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Magazin Unsere Wirtschaft Ausgabe 1-2/2018 Region Region Region Vision: Coburg als mögliche Unternehmer Wolfgang Schulze Konjunktur: Heimische Wirtschaft „Digitale Freiheitszone“ mit Staatsmedaille ausgezeichnet stark ins neue Jahr gestartet Datenschutz: Ab Mai drohen neue Bußgelder
2 Inhalt Region Coburger Ausnahme-Unternehmer Michael 6 Stoschek vollendete 70. Lebensjahr Brose will in Coburg innerhalb von drei Jahren 7 weitere 180 Millionen Euro investieren Freistaat Bayern zeichnete Rödentaler Möbel- 8 händler Wolfgang Schulze mit Staatsmedaille aus Kunststoffspezialist Gaudlitz schließt 9 transatlantische Kooperationsvereinbarung Standortpolitik Technologietransferzentrum Automotive Coburg 10 will Kraftstoffforschung fortsetzen Spezial IHK-Konjunkturbericht zum Jahresbeginn: 11 Heimische Wirtschaft legt erneut weiter zu Aus- und Weiterbildung Habermaass (Bad Rodach) hat zum 10. Mal einen 14 Jahrgangsbesten auf nationaler Ebene ausgebildet 16 IHK-Pilotprojekt auf Wunsch von Unternehmen erweitert Förderung des Freistaates Bayern erleichtert 15 Mittelständlern, Weiterbildungschancen zu nutzen Zusätzliche Berufsausbildungen bei „1+3“ Sonderthema: lT und Büroorganisation Im Rahmen des öffentlich geförderten ten Fachkräftebedarfs in diesen Berufen IHK-Informationsveranstaltung zu den neuen 17 Datenschutzauflagen am 21. Februar 2018 IHK-Pilotprojekts „1+3“ können junge angeregt. Zum Start der entsprechen- Bußgeld droht: Landesamt für Datenschutz kündigt 18 Flüchtlinge jetzt auch zu Fachlageris- den „1+3“-Modellklasse werden 12 ge- Überprüfung kommerzieller Websites an ten und Fachkräften für Lagerlogistik eignete Teilnehmer benötigt, mit denen ERP-Systeme sollen Unternehmen schneller, 19 ausgebildet werden. Dies hatten Unter- Unternehmen Ausbildungsverträge ab- effizienter und schlagkräftiger machen nehmen vor dem Hintergrund des aku- schließen müssen. Existenzgründung und Unternehmensförderung Online-Datenbank für Start-ups und Investoren 22 soll Förderprogramm „INVEST“ beschleunigen 23 Zukunft.Coburg.Digital startet neuen Service Innovation und Umwelt Informationen im Vorübergehen direkt aufs Smartphone Förderrichtlinien für Energieberatung: weniger 24 Geld - jedoch mehr Möglichkeiten Mithilfe stationärer Bluetooth-Senso- Intel hat Mühe, schwerwiegende Sicherheitslücke 25 ren, sogenannten „Beacons“, können in in Computerprozessoren zu stopfen Coburg ab sofort Informationen direkt auf die Smartphones vorübergehen- Wirtschaftsjunioren der Passanten gesendet werden, sofern Landesverband erklärt Coburger Dr. Florian Bertges 26 durch offizielle Auszeichnung zum „Mittelstandshelden“ diese eine entprechende App installiert und aktiviert haben. Der zunächst tou- International ristisch genutzte neue Service ist auch Im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht sind auch 27 für Unternehmen interessant. 2018 eine Reihe von Änderungen zu beachten Recht EuGH: Hersteller von Luxuswaren dürfen Vertrags- 28 4 MdB Sattelberger will Umfeld für Hightech-Gründungen verbessern händlern bestimmte Verkaufsplattformen verbieten Erstmals „Dinner Speech“ bei der IHK zu Coburg Landesarbeitsgericht definiert Ausnahmen für 29 geschlechtsspezifische Personalsuche im Handel In der ersten „Dinner Speech“ bei der IHK Experten für neues Versicherungsvertriebsrecht 30 in IHK-Verstaltung gefragte Ansprechpartner zu Coburg hat der Bundestagsabgeord- nete Dr. h. c. Thomas Sattelberger seine Bekanntmachungen Vorschläge erläutert, wie auch Coburg Beitragsordnung der IHK zu Coburg 32 die digitale Transformation von Wirt- Gebührenordnung der IHK zu Coburg 35 schaft und Gesellschaft zu ihrem Vorteil Nachtragswirtschaftssatzung 2017 der IHK zu Coburg 36 gestalten könnte. Sattelberger plädiert Wirtschaftssatzung 2018 der IHK zu Coburg 36 für besonders geförderte „Digitale Frei- heitszonen“. Unsere Wirtschaft 1-2/2018
Editorial 3 An der Zeit: – Entlastungen für Innovationen! – „Rekord“ ist derzeit ein viel benutztes Wort, Einen hoch interessanten Ansatz hat der ehemalige Vorstand in um die wirtschaftliche Lage zu beschreiben: diversen Dax-Unternehmen, der jetzige Bundestagsabgeordnete Rekord-Steuereinnahmen, -Beschäftigung, -Exportgeschäft, Thomas Sattelberger, in seinem Vortrag im Anschluss an unsere -Überschuss etc. IHK-Vollversammlung vorgestellt (Bericht auf Seiten 4 und 5). Tatsächlich befinden wir uns aktuell in einer Position der wirt- Er spricht sich für „digitale Freiheitszonen“ aus, mit besonders schaftlichen Stärke, was allerdings zugleich die Gefahr von „Wei- günstigen Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit von ter so“ mit sich bringt – während die rasante Entwicklung auf Start-ups mit etablierten Firmen und projektbezogene Gemein- den Märkten ständig neue Fakten schafft. Zu berücksichtigen schafts-Forschung von Hochschulen und Unternehmen, um Di- ist auch, dass unsere gegenwärtige Prosperität vor allem auf gitalisierungsprozesse motivierend voranzubringen. zyklisch schwankenden Faktoren basiert: wie z.B. verbesserte Unternehmenserträge, niedrige Leitzinsen, gute Arbeitsmarkt- Der Wirtschaftsraum Coburg mit innovativen Unternehmern, entwicklung – wofür es leider keine langfristigen Garantien der Hochschule, dem Fraunhofer-Anwendungszentrum, unse- gibt. Deshalb brauchen wir wettbewerbsfähige Rahmenbedin- rem Technologietransferzentrum TAC und Gründungsinitiati- gungen, auf die wir langfristig zuverlässig bauen können, da- ven wie dem Netzwerk „Zukunft.Coburg.Digital“ bietet sich mit mit beispielsweise auch unsere exportorientierten Coburger idealen Bedingungen als Pilotregion für eine „digitale Freiheits- Unternehmen weiterhin zu sprudelnden Steuerquellen und zone“ geradezu an. „Wir werden nacharbeiten!“ Wohlstand beitragen können, Investitionen tätigen, Arbeits- plätze erhalten und neue schaffen können. Um es klar herauszustellen: Für unseren derzeit starken Coburger Wirtschaftsstandort – wie für Oberfranken generell – kommt es Es herrscht in der Tat Handlungsbedarf angesichts von Themen, jetzt darauf an, mit strategischem Weitblick über Innovations- wie Demographiewandel, Fachkräftesicherung, Digitalisierung, projekte die Zukunftsfähigkeit zu festigen. Demgegenüber sind Mobilität, internationaler Protektionismus und Steuerwettbewerb. konsumbasierte Ausgabenambitionen der designierten Koali- Die Verkündung der designierten Koalitionäre, auf Steuererhö- tionäre – wie Einführung einer Grundrente, Stabilisierung des hungen zu verzichten, ist nach einer Legislaturperiode mit kos- Rentenniveaus auf 48 % etc. – Wegweiser in die falsche Rich- tenzehrenden, sozialpolitischen Projekten schlichtweg zu wenig. tung. Solche Wohltaten sind kostspielig, reißen Löcher in den Uns geht es gar nicht um Steuergeschenke, sondern um Chan- Haushalt und müssen bei der nächsten Rezession wieder über cengleichheit. Entlastungen unserer Firmen sind dringend ge- Zuschüsse oder steigende Beiträge