Vernetzen. Verändern. Gestalten - SONDERAUSGABE - FRÜHJAHRSSEMESTER 2021 - foerde-vhs.de - Förde-vhs

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SONDERAUSGABE –
FRÜHJAHRSSEMESTER   2021

Vernetzen.
Verändern.
Gestalten.

                      Gemeinde     Gemeinde             Stadt
foerde-vhs.de         Altenholz   Kronshagen   Schwentinental
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So melden Sie sich an

​Im Internet             www.foerde-vhs.de
Per E-Mail               info@foerde-vhs.de
Telefonisch              (0431) 901-5200
Per Fax                  (0431) 901-65333

Die vhs ist geschlossen vom 05.07. bis 16.07.2021.
In den Schulferien ist die Förde-vhs
donnerstags nur bis 16:00 Uhr geöffnet.

Persönlich
In Kiel: vhs-Haus Muhliusstraße
In Kronshagen: VHS Kronshagen
In Altenholz: Bürgerbüro Altenholz
In Schwentinental: Rathaus Schwentinental
Bitte beachten Sie die jeweiligen Öffnungszeiten.

Öffnungszeiten: Deutsch/Integration
Montag                   09:30 - 12:30 Uhr
Dienstag                 09:30 - 12:30 Uhr
Donnerstag               14:30 - 18:00 Uhr
Freitag                  10:00 - 12:30 Uhr

Die Einstufung und Anmeldung in den passenden Deutschkurs kann​
​ausschließlich in der Sprachberatung erfolgen, diese ist nur nach​
persönlicher Terminabsprache möglich​

Ihre Förde-vhs
Muhliusstraße 29-31
24103 Kiel

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Inhalt

Digitales Lernen
Die vhs der Zukunft wird eine andere sein                         6
Gedanken zum Lehren und Lernen im Internet                        11
Mein digitaler Alltag                                             15
Grundbildung
Das Grundbildungszentrum der Förde-vhs                            18
Das neue Bildungshaus in Pries-Friedrichsort                      21
Engagementstrategie
Die Förde-vhs fördert bürgerschaftliches Engagement               24
Jüdisches Leben
Jubiläumsjahr # 2 0 2 1 J L                                       28
Dein Wort in mir                                                  30
Talentcampus
Kultur macht stark – der talentCAMPus                             33
Bildungsbereiche
Gesellschaft                                                      36
Gesundheit                                                        39
Sprachen                                                          42
Arbeit und Beruf                                                  44
vhs-Kunstschule                                                   48
Ausstellungen                                                     51
Kunst in Aktion                                                   55
Spiellinie                                                        57
Junger Kulturpreis                                                59
Impressum                                                         61
Kontaktdaten                                                      62

Ihre Meinung ist uns wichtig!
Wenn Sie Anregungen, Wünsche oder eine gute Idee haben –
oder wenn Ihnen etwas nicht gefällt – lassen Sie es uns wissen!
Telefon: 901-5200 oder info@foerde-vhs.de

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Grusswort

        Liebe Leser*innen,
        was ist Ihre persönliche Lernbilanz aus dem vergangenen
        Jahr? Was waren Ihre wichtigsten Erkenntnisse? Gewiss sind
        Sie überrascht, wie viel Sie dazugelernt haben, wie viele neue
        Fähigkeiten Sie entwickelt haben – Ungewissheit aushalten,
        improvisieren, immer wieder umdenken, digitale Medien souve-
        räner nutzen. Lernbereitschaft, Kreativität und Offenheit für das
        Neue waren dabei entscheidend. Mit neuen Erfahrungen blicken
        wir in die Zukunft und in ein neues Jahr. Möge es ein gutes und
        gesundes sein!

        Das gemeinsame Interesse für ein Thema bringt Menschen in
        den Lernräumen der Volkshochschule zusammen - miteinan-
        der und voneinander lernen, sich inspirieren lassen, kreative
        Techniken erlernen, Körper und Geist fit halten, sich beruflich
        weiterentwickeln, neue Sprachen entdecken. Bildung für alle, so
        wie es auf dem Umschlagbild gelungen zum Ausdruck kommt.
        Herzlichen Dank an die Künstlerin und unsere Dozentin Kerstin
        Mempel!

        Volle Kursräume und persönliche Begegnungen – das ist Volks-
        hochschule, wie wir sie kennen und wie wir sie uns im neuen Jahr
        wieder wünschen. Die Präsenzkurse und ihre Weiterentwicklung
        stehen weiterhin im Fokus. Auf die Vorteile, die digitale Medien
        für das Lernen bringen, sollen aber Lernende und Kursleitende
        nicht mehr verzichten. Das Lernen ist dadurch spannender und
        zugänglicher geworden, viele Kurse können bequem von zu
        Hause besucht werden. Freuen Sie sich auf ein großes Angebot
        an Online-Kursen, das kontinuierlich wächst.

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Vernetzten. Verändern. Gestalten ist das Motto des aktuellen
Kursprogramms, das in seiner vollen Fassung ab dem 25. Januar
2021 unter www.foerde-vhs.de zu finden ist. Ein elektronischer
Blätterkatalog steht ebenfalls dort zur Verfügung. Das Angebot
aus Präsenz- und Online-Kursen wird regelmäßig aktualisiert
und im Verlauf des Semesters mit neuen Angeboten erweitert.
In Ihren Händen liegt ein Sonderheft. Lesen Sie darin mehr über
weitere aktuelle Projekte und Themen außerhalb des Kurspro-
gramms, die im kommenden Jahr die Angebote der Förde-vhs
bereichern. Das neue Grundbildungszentrum an der Förde-vhs
stellt sich vor, wir berichten über die Perspektiven auf Zusam-
menarbeit mit der Stadtbücherei in der neu entstehenden open
library in Friedrichsort. Das Jubiläumsjahr „1700 Jahre Jüdisches
Leben in Deutschland“ ist Anlass für besondere Formate, wie
etwa einen Theaterabend mit Kati Luzie Stüdemann, der für die
zweite Jahreshälfte geplant ist. Die Stärkung des Ehrenamtes
mit Bildungs- und Informationsangeboten sowie die Weiter-
entwicklung der digitalen Lernräume sind weitere Themen. Sie
finden auch Informationen zu den einzelnen Bereichen und
Hinweise auf Ansprechpartner*innen und Beratung.

Viel Freude beim Lesen und Blättern und ein gutes neues ​
Semester!

Renate Treutel
Bürgermeisterin

                                                                    5
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Digitales Lernen

Die vhs der Zukunft wird eine
andere sein
          Über digitalen Aufbruch und neue Formen von Teilhabe:
          ​Leiterin der Förde-vhs Adriana Theessen im Interview

          Corona hat die Arbeit der Förde-vhs mächtig durcheinanderge-
          wirbelt. Nicht immer war das einfach, oft aber auch sehr berei-
          chernd, meint vhs-Leiterin Adriana Theessen. Im Interview mit
          Martin Geist gibt sie sich überzeugt, dass etliche der positiven
          Corona-Effekte von Dauer sein werden.

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Sie hatten im März 2020 ganz frisch Ihr Amt als Leiterin der
Förde-vhs angetreten, und schon ein paar Tage später kam der
große Corona-Lockdown. Traumhafte Startbedingungen sehen
wahrscheinlich anders aus.
Das ist eine Frage der Perspektive. Wenn man selbst sowieso
ganz neu ist und dann verändern sich praktisch gleichzeitig die
Umstände fast komplett, bietet das ja auch Chancen für einen
echten Aufbruch. Das war auch ein Stück weit so, wobei ich ganz
klar betonen möchte, dass das beileibe nicht allein mit mir zu     Leiterin der Förde-vhs
tun hatte. Wir alle fanden uns in einer Situation wieder, in der   Adriana Theessen
wir komplett umdenken mussten, um den Betrieb irgendwie am
Laufen zu halten.

Hat es funktioniert, den Betrieb am Laufen zu halten?
Ja, es klappte bemerkenswert gut. Nachdem Präsenzkurse nicht
mehr möglich waren, wurden sehr, sehr viele Kurse auf digital
umgestellt. Wir als vhs organisierten Kurzschulungen, ein großer
Teil der Dozent*innen war super engagiert mit dabei. Tatsäch-
lich konnten wir ja auch nicht einfach sagen, wir warten mal mit
Online-Kursen, bis wir soweit sind. Das allernötigste technische
Rüstzeug aneignen und ohne großes didaktisches Vorgeplänkel
loslegen, so lief das. Und es bewahrheitete sich die Erfahrung,
dass das Didaktische oft am besten im Tun entsteht. Persönlich
schien es mir schon damals so, und heute sehe ich es nicht an-
ders: Es war eine gute Zeit im Frühjahr 2020.

