VBZ-Geschäftsbericht 2009 - Stadt Zürich
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Ich bin ein Tüftler mit Leib und Seele. Peter Läubli Leiter der Blechfertigung und Detailschlosserei
Die VBZ als Tag für Tag setzten sich die rund 2400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VBZ mit Überzeugung für den gemeinsamer Nenner öffentlichen Verkehr der Stadt Zürich ein. Wer in Zürich von sinnvoller Mobilität spricht, meint die VBZ. Das verbindet nicht nur, sondern macht auch Spass. Der Umgang untereinander ist respektvoll und offen, unkompliziert und direkt. Die VBZ legen Wert darauf, dass alle – ungeachtet von Geschlecht, Herkunft oder sozialem Status – gleich behandelt werden. Es sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den VBZ-Spirit ausmachen. So bunt und vielfältig unsere legendären Tramnummern sind, so unterschiedlich sind auch die Menschen, die sich für die VBZ als Arbeitgeberin entschieden haben. Dieser Geschäftsbericht ist mit Portraits und Zitaten von verschiedenen VBZ-Mitarbeitenden bebildert und zeigt die Vielfältigkeit an Berufen und Menschen, die die VBZ ausmachen. klimaneutrale Drucksache
In meinem Heimatland Kenia fühle ich mich SCHON wie ein Tourist. John Kiswili Mitarbeiter Gleisunterhalt
editorial Am 1. September 2009 durfte ich die Führung der VBZ Züri-Linie übernehmen. Ich bin mir selbstverständlich bewusst, dass ich zu den hervorragenden Resultaten im Jahre 2009 noch recht wenig beigetragen habe. Mein Dank und meine Anerkennung gelten den rund 2400 VBZ’lerinnen und VBZ’ler, die für das Jahres- ergebnis 2009 verantwortlich sind. Mit Stolz und Engagement werde ich meinen Beitrag an die künftige Entwicklung einer erfolgreichen VBZ Züri-Linie leisten. Die Bilder in diesem Geschäftsbericht haben mich zu ein paar Reflexionen inspiriert. Die Mitarbeitenden, denen wir auf diesen Bildern begegnen, sind stellvertretend für alle rund 2400 VBZ-Mitarbeitenden. Mich beeindruckt, mit welchem Selbstbewusstsein diese Menschen die Unternehmung VBZ repräsentieren. Als Botschafterinnen und Botschafter bringen sie ihre Kompetenzen für den Unternehmenserfolg ein. Nur zu oft wird gerade in Managementkreisen floskelhaft und stereotyp daher geredet, die Mitarbeitenden seien das wichtigste Potenzial eines Unternehmens – immer häufiger aber nicht danach gehandelt. Auch in unserer Branche, dem öffentlichen Verkehr, hat, verursacht durch Wettbewerb und Ausschreibungen, in den letzten Jahren immer mehr eine Diskussion überhand genommen, welche die Mitarbeitenden nur noch auf die Rolle des Kostenfaktors reduziert. Dabei ist doch gerade in einer Dienstleistungsbranche wie der unseren das Wirken jeder einzelnen Mitarbeiterin, jedes einzelnen Mitarbeiters für das Wohl unserer Fahrgäste und damit für unseren Unternehmenserfolg sehr entscheidend. Kompetente, verant- wortungsbewusste und autonom agierende Menschen bringen unsere Branche weiter. Dies ist ein ganz entscheidender Grund, unseren Mitarbeitenden Sorge zu tragen und deren Entwicklung zu fördern. Und wir stärken sie in ihrem Selbstwertgefühl, wenn wir sie auch fordern. Es mag für die Buchhaltung richtig sein, die Aufwendungen für das Personal bei den Kosten zu verbuchen; jedoch im Hinblick auf die Unternehmensentwicklung und den Unternehmenserfolg sind wir klug beraten, Personalaufwendungen als Investition in die Zukunft zu betrachten. Nichtsdestotrotz zählt auch für unsere Unternehmung die Wirtschaftlichkeit, die Entwicklung unserer Produktivität. Dafür engagieren wir uns, damit wir auch in Zukunft unsere Leistungsangebot halten und damit attraktive Arbeitsplätze anbieten können. Geleitet von diesem Esprit, packe ich nicht nur die künf- tigen Herausforderungen motiviert an, sondern freue mich auf die Zusammenarbeit und den spannenden Austausch mit den VBZ’lerinnen und VBZ’ler. Gemeinsam werden wir um die besten Lösungen ringen, Erfolge feiern und bisweilen auch Niederlagen verarbeiten müssen. Herzlich Ihr Dr. Guido Schoch Direktor VBZ
Indu s t r i e l l e B e t r i e b e d e r S tad t Z ü r i c h Vorsteher Stadtrat Andres Türler Verkehrsbetriebe Zürich Direktion Hans-Peter Schär, Direktor (bis 31. August 2009) Dr. Guido Schoch, Direktor (ab 1. September 2009) Finanzen Beat Cagienard, Stv. Direktor (bis 31. August 2009) Iris Zachmann, Vizedirektorin (ab 1. September 2009) Betrieb Anton Westreicher, Vizedirektor Markt Jacques Baumann, Vizedirektor Personal Heinz Vögeli, Vizedirektor Technik Ueli Frick, Vizedirektor Infrastruktur Christoph Brändli, Vizedirektor Unternehmensstab Andreas Uhl, Vizedirektor
I N H A LT 9 Unternehmen 9 Die VBZ im Jahr 2009 10 Fahrgastentwicklung 12 UNTERNEHMENSENTWICKLUNG 12 Jahresschwerpunkte 2009 15 Kundinnen- und Kundennutzen 15 Marktbearbeitung Stadt 17 Marktbearbeitung Agglomeration 18 Steigerung der Kundenzufriedenheit 18 Produkte und Dienstleistungen 22 VBZ im Dialog 25 Mitunternehmerinnen und Mitunternehmer 25 Fakten und Schwerpunkte 27 ENERGIE UND UMWELT 27 Energieverbrauch 27 Zwischenziel der kantonalen Zielvereinbarung erreicht 28 Versuch mit stationärem Energiespeicher beim Zoo abgeschlossen 31 fahrzeuge 31 Tram 31 Bus 31 Fahrzeugumrüstung auf Leitsystem / CCM 33 Substanzerhaltung 33 Baustellen 33 Haltestellen 34 Wartehallen 35 Dienstleistungen der Zentralwerkstatt 38 Wirtschaftlichkeit 38 Jahresrechnung 40 Fahrgastkontrollen 43 Rechnung 43 Jahresrechnung 47 Bilanz 50 Anhang zur Bilanz
U N TER N EH M E N Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) sind neben den SBB der grösste Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen im Zürcher Verkehrsverbund ZVV. Als integriertes Unternehmen erbringen sie Dienstleistungen von Marktbearbeitung und Angebotsplanung über Fahrdienstleistungen bis zur Infrastrukturerneuerung und Fahrzeugwartung aus einer Hand. Als kompetenter Partner für den öffentlichen Verkehr arbeiten die VBZ eng mit anderen städtischen und kantonalen Dienststellen zusammen, insbesondere mit der Dienstabteilung Verkehr und dem Tiefbauamt der Stadt Zürich bei der Umsetzung der städtischen Mobilitätsstrategie. Die VBZ bieten als Mittel- und Feinverteiler den Menschen in der Stadt Zürich und der umliegenden Region im Limmattal, am Unteren Zimmerberg und am Unteren Pfannenstiel sowie im Mittleren und Oberen Glattal eine qualitativ hoch stehende Versorgung mit dem öffentlichen Nahverkehr, während 365 Tagen im Jahr, mindestens 20 Stunden am Tag. Sie tragen ausserdem die Verantwortung für die Betriebsführung der Forchbahn AG, der UBS Polybahn AG, der Dolderbahn-Betriebs-AG sowie der Stiftung Behinderten- transporte Zürich BTZ. Im Auftrag der VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG erbringen sie die Fahrleistungen für die Glattalbahn. Die VBZ im Jahr 2009 Am meisten Aufmerksamkeit erregte im Berichtsjahr der Umbau des Stadelhoferplatzes. In einer intensiven Bauphase wurde eine komplett neue Gleisanlage für Forchbahn und Tram erstellt. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten war vorbildlich und somit konnten die lange geplanten Bauarbeiten termin- und kostengerecht abgewickelt werden. Auch beim Tram Zürich-West wurde nach langen Vorbereitungen mit der Umsetzung begonnen: Die ersten Gleise wurden gelegt und bereits konnte die erste Haltestelle der künftigen Linie in Betrieb genommen werden. Gleichzeitig wurde an der Umsetzung des Linienkonzepts 2025 gearbeitet: Die Linienführung des neuen Trams über die Hardbrücke wurde beschlossen und die nötigen Gelder für Vorinvestitionen und den Projektierungskredit gesprochen. Die ersten neuen Billettautomaten konnten von künftigen Kunden an vier ausgewählten Standorten getestet werden. Die Kunden reagierten mehrheitlich positiv auf die neuen Geräte. Die Ausrüstung der Fahrzeuge mit Infomonitoren wurde weitgehend abge- schlossen und weitere Haltestellen mit Abfahrtsanzeigern ausgerüstet. Fahrgäste und Angebot der VBZ in der Übersicht 2005 2006 2007 2008 2009 Fahrgäste in Mio. (EinsteigerInnen) 293.35 * 294.91 ** 309.73 ** 317.98 ** 315.02 ** Personenkilometer 590.21 590.23 ** 616.12 ** 630.41 ** 617.45 ** Fahrleistungen VBZ Stadt in Mio. Wagen-km 31.468 30.691 30.377 29.241 29.147 Fahrleistungen VBZ Region in Mio. Wagen-km 1.774 1.978 1.898 2.022 2.490 Fahrleistungen Transportbeauftragte in Mio. Wagen-km 4.515 4.521 4.663 4.702 4.700 Linienlänge Stadtnetz in km 286.8 287.5 288.5 288.5 283.3 Linienlänge Regionalnetz in km 216.0 216.8 218.6 219.1 235.0 Linienlänge Nachtbuslinien in km 192.9 195.5 193.6 187.5 161.1 Schienenfahrzeuge 330 349 325 313 304 Busse (Niederflur) 242 (141) 255 (167) 245 (178) 261 (208) 236 (189) * Einführung der automatischen Fahrgastzählung ** Fahrgastzahlen ohne Nachtnetz 9 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Unternehmen Fahrgastentwicklung Im Jahr 2009 sanken die Fahrgastzahlen gegenüber dem Vorjahr um 0.9 Prozent und betragen 315.3 Mio. Fahrgäste auf dem Netz der VBZ Züri-Linie. Während der Regionalmarkt der VBZ um 2 Prozent zulegte, sank die Fahrgastzahl in der Stadt um 1.1 Prozent. Auch in der Stadt zeigen die verschiedenen Verkehrsträger unterschiedliche Entwicklungen: Der markanteste Fahrgastrückgang wurde mit 1.7 Prozent auf dem Tramnetz verzeichnet. Der Stadtautobusbetrieb konnte hingegen um 1.1 Prozent zulegen, während der Trolleybusbetrieb die Vorjahreswerte ausweist. Die wirtschaftliche Konjunktur wirkt sich auch auf die VBZ-Fahrgastzahlen aus. Durch die Netzerweiterung der Linie 10 bis zum Flughafen sind auch auf dem städtischen Abschnitt die Fahrgastzahlen um 11.2 Prozent gestiegen. Die bessere Erschliessung der Zurich International School durch die neue Haltestelle Ahornweg der Buslinie 162 hat eine Fahrgastzunahme von 42.4 Prozent zur Folge. Wirkungsvoll war auch die bessere Vernetzung der Linie 70 mit der S4 in Leimbach und die abendliche Taktverdichtung: 12.2 Prozent mehr Fahrgäste sind das Resultat. Die städtische Tangentiallinie 89 weist mit einer Zunahme von 6.8 Prozent weiterhin ein stabiles Wachstum aus. In der Region Glatttal bestätigt sich ein Wachstum von 6.2 Prozent, während die Regionen Pfannenstiel und Limmattal ein eher zögerliches Wachstum von 1.1 Prozent und 0.9 Prozent ausweisen. In der Region Zimmerberg ist ein Rückgang von 4 Prozent zu verzeichnen. Mit der Taktausweitung in den Spitzenzeiten von 6.7 auf 7.5 Minuten und Taktverdichtung am Abend und am Wochenende auf 10 Minuten hatten die VBZ im Dezember 2008 ein recht gewagtes Konzept umgesetzt. Im Jahr 2009 sind die befürchteten Kapazitätsengpässe dank gezielten Massnahmen ausgeblieben. Auch zeigt sich, dass immer mehr Zürcherinnen und Zürcher mit Tram und Bus in den Ausgang gehen. So verkehren beispielsweise am Freitag- und Samstagabend gegen 40 Prozent mehr Fahrgäste auf dem VBZ-Netz, als an den Abenden zwischen Montag und Donnerstag. 10 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Ich backe 9000 Guetzli in 30 verschiedenen Sorten. Ernst Martin Barck Betriebssanitäter 11 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
U N TER N EH M E N SE N T W IC K L U N G Jahresschwerpunkte 2009 Fahrzeugflotte Während des Geschäftsjahrs stiessen weitere 20 Cobra-Trams zur VBZ-Flotte. Damit vergrösserte sich der Niederfluranteil auf dem VBZ-Netz kontinuierlich, so dass nun auch die Linien 2 und 7 anteilig mit modernem, kundenfreundlichem Rollmaterial bedient werden können. Im Laufe des Jahres 2009 nahmen die VBZ 19 weitere Mercedes Benz Citaro Niederflurbusse in Betrieb. Diese neusten Wagen erfüllen den umwelt- freundlichen EEV-Standard (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle) und sind vollständig niederflurig. Die vorhandenen 17 Doppelgelenk-Trolleybusse decken die Linie 31 vollständig und die Linie 32 teilweise ab. Wechsel in der Am 1. September 2009 übernahm Dr. Guido Schoch die Führungsverantwortung als neuer VBZ-Direktor. Unternehmensleitung Der Stadtrat hatte ihn am 15. April 2009 zum Nachfolger von Hans-Peter Schär ernannt, welcher sich nach dreijähriger Tätigkeit für einen Wechsel entschieden hatte. In der 127-jährigen VBZ-Geschichte, ist Iris Zachmann die erste Frau in der Geschäftsleitung. Sie übernahm am 1. September 2009 die Verantwortung für die Leitung des Unternehmensbereiches Finanzen. Damit trat sie die Nachfolge von Beat Cagienard an, der – nach 34 Jahren Tätigkeit für die Verkehrsbetriebe – Ende August 2009 in Pension ging. Erfolgreich in den Seit dem Fahrplanwechsel vom 14. Dezember letzten Jahres verkehren Tram und die grossen Buslinien neuen Takt gefunden im 7.5-Minuten-Takt statt alle 6.7 Minuten. Sie fügen sich so ideal in die Taktfamilie des nationalen Bahnverkehrs und der S-Bahn ein. Die freiwerdenden Mittel wurden in die Verlängerung des 10-Minuten- Taktes abends und am Wochenende investiert. Der neue Fahrplan hat sich bewährt: Die Betriebsstabilität ist gestiegen und die Anzahl Verspätungen im ersten Halbjahr 2009 merklich gesunken. Dementsprechend gingen auch die negativen Kundenreaktionen zu verpassten Anschlüssen um rund die Hälfte zurück. Im 2. Halbjahr nahmen die Verspätungen aufgrund verschiedener grosser Baustellen, der Sperrung der Hardbrücke sowie der neuen Westumfahrung zu. Erste Geleise und eine Haltestelle