finanziert werden. boten, beispielsweise über bessere Abschreibungsmöglichkeiten, wettbewerbsgerechte Ertragssteuersätze, Belohnung von For- Umdenken ist dringend angezeigt, die Rückbesinnung auf schung und Entwicklung oder auch Senkung der EEG-Umlage. alte Zeiten ist aufzugeben, Politik muss sich ernsthaft und Stattdessen lassen die bislang bekannt gewordenen Sondie- sachorientiert mit den Themen unserer Tage und der Zukunft rungsergebnisse kontraproduktiv Mehrbelastungen bei Lohn- beschäftigen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Bereit- zusatzkosten erwarten. Erschwerend kommt außerdem hinzu, schaft dazu derzeit kaum zu erkennen ist, wo es uns doch so dass die Senkung der Unternehmenssteuern in den USA, Groß- gut geht, mit Rekord-Steuereinnahmen, -Beschäftigung, -Ex- britannien und Frankreich unsere Wirtschaft im internationa- portgeschäft, -Überschuss etc. len Wettbewerb enorm herausfordern wird. Es wäre schön, wenn ich eines Besseren belehrt würde. Es gilt deshalb umso mehr, den gegenwärtig üppigen finanziel- len Spielraum für Entlastungen zugunsten von Innovationen Ihr und Modernisierung zu nutzen. Und zur nachhaltigen Siche- rung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes sind eben auch politische Visionen und Mut erforderlich. Friedrich Herdan, Präsident Unsere Wirtschaft 1-2/2018
4 Titelthema Thomas Sattelberger und IHK-Präsident Friedrich Herdan sind sich einig, dass das Verständnis von Digitalisierung in der Wirtschaft nicht auf „Industrie 4.0“-Fabriken beschränkt sein darf. VISION MIT POTENZIAL: COBURG ALS „DIGITALE FREIHEITSZONE“ Im Anschluss an die IHK-Vollversammlung ging es um die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft Mit einem Veranstaltungsteil im neuen Format ist die letz- te IHK-Vollversammlung des Jahres 2017 ausgeklungen. Zum Dinner mit Dinner Speech konnte Präsident Fried- rich Herdan zahlreiche Vollversammlungsmitglieder so- wie Ehrengäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft begrüßen. Festredner war Dr. h.c. Thomas Sattelberger, der vor seinem Mandat als Bundestagsabgeordneter über viele Jahre als Top-Manager in Dax-Konzernen wie Luft- hansa, Continental und Telekom tätig war. I n seiner Begrüßung wies Präsident Herdan darauf hin, dass die exportstarke Coburger Wirtschaft außer vom globalen Wettbewerb insbesondere durch zwei Entwicklungen gefor- dert wird: der Wandel Chinas von einer verlängerten Werkbank hin zum internationalen Schwergewicht im Maschinenbau so- Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel (links) bedankt sich mit wie die rasante Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft einem Präsent bei Thomas Sattelberger für seine informativen in den USA. „Deshalb ist es entscheidend wichtig, unsere bisher Ausführungen. noch gefragten Stärken in den Bereichen Automotive, Maschi- nen- und Anlagenbau durch digitale Kompetenz schnellstmög- rung, Innovations- und Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft und lich auszubauen und abzusichern“, betonte der IHK-Präsident. Gesellschaft ging Thomas Sattelberger in seinem Festvortrag Als Experte für Themenbereiche wie Gründungen, Digitalisie- auf diese Punkte ein. Unsere Wirtschaft 1-2/2018
Titelthema 5 „Wir laufen Gefahr, zur verlängerten Werkbank der Big-Data- Konzerne zu werden“, so Sattelberger. Deshalb sei die digita- le Transformation der deutschen Wirtschaft unerlässlich. Für das Gelingen dieses Prozesses braucht es laut Sattelberger: - die Erneuerung etablierter Unternehmen, - Start-ups für Quantensprung-Innovationen sowie - Zusammenarbeit und Austausch zwischen bestehenden und aufstrebenden Firmen. Zudem sei es notwendig, das Verständnis von Digitalisierung nicht auf die „Industrie 4.0“-Fabrik zu begrenzen: „Wir brau- chen nicht nur smarte Unternehmen, sondern vor allem Smart Services“, betonte Sattelberger. Die Politik müsse entsprechen- de Rahmenbedingungen schaffen, forderte der Festredner und warb in diesem Zusammenhang für seine Idee digitaler Frei- heitszonen, verzahnt mit mittelständisch-industriellen Clus- tern im ländlichen Raum. Digitalisierung zügig vorantreiben MdB Thomas Sattelberger will „digitale Freiheitszonen“ mit In diesen klar abgegrenzten Regionen sollten besonders güns- besonders günstigen Rahmenbedingungen für Hightech- tige Rahmenbedingungen für junge, forschungsintensive Gründungen mit mittelständisch-industriellen Clustern verzahnen. Hightech-Gründungen sowie innovative Mittelstandstöch- ter oder Spin-offs herrschen: günstiges Bauland und Gebäu- deinfrastruktur, schnelles Internet, reduzierte Einkommens-, Wirtschaftsplan und -satzung 2018 Körperschafts- und Gewerbesteuern, Deregulierung von Vor- einstimmig verabschiedet schriften und Bürokratie, steuerliche Innovationsförderung In der Sitzung der IHK-Vollversammlung informierte Präsident sowie Vernetzung von Gründer- und Transferzentren mit ex- Friedrich Herdan über die aktuelle Geschäftslage der Coburger zellenten, praxisorientierten Hochschulen. Ein entscheidender Wirtschaft, die noch als überwiegend gut eingeschätzt wird. Erfolgsfaktor ist dabei laut Sattelberger, „dass an der Hochschu- Das Wachstumstempo, insbesondere in der Industrie, verläuft le leidenschaftliche Überzeugungstäter solche Entwicklungen jedoch etwas abgeflacht. vorantreiben“. Als gelungenes Beispiel einer solchen Sonder- Ausführlich ging Herdan auf die finanzielle Situation der IHK wirtschaftszone nannte er den 1968 gegründeten südfran- zu Coburg und die hohen monetären Anstrengungen der letzten zösischen Technologie-Campus Sophia Antipolis, wo heute Jahre in Modernisierung, Projektumsetzung und Beitragssen- 1350 Unternehmen, 34.000 Hightech-Arbeitsplätze und 60 kungen ein. Dem gesetzlich geforderten Abbau der Liquidi- Bildungszentren angesiedelt sind. tätsrücklage ist die IHK zu Coburg durch temporäre Senkung des Umlagesatzes von 0,18 auf 0,15 % für die Jahre 2016 und Coburg bietet ideale Bedingungen 2017 nachgekommen, der zuvor über zehn Jahre konstant war. „Eloquent, ehrlich, ein Highlight.“ Mit diesen Worten bedankte Für 2018 wurde eine Wirtschaftsplanung mit ausgeglichenem sich Friedrich Herdan bei dem Festredner für die „grandiosen Ergebnis vorgelegt. Um dies zu erreichen, hat der Finanz- und Ausführungen“. Die Idee digitaler Freiheitszonen gefiel dem Etatausschuss vorgeschlagen, dass ab 2018 wieder der Umla- IHK-Präsidenten: „Diesen Gedanken sollten wir gemeinsam gesatz von 0,18 % gilt und die Grundbeiträge moderat ange- mit unserer Hochschule weiterentwickeln.“ Die Charakterisie- hoben werden. Die Vollversammlung hat Wirtschaftsplan und rung der Regionen, die Thomas Sattelberger zur Einrichtung Wirtschaftssatzung 2018 einstimmig verabschiedet. digitaler Freiheitszonen präferiert, klinge ein Stückweit wie Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel gab einen Über- eine Beschreibung des Wirtschaftsraums Coburg: Die Region blick über die Jahreszielplanung der IHK zu Coburg, die auf den ist vom demografischen Wandel stark betroffen. Coburg ver- strategischen Zielen „Coburg als starken Wirtschaftsraum in fügt über mehrere Entwicklungskeimzellen, beispielsweise die Nord-Bayern weiterentwickeln“, „Unternehmen sensibilisieren, Hochschule für angewandte Wissenschaften, das Fraunhofer- befähigen und stärken“, „Hoheitliche Aufgaben aktiv mitge- Anwendungszentrum für Drahtlose Sensorik sowie das Tech- stalten und erfüllen“ sowie „Interne Performance auf ein ho- nologietransferzentrum Automotive. Außerdem existieren in hes Niveau heben und halten“ fußen, und geht ausführlich auf Coburg erfolgversprechende Gründungsinitiativen: insbeson- die aktuellen Förderprojekte ein. dere das Netzwerk „Zukunft.Coburg.Digital“ und das Förder- projekt „Innovative Hochschule“. Die IHK zu Coburg treibt das Thema weiter, zwischenzeit- lich wurden vertiefende Gespräche geführt, um auszuloten, wie eine solche Freiheitszone für unseren Wirtschaftsraum realisiert werden kann. Unsere Wirtschaft 1-2/2018
