto: Fäth Group Foto: Fäth Group Foto: Fäth Group Innovationen | NEXT 2015 Automatisierungs- und Verfahrenstechnik Ausgezeichnete Innovation für die Verfahrenstechnik Sächsische Unternehmen sind nicht nur stark in der Mikroelektronik, sondern auch im Umweltschutz. Die Fäth Group bringt beides zusammen und gewinnt mit einer neuartigen Slurry-Recycling-Anlage den Sächsischen Staatspreis für Innovation. Die Waferherstellung ist ein komplexer Seit rund 20 Jahren wird allerdings welt- mit Fertigungssitz in Klipphausen bei Prozess mit unzähligen Einzelschritten, weit daran gearbeitet, die wertvolle Slur- Dresden entwickelt, produziert und ins- bei denen auch verschiedene chemische ry wiederzugewinnen. Die von der Fäth talliert kundenspezifische Gas- und Che- Stoffe zum Einsatz kommen. Bei der so Group entwickelte Slurry-Recycling- mieversorgungssysteme. Ziel ist es nun, genannten Slurry handelt es sich um ein Anlage ermöglicht es, das verwendete die Recycling-Anlagen auch in weiteren Poliermittel bzw. eine Sägesuspension, chemische Gemisch zu filtern und damit Branchen einsetzen zu können. Dazu die in der Halbleiter- und Photovoltaik die Slurry wie auch das Wasser zurück- wurde das Verfahren bereits erfolgreich industrie verwendet wird. Besonders in zugewinnen. Die in den neuen Anlagen auf andere Chemikalien wie Lithiumtan- diesen Industriebereichen sind umfang- recycelte Slurry weist dabei keinerlei talat übertragen und nun auf den Ein- reiche Polierprozesse zur Qualitätssi- Qualitätseinbußen auf. Mit der Anlage satz bei Rohstoffen wie Kupfer und Gold cherung unabdingbar. Bisher ist das konnte die Fäth Group im Rahmen der weiterentwickelt. benötigte Slurry-Wasser-Gemisch nach futureSAX-Innovationskonferenz im Juli dem CMP-Prozess als reines Abfallpro- 2015 den Sächsischen Staatspreis für Weitere Informationen: dukt dem Abwasser zugeführt worden. Innovation gewinnen. Das Unternehmen www.faeth.com „Mit dem Einsatz unseres Slurry-Recycling-Systems erreichen wir ein Einsparungspotenzial von bis zu 85 Prozent an chemischen Rohstof- fen und Wasser. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Um- weltschutz und helfen gleichermaßen, Produktionskosten zu senken. Inzwischen sind unsere Anlagen bei Kunden in Deutschland, Frank- reich, China, Japan, Malaysia und den USA erfolgreich in Betrieb.“ Michael Fäth Geschäftsführer der Fäth Group 3D-Revolution für die Industrieproduktion Das Zwanzig20-Projektkonsortium bus, eine strategische Allianz für For- Anlagenbau und Steuerungstechnik. „AGENT-3D“ zielt darauf ab, die additiv- schung, Innovation und Wachstum. Un- Für die Region Ostdeutschland entsteht generative Produktion zur Schlüssel- ter dem Motto „Neue Welten Drucken“ in diesem Projekt ein starkes Netzwerk technologie der industriellen Fertigung arbeiten sie daran mit, den 3D-Druck von Forschungsinstituten, Industrie und von morgen zu entwickeln. in die industrielle Breitenanwendung zu KMUs. bringen und vereinen ihre Kompeten- Dabei bilden 16 führende Forschungs- zen in den Bereichen Werkstofftechnik, Weitere Informationen: einrichtungen und 66 Unternehmen, Fertigungstechnik, digitale Fertigungs- www.agent-3d.de darunter Siemens, Rolls Royce und Air- technik, spanende Bearbeitung sowie 19