Sicher gab es aber auch Probleme.
Das ist ganz klar. Bei den Kursleitenden, darunter besonders
bei denen, die bis dahin kaum oder gar nicht digital gearbeitet
hatten, kamen gravierende Existenzängste auf. Wir versuchten,
solchen Ängsten entgegenzuwirken und hoben hervor, dass gute
Arbeit immer gefragt ist. Technische Lücken konnten die Do-
zent*innen dann außerdem dank der von uns angebotenen Wei-

                                                                                        7
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Digitales Lernen

terbildungen sehr schnell ausgleichen. Bei unserem festangestellten Personal waren
Existenzängste logischerweise nicht so sehr das Thema. Genauso wahr ist allerdings,
dass die neue Situation große Kräfte – übrigens auch unter sehr vielen Kursleitenden –
freisetzte. Es entstand ein Stück weit tatsächlich so etwas wie eine kollektive Aufbruch-
stimmung. Zur Wahrheit gehört auf der anderen Seite genauso, dass sich auch blockie-
rende Kräfte entwickelten. Nicht aus bösem Willen, sondern eher aus einem Gefühl der
Überforderung, aus Angst, dem Neuen nicht gewachsen zu sein.

Wie geht man mit Ängsten vor der Digitalisierung um?
Solche Ängste müssen zuallererst ernstgenommen werden. Und dann braucht es eben
fachliche Unterstützung. Wir haben ganz oft erlebt, dass sich Kursleitende mit Händen
und Füßen gegen Online-Kurse wehrten und total begeistert waren, nachdem sie es
versucht hatten. Wir dürfen die Leute nicht allein lassen. Was am Rande bemerkt nicht
anders für die Kursteilnehmenden gilt. Wenn es bei denen im Online-Kurs mit Ton, Bild
oder sonst irgendetwas hakt, erwarten sie auch Unterstützung von uns. Das ist mit
mehr Aufwand verbunden, gehört aber einfach dazu. Zum Glück kommt uns in dieser
Hinsicht die Landeshauptstadt Kiel mit Verständnis entgegen, sodass wir mit den
zusätzlichen Belastungen nicht allein dastehen.

Wie kamen diese Bemühungen eigentlich bei denen an, die in die Kurse gehen?
Wir haben nicht alle erreicht, das ist so. Richtig ist aber genauso, dass wir weit davon
weg waren, einen Einbruch erlebt zu haben. Im Detail hat die Resonanz stark mit dem
jeweiligen Bereich zu tun. Die Deutschkurse zum Beispiel waren relativ schnell wieder
zu 100 Prozent ausgelastet, bei den Fremdsprachen kamen wir auf nicht ganz so gute
Zahlen, erreichten aber immerhin 65 bis 70 Prozent. Das hat mit dem sehr treuen
Publikum zu tun. An Fremdsprachenkursen nehmen zahlreiche ältere Menschen teil,
die oft schon seit Jahren dabei sind und dem Online-Lernen nicht so viel abgewinnen
können. Der Präsenzunterricht, der ja vorübergehend wieder möglich war, durfte au-
ßerdem gar nicht so voll wie sonst sein, weil entsprechende Abstandsregeln beachtet
werden mussten.

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Verändert sich das vhs-Publikum durch die Online-Angebote?
Es lässt sich schon sagen, dass das Publikum etwas jünger ist
und aus einem regional breiteren Umfeld kommt. Außerdem
scheint es so, dass wir auf digitalen Wegen Menschen erreichen,
die sonst nicht unbedingt zu uns finden. Das zeigt sich schön
beim Programm vhs to Huus, das über den schleswig-holstei-
nischen Landesverband der Volkshochschulen läuft. Da kann
man zum Beispiel kleine einstündige Webinare zu alltagsnahen
Themen buchen, so wie zum Beispiel neulich eins über Smalltalk
angeboten wurde. Es machten ungefähr zu 50 Prozent Personen
mit, die zuvor noch nie einen vhs-Kurs besucht hatten.

Wenn die Region nicht mehr so die große Rolle spielt, birgt
das nicht auch eine Gefahr für die Volkshochschulen?
Das weckt teilweise schon Ängste vor einem erbarmungslosen
Konkurrenzkampf auf einem plötzlich riesig scheinenden Bil-
dungsmarkt. Nur ist es eben erstens so, dass die Digitalisierung
der Bildung auch dann eine zunehmende Rolle spielen wird,
wenn wir die Augen davor verschließen. Vor allem aber bin ich
überzeugt, dass es am Ende auf die Qualität der Arbeit ankommt.
Wenn wir gut sind, erreichen wir auch die Menschen. Und dann         Leiterin der Förde-vhs
kann man sich noch fragen, wie sozial eigentlich Präsenzkurse        Adriana Theessen
sind. Wer weniger mobil ist und nicht zentral wohnt, wird durch
dieses Format jedenfalls eher ausgegrenzt. Unser Ziel ist es des-
halb schon, die Möglichkeiten der Digitalisierung für mehr Teilha-
be zu nutzen. Wir denken da zum Beispiel an Kurse, die in Präsenz
laufen und gleichzeitig online mitverfolgt werden können, falls
jemand verhindert ist. Allgemein bietet die Digitalisierung zudem
viel Potenzial, um das Lernen für alle spannender und attraktiver
zu machen. Da gibt es Erfahrungen aus digitalen Deutschkursen,
in denen die Leute mit dem Lernen gar nicht mehr aufhören
wollten. Die Technik bietet so viele Tools zum Üben und Vertiefen,
dass es einfach riesigen Spaß macht.

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Digitales Lernen

          Macht die Digitalisierung eigentlich auch die Welt der
          Volkshochschulen zum Dorf?
          Eindeutig ja. Wir waren noch nie so eng zusammen wie heute.
          Ich denke da an das schon erwähnte Projekt vhs to Huus, aber
          auch an das Miteinander mit den festen und freien Kräften im
          eigenen Haus. Mehr noch: Neulich nahm ich an einem On-
          line-Treffen der Verantwortlichen von Volkshochschulen aus
          größeren Städten im ganzen deutschsprachigen Raum teil,
          also auch aus Österreich und der Schweiz. Das wäre früher mit
          einem Riesenaufwand verbunden gewesen und ging jetzt übers
          Internet total einfach. Und es lieferte tolle Erkenntnisse!

          Welche positiven Folgen der Corona-Zeit werden aus Ihrer
          Sicht dauerhaft Bestand haben?
          Unser erstes Ziel ist es, in hoffentlich bald wieder einkehrenden
          normalen Zeiten, einen Online-Anteil von mindestens zehn
          Prozent im Programm zu haben. Darüber hinaus streben wir
          Digitalisierung als Querschnittsleistung an, wollen also stets
          dazu ermutigen, auch Präsenzkurse mit solchen Komponenten
          zu bereichern. Ganz sicher werden wir in Zukunft außerdem viel
          weniger zu Kongressen und Konferenzen reisen. Die vhs der
          Zukunft wird eine andere sein, da bin ich mir sicher.

          Was fehlt Ihnen in diesen Corona-Zeiten persönlich
          am meisten?
          Manchmal würde ich tatsächlich gern mal wieder im Zug sitzen,
          um zu einem Treffen zu fahren, und dabei ein interessantes
          Buch lesen. Aber das Entscheidende ist: Ich vermisse einfach die
          Leichtigkeit im Alltag.

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Foto fehlt noch

Gedanken zum Lehren und
Lernen im Internet
Oliver Noelle im Gespräch mit Thorsten H. Bradt – Seit Jahresbeginn 2020 wartet
die Förde-vhs mit einem eigenen Angebot an Webinaren, also Seminaren im Internet,
auf. Bereichsleiter Oliver Noelle, an der Förde-vhs unter anderem verantwortlich für
berufliche und IT-Inhalte, beauftragte den Bildungsreferenten Thorsten H. Bradt aus
Nordrhein-Westfalen mit der Durchführung erster webbasierter Seminare. In Telefona-
ten und Video-Konferenzen besprachen beide immer wieder die aktuellen technischen
Möglichkeiten, innovative Lernformate sowie Möglichkeiten der Evaluierung. Ihr Ab-
schlussgespräch führten sie unter dem Eindruck der Corona-Krise, die die bundesdeut-
sche vhs-Landschaft seit März 2020 nachhaltig beeinflusst.