6 Region Prägende Unternehmerpersönlichkeit der Wirtschaftsregion IHK zu Coburg gratuliert ihrem früheren Präsidenten Michael Stoschek zur Vollendung des 70. Lebensjahrs regelmäßig mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung aus. Außerhalb von Brose übernahm Michael Stoschek Verantwortung als Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Han- delskammer zu Coburg und von 2007 bis 2008 als Präsident. In seiner Geburts- stadt Coburg setzt er sich für den Er- halt der historischen Bausubstanz ein, engagierte sich für die Neugestaltung des Marktplatzes und initiierte mit wei- teren Unternehmern und Architekten das „Neue Innenstadtkonzept“. Von 2004 bis 2016 war er Vorsitzender des Kura- toriums der Stiftung Weltkulturerbe der Stadt Bamberg. Auf Betreiben von Michael Stoschek fördert die Brose Unternehmensgrup- pe seit Jahrzehnten an ihren weltweiten Standorten Sport, Bildung, Kultur und So- ziales. Privat engagiert er sich auf viel- Michael Stoschek vor Fertigungsanlagen der Brose Gruppe fältige Weise: Er unterstützt mehr als 50 Institutionen, Projekte und Personen in Im engsten Familienkreis hat Michael schäftigte das Unternehmen fast 1.000 seiner Heimatgemeinde Ahorn, der Re- Stoschek, Vorsitzender der Gesell- Mitarbeiter in Coburg und erzielte einen gion und in aller Welt. schafterversammlung der Brose Gruppe, Umsatz von 55 Millionen Deutsche Mark Für sein unternehmerisches Wirken er- im Dezember seinen 70. Geburtstag (28 Mio. Euro). hielt Michael Stoschek 2003 den Initia- gefeiert. Ende der 1980er-Jahre startete Michael tivpreis der Stiftung Industrieforschung. Stoschek mit den ersten beiden Aus- Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes D er in Coburg geborene Enkel von Fir- landsstandorten im britischen Coventry 1. Klasse, wurde mit dem Bayerischen mengründer Max Brose übernahm und im spanischen Rubi die Internatio- Verdienstorden gewürdigt, als Familien- 1971 das Metallwerk und entwi- nalisierung von Brose. Im Sinne seines unternehmer des Jahres ausgezeichnet ckelte es zu einem weltweiten Hersteller Großvaters legte er großen Wert auf und hat die Goldene Ehrennadel der In- mechatronischer Komponenten und Sys- eigenfinanziertes Wachstum. Möglich dustrie- und Handelskammer zu Co- teme für Fahrzeugtüren und -sitze, wie wurde dies auch durch die Zurückhaltung burg erhalten. auch von Elektromotoren und Elektronik. der Gesellschafter bei den Entnahmen. Auch als Leistungssportler machte er Er startete die Internationalisierung des Systematisch baute der geschäftsfüh- sich einen Namen: Michael Stoschek war Familienbetriebs: Unter seiner Führung rende Gesellschafter das Unternehmen zweimal bayerischer und viermal fränki- expandierte Brose in dreieinhalb Jahr- zu einem weltweit tätigen Mechatronik- scher Meister im Springreiten. 2006 wur- zehnten in 19 Länder, zugleich stieg der Spezialisten aus. de er Europameister im Rallyesport mit Umsatz um nahezu das Hundertfache. 2005 zog sich Michael Stoschek aus historischen Fahrzeugen. Beim neunma- Seit 2006 vertritt Michael Stoschek im dem operativen Geschäft zurück und ligen deutschen Basketballmeister Brose Unternehmen die Interessen der Eigen- übernahm den Vorsitz der Gesellschaf- Bamberg ist er Aufsichtsratsvorsitzender. tümerfamilie. terversammlung. Zu diesem Zeitpunkt Die IHK zu Coburg gratuliert Michael Nach dem Abitur am Gymnasium Casi- hatte sich der Umsatz von Brose auf Stoschek zum Geburtstag und dankt für mirianum in Coburg absolvierte Michael 2,2 Mrd. Euro erhöht, die Zahl der Stand- sein vielfältiges, herausragendes Engage- Stoschek eine Stammhauslehre bei der orte war weltweit auf 39 angewachsen ment zum Wohle des Wirtschaftsraums Siemens AG. Auf Wunsch seines ver- und der Automobilzulieferer beschäftig- Coburg und der IHK-Organisation, ver- storbenen Großvaters übernahm er am te fast 9.000 Mitarbeiter. Bis heute ver- bunden mit dem Wunsch für anhaltende 1. Oktober 1971 im Alter von 23 Jahren tritt Michael Stoschek die Interessen der Gesundheit, Schaffenskraft und Erfül- die Leitung des damaligen Metallwerks Eigentümer gegenüber dem Manage- lung. Max Brose & Co. Zu diesem Zeitpunkt be- ment und nach außen und tauscht sich Unsere Wirtschaft 1-2/2018
Region 7 Brose legt im Wachstum weiter kräftig zu Umsatz auf 6,3 Mrd. Euro gestiegen - Milliarden-Investitionen geplant Die Brose Gruppe hat ihr Geschäfts- der Entwicklung eigener Produkte wer- volumen auch im Jahr 2017 ausgebaut den auch Kooperationen zum Ausbau und erwartet eine Umsatzsteigerung unseres Produktportfolios beitragen“, von 2,6 Prozent auf knapp 6,3 Mil- betonte Otto. liarden Euro. 2017 gab die Brose Gruppe 525 Mio. Euro beziehungsweise 8 Prozent vom Die Probleme der Rödentaler Hummel- Manufaktur sieht Bernd Förtsch im B is 2025 rechnet die Geschäfts- Umsatz weltweit für Forschung und Ent- führung mit einem Umsatz von wicklung aus. Gleichzeitig wurden rund Vertrieb. 