Unsere Kampagnen und Projekte 2018 - Greenpeace Schweiz

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Unsere Kampagnen und Projekte 2018 - Greenpeace Schweiz
Unsere Kampagnen
und Projekte 2018
Unsere Kampagnen und Projekte 2018 - Greenpeace Schweiz
Lernen Sie Greenpeace persönlich kennen
Philanthropen und Stiftungen stehen heute einer Fülle                                - den Besuch eines Greenpeace-Büros, die Besichtigung
von Projekten und Anfragen gegenüber. Es wird für                                      eines Greenpeace-Schiffes oder eines Projektes
sie immer schwieriger, die geeignete Projektwahl zu treffen
und ihre Spenden richtig anzulegen. Erwartungen an Orga-                             - ein Treffen mit der Fachperson einer aktuellen Kampagne
nisationen sind zu Recht immer höher.
                                                                                     - ein Treffen mit dem Geschäftsleiter (national oder interna-
Greenpeace hat deshalb den Anspruch, transparent zu sein                               tional)
und über ihre Projekte und Kampagnen offen zu sprechen.
                                                                                     - die Vernetzung mit anderen Spenderinnen und Spendern
Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, Greenpeace zu verste-                                der Kampagne
hen und zu erleben, damit interessierte, aber auch kritische
Spenderinnen und Spender sich vergewissern können, dass                              Die Spenderinnen und Spender erhalten ausserdem:
sich eine Spende an Greenpeace und in ein bestimmtes Pro-
jekt lohnt.                                                                          - einen Rapport der Aktivitäten über den Stand des Pro-
                                                                                       jektes und die Wirkung Ihrer Spende und den Jahresbe-
So ermöglichen wir Spenderinnen und Spendern, die uns                                  richt Greenpeace Schweiz und/oder International
massgeblich unterstützen, die Menschen hinter Greenpe-
ace persönlich kennenzulernen. Nach Absprache mit uns                                - den Revisionsbericht (auf Wunsch)
organisieren wir gerne:

Unterstützen Sie ein Projekt Ihrer Wahl
In der Regel sucht Greenpeace nicht aktiv zweckgebunde-                              Projektbezogene Spenden werden ausschliesslich für die
ne Spenden. Freie Spenden stärken unsere Unabhängigkeit                              gewünschte Kampagne eingesetzt, jedoch unter Berück-
und ermöglichen es uns, unsere Mittel jederzeit und überall                          sichtigung eines Mindestbeitrages:
der Dringlichkeit entsprechend einsetzen zu können.
                                                                                     - CHF 10 000 für eine Schweizer Kampagne
Trotzdem bilden auch spezifische Spenden für Kampagnen                               - EUR 30‘000 für eine internationale Kampagne (die
einen wichtigen Teil unseres finanziellen Rückgrates und ma-                           Gelder werden in das entsprechende Land weitergeleitet)
chen Erfolge möglich. Für Personen und Stiftungen, die das                           - Greenpeace Schweiz arbeitet auch bei ausgewählten in-
Interesse haben, grössere Beträge in eine unserer Kampag-                              ternationalen Kampagnen mit. In diesem Fall ist es ab
nen zu investieren, machen wir deshalb gerne eine Ausnah-                              CHF 10‘000 möglich, die Schweizer Aktivitäten innerhalb
me. Für diese Fälle haben wir Projekt- und Kampagnenbe-                                des internationalen Projektes zu finanzieren.
schriebe erarbeitet und einen Mitarbeiterstab zur Betreuung
aufgebaut, da der Aufwand für massgeschneiderte Gesuche                              Hinweis: Im Gespräch mit Ihnen und bei Dringlichkeit einer
und projektbezogene Spenden bedeutend höher ist.                                     Finanzierung können Ausnahmen gewährt werden.

                       «We stand for a world where people co-exist peacefully with one another and with
                        nature. We stand for a world where the limits of our resources are respected, ce-
                        lebrated and shared. But to get there we must choose cooperation over conflict.
                       We must choose equity and sustainability over greed, human dignity and courage
                                                                                       over exploitation.»
                                                             Co-written by Jennifer Morgan and Bunny McDiarmid -
                                                             Executive Director Greenpeace International (a shared leadership role)

Titel: Das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise in Charlotte Bay, Antarktis Peninsula,
auf einer wissenschaftlichen Expedition. © Christian Åslund / Greenpeace                                                                         2
Unsere Kampagnen und Projekte 2018 - Greenpeace Schweiz
Ihre Ansprechpersonen
Wenn Sie Fragen haben oder Informationen wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

                               Muriel Bonnardin Wethmar

                               Leitung Philanthropie, Stiftungen & Erbschaften
                               Tel. Nr: 044 447 41 64
                               E-Mail: muriel.bonnardin@greenpeace.org

                               Sie ist bereits ihr halbes Leben für Greenpeace Schweiz (und teilweise für Greenpeace
                               International) tätig, wo sie die Programme Projektspenden, Stiftungen und Erbschaften
                               aufgebaut hat. Heute betreut sie diesen Bereich mit einem Team. Dank ihrer langjährigen
                               Mitarbeit bei Greenpeace Schweiz verfügt sie über ein breites Wissen der Organisation.
                               Sie hat wiederholt Arbeitseinsätze an Bord der Rainbow Warrior geleistet und gehörte
                               auch zur Crew des Greenpeace-Schiffes MV Amazon bei der ersten grossen Amazo-
                               nas-Expedition. 2008 erschien ihr Buch Geld & Herzblut – 16 Menschen und ihr Testa-
                               ment für den guten Zweck (Kontrast Verlag).