                                                                                       11
Digitales Lernen

                    Oliver Noelle: Unser neues Webinar-Angebot steht endlich – ein
                    wenig stolz können wir nun sein, oder?
                    Thorsten H. Bradt: Mindestens. Es waren sehr intensive, erfah-
                    rungsreiche Monate.

                    Noelle: Ihr erstes Webinar geht auf das Jahr 2005 zurück. Was
                    hat sich seitdem verändert?
                    Bradt: Verändert hat sich besonders die gesellschaftliche
Oliver Noelle       Akzeptanz digitaler Lernangebote. Auf dem freien Markt sind
                    Webinare seit etwa zehn Jahren etabliert, allerdings oft nicht in
                    der wünschenswerten Form mit Live-Charakter.

                    Mein erstes Webinar an einer Volkshochschule liegt recht lange
                    zurück. Unterstützt wurde ich damals u. a. von einem Ihrer
                    Kollegen, der neuen Lehr- und Lernformen gegenüber äußerst
                    aufgeschlossen war. Was wir leisteten, war Pionierarbeit, denn
                    selbst im universitären Bereich gab es weder praktische Erfah-
                    rungen noch Fachliteratur. Bis heute habe ich den subjektiven
Thorsten H. Bradt   Eindruck, dass Webinare als ein Teil des E-Learnings eher ein
                    Stiefmütterchen-Dasein führen. Entscheidend für die Qualität
                    und damit für den Erfolg von Webinaren ist ganz sicher das zu
                    Grunde liegende Format.

                    Noelle: Sie versuchten es anfänglich mit einer Adaption von
                    Präsenzszenarien. Wie gestalteten sich hier Ihre Erfahrungen?
                    Bradt: Meine Idee war es damals, Inhalte zu finden, die man
                    zuverlässig innerhalb von durchschnittlich 90 Minuten, also
                    zwei Unterrichtsstunden, abhandeln könnte. Dies mag sich sehr
                    einfach anhören, war aber in Wirklichkeit das Gegenteil. Außer-
                    dem versuchte ich, eine Konkurrenz mit Themen von Präsenz-
                    kursen zu vermeiden. Es galt, die grundsätzliche Skepsis meiner
                    Kolleg*innen nicht noch zu begünstigen. Und ja, Sie sprechen
                    vom Kernelement meiner Arbeit: dem Erfahrungswissen. Sie

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können ein breites Faktenwissen haben - solange Sie nicht über
entsprechende Erfahrungen verfügen, bleibt dieses nur Schall
und Rauch. Viele meinen sogar, dass der energetische Aufwand,
den Sie physisch und psychisch bei der Durchführung von Webi-
naren zu leisten haben, geringer sei als bei Präsenzveranstaltun-
gen. Das Gegenteil ist der Fall! Allein der bewusste Einsatz der
eigenen Stimme und Sprache bedingt eine Routine, die jahrelan-
ges Training voraussetzt. Hinzu kommt das Bemühen um eine
permanente Interaktion mit den Teilnehmer*innen. Entsteht
Langeweile auf Seite des Auditoriums, ist «das Ding» gelaufen.

Noelle: Wie schätzen Sie die Bedeutung des E-Learnings im
Rahmen von vhs-Angeboten gegenwärtig ein?
Bradt: Anfang 2020 erschien im Magazin «Horizont» ein
Leitartikel, der darstellte, dass mindestens die Hälfte der
Schüler*innen in Deutschland mittlerweile regelmäßig die
Video-Plattform «YouTube» zur Vor- bzw. Nachbereitung des
Unterrichts nutzen. E-Learning ist also keine Fiktion mehr, son-
dern längst zur Realität geworden. Und besonders spannend ist
für mich in diesem Kontext die Frage, in welcher Form sich aus
den Lerngewohnheiten der heute jungen Generation in wenigen
Jahren eine Anspruchshaltung an Weiter- oder Fortbildungsfor-
mate ganz allgemein entwickelt. Fest steht, dass diese sehr, sehr
hoch sein wird!

Noelle: Und die Akzeptanz von Seiten professioneller Bildungs-
anbieter und konkret von Volkshochschulen?
Bradt: Ich beginne mit der positiven Botschaft: All das, was sich
an Erfahrungen aus der Corona-Krise ergeben hat und ergibt
- Home-Office oder internetbasierter Unterricht als Schlagwor-
te - hat bereits zu einer erhöhten Anerkennung geführt. Als ich
Ende 2019 versuchte, mich mit einigen Ihrer Kolleg*innen in
Verbindung zu setzen, um mein Angebot an Webinaren breiter

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Digitales Lernen

          zu streuen, bin ich zumeist noch gegen Wände gelaufen. Lernen
          im Sinne der Erweiterung des eigenen Wissenshorizonts ist und
          bleibt ein oftmals schmerzhafter Prozess: weil eben oftmals
          zunächst von Rückschlägen gekennzeichnet. Gelingt es einem
          aber, diese dann wettzumachen, stellt sich ein umso nachhalti-
          gerer Erfolg ein. Kurzum: Die Krise bot und bietet die Gelegen-
          heit, sich den teils seit Jahrzehnten bestehenden Möglichkeiten
          der Informationstechnologie zum digitalen Lernen anzunähern
          oder im Idealfall sogar mit diesen anzufreunden.

          Noelle: Zum Abschluss noch eine Frage: Was macht Ihr Ange-
          bot an Webinaren für die Teilnehmer*innen, aber auch für Sie
          selbst, so interessant?
          Bradt: Ich liebe es, mein Wissen zu teilen. Und auch unter den
          recht anonymen Bedingungen meiner Webinare versuche ich
          Menschen zu begeistern und ihnen einen konkreten Mehrwert
          in Form eines Wissensvorsprungs zu verschaffen. Seit 15 Jahren
          erarbeite ich mir immer wieder neue Inhalte, die in mir das
          Gefühl eines gewissen Lampenfiebers entstehen lassen. In einer
          solchen Situation bin ich dann besonders konzentriert und ver-
          suche die Webinare so gut wie möglich zu gestalten. Ob mir das
          gelingt? Nun, einige meiner Teilnehmer*innen an der Förde-vhs
          haben Sie dazu ja schon befragt …

          Noelle: Ja, und diese Ergebnisse fließen natürlich in die weitere
          Arbeit ein. Freuen wir uns auf eine weitere spannende Zusam-
          menarbeit, damit die Teilnehmer*innen auch zukünftig span-
          nende Angebote mit lehrreichen und unterhaltsamen Stunden
          erwarten können!

14
Mein digitaler Alltag
Geht es Ihnen auch so? Wie Technik funktioniert, ist mir egal -
Hauptsache sie läuft. Und wenn sie läuft und ich die richtigen
Buttons drücke, dann bin ich über die Nutzung oft richtig über-
rascht. Es kann so einfach sein, manchmal jedenfalls…

Zum Geburtstag der Mutter eine Videokonferenz organisieren?
Eine vor Covid19 unmögliche Vorstellung. Da bin ich natürlich
froh, wenn die Technik läuft. In den vergangenen Jahren ist es
ziemlich einfach geworden, eine Videokonferenz zum Laufen zu      Joachim Sucker
bringen. Ich brauche einen Kabelanschluss für mein WLAN im        Jahrgang 1954, lebt
Hause und einen internetfähigen Computer. Wenn es ein Laptop      in Sierksdorf an der
ist, ist eine Kamera meist schon dabei. Ansonsten benötige ich    Ostsee. Er begleitet
zusätzlich eine Webcam und Kopfhörer mit Mikrofon, wie sie        Bildungseinrichtun-
meist bei den Smartphones mitgeliefert werden, und schon ist      gen auf den Weg in
das Studio fertig!                                                neue Bildungswelten
                                                                  und veranstaltet sel-
Mittlerweile habe ich auch das nötige Software-Programm am        ber große Onlinekurse
Start. Sei es ZOOM, wo ich bis zu 45 Minuten Dauer einen kos-     (www.allesauszucker.
tenlosen Zugang bekomme, oder Big Blue Button, die in Sachen      wordpress.com)
Datenschutz anerkannt sind, aber eher von größeren Einrich-
tungen genutzt werden. Die Volkshochschulen nutzen Edudip,
das ich zumindest kostenfrei testen kann. Im bundesweiten
Netzwerk der Volkshochschulen wird es in zahlreichen Kursen
angewendet.

