Unsere Kampagnen und Projekte 2018 - Greenpeace Schweiz
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Lernen Sie Greenpeace persönlich kennen Philanthropen und Stiftungen stehen heute einer Fülle - den Besuch eines Greenpeace-Büros, die Besichtigung von Projekten und Anfragen gegenüber. Es wird für eines Greenpeace-Schiffes oder eines Projektes sie immer schwieriger, die geeignete Projektwahl zu treffen und ihre Spenden richtig anzulegen. Erwartungen an Orga- - ein Treffen mit der Fachperson einer aktuellen Kampagne nisationen sind zu Recht immer höher. - ein Treffen mit dem Geschäftsleiter (national oder interna- Greenpeace hat deshalb den Anspruch, transparent zu sein tional) und über ihre Projekte und Kampagnen offen zu sprechen. - die Vernetzung mit anderen Spenderinnen und Spendern Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, Greenpeace zu verste- der Kampagne hen und zu erleben, damit interessierte, aber auch kritische Spenderinnen und Spender sich vergewissern können, dass Die Spenderinnen und Spender erhalten ausserdem: sich eine Spende an Greenpeace und in ein bestimmtes Pro- jekt lohnt. - einen Rapport der Aktivitäten über den Stand des Pro- jektes und die Wirkung Ihrer Spende und den Jahresbe- So ermöglichen wir Spenderinnen und Spendern, die uns richt Greenpeace Schweiz und/oder International massgeblich unterstützen, die Menschen hinter Greenpe- ace persönlich kennenzulernen. Nach Absprache mit uns - den Revisionsbericht (auf Wunsch) organisieren wir gerne: Unterstützen Sie ein Projekt Ihrer Wahl In der Regel sucht Greenpeace nicht aktiv zweckgebunde- Projektbezogene Spenden werden ausschliesslich für die ne Spenden. Freie Spenden stärken unsere Unabhängigkeit gewünschte Kampagne eingesetzt, jedoch unter Berück- und ermöglichen es uns, unsere Mittel jederzeit und überall sichtigung eines Mindestbeitrages: der Dringlichkeit entsprechend einsetzen zu können. - CHF 10 000 für eine Schweizer Kampagne Trotzdem bilden auch spezifische Spenden für Kampagnen - EUR 30‘000 für eine internationale Kampagne (die einen wichtigen Teil unseres finanziellen Rückgrates und ma- Gelder werden in das entsprechende Land weitergeleitet) chen Erfolge möglich. Für Personen und Stiftungen, die das - Greenpeace Schweiz arbeitet auch bei ausgewählten in- Interesse haben, grössere Beträge in eine unserer Kampag- ternationalen Kampagnen mit. In diesem Fall ist es ab nen zu investieren, machen wir deshalb gerne eine Ausnah- CHF 10‘000 möglich, die Schweizer Aktivitäten innerhalb me. Für diese Fälle haben wir Projekt- und Kampagnenbe- des internationalen Projektes zu finanzieren. schriebe erarbeitet und einen Mitarbeiterstab zur Betreuung aufgebaut, da der Aufwand für massgeschneiderte Gesuche Hinweis: Im Gespräch mit Ihnen und bei Dringlichkeit einer und projektbezogene Spenden bedeutend höher ist. Finanzierung können Ausnahmen gewährt werden. «We stand for a world where people co-exist peacefully with one another and with nature. We stand for a world where the limits of our resources are respected, ce- lebrated and shared. But to get there we must choose cooperation over conflict. We must choose equity and sustainability over greed, human dignity and courage over exploitation.» Co-written by Jennifer Morgan and Bunny McDiarmid - Executive Director Greenpeace International (a shared leadership role) Titel: Das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise in Charlotte Bay, Antarktis Peninsula, auf einer wissenschaftlichen Expedition. © Christian Åslund / Greenpeace 2
Ihre Ansprechpersonen Wenn Sie Fragen haben oder Informationen wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Muriel Bonnardin Wethmar Leitung Philanthropie, Stiftungen & Erbschaften Tel. Nr: 044 447 41 64 E-Mail: muriel.bonnardin@greenpeace.org Sie ist bereits ihr halbes Leben für Greenpeace Schweiz (und teilweise für Greenpeace International) tätig, wo sie die Programme Projektspenden, Stiftungen und Erbschaften aufgebaut hat. Heute betreut sie diesen Bereich mit einem Team. Dank ihrer langjährigen Mitarbeit bei Greenpeace Schweiz verfügt sie über ein breites Wissen der Organisation. Sie hat wiederholt Arbeitseinsätze an Bord der Rainbow Warrior geleistet und gehörte auch zur Crew des Greenpeace-Schiffes MV Amazon bei der ersten grossen Amazo- nas-Expedition. 