Hessische Wirtschaft - IHK Wiesbaden
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Hessische Wirtschaft
Das IHK-Magazin aus der Landeshauptstadt
für Wiesbaden | Rheingau-Taunus | Hochheim
OKT
NOV
2017
16 40 50
Titelthema Energie: Sachverständige: IHK-Vollversammlung:
Steigende Preise, Wie findet man die Was bedeutet das
sinkende Sicherheit? richtigen Fachleute? BVerfG-Urteil für die IHK?
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Inhalt
40 50
Service. Wie wird man Sachverständi- IHK. Im Anschluss an die 232. Sitzung
ger? Wie findet man selbst die geeigne- der IHK-Vollversammlung diskutierten
ten Fachleute? Zwei Sachverständige zwölf Direktkandidaten drei Tage vor
der IHK Wiesbaden geben Antworten. der Bundestagswahl.
Titelthema Energie. Steigende Preise, sinkende Sicherheit? Wie Unternehmen in
16 der Region diese Frage beantworten und wie sie selbst Energie sparen berichten
sie in unserem Titelthema von Seite 16 bis 26.
Menschen und Unternehmen Titel: Energie International
05 — E
inblick 16 — Wie Unternehmen der Region 32 — Vier Fragen an Dr. Florian Kessler,
06 — Kurzmeldungen Energiekosten und -sicherheit WZR Beijing LTD., Peking
bewerten
12 — J
ubiläen
22 — Interview: Ralf Schodlok, ESWE Service
14 — Betriebsbesuch: amedata GbR
Versorgungs AG, Wiesbaden
15 — Meine Zeit: Torsten Hornung 40 — Interview: Nadine Malcherowitz
26 — Kommentar:
Peter Bartholomäus, InfraServ und Wolf-Dieter Blackert,
GmbH & Co. Wiesbaden KG IHK-Sachverständige
42 — Mediationsstelle der IHKs
Wiesbaden und Rheinhessen
Standort
44 — IHK-Termine
27 — IHK-Position zu 46 — Kooperationsbörse
verkaufsoffenen Sonntagen
46 — Nachfolgebörse
28 — Kurzmeldungen
48 — B
uchtipps
29 — Drei Fragen an Andreas Steinbauer,
48 — K
urzmeldungen
Förderverein Stiftung Deutsche
Sporthilfe Wiesbaden
30 — Unternehmensbarometer IHK
zur Bundestagswahl
49 — Wirtschaftsjunioren bei:
31 — Sommerabend der Wirtschaft VITRONIC Dr.-Ing. Stein
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
Bildverarbeitungssysteme GmbH
50 — IHK-Vollversammlung und
Podiumsdiskussion zur
Bundestagswahl
52 — Interview: Dr. Eric Schweitzer,
Präsident des DIHK
Zum Titelbild 53 — So nutzen Unternehmen ihre IHK
Die gegenläufige Entwicklung 53 — Neues aus Berlin und Brüssel
von Preis und Sicherheit im Energie-
54 — IHK-Veranstaltungen: Was war los?
bereich setzte die Wiesbadener
Designagentur Q auf dem Titel 58 — Autoren- und Firmenverzeichnis
dieser Ausgabe in Szene.
kq-home.de
3
Editorial
Ihr Kontakt zur IHK
IHK-Service-Center
Wilhelmstraße 24–26, 65183 Wiesbaden
Telefon 0611-1500-0
info@wiesbaden.ihk.de
Joachim Nolde k ihk-wiesbaden.de
Hauptgeschäftsführer Mo bis Do 8–17 Uhr, Fr 8–16 Uhr
0611 | 1500-
0 Service-Center
163 Aus- und Weiterbildung
Koalitionsvertrag für Investitionen 134 Standort und Kommunikation
152 Recht und International
154 Finanzen und Organisation
Deutschland hat gewählt und sich offenbar Veränderungen gewünscht. IMPRESSUM
Die Wahlbeteiligung konnte um fast fünf Prozent gesteigert werden – ein
Hessische Wirtschaft
wichtiges Signal für unsere demokratischen Strukturen. Dass nunmehr Offizielles Organ der IHK Wiesbaden
sieben Parteien im Parlament vertreten sind, wird die Regierungsbildung nicht 72. Jhrg., erscheint sechsmal pro Jahr
leicht machen. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen und politischen Herausgeber
Unruhen in der Welt braucht Deutschland schnell eine handlungsfähige und Industrie- und Handelskammer Wiesbaden
stabile Regierung. Hauptgeschäftsführer: Joachim Nolde
Verantwortlich für den Inhalt
Gordon Bonnet (V.i.S.d.P.)
Die Unternehmen erhoffen sich von der neuen Regierung ein mutiges Signal
Redaktion: Melanie Dietz (Leitung)
des Aufbruchs, nunmehr tatkräftig Zukunftsthemen der Wirtschaft anzu- Tobias Quoika, Gordon Bonnet
gehen. Dies zeigt das am Montag nach der Wahl vom Deutschen Industrie- presse@wiesbaden.ihk.de
und Handelskammertag vorgestellte IHK-Unternehmensbarometer. Für die Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete
Erhebung hatten mehr als 1.800 IHK-Mitgliedsunternehmen die Wettbe- Beiträge geben die Meinung des Ver-
werbsfähigkeit Deutschlands bewertet und dargelegt, wo sie konkreten fassers, aber nicht unbedingt die An-
sicht der IHK wieder. Nachdruck nur mit
Handlungsbedarf sehen. Nach der lokalen Auswertung attestiert die Vollver- Genehmigung und Quellenangabe.
sammlung der IHK Wiesbaden dem System der beruflichen Bildung eine aus-
Designkonzept
gezeichnete Wettbewerbsfähigkeit, während die Verkehrsinfrastruktur mit Q, Wiesbaden, q-home.de
der Schulnote 4,1 durchfällt. Wie groß der Aufholbedarf ist zeigt der Vergleich
Verlag, Layout,
mit dem hessenweiten Schnitt von deutlich besseren 3,3. Auch bei Kinder- Druck und Anzeigenverkauf
betreuung und Ganztagsschulen, Digitalisierung, Fachkräfteangebot und Druck- und Verlagshaus Zarbock
Bürokratie hält die Vollversammlung den Wirtschaftsstandort Deutschland Sontraer Str. 6, 60386 Frankfurt
Tel. 069 420903-72, Fax -70
für nicht hinreichend gut aufgestellt. Und was sind die drei dringendsten Auf- verlag@zarbock.de
gaben für die neue Bundesregierung aus Sicht unserer regionalen Wirtschaft?
Das Magazin wird auf umweltfreundli-
Verkehrsinfrastruktur sanieren und ausbauen, Digitalisierung vorantreiben chem FSC-Papier klimaneutral gedruckt.
und Bürokratie abbauen.
Anzeigendisposition
Anette Kostrzewa, Tel. 069 420903-75
Erstaunlich ist folgender Befund: Obwohl die wirtschaftliche Situation
Zweigniederlassung
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
Deutschlands erheblich besser ist als vor der letzten Bundestagswahl 2013, Spessartstr. 112, 65205 Wiesbaden
beurteilen die Unternehmen die meisten Standortfaktoren heute schlechter. Z. Zt. gültige Anzeigen-Preisliste: Nr. 42
Die IHKs schlagen dem künftigen Bundestag daher einen „Koalitionsvertrag Verlagsleitung: Ralf Zarbock
für Investitionen“ vor – zur Sicherung und Fortentwicklung des Wirtschafts- Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im
standortes und für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Rahmen der grundsätzlichen Beitrags-
pflicht als Mitglied der IHK.