Ich nutze ZOOM, weil es ziemlich einfach in der Bedienung ist
und sich auch für den privaten Gebrauch eignet. Auf YOUTUBE
gibt es gute Anleitungen dazu.

                                                                                         15
Digitales Lernen

Eigentlich sind diese Technik-Programme für den Geschäftsbereich konzipiert, eignen
sich aber auch für private Nutzer*innen. Ich arbeite auf dem Land und brauche Tech-
nik und Internet zum Arbeiten und um mich mit anderen Menschen auszutauschen.
Neben den Videokonferenzen nutze ich auch SLACK. Slack ist ein Gruppenchat-Raum.
Habe ich einen Zugang, kann ich selbst Gruppen einrichten und jeweils andere Men-
schen über einen Einladungslink in diese Gruppen integrieren. Es braucht nur einen
internetfähigen Computer. Für jedes Projekt eröffne ich eine neue Slack-Gruppe.
Einige frühere Kolleg*innen treffe ich seit Jahren auf Slack. In einer kleineren Runde
haben wir eine Slack-Wohngemeinschaft aufgemacht. Hier begrüßen wir gemeinsam
den Tag und schreiben uns, was uns persönlich oder beruflich bewegt. Erst ab einer
sehr großen Anzahl von Beiträgen wird Slack kostenpflichtig. Ich nutze es seit Jahren
kostenfrei.

So schleicht sich die digitale Technik langsam aber sicher immer mehr in meinen
Alltag. Alles fing mit YOUTUBE an. Ich lerne gerne über Bilder und Filme. So habe ich
beispielsweise gute Anleitungen bekommen, wie ich meinen Computer schneller ma-
che. Auch wenn ich ein neues Programm kennenlernen möchte, suche ich auf YouTube
nach den entsprechenden Anleitungen. Handbücher lesen ist nicht mein Ding. Etwas
komplizierter ist es, die Qualität zu beurteilen. Ich schaue oft mehrere Videos zum
selben Thema an und ziehe überall das Gute für mich heraus.

Im Moment lerne ich Platinen zu löten. Ich möchte meine Bienenbehausungen digital
überwachen. Das ist für mich, der noch nie einen Lötkolben in der Hand hatte, ein ech-
tes Wagnis. Zusammen mit Menschen, die bereits Erfahrung haben, bin ich nun mitten-
drin in meinem Vorhaben. Ob Anleitungen auf YouTube, ob Papierskripte, die mir in
der Slack-Gruppe zur Verfügung gestellt werden oder eine Videokonferenz, wenn ich
Nachfragen habe – das sind die wichtigsten Werkzeuge, die mich begleiten.

16
Ohne diese technischen Hilfen könnte ich auch meinen Beruf von Zuhause aus nicht
ausüben. Und: Für meine Standardprogramme muss ich kein Geld bezahlen. Frei sind
sie natürlich nicht, ich zahle mit meinen Daten. Das sollte jedem klar sein. Aber das ist
ein anderes Thema.

Ausgelöst durch die Covid19-Pandemie sind viele neue Lernmöglichkeiten im Netz ent-
standen. Ob Volkshochschulen, Hochschulen oder Kultureinrichtungen - sie alle bieten
Kurse jetzt online an. Ich nutze zum Beispiel gerne die Kurse der Hochschulen. Es gibt
hunderte davon zu sehr unterschiedlichen Themen, die sich nicht nur an Studierende
richten, sondern der allgemeinen Weiterbildung dienen. Viele davon sind kostenfrei und
auf der Plattform oncampus.de aufgelistet. Ein Blick lohnt sich. Trauen Sie sich!

Zurück zum Ausgangspunkt: Zum Geburtstag meiner Mutter werde ich also wieder
eine Videokonferenz starten. Viele Verwandte werden dabei sein können, mehr als
sonst. Mit einigen hundert Kilometern Abstand sind wir mehr als Corona-konform.
Nach langer Zeit mal wieder einen visuellen Kontakt herzustellen, kann auch Nähe
erzeugen, die wir besonders jetzt so dringend brauchen. Dem einen oder anderen wer-
de ich über das Telefon eine Einweisung geben müssen. Das hatte schon Silvester mit
meinen Freunden gut geklappt. Aber: Ein wenig Umstellung in der Unterhaltung ist
förderlich und notwendig. Sich zwischendurch mal mit einem Einzelnen quer über den
virtuellen Konferenztisch zu unterhalten, führt zum Beispiel ins Gesprächschaos. An-
dererseits kommt so auch mal jemand zu Wort, der sonst nicht von allen gehört wird.

Habe ich Ihnen Mut gemacht? In meiner Umgebung hat Covid19 auch privat allerorts
eine Digitalisierungswelle ausgelöst. Überraschungen, wohin ich sehe.

Ihr Joachim Sucker

                                                                                         17
digitales lernen
Grundbildung                                                                   o

Das Grundbildungszentrum
grundbildung                                                                   e
der Förde-vhs
           Heute schon etwas gelesen? Wenn Sie jetzt überlegen, ob Sie
           heute bereits ein Buch, die Tageszeitung oder eine Zeitschrift in
           der Hand hatten, dann übersehen Sie die SMS, den Busfahrplan,
           den Aushang im Hausflur, die Google-Suche, die Inhaltsstoffe
           auf der Kekspackung, Rechnungen, Werbeprospekte, Beipack-
           zettel, Hausaufgaben, Öffnungszeiten, Anmeldeformulare usw.
           Die Aufzählung ließe sich unendlich fortsetzen.

18
Lesen gehört ebenso wie Schreiben, Rechnen und grundlegen-
de digitale Kompetenzen zur Grundbildung und ist für viele
so selbstverständlich, dass wir diese Fähigkeit im Alltag kaum
bewusst wahrnehmen. Grundbildung ist eine brisante Schnitt-
stelle, die so gut wie jeden Lebensbereich berührt: Gesundheit,
Familie, Beruf, Kultur, Politik und vieles mehr. Sie stellt damit
eine Voraussetzung für die uneingeschränkte Teilhabe am ge-
sellschaftlichen Leben dar.
                                                                    Martina Vanicek
Bundesweit sind es 6,2 Millionen Personen oder 12,1 % der
Erwachsenen, deren Lese- und Schreibfähigkeiten so gering sind,
dass die Alltagsbewältigung schwerfällt. Zu diesem Ergebnis
kam die Studie „Leo 2018 - Leben mit geringer Literalität“ der
Universität Hamburg. Rechnet man diese Zahl um auf Schles-
wig-Holstein, so sind es rund 210.000 Erwachsene, die nur wenig
lesen und schreiben können; in Kiel wären es 18.500 Personen.

Obwohl das Thema so viele Menschen in Deutschland betrifft,
ist es geprägt von Vorurteilen und kann zu Verunsicherung,
Scham und Hilflosigkeit auf allen Seiten führen.

Das Grundbildungszentrum der Förde-vhs
–   Wir haben das Ziel, rund um das Thema geringe Grundbil-
    dung aufzuklären und zu sensibilisieren sowie Vorurteile und
    Hemmschwellen abzubauen.
–   Wir bieten vertrauliche Beratung für Menschen mit geringer
    Grundbildung sowie deren Umfeld.
–   Wir wollen neben dem bereits bestehenden Kursangebot
    der Förde-vhs im Bereich Grundbildung weitere leicht zu-
    gängliche und interessante Lernangebote entwickeln. Dabei
    steht insbesondere die Etablierung digitaler Lernformen im
    Fokus.

                                                                                      19
Grundbildung

        –   Wir streben mit regionalen Einrichtungen und Institutionen
            in den Kieler Stadtteilen eine enge Zusammenarbeit und
            Vernetzung an, damit das Beratungs- und Bildungsangebot
            auch dort ankommt, wo es gebraucht wird.
        –   Wir ermöglichen Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich
            viel im Kontakt mit anderen Menschen sind, sich im Rahmen
            von Fortbildungen im sensiblen Umgang mit dem Thema
            schulen zu lassen.
        –   Wir entwickeln gemeinsam mit Betrieben und Arbeitge-
            ber*innen interne Grundbildungsangebote für ihre Mitarbei-
            ter*innen, auch mit branchenspezifischer Ausrichtung (z.B.
            Altenpflege, Bau etc.).

