TOP-THEMA 2015: ZUKUNFTS-TECHNOLOGIEN - INTELLIGENT. DIGITAL. VERNETZT 2015

 
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2015

Innovationskraft stärken
Im Fokus: Cross Cluster Cooperation
C3-Saxony Seite 24
Die Vision: Smart City
Dresdens OB Dirk Hilbert
im Interview Seite 36 / 37

Intelligent. Digital. Vernetzt.

Top-Thema 2015:
		Zukunfts-
technologien
		aus Sachsen                         ab Seite 12
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     INHALT                                 14                                          24

     Zahlen, Termine,                                                                  Projekte und
     Hintergründe                          Innovationen                                Kooperationen
     4	Editorial                           12 Mikroelektronik                          24	C3-Saxony
       „In zehn Jahren hat sich Sachsens      Leistungshalbleiter auf 300-Millime-        Eine Cross-Cluster-Cooperation für
        Softwarebranche verdoppelt“           ter-Wafern und innovative Transis-          Sachsen
                                              tortechnologien
     7	Silicon Saxony in Zahlen               Leistungszentrum für Mikro- und          26	EEAS und Cool Silicon
                                              Nanoelektronik
     8   Jahreshighlights                                                                 Neue Köpfe im Vorstand von Cool
                                              Neue MEMS-Fabrik stärkt Fertigungs-         Silicon
         SE/SWM-Konferenz und                 kapazitäten in Ostdeutschland
         Sächsischer IT Summit                                                            Silicon Saxony Management GmbH
                                              MEMS-Sensoren für energieeffiziente         koordiniert Zwanzig20-Forum „EEAS-
         Parlamentarisches Frühstück          Smartphones                                 Energy Efficient Aviation Solutions“
         10. Silicon Saxony Day
         SEMICON Europa in Dresden         16 Kommunikation / Mobilfunk                28	Forschung und Entwicklung
         AG Silicon Germany                   Viele Kleine statt einem ineffizienten      Kohlenstoffnanoröhren für
                                              Großen – Die neue Mobilfunktech-            Elektronik und Sensorik
     50 Veranstaltungen 2016                  nologie
                                                                                          Neues Konzept für
                                                                                          energieeffizientes Rechnen
     51	Impressum                          18 Automatisierungs- und                       Neues Forschungszentrum für
                                              Verfahrenstechnik                           Exzellenzcluster cfaed
                                              Selbstnavigierende Roboter im
                                              Einsatz für „Smart Fabs“
     Achten Sie auf folgende Symbole,         Ausgezeichnete Innovation für die
     wenn Sie sich für diese Fachberei-       Verfahrenstechnik
     che interessieren:
                                              3D-Revolution für die Industrie-
                                              produktion
              Mikro- und Nanoelektronik

                                           20	Applikationen
              Software                        Smarte Sensoren für den Verkehr
                                              von morgen

              Applikationen                   Automobil der Zukunft
           APP!                               Intelligente Parkplätze
                                              Smarte Filter für die Industrie
            SMART!
             Smart Systems
                                              Silicon Saxony Fokusteam
                                             „Internet der Dinge“
              Energiesysteme                  Vernetztes Gesundheitswesen

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36                                        43                                   46

Politik und                                                                    Verein und
Standortmarketing                         Neue Kompetenzen                     Management GmbH
30	Digitales Sachsen                      38	Neue Mitglieder                   46	Services der Silicon Saxony
   Bildungsoffensive für die Zukunfts-       ANSYS Germany                        Management GmbH
   branche                                   Arcade Engineering                   Kooperationsanbahnungen und
   Digitalisierung auf Sächsisch: Die        Cimetrix                             Projektbetreuung
   digitale Offensive Sachsen                ENTIRETEC                            B2B Matchmaking Events –
   Beirat „Digitale Wertschöpfung“        39 Langer EMV-Technik                   Kontakte knüpfen leicht gemacht
                                          40 Faizod                               Samsung Innovation Days –
                                             GLOBAL TECHNOLOGIES                  Sprungbrett Weltkonzern
32	Silicon Saxony Lobbyarbeit                Gnewekow Consulting               48 Angebote und Neuigkeiten
   Silicon Europe: Silicon Saxony e. V.      Hans E. Winkelmann
   stärkt den Halbleiter-Standort                                                 Neues Arbeitskreis-Angebot:
                                          41 Heinrich & Reuter Solutions          AK „Start-up“ startet durch
   Europa                                    High Tech Consulting
   5. VDE/ZVEI Symposium Mikroelek-          HighTech Startbahn Netzwerk          Der Silicon Saxony e. V. bestätigt
   tronik – Cyber-Security im Fokus          Initial Textil Service               sein Gold Label

                                          42 profi.com business solutions
                                             SEMI                              49	Neue Gesichter im Silicon
34	Silicon Saxony im Gespräch
                                             Sherpa.Dresden                       Saxony
   Ministerpräsident Tillich: „Sachsen       SilcoTek
   soll zum Impulsgeber für Industrie
                                          43 TechniSat Automotive
   4.0 werden“                                                                 51	Silicon Saxony steht vor seinem
                                          44 Siconnex customized solutions        15-jährigen Clusterjubiläum
    Bundeswirtschaftsminister in der
                                             Trymax
   „Fabrik der Zukunft“
                                             TÜV Rheinland Industrie Service
   Sachsens Wirtschaftsminister zu           Yole Developpment
   Gast beim Silicon Saxony e. V.

                                          45	Neue Förderer
36	Interview mit Dresdens
                                             Allianz Pension Partners
   Oberbürgermeister Dirk Hilbert
                                             Dorint Hotel Dresden
   Gemeinsam Innovationen und For-           euro engineering
   schungsergebnisse global sichtbar
   machen

                                                                                                                       3
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                                Interview
                                  Editorial

                             „In zehn Jahren hat sich Sachsens
                              Softwarebranche verdoppelt“
                                Interview mit: Prof. Dr. Frank Schönefeld

                                Industrie 4.0 und das Internet der Dinge benötigen Kompetenzen in Software und Hardware.
                                Softwarelösungen werden immer mehr zu einem Treiber für industrielles Wachstum. Vor allem durch die
                                Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft gewinnen diese an Bedeutung. Gleichzeitig wächst die
                                Branche in Sachsen mit einem Beschäftigungsanstieg von durchschnittlich knapp acht Prozent im
                                Vergleich zur sächsischen Industrie am meisten. Dies wird durch Prof. Dr. Frank Schönefeld nun auch im
                                Silicon Saxony-Vorstand abgebildet. Der 57-Jährige ist Mitglied der Geschäftsleitung von T-Systems
                                Multimedia Solutions und leitet das IT-Netzwerk Software Saxony sowie den Silicon Saxony-Fachbereich
                                Software.

                                Prof. Dr. Frank Schönefeld
                                Vorstand Silicon Saxony e. V.,
                                                                            Silicon Saxony wurde 2000 gegrün-           Was bedeutet das im Detail?
                                Geschäftsleitung T-Systems
                                                                            det und wird nun 15 Jahre alt. Was
                                Multimedia Solutions GmbH
                                                                            sind die Aufgaben für die nächsten          Wir sollten uns darauf konzentrieren,
                                                                            15 Jahre? Wohin geht die Reise?             das Sprachrohr für die IKT* zu bleiben.
                                                                                                                        Das betrifft neben Hardware- auch Soft-
                                                                            Wenn man zurückschaut, sieht man,           warethemen. Beides geht nur miteinan-
                                                                            dass viel geschafft wurde. Seit der Grün-   der. Und Silicon Saxony als Netzwerk
                                                                            dung ist es gelungen, Silicon Saxony als    sollte weiter entsprechende Formate für
                                                                            regional verankertes Netzwerk mit glo-      den Dialog nutzen, entwickeln oder sich
                                                                            baler Reichweite zu positionieren. Dabei    dort einbringen. Den Erfolg unseres
                                                                            sollte es auch bleiben. Wir haben es ge-    Clusters werden wir sowohl an der Mit-
                                                                            schafft, für politische Entscheidungsträ-   gliederentwicklung als auch an unserer
                                                                            ger in Land, Bund und EU ein anerkann-      hoffentlich weiterhin zunehmenden Be-
                                                                            ter Partner zu werden. Wir tun gut          deutung für die Gesellschaft messen.
Foto: BLEND3 Frank Grätz

                                                                            daran, ein regionales Netzwerk zu blei-
                                                                            ben und gleichzeitig weiter nationale       Haben Sie für den Standort so etwas
                                                                            und europäische Impulse zu setzen. We-      wie eine Vision?
                                                                            sentliche Ideen für Silicon Germany und
                                                                            Silicon Europe kommen ja aus dem Um-        Sie wissen ja, was man über Menschen
                                                                            feld von Silicon Saxony. In den nächsten    mit Visionen sagt. Aber im Ernst: Sach-
                                                                            Jahren sollten wir diese Anstrengungen      sen, hier vor allem das Dreieck Dresden-
                                                                            weiter verfolgen und die Beziehungen zu     Leipzig-Chemnitz/Freiberg muss ein
                                                                            international agierenden Verbänden wie      starker Forschungsstandort bleiben. Ich
                                                                            BITKOM, VDI, ZVEI und SEMI kontinuier-      bin davon überzeugt, dass Silicon Saxo-
                                                                            lich festigen und ausbauen. Ich hoffe,      ny mittelfristig auch ein Fertigungs­
                                                                            dass wir dafür nicht die ganzen 15 Jahre    standort für Chips bleiben wird. Dafür
                                                                            brauchen (lacht).                           sprechen die hohen Investitionssum-