                               Sibylle Jenni

                               Verantwortliche Philanthropie & Stiftungen
                               Tel. Nr: 078 829 99 44
                               E-Mail: sibylle.jenni@greenpeace.org

                               Ihr Laufbahnwissen lässt sich auf breite Erfahrungen im Kommunikationsbereich zurück-
                               führen. Das Eintauchen in verschiedenste Branchen verschaffte Ihr unter anderem einen
                               wichtigen Aspekt im Umgang mit unterschiedlichen Kulturen und Wertvorstellungen. Na-
                               turliebend und mit einer ausgeprägten Affinität zu Umweltthemen, zog es sie nun entschie-
                               den in ein Feld, wo sie sich für einen sinnreichen Zweck einbringen kann. Zusätzlich be-
                               fasst sie sich mit der Zusammenstellung und Produktion von biologischen Nahrungsmittel.
                               Sich an der Seite von Greenpeace täglich aktiv für die Erhaltung und den Schutz des
                               Klimas und Planeten einzusetzen, erachtet sie als eine wichtige Herausforderung und
                               Erfüllung zugleich.

                               Anouk van Asperen
                               Verantwortliche Philanthropie, Stiftungen & Erbschaften
                               Tel. Nr: 022 907 72 75 / 079 681 76 73
                               E-Mail : anouk.vanasperen@greenpeace.org

                               Sie ist an der Mittelmeerküste aufgewachsen und wurde früh von verschiedenen Umwelt-
                               problemen in ihrer Region geprägt. So liegt es für sie auf der Hand Sensibilisierungspro-
                               jekte für Umweltthemen aufzugleisen. Unter anderem übernahm sie mit Herzblut die Pro-
                               jektleitung der Greenpeace-Wanderausstellung «AlimenTerre» zum Thema Pestizide und
                               die «Post Plastic Lux» Ausstellung über Plastikverschmutzung. Gleichzeitig unterrichtet sie
                               in einem Integrationsverein für Migranten. Anouk widmet ihre Freizeit fotografischen Pro-
                               jekten, Gartenarbeit und ihren drei Kindern. Mutig, an der Front, Whistleblower, hartnäckig
                               und gewaltlos - Greenpeace ist die Organisation, die am besten zu den Grundwerten von
                               Anouk passt.

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Unsere Kampagnen und Projekte 2018 - Greenpeace Schweiz
Internationale und Nationale Kampagnen und Projekte
Klimaschutz und Energiewende
Beim Klima befinden wir uns in einem kritischen Zeitfenster: Die Klimaforschung geht davon aus, dass wir noch vor 2020
die Trendwende schaffen müssen, um schlimmere und teurere Katastrophen zu vermeiden. Spätestens nach dem Über-
einkommen von Paris (2015) ist klar, dass alle Länder weltweit so schnell als möglich aus der Nutzung fossiler Energien (Öl,
Gas und Kohle), der andauernden Abholzung und der enorm klimaschädlichen industriellen Produktion von Fleisch und
Milch aussteigen müssen. Greenpeace setzt sich dementsprechend dafür ein, dass die wichtigsten Akteure aus Finanz-,
Landwirtschaft und Politik umdenken und ihre Energien auf eine 100% erneuerbare Zukunft fokussieren. Um dieses Ziel zu
erreichen, müssen wir auch einen sichereren Umgang mit unseren Alt-Atomkraftwerken finden.

Eine Menschenmenge vor der Hassan II Moschee in Casablanca, Marokko, mit der Botschaft in Berberisch, Arabisch und Englisch:
«Break Free – go solar» als Teil der «Break Free Kampagne» für erneuerbare Energien. © Azeddine Tedjini / Medina Street / Greenpeace

Ziele 2018
Klima-Finanzierung: Der Finanzplatz Schweiz verursacht               heute krank macht und Grundrechte bedroht. Ein positives
rund 22 Mal so viele Treibhausgas-Emissionen wie alle di-            Gerichtsurteil in dieser Sache hätte wegweisende Auswir-
rekten Emissionen der Schweiz zusammen. Unser Ziel ist,              kungen auf die Schweizer Klima-Politik.
dass Schweizer Versicherungen, Banken und auch finan-
zielle Schwergewichte wie Pensionskassen oder die Nati-              Klima-Politik: Neben der Klimaklage unterstützen wir eine
onalbank die Konsequenzen ihrer Finanzierungen für das               Volksinitiative, die dafür einsteht, dass die Schweiz endlich
Klima transparent aufzeigen und die Finanzierung fossiler            eine mit dem Übereinkommen von Paris kompatible Politik
Energien schrittweise beenden.                                       für den kompletten Ausstieg aus den Emissionen von Öl,
                                                                     Gas und Kohle bekommt. Wir versuchen Akteure aus Land-
Fleisch und Milch: Wir sensibilisieren die Öffentlichkeit für        , Forst-, Wasser-, Bergwirtschaft, Gesundheit und Touris-
die enormen Klimaschäden des heute üblichen Verzehrs                 mus als Fürsprecher und Fürsprecherinnen einer neuen Kli-
von tierischen Produkten und bringen grosse städtische               mabewegung zu gewinnen. Nach 50 Jahren Forschung und
Gemeinden dazu ihr Angebot in Kantinen zu verbessern.                25 Jahren Politik, braucht es weltweit und in der Schweiz
Mit einer umfassenden Grundlagen-Studie für eine klima-              eine starke Bewegung, damit die Länder ihre Versprechen
und umweltfreundliche Schweizer Landwirtschaft nehmen                endlich umsetzen.
wir auch direkten Einfluss auf die politischen Beratungen zur
Agrar-Politik 2022+.                                                 Atomkritik: Nach den Abstimmungen über die Ausstiegs-
                                                                     initiative und die Energiestrategie 2050 zeigt sich, wie sehr
Klima-Gerechtigkeit: Die von Greenpeace unterstützte                 abhängig die Fortschritte bei der Energiewende bezüglich
Klimaklage des Schweizer Vereins “KlimaSeniorinnen” ge-              den Abschaltdaten der alten Atommeiler sind. Wir führen
gen die ungenügende Klimapolitik des Bundesrates findet              den Kampf gegen die Uralt-Meiler in Beznau auf politischer
weiterhin breiten Anklang in den Medien, bei juristischen            und juristischer Ebene weiter und versuchen Abstriche bei
Fachpersonen und Verantwortlichen des Gesundheits-                   der Sicherheit (etwa in der laufenden Revision der Kernener-
wesens. Damit zeigen wir, dass die Klimaerhitzung schon              gieverordnung) zu verhindern.