2008 erschien ihr Buch Geld & Herzblut – 16 Menschen und ihr Testa- ment für den guten Zweck (Kontrast Verlag). Sibylle Jenni Verantwortliche Philanthropie & Stiftungen Tel. Nr: 078 829 99 44 E-Mail: sibylle.jenni@greenpeace.org Ihr Laufbahnwissen lässt sich auf breite Erfahrungen im Kommunikationsbereich zurück- führen. Das Eintauchen in verschiedenste Branchen verschaffte Ihr unter anderem einen wichtigen Aspekt im Umgang mit unterschiedlichen Kulturen und Wertvorstellungen. Na- turliebend und mit einer ausgeprägten Affinität zu Umweltthemen, zog es sie nun entschie- den in ein Feld, wo sie sich für einen sinnreichen Zweck einbringen kann. Zusätzlich be- fasst sie sich mit der Zusammenstellung und Produktion von biologischen Nahrungsmittel. Sich an der Seite von Greenpeace täglich aktiv für die Erhaltung und den Schutz des Klimas und Planeten einzusetzen, erachtet sie als eine wichtige Herausforderung und Erfüllung zugleich. Anouk van Asperen Verantwortliche Philanthropie, Stiftungen & Erbschaften Tel. Nr: 022 907 72 75 / 079 681 76 73 E-Mail : anouk.vanasperen@greenpeace.org Sie ist an der Mittelmeerküste aufgewachsen und wurde früh von verschiedenen Umwelt- problemen in ihrer Region geprägt. So liegt es für sie auf der Hand Sensibilisierungspro- jekte für Umweltthemen aufzugleisen. Unter anderem übernahm sie mit Herzblut die Pro- jektleitung der Greenpeace-Wanderausstellung «AlimenTerre» zum Thema Pestizide und die «Post Plastic Lux» Ausstellung über Plastikverschmutzung. Gleichzeitig unterrichtet sie in einem Integrationsverein für Migranten. Anouk widmet ihre Freizeit fotografischen Pro- jekten, Gartenarbeit und ihren drei Kindern. Mutig, an der Front, Whistleblower, hartnäckig und gewaltlos - Greenpeace ist die Organisation, die am besten zu den Grundwerten von Anouk passt. 3
Internationale und Nationale Kampagnen und Projekte Klimaschutz und Energiewende Beim Klima befinden wir uns in einem kritischen Zeitfenster: Die Klimaforschung geht davon aus, dass wir noch vor 2020 die Trendwende schaffen müssen, um schlimmere und teurere Katastrophen zu vermeiden. Spätestens nach dem Über- einkommen von Paris (2015) ist klar, dass alle Länder weltweit so schnell als möglich aus der Nutzung fossiler Energien (Öl, Gas und Kohle), der andauernden Abholzung und der enorm klimaschädlichen industriellen Produktion von Fleisch und Milch aussteigen müssen. Greenpeace setzt sich dementsprechend dafür ein, dass die wichtigsten Akteure aus Finanz-, Landwirtschaft und Politik umdenken und ihre Energien auf eine 100% erneuerbare Zukunft fokussieren. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir auch einen sichereren Umgang mit unseren Alt-Atomkraftwerken finden. Eine Menschenmenge vor der Hassan II Moschee in Casablanca, Marokko, mit der Botschaft in Berberisch, Arabisch und Englisch: «Break Free – go solar» als Teil der «Break Free Kampagne» für erneuerbare Energien. © Azeddine Tedjini / Medina Street / Greenpeace Ziele 2018 Klima-Finanzierung: Der Finanzplatz Schweiz verursacht heute krank macht und Grundrechte bedroht. Ein positives rund 22 Mal so viele Treibhausgas-Emissionen wie alle di- Gerichtsurteil in dieser Sache hätte wegweisende Auswir- rekten Emissionen der Schweiz zusammen. Unser Ziel ist, kungen auf die Schweizer Klima-Politik. dass Schweizer Versicherungen, Banken und auch finan- zielle Schwergewichte wie Pensionskassen oder die Nati- Klima-Politik: Neben der Klimaklage unterstützen wir eine onalbank die Konsequenzen ihrer Finanzierungen für das Volksinitiative, die dafür einsteht, dass die Schweiz endlich Klima transparent aufzeigen und die Finanzierung fossiler eine mit dem Übereinkommen von Paris kompatible Politik Energien schrittweise beenden. für den kompletten Ausstieg aus den Emissionen von Öl, Gas und Kohle bekommt. Wir versuchen Akteure aus Land- Fleisch und Milch: Wir sensibilisieren die Öffentlichkeit für , Forst-, Wasser-, Bergwirtschaft, Gesundheit und Touris- die enormen Klimaschäden des heute üblichen Verzehrs mus als Fürsprecher und Fürsprecherinnen einer neuen Kli- von tierischen Produkten und bringen grosse städtische mabewegung zu gewinnen. Nach 50 Jahren Forschung und Gemeinden dazu ihr Angebot in Kantinen zu verbessern. 25 Jahren Politik, braucht es weltweit und in der Schweiz Mit einer umfassenden Grundlagen-Studie für eine klima- eine starke Bewegung, damit die Länder ihre Versprechen und umweltfreundliche Schweizer Landwirtschaft nehmen endlich umsetzen. wir auch direkten Einfluss auf die politischen Beratungen zur Agrar-Politik 2022+. Atomkritik: Nach den Abstimmungen über die Ausstiegs- initiative und die Energiestrategie 2050 zeigt sich, wie sehr Klima-Gerechtigkeit: Die von Greenpeace unterstützte abhängig die Fortschritte bei der Energiewende bezüglich Klimaklage des Schweizer Vereins “KlimaSeniorinnen” ge- den Abschaltdaten der alten Atommeiler sind. Wir führen gen die ungenügende Klimapolitik des Bundesrates findet den Kampf gegen die Uralt-Meiler in Beznau auf politischer weiterhin breiten Anklang in den Medien, bei juristischen und juristischer Ebene weiter und versuchen Abstriche bei Fachpersonen und Verantwortlichen des Gesundheits- der Sicherheit (etwa in der laufenden Revision der Kernener- wesens. Damit zeigen wir, dass die Klimaerhitzung schon gieverordnung) zu verhindern. 4