Druckauflage
14.858 Ex., IVW-geprüft (3. Quartal 2016)
Vollbeilagen
Herzlichst Ihr
engelbert strauss GmbH & Co. KG,
Biebergemünd
Taunus-Auto-Verkaufs GmbH, Wiesbaden
Druck- und Verlagshaus Zarbock
GmbH & Co. KG, Frankfurt
4
Annika List/annikalist.de
Einblick
Vieler Augen Blicke
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
Schubladen voller Glasaugen kann man in den Räumen der
F. Ad. Müller Söhne OHG in der Wiesbadener Taunusstraße
herausziehen. Sie werden quer durch Deutschland, in die
Niederlande, nach Österreich, die Schweiz und den gesamten
skandinavischen Raum versandt, für Menschen, die ein Auge
verloren haben. Seit 155 Jahren fertigt das Institut für künst-
liche Augen solche Prothesen. „Das ist Kunst und Handwerk
in gleichem Maße“, sagt Jan Müller-Uri, der das Unternehmen
in fünfter Generation leitet und 19 Mitarbeiter beschäftigt.
5
Menschen und Unternehmen
S BROK ER AG & CO. KG
Kooperation mit
EBS Universität gestartet
Die S Broker AG & Co. KG und das Center for Digital
Transformation (CDT) der EBS Business School
haben eine Kooperation gestartet: Gemeinsam er-
Isinger Merz
forschen der Online-Broker der Sparkassen-Finanz-
gruppe aus Wiesbaden und die private Wirtschafts-
universität mit Standorten in Wiesbaden und
S OPRO B AUCH EM I E GM BH Oestrich-Winkel globale digitalisierungsbezogene
Bau-Chemiehersteller errichtet Zukunftsthemen. Stichworte wie Blockchain-Techno-
logie, Fintechs, Online Brokerage sowie Bottom-Up-
neuen Geschäftssitz Innovationen sollen analysiert und mit Wissen gefüllt
Der Wiesbadener Bau-Chemiehersteller Sopro will im Gewerbe- werden. S Broker und EBS wollen damit auch den Aus-
gebiet Petersweg Ost einen neuen Geschäftssitz errichten und tausch zwischen Wissenschaft und Praxis in der Regi-
damit wieder dichter an seine Produktion im Dyckerhoff- on weiter voranbringen: „Die digitale Transformation
Zementwerk heranrücken. Dafür soll von der Stadt ein Grund- verändert unsere Welt nachhaltig. Was dieser Wandel
stück neben der Netzwerkfirma Scaltel erworben werden, um auch für den zentralen Online-Broker der Sparkassen-
Raum für eine Erweiterung der Forschung und Entwicklung Finanzgruppe bedeutet, beschäftigt uns bereits seit
sowie eine Kundenakademie zu schaffen. Das aus dem Dycker- Langem. Mit der Kooperation haben wir nun eine
hoff-Konzern hervorgegangene Unternehmen gehört seit 2001 hervorragende Möglichkeit geschaffen, noch mehr
zur italienischen Mapei-Gruppe und beschäftigt 300 Mitarbeiter. Know-how aufzubauen. Im Gegenzug freuen wir uns,
Derzeit ist der Geschäftssitz in Nordenstadt. Laboratorien sowie eine wissenschaftliche Einrichtung der Region zu
das Kundenzentrum befinden sich noch auf gepachtetem Gelände unterstützen. Das ist für beide Seiten, die Universität
von Dyckerhoff. Die Sopro-Produktion soll nach Auskunft des und uns, ein großer Gewinn“, sagt Thomas Pfaff,
Unternehmens auch weiterhin im Zementwerk bleiben. Vorstandsvorsitzender der S Broker AG.
TECH NO GROU P
IT-SERV ICE GM BH
Auszeichnung der
Creditreform
Die Wiesbadener Creditreform hat der
Hochheimer Technogroup IT-Service
GmbH das Bonitätszertifikat CrefoZert GVO Media/Gregor Ott
verliehen. Die Unternehmensgruppe
zeichnet damit Betriebe aus, die sich unter
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
finanzwirtschaftlichen und Soliditäts-
gesichtspunkten in einer herausragenden
Lage befinden. Wie der IT-Dienstleister L EI B & SEEL E BISTRO -R E STAU R A N T
mitteilt, gehöre die Technogroup damit
zu dem Kreis von 1,7 Prozent der Unter-
TV-Star Francisco Medina zu Gast in Wiesbaden
nehmen in der deutschen Wirtschaft, de- Seit fast zwei Jahren ist Eva Kleser – auf dem Foto zusammen mit Küchen-
nen eine solche Bonität bereits bescheinigt chef Daniel Fröhlich – Gastgeberin des Restaurants „Leib & Seele“ in Wies-
worden sei. Das herstellerunabhängige baden. Nun ist die junge Gastronomin mit einer Reihe von Veranstaltungen
Unternehmen beschäftigt 250 Mitarbeiter durchgestartet – eine Mischung aus Live-Musik, Verkostungen, moderierten
in 37 lokalen Stützpunkten und ist mit Diskussionen und Gesprächen mit bekannten Gästen. Einer davon war
eigenständigen Gesellschaften in Öster- Francisco Medina, bekannt aus nationalen und internationalen Theatern,
reich, der Schweiz und den Niederlanden Filmen und Serien wie Winnetou, „Alarm für Cobra 11“ und einer festen
vertreten. Hauptrolle in der RTL-Soap „Alles was zählt“.
6
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Kraftstoffverbrauch l/100 km: innerorts 7,4; außerorts 5,3; kombiniert 6,1; CO2-Emission g/km: kombiniert 158; Effizienzklasse B.
Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen kön-
nen dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen
werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH, Helmut-Hirth-Str. 1, 73760 Ostfildern-Scharnhau-
sen (www.dat.de) unentgeltlich erhältlich ist.
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Ein Angebot der Volkswagen Bank GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig, für die wir als ungebundener Vermittler gemeinsam mit dem Kunden die für die Finanzierung nötigen
Vertragsunterlagen zusammenstellen. Das Angebot gilt für Privatkunden und gewerbliche Einzelabnehmer. Bonität vorausgesetzt. 2 Inkl. Selbstabholungskosten. 3 Der Preisvorteil bezieht sich
auf die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) des Herstellers. 4 Gültig unter Berücksichtigung der Umweltprämie. Die Umweltprämie gilt für Einzelkunden und Sonderabnehmer beim Erwerb
eines Neufahrzeugs der Marken VW und VW Nutzfahrzeuge bei gleichzeitiger Verschrottung eines zugelassenen Diesel-Altfahrzeuges mit Abgas-Norm EURO 1 bis EURO 4 durch einen zerti-
fizierten Verwerter. Das Diesel-Altfahrzeug muss in den letzten 6 Monaten auf Ihren Namen und in Deutschland zugelassen gewesen sein. Stillgelegte Fahrzeuge sind nicht ausgeschlossen.