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                                                                                                                                            Foto: BLEND3 Frank Grätz
men der Chipkonzerne. Eine große           tions- oder Medizintechnik – sie alle      Thema Mobile Communications. Wir
Chance liegt in dem Thema Quer-            könnten Chips aus Sachsen einkaufen.       müssen diese Trends eben nur stets fest
schnittstechnologien: Silicon Saxony ist   Gleichzeitig sind wir als Branchennetz-    im Blick haben und über den europäi-
heute ein integrierter Technologiestand-   werk in der Pflicht, uns in den gesell-    schen Tellerrand hinaus schauen. Um
ort und verfügt über ideale Vorausset-     schaftlichen Dialog einzubringen. Hier     unser Wachstum fortzusetzen, benöti-
zungen, Cross-Industrie-Innovationen in    geht es mir vor allem um die gesell-       gen wir ausreichend Fachkräfte. Das be-
Bereichen wie Automotive, Biotechnolo-     schaftlichen Folgen der Digitalisierung.   deutet, dass wir das Interesse junger
gie und Maschinenbau zu entwickeln.        Diese bleiben nicht aus, das dürfte je-    Menschen bereits in der Schule auf die
Auch die Software-Branche wird boo-        dem klar sein. Das Thema „Smart City“      IKT und ihre Berufschancen lenken. Vor
men: In den nächsten zehn Jahren rech-     stellt Städte und ihre Bewohner vor Ver-   allem Mädchen und Frauen müssen wir
ne ich mit einer Verdopplung, und zwar     änderungen. Indem wir 2015 den Smart       als Technologiebranche die Tür noch
sowohl bei der Anzahl der Mitarbeiter      City-Dialog für Dresden nicht nur unter    weiter öffnen, sie sind eine Zielgruppe,
als auch bei den Unternehmen. 2025         technischen, sondern auch kulturellen,     der in der Vergangenheit zu wenig Be-
arbeiten in etwa 4.600 sächsischen         verwaltungstechnischen und sozialen        achtung geschenkt wurde. Gleichzeitig
Softwareunternehmen um die 46.000          Fragen mit Bürgern diskutiert haben,       braucht Sachsen Leuchttürme für inter-
Menschen.                                  sind wir in die richtige Richtung gegan-   nationale Ausbildung. Mindestens ge-
                                           gen. Silicon Saxony soll und muss sich     nauso wichtig ist eine positive Gründer-
Und wie kann Silicon Saxony von der        weiter in solche Dialoge einbringen.       szene. Da gibt es bereits erste, gute
Digitalisierung profitieren?                                                          Ansätze, die ausbaufähig sind.
                                           Was muss für weiteres Wachstum
Aus technologischer Sicht bieten vor       geschehen – und was sind die               Und was ist noch notwendig?
allem neue Anwendungsgebiete für mo-       Rahmenbedingungen dafür?
bile, sichere und smarte Systeme                                                      Wir wissen ja, dass es in Sachsen viele
Wachstumsmöglichkeiten. Außerdem hat       Weitermachen wie bisher. Die Markt-        engagierte, ambitionierte und vielver-
Sach­sen die Chance, das Land der Sys-     nachfrage kommt durch makro-ökono-         sprechende Initiativen und Aktivitäten
temlieferanten zu werden. Egal ob Ver-     mische globale Trends von ganz allein,     gibt, deren Arbeit sich auf Einzelelemen-
kehrs-, Sicherheits-, Mobilkommunika-      denken Sie nur an das eben erwähnte        te konzentriert. Um daraus ein Start­up-

                                                                                                                                      5
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                                  Ökosystem zu entwickeln, muss man                    Mich treiben hier zwei Dinge. Auf der ei-   guten Weg. Es sind noch ein paar Ent-
                                  das bisherige System öffnen: Wir benö-               nen Seite möchte ich in der Technologie-    scheidungen abzuwarten und ehrlicher-
                                  tigen einen Überblick über alle Akteure              community für mehr Verständnis wer-         weise hätte ich die Gründung dieses Ins-
                                  im System. Die bestehenden Förderpro-                ben. Obwohl wir ein Branchennetzwerk        titutes lieber heute als morgen. Geplant
                                  gramme sind vernünftig, in dem System                sind, müssen wir erkennen und akzep-        ist ein reales Forschungsinstitut mit ei-
                                  fehlt der Anteil an echtem Private Equity            tieren, dass die Software- und Mikro-       genen Lehrstühlen, Studenten und wis-
                                  in relevanter Höhe. Gleichzeitig fehlt               elektronikbranche zum Teil nach unter-      senschaftlichen Mitarbeitern. Wir verfol-
                                  eine gezielte Markteinführung; vor allem             schiedlichen Gesetzen agieren. Das ist      gen einen globalen Anspruch. Ziel ist es,
                                  diese Lücke könnte Silicon Saxony als                nicht schlimm, man muss es nur verste-      dieses Institut überregional sichtbar zu
                                  Netzwerk schließen. Das Interesse sollte             hen. Gleichzeitig muss man Digitalisie-     machen – und Sachsen als Software-
                                  bei den Mitgliedsunternehmen vorhan-                 rung ganzheitlich betrachten: Ohne          und IKT-Standort überregional zu positi-
                                  den sein.                                            Software gibt es keine digitale Transfor-   onieren.
                                                                                       mation, jedoch ist sie ohne passende
                                  Innerhalb des Vorstandes repräsen-                   Hardware ebenfalls eine Illusion.           Vielen Dank für dieses Gespräch.
                                  tieren Sie auch die vielen Soft-                     Zweitens haben wir in den letzten Jah-
                                  wareunternehmen. Vor welchen Auf-                    ren sehr stark für ein Software-Institut    * IKT...Informations- und Kommunikations-
                                  gaben stehen Sie hier?                               gekämpft, nun ist alles auf einem sehr      technologie
Foto: Silicon Saxony e. V.

                                  Helmut Warnecke, Gitta Haupold und Heinz Martin Esser (v. l. n. r.) wurden im November
                                  2014 als Vorstände des Silicon Saxony e. V. bestätigt. Neu dabei: Prof. Dr. Frank Schönefeld.

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 Editorial

Silicon Saxony in Zahlen
Mitgliedsentwicklung:

 Jahr Mitglieder

 2000          20
 2015                                                             320*
                                                             *Stand 15.10.2015

Veranstaltungen:

                                                 15.000
                                                 Teilnehmer
                                                 2011-2015
2011 2012 2013 2014 2015

Regionale Verteilung der Mitglieder:

                      90 Mitglieder        217 Mitglieder
                      Deutschland          Sachsen

3 Mitglieder
USA                        10 Mitglieder
                           Europa

                                                                                 7
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                                                                                                                                        Multikonferenz
                                                                                                                                        und IT Summit in
                                                                                                                                        Dresden – Sachsen
                                                                                                                                        blickt in die
                                                                                                                                        digitale Zukunft
                                                                                                                                        Vom 17. bis 20. März fand die Multikon-
                                                                                                                                        ferenz Software Engineering & Manage-
                                                                                                                                        ment im Dorint Hotel Dresden statt. Hö-
                                                                                                                                        hepunkt der mehrtägigen Veranstaltung
                                                                                                                                        war der abschließende Sächsische IT
Foto: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus

                                                                                                                                        Summit im Stadion Dresden. Namhafte
                                                                                                                                        Vertreter aus Politik, Wirtschaft und
                                                                                                                                        Wissenschaft, darunter Martin Dulig,
                                                                                                                                        Sachsens Staatsminister für Wirtschaft,
                                                                                                                                        Arbeit und Verkehr, diskutierten mit 350
                                                                                                                                        Teilnehmern die aktuellen Trends der di-
                                                                                                                                        gitalen Transformation.

