Unser Land 4/2011 - Landkreis Regensburg
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Unser Land Z EITUNG DES L ANDKREISES R EGENSBURG 4/2011 Dezember · KW 51 Frohes Fest und ein gutes neues Jahr Fotowettbewerb: Wer macht das schönste Winterbild vom Landkreis? Landkreis 2020: Weihnachtsrezept: Regionale Firmen Wertvolle Impulse Gespickte Lammkeule und Ausbildung Landrat diskutiert vor Ort Regionale Spezialität zum Fest Schnittstelle Wirtschaftsförderung
Unser Land www.landkreis-regensburg.de Inhalt Gute Ausbildung hat viele Partner Wirtschaftsförderung Immer mehr Menschen dungswilligen Schulabgängern ohne Lehrstelle einen als Schnittstelle 3 suchen bei uns im Regens- Platz auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Mittler- Zusätzliche Quali- burger Land ihr Zuhause. weile gibt es zu wenige Bewerber für handwerkliche fizierung für Azubis 4 Bis zum Jahr 2030 wird Ausbildungen. Auch hier ist der Landkreis auf der Potenziale sinnvoll ausschöpfen 5 die Bevölkerung im Land- Suche nach Lösungen. Beispiele dafür sind die Ak- Aktionstage und kreis laut neuester Progno- tionstage für Ausbildung, die jährlich unter großer Berufsinfomesse 5 se des Statistischen Landes- Beteiligung der heimischen Wirtschaft durchgeführt Forum der amts um 3,2 Prozent werden aber auch die heuer erstmals durchgeführten Fraktionen 6 wachsen. Die wirtschaftli- Berufsorientierungswochen der Sonderpädagogischen „Wohlfühl-Apotheke“ als Lebenswerk 8 chen Rahmenbedingungen Förderzentren im Landkreis. Landkreis 2020: sprechen für sich: Mit 1,8 Wir können uns glücklich schätzen, dass wir im Landrat vor Ort 10 Prozent hat die Arbeits- Regensburger Land so viele engagierte Betriebe und Querdenken und losenquote mittlerweile Bildungseinrichtungen haben, die beim Streben nach Visionen erwünscht 11 einen rekordverdächtigen Tiefpunkt erreicht. Auch der bestmöglichen Bildung und Ausbildung unserer Mitgestaltungsbürger statt Wutbürger 12 auf dem Bildungssektor steht der Landkreis gut da: Jugendlichen Hand in Hand arbeiten. Gemeinsam Dialog zu Donau- Im Lernatlas der Bertelsmann-Stiftung wird ihm mit mit der Wirtschaftsförderung wurden Strukturen brücken fortsetzen 13 Rang fünf unter bundesweit 81 beurteilten Regionen geschaffen, die uns auch künftig optimistisch in die Ein „Dankeschön“ vergleichbarer Größe eine hohe Qualität der berufli- wirtschaftliche Entwicklung unserer Heimat blicken für die stillen Helfer 14 chen Ausbildung attestiert. lassen. Integrativer Lauftreff auf Platz zwei 15 Eine gute Ausbildung und Bildung ist die Grundlage KERL eG aus der für solch hervorragende Ergebnisse. Daran arbeitet Ihr Taufe gehoben 16 der Landkreis gemeinsam mit Partnern aus Politik Kulturpreis geht nach und Wirtschaft. So wurde vor einigen Jahren eine Beratzhausen 16 Nachvermittlungsaktion ins Leben gerufen, um ausbil- Herbert Mirbeth, Landrat Streetwork – zu Gast bei Jugendlichen 17 Beste Lernbedingungen im Landkreis Kinderbetreuung nach Bedarf 18 Bauen und Leben mit Lehm 20 Wintersport im Auch im Bereich „Berufliches Lernen“ liegt der Land- Regensburger Land 22 Der Landkreis Regensburg belegt im Lernatlas kreis mit Platz 5 weit vorne. Die „Erfolgsquote beim Aktuelles aus 2011, der aktuellen Studie der Bertelsmannstif- Abschluss der Berufsausbildung“ und „Eingliederung dem Landratsamt 24 tung, bundesweit den hervorragenden 5. Platz in den Arbeitsmarkt nach beruflicher Weiterbildung“ Weihnachtsbraten unter 81 vergleichbaren Regionen in Deutsch- sind hier die Stärken des Landkreises. Beim „Sozialen mit Juradistl-Lamm 25 land (Kategorie „Kreise im ländlichen Umland). Gesundheitstipp: Lernen“ schneidet der Landreis durchschnittlich ab. Nicht mehr Rauchen 26 Beim Unterpunkt „Engagierte Bürger beim Deutschen Gewinnspiel: Wo Der Landkreis gehört damit zu den Gewinnern des Roten Kreuz“ kann das Regensburger Land allerdings entstand unser Bild? 26 deutschlandweiten Vergleichs. Vor allem im Bereich mit Platz 1 punkten. Bei den „Engagierten Bürgern Fotowettbewerb: Winter im Landkreis 27 „Schulisches Lernen“ konnte der Landkreis punkten. bei der Freiwilligen Feuerwehr“ belegt der Landkreis Hier belegte das Regensburger Land insgesamt Platz 4. Platz 14. Im Bereich „Persönliches Lernen“ erreicht der Landkreis Platz 29. Beim „Breitband Internetzu- Lesekompetenz auf Platz 1 gang“ liegt das Regensburger Land auf Platz 18, bei der „Nutzung von Bibliotheken je 100 Einwohner“ Bei den Einzelwertungen „Lesekompetenz in Deutsch erreicht der Landkreis Platz 3. und Englisch“ wurde sogar jeweils 1. Platz erreicht. Hervorragende Lern-Infrastruktur „Es freut mich, dass der Landkreis Regensburg zu den TOP 5 Lernregionen Deutschlands zählt. Dies zeigt, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern eine hervorragende Lern-Infrastruktur bieten können“, so Landrat Herbert Mirbeth zu den Ergebnissen der Stu- Bei den „Naturwissen- die. „Ich bedanke mich bei allen Schulen des Land- schaften“, einem Unter- kreises, allen Bildungs- und Weiterbildungseinrichtun- punkt des Bereichs gen, bei den Ausbildungsbetrieben, bei der Agentur „Schulisches Lernen“ für Arbeit und bei allen, die zu diesem positiven Lern- steht der Landkreis auf klima im Landkreis Regensburg beitragen“, erklärte Platz 2. der Landrat. 2
www.landkreis-regensburg.de Unser Land Wirtschaftsförderung als Schnittstelle Wissenschaft (Hochschulen) und diversen Anbietern Das Sachgebiet „Wirtschaftsförderung“ des von technischen Lösungen sind für diese „strategische Landratsamtes stellt eine wichtige Schnittstel- Rahmenplanung“ von Nöten. le zwischen Landratsamt, der Wirtschaft des Landkreises und Bildungsträgern dar. Chefin des German Sperlich ist schwerpunktmäßig für Ausbil- Sachgebiets ist Maria Politzka (49). dung, Existenzgründerberatung und Unternehmenspfle- ge zuständig. Der 44-jähri- Maria Politzka wurde in ge gebürtige Regensburger Schönthan bei Ober- wohnt mit Frau und Kind viechtach geboren arbei- in Stadla bei Hemau. tete nach dem Besuch der Der Sozialpädagoge und Beamtenfachhochschule Betriebswirt arbeitete ab in Hof bis 1989 an der 1995 im Landratsamt Regierung der Oberpfalz. zunächst im „Allgemei- Nach Babypause (drei nen Sozialdienst“, bevor Söhne) kam sie 1996 zum er 2007 zur Wirtschafts- Landratsamt in die Sozial- förderung wechselte. Bei hilfeverwaltung. Seit 2004 seiner Arbeit kommt ihm leitet Politzka, die in natürlich seine doppel- Neutraubling wohnt, das te Ausbildung – Wirt- Sachgebiet Wirtschafts- schaft in Kombination förderung, zu der neben der Existenzgründerberatung mit sozialem Handeln – sehr zu Gute. Er