        Wir sind da für alle
        –   die einen Beratungsbedarf rund um das Thema haben.
        –   die ihre Fähigkeiten im Lesen und Schreiben weiter-
            entwickeln wollen.
        –   Arbeitgeber*innen, die für ihre Mitarbeiter*innen Bildungs-
            angebote ermöglichen wollen.
        –   Multiplikator*innen, die sich Schulungen oder Informa-
            tions-Material zur Weitergabe wünschen.
        –   regionalen Einrichtungen, Institutionen, Vereine, Initiativen
            etc., die offen sind für Kooperationen.

        Beratung: Martina Vanicek, vanicek@foerde-vhs.de,
        Informationen: Tel. 901-5240

20
open library

Eine Kooperation der Extraklasse

Das neue Bildungshaus in
Pries-Friedrichsort
                    Das neue Bildungshaus in der Straße Zum Dänischen Wohld 23
                    verbindet die Förde-Volkshochschule und die Stadtteilbücherei
                    Pries-Friedrichsort in einer attraktiven Lage im Zentrum des
                    gleichnamigen Stadtteils und bietet damit die Möglichkeit zum
                    gemeinsamen Lernen und Austauschen.

                                                                                   21
open library

         Alle Bürger*innen sollen von dem Angebot angesprochen wer-
         den. Dazu trägt auch das Raumkonzept bei: Die Bereiche von
         Stadtbücherei und Förde-vhs werden durch eine offene Lern-
         und Arbeitszone verbunden, moderne Technik und Gestaltung
         machen das Bildungshaus zu einem „Dritten Ort“. Der „Dritte
         Ort“ soll neben dem Zuhause als erster Ort und dem Arbeits-
         platz als zweiter Ort die Möglichkeit zu einem Treffpunkt mit
         vielfältigen Bildungsangeboten und Wohlfühlfaktor bieten, u.a.
         durch eine offene, lichtdurchflutete und funktionelle Gestal-
         tung. Lounge-Sessel laden zum Verweilen und Stöbern ein.
         Die Farbgestaltung und Aufteilung des fast 1500 m² großen
         Bildungs-Hotspots wird urban und modern.

22
Die Medien für Kinder und Jugendliche bekommen ihren eige-
nen Bereich: Durch die Gestaltung mit flexiblem Mobiliar bietet
dieser die Möglichkeit, kreativ zu werden und ohne schulischen
Druck in angenehmer Umgebung zu lernen. Die Kooperation
mit den ortsansässigen Schulen wird weiterhin gewährleistet.
Angebote für Pädagog*innen, Eltern und Lehrkräfte unterstüt-
zen den Austausch zwischen Bildungsträgern und Bürger*innen.
Angestrebt wird die Einrichtung eines Coworking- und Maker-
spaces. Das bedeutet, kreative Ideen können unter Anleitung
von Fachpersonal oder ganz individuell umgesetzt werden.
Ziel ist auch, dafür eine entsprechende mediale Ausstattung
anzuschaffen. Neben Lese- und Arbeitsplätzen ist Raum für
Kurse der Förde-vhs, Veranstaltungen und Ausstellungen, denn:
Die Vernetzung untereinander, das Lernen mit- und voneinan-
der werden immer wichtiger. Kultur, Bildung und lebenslanges
Lernen werden im Bildungshaus auf ideale Weise miteinander
verknüpft.

Auch im Hinblick auf die Öffnungszeiten betritt das Bildungs-
haus Neuland: Als Open Library wird eine ausgeweitete Öff-
nungszeit ermöglicht. Damit ergeben sich für die Nutzer*innen
weitreichende Vorteile. Mit entsprechender Zugangsberech-
tigung können jederzeit Medien entliehen und Kurse besucht
werden.

Die vielfältigen Angebote von Förde-vhs und Stadtteilbücherei
werden verbunden zu einem Raum der Begegnungen gemacht,
der sowohl Stammkund*innen als auch neugierige Laufkund-
schaft gleichermaßen anziehen soll. Bücherei und Volkshoch-
schule werden in Pries-Friedrichsort zum Vorbild und machen
Bildung zu einer Attraktion.

                                                                  23
open library
 EngagementStrategie

ehrenamt
 Wertschätzung und Unterstützung:

  Die Förde-vhs fördert
 ​bürgerschaftliches Engagement
                    Sich mit anderen Menschen zusammentun, um ein gemeinsa-
                    mes Ziel zu erreichen: Traditionen pflegen, Sport zugänglich
                    machen, Kultur und Umwelt fördern, lokale Problemlagen
                    verbessern – die Formen bürgerschaftlichen Engagements sind
                    vielfältig. Und der positive Effekt dieser Arbeit für Dritte, für das
                    Gemeinwohl, ist im Alltag sichtbar. Wir alle haben etwas davon,
                    wenn sich Menschen in Vereinen und Initiativen einbringen und
                    Zeit, Kraft und materielle Ressourcen investieren, um gemein-
                    sam einen Zweck zu verfolgen.
 24
Das Land Schleswig-Holstein fördert diese Arbeit im Rahmen der aktuellen En-
gagementstrategie. Das Ziel ist, durch Informationen, Beratung und Fortbildungen
diese selbstbestimmten und selbstorganisierten Strukturen zu unterstützen sowie
eine neue Innovationskraft zu entwickeln. Viele Vereine und Ehrenamtliche haben
Fragen, auf die es keine pauschalen Antworten gibt, die aber in geeigneten Veran-
staltungsformaten aufgegriffen und diskutiert werden können: Wie gewinnen wir
neue Mitglieder? Wie können wir uns als Verein wirkungsvoller in der Öffentlichkeit
präsentieren? Wie lässt sich eine Online-Vereinssitzung ordnungsgemäß vorbereiten
und souverän durchführen? Was ist bei der Beantragung von Projekten zu beachten?
Impulse von Fachleuten können solchen Veranstaltungen neue Ideen und konkrete
Unterstützung bringen.

Die Förde-vhs organisiert im ersten Halbjahr von 2021 fünf kostenfreie Veranstal-
tungen zu fünf übergreifenden Themenkomplexen: Datenschutz, Chancen der
Digitalisierung, gelingende Kommunikation, Finanzierung und Positionierung im
kommunalen Gefüge. Die Veranstaltungen finden in Kooperation mit den Gemein-
den Altenholz und Kronshagen, der Stadt Schwentinental und dem Ehrenamtsbüro
„Nette Kieler“ statt.

Neues Wissen erwerben, sich mit anderen austauschen und sich lokal besser vernet-
zen: An fünf Terminen freitags nachmittags jeweils im Zeitraum von ca.16 bis 19 Uhr
finden Webinare statt, an denen sich alle Interessierten von zu Hause aus beteiligen
können. Voraussetzungen sind eine Internetverbindung und ein Endgerät. Eine Teil-
nahme per Smartphone ist auch möglich.

                                                                                       25
EngagementStrategie

Angebote
Mitgliederversammlung online gestalten
Fr. 26.02.2021
Der lebendige und konstruktive Austausch von Meinungen und Erfahrungen ist für
die Zwecke der Vereinsarbeit unverzichtbar. Vieles muss zunächst ausgiebig diskutiert,
ausgehandelt werden, bevor die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Wie kann
der Austausch zwischen den Vereinsmitgliedern zusätzlich zu Präsenzformen auch di-
gital gelingen? Die Grundlagen für die selbstständige Vorbereitung und Durchführung
einer Online-Sitzung werden anhand konkreter Beispiele vermittelt.

Recht am Bild - was bedeutet Datenschutz für einen Verein?
Fr. 26.03.2021
Die Regeln der Nutzung von personenbezogenen Daten stehen hier im Zentrum, eben-
so der Umgang mit Bildrechten, Mitgliederdaten und Mailverteilern. Auch „Fallstricke“
auf der Homepage sind Thema des Impulsreferates und der anschließenden Diskussion.