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Unsere Kampagnen und Projekte 2018 - Greenpeace Schweiz
Aktuelle Erfolge
Klima-Finanzierung: Unser Druck auf grosse Schweizer                sere Botschaft, dass die Klimaerwärmung heute schon die
Versicherungskonzerne hat dazu beigetragen, dass sowohl             Gesundheit von Menschen gefährdet, die mitten unter uns
die “SwissRe” als auch die “Zürich Versicherungen” Richtli-         leben, erreichte Millionen von Menschen.
nien und Massnahmen zum Ausstieg aus der Finanzierung
und Versicherung von Kohleprojekten ins Auge fassen. Mit            Energiestrategie 2050: Mit einer breiten Allianz konnten
unserer Intervention an der Generalversammlung der Credit           wir dazu beitragen, dass die Energiestrategie des Bundes
Suisse konnten wir der Schweizer Bevölkerung aufzeigen,             deutlich vom Volk angenommen wurde. Damit sind die Wei-
dass die CS trotz Klimabekenntnissen noch immer stark in            chen für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien
fossile Energien investiert.                                        gestellt und das Neubauverbot für Atomkraftwerke ist be-
                                                                    siegelt.
Klima-Politik: Gemeinsam mit anderen Organisationen hat
Greenpeace eine Strategie zur Beeinflussung der parlamen-           Atomkritik: Unser Druck aufgrund juristischer Anstrengun-
tarischen Totalrevision des CO2-Gesetzes erarbeitet, die            gen zeigt bis zum Bundesgericht Wirkung. Unterdessen ist
nun in die Umsetzung geht.                                          eine breitere Allianz entstanden, die sich kritisch zur vorge-
                                                                    schlagenen Anpassung der Kernenergieverordnung äussert:
Klima-Gerechtigkeit: Die inzwischen international be-               Von den Umweltorganisationen über die Kommission für
achteten “KlimaSeniorinnen” sind Teil einer immer stärker           Strahlenschutz bis zu Kantonen wie Bern, Schwyz, Waadt,
werdenden “Lawine” von Klimaklagen gegen Staaten ge-                Appenzell Innerroden. In der EU steigt der Druck auf Frank-
worden, die ihre Klimaversprechen nicht einhalten und auch          reich, die Atommeiler von Fessenheim, Cattenom und Bugey
gegen Konzerne, die – ungeachtet des Übereinkommens                 stillzulegen. Belgien hat durch einen gesetzlichen Erlass den
von Paris – an ihrem fossilen Businessmodell festhalten. Un-        Atomausstieg im Jahre 2025 beschlossen.

Greenpeace-AktivistInnen protestieren an der Credit-Suisse-Generalversammlung mit einer Pipeline und grossem Transparent gegen
dreckige Öl-Deals wie bei der Dakota Access Pipeline in den USA. Das hochumstrittene Projekt verletzt Indigenen-Rechte, gefährdet das
Trinkwasser von Millionen Menschen und verschärft die Klimakrise. © Greenpeace/Ex-Press/Miriam Künzli

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Unsere Kampagnen und Projekte 2018 - Greenpeace Schweiz
Ökologische Landwirtschaft
Die Landwirtschaft sichert unser tägliches Brot. Doch die industrielle Landwirtschaft verursacht einen Viertel der globalen
Treibhausgas-Emissionen, vergiftet Böden und Wasser, bringt ganze Ökosysteme mitsamt den eminent wichtigen Bestäu-
bern, wie Bienen, zum Verschwinden und raubt Millionen von Menschen ihre Selbstbestimmung – sie entzieht uns wörtlich
den Boden unter den Füssen. Greenpeace nimmt die grossen Agrochemiekonzerne in die Pflicht und setzt sich für eine
nachhaltige Landwirtschaft ein.

Greenpeace Schweiz arbeitet an der internationalen Kampagne «Food for Life» mit, erarbeitet Studien und
Analysen, klärt die Öffentlichkeit über die Problematik des heutigen Agrarsystems auf und zeigt Lösungsan-
sätze für eine ökologische Landwirtschaft auf. Von Behörden und Politik fordert Greenpeace Schweiz einen
griffigen Aktionsplan zur Pestizidreduktion und genügend Gelder für eine zukunftsfähige Lebensmittelpro-
duktion.

Schweizer Erdbeeren aus konventionellem Anbau sind fast immer mit Pestiziden belastet. Das ist das Resultat von Analysen, die Greenpe-
ace Schweiz bei einem unabhängigen Labor in Auftrag gegeben hat. © Greenpeace/Nicolas Fojtu