NEXT 2015 | Innovationen Applikationen Smarte Sensoren für den Verkehr von morgen Foto: Fotolia Staus, Parkplatzprobleme, Unfälle: Das Verkehrsaufkommen stellt Städte und Kommunen zunehmend vor Herausforderungen. Im Silicon Saxony entwickeln verschiedene Partner intelligente Lösungen für die Smart City und Smart Mobility von morgen. Auf dem Sächsischen Verkehrssicher- logie des Silicon Saxony-Mitglieds NXP heitstag im August 2015 stellte die Semiconductors. Der weltweit führende sächsische Wirtschaft ihre Kompeten- Chipspezialist mit Schwerpunkt sichere Relevanz: zen in den Bereichen zukunftsfähige Vernetzungslösungen für die intelligente Smart Mobility, Smart Mobilität und Verkehrssicherheit unter Welt entwickelt in Dresden Kommunika- APP! Car, Smart City, Car-to- Beweis. Die Besucher bestaunten dabei tionsmodule, die Warnungen übermit- Car-Communication ein fahrerloses Fahrzeug, das auf dem teln – und so Kollisionen verhindern. Die SMART! Sachsenring einen Parcours bewältigt Kommunikationstechnik von NXP steckt Kurzinhalt: und dabei riskante Fahrmanöver voll- nicht nur im mit verschiedenen Senso- Im Silicon Saxony werden intelli- führt und Gefahren ausweicht. Bei der ren und Kameras ausgestatteten e-Golf gente Technologien für die Mobili- Präsentation nahm auch der sächsische der IAV GmbH, sondern auch in der Par- tät von morgen entwickelt. Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit cours-Ampel, Fahrzeugen in der Umge- und Verkehr Martin Dulig im autonomen bung und einem Verkehrsschild. Sich Mehr Informationen: Fahrzeug Platz und drehte auf dem Bei- nähernde Fußgänger wurden dem Auto www.silicon-saxony.de/cps fahrersitz eine Runde auf dem Sachsen- mithilfe der NXP RFID-Technologie per ring. WLAN übermittelt. Die ersten Serien- fahrzeuge mit der NXP Technologie sol- Intelligente Kommunikationstechnik len schon Ende 2016 auf die Straßen für autonomes Fahren kommen. Möglich wurde dies auch durch Techno- Automobil der Zukunft: Vernetzte Fahrzeuge Die Zeiten, in denen das Auto lediglich ein Transportmit- Automobilindustrie und in vielen Modellen bereits vertreten. Im tel war, sind längst vorbei. Moderne Fahrzeuge verknüp- Dresdner Entwicklungszentrum arbeiten die Ingenieure zum fen sich mit dem Smartphone, synchronisieren die Lieb- Beispiel an Technologien, die es erlauben, jederzeit per Smart- lingsmusik mit der heimischen Mediathek und phone abzurufen, ob das Fahrzeug abgeschlossen ist oder ob übertragen auf dem Tablet geplante Routen unkompli- das Licht noch brennt. Auch der Empfang von Echtzeitdaten ziert ins Navigationssystem. Möglich macht das intelli- zum Verkehr oder aktuellen Tankstellenpreisen ist möglich – so gente Soft- und Hardware aus dem Silicon Saxony: gelangt man mit Automotivetechnologie aus Silicon Saxony entspannt ans Ziel. TechniSat Automotive entwickelt bereits seit 1997 Lösungen für die Bereiche Car Infotainment, Fahrzeugvernetzung und Te- Weitere Informationen: lematik. Das Unternehmen ist dabei der führende Lieferant der www.carcommunications.de 20
Innovationen | NEXT 2015 www.siemens.com/presse Applikationen Intelligente Parkplätze Das Pilotprojekt Smart Parking Dresden setzt auf cyber-physikalische Systeme zur Verbesserung der Parksituation in der sächsischen Landeshauptstadt. Speziell im Fokus stehen Technologien zur Erkennung der Belegungssituation verschiedener Parkräume mit dem Ziel der Verringerung von Parksuchzeiten. Die Parkplatzsuche ist für Bürger, Pend- und Arbeitskreismitglieder TU Dresden / Ziel ist es, die Parksuchzeiten und den ler, Touristen und Lieferanten in vielen Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik, TU damit verbundenen Verkehr zu verrin- Städten eine tägliche Herausforderung. Dresden / VLP, IMMS Fraunhofer IVI, gern und zusätzlich die vorhandenen Das sollen cyber-physikalische Systeme Fraunhofer IPMS, T-Systems MMS Dres- Parkräume – städtisch und privat betrie- langfristig ändern: Sie schaffen standar- den und KAPRION