organisiert die Unternehmenspflege, der Themenkreis Schule und etwa die Aktionstage für Ausbildung oder die Berufs- Wirtschaft, die Wirtschaftsstandortvermarktung, regi- orientierungswochen, besucht im Jahr zwischen 50 und onale und überregionale Werbung für die Wirtschaft 60 Firmen und hat eine Mittlerfunktion, wenn es um der Region und seit neuestem auch der Themenkreis gewerbliche Bauvorhaben und deren Finanzierung geht Energie und Klimaschutz gehören. Gerade die Thema- oder sich Existenzgründer eine Beratung wünschen. tik „Gründung regionaler Energiegenossenschaften“ beschäftigt sie derzeit besonders. KERL („Kommunale Kontakt: Energie im Regensburger Land“) wurde am 7. Dezem- Wirtschaftsförderung des Landkreises, Altmühlstraße 1, 93059 Regensburg, ber aus der Taufe gehoben, die BERR (BürgerEnergie Telefon 09 41/40 09-3 73 (Maria Politzka), -5 93 (German Sperlich), Region Regensburg) wird Anfang 2012 folgen. -2 62 (Martin König). E-Mail: wirtschaft@landratsamt-regensburg.de Verstärkt wird das Sachgebiet durch die Verwaltungskräfte Petra-Maria Kerscher Um den neuen Themen- und Kerstin Grafenauer. kreis „Energie und Klima- schutz“ voll abdecken zu können, wurde die Abteilung um Martin König (40) verstärkt. Kö- nig stammt aus Kassel, kam durch die Bundes- wehr nach Bayern und wohnt mit seiner Familie (zwei Kinder) in Eitl- brunn bei Regenstauf. Der studierte Betriebs- wirt arbeitete bei einem Reifenhersteller, hängte dann das Studium der Ver- waltungswissenschaften dran und arbeitete fünf Jahre lang am Landratsamt Kelheim, bevor er im September diesen Jahres zum Landratsamt Regensburg wechselte. Sein Schwerpunkt ist jetzt die vorbereitende Planung von Klimaschutz- und Energienutzungskonzepten in Abstimmung mit den Gemeinden und Städten des Landkreises sowie der Energieagentur Regensburg. Eine Zusammenarbeit mit Gemeinden, aber auch der 3
Unser Land www.landkreis-regensburg.de Zusätzliche Qualifizierung für Azubis Landrat Herbert Mirbeth hatte im März bei einem Im Landkreis Regensburg wird seit November erstmals eine BDS Azubi Aka- Treffen mit den Gewerbeverbänden im Landkreis von demie angeboten. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss klei- den Vorzügen dieser Art der Auszubildenden-Weiter- ner und mittelständischer Ausbildungsbetriebe mit dem Ziel, ihren Auszu- bildung erfahren und nach mehreren Gesprächen bildenden professionellen Betriebsunterricht anzubieten. Diese treffen sich den Eindruck gewonnen, dass dies auch ein Projekt alle zwei Wochen zum Unterricht, der abwechselnd von den teilnehmenden für den Landkreis Regensburg sei. Bei einer Informa- Unternehmen gehalten wird. tionsveranstaltung Ende September stellte Ingolf F. Brauner, Präsident des BDS Bayern und „Erfinder“ der BDS Azubi Akademie, das Konzept interessierten Firmen aus dem Landkreis vor. Von der Akademie, so wurde in dem Vortrag deutlich, profitieren alle Beteiligten: Für die Auszubildenden be- deutet der Unterricht eine zusätzliche Qualifizierung. Dies erleichtert nicht nur die tägliche Arbeit, sondern bietet ihnen die Möglichkeit des Austauschs mit an- deren Auszubildenden der verschiedensten Branchen. Die beteiligten Unternehmen erfahren durch die Aka- demie eine personelle und zeitliche Entlastung ihres eigenen betrieblichen Unterrichts. Sie sind damit in der Lage, Auszubildende noch umfassender zu qualifi- zieren. Gerade in Zeiten zurückgehender Bewerbungen um Ausbildungsstellen gewinnt die Profilierung des eigenen Unternehmens als attraktiver Ausbildungsbe- trieb an Bedeutung. Die Wirtschaftsförderung möchte auch in anderen Teilen des Landkreises Firmen mit Auszubildenden für eine Beteiligung an dem Projekt gewinnen. Auskunft erteilt die Wirtschaftsförderung des Land- kreises, Telefon 09 41/40 09-3 73 oder -5 93, oder un- Ingolf F. Brauner erläuterte den Teilnehmern Details zum Konzept der BDS ter E-Mail: wirtschaft@landratsamt-regensburg.de. Azubi Akademie. Blick in „fremde Welten“: Girls’ Day und Boys’ Day Das Landratsamt Regensburg weist jetzt schon auf den Girls’ Day am 26. April 2012 hin, der mit einem Boys’ Day kombiniert wird. Der Girls’ Day soll Schüle- rinnen technische Berufe schmackhaft machen, beim Boys-Day stehen hingegen soziale Berufe im Vordergrund, die traditionell nicht im Fokus der Buben stehen. Seit 2004 wird im Landkreis der Girls’ Day durchgeführt, der seit 2007 mit dem Boys’ Day kombiniert wird. 2011 beteiligten sich daran 23 Schulen mit rund 500 Schülerinnen und Schülern, wie die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Maria-Luise Rogowsky, mitteilt. Dabei werden von ihr jährlich rund 120 Betriebe zur Teilnahme eingeladen. „Nur sehr wenige davon lehnen ab. Dennoch würden wir uns über weitere Betriebe freuen, die sich beteiligen“, so Rogowsky. Einen Vormittag oder gar einen ganzen Tag können Mädchen technische Beru- fe kennenlernen und Buben soziale Berufe, wie etwa Altenpfleger. Gar nicht so selten entsteht aus diesem ersten Kontakt mit geschlechterspezifischen „fremden Welten“ mehr. „Etwa ein Praktikum oder später ein Lehrstellenplatz“, weiß Ro- gowsky zu berichten. Kontakt: Maria-Luise Rogowsky, Telefon 09 41/40 09-358, Mädchen lernten am Girls’ Day den Stahlbau- E-Mail: gleichstellung@landratsamt-regensburg.de betrieb Heigl in Hemau kennen. Hier wird auch noch Eisen geschmiedet. 4
www.landkreis-regensburg.de Unser Land Potenziale sinnvoll ausschöpfen Initiiert vom Landkreis fanden heuer erstmals Berufsorientierungswochen an den drei sonder- pädagogischen Förderzentren des Landkreises in Hemau, Neutraubling und Regenstauf statt. Rückläufige Schülerzahlen, niedrige Arbeitslosenquo- ten und die Altersdemographie führen dazu, dass das Potential der Schüler aus den drei Förderzentren zukünftig noch intensiver gefördert werden sollte, so Landrat Herbert Mirbeth. Die verschiedensten Berufs- bilder, etwa Lackierer, Bäcker, Metzger, Pflasterer und die weiteren Bauberufe wurden den Schülern einge- hend näher gebracht. Jeweils eine Woche beschäftigten sich die Schüler intensiv mit einem Berufsbild. Fünf Berufsbilder wurden jeweils an den drei Förderzentren vorgestellt. Höhepunkte stellten dabei Firmenbesuche Als besonders motivierend empfanden es die Schüler, Schüler des Sonder- dar, die auch nachbereitet wurden. wenn in den Betrieben schon Abgänger von Förder- pädagogischen Förder- Wolfgang Lebert, Schulleiter des Sonderpädagogischen schulen arbeiten, wie etwa im Lackiererfachbetrieb zentrums (SFZ) Hemau Förderzentrums in Hemau war sehr angetan vom Ehrismann in Hemau. „So etwas stärkt natürlich das besuchten gemeinsam Effekt der Berufsorientierungswochen: „Wichtig für un- Selbstvertrauen unserer Schüler und es wird aufgezeigt: mit Landrat Herbert sere Schüler war vor allem auch der Praxisbezug. Wenn Wir haben auch wirklich eine Chance auf dem Ausbil- Mirbeth den Lackier- ihnen ein Meister oder Angestellter eines Betriebes dungs- und Arbeitsmarkt“, so Lebert. fachbetrieb Ehrismann. quasi aus erster Hand Dinge erläutert und praktisch zeigt, hat das einen viel größeren Effekt als die theore- AWO Seniorenheim (Hemau), Backhaus Bäckerei (Neutraubling), Bäckerei Ebner tische Wissensvermittlung durch uns Lehrer.