                                                 Jahreshighlights

                                               Parlamentarisches Frühstück in Berlin –
                                               Silicon Saxony-Vorstand wirbt für Mikroelektronik
                                               „High Tech in Deutschland – Mikroelektro-   Kompetenz des Clusters Silicon Saxony        erstatter der SPD-Bundestagsfraktion im
                                               nik im Gespräch“ lautet die Überschrift     vor Abgeordneten des Bundestages, Ver-       Haushaltsausschuss des Bundestages ist
                                               des neuen Veranstaltungsformats des         tretern des Bundeswirtschaftsministeri-      Jurk ein wichtiger Ansprechpartner für die
                                               Netzwerkes Silicon Saxony im politischen    ums sowie wissenschaftlichen Mitarbeiter     deutsche Mikroelektronikbranche. Dis-
                                               Berlin. In diesem Rahmen ging es erst-      mehrerer Bundestagsbüros vorzustellen.       kutiert wurden unter anderem die Rolle
                                               mals am 10. Juni um die Herausforderun-                                                  des Mittelstands bei der Umsetzung
                                               gen im Umfeld der „Industrie 4.0“ für die   Erfolgreich, wie sich zeigte. So kam es am   „Industrie 4.0“ in Deutschland sowie die
                                               Digitale Agenda der Bundesregierung. Die    22. September zu weiteren Gesprächen         aktuelle EU- und Forschungspolitik.
                                               Vorstandsmitglieder um Heinz Martin Es-     mit Sachsens ehemaligem Wirtschafts-
                                               ser nutzten die Chance, die Arbeit und      minister Thomas Jurk (SPD). Als Bericht-
                                                                                                                                                                                     Silicon Saxony e. V.

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Jahreshighlights

Silicon Saxony Day 2015 –
Netzwerken leicht gemacht
Am 7. Juli brachte der 10. Silicon Saxo-     Entwicklungen und Trends rund um das
ny Day Experten aus Wirtschaft, Wis-         „Internet der Dinge“ wurden hier von
senschaft und Forschung branchenüber-        IBM, Infineon, T-Systems, der TU Dres-
greifend zusammen. Unter dem Motto           den sowie Cisco Systems vorgestellt.
„Intelligent.Digital.Vernetzt“ drehte sich   Eine Fachausstellung veranschaulichte
im Internationalen Congress Center           zudem Kompetenzen zahlreicher Netz-
Dresden (ICC) alles um die aktuellen         werkmitglieder, bot Raum für Koopera-

                                                                                                                           Foto: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus
Technologie- und Branchentrends aus          tionen und den Informationsaustausch.
den Bereichen Mikro- und Nanoelektro-
nik, Software, Energiesysteme, Medizin-      Ein ganztägiges B2B-Matchmaking-
technik sowie Smart Everything.              Event, ein Speed Dating mit IKT-Studen-
                                             ten und -Absolventen mehrerer sächsi-
Über 500 Teilnehmer folgten der Einla-       scher Universitäten und Hochschulen,
dung des Silicon Saxony e. V. bei bestem     eine Ausstellung mit 50 Ausstellern
Sommerwetter. Insgesamt fünf Fach-           sowie ein exklusiver SOI-Workshop run-
sessions zu den Themen „Smart Fab“,          deten den 10. Silicon Saxony Day in
„Intelligente Systeme für die Leistungs-     Dresden ab. Bis in den späten Abend
elektronik“, „Smart City“, „Intelligente     tauschten sich die Vertreter wichtiger
Systeme für die Medizintechnik“ sowie        sächsischer Unternehmen mit Politi-
„Intelligente Energiespeichersysteme“        kern, Wissenschaftlern, Forschern und
stießen bereits in den frühen Morgen-        Fachbesuchern aus. Das durchweg posi-
stunden auf höchstes Interesse.              tive Fazit lautete: Hier wird Netzwerken
                                                                                                                           Foto: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus

                                             leicht gemacht.
Nach einer kurzen Netzwerkpause in-
formierte eine hochkarätig besetzte          Weitere Informationen zum B2B-
Plenarveranstaltung über das bestim-         Matchmaking finden Sie auf Seite 47.
mende Thema der kommenden Jahre.
                                                                                 Foto: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus

                                                                                                                           Foto: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus

                                                                                                                                                                                                          9
TOP-THEMA 2015: ZUKUNFTS-TECHNOLOGIEN - INTELLIGENT. DIGITAL. VERNETZT 2015
NEXT 2015 | Zahlen,Termine, Hintergründe

    Jahreshighlights

                                                                                                                                         Fotos: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus
    SEMICON Europa 2015
    Auf der SEMICON Europa 2015 in Dresden kam die europäische Halb-
    leiterindustrie vom 6. bis 8. Oktober erneut zu ihrem wichtigsten
    Branchenevent zusammen.

    Rund 400 Aussteller und über 6.000           nik befassten. „Damit bringen wir die        »
    Fachbesucher aus über 60 Ländern wa-         Halbleitertechnologie in direkten Kon-       Um immer auf dem aktuellen Stand zu
    ren gekommen, um sich mit ihren Neu-         takt zu jenen Branchen, die den Einsatz      sein, müssen wir uns einen Überblick
    entwicklungen zu präsentieren und über       von Chips derzeit am stärksten voran-        über den Markt verschaffen – sprich:
    die aktuellsten Trends der Branche aus-      treiben“, so Stephan Raithel, Managing       Was wünschen sich potenzielle Kunden?
    zutauschen. Dabei war die Leitmesse          Director von SEMI Europe.                    Was benötigt der Markt und was sind
    der Halbleiterindustrie auch für den Sili-                                                aktuelle Trends? Dafür ist die SEMICON
    con Saxony e. V. wieder ein voller Erfolg:   In hochkarätigen Industriemeetings dis-      die beste Gelegenheit.“
    Mit 40 Ausstellern auf dem Gemein-           kutierten Manager namhafter Unterneh-        Thomas Völlinger, Bereichsleiter
    schaftsstand zeigte das Hightech-Netz-       men wie Intel, Microsoft, Infineon, ST­      Robotik, isel Germany AG
    werk seine Kompetenzen entlang der           Microelectronics, Globalfoundries oder
    gesamten Wertschöpfungskette.                Bosch sowie Experten aus der Forschung       »
                                                 darüber, wie die aktuelle industriepoliti-   Die SEMICON Europa ist die ideale
    Im Fokus standen dieses Jahr die zuneh-      sche Strategie der Europäischen Kom-         Plattform, um sich mit anderen euro­
    mende Integration neuer Technologien         mission umgesetzt werden kann. Ziel ist      päischen Firmen auszutauschen und
    und der verstärkte Einsatz von Smart         es, die Branche in Europa in den kom-        zu vergleichen. Für uns ist es dabei
    Systems. Erstmals rückte der Branchen-       menden Jahren weiter zu stärken und          besonders interessant zu erfahren,
    verband SEMI die Anwenderindustrien          attraktive zukünftige Märkte für die eu-     welche Technologien potenzielle
    ins Blickfeld und bot spezielle Sessions     ropäischen Halbleiterhersteller zu iden-     Kooperationspartner benötigen, um
    an, die sich mit Mikroelektronik in der      tifizieren.                                  Trends früh zu erkennen und zukunfts-
    Automobilindustrie, Medizintechnik und                                                    weisende Lösungen zu entwickeln.“
    in der modernen Kommunikationstech-                                                       Ronny Neubert, Sales Manager
                                                                                              Europe, 3D-Micromac AG

                                                                                              »
                                                                                              Zur diesjährigen SEMICON Europa ist mit
                                                                                              elf teilnehmenden Instituten erstmals
                                                                                              der Großteil der Fraunhofer Mikroelek­
                                                                                              tronik vertreten. Bereits am ersten Tag
                                                                                              war das Interesse an unserer Arbeit,
                                                                                              unserem Leistungsspektrum sowie dem
                                                                                              Aufbau der Fraunhofer-Gesellschaft sehr
                                                                                              groß.“
                                                                                              Melanie Ruge, Marketing
                                                                                              Fraunhofer-Institut für Integrierte
                                                 Fotos: Silicon Saxony e. V. / Sven Claus

                                                                                              Schaltungen IIS, Institutsteil Entwurfs-
                                                                                              automatisierung EAS

 10
Zahlen,Termine, Hintergründe | NEXT 2015

                                                                      Jahreshighlights

                                                                    SAXONY! –
                                                                    Get Together
                                                                    Anlässlich der SEMICON Europa 2015          Gespräch und tauschten Erfahrungen
                             Peter Nothnagel                        lud der Sächsische Staatsminister für       aus. Zu den unterstützenden Partnern
                             Geschäftsführer Wirtschaftsförderung   Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Martin       zählten neben der Wirtschaftsförderung
                             Sachsen GmbH                           Dulig am 6. Oktober zum Gastgeber-          Sachsen GmbH die Landeshauptstadt
                                                                    abend in den „Kleinen Schlosshof“ des       Dresden, die SEMI Europe sowie der Sili-
                                                                    Residenzschlosses Dresden ein. Hier ka-     con Saxony e. V. und die Organic Electro-
                                                                    men über 400 namhafte Gäste aus In-         nics Saxony GmbH.
                             „Die SEMICON Europa 2015 hat           dustrie, Wissenschaft und Politik in ent-
                              den Mikroelektronik-Standort          spannter Atmosphäre miteinander ins
                              Sachsen in seiner ganzen Vielfalt
                              und Kompetenztiefe gezeigt. Das
                              ist wichtig, einerseits für die An-
                              siedlungsentscheidung von In-           Jahreshighlights
                              vestoren, aber auch für das Ver-
                              trauen beim Kunden in die Inno-       AG Silicon Germany nimmt mit
                              vations- und Lieferfähigkeit
                                                                    Ministerpräsidenten Tillich Fahrt auf
                              sächsischer Unternehmen.“