Aktuelle Erfolge Klima-Finanzierung: Unser Druck auf grosse Schweizer sere Botschaft, dass die Klimaerwärmung heute schon die Versicherungskonzerne hat dazu beigetragen, dass sowohl Gesundheit von Menschen gefährdet, die mitten unter uns die “SwissRe” als auch die “Zürich Versicherungen” Richtli- leben, erreichte Millionen von Menschen. nien und Massnahmen zum Ausstieg aus der Finanzierung und Versicherung von Kohleprojekten ins Auge fassen. Mit Energiestrategie 2050: Mit einer breiten Allianz konnten unserer Intervention an der Generalversammlung der Credit wir dazu beitragen, dass die Energiestrategie des Bundes Suisse konnten wir der Schweizer Bevölkerung aufzeigen, deutlich vom Volk angenommen wurde. Damit sind die Wei- dass die CS trotz Klimabekenntnissen noch immer stark in chen für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien fossile Energien investiert. gestellt und das Neubauverbot für Atomkraftwerke ist be- siegelt. Klima-Politik: Gemeinsam mit anderen Organisationen hat Greenpeace eine Strategie zur Beeinflussung der parlamen- Atomkritik: Unser Druck aufgrund juristischer Anstrengun- tarischen Totalrevision des CO2-Gesetzes erarbeitet, die gen zeigt bis zum Bundesgericht Wirkung. Unterdessen ist nun in die Umsetzung geht. eine breitere Allianz entstanden, die sich kritisch zur vorge- schlagenen Anpassung der Kernenergieverordnung äussert: Klima-Gerechtigkeit: Die inzwischen international be- Von den Umweltorganisationen über die Kommission für achteten “KlimaSeniorinnen” sind Teil einer immer stärker Strahlenschutz bis zu Kantonen wie Bern, Schwyz, Waadt, werdenden “Lawine” von Klimaklagen gegen Staaten ge- Appenzell Innerroden. In der EU steigt der Druck auf Frank- worden, die ihre Klimaversprechen nicht einhalten und auch reich, die Atommeiler von Fessenheim, Cattenom und Bugey gegen Konzerne, die – ungeachtet des Übereinkommens stillzulegen. Belgien hat durch einen gesetzlichen Erlass den von Paris – an ihrem fossilen Businessmodell festhalten. Un- Atomausstieg im Jahre 2025 beschlossen. Greenpeace-AktivistInnen protestieren an der Credit-Suisse-Generalversammlung mit einer Pipeline und grossem Transparent gegen dreckige Öl-Deals wie bei der Dakota Access Pipeline in den USA. Das hochumstrittene Projekt verletzt Indigenen-Rechte, gefährdet das Trinkwasser von Millionen Menschen und verschärft die Klimakrise. © Greenpeace/Ex-Press/Miriam Künzli 5
Ökologische Landwirtschaft Die Landwirtschaft sichert unser tägliches Brot. Doch die industrielle Landwirtschaft verursacht einen Viertel der globalen Treibhausgas-Emissionen, vergiftet Böden und Wasser, bringt ganze Ökosysteme mitsamt den eminent wichtigen Bestäu- bern, wie Bienen, zum Verschwinden und raubt Millionen von Menschen ihre Selbstbestimmung – sie entzieht uns wörtlich den Boden unter den Füssen. Greenpeace nimmt die grossen Agrochemiekonzerne in die Pflicht und setzt sich für eine nachhaltige Landwirtschaft ein. Greenpeace Schweiz arbeitet an der internationalen Kampagne «Food for Life» mit, erarbeitet Studien und Analysen, klärt die Öffentlichkeit über die Problematik des heutigen Agrarsystems auf und zeigt Lösungsan- sätze für eine ökologische Landwirtschaft auf. Von Behörden und Politik fordert Greenpeace Schweiz einen griffigen Aktionsplan zur Pestizidreduktion und genügend Gelder für eine zukunftsfähige Lebensmittelpro- duktion. Schweizer Erdbeeren aus konventionellem Anbau sind fast immer mit Pestiziden belastet. Das ist das Resultat von Analysen, die Greenpe- ace Schweiz bei einem unabhängigen Labor in Auftrag gegeben hat. © Greenpeace/Nicolas Fojtu Ziele 2018 Breite Berichterstattung über die Folgen des zu ho- Ernährungsrichtlinien verschärfen und dadurch den Einsatz hen Fleischkonsums auf die Umwelt und unsere tierischer Produkte reduzieren. Gesundheit: Unser hohe Fleischkonsum und die damit zusammenhängende Nutztierhaltung haben massive Aus- Verbot der Neonicotinoide: 2018 wollen wir erreichen, wirkungen auf unser Klima, auf die wertvollsten Wälder der dass die bienengiftigsten Neonicotinoide endgültig verbo- Erde, auf unsere Gewässer und nicht zuletzt auf unsere Ge- ten werden. Seit Jahren wehrt sich die Industrie mit Händen sundheit. Deshalb lanciert Greenpeace eine neue Kampag- und Füssen dagegen. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass ne «Less is more», welche zum Ziel hat, den Fleischkonsum ein Verbot in Griffnähe ist. global bis 2050 um 50% zu reduzieren. Im ersten Jahr der Kampagne wollen wir die Folgen der Nutztierhaltung einem Pestizidverbot: Die Privatanwendung von giftigen Pestizi- breiten Publikum bekanntmachen und Lösungen aufzeigen, den soll verboten werden. Für dieses Ziel lobbyiert Green- wie der Fleischkonsum einfach reduziert werden kann. Mit peace mit diversen weiteren Organisationen aktiv in Bern. einem Vergleich der Ernährungsrichtlinien von Schweizer Städten zeigt Greenpeace auf, wie gross der Handlungsbe- Ökologische Landwirtschaft: Wir engagieren uns zu- darf ist und motiviert diese dazu, ihre Beschaffung zu verän- sammen mit Verbündeten für eine fortschrittliche Agrarpo- dern. Auf nationaler Ebene nimmt Greenpeace auf die Ag- litik AP22+. Wir fordern dabei ein Umdenken hin zu einer rarpolitik Einfluss, um die Subventionen von der Tierhaltung echt nachhaltigen und standortgerechten Landwirtschaft, hin zum ökologischen Pflanzenbau umzulagern. Greenpea- welche gesunde Lebensmittel produziert, ohne die Natur ce strebt an, dass mindestens zwei Schweizer Städte ihre übermässig zu belasten. 6
Ungarisches Steppenkalb auf der Weide im Tierpark Arche Warder, Deutschland, Europas grösstem Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Haustierrassen. © Sabine Vielmo / Greenpeace Aktuelle Erfolge Gentechnisch veränderte Pflanzen: Dank Greenpeace Risiken sollen halbiert und Alternativen zum chemischen Schweiz und anderen Umweltorganisationen bleibt der An- Pflanzenschutz gefördert werden. Die Reduktionsziele sind bau von gentechnisch veränderten Pflanzen für weitere 4 für Greenpeace zu schwach. Mit einer breiten Allianz soll der Jahre – ausser für die Forschung an sicheren Standorten Plan weiter verschärft werden. – bis Ende 2021 in der Schweiz verboten. Entgegen den Plänen des Bundesrates wird der Gentech-Anbau ab 2022 Trinkwasserinitiative: Auch dank der Hilfe von Greenpea- nicht gesetzlich vorbereitet. ce konnte die Trinkwasserinitiative in weniger als einem Jahr eingereicht werden. Diese übt in der Verwaltung bereits jetzt Glyphosat: Nach einer mehrjährigen Kampagne wird Gly- Druck für einen deutlich verschärften Umgang mit Pestizi- phosat in der EU anstatt 15 Jahre bloss noch für 5 Jahre zu- den aus. gelassen. Mehrere EU-Länder schränken die Verwendung zudem ein: In Belgien und Frankreich darf das Herbizid Artenfreundliche Landwirtschaft: Mit der Kampag- auf privaten, in Italien auf öffentlichen Flächen, nicht mehr nenarbeit für eine artenfreundliche Landwirtschaft erzeugt eingesetzt werden. Greenpeace setzt sich auch künftig für Greenpeace seit 2013 viel Resonanz in der breiten Öffent- eine pestizidfreie Landwirtschaft ein. lichkeit, den Medien und der Politik. Der Einsatz der für Bienen gefährlichen Neonicotinoide wurde als Folge einge- Aktionsplan Pestizide: Der Bundesrat hat im September schränkt und erste Detailhändler verbannen bienenschädi- 2017 den Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen gende Pestizide aus dem Anbau. Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verabschiedet. Die 7
Meeresschutz Nach Schätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sind 80 Prozent der wirt- schaftlich wichtigen Fischbestände komplett ausgebeutet, überfischt oder erschöpft. Beliebte Arten der grossen Speise- fische wie Thunfisch, Schwertfisch, Dorsch und Heilbutt sind schwer in Bedrängnis: Ihre Bestände gingen weltweit um 90 Prozent zurück: Zudem verenden jährlich Millionen Haie, Delfine, Schildkröten und andere Meerestiere als ungewünschter Beifang. Überfischung ist aber nicht die einzige Bedrohung, der das marine Ökosystem gegenübersteht. Verschmutzung durch ungeklärte Abwasser und zunehmende Mengen an Plastikmüll bringen das Leben im Meer in Bedrängnis und wirken auch gesundheitsschädigend auf den Menschen. Auch die Jagd auf Wale durch Japan, Norwegen und Island geht trotz Verbot des kommerziellen Walfangs weiter. Nicht zuletzt: Der Klimawandel macht sich auch in den Meeren bemerkbar: Die Er- wärmung führt dazu, dass die Arten vermehrt in Richtung der Pole wandern, dass Korallen ausbleichen und sterben. Das andere Problem: Durch zu viel CO2 versauern die Meere. Das ist für zahlreiche Lebewesen im Meer schädlich, vor allem für diejenigen, die Kalkschalen bilden. Das Ozeanwasser ist inzwischen so sauer wie seit 20 Millionen Jahren nicht mehr. Greenpeace Schweiz unterstützt die internationale Kampagne zur Errichtung von Meeresschutzgebieten, zum Stopp der Überfischung, zur Aufklärung über gefährdete Arten wie zum Beispiel Thunfische und Haie, zur Sensibilisierung der Konsumenten sowie zur Information über Meeresverschmutzungen. Mittelmeer, Spanien 2017. Protest gegen Plastikverbrauch und die Verschmutzung des Mittelmeers. © Greenpeace /Pedro Armestre Ziele 2018 Überfischung: Überfischung ist kein neues Thema. Rund Meeresschutzgebiete: Mit Meeresschutzgebieten könnte 30% des weltweiten Fischfangs erfolgen illegal, unerkannt der Flora und Fauna in diversen Teilen der Weltmeere die und unkontrolliert. In internationalen Gewässern erfolgt die dringend nötige Erholung geboten werden. Diese Schutz- Umladung auf Schiffe, welche auch EU-Staaten beliefern. gebiete, die rund 40 Prozent der Meeresfläche ausmachen Zum einen wird Greenpeace weiterhin vor Ort Fischereiflot- sollten, dürften weder für industrielle Zwecke wie Ölförde- ten beobachten und illegale Aktivitäten den zuständigen Be- rung noch für die Fischerei genutzt werden. Greenpeace hörden melden. Zum andern wollen wir Konsumenten sen- setzt sich international auf politischer Ebene dafür ein, dass sibilisieren und die nachhaltige, massvolle Fischerei fördern. diese Schutzgebiete Realität werden. Walfang: Mit Lobbyarbeit in Walfangländern wie Japan wol- Amazonas Riff: Wissenschaftliche Schiffsexpeditionen sol- len wir dafür sorgen, dass auch der sogenannte «Walfang len die Basis legen, das bisher fast unerforschte ökologisch zu wissenschaftlichen Zwecken», bei dem immer wieder sensible und wertvolle Amazonas-Riff zu einem Meeres- Walfleisch auf den Markt gerät, gestoppt wird. Seit Jahren schutzgebiet zu machen, wo Fischerei-Aktivitäten und Öl- arbeiten wir daran, mit viel Kleinstarbeit und Aufklärung ein bohrungen verboten sind. Ein WissenschaftlerInnen-Team ist Umdenken in den Bevölkerungen der Walfangländer aus- mit an Bord und wird – u.a. mit einem ROV-U-Boot – Daten zulösen. Mit dem Resultat, dass immer weniger Menschen sammeln und das Riff dokumentieren. Das wird helfen, die Walfleisch essen. Risiken und Konsequenzen von Ölbohrungen zu benennen, eine mögliche Schutzzone zu erarbeiten und die PolitikerIn- nen und die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass es da unbedingt ein Meeresschutzgebiet braucht. 8
Aktuelle Erfolge Pazifik: Greenpeace hat mit der «Rainbow Warrior» Prakti- nen U-Boot konnten wir ganz nahe heran. Eine Woche lang ken der Thunfischfänger wie Überfischung und das Hai-Fin- haben wir Aufnahmen gemacht, Proben genommen und ning dokumentiert. Nach einer zweijährigen Kampagne das Ökosystem studiert. Das erste Ziel unsere Expedition verpflichtet sich der weltgrösste Verarbeiter Thai Union auf haben wir erreicht: Wir konnten den Nachweis erbringen, nachhaltigere Fangmethoden umzusteigen. So soll zum dass das Amazons-Riff einzigartig ist. Jetzt wollen wir dafür Beispiel das Fischen mit Langleinen – eine Methode, bei der sorgen, dass es erhalten bleibt. besonders viele Tiere ungewollt als Beifang verenden – ein- gestellt und durch gezielte Angelfischerei ersetzt werden. Ethoxyquin: Der Einsatz des häufig dem Fischmehl in Fi- Auch der Einsatz sogenannter Fischsammler – eine andere, schzuchten zugesetzte Pflanzenschutzmittel Ethoxyquin besonders perfide und umweltschädliche Fischereimetho- wurde ausgesetzt. Im Dezember 2016 hatte Greenpeace de mit Ringwandnetzen und massiven Beifängen – soll bis Aquakultur-Lachse und -Forellen untersucht und erhebliche 2020 um die Hälfte reduziert werden. Mengen des potenziell gesundheitsschädlichen Pestizids nachgewiesen. Fischerei Moratorium Arktis: Die USA, Kanada, Norwe- gen, Russland, Dänemark, Island, Japan, Island, Südkorea, Plastikverschmutzung: Greenpeace fordert seit Jahren China und die Europäische Union haben ein Moratorium für ein umfassendes Verbot von Plastik in der Kosmetik. Gross- die kommerzielle Fischerei in Teilen des Arktischen Ozean britannien, Neuseeland, Schweden und die USA und gehen unterzeichnet. Es umfasst eine Fläche von 2,8 Millionen Qua- nun voran und verbieten ab Mitte 2018 winzige Kunststoff- dratkilometern und entspricht etwa der Grösse des Mittel- teilchen in kosmetischen Produkten. meers. Das Moratorium soll für mindestens 16 Jahre gelten. Greenpeace und Millionen Arktisschützer weltweit setzen Weltparkschutz: Seit 20 Jahren gilt für den antarktischen sich seit Jahren gegen die Industrialisierung der Arktis ein. Kontinent ein von 26 Staaten unterzeichnetes Umwelt- schutz-Protokoll, ebenfalls bekannt als «Weltpark Antark- Neuentdeckung: Ein Team aus Greenpeace-AktivistInnen tis». Bis 2048 dürfen hier keine Bodenschätze abgebaut und führenden Meeresforschern war mit unserem Aktions- werden – ein Erfolg, für den Greenpeace geworben und schiff «Esperanza» vor Ort, um das neu entdeckte und be- gekämpft hat. reits bedrohte Amazonas-Riff zu erkunden. Mit einem eige- Eine Greenpeace-Aktivistin protestiert in Maranhão (Brasilien) gegen die Pläne von Total neben dem Amazonas Riff nach Öl zu bohren. © Greenpeace/Cynthia Carvalho 9
Arktis und Antarktis An kaum einem anderen Ort der Erde ist der Klimawandel so deutlich sichtbar wie in der Arktis. In den vergangenen 30 Jahren sind 75 Prozent des Meereis-Volumens verschwunden. Klimaforscherinnen und -forscher befürchten, dass das ark- tische Meer schon im Jahr 2030 das erste Mal komplett eisfrei sein könnte. Die biologische Vielfalt der Arktis und Antarktis ist durch diesen Wandel bedroht, da viele Arten sich nicht schnell genug an die Veränderungen anpassen können. Ist die Eisschmelze für die BewohnerInnen der Arktis ein grosses Problem, so kommt sie anderen sehr gelegen: Durch den Rückgang der Eisbedeckung kann die Ölindustrie in bisher unerreichbare Gebiete vordringen. Die Wahrscheinlichkeit eines Ölunfalls ist unter den extremen klimatischen Bedingungen jedoch hoch und würde katastrophale Schäden verursa- chen. Infolge der grossen Risiken und des tiefen Ölpreises haben sich bereits verschiedene Ölfirmen wie Chevron und die norwegische Statoil aus der Arktis zurückgezogen. Shell hat im September 2015 die Bohrungen in Alaska eingestellt. Seit 2013 ist jedoch der russische Konzern Gazprom am Bohren und andere Konzerne haben sich Bohrrechte gesichert. Der norwegische Staatskonzern Statoil plant bereits 2017 in der Barentsee nach ÖI zu bohren. Langfristig kann die Arktis nur durch ein Schutzgebiet von den Ölkonzernen geschützt werden. Auch die internationalen Fischfangflotten bewegen sich durch das im Frühjahr schneller schmelzende Eis immer weiter nach Norden. Greenpeace Schweiz unterstützt die internationale Kampagne, sensibilisiert die Schweizer Öffentlichkeit und Politik und stellt Wissen in Form von Studien und Analysen zur Verfügung. Zu- dem zeigen wir Konzernen und deren Investoren auf, dass die gefährlichen Ölbohrungen in der Arktis sowie Antarktis auch für ihr Geschäft zu riskant sind. Eine Weddell-Robbe schläft während ein Esels-Pinguin vorbeiwatschelt. Greenpeace dokumentiert die einzigartige Artenvielfalt in der Antarktis. © Greenpeace/Paul Hilton 10
Ziele 2018 Schutzgebiet Arktis: Greenpeace fordert in den staaten- Arktisschutz ist Klimaschutz: Wenn wir einen gefährli- freien Gewässern rund um den Nordpol ein Schutzgebiet chen Klimawandel verhindern wollen, müssen wir vor der und für das weitere Gebiet der Arktis Verbote von Ölboh- Arktis einen Schlussstrich ziehen. Zusätzliches Öl aus der rungen und der industriellen Fischerei. Vorbild für das Ark- Arktis heizt den Klimawandel weiter an und verzögert die tis-Schutzgebiet ist die Antarktis, die seit 1998 unter Schutz Umsetzung einer nachhaltigen Lösung der Energiefrage. steht. Greenpeace kämpft an vorderster Front für die Eta- blierung des Arktis-Schutzgebietes, sichert die Erfolge aus Schutzgebiet Antarktis: In der Nähe des antarktischen dem Vorjahr und führt die Verhandlungen weiter. Weddellmeers fischen Trawler nach Krill, kleinen garnelenar- tigen Krebstieren. Als Futterquelle sind sie die Basis für alles Druck auf Ölkonzerne in der Arktis: Auch nach dem antarktische Leben z.B. für Pinguine und Robben aber vor Rückzug von Shell aus der Arktis hält Greenpeace den Druck allem auch für die Grosswalarten wie Blau- und Buckelwale. hoch, dass weitere Ölkonzerne ihre Pläne für Bohrungen in Greenpeace unternimmt 2018 eine wissenschaftliche Ex- der Arktis stoppen. Der Kampagnenschwerpunkt zum nor- pedition, welche Belege für dieses einzigartige Ökosystem wegischen Staatskonzern Statoil geht 2018 weiter: Die Kla- liefert und die Forderung nach einem Meeresschutzgebiet ge von Greenpeace Nordic und die Naturschutzorganisation stärkt, denn die Antarktis-Kommission CCAMLR muss 2018 “Youth and Nature” gegen neue Ölbohrlizenzen für Statoil für ein mögliches Schutzgebiet im Weddellmeer stimmen. wird im Sommer 2018 vor einem Berufungsgericht angehört. Aktuelle Erfolge Klimaklage: Mit einer breiten Kampagne konnte 2017 die Klimaklage gegen die norwegische Vergabe neuer Ölbor- lizenzen im arktischen Meer weltweit bekannt gemacht werden. Mit Unterstützung des Greenpeace-Schiffs “Arctic Sunrise” konnten die bedrohten Naturschätze dokumen- tiert, eine Zusammenkunft auf den Lofoten von Klägerinnen und Klägern weltweiter Klimaklagen ermöglicht und die Ak- tivitäten der Ölbohrplattform “Songa Enabler” unterbrochen werden. Schauspieler und Antarktis Botschafter Javier Bardem mit Greenpeace U-Boot Pilot John Hocevar, die den 270 Meter tiefen Meeresboden untersuchen. Im Hintergrund das Expeditionsschiff Arctic Sunrise. © Christian Aslund / Greenpeace 11
Schutz der Wälder Wälder sind die Lungen und Kohlestoffspeicher der Erde und Heimat für Mensch, Tier und Pflanzen. Trotzdem zerstören wir sie: Alle zwei Sekunden wird eine Waldfläche von der Grösse eines Fussballfeldes vernichtet. Wissenschaftlichen Untersu- chungen zufolge ist die Waldzerstörung für ca. 12 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Neben den klima- tischen Gefahren, die von der Waldzerstörung ausgehen, führt insbesondere das zerstörerische Roden der verbleibenden Urwälder zum Verlust der Biodiversität. Es passiert gut zur Hälfte illegal und hängt vielfach stark mit Menschenrechtsver- letzungen und Korruption zusammen. Haupttreiber der Zerstörung von riesigen Waldflächen ist die Herstellung von Soja, Fleisch, Holz, Palmöl, Papier und Zell- stoff. Greenpeace konzentriert sich auf jene Waldregionen, die das grösste Potenzial für die Reduktion von CO2 bieten und eine Schlüsselrolle im Bereich Biodiversität einnehmen. In den vergangenen Jahren waren dies die Wälder Indonesiens sowie des Kongo- und Amazonas-Beckens. Ebenso fokussiert Greenpeace sich auch auf die schützenswerten Wälder der nördlichen Hemisphäre, der sogenannte Great Northern Forest oder die Borealen Wälder. Noch vor zehn Jahren schien das Konzept der «Zero Deforestation» – also Null Urwaldzerstörung – als unrealistisch. Dank der bisherigen Greenpeace-Kam- pagnen haben aber inzwischen zahlreiche Firmen, Investoren und Regierungen reagiert und Richtlinien eingeführt, welche die Abholzung von schützenswerten Wäldern prinzipiell ausschliessen. Greenpeace Schweiz unterstützt die internationale Kampagne, sensibilisiert die Schweizer Öffentlichkeit und stellt Wissen zur Verfügung (in Form von Studien und Analysen), um aufzuzeigen, welche Instanzen und Insti- tutionen wo und in welcher Form zur Waldzerstörung beitragen. Luftaufnahme eines borealen Waldes in Jämtland, Schweden. © Greenpeace/Edward Beskow Ziele 2018 Amazonas: Die Holz-, Soja- und Rindfleischindustrie ist rer Arbeit. Auch Landgrabbing und die Entwaldung für Pal- der Haupttreiber der Zerstörung der Amazonas-Regenwäl- möl- und Gummiplantagen durch Firmen sind ein wichtiges der. Hinzu kommen vermehrt verheerende, von Korruption Thema. Greenpeace fordert diese Firmen auf, die Rechte geprägte grosse Staudammprojekte. Sowohl durch Auf- der lokalen Bevölkerung zu respektieren und «Zero Defo- decken der Liefer- und Produktionsketten von Gütern wie restation»-Richtlinien umzusetzen. auch auf der politischen Ebene setzt sich Greenpeace für den Schutz des Amazonas und seiner indigenen Völker ein. Indonesien: Die Palmöl-, Papier und Zellstoffindustrie ro- det riesige Flächen Urwald und schützenswerte Torfmoor- Kongobecken: Illegal gerodetes Holz aus der Demokra- landschaften, um Plantagen anzubauen. Greenpeace wird tischen Republik Kongo (DRC) und weiteren zentralafrikani- branchenführende Konzerne weiterhin in die Verantwortung schen Ländern gerät trotz neuen Holzimportregulierungen nehmen und überprüft laufend die versprochenen Mass- weiterhin auf den Markt. Insbesondere die Offenlegung der nahmen der Konzerne. Exporte in die EU und nach China stehen im Zentrum unse- 12
Boreale Wälder: Die grossen nördlichen Wälder machen ter Schutz. Dies soll sich ändern. Neben der Wahrung der fast die Hälfte der intakten Urwaldgebiete weltweit aus. Aus- Rechte der indigenen Bevölkerung setzt sich Greenpeace serdem sind sie für unser Klima von entscheidender Bedeu- auf politischer Ebene für den Schutz der schützenswerten tung: So speichern die grossen Wälder des Nordens mehr Borealen Wälder ein. Greenpeace zieht Grosskonzerne zur Kohlenstoff als alle tropischen Wälder zusammen. Dennoch Verantwortung und sensibilisiert die Bevölkerung. stehen heute weniger als 3% dieser für das weltweite Kli- ma und die Biodiversität wichtigen Waldlandschaften un- Aktuelle Erfolge Boreale Wälder: 300 Millionen kanadische Dollar Indonesien: Palmöl-Erfolg von Greenpeace Ostasien: Un- (203.223.000 Euro) ist eine Menge Geld, die Umweltorga- ter dem starken Druck seiner Kunden und der Zivilgesell- nisationen verstummen lassen sollte. Erfolg für Greenpea- schaft hat der malaysische Palmölkonzern FELDA Global ce und andere Umweltorganisationen, die Borealen Wälder Ventures (FGV) eingewilligt, über 1’000 Hektaren des Torf- und die Meinungsfreiheit: Ein US-Gericht setzt dem kanadi- waldes in Westkalimantan, Indonesien, wiederherzustellen. schen Forstkonzern “Resolute” klare Grenzen, der Umwelt- Es ist das erste Mal, dass ein Palmölunternehmen dank organisationen per Klage mundtot machen wollte. Greenpeace gezwungen wurde, Regenwald und Moorland wiederherzustellen. Kongobecken: Eine Expedition von Greenpeace-Aktivis- ten und unabhängigen Forschern dokumentierte im afrika- West-Papua: Ein 3545 Hektaren grosses Stück Regen- nischen Kongobecken ein Naturphänomen, das seit Beginn wald des zu Indonesien gehörenden West-Papua wurde des Jahres 2017 nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen viel offiziell in gemeinschaftliche Hände gelegt, um von den Beachtung findet. Es handelt sich um das grösste tropische Ureinwohnern der Knasaimos-Landschaft auf der Bird‘s Torfmoor der Welt, einem gewaltigen Kohlenstoffspeicher, Head Halbinsel von West-Papua geschützt und verwaltet der geschätzte 30 Milliarden Tonnen CO2 speichert. Das zu werden. Das Ziel ist es, den Wald vor der drohenden entspricht der Menge an CO2, die weltweit innerhalb von Abholzung durch illegalen Holzschlag, Palmölanbau und drei Jahren durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas Papierholzplantagen zu schützen. ausgestossen wird. Stoffnastuch-Protest: Mit 800 selbstgenähten Taschentüchern protestiert Greenpeace Schweiz 2017 gegen die Abholzung der borealen Wälder. © Greenpeace/Nicolas Fojtu 13
Greenpeace Photo Award 2012 wurde der «Greenpeace Photo Award» ins Leben gerufen. In Partnerschaft mit namhaften Reportage-Magazinen wie «GEO» (2014, 2016) und «Du» (2012) unterstützt Greenpeace photographische Arbeiten, die sich mit der Umwelt ausein- andersetzen. Es werden keine «fertigen» Photos prämiert, sondern Projektideen, die den Künstlerinnen und Künstlern be- sonders wichtig sind und ihnen am Herzen liegen. Gesucht wird ein neuer Blick auf Umweltthemen. Über die Vergabe des Awards entscheiden eine internationale Experten-Jury und die Öffentlichkeit, die sich in einem Online-Voting an der Wahl beteiligt. Mit der Prämierung erhalten die Photographinnen und Photographen einen Produktionsbeitrag mit dem sie ihre Projektidee möglichst kreativ umsetzen. Die Werke werden in mit Partnern realisierten Publikationen sowie in renommierten Institutionen wie der Winterthurer Galerie «Coalmine» (2012, 2014, 2016) und am deutschen Umweltfotofestival «Horizonte Zingst» (2018) sowie im Museum der Arbeit, Hamburg, gezeigt (2016). Für die Award-Ausschreibung 2018 wurden renommierte Photographinnen und Photographen aus der ganzen Welt eingeladen. Die Jury setzt sich aus Lars Willumeit, freier Kurator und Dozent Fotofachklasse F+F, Schweiz, Lars Lindemann, Bildredaktor bei «GEO» sowie Britta Jaschinsky, Photographin, England, zusammen. Installationsansicht der Ausstellung «Excessocenus» der Jurypreisträger Cristina de Middel /Bruno Morais in der Coalmine Winterthur. © Greenpeace/Marcel Rickli Ziele 2018 Ausschreibung: Die Jury wird sieben Photoschaffende Qualitätssicherung: Da sich das Netzwerk mit nationalen nominieren und den Preis der Jury vergeben. Der Preis des und internationalen Photographinnen und Photographen Publikums wird via Online-Voting ermittelt. ständig erweitert, kann Greenpeace die Qualität und den thematischen Fokus in der visuellen Kommunikation konti- Ausstellungen: 2018 werden die Jurypreisträger Cristina nuierlich steigern. de Middel und Bruno Morais (siehe unten) in der Galerie «Coalmine» in Winterthur gezeigt. Die Arbeit von Jurypreis- Netzwerke: Die Zusammenarbeit mit Partnern im Print- träger Gideon Mendel (siehe unten) wird am Umweltfotofes- bereich (Magazine) und Fachpersonen (Jury) ermöglicht es tival Zingst gezeigt. den Greenpeace-Bildredaktionen, neue Kontakte in Medi- en, Kultur und Gesellschaft aufzubauen. Sensibilisierung: Greenpeace kann dank eindrücklichen Bildern die breite Bevölkerung auf Umweltthemen aufmerk- Partizipation: Der Publikumspreis involviert die breite Öf- sam machen. Zudem spricht die Bekanntmachung des fentlichkeit und schafft nachhaltig Resonanz. Awards in beliebten Magazinen, via Internet und in Ausstel- lungen neue Zielgruppen an. 14
Installationsansicht der Ausstellung «Excessocenus» der Jurypreisträger Cristina de Middel /Bruno Morais in der Coalmine Winterthur. © Greenpeace/Marcel Rickli Aktuelle Erfolge Umsetzung Photo Award 2016: Für die Award-Aus- die Abholzung des Amazonas-Regenwalds dokumentiert. schreibung 2016 wurden Photographinnen und Photogra- 2017 wurden die drei Gewinner-Projekte 2016 umgesetzt. phen aus den 5 Kontinenten Asien, Afrika, Europa sowie Die mit dem Jurypreis prämierte Arbeit «Excessocenus» Nord- und Südamerika eingeladen. Eine internationale Jury von Cristina de Middel und Bruno Morais setzte sich mit mit Peter Pfrunder, Direktor der Fotostiftung Schweiz, Ruth der Ressourcenübernutzung, der Überfischung, dem Mas- Eichhorn, Bildredaktorin beim Magazin «GEO» sowie Azu- sentourismus und der Energieverschwendung auseinander. buike Nwagbogu, Gründer des Lagos Photofestivals, Nige- Die Fotostrecke erschien mit einem Interview in der Apri- ria, nominierte 12 Arbeiten für ein Public Voting und vergab lausgabe 2018 des Schweizer Greenpeace Magazins. Die zwei Jurypreise. Im September 2016 wurde über das Web- NZZ und das Schweizer Kunstbulletin berichteten über die portal www.photo-award.org der Publikumspreis in einer Arbeit. Die Arbeit «Drowning World» des zweiten Jurypreis- öffentlichen Abstimmung bestimmt. Er ging an die Marizil- trägers, Gideon Mendel, über den Klimawandel, wird im da-Gruppe für die Arbeit «Leben und Sterben für den Re- Frühsommer am Zingster Umweltfotofestival zu sehen sein genwald», die den Kampf einer Gruppe von Frauen gegen und die Fotostrecke im September in «GEO». 15
Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Resist Trump Banner Aktion in Washington D.C. An Präsident Trump’s fünftem Arbeitstag, fahren Greenpeace AktivistInnen win der Nähe des Wihte Houses einen «RESIST-Banner» an einem Kranen aus. © Kate Davison / Greenpeace
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