Die Verschrottung des Diesel-Altfahrzeuges übernehmen wir für Sie. Die Umweltprämie ist bis einschließlich 31.12.2017 (Datum Vertragsabschluss) gültig. Alle Angaben basieren auf den
Merkmalen des deutschen Marktes. Abbildung kann Sonderausstattungen enthalten. Nur solange Vorrat reicht.
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Menschen und Unternehmen
BRU N EL GM BH
Henning Mezger
ist neuer Nieder-
lassungsleiter
Die Wiesbadener Nieder-
lassung des international
Fine Living Hotel
agierenden Ingenieurdienst-
leisters Brunel hat einen neuen
Leiter: Henning Mezger, der
seit 2012 bei der Brunel GmbH
FIN E L I V ING HOTEL tätig ist und zuletzt die Darm-
Vier Hotelsterne und zwei Zertifizierungen städter Niederlassung geleitet
hat. „Um den steigenden Be-
Das neue Fine Living Hotel in Oestrich-Winkel ist von drei voneinander unabhängigen darf der Betriebe an Fach-
Institutionen bewertet worden: So gab es vom Deutschen Hotel- und Gaststätten- kräften zu decken wollen mein
verband Dehoga auf Anhieb vier Hotelsterne. Vom Deutschen Wanderverband kommt fünfköpfiges Team und ich bis
die Auszeichnung „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“: Das Prädikat gibt Ende dieses Jahres 20 neue
seit 2005 bundesweit Auskunft über Betriebe, die sich für einen Wanderurlaub beson- Ingenieure, Informatiker und
ders eignen. Auch die zertifizierten Rheinsteigpartner haben sich besonders auf Techniker einstellen“, sagt
Wanderer eingestellt. Das Fine Living Hotel gehört nun zum Kreis der ausgewählten der 39-jährige Betriebswirt.
Betriebe, die sich Rheinsteigpartner nennen dürfen und die Leistungen des gleich-
namigen Netzwerks nutzen dürfen. „Wir setzen auf regionale Verankerung und bringen
uns aus Überzeugung auch bei Partnern ein, die überregional für den Rheingau werben“,
sagt Hoteldirektorin Diana Nägler.
HALLEN
R+V Versicherung AG
INDUSTRIEBAU & GEWERBEBAU
R+V V E R S I C H E R U N G AG
Claudia Andersch neu im Vorstand
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
Claudia Andersch (50) übernimmt zum 1. Januar 2018 den Vorstandsvorsitz der
Von der Planung & Produktion bis zur R+V Lebens- und Krankenversicherung. Wie der Wiesbadener Versicherungskon-
schlüsselfertigen Halle! zern mitteilt, wird sie Nachfolgerin von Frank-Henning Florian (61), der Ende 2017
auf eigenen Wunsch in den Ruhestand gehe. Die Mathematikerin startete ihre
Karriere 1993 bei der Aachener Rückversicherungsgesellschaft. Bevor sie 2011
zu Generali Deutschland wechselte, war sie zwei Jahre bei der Wirtschaftsprü-
fungsgesellschaft KPMG, elf Jahre bei der Kölnischen Rückversicherungs-Gesell-
schaft und drei Jahre bei der Munich Re. Der Mathematiker Frank-Henning Flori-
WOLF SYSTEM GMBH
Am Stadtwald 20 | 94486 Osterhofen an hatte den Vorstandsvorsitz der Personenversicherungsgesellschaften der
09932/37-0 | gbi@wolfsystem.de
R+V im Jahr 2009 übernommen. Er gilt als einer der führenden deutschen Exper-
WWW.WOLFSYSTEM.DE
ten im Bereich Lebensversicherungen, die sein ganzes Berufsleben prägten.
8
Menschen und Unternehmen
PR IN T P O OL GM BH TH U R AU-H A R F EN M A N U FA K TU R /
„Green Brand“ für PI A NO SCH U L Z/GEIGEN B AU ER G ÖTTING
Taunussteiner Druckerei Musikinstrumente aus Wiesbaden
Die Druckerei Print Pool in Taunusstein ist zum zwei-
für die Orchester der Welt
ten Mal mit dem „Green Brand“ ausgezeichnet wor- In Wiesbaden werden in mehreren Betrieben Musikinstrumente
den, einem Gütesiegel für Unternehmen, die beson- für die großen Solisten und Orchester der Welt gebaut und res-
ders ressourcenschonend arbeiten. Das fünfköpfige tauriert. Drei von ihnen hat der Filmemacher Harald Kuntze
Team um Geschäftsführer Matthias Simon hat sich porträtiert und in der Reihe „Filmstadt Wiesbaden“ im Septem-
auf Drucksachen spezialisiert, die Kunden kommen ber in der Caligari Filmbühne präsentiert. Dazu gehört die
aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und weite- Thurau-Harfenmanufaktur, gegründet in den 70er Jahren von
ren Nachbarländern. Zu Jahresbeginn hat das vor dem Folkmusiker Rainer M. Thurau, der 1988 den international
17 Jahren gegründete Unter- renommierten Wiesbadener Konzertharfenbau Löffler & Sohn
nehmen seine neuen übernahm. Ein weiteres filmisches Porträt ist Piano Schulz ge-
Geschäftsräume in widmet, einem weltweit agierenden Wiesbadener Familienbe-
Taunusstein- trieb, dessen lange Historie in Braunschweig begonnen hat. Auf
Neuhof bezo- die Leinwand kam auch der Geigenbauer Christoph Götting, der
gen, im Gewer- lange in der berühmten Werkstatt von Charles Beare in London
begebiet „Auf tätig war und jüngst in Dotzheim seine Werkstatt eingerichtet
dem kleinen Feld hat.
15a“.
Wie wir Sie unterstützen?
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
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Menschen und Unternehmen
W EINGÜ TER GEH EIM R AT
J. W EGEL ER GM BH & CO. KG
Mosel-Dependence wird
Meine Lieblingsbox GmbH
“Riesling Champion 2017“
Beim Wettbewerb „Riesling Champion 2017“, ausgeschrieben
vom Weinmagazin Vinum, hat die Mosel-Dependence der Wein-
güter Wegeler mit Hauptsitz im Rheingau das Rennen gemacht.
Ausgewählt aus 1.750 Rieslingweinen aus ganz Deutschland hatte
M EIN E L I EBL ING SBOX GM BH die Bernkasteler „Badstube“ 2016 die Nase vorn. Der Mann hinter
Startup Booster-Förderpro- dem Siegerwein ist der 54-jährige Moselaner Norbert Breit (Foto
links), der seit 1993 als Betriebsleiter im Gutshaus an der Mosel
gramm für „meinebackbox.de“ für Weingutschef Dr. Tom Drieseberg (Foto rechts) tätig ist.
Jennifer Kraus, Gründerin von „meinebackbox.de“, Über den Erfolg an der Mosel freut sich auch Michael Burgdorf,
kann sich über den Sieg beim „Startup Booster- Betriebsleiter des Wegelerschen Gutshauses in Oestrich-Winkel,
Programm“ und über eine Prämie von 20.000 Euro das erst kürzlich mit vier Gault Millau Trauben ausgezeichnet
freuen: Das junge Unternehmen widmet sich – wie der worden ist.