“ Teilweise (Regensburg), Bauinnung Regensburg, Bauunternehmen Rödl & Herdegen (Re- fanden die Betriebsbesuche in den Firmen statt oder gensburg), Berufsschule II (Regensburg), Caritas Altenheim Regenstauf, Donau- direkt auf einer Baustelle, wie etwa bei der Pflasterer- spedition Kiessling (Regenstauf), Lackierfachbetrieb Hard Ehrismann (Hemau), firma Leitner aus Pettendorf. Oder aber ein Metzger- Maler- und Sanierbetrieb Kett (Wörth), Malerbetrieb Eich (Hainsacker), Metzge- meister besuchte das Förderzentrum in Neutraubling rei Brunner (Lappersdorf), Metzgerei Limmer (Alteglofsheim), Michael Leitner und stellte anschaulich den Metzgerberuf vor. Zusam- (Pettendorf), BSZ Regensburger Land, Streit cargo systems (Obertraubling). men mit den Schülern wurde Leberkäse gebacken. Aktionstage für Ausbildung und Berufsinfomesse auf seiner Homepage (www.landkreis-regensburg.de/ Auch 2012 bietet die Wirtschaftsförderung des Wirtschaft) veröffentlichen. An den Aktionstagen ste- Aktionstage Landkreises wieder „Aktionstage für Ausbildung“ hen den Schülern die Computer zur Information über für Ausbildung an Mittelschulen sowie eine Berufsinformations- freie Ausbildungsstellen zur Verfügung. 21. Januar 2012 messe an. Die Veranstaltungen richten sich an an der Mittelschule alle Schulabsolventen 2012, 2013 und 2014 jeder Messe am Gymnasium Neutraubling Hemau, Mönchsberg- Schulart aus dem gesamten Landkreis. weg 1. Die Umstellung der Lehrpläne der Gymnasien und 11. Februar 2012 Bei den Aktionstagen – sie werden seit 2007 jährlich die Einführung der so genannten P-Seminare bedin- an der Mittelschule von der Wirtschaftsförderung organisiert – haben gen eine engere Kooperation zwischen Betrieben Neutraubling, Kepler- Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern die Mög- und Schulen. Informationen einholen und Kontakte straße 82. lichkeit, sich an Ständen und in Vorträgen über die knüpfen können Schülerinnen und Schüler der 10., 11. vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten und -chancen und 12. Jahrgangsstufen aller Gymnasien in Stadt und Berufsinfomesse zu informieren. Landkreis Regensburg bei einer Berufsinformations- 28. Januar 2012 am Der Aktionstag an der Mittelschule Hemau findet im messe, die am Samstag, 28. Januar 2012, am Gymnasi- Gymnasium Neutraub- Verbund mit den Mittelschulen in Undorf, Laaber und um Neutraubling, Gregor-Mendel-Straße 5, angeboten ling, Gregor-Mendel- Kallmünz statt. An jedem Veranstaltungsort werden wird. Dort sollen den Schülerinnen und Schülern Straße 5 rund 35 Firmen über 80 verschiedene Ausbildungsbe- insbesondere Informationen zu Karrierechancen nach Jeweils von 9.00 bis rufe vorstellen. Im Rahmen der Ausbildungsoffensive einem abgeschlossenen Studium bzw. einer beruflichen 12.30 Uhr. 2012 wird der Landkreis wieder freie Ausbildungsstellen Ausbildung erläutert werden. 5
Unser Land www.landkreis-regensburg.de Forum der Fraktionen In der Vergangenheit hat sich der Landkreis Regensburg verstärkt dafür eingesetzt, dass Jugendliche einen Ausbildungsplatz erhielten und berufliche Perspektiven entwickeln konnten. Sei es in Form der erfolgreichen Nachvermittlungsaktion „Wir suchen noch einen Ausbildungsplatz“, der „Aktionstage für Ausbildung“ an Hauptschulen (die auch 2012 an den Mittelschulen fortgesetzt werden), des Projekts Jugendsozialarbeit an Schu- len und der im Herbst 2011 gestarteten Berufsorientierungswochen an Sonderpädago- gischen Förderzentren. Dabei hat sich ein erfolgreiches Miteinander von Schulen, enga- gierten Betrieben und Institutionen sowie von Seiten des Landratsamtes (Wirtschafts- förderung, Kreisjugendamt, Servicestelle für Familien, Jugendsozialarbeit an Schulen) herausgebildet. Der demographische Wandel aber auch der positive Konjunkturverlauf Gefragter Nachwuchs: führten mittlerweile dazu, dass Unternehmen in der Region schon heute nicht mehr In vielen Unternehmen genügend Fachkräfte finden. Hier gilt es, neue Initiativen zu starten und Potenziale zu werden mittlerweile be- erschließen. reits Fachkräfte gesucht. Zum Thema „Fachkräftepotenziale für Betriebe“ haben wir den im Kreistag vertretenen Fraktionen folgende Frage gestellt: Was könnte noch getan werden, um den Fachkräftemangel abzumildern und neue Mit- arbeiter-Potenziale für Betriebe im Landkreis zu erschließen? CSU: Thomas Gabler Die Ausbildung eigener Fachkräfte ist das beste Mittel, Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Weiterbeschäfti- dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Weitere gung älterer Arbeitnehmer, um Wissen und Erfah- Potenziale bieten neben einer verbesserten Ausbildungs- rung im Betrieb zu erhalten. Dabei müssen sich die eignung von Schulabgängern vor allem aber die schnel- Unternehmen sicherlich umstellen und flexiblere lere Einbindung der „Generation Praktikum“ in die be- Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle und mehr Urlaubs- oder triebliche Wertschöpfung. Mit der besten Ausbildung Erholungsphasen anbieten, damit sich die bisherigen versehen, können viele junge Menschen ihren Leis- Leistungsträger nicht in den vorzeitigen Ruhestand ver- tungswillen nicht optimal in den Betrieben einbringen, abschieden, sondern ihr Know-how auch weiterhin in da man heute immer noch in Praktika „geparkt“ wird. die betriebliche Wertschöpfung einbringen. SPD: Josef Weitzer Das Thema „Fachkräftepotential für unsere Betriebe“ wichtigsten Hausaufgaben. Darüber hinaus müssen wird neben vielen anderen wichtigen Themen, gerade unsere Betriebe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung für unsere Region und unseren Landkreis, eine wesent- Rechnung tragen und die betriebliche Ausbildung for- liche Rolle spielen. Die demografische Entwicklung cieren, weiter vernünftig bezahlte und auch langfristig lässt grüßen! Unser erster Lösungsansatz ist, massiv im sichere Arbeitsplätze anbieten. Wir müssen versuchen, Bereich der Bildung und Weiterbildung anzusetzen. die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wesentlich Wir müssen alle mitnehmen und alle vorhandenen besser in Einklang zu bringen. Gerade unsere Region Potentiale ausschöpfen! Kleinere Klassen, individuel- und unser Landkreis haben riesige Entwicklungs- le Lernförderung und Schulsozialarbeit sind hier die chancen, wir müssen sie gemeinsam nutzen! 6