Nachwuchsgewinnung
Fr. 23.04.2021
Sprechen wir die Sprache der Zielgruppen, die wir erreichen wollen? Sind wir attraktiv
für junge Menschen? An diesem Nachmittag diskutieren wir, wie sich Vereine mit ihren
Ideen in den sozialen Medien und auf Plattformen wie Facebook, Instagram und Co.
präsentieren können. Wir erkennen dabei Zusammenhänge und nehmen konkrete
Tipps von unseren Redner*innen mit.

26
Unbekannte Variable - wie können Geldquellen erschlossen werden?
Fr. 28.05.2021
Längst ist es für viele Vereine notwendig geworden, neue Geldquellen zu erschließen,
weil die Mitgliederbeiträge oft nicht mehr ausreichen. Welche Förderungen gibt es in
den Kommunen, beim Land, Bund, in der EU? Worauf kommt es dabei an? Wie findet
man Förderer für ein Projekt? Wann ist ein Projekt förderfähig? Welche Fehler können
wir vermeiden? Diese Fragen werden im Gespräch beantwortet.

Öffentlichkeitsarbeit – wie positioniert sich ein Verein im kommunalen Gefüge?
Fr. 18.06.2021
Jeder Verein hat Ziele, die erreicht werden sollen. Dafür ist es notwendig, sich im
Gefüge der Kommune gut zu positionieren, die Bekanntheit des Vereins zu steigern,
das Image in der Politik, bei möglichen Finanzgebern sowie der allgemeinen Öffent-
lichkeit gegenüber positiv zu „verkaufen“ bzw. zu verändern und die „Zuneigung“ zu
vergrößern. Mögliche Vorgehensweisen werden in der Veranstaltung aufgezeigt und
diskutiert.

Neugierig?
Fragen rund um die Angebote beantworten gern die Mitarbeiter*innen der Förde-vhs:

Beratung: Dr. Ursula Dinse, dinse@foerde-vhs.de, Tel. 901- 5220
Anmeldungen: Tel. 901- 5200, info@foerde-vhs.de oder www.foerde-vhs.de

                                                                                      27
Jüdisches Leben

1700 jahre: jüdisches          leben
            Kiel, Muhliusstraße / Ecke Volkshochschule

                  So nah….
                  Die „Stolpersteine“ sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter
                  Demnig: Die in Fußwege eingebetteten Gedenksteine halten
                  die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus – jüdische ​
                  Bürger*innen, Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Homosexuelle,
                  Zeugen Jehovas und „Euthanasie“-Opfer – wach.

28
Seit 1700 Jahren leben Jüdinnen und Juden nachweislich auf
dem Territorium des heutigen Deutschlands. Im Jubiläumsjahr
sind bundesweit vielfältige Veranstaltungen aus den Bereichen
Kunst und Kultur, kulturelle und politische Bildung, Zivilgesell-
schaft sowie Religion, Tradition und Wissenschaft geplant. Diese
Veranstaltungen wollen ein deutliches Zeichen gegen wachsen-
den Antisemitismus setzen.

Beiträge der Förde-vhs zum
Jubiläumsjahr # 2 0 2 1 J L
–    17. März 2021
     Zu Besuch bei den Nachbarn –
​	   Die jüdische Gemeinde Kiel und Region e.V.
     Wir lernen das Gemeindezentrum mit Synagoge kennen.
     Jüdische Gemeinde Kiel und Region,
     Wikingerstraße 6, 24143 Kiel
–    28. April 2021
     Zu Besuch bei den Nachbarn –
     Die Jüdische Gemeinde Kiel e.V.
     Wir sind zu Gast in der liberalen jüdischen Gemeinde.
     Jüdische Gemeinde Kiel e.V., Jahnstraße 3, 24116 Kiel
–    09. Mai 2021
     Stadtgang - Stolpersteine in der Kieler Innenstadt
–    29. Mai 2021
     Stadtgang – Kieler Stätten jüdischen Lebens
​	   in Geschichte und Gegenwart

Anmeldungen: Tel. 901- 5200,
info@foerde-vhs.de oder www.foerde-vhs.de

                                                                    29
Jüdisches Leben

Ein Theaterabend mit Gedichten jüdischer Schriftstellerinnen

Dein Wort in mir
Wie können wir uns heute Texten jüdischer Schriftstellerinnen nähern, die vor 75 Jahren
und mehr verfasst wurden? Was hilft uns, sie zu verstehen und was sagen sie uns heu-
te? Kati Luzie Stüdemann, Schauspielerin und Begründerin des Vereins Kiel CREARtiv
e.V., hat sich auf Spurensuche begeben, den Dichterinnen nachgefühlt und ihnen auf
ganz besondere Weise neues Leben eingehaucht.

So fing es an …. Vorsichtig richte ich mich in dem mir zur Verfügung gestellten Atelier
im Zentrum Arts and Movement in Darry ein. Ich öffne die gesamte Vorderfront, rücke
mir Sessel und Tischchen zurecht und drapiere sie mir dann vorsichtig – meine Schätze,
meine Unbekannten, meine Geheimnisvollen, meine Beschäftigung für diesen Sommer –

30
die Bücher mit den Gedichten von Rose Ausländer, Hilde Domin, Mascha Kaléko,
Gertrud Kolmar, Else Lasker-Schüler, Selma Meerbaum-Eisinger und Nelly Sachs. Eins nach
dem anderen betaste ich, schlage es kurz auf, lege es wieder zurück. Womit beginnen?

Bewusst habe ich mich für diesen Teil der Arbeit hierhin zurückgezogen.
An diesen friedvollen, ruhigen, naturschönen, inspirierenden und, wie ich später
feststellen sollte, magischen Ort. Ich öffne das erste Buch.
„Du hältst mich in den Händen ganz und gar.“ sagt Getrud Kolmar,
und „Der du dies liest, gib acht; Denn sieh, du blätterst einen Menschen um.“
Du blätterst einen Menschen um, schwingt es in mir wider.
Weiter und weiter blättere und lese und spüre ich mich durch diesen Menschen.
„Flächen schneiden sich im Augenwinkel. Verse fliegen nach dem Takt
der Schatten auf und ab in meinen Blicken“ – sagt Rose Ausländer.

Ich sitze und lese und lausche und mein Blick fällt auf den großen verknöcherten
Baum am Teich. Er hat sein Haupt weit vorgebeugt, um seine Krone im Wasser zu
spiegeln und er flüstert und lädt mich ein, es ihm gleich zu tun, mich zu erkennen, sie
zu erkennen, eine Wahrheit zu finden, die eine Spiegelung ist und die der Wind auf der
Oberfläche hinfort kräuselt, spielerisch hin zur nächsten Wahrheit. Und so ziehen die
Tage und so ziehen die Worte und ich ziehe, gleich einer Schnecke, durch den Park, fin-
de Schutz, finde Weite, finde Zuflucht, finde Einkehr. Und ich lese und atme und fühle
die Worte, nähere mich immer mehr ihrem Kern, ihrem Sein.

                                                                                      31
Jüdisches Leben

                        Faustschläge, offene Wunden und erstickte Schreie sind die
                        Worte von Nelly Sachs. Schmerz in mir. Hilde Domin schenkt mir
                        Flügel der Hoffnung und eine Rose als Stütze. Else, erst spröde,
                        fordert mich heraus aus meinem So-Sein, um mich dann an die
                        Hand zu nehmen und zu sagen: „Ja, ich irre mit Dir. Durch alle
                        Gassen wollen wir streifen.“ Selma bringt Frühling und Jugend
                        und Unschuld und damit in mir tiefes Entsetzen, Wut und die
                        Trauer, dass dieses Leuchten schon mit 18 Jahren verlöschen
                        sollte. Sie klingt als Lied in mir. Worte von Mascha Kaléko legen
                        sich passgenau über meine Erfahrungen, meine Erinnerung, mein
                        kleines Leben wie Pauspapier. Wo beginne ich? Wo endet sie?

                        Hier jetzt mitten im hohen Gras, hier im Versteck, wo kein Auge auf
                        mich fällt, hier inmitten der Weite des Nichts und des Alles, sitze
                        ich. In mir all ihre Worte. Und der Regen fällt und die Zeit löst sich
                        auf und wir verschmelzen zu einem Sein, zu einer Frau für alle.