Ziele 2018
Breite Berichterstattung über die Folgen des zu ho-                  Ernährungsrichtlinien verschärfen und dadurch den Einsatz
hen Fleischkonsums auf die Umwelt und unsere                         tierischer Produkte reduzieren.
Gesundheit: Unser hohe Fleischkonsum und die damit
zusammenhängende Nutztierhaltung haben massive Aus-                  Verbot der Neonicotinoide: 2018 wollen wir erreichen,
wirkungen auf unser Klima, auf die wertvollsten Wälder der           dass die bienengiftigsten Neonicotinoide endgültig verbo-
Erde, auf unsere Gewässer und nicht zuletzt auf unsere Ge-           ten werden. Seit Jahren wehrt sich die Industrie mit Händen
sundheit. Deshalb lanciert Greenpeace eine neue Kampag-              und Füssen dagegen. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass
ne «Less is more», welche zum Ziel hat, den Fleischkonsum            ein Verbot in Griffnähe ist.
global bis 2050 um 50% zu reduzieren. Im ersten Jahr der
Kampagne wollen wir die Folgen der Nutztierhaltung einem             Pestizidverbot: Die Privatanwendung von giftigen Pestizi-
breiten Publikum bekanntmachen und Lösungen aufzeigen,               den soll verboten werden. Für dieses Ziel lobbyiert Green-
wie der Fleischkonsum einfach reduziert werden kann. Mit             peace mit diversen weiteren Organisationen aktiv in Bern.
einem Vergleich der Ernährungsrichtlinien von Schweizer
Städten zeigt Greenpeace auf, wie gross der Handlungsbe-             Ökologische Landwirtschaft: Wir engagieren uns zu-
darf ist und motiviert diese dazu, ihre Beschaffung zu verän-        sammen mit Verbündeten für eine fortschrittliche Agrarpo-
dern. Auf nationaler Ebene nimmt Greenpeace auf die Ag-              litik AP22+. Wir fordern dabei ein Umdenken hin zu einer
rarpolitik Einfluss, um die Subventionen von der Tierhaltung         echt nachhaltigen und standortgerechten Landwirtschaft,
hin zum ökologischen Pflanzenbau umzulagern. Greenpea-               welche gesunde Lebensmittel produziert, ohne die Natur
ce strebt an, dass mindestens zwei Schweizer Städte ihre             übermässig zu belasten.
                                                                                                                                     6
Unsere Kampagnen und Projekte 2018 - Greenpeace Schweiz
Ungarisches Steppenkalb auf der Weide im Tierpark Arche Warder, Deutschland, Europas grösstem Tierpark für seltene und vom
Aussterben bedrohte Haustierrassen. © Sabine Vielmo / Greenpeace

Aktuelle Erfolge
Gentechnisch veränderte Pflanzen: Dank Greenpeace                  Risiken sollen halbiert und Alternativen zum chemischen
Schweiz und anderen Umweltorganisationen bleibt der An-            Pflanzenschutz gefördert werden. Die Reduktionsziele sind
bau von gentechnisch veränderten Pflanzen für weitere 4            für Greenpeace zu schwach. Mit einer breiten Allianz soll der
Jahre – ausser für die Forschung an sicheren Standorten            Plan weiter verschärft werden.
– bis Ende 2021 in der Schweiz verboten. Entgegen den
Plänen des Bundesrates wird der Gentech-Anbau ab 2022              Trinkwasserinitiative: Auch dank der Hilfe von Greenpea-
nicht gesetzlich vorbereitet.                                      ce konnte die Trinkwasserinitiative in weniger als einem Jahr
                                                                   eingereicht werden. Diese übt in der Verwaltung bereits jetzt
Glyphosat: Nach einer mehrjährigen Kampagne wird Gly-              Druck für einen deutlich verschärften Umgang mit Pestizi-
phosat in der EU anstatt 15 Jahre bloss noch für 5 Jahre zu-       den aus.
gelassen. Mehrere EU-Länder schränken die Verwendung
zudem ein: In Belgien und Frankreich darf das Herbizid             Artenfreundliche Landwirtschaft: Mit der Kampag-
auf privaten, in Italien auf öffentlichen Flächen, nicht mehr      nenarbeit für eine artenfreundliche Landwirtschaft erzeugt
eingesetzt werden. Greenpeace setzt sich auch künftig für          Greenpeace seit 2013 viel Resonanz in der breiten Öffent-
eine pestizidfreie Landwirtschaft ein.                             lichkeit, den Medien und der Politik. Der Einsatz der für
                                                                   Bienen gefährlichen Neonicotinoide wurde als Folge einge-
Aktionsplan Pestizide: Der Bundesrat hat im September              schränkt und erste Detailhändler verbannen bienenschädi-
2017 den Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen          gende Pestizide aus dem Anbau.
Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verabschiedet. Die

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Unsere Kampagnen und Projekte 2018 - Greenpeace Schweiz
Meeresschutz
Nach Schätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sind 80 Prozent der wirt-
schaftlich wichtigen Fischbestände komplett ausgebeutet, überfischt oder erschöpft. Beliebte Arten der grossen Speise-
fische wie Thunfisch, Schwertfisch, Dorsch und Heilbutt sind schwer in Bedrängnis: Ihre Bestände gingen weltweit um 90
Prozent zurück: Zudem verenden jährlich Millionen Haie, Delfine, Schildkröten und andere Meerestiere als ungewünschter
Beifang.

Überfischung ist aber nicht die einzige Bedrohung, der das marine Ökosystem gegenübersteht. Verschmutzung durch
ungeklärte Abwasser und zunehmende Mengen an Plastikmüll bringen das Leben im Meer in Bedrängnis und wirken auch
gesundheitsschädigend auf den Menschen. Auch die Jagd auf Wale durch Japan, Norwegen und Island geht trotz Verbot
des kommerziellen Walfangs weiter. Nicht zuletzt: Der Klimawandel macht sich auch in den Meeren bemerkbar: Die Er-
wärmung führt dazu, dass die Arten vermehrt in Richtung der Pole wandern, dass Korallen ausbleichen und sterben. Das
andere Problem: Durch zu viel CO2 versauern die Meere. Das ist für zahlreiche Lebewesen im Meer schädlich, vor allem
für diejenigen, die Kalkschalen bilden. Das Ozeanwasser ist inzwischen so sauer wie seit 20 Millionen Jahren nicht mehr.

Greenpeace Schweiz unterstützt die internationale Kampagne zur Errichtung von Meeresschutzgebieten,
zum Stopp der Überfischung, zur Aufklärung über gefährdete Arten wie zum Beispiel Thunfische und Haie, zur
Sensibilisierung der Konsumenten sowie zur Information über Meeresverschmutzungen.