                                                                    Im Umfeld der SEMICON Europa fand am        Deutschland wurden speziell die Besu-
                                                                    6. Oktober die jüngste Sitzung der AG       che von Bundeskanzlerin Merkel und
                                                                    Silicon Germany in Dresden statt. Erst-     Wirtschaftsminister Gabriel in Dresden
                                                                    mals übernahm das neue Leitungstan-         gewürdigt. Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas
                                                                    dem Stanislaw Tillich und Dr. Reinhard      informierte anschließend über das neue
                                                                    Ploss die Führung der Veranstaltung. Ein    Mikroelektronikprogramm der Bundes-
                                                                    klares Zeichen, Silicon Germany auf         regierung. Ebenfalls im Fokus: das Sym-
                                                                    höchster politischer und wirtschaftlicher   posium Mikroelektronik vom ZVEI/VDE
                                                                    Ebene für den Bereich IKT zu etablieren.    in Berlin, die Förderprogramme „ECSEL“
                                                                                                                und „PENTA“ sowie die „Industrial Data
                                                                    Neben der weiteren nationalen Entwick-      Space Initiative“ und die „Nationalen
                                                                    lung der AG und der Vorstellung der neu-    Leistungszentren“ der Fraunhofer-Ge-
                                                                    esten Mitglieder Bitkom und Samsung         sellschaft.
Foto: Silicon Saxony e. V.

                                                                                                                                                              11
NEXT 2015 | Innovationen

       Mikroelektronik

    Leistungshalbleiter auf 300-
    Millimeter-Wafern und innovative
    Transistortechnologien
    Infineon und GLOBALFOUNDRIES investieren weiter in den Standort Dresden.

                                                 Insbesondere die Anforderungen ständig                                   Auch Infineon Technologies will in den
                                                 vernetzter, mobiler Geräte der neuesten                                  nächsten Jahren am Standort Dresden
                                                 Generation sowie der kommenden IoT-                                      „mehrere Hundert Millionen Euro“ inves-
       Relevanz:
                                                 Systeme werden hervorragend erfüllt.                                     tieren, kündigte Konzernchef Dr. Rein-
             Mikroelektronik, Industrie
                                                 Die neue 22FDX-Technologie-Plattform                                     hard Ploss kürzlich an. „Unsere Investiti-
             4.0, Power-Elektronik,
             Energieeffizienz                    wird im Dresdner GLOBALFOUNDRIES-                                        onen in Forschung, Entwicklung und Fer-
                                                 Werk Fab 1 entwickelt und anschließend                                   tigung sichern unsere Wettbewerbsfä­
       Kurzinhalt:                               für den Weltmarkt bereitgestellt. Für die                                higkeit und so den zukünftigen Erfolg.“
       Die Waferfabriken von Infineon            Entwicklung der Technologie und den                                      Die Einbindung von Infineon im Silicon
       und GLOBALFOUNDRIES gehören               weiteren Ausbau der Produktionskapazi-                                   Saxony und die guten politischen Rah-
       zu den modernsten weltweit.               täten will das Unternehmen bis Ende                                      menbedingungen seien dabei „sehr hilf-
       Beide bauen ihre Technologien             2017 in Sachsen 250 Millionen US-Dol-                                    reich“, so Ploss. Schon seit 2013 produ-
       kontinuierlich weiter aus.                lar investieren.                                                         ziert Infineon in den ehemaligen Reinräu-
                                                                                                                          men von Qimonda auf 300-Millimeter-
       Mehr Informationen:
                                                 Die neue 22 Nanometer-Linie soll die be-                                 Dünnwafern Leistungshalbleiter. In die-
       www.globalfoundries.com
                                                 stehende Volumenfertigung in 28 Nano-                                    sem Marktsegment ist Infineon seit
       www.infineon.de
                                                 meter-Technologie ergänzen; die Vorseri-                                 Jahren Weltmarktführer und will seine
                                                 enproduktion beginnt bereits im zweiten                                  Kapazitäten in Dresden weiter ausbauen.
                                                 Halbjahr 2016. Mit der Einführung von
                                                 22FDX schlägt GLOBALFOUNDRIES ein                                        Die enorme Bedeutung beider Unterneh-
                                                 weiteres Kapitel in der Innovationsge-                                   men, sowohl von GLOBALFOUNDRIES als
                                                 schichte des Silicon Saxony auf. Das Un-                                 auch von Infineon, wurde während des
                                                 ternehmen stellt seinen Kunden immer                                     Besuchs von Bundeskanzlerin Angela
    Innovationen aus Dresden verändern die       wieder neue Technologien zur Verfügung                                   Merkel am 14. Juli in Dresden deutlich.
    (Halbleiter-)Welt. So hat GLOBALFOUND-       und hat seit seiner Gründung 2009 mehr                                   Zu­sammen mit Bundesforschungsmi-
    RIES kürzlich eine vollkommen neue           als 5 Milliarden US-Dollar in Dresden in-                                nisterin Johanna Wanka und Minister-
    Halbleitertechnologie vorgestellt, die so-   vestiert. Damit ist der Standort Dresden                                 präsident Stanislaw Tillich informierte
    wohl eine hohe digitale Leistungsfähig-      das größte und modernste Halbleiter-                                     sich Merkel in beiden Werken über Tech-
    keit aufweist und gleichzeitig extrem        werk in Europa.                                                          nologien und Entwicklungen am Stand-
    stromsparend und kostengünstig ist.                                                                                   ort.
                                                   Foto: Infineon Technologies AG

                                                                                                                                                                          Foto: Infineon Technologies AG

                                                                                    Infineon-Chef Dr. Reinhard Ploss (li.) zeigt Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundes­
                                                                                    forschungsministerin Johanna Wanka (2.v.r.) und dem sächsischen Ministerpräsidenten
 12                                                                                 Stanislaw Tillich einen 300mm Wafer mit Leistungshalbleitern.
Innovationen | NEXT 2015

„Infineon ist sehr erfolgreich auf den globalen Märkten. Der Standort
 Dresden wird in seiner erweiterten Mission für alle Infineon Ge-
 schäftsbereiche fertigen und entwickeln. Wir müssen daher weiterhin
 auf den Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit achten. Dabei setzen wir
 auf unsere hochqualifizierten und erfahrenen Mitarbeiter sowie auf
 die konsequente Automatisierung unserer Fertigungen. Die ausge-
 zeichnete Infrastruktur und die partnerschaftliche Zusammenarbeit
 im Netzwerk Silicon Saxony sind weitere wichtige Erfolgsfaktoren. Die
 Rolle der Mikroelektronik als wichtiger Treiber für die Bewältigung der
 aktuellen Megatrends wird von der Öffentlichkeit und den Entschei-
 dern in der Politik inzwischen besser verstanden – aber wir dürfen
 nicht nachlassen, dies immer wieder zu betonen.“

                                                                                        Helmut Warnecke
                                                                                        Vice President Silicon Saxony e. V. und
                                                                                        Geschäftsführer Infineon Technologies
                                                                                        Dresden

                                                                                                                       Foto: VDE/VDI-Gesellschaft
                                                                                                  Foto: Jürgen Lösel

   Mikroelektronik

 Leistungszentrum für Mikro- und Nanoelektronik:
 Innovationen für den sächsischen Mittelstand
 Die Forschung vorantreiben, Innovationen schneller in Anwendungen und Produkte umset-
 zen und damit die Region stärken, das soll dem neuen Leistungszentrum „Funktionsinteg-
 ration für die Mikro-/Nanoelektronik“ gelingen.
 Dazu wollen vier sächsische Fraunhofer-    inte­gration für die Mikro- und Nanoelek-   troniksysteme in Erlangen ist das Zent-
 Einrichtungen gezielt mit den Techni-      tronik soll die Stärken von Forschung       rum in Dresden das dritte Pilotvorhaben
 schen Universitäten Dresden und Chem-      und Wirtschaft regional bündeln“, erläu-    dieser Art in Deutschland. Finanziert
 nitz sowie interessierten Unternehmen      tert Professor Dr. Hubert Lakner, Ge-       wird das Leistungszentrum während der
 zusammenarbeiten. Inhaltlich konzen­       schäftsführender Direktor des Fraunho-      zweijährigen Pilotphase durch den Frei-
 triert sich das Leistungszentrum in der    fer-Institutes für Photonische Mikrosys-    staat Sachsen, die Fraunhofer-Gesell-
 Pilotphase vor allem auf Mikroelektro-     teme in Dresden und Vorsitzender des        schaft und Industriepartner.
 mechanische Systeme (MEMS) wie Sen-        Direktoriums des Fraunhofer-Verbundes
 soren und Aktoren sowie auf die System­    Mikroelektronik.                            Weitere Informationen:
 integration in der Industrieautoma­tion.   Neben dem Leistungszentrum für Nach-        www.leistungszentrum-mikronano.de
 „Das Leistungszentrum zur Funktions­       haltigkeit in Freiburg und dem für Elek­

                                                                                                                                                                       13
NEXT 2015 | Innovationen

                                                                                                                                  Foto: IHK Erfurt
    Mikroelektronik

    Neue MEMS-Fabrik stärkt Fertigungs-
    kapazitäten in Ostdeutschland
    Der international agierende Halbleiterhersteller X-FAB setzt auf den Ausbau in der Fertigung und hat 2015
    einen neuen MEMS-Reinraum in Erfurt eröffnet.

