Unsere Biologie-Fachschaft stellt sich vor - Emil-Fischer ...

Die Seite wird erstellt Stefan-Nikolas Schulte
 
WEITER LESEN
Unsere Biologie-Fachschaft stellt sich vor
In der aktuellen Fachschaft Biologie sind insgesamt 8 Lehrerinnen und Lehrer:               Frau Çal
(Fachschaftsvorsitz), Frau Kausche, Herr Masuhr (Vertretung des Fachvorsitzes), Frau Pütz, Frau
Rechenberg, Herr Dr. Rütten, Herr Dr. Scheel, Frau Shin-Aulmann. Die Sammlung wurde größtenteils
aktualisiert, so dass Teilbereiche auch fachübergreifend genutzt werden können. In den letzten Jahren
sind die naturwissenschaftlichen Fachräume digital ausgestattet worden. Aktuell befinden sich in
diesen Räumen entweder Beamer mit interaktiven Tafeln oder ein Beamer mit Whiteboard. Geplant ist
auch ein grünes Klassenzimmer auf dem Gelände des Schulgartens, der von der Garten AG (Hr. Dr.
Rütten) mitgestaltet wird. In dem habitat- und artenreichen Schulgarten ist eine Teichanlage angelegt
worden. Der Schulgarten wird in den Unterricht, besonders im Bereich Ökologie, mit einbezogen.

1. Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit
Das Emil-Fischer-Gymnasium Euskirchen liegt am Nordrand der Eifel. Die nächsten größeren Städte
sind Köln und Bonn. Beide Städte können durch den öffentlichen Nahverkehr leicht erreicht werden.
Auch einige Ausgangspunkte in der Eifel sind gut erreichbar.

Exkursionen finden z.B. zu folgenden Orten statt:
Neanderthal-Museum in Mettmann (verpflichtend)
Zoologischer Garten in Köln: Primatenevolution
Museum König
Naturzentrum Eifel in Nettersheim
Hochschule Rhein-Sieg
zdi – Schülerlabor der Universität Köln
Gewässeruntersuchung in Seen des Kottenforst / Ville / Erft / Schulteich
Aquazoo in Düsseldorf

Im sogenannten NW-Trakt sind die naturwissenschaftlichen Fachräume untergebracht. Der
Biologieunterricht findet i. d. R. in drei Biologiefachräumen statt. In Ausnahmefällen werden auch zwei
Chemiefachräume und ein Physikraum einbezogen. In der Sammlung sind in ausreichender Anzahl
Lichtmikroskope, Stereolupen und Fertigpräparate zu verschiedenen Zell- und Gewebetypen
vorhanden. Es sind ausreichend Materialien zum Sezieren und Präparieren vorhanden. Zudem verfügt
die Sammlung über viele Geräte zur Wasseranalyse. Ebenfalls verfügt das Emil- Fischer-Gymnasium
über diverse Anschauungsmodelle wie z. B. einem menschlichen Torso mit entsprechenden Organen,
einem menschlichen Skelett, einem Gehirn, einem Herzen, einem elektrischen Nervenzellmodell mit
verschieden Schaltungsmöglichkeiten u. v. m.
Die Fachkonferenz Biologie stimmt sich bezüglich in der Sammlung vorhandener Gefahrenstoffe mit
der dazu beauftragten Lehrkraft der Schule ab.
Im angebundenen Schultrakt neben dem naturwissenschaftlichen Trakt befindet sich das
Selbstlernzentrum, in dem insgesamt sechs internetfähige Computer stehen, die gut für
Rechercheaufträge genutzt werden können. Für größere Projekte stehen auch zwei Informatikräume
                                                  1
mit ca. 25 Computern zur Verfügung, die im Vorfeld reserviert werden müssen. Den Schülerinnen und
Schülern wird über edmond.nrw ein Zugang zu bereits im Unterricht verwendeten digitalen Medien
ermöglicht. Die Lehrerbesetzung und die übrigen Rahmenbedingungen der Schule ermöglichen einen
ordnungsgemäßen laut Stundentafel der Schule vorgesehen Biologieunterricht.

In der Oberstufe befinden sich durchschnittlich ca. 110 Schülerinnen und Schüler in jeder Stufe. Das
Fach Biologie ist in der Einführungsphase in der Regel mit 3 – 4 Grundkursen vertreten. In der
Qualifikationsphase können auf Grund der Schülerwahlen in der Regel 2 – 3 Grundkurse und ein
Leistungskurs gebildet werden.
Die Verteilung der Wochenstundenzahlen in der Sekundarstufe I und II ist wie folgt:

Jgst.    Fachunterricht von 5 bis 6

5        Fach Naturwissenschaften (3) / Profilklasse Naturwissenschaften (5)
6        Fach Naturwissenschaften (3) / Profilklasse Naturwissenschaften (5)
         Fachunterricht von 7 bis 9
7        Biolgie (0)
8        Biologie (2)
9        Biologie (2)
         Fachunterricht in der EF und Q1/Q2
EF       Biologie (3)
Q1       Biologie Grundkurs (3) / Biologie LK (5)
Q2       Biologie Grundkurs (3) / Biologie LK (5)

In der Unterstufe (Jgst. 5 und 6) wird das Fach Naturwissenschaften unterrichtet. Unterrichtsinhalte
richten sich nach den Kernlehrplänen des Fachs Biologie und Physik, wobei naturwissenschaftliche
Phänomene ganzheitlich betrachtet werden. Die Fachkollegen treffen sich regelmäßig zur
Weiterentwicklung des Fachunterrichts. In der Mittelstufe werden die Schülerinnen wieder in Biologie
unterrichtet, sodass der Schwerpunkt in den biologischen Themen liegt. Von der 5. Jgst. bis zur 9.
Jgst. werden Lernzielüberprüfungen als schriftliche und mündliche Leistungsüberprüfungen
durchgeführt. Erst ab der EF werden Klausuren geschrieben. In der EF werden die Klausuren
zweistündig, ab der Q1 und Q2 dann dreistündig (für den LK vierstündig) geschrieben. Die
Unterrichtstaktung an der Schule folgt einem 45 Minutenraster, wobei angestrebt wird, dass der
Unterricht in naturwissenschaftlichen Fächern möglichst in Doppelstunden stattfindet. In möglichst
vielen Unterrichtsvorhaben wird den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben,
Schülerexperimente durchzuführen; damit wird eine Unterrichtspraxis aus der Sekundarstufe I
fortgeführt. Insgesamt werden überwiegend kooperative, die Selbstständigkeit des Lerners fördernde
Unterrichtsformen genutzt, so dass ein individualisiertes Lernen in der Sekundarstufe II kontinuierlich
unterstützt wird. Hierzu eignen sich besonders Doppelstunden.

2. Aufgaben und Ziele des Biologieunterrichts
Der Biologieunterricht soll Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen wecken,
Selbstständigkeit und Kritikfähigkeit fördern und die Grundlage für das Lernen in Studium und Beruf in
diesem Bereich vermitteln. Dabei werden fachlich und bioethisch fundierte Kenntnisse, die
Voraussetzung für einen eigenen Standpunkt, und verantwortliches Handeln im Sinne der Scientific
Literacy gefordert und gefördert. Hervorzuheben sind hierbei die Aspekte Ehrfurcht vor dem Leben in
seiner ganzen Vielfältigkeit, Nachhaltigkeit, Umgang mit dem eigenen Körper und ethische Grundsätze.
Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit im Rahmen der „Schülerakademie“ selbstständig vom
Unterricht unabhängige naturwissenschaftliche Projekte durchzuführen. Für Schülerinnen und Schüler
                                                    2
der Oberstufe wird zudem die Teilnahme an Kursen der Universitäten Köln oder Bonn angeboten. Im
nächsten Schuljahr ist angedacht Veranstaltungen der Kinderuni gemeinsam mit interessierten
Schülerinnen und Schüler zu besuchen.

3. Entwicklung durch Evaluation der Hauscurricula
Die Fachkonferenzen werden als Anlass genommen, gemeinsam über das Arbeiten mit den
schulinternen Curricula zu reflektieren. Für eine kontinuierliche Evaluation nutzt die Fachschaft ein
Mittteilungsheft, welches in 00.14 für alle zugänglich ist.
Aus der Fachkonferenz entwickeln sich eigene Arbeitsgruppen, um gemeinsam Unterrichteinheiten für
die einzelnen Jahrgangsstufen zu entwickeln. Diese Einheiten werden für alle in Form eines Ordners
zur Verfügung gestellt und können genutzt werden.
Der Lehrplan für die Sekundarstufe I nach der Umstellung auf G9 wird nach den Sommerferien
angepasst.

