Unser Land 4/2011 - Landkreis Regensburg

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Unser Land 4/2011 - Landkreis Regensburg
Unser Land
                              Z EITUNG DES L ANDKREISES R EGENSBURG

                                                                             4/2011
                                                                                Dezember · KW 51

Frohes Fest und ein gutes neues Jahr
Fotowettbewerb: Wer macht das schönste Winterbild vom Landkreis?
 Landkreis 2020:               Weihnachtsrezept:                   Regionale Firmen
Wertvolle Impulse             Gespickte Lammkeule                   und Ausbildung
 Landrat diskutiert vor Ort    Regionale Spezialität zum Fest   Schnittstelle Wirtschaftsförderung
Unser Land 4/2011 - Landkreis Regensburg
Unser Land                                                                             www.landkreis-regensburg.de

 Inhalt                         Gute Ausbildung hat viele Partner
 Wirtschaftsförderung                                       Immer mehr Menschen            dungswilligen Schulabgängern ohne Lehrstelle einen
 als Schnittstelle        3                                 suchen bei uns im Regens-      Platz auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Mittler-
 Zusätzliche Quali-                                         burger Land ihr Zuhause.       weile gibt es zu wenige Bewerber für handwerkliche
 fizierung für Azubis      4
                                                            Bis zum Jahr 2030 wird         Ausbildungen. Auch hier ist der Landkreis auf der
 Potenziale sinnvoll
 ausschöpfen              5                                 die Bevölkerung im Land-       Suche nach Lösungen. Beispiele dafür sind die Ak-
 Aktionstage und                                            kreis laut neuester Progno-    tionstage für Ausbildung, die jährlich unter großer
 Berufsinfomesse          5                                 se des Statistischen Landes-   Beteiligung der heimischen Wirtschaft durchgeführt
 Forum der                                                  amts um 3,2 Prozent            werden aber auch die heuer erstmals durchgeführten
 Fraktionen               6
                                                            wachsen. Die wirtschaftli-     Berufsorientierungswochen der Sonderpädagogischen
 „Wohlfühl-Apotheke“
 als Lebenswerk           8                                 chen Rahmenbedingungen         Förderzentren im Landkreis.
 Landkreis 2020:                                            sprechen für sich: Mit 1,8     Wir können uns glücklich schätzen, dass wir im
 Landrat vor Ort          10                                Prozent hat die Arbeits-       Regensburger Land so viele engagierte Betriebe und
 Querdenken und                                             losenquote mittlerweile        Bildungseinrichtungen haben, die beim Streben nach
 Visionen erwünscht       11
                                einen rekordverdächtigen Tiefpunkt erreicht. Auch          der bestmöglichen Bildung und Ausbildung unserer
 Mitgestaltungsbürger
 statt Wutbürger          12    auf dem Bildungssektor steht der Landkreis gut da:         Jugendlichen Hand in Hand arbeiten. Gemeinsam
 Dialog zu Donau-               Im Lernatlas der Bertelsmann-Stiftung wird ihm mit         mit der Wirtschaftsförderung wurden Strukturen
 brücken fortsetzen       13    Rang fünf unter bundesweit 81 beurteilten Regionen         geschaffen, die uns auch künftig optimistisch in die
 Ein „Dankeschön“               vergleichbarer Größe eine hohe Qualität der berufli-        wirtschaftliche Entwicklung unserer Heimat blicken
 für die stillen Helfer   14
                                chen Ausbildung attestiert.                                lassen.
 Integrativer Lauftreff
 auf Platz zwei           15    Eine gute Ausbildung und Bildung ist die Grundlage
 KERL eG aus der                für solch hervorragende Ergebnisse. Daran arbeitet         Ihr
 Taufe gehoben            16    der Landkreis gemeinsam mit Partnern aus Politik
 Kulturpreis geht nach          und Wirtschaft. So wurde vor einigen Jahren eine
 Beratzhausen             16
                                Nachvermittlungsaktion ins Leben gerufen, um ausbil-              Herbert Mirbeth, Landrat
 Streetwork – zu Gast
 bei Jugendlichen         17

                               Beste Lernbedingungen im Landkreis
 Kinderbetreuung
 nach Bedarf              18
 Bauen und Leben
 mit Lehm                 20
 Wintersport im                                                                            Auch im Bereich „Berufliches Lernen“ liegt der Land-
 Regensburger Land        22
                                Der Landkreis Regensburg belegt im Lernatlas               kreis mit Platz 5 weit vorne. Die „Erfolgsquote beim
 Aktuelles aus                  2011, der aktuellen Studie der Bertelsmannstif-            Abschluss der Berufsausbildung“ und „Eingliederung
 dem Landratsamt          24    tung, bundesweit den hervorragenden 5. Platz               in den Arbeitsmarkt nach beruflicher Weiterbildung“
 Weihnachtsbraten               unter 81 vergleichbaren Regionen in Deutsch-               sind hier die Stärken des Landkreises. Beim „Sozialen
 mit Juradistl-Lamm       25    land (Kategorie „Kreise im ländlichen Umland).
 Gesundheitstipp:                                                                          Lernen“ schneidet der Landreis durchschnittlich ab.
 Nicht mehr Rauchen       26                                                               Beim Unterpunkt „Engagierte Bürger beim Deutschen
 Gewinnspiel: Wo               Der Landkreis gehört damit zu den Gewinnern des             Roten Kreuz“ kann das Regensburger Land allerdings
 entstand unser Bild?     26   deutschlandweiten Vergleichs. Vor allem im Bereich          mit Platz 1 punkten. Bei den „Engagierten Bürgern
 Fotowettbewerb:
 Winter im Landkreis      27
                               „Schulisches Lernen“ konnte der Landkreis punkten.          bei der Freiwilligen Feuerwehr“ belegt der Landkreis
                               Hier belegte das Regensburger Land insgesamt Platz 4.       Platz 14. Im Bereich „Persönliches Lernen“ erreicht
                                                                                           der Landkreis Platz 29. Beim „Breitband Internetzu-
                               Lesekompetenz auf Platz 1                                   gang“ liegt das Regensburger Land auf Platz 18, bei
                                                                                           der „Nutzung von Bibliotheken je 100 Einwohner“
                               Bei den Einzelwertungen „Lesekompetenz in Deutsch           erreicht der Landkreis Platz 3.
                               und Englisch“ wurde sogar jeweils 1. Platz erreicht.
                                                                                           Hervorragende Lern-Infrastruktur

                                                                                           „Es freut mich, dass der Landkreis Regensburg zu
                                                                                           den TOP 5 Lernregionen Deutschlands zählt. Dies
                                                                                           zeigt, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern eine
                                                                                           hervorragende Lern-Infrastruktur bieten können“, so
                                                                                           Landrat Herbert Mirbeth zu den Ergebnissen der Stu-
Bei den „Naturwissen-                                                                      die. „Ich bedanke mich bei allen Schulen des Land-
schaften“, einem Unter-                                                                    kreises, allen Bildungs- und Weiterbildungseinrichtun-
punkt des Bereichs                                                                         gen, bei den Ausbildungsbetrieben, bei der Agentur
„Schulisches Lernen“                                                                       für Arbeit und bei allen, die zu diesem positiven Lern-
steht der Landkreis auf                                                                    klima im Landkreis Regensburg beitragen“, erklärte
Platz 2.                                                                                   der Landrat.

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Unser Land 4/2011 - Landkreis Regensburg
www.landkreis-regensburg.de                                                                     Unser Land