www.landkreis-regensburg.de Unser Land Freie Wähler: Josef Bezold Mit 1,8 Prozent Arbeitslosen im Landkreis haben von ihnen kommen aus einem schwierigen sozialen wir momentan faktisch Vollbeschäftigung. Trotzdem Umfeld. Der Staat muss deshalb schon sehr früh prä- verlassen in Deutschland noch 100.000 junge Men- ventiv eingreifen und nicht erst bei den „gescheiterten schen – anteilig auch aus dem Landkreis – jährlich die Existenzen“ reparieren. Was könnte der Landkreis kon- Schule ohne Abschluss. Dieser Personenkreis findet kret tun? Endlich selbst in eine zeitgemäße Berufliche kaum einen Ausbildungsplatz und steht dem Arbeits- Oberschule (FOS/BOS) investieren und nicht weiter markt meist lebenslang nicht zur Verfügung. In diese das Thema zerreden. Unter solchen Rahmenbedin- „Reserve“ müsste schon im Vorfeld mehr „investiert“ gungen könnten zusätzliche Mitarbeiter-Potenziale für werden, damit deren Leben gelingt, denn die meisten „Schwächere“ und „Stärkere“ erschlossen werden. Bündnis 90/Die Grünen: Maria Scharfenberg Noch ist laut IHK das Fachkräfteangebot in Bayern chen, ist ein kluger Mix aus Bildung, Qualifizierung größer als die Nachfrage. Das wird sich bald ändern, und Aktivierung zurzeit nicht genutzter Fachkräfte- und der Engpass wird insbesondere bei den beruflich potenziale, zum Beispiel bei Frauen. Qualifizierungs- Qualifizierten erwartet. Der Fachkräftemangel wird angebote zu reduzieren – wie von Schwarz-Gelb im also – wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird – vor Bund geplant – ist also der falsche Weg. Auch muss allem die im Landkreis stark vertretenen kleinen und eine Neuregelung der Arbeitskräfteeinwanderung auf mittelständischen Unternehmen treffen. Zur Bewäl- den Weg gebracht werden. tigung des Fachkräftemangels wird es nicht genügen, auf ein einzelnes Instrument zu setzen. Was wir brau- ödp/PU: Claudia Wiest Stolz stellen wir fest: Nahezu zwei Drittel der Fach- kräfte, ebenso Modelle altersgerechte Arbeitsplatz- kräfte des Regensburger BMW-Werkes kommen aus gestaltung, individuelle und flexiblere Zeitschienen, dem Landkreis! Wieso also das Thema „Fachkräfte- Job-Sharing, ergonomische Maßnahmen. Nicht nur mangel“ und das bei fast Null-Jugendarbeitslosigkeit? die Jugend sollte gefördert werden, sondern gerade Gerade durch die steigende Lebensarbeitszeit müssen ältere Arbeitnehmer müssen mit Hilfe ansprechender wir jetzt verstärkt den Blick auf ältere Arbeitnehmer Fort- und Weiterbildungen an die Betriebe gebunden legen. Es ist an der Zeit Vorsorge zu treffen und Pro- werden, um gesundes und motiviertes Arbeiten lebens- jekte zu fördern, wie z. B. Teil- und Nachqualifizierung lang zu ermöglichen. für Quer- und Späteinsteiger, Mütter und Teilzeit- FDP: Johann Jeserer Die Politik kann beim Thema „Fachkräftemangel“ nur Eltern zu Recht die beste Schulbildung für ihr Kind. Empfehlungen und Hinweise geben. Sonst laufen wir Es sollte aber schon berücksichtigt werden, ob ihr Gefahr, dass uns unterstellt wird, wir würden versu- Kind für den favorisierten Schultyp auch geeignet ist. chen, in den Wirtschaftskreislauf einzugreifen. Das Die Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten, die Förde- Landratsamt hat ja in der Vergangenheit schon erfolg- rungsmaßnahmen für die berufliche Fortbildung und reiche Zeichen gesetzt. Das heutige Schulsystem mit die mangelnde Anerkennung sind durchaus verbesse- den vielen Varianten der vorberuflichen Möglichkeiten rungswürdig. Da sind natürlich die Betriebe gefordert, der Bildung wirkt sich nicht unbedingt positiv auf den daran zu arbeiten. Gewinn von Fachkräften aus. Natürlich wollen die 7
Unser Land www.landkreis-regensburg.de „Wohlfühl-Apotheke“ als Lebenswerk Die 47-jährige Apothekerin betrachtet ihre frauen- und familienfreundliche Apotheke als ihr Lebenswerk. Als die junge Mutter Elisabeth Meierhofer vor 17 Jahren die Apotheke gründete, stellte sie am eigenen Leib fest: Junge Mütter sind unsicher im Umgang mit ihrem Neugeborenen. „Und wenn es mir so geht, die ich doch als ausgebildete Apothekerin nicht ganz unbeleckt bin in Fragen der Babypflege und der Medi- kamentation, wie wird es dann anderen Müttern erge- hen“, fragte sie sich. Rahmenbedingungen „kinderkompatibel“ Flugs gründete sie eine Beratung für Mütter von Neugeborenen in ihrer Apotheke. „Diese findet nun seit knapp 18 Jahren am Mittwochnachmittag in der Apotheke statt und erfreut sich immer noch gro- ßer Beliebtheit. Hier werden die Kinder gemessen, gewogen, gewickelt und gestillt. Ich biete individuelle Beratung, aber der Treff dient auch zum Erfahrungs- austausch von Müttern“, erläutert die zupackend wirkende Apothekerin, die zudem aus eigener Erfah- rung weiß, dass es nicht immer ganz einfach ist, als Apothekerin Elisabeth junge Mutter zu arbeiten. Da muss man nicht nur auf Für ihren frauen- und familienfreundlichen Meierhofer und ihr Fremdbetreuung zurückgreifen, es müssen auch die Betrieb erhielt Elisabeth Meierhofer, Chefin der Team freuten sich Rahmenbedingungen danach gestaltet werden. Und Regenstaufer Stern-Apotheke, den Margarethe- über die Auszeichnung die hat Meierhofer für ihre Angestellten „kinderkom- Runtinger-Preis. Die Auszeichnung wird seit 1991 mit dem Margarethe- patibel“ gemacht. alle zwei Jahre vom Regionalzentrum Frau und Runtinger-Preis in der Auch Müttern in Elternzeit gewährt sie Fortbildungen Beruf an der Volkshochschule Regensburg und Kategorie Kleinunter- und für eine alleinerziehende Angestellte übernimmt der Stadt Regensburg ausgelobt. nehmen. sie die Kosten der Kinderbetreuung. „Würde sie 20 Familienfreundliche Vorbilder im Landkreis Gleich zwei Betriebe aus dem Landkreis Regens- burg wurden bei der diesjährigen Ehrung im Alten Rathaus der Stadt Regensburg mit dem Margare- the-Runtinger-Preis 2011 mit Preisen für Frauen- und Familienfreundlichkeit bedacht. Regensburgs Oberbürgermeister Hans Schaidinger zeichnete in der Kategorie Unternehmen mittlerer Größe die Deutsche Technoplast GmbH (Wörth an der Do- nau), und in der Kategorie Kleinunternehmen die Sternapotheke (Regenstauf) und die GE Aviation Deutschland GmbH (Regensburg) aus. Mit den drei Preisträgern 2011 wurden in den letzten 20 Jahren 35 regionale Unternehmen für zukunftsweisende Maßnahmen in Sachen Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Familien und Beruf im Betrieb Maria-Luise Rogowsky (l.) Gleichstellungsbeauftragte für den Landkreis gewürdigt. Die Auszeichnung wird seit 1991 alle und Maria Politzka (r.), Leiterin der Wirtschaftsförderung des Landkreises, zwei Jahre vom Regionalzentrum Frau und Beruf freuten sich mit den Preisträgerinnen Birgit Bauer Groitl (2. v. r.) von der an der Volkshochschule der Stadt Regensburg für Deutschen Technoplast und Elisabeth Meierhofer von der Sternapotheke. Stadt- und Landkreisbetriebe ausgelobt. 8