28.02.2019

                                                 3
Schulprogramm
Schulinterne Lehrpläne

EMIL-FISCHER-GYMNASIUM                            Biologie

                         Schulinterner Lehrplan

                               für das Fach

                                Biologie
                              Sekundarstufe II

                                    EF

                                 Stand 2016

                                     4
Unterrichtsvorhaben
                                                                 Einführungsphase

Unterrichtsvorhaben I:                                                       Unterrichtsvorhaben II:

Thema/Kontext: Kein Leben ohne Zelle I – Wie sind Zellen aufgebaut und       Thema/Kontext: Kein Leben ohne Zelle II – Welche Bedeutung haben
organisiert?                                                                 Zellkern und Nukleinsäuren für das Leben?

Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung:                                       Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung:
• UF1 Wiedergabe                                                             • UF4 Vernetzung
• UF2 Auswahl                                                                • E1 Probleme und Fragestellungen
• K1 Dokumentation                                                           • K4 Argumentation
                                                                             • B4 Möglichkeiten und Grenzen

Inhaltsfeld: IF 1 (Biologie der Zelle)                                       Inhaltsfeld: IF 1 (Biologie der Zelle)

Inhaltliche Schwerpunkte:                                                    Inhaltliche Schwerpunkte:
⬥ Zellaufbau ⬥ Stofftransport zwischen Kompartimenten (Teil 1)               ⬥ Funktion des Zellkerns ⬥ Zellverdopplung und DNA

Zeitbedarf: ca. 11 Std.                                                      Zeitbedarf: ca. 12 Std.

                                                                         5
Unterrichtsvorhaben III:                                                 Unterrichtsvorhaben IV:

Thema/Kontext: Erforschung der Biomembran – Welche Bedeutung haben       Thema/Kontext: Enzyme im Alltag – Welche Rolle spielen Enzyme in
technischer Fortschritt und Modelle für die Forschung?                   unserem Leben?

Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung:                                   Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung:
• K1 Dokumentation                                                       • E2 Wahrnehmung und Messung
• K2 Recherche                                                           • E4 Untersuchungen und Experimente
• K3 Präsentation                                                        • E5 Auswertung
• E3 Hypothesen
• E6 Modelle
• E7 Arbeits- und Denkweisen

Inhaltsfeld: IF 1 (Biologie der Zelle)                                   Inhaltsfeld: IF 2 (Energiestoffwechsel)

Inhaltliche Schwerpunkte:                                                Inhaltliche Schwerpunkte:
⬥ Biomembranen ⬥ Stofftransport zwischen Kompartimenten (Teil 2)         ⬥ Enzyme

Zeitbedarf: ca. 22 Std.                                                  Zeitbedarf: ca. 19 Std.

                                                                     6
Unterrichtsvorhaben V:

Thema/Kontext: Biologie und Sport – Welchen Einfluss hat körperliche
Aktivität auf unseren Körper?

Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung:
• UF3 Systematisierung
• B1 Kriterien
• B2 Entscheidungen
• B3 Werte und Normen

Inhaltsfeld: IF 2 (Energiestoffwechsel)

Inhaltliche Schwerpunkte:
⬥ Dissimilation ⬥ Körperliche Aktivität und Stoffwechsel

Zeitbedarf: ca. 26 Std.

                                                                       7
Unterrichtsvorhaben I:
Thema/Kontext: Kein Leben ohne Zelle I – Wie sind Zellen aufgebaut und organisiert?

Inhaltsfeld: IF 1 Biologie der Zelle

Inhaltliche Schwerpunkte:                                                Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
    • Zellaufbau                                                         Die Schülerinnen und Schüler können …
    • Stofftransport zwischen Kompartimenten (Teil 1)                        • UF1 ausgewählte biologische Phänomene und Konzepte beschreiben.
                                                                             • UF2 biologische Konzepte zur Lösung von Problemen in eingegrenzten
Zeitbedarf: ca. 11 Std.                                                         Bereichen auswählen und dabei Wesentliches von Unwesentlichem
                                                                                unterscheiden.
                                                                             • K1 Fragestellungen, Untersuchungen, Experimente und Daten
                                                                                strukturiert dokumentieren, auch mit Unterstützung digitaler Werkzeuge.

Mögliche didaktische Leitfragen /      Konkretisierte                    mögliche Lehrmittel/ Materialien/        Didaktisch-methodische
Sequenzierung inhaltlicher Aspekte     Kompetenzerwartungen des          Methoden                                 Anmerkungen
                                       Kernlehrplans
                                       Die Schülerinnen und Schüler …

                                                                          8
SI-Vorwissen                                                              muliple-choice-Test zu Zelle, Gewebe,   Verbindlicher Beschluss der
                                                                          Organ und Organismus                    Fachkonferenz:
                                                                                                                  SI-Vorwissen wird ohne Benotung
                                                                                                                  ermittelt (z.B.
                                                                          Informationstexte                       Selbstevaluationsbogen)
                                                                          einfache, kurze Texte zum notwendigen
                                                                          Basiswissen                             Möglichst selbstständiges
                                                                                                                  Aufarbeiten des Basiswissens zu
                                                                                                                  den eigenen Test-Problemstellen.

Zelltheorie – Wie entsteht aus einer   stellen den wissenschaftlichen     Advance Organizer zur Zelltheorie       Zentrale Eigenschaften
zufälligen Beobachtung eine            Erkenntniszuwachs zum                                                      naturwissenschaftlicher Theorien
wissenschaftliche Theorie?             Zellaufbau durch technischen       Filmmaterial                            (Nature of Science) werden
                                       Fortschritt an Beispielen (durch                                           beispielhaft erarbeitet.
    •   Zelltheorie                    Licht-, Elektronen- und
                                       Fluoreszenzmikroskopie) dar
    •   Organismus, Organ, Gewebe,     (E7).
        Zelle

                                                                          9
Was sind pro- und eukaryotische      beschreiben den Aufbau pro- und     elektronenmikroskopische Bilder        Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Zellen und worin unterscheiden sie   eukaryotischer Zellen und stellen   sowie 2D-Modelle zu tierischen,        der verschiedenen Zellen werden
sich grundlegend?                    die Unterschiede heraus (UF3).      pflanzlichen und bakteriellen Zellen   erarbeitet. EM-Bild wird mit Modell
                                                                                                                verglichen.
   •   Aufbau pro- und
       eukaryotischer Zellen

                                                                         10
Wie ist eine Zelle organisiert und wie   beschreiben Aufbau und Funktion Stationenlernen zu Zellorganellen und      Erkenntnisse werden in einem
gelingt es der Zelle so viele            der Zellorganellen und erläutern zur Dichtegradientenzentrifugation        Protokoll dokumentiert.
verschiedene Leistungen zu               die Bedeutung der                Darin enthalten u.a.:
erbringen?                               Zellkompartimentierung für die       • Station: Arbeitsblatt Golgi-
                                         Bildung unterschiedlicher                Apparat („Postverteiler“ der
    •   Aufbau und Funktion von          Reaktionsräume innerhalb einer           Zelle)
                                         Zelle (UF3, UF1).                    • Station: Arbeitsblatt Cytoskelett   Analogien zur
        Zellorganellen
                                                                              • Station: Modell-Experiment zur      Dichtegradientenzentrifugation
    •   Zellkompartimentierung                                                    Dichtegradientenzentrifugation    werden erläutert.
                                                                                  (Tischtennisbälle gefüllt mit
    •   Endo – und Exocytose
                                                                                  unterschiedlich konzentrierten
    •   Endosymbiontentheorie                                                     Kochsalzlösungen in einem
                                                                                  Gefäß mit Wasser)
                                         präsentieren adressatengerecht       • Station: Erstellen eines
                                         die Endosymbiontentheorie                selbsterklärenden Mediums zur     Hierzu könnte man wie folgt
                                         mithilfe angemessener Medien             Erklärung der                     vorgehen:
                                         (K3, K1, UF1).                           Endosymbiontentheorie für         Eine „Adressatenkarte“ wird per
                                                                                  zufällig gewählte Adressaten.     Zufallsprinzip ausgewählt. Auf dieser
                                         erläutern die                                                              erhalten die SuS Angaben zu ihrem
                                         membranvermittelten Vorgänge                                               fiktiven Adressaten (z.B.
                                         der Endo- und Exocytose (u. a.                                             Fachlehrkraft, fachfremde Lehrkraft,
                                         am Golgi-Apparat) (UF1, UF2).                                              Mitschüler/in, SI-Schüler/in etc.). Auf
                                                                                                                    diesen richten sie ihr Lernprodukt
                                         erläutern die Bedeutung des                                                aus. Zum Lernprodukt gehört das
                                         Cytoskeletts für den                                                       Medium (Flyer, Plakat, Podcast etc.)
                                         intrazellulären Transport [und die                                         selbst und eine stichpunktartige
                                         Mitose] (UF3, UF1).                                                        Erläuterung der berücksichtigten
                                                                                                                    Kriterien.