Name schon erahnen lässt – der hohen Kunst des
Backens. Alle zwei Monate erhalten Kunden eine
Überraschungsbox mit Backutensilien, Zutaten und
Produkten inklusive Rezeptkarten. Gewürze, Schoko-
lade, Fondant und weiteres Zubehör von Herstellern
aus der Back- und Lebensmittelindustrie werden
eigens für die Box zusammengestellt und in einem
beiliegenden Printmagazin präsentiert. Mit ihrer
Idee hatte Jennifer Kraus den Sieg beim Startup
Weingüter Wegeler
Booster-Programm unter insgesamt 40 Bewerbungen
und in einigen Auswahlrunden für sich entschieden.
Das Programm, das Anfang des Jahres von den Ver-
marktungs-Experten der UGW Group in Kooperation
sowie mit Jury-Vertretern der Stadt Wiesbaden, der
Nassauischen Sparkasse und der Hochschule Rhein-
Main ins Leben gerufen worden war, basiert auf einem PA M A R K ETING SERV ICE GM BH
ähnlichen Konzept wie die Gründer-Show „Die Höhle
der Löwen“ des Senders Vox.
VIP-Zelte für
Top-Spiele der Bundesliga
Die PA Marketing Service GmbH ist mit ihrer
Tochter stadion live! Event Management GmbH in
der Bundesliga aktiv: Die Event-Agentur mit Sitz in
Hochheim organisiert die VIP-Zelte für bis zu 1.000
Gäste bei den Top-Spielen von Borussia Dortmund.
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
Darüber hinaus bietet stadion live! sein Wissen Sport-
WIR SIND PARTNER stätten und Vereinen an, um Arenen auch außerhalb
ZUR ENTLASTUNG der Sportveranstaltungen zu nutzen. Auch Trainings-
lager für Bundesligisten gehören zum Portfolio des
Unternehmens, das in diesem Jahr sein 25-jähriges
Bestehen feiert und mit zehn festen Beschäftigten
sowie einem Netzwerk aus Bereichen wie Grafik,
Messebau und Technik zusammenarbeitet. Die
Steuerberatung • Wirtschaftsprüfung Hochheimer sind auch international unterwegs, unter
anderem für Auftraggeber wie den Weltmarktführer
Kranzplatz 11 • D-65183 Wiesbaden
Tel: +49 (0) 611 999 300 Schlüter Systems in den USA.
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10Menschen und Unternehmen
NA S SAU ISCH E
SPA R K A S SE
Finanz-Center
Mitchells & Butlers
zieht ins Main-
Taunus-Zentrum
Die Nassauische Sparkasse
M ITCH EL LS & BU TL ER S GER M A N Y GM BH mit Sitz in Wiesbaden hat im
Testsieger bei „Deutschlands beste Jobs mit Zukunft“ September ein Finanz-Center
im Main-Taunus-Zentrum
Im Wettbewerb um qualifiziertes Personal hat die Mitchells & Butlers Germany GmbH, eröffnet. Die Mitarbeiter
Wiesbaden, nun eine besondere Auszeichnung erhalten: Das Wirtschaftsmagazin Focus ziehen aus ihren bisherigen
hat die Nummer 3 unter den Freizeitgastronomie-Unternehmen im Segment der deut- Räumen in der Sulzbacher
schen Systemgastronomie unter dem Titel „Deutschlands beste Jobs mit Zukunft“ in Hauptstraße in das Einkaufs-
der Gastronomie-Branche ausgezeichnet. In der Studie, die 5.000 mitarbeiterstarke zentrum um, das nach eigenen
Unternehmen untersuchte, habe das Wiesbadener Unternehmen im Fünfjahresver- Angaben täglich mehr als
gleich mit steigenden Mitarbeiterzahlen, einem überdurchschnittlichen jährlichen 30.000 Besucher anzieht. Am
Umsatzanstieg und einem positiven Gewinn vor Zinsen und Steuern gepunktet. bisherigen Standort werde es
Mitchells & Butlers betreibt 40 Lokale der Gastronomie-Kette ALEX, 3 Brasserien weiterhin ein Selbstbedie-
und eine ALL BAR ONE in 36 deutschen Städten. Geschäftsführer ist Bernd Riegger, nungs-Terminal geben.
der seit 40 Jahren in dem in Wiesbaden ansässigen Unternehmen beschäftigt ist.
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
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DIE REGION
WiTCOM Wiesbadener Informations- und Telekommunikations GmbH / Konradinerallee 25 / 65189 Wiesbaden / www.witcom.de11Menschen und Unternehmen
Pension Aarmühle
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50 Jahre Pension Aarmühle, FIRMENJUBILÄUM: RIGK GmbH, Wiesbaden
Taunusstein-Wehen DIE IHK WIESBADEN
GRATULIERT!
19. November 2017
W.B. Druckerei GmbH,
GRÜNDUNG November 1967 in Taunusstein-Wehen von 1. Oktober 2017 Hochheim am Main
Christa Hüsgen INHABERIN Birgit Weyand TÄTIGKEIT Helga Kettenbach, Schreib- und
Buchhaltungsbüro, Wiesbaden 25. November 2017
Pension GESCHICHTE Die Aarmühle wird erstmals im
Monika Faust, Eltville am Rhein PA Marketing-Service GmbH,
14. Jahrhundert erwähnt. Bis in die Anfänge des
Hochheim am Main
20. Jahrhunderts wird hier fleißig gemahlen. In den Brigitte Kleffmann
20erJahren werden die ersten Zimmer vermietet. Floristik Atelier – Florales
Kunsthandwerk, Wiesbaden 40-JÄHRIGES
1967 Gründung der Gastwirtschaft mit Zimmer-
Erik Sand, Unterhaltungs- MITARBEITERJUBILÄUM:
vermietung. 1997 Das Restaurant wird geschlossen,
elektronik, Wiesbaden DIE IHK WIESBADEN
die Vermietung bleibt bestehen. Die Eltern vererben
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ihrer Tochter die Aarmühle, bis heute Pension und 15. Oktober 2017
Wohnort der Familie. 1.September 2017
Accente Communication GmbH,
Jürgen Enk
Wiesbaden
Heinrich Blum OHG, Wiesbaden
Wilfried Zirpel
Carmen Böhmer
Grüne Oase, Idstein
IHK BITTET JUBILARE men, die ein Jubiläum vr bank Untertaunus eG, Idstein
UM NACHRICHT feiern, erhalten einen Brief
23. Oktober 2017
mit dem Angebot, dieses 24. Oktober 2017
Der IHK ist es wichtig, Prodomo Bauträger KG,
Ereignis zu würdigen. Rolf Simon, Jean Müller GmbH
Unternehmen zu begleiten, Wiesbaden
Leider sind die historischen Elektrotechnische Fabrik, Eltville
sie zu beraten und sie
Unterlagen nicht immer
ebenso alle 25 Jahre daran
vollständig. Die IHK bittet
zu erinnern, ihre Leistung
daher die Betriebe, die sie
auch einmal zu feiern. Das
nicht erreichen konnte, sich
Jubiläum ab 25 Jahre wird
zu melden, falls ihr Jubilä-
mit einer Ehrenurkunde
gewürdigt. Darüber hinaus
um übersehen wurde. 50 Jahre CVS Media GmbH,
veröffentlicht die IHK in der Kontakt: Ursula Neuefeind, Taunusstein
Hessischen Wirtschaft ab Telefon 0611 1500-134,
dem 50-jährigen Bestehen u.neuefeind@ GRÜNDUNG 26. Januar 1967 in Wiesbaden von den