9,5 Mrd. Euro. Zwischen 2018 und 400 Mio. Euro in Produktionsanlagen, 2020 investiert das Familienunterneh- Informationstechnologie sowie in den Hummel-Figuren sollen men 1,4 Mrd. Euro. Ausbau der Immobilien investiert. An gerettet werden „Auch im Jahr 2017 konnte Brose sei- seinen fränkischen Standorten Coburg, Bernd Förtsch übernimmt ne Marktposition ausbauen und stärker Bamberg und Würzburg wird Brose in Rödentaler Manufaktur wachsen als die Branche. Die für unse- den nächsten drei Jahren mehr als 300 re Eigenfinanzierung wichtige Zielren- hochqualifizierte Mitarbeiter einstellen, Der Kulmbacher Unternehmer dite konnten wir erreichen“, erklärte um die technologischen Entwicklungen für Bernd Förtsch übernimmt die tra- der bis 31.12.2017 Vorsitzende der Bro- das geplante Wachstum voranzutreiben. ditionsreiche Hummel Manufak- se Geschäftsführung, Jürgen Otto, bei tur in Rödental. der Versammlung von Gesellschaftern Hohe Investitionen in Coburg D und Beiräten in Bamberg. Seit der Wirt- Am Standort Coburg investierte Brose as Unternehmen musste im No- schaftskrise 2009 hat Brose das ach- im vergangenen Geschäftsjahr rund 50 vember zum wiederholten Mal te Jahr in Folge sein Geschäftsvolumen Mio. Euro. Mit mehr als 3.300 direkten Insolvenz anmelden und soll nun ausweiten können. und 2.000 indirekten Beschäftigten bei von Grund auf neu aufgestellt wer- Alle Geschäftsfelder des Familien- Zulieferern ist der Mechatronik-Spezia- den. Rödental wird als Produktions- unternehmens trugen zu der positiven list der größte Industriearbeitgeber der standort beibehalten, ein Großteil der Entwicklung bei: Das von Bamberg aus Region. In den kommenden drei Jahren Belegschaft wird übernommen. Kern- geführte Geschäft mit Türsystemen er- sind Investitionen in Höhe von rund 180 punkt der Sanierung wird ein völ- wirtschaftete 3,2 Mrd. Euro (+2,7 %) und Mio. Euro in die Coburger Immobilien und lig überarbeitetes Vertriebskonzept. steuerte die Hälfte des Gruppenumsat- Produktionsanlagen geplant. „Das Problem der vergangenen Jahre zes bei. Das weltweite Geschäft mit Sitz- Im Raum Bamberg investierte Brose lag weder in der Produktion noch bei systemen wird von Coburg aus gesteuert im vergangenen Geschäftsjahr rund 22 den Figuren selbst“, so Bernd Förtsch. und wuchs um 1,7 Prozent auf über 2 Mio. Euro. Mit 2.200 Beschäftigten ist So soll der Fokus zukünftig auf Mrd. Euro. Die Sparte Elektromotoren das Familienunternehmen zweitgröß- dem Direktvertrieb und einem um- aus Würzburg setzte über 1 Mrd. Euro ter Industriearbeitgeber. Rund 130 Mio. fassenden Community-Konzept zur um und legte vor allem bei zukunftsge- Euro werden zwischen 2018 und 2020 Einbindung der großen Sammlerge- richteten Produkten zu. So verbesserte im Bamberger Raum investiert, unter an- meinde liegen. sich der Umsatz mit mechatronischen derem ist die nächste Ausbaustufe auf „Hummel ist ein weltbekanntes Tradi- Antrieben trotz auslaufender Erzeugnis- dem Gelände am Berliner Ring geplant. tionsunternehmen aus meiner Heimat se um 2,7 Prozent. Weltweit hat die Bro- Für einen neuen, am Standort Würzburg Oberfranken“, erklärt Förtsch weiter, se Gruppe 2017 rund 1.000 neue Stellen entwickelten, elektrischen Kältemittelverdich- „eine starke Marke mit einer langen geschaffen. Zurzeit arbeiten 25.600 Mit- ter hat Brose zum Jahresende einen Groß- Historie und Spitzen-Produkten, die arbeiter an 60 Standorten in 23 Ländern, auftrag erhalten: Über einen Zeitraum von wie kaum eine andere für deutsche davon 8.600 in Deutschland. 10 Jahren liefert der Mechatronik-Spezialist Handwerkskunst und Tradition steht. Die Entwicklungen in der Automobil- ab 2021 mehr als zwei Millionen Systeme Diese Tradition soll auch in Zukunft industrie hin zu mehr Elektrifizierung an einen Premiumhersteller. In das Würz- fortbestehen. In diesen unruhigen Zei- und der anhaltende Bedarf an Komfort burger Werk investierte der Automobilzu- ten muss man dafür sorgen, dass alte und Sicherheit sind die Basis für weite- lieferer 2017 fast 40 Mio. Euro. Mit über Werte erhalten und gepflegt werden.“ res Wachstum der Brose Gruppe. „Mit 1.800 Beschäftigten ist Brose der größte Begleitet wurde die Insolvenz vom unserer Kompetenz in der Verbindung Industriearbeitgeber in der Residenzstadt. Fachanwalt für Insolvenzrecht Klaus- von Mechanik, Elektrik, Elektronik und Aus dem Investitionsprogramm der Jah- Christof Ehrlicher von der Kanzlei Sensorik sind wir für neue Anwendun- re 2018 bis 2020 entfallen rund 130 Mio. Linse & Ehrlicher aus Coburg. gen im Fahrzeug gut aufgestellt. Neben Euro auf Würzburg. Unsere Wirtschaft 1-2/2018
8 Region Wolfgang Schulze mit Staatsmedaille ausgezeichnet Freistaat würdigt besondere Verdienste des Rödentaler Möbelhändlers um die bayerische Wirtschaft Der Freistaat Bayern hat den Röden- taler Unternehmer Wolfgang Schul- ze, Inhaber der nach ihm benannten Möbelstadt Schulze, mit der Staats- medaille für besondere Verdienste ausgezeichnet. D amit würdigt der Freistaat eine im Möbel-Einzelhandel bemer- kenswerte unternehmerische Er- folgsgeschichte, die 1964 mit einer Raumausstatter-Lehre im elterlichen Unternehmen begann und 1987 zur Über- nahme der Geschäftsführung des vom Zur hohen Staatsauszeichnung gratulierten Wolfgang Schulze (v. l.): Corinna Boerner von Vater aufgebauten Einrichtungshauses der Regierung von Oberfranken, IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel, Staatssekre- in Rödental führte. Wolfgang Schulze tär Josef Pschierer, Rödentals Bürgermeister Marco Steiner, Coburgs Landrat Michael Busch, Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Rödentals Altbürgermeister Gerhard Preß. entwickelte daraus das heute größte in- habergeführte Möbelhaus zwischen Er- zwischen jährlich bis zu 15 Ausbildungs- engagiert er sich seit Jahren als stellver- furt und Bamberg mit zwei Standorten plätze zur Verfügung. Schulze liege seine tretender Kreisvorsitzender für die Stadt in Rödental und Ilmenau. Heimat sehr am Herzen und er setze sich und den Landkreis Coburg im Handels- Wirtschaftsministerin Ilse Aigner er- über sein eigenes Unternehmen hinaus verband Bayern e. V. sowie in vielfälti- innerte bei der feierlichen Auszeichnung für die Wirtschaft der Region Oberfran- ger Art und Weise für Gemeinwesen und in München daran, dass im Zuge der Ex- ken ein. Seit 1991 ist der Unternehmer soziale Projekte. pansion insgesamt rund 250 Arbeitsplät- Mitglied der IHK-Vollversammlung und Die Industrie- und Handelskammer ze in Oberfranken geschaffen wurden. bringt seine Erfahrung aktiv im Einzel- zu Coburg gratuliert herzlich zur hohen Außerdem stelle das Unternehmen in- handelsausschuss ein. Darüber hinaus Auszeichnung. Goldbeck goes Coburg Baudienstleister eröffnet Büro in Dörfles-Esbach Die Goldbeck GmbH, Deutschlands Nachunternehmen und Dienstleistern größtes inhabergeführtes Bauunter- weiterentwickeln, mit denen wir regio- nehmen, eröffnet einen Vertriebs- nale Bauprojekte gemeinsam realisieren“, standort bei Coburg. freut sich der zukünftige Büroleiter And- reas Truckenbrodt auf die neuen Aufgaben. D amit ermöglicht das Unterneh- Zur feierlichen Einweihung der Büro- men im Sinne seiner dezentralen räume in Dörfles-Esbach mit rund 30 Organisation einen noch engeren geladenen Gästen gratulierte Hauptge- Kontakt zu Kunden und Dienstleistern schäftsführer Siegmar Schnabel im Na- Jubiläum im im nördlichen Oberfranken. Die nächst- men der IHK zu Coburg. Qualität und Landgasthof Rose größeren Standorte befinden sich in Stärke verbindet Goldbeck und den Wirt- Nürnberg sowie im thüringischen Suhl. schaftsraum Coburg, stellte er fest. Mit Zu erfolgreichen 25 Jahren als Gastro- nom konnte IHK-Hauptgeschäftsführer „Wir sind professioneller Ansprech- 5.100 Mitarbeitern, einem Umsatz von Siegmar Schnabel IHK-Vollversammlungs- partner für das Planen, Realisieren und rund 2,5 Mrd. Euro und 40 Niederlassun- mitglied Thomas Rose gratulieren. Dieser Betreuen komplexer Bauprojekte in den gen in Deutschland sowie in sechs Län- hatte 1992 die seit 1730 familiengeführte Landkreisen Coburg und Kronach so- dern Europas agiere das Unternehmen Traditionsgaststätte „Landgasthof Goldene wie der Stadt Coburg. Der neue Stand- höchst erfolgreich. Erst vor wenigen Wo- Rose“ in Grub am Forst von seinen Eltern übernommen und engagiert sich darüber ort bei Coburg ermöglicht es uns, noch chen wurde Goldbeck als „Entrepreneur hinaus im Hotel- und Gaststättenverband schneller und direkter auf die Bedürfnis- Of The Year 2017“ ausgezeichnet, der re- sowie IHK-Prüfungsausschuss. se der Kunden vor Ort eingehen zu kön- nommierte Wirtschaftspreis honoriert nen. Zudem möchten wir unser Netz aus unternehmerische Spitzenleistungen. Unsere Wirtschaft 1-2/2018