                                                                              11
Zelle, Gewebe, Organe, Organismen –   ordnen differenzierte Zellen auf   Mikroskopieren von verschiedenen   Verbindlicher Beschluss der
Welche Unterschiede bestehen          Grund ihrer Strukturen             Zelltypen                          Fachkonferenz: Mikroskopieren
zwischen Zellen, die verschiedene     spezifischen Geweben und                                              von Fertigpräparaten
Funktionen übernehmen?                Organen zu und erläutern den                                          verschiedener Zelltypen an
                                      Zusammenhang zwischen                                                 ausgewählten Zelltypen
   •   Zelldifferenzierung            Struktur und Funktion (UF3, UF4,
                                      UF1).

Diagnose von Schülerkompetenzen:
    • SI-Vorwissen wird ohne Benotung ermittelt (z.B. Selbstevaluationsbogen); Selbstevaluationsbogen mit Ich-Kompetenzen am Ende der
        Unterrichtsreihe (Überprüfen der Kompetenzen im Vergleich zum Start der Unterrichtsreihe)
Leistungsbewertung:
    • multiple-choice-Tests zu Zelltypen und Struktur und Funktion von Zellorganellen
    • ggf. Teil einer Klausur

                                                                         12
Unterrichtsvorhaben II:
Thema/Kontext: Kein Leben ohne Zelle II – Welche Bedeutung haben Zellkern und Nukleinsäuren für das Leben?

Inhaltsfeld: IF 1 (Biologie der Zelle)

Inhaltliche Schwerpunkte:                                          Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
                                                                   Die Schülerinnen und Schüler können …
    •   •       Funktion des Zellkerns                             • UF4 bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungen und
                                                                       Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren.
    •   •       Zellverdopplung und DNA
                                                                   • E1 in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreiben, in Teilprobleme
                                                                       zerlegen und dazu biologische Fragestellungen formulieren.
Zeitbedarf: ca. 12 Std.
                                                                   • K4 biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundierten und
                                                                       überzeugenden Argumenten begründen bzw. kritisieren.
                                                                   • B4 Möglichkeiten und Grenzen biologischer Problemlösungen und Sichtweisen mit
                                                                       Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen.

Mögliche didaktische                Konkretisierte                 Mögliche Lehrmittel/ Materialien/   Didaktisch-methodische An-merkungen und
Leitfragen / Sequenzierung          Kompetenzerwartungen des       Methoden                            Empfehlungen
inhaltlicher Aspekte                Kernlehrplans
                                    Die Schülerinnen und Schüler
                                    …

                                                                          13
Erhebung und Reaktivierung                                       Strukturlegetechnik bzw.            Verbindlicher Beschluss der Fachkonferenz:
von SI-Vorwissen                                                 Netzwerktechnik                     SI-Vorwissen wird ermittelt und
                                                                                                     reorganisiert.
                                                                                                     Empfehlung: Zentrale Begriffe werden von den
                                                                                                     SuS in eine sinnvolle Struktur gelegt, aufgeklebt
                                                                                                     und eingesammelt, um für den Vergleich am
                                                                                                     Ende des Vorhabens zur Verfügung zu stehen.

Was zeichnet eine               benennen Fragestellungen         Plakat zum wissenschaftlichen       Naturwissenschaftliche Fragestellungen werden
naturwissenschaftliche          historischer Versuche zur        Erkenntnisweg                       kriteriengeleitet entwickelt und Experimente
Fragestellung aus und welche    Funktion des Zellkerns und                                           ausgewertet.
Fragestellung lag den           stellen Versuchsdurchführungen   Acetabularia-Experimente von
Acetabularia und den Xenopus-   und Erkenntniszuwachs dar (E1,   Hämmerling
Experimenten zugrunde?          E5, E7).
                                                                   Recherche Nobelpreis
   •   Erforschung          der werten Klonierungsexperimente
       Funktion des Zellkerns in (Kerntransfer bei Xenopus) aus
       der Zelle                 und leiten ihre Bedeutung für die Experiment zum Kerntransfer bei
                                 Stammzellforschung ab (E5).       Xenopus

                                                                         14
Welche biologische Bedeutung   begründen die biologische        Informationstexte und Abbildungen   Die Funktionen des Cytoskeletts werden
hat die Mitose für einen       Bedeutung der Mitose auf der     Filme/Animationen zu zentralen      erarbeitet, Informationen werden in ein Modell
Organismus?                    Basis der Zelltheorie (UF1,      Aspekten:                           übersetzt, das die wichtigsten Informationen
                               UF4).                            1. exakte Reproduktion              sachlich richtig wiedergibt.
   •   Mitose (Rückbezug auf                                    2. Organ- bzw. Gewebewachstum
                               erläutern die Bedeutung des          und Erneuerung (Mitose)
       Zelltheorie)
                               Cytoskeletts für [den            3. Zellwachstum (Interphase)
   •   Interphase              intrazellulären Transport und]
                               die Mitose (UF3, UF1).

                                                                       15
Wie ist die DNA aufgebaut, wo     ordnen die biologisch            Modellbau
findet man sie und wie wird sie   bedeutsamen Makromoleküle                                  Der DNA-Aufbau und die Replikation werden
kopiert?                          [Kohlenhydrate, Lipide,                                    lediglich modellhaft erarbeitet. Die
                                  Proteine,] Nucleinsäuren den     Modellbaukasten zur DNA   Komplementarität wird dabei herausgestellt.
    •   DNA-Zustandsformen        verschie-denen zellulären        Struktur
                                  Strukturen und Funktionen zu
                                  und erläu-tern sie bezüglich
                                  ihrer we-sentlichen chemischen
                                  Ei-genschaften (UF1, UF3).

                                  erklären den Aufbau der DNA
                                  mithilfe eines Strukturmodells
                                  (E6, UF1).

                                  beschreiben den
                                  semikonservativen
                                  Mechanismus der DNA-
                                  Replikation (UF1, UF4).

                                                                          16
Verdeutlichung des                                      Strukturlegetechnik bzw.               Methode wird mit denselben Begriffen wie zu
Lernzuwachses                                           Netzwerktechnik                        Beginn des Vorhabens erneut wiederholt.
                                                                                               Ergebnisse werden verglichen.
                                                                                               SuS erhalten anschließend individuelle
                                                                                               Wiederholungsaufträge.

                     zeigen Möglichkeiten und           Informationsblatt zu Zellkulturen in   Zentrale Aspekte werden herausgearbeitet.
                     Grenzen der Zellkulturtechnik in   der Biotechnologie und Medizin- und
                     der Biotechnologie und             Pharmaforschung
                     Biomedizin auf (B4, K4).                                                  Argumente werden erarbeitet und
                                                        Rollenkarten zu Vertretern             Argumentationsstrategien entwickelt.
                                                        unterschiedlicher                      SuS, die nicht an der Diskussion beteiligt sind,
                                                        Interessensverbände (Pharma-           sollten einen Beobachtungsauftrag bekommen.
                                                        Industrie, Forscher, PETA-Vertreter    Nach Reflexion der Diskussion können
                                                        etc.)                                  Leserbriefe verfasst werden.

                                                        Pro und Kontra-Diskussion zum
                                                        Thema:
                                                        „Können Zellkulturen Tierversuche
                                                        ersetzen?“

                                                                17
Diagnose von Schülerkompetenzen:
    • Selbstevaluationsbogen mit Ich-Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe
Leistungsbewertung:
    • Feedbackbogen und angekündigte multiple-choice-Tests zur Mitose; schriftliche Übung (z.B. aus einer Hypothese oder einem Versuchsdesign auf die
        zugrunde liegende Fragestellung schließen) zur Ermittlung der Fragestellungskompetenz (E1)
    • ggf. Klausur

                                                                         18
Unterrichtsvorhaben III:
Thema/Kontext: Erforschung der Biomembran – Welche Bedeutung haben technischer Fortschritt und Modelle für die Forschung?

Inhaltsfeld: IF 1 (Biologie der Zelle)

Inhaltliche Schwerpunkte:                                              Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
                                                                       Die Schülerinnen und Schüler können …
    •   Biomembranen                                                   • K1 Fragestellungen, Untersuchungen, Experimente und Daten strukturiert
                                                                       • K2 in vorgegebenen Zusammenhängen kriteriengeleitet biologisch-technische
    •   Stofftransport zwischen Kompartimenten (Teil 2)
                                                                          Fragestellungen mithilfe von Fachbüchern und anderen Quellen bearbeiten.
                                                                       • K3 biologische Sachverhalte, Arbeitsergebnisse und Erkenntnisse
                                                                          adressatengerecht sowie formal, sprachlich und fachlich korrekt in Kurzvorträgen
Zeitbedarf: ca. 22 Std.                                                   oder kurzen Fachtexten darstellen.
                                                                       • E3 zur Klärung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulieren und
                                                                          Möglichkeiten zu ihrer Überprüfung angeben.
                                                                       • E6 Modelle zur Beschreibung, Erklärung und Vorhersage biologischer Vor-gänge
                                                                          begründet auswählen und deren Grenzen und Gültigkeitsbereiche angeben.
                                                                       • E7 an ausgewählten Beispielen die Bedeutung, aber auch die Vorläufigkeit
                                                                          biologischer Modelle und Theorien beschreiben.