                        Alle in mir, alle durch mich, alle zu einer, eine für euch – ewig.
                        Kati Luzie Stüdemann

September 2021
Dein Wort in mir – Ein Theaterabend mit Gedichten jüdischer Schriftstellerinnen
Zu neuem Leben erweckt werden Rose Ausländer, Hilde Domin, Mascha Kaléko, Gertrud
Kolmar, Else Lasker-Schüler, Selma Meerbaum-Eisinger und Nelly Sachs. In ihrer Collage aus
ausgewählten Gedichten hat Kati Luzie Stüdemann eine eigene neue Figur erschaffen, die
stellvertretend für alle Biografien der Künstlerinnen steht. Mit ihr durchlebt das Publikum ein
ganzes Leben an einem Tag. Musikalisch begleitet wird das Programm vom Trio Nidaš.
Eine Produktion von Kiel CREARtiv e.V. und Rampengold
Veranstalterin: Förde-vhs, Veranstaltungsort: KulturForum Kiel
Vorverkaufsstellen: Infotresen Stadtgalerie Kiel/KulturForum, Tel. 901-3400 oder
Tourist-Information Kiel, Tel. 679100

32
talentcampus

Kultur macht stark –
der talentCAMPus
         Ob Deutsch-, Englisch- oder Musikunterricht, Demokratiefüh-
         rerschein, Comics oder Porträts zeichnen, nähen, töpfern oder
         Akrobatik – im talentCAMPus werden Spaß am Lernen und
         Kreativität großgeschrieben. Bereits seit 2013 organisiert die
         Förde-vhs in den Ferien talentCAMPus-Projekte mit außerschu-
         lischen Bildungs- und Kulturangeboten und spricht bildungsbe-
         nachteiligte Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 18 Jahren
         sowie deren Eltern an.

                                                                          33
talentcampus

         Dabei arbeitet sie mit verschiedenen Kooperationspartner*in-
         nen zusammen – im Herbst 2020 beispielsweise mit dem Sport-
         und Begegnungspark Gaarden und der stadt.mission.mensch.

         Die Projekte 2020 standen ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit.
         Während sich im Sommer alles um Upcycling und Klimaschutz
         drehte, standen in den Herbstferien Themen wie gesunde Le-
         bensweise und Plastikvermeidung im Mittelpunkt. Parallel zum
         täglichen Unterricht gab es thematische Ausflüge. Beispiels-
         weise erfuhren die Kinder und Jugendlichen im Erlebnisraum
         Kollhorst, wo Apfelsaft herkommt. Sie lernten unterschiedliche
         Apfelsorten kennen und packten selbst mit an beim Pflücken,
         Schneiden, Waschen, Maischen und Saften. Sie probierten
         verschiedenste Apfelrezepte aus und gestalteten ein gemeinsa-
         mes Kochbuch mit Lieblingsrezepten, das jede*r am Ende frisch
         gedruckt und gebunden mitnehmen konnte.

         Beim Schwerpunkthema Plastikvermeidung lernten die Mäd-
         chen und Jungen das Team der „kieler forschungs:werkstatt“
         der Christian-Albrechts-Universität kennen. Sie erfuhren viel
         über das weltweite Problem der Müllverschmutzung unserer
         Meere und Gewässer. Um ihnen eine Handlungsoption aufzu-
         zeigen, ging es bald in die Praxis: An der Schwentine wurde Müll
         gesammelt und katalogisiert. Mit einem Spezialnetz wurde grö-
         beres Mikroplastik gefiltert und der Mülleintrag in unterschied-
         lichen Uferbereichen bestimmt. Sogar die Fließgeschwindigkeit
         des Flusses wurde berechnet.

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​Die Ergebnisse der Aktion wurden ausgewertet und auf einer
speziellen Website hochgeladen. So wurden die Kinder und
Jugendlichen in ein größeres Projekt eingebunden: In das Citizen
Science Projekt „Plastikpiraten“, bei dem Jungen und Mädchen mit
ihrem Engagement Wissenschaftler*innen dabei unterstützen
Daten zu Plastikmüll zu erheben. Mit einem Einkauf bei „unver-
packt Kiel“ erlebten sie, wie man verpackungsfrei Lebensmittel
einkaufen und so einen aktiven Beitrag zur Müllreduzierung
leisten kann.

Das Konzept des talentCAMPus ist ein Beitrag des Deutschen
Volkshochschul-Verbands zum Programm „Kultur macht stark.
Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung (BMBF). Die kostenfreien Veranstaltungen sind
ganztägig und dauern in der Regel ein bis drei Wochen.

Weitere Informationen zu den talentCAMPus-Projekten der
Förde-vhs im Internet unter: https://www.foerde-vhs.de/pro-
jekte/kultur-macht-stark#c5787.

Die Förde-vhs freut sich jederzeit auf Anfragen aus Schule, dem
Jugendbereich und anderen Organisationen.
Bewerbungen nimmt Susanne Glase, Förde-vhs,
Tel.: 0431/901-5218 entgegen.

                                                                   35
Gesellschaft

         Miteinander
         Intensiv ins Gespräch kommen, diskutieren, sich begegnen und
         austauschen, online oder in Präsenz, lesend, schreibend, zuhö-
         rend, im Diskurs die Welt entdecken – diese Vielfalt im Fachbe-
         reich kulturelles Leben und Gesellschaft der Förde-vhs spricht
         die Bedürfnisse vieler Menschen an, sich auf unterschiedliche
         Art und Weise mit unserer Welt auseinanderzusetzen. Vom Zau-
         berworkshop für Kinder bis zum Senior*innengesprächskreis
         treffen hier alle Generationen zusammen.

         Die thematische Bandbreite reicht von den großen Fragen des
         Menschseins in Philosophiekursen bis hin zu Alltagsthemen wie

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Kosmetik und Outfit. Gesellschaftspolitische und globale Themen zu Demokratiever-
ständnis, Diskriminierung von Minderheiten oder Klimawandel werden diskutiert und
anschaulich gemacht. Bei Rundgängen in der näheren und weiteren Umgebung kann
jede*r Teilnehmer*in die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Natur wahrnehmen oder
sich auf Spuren der Geschichte begeben. Fremde Länder, Traditionen und Hintergründe
sind auf Reisen oder bei Bildervorträgen, beim gemeinsamen Tanz oder bei der Einfüh-
rung in die Japanische Teezeremonie zu erleben. Atelierbesuche, Kunstgespräche und
Einführungen in Opern- oder Schauspiel-Produktionen und Philharmonische Konzerte in
Kiel, in das Programm des Schleswig-Holstein-Musikfestivals, der NordArt in Büdelsdorf
oder der Kieler Kunsthalle lassen Sie am kulturellen Leben der Region teilhaben. Klas-
siker wie Literaturkurse, Schreibwerkstätten oder Kurse zu Kunst- und Kulturgeschichte
dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Kursempfehlungen

Klimaschutz
In Zusammenarbeit mit Expert*innen u.a. vom Kieler Geomar-
Helmholtz-Zentrum gehen wir den Zusammenhängen des
​​Klimawandels nach und fragen, was wir selbst tun können.

–   Smarte Mobilität – Wie gestalten wir die Verkehrswende?
    Online-Veranstaltung
    04.05.2021, 1 Termin
–   Klimafit – Klimawandel vor unserer Haustür –
    und was kann ich tun?
    ab 17.03.2021, 6 Termine
–   Nachhaltig leben leichtgemacht!
    19.03. und 20.03.2021

                                                                                         37
Gesellschaft

         Reisen und Exkursionen
         –   Musikalische Studienreise nach Salzburg und München
             Reise zu den Lebens- und Schaffensstationen berühmter
             Musiker, in Archive und Museen, mit gemeinsamen Konzert-
             und Opernbesuchen
             Reisetermin: 09. bis 17.10.2021 (in den Herbstferien)
         –   Fotoreise Helgoland „Natur verstehen und
             fotografisch festhalten“ (Bildungsurlaub)
             Reisetermin: 06. bis 10.09.2021
         –   Tagesexkursion nach Apenrade / Aabenraa
             Deutsch-dänische Verständigung und Kultur in
             Nordschleswig
             12.06.2021

         Beratung: Dr. Ursula Dinse, dinse@foerde-vhs.de,
         Tel. 901-5220

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Gesundheit

         Für Körper und Geist
         Gesundheit ist unser höchstes Gut! Das haben wir in den vergan-
         genen Monaten in der Pandemie schmerzlich erfahren. Damit wir
         dieses Gut nicht nur erhalten, sondern auch ausbauen, haben wir
         wieder zusammen mit unseren Dozent*innen über 200 Angebo-
         te für das kommende Halbjahr zusammengestellt.