                                           Sie ermöglichen den Austausch von digi-     und Fertigungskapazitäten, sondern
                                           taler und analoger Welt: mikroelektro-      stärkt auch den X-Fab-Standort Erfurt
                                           mechanische Bauelemente und Senso-          ganz wesentlich“, so Rudi De Winter, CEO
       Relevanz:                           ren. Diese MEMS-Technologien arbeiten       der X-FAB Gruppe.
             MEMS, Sensorik,               mit winzigen Strukturen, die 50 Mal klei-
           APP!
             Internet der Dinge,           ner als ein menschliches Haar sind. Sie     Die X-FAB Gruppe beschäftigt weltweit
             Software,                     messen nicht nur den Reifendruck beim       heute mehr als 2.500 Mitarbeiter, unter
            SMART!
             Energieeffizienz              Auto, sondern stecken auch in moder-        anderem in den USA und Malaysia. In
                                           nen Smartphones. Eingesetzt werden          Deutschland hat X-FAB neben Erfurt
                                           MEMS auch in der Medizintechnik, um         auch Fertigungsstätten in Dresden und
       Kurzinhalt:                         etwa medizinische Daten beim Men-           Itzehoe. Bereits im Sommer 2014 wurde
       Mit einer neu gebauten MEMS-        schen zu messen.                            mit dem Reinraumausbau in Erfurt be-
       Foundry in Erfurt stärkt Halblei-                                               gonnen. Mit der Fertigstellung und Inbe-
       terhersteller X-FAB den Hightech-   Im Februar 2015 hat der Halbleiterspe-      triebnahme des Reinraumes erfolgt nun
       Standort Ostdeutschland.            zialist X-FAB seinen neuen MEMS-Rein-       die Installation und Vorbereitung der
                                           raum in Erfurt eröffnet. Auf rund 1.300     Fertigungsanlagen für die Produktion.
       Mehr Informationen:                 Quadratmetern entstehen hier zukünf-        Die Prototypenfertigung ist für die 2.
       www.xfab.com                        tig Druck- und Beschleunigungssenso-        Jahreshälfte 2015 vorgesehen, damit
                                           ren, Mikrophone und Mikrofluidiksyste-      im ersten Quartal 2016 die Volumen-
                                           me. „MEMS-Technologien sind weltweit        produktion starten kann. In die neue
                                           stark gefragt, die Wachstumsaussichten      Produktionsstätte investiert X-FAB ins-
                                           für diesen Bereich sehr positiv. Die neue   gesamt 40 Millionen Euro.
                                           MEMS-Fabrik erweitert damit nicht nur
                                           unsere technologischen Möglichkeiten

 14
Innovationen | NEXT 2015

                                             „Der Markt für MEMS-Elemente wächst weiter überdurchschnittlich.
                                              Gegenwärtig kommen ca. 15 Mrd. MEMS-Elemente pro Jahr auf den
                                              Markt. In 2020 wird sich diese Zahl auf ca. 30 Mrd. verdoppeln. Im
                                              Zuge der Weiterentwicklung des ‘Internet der Dinge’ werden immer
                                              größere Mengen an MEMS benötigt, die eine direkte Messwert-Erfas-
                                              sung, -Verarbeitung und -Übertragung aller am Kommunikationspro-
Dr. Torsten Thieme                            zess beteiligten ‚Dinge‘ gewährleisten. Neben einer deutlichen Redu-
Fachbereichsleiter Smart Systems              zierung von Größe und Gewicht spielen die steigende Funktionalität
Silicon Saxony e. V., memsfab GmbH            sowie ein beständig fallender Stückpreis die entscheidende Rolle.“

                                                             Foto: Bosch Sensortec

                                                                                                                                          Foto: Bosch Sensortec
Mikroelektronik

MEMS-Sensoren für energie-
effiziente Smartphones
Das Ziel: Den Stromverbrauch für „Always On“-Anwendungen in Smartphones um bis zu 95 Prozent senken
und damit Akkulaufzeiten enorm verlängern. Dies ermöglichen auch MEMS-Sensoren aus Sachsen.

Egal ob Fitness-Tracking, Schrittzählung,     fan Finkbeiner, Geschäftsführer von       der Dinge (IoT). Heute stecken in drei von
Indoor-Navigation oder Gestenerken-           Bosch Sensortec. „Unsere Sensor-Hubs      vier Smartphones weltweit Sensoren von
nung – heutige Smartphones benötigen          ermöglichen es Geräteherstellern, den     Bosch Sensortec.
stromsparende Sensoren für so genann-         Energieverbrauch für solche Anwendun-
te „Always On“-Anwendungen, die stän-         gen um bis zu 95 Prozent zu senken und    Am Standort in Dresden arbeiten die
dig eingeschaltet sind. Sie sind die Basis    damit die Akkulaufzeit zu verlängern.“    Bosch Sensortec-Entwicklungsingineure
für zahlreiche aktuelle Apps.                 Dabei integrieren die Sensor-Hubs die     seit 2013 in enger Zusammenarbeit mit
Die Bosch Sensortec GmbH hat 2015             branchenführenden drei- oder sechsach-    der Robert Bosch GmbH und den Part-
genau diese Chance erkannt und erst           sigen MEMS-Inertialsensoren mit ener-     nern des Silicon Saxony e. V. an der Ent-
kürzlich Sensorkomponenten mit integ-         giesparendem Kern, die speziell für An-   wicklung von applikationsspezifischen
riertem Mikrocontroller auf den Markt         wendungen in Android-Smartphones          integrierten Schaltkreisen (ASICs) für
gebracht. Mit diesen Sensor-Hubs wird         entwickelt wurden.                        Consumer Sensoren und Automotive
es möglich, Sensordaten direkt zu verar-                                                System-ASICs. Die Tätigkeiten umfassen
beiten und lokal zwischenzuspeichern.         Inzwischen ist Bosch Sensortec zum        Konzeption, Entwicklung und Industriali-
So muss der Hauptprozessor eines              weltweit führenden Anbieter für auf       sierung von Mixed-Signal ASICs mit in-
Smartphones nicht mehr aktiviert wer-         MEMS-Technologie basierende Sensoren      novativen Schaltungskonzepten in lea-
den, nur um Sensordaten zu verarbeiten.       und Lösungen für den Konsumelektro-       ding-edge Halbleiter-Technologien.
„Sensoren sind Schlüsselkomponenten           nikmarkt aufgestiegen. Die Produkte er-
in modernen Smartphones und bei An-           möglichen ganz neue Anwendungen in        Weitere Informationen:
wendungen, die Bewegungen erfassen,           der Unterhaltungselektronik, aber auch    www.bosch-sensortec.com
meist ständig eingeschaltet“, so Dr. Ste-     in Bereichen wie Wearables und Internet

                                                                                                                                  15
NEXT 2015 | Innovationen

       Kommunikation / Mobilfunk

    Viele Kleine statt einem
    ineffizienten Großen –
    Die neue Mobilfunktechnologie
    Die im Spitzencluster Cool Silicon erfolgreich gestartete Forschung und Entwicklung exzellenter Kommunika­
    tionstechnologie beflügelt sächsische Unternehmen weiter: So entwickelt die Airrays GmbH Basisstationen
    für den Mobilfunk der 5. Generation.