                                                                       19
Mögliche didaktische Leitfragen /    Konkretisierte                   Mögliche Lehrmittel/ Materialien/   Didaktisch-methodische An-
Sequenzierung inhaltlicher Aspekte   Kompetenzerwartungen des         Methoden                            merkungen
                                     Kernlehrplans
                                     Die Schülerinnen und Schüler …

                                                                      20
Weshalb und wie beeinflusst die     führen Experimente zur Diffusion Plakat zum wissenschaftlichen                 Das Plakat soll den SuS prozedurale
Salzkonzentration den Zustand von   und Osmose durch und erklären Erkenntnisweg                                    Transparenz im Verlauf des
Zellen?                             diese mit Modellvorstellungen auf                                              Unterrichtsvorhabens bieten.
                                    Teilchenebene (E4, E6, K1, K4).
   •   Exo- und Endocytose
                                    führen mikroskopische             Zeitungsartikel z.B. zur fehlerhaften        SuS formulieren erste Hypothesen,
   •   Brownsche-                   Untersuchungen zur Plasmolyse     Salzkonzentration für eine Infusion in den   planen und führen geeignete
                                    hypothesengeleitet durch und      Unikliniken                                  Experimente zur Überprüfung ihrer
       Molekularbewegung            interpretieren die beobachteten                                                Vermutungen durch.
   •   Diffusion                    Vorgänge (E2, E3, E5, K1, K4).
                                                                      Experimente mit der roten Zwiebel und        Versuche zur Überprüfung der
   •   Osmose                       recherchieren Beispiele der       mikroskopische Untersuchungen                Hypothesen
   •   Plasmolyse                   Osmose und Osmoregulation in
                                    unterschiedlichen Quellen und     Rettichversuch
                                    dokumentieren die Ergebnisse in
                                    einer eigenständigen                                                           Versuche zur Generalisierbarkeit der
                                    Zusammenfassung (K1, K2).         Kartoffel-Experimente                        Ergebnisse werden geplant und
                                                                         a) ausgehöhlte Kartoffelhälfte mit        durchgeführt.
                                                                              Zucker, Salz und Stärke
                                                                         b) Kartoffelstäbchen (gekocht und
                                                                              ungekocht)
                                                                                                                   Phänomen wird auf Modellebene
                                                                      Informationstexte, Animationen und           erklärt (direkte Instruktion).
                                                                      Lehrfilme zur Brownschen
                                                                      Molekularbewegung (physics-
                                                                      animations.com)

                                                                      Demonstrationsexperimente mit Tinte
                                                                      oder Deo zur Diffusion                       Weitere Beispiele (z. B. Salzwiese,
                                                                                                                   Niere) für Osmoregulation werden
                                                                      Arbeitsaufträge zur Recherche                recherchiert.
                                                                      osmoregulatorischer Vorgänge
                                                                                                                   Verbindlicher
                                                                                                                   Fachkonferenzbeschluss:
                                                                      Informationsblatt zu Anforderungen an        Ein Lernplakat zur Osmose wird
                                                                      ein Lernplakat (siehe LaBudde 2010)          kriteriengeleitet erstellt.

                                                                      21
Checkliste zur Bewertung eines     Lernplakate werden gegenseitig
Lernplakats                        beurteilt und diskutiert.

Arbeitsblatt mit Regeln zu einem
sachlichen Feedback

22
Wie werden gelöste Stoffe durch       beschreiben Transportvorgänge       Gruppenarbeit:                            SuS können entsprechend der
Biomembranen hindurch in die Zelle    durch Membranen für                 Informationstext zu verschiedenen         Informationstexte 2-D-Modelle zu den
bzw. aus der Zelle heraus             verschiedene Stoffe mithilfe        Transportvorgängen an realen Beispielen   unterschiedlichen Transportvorgängen
transportiert?                        geeigneter Modelle und geben                                                  erstellen.
                                      die Grenzen dieser Modelle an
   •   Passiver Transport             (E6).
   •   Aktiver Transport

Warum löst sich Öl nicht in Wasser?   ordnen die biologisch               Demonstrationsexperiment zum              Phänomen wird beschrieben.
                                      bedeutsamen Makromoleküle           Verhalten von Öl in Wasser
   •   Aufbau und Eigenschaften von   ([Kohlenhydrate], Lipide,
       Lipiden und Phospholipiden     Proteine, [Nucleinsäuren]) den      Informationsblätter                       Das Verhalten von Lipiden und
                                      verschiedenen zellulären                • zu funktionellen Gruppen            Phospholipiden in Wasser wird mithilfe
                                      Strukturen und Funktionen zu            • Strukturformeln von Lipiden und     ihrer Strukturformeln und den
                                      und erläutern sie bezüglich ihrer          Phospholipiden                     Eigenschaften der funktionellen
                                      wesentlichen chemischen                 • Modelle zu Phospholipiden in        Gruppen erklärt.
                                      Eigenschaften (UF1, UF3).                  Wasser
                                                                                                                    Einfache Modelle (2-D) zum Verhalten
                                                                                                                    von Phospholipiden in Wasser werden
                                                                                                                    erarbeitet und diskutiert.

                                                                          23
Welche Bedeutung haben technischer        stellen den wissenschaftlichen                                              Verbindlicher Beschluss der
Fortschritt und Modelle für die           Erkenntniszuwachs zum Aufbau                                                Fachkonferenz:
Erforschung von Biomembranen?             von Biomembranen durch                                                      Durchführung eines
    • Erforschung der Biomembran          technischen Fortschritt an                                                  wissenschaftspropädeutischen
        (historisch-genetischer Ansatz)   Beispielen dar und zeigen daran                                             Schwerpunktes zur Erforschung der
                                          die Veränderlichkeit von                                                    Biomembranen.
                                          Modellen auf (E5, E6, E7, K4).
                                                                            Plakat(e) zu Biomembranen                 Folgende Vorgehensweise wird
                                                                                                                      empfohlen: Der wissenschaftliche
       -        Bilayer-Modell                                              Versuche von Gorter und Grendel mit       Erkenntniszuwachs wird in den
                                                                            Erythrozyten (1925) zum Bilayer-Modell    Folgestunden fortlaufend dokumentiert
                                                                                                                      und für alle Kursteilnehmerinnen und
                                                                                                                      Kursteilnehmer auf Plakaten
                                                                            Modellbeurteilung                         festgehalten.

                                                                            Arbeitsblatt zur Arbeit mit Modellen      Der Modellbegriff und die Vorläufigkeit
                                                                                                                      von Modellen im Forschungsprozess
                                                                            Animationsfilme                           werden verdeutlicht.

                                                                            Recherche                                 Auf diese Weise kann die Arbeit in
                                                                                                                      einer scientific community
                                                                                                                      nachempfunden werden.
       -        Sandwich-Modelle                                                                                      Die „neuen“ Daten legen eine
                                                                            Partnerpuzzle zu Sandwich-Modellen        Modifikation des Bilayer-Modells von
                                                                            Arbeitsblatt 1: Erste Befunde durch die   Gorter und Grendel nahe und führen zu
                                                                            Elektronenmikroskopie (G. Palade,         neuen Hypothesen (einfaches
                                                                            1950er)                                   Sandwichmodell / Sandwichmodell mit
                                                                            Arbeitsblatt 2: Erste Befunde aus der     eingelagertem Protein /
                                                                            Biochemie (Davson und Danielli, 1930er)   Sandwichmodell mit integralem
                                                                                                                      Protein).

                                                                                                                      Das Membranmodell muss erneut
                                                                                                                      modifiziert werden.