Neun Monate nach dem Spatenstich wurden am 6. Juni in der Pfingstweidstrasse bei der künftigen für das Tram Zürich-West Haltestelle Technopark die ersten Gleise für das Tram Zürich-West gelegt. Die erste Haltestelle der neuen Linie ist bereits seit März am Escher-Wyss-Platz in Betrieb. Die Bauarbeiten laufen programm- gemäss und sind eng auf die laufende Sanierung der Hardbrücke abgestimmt. Weiter im Liniennetz- Neben dem Tram Zürich-West hatte auch das Tram Hardbrücke Priorität: Im August genehmigte die konzept 2025 Projektaufsicht die Linienführung «Rittlings» sowie die vorgeschlagene Projektorganisation und beantragte gleichzeitig beim Zürcher Verkehrsverbund einen Projektierungskredit über rund 5 Mio. Franken. Die Kostengutsprache wurde durch den Verkehrsrat am 24. September erteilt. Vorgängig wurden bereits die Vorinvestitionen für zusätzliche Verstärkungsmassnahmen der Brücke bewilligt. Basler Tram auf Ab Ende März bis Mitte April war auf der Linie 7 ein 45 Meter langes, gelbes Basler Tram vom Typ Zürcher Schienen Tango im Einsatz. Der Testbetrieb und die bei den Fahrgästen durchgeführte Umfrage mit rund 3200 eingegangenen Antwortbogen lieferten wertvolle Erkenntnisse für die anstehende Beschaffung der nächsten Tramgeneration: 2016 werden die ersten Fahrzeuge des Typs Tram 2000 ihre vorgegebene Betriebsdauer von 40 Jahren erreicht haben und müssen ersetzt werden. 12 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Unternehmensentwicklung Grossbaustelle am Während der fünf Sommerferienwochen war der Stadelhoferplatz für Tram und Forchbahn nicht befahrbar. Stadelhoferplatz Mit einer völlig neu konzipierten Gleisanlage wurde der Betrieb von Forchbahn und Tram entflochten. Die Trams in Richtung Stadtzentrum halten neu auf der Seite Gottfried-Keller-Strasse (vor dem Kino Le Paris). Die Fahrgäste von Tram und Forchbahn profitieren neu von Wartehallen und einem einfacheren Einstieg dank hohen Haltekanten. Betrieblich ermöglicht das neue Gleislayout ein Wenden von und in alle Richtungen, so dass bei Störungen der Betrieb nach und vom Seefeld besser aufrecht erhalten werden kann. Das bisherige Stichgleis auf dem Opernhaus-Parkplatz wird dafür aufgehoben. Dank hervorragender Informationsarbeit im Vorfeld und durch Auskunftspersonal vor Ort fanden die Fahrgäste auch während der nötigen Umleitungen ans Ziel. Die Arbeiten konnten kostengerecht und unfallfrei innerhalb des vorgegebenen Terminplans abgeschlossen werden. Rekrutierung von Busfahrern Die bereits geplanten Angebotsausbauten beim Bus in den kommenden Jahren führen auch zu einem in Deutschland wirft Wellen Mehrbedarf an gut qualifiziertem Fahrpersonal. Im Bereich Personalrekrutierung beschritten die VBZ versuchsweise neue Wege: Sie präsentierten sich in Dresden und Leipzig und luden deutsche Kolleginnen und Kollegen, welche den erforderlichen Busführerschein D besitzen, ein, sich um eine Stelle in Zürich zu bewerben. Diese Aktion stiess in den Medien in Deutschland und der Schweiz auf ein grosses Echo. Der wichtigste Arbeitsmarkt für die VBZ ist und bleibt jedoch der Grossraum Zürich. Neue ZVV-Billett- Seit Juli 2009 stehen am Albisriederplatz, am Limmatplatz, am Bellevue sowie am Paradeplatz vier automaten im Test Billettautomaten der neuen Generation. Die Testgeräte sollen Erkenntnisse für den auf 2010 geplanten Pilotbetrieb liefern. Wie bisher können Einzeltickets, Tageskarten und Anschlusstickets gelöst werden. Die neuen Automaten bieten den Kunden aber auch die Möglichkeit, Mehrfahrtenkarten, Tageswahlkarten, unpersönliche Monats- und Jahresabonnements sowie die ZürichCARD zu kaufen oder ein persönliches Monatsabonnement zu verlängern. Weitere Funktionen werden im Verlauf des nächsten Jahres auf- geschaltet. Die Automaten akzeptieren neben Münzen alle gängigen Debit- und Kreditkarten. Immer mehr Abfahrtsanzeiger Im Laufe des Jahres wurden rund 20 weitere Haltestellen (neu total 46) mit Abfahrtsanzeigen ausgerüstet. und Infomonitore Im Morgental (seit 8.10.09) und am Stauffacher (seit 3.12.09) kommt eine Spezialanzeige mit 8 statt 4 Zeilen zum Einsatz. Der Einbau der Infomonitore in die Fahrzeuge ist weitgehend abgeschlossen. Erwirtschafteter Gewinn Der ZVV ist Besteller und Finanzierer der durch die VBZ zu erbringenden Leistungen. Wie im Vorjahr berichtet, fliesst in Reserve gilt neu das im Gesetz über den öffentlichen Personenverkehr vorgesehene System «Nutzen und Gefahr»: Liegt das Betriebsergebnis der VBZ unter dem vom Verkehrsrat des Kantons Zürich genehmigten Budget, darf der erwirtschaftete Überschuss in eine Betriebsreserve eingelegt werden. Wird das Budget nicht ein- gehalten, so muss der Fehlbetrag aus dieser Reserve gedeckt oder schlimmstenfalls als Verlust vorgetragen und später ausgeglichen werden. Dank Massnahmen zur Effizienzsteigerung, Budgetdisziplin und Neben- geschäften dürften Ende 2009 rund 10 Mio. Franken in die VBZ-Reserve fliessen. Der genaue Betrag ist von noch ausstehenden Nachkalkulationen für exogene Faktoren, wie z.B. Treibstoffpreise, abhängig. 13 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Ich kam der Liebe wegen nach Zürich und möchte nicht mehr weg. Petra GÜntert Leiterin der Ticketeria Hauptbahnhof
KUNDINNEN- UND KUNDENNUTZEN Marktbearbeitung Stadt Tramprojekte 2025 Im Rahmen der Zielsetzungen der Netzentwicklungsstudie «Lebensqualität auf der ganzen Linie: Das VBZ-Netz 2025» konnten verschiedene Projekte vorangetrieben werden: – Im Hinblick auf die Verlängerung der Tramlinie 8 vom Hardplatz über die Hardbrücke zum Escher-Wyss-Platz und Werdhölzli wurde in einer Vorstudie die künftige Linienführung festgelegt. – Im Rahmen der Bearbeitung der Volksinitiative «Rosengarten-Tram» konnten wichtige Grundlagen für die Linienführung der künftigen Tramlinien 16 und 17 erarbeitet werden. Gemeinderat und Volk werden 2010 über das weitere Vorgehen entscheiden. – Der ZVV hat die Planung und Projektierung der Limmattalbahn aufgenommen. In diesem Zusammenhang wird auch eine bessere Anbindung des Bahnhofs Altstetten an das städtische Tramnetz geprüft. – Zur Festlegung der Linienführung der künftigen Tramlinie 17 zwischen Albisriederplatz und Laubegg wurde der Auftrag zur Ausarbeitung einer Vorstudie vergeben. – Abgestimmt auf die künftige Entwicklung des Tramnetzes haben die VBZ eine Strategie zur Entwicklung der Instandhaltungs- und Abstellanlagen erarbeitet. Positionspapiere Mischverkehr Im Rahmen von Strassenbauprojekten werden vermehrt betriebliche Massnahmen geprüft. Bei verschiedenen auf Tramstrecken, Kernfahrbahnen Projekten stehen Mischverkehr (Führung von Tram und Individualverkehr auf einer gemeinsamen Fahrbahn), und Tempo-30-Zonen Kernfahrbahnen oder Tempo-30-Zonen zur Diskussion. Da diese Massnahmen den Betrieb des öffentlichen Verkehrs direkt beeinflussen, wurden die Anforderungen aus Sicht des öffentlichen Verkehrs in Positionspapieren festgehalten. Damit sind die Grundlagen für eine einheitliche Beurteilung der Vorhaben geschaffen worden. Vorstudien für Die Vorstudien für die laufenden Erneuerungsprojekte des Tiefbauamts wurden von den VBZ eng begleitet. Erneuerungskonzepte Neben betrieblichen und gestalterischen Anforderungen kommen Anlagen für den Langsamverkehr (z.B. Radstreifen) und die Anpassung ans Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) als zusätzliche Bedürfnisse hinzu und erhöhen den Platzbedarf entsprechend. Bei einigen Projekten wurde deshalb auch eine grundlegende Neukonzeption geprüft. Verkehrskonzepte im Umfeld Das ÖV-Konzept im Umfeld des Bahnhofs Oerlikon wurde aufgrund der Zielsetzungen des «Entwicklungs- des Bahnhofs Oerlikon richtplans Bahnhof Oerlikon 2009» und der Netzentwicklungsstudie «Lebensqualität auf der ganzen Linie: Das VBZ-Netz 2025» weiter entwickelt. Zur Gestaltung des Max-Frisch-Platzes und die Vorstudie für den Ausbau der Unterführung in der Schaffhauserstrasse bildeten dabei Schwerpunkte, um die Anforderungen an Buslinienführungen und Bushaltestellen einzubringen. Durchmesserlinie/ Im Hinblick auf die künftige Erschliessung der Europaallee und die optimale Einbindung des Bahnhofs Bahnhof Löwenstrasse Löwenstrasse ins VBZ-Liniennetz wurden Planung und Projektierung für einen Vorläuferbetrieb der Renaissance Tramlinie 1 durch die Trolleybuslinie 31 auf dem Streckenabschnitt Bahnhofplatz – Habis- Royal – Postbrücke – Le-Corbusier-Platz – Kasernenstrasse, Lagerstrasse – Neufrankengasse bis zur Hohlstrasse weitergeführt. Erschliessung Uetlihof Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Credit Suisse wurden verschiedene Varianten der ÖV-Erschliessung des Standorts Zürich-Süd, einschliesslich deren Finanzierung, konkretisiert. 15 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Kundinnen- und Kundennutzen Direktbus Witikon – Am 18. Juni 2008 wurde im Gemeinderat eine Motion für eine direkte VBZ-Buslinie von Witikon ins Stadtzentrum Stadtzentrum überwiesen. Der Auftrag für Ausarbeitung und Evaluation möglicher Linienführungs- varianten konnte abgeschlossen werden. Angebot Am 13. Dezember 2009 wurde auf einigen Linien in Stadt und Agglomeration der Fahrplan angepasst, um den Service weiter zu perfektionieren. Und weil zum perfekten Service auch ein gewisser Komfort gehört, kommen auf einzelnen Linien grössere oder zusätzliche Fahrzeuge zum Einsatz. Die Abfahrts- zeiten wurden noch besser auf den Anschluss ausgerichtet. Das Nachtleben pulsiert nun Die Nachtbusse sind mit dem neuen Fahrplan halbstündlich unterwegs. Dabei fahren sie nicht nur häufiger, doppelt so schnell sondern erschliessen auch neue Gebiete. Neu bringen die VBZ auch Nachtschwärmer aus dem Mittleren und Oberen Glattal, Zürich Nord, Kienastenwies und Mittelleimbach nach Hause. Zudem erlaubt eine neue Liniennummerierung den Fahrgästen, das Fahrziel schnell und unmissverständlich zu erkennen. Linie Fahrziel Abfahrt Bellevue N1 Regensdorf, Zentrum .00/.30 N2 Schlieren, Zentrum/Bahnhof .00/.30 N4 Unterengstringen .00/.30 N5 Zürich, Schmiede Wiedikon .00/.30 N6 Rümlang, Oberdorf via Seebach .00 N6 Schönauring via Seebach .30 N7 Glattbrugg, Zentrum .00/.30 N8 Escher-Wyss-Platz .30 N11 Wallisellen, Bahnhof .00/.30 N12 Adliswil, Hofackerstrasse via Morgental .00 N12 Mittelleimbach via Morgental .30 N13 Albisrieden .00/.30 N14 Uitikon, Dorf .00/.30 N15 Thalwil, Post .00/.30 N16 Maur, Dorf .00 N17 Kreuzbühl via Dübendorf .30 N17 Wangen via Dübendorf .00 N18 Küsnacht, Zentrum .00/.30 N19 Fällanden, Gemeindehaus .30 Neuerungen im Stadtnetz Linie 13 Sonntags fahren die Tram der Linie 13 bereits um 5.14 Uhr ab Albisgütli. Damit passen die VBZ den Fahrplan jenem der übrigen Tramlinien an. Linie 34 Die Linie 34 erhält am frühen Morgen Unterstützung durch den ersten Kurs der Linie 747 ab Maur. Dieser hält ab Loorenstrasse neu an den Haltestellen Berghaldenstrasse, Waserstrasse, Drusbergstrasse, Schlyfi und Kapfstrasse. So wird das Angebot für Frühaufsteherinnen und Frühaufsteher in Witikon erweitert. Linie 37 Die Buslinie 37 erfreut sich vor allem auf der Strecke zwischen Bahnhof Affoltern und Waidhof grosser Beliebtheit. Um dem entstehenden Gedränge entgegenzuwirken, setzen die VBZ neu auch zwischen 16.18 Uhr und 18.48 Uhr einen Entlastungsbus Richtung Waidhof ein. 16 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Kundinnen- und Kundennutzen Linie 64 Die Abfahrtszeiten der Linie 64 verschieben sich am Sonntag um eine Viertelstunde. Dadurch steht der Bus nicht mehr lange im Quartier, sondern wartet am Bahnhof Oerlikon bereits auf die Fahrgäste. Linie 66 Wer mit dem Bus der Linie 66 während der Woche früh ins Stadtzentrum muss, fährt neu um 6.50 Uhr ab Neubühl bis zur Sihlstrasse anstatt um 7.00 Uhr. Die VBZ kommen damit dem Wunsch der Fahrgäste nach einem früheren Start entgegen. Linie 69 Neu verkehren die letzten Kurse der Linie 69 ab ETH Hönggerberg bis Bucheggplatz und von da auf dem Weg in die Garage Hardau weiter bis Hardplatz. Dabei werden alle Haltestellen der Linien 33 und 72 bis Hardplatz bedient. So haben auch Fahrgäste, die noch spät unterwegs sind, an den genannten Haltestellen Anschluss. Linie 73 Die Fahrzeiten der Linie 73 werden am Sonntag so angepasst, dass Reisende Richtung Zürich HB bequem Anschluss an die S10 beim Schweighof erhalten. Linie 80 Der erste Kurs der Linie 80 fährt am Sonntag neu um 5.25 Uhr ab ETH Richtung Bahnhof Oerlikon Nord. Durch diesen frühen Start erhalten die Fahrgäste schon vor 6 Uhr Anschluss an die S-Bahnen beim Bahnhof Oerlikon und an die Tramlinie 14. Auch abends sind die Fahrzeuge auf der Linie 80 länger für die Fahrgäste unterwegs und zwar während der gesamten Woche. Die letzte Fahrt vom Bahnhof Oerlikon Nord bis zur ETH startet um 0.32 Uhr. Neu kann man am Bahnhof Oerlikon etwa vier S-Bahnen später ankommen und erreicht noch immer den Bus Richtung Neuaffoltern. Linie 94 Die Abfahrtszeiten der Linie 94 wurden so angepasst, dass sie die zeitweise sehr stark frequentierte Linie 63 entlasten kann. Marktbearbeitung Agglomeration Neuerungen im Mittleren und Linie 743 Oberen Glattal Durch eine Anpassung der Fahrzeiten erhöhen die VBZ die Pünktlichkeit auf der Linie 743. So erreichen die Fahrgäste rechtzeitig ihren Anschluss