                                                          Mobile Daten schwirren durch die Luft:      damit einen wichtigen Beitrag zum Mo-
                                                          Wir telefonieren, tauschen Nachrichten,     bilfunk der 5. Generation, der alles, was
                                                          recherchieren Daten, versenden Doku-        wir bisher kennen, schon bald ablösen
       Relevanz:
                                                          mente und erfahren die neuesten Nach-       soll. Dabei setzt das Airrays-Team auf
             Mobilfunk der 5. Genera­
           APP!
             tion, Energieeffizienz
                                                          richten. Damit Smartphones und Tablets      die ‚Kraft der Vielen’: Statt einer einzel-
                                                          unsere Allround-Begleiter sein können,      nen Antenne installieren sie mehr als
       Kurzinhalt:                                        braucht es ein stabiles und zuverlässiges   hundert kleine Antennen in den Basissta-
       Die Airrays GmbH ist eine er-                      Mobilfunknetz. Die Grundlagen dafür         tionen, jede mit Sende- und Empfangs-
       folgreiche Neugründung, deren                      wurden und werden nach wie vor im Sili-     elektronik ausgestattet. Die Sendeleis-
       Wurzeln im sächsischen Spitzen-                    con Saxony gelegt: Schon im Spitzen-        tung der einzelnen Antennen wird durch
       cluster Cool Silicon liegen. Hier                  cluster „Cool Silicon – Energy Efficiency   die parallele und synchrone Übertragung
       entsteht die Technologie für den                   Innovations from Silicon Saxony“ be-        von Funksignalen zur Leistungsfähigkeit
       Mobilfunk der 5. Generation.                       schäftigten sich Forscher und Entwickler    einer traditionellen Basisstation gebün-
                                                          mit den technologischen Herausforde-        delt – jedoch bei einem geringeren Ener-
       Mehr Informationen:
                                                          rungen einer rasant wachsenden Kom-         giebedarf. Das so entstehende Anten-
       www.airrays.com
                                                          munikation mit immer mehr Teilneh-          nenfeld erzeugt mehrere sogenannte
       www.cool-silicon.de
                                                          mern. Diese Vision trägt nun auch die       Funkstrahlen, die gezielt auf ein Handy in
                                                          Airrays GmbH weiter.                        der Funkzelle gerichtet werden können.
                                                                                                      Auf diese Weise ist die gleichbleibende
                                                          Die sieben Gründer entwickeln in Dresden    Übertragungsqualität auch bei hohem
                                                          neue Mobilfunkantennen für die Basis-       Funkverkehrsaufkommen und großen
                                                          stationen der Mobilfunknetze und leisten    Datenmengen gewährleistet.
                                                                                                                           Foto: Silicon Saxony Management GmbH / Sven Claus

        Dr. Albrecht Fehske, Mitbegründer der Airrays GmbH, gewann
        den Cool Award 2014 mit seinen Mitstreitern Dr. Jens Voigt und
        Henrik Klessig (v.r.n.l.) für die „Energieeffiziente Optimierung von
        homogenen und heterogenen Mobilfunknetzen der 4. Generation“.

 16
Innovationen | NEXT 2015

Herausforderung Mobilfunk der                 „Dem Mobilfunk steht der nächste
5. Generation
                                               große Innovationssprung bevor.
Im Jahr 2020 soll der Mobilfunk der 5.
                                               Die erforderlichen Technologien
Generation (5G) Wirklichkeit werden. Hier
wird die heutige Basisstationselektronik       dafür werden auch im Silicon
zum Engpass: Nur wenn diese Technolo-          Saxony entwickelt.“
gie einen ähnlichen Entwicklungs- und
Integrationsschub vollbringt, wie ihn die      Dr. Albrecht Fehske
hochentwickelte Elektronik z. B. in Mobil-     Mitbegründer der Airrays GmbH
telefonen bereits hinter sich hat, kann
dieser Technologiesprung gelingen. Das,
was vor 25 Jahren noch die Größe eines
Koffers hatte, passt heute in die Ecke ei-
nes Smartphones – bei 1000-facher
Leistungskraft. Und so werden in Zukunft
etwa zehn Antennenfeld-Basisstationen
auf ein Handy kommen, statt wie heute
10 bis 100 Handys auf eine Basisstati-
onsantenne. Die Airrays GmbH ist ein
wichtiger Teil und Vorreiter dieser Ent-
wicklung.

5G Lab Germany
                                                                                                                  Foto: 5G Lab Germany / D. Öhmann

Im 5G Lab Germany an der Technischen         gezeichnet. Die neue 5G-Funkübertra-
Universität Dresden entwickelt ein Team      gungstechnik wird Zukunftsthemen wie
aus interdisziplären und internationalen     das Internet der Dinge, drahtlose Giga-
Forschern neue Funkübertragungstech-         bitverbindungen oder das Taktile Inter-
niken für den Mobilfunk der 5. Generati-     net möglich machen
on (5G). Dafür wurden sie im August
2015 als Teil des EU-Projekts „5GNOW“        Weitere Informationen:
von der Europäischen Kommission mit          www.5glab.de
höchsten wissenschaftlichen Ehren aus-

                                                                                                          17
NEXT 2015 | Innovationen

                                        Automatisierungs- und Verfahrenstechnik

                                     Selbstnavigierende Roboter „Hero-Fab“
                                     und „Scout“ im Einsatz für „Smart Fabs“
                                     Um globale Industrietrends wie Industrie 4.0, „Smart Mobility“ und „Smart Fab“ voranzutreiben,
                                     entwickeln Experten im Silicon Saxony zukunftsweisende Automatisierungslösungen.

                                                                                 das „Internet der Dinge und Dienste“            unter Beachtung aller Sicherheitsvor-
                                                                                 automatisierte industrielle Prozesse bis        schriften Transportaufgaben und das
                                                                                 hin zur völligen Selbstregulierung – das        Materialhandling sehr effektiv bewälti-
                                        Relevanz:
                                                                                 verändert die Industrie tiefgreifend und        gen“, so Heinz Martin Esser, Geschäfts-
                                               Industrie 4.0, Automati-
                                                                                 setzt neue wirtschaftliche Wachstums­           führer der Roth & Rau – Ortner GmbH.
                                               sierung, Smart Fab
                                                                                 impulse.                                        „Das senkt bei Mehrschichtbetrieben die
                                                                                                                                 Produktionskosten enorm.“ Inzwischen
                                        Kurzinhalt:
                                                                                 Die Automatisierungsprodukte und Ser-           ist mit den „Hero-Fab“-Robotern und
                                        Der automatisierte Materialtrans-
                                                                                 vices der HAP GmbH und der Roth & Rau           den verschiedenen „Scout“-Varianten
                                        port in Fabriken schafft flexiblere
                                                                                 – Ortner GmbH sind am Standort Vor-             eine umfangreiche Roboter-Familie für
                                        und effektivere Prozesse – nicht
                                                                                 zeigebeispiel für Technologien, die in der      verschiedene Applikationen verfügbar,
                                        nur in der Halbleiterindustrie.
                                                                                 Zukunft nicht nur in der Halbleiterbran-        um der Anforderungsvielfalt gerecht zu
                                        Mehr Informationen:                      che, sondern auch in anderen Branchen           werden.
                                        www.rr-ortner.com                        für effektivere und flexiblere Prozesse
                                        www.hap.de                               sorgen.                                         Zum 1. September 2015 übernahm
                                                                                                                                 die HAP Holding GmbH mit ihrer Toch-
                                                                                 Im Fokus stehen die selbstnavigieren-           ter HAP Handhabungs-, Automatisie-
                                                                                 den Reinraum-Roboter „Scout“ und                rungs- und Präzisionstechnik GmbH den
                                                                                 „Hero-Fab“. Sie übernehmen den auto-            Dresdner Automatisierungsspezialisten
                                                                                 matisierten Materialtransport in Halb-          Roth & Rau – Ortner GmbH und dessen
                                     In der vernetzten Welt gilt Mikroelektro-   leiterfabriken und anderen reinen Pro-          amerikanische Tochtergesellschaft Roth
                                     nik als Treiber aller technologischen In-   duktionsumgebungen. So können sie               & Rau – Ortner USA, Inc. in Salt Lake
                                     novationen und Basis für Industrie 4.0.     Objekte nicht nur autonom von „A nach           City/UT. Als HAP–Ortner GmbH werden
                                     Erst mithilfe von moderner Mikro- und       B“ befördern, sondern diese auch selbst-        sie zukünftig gemeinsame Wege gehen,
                                     Nanoelektronik wird aus einer Fabrik        ständig von Prozessmaschinen abholen            um ihren Kunden mit einem sich perfekt
                                     eine intelligente Fabrik und aus einem      und exakt wieder positionieren. „Sehr           ergänzenden und breiteren Produktport-
                                     Produkt ein intelligentes Produkt. Dabei    vorteilhaft ist zudem, dass die Roboter         folio zusätzliche Lösungen mit Fokus
                                     ermöglichen insbesondere Software und       in einer Mensch-Maschinen-Umgebung              auf Industrie 4.0 anbieten zu können.

                                                                                                                                                                           Foto: HAP GmbH
Foto: Roth & Rau – Ortner GmbH

                                                                                                     Flexibler Materialtransport im Reinraum:
                                                                                                     Die Roboter „Hero-Fab“ und „Scout“ der
                                                                                                     zukünftig zusammengeführten HAP–Ort-
                                                                                                     ner GmbH erkennen in Echtzeit Hin-
                                                                                                     dernisse und können diese selbstständig
                                                                                                     umfahren.
                                  18
Foto: Fäth Group

                                                                                              Foto: Fäth Group

                                                                                                                   Foto: Fäth Group
                                                                                                                                        Innovationen | NEXT 2015

Automatisierungs- und Verfahrenstechnik

Ausgezeichnete Innovation
für die Verfahrenstechnik
Sächsische Unternehmen sind nicht nur stark in der Mikroelektronik, sondern auch im Umweltschutz.
Die Fäth Group bringt beides zusammen und gewinnt mit einer neuartigen Slurry-Recycling-Anlage
den Sächsischen Staatspreis für Innovation.