                                                                            Abbildungen auf der Basis von
                                                                            Gefrierbruchtechnik und
                                          ordnen die biologisch             Elektronenmikroskopie
       -        Fluid-Mosaik-Modell       bedeutsamen Makromoleküle

                                                                            24
(Kohlenhydrate, Lipide, Proteine, Partnerpuzzle zum Flüssig-Mosaik-Modell
                                 [Nucleinsäuren]) den              Arbeitsblatt 1:
                                 verschiedenen zellulären          Original-Auszüge aus dem Science-Artikel
                                 Strukturen und Funktionen zu      von Singer und Nicolson (1972)
                                 und erläutern sie bezüglich ihrer Arbeitsblatt 2:
                                 wesentlichen chemischen           Heterokaryon-Experimente von Frye und
                                 Eigenschaften (UF1, UF3).         Edidin (1972)                            Das Fluid-Mosaik-Modell muss
                                                                                                            erweitert werden.
- Erweitertes Fluid-Mosaik-      recherchieren die Bedeutung und Experimente zur Aufklärung der Lage von
  Modell (Kohlenhydrate in der   die Funktionsweise von Tracern    Kohlenhydraten in der Biomembran
  Biomembran)                    für die Zellforschung und stellen
                                 ihre Ergebnisse graphisch und     Checkliste mit Kriterien für seriöse
                                 mithilfe von Texten dar (K2, K3). Quellen                                  Quellen werden ordnungsgemäß
                                                                                                        notiert (Verfasser, Zugriff etc.).
                                 recherchieren die Bedeutung der Animationsfilm
                                 Außenseite der Zellmembran und                                         Die biologische Bedeutung (hier nur die
                                 ihrer Oberflächenstrukturen für  Lernplakat (fertig gestellt) zu den   proximate Erklärungsebene!) der
                                 die Zellkommunikation (u. a.     Biomembranen                          Glykokalyx (u.a. bei der Antigen-Anti-
                                 Antigen-Antikörper-Reaktion) und                                       Körper-Reaktion) wird recherchiert.
                                 stellen die Ergebnisse
                                 adressatengerecht dar (K1, K2,                                         Historisches Modell wird durch
                                 K3).                                                                   aktuellere Befunde zu den Rezeptor-
                                                                                                        Inseln erweitert.

                                                                                                        Ein Reflexionsgespräch auf der
                                                                                                        Grundlage des entwickelten Plakats zu
                                                                                                        Biomembranen wird durchgeführt.

                                                                                                        Wichtige wissenschaftliche Arbeits- und
                                                                                                        Denkweisen sowie die Rolle von
                                                                                                        Modellen und dem technischen
                                                                                                        Fortschritt werden herausgestellt.

                                                                     25
Diagnose von Schülerkompetenzen:
    • Selbstevaluationsbogen mit Ich-Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe
    • Selbstevalutation - Aufgaben Lehrbuch
    • KLP-Überprüfungsform: „Dokumentationsaufgabe“ und „Reflexionsaufgabe“ zur Ermittlung der Dokumentationskompetenz (K1) und der
        Reflexionskompetenz (E7)
    • Modellbau
Leistungsbewertung:
    • KLP-Überprüfungsform: „Beurteilungsaufgabe“ und „Optimierungsaufgabe“ (z.B. Modellkritik an Modellen zur Biomembran oder zu
        Transportvorgängen) zur Ermittlung der Modell-Kompetenz (E6)
    • ggf. Klausur

                                                              26
Unterrichtsvorhaben IV:
Thema/Kontext: Enzyme im Alltag – Welche Rolle spielen Enzyme in unserem Leben?

Inhaltsfelder: IF 1 (Biologie der Zelle), IF 2 (Energiestoffwechsel)

Inhaltliche Schwerpunkte:                                                      Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
                                                                               Die Schülerinnen und Schüler können …
    •   Enzyme                                                                 • E2 kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Ergebnisse
                                                                                   objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben.
Zeitbedarf: ca. 19 Std.                                                        • E4 Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prinzip der
                                                                                   Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften planen und
                                                                                   durchführen und dabei mögliche Fehlerquellen reflektieren.
                                                                               • E5 Daten bezüglich einer Fragestellung interpretieren, daraus qualitative und
                                                                                   einfache quantitative Zusammenhänge ableiten und diese fachlich angemessen
                                                                                   beschreiben.

Mögliche didaktische Leitfragen /                  Konkretisierte              Mögliche Lehrmittel/ Materialien/            Didaktisch-methodische
Sequenzierung inhaltlicher Aspekte                 Kompetenzerwartungen        Methoden                                     Anmerkungen
                                                   des Kernlehrplans
                                                   Die Schülerinnen und
                                                   Schüler …

                                                                          27
Wie sind Proteine aufgebaut und wo spielen sie   ordnen die biologisch          Haptische Modelle (z.B. Legomodelle) zum   Der Aufbau von Proteinen wird
eine Rolle?                                      bedeutsamen Makromoleküle      Proteinaufbau                              erarbeitet.
                                                 ([Kohlenhydrate, Lipide],
   •   Aminosäuren                               Proteine, [Nucleinsäuren])     Informationstexte zum Aufbau und der       Die Quartärstruktur wird am
                                                 den verschiedenen zellulären   Struktur von Proteinen                     Beispiel von Hämoglobin
   •   Peptide, Proteine                         Strukturen und Funktionen zu                                              veranschaulicht.
   •   Primär-, Sekundär-, Tertiär-,             und erläutern sie bezüglich    Gruppenarbeit
                                                 ihrer wesentlichen             Lernplakate zum Aufbau von Proteinen       Lernplakate werden erstellt und
       Quartärstruktur                           chemischen Eigenschaften                                                  auf ihre Sachrichtigkeit und
                                                 (UF1, UF3).                                                               Anschaulichkeit hin diskutiert und
                                                                                                                           ggf. modifiziert.
                                                                                                                           Sie bleiben im Fachraum hängen
                                                                                                                           und dienen der späteren
                                                                                                                           Orientierung.

                                                                          28
Welche Bedeutung haben Enzyme im          beschreiben und erklären           Experimentelles Gruppenpuzzle:               Die Substrat- und
menschlichen Stoffwechsel?                mithilfe geeigneter Modelle           a) Ananassaft und Quark oder              Wirkungsspezifität werden
                                          Enzymaktivität und                        Götterspeise und frischgepresster     veranschaulicht.
   •   Aktives Zentrum                    Enzymhemmung (E6).                        Ananassaft in einer
                                                                                    Verdünnungsreihe                      Die naturwissenschaftlichen
   •   Allgemeine Enzymgleichung                                                b) Lactase und Milch sowie                Fragestellungen werden vom
                                                                                    Glucoseteststäbchen                   Phänomen her entwickelt.
   •   Substrat- und Wirkungsspezifität                                             (Immobilisierung von Lactase mit
                                                                                    Alginat)                              Hypothesen zur Erklärung der
                                                                                c) Peroxidase mit Kartoffelscheibe oder   Phänomene werden aufgestellt.
                                                                                    Kartoffelsaft/ Hefe                   Experimente zur Überprüfung der
                                                                                    (Verdünnungsreihe)                    Hypothesen werden geplant,
                                                                                d) Urease und Harnstoffdünger             durchgeführt und abschließend
                                                                                    (Indikator Rotkohlsaft/               werden mögliche Fehlerquellen
                                                                                    Phenophthalein)                       ermittelt und diskutiert.

                                                                                                                          Die gestuften Hilfen (Checklisten)
                                                                                                                          sollen Denkanstöße für jede
                                                                             Hilfekarten (gestuft) für die vier           Schlüsselstelle im
                                                                             verschiedenen Experimente                    Experimentierprozess geben.

                                                                                                                          Vorgehen und Ergebnisse werden
                                                                                                                          auf Plakaten präsentiert.
                                                                             Checklisten mit Kriterien für
                                                                                    - naturwissenschaftliche              SuS erhalten Beobachtungsbogen
                                                                                        Fragestellungen,                  für den Museumsgang und
                                                                                    - Hypothesen,                         verteilen Punkte. Anschließend
                                                                                    - Untersuchungsdesigns.               wird das beste Plakat gekürt.

                                                                             Plakatpräsentation/ Gruppenrallye mit        Modelle zur Funktionsweise des
                                                                             Anwendungsbeispielen zu je einem Beispiel    aktiven Zentrums werden erstellt.
                                                                             aus dem anabolen und katabolen
                                                                             Stoffwechsel.                                Hier bietet sich an die Folgen einer
                                                                                                                          veränderten Aminosäuresequenz,
                                                                                                                          z. B. bei Lactase mithilfe eines
                                                                                                                          Modells zu diskutieren.