an die S9. Linie 760 Der Fahrplan der Linie 760 wurde systematisiert. Ab Bahnhof Dübendorf in Richtung Gfenn fahren die Busse tagsüber um .07 und .37 los. So ist der Anschluss von der S14 aus Uster gewährleistet. Neuerungen im Limmattal Linien 302 und 308 Die Busse der Linien 302 und 308 bedienen in Unterengstringen, zwischen den Haltestellen Eckstein und Talacker-Windegg, die neue Haltestelle Langwisen. So wird die Fusswegdistanz für die Bewohnerinnen und Bewohner des neu überbauten Gebiets verkürzt. Linie 303 Die Buslinie 303, die auf ihrem Weg zwischen Dietikon und Killwangen durch das Einkaufsgebiet Spreitenbach führt, erfährt insbesondere am Samstag grossen Zuspruch. Deshalb werden während den stark frequentierten Zeiten zwei Standardbusse durch Gelenkbusse ersetzt, die mehr Platz für die Fahrgäste bieten. Durch die Verschiebung einer Haltestelle verkürzt sich der Fahrweg, wodurch in der Spitzenzeit ein Fahrzeug eingespart werden kann, ohne dass der Fahrplan ausgedünnt werden muss. 17 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Kundinnen- und Kundennutzen Linie 304 Auf dem Schülerkurs der Linie 304 wird neu über Mittag ein Gelenkbus eingesetzt. Linie 309 Auf der Linie 309 fährt der Bus am Samstagvormittag jeweils eine Stunde früher Richtung Silbern. Wer im Einkaufsgebiet arbeitet, kommt so rechtzeitig zum Arbeitsplatz. Während der Abendspitzen wird ein zusätzlicher Gelenkautobus eingesetzt. Neuerungen am Unteren Linien 184 und 185 Zimmerberg Die neue Linie 185 führt von Wollishofen via Dangelstrasse nach Sunnau-Lebern, macht dort einen Abstecher zum Spital Sanitas und endet beim Bahnhof Adliswil. Die Anwohnerinnen und Anwohner des aufstrebenden Gebiets Sunnau-Lebern erfreuen sich nun ebenfalls einer guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Die neue Buslinie 185 bringt Anpassungen der Linie 184 mit sich. Diese verfolgt auf der Strecke Wollishofen – Sunnau denselben Weg wie die Linie 185, führt dann aber via Grüt – Tiefacker – Krone direkt zum Bahnhof Adliswil. Beide Linien werden alternierend im Halbstundentakt bedient, neu bis Mitternacht statt wie bisher nur bis 21.00 Uhr. Steigerung der Kundenzufriedenheit Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) führt alle 2 Jahre eine Kundenbefragung zur Servicequalität durch. Die Resultate der Befragung 2007/ 2008 liegen seit Ende 2008 vor. Die von den VBZ erreichten Werte sind seit der letzten Befragung stabil und liegen wiederum über dem ZVV-Mittel. Nach eingehender Analyse der Umfrageergebnisse wurden Anfang 2009 verschiedene Handlungsfelder definiert und Massnahmen beschlossen. Beispielsweise wurden zur Verbesserung der Netzqualität die Anschlüsse an verschiedenen Knoten überprüft und Anpassungen vorgenommen. Auch wurden die Klima-Anlagen in den Cobra Trams über- prüft, da sich viele Kunden über unangenehme Temperaturen beschwert hatten. Mit der Umsetzung dieser und weiterer Massnahmen streben wir an, das erreichte gute Niveau zu halten und die Kundenzufriedenheit punktuell zu steigern. Produkte und Dienstleistungen Verkauf und Dienstleistungen für Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage wurde 2009 ein Ticketumsatz von 217.4 Mio. Franken erzielt, den Zürcher Verkehrsverbund der damit gegenüber dem Vorjahr um 4.6 Prozent zunahm. VBZ TrafficMedia Die Umsätze der VBZ TrafficMedia erreichten im 2009 ein Total von 11.2 Mio. Franken, inkl. den Umsätzen von Dritten. Im Gegensatz zum Jahr 2008 wurden im letzten Jahr keine Sondereinnahmen, wie z.B. für Verkäufe von Spezialfahrzeugen für die EURO 08, generiert. Die Wirtschaftskrise hatte auch für die VBZ TrafficMedia einschneidende Folgen. Die Umsätze von Plakatflächen, welche die APG Traffic im Auftrag der VBZ vermarktet, sind gegenüber 2008 um 25 Prozent eingebrochen und haben das Geschäftsergebnis ent- sprechend belastet. Die Umsätze der eigenen VBZ TrafficMedia-Produkte konnten hingegen gefestigt und leicht gesteigert werden. Die Verkaufsbemühungen haben sich darauf konzentriert, bestehende Kunden noch besser zu bedienen, neue Kunden zu akquirieren und Standardprodukte mit hohem Deckungsgrad zu fördern. Die Auswirkungen zeigten sich in eindrücklicher Weise bei der Dachwerbung, deren Umsatz sich um 10 Prozent erhöht hat. Auch die Fenstertransparente erreichten einen Umsatzhöhepunkt in der Geschichte der VBZ-Verkehrsmittelwerbung. Das liegt einerseits daran, dass die Akzeptanz der Transparente in den Cobras erhöht werden und andererseits die Einführung in den stark frequentierten Trolleybussen per Frühling 2009 umgesetzt werden konnte. 18 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Kundinnen- und Kundennutzen Weiter konnten diverse Neuerungen und Aktionen durchgeführt werden. Seit Mitte 2009 können Kunden im Limmattal Ganzheckwerbung buchen, die verfügbaren Flächen der Wagendachwerbung in der Fahrzeugkategorie Tram 2000 wurden erweitert und die Möglichkeit der Buchung von Thementrams wurde erleichtert. Die Snowboard-Aktionen mit Flims-Laax und die raffinierte Botschaft von BIG haben der VBZ viele Anfragen von Interessenten gebracht, welche eine gute Basis für das Jahr 2010 legten. Extrafahrten Mit Extrafahrten konnte 2009 ein Umsatz von 2.8 Mio. Franken erwirtschaftet werden. Dieser liegt 0.2 Mio. Franken unter dem Vorjahreswert. Die Sparte Extrafahrten hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Einerseits hat die VBZ vom Strassenverkehrsamt Restriktionen bezüglich den Bussen erhalten, so dass die beliebten Hochzeits- Geburtstags- und ähnliche Fahrten nicht mehr durchgeführt werden konnten. Die dadurch erlittenen Umsatzeinbussen betragen ca. 0.2 Mio. Franken. Andererseits konnten durch die schlechte Wirtschaftslage weniger Fahrten mit den Oldtimern inkl. Catering verkauft werden. Als Neuerung konnte das beliebte Sightseeing Tram «Erfahre Zürich» lanciert werden, welches mit einer Auslastung von knapp 90 Prozent den Geschmack der Leute trifft. ZVV-Contact An 365 Tagen im Jahr von 6.00 bis 22.00 Uhr ist das ZVV-Contact für die Kunden da, während der Streetparade und am Silvester rund um die Uhr. Die Hauptaufgaben sind Mobilitätsauskünfte, Bearbeitung von Kundenreaktionen und der Verkauf aller Fahrausweise, welche im ZVV gültig sind. Diese Dienstleistungen werden immer beliebter. Im Jahr 2009 hatte ZVV-Contact 164 705 Kundenkontakte. Es wurden 7.5 Prozent mehr Kundenreaktionen als 2008 gezählt, obwohl dieses Jahr keine Fahrplan- und Tarifwechsel stattgefunden haben. Wichtigste Themen bei den Kundenreaktionen waren die Zuverlässigkeit, das Fahrpersonal und Unzufriedenheit mit dem