Region 9 Gaudlitz vereinbart Kooperation Neue Veranstaltungs- Zusammenarbeit mit Plastiques Moore (Kanada) – Vertriebsbüro in USA reihe gestartet Der Coburger Kunststoffspezialist strategische Zusammenarbeit, um inter- Fachvorträge für planende und Gaudlitz erweitert sein internationales national noch flexibler agieren zu können ausführende Firmen Produktionsnetzwerk. Eine Koopera- und gleichzeitig noch näher an unseren M tion mit dem kanadischen Präzisions- Kunden zu sein“, erklärte der Geschäfts- it einem Fachvortrag zum spritzgussunternehmen Plastiques führer der Gaudlitz-Gruppe, Niels Roe- derzeit hoch aktuellen Thema Moore Inc. ebnet den Einstieg in die lofsen. Entsprechend können ab sofort im Tiefbau – „Homogenbe- NAFTA-Region. auch Aufträge mit Entwicklung und Fer- reiche“ – Neuordnung von Boden- tigung im nordamerikanischen Raum für klassen gemäß VOB / C“ – ist die D ie Plastiques Moore Inc. mit Haupt- lokale Kunden umgesetzt werden. „Nach Veranstaltungsreihe „Fachvortrag im sitz in Quebec, Kanada, beliefert langer, sorgfältiger Suche haben wir mit Bauwesen“ in den Räumen der Inge- namhafte Unternehmen aus den Plastiques Moore einen Partner gefun- nieurgruppe Knörnschild & Kollegen Geschäftsfeldern Automobil, Medizin, den, der technologisch, kulturell, aber gestartet. Hintergrund: Alle Boden- Industrie sowie Militär mit hochpräzi- auch in seiner Ausrichtung und Größe und Felsklassifizierungen in den Aus- sen Spritzguss-Bauteilen und System- optimal zu uns passt. Daher sind wir der führungsvorschriften des Tiefbaus baugruppen. In über 25 Jahren hat sich festen Überzeugung, dass wir den Ein- werden nunmehr einheitlich durch der Systemlieferant besondere Kompe- tritt in den nordamerikanischen Markt „Homogenbereiche“ ersetzt. Unsi- tenzen in den Bereichen Mehrkompo- besonders schnell und nachhaltig um- cherheiten dazu klärte der Referent nentenspritzguss, Reinraumfertigung setzen können“, so Roelofsen. Dipl.-Ing. (FH) Dietmar Johannsen (Klasse 8), Baugruppenmontage, Werk- Die neue Partnerschaft ebnet beiden von GMP-Geotechnik ausführlich. zeug- und Produktentwicklung erarbeitet. Unternehmen den Eintritt in lukrati- Weitere Vorträge zu Fachthemen Mit einem weiteren Fertigungsstandort ve Märkte. „Unsere Zusammenarbeit ist sind geplant, Interessierte können in Monterey, Mexiko, ist das Unterneh- keine Einbahnstrasse nach Nordameri- sich im Verteiler des Organisators men leistungsstark und innerhalb der ka. Schließlich kann und soll Plastiques aufnehmen lassen, per E-Mail an: Nordamerikanischen Freihandelszone Moore ab sofort auch von den Gaud- jek@ig-knoernschild.de. Auch die (NAFTA) breit aufgestellt. litz-Tochtergesellschaften in Europa künftigen Fachvorträge werden kos- Seit Dezember 2017 bündeln nun bei- und Asien profitieren und hier seiner- tenfrei veranstaltet, freiwillige Spenden de Unternehmen ihre Kompetenzen. „Als seits den Markteintritt vollziehen“, be- kommen gemeinnützigen Einrich- Entwicklungspartner unserer Kunden sind tonte Roelofsen. tungen (vorzugsweise Jugendarbeit) wir dazu verpflichtet, einen gewissen Ser- Die Kooperation ist den Angaben zu- zugute. Die Spende der ersten Veran- vice global anzubieten. Und genau das folge der erste Schritt im NAFTA-Raum. staltung ging an KaOs (Kanu- und tun wir mit diesem Schritt. Die unter- In wenigen Tagen soll das erste Vertriebs- Outdoorsport Coburger Land e. V.). zeichnete Kooperationsvereinbarung ist büro Gaudlitz Inc. in den USA eröffnet der Startschuss für eine nachhaltige und werden. Kompetenz für ... Johann-Mois-Ring 18 92318 Neumarkt/Opf. Fon 0 91 81 / 4 06 92-0 info@koelblbau.de Fax 0 91 81 / 4 06 92-19 Unsere Wirtschaft 1-2/2018
10 Standortpolitik TAC WILL KRAFTSTOFFFORSCHUNG FORTSETZEN Workshop zur Zukunft von Technologieplattform „Kraftstoffmodellregion Oberfranken“ Die Verortung der Technologieplatt- in Coburg verbleiben können und dem wissenschaftlichen Schwerpunkt im Be- form „Kraftstoffmodellregion“ ist TAC der HAW Coburg keine laufenden reich der Kraftstoffforschung entwickelt. offen. Das ergab ein Workshop des Projekte entgehen werden, verdeutlichte Besondere Aufmerksamkeit fand das Pro- federführenden „Technologietrans- Dr. Schröder, kommissarischer Leiter des jekt Diesel R33. Dieser in Coburg entwi- ferzentrum Automotive (TAC)“ mit TAC-Ressorts Analytische Chemie und ckelte und erprobte nachhaltige Kraftstoff mehr als 30 Konsortialpartnern an Kraftstoffforschung. Er werde kurzfris- spart 20 Prozent Klimagase ein und fand der Hochschule Coburg. Wichtige tig mehrere Förderanträge an das Bay- bislang als einziger Sonderkraftstoff Euro- Teile der Kraftstoffforschung sollen erische Wirtschaftsministerium stellen pas Eingang in die europäische Renewa- am TAC verbleiben. und habe darüber hinaus auch weitere ble Energy Directive. Projekte in Vorbereitung. Das TAC wer- Das TAC unterhält eine Vielzahl natio- D as Treffen wurde einberufen, um de weiterhin ein Leuchtturm der Kraft- naler und internationaler Kontakte zur über das weitere Vorgehen zu bera- stoffforschung bleiben. Automobil- und (Bio)Kraftstoffindust- ten, nachdem sich für die Techno- In der öffentlichen Diskussion um den rie, zu Hochschulen, Verbänden, Kom- logieplattform „Kraftstoffmodellregion Verbrennungsmotor wird derzeit das munen, Politik und gesellschaftlichen Oberfranken” keine Fördermittel des Wirt- alleinige Heil im Elektroauto gesehen. Einrichtungen. Aus diesem Netzwerk ent- schaftsministeriums generieren ließen. Die Unbestritten: Die Elektromobilität wird wickelte das TAC ein Konsortium aus ca. Teilnehmer wurden von der Präsidentin wesentlich zu nachhaltigen Verbesse- 60 Partnern mit dem Ziel, aus Coburg he- der Hochschule, Prof. Dr. Christiane Frit- rungen des Klimaschutzes beitragen, raus in Oberfranken die bundesweit ers- ze, ermutigt, die Arbeiten weiterzuführen. ist aber beim Einsatz limitiert. Energie- te Kraftstoffmodellregion einzurichten. Neben IHK zu Coburg nahmen auch MdL experten prognostizieren zwar, dass die Diese steht nicht in Konkurrenz zu den Jürgen W. Heike und Neustadts Oberbür- Zahl der elektrisch betriebenen Autos auf vielen E-Mobilitätsregionen, sondern ver- germeister Frank Rebhan am Workshop den Straßen auf der ganzen Welt stark steht sich ergänzend. teil