einen Beitrag zur Unterneh- wiesbaden.ihk.de Gebrüdern Swatosch mit zwei Mitarbeitern INHABER
mensgeschichte. Unterneh- k ihk-wiesbaden.de 1029
Carsten Volpert (Geschäftsführer) und Tatjana
Swatosch-Volpert TÄTIGKEIT Spezialist für Promotion-
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Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
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menhandel gegründet 2005 Nach altersbedingter
• Brücken- und Verkehrsbauwerke
• Trinkwasseranlagen Geschäftsaufgabe folgt die Übernahme der Gesell-
• Abwasserbauwerke schaft durch Tochter Tatjana Swatosch-Volpert und
• Kunststoffbeschichtungen
• Wärmedämmverbundsysteme deren Ehemann Carsten Volpert. Aus dem traditions-
Qualitätssicherung: reichen Rahmengeschäft entwickeln sich neue Ge-
Gütezeichen schäftsfelder: Es werden Teamkleidung und Werbe-
DIN EN ISO 9001:2008
65189 Wiesbaden, Weidenbornstr. 7–9
artikel bedruckt und bestickt, unter anderem für die
Tel. 0611 7908-0, Fax 0611 761185 Industrie, Vereine, Sportgeschäfte, Arztpraxen und
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zusatzartikel mit Werbetexten und Firmenlogos
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Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
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GESCHÄFTSFÜHRER Hans-Peter Kolbeck TÄTIGKEIT Versicherungsagentur
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GESCHICHTE 1967 bis 1997 tätig als Versicherungs-Agentur. Ab 1997 gewech-
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peters-sothebysrealty.com 13Menschen und Unternehmen
BETRIEBSBESUCH
Familieninterne Nachfolge:
„Der externe Blick ist extrem hilfreich“
Daniela und Christian Puth haben zum 1. Januar 2017 das Softwareunternehmen amedata GbR
übernommen und den Standort von Nagold in Baden-Württemberg in die Langenbeckstraße
nach Wiesbaden verlegt. Das Unternehmen wurde 1989 von Daniela Puths Vater,
Eberhard Elsner, gegründet und über 25 Jahre hinweg aufgebaut, bevor er es in die
Hände seiner Tochter und seines Schwiegersohns gab.
Christian Puth. Die beiden Jungunterneh-
mer nahmen sich insgesamt fünf Monate
Zeit, um einen detaillierten Businessplan
zu schreiben. „Der Businessplan dient uns
auch heute noch als Nachschlagewerk und
Controlling-Tool. Man kann ruhiger
schlafen, wenn man sieht, dass die
Planungen aufgehen“, sagt Daniela Puth.
Nachdem der Businessplan geschrieben
war, ließen sich die Unternehmer im ge-
meinsamen Finanzierungssprechtag der
Paul Müller/ fotografie.pm
IHK Wiesbaden und der WI-Bank Hessen
beraten. „Dieser Termin war sehr wichtig
für uns, um die vielen Informationen über
mögliche Fördermittel einzugrenzen“,
berichtet Christian Puth. Um einen ge-
eigneten Partner zu finden, der sie bei der
Die Idee, eine eigene Verwaltungssoftware Auch wenn das Thema Nachfolge immer Unternehmensübernahme begleitet, ver-
für Feuerwehren und Flugsportvereine zu mal wieder zu Sprache kam, erschien einbarten die beiden in einem nächsten
entwickeln, hatte Eberhard Elsner bereits Daniela Puth die Aufgabe, den Betrieb Schritt Termine mit mehreren Banken.
Ende der 80er Jahre. Der Hobbypilot und alleine weiterzuführen, zunächst zu kom- Das sei sinnvoll gewesen, um die Angebote
ehrenamtliche Feuerwehrmann erkannte plex. „Die Aufgaben waren extrem viel- miteinander vergleichen zu können, er-
durch seine Leidenschaften den Bedarf fältig und das über die Jahre gesammelte klärt Christian Puth.
von Flugsportvereinen und Feuerwehren Wissen lag bei meinem Vater“, erklärt die
an einer speziell auf sie zugeschnittenen Unternehmerin. Erst als ihr Mann sich Weitere Unterstützung im Nachfolgepro-
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
Softwarelösung. So bietet die amedata entschied, mit ihr zusammen den Betrieb zess erhielten die Unternehmer von Steu-
GbR inzwischen mit ihren Kernprodukten zu übernehmen, wurde das Thema Unter- erberatern und Nachfolgeexperten. „Es ist
ameavia und amefire bundes-und euro- nehmensnachfolge konkret. wichtig, jemanden zu haben, der einen auf
paweit Softwarelösungen für diese die Herausforderung einer familieninter-
Bereiche an. Doch wie geht man hier am besten vor? nen Nachfolge vorbereitet“, stellt Daniela
Einen Einstieg fanden die Jungunterneh- Puth fest. Übergeber wie Übernehmer
Über 25 Jahre hinweg führte Eberhard mer über Checklisten, die von der IHK sollten im Nachfolgeprozess immer wieder
Elsner das Unternehmen, bis er im Alter bereitgestellt wurden. Auf dieser Grundla- die Beratung von Experten und Mentoren
von 65 Jahren entschied, die „amedata“ an ge erstellten sie einen Fragenkatalog, den in Anspruch nehmen. Denn: „Der externe
seine Tochter Daniela Puth zu übergeben. sie Schritt für Schritt zusammen mit dem Blick ist extrem hilfreich.“
Die studierte Betriebswirtin und ausgebil- Vater durchgingen. „Eine gründliche und David Bothur, IHK Wiesbaden
dete Fachinformatikerin begann 2013 im systematische Planung ist bei der Unter-
Unternehmen ihres Vaters zu arbeiten. nehmensübernahme unerlässlich“, betont amedata.de
14Menschen und Unternehmen
Wofür ich mir jeden Arbeitstag Zeit nehme:
Täglich gemeinsames Frühstück und Abend-
essen, garniert mit persönlichem Gedanken-
austausch, mit meiner Frau Carola und
unserem Sohn Julius. Und selbstverständlich
viel Zeit für meine Kunden.
Meine Zeit: Torsten Hornung
Was oft zu kurz kommt: Außer dem Wiesbadener
Radwegenetz persönlich nichts.
IHK/Stephan Müller
Was mich als Unternehmer zu viel Zeit kostet: Dass
eine Banküberweisung fast immer noch einen
bis mehrere Tage dauern muss; ungebetene
Werbeanrufe freundlich abzuschmettern; ZUR PERSON
mutwillige und egoistische Verunreinigungen NAME
VITA
Torsten Hornung ALTER 56
Abitur und kaufmännische
anderer persönlich zu entfernen; die Diskussio- Ausbildung (1984); parallel dazu
Begründung der Selbständigkeit als
nen um eine „kaiserliche“ Stadtbahn für Briefmarken- und Münzen-Auktionator.