                                                                        29
Welche Wirkung / Funktion haben Enzyme?   erläutern Struktur und       Schematische Darstellungen von        Die zentralen Aspekte der
   • Katalysator                          Funktion von Enzymen und     Reaktionen unter besonderer           Biokatalyse werden erarbeitet:
   • Biokatalysator                       ihre Bedeutung als           Berücksichtigung der Energieniveaus       1. Senkung                 der
   • Endergonische und exergonische       Biokatalysatoren bei                                                       Aktivierungsenergie
       Reaktion                           Stoffwechselreaktionen (UF1,                                           2. Erhöhung                des
   • Aktivierungsenergie,                 UF3, UF4).                                                                 Stoffumsatzes pro Zeit
       Aktivierungsbarriere /
       Reaktionsschwelle
   • Enzymklassen

                                                                   30
Was beeinflusst die Wirkung / Funktion von   beschreiben und                 Checkliste mit Kriterien zur Beschreibung    Verbindlicher Beschluss der
Enzymen?                                     interpretieren Diagramme zu     und Interpretation von Diagrammen            Fachkonferenz:
   • pH-Abhängigkeit                         enzymatischen Reaktionen                                                     Das Beschreiben und
   • Temperaturabhängigkeit                  (E5).                           Experimente mithilfe von Interaktionsboxen   Interpretieren von Diagrammen
   • Schwermetalle                                                           zum Nachweis der Konzentrations-,            wird geübt.
                                             stellen Hypothesen zur          Temperatur- und pH-Abhängigkeit (Lactase
   •   Substratkonzentration / Wechselzahl   Abhängigkeit der                und Bromelain)                               Experimente zur Ermittlung der
                                             Enzymaktivität von                                                           Abhängigkeiten der Enzymaktivität
                                             verschiedenen Faktoren auf      Modellexperimente                            werden geplant und durchgeführt.
                                             und überprüfen sie              Schere/Kleber/Papier                         Wichtig: Denaturierung im Sinne
                                             experimentell und stellen sie                                                einer irreversiblen Hemmung
                                             graphisch dar (E3, E2, E4,                                                   durch Temperatur, pH-Wert und
                                             E5, K1, K4).                                                                 Schwermetalle muss
                                                                                                                          herausgestellt werden.

                                                                                                                          Die Wechselzahl wird
                                                                                                                          problematisiert.

                                                                                                                          Verbindlicher Beschluss der
                                                                                                                          Fachkonferenz:
                                                                                                                          Durchführung von
                                                                                                                          Experimenten zur Ermittlung
                                                                                                                          von Enzymeigenschaften an
                                                                                                                          ausgewählten Beispielen.

                                                                        31
Wie wird die Aktivität der Enzyme in den Zellen   beschreiben und erklären           Experimente / Gruppenarbeit                   Wesentliche Textinformationen
reguliert?                                        mithilfe geeigneter Modelle        Informationsmaterial zu Trypsin               werden in einem begrifflichen
    • kompetitive Hemmung,                        Enzymaktivität und                 (allosterische Hemmung) und Allopurinol       Netzwerk zusammengefasst.
    • allosterische (nicht kompetitive)           Enzymhemmung (E6).                 (kompetitive Hemmung)                         Die kompetitive Hemmung wird
         Hemmung                                                                                                                   simuliert.
                                                                                     Modellexperimente mit Fruchtgummi und
    •   Substrat und Endprodukthemmung                                               Smarties/mithilfe einer Interaktionsbox mit   Modelle zur Erklärung von
                                                                                     Materialien (Knete, Moosgummi, Styropor       Hemmvorgängen werden
                                                                                     etc.)                                         entwickelt.

                                                                                     Checkliste mit Kriterien zur Modellkritik
                                                                                                                                   Reflexion und Modellkritik

                                                                                32
Wie macht man sich die Wirkweise von         recherchieren Informationen    (Internet)Recherche                       Die Bedeutung enzymatischer
Enzymen zu Nutze?                            zu verschiedenen                                                         Reaktionen für z.B.
   • Enzyme im Alltag                        Einsatzgebieten von                                                      Veredlungsprozesse und
      -        Technik                       Enzymen und präsentieren                                                 medizinische Zwecke wird
      -        Medizin                       und bewerten vergleichend                                                herausgestellt.
      -        u. a.                         die Ergebnisse (K2, K3, K4).

                                             geben Möglichkeiten und                                                  Als Beispiel können Enzyme im
                                             Grenzen für den Einsatz von                                              Waschmittel und ihre Auswirkung
                                             Enzymen in biologisch-                                                   auf die menschliche Haut
                                             technischen                                                              besprochen und diskutiert werden.
                                             Zusammenhängen an und
                                             wägen die Bedeutung für
                                             unser heutiges Leben ab
                                             (B4).

Diagnose von Schülerkompetenzen:
    • Selbstevaluationsbogen mit Ich-Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe
Leistungsbewertung:
    • multiple choice -Tests
    • KLP-Überprüfungsform: „experimentelle Aufgabe“ (z.B. Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zu Grunde liegende Fragestellung und/oder
        Hypothese) zur Ermittlung der Versuchsplanungskompetenz (E4)
    • ggf. Klausur

                                                                       33
34
Unterrichtsvorhaben V:
Thema/Kontext: Biologie und Sport – Welchen Einfluss hat körperliche Aktivität auf unseren Körper?

Inhaltsfeld: IF 2 (Energiestoffwechsel)

Inhaltliche Schwerpunkte:                                                   Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
                                                                            Die Schülerinnen und Schüler können …
                                                                            • UF3 die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse in gegebene
• Dissimilation
                                                                                 fachliche Strukturen begründen.
• Körperliche Aktivität und Stoffwechsel                                    • B1 bei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftlichen
                                                                                 Zusammenhängen           fachliche, gesellschaftliche      und      moralische
                                                                                 Bewertungskriterien angeben.
Zeitbedarf: ca. 26 Std. à
                                                                            • B2 in Situationen mit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungsmöglichkeiten
                                                                                 kriteriengeleitet abwägen, gewichten und einen begründeten Standpunkt
                                                                                 beziehen.
                                                                            • B3         in     bekannten     Zusammenhängen       ethische     Konflikte    bei
                                                                                 Auseinandersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie mögliche
                                                                                 Lösungen darstellen.

Mögliche didaktische Leitfragen /          Konkretisierte                   Mögliche Lehrmittel/ Materialien/         Didaktisch-methodische
Sequenzierung inhaltlicher Aspekte         Kompetenzerwartungen des         Methoden                                  Anmerkungen
                                           Kernlehrplans
                                           Die Schülerinnen und Schüler …

                                                                            35
Wie sind Zucker aufgebaut und wo   ordnen die biologisch               Informationstexte zu funktionellen      Gütekriterien für gute „Spickzettel“
spielen sie eine Rolle?            bedeutsamen Makromoleküle           Gruppen und ihren Eigenschaften sowie   werden erarbeitet (Übersichtlichkeit, auf
                                   (Kohlenhydrate, [Lipide,            Kohlenhydratklassen und Vorkommen       das Wichtigste beschränkt, sinnvoller
   •   Monosaccharid               Proteine, Nucleinsäuren]) den       und Funktion in der Natur               Einsatz von mehreren Farben, um Inhalte
                                   verschiedenen zellulären                                                    zu systematisieren etc.) werden
   •   Disaccharid                 Strukturen und Funktionen zu        „Spickzettel“ als legale Methode des    erarbeitet.
   •   Polysaccharid               und erläutern sie bezüglich ihrer   Memorierens
                                   wesentlichen chemischen
                                   Eigenschaften (UF1, UF3).           Beobachtungsbogen mit Kriterien für     Der beste „Spickzettel“ kann gekürt und
                                                                       „gute Spickzettel“                      allen SuS über „lo-net“ zur Verfügung
                                                                                                               gestellt werden.

                                                                       36
Welche Veränderungen können     Münchener Belastungstest oder multi-   Begrenzende Faktoren bei
während und nach körperlicher   stage Belastungstest.                  unterschiedlich trainierten Menschen
Belastung beobachtet werden?                                           werden ermittelt.
                                Selbstbeobachtungsprotokoll zu Herz,
Systemebene: Organismus         Lunge, Durchblutung Muskeln

                                Graphic Organizer auf verschiedenen    Damit kann der Einfluss von Training auf
   •   Belastungstest
                                Systemebenen                           die Energiezufuhr, Durchblutung,
   •   Schlüsselstellen der                                            Sauerstoffversorgung,
                                                                       Energiespeicherung und
       körperlichen Fitness                                            Ernährungsverwertung systematisiert
                                                                       werden.

                                                                       Die Auswirkung auf verschiedene
                                                                       Systemebenen (Organ, Gewebe, Zelle,
                                                                       Molekül) kann dargestellt und bewusst
                                                                       gemacht werden.