Fahrplanangebot. Das Aboservice-Center hat mit 46.2 Mio. Franken einen neuen Umsatzrekord erzielt. Die neue Dienstleistung, Jahres-NetzPässe auf Rechnung zu bezahlen, stösst auf grosse Beliebtheit bei den Kunden. Höhepunkte waren Events wie das WestFest, die Streetparade und der Silvesterzauber. Hier gab es im Vorfeld viele Anfragen zu den Angeboten. Key Account Management Das im Auftrag des Zürcher Verkehrsverbundes vertriebene Mobilitätskonzept für Mitarbeitende eines Unternehmens, der BonusPass, bewegt rund 25 000 Mitarbeitende auf ihrem täglichen Arbeitsweg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Für Partnerfirmen der unterschiedlichsten Branchen ist der BonusPass damit fester Bestandteil der Fringe Benefits, der nicht zuletzt die Ökobilanz des Unternehmens nachhaltig beeinflusst und gleichzeitig die Attraktivität als Arbeitgeber steigert. Veranstaltungskooperationen Insgesamt konnten dank 73 Veranstaltungskooperationen die entsprechenden Anlässe optimal mit dem öffentlichen Verkehr verbunden werden. Besondere Anlässe 2009 waren: Art on Ice, Live at Sunset, Orange Cinema, Weltklasse Zürich und freestyle.ch. Der Umsatz aus Kooperationen und Spezialkarten beträgt 1.9 Mio Franken. VBZ-Ticketerias Die VBZ-Ticketeria Hauptbahnhof musste eine grosse Umsatzeinbusse von 33.6 Prozent in Kauf nehmen. Grund dafür war der Umzug ins Zwischengeschoss wegen des Umbaus Hauptbahnhof. Der Gesamtumsatz der VBZ-Ticketerias hat deshalb einen Rückgang um 9 Prozent zu verzeichnen. Die restlichen Ticketerias haben ein gutes Verkaufsresultat erzielt und konnten den Umsatz um 2.8 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Die VBZ setzen auch in Zukunft alles daran, ihren Kundinnen und Kunden einen kompetenten Verkauf und persönliche Beratung in ihren neun bedienten Verkaufsstellen bieten zu können. 19 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Im Märlitram bringe ich hunderte von Kinderaugen zum leuchten. Albert Lamprecht Tramführer und Samichlaus
Kundinnen- und Kundennutzen Fundbüro Im Jahr 2009 hat die Anzahl abgegebener Fundgegenstände gegenüber dem Vorjahr um 618 auf 28 848 Stück zugenommen. Die Vermittlungsquote lag bei 49.43 Prozent. Die Einnahmen aus Gebühren nahmen dank mehr vermittelten Gegenständen gegenüber dem Vorjahr um 15 690 Franken zu. Der Finderlohn beläuft sich auf 48 234.80 Franken (+13.62 Prozent). Die Versteigerungen erreichten wie gewohnt grosse Beachtung. Chauffeurverkauf, Agenten Seit Mitte 2009 werden vier neue Ticketautomaten getestet. Am neuen Ticketautomaten können neben und Automaten dem bisherigen Sortiment auch ZVV-NetzPässe und Multikarten (z.B. Mehrfahrtenkarte, Tageswahlkarte) gelöst werden. Es kann weiterhin mit Münzen sowie neu mit Kredit- und Debitkarten bezahlt werden. Im Jahr 2010 soll der Test auf weitere Standorte ausgeweitet werden. Produkte und Dienstleistungen 2005 2006 2007 2008 2009 Ticketumsatz total in Mio. Fr. 184.3 191 202.7 212 217.4 davon VBZ-Ticketerias 77.2 79.1 81.8 84.4 77.0 davon ZVV-Contact 23.0 26.6 29.3 31.7 46.2 Kundenkontakte ZVV-Contact 140 355 154 888 162 640 174 651 164 705 davon Kundenreaktionen 5498 6238 5751 5424 5831 Fundbüro: abgegebene Fundgegenstände 28 391 28 366 29 075 28 230 28 848 VBZ TrafficMedia Umsatz Mio. Fr 10.8 11.2 11.6 13.4 11.2 VBZ Extrafahrten Umsatz Mio. Fr. 2.6 2.7 3.1 3.0 2.8 Videoüberwachung Die Videoüberwachung wurde im Berichtsjahr weiter ausgebaut. So konnten mit der Inbetriebnahme von Videoüberwachungsanlagen an den Haltestellen Klusplatz und Hegibachplatz zwei Stationen ausgerüstet werden, die in den vergangenen Jahren immer wieder von Vandalismus betroffen waren. Die weitere Ausrüstung von Haltestellen mit Kameras erfolgt prioritär dort, wo wiederholt Vorkommnisse zu verzeichnen waren. Auch bei planmässigen Umbauten von Haltestellen wird die Installation von Videoüberwachung geprüft, möglich ist auch eine Vorbereitung für eine spätere Nachrüstung. Einen Ausbau der Videoüber- wachung gab es auch bei den Fahrzeugen. So sollen weitere Gelenkbusse sowie alle 88 Cobra Trams mit Kameras ausgerüstet werden. Nach dem Entscheid für einen Lieferanten im Rahmen einer WTO-Ausschreibung beginnt der Einbau der Videoanlagen im Frühjahr 2010. Die Erfahrung mit den bisher schon videoüber- wachten 37 Bussen lassen auch für die weiteren Fahrzeuge eine deutliche Reduktion von Schäden durch Vandalen erwarten. Gleichzeitig tragen die sichtbar montierten Kameras zu einer Erhöhung des subjektiven Sicherheitsempfindens der Fahrgäste bei. Cargo- und E-Tram Auch 2009 machten die Zürcherinnen und Zürcher regen Gebrauch von Cargo- und E-Tram. Unter anderem konnten 96 Tonnen Eisen, weiteres Sperrgut sowie rund 75 Tonnen Elektroschrott gesammelt und einer fachgerechten Entsorgung zugeführt werden. Das Cargo- und E-Tram bedient heute 10 Haltestellen, die über das Stadtgebiet verteilt sind und jeweils im Monatsrhythmus angefahren werden. Behinderten-Transporte Wie schon in den Vorjahren gelangten auch im Jahr 2009 mehr als 50 000 Fahrgäste im Rollstuhl mit Hilfe Zürich (BTZ) von BTZ sicher an ihr Ziel. Unter der Geschäftsführung der VBZ sichern die 45 Mitarbeitenden der Stiftung BTZ Mobilität für Fahrgäste, die den öffentlichen Verkehr nicht alleine nutzen können. Ihnen stehen dafür 22 rampenausgerüstete Spezialfahrzeuge zur Verfügung. Neu wurde mit der Krebsliga Zürich eine Zusammenarbeit vereinbart. Seit Mai disponieren die BTZ neben ihren eigenen Kleinbussen auch die Fahrzeuge der Krebsliga Zürich. In rund 10 000 Fahrten pro Jahr werden dabei Krebspatienten zu Therapien gefahren oder abgeholt. 21 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Kundinnen- und Kundennutzen VBZ im Dialog Besucherwesen Im vergangenen Jahr durften wir erneut eine stattliche Anzahl Gäste aus dem In- und Ausland bei den VBZ willkommen heissen. Die Verantwortlichen haben 55 Gruppen aus 6 Ländern empfangen, was einer Besucherzahl von ca. 1500 Personen entspricht. Die Besuchenden setzten sich aus Vertretern von Verkehrsunternehmen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich zusammen. Im Jahr 2009 besuchten etwas weniger asiatische Delegationen die VBZ. Dies mag mit der globalen Wirtschaftskrise aber auch mit der Schweinegrippe zusammenhängen. Auch bei den Anfragen für Betriebsanlässe war eine gewisse Zurückhaltung spürbar. Nach wie vor ein grosses Interesse für die VBZ und ihre Entwicklung war bei Politikern, Studierenden, Senioren und Vereinen zu verzeichnen. Schwerpunkte waren einerseits die Führungen durch die Zentralwerkstatt – in gewohnt professioneller Weise von einem Team von Technik- Fachleuten wahrgenommen – sowie die Vermittlung allgemeiner Informationen zum öffentlichen Verkehr Zürichs und zum Betrieb. Ein grosser Erfolg war der Reihe von Veranstaltungen mit der Senioren- Universität beschieden. 