www.landkreis-regensburg.de Unser Land Stunden arbeiten, würde das das Sozialamt zahlen, heute arbeitet sie wieder in der Stern-Apotheke und ist aber aus finanziellen Gründen arbeitet sie 30 Stunden für die gesamte Abrechnung zuständig. und da zahlt das Amt nichts“, erläutert sie. Natürlich gehören auch flexible Arbeitszeitmodelle dazu oder Fortbildung wird groß geschrieben auch unbezahlter Urlaub, wenn es um die Pflege der erkrankten Eltern geht. Da Familien mit kleinen Kindern sehr sensibel sind, was Umweltgifte anbelangt, hat sich Elisabeth Meier- Potentiale entdeckt und gefördert hofer auch als TÜV-zertifizierte Schadstoffgutachterin ausbilden lassen und engagiert sich in der Arbeits- Ihrer ehemaligen Reinigungskraft, einer gebürtigen gemeinschaft der Umweltapotheker. Weiter hat das Polin, ermöglichte sie eine Ausbildung zur Apotheken- Thema Aus- und Weiterbildung in der Stern-Apotheke helferin. „Aufgrund ihrer Ausbildung in Polen setzte einen sehr hohen Stellenwert. So wird für jeden ihrer ich eine Lehrzeitverkürzung durch, schickte sie aber 14 Angestellten ein Fortbildungsbedarf ermittelt und dennoch zwei Tage die Woche in die Berufsschule. Sie ein Fortbildungsplan aufgestellt. Ja, Meierhofer geht arbeitet heute noch bei mir, hat sich weitergebildet noch darüber hinaus: So erhält jeder ihrer Mitarbeiter und ist jetzt auch für die Anpassung von Stützstrümp- nach der Einstellung eine Farb- und Typberatung und fen zuständig.“ sie hat einen Personaltrainer für ihre Belegschaft enga- Bei einer aus Russland stammenden Auszubildenden giert, was sie sich pro Jahr ein hübsches Sümmchen mit Hauptschulabschluss merkte sie schnell: Bei der kosten lässt, aber sie ist eben der Meinung: „Ich möch- ist mehr drin. Sie motivierte sie, das Abitur nachzu- te, dass sich die Mitarbeiter bei mir zu 100 Prozent machen und das Mädchen studierte danach Mathe- wohlfühlen, sich mit der Firma auch identifizieren und matik. Doch dann kam ein Kind dazwischen und ihr Bestes für die Kundschaft geben.“ 9
Unser Land www.landkreis-regensburg.de Landkreis 2020: Landrat vor Ort nutzten aber meist die großen Supermärkte, die für die älteren Leute nicht erreichbar seien. Auch die Breitbandversorgung wurde angesprochen. Zwar gebe es in Wiesent keine Probleme mit der Breitbandversor- gung, wohl aber in den Ortsteilen Kruckenberg und Dietersweg. Leerstände und Baukultur Die Gemeinderäte in Pfatter bewegte die Frage, wie man den Ort weiterentwickeln solle. Um junge Fami- lien am Ort halten zu können, müsse man ihnen ermöglichen, auch am Ortsrand zu bauen. Auf der anderen Seite gebe es immer mehr Leerstände in den Ortskernen. Auch in der Verwaltungsgemeinschaft Laaber, bestehend aus den Gemeinden Laaber, Deuer- ling und Brunn, kam das Thema „Bauen und Woh- Wie entwickelt sich nen“ zur Sprache. Die Verwaltungsgemeinschaft möch- Am 22. Oktober startete Landrat Herbert Mir- Wiesent in den nächs- te für die Zukunft ein Leerstandskataster aufbauen und beth einen Besuchsmarathon durch alle 22 Ein- ten Jahren? Der Landrat damit die weitere Entwicklung selbst mitsteuern. Die heitsgemeinden und sieben Verwaltungsgemein- diskutierte mit Bürger- Baukultur diskutierte der Landrat intensiv mit den Ge- schaften des Landkreises Regensburg. meisterin Elisabeth meinderäten von Thalmassing. Während sich Bürger- Kerscher und Gemeinde- meister Alfons Kiendl für eine flexible Auslegung der räten im Sommerkeller. „Es ist wichtig, dass man vor Ort hört, wo in den Bauordnung einsetzte, warb der Landrat dafür, dass der Gemeinden der Schuh drückt. Ich kann von den ange- ländliche Charakter der Orte erhalten werden soll. regten Diskussionsrunden viele neue Impulse für die Entwicklung unseres Landkreises mit nach Hause neh- Nachbarschaftshilfe und Nahverkehr men“, so der Landrat in einem ersten Fazit nach den Gemeindebesuchen in Wiesent, Pfatter, Tegernheim, Mirbeth empfahl den Gemeinderäten in Thalmassing Thalmassing, Laaber, Deuerling und Brunn. darüber hinaus die Gründung eines Nachbarschafts- hilfevereins. Wenn man verhindern wolle, dass die Le- Nahversorgung und Breitband bensqualität älterer Menschen sich vermindere, müsse man eine Infrastruktur der „gegenseitigen Hilfen“ vor In Wiesent wurde die Versorgung des Orts mit Lebens- allem für ältere Einwohner aufbauen. In Tegernheim mittelläden diskutiert. Es gebe noch zwei „Tante- war die Verkehrsproblematik und eine Verbesserung Emma-Läden“ im Ort. Die jüngeren Verbraucher der Taktzeit des Öffentlichen Personennahver- » Blick in die Zukunft: Landrat Herbert Mirbeth (sitzend) mit den Bürger- Landrat Herbert Mirbeth (l.) und Bürgermeister meistern Helmut Wich-Fähnrich, Karl Söllner u. Willibald Hogger (v. l.). Alfons Kiendl. 10
www.landkreis-regensburg.de Unser Land » kehrs ein Thema. Durch eine Verbesserung der geschäft hinaus angeregt, die Entwicklung ihrer Ge- Busverbindung könne man zahlreiche Privatfahr- meinden zu überdenken, um mittel- und langfristige ten vermeiden. Ein Lob vom Landrat gab es für die Entwicklungen einzuleiten“, schildert der Landrat die Beteiligung der Gemeinde an der interkommunalen Absicht des Projekts. Im Herbst 2012 wird im Rahmen Zusammenarbeit. einer Kreistagssitzung ein Resümee des Projekts 2020 gezogen. Bis dahin stehen noch 18 Gemeindebesuche Kreative Anstoßwirkung und sechs Besuche von Verwaltungsgemeinschaften auf dem Programm des Landrats. „Ich freue mich schon „Der Prozess 2020 soll eine kreative Anstoßwirkung auf die Gespräche mit den Gemeinderäten im nächsten entfalten. Die Gemeinderäte werden über das Tages- Jahr und wünsche mir viele gute Beiträge“, so Mirbeth. Querdenken und Visionen erwünscht Die 70 Kreisräte aller Fraktionen beteiligen sich am Prozess „Landkreis 2020“. Bei der Auftaktver- Arbeitsgruppen des Kreistags anstaltung im Landratsamt wurden die vier Ar- beitsgruppen „Umwelt“, „Soziales“, „Wirtschaft“ Umwelt: Sprecher: Rainer Hummel, Vertreter: Hans Griesbeck. Themen: Ener- und „Gesellschaftlicher Konsens“ gegründet. gie, Klimaschutz, Landschaftsschutz, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft u. a. Wirtschaft: Sprecher: Dr. Rudolf Ebneth, Vertreter: Johann Dechant. Themen: „Wir wollen gemeinsam die künftige Entwicklung Regionalplanung, Verkehr, Regionalentwicklung, Tourismus, Naherholung u. a. unseres Landkreises steuern“, betonte Landrat Herbert Soziales: Sprecher: Wolfgang Gruber, Vertreterin: Barbara Rappl. Themen: Mirbeth, Initiator des Prozesses, bei der konstituie- Jugend, Senioren, Bildung u. a. renden Sitzung der Arbeitsgruppen des Kreistags. Seit Gesellschaftlicher Konsens: Sprecher: Joseph Karl, Vertreterin: Dr. Eva Oktober treffen sich die Kreisräte jeden Monat einmal Schropp. Themen: Moderne Verwaltung, Kultur, Ehrenamt, Einbindung der im Landratsamt, um in den jeweiligen Arbeitsgruppen Bürger u. a. Zukunftsthemen zu diskutieren. Ziel ist es, bis zum Sommer 2012 nach Leitplanken für eine nachhaltige Entwicklung des Landkreises Regensburg zu suchen. sind erwünscht.“ Parallel zu den Arbeitskreisen des Die Arbeitsergebnisse sollen dann im Herbst 2012 Kreistags sind auch alle Gemeinderäte und Bürgermeis- im Rahmen einer Kreistagssitzung vorgestellt werden. ter des Landkreises in den Prozess „Landkreis 2020“ „Wir wollen über die Parteigrenzen hinweg Lösungen eingebunden. Insgesamt sollen sich alle 750 gewählten suchen, die für den Landkreis am besten sind“, erklärte Entscheidungsträger des Landkreises Regensburg daran Landrat Herbert Mirbeth: „Querdenken und Visionen beteiligen. Die Kreisräte aller Fraktionen gaben den Startschuss für den Pro- zess „Landkreis 2020“ im Landratsamt. 11
Unser Land www.landkreis-regensburg.de Mitgestaltungsbürger statt Wutbürger Fazit der lebhaften Dis- denn sie müssen das Gemeinwohl mit den punktuellen kussion: Wer die Men- „Wie viel Protest verträgt die Gesellschaft“ – das Interessen in Einklang bringen“, sagte Gascher. schen besser in Ent- war der provokante Titel einer Veranstaltung, zu scheidungen einbindet der Landrat Herbert Mirbeth alle Bürgermeister Mehr Transparenz bei Entscheidungen und die Prozessabläufe und Kreisräte des Landkreises, Medienvertreter bei Verfahren transpa- und Sprecher von Bürgerinitiativen ins Land- Rudolf Oreskovich und Heinz Reuber, beide Vertre- rent darstellt, kann sich ratsamt eingeladen hatte. ter von Bürgerinitiativen, übten Kritik daran, dass viel Ärger ersparen. die Politiker das Gespräch mit dem Bürger zu wenig Der Chef des Regensburger Funkhauses, Harry Lan- suchten. Daraus entstünden oftmals Missverständnisse, dauer, moderierte den lebhaften Meinungsaustausch. Unwissen und Verärgerung auf Seiten der Bürger. Lei- Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, wie der würden viele Entscheidungen getroffen, ohne die man aus einem so genannten „Wutbürger“ (Wort des Bürger mit einzubeziehen. Dies ließen sich die Bürger Jahres 2010) einen Mitgestaltungsbürger gewinnen eben nicht mehr gefallen, meinten die Bürgervertreter. könne. Schwierig sei auch die zunehmende Komplexität der politischen Themen, merkte die Landtagsabgeordnete Gesamtverantwortung und partielles Interesse Maria Scharfenberg an. Sie plädierte dafür, neutrale Info: Fachleute einzusetzen, die zwischen Politik und Bürger Bürgerbegehren und Der Landrat stellte zu Beginn die Fragen: „Warum moderieren. So könnten Missverständnisse und unnö- Bürgerentscheid: wird der Bürger, der doch im regelmäßigen Turnus tige Emotionalität verhindert werden. Kreisrat Johann Auf Antrag von drei bei den Wahlen das Recht und die Möglichkeit hat, Mayer forderte seinerseits die Medien auf, objektiv bis zehn Prozent der Menschen seines Vertrauens in die Verantwortung zu und neutral zu berichten. Einwohner können nehmen, zunehmend unzufriedener mit den Politi- „81 Prozent der Bürger fühlen sich zu wenig an der die Bürger selbst über kern? Welche Legitimation haben die sich auf das Volk Politik beteiligt. Die Möglichkeiten der Demokratie Angelegenheiten der berufenen Sprecher von Initiativen gegenüber denen werden aber nicht so genutzt. Man kann als Kommu- Gemeinde entscheiden. von eben diesem Volk gewählten Bürgermeistern und nalpolitiker nicht mehr tun, als zu informieren und Gemeinderäten?“ Während die Politiker aus einer den Bürger aufzuklären. Aber die Bürger müssen diese Bürgerantrag und Gesamtverantwortung heraus entscheiden müssten, Angebote auch annehmen“, sagte der stellvertretende Bürgerversammlung: motiviere die Vertreter von Bürgerinitiativen meist nur Landrat Josef Weitzer. Wird ein Bürgerantrag ein partielles Interesse, das keinem Gesamtinteresse von einem Prozent verpflichtet sei. Vertrauen wiedergewinnen der Einwohner unter- stützt, muss dieser im Zu wenig Interesse am Gemeinwohl? „Wir müssen danach streben, Entscheidungsfindungs- Gemeinderat behandelt prozesse für den Bürger so transparent wie möglich werden. Eine Bürger- Otto Gascher, Kreisrat und langjähriger Bürgermeis- zu machen“, stellte Landrat Herbert Mirbeth am Ende versammlung ist min- ter in Schierling, hatte darauf eine Antwort: „Immer der Diskussion fest: „Wir müssen das Vertrauen unse- destens einmal im Jahr mehr Menschen haben immer weniger Interesse an rer Bürger wiedergewinnen.“ Trotzdem gebe es Gesetze abzuhalten oder wenn der Gemeinschaft. Ein Politiker muss für alle entschei- und Regeln, die gleichermaßen für alle gälten und dies von den Einwoh- den, dennoch wird er punktuell angegriffen. Bei den nach denen sich – wenn es dem Gemeinwohl diene – nern beantragt wird. Kommunalpolitikern ist daher Gelassenheit gefragt, auch der Einzelne richten müsse. 12
www.landkreis-regensburg.de Unser Land Dialog zu Donaubrücken fortsetzen Landrat Herbert Mirbeth hatte alle 17 Bürger- meister und Gemeinderäte des nordöstlichen Landkreises und der Gemeinde Painten (Land- kreis Kelheim) sowie interessierte Bürger einge- laden, das Thema „Donauquerungen im Raum Regensburg“ gemeinsam in Hainsacker zu dis- kutieren. Die Stadt Regensburg stelle gerne heraus, was für ein großartiger Wirtschaftsstandort Regensburg sei, so der Landrat. „Man kann sich nicht in Rankings sonnen und auf sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen schauen – gleichzeitig aber die Diskussion über zukunftsfähige In- frastruktureinrichtungen beenden, noch bevor die Fak- ten sorgfältig geprüft sind“, forderte Mirbeth begleitet vom Beifall der knapp 200 Anwesenden. Von den rund meister von Pettendorf. Den gesamten Verkehr über die In der Diskussion: 100.000 Beschäftigten in Regensburg seien zwei Drittel Pfaffensteiner Autobahnbrücke zu schicken, sei aber Landrat Herbert Einpendler, den Löwenanteil mit 34.640 Beschäftigten auf Dauer keine Lösung. Eine „Nein-Politik“ der Stadt Mirbeth, Karl Söllner, stelle der Landkreis Regensburg. „Hinter diesen Zahlen löse keine Probleme, betonte Mirbeth zusammenfas- Dr. Alfred Brunnbauer, stehen tägliche Bewegungen und auch viele Menschen, send und forderte: „Der Dialog zu den Brücken mit Dr. Rudolf Ebneth, die im Stau stehen“, erinnerte Mirbeth. der Stadt Regensburg muss weiter geführt werden.