                                37
Wie reagiert der Körper auf              erläutern den Unterschied         Partnerpuzzle mit Arbeitsblättern zur   Hier können Beispiele von 100-Meter-,
unterschiedliche Belastungssituationen   zwischen roter und weißer         roten und weißen Muskulatur und zur     400-Meter- und 800-Meter-Läufern
und wie unterscheiden sich               Muskulatur (UF1).                 Sauerstoffschuld                        analysiert werden.
verschiedene Muskelgewebe                präsentieren unter Einbezug
voneinander?                             geeigneter Medien und unter       Bildkarten zu Muskeltypen und           Verschiedene Muskelgewebe werden im
                                         Verwendung einer korrekten        Sportarten                              Hinblick auf ihre Mitochondriendichte
Systemebenen:                            Fachsprache die aerobe und                                                (stellvertretend für den Energiebedarf)
Zelle, Organ und Gewebe                  anaerobe Energieumwandlung in                                             untersucht / ausgewertet.
    • Muskelaufbau                       Abhängigkeit von körperlichen                                             Muskeltypen werden begründend
    • Sauerstoffschuld,                  Aktivitäten (K3, UF1).                                                    Sportarten zugeordnet.
        Energiereserve der Muskeln,
        Glykogenspeicher                 überprüfen Hypothesen zur
                                         Abhängigkeit der Gärung von
                                         verschiedenen Faktoren (E3, E2,
                                         E1, E4, E5, K1, K4).

                                                                           38
Wie entsteht ATP und wie wird der C6-   präsentieren eine Tracermethode Advance Organizer                      Grundprinzipien von molekularen Tracern
Körper abgebaut?                        bei der Dissimilation           Arbeitsblatt mit histologischen        werden wiederholt.
                                        adressatengerecht (K3).         Elektronenmikroskopie-Aufnahmen und
Systemebenen: Zelle, Molekül                                            Tabellen
   • Tracermethode                      erklären die Grundzüge der
   • Glykolyse                          Dissimilation unter dem Aspekt  Informationstexte und schematische     Experimente werden unter dem Aspekt
   • Milchsäure-Gärung                  der Energieumwandlung mithilfe Darstellungen zu Experimenten von       der Energieumwandlung ausgewertet.
   • Zitronensäurezyklus                einfacher Schemata (UF3).       Peter Mitchell (chemiosmotische
   • Atmungskette                                                       Theorie) zum Aufbau eines              Die Milchsäuregärung dient der
                                        überprüfen Hypothesen zur       Protonengradienten in den              Veranschaulichung anaerober Vorgänge:
                                        Abhängigkeit der Gärung von     Mitochondrien für die ATP-Synthase     Modellexperiment zum Nachweis von
                                        verschiedenen Faktoren (E3, E2, (vereinfacht)                          Milchsäure unter anaeroben
                                        E1, E4, E5, K1, K4).                                                   Bedingungen wird geplant und
                                                                        Informationsblatt                      durchgeführt.
                                        beschreiben und präsentieren    Experimente mit Sauerkraut (u.a. pH-
                                        die ATP-Synthese im             Wert)
                                        Mitochondrium mithilfe          Forscherbox
                                        vereinfachter Schemata (UF2,
                                        K3).

                                                                        39
Wie entsteht und wie gelangt die         erläutern die Bedeutung von     Arbeitsblatt mit Modellen / Schemata   Die Funktion des ATP als Energie-
                                              +
benötigte Energie zu unterschiedlichen   NAD und ATP für aerobe und      zur Rolle des ATP                      Transporter wird verdeutlicht.
Einsatzorten in der Zelle?               anaerobe Dissimilationsvorgänge
                                         (UF1, UF4).
Systemebene: Molekül
          +
   • NAD und ATP

                                                                          40
Welche Faktoren beeinflussen den         stellen Methoden zur                                              Der Zusammenhang zwischen
Energieumsatz und welche Methoden        Bestimmung des            Diagramme zum                           respiratorischem Quotienten und
helfen bei der Bestimmung?               Energieumsatzes bei       Sauerstoffbindungsvermögen in           Ernährung wird erarbeitet.
                                         körperlicher Aktivität    Abhängigkeit verschiedener Faktoren
Systemebenen: Organismus,                vergleichend dar (UF4).   (Temperatur, pH-Wert) und Bohr-Effekt
Gewebe, Zelle, Molekül
   • Energieumsatz (Grundumsatz                                    Arbeitsblatt mit Informationstext zur   Der quantitative Zusammenhang
      und Leistungsumsatz)                                         Erarbeitung des Prinzips der            zwischen Sauerstoffbindung und
   • Direkte und indirekte                                         Oberflächenvergrößerung durch           Partialdruck wird an einer sigmoiden
      Kalorimetrie                                                 Kapillarisierung                        Bindungskurve ermittelt.

Welche Faktoren spielen eine Rolle bei                                                                     Der Weg des Sauerstoffs in die
körperlicher Aktivität?                                                                                    Muskelzelle über den Blutkreislauf wird
    • Sauerstofftransport im Blut                                                                          wiederholt und erweitert unter
    • Sauerstoffkonzentration im Blut                                                                      Berücksichtigung von Hämoglobin und
    • Erythrozyten                                                                                         Myoglobin.
    • Hämoglobin/ Myoglobin
    • Bohr-Effekt

                                                                   41
Wie funktional sind bestimmte    erläutern unterschiedliche        Fallstudien aus der Fachliteratur      Hier können Trainingsprogramme und
Trainingsprogramme und           Trainingsformen                   (Sportwissenschaften)                  Ernährung unter Berücksichtigung von
Ernährungsweisen für bestimmte   adressatengerecht und                                                    Trainingszielen (Aspekte z.B. Ausdauer,
Trainingsziele?                  begründen sie mit Bezug auf die                                          Kraftausdauer, Maximalkraft) und der
                                 Trainingsziele (K4).                                                     Organ- und Zellebene
Systemebenen: Organismus,                                                                                 (Mitochondrienanzahl,
Zelle, Molekül                                                                                            Myoglobinkonzentration, Kapillarisierung,
    • Ernährung und Fitness                                                                               erhöhte Glykogenspeicherung)
    • Kapillarisierung                                                                                    betrachtet, diskutiert und beurteilt
    • Mitochondrien                                                                                       werden.

Systemebene: Molekül             erklären mithilfe einer           Arbeitsblatt mit einem vereinfachten   Verschiedene Situationen können
   • Glycogenspeicherung         graphischen Darstellung die       Schema des Zitronensäurezyklus und     „durchgespielt“ (z.B. die Folgen einer
   • Myoglobin                   zentrale Bedeutung des            seiner Stellung im Zellstoffwechsel    Fett-, Vitamin- oder
                                 Zitronensäurezyklus im            (Zusammenwirken von Kohlenhydrat,      Zuckerunterversorgung) werden.
                                 Zellstoffwechsel (E6, UF4).       Fett und Proteinstoffwechsel)

                                                                   42
Wie wirken sich leistungssteigernde   nehmen begründet Stellung zur     Anonyme Kartenabfrage zu Doping         Juristische und ethische Aspekte werden
Substanzen auf den Körper aus?        Verwendung                                                                auf die ihnen zugrunde liegenden
                                      leistungssteigernder Substanzen   Informationstext zu Werte, Normen,      Kriterien reflektiert.
   •   Atmung                         aus gesundheitlicher und          Fakten
   •   Ernährung                      ethischer Sicht (B1, B2, B3).     Informationstext zum ethischen
                                                                        Reflektieren (nach Martens 2003)

                                                                        Exemplarische Aussagen von
                                                                        Personen

                                                                        Informationstext zu EPO                 Verschiedene Perspektiven und deren
                                                                        Historische Fallbeispiele zum Einsatz   Handlungsoptionen werden erarbeitet,
                                                                        von EPO (Blutdoping) im Spitzensport    deren Folgen abgeschätzt und bewertet.

                                                                        Weitere Fallbeispiele zum Einsatz       Bewertungsverfahren und Begriffe
                                                                        anaboler Steroide in Spitzensport und   werden geübt und gefestigt.
                                                                        Viehzucht

                                                                        43
Diagnose von Schülerkompetenzen:
• Selbstevaluationsbogen mit Ich-Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe
Leistungsbewertung:
    • KLP-Überprüfungsform: „Bewertungsaufgabe“ zur Ermittlung der Entscheidungskompetenz (B2) und der Kriterienermittlungskompetenz (B1)
        mithilfe von Fallbeispielen
    • ggf. Klausur.

                                                                 44
Schulprogramm
Schulinterne Lehrpläne
                                                       EMIL-FISCHER-GYMNASIUM   Biologie

                         Schulinterner Lehrplan

                                für das Fach

                                 Biologie
                          Sekundarstufe II (Q1 & Q2)

                                  Stand 2019

Stand 28.02.2019

                                      45
Q1 Inhaltsfeld IF3: Genetik
Grundkurs und Leistungskurs

•   Unterrichtsvorhaben I: Proteinbiosynthese – Wie steuern Gene die Ausprägung von Merkmalen? Welche Konsequenzen haben
    Veränderungen der genetischen Strukturen für einen Organismus? Welche regulatorischen Proteine und Prozesse kontrollieren die
    Genexpression?

•   Unterrichtsvorhaben II: Humangenetische Beratung – Wie können genetisch bedingte Krankheiten diagnostiziert und therapiert werden und
    welche ethischen Konflikte treten dabei auf?

Inhaltliche Schwerpunkte:

•   Meiose und Rekombination
•   Analyse von Familienstammbäumen
•   Proteinbiosynthese
•   Genregulation
•   Gentechnik / Gentechnologie
•   Bioethik

Basiskonzepte:

System
Merkmal, Gen, Allel, Genwirkkette, DNA, Chromosom, Genom, Stammzelle, Rekombination, Synthetischer Organismus

Struktur und Funktion
Proteinbiosynthese, Genetischer Code, Genregulation, Transkriptionsfaktor, RNA-Interferenz, Mutation, Proto-Onkogen, Tumor-Suppressorgen,
DNA-Chip

Entwicklung
(Transgener Organismus), Synthetischer Organismus, Epigenese, Zelldifferenzierung, Meiose

                                                                     46
Zeitbedarf:
ca. 43 Ustd. à 45 Minuten (Grundkurs)
ca. 77 Ustd. à 45 Minuten (Leistungskurs)

Hinweise:

Fett gedruckt: Abiturrelevant in AFB I, II und III

Nicht fett gedruckt: nicht abiturrelevant in AFB I (nur ggfs. II und III)

Blau: nur LK

Grau hinterlegt: Vorschläge für möglichen Kompetenzerwerb (nicht fett gedruckt)

                                                                            47
Unterrichtsvorhaben I

Thema/Kontext: Proteinbiosynthese – Wie steuern Gene die Ausprägung von Merkmalen, welche Konsequenzen haben Veränderungen
              der genetischen Strukturen für einen Organismus und welche regulatorischen Proteine und Prozesse kontrollieren die
              Genexpression?

Inhaltsfeld 3: Genetik

Inhaltliche Schwerpunkte:                                               Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:

   •   Replikation                                                      Die Schülerinnen und Schüler können…
                                                                        • UF1 biologische Phänomene und Sachverhalte beschreiben und
   •   Proteinbiosynthese                                                   erläutern.
                                                                            UF3 biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen
   •   Genregulation bei Prokaryoten und Eukaryoten                         Kriterien ordnen, strukturieren und ihre Entscheidung begründen.
                                                                        • E3 mit Bezug auf Theorien, Modelle und Gesetzmäßigkeiten
   •   Epigenetik / Epigenetik                                              Hypothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Überprüfung ableiten,
                                                                        • E6 Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen
Zeitbedarf:                                                                 Modellen, mathematischen Modellierungen und Simulationen
                                                                            biologische sowie biotechnische Prozesse erklären oder vorhersagen,
ca. 25 Ustd. à 45 Minuten (Grundkurs)                                   • UF4 Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen, natürlichen und
                                                                            durch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgängen auf der
ca. 49 Ustd. à 45 Minuten (Leistungskurs)                                   Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschließen und
                                                                            aufzeigen.
Sequenzierung:                                                                                    Didaktisch-methodische Anmerkungen und
                                        Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Fragestellungen                                                                                   Empfehlungen
inhaltliche Aspekte                     Die Schülerinnen und Schüler…

Vorwissen aktivieren und erfassen                                                                 Begriffsnetz oder andere Strukturtechnik
Sequenzierung:                                                                                     Didaktisch-methodische Anmerkungen und
                                               Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Fragestellungen                                                                                    Empfehlungen
                                               Die Schülerinnen und Schüler…
inhaltliche Aspekte
Welcher chemische Bestandteil der                                                                  Historischer Einstieg in das Inhaltsfeld Genetik über
Chromosomen ist der Träger der                                                                     GRIFFITH und AVERY sowie HERSHEY und CHASE [1] o.ä.
Erbinformation?                                                                                    • Problematisierung: DNA oder Protein als Träger der
                                               In diesem Kontext kann auch folgende Kompetenz           Erbinformation?
    •   Bakterien und Viren                    erworben werden:                                    • Auswertung der Versuche und Wiederholung der
                                               Die SuS begründen die Verwendung bestimmter              molekularen Struktur von DNA und Proteinen
    •   Aufbau und Struktur der DNA (Wh.)      Modellorganismen (u.a. E.coli) für besondere
                                               Fragestellungen genetischer Forschung. (E6, E3)

                                                                                                   Animationsfilm und Materialien zur Replikation GIDA

Wie wird die DNA im Labor vervielfältigt?      erläutern molekulargenetische Verfahren (u.a.
                                               PCR, Gelektrophorese) und ihre Einsatzgebiete       Einblick in die Forschung:
    •   semikonservative Replikation (Wh.)     (E4, E2, UF1)                                        • Entwicklung der PCR als Werkzeug zur
                                                                                                        Vervielfältigung von DNA-Proben auf Grundlage des
    •   PCR                                                                                             Replikationsmechanismus

                      ca. 8 Ustd. / 12 Ustd.

Wie entstehen aus Genen Merkmale?                                                                  Historischer Zugang über Alkaptonurie (Hypothese von
                                                                                                   GARROD) und / oder das Experiment von BEADLE und
   •    Ein-Gen-ein-Polypeptid-Hypothese       In diesem Kontext kann auch folgende Kompetenz      TATUM
                                               erworben werden:                                    • Definition des Genbegriffs
                                               Die SuS reflektieren und erläutern den Wandel des
                                               Genbegriffs (E7).

   •    Proteinbiosynthese                     erläutern wissenschaftliche Experimente zur
                                               Aufklärung der Proteinbiosynthese, generieren
                                                                                                   Nachvollzug des Ablaufs der Transkription anhand einer
                                               Hypothesen auf der Grundlage der
                                                                                                   Animation [2] / Animationsfilme GIDA
   •    Mechanismus der Transkription          Versuchspläne und interpretieren die
                                               Versuchsergebnisse (E3, E4, E5).
Sequenzierung:                                                                                   Didaktisch-methodische Anmerkungen und
                                              Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Fragestellungen                                                                                  Empfehlungen
                                              Die Schülerinnen und Schüler…
inhaltliche Aspekte
                                                                                                 Erwerb detaillierter Fachkenntnisse zum Ablauf der
                                                                                                 Transkription (z.B. Funktion der RNA-Polymerase, Start-
                                                                                                 und Stoppsignal, Erkennen der Transkriptionsrichtung;
                                                                                                 noch keine umfassende Betrachtung der
                                              benennen Fragestellungen und stellen               Transkriptionsfaktoren) mit dem Ziel einer fachsprachlich
                                              Hypothesen zur Entschlüsselung des                 angemessenen Präsentation des Vorgangs.
   •   Genetischer Code                       genetischen Codes auf und erläutern klassische
       o Aufklärung                           Experimente zur Entwicklung der Code-Sonne         Analyse der Experimente von NIRENBERG zur
       o Eigenschaften                        (E1, E3, E4).                                      Entschlüsselung des genetischen Codes [3]

                                              erläutern Eigenschaften des genetischen Codes      Erarbeitung der Eigenschaften des genetischen
                                              und charakterisieren mit dessen Hilfe              Codes
                                              Genmutationen / Mutationstypen (UF1, UF2).         g Anwendung der Codesonne wird mehrfach geübt

                                                                                                 Erwerb von detaillierten Fachkenntnissen zum Vorgang
                                                                                                 der Translation
   •   Mechanismus der Translation                                                               à GIDA – Materialien

                                                                                                 Tabellarischer Vergleich der Vorgänge bei der
                                                                                                 Proteinbiosynthese von Prokaryonten und Eukaryonten
                                              vergleichen die molekularbiologischen Abläufe in
                                                                                                 (Kompartimentierung, Introns/Exons, Prozessierung,
   •   Vergleich der Proteinbiosynthese       der Proteinbiosynthese bei Pro- und Eukaryoten
                                                                                                 Spleißen, Capping, Tailing, Aufbau der Ribosomen.
       bei Prokaryonten und Eukaryonten       (UF1, UF3).
                                                                                                 alternatives Spleißen und posttranslationale
                                                                                                 Modifikationen)
   •   RNA-Prozessierung
                                                                                                 Vgl. Zellstrukturen Pro- und Eukaryoten (Wdh.)
                      ca. 8Ustd. / 10 Ustd.

Wie entstehen Mutationen auf molekularer                                                         Rückbezug auf Alkaptonurie o. a. genetisch bedingte
Ebene und wie wirken sie sich aus?                                                               Erkrankung, um zu Mutationen überzuleiten.
                                              erläutern Eigenschaften des genetischen Codes      •   AB: Übersetzung der DNA bei Genmutationen
   •   Proteinbiosynthese                                                                        •   Sequenzanalyse nach SANGER als Methode zur
                                              und charakterisieren mit dessen Hilfe
                                              Genmutationen / Mutationstypen (UF1, UF2).             Ermittlung von Basenabfolgen
   •   Genmutationen
                                                                                                 Klassifizierung der Mutationstypen [4]
Sie können auch lesen