Mittelmeer, Spanien 2017. Protest gegen Plastikverbrauch und die Verschmutzung des Mittelmeers. © Greenpeace /Pedro Armestre

Ziele 2018
Überfischung: Überfischung ist kein neues Thema. Rund              Meeresschutzgebiete: Mit Meeresschutzgebieten könnte
30% des weltweiten Fischfangs erfolgen illegal, unerkannt          der Flora und Fauna in diversen Teilen der Weltmeere die
und unkontrolliert. In internationalen Gewässern erfolgt die       dringend nötige Erholung geboten werden. Diese Schutz-
Umladung auf Schiffe, welche auch EU-Staaten beliefern.            gebiete, die rund 40 Prozent der Meeresfläche ausmachen
Zum einen wird Greenpeace weiterhin vor Ort Fischereiflot-         sollten, dürften weder für industrielle Zwecke wie Ölförde-
ten beobachten und illegale Aktivitäten den zuständigen Be-        rung noch für die Fischerei genutzt werden. Greenpeace
hörden melden. Zum andern wollen wir Konsumenten sen-              setzt sich international auf politischer Ebene dafür ein, dass
sibilisieren und die nachhaltige, massvolle Fischerei fördern.     diese Schutzgebiete Realität werden.

Walfang: Mit Lobbyarbeit in Walfangländern wie Japan wol-          Amazonas Riff: Wissenschaftliche Schiffsexpeditionen sol-
len wir dafür sorgen, dass auch der sogenannte «Walfang            len die Basis legen, das bisher fast unerforschte ökologisch
zu wissenschaftlichen Zwecken», bei dem immer wieder               sensible und wertvolle Amazonas-Riff zu einem Meeres-
Walfleisch auf den Markt gerät, gestoppt wird. Seit Jahren         schutzgebiet zu machen, wo Fischerei-Aktivitäten und Öl-
arbeiten wir daran, mit viel Kleinstarbeit und Aufklärung ein      bohrungen verboten sind. Ein WissenschaftlerInnen-Team ist
Umdenken in den Bevölkerungen der Walfangländer aus-               mit an Bord und wird – u.a. mit einem ROV-U-Boot – Daten
zulösen. Mit dem Resultat, dass immer weniger Menschen             sammeln und das Riff dokumentieren. Das wird helfen, die
Walfleisch essen.                                                  Risiken und Konsequenzen von Ölbohrungen zu benennen,
                                                                   eine mögliche Schutzzone zu erarbeiten und die PolitikerIn-
                                                                   nen und die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass es da
                                                                   unbedingt ein Meeresschutzgebiet braucht.

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Unsere Kampagnen und Projekte 2018 - Greenpeace Schweiz
Aktuelle Erfolge
Pazifik: Greenpeace hat mit der «Rainbow Warrior» Prakti-            nen U-Boot konnten wir ganz nahe heran. Eine Woche lang
ken der Thunfischfänger wie Überfischung und das Hai-Fin-            haben wir Aufnahmen gemacht, Proben genommen und
ning dokumentiert. Nach einer zweijährigen Kampagne                  das Ökosystem studiert. Das erste Ziel unsere Expedition
verpflichtet sich der weltgrösste Verarbeiter Thai Union auf         haben wir erreicht: Wir konnten den Nachweis erbringen,
nachhaltigere Fangmethoden umzusteigen. So soll zum                  dass das Amazons-Riff einzigartig ist. Jetzt wollen wir dafür
Beispiel das Fischen mit Langleinen – eine Methode, bei der          sorgen, dass es erhalten bleibt.
besonders viele Tiere ungewollt als Beifang verenden – ein-
gestellt und durch gezielte Angelfischerei ersetzt werden.           Ethoxyquin: Der Einsatz des häufig dem Fischmehl in Fi-
Auch der Einsatz sogenannter Fischsammler – eine andere,             schzuchten zugesetzte Pflanzenschutzmittel Ethoxyquin
besonders perfide und umweltschädliche Fischereimetho-               wurde ausgesetzt. Im Dezember 2016 hatte Greenpeace
de mit Ringwandnetzen und massiven Beifängen – soll bis              Aquakultur-Lachse und -Forellen untersucht und erhebliche
2020 um die Hälfte reduziert werden.                                 Mengen des potenziell gesundheitsschädlichen Pestizids
                                                                     nachgewiesen.
Fischerei Moratorium Arktis: Die USA, Kanada, Norwe-
gen, Russland, Dänemark, Island, Japan, Island, Südkorea,            Plastikverschmutzung: Greenpeace fordert seit Jahren
China und die Europäische Union haben ein Moratorium für             ein umfassendes Verbot von Plastik in der Kosmetik. Gross-
die kommerzielle Fischerei in Teilen des Arktischen Ozean            britannien, Neuseeland, Schweden und die USA und gehen
unterzeichnet. Es umfasst eine Fläche von 2,8 Millionen Qua-         nun voran und verbieten ab Mitte 2018 winzige Kunststoff-
dratkilometern und entspricht etwa der Grösse des Mittel-            teilchen in kosmetischen Produkten.
meers. Das Moratorium soll für mindestens 16 Jahre gelten.
Greenpeace und Millionen Arktisschützer weltweit setzen              Weltparkschutz: Seit 20 Jahren gilt für den antarktischen
sich seit Jahren gegen die Industrialisierung der Arktis ein.        Kontinent ein von 26 Staaten unterzeichnetes Umwelt-
                                                                     schutz-Protokoll, ebenfalls bekannt als «Weltpark Antark-
Neuentdeckung: Ein Team aus Greenpeace-AktivistInnen                 tis». Bis 2048 dürfen hier keine Bodenschätze abgebaut
und führenden Meeresforschern war mit unserem Aktions-               werden – ein Erfolg, für den Greenpeace geworben und
schiff «Esperanza» vor Ort, um das neu entdeckte und be-             gekämpft hat.
reits bedrohte Amazonas-Riff zu erkunden. Mit einem eige-

Eine Greenpeace-Aktivistin protestiert in Maranhão (Brasilien) gegen die Pläne von Total neben dem Amazonas Riff nach Öl zu bohren.
© Greenpeace/Cynthia Carvalho

                                                                                                                                      9
Unsere Kampagnen und Projekte 2018 - Greenpeace Schweiz
Arktis und Antarktis
An kaum einem anderen Ort der Erde ist der Klimawandel so deutlich sichtbar wie in der Arktis. In den vergangenen 30
Jahren sind 75 Prozent des Meereis-Volumens verschwunden. Klimaforscherinnen und -forscher befürchten, dass das ark-
tische Meer schon im Jahr 2030 das erste Mal komplett eisfrei sein könnte. Die biologische Vielfalt der Arktis und Antarktis
ist durch diesen Wandel bedroht, da viele Arten sich nicht schnell genug an die Veränderungen anpassen können.

Ist die Eisschmelze für die BewohnerInnen der Arktis ein grosses Problem, so kommt sie anderen sehr gelegen: Durch
den Rückgang der Eisbedeckung kann die Ölindustrie in bisher unerreichbare Gebiete vordringen. Die Wahrscheinlichkeit
eines Ölunfalls ist unter den extremen klimatischen Bedingungen jedoch hoch und würde katastrophale Schäden verursa-
chen. Infolge der grossen Risiken und des tiefen Ölpreises haben sich bereits verschiedene Ölfirmen wie Chevron und die
norwegische Statoil aus der Arktis zurückgezogen. Shell hat im September 2015 die Bohrungen in Alaska eingestellt. Seit
2013 ist jedoch der russische Konzern Gazprom am Bohren und andere Konzerne haben sich Bohrrechte gesichert. Der
norwegische Staatskonzern Statoil plant bereits 2017 in der Barentsee nach ÖI zu bohren. Langfristig kann die Arktis nur
durch ein Schutzgebiet von den Ölkonzernen geschützt werden.

Auch die internationalen Fischfangflotten bewegen sich durch das im Frühjahr schneller schmelzende Eis
immer weiter nach Norden. Greenpeace Schweiz unterstützt die internationale Kampagne, sensibilisiert die
Schweizer Öffentlichkeit und Politik und stellt Wissen in Form von Studien und Analysen zur Verfügung. Zu-
dem zeigen wir Konzernen und deren Investoren auf, dass die gefährlichen Ölbohrungen in der Arktis sowie
Antarktis auch für ihr Geschäft zu riskant sind.

Eine Weddell-Robbe schläft während ein Esels-Pinguin vorbeiwatschelt. Greenpeace dokumentiert die einzigartige Artenvielfalt in der
Antarktis. © Greenpeace/Paul Hilton

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Ziele 2018
Schutzgebiet Arktis: Greenpeace fordert in den staaten-            Arktisschutz ist Klimaschutz: Wenn wir einen gefährli-
freien Gewässern rund um den Nordpol ein Schutzgebiet              chen Klimawandel verhindern wollen, müssen wir vor der
und für das weitere Gebiet der Arktis Verbote von Ölboh-           Arktis einen Schlussstrich ziehen. Zusätzliches Öl aus der
rungen und der industriellen Fischerei. Vorbild für das Ark-       Arktis heizt den Klimawandel weiter an und verzögert die
tis-Schutzgebiet ist die Antarktis, die seit 1998 unter Schutz     Umsetzung einer nachhaltigen Lösung der Energiefrage.
steht. Greenpeace kämpft an vorderster Front für die Eta-
blierung des Arktis-Schutzgebietes, sichert die Erfolge aus        Schutzgebiet Antarktis: In der Nähe des antarktischen
dem Vorjahr und führt die Verhandlungen weiter.                    Weddellmeers fischen Trawler nach Krill, kleinen garnelenar-
                                                                   tigen Krebstieren. Als Futterquelle sind sie die Basis für alles
Druck auf Ölkonzerne in der Arktis: Auch nach dem                  antarktische Leben z.B. für Pinguine und Robben aber vor
Rückzug von Shell aus der Arktis hält Greenpeace den Druck         allem auch für die Grosswalarten wie Blau- und Buckelwale.
hoch, dass weitere Ölkonzerne ihre Pläne für Bohrungen in          Greenpeace unternimmt 2018 eine wissenschaftliche Ex-
der Arktis stoppen. Der Kampagnenschwerpunkt zum nor-              pedition, welche Belege für dieses einzigartige Ökosystem
wegischen Staatskonzern Statoil geht 2018 weiter: Die Kla-         liefert und die Forderung nach einem Meeresschutzgebiet
ge von Greenpeace Nordic und die Naturschutzorganisation           stärkt, denn die Antarktis-Kommission CCAMLR muss 2018
“Youth and Nature” gegen neue Ölbohrlizenzen für Statoil           für ein mögliches Schutzgebiet im Weddellmeer stimmen.
wird im Sommer 2018 vor einem Berufungsgericht angehört.

Aktuelle Erfolge
Klimaklage: Mit einer breiten Kampagne konnte 2017 die
Klimaklage gegen die norwegische Vergabe neuer Ölbor-
lizenzen im arktischen Meer weltweit bekannt gemacht
werden. Mit Unterstützung des Greenpeace-Schiffs “Arctic
Sunrise” konnten die bedrohten Naturschätze dokumen-
tiert, eine Zusammenkunft auf den Lofoten von Klägerinnen
und Klägern weltweiter Klimaklagen ermöglicht und die Ak-
tivitäten der Ölbohrplattform “Songa Enabler” unterbrochen
werden.

Schauspieler und Antarktis Botschafter Javier Bardem mit Greenpeace U-Boot Pilot John Hocevar, die den 270 Meter tiefen Meeresboden
untersuchen. Im Hintergrund das Expeditionsschiff Arctic Sunrise. © Christian Aslund / Greenpeace

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Schutz der Wälder
Wälder sind die Lungen und Kohlestoffspeicher der Erde und Heimat für Mensch, Tier und Pflanzen. Trotzdem zerstören wir
sie: Alle zwei Sekunden wird eine Waldfläche von der Grösse eines Fussballfeldes vernichtet. Wissenschaftlichen Untersu-
chungen zufolge ist die Waldzerstörung für ca. 12 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Neben den klima-
tischen Gefahren, die von der Waldzerstörung ausgehen, führt insbesondere das zerstörerische Roden der verbleibenden
Urwälder zum Verlust der Biodiversität. Es passiert gut zur Hälfte illegal und hängt vielfach stark mit Menschenrechtsver-
letzungen und Korruption zusammen.

Haupttreiber der Zerstörung von riesigen Waldflächen ist die Herstellung von Soja, Fleisch, Holz, Palmöl, Papier und Zell-
stoff. Greenpeace konzentriert sich auf jene Waldregionen, die das grösste Potenzial für die Reduktion von CO2 bieten und
eine Schlüsselrolle im Bereich Biodiversität einnehmen. In den vergangenen Jahren waren dies die Wälder Indonesiens
sowie des Kongo- und Amazonas-Beckens. Ebenso fokussiert Greenpeace sich auch auf die schützenswerten Wälder der
nördlichen Hemisphäre, der sogenannte Great Northern Forest oder die Borealen Wälder. Noch vor zehn Jahren schien das
Konzept der «Zero Deforestation» – also Null Urwaldzerstörung – als unrealistisch. Dank der bisherigen Greenpeace-Kam-
pagnen haben aber inzwischen zahlreiche Firmen, Investoren und Regierungen reagiert und Richtlinien eingeführt, welche
die Abholzung von schützenswerten Wäldern prinzipiell ausschliessen.

Greenpeace Schweiz unterstützt die internationale Kampagne, sensibilisiert die Schweizer Öffentlichkeit und
stellt Wissen zur Verfügung (in Form von Studien und Analysen), um aufzuzeigen, welche Instanzen und Insti-
tutionen wo und in welcher Form zur Waldzerstörung beitragen.

Luftaufnahme eines borealen Waldes in Jämtland, Schweden. © Greenpeace/Edward Beskow

Ziele 2018
Amazonas: Die Holz-, Soja- und Rindfleischindustrie ist        rer Arbeit. Auch Landgrabbing und die Entwaldung für Pal-
der Haupttreiber der Zerstörung der Amazonas-Regenwäl-         möl- und Gummiplantagen durch Firmen sind ein wichtiges
der. Hinzu kommen vermehrt verheerende, von Korruption         Thema. Greenpeace fordert diese Firmen auf, die Rechte
geprägte grosse Staudammprojekte. Sowohl durch Auf-            der lokalen Bevölkerung zu respektieren und «Zero Defo-
decken der Liefer- und Produktionsketten von Gütern wie        restation»-Richtlinien umzusetzen.
auch auf der politischen Ebene setzt sich Greenpeace für
den Schutz des Amazonas und seiner indigenen Völker ein.       Indonesien: Die Palmöl-, Papier und Zellstoffindustrie ro-
                                                               det riesige Flächen Urwald und schützenswerte Torfmoor-
Kongobecken: Illegal gerodetes Holz aus der Demokra-           landschaften, um Plantagen anzubauen. Greenpeace wird
tischen Republik Kongo (DRC) und weiteren zentralafrikani-     branchenführende Konzerne weiterhin in die Verantwortung
schen Ländern gerät trotz neuen Holzimportregulierungen        nehmen und überprüft laufend die versprochenen Mass-
weiterhin auf den Markt. Insbesondere die Offenlegung der      nahmen der Konzerne.
Exporte in die EU und nach China stehen im Zentrum unse-

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Boreale Wälder: Die grossen nördlichen Wälder machen               ter Schutz. Dies soll sich ändern. Neben der Wahrung der
fast die Hälfte der intakten Urwaldgebiete weltweit aus. Aus-      Rechte der indigenen Bevölkerung setzt sich Greenpeace
serdem sind sie für unser Klima von entscheidender Bedeu-          auf politischer Ebene für den Schutz der schützenswerten
tung: So speichern die grossen Wälder des Nordens mehr             Borealen Wälder ein. Greenpeace zieht Grosskonzerne zur
Kohlenstoff als alle tropischen Wälder zusammen. Dennoch           Verantwortung und sensibilisiert die Bevölkerung.
stehen heute weniger als 3% dieser für das weltweite Kli-
ma und die Biodiversität wichtigen Waldlandschaften un-

Aktuelle Erfolge
Boreale Wälder: 300 Millionen kanadische Dollar                    Indonesien: Palmöl-Erfolg von Greenpeace Ostasien: Un-
(203.223.000 Euro) ist eine Menge Geld, die Umweltorga-            ter dem starken Druck seiner Kunden und der Zivilgesell-
nisationen verstummen lassen sollte. Erfolg für Greenpea-          schaft hat der malaysische Palmölkonzern FELDA Global
ce und andere Umweltorganisationen, die Borealen Wälder            Ventures (FGV) eingewilligt, über 1’000 Hektaren des Torf-
und die Meinungsfreiheit: Ein US-Gericht setzt dem kanadi-         waldes in Westkalimantan, Indonesien, wiederherzustellen.
schen Forstkonzern “Resolute” klare Grenzen, der Umwelt-           Es ist das erste Mal, dass ein Palmölunternehmen dank
organisationen per Klage mundtot machen wollte.                    Greenpeace gezwungen wurde, Regenwald und Moorland
                                                                   wiederherzustellen.
Kongobecken: Eine Expedition von Greenpeace-Aktivis-
ten und unabhängigen Forschern dokumentierte im afrika-            West-Papua: Ein 3545 Hektaren grosses Stück Regen-
nischen Kongobecken ein Naturphänomen, das seit Beginn             wald des zu Indonesien gehörenden West-Papua wurde
des Jahres 2017 nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen viel       offiziell in gemeinschaftliche Hände gelegt, um von den
Beachtung findet. Es handelt sich um das grösste tropische         Ureinwohnern der Knasaimos-Landschaft auf der Bird‘s
Torfmoor der Welt, einem gewaltigen Kohlenstoffspeicher,           Head Halbinsel von West-Papua geschützt und verwaltet
der geschätzte 30 Milliarden Tonnen CO2 speichert. Das             zu werden. Das Ziel ist es, den Wald vor der drohenden
entspricht der Menge an CO2, die weltweit innerhalb von            Abholzung durch illegalen Holzschlag, Palmölanbau und
drei Jahren durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas            Papierholzplantagen zu schützen.
ausgestossen wird.

Stoffnastuch-Protest: Mit 800 selbstgenähten Taschentüchern protestiert Greenpeace Schweiz 2017 gegen die Abholzung der borealen
Wälder. © Greenpeace/Nicolas Fojtu

                                                                                                                                   13
Greenpeace Photo Award
2012 wurde der «Greenpeace Photo Award» ins Leben gerufen. In Partnerschaft mit namhaften Reportage-Magazinen wie
«GEO» (2014, 2016) und «Du» (2012) unterstützt Greenpeace photographische Arbeiten, die sich mit der Umwelt ausein-
andersetzen. Es werden keine «fertigen» Photos prämiert, sondern Projektideen, die den Künstlerinnen und Künstlern be-
sonders wichtig sind und ihnen am Herzen liegen. Gesucht wird ein neuer Blick auf Umweltthemen. Über die Vergabe des
Awards entscheiden eine internationale Experten-Jury und die Öffentlichkeit, die sich in einem Online-Voting an der Wahl
beteiligt. Mit der Prämierung erhalten die Photographinnen und Photographen einen Produktionsbeitrag mit dem sie ihre
Projektidee möglichst kreativ umsetzen. Die Werke werden in mit Partnern realisierten Publikationen sowie in renommierten
Institutionen wie der Winterthurer Galerie «Coalmine» (2012, 2014, 2016) und am deutschen Umweltfotofestival «Horizonte
Zingst» (2018) sowie im Museum der Arbeit, Hamburg, gezeigt (2016).

Für die Award-Ausschreibung 2018 wurden renommierte Photographinnen und Photographen aus der ganzen
Welt eingeladen. Die Jury setzt sich aus Lars Willumeit, freier Kurator und Dozent Fotofachklasse F+F, Schweiz,
Lars Lindemann, Bildredaktor bei «GEO» sowie Britta Jaschinsky, Photographin, England, zusammen.

Installationsansicht der Ausstellung «Excessocenus» der Jurypreisträger Cristina de Middel /Bruno Morais in der Coalmine Winterthur.
© Greenpeace/Marcel Rickli

Ziele 2018
Ausschreibung: Die Jury wird sieben Photoschaffende                    Qualitätssicherung: Da sich das Netzwerk mit nationalen
nominieren und den Preis der Jury vergeben. Der Preis des              und internationalen Photographinnen und Photographen
Publikums wird via Online-Voting ermittelt.                            ständig erweitert, kann Greenpeace die Qualität und den
                                                                       thematischen Fokus in der visuellen Kommunikation konti-
Ausstellungen: 2018 werden die Jurypreisträger Cristina                nuierlich steigern.
de Middel und Bruno Morais (siehe unten) in der Galerie
«Coalmine» in Winterthur gezeigt. Die Arbeit von Jurypreis-            Netzwerke: Die Zusammenarbeit mit Partnern im Print-
träger Gideon Mendel (siehe unten) wird am Umweltfotofes-              bereich (Magazine) und Fachpersonen (Jury) ermöglicht es
tival Zingst gezeigt.                                                  den Greenpeace-Bildredaktionen, neue Kontakte in Medi-
                                                                       en, Kultur und Gesellschaft aufzubauen.
Sensibilisierung: Greenpeace kann dank eindrücklichen
Bildern die breite Bevölkerung auf Umweltthemen aufmerk-               Partizipation: Der Publikumspreis involviert die breite Öf-
sam machen. Zudem spricht die Bekanntmachung des                       fentlichkeit und schafft nachhaltig Resonanz.
Awards in beliebten Magazinen, via Internet und in Ausstel-
lungen neue Zielgruppen an.

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Installationsansicht der Ausstellung «Excessocenus» der Jurypreisträger Cristina de Middel /Bruno Morais in der Coalmine Winterthur.
© Greenpeace/Marcel Rickli

Aktuelle Erfolge
Umsetzung Photo Award 2016: Für die Award-Aus-                         die Abholzung des Amazonas-Regenwalds dokumentiert.
schreibung 2016 wurden Photographinnen und Photogra-                   2017 wurden die drei Gewinner-Projekte 2016 umgesetzt.
phen aus den 5 Kontinenten Asien, Afrika, Europa sowie                 Die mit dem Jurypreis prämierte Arbeit «Excessocenus»
Nord- und Südamerika eingeladen. Eine internationale Jury              von Cristina de Middel und Bruno Morais setzte sich mit
mit Peter Pfrunder, Direktor der Fotostiftung Schweiz, Ruth            der Ressourcenübernutzung, der Überfischung, dem Mas-
Eichhorn, Bildredaktorin beim Magazin «GEO» sowie Azu-                 sentourismus und der Energieverschwendung auseinander.
buike Nwagbogu, Gründer des Lagos Photofestivals, Nige-                Die Fotostrecke erschien mit einem Interview in der Apri-
ria, nominierte 12 Arbeiten für ein Public Voting und vergab           lausgabe 2018 des Schweizer Greenpeace Magazins. Die
zwei Jurypreise. Im September 2016 wurde über das Web-                 NZZ und das Schweizer Kunstbulletin berichteten über die
portal www.photo-award.org der Publikumspreis in einer                 Arbeit. Die Arbeit «Drowning World» des zweiten Jurypreis-
öffentlichen Abstimmung bestimmt. Er ging an die Marizil-              trägers, Gideon Mendel, über den Klimawandel, wird im
da-Gruppe für die Arbeit «Leben und Sterben für den Re-                Frühsommer am Zingster Umweltfotofestival zu sehen sein
genwald», die den Kampf einer Gruppe von Frauen gegen                  und die Fotostrecke im September in «GEO».

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Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

    Resist Trump Banner Aktion in Washington D.C. An Präsident Trump’s fünftem Arbeitstag, fahren Greenpeace AktivistInnen
    win der Nähe des Wihte Houses einen «RESIST-Banner» an einem Kranen aus. © Kate Davison / Greenpeace
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