Die Waferherstellung ist ein komplexer                  Seit rund 20 Jahren wird allerdings welt-                mit Fertigungssitz in Klipphausen bei
Prozess mit unzähligen Einzelschritten,                 weit daran gearbeitet, die wertvolle Slur-               Dresden entwickelt, produziert und ins-
bei denen auch verschiedene chemische                   ry wiederzugewinnen. Die von der Fäth                    talliert kundenspezifische Gas- und Che-
Stoffe zum Einsatz kommen. Bei der so                   Group entwickelte Slurry-Recycling-                      mieversorgungssysteme. Ziel ist es nun,
genannten Slurry handelt es sich um ein                 Anlage ermöglicht es, das verwendete                     die Recycling-Anlagen auch in weiteren
Poliermittel bzw. eine Sägesuspension,                  chemische Gemisch zu filtern und damit                   Branchen einsetzen zu können. Dazu
die in der Halbleiter- und Photovoltaik­                die Slurry wie auch das Wasser zurück-                   wurde das Verfahren bereits erfolgreich
industrie verwendet wird. Besonders in                  zugewinnen. Die in den neuen Anlagen                     auf andere Chemikalien wie Lithiumtan-
diesen Industriebereichen sind umfang-                  recycelte Slurry weist dabei keinerlei                   talat übertragen und nun auf den Ein-
reiche Polierprozesse zur Qualitätssi-                  Qualitätseinbußen auf. Mit der Anlage                    satz bei Rohstoffen wie Kupfer und Gold
cherung unabdingbar. Bisher ist das                     konnte die Fäth Group im Rahmen der                      weiterentwickelt.
benötigte Slurry-Wasser-Gemisch nach                    futureSAX-Innovationskonferenz im Juli
dem CMP-Prozess als reines Abfallpro-                   2015 den Sächsischen Staatspreis für                     Weitere Informationen:
dukt dem Abwasser zugeführt worden.                     Innovation gewinnen. Das Unternehmen                     www.faeth.com

                                                        „Mit dem Einsatz unseres Slurry-Recycling-Systems erreichen wir ein
                                                        Einsparungspotenzial von bis zu 85 Prozent an chemischen Rohstof-
                                                        fen und Wasser. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Um-
                                                        weltschutz und helfen gleichermaßen, Produktionskosten zu senken.
                                                        Inzwischen sind unsere Anlagen bei Kunden in Deutschland, Frank-
                                                        reich, China, Japan, Malaysia und den USA erfolgreich in Betrieb.“

       Michael Fäth
       Geschäftsführer der Fäth Group

3D-Revolution für die Industrieproduktion
Das      Zwanzig20-Projektkonsortium                    bus, eine strategische Allianz für For-                  Anlagenbau und Steuerungstechnik.
„AGENT-­3D“ zielt darauf ab, die additiv-               schung, Innovation und Wachstum. Un-                     Für die Region Ostdeutschland entsteht
generative Produktion zur Schlüssel-                    ter dem Motto „Neue Welten Drucken“                      in diesem Projekt ein starkes Netzwerk
technologie der industriellen Fertigung                 arbeiten sie daran mit, den 3D-Druck                     von Forschungsinstituten, Industrie und
von morgen zu entwickeln.                               in die industrielle Breitenanwendung zu                  KMUs.
                                                        bringen und vereinen ihre Kompeten-
Dabei bilden 16 führende Forschungs-                    zen in den Bereichen Werkstofftechnik,                   Weitere Informationen:
einrichtungen und 66 Unternehmen,                       Fertigungstechnik, digitale Fertigungs-                  www.agent-3d.de
darunter Siemens, Rolls Royce und Air-                  technik, spanende Bearbeitung sowie

                                                                                                                                                           19
NEXT 2015 | Innovationen

       Applikationen

    Smarte Sensoren für den
    Verkehr von morgen

                                                                                                                                      Foto: Fotolia
    Staus, Parkplatzprobleme, Unfälle: Das Verkehrsaufkommen stellt
    Städte und Kommunen zunehmend vor Herausforderungen. Im Silicon
    Saxony entwickeln verschiedene Partner intelligente Lösungen für die
    Smart City und Smart Mobility von morgen.

                                              Auf dem Sächsischen Verkehrssicher-        logie des Silicon Saxony-Mitglieds NXP
                                              heitstag im August 2015 stellte die        Semiconductors. Der weltweit führende
                                              sächsische Wirtschaft ihre Kompeten-       Chipspezialist mit Schwerpunkt sichere
       Relevanz:                              zen in den Bereichen zukunftsfähige        Vernetzungslösungen für die intelligente
              Smart Mobility, Smart           Mobilität und Verkehrssicherheit unter     Welt entwickelt in Dresden Kommunika-
           APP!
              Car, Smart City, Car-to-        Beweis. Die Besucher bestaunten dabei      tionsmodule, die Warnungen übermit-
              Car-Communication               ein fahrerloses Fahrzeug, das auf dem      teln – und so Kollisionen verhindern. Die
              SMART!                          Sachsenring einen Parcours bewältigt       Kommunikationstechnik von NXP steckt
       Kurzinhalt:                            und dabei riskante Fahrmanöver voll-       nicht nur im mit verschiedenen Senso-
       Im Silicon Saxony werden intelli-      führt und Gefahren ausweicht. Bei der      ren und Kameras ausgestatteten e-Golf
       gente Technologien für die Mobili-     Präsentation nahm auch der sächsische      der IAV GmbH, sondern auch in der Par-
       tät von morgen entwickelt.             Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit      cours-Ampel, Fahrzeugen in der Umge-
                                              und Verkehr Martin Dulig im autonomen      bung und einem Verkehrsschild. Sich
       Mehr Informationen:                    Fahrzeug Platz und drehte auf dem Bei-     nähernde Fußgänger wurden dem Auto
       www.silicon-saxony.de/cps              fahrersitz eine Runde auf dem Sachsen-     mithilfe der NXP RFID-Technologie per
                                              ring.                                      WLAN übermittelt. Die ersten Serien-
                                                                                         fahrzeuge mit der NXP Technologie sol-
                                              Intelligente Kommunikationstechnik         len schon Ende 2016 auf die Straßen
                                              für autonomes Fahren                       kommen.
                                              Möglich wurde dies auch durch Techno-

    Automobil der Zukunft: Vernetzte Fahrzeuge
    Die Zeiten, in denen das Auto lediglich ein Transportmit-       Automobilindustrie und in vielen Modellen bereits vertreten. Im
    tel war, sind längst vorbei. Moderne Fahrzeuge verknüp-         Dresdner Entwicklungszentrum arbeiten die Ingenieure zum
    fen sich mit dem Smartphone, synchronisieren die Lieb-          Beispiel an Technologien, die es erlauben, jederzeit per Smart-
    lingsmusik mit der heimischen Mediathek und                     phone abzurufen, ob das Fahrzeug abgeschlossen ist oder ob
    übertragen auf dem Tablet geplante Routen unkompli-             das Licht noch brennt. Auch der Empfang von Echtzeitdaten
    ziert ins Navigationssystem. Möglich macht das intelli-         zum Verkehr oder aktuellen Tankstellenpreisen ist möglich – so
    gente Soft- und Hardware aus dem Silicon Saxony:                gelangt man mit Automotivetechnologie aus Silicon Saxony
                                                                    entspannt ans Ziel.
    TechniSat Automotive entwickelt bereits seit 1997 Lösungen
    für die Bereiche Car Infotainment, Fahrzeugvernetzung und Te-   Weitere Informationen:
    lematik. Das Unternehmen ist dabei der führende Lieferant der   www.carcommunications.de

 20
Innovationen | NEXT 2015

                                 www.siemens.com/presse

                                     Applikationen

                               Intelligente Parkplätze
                               Das Pilotprojekt Smart Parking Dresden setzt auf cyber-physikalische Systeme zur Verbesserung der
                               Parksituation in der sächsischen Landeshauptstadt. Speziell im Fokus stehen Technologien zur Erkennung der
                               Belegungssituation verschiedener Parkräume mit dem Ziel der Verringerung von Parksuchzeiten.