“ Josef Bezold (v. l.) „Moralisches Mitspracherecht“ „Die Menschen aus dem Landkreis sind erheblich mitverantwortlich für die Wirtschaftskraft der Stadt“, erklärte Mirbeth. Das förmliche Mitspracherecht des Landkreises ende zwar an der Stadtgrenze, man habe aber ein „moralisches Mitspracherecht“, da man viele Menschen vertrete, die unter den Unzulänglichkeiten der Regensburger Verkehrsinfrastruktur täglich leiden müssten. „Wir müssen den Wirtschaftsraum als Ganzes Dichter Verkehr zur sehen. Unsere Zukunft ist Europa und nicht der kleine Arbeit nach Regens- Standort Regensburg“, dies forderte auch Kreisrat Josef burg. Bezold. Drei Brücken über die Donau Stimmen zu den Brücken Zur Ersatzbrücke für die Steinerne Brücke erklärte Erich Dollinger, Bürgermeister von Lappersdorf: „Der „Die Kneitinger Brücke ist nicht nur eine Brücke für Pettendorf, sondern eine kürzeste Weg nach Regensburg ist der wirtschaftlichste wichtige Brücke, um den Verkehr in einer ganzen Region zu entzerren.“ und ökologischste Weg. Deshalb brauchen wir für den Eduard Obermeier, Bürgermeister von Pettendorf Öffentlichen Personennahverkehr vorzugsweise im Wes- „Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis ist ein Geben und ein ten eine Ersatzbrücke.“ Zur Sinzinger Nahverkehrsbrü- Nehmen. Sinzing hat auch auf seinem Gemeindegebiet Retentionsflächen ausge- cke äußerte sich Hans Griesbeck, Kreisrat und Gemein- wiesen und trägt damit zum Hochwasserschutz für die Stadt Regensburg bei.“ derat von Sinzing: „Der westliche Landkreis ist zwi- Joachim Wahnschaffe, Kreisrat und Gemeinderat von Sinzing schen Naab und Regen eingezwängt. Für uns gibt es als Verbindung nach Regensburg nur die Autobahnbrücke.“ „Die Infrastruktur ist für Wirtschaftsunternehmen von entscheidender Bedeu- Patrick Grossmann, Bürgermeister von Sinzing, fügte tung. Wir brauchen die Kneitinger- und Sinzinger Brücke.“ hinzu: „Der Umweg über die Sinzinger Autobahnbrücke Dr. Alfred Brunnbauer, IHK-Geschäftsführer bedeutet pro Tag 20.000 zusätzlich gefahrene Kilometer. „Durch die Sperrung der Steinernen Brücke muss der RVV jährlich auf 100.000 Pro Jahr würde man mit einer Nahverkehrsbrücke rund Fahrgäste verzichten. Die Kosten für die Umwege, Kompensationsmaßnahmen 1.000 Tonnen CO2 einsparen.“ Die Kneitinger Brücke und den Fahrgastrückgang belaufen sich jährlich auf 670.000 Euro.“ sei von der Stadt Regensburg lange kategorisch abge- Karl Raba, Hauptgeschäftsführer des RVV lehnt worden, bedauerte Eduard Obermeier, Bürger- 13
Unser Land www.landkreis-regensburg.de Ein „Dankeschön“ für die stillen Helfer Mirbeth. Vor über 200 geladenen Gästen betonte Mir- beth, dass die Ehrenamtlichen ihre Arbeit freiwillig, unentgeltlich und oftmals ohne Dank zu erfahren, leis- ten würden. Gleichzeitig sei diese Arbeit aber wertvoll und unverzichtbar für die Gesellschaft. Ehrenamt nur als Last zu sehen, sei falsch. „Es ist auch mit viel Lust verbunden. Ein Ehrenamt gibt auch viel zurück. Nicht materiell, sondern für die individuelle Weiterentwick- lung des Einzelnen.“ In seinen Ausführungen vergaß er nicht, die Partner der Ehrenamtlichen zu erwähnen. „Wir alle wissen, ein Ehrenamt, das zu Hause, in der Familie nicht mitge- tragen wird, findet nicht statt“, so Mirbeth. Proble- matisch sieht er, dass sich von 3,8 Millionen Bürgern in Bayern, die sich ehrenamtlich engagieren, nur vier Prozent im politischen Bereich einbringen würden und aus den anderen Bereichen wie Sport, Religion, Freizeit Landrat Herbert und Kultur heutzutage nur noch wenige den Weg in Ehrenamtliche, die im Stillen ihre Arbeit verrich- Mirbeth (rechts) und die Politik fänden. Hieran müsste gearbeitet werden. ten und nicht unbedingt im Fokus einer breiten Patrick Skrowny (Mitte) „Das System der repräsentativen Demokratie fortzuent- Öffentlichkeit stehen – vor allem sie waren es, ehrten Gerd Kallasch, wickeln, ohne seine Grundzüge in Frage zu stellen, ist die zum Ehrenamtsabend des Landkreises Re- Katrin Altmann und eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft, besonders aber gensburg am 18. November auf Gut Grafenried Helga Schuierer (v. l.). für uns Politiker“, sagte der Landrat, der selbst über nahe Eilsbrunn eingeladen waren. sein Engagement in der Kolpingjugend den Weg in die Politik gefunden hat, wie er bei der Podiumsdiskussion „Ohne deren Engagement, Verantwortungsbereitschaft, unter Leitung von Patrick Skrowny, Vorsitzender des Eigeninitiative, Teamgeist, Solidarität und Gemeinsinn Kreisjugendrings, erzählte. Der Ehrenamtsabend des ist aber die Arbeit in den Vereinen, Verbänden und Landkreises, erstmalig 2007 durchgeführt, soll zukünf- Initiativen gar nicht möglich“, sagte Landrat Herbert tig alljährlich stattfinden. Verschiedene Motive – eine Motivation Es gibt verschiedene Auf dem Gebiet des Feuerwehr- Wege in ein Ehrenamt. wesens ist Katrin Altmann aus Dies wurde bei der Po- Pfatter tätig. Die 23-jährige ist diumsdiskussion deut- seit 2003 Mitglied der freiwilligen lich. Gerd Kallasch Feuerwehr und heute als Jugend- aus Neutraubling etwa wart tätig. Ihr Ehrenamt begreift fand durch Zufall zum sie als „Hobby“. „Dann ist es viel Waldverein Regensburg. leichter, die Zeit dafür aufzubrin- „Ich wurde bei einer gen“, sagt Altmann, die als Kinder- Stammtischrunde dar- krankenschwester im Schichtdienst auf angesprochen und tätig ist und sich somit ihre Zeit konnte mich schnell durchaus einteilen muss. für die Arbeit in freier Dabei sieht sie ihre Arbeit mit den Natur begeistern“, 30 bis 40 Jugendlichen nicht nur sagte der frühere Elektroingenieur. Insgesamt wartet darin, ihnen feuerwehrtechnische Kenntnisse zu vermitteln, und markiert seine Sektion Wanderwege mit einer sondern es geht ihr auch darum, dass die Jugendlichen bei Gesamtlänge von 1366 Kilometern. „Diese Wege diversen organisierten Freizeitaktivitäten ein positives Gefühl können wir natürlich nicht alle Jahre komplett abge- der Gemeinschaft erfahren, aber auch zu sozialem Engagement hen. Aber im Dreijahresrhythmus schaffen wir jeden hingeführt werden. So beteiligt sich ihre Jugendfeuerwehr auch Streckenkilometer“, so der 78-jährige, der nebenbei beim Pfatterer Christkindlmarkt. Den Erlös spenden sie ge- pro Jahr auch noch 150 Wegschilder fertigt. meinnützigen Zwecken. 14
www.landkreis-regensburg.de Unser Land Integrativer Lauftreff auf Platz zwei Die „Integrative Laufgruppe“ der Freiwilligen- agentur des Landkreises hat den mit 6.000 Euro dotierten 2. Platz beim Wettbewerb „miteinan- der! Gesund leben! Die besten Initiativen für Be- wegung, Ernährung und Gesundheit“ in Bayern gewonnen. Mehr als 130 Initiativen und Projekte hatten sich an dem vom Bayerischen Rundfunk ausgerufenen Wettbewerb beteiligt. „Es ist ein großer Erfolg für die Freiwilligenagentur unseres Landkreises, dass die Integrative Laufgruppe den 2. Platz errungen hat. Ein herzliches Dankeschön an alle Hörer und Zuschauer, die unsere Gruppe un- terstützt haben“, freut sich Landrat Herbert Mirbeth. Die Gruppe um die Leiterin der Freiwilligenagentur, Gaby von Rhein, habe es verdient, als eine der besten ehrenamtlichen Initiativen in Bayern ausgezeichnet zu werden. „Zwischen den behinderten und nicht behin- derten Gruppenmitgliedern des Lauftreffs sind Freund- schaften entstanden und somit Barrieren abgebaut worden. Darüber hinaus zeigte die Teilnahme am 82 zubringen, gemeinsam trainieren und gemeinsam an Am Ziel: Die Integra- Kilometer langen Landkreislauf, dass man gemeinsam einem sportlichen Wettkampf mit großer Öffentlich- tive Laufgruppe nach sehr viel erreichen kann“, so der Landrat. keitswirkung teilnehmen zu lassen“, so Gaby von dem Landkreislauf Im Frühjahr 2011 ist die Idee entstanden, eine „In- Rhein: „Wir wollen eine auf Dauer angelegte zusätz- tegrative Laufsportgruppe“ zu gründen. Die Gruppe liche Sportmöglichkeit für Behinderte schaffen: eine startete beim Landkreislauf im September 2011 als Laufgruppe, die von einem Athleten des LLC Mara- Beim Training: Gemein- „Integrative Staffel“. „Ziel des Ganzen war es zunächst thon Regensburg und weiteren laufbegeisterten Nicht- sam laufen, das macht einmal, Behinderte und Nicht-Behinderte zusammen- behinderten ehrenamtlich betreut wird.“ Spaß. Im Schützenwesen ist Helga Schuierer aktiv. Die aus Deuer- ling stammende Sportschützin war nach einem Umzug zunächst nicht mehr aktiv, doch eine Arbeitskollegin motivierte sie, in einem neuen Verein nahe ihres Wohnortes zu schießen und bald danach übernahm die gelern- te Sekretärin hier das Amt des Schriftführers. Dann wurde der kommunikativen und zupackend wirkenden Frau das Amt der Gaudamenleiterin angetragen. Sie nahm an und kümmert sich seitdem um die Belange der Frauen im Kreisschützenverband Oberpfalz und Donaugau, hat aber auch dazu beigetragen, dass ältere Schützen wieder besser in das Schützenleben integriert werden. Auch ist sie der Mei- nung, dass ehrenamtliche Arbeit gerne als Vereinsmeierei abge- tan werde. Dass solche Ämter eine Ehre seien – dieser Stellen- wert müsse erst wieder erreicht werden, glaubt Schuierer. 15
Unser Land www.landkreis-regensburg.de KERL eG aus der Taufe gehoben Der Gründungsbeschluss für die KERL eG fiel einstim- 32 Gemeinden und der Landkreis Regensburg gründeten eine Genossen- mig. Sitz der Genossenschaft ist Regenstauf. Anfang schaft für erneuerbare Energie, kurz KERL eG (Kommunale Energie Regens- 2012 soll die Gründung einer Bürger- und Beteiligungs- burger Land eG), und setzten damit ein Zeichen für die Energiewende im genossenschaft für erneuerbare Energien folgen. Die Regensburger Land. KERL eG soll Planungs- und Steuerungsaufgaben über- nehmen und insbesondere in die Photovoltaik-Nutzung von Dachflächen des Landkreises und der Gemeinden investieren. Die Bürgergenossenschaft soll Anlagen für erneuerbare Energie planen, betreiben und finanzieren und eng mir der KERL eG zusammenarbeiten. „Wir wollen die regionale Wertschöpfung durch Projekte mit erneuerbaren Energien aus unserem Landkreis erhöhen und die Bürger zu Beteiligten machen“, erklärte Land- rat Herbert Mirbeth. In der Steuerungsgenossenschaft KERL eG sitzen die gewählten Vertreter der Gemein- den. Deshalb könne man davon ausgehen, dass die Anlagen unter Berücksichtigung des Umfeldes geplant und Probleme gemeinverträglich gelöst würden. Zum Vorsitzenden des Vorstands wurde Landrat Her- bert Mirbeth, als sein Stellvertreter Christian Kiendl aus Schierling gewählt. Weiterer Vorstand ist Meinrad Hirschmann (Tegernheim). Als Aufsichtsratsvorsitzen- der fungiert Karl Söllner (Brunn), Stellvertreter Patrick Vorstandschaft und Aufsichtsrat der KERL eG: Die Vorstände Christian Kiendl, Grossmann (Sinzing). Weitere Aufsichtsratsmitglieder: Vorsitzender Herbert Mirbeth sowie Meinrad Hirschmann (vorne von links). Siegfried Böhringer (Regenstauf), Ulrich Brey (Kall- Dahinter die Aufsichtsräte Konrad Meier, Ulrich Brey, Werner Fischer, Sieg- münz), Werner Fischer (Bernhardswald), Otto Gascher fried Böhringer, Karl Söllner, Elisabeth Kerscher und Patrick Grossmann (v. l.). (stellvertretender Landrat), Elisabeth Kerscher (Wie- Es fehlt Otto Gascher. sent), Konrad Meier (Beratzhausen). Kulturpreis geht nach Beratzhausen Beratzhausener Kuratorium einen Namen gemacht, „Das Kuratorium Europäische Kulturarbeit Be- etwa mit den Internationalen Kunstsymposien und der ratzhausen e. V. hat einen großen Beitrag zur kul- seit 1993 durchgeführten Sommerakademie mit ihren turellen Profilierung des Landkreises geleistet.“ Malerei- und Bildhauerkursen. Mit diesen Worten würdigte Landrat Herbert Mirbeth das kulturelle Engagement des Kurato- riums, das dafür im Zehentstadel von Beratzhau- sen mit dem Kulturpreis 2011 und einem Preis- geld in Höhe von 5.000 Euro bedacht wurde. Insgesamt 20 Bewerbungen waren für den Kulturpreis abgegeben worden – doch das Votum fiel am Ende einstimmig aus. Das Kuratorium Europäische Kulturar- beit Beratzhausen e. V. leiste seit Jahren ein vielfältiges kulturelles Engagement auf beständig hohem Niveau, lautete die Begründung des Kulturpreisbeirats unter dem Vorsitz von Landrat Herbert Mirbeth. Eine Be- sonderheit des Kuratoriums sei die Verknüpfung von kulturellem und humanitärem Engagement, betonte Landrat Herbert Mirbeth überreichte den Kultur- der Landrat und erinnerte daran, dass 1990 ein Hilfs- preis stellvertretend an Josef Bezold (links), Elfrie- transport nach Rumänien der Anfang aller Aktivitäten de Riepl und Michael Eibl (rechts). Mit im Bild gewesen war. 20 weitere folgten in den Jahren darauf. Helmut Wolf (2. v. r.), der die Bronze-Skulptur des Weit über die Landkreisgrenzen hinaus hat sich das Kulturpreises geschaffen hat. 16
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