Vor Ort: Nr. 27 durch den Frühling - Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul ...

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Vor Ort: Nr. 27 durch den Frühling - Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul ...
Nr. 27 … durch den Frühling … 			               I. 2021

                                    vor Ort:
                                    Gemeindeleben
                                    in Hattingen

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Die Direkt-Filiale
                                „Wir sind das Bindeglied
                                zwischen Ihrer Geschäfts-
                                stelle und Ihnen.“

                                       Montag – Freitag
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                                               Hattingen
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EDITORIAL                                                                                                                        03
                                                                                  ..
                                                                                                     aus dem Inhalt …
Liebe Leserinnen und Leser,                                                        + FRIEDHOFSGÄRTNER ... + ROTE KIRCHEN-
                                                                                   BANK + LIEBESBEWEISE + GEDÄCHNISGARTEN+
„Auf-Leben“ ist ein schöner Titel dieser Pfarrzeitung. Nach all den Mona-
                                                                                   PRIESTERJUBILÄUM + PRESSE-TEAM ANGEKOM-
ten der Einschränkungen ist es vermutlich für alle etwas großartiges zu
spüren, dass wieder „mehr möglich“ ist; ein wirkliches aufleben geschieht          MEN + UND NOCH MEHR ...
in vielen Teilen.
Die Natur zeigt es uns auf Ihre Weise. Natürlich muss für uns alles im
Rahmen bleiben, solange keine Virusmutation oder reiner Übermut uns
                                                                                                 UN SE R THE M A
                                                                                                IM GANZEN HEF T:
wieder zur Isolation zwingen.

Auch wenn es in den letzten Wochen und Monaten viel zu stöhnen und

                                                                                                  AUF-LEBEN
zu ertragen galt, haben wir in der Pandemie vielfältige Aufbrüche erlebt.
Allein der Mut sich im Internet zu präsentieren ist gewachsen. Kreative
Ideen sind wöchentlich aus dem Boden geschossen,
um den Menschen unserer Stadt zu zeigen: wir denken an Dich und Gott
sieht auf uns.
Eltern haben Kräfte gelassen, um ihre Kinder zu unterrichten oder sie
ohne Kindergarten ansprechend zu beschäftigen.
Etliche junge Menschen haben mittlerweile eine „mediale Überdosis“
genossen und erleben, wie kostbar echte Begegnungen sind!
Pflegepersonal und Mediziner(innen) gilt unsere Achtung, für alles Geleis-
tete, oft sogar unter Einsatz der eigenen Gesundheit und natürlich so vie-
len Anderen ebenso, deren Beruf zentral mit Menschen zu tun hat.