                               Die Parkplatzsuche ist für Bürger, Pend-    und Arbeitskreismitglieder TU Dresden /      Ziel ist es, die Parksuchzeiten und den
                               ler, Touristen und Lieferanten in vielen    Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik, TU          damit verbundenen Verkehr zu verrin-
                               Städten eine tägliche Herausforderung.      Dres­den / VLP, IMMS Fraunhofer IVI,         gern und zusätzlich die vorhandenen
                               Das sollen cyber-physikalische Systeme      Fraunhofer IPMS, T-Systems MMS Dres-         Parkräume – städtisch und privat betrie-
                               langfristig ändern: Sie schaffen standar-   den und KAPRION Technologies haben           bene gleichermaßen – besser auszulas-
                               disierte Kommunikationsschnittstellen       gemeinsam ein Technologiekonzept er-         ten. Das gelingt, wenn der Fahrer etwa
                               zwischen Fahrzeug, Fahrer und Park-         arbeitet: Hierfür werden in Pilotgebieten    durch mobile Endgeräte bereits vor dem
                               platz und ermöglichen so einen intelli-     diverse Sensoren und Kamerasysteme           Start auf die Information, welcher Park-
                               genten, automatischen Parkvorgang. Im       auf den Parkplätzen oder in deren Um-        platz frei ist, zugreifen und diesen ge-
                               Arbeitskreis „Cyber-physikalische Sys-      gebung installiert. Die Technologien sol-    zielt ansteuern kann. Welche Technolo-
                               teme“ (CPS) des Silicon Saxony e. V. ist    len im einjährigen Pilotprojekt ermitteln,   gien dafür am besten geeignet sind,
                               ein Pilotprojekt entstanden, das diese      ob und wie lange ein Parkplatz belegt        zeigt das Pilotprojekt Smart Parking
                               Vision in die Tat umsetzt. In Zusam-        ist, wie lange der Fahrer suchen musste      Dresden.
                               menarbeit mit der Landeshauptstadt          und wie häufig der Parkplatz genutzt
                               Dresden wird das Projekt „Smart Parking     wird.
                               Dresden“ gestartet. Die Projektpartner

                                                                           „Wir haben im Arbeitskreis CPS
                                                                            lange und intensiv an diesem
Foto: TechniSat Digital GmbH

                                                                            Pilotprojekt gearbeitet und
                                                                            gemeinsam eine Lösung gefun-
                                                                            den. Mit Smart Parking Dresden
                                                                            zeigen wir anschaulich, wie
                                                                            cyber-physikalische Systeme                 Uwe Gäbler
                                                                            unsere Lebensräume verändern                Infineon Technologies Dresden GmbH,
                                                                            und aus Städten ‚Smart Cities’              Arbeitskreisleiter „Cyber-physikalische
                                                                            machen.“                                    Systeme“

                                                                                                                                                                   21
NEXT 2015 | Innovationen

       Applikationen

    Smarte Filter für die Industrie
    Das neuartige Filtersystem „Smart Filter “ der EDC Electronic Design Chemnitz GmbH gehört zu den
    besten Lösungen der deutschen Industrie in diesem Jahr. Es wurde mit dem Industriepreis 2015 in der
    begehrten Kategorie Mikrosystemtechnik ausgezeichnet.

                                            Bei „Smart Filter “ handelt es sich um ein   neu entwickelte Mikrosystem „Smart
                                            intelligentes monolithisch integriertes      Filter “ verfügt im technischen Aufbau
                                            Mikrosystem für industrielle Filteranla-     hingegen über eine kontaktlose Energie-
       Relevanz:                            gen, das nicht nur den Verschmutzungs-       und Datenübertragung. Diese – mittels
              Industrie 4.0, IoT,           grad einer Filterpatrone bestimmen,          RFID-Schnittstelle realisierte – System­
            SMART!
              Energieeffizienz              sondern auch Filter und Filterklasse         innovation reduziert erheblich den Mon-
                                            identifizieren kann. „Das System stellt      tage- und Wartungsaufwand für indus-
       Kurzinhalt:                          somit die erforderliche Filterwirkung und    trielle Filteranlagen, da das kabellose
       Mit dem intelligenten Mikrosys-      die Verwendung der für die Absauganla-       Gesamtsystem einen schnellen Wechsel
       tem „Smart Filter “ ermöglicht die   ge geeigneten Filterpatrone sicher und       der Filterpatrone möglich macht – die
       EDC Electronic Design Chemnitz       trägt dadurch auch enorm zur Verbes-         Reinigung oder Erneuerung von Schläu-
       GmbH eine neue Form kabelloser       serung des Arbeitsschutzes bei“, so Dr.      chen entfällt komplett.
       Energie- und Datenübertragung        Steffen Heinz, Geschäftsführer der EDC
       für industrielle Filter.             Electronic Design Chemnitz GmbH.             Das vom Bundesministerium für Bildung
                                                                                         und Forschung geförderte und paten-
       Mehr Informationen:                  Bisher erfolgt die Messung von Filter-       tierte Projekt wurde im Zeitraum 2010
       www.ed-chemnitz.de                   verschmutzungen in der Industrie über        bis 2014 unter der Leitung von EDC
                                            Differenzdruckmessungen. Der Sensor          gemeinsam mit den Verbundpartnern
                                            hierfür befindet sich dabei auf einer        TURCK duotec GmbH und der X-FAB Se-
                                            Steuerplatine und wird über Schläuche        miconductor Foundries AG realisiert.
                                            mit der Filtereinheit verbunden. Das
                                                                                              Foto: Silicon Saxony e. V.

    Applikationen

    Silicon Saxony Fokusteam „Internet
    der Dinge“ (IoT) mit ersten Ergebnissen
    Vielversprechende IoT-Anwendungsfelder identifizieren so-     men und bildeten die Wertschöpfungskette für das Internet
    wie die erforderlichen Technologien am Standort stärken und   der Dinge ab. Ein erstes Analyseergebnis der Expertenrunde:
    fördern. – Das sind die Ziele der Experten aus dem Silicon    Silicon Saxony-Mitglieder sind stark im Bereich der Lieferung
    Saxony-Verbund, die sich im Fokusteam „IoT“ zusammenge-       von Komponenten und als System-Integratoren für IoT. Be-
    tan haben. In einem ersten Schritt bewerteten die Experten    sonderes Potenzial haben vor allem Anwendungen im Bereich
    die unterschiedlichen Kompetenzen der Mitgliedsunterneh-      intelligenter Fabriken.

 22
Innovationen | NEXT 2015

„Industrie 4.0 ist eine interdisziplinäre Herausforderung, in die zahlrei-
 che Technologien und Forschungsbereiche involviert sind. Der Stand-
 ort Sachsen zeigt, wie Forschungsergebnisse erfolgreich in die Indus-
 triepraxis transferiert werden. Im Zuge des internationalen
 Wettbewerbs um die Technologieführerschaft in der Produktion der
 Zukunft müssen wir auf unsere Stärken und Expertise setzen, damit
 wir im Innovationswettlauf um Industrie 4.0 nicht zurückfallen und
 die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere von KMUs sichern können.“

Andreas Brüning
Arbeitskreisleiter IC-Design, Silicon Saxony e. V., Mitglied im Fokusteam „IoT“

   Applikationen

Vernetztes Gesundheitswesen
Das Modellprojekt „CCS Telehealth Ostsachsen“ ist Deutschlands größtes Telemedizin-Vorhaben. Eine
universelle IT-Plattform macht die ortsunabhängige Kommunikation zwischen Patient und Medizinern
in Echtzeit möglich – und soll bald flächendeckend zum Einsatz kommen.

                                            Schlaganfall-Patienten, die auch zu         Fachärzte verschiedener Disziplinen und
                                            Hause nahtlos weiterbetreut werden;         ganz ohne eigenes Netzwerk und eigene
                                            Herzpatienten, die über ein Tablet täg-     Software verbinden und auf diese Weise
   Relevanz:                                lich ihre Vitalwerte ans Dresdner Herz-     große Datenmengen austauschen, Vi-
         IoT, Software,                     zentrum schicken und so genannte            deo-Telefonkonferenzen und kurzfristige
        APP!
         Smart Health                       Tele-Nurses, die diese Daten fortlaufend    digitale Konsultationen durchführen.
                                            überwachen und im Fall der Fälle um-
        SMART!                              gehend einen Arzt einschalten – diese       Federführend in diesem Modellpro-
                                            Möglichkeiten bietet die Telemedizin-       jekt sind die Carus Consilium Sachsen
   Kurzinhalt:
                                            Plattform „CCS Telehealth Ostsachsen“.      GmbH und die Telekom-Tochter T-Sys-
   Das Telemedizin-Projekt „CCS
   Telehealth Ostsachsen“ ermög-                                                        tems International. Dabei entwickeln
   licht sicheren Datenaustausch            Die Grundlage hierfür ist eine offene und   die Gesundheitsspezialisten mit Unter-
   und Echtzeitkommunikation im             universell einsetzbare IT-Plattform, die    stützung von Kollegen der T-Systems
   Gesundheitswesen.                        über eigene gesicherte Datennetze Klini-    Multimedia Solutions (MMS) und der
                                            ken, Ärzte, Pflegekräfte und anderes me-    Systemintegration die technische Infra-
   Mehr Informationen:                      dizinisches Personal mit dem Patienten      struktur. Nach dem erfolgreichen Start
   www.telehealth-ostsachsen.de             zu Hause verbindet. Auch können sich        wird „CCS Telehealth Ostsachsen“ auch
                                                                                        die Regionen Leipzig und Chemnitz ein-
                                                                                        binden und auf andere Bundesländer
                                                         Foto: Deutsche Telekom AG

                                                                                        und Regionen in Europa sowie unter-
                                                                                        schiedliche medizinische Anwendungen
                                                                                        übertragbar sein. Die Europäische Union
                                                                                        und der Freistaat Sachsen fördern den
                                                                                        Aufbau der Telemedizin-Plattform mit
                                                                                        rund zehn Millionen Euro.

                                                                                                                                  23
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