300 Personen blickten an 5 Veranstaltungen hinter die Kulissen der VBZ und diskutierten Fragen rund um die «Sichere Mobilität im Seniorenalter». Schliesslich hatten sie die Gelegenheit für eine Begegnung und den persönlichen Informationsaustausch mit dem Vorsteher der Industriellen Betriebe, Stadtrat Andres Türler. Immer mehr im Fokus steht gegenwärtig die Liniennetzentwicklung, seien es das im Bau befindliche Tram Zürich-West oder die nächsten Etappen Tram Hardbrücke und Rosengarten. Ferner konnte man in Fachreferaten zu verkehrstechnischen und -politischen Fragen auf die spezifischen Bedürfnisse der unterschiedlichsten Anspruchsgruppen individuell eingehen. Immer wieder melden sich auch Behinderten-Gruppen. Stellvertretend eine Rückmeldung der Vereinigung «sichtbar GEHÖRLOS»: «Ausserdem konnten wir mit Ihrer Unterstützung die Lebensqualität Gehörloser massgeblich verbessern – denn, wer Zugang zu Bildung hat, hat auch Zugang zur Gesellschaft.». Leitstelle Nachdem die Leitstelle während längerer Zeit wegen der Erneuerung des Leitsystems nicht für Besucher geöffnet war, konnten im vergangenen Jahr erneut Gruppen empfangen werden. 1122 Gästen, vom Seniorenclub, über Delegationen von Verkehrsbetrieben aus dem In- und Ausland bis zu neu eintretenden Fahrdienstmitarbeitenden, wurden Einblick in das «Nervenzentrum» der VBZ gewährt. Schulreferent Im Jahr 2009 hat der Schulreferent der VBZ bei 13 Besuchen in den Klassenzimmern 254 Kinder auf wichtige Fragen des öffentlichen Verkehrs sensibilisiert und mit 529 Kindern (28 Besuche) ein Depot der VBZ besichtigt. 22 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Mich kreativ im Atelier betätigen – das ist meine Leidenschaft. Marianne Iseli HR-Generalistin
Helfen kann man nur sich selbst, aber Ein stück zusammen gehen, das ist möglich. Jann Marschner Case Manager
M IT U N TER N EH M ERI N N E N U N D M IT U N TER N EH M ER Fakten und Schwerpunkte Mit einer klaren Personalstrategie den künftigen Herausforderungen begegnen: Die VBZ haben im Berichts- jahr ihre Personalstrategie überprüft und neu ausgerichtet. Die personalpolitischen Brennpunkte wurden aufgrund von Fakten klar herausgearbeitet und benannt, wie auch die Potenziale, welche die VBZ im Personal- markt auszeichnen. Aufgrund dieser Analyse konnten die strategischen Stossrichtungen definiert und in einem Massnahmenplan drei Handlungsschwerpunkte bestimmt werden: Umsetzung einer praxisnahen und bedarfsorientierten Führungsentwicklung, Aufbau eines integrierten betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie die stärkere Positionierung der VBZ im Personalmarkt (Employer Branding). Hoher Rekrutierungsbedarf: 221 Mitarbeitende konnten neu für die Nummer 1 im Zürcher Verkehr gewonnen werden. Eine sehr hohe Zahl von Neueintritten, obwohl die Nettofluktuation mit 3,5 Prozent sehr tief liegt. Zunehmend schlägt hingegen die demografische Entwicklung der Gesellschaft, für die VBZ ein zentraler personalpolitischer Brennpunkt, durch: Die Bruttofluktuation (inkl. Pensionierungen) liegt mit knapp über 7 Prozent doppelt so hoch. Bei der Entwicklung des Frauenanteils geht der Trend, wenn auch auf tiefem Niveau, in die richtige Richtung. Er konnte erneut leicht, von 16.95 auf 17.15 Prozent, gesteigert werden. Die VBZ sind sich bewusst, dass das Potenzial der Frauen noch stärker angesprochen werden kann und muss. Sie werden ihre Personalgewinnungsstrategie künftig noch gezielter darauf ausrichten. Erneut tiefe Neu-Invalidisierungen dank Case Management am Arbeitsplatz: 14 Personen erhielten von der Pensionskasse neu eine Vollrente und 7 Personen eine Teilrente. Damit bestätigte sich der Abwärtstrend seit Einführung von Case Management im Jahre 2005: Im Vergleich zu vorher konnten die Invalidisierungen um rund 40 Prozent reduziert werden. Die Fallbelastung der VBZ-Case Manager ist hoch: Permanent werden rund 90 Mitarbeitende betreut. Zwei Drittel davon beanspruchen eine längerfristige Begleitung, vor allem wegen gesundheitlichen Beeinträchtigungen des Bewegungsapartes (Rücken, Gelenke) oder psychischen Problemen. Drei Viertel (73 Prozent) der im Jahre 2009 abgeschlossenen 98 Fälle konnten am bisherigen oder an einem neuen Arbeitsplatz wieder in den Arbeitsprozess integriert werden. Dieses Engagement im Bereich Case Management zeigt deutlich, dass sich sozialpolitische und betriebswirtschaftliche Anliegen nicht ausschliessen. Gesund arbeiten: Es ist den VBZ ein zentrales personalpolitisches Anliegen, ihre Mitarbeitenden lange, gesund und motiviert im Arbeitsprozess zu halten. Dafür engagiert sich die Unternehmung auch. 2009 wurde mit grossem Erfolg das Entwicklungsprojekt «die tankstelle. entwickeln. bewegen. erleben. freuen.» gestartet. Als sinnvolle Antwort auf die Alterung der Gesellschaft werden die VBZ-Mitarbeitenden angeregt, etwas für den Erhalt und die Entwicklung ihrer geistigen und körperlichen Fitness zu tun. An diesem Programm beteiligten sich bereits im ersten Jahr über 600 Mitarbeitende – freiwillig und in ihrer Freizeit. Sie besuchen Kurse zum aktiven Ausgleich zur Arbeit, bilden sich weiter oder halten sich körperlich fit. Tabelle Mitarbeitende 2005 2006 2007 2008 2009 Personalbestand 2328 2356 2396 2 371 2 398 Stellenwerte (Jahresdurchschnitt) 2127 2134 2169 2 190 2 223 Frauenanteil 15.76 % 16.33 % 16.66 % 16.95 % 17.15 % Anteil Teilzeitmitarbeitende 16.83 % 16.75 % 15.79 % 16.87 % 16.60 % Fluktuationsrate 2.62 % 3.39 % 4.16 % 3.71 % 3.50 % 25 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Ich brauche keinen Ausgleich – mein Job ist mein Hobby. Clara Videtta Serviceleiterin