und brachten ihre Einschätzungen steigen wird. Dennoch werde durch die- zur Zukunft der Kraftstoffmodellregion sen Wandel im Verkehrssektor der glo- Ziel: Reallabor für Kraftstoffe konstruktiv ein. bale Ausstoß des Treibhausgases CO2 bis Zur Kraftstoffmodellregion Oberfranken zum Jahr 2040 voraussichtlich nur um wurde ein abgestimmtes Konzept entwi- Projekte bleiben am TAC 1 Prozent sinken. Daher ist es notwendig, ckelt und dem Bayerischen Ministerium Das Konsortium hat erkannt, dass die den Verbrennungsmotor zur Aufrecht- für Wirtschaft und Medien, Energie und Entwicklung einer Kraftstoffmodellre- erhaltung einer optimal funktionieren- Technologie im November 2016 vorge- gion nur in einer Umgebung stattfin- den Wirtschaft zu erhalten und weiter legt. Das Konzept sieht vor, Oberfranken den kann, wo das auch erwünscht ist. fortzuentwickeln. Einen vielversprechen- mit dem Wissenschaftsstandort Coburg Das ist in Coburg nicht der Fall. Eine Op- den Lösungsansatz bilden hierbei rege- zu einem Reallabor für neue, nachhal- tion bietet das NRW-Regionalentwick- nerative Kraftstoffe. tige Kraftstoffe auszubauen. Konkret lungsprogramm „Das neue UrbanLand“. sollten die Sparten Diesel-, Benzin- und Im Rahmen dieses Programms wird sich TAC als Technologietreiber Gaskraftstoffe weiterentwickelt werden die Region Lemgo um die Ansiedlung Das Technologietransferzentrum Auto- sowie neue Technologien entworfen, er- der Kraftstoffmodellregion bewerben. motive der Hochschule Coburg gehört zu probt und in die Wirtschaft transferiert Dennoch ist es gelungen, dass einige den Technologietreibern der Region und werden. Das TAC hat beispielsweise meh- wichtige Teile der Kraftstoffforschung hat neben anderen Aktivitäten auch einen rere Kraftstoffsensoren entwickelt, die derzeit für die Serienanwendung adap- tiert werden. Ziel aller Aktivitäten ist es, mit dem Verbrennungsmotor nachhaltige, klima- schonende Mobilität zu gewährleisten. Das kann nur im Verbund vieler Partner gelingen, sodass die Kraftstoffmodellre- gion Oberfranken nicht als Projekt, son- dern als Technologieplattform anzusehen ist. Kontakt Das Technologietransferzentrum Automotive der Hochschule Coburg (TAC) will ein Leucht- Björn Cukrowski, Tel.: 09561 7426-27 turm der Kraftstoffforschung im Wirtschaftsraum Coburg bleiben. E-Mail: bjoern.cukrowski@coburg.ihk.de Unsere Wirtschaft 1-2/2018
Konjukturbericht IHK-Bezirk Coburg Jahresbeginn 2018 11 2018 KONJUNKTURBERICHT JAHRESBEGINN IHK-KONJUNKTURUMFRAGE ZUM JAHRESBEGINN 2018: Coburgs Wirtschaft bleibt auf Wachs- wartungen für die kommenden Monate te Verzicht auf Steuererhöhungen für tumskurs. Das ergab die Konjunkturum- zusammensetzt, steigt gegenüber dem unsere Unternehmen ist schlichtweg zu frage der IHK zum Jahresbeginn 2018. Herbst 2017 um weitere 4 Punkte auf wenig! Dringend geboten ist Entlastung Aktuell bewerten 90 % der Betriebe ihre 131. Damit nähert sich der Indikator wie- unserer Firmen, etwa über bessere Ab- Geschäftslage als gut oder befriedigend. der langsam dem Allzeit-Höchstwert von schreibungsmöglichkeiten, Absenkung des Auch mit Blick auf die kommenden Mo- 136 Punkten. Spitzensteuersatzes, steuerliche Beloh- nate zeigt sich die heimische Wirtschaft „Der Aufschwung ist kein Selbstläufer“, nung von Innovationen, Forschung und mit einem Erwartungssaldo von 24 Punk- warnt IHK-Präsident Friedrich Herdan. „Es Entwicklung und Senkung der EEG-Umla- ten (+9 Punkte zur Vorumfrage) äußerst ist nun höchste Zeit, dass die Politik den ge. Positiv zu bewerten sind die geplanten optimistisch. Der Konjunkturklimaindex, konjunkturellen Rückenwind nutzt, um Mehr-Investitionen in den Breitbandaus- der sich aus den Bewertungen der Unter- deutliche Impulse für mehr Zukunftsin- bau sowie die Zusage zusätzlicher Mittel nehmen zur Geschäftslage und den Er- vestitionen zu setzen. Der beabsichtig- für die Berufsbildung“, so Herdan. Konjunkturindex für Coburg 2010 - 2018 170 160 150 140 130 120 langfristiges Mittel des Konjunkturklimaindikators 110 (=116) 100 F10 H10 J11 F11 H11 J12 F12 H12 J13 F13 H13 J14 F14 H14 J15 F15 H15 J16 F16 H16 J17 F17 H17 J18 Industrie Dienstleistung Handel Tourismus Gesamt Geschäftslage Geschäftserwartungen Beschäftigungspläne Investitionsabsichten
12 Konjukturbericht IHK-Bezirk Coburg Jahresbeginn 2018 INDUSTRIE Die Coburger Industrie startet stark ins Auch die Aussichten für die kommen- hals bei der Abarbeitung der Aufträge neue Jahr. Die befragten Produzenten den Monate bleiben günstig: 40 Prozent ist zunehmend der Fachkräfteengpass. äußern sich fast ohne Ausnahme zufrie- der Betriebe rechnen mit einer weiteren Für 64 Prozent der befragten Industrie- den mit den aktuellen Geschäften, nur Verbesserung und lediglich 7 Prozent mit betriebe stellt der Fachkräftemangel das 7 Prozent melden rückläufige Umsät- einer Eintrübung ihrer Geschäftsentwick- – mit Abstand – größte Geschäftsrisiko ze (Vorumfrage 12 %). Positive Impul- lung. Die Industrie wird damit im Vergleich dar (+4 Prozentpunkte zur Vorumfrage). se verzeichnet die Industrie sowohl aus zur Vorumfrage wieder stärker wachsen. dem Inland als auch aus dem Ausland, Nach einem Saldo von 12 Punkten bei der wobei Produkte aus Coburg besonders Vorumfrage liegt die Differenz aus op- in der Euro-Zone, in Nordamerika und timistischen abzüglich pessimistischer China gefragt sind. Stimmen nun bei 33 Punkten. Flaschen- Marianne J. I pixelio.de Jurec I pixelio.de Rainer Sturm I pixelio.de VORLEISTUNGSGÜTER MASCHINENBAU (POLSTER-) INKL. AUTOMOBILZULIEFERER MÖBELINDUSTRIE Auch Coburgs Automobilzulieferer sind Insbesondere aus dem Ausland wach- Die Geschäftslage der befragten Ge- in guter Stimmung. Die Gründe hierfür sen die Bestellungen für Maschinen aus brauchsgüterproduzenten zeigt sich sind die erfreuliche gesamt(welt-)wirt- dem Wirtschaftsraum Coburg weiter und im Vergleich zur Vorumfrage etwas bes- schaftliche Entwicklung, hohe Beschäfti- sorgen für gut gefüllte Auftragsbücher. ser. Dank einer moderat gestiegenen In- gungsquote, gute Einkommenssituation Dementsprechend positiv fallen die La- landsnachfrage ist die große Mehrheit der der Konsumenten und weiterhin niedriges geurteile aus: 80 Prozent der befragten regionalen Möbler mit ihren Geschäften Zinsniveau. Zudem treibt die Umstiegs- Unternehmenslenker bezeichnen ihre zufrieden. Drei Viertel der Betriebe be- prämie für Neuwagenkäufe den inländi- gegenwärtige Geschäftslage als „gut“. richten von voller bzw. befriedigender schen Markt an. So bezeichnen derzeit 48 Dank positiver Indikatoren, die auf Kapazitätsauslastung. Prozent der Betriebe ihre gegenwärtige Fortsetzung des globalen Aufschwungs Sorgen bereitet den heimischen Herstel- Geschäftslage als gut (+4 Prozentpunk- hindeuten, bleiben die Aussichten für lern die zunehmende Konkurrenz durch te zur Vorumfrage), 42 Prozent schätzen die kommenden Monate günstig. Mehr Anbieter aus Fernost, die insbesondere die Situation als befriedigend ein und 9 als die Hälfte unserer Maschinenbauer durch Niedrigpreise massiv auf den euro- Prozent klagen über schlechte Geschäf- rechnen mit weiter steigenden Umsätzen. päischen und deutschen Markt drängen. te (-5 Prozentpunkte zur Vorumfrage). Die Möbler im IHK-Bezirk Coburg bli- Der Blick der Automotive-Betriebe in cken dennoch optimistisch auf das neue die Zukunft bleibt weiter positiv. Aber Jahr: Die große Mehrheit geht davon aus, nur jeder fünfte befragte Unternehmer dass die gute aktuelle Geschäftslage in möchte in den kommenden Monaten den kommenden Monaten anhält. Zu- mehr investieren. dem erwartet man, dass die Nachfrage aus dem Inland weiter anzieht. VORLEISTUNGSGÜTER MASCHINENBAU (POLSTER-) INKL. AUTOMOBILZULIEFERER MÖBELINDUSTRIE Geschäftslage Geschäftslage Geschäftslage Geschäftserwartungen Geschäftserwartungen Geschäftserwartungen Beschäftigungspläne Beschäftigungspläne Beschäftigungspläne Investitionsabsichten Investitionsabsichten Investitionsabsichten Unsere Wirtschaft 1-2/2018
Konjukturbericht IHK-Bezirk Coburg Jahresbeginn 2018 13 „Unsere breit aufgestellte, hochinnovative Coburger Wirtschaft entwickelt sich weiter positiv – weder der bevor- stehende Brexit noch protektionistische Tendenzen insbesondere in der US-Wirtschaftspolitik beeinträchtigen bis- her die Geschäfte unserer Unternehmen. Niedrige Zinsen und hohe Beschäftigung sowie eine starke Nachfrage aus dem Ausland beflügeln den Absatz von Gütern „made in Coburg“ weiter und sorgen für Vollauslastung vieler Be- triebe. Einziger Wermutstropfen: Die sich hinziehende Regierungsbildung in Berlin sowie weiter schwelende welt- weite Krisenherde führen zunehmend zu Unsicherheit unter unseren Unternehmern, die daraufhin ihre expansiven Investitionspläne vom Herbst 2017 deutlich relativieren.“ Friedrich Herdan, IHK-Präsident Stephanie Hofschlaeger I pixelio.de Rainer Sturm I pixelio.de HANDEL DIENSTLEISTER TOURISMUS Der stark durch die Binnennachfrage Zufrieden mit der aktuellen Situation Die regionalen Beherbergungs- und geprägte konjunkturelle Aufschwung zeigt sich das Versicherungs- und Fi- Gastronomieunternehmen berichten hat den Coburger Einzelhändlern eine nanzgewerbe. Alle Unternehmen sind insgesamt von zufriedenstellenden Ge- durchweg gute Saison beschert. Nach voll bzw. befriedigend ausgelastet. 40 schäften. 9 von 10 Unternehmen be- Abschluss des Weihnachtsgeschäfts be- Prozent der Branchenvertreter konnten zeichnen ihre aktuelle Geschäftslage als werten 36 Prozent der Unternehmen ihre ihre Geschäftslage nochmals verbessern. „gut“ oder „befriedigend“. 70 Prozent der Lage als gut (+3 Prozentpunkte zur Vor- Für die kommenden Monate rechnet ein Hoteliers sprechen von „guter“ bzw. „be- umfrage), weitere 46 (+4) Prozent sind Drittel der Branchenvertreter mit weiter friedigender“ Zimmerauslastung in den zufrieden, 18 (-7) Prozent unzufrieden. steigenden Umsätzen. letzten sechs Monaten. Die große Mehrheit der Einzelhändler Im personenbezogenen und unterneh- Auf die kommende Frühjahrssaison geht auch in den nächsten Monaten von mensnahen Dienstleistungsgewerbe hat blickt die Branche verhaltener. 58 Pro- keiner Negativ-Entwicklung bei der Kon- sich die Einschätzung der aktuellen Lage zent und damit die Mehrheit rechnet mit sumneigung der Verbraucher aus – le- marginal verschlechtert, bewegt sich aber einer stabilen Geschäftsentwicklung, der diglich 9 Prozent der Befragten rechnen weiter auf höchstem Niveau. 90 Prozent Anteil der Pessimisten (21 %) und der Op- mit schlechteren Geschäften. der Befragten berichten von guter bzw. timisten (21 %) halten sich die Waage. Nach einem guten Geschäftsjahr steigt befriedigender Geschäftslage. Die Bran- Erhebliche Probleme bereitet den Unter- die Lagebeurteilung der Coburger Groß- che profitiert von steigenden Erwerbstä- nehmen der Fachkräftemangel, der da- händler zum Jahresanfang deutlich an. tigenzahlen und Einkommen sowie von mit auch im Tourismus zunehmend zur Über die Hälfte der Unternehmen berich- der florierenden konjunkturellen Entwick- Wachstumsbremse wird. tet von verbesserter Geschäftslage, nur lung der anderen Wirtschaftsbereiche. 14 Prozent vom Gegenteil. 57 Prozent Bei den Prognosen für die kommenden der Befragten gehen von einer weiteren Monate stehen die Zeichen auf Stabili- Verbesserung insbesondere der Inlands- tät. 72 Prozent der Betriebe gehen von geschäfte aus. einer gleichbleibenden Entwicklung aus. HANDEL DIENSTLEISTER TOURISMUS Geschäftslage Geschäftslage Geschäftslage Geschäftserwartungen Geschäftserwartungen Geschäftserwartungen Beschäftigungspläne Beschäftigungspläne Beschäftigungspläne Investitionsabsichten Investitionsabsichten Investitionsabsichten Unsere Wirtschaft 1-2/2018
14 Aus- und Weiterbildung DEUTSCHLANDS BESTER HOLZMECHANIKER KOMMT AUS COBURG Zum 10. Mal hat der Spielwarenhersteller Habermaass einen Jahrgangsbesten auf nationaler Ebene ausgebildet – und das unter mehr als 300.000 Prü- be, Berufsschulen und IHK –, die sich in fungsteilnehmern! Die Ehrung der bun- herausragender Weise für die Fachkräf- desbesten IHK-Azubis fand bereits zum tesicherung und damit für die Zukunfts- zwölften Mal in Berlin statt. Eric Schweit- fähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes zer, Präsident des Deutschen Industrie- Coburg engagieren.“ In den letzten Jahren und Handelskammertages (DIHK), und hat Habermaass schon zehn Mal einen Günther H. Oettinger, EU-Kommissar „Bundesbesten“ ausgebildet – ein deutli- für Haushalt und Personal, überreichten cher Beweis für die Ausbildungsqualität. den Preisträgern Urkunden und Pokale. Wer eine duale Ausbildung anstrebt, An der Preisverleihung, durch die Mo- kann aus einer Vielzahl an spannenden deratorin Barbara Schöneberger führte, und modernen Berufen den für sich pas- nahmen rund 1.000 Gäste teil. senden auswählen. Allein im IHK-Bezirk „Den Bundesbesten gebührt meine Coburg gibt es rund 340 Unternehmen, größte Anerkennung und mein Respekt“, die in mehr als 100 Berufen ausbilden. betonte DIHK-Präsident Schweitzer, Ber- Die Ausbildung des Nachwuchses ist für DIHK-Präsident Eric Schweitzer (rechts) überreichte lin. „Dennoch ist der Blick auf unseren die Coburger Wirtschaft das wichtigste Lukas Scheler den Pokal. deutschen Ausbildungsmarkt nicht unge- Instrument zur Fachkräftesicherung. „Die trübt: Für junge Menschen wird es zwar Deckung des Fachkräftebedarfs wird in Lukas Scheler ist der bundesbeste immer leichter, einen Ausbildungsplatz verschiedenen Bereichen zum bestim- IHK-Azubi in seinem Ausbildungs- zu finden. Für Unternehmen aber wird menden Faktor für die Geschäftsent- beruf Holzmechaniker, Fachrichtung es immer schwerer, ihre offenen Aus- wicklung. Deshalb haben Stärkung und Möbelbau und Innenausbau. bildungsplätze zu besetzen.“ Ausbau beruflicher Aus- und Weiterbil- Der Präsident der IHK zu Coburg, Fried- dung höchste Priorität. Und es gilt mehr D er junge Mann, der seine Ausbil- rich Herdan, äußert seine Freude über denn je, die duale Bildung als gleichwer- dung bei der Firma Habermaass die herausragende Leistung des Haber- tige Alternative zu Abitur und Studium GmbH in Bad Rodach absolvier- maass-Azubis und betont die Bedeutung in der Gesellschaft zu verankern, gerne te, hat in der IHK-Abschlussprüfung die der dualen Berufsbildung. „Hinter diesem auch durch mehr wertende Aussagen der höchste Punktzahl erreicht und ist damit Erfolg stehen die Partner unseres dua- Bundes- und Landespolitik“, so Friedrich in seinem Beruf der Beste Deutschlands len Bildungsmodells – Ausbildungsbetrie- Herdan abschließend. Türen für Mädchen weit offen Beteiligung von Firmen am „Girls’Day 2018“ noch möglich Mehr als 500 junge Frauen interes- gerade in technischen und technikna- sierten sich beim „Girls’Day“ im letz- hen Bereichen zunehmend qualifizier- ten Jahr für technische Berufe und te Nachwuchskräfte“, so Rainer Kissing, Ausbildungsmöglichkeiten in rund Leiter des Bereichs Berufliche Bildung 70 Unternehmen der Region. An der der IHK zu Coburg. Neuauflage 2018 können sich wie- Die Veranstaltungsreihe „Girls‘Day“ der Firmen in Stadt und Landkreis wurde ins Leben gerufen, um speziell Coburg beteiligen. junge Frauen auf die Vielfalt von Berufs- möglichkeiten in der Region aufmerksam N ach wie vor entscheiden sich zu machen – auch und gerade in techni- Mädchen im Rahmen ihrer Aus- schen Aufgabenfeldern, die längst mehr bildungs- und Studienwahl noch Hirn und Geschick als Kraft erfordern. Information immer häufig für „typisch weibliche“ Be- www.girls-day.de rufsfelder. „Während sie ihre Berufsmög- Der „Girls‘Day 2018“ findet lichkeiten im Hinblick auf viele Optionen am Donnerstag, 26. April statt. Kontakt in technischen Tätigkeiten leider nicht Alle Coburger Unternehmen sind Christina Rittmaier, Tel. 09561 7426-32 eingeladen, sich zu beteiligen. E-Mail: christina.rittmaier@coburg.ihk.de voll ausschöpfen, fehlen vielen Betrieben Unsere Wirtschaft 1-2/2018
Aus- und Weiterbildung 15 Freistaat Bayern fördert IHK-Weiterbildungsinitiative Klein- und Mittelbetriebe sowie Existenzgründer profitieren von stark reduzierten Seminarkosten Gerade für unseren mittelständisch Aufgrund dieses rasanten Wandels sind geprägten Wirtschaftsraum ist das KMU jedoch nicht immer in der Lage, Programm interessant, mit dem das dringend gebotene Qualifizierungsmaß- Das Portfolio umfasst Vertrieb und Bayerische Wirtschaftsministerium nahmen am Arbeitsplatz alleine zu ver- Marketing, kaufmännische bzw. betriebs- 2018 die überbetriebliche Berufli- mitteln. Zweck der Fördermaßnahme ist wirtschaftliche Themen, bis hin zu Per- che Weiterbildung zur Verbesserung es, die Fähigkeit des Mittelstands sowohl sonal und Führung. Auch Social Media der Fachkräfteversorgung der baye- zur Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Digitalisierung stehen im Fokus der rischen Wirtschaft fördert. plätzen als auch die Wettbewerbsfähigkeit Förderung. und Innovationskraft von Unternehmen Durch die Förderung ist der Semi- F örderrahmen ist das neue Programm zu erhalten und zu steigern. narpreis stark reduziert, 40 Prozent der „Weiterbildungsinitiative Existenz- Das Programm läuft bayernweit unter Seminarkosten werden vom Bayerischen gründung und KMU der bayeri- Beteiligung von fünf Industrie- und Han- Staatsministerium für Wirtschaft, Infra- schen Industrie- und Handelskammern“ delskammern, wobei die IHK zu Coburg struktur, Verkehr und Technologie getra- das jetzt ausgelobt wurde. als Interessensvertreter der gewerblichen gen. Geschäftsprozesse und Arbeitsabläufe Wirtschaft und strategischer Partner für Kontakt werden flexibler und die Anforderungen die regionalen Klein- und Mittelbetriebe Doris Köhler, Tel.: 09561 7426-23 an die Arbeitnehmer immer spezifischer. spezielle Seminare anbietet. E-Mail: doris.koehler@coburg.ihk.de Passgenaue Hilfe für Ausbildungserfolg 100-Tage-Bilanz des staatlich geförderten IHK-Projektes „AZUBI-Support“ „Wir können es uns nicht leisten, poten- den. Zu viele Ausbildungsverträge wer- zielle Fachkräfte zu verlieren – und den vorzeitig gelöst, so liegt die Quote genau an dieser Stelle setzt ,AZUBI- der Ausbildungsabbrüche im IHK-Bezirk Support‘ an“, erklärte IHK-Präsident Coburg aktuell bei 17 Prozent. Friedrich Herdan bei der Vorstellung „AZUBI-Support – mit Unterstützung der 100-Tage-Bilanz des Projekts, das zur Ausbildung mit Erfolg“ lautet der voll- vom Bayerischen Staatsministerium ständige Projektname. Das Besondere ist für Arbeit und Soziales, Familie und die explizite, individuelle Ausrichtung auf Integration für drei Jahre mit rund den jeweiligen Jugendlichen. Ganz gleich, Rainer Maier, Geschäftsführer der VHS Coburg, Annette 293.000 Euro aus dem Arbeitsmarkt- ob Teilnehmer berufsvorbereitender Bil- Ratay, Referatsleiterin Bayerisches Arbeitsministerium und fonds gefördert wird. dungsmaßnahmen, unversorgte Jugend- IHK-Präsident Friedrich Herdan (von links) freuen sich über erste Erfolge von „AZUBI-Support“ im IHK-Bezirk Coburg. liche, Flüchtlinge oder Migranten: Jeder, D ie Sicherung des Fachkräftebedarfs der den erfolgreichen Abschluss einer ist eine große Herausforderung für dualen Berufsausbildung anstrebt, er- te entwickelt, wobei auch Ausbildungs- die Coburger Wirtschaft, wichtigstes hält die für ihn optimale Unterstützung. betriebe und Elternhäuser einbezogen Instrument ist die Ausbildung des Nach- Passgenaue Hilfsangebote gibt es auch sind. Bei der Umsetzung der vorgese- wuchses. So haben im Herbst 2017 rund für Unternehmen, die leistungsschwäche- henen Fördermaßnahmen arbeiten die 800 Schulabgänger eine duale Berufsaus- ren Auszubildenden eine Chance geben. Projektpartner – die Industrie- und Han- bildung in Betrieben in Stadt und Land- Ziel von „AZUBI-Support“ ist, jun- delskammer zu Coburg sowie die Volks- kreis Coburg begonnen. Die Unternehmen ge Erwachsene ohne Ausbildungsplatz hochschule Coburg Stadt und Land – mit hatten insgesamt 1.326 zu besetzende und potenzielle Ausbildungsabbrecher Kammern, Verbänden und Vertretern re- Ausbildungsstellen in gewerblich-techni- individuell zu beraten und zu betreuen. gionaler Betriebe eng zusammen. Nach schen und kaufmännischen Berufen ge- Dazu werden zunächst die fachlichen, 100 Tagen nutzen bereits 31 Teilnehmer meldet – ein Zuwachs von 3,4 Prozent. methodischen, sozialen und persona- die Möglichkeiten von „AZUBI-Support“, Gleichzeitig sank aber die Zahl der Be- len Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie acht unversorgte Jugendliche wurden in werber (um 2,3 %) auf 836. die Motivation der Teilnehmer erfasst. eine duale Berufsausbildung vermittelt. Neben der Stärkung des dualen Ausbil- Dann werden, abgestimmt auf den je- Kontakt dungsmodells geht es insbesondere auch weiligen Bedarf, passende Beratungs-, Rainer Kissing, Tel.: 09561 7426-29 darum, Ausbildungsabbrüche zu vermei- Schulungs- und sonstige Hilfsangebo- E-Mail: kissing@coburg.ihk.de Unsere Wirtschaft 1-2/2018
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