Technologies haben bene gleichermaßen – besser auszulas- disierte Kommunikationsschnittstellen gemeinsam ein Technologiekonzept er- ten. Das gelingt, wenn der Fahrer etwa zwischen Fahrzeug, Fahrer und Park- arbeitet: Hierfür werden in Pilotgebieten durch mobile Endgeräte bereits vor dem platz und ermöglichen so einen intelli- diverse Sensoren und Kamerasysteme Start auf die Information, welcher Park- genten, automatischen Parkvorgang. Im auf den Parkplätzen oder in deren Um- platz frei ist, zugreifen und diesen ge- Arbeitskreis „Cyber-physikalische Sys- gebung installiert. Die Technologien sol- zielt ansteuern kann. Welche Technolo- teme“ (CPS) des Silicon Saxony e. V. ist len im einjährigen Pilotprojekt ermitteln, gien dafür am besten geeignet sind, ein Pilotprojekt entstanden, das diese ob und wie lange ein Parkplatz belegt zeigt das Pilotprojekt Smart Parking Vision in die Tat umsetzt. In Zusam- ist, wie lange der Fahrer suchen musste Dresden. menarbeit mit der Landeshauptstadt und wie häufig der Parkplatz genutzt Dresden wird das Projekt „Smart Parking wird. Dresden“ gestartet. Die Projektpartner „Wir haben im Arbeitskreis CPS lange und intensiv an diesem Foto: TechniSat Digital GmbH Pilotprojekt gearbeitet und gemeinsam eine Lösung gefun- den. Mit Smart Parking Dresden zeigen wir anschaulich, wie cyber-physikalische Systeme Uwe Gäbler unsere Lebensräume verändern Infineon Technologies Dresden GmbH, und aus Städten ‚Smart Cities’ Arbeitskreisleiter „Cyber-physikalische machen.“ Systeme“ 21
NEXT 2015 | Innovationen Applikationen Smarte Filter für die Industrie Das neuartige Filtersystem „Smart Filter “ der EDC Electronic Design Chemnitz GmbH gehört zu den besten Lösungen der deutschen Industrie in diesem Jahr. Es wurde mit dem Industriepreis 2015 in der begehrten Kategorie Mikrosystemtechnik ausgezeichnet. Bei „Smart Filter “ handelt es sich um ein neu entwickelte Mikrosystem „Smart intelligentes monolithisch integriertes Filter “ verfügt im technischen Aufbau Mikrosystem für industrielle Filteranla- hingegen über eine kontaktlose Energie- Relevanz: gen, das nicht nur den Verschmutzungs- und Datenübertragung. Diese – mittels Industrie 4.0, IoT, grad einer Filterpatrone bestimmen, RFID-Schnittstelle realisierte – System SMART! Energieeffizienz sondern auch Filter und Filterklasse innovation reduziert erheblich den Mon- identifizieren kann. „Das System stellt tage- und Wartungsaufwand für indus- Kurzinhalt: somit die erforderliche Filterwirkung und trielle Filteranlagen, da das kabellose Mit dem intelligenten Mikrosys- die Verwendung der für die Absauganla- Gesamtsystem einen schnellen Wechsel tem „Smart Filter “ ermöglicht die ge geeigneten Filterpatrone sicher und der Filterpatrone möglich macht – die EDC Electronic Design Chemnitz trägt dadurch auch enorm zur Verbes- Reinigung oder Erneuerung von Schläu- GmbH eine neue Form kabelloser serung des Arbeitsschutzes bei“, so Dr. chen entfällt komplett. Energie- und Datenübertragung Steffen Heinz, Geschäftsführer der EDC für industrielle Filter. Electronic Design Chemnitz GmbH. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte und paten- Mehr Informationen: Bisher erfolgt die Messung von Filter- tierte Projekt wurde im Zeitraum 2010 www.ed-chemnitz.de verschmutzungen in der Industrie über bis 2014 unter der Leitung von EDC Differenzdruckmessungen. Der Sensor gemeinsam mit den Verbundpartnern hierfür befindet sich dabei auf einer TURCK duotec GmbH und der X-FAB Se- Steuerplatine und wird über Schläuche miconductor Foundries AG realisiert. mit der Filtereinheit verbunden. Das Foto: Silicon Saxony e. V. Applikationen Silicon Saxony Fokusteam „Internet der Dinge“ (IoT) mit ersten Ergebnissen Vielversprechende IoT-Anwendungsfelder identifizieren so- men und bildeten die Wertschöpfungskette für das Internet wie die erforderlichen Technologien am Standort stärken und der Dinge ab. Ein erstes Analyseergebnis der Expertenrunde: fördern. – Das sind die Ziele der Experten aus dem Silicon Silicon Saxony-Mitglieder sind stark im Bereich der Lieferung Saxony-Verbund, die sich im Fokusteam „IoT“ zusammenge- von Komponenten und als System-Integratoren für IoT. Be- tan haben. In einem ersten Schritt bewerteten die Experten sonderes Potenzial haben vor allem Anwendungen im Bereich die unterschiedlichen Kompetenzen der Mitgliedsunterneh- intelligenter Fabriken. 22
Innovationen | NEXT 2015 „Industrie 4.0 ist eine interdisziplinäre Herausforderung, in die zahlrei- che Technologien und Forschungsbereiche involviert sind. Der Stand- ort Sachsen zeigt, wie Forschungsergebnisse erfolgreich in die Indus- triepraxis transferiert werden. Im Zuge des internationalen Wettbewerbs um die Technologieführerschaft in der Produktion der Zukunft müssen wir auf unsere Stärken und Expertise setzen, damit wir im Innovationswettlauf um Industrie 4.0 nicht zurückfallen und die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere von KMUs sichern können.“ Andreas Brüning Arbeitskreisleiter IC-Design, Silicon Saxony e. V., Mitglied im Fokusteam „IoT“ Applikationen Vernetztes Gesundheitswesen Das Modellprojekt „CCS Telehealth Ostsachsen“ ist Deutschlands größtes Telemedizin-Vorhaben. Eine universelle IT-Plattform macht die ortsunabhängige Kommunikation zwischen Patient und Medizinern in Echtzeit möglich – und soll bald flächendeckend zum Einsatz kommen. Schlaganfall-Patienten, die auch zu Fachärzte verschiedener Disziplinen und Hause nahtlos weiterbetreut werden; ganz ohne eigenes Netzwerk und eigene Herzpatienten, die über ein Tablet täg- Software verbinden und auf diese Weise Relevanz: lich ihre Vitalwerte ans Dresdner Herz- große Datenmengen austauschen, Vi- IoT, Software, zentrum schicken und so genannte deo-Telefonkonferenzen und kurzfristige APP! Smart Health Tele-Nurses, die diese Daten fortlaufend digitale Konsultationen durchführen. überwachen und im Fall der Fälle um- SMART! gehend einen Arzt einschalten – diese Federführend in diesem Modellpro- Möglichkeiten bietet die Telemedizin- jekt sind die Carus Consilium Sachsen Kurzinhalt: Plattform „CCS Telehealth Ostsachsen“. GmbH und die Telekom-Tochter T-Sys- Das Telemedizin-Projekt „CCS Telehealth Ostsachsen“ ermög- tems International. Dabei entwickeln licht sicheren Datenaustausch Die Grundlage hierfür ist eine offene und die Gesundheitsspezialisten mit Unter- und Echtzeitkommunikation im universell einsetzbare IT-Plattform, die stützung von Kollegen der T-Systems Gesundheitswesen. über eigene gesicherte Datennetze Klini- Multimedia Solutions (MMS) und der ken, Ärzte, Pflegekräfte und anderes me- Systemintegration die technische Infra- Mehr Informationen: dizinisches Personal mit dem Patienten struktur. Nach dem erfolgreichen Start www.telehealth-ostsachsen.de zu Hause verbindet. Auch können sich wird „CCS Telehealth Ostsachsen“ auch die Regionen Leipzig und Chemnitz ein- binden und auf andere Bundesländer Foto: Deutsche Telekom AG und Regionen in Europa sowie unter- schiedliche medizinische Anwendungen übertragbar sein. Die Europäische Union und der Freistaat Sachsen fördern den Aufbau der Telemedizin-Plattform mit rund zehn Millionen Euro. 23
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