Wirtschaftsförderung als Schnittstelle
                                                            Wissenschaft (Hochschulen) und diversen Anbietern
 Das Sachgebiet „Wirtschaftsförderung“ des
                                                            von technischen Lösungen sind für diese „strategische
 Landratsamtes stellt eine wichtige Schnittstel-
                                                            Rahmenplanung“ von Nöten.
 le zwischen Landratsamt, der Wirtschaft des
 Landkreises und Bildungsträgern dar. Chefin des
                                                            German Sperlich ist schwerpunktmäßig für Ausbil-
 Sachgebiets ist Maria Politzka (49).
                                                            dung, Existenzgründerberatung und Unternehmenspfle-
                                                                                         ge zuständig. Der 44-jähri-
                               Maria Politzka wurde in                                   ge gebürtige Regensburger
                               Schönthan bei Ober-                                       wohnt mit Frau und Kind
                               viechtach geboren arbei-                                  in Stadla bei Hemau.
                               tete nach dem Besuch der                                  Der Sozialpädagoge und
                               Beamtenfachhochschule                                     Betriebswirt arbeitete ab
                               in Hof bis 1989 an der                                    1995 im Landratsamt
                               Regierung der Oberpfalz.                                  zunächst im „Allgemei-
                               Nach Babypause (drei                                      nen Sozialdienst“, bevor
                               Söhne) kam sie 1996 zum                                   er 2007 zur Wirtschafts-
                               Landratsamt in die Sozial-                                förderung wechselte. Bei
                               hilfeverwaltung. Seit 2004                                seiner Arbeit kommt ihm
                               leitet Politzka, die in                                   natürlich seine doppel-
                               Neutraubling wohnt, das                                   te Ausbildung – Wirt-
                               Sachgebiet Wirtschafts-                                   schaft in Kombination
förderung, zu der neben der Existenzgründerberatung         mit sozialem Handeln – sehr zu Gute. Er organisiert
die Unternehmenspflege, der Themenkreis Schule und           etwa die Aktionstage für Ausbildung oder die Berufs-
Wirtschaft, die Wirtschaftsstandortvermarktung, regi-       orientierungswochen, besucht im Jahr zwischen 50 und
onale und überregionale Werbung für die Wirtschaft          60 Firmen und hat eine Mittlerfunktion, wenn es um
der Region und seit neuestem auch der Themenkreis           gewerbliche Bauvorhaben und deren Finanzierung geht
Energie und Klimaschutz gehören. Gerade die Thema-          oder sich Existenzgründer eine Beratung wünschen.
tik „Gründung regionaler Energiegenossenschaften“
beschäftigt sie derzeit besonders. KERL („Kommunale         Kontakt:
Energie im Regensburger Land“) wurde am 7. Dezem-           Wirtschaftsförderung des Landkreises, Altmühlstraße 1, 93059 Regensburg,
ber aus der Taufe gehoben, die BERR (BürgerEnergie          Telefon 09 41/40 09-3 73 (Maria Politzka), -5 93 (German Sperlich),
Region Regensburg) wird Anfang 2012 folgen.                 -2 62 (Martin König). E-Mail: wirtschaft@landratsamt-regensburg.de
                                                            Verstärkt wird das Sachgebiet durch die Verwaltungskräfte Petra-Maria Kerscher
                               Um den neuen Themen-         und Kerstin Grafenauer.
                               kreis „Energie und Klima-
                               schutz“ voll abdecken
                               zu können, wurde die
                               Abteilung um Martin
                               König (40) verstärkt. Kö-
                               nig stammt aus Kassel,
                               kam durch die Bundes-
                               wehr nach Bayern und
                               wohnt mit seiner Familie
                               (zwei Kinder) in Eitl-
                               brunn bei Regenstauf.
                               Der studierte Betriebs-
                               wirt arbeitete bei einem
Reifenhersteller, hängte dann das Studium der Ver-
waltungswissenschaften dran und arbeitete fünf Jahre
lang am Landratsamt Kelheim, bevor er im September
diesen Jahres zum Landratsamt Regensburg wechselte.
Sein Schwerpunkt ist jetzt die vorbereitende Planung
von Klimaschutz- und Energienutzungskonzepten in
Abstimmung mit den Gemeinden und Städten des
Landkreises sowie der Energieagentur Regensburg.
Eine Zusammenarbeit mit Gemeinden, aber auch der

                                                                                                                                             3
Unser Land 4/2011 - Landkreis Regensburg
Unser Land                                                                         www.landkreis-regensburg.de

Zusätzliche Qualifizierung für Azubis
                                                                                    Landrat Herbert Mirbeth hatte im März bei einem
 Im Landkreis Regensburg wird seit November erstmals eine BDS Azubi Aka-            Treffen mit den Gewerbeverbänden im Landkreis von
 demie angeboten. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss klei-              den Vorzügen dieser Art der Auszubildenden-Weiter-
 ner und mittelständischer Ausbildungsbetriebe mit dem Ziel, ihren Auszu-           bildung erfahren und nach mehreren Gesprächen
 bildenden professionellen Betriebsunterricht anzubieten. Diese treffen sich        den Eindruck gewonnen, dass dies auch ein Projekt
 alle zwei Wochen zum Unterricht, der abwechselnd von den teilnehmenden             für den Landkreis Regensburg sei. Bei einer Informa-
 Unternehmen gehalten wird.                                                         tionsveranstaltung Ende September stellte Ingolf F.
                                                                                    Brauner, Präsident des BDS Bayern und „Erfinder“
                                                                                    der BDS Azubi Akademie, das Konzept interessierten
                                                                                    Firmen aus dem Landkreis vor.
                                                                                    Von der Akademie, so wurde in dem Vortrag deutlich,
                                                                                    profitieren alle Beteiligten: Für die Auszubildenden be-
                                                                                    deutet der Unterricht eine zusätzliche Qualifizierung.
                                                                                    Dies erleichtert nicht nur die tägliche Arbeit, sondern
                                                                                    bietet ihnen die Möglichkeit des Austauschs mit an-
                                                                                    deren Auszubildenden der verschiedensten Branchen.
                                                                                    Die beteiligten Unternehmen erfahren durch die Aka-
                                                                                    demie eine personelle und zeitliche Entlastung ihres
                                                                                    eigenen betrieblichen Unterrichts. Sie sind damit in
                                                                                    der Lage, Auszubildende noch umfassender zu qualifi-
                                                                                    zieren. Gerade in Zeiten zurückgehender Bewerbungen
                                                                                    um Ausbildungsstellen gewinnt die Profilierung des
                                                                                    eigenen Unternehmens als attraktiver Ausbildungsbe-
                                                                                    trieb an Bedeutung.

                                                                                     Die Wirtschaftsförderung möchte auch in anderen
                                                                                     Teilen des Landkreises Firmen mit Auszubildenden
                                                                                     für eine Beteiligung an dem Projekt gewinnen.
                                                                                     Auskunft erteilt die Wirtschaftsförderung des Land-
                                                                                     kreises, Telefon 09 41/40 09-3 73 oder -5 93, oder un-
Ingolf F. Brauner erläuterte den Teilnehmern Details zum Konzept der BDS             ter E-Mail: wirtschaft@landratsamt-regensburg.de.
Azubi Akademie.

    Blick in „fremde Welten“: Girls’ Day und Boys’ Day
 Das Landratsamt Regensburg weist jetzt schon auf den Girls’ Day am 26. April
 2012 hin, der mit einem Boys’ Day kombiniert wird. Der Girls’ Day soll Schüle-
 rinnen technische Berufe schmackhaft machen, beim Boys-Day stehen hingegen
 soziale Berufe im Vordergrund, die traditionell nicht im Fokus der Buben stehen.
 Seit 2004 wird im Landkreis der Girls’ Day durchgeführt, der seit 2007 mit dem
 Boys’ Day kombiniert wird. 2011 beteiligten sich daran 23 Schulen mit rund 500
 Schülerinnen und Schülern, wie die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises,
 Maria-Luise Rogowsky, mitteilt. Dabei werden von ihr jährlich rund 120 Betriebe
 zur Teilnahme eingeladen. „Nur sehr wenige davon lehnen ab. Dennoch würden
 wir uns über weitere Betriebe freuen, die sich beteiligen“, so Rogowsky.
 Einen Vormittag oder gar einen ganzen Tag können Mädchen technische Beru-
 fe kennenlernen und Buben soziale Berufe, wie etwa Altenpfleger. Gar nicht so
 selten entsteht aus diesem ersten Kontakt mit geschlechterspezifischen „fremden
 Welten“ mehr. „Etwa ein Praktikum oder später ein Lehrstellenplatz“, weiß Ro-
 gowsky zu berichten.

    Kontakt: Maria-Luise Rogowsky, Telefon 09 41/40 09-358,                         Mädchen lernten am Girls’ Day den Stahlbau-
    E-Mail: gleichstellung@landratsamt-regensburg.de                                betrieb Heigl in Hemau kennen. Hier wird auch
                                                                                    noch Eisen geschmiedet.

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Unser Land 4/2011 - Landkreis Regensburg
www.landkreis-regensburg.de                                                                     Unser Land

Potenziale sinnvoll ausschöpfen
 Initiiert vom Landkreis fanden heuer erstmals
 Berufsorientierungswochen an den drei sonder-
 pädagogischen Förderzentren des Landkreises in
 Hemau, Neutraubling und Regenstauf statt.