E N ER G IE U N D U M W ELT Energieverbrauch Energieverbrauch der Für Heizung, Beleuchtung und den Betrieb von Maschinen und Anlagen in ihren zwei Busgaragen, fünf VBZ-Liegenschaften Tramdepots und der Zentralwerkstatt haben die VBZ im Jahr 2009 22.3 Gigawattstunden Energie bezogen. Diese teilen sich wie folgt auf: Tabelle Energieverbrauch Einheit 2008 2009 Fossile Brennstoffe kWh/a 12 757 578 11 818 950 Fernwärme kWh/a 2 691 100 2 810 914 Holz, Biomasse kWh/a 0 0 Elektrische Energie kWh/a 7 850 943 7 662 001 Jahresenergiebezug total kWh/a 23 299 621 22 291 865 Als Stromqualität für die Liegenschaften bezogen die VBZ ewz.naturpower. Dieser stammt mehrheitlich aus «naturemade basic»-zertifizierten Wasserkraftanlagen mit einem Anteil Ökostrom aus «naturemade star»- zertifizierten Kraftwerken. «naturemade basic» steht für Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen, schont das Klima und unterstützt das naturemade-Fördermodell. «naturemade star» erfüllt alle Kriterien von naturemade basic und bürgt darüber hinaus für die Einhaltung zusätzlicher strenger und umfassender ökologischer Auflagen und zeichnet besonders umweltschonend produzierten Strom aus, sogenannten Ökostrom. Mit dem Bezug unterstützen die VBZ die Produktion von Wasserkraft sowie den Bau und Ausbau von Biomasse- und Windanlagen. Energieverbrauch für Tram- Der Energieverbrauch für die Weichenheizungen, die Signale und die Traktion (d.h. den eigentlichen und Trolleybusbetrieb Fahrbetrieb von Tram und Trolleybus) lag 2009 bei 84 110 676 Kilowattstunden, das sind 1 393 885 kWh weniger als im Vorjahr. Die bezogene Stromqualität ist ebenfalls ewz.naturpower, zusätzlich wird aufgrund einer Klausel im Liefervertrag jährlich eine variable Menge an ewz.solartop bezogen. 2009 lag der Anteil an Solarstrom bei 52 727 kWh. Energieverbrauch für Der Energieverbrauch für die Haltestellen wird mit Strom der Qualität ewz.wassertop aus naturmade star- Wartehallenbeleuchtung und zertifizierten Wasserkraftanlagen gedeckt. Mit dem Kauf fördern die VBZ die Erneuerung und den Bau von Billettautomaten Wasserkraftwerken nach höchsten ökologischen Kriterien (z.B. Bau von Fischtreppen, Uferrenaturierungen, erhöhte Restwassermengen). Zwischenziel der kantonalen Zielvereinbarung erreicht Als Grossverbraucher gemäss der Definition in §13 des kantonalen Energiegesetzes haben sich die VBZ in einer Zielvereinbarung verpflichtet, ihre Energieeffizienz im Gebäudebereich von 2005 bis 2020 um gut einen Drittel zu verbessern. Das heisst, dass sie den Energieverbrauch pro Quadratmeter jedes Jahr um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr senken wollen. Mit der Umrechnung des Verbrauches auf die genutzte sogenannte Energiebezugs- fläche wird berücksichtigt, dass der absolute Energieverbrauch auch steigen darf, wenn die VBZ in diesem Zeitraum beispielsweise wegen Mehrleistungen ein neues Tramdepot beziehen oder eine Garage ausbauen müssen. 27 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Energie und Umwelt Das Zwischenziel für 2009 wurde erneut erreicht. Umgesetzt wurden unter anderem folgende Massnahmen: – Optimierung von Aussenbeleuchtung und Lüftung in der Zentralwerkstatt – Ausserbetriebsetzung eines 1000-Liter-Boilers und Anpassung der Lichtsteuerung in der Garage Hardau – Neue Steuerungen für die Heizung und Lüftung sowie die Aussenbeleuchtung in der Garage Hagenholz – Erneuerung der Aussenbeleuchtung im Depot Wollishofen Versuch mit stationärem Energiespeicher beim Zoo abgeschlossen Im Sommer 2006 wurde von VBZ und ewz beim Zoo während sechs Wochen ein stationärer Energiespeicher mit einem Schwungrad getestet. Es sollte untersucht werden, ob damit die Bremsenergie, welche moderne Trams wie das Cobra und die Sänfte ins Netz zurückspeisen können, besser ausgenützt werden kann. Die Bremsenergie verpufft heute ungenutzt, wenn sich in der Nähe des bremsenden Trams kein zweites befindet, welches diese beim Beschleunigen aufnehmen kann. Mit einem Speicher kann diese Energie erhalten werden, bis sie von einem nächsten Tram benötigt wird. Die Auswertung der gemachten Messungen und eine Simulation zeigten, dass heute bereits 85 Prozent der zurückgespiesenen Bremsenergie wieder genutzt werden. Die mit dem Speicher zusätzlich mögliche Einsparung ist zu klein, als dass sich ein Einsatz wirtschaftlich lohnt. Bei der Speicherung geht zudem auch immer Energie verloren. Im Falle des getesteten Speichers waren die Verluste und der Eigenverbrauch sogar grösser als die erzielte Einsparung. Interessant könnte aber der Einsatz eines Energiespeichers zur Stabilisierung der Fahrleitungsspannung sein. An Orten im Fahrleitungsnetz, wo die Spannung in Hochlastsituationen sehr tief absinkt, ist ein Energiespeicher dank den vergleichsweise niedrigen Investitionskosten eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Lösung. 28 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Beim historischen Schwertkampf fühle ich mich in die Vergangenheit zurück versetzt. Roger Meili Autolackierer
Die Stadt erfindet sich jeden Tag neu. Ruth Paul Tramführerin
FA HR Z E U G E Tram Die Ablieferung der Cobras verläuft weiterhin sehr zufrieden stellend. Zum Jahresende waren von den insgesamt 88 bestellten Cobra-Trams 79 unterwegs. Während des Geschäftsjahrs stiessen weitere 20 Cobras-Trams zur VBZ-Flotte. Damit vergrösserte sich der Niederfluranteil auf dem VBZ-Netz konti- nuierlich, so dass nun auch die Linien 2 und 7 anteilig mit modernem, kundenfreundlichem Rollmaterial bedient werden können. Bis Ende Jahr wurden weitere 20 Fahrzeuge der Mirage-Serie ausgemustert. 14 Fahrzeuge wurden nach Vinnitsa geliefert. Die restlichen 6 Miragefahrzeuge wurden verwertet. Bus Im Laufe des Jahres 2009 nahmen die VBZ 19 weitere Mercedes Benz Citaro Niederflurbusse (14 Gelenk- sowie 5 Standardbusse) in Betrieb. Diese ersetzen Fahrzeuge aus den Jahren 1990 bis 1992. Neben der Erneuerung der Fahrzeugflotte wird neu auch die Linie 75 mit Gelenkbussen bedient. Mit diesen neuen Wagen stehen bei der VBZ Standard- und Gelenkdieselbusflotte nun ausschliesslich Fahrzeuge mit Abgas- norm Euro 3, 4 und 5 EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle) aus den Jahren 2003 bis 2009 im Einsatz. Diese moderne Flotte ist vollständig niederflurig. Die vorhandenen 17 Doppelgelenk-Trolleybusse decken die Linie 31 vollständig und die Linie 32 teilweise ab. Daneben stehen weitere 18 moderne Niederflur-Gelenktrolleybusse sowie 43 ältere Gelenktrolleybusse auf den übrigen Linien im Einsatz. In der Garage Hardau wurde eine Betriebshofmanagement-Software installiert, um den Fahrzeugeinsatz zu optimieren und Abläufe effizienter zu gestalten. Der produktive Einsatz erfolgt ab Frühjahr 2010. Fahrzeugumrüstung auf Leitsystem / CCM Die Fahrzeugumrüstung auf das neue Leitsystem/CCM ist bis auf wenige Fahrzeuge abgeschlossen. Im Rahmen des Unterhalts des Leitsystems/CCM übernahm die VBZ im Dezember die Rolle als «Technisches Center ZVV» für die zentrale Fahrzeugbetreuung, die Betreuung des Funksystems und der Haltestellenanzeigen sowie für das zentrale Ersatzteilelager. 31 Verkehrsbetriebe Zürich Geschäftsbericht 2009
Ich arbeite gerne draussen – direkt am Puls des Geschehens. Rene Frieden Projektleiter Planbare Betriebsänderungen
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