Wiesbaden erleben zu müssen, obwohl die Organisation und Durchführung von 30
internationalen Versteigerungen. Seit
Lösung in Form einer deutlich höheren und 1991 fortschreitende Weiterbildung
und Diversifizierung in den Bereichen
App-unterstützten Auslastung der privaten Edelmetalle und Schmuck; vereidigter
KFZ in Form von mehreren Insassen extrem Sachverständiger für Briefmarken; seit
1995 Onlinehandel; 1997 bis 1999
preiswert, schnell und effizient erreicht werden Beratertätigkeit für die Samwer-Brüder
für ihr erstes Start-Up „alando“, heute
kann. besser als „ebay“ bekannt. Seit 2006
verstärkte Digitalisierung der eigenen
Warum ich mir Zeit für das Engagement in der IHK Geschäftsabläufe, die bis heute,
nehme: Es ist ein konkretes und sachlich nunmehr in dritter Generation, fortlau-
fend fortgesetzt wird. ENGAGEMENT
orientiertes persönliches Geben und Nehmen Mitglied und Vorstandstätigkeit bei
den Wirtschaftsjunioren; mehrjährige
mit dem gemeinschaftlichen Ziel zur unmittel- Ausschussarbeit; Mitbegründer der
baren Weiterentwicklung unserer Heimat- Partei „Die Mitte“; Zusammentragen
von 118 gebrauchten Fahrrädern in
region. Für mich ist die IHK kein Kürzel! Die Eigeninitiative für die Flüchtlingshilfe
zwischen 2015 und 2017. IN DER
IHK ist Mensch!
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
IHK-VOLLVERSAMMLUNG seit 2017
Die Zeit vergeht wie im Flug wenn… ich mit TH – PHILATELIE
meinem surrenden, ausschließlich muskel- GRÜNDUNG 1983 TÄTIGKEIT Online-
betriebenen Rad, welches schon fast ein angebundener örtlicher Fach-Einzel-
händler für „Feine Sachwerte“ wie
Körperteil von mir ist, den Rheingau runter- Münzen, Briefmarken, Schmuck und
Rolex-Uhren. STANDORT Wiesbaden,
düse, und im beschaulichen Wispertal den Wilhelmstraße MITARBEITER keine
Aha-Effekt meines Kardiologen trainiere.
15Energie
Immer unter Strom?
Energie – steigende Preise, sinkende Sicherheit?
Energieexperten und -versorger aus der Region Wiesbaden erklären ihren Standpunkt.
Antworten gibt es auch aus Sicht der IHK-Organisation.
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
16Energie
M öglichst sicher, preisgünstig, verbraucherfreundlich, effizient und um-
weltverträglich soll die Energieversorgung sein – so verlangt es das
Grundgesetz der Energieversorgung, das Energiewirtschaftsgesetz. Die
Unternehmen sehen derzeit vor allem ein Kriterium als verletzt an: die preis-
günstige Versorgung mit Strom. Das zeigt das „IHK-Energiewende-Barome-
ter 2017“ – eine Online-Erhebung, an der sich 2.250 Mitgliedsunternehmen
der Industrie- und Handelskammern beteiligt haben. Den Hauptkritikpunkt
bringt DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer auf den Punkt: „Die Strompreise
haben sich für Deutschland mittlerweile zu einem echten Standortnachteil
entwickelt“, stellt er fest. „Es ist der Politik in dieser Legislaturperiode nicht
gelungen, den Anstieg der Stromzusatzkosten zu beenden."
Die Umlage aus dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), Netzentgelte,
Stromsteuer und weitere Umlagen machten für die Industrieunternehmen
inzwischen rund 80 Prozent der Stromkosten aus, so Schweitzer. Diese
Zusatzkosten seien mittlerweile viermal so hoch wie der eigentliche Strom-
ÖKOPROFIT
preis. Allein die EEG-Umlage habe in den vergangenen vier Jahren um 30
Ökoprofit ist ein bundesweit etabliertes
Prozent zugelegt. Die wichtigste Forderung der IHK-Organisation an die
Kooperationsprojekt zwischen Kommune und
neue Regierungskoalition lautet daher: Stromzusatzkosten senken. Der Wirtschaft, das seit dem Jahr 2000 auch von
DIHK schlägt hierzu vor, Teile der EEG-Umlage aus dem Bundeshaushalt zu der Stadt Wiesbaden angeboten und von der
finanzieren. „Das entlastet Wirtschaft und Verbraucher direkt und stärkt IHK Wiesbaden als Partner begleitet wird.
den Investitionsstandort Deutschland.“ Betriebe werden durch Workshops und
individuelle Beratungen beim Einstieg ins
Umwelt-, Energie- und Nachhaltigkeitsma-
„Netzausbau im Zeitlupentempo“ nagement oder beim Ausbau der betriebli-
chen Umweltaktivitäten unterstützt. An der
Als größtes Risiko für die künftige Kostenentwicklung und eine sichere Wiesbadener Ökoprofit-Runde 2017 beteiligen
Stromversorgung nannte Schweitzer den „Netzausbau im Zeitlupentempo“. sich 40 Betriebe. 2018 ist eine neue Runde
Damit der Netzausbau Fahrt aufnimmt, fordern die Unternehmen, dass sich geplant.
die Politik vor Ort und in Berlin aktiver für dessen Akzeptanz einsetzt. Gera- p wiesbaden.de/oekoprofit
de vor dem Hintergrund des hohen Anteils staatlich regulierter Umlagen an
den Energiekosten bleibe auch die Liberalisierung der Strom- und Gasmärk-
ZUKUNFTSFORUM ÖKOPROFIT
te eine wichtige Aufgabe für die Politik, so der DIHK-Präsident. „Die kom-
mende Bundesregierung muss daher die Ausrichtung der Energiewende auf Um die Vernetzung und den Austausch zu
nachhaltigem Wirtschaften und Energie-
den Markt konsequent weiterverfolgen.“ Dazu zähle, neuen Windrädern und
effizienz über kommunale Grenzen hinweg
Solaranlagen eine Perspektive jenseits der EEG-Förderung zu öffnen. „Vor- zu fördern, haben sich die Landeshauptstadt
angetrieben werden muss außerdem der Einsatz von Speichern, die flexible Wiesbaden, die Stadt Frankfurt sowie die
Nachfrage im Markt sowie mehr Wettbewerb der Energieträger.“ Eine Träger aus dem Hochtaunus (Bad Homburg,
Gesamtstrategie für die Energiewende fordert Ralf Schodlok, Vorstands- Friedrichsdorf, Oberursel) zur Ausrichtung
vorsitzender der ESWE Versorgungs AG in Wiesaden (s. Interview S. 22). eines ersten Zukunftsforums Ökoprofit
Rhein-Main zusammengetan. Das Forum
richtet sich gleichermaßen an erfahrene
In jedem Fall wird für Betriebe das Thema Energieeffizienz immer entschei- Ökoprofit-Betriebe und an Unternehmen, die
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
dender, stellt Evelyne Wickop fest, Leiterin des Produktbereichs Umweltma- am Ausbau ihrer Umwelt- und Nachhaltig-
nagement im Umweltamt der Landeshauptstadt Wiesbaden: „Umwelt- und keitsaktivitäten interessiert sind. Die Veran-
Nachhaltigkeitsthemen gewinnen kontinuierlich an Bedeutung für die Zu- staltung zeigt die Vielzahl von betrieblichen
Möglichkeiten und Herausforderungen.
kunftsfähigkeit von Unternehmen.“ Wickop ist auch verantwortlich für das
Impulsvorträge von namhaften Referenten
Umweltberatungsprogramm Ökoprofit, an dem sich seit dem Start im Jahr aus Wissenschaft und Unternehmens-
2000 inzwischen 113 Wiesbadener Unternehmen beteiligt haben. „Durch die beratung gewähren aktuelle Einblicke.
Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, die Optimierung von Produk- Zukunftslabore laden ein zur fachlichen
tionsprozessen oder die Einführung eines Umwelt- und Energiemanage- Diskussion rund um das Themenspektrum
mentsystems lassen sich nicht nur CO2-Emissionen, sondern auch Kosten einer nachhaltigen Unternehmensführung.
reduzieren und indirekt die Wettbewerbsfähigkeit steigern.“ Termin: Dienstag, 21. November,
12 bis 18 Uhr, KongressCenter im Kurhaus
Bad Homburg. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Die HessenEnergie Gesellschaft für rationelle Energienutzung mbH mit Sitz
in der Mainzer Straße in Wiesbaden trägt dieses Ziel sogar im Namen. Sie p oekoprofit-rheinmain.de
17Energie
wurde im Oktober 1991 von der damaligen brauch für Beleuchtung um rund
Hessischen Landesregierung zusammen 70 Prozent vermindert worden,
mit Partnern aus dem Bereich der öffentli- die Einsparung betrage rund
chen Banken als Landes-Energieagentur drei Euro pro Quadratmeter
gegründet und ist seit 2002 in Händen der Nutzfläche und Jahr. Was die
Oberhessischen Versorgungsbetriebe Ak- Sicherheit der Stromnetze
tiengesellschaft (OVAG). Die Energieagen- angeht, so hält Hergass ei-
tur, die an den Standorten Wiesbaden und nen Blackout für wenig wahr-
Friedberg rund 40 Mitarbeiter beschäf- scheinlich: „Sicher werden die
tigt, setzt sich mit Investitionsprojekten Anforderungen an die technische
und mit Beratungsleistungen für eine effi- Infrastruktur und deren Betrieb doxerweise mit-
ziente und umweltschonende Energienut- erheblich zunehmen. Dies erfordert verantwortlich für
zung ein. Nachholbedarf sieht Geschäfts- auch den Einsatz neuer Technologien den deutlichen Anstieg
führer Andreas Hergass bei Betrieben, die und Organisationsformen – ich bin der EEG-Umlage, da diese
noch keinen Überblick über die Höhe und jedoch zuversichtlich, dass die Netzbe- aus den Differenzkosten der
die Bedeutung ihrer Energiekosten haben. treiber hier auch in Zukunft einen gu- Vergütung an die EEG-Anlagen-
Als wichtige Grundlage für ein erfolgrei- ten Job machen.“ Da es dennoch immer betreiber minus der Erlöse an der
ches Energiemanagement sieht er die Ein- einmal, zum Beispiel im Zusammenhang Strombörse ermittelt werden.“ „Dass die
führung eines Energieverbrauchs-Cont- mit Bauarbeiten, zu Unterbrechungen der EEG-Umlage steigt, muss man genauer
rolling, außerdem sei es je nach Betriebs- Stromversorgung kommen könne, hat die hinterfragen“, sagt auch Harald Gschweng,
größe und Mitarbeiterstruktur sinnvoll, Agentur ihre IT mit USV-Anlagen mit Bat- Geschäftsführer der Naturenergie Hei-
einen Beauftragten für das Energiema- teriespeichern ausgestattet. Darüber hin- denrod GmbH, Betreiber des Naturener-
nagement zu benennen. Aus dem eigenen aus würden die relevanten Unterneh- gieparks in Heiderod-Kemel. Sein Stand-
Energieverbrauch für die angemieteten mensdaten laufend gesichert. punkt: „Durch die Erneuerbaren sind die
Büroflächen in Wiesbaden berechnet die Energiepreise gerade am Fallen. Schauen
Agentur flächenbezogene Kennwerte, die Naturstrom rund um die Uhr? Sie sich einmal die neuesten Ausschrei-
mit einem Benchmark bewertet werden. bungsergebnisse in Sachen Wind an.“ Da-
Als Beispiel für eine effiziente Energie- Zu den Energiekosten stellt Hergass fest, bei merkt er an: „Energieintensive Unter-
sparmaßnahme im eigenen Unternehmen dass die Strombeschaffungspreise für die nehmungen werden von der Umlage
nennt Hergass die Erneuerung der Be- Stromanbieter in den vergangenen Jahren befreit. Außerdem werden Mittel für
leuchtung, die vollständige Umrüstung auf – entgegen naheliegender Vermutungen – Stromleitungen veranschlagt, obwohl die
LED-Technik. Damit sei der Stromver- deutlich gesunken seien. „Dies ist para- dezentral betriebene Stromerzeugung der
erneuerbaren Energien im Prinzip keinen
Stromkosten 2017
Auf 19 Euro, die ein Unternehmen in Deutschland für die Erzeugung und Beschaffung von
Netzausbau benötigt.“
Der Naturenergiepark auf dem Gelände
Strom ausgeben muss, kommen noch einmal 81 Euro an staatlich verordneten Abgaben hinzu.
der Kopp Umwelt GmbH setzt neben Wind
und Sonne auch auf Biomasse – die Kom-
bination unterschiedlicher regenerativer
19 %
Erzeugung und Beschaffung Energiequellen soll es möglich machen,
Naturstrom rund um die Uhr herzustel-
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
len. „Allein unser Biomasse-Kraftwerk
wird an gut 340 Tagen im Jahr in Betrieb
gehalten“, stellt Gschweng dazu fest. Der-
zeit produziere der Naturenergiepark im
staatlich verordnete Abgaben
Jahr rund 38.000 Megawattstunden
Strom – damit könnten rund 10.000
Insgesamt 81 %
Drei-Personen-Haushalte versorgt wer-
den. Drei weitere Windkraftanlagen mit
einer Leistung von 9 Megawatt baut das
Unternehmen momentan in Heiden-
rod-Springen. Als größten Hemmschuh
35 % 34 % 8% 4% für die Energiewende bezeichnet
Netzentgelt, Konzessionsabgabe EEG-Umlage Stromsteuer Weitere Umlagen
Gschweng die neue EEG-Novelle: „Statt
18Jörg Finster Christoph Morschett
Geschäftsführer Vertriebsingenieur
Karosserie- & Lackierzentrum Finster ESWE Versorgung
ESWE setzt Sie immer
ins richtige Licht
„Wir garantieren strahlende Brillanz. Unsere Arbeit muss auch dem kritischsten
Blick standhalten. Ins richtige Licht setzt uns dabei der ESWE Licht SERVICE
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jetzt durchzuhalten und den Netz gebracht und beschäf- Investitionen werden auf den Strompreis
Technologievorsprung in tigt rund 400 Mitarbeiter, die umgelegt“, stellt Ahn fest. „Während kon-
Richtung Speicherung und in Europa, Lateinamerika ventionelle Kraftwerke jahrzehntelang
Mobilität auszubauen, wird und neuen Märkten wie dem mit Steuermilliarden subventioniert wor-
der Branche regelrecht der Iran tätig sind. „Mehr als die den sind, zahlen Stromkunden zudem für
Hahn abgedreht.“ Und wie Hälfte der Atomkraftwerke die Lernkurve der erneuerbaren Energien.
bewertet Gschweng die Fra- sind bereits durch erneuerba- Noch vor wenigen Jahren waren die Kos-
ge der Sicherheit? In doppel- re Energien ersetzt worden ten für die Stromproduktion aus Photovol-
ter Hinsicht: „In punkto An- – ohne Einbußen bei der Ver- taik mehr als fünfmal so hoch wie heute.“
lagensicherheit sind die sorgungssicherheit.“ Finan-
Erneuerbaren jedem Atom- ziell wirke sich die Energie- Und wie entwickeln sich die Preise aus
kraftwerk überlegen. In Sa- wende positiv aus, Sicht des Windkraftbetreibers weiter?
chen Versorgungssicherheit argumentiert Ahn: „Deutsch- „Die damals gewährten Einspeisevergü-
sollte man auch den regiona- land wird immer unabhängi- tungen müssen für die ersten 20 Betriebs-
len Aspekt sehen. Wir machen uns ein ger von schwankenden Preisen für fossile jahre der Module bezahlt werden. Diese
ganzes Stück unabhängiger von Kohle- Rohstoffe, die wie Uran, Öl oder Steinkoh- Kosten werden über die EEG-Umlage
und Gasimporten.“ le importiert werden müssen. Die Nutzung Haushalten sowie kleinen und mittleren
erneuerbarer Energien stärkt die regiona- Betrieben in Rechnung gestellt. Industri-
Diese Meinung teilt Dr. Jochen Ahn, Vor- le Wertschöpfung. Windparks und Solar- elle Großverbraucher sind von der Umlage
stand der ABO Wind AG in Wiesbaden. anlagen produzieren Strom mittlerweile befreit, was die Belastung für die verblei-
Der Projektentwickler für erneuerbare günstiger als neue konventionelle Kraft- benden Zahler erhöht. Daher ist damit zu
Energien hat seit 1996 im Kerngeschäft werke.“ Allerdings seien der deutsche rechnen, dass die Strompreise mittelfris-
Windenergie gut 600 Windenergieanlagen Kraftwerkspark und das Leitungsnetz in tig hoch bleiben.“
mit mehr als 1.300 Megawatt Leistung ans die Jahre gekommen – „die notwendigen Melanie Dietz, IHK Wiesbaden
Corporate meets Startup
Wie etablierte Unternehmen mit Startups zusammenarbeiten
Warum arbeiten immer mehr etablierte Unternehmen mit Startups zusammen?
Wie profitieren Startups von einer Zusammenarbeit?
Welche Möglichkeiten, Best Practices und Herausforderungen gibt es?
Wann? Mittwoch, 15. November 2017, 17 bis 20 Uhr
Wo? Industrie- und Handelskammer Wiesbaden, Wilhelmstraße 24-26
Was? Speed-Dating: Corporate meets Startup
Speed-Pitch: Startups treffen Business Angels
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
Best practice: Was passiert im Innovation Lab der R+V Versicherung?
Impulse:
Wie Startups und Unternehmen voneinander profitieren (heimathafen)
Aus der Praxis eines Startups (Merkurist GmbH)
Erfolgreiche Innovationen sind planbar (StartUp Netzwerk Mainz e.V.)
Das Startup-Ökosystem Frankfurt Rhein-Main (Rhein-Main Startups)
Parcours der Kooperationspartner
Netzwerken bei Bier und Chili con (sin) Carne
Kooperationspartner: Anmeldung über: ihk-wiesbaden.de #179102825, kostenfrei, 0611 1500-118
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„Mir fehlt bei der Energiewende
die Gesamtstrategie“
Der Strompreis in Deutschland zählt im Vergleich der Industrieländer
weltweit zu den höchsten und steigt aufgrund der Steuern und Abgaben beständig weiter.
Mit einem Anteil von fast 70 Prozent sind Unternehmen größter Stromabnehmer.
Die Hessische Wirtschaft sprach mit Ralf Schodlok, Vorstandsvorsitzender
der ESWE Versorgungs AG über liberalisierte Märkte, die Energiewende und Windräder.
Die ESWE Versorgungs AG hat als mehr- unsere mit ESWE-Logo gebrandeten Po-
heitlich kommunal getragener Energie- lo-Shirts und Jacken. Natürlich freiwillig.
dienstleister in den letzten Jahren sehr
positive Unternehmensergebnisse erzielt. Wie hat sich die Liberalisierung des Ener-
Wie beurteilen Sie das zurückliegende giemarktes für ESWE ausgewirkt? Als
Jahr und Ihre Unternehmensentwicklung? Monopolist kann man bei einer Liberalisie-
RALF SCHODLOK Von 2013 bis 2015 hatten wir außerge- rung nur verlieren, wenn man nicht ver-
(58) kam 2001 als kauf- wöhnlich gute Jahre, 2016 war so gesehen sucht, sich neue Märkte zu erschließen.
männisches Vorstandsmitglied ein normal erfolgreiches Jahr. Das Unter- Mehr als drei Viertel unserer Wiesbadener
zur ESWE Versorgungs AG.
nehmensergebnis vor Steuern lag bei Kunden sind uns beim Strom treu geblieben.
2004 übernahm der gelernte
Jurist und Rechtsanwalt die
42,3 Millionen Euro. Die Landeshaupt- Wir hätten uns aber damals nicht träumen
Hessische Wirtschaft — Oktober / November 2017
Position des Vorstands- stadt Wiesbaden konnte damit von lassen, dass wir die Verschiebungen durch
sprechers, seit 2009 ist er 24,4 Millionen Euro profitieren. Ange- die Wechselkunden derart überkompensie-
Vorstandsvorsitzender. Er ist sichts der Herausforderungen im Markt ren. Heute verkaufen wir mehr Strom au-
verheiratet und hat zwei können wir in jedem Fall mehr als zufrie- ßerhalb als in unserem Kerngebiet.
erwachsene Kinder. Schodlok
den sein. Nicht ohne Grund erzielen wir in
ist Vorsitzender der Landes-
gruppe Hessen sowie Präsidi- bundesweiten Verbraucherrankings regel- Aufgrund der hohen Steuern und Abgaben
umsmitglied im Verband kommu- mäßig Bestnoten. Es ist uns gelungen, in ist Strom in Deutschland so teuer wie in
naler Unternehmen, Vorstands- unserem Unternehmen einen modernen keinem anderen Industrieland. Über 50
mitglied des Bundesverbandes Spirit zu etablieren. Mit den alten Stadt- Prozent des Preises machen dabei Steu-
sowie des Landesverbandes
werken von vor 20 Jahren hat das nicht ern und Abgaben aus. Zum Jahresbeginn
Hessen/Rheinland Pfalz der
Energie- und Wasserwirtschaft
mehr viel gemein. Ein Beispiel für unser wurde die EEG-Umlage zur Förderung er-
und Mitglied der Vollver- Selbstbewusstsein: Viele unsere Mitarbei- neuerbarer Energien nochmals erhöht und
sammlung der IHK Wiesbaden. ter tragen in der Firma und in der Freizeit soll auch in den kommenden Jahren wei-
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