         Entspannung, Bewegung, Fitness und Ernährung: Das sind die
         großen Überschriften, hinter denen sich zahlreiche Inhalte und
         Formate verbergen. Von Achtsamkeit bis Zumba, vom klassi-
         schen Kurs durch das ganze Semester über Wochenend- und
         Schnupperkurse, einwöchige Bildungsurlaube bis hin zu Vor-

                                                                      39
Gesundheit

         trägen, von morgens bis abends, in Kiel und rund um die Kieler
         Förde. Und seit Corona können wir auch online!

         So vielfältig wie unser Programm sind auch Sie, unsere Teilneh-
         menden: Altersgruppen, Nationalitäten, Berufe und Interessen
         mischen sich in den Kursen und bieten Gelegenheit, sich auszutau-
         schen, miteinander zu lernen und neue Erfahrungen zu machen.

         Gerade das Gemeinsame haben wir in den letzten Monaten
         vermisst, und wir hoffen, dass es nun in Präsenz wieder dauerhaft
         weitergehen kann!

         Auch unsere Kursleiter*innen freuen sich, Sie im neuen Semester
         wieder zu begleiten. Jede*r einzelne von ihnen gibt seine*ihre
         Kurse mit Leidenschaft und Engagement. Sie bringen zudem die
         richtige Erfahrung mit und sind in ihrem Fachgebiet umfassend
         ausgebildet. Die Vielfalt unserer Dozent*innen bildet nicht nur
         die Basis für das umfangreiche Kursangebot, sondern bedeutet
         auch, dass jeder einzelne Kurs ganz individuell auf Ihre Bedürf-
         nisse zugeschnitten ist.

         Dadurch schaffen wir auch bei vermeintlich gleichen Themen
         eine Vielfalt und Passgenauigkeit des Angebotes.

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Kursempfehlungen

Outdoor-Angebote
–   Kyudo - japanisches Bogenschießen
    Schnuppertag, 25.04.2021
–   Stand up Paddling (SUP)
    ab 20.05.2021, 3 Termine
–   Stressbewältigung durch Achtsamkeit – Waldbaden
    ab 26.04.2021, 8 Termine
–   Qi-Yoga-Flow im Freien
    ab 19.05,2021, 4 Termine
–   Outdoor-Yoga - Kraft tanken in der Natur
    ab 20.05.2021, 4 Termine

Gesund mit Genuss
–   Der Duft der weiten Welt - exklusives Gewürz-Seminar
    24.04.2021, 1 Termin
–   Mangiare, capito?! Köstliche vegane italienische Küche
    Kochkurs, 12.03.2021, 1 Termin
–   Frisch und fit in den Frühling
    Kochkurs, 21.04.2021, 1 Termin
–   In den Mai mit....Spargel
    Kochkurs, 30.04.2021, 1 Termin

Beratung: Ann-Kristin Schulze,
schulze@foerde-vhs.de, Tel. 901-5223

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Sprachen

„Es gibt 194 Länder, ich will jedes davon sehen.
6500 Sprachen, ich versuch‘ sie zu verstehen“
                                                                            Mark Forster

Mehrere Sprachen zu sprechen ist eine soziale, kulturelle und persönliche Bereiche-
rung. Wir möchten Sie mit unserem vielfältigen Angebot einladen, sich auf das Aben-
teuer, eine neue Sprache zu lernen oder zu vertiefen, einzulassen.

Unsere qualifizierten Dozent*innen, darunter viele Muttersprachler*innen, unterrich-
ten in ca. 190 Fremdsprachenkursen 23 verschiedene Sprachen und in ca. 110 Kursen
auf den Niveaustufen A1-C2 im Bereich Deutsch/Integration. Somit ist die Förde-vhs
eine der großen Anbieterinnen im Bereich der sprachlichen Weiterbildung in Stadt und

42
Land. Wir haben die Zukunft im Blick und bieten im Zeichen der Digitalisierung neben
dem vertrauten Präsenzunterricht auch Online-Unterricht an. Als Plattform für unsere
virtuellen Klassenzimmer oder Blended learning-Kurse nutzen wir auch die vhs-cloud.

Wofür interessieren Sie sich?
Italienisch für „La dolce vita“?
Englisch für den Beruf und die Karriere?
Arabisch für die ehrenamtliche Tätigkeit?
Dänisch für das Auslandssemester in Aarhus?
Plattdeutsch aus Liebe zu Schleswig-Holstein?

Sie haben bereits Vorkenntnisse und sind sich unsicher in Bezug auf Ihr Sprachniveau?
Lassen Sie sich gerne von uns beraten – wir finden gemeinsam ein passendes Angebot.

Sie suchen…
–   Sprachkurse (Integrationskurse) A1-B1 für die Verständigung im Alltag?
–   (Berufs-)Sprachkurse B1-B2 für Ausbildung und Arbeit?
–   einen C1 Vorbereitungskurs für das Studium?
–   einen C2 Vorbereitungskurs für muttersprachen-ähnliche Kenntnisse?

Bitte beachten Sie, dass Sie für die Integrations- und Berufssprachkurse eine Verpflich-
tung oder Berechtigung zur Teilnahme vom Jobcenter, der Bundesagentur für Arbeit,
dem Sozialamt oder dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge benötigen.
Um den richtigen Kurs zu finden, bieten wir Ihnen einen kostenlosen Einstufungstest
im Rahmen unserer Sprachberatung an. Einen Termin können Sie telefonisch, persön-
lich oder per Mail vereinbaren. Willkommen, bienvenue, welcome!

Beratung Deutsch/Integration
Angelique Bischoff, Mohamed Azeroual
deutsch@foerde-vhs.de, Tel. 901-5281; 901- 5226
Beratung Fremdsprachen
Katharina Helbling
helbling@foerde-vhs.de, Tel. 901-5207

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Arbeit und Beruf

         Computer und IT – Kaufmännische Qualifizierung
         Weiterbildung Pädagogik und Psychologie – Grundbildung
         Schulabschlüsse

         „Teile Dein Wissen mit anderen.
         Dies ist eine gute Möglichkeit
         Unsterblichkeit zu erlangen.“
                             				                         14. Dalai Lama

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Ob Sie vorhaben, sich auf den ersten allgemeinbildenden oder
mittleren Schulabschluss vorzubereiten oder grundlegen-
de Fertigkeiten für einen Berufseinstieg zu erwerben, ob Sie
spezielle Kenntnisse benötigen, um sich beruflich zu verändern
oder Qualifizierungen mit Zertifizierung erlangen möchten: Die
Kurse der Förde-vhs vermitteln Jugendlichen und Erwachsenen
Kenntnisse und Fähigkeiten für unterschiedliche Anforderungen
in Schule, Studium und Beruf.

In den Bereichen IT, Wirtschaft und Personalentwicklung finden
Sie zudem ein Fachangebot, das aktuelle Bedarfe und Strömun-
gen thematisiert und Sie effektiv bei der Umsetzung unter-
stützt. Durch die modulare Ausrichtung verschiedener Bildungs-
angebote können Sie Schritt für Schritt und selbstbestimmt Ihre
Ziele verwirklichen.

„Die schwierigste Zeit in unserem Leben ist die beste Gelegen-
heit innere Stärke zu entwickeln.“
                                                      14. Dalai Lama

Ein vielschichtiger Weg Bildungsangebote in der Corona-Pande-
mie zu begleiten und zunehmend qualifizierte Angebote durch
Online-Lernen anzubieten ist eine neue Herausforderung, der
sich die Förde-vhs gestellt hat. Hierbei handelt es sich um Ange-
bote, die digital gestütztes Lernen ermöglichen – in der Gruppe
oder allein, vor Ort oder ortsunabhängig. Die Förde-vhs erarbei-
tet zusammen mit Fachkräften innovative Formate auf metho-
disch-didaktischer Basis. E-Learning soll nicht die interaktiven
Kurse vor Ort ersetzen, sondern wird als sinnvolle und notwen-
dige Ergänzung des Angebots betrachtet. Xpert Business-
​Webinare und unser kaufmännisches Qualifizierungssystem
vermitteln fundierte kaufmännische und betriebswirtschaftli-

                                                                       45
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