Seesorglichen Gespräche sind intensiver geworden, da jede(r) viel Zeit
zum nachdenken hatte. Die Erkenntnis: Es ist gut auf das Leben zu ach-
ten! Als Christ(inn)en blicken wir in diesen Tagen sehr intensiv darauf:
OSTERN IST DAS FEST auf zu leben und die Hoffnung gross sein zu las-
                                                                                       FRED & FRIEDA
sen. Die einzigartige Botschaft, dass nicht Leid, Sterben und Tod das letz-            UND DAS
te Wort haben, sondern, dass wir mit jedem Atemzug erfahren: Glauben
heißt aufatmen dürfen, lebendig sein, allen Schwierigkeiten zum Trotz.                 GESICHT DER
Ich danke an dieser Stelle allen, die sich in schwieriger Zeit nicht zurück-
                                                                                       BLUME
gezogen haben, sondern kreativ gezeigt haben, dass unsere Pfarrei aus-                 Seite „)
gesprochen lebendig ist. Es ist schön, wenn Sie und Ihr etwas von dem
auf den kommenden Seiten findet.
Vielleicht haben Sie sogar Lust mit einem schönen Getränk mit sich oder                JUGEND:
einem anderen (endlich wieder) anzustoßen: Auf das Leben!                              Lichtblicke in der
                                   … und natürlich: Viel Freude beim Lesen,
                                                                                       Pandemie …                                            ... Seite 30
                                   wie auch Ihnen und allen Familien ein fro-
                                   hes, erlebnisreiches und gesegnetes
                                   Osterfest.                                           vor Ort:
                                   Ihr und Euer Pfarrer,                               BALD IM
                                                                                       TROCKNEN ...
                                                                                       Seite 31
                                                                                                                 IMPRESSUM
                                                                                   Herausgeber:                             Verteilung durch die Gemeinden,
                                                                                   Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat     direkt in alle katholischen Haushalte
                                                                                   der katholischen Pfarrei St. Peter und   der Pfarrei
                                                                                   Paul Hattingen
                                                                                   V.i.S.d.P. Pfarrer Andreas Lamm          Anzeigen:
                                                                                                                            Es gilt die Preisliste Nr.1/ Feb. 2010
                                                                                   Redaktion:                               Koordination: Redaktion auf Ruhr
                                                                                   Rainer H. Bahlmann, Monika Dinger-       anzeigen-auf-ruhr@hattingen-
                                                                                   mann, Christiane Kater, UdoH. Kriwett,   katholisch.de
                                                                                   Pfarrer Andreas Lamm, Dr. Markus         Druck: Funke-Media, Essen
                                                                                   Oles, Klaus Paulus, Susanne Schade,      Konzeption & Layout:
                                                                                   Silke Wegemann                           Christoph Lammert
Titelfoto: Gaby Bessen / pfarrbriefservice.de
                                                                                                                            atelier@christoph-lammert.de
                                                                                   E-Mail: redaktion-auf-ruhr@gmx.de
  HINWEIS:
                                                                                                                            DIE NÄCHSTE AUSGABE
  Die Redaktion behält sich aus technischen und inhaltlichen Gründen vor, Texte
                                                                                   Auflage: 6000                            von auf Ruhr erscheint
  redaktionell zu bearbeiten, zu kürzen oder zu streichen.
                                                                                   Umfang: 32 Seiten                        im Sommer 2021
  Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der
                                                                                   Erscheinungsweise: 2-3-mal im Jahr
  Redaktion oder des Herausgebers wieder.
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04                                                          AUS DER PFARREI