Rückläufige Schülerzahlen, niedrige Arbeitslosenquo-
ten und die Altersdemographie führen dazu, dass
das Potential der Schüler aus den drei Förderzentren
zukünftig noch intensiver gefördert werden sollte, so
Landrat Herbert Mirbeth. Die verschiedensten Berufs-
bilder, etwa Lackierer, Bäcker, Metzger, Pflasterer und
die weiteren Bauberufe wurden den Schülern einge-
hend näher gebracht. Jeweils eine Woche beschäftigten
sich die Schüler intensiv mit einem Berufsbild. Fünf
Berufsbilder wurden jeweils an den drei Förderzentren
vorgestellt. Höhepunkte stellten dabei Firmenbesuche        Als besonders motivierend empfanden es die Schüler,       Schüler des Sonder-
dar, die auch nachbereitet wurden.                          wenn in den Betrieben schon Abgänger von Förder-          pädagogischen Förder-
Wolfgang Lebert, Schulleiter des Sonderpädagogischen        schulen arbeiten, wie etwa im Lackiererfachbetrieb        zentrums (SFZ) Hemau
Förderzentrums in Hemau war sehr angetan vom                Ehrismann in Hemau. „So etwas stärkt natürlich das        besuchten gemeinsam
Effekt der Berufsorientierungswochen: „Wichtig für un-      Selbstvertrauen unserer Schüler und es wird aufgezeigt:   mit Landrat Herbert
sere Schüler war vor allem auch der Praxisbezug. Wenn       Wir haben auch wirklich eine Chance auf dem Ausbil-       Mirbeth den Lackier-
ihnen ein Meister oder Angestellter eines Betriebes         dungs- und Arbeitsmarkt“, so Lebert.                      fachbetrieb Ehrismann.
quasi aus erster Hand Dinge erläutert und praktisch
zeigt, hat das einen viel größeren Effekt als die theore-    AWO Seniorenheim (Hemau), Backhaus Bäckerei (Neutraubling), Bäckerei Ebner
tische Wissensvermittlung durch uns Lehrer.“ Teilweise       (Regensburg), Bauinnung Regensburg, Bauunternehmen Rödl & Herdegen (Re-
fanden die Betriebsbesuche in den Firmen statt oder          gensburg), Berufsschule II (Regensburg), Caritas Altenheim Regenstauf, Donau-
direkt auf einer Baustelle, wie etwa bei der Pflasterer-      spedition Kiessling (Regenstauf), Lackierfachbetrieb Hard Ehrismann (Hemau),
firma Leitner aus Pettendorf. Oder aber ein Metzger-          Maler- und Sanierbetrieb Kett (Wörth), Malerbetrieb Eich (Hainsacker), Metzge-
meister besuchte das Förderzentrum in Neutraubling           rei Brunner (Lappersdorf), Metzgerei Limmer (Alteglofsheim), Michael Leitner
und stellte anschaulich den Metzgerberuf vor. Zusam-         (Pettendorf), BSZ Regensburger Land, Streit cargo systems (Obertraubling).
men mit den Schülern wurde Leberkäse gebacken.

Aktionstage für Ausbildung und Berufsinfomesse
                                                            auf seiner Homepage (www.landkreis-regensburg.de/
 Auch 2012 bietet die Wirtschaftsförderung des              Wirtschaft) veröffentlichen. An den Aktionstagen ste-      Aktionstage
 Landkreises wieder „Aktionstage für Ausbildung“            hen den Schülern die Computer zur Information über         für Ausbildung
 an Mittelschulen sowie eine Berufsinformations-            freie Ausbildungsstellen zur Verfügung.                    21. Januar 2012
 messe an. Die Veranstaltungen richten sich an                                                                         an der Mittelschule
 alle Schulabsolventen 2012, 2013 und 2014 jeder            Messe am Gymnasium Neutraubling                            Hemau, Mönchsberg-
 Schulart aus dem gesamten Landkreis.                                                                                  weg 1.
                                                            Die Umstellung der Lehrpläne der Gymnasien und             11. Februar 2012
Bei den Aktionstagen – sie werden seit 2007 jährlich        die Einführung der so genannten P-Seminare bedin-          an der Mittelschule
von der Wirtschaftsförderung organisiert – haben            gen eine engere Kooperation zwischen Betrieben             Neutraubling, Kepler-
Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern die Mög-        und Schulen. Informationen einholen und Kontakte           straße 82.
lichkeit, sich an Ständen und in Vorträgen über die         knüpfen können Schülerinnen und Schüler der 10., 11.
vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten und -chancen          und 12. Jahrgangsstufen aller Gymnasien in Stadt und       Berufsinfomesse
zu informieren.                                             Landkreis Regensburg bei einer Berufsinformations-         28. Januar 2012 am
Der Aktionstag an der Mittelschule Hemau findet im           messe, die am Samstag, 28. Januar 2012, am Gymnasi-        Gymnasium Neutraub-
Verbund mit den Mittelschulen in Undorf, Laaber und         um Neutraubling, Gregor-Mendel-Straße 5, angeboten         ling, Gregor-Mendel-
Kallmünz statt. An jedem Veranstaltungsort werden           wird. Dort sollen den Schülerinnen und Schülern            Straße 5
rund 35 Firmen über 80 verschiedene Ausbildungsbe-          insbesondere Informationen zu Karrierechancen nach         Jeweils von 9.00 bis
rufe vorstellen. Im Rahmen der Ausbildungsoffensive         einem abgeschlossenen Studium bzw. einer beruflichen        12.30 Uhr.
2012 wird der Landkreis wieder freie Ausbildungsstellen     Ausbildung erläutert werden.

                                                                                                                                               5
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Unser Land                                                                           www.landkreis-regensburg.de

Forum der Fraktionen
                              In der Vergangenheit hat sich der Landkreis Regensburg verstärkt dafür eingesetzt, dass
                              Jugendliche einen Ausbildungsplatz erhielten und berufliche Perspektiven entwickeln
                              konnten. Sei es in Form der erfolgreichen Nachvermittlungsaktion „Wir suchen noch
                              einen Ausbildungsplatz“, der „Aktionstage für Ausbildung“ an Hauptschulen (die auch
                              2012 an den Mittelschulen fortgesetzt werden), des Projekts Jugendsozialarbeit an Schu-
                              len und der im Herbst 2011 gestarteten Berufsorientierungswochen an Sonderpädago-
                              gischen Förderzentren. Dabei hat sich ein erfolgreiches Miteinander von Schulen, enga-
                              gierten Betrieben und Institutionen sowie von Seiten des Landratsamtes (Wirtschafts-
                              förderung, Kreisjugendamt, Servicestelle für Familien, Jugendsozialarbeit an Schulen)
                              herausgebildet. Der demographische Wandel aber auch der positive Konjunkturverlauf
Gefragter Nachwuchs:          führten mittlerweile dazu, dass Unternehmen in der Region schon heute nicht mehr
In vielen Unternehmen         genügend Fachkräfte finden. Hier gilt es, neue Initiativen zu starten und Potenziale zu
werden mittlerweile be-       erschließen.
reits Fachkräfte gesucht.

                              Zum Thema „Fachkräftepotenziale für Betriebe“ haben wir den im Kreistag vertretenen
                              Fraktionen folgende Frage gestellt:

                              Was könnte noch getan werden, um den Fachkräftemangel abzumildern und neue Mit-
                              arbeiter-Potenziale für Betriebe im Landkreis zu erschließen?

                            CSU: Thomas Gabler
                            Die Ausbildung eigener Fachkräfte ist das beste Mittel,   Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Weiterbeschäfti-
                            dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Weitere          gung älterer Arbeitnehmer, um Wissen und Erfah-
                            Potenziale bieten neben einer verbesserten Ausbildungs-   rung im Betrieb zu erhalten. Dabei müssen sich die
                            eignung von Schulabgängern vor allem aber die schnel-     Unternehmen sicherlich umstellen und flexiblere
                            lere Einbindung der „Generation Praktikum“ in die be-     Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle und mehr Urlaubs- oder
                            triebliche Wertschöpfung. Mit der besten Ausbildung       Erholungsphasen anbieten, damit sich die bisherigen
                            versehen, können viele junge Menschen ihren Leis-         Leistungsträger nicht in den vorzeitigen Ruhestand ver-
                            tungswillen nicht optimal in den Betrieben einbringen,    abschieden, sondern ihr Know-how auch weiterhin in
                            da man heute immer noch in Praktika „geparkt“ wird.       die betriebliche Wertschöpfung einbringen.

                            SPD: Josef Weitzer
                            Das Thema „Fachkräftepotential für unsere Betriebe“       wichtigsten Hausaufgaben. Darüber hinaus müssen
                            wird neben vielen anderen wichtigen Themen, gerade        unsere Betriebe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung
                            für unsere Region und unseren Landkreis, eine wesent-     Rechnung tragen und die betriebliche Ausbildung for-
                            liche Rolle spielen. Die demografische Entwicklung         cieren, weiter vernünftig bezahlte und auch langfristig
                            lässt grüßen! Unser erster Lösungsansatz ist, massiv im   sichere Arbeitsplätze anbieten. Wir müssen versuchen,
                            Bereich der Bildung und Weiterbildung anzusetzen.         die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wesentlich
                            Wir müssen alle mitnehmen und alle vorhandenen            besser in Einklang zu bringen. Gerade unsere Region
                            Potentiale ausschöpfen! Kleinere Klassen, individuel-     und unser Landkreis haben riesige Entwicklungs-
                            le Lernförderung und Schulsozialarbeit sind hier die      chancen, wir müssen sie gemeinsam nutzen!

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Unser Land 4/2011 - Landkreis Regensburg
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Freie Wähler: Josef Bezold
Mit 1,8 Prozent Arbeitslosen im Landkreis haben           von ihnen kommen aus einem schwierigen sozialen
wir momentan faktisch Vollbeschäftigung. Trotzdem         Umfeld. Der Staat muss deshalb schon sehr früh prä-
verlassen in Deutschland noch 100.000 junge Men-          ventiv eingreifen und nicht erst bei den „gescheiterten
schen – anteilig auch aus dem Landkreis – jährlich die    Existenzen“ reparieren. Was könnte der Landkreis kon-
Schule ohne Abschluss. Dieser Personenkreis findet         kret tun? Endlich selbst in eine zeitgemäße Berufliche
kaum einen Ausbildungsplatz und steht dem Arbeits-        Oberschule (FOS/BOS) investieren und nicht weiter
markt meist lebenslang nicht zur Verfügung. In diese      das Thema zerreden. Unter solchen Rahmenbedin-
„Reserve“ müsste schon im Vorfeld mehr „investiert“       gungen könnten zusätzliche Mitarbeiter-Potenziale für
werden, damit deren Leben gelingt, denn die meisten       „Schwächere“ und „Stärkere“ erschlossen werden.

Bündnis 90/Die Grünen: Maria Scharfenberg
Noch ist laut IHK das Fachkräfteangebot in Bayern         chen, ist ein kluger Mix aus Bildung, Qualifizierung
größer als die Nachfrage. Das wird sich bald ändern,      und Aktivierung zurzeit nicht genutzter Fachkräfte-
und der Engpass wird insbesondere bei den beruflich        potenziale, zum Beispiel bei Frauen. Qualifizierungs-
Qualifizierten erwartet. Der Fachkräftemangel wird         angebote zu reduzieren – wie von Schwarz-Gelb im
also – wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird – vor   Bund geplant – ist also der falsche Weg. Auch muss
allem die im Landkreis stark vertretenen kleinen und      eine Neuregelung der Arbeitskräfteeinwanderung auf
mittelständischen Unternehmen treffen. Zur Bewäl-         den Weg gebracht werden.
tigung des Fachkräftemangels wird es nicht genügen,
auf ein einzelnes Instrument zu setzen. Was wir brau-

ödp/PU: Claudia Wiest
Stolz stellen wir fest: Nahezu zwei Drittel der Fach-     kräfte, ebenso Modelle altersgerechte Arbeitsplatz-
kräfte des Regensburger BMW-Werkes kommen aus             gestaltung, individuelle und flexiblere Zeitschienen,
dem Landkreis! Wieso also das Thema „Fachkräfte-          Job-Sharing, ergonomische Maßnahmen. Nicht nur
mangel“ und das bei fast Null-Jugendarbeitslosigkeit?     die Jugend sollte gefördert werden, sondern gerade
Gerade durch die steigende Lebensarbeitszeit müssen       ältere Arbeitnehmer müssen mit Hilfe ansprechender
wir jetzt verstärkt den Blick auf ältere Arbeitnehmer     Fort- und Weiterbildungen an die Betriebe gebunden
legen. Es ist an der Zeit Vorsorge zu treffen und Pro-    werden, um gesundes und motiviertes Arbeiten lebens-
jekte zu fördern, wie z. B. Teil- und Nachqualifizierung   lang zu ermöglichen.
für Quer- und Späteinsteiger, Mütter und Teilzeit-

FDP: Johann Jeserer
Die Politik kann beim Thema „Fachkräftemangel“ nur        Eltern zu Recht die beste Schulbildung für ihr Kind.
Empfehlungen und Hinweise geben. Sonst laufen wir         Es sollte aber schon berücksichtigt werden, ob ihr
Gefahr, dass uns unterstellt wird, wir würden versu-      Kind für den favorisierten Schultyp auch geeignet ist.
chen, in den Wirtschaftskreislauf einzugreifen. Das       Die Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten, die Förde-
Landratsamt hat ja in der Vergangenheit schon erfolg-     rungsmaßnahmen für die berufliche Fortbildung und
reiche Zeichen gesetzt. Das heutige Schulsystem mit       die mangelnde Anerkennung sind durchaus verbesse-
den vielen Varianten der vorberuflichen Möglichkeiten      rungswürdig. Da sind natürlich die Betriebe gefordert,
der Bildung wirkt sich nicht unbedingt positiv auf den    daran zu arbeiten.
Gewinn von Fachkräften aus. Natürlich wollen die

                                                                                                                    7
Unser Land 4/2011 - Landkreis Regensburg
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„Wohlfühl-Apotheke“ als Lebenswerk
                                                                                   Die 47-jährige Apothekerin betrachtet ihre frauen- und
                                                                                   familienfreundliche Apotheke als ihr Lebenswerk. Als
                                                                                   die junge Mutter Elisabeth Meierhofer vor 17 Jahren
                                                                                   die Apotheke gründete, stellte sie am eigenen Leib
                                                                                   fest: Junge Mütter sind unsicher im Umgang mit
                                                                                   ihrem Neugeborenen. „Und wenn es mir so geht, die
                                                                                   ich doch als ausgebildete Apothekerin nicht ganz
                                                                                   unbeleckt bin in Fragen der Babypflege und der Medi-
                                                                                   kamentation, wie wird es dann anderen Müttern erge-
                                                                                   hen“, fragte sie sich.

                                                                                   Rahmenbedingungen „kinderkompatibel“

                                                                                   Flugs gründete sie eine Beratung für Mütter von
                                                                                   Neugeborenen in ihrer Apotheke. „Diese findet nun
                                                                                   seit knapp 18 Jahren am Mittwochnachmittag in der
                                                                                   Apotheke statt und erfreut sich immer noch gro-
                                                                                   ßer Beliebtheit. Hier werden die Kinder gemessen,
                                                                                   gewogen, gewickelt und gestillt. Ich biete individuelle
                                                                                   Beratung, aber der Treff dient auch zum Erfahrungs-
                                                                                   austausch von Müttern“, erläutert die zupackend
                                                                                   wirkende Apothekerin, die zudem aus eigener Erfah-
                                                                                   rung weiß, dass es nicht immer ganz einfach ist, als
Apothekerin Elisabeth                                                              junge Mutter zu arbeiten. Da muss man nicht nur auf
                              Für ihren frauen- und familienfreundlichen
Meierhofer und ihr                                                                 Fremdbetreuung zurückgreifen, es müssen auch die
                              Betrieb erhielt Elisabeth Meierhofer, Chefin der
Team freuten sich                                                                  Rahmenbedingungen danach gestaltet werden. Und
                              Regenstaufer Stern-Apotheke, den Margarethe-
über die Auszeichnung                                                              die hat Meierhofer für ihre Angestellten „kinderkom-
                              Runtinger-Preis. Die Auszeichnung wird seit 1991
mit dem Margarethe-                                                                patibel“ gemacht.
                              alle zwei Jahre vom Regionalzentrum Frau und
Runtinger-Preis in der                                                             Auch Müttern in Elternzeit gewährt sie Fortbildungen
                              Beruf an der Volkshochschule Regensburg und
Kategorie Kleinunter-                                                              und für eine alleinerziehende Angestellte übernimmt
                              der Stadt Regensburg ausgelobt.
nehmen.                                                                            sie die Kosten der Kinderbetreuung. „Würde sie 20

    Familienfreundliche Vorbilder im Landkreis
                                                                                   Gleich zwei Betriebe aus dem Landkreis Regens-
                                                                                   burg wurden bei der diesjährigen Ehrung im Alten
                                                                                   Rathaus der Stadt Regensburg mit dem Margare-
                                                                                   the-Runtinger-Preis 2011 mit Preisen für Frauen-
                                                                                   und Familienfreundlichkeit bedacht. Regensburgs
                                                                                   Oberbürgermeister Hans Schaidinger zeichnete in
                                                                                   der Kategorie Unternehmen mittlerer Größe die
                                                                                   Deutsche Technoplast GmbH (Wörth an der Do-
                                                                                   nau), und in der Kategorie Kleinunternehmen die
                                                                                   Sternapotheke (Regenstauf) und die GE Aviation
                                                                                   Deutschland GmbH (Regensburg) aus. Mit den drei
                                                                                   Preisträgern 2011 wurden in den letzten 20 Jahren
                                                                                   35 regionale Unternehmen für zukunftsweisende
                                                                                   Maßnahmen in Sachen Chancengleichheit und
                                                                                   Vereinbarkeit von Familien und Beruf im Betrieb
    Maria-Luise Rogowsky (l.) Gleichstellungsbeauftragte für den Landkreis         gewürdigt. Die Auszeichnung wird seit 1991 alle
    und Maria Politzka (r.), Leiterin der Wirtschaftsförderung des Landkreises,    zwei Jahre vom Regionalzentrum Frau und Beruf
    freuten sich mit den Preisträgerinnen Birgit Bauer Groitl (2. v. r.) von der   an der Volkshochschule der Stadt Regensburg für
    Deutschen Technoplast und Elisabeth Meierhofer von der Sternapotheke.          Stadt- und Landkreisbetriebe ausgelobt.

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Stunden arbeiten, würde das das Sozialamt zahlen,        heute arbeitet sie wieder in der Stern-Apotheke und ist
aber aus finanziellen Gründen arbeitet sie 30 Stunden     für die gesamte Abrechnung zuständig.
und da zahlt das Amt nichts“, erläutert sie. Natürlich
gehören auch flexible Arbeitszeitmodelle dazu oder        Fortbildung wird groß geschrieben
auch unbezahlter Urlaub, wenn es um die Pflege der
erkrankten Eltern geht.                                  Da Familien mit kleinen Kindern sehr sensibel sind,
                                                         was Umweltgifte anbelangt, hat sich Elisabeth Meier-
Potentiale entdeckt und gefördert                        hofer auch als TÜV-zertifizierte Schadstoffgutachterin
                                                         ausbilden lassen und engagiert sich in der Arbeits-
Ihrer ehemaligen Reinigungskraft, einer gebürtigen       gemeinschaft der Umweltapotheker. Weiter hat das
Polin, ermöglichte sie eine Ausbildung zur Apotheken-    Thema Aus- und Weiterbildung in der Stern-Apotheke
helferin. „Aufgrund ihrer Ausbildung in Polen setzte     einen sehr hohen Stellenwert. So wird für jeden ihrer
ich eine Lehrzeitverkürzung durch, schickte sie aber     14 Angestellten ein Fortbildungsbedarf ermittelt und
dennoch zwei Tage die Woche in die Berufsschule. Sie     ein Fortbildungsplan aufgestellt. Ja, Meierhofer geht
arbeitet heute noch bei mir, hat sich weitergebildet     noch darüber hinaus: So erhält jeder ihrer Mitarbeiter
und ist jetzt auch für die Anpassung von Stützstrümp-    nach der Einstellung eine Farb- und Typberatung und
fen zuständig.“                                          sie hat einen Personaltrainer für ihre Belegschaft enga-
Bei einer aus Russland stammenden Auszubildenden         giert, was sie sich pro Jahr ein hübsches Sümmchen
mit Hauptschulabschluss merkte sie schnell: Bei der      kosten lässt, aber sie ist eben der Meinung: „Ich möch-
ist mehr drin. Sie motivierte sie, das Abitur nachzu-    te, dass sich die Mitarbeiter bei mir zu 100 Prozent
machen und das Mädchen studierte danach Mathe-           wohlfühlen, sich mit der Firma auch identifizieren und
matik. Doch dann kam ein Kind dazwischen und             ihr Bestes für die Kundschaft geben.“

                                                                                                                    9
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Landkreis 2020: Landrat vor Ort
                                                                                 nutzten aber meist die großen Supermärkte, die für
                                                                                 die älteren Leute nicht erreichbar seien. Auch die
                                                                                 Breitbandversorgung wurde angesprochen. Zwar gebe
                                                                                 es in Wiesent keine Probleme mit der Breitbandversor-
                                                                                 gung, wohl aber in den Ortsteilen Kruckenberg und
                                                                                 Dietersweg.

                                                                                 Leerstände und Baukultur

                                                                                 Die Gemeinderäte in Pfatter bewegte die Frage, wie
                                                                                 man den Ort weiterentwickeln solle. Um junge Fami-
                                                                                 lien am Ort halten zu können, müsse man ihnen
                                                                                 ermöglichen, auch am Ortsrand zu bauen. Auf der
                                                                                 anderen Seite gebe es immer mehr Leerstände in den
                                                                                 Ortskernen. Auch in der Verwaltungsgemeinschaft
                                                                                 Laaber, bestehend aus den Gemeinden Laaber, Deuer-
                                                                                 ling und Brunn, kam das Thema „Bauen und Woh-
Wie entwickelt sich                                                              nen“ zur Sprache. Die Verwaltungsgemeinschaft möch-
                           Am 22. Oktober startete Landrat Herbert Mir-
Wiesent in den nächs-                                                            te für die Zukunft ein Leerstandskataster aufbauen und
                           beth einen Besuchsmarathon durch alle 22 Ein-
ten Jahren? Der Landrat                                                          damit die weitere Entwicklung selbst mitsteuern. Die
                           heitsgemeinden und sieben Verwaltungsgemein-
diskutierte mit Bürger-                                                          Baukultur diskutierte der Landrat intensiv mit den Ge-
                           schaften des Landkreises Regensburg.
meisterin Elisabeth                                                              meinderäten von Thalmassing. Während sich Bürger-
Kerscher und Gemeinde-                                                           meister Alfons Kiendl für eine flexible Auslegung der
räten im Sommerkeller.    „Es ist wichtig, dass man vor Ort hört, wo in den      Bauordnung einsetzte, warb der Landrat dafür, dass der
                          Gemeinden der Schuh drückt. Ich kann von den ange-     ländliche Charakter der Orte erhalten werden soll.
                          regten Diskussionsrunden viele neue Impulse für die
                          Entwicklung unseres Landkreises mit nach Hause neh-    Nachbarschaftshilfe und Nahverkehr
                          men“, so der Landrat in einem ersten Fazit nach den
                          Gemeindebesuchen in Wiesent, Pfatter, Tegernheim,      Mirbeth empfahl den Gemeinderäten in Thalmassing
                          Thalmassing, Laaber, Deuerling und Brunn.              darüber hinaus die Gründung eines Nachbarschafts-
                                                                                 hilfevereins. Wenn man verhindern wolle, dass die Le-
                          Nahversorgung und Breitband                            bensqualität älterer Menschen sich vermindere, müsse
                                                                                 man eine Infrastruktur der „gegenseitigen Hilfen“ vor
                          In Wiesent wurde die Versorgung des Orts mit Lebens-   allem für ältere Einwohner aufbauen. In Tegernheim
                          mittelläden diskutiert. Es gebe noch zwei „Tante-      war die Verkehrsproblematik und eine Verbesserung
                          Emma-Läden“ im Ort. Die jüngeren Verbraucher           der Taktzeit des Öffentlichen Personennahver-        »

Blick in die Zukunft: Landrat Herbert Mirbeth (sitzend) mit den Bürger-          Landrat Herbert Mirbeth (l.) und Bürgermeister
meistern Helmut Wich-Fähnrich, Karl Söllner u. Willibald Hogger (v. l.).         Alfons Kiendl.

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»    kehrs ein Thema. Durch eine Verbesserung der         geschäft hinaus angeregt, die Entwicklung ihrer Ge-
     Busverbindung könne man zahlreiche Privatfahr-       meinden zu überdenken, um mittel- und langfristige
ten vermeiden. Ein Lob vom Landrat gab es für die         Entwicklungen einzuleiten“, schildert der Landrat die
Beteiligung der Gemeinde an der interkommunalen           Absicht des Projekts. Im Herbst 2012 wird im Rahmen
Zusammenarbeit.                                           einer Kreistagssitzung ein Resümee des Projekts 2020
                                                          gezogen. Bis dahin stehen noch 18 Gemeindebesuche
Kreative Anstoßwirkung                                    und sechs Besuche von Verwaltungsgemeinschaften auf
                                                          dem Programm des Landrats. „Ich freue mich schon
„Der Prozess 2020 soll eine kreative Anstoßwirkung        auf die Gespräche mit den Gemeinderäten im nächsten
entfalten. Die Gemeinderäte werden über das Tages-        Jahr und wünsche mir viele gute Beiträge“, so Mirbeth.

Querdenken und Visionen erwünscht
    Die 70 Kreisräte aller Fraktionen beteiligen sich
    am Prozess „Landkreis 2020“. Bei der Auftaktver-        Arbeitsgruppen des Kreistags
    anstaltung im Landratsamt wurden die vier Ar-
    beitsgruppen „Umwelt“, „Soziales“, „Wirtschaft“         Umwelt: Sprecher: Rainer Hummel, Vertreter: Hans Griesbeck. Themen: Ener-
    und „Gesellschaftlicher Konsens“ gegründet.             gie, Klimaschutz, Landschaftsschutz, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft u. a.
                                                            Wirtschaft: Sprecher: Dr. Rudolf Ebneth, Vertreter: Johann Dechant. Themen:
„Wir wollen gemeinsam die künftige Entwicklung              Regionalplanung, Verkehr, Regionalentwicklung, Tourismus, Naherholung u. a.
unseres Landkreises steuern“, betonte Landrat Herbert       Soziales: Sprecher: Wolfgang Gruber, Vertreterin: Barbara Rappl. Themen:
Mirbeth, Initiator des Prozesses, bei der konstituie-       Jugend, Senioren, Bildung u. a.
renden Sitzung der Arbeitsgruppen des Kreistags. Seit       Gesellschaftlicher Konsens: Sprecher: Joseph Karl, Vertreterin: Dr. Eva
Oktober treffen sich die Kreisräte jeden Monat einmal       Schropp. Themen: Moderne Verwaltung, Kultur, Ehrenamt, Einbindung der
im Landratsamt, um in den jeweiligen Arbeitsgruppen         Bürger u. a.
Zukunftsthemen zu diskutieren. Ziel ist es, bis zum
Sommer 2012 nach Leitplanken für eine nachhaltige
Entwicklung des Landkreises Regensburg zu suchen.         sind erwünscht.“ Parallel zu den Arbeitskreisen des
Die Arbeitsergebnisse sollen dann im Herbst 2012          Kreistags sind auch alle Gemeinderäte und Bürgermeis-
im Rahmen einer Kreistagssitzung vorgestellt werden.      ter des Landkreises in den Prozess „Landkreis 2020“
„Wir wollen über die Parteigrenzen hinweg Lösungen        eingebunden. Insgesamt sollen sich alle 750 gewählten
suchen, die für den Landkreis am besten sind“, erklärte   Entscheidungsträger des Landkreises Regensburg daran
Landrat Herbert Mirbeth: „Querdenken und Visionen         beteiligen.

                                                                                                                   Die Kreisräte aller
                                                                                                                   Fraktionen gaben den
                                                                                                                   Startschuss für den Pro-
                                                                                                                   zess „Landkreis 2020“
                                                                                                                   im Landratsamt.

                                                                                                                                       11
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Mitgestaltungsbürger statt Wutbürger

Fazit der lebhaften Dis-                                                              denn sie müssen das Gemeinwohl mit den punktuellen
kussion: Wer die Men-        „Wie viel Protest verträgt die Gesellschaft“ – das       Interessen in Einklang bringen“, sagte Gascher.
schen besser in Ent-         war der provokante Titel einer Veranstaltung, zu
scheidungen einbindet        der Landrat Herbert Mirbeth alle Bürgermeister           Mehr Transparenz bei Entscheidungen
und die Prozessabläufe       und Kreisräte des Landkreises, Medienvertreter
bei Verfahren transpa-       und Sprecher von Bürgerinitiativen ins Land-             Rudolf Oreskovich und Heinz Reuber, beide Vertre-
rent darstellt, kann sich    ratsamt eingeladen hatte.                                ter von Bürgerinitiativen, übten Kritik daran, dass
viel Ärger ersparen.                                                                  die Politiker das Gespräch mit dem Bürger zu wenig
                            Der Chef des Regensburger Funkhauses, Harry Lan-          suchten. Daraus entstünden oftmals Missverständnisse,
                            dauer, moderierte den lebhaften Meinungsaustausch.        Unwissen und Verärgerung auf Seiten der Bürger. Lei-
                            Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, wie        der würden viele Entscheidungen getroffen, ohne die
                            man aus einem so genannten „Wutbürger“ (Wort des          Bürger mit einzubeziehen. Dies ließen sich die Bürger
                            Jahres 2010) einen Mitgestaltungsbürger gewinnen          eben nicht mehr gefallen, meinten die Bürgervertreter.
                            könne.                                                    Schwierig sei auch die zunehmende Komplexität der
                                                                                      politischen Themen, merkte die Landtagsabgeordnete
                            Gesamtverantwortung und partielles Interesse              Maria Scharfenberg an. Sie plädierte dafür, neutrale
 Info:                                                                                Fachleute einzusetzen, die zwischen Politik und Bürger
 Bürgerbegehren und         Der Landrat stellte zu Beginn die Fragen: „Warum          moderieren. So könnten Missverständnisse und unnö-
 Bürgerentscheid:           wird der Bürger, der doch im regelmäßigen Turnus          tige Emotionalität verhindert werden. Kreisrat Johann
 Auf Antrag von drei        bei den Wahlen das Recht und die Möglichkeit hat,         Mayer forderte seinerseits die Medien auf, objektiv
 bis zehn Prozent der       Menschen seines Vertrauens in die Verantwortung zu        und neutral zu berichten.
 Einwohner können           nehmen, zunehmend unzufriedener mit den Politi-           „81 Prozent der Bürger fühlen sich zu wenig an der
 die Bürger selbst über     kern? Welche Legitimation haben die sich auf das Volk     Politik beteiligt. Die Möglichkeiten der Demokratie
 Angelegenheiten der        berufenen Sprecher von Initiativen gegenüber denen        werden aber nicht so genutzt. Man kann als Kommu-
 Gemeinde entscheiden.      von eben diesem Volk gewählten Bürgermeistern und         nalpolitiker nicht mehr tun, als zu informieren und
                            Gemeinderäten?“ Während die Politiker aus einer           den Bürger aufzuklären. Aber die Bürger müssen diese
 Bürgerantrag und
                            Gesamtverantwortung heraus entscheiden müssten,           Angebote auch annehmen“, sagte der stellvertretende
 Bürgerversammlung:
                            motiviere die Vertreter von Bürgerinitiativen meist nur   Landrat Josef Weitzer.
 Wird ein Bürgerantrag
                            ein partielles Interesse, das keinem Gesamtinteresse
 von einem Prozent
                            verpflichtet sei.                                          Vertrauen wiedergewinnen
 der Einwohner unter-
 stützt, muss dieser im
                            Zu wenig Interesse am Gemeinwohl?                         „Wir müssen danach streben, Entscheidungsfindungs-
 Gemeinderat behandelt
                                                                                      prozesse für den Bürger so transparent wie möglich
 werden. Eine Bürger-
                            Otto Gascher, Kreisrat und langjähriger Bürgermeis-       zu machen“, stellte Landrat Herbert Mirbeth am Ende
 versammlung ist min-
                            ter in Schierling, hatte darauf eine Antwort: „Immer      der Diskussion fest: „Wir müssen das Vertrauen unse-
 destens einmal im Jahr
                            mehr Menschen haben immer weniger Interesse an            rer Bürger wiedergewinnen.“ Trotzdem gebe es Gesetze
 abzuhalten oder wenn
                            der Gemeinschaft. Ein Politiker muss für alle entschei-   und Regeln, die gleichermaßen für alle gälten und
 dies von den Einwoh-
                            den, dennoch wird er punktuell angegriffen. Bei den       nach denen sich – wenn es dem Gemeinwohl diene –
 nern beantragt wird.
                            Kommunalpolitikern ist daher Gelassenheit gefragt,        auch der Einzelne richten müsse.

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Dialog zu Donaubrücken fortsetzen
 Landrat Herbert Mirbeth hatte alle 17 Bürger-
 meister und Gemeinderäte des nordöstlichen
 Landkreises und der Gemeinde Painten (Land-
 kreis Kelheim) sowie interessierte Bürger einge-
 laden, das Thema „Donauquerungen im Raum
 Regensburg“ gemeinsam in Hainsacker zu dis-
 kutieren.

Die Stadt Regensburg stelle gerne heraus, was für ein
großartiger Wirtschaftsstandort Regensburg sei, so der
Landrat. „Man kann sich nicht in Rankings sonnen
und auf sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen schauen –
gleichzeitig aber die Diskussion über zukunftsfähige In-
frastruktureinrichtungen beenden, noch bevor die Fak-
ten sorgfältig geprüft sind“, forderte Mirbeth begleitet
vom Beifall der knapp 200 Anwesenden. Von den rund         meister von Pettendorf. Den gesamten Verkehr über die   In der Diskussion:
100.000 Beschäftigten in Regensburg seien zwei Drittel     Pfaffensteiner Autobahnbrücke zu schicken, sei aber     Landrat Herbert
Einpendler, den Löwenanteil mit 34.640 Beschäftigten       auf Dauer keine Lösung. Eine „Nein-Politik“ der Stadt   Mirbeth, Karl Söllner,
stelle der Landkreis Regensburg. „Hinter diesen Zahlen     löse keine Probleme, betonte Mirbeth zusammenfas-       Dr. Alfred Brunnbauer,
stehen tägliche Bewegungen und auch viele Menschen,        send und forderte: „Der Dialog zu den Brücken mit       Dr. Rudolf Ebneth,
die im Stau stehen“, erinnerte Mirbeth.                    der Stadt Regensburg muss weiter geführt werden.“       Josef Bezold (v. l.)

„Moralisches Mitspracherecht“

„Die Menschen aus dem Landkreis sind erheblich
mitverantwortlich für die Wirtschaftskraft der Stadt“,
erklärte Mirbeth. Das förmliche Mitspracherecht des
Landkreises ende zwar an der Stadtgrenze, man habe
aber ein „moralisches Mitspracherecht“, da man viele
Menschen vertrete, die unter den Unzulänglichkeiten
der Regensburger Verkehrsinfrastruktur täglich leiden
müssten. „Wir müssen den Wirtschaftsraum als Ganzes                                                                Dichter Verkehr zur
sehen. Unsere Zukunft ist Europa und nicht der kleine                                                              Arbeit nach Regens-
Standort Regensburg“, dies forderte auch Kreisrat Josef                                                            burg.
Bezold.

Drei Brücken über die Donau                                 Stimmen zu den Brücken
Zur Ersatzbrücke für die Steinerne Brücke erklärte
Erich Dollinger, Bürgermeister von Lappersdorf: „Der        „Die Kneitinger Brücke ist nicht nur eine Brücke für Pettendorf, sondern eine
kürzeste Weg nach Regensburg ist der wirtschaftlichste      wichtige Brücke, um den Verkehr in einer ganzen Region zu entzerren.“
und ökologischste Weg. Deshalb brauchen wir für den                                     Eduard Obermeier, Bürgermeister von Pettendorf
Öffentlichen Personennahverkehr vorzugsweise im Wes-        „Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis ist ein Geben und ein
ten eine Ersatzbrücke.“ Zur Sinzinger Nahverkehrsbrü-       Nehmen. Sinzing hat auch auf seinem Gemeindegebiet Retentionsflächen ausge-
cke äußerte sich Hans Griesbeck, Kreisrat und Gemein-       wiesen und trägt damit zum Hochwasserschutz für die Stadt Regensburg bei.“
derat von Sinzing: „Der westliche Landkreis ist zwi-                        Joachim Wahnschaffe, Kreisrat und Gemeinderat von Sinzing
schen Naab und Regen eingezwängt. Für uns gibt es als
Verbindung nach Regensburg nur die Autobahnbrücke.“         „Die Infrastruktur ist für Wirtschaftsunternehmen von entscheidender Bedeu-
Patrick Grossmann, Bürgermeister von Sinzing, fügte         tung. Wir brauchen die Kneitinger- und Sinzinger Brücke.“
hinzu: „Der Umweg über die Sinzinger Autobahnbrücke                                          Dr. Alfred Brunnbauer, IHK-Geschäftsführer
bedeutet pro Tag 20.000 zusätzlich gefahrene Kilometer.     „Durch die Sperrung der Steinernen Brücke muss der RVV jährlich auf 100.000
Pro Jahr würde man mit einer Nahverkehrsbrücke rund         Fahrgäste verzichten. Die Kosten für die Umwege, Kompensationsmaßnahmen
1.000 Tonnen CO2 einsparen.“ Die Kneitinger Brücke          und den Fahrgastrückgang belaufen sich jährlich auf 670.000 Euro.“
sei von der Stadt Regensburg lange kategorisch abge-                                            Karl Raba, Hauptgeschäftsführer des RVV
lehnt worden, bedauerte Eduard Obermeier, Bürger-

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Ein „Dankeschön“ für die stillen Helfer
                                                                                     Mirbeth. Vor über 200 geladenen Gästen betonte Mir-
                                                                                     beth, dass die Ehrenamtlichen ihre Arbeit freiwillig,
                                                                                     unentgeltlich und oftmals ohne Dank zu erfahren, leis-
                                                                                     ten würden. Gleichzeitig sei diese Arbeit aber wertvoll
                                                                                     und unverzichtbar für die Gesellschaft. Ehrenamt nur
                                                                                     als Last zu sehen, sei falsch. „Es ist auch mit viel Lust
                                                                                     verbunden. Ein Ehrenamt gibt auch viel zurück. Nicht
                                                                                     materiell, sondern für die individuelle Weiterentwick-
                                                                                     lung des Einzelnen.“
                                                                                     In seinen Ausführungen vergaß er nicht, die Partner
                                                                                     der Ehrenamtlichen zu erwähnen. „Wir alle wissen, ein
                                                                                     Ehrenamt, das zu Hause, in der Familie nicht mitge-
                                                                                     tragen wird, findet nicht statt“, so Mirbeth. Proble-
                                                                                     matisch sieht er, dass sich von 3,8 Millionen Bürgern
                                                                                     in Bayern, die sich ehrenamtlich engagieren, nur vier
                                                                                     Prozent im politischen Bereich einbringen würden und
                                                                                     aus den anderen Bereichen wie Sport, Religion, Freizeit
Landrat Herbert                                                                      und Kultur heutzutage nur noch wenige den Weg in
                            Ehrenamtliche, die im Stillen ihre Arbeit verrich-
Mirbeth (rechts) und                                                                 die Politik fänden. Hieran müsste gearbeitet werden.
                            ten und nicht unbedingt im Fokus einer breiten
Patrick Skrowny (Mitte)                                                              „Das System der repräsentativen Demokratie fortzuent-
                            Öffentlichkeit stehen – vor allem sie waren es,
ehrten Gerd Kallasch,                                                                wickeln, ohne seine Grundzüge in Frage zu stellen, ist
                            die zum Ehrenamtsabend des Landkreises Re-
Katrin Altmann und                                                                   eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft, besonders aber
                            gensburg am 18. November auf Gut Grafenried
Helga Schuierer (v. l.).                                                             für uns Politiker“, sagte der Landrat, der selbst über
                            nahe Eilsbrunn eingeladen waren.
                                                                                     sein Engagement in der Kolpingjugend den Weg in die
                                                                                     Politik gefunden hat, wie er bei der Podiumsdiskussion
                           „Ohne deren Engagement, Verantwortungsbereitschaft,       unter Leitung von Patrick Skrowny, Vorsitzender des
                           Eigeninitiative, Teamgeist, Solidarität und Gemeinsinn    Kreisjugendrings, erzählte. Der Ehrenamtsabend des
                           ist aber die Arbeit in den Vereinen, Verbänden und        Landkreises, erstmalig 2007 durchgeführt, soll zukünf-
                           Initiativen gar nicht möglich“, sagte Landrat Herbert     tig alljährlich stattfinden.

                             Verschiedene Motive – eine Motivation
                                                          Es gibt verschiedene                                     Auf dem Gebiet des Feuerwehr-
                                                          Wege in ein Ehrenamt.                                    wesens ist Katrin Altmann aus
                                                          Dies wurde bei der Po-                                   Pfatter tätig. Die 23-jährige ist
                                                          diumsdiskussion deut-                                    seit 2003 Mitglied der freiwilligen
                                                          lich. Gerd Kallasch                                      Feuerwehr und heute als Jugend-
                                                          aus Neutraubling etwa                                    wart tätig. Ihr Ehrenamt begreift
                                                          fand durch Zufall zum                                    sie als „Hobby“. „Dann ist es viel
                                                          Waldverein Regensburg.                                   leichter, die Zeit dafür aufzubrin-
                                                          „Ich wurde bei einer                                     gen“, sagt Altmann, die als Kinder-
                                                          Stammtischrunde dar-                                     krankenschwester im Schichtdienst
                                                          auf angesprochen und                                     tätig ist und sich somit ihre Zeit
                                                          konnte mich schnell                                      durchaus einteilen muss.
                                                          für die Arbeit in freier                                 Dabei sieht sie ihre Arbeit mit den
                                                          Natur begeistern“,                                       30 bis 40 Jugendlichen nicht nur
                             sagte der frühere Elektroingenieur. Insgesamt wartet    darin, ihnen feuerwehrtechnische Kenntnisse zu vermitteln,
                             und markiert seine Sektion Wanderwege mit einer         sondern es geht ihr auch darum, dass die Jugendlichen bei
                             Gesamtlänge von 1366 Kilometern. „Diese Wege            diversen organisierten Freizeitaktivitäten ein positives Gefühl
                             können wir natürlich nicht alle Jahre komplett abge-    der Gemeinschaft erfahren, aber auch zu sozialem Engagement
                             hen. Aber im Dreijahresrhythmus schaffen wir jeden      hingeführt werden. So beteiligt sich ihre Jugendfeuerwehr auch
                             Streckenkilometer“, so der 78-jährige, der nebenbei     beim Pfatterer Christkindlmarkt. Den Erlös spenden sie ge-
                             pro Jahr auch noch 150 Wegschilder fertigt.             meinnützigen Zwecken.

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www.landkreis-regensburg.de                                                                  Unser Land

          Integrativer Lauftreff auf Platz zwei
           Die „Integrative Laufgruppe“ der Freiwilligen-
           agentur des Landkreises hat den mit 6.000 Euro
           dotierten 2. Platz beim Wettbewerb „miteinan-
           der! Gesund leben! Die besten Initiativen für Be-
           wegung, Ernährung und Gesundheit“ in Bayern
           gewonnen. Mehr als 130 Initiativen und Projekte
           hatten sich an dem vom Bayerischen Rundfunk
           ausgerufenen Wettbewerb beteiligt.

          „Es ist ein großer Erfolg für die Freiwilligenagentur
          unseres Landkreises, dass die Integrative Laufgruppe
          den 2. Platz errungen hat. Ein herzliches Dankeschön
          an alle Hörer und Zuschauer, die unsere Gruppe un-
          terstützt haben“, freut sich Landrat Herbert Mirbeth.
          Die Gruppe um die Leiterin der Freiwilligenagentur,
          Gaby von Rhein, habe es verdient, als eine der besten
          ehrenamtlichen Initiativen in Bayern ausgezeichnet zu
          werden. „Zwischen den behinderten und nicht behin-
          derten Gruppenmitgliedern des Lauftreffs sind Freund-
          schaften entstanden und somit Barrieren abgebaut
          worden. Darüber hinaus zeigte die Teilnahme am 82         zubringen, gemeinsam trainieren und gemeinsam an       Am Ziel: Die Integra-
          Kilometer langen Landkreislauf, dass man gemeinsam        einem sportlichen Wettkampf mit großer Öffentlich-     tive Laufgruppe nach
          sehr viel erreichen kann“, so der Landrat.                keitswirkung teilnehmen zu lassen“, so Gaby von        dem Landkreislauf
          Im Frühjahr 2011 ist die Idee entstanden, eine „In-       Rhein: „Wir wollen eine auf Dauer angelegte zusätz-
          tegrative Laufsportgruppe“ zu gründen. Die Gruppe         liche Sportmöglichkeit für Behinderte schaffen: eine
          startete beim Landkreislauf im September 2011 als         Laufgruppe, die von einem Athleten des LLC Mara-       Beim Training: Gemein-
          „Integrative Staffel“. „Ziel des Ganzen war es zunächst   thon Regensburg und weiteren laufbegeisterten Nicht-   sam laufen, das macht
          einmal, Behinderte und Nicht-Behinderte zusammen-         behinderten ehrenamtlich betreut wird.“                Spaß.

                             Im Schützenwesen ist Helga
                             Schuierer aktiv. Die aus Deuer-
                             ling stammende Sportschützin
                             war nach einem Umzug zunächst
                             nicht mehr aktiv, doch eine
                             Arbeitskollegin motivierte sie, in
                             einem neuen Verein nahe ihres
                             Wohnortes zu schießen und bald
                             danach übernahm die gelern-
                             te Sekretärin hier das Amt des
                             Schriftführers. Dann wurde der
                             kommunikativen und zupackend
                             wirkenden Frau das Amt der
                             Gaudamenleiterin angetragen.
Sie nahm an und kümmert sich seitdem um die Belange der
Frauen im Kreisschützenverband Oberpfalz und Donaugau, hat
aber auch dazu beigetragen, dass ältere Schützen wieder besser
in das Schützenleben integriert werden. Auch ist sie der Mei-
nung, dass ehrenamtliche Arbeit gerne als Vereinsmeierei abge-
tan werde. Dass solche Ämter eine Ehre seien – dieser Stellen-
wert müsse erst wieder erreicht werden, glaubt Schuierer.

                                                                                                                                               15
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KERL eG aus der Taufe gehoben
                                                                                         Der Gründungsbeschluss für die KERL eG fiel einstim-
 32 Gemeinden und der Landkreis Regensburg gründeten eine Genossen-
                                                                                         mig. Sitz der Genossenschaft ist Regenstauf. Anfang
 schaft für erneuerbare Energie, kurz KERL eG (Kommunale Energie Regens-
                                                                                         2012 soll die Gründung einer Bürger- und Beteiligungs-
 burger Land eG), und setzten damit ein Zeichen für die Energiewende im
                                                                                         genossenschaft für erneuerbare Energien folgen. Die
 Regensburger Land.
                                                                                         KERL eG soll Planungs- und Steuerungsaufgaben über-
                                                                                         nehmen und insbesondere in die Photovoltaik-Nutzung
                                                                                         von Dachflächen des Landkreises und der Gemeinden
                                                                                         investieren. Die Bürgergenossenschaft soll Anlagen für
                                                                                         erneuerbare Energie planen, betreiben und finanzieren
                                                                                         und eng mir der KERL eG zusammenarbeiten. „Wir
                                                                                         wollen die regionale Wertschöpfung durch Projekte mit
                                                                                         erneuerbaren Energien aus unserem Landkreis erhöhen
                                                                                         und die Bürger zu Beteiligten machen“, erklärte Land-
                                                                                         rat Herbert Mirbeth. In der Steuerungsgenossenschaft
                                                                                         KERL eG sitzen die gewählten Vertreter der Gemein-
                                                                                         den. Deshalb könne man davon ausgehen, dass die
                                                                                         Anlagen unter Berücksichtigung des Umfeldes geplant
                                                                                         und Probleme gemeinverträglich gelöst würden.
                                                                                         Zum Vorsitzenden des Vorstands wurde Landrat Her-
                                                                                         bert Mirbeth, als sein Stellvertreter Christian Kiendl
                                                                                         aus Schierling gewählt. Weiterer Vorstand ist Meinrad
                                                                                         Hirschmann (Tegernheim). Als Aufsichtsratsvorsitzen-
                                                                                         der fungiert Karl Söllner (Brunn), Stellvertreter Patrick
Vorstandschaft und Aufsichtsrat der KERL eG: Die Vorstände Christian Kiendl,             Grossmann (Sinzing). Weitere Aufsichtsratsmitglieder:
Vorsitzender Herbert Mirbeth sowie Meinrad Hirschmann (vorne von links).                 Siegfried Böhringer (Regenstauf), Ulrich Brey (Kall-
Dahinter die Aufsichtsräte Konrad Meier, Ulrich Brey, Werner Fischer, Sieg-              münz), Werner Fischer (Bernhardswald), Otto Gascher
fried Böhringer, Karl Söllner, Elisabeth Kerscher und Patrick Grossmann (v. l.).         (stellvertretender Landrat), Elisabeth Kerscher (Wie-
Es fehlt Otto Gascher.                                                                   sent), Konrad Meier (Beratzhausen).

Kulturpreis geht nach Beratzhausen
                                                                                         Beratzhausener Kuratorium einen Namen gemacht,
                            „Das Kuratorium Europäische Kulturarbeit Be-                 etwa mit den Internationalen Kunstsymposien und der
                            ratzhausen e. V. hat einen großen Beitrag zur kul-           seit 1993 durchgeführten Sommerakademie mit ihren
                            turellen Profilierung des Landkreises geleistet.“             Malerei- und Bildhauerkursen.
                            Mit diesen Worten würdigte Landrat Herbert
                            Mirbeth das kulturelle Engagement des Kurato-
                            riums, das dafür im Zehentstadel von Beratzhau-
                            sen mit dem Kulturpreis 2011 und einem Preis-
                            geld in Höhe von 5.000 Euro bedacht wurde.

                           Insgesamt 20 Bewerbungen waren für den Kulturpreis
                           abgegeben worden – doch das Votum fiel am Ende
                           einstimmig aus. Das Kuratorium Europäische Kulturar-
                           beit Beratzhausen e. V. leiste seit Jahren ein vielfältiges
                           kulturelles Engagement auf beständig hohem Niveau,
                           lautete die Begründung des Kulturpreisbeirats unter
                           dem Vorsitz von Landrat Herbert Mirbeth. Eine Be-
                           sonderheit des Kuratoriums sei die Verknüpfung von
                           kulturellem und humanitärem Engagement, betonte               Landrat Herbert Mirbeth überreichte den Kultur-
                           der Landrat und erinnerte daran, dass 1990 ein Hilfs-         preis stellvertretend an Josef Bezold (links), Elfrie-
                           transport nach Rumänien der Anfang aller Aktivitäten          de Riepl und Michael Eibl (rechts). Mit im Bild
                           gewesen war. 20 weitere folgten in den Jahren darauf.         Helmut Wolf (2. v. r.), der die Bronze-Skulptur des
                           Weit über die Landkreisgrenzen hinaus hat sich das            Kulturpreises geschaffen hat.

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