Neuer Friedhofsgärtner
                                                                                                        nahmezustand sind, ist kein normales Kunden-
                                                                                                        gespräch. Da muss man die richtigen Worte fin-
                                                                                                        den“, sagt Bornkessel, der in der kurzen Zeit
Wenn das erste Grün vorsichtig seine vorwitzi-                                                          seit 1. Januar bereits mit Angehörigen auf dem
gen Spitzen in die noch kalte Luft steckt, dann                                                         Friedhof unterwegs war, um eine Grabstätte
beginnt für Mike Bornkessel eine besondere                                                              auszuwählen.
Zeit. „Ich reagiere extrem auf den Frühling,                                                            Von sich selbst sagt Mike Bornkessel: „Ich glau-
wenn die ersten Zwiebelpflanzen aus der Erde                                                            be, dass ich extreme Berührungsprobleme mit
kommen“, sagt der Garten- und Landschafts-                                                              dem Tod erst einmal ausblenden kann.“ Eine
bauer über seine Liebe zu dieser Jahreszeit,                                                            Ausnahme gab es bisher, als er an Kindergrä-
zum Aufleben der Natur. „Der Frühling bedeutet,                                                         bern auf den Friedhöfen vorbeiging. „Das war
es geht los, nachdem alles im Winterschlaf war                                                          ein merkwürdiges Gefühl. Aber ich kann mit Ge-
oder – plump gesagt – auf Halbgas. Wenn dann                                                            fühlen umgehen.“
zum Beispiel die Krokusse in knallblau zum Teil                                                         Claudia Kook
noch aus dem Schnee schauen, dann erfreut
mich das“, schwärmt der Hattinger, der Anfang
des Jahres mit seiner Garten- und Landschafts-
baufirma die Pflege der Friedhöfe an der Blan-                                                            INFO
kensteiner Straße und Bismarckstraße in Hattin-
gen-Mitte übernommen hat.                                                                                 VERTRAG Die Garten- und Landschaftsbau-
                                                                                                          firma Mike Bornkessel hat die Aufgabe der
Neben den üblichen Pflichten, wie beispielswei-                                                           Pflege der beiden Friedhöfe aus den Händen
                                                                                                          der Friedhofsgärtnerei Grotthaus übernom-
se dem Schneiden von Hecken und anderen
                                                                                                          men. Deren Chef hatte altersbedingt um die
Gehölzen auf den beiden Arealen, hat er sich in
                                                                                                          Beendigung des Vertrages mit der Pfarrei St.
Gedankenspielen mit möglichen Frühlingsblu-         Und die bedeutet unter anderem auch, den An-          Peter und Paul gebeten. Die Friedhofsgärtnerei
menbeeten an ausgewählten Orten beschäftigt.        gehörigen einen würdigen Ort für ihre Trauer zu       Grotthaus hatte sich seit August 1993 um die
An anderen Stellen kann er sich für die Zukunft     bieten. Einen Ort der Stille, der Ruhe, zur Ein-      Pflege der beiden Friedhöfe gekümmert.
gut Stauden und Gräser vorstellen. „Damit hät-      kehr, einen Platz, an dem sie sich ihren Verstor-
te man eine pflegeleichte und gleichzeitig wun-     benen nahefühlen können.                              VITA Mike Bornkessel, war vor der Gründung
derschöne Blütenvielfalt, die auch ökologisch,                                                            seines Unternehmens bei einer Garten- und
mit Blick auf den Klimawandel und das Wäs-          „Sicher ist das Thema Tod für die meisten Men-        Landschaftsfirma angestellt. Seit dem Start in
sern, passt. Daran hätten meine Mitarbeiter und     schen immer noch ein sensibles Thema. Aber            die Selbstständigkeit vor fünf Jahren ist seine
ich sehr viel Spaß“, sagt der 33-jährige Agrarbe-   es gibt eben Berufszweige, die das betrifft.“ Die     Firma stetig gewachsen. Im Januar hatte er
                                                                                                          noch drei Mitarbeiter, seit 1. Februar sind es
triebswirt.                                         Frage sei einfach die des richtigen Umgangs
                                                                                                          fünf. Er kooperiert mit anderen Gärtnern, um
                                                    damit: sowohl im Gespräch mit Angehörigen als
                                                                                                          immer genug Manpower bei der Pflege zu
Einerseits begegnet der Hattinger in seinem Be-     auch im Umgang mit den eigenen Mitarbeitern.          haben.
ruf dem Sprießen, Knospen, Wachsen und Ge-          Für sein fünfköpfiges Team sucht der Firmen-
deihen. Andererseits sind er und seine Mitarbei-    chef, der vor fünf Jahren als Ein-Mann-Betrieb        PLÄNE Die Pfarrei möchte in Zusammenarbeit
ter durch die neue Aufgabe der Friedhofspfle-       mit Transporter, einer Schubkarre, zwei Schau-        mit der Firma Bornkessel „digitaler“ werden
ge nun auch ständig mit dem Tod konfrontiert.       feln und einem Arbeitsplatz im Elternhaus in die      und einzelne Friedhofsleistungen zukünftig
Für Mike Bornkessel ist das kein Gegensatz. Wo      Selbstständigkeit startete, derzeit nach beson-       auch per Internet anbieten. Möglichkeiten sieht
Tod ist, ist Leben. Wo Leben ist, ist Tod. Und      deren Fortbildungsangeboten. „Ein Gespräch            Bornkessel u.a. durch Drohnenflüge, mit deren
der Umgang damit, gehört nun zu seiner Arbeit.      mit Menschen, die nach einem Verlust im Aus-          Hilfe ein digitales Kataster angelegt wird.

  Mehr Brautpaare möchten sich das Ja-Wort vor dem Altar geben
  Das Interesse an kirchlichen Trauungen                                                                 samt sieben katholische Kirchen – allen voran
  wächst wieder. Das beobachtet eine aus-                                                                das als Traukirche bevorzugte Gotteshaus St.
  gewiesene Expertin für alles rund ums Hei-                                                             Johann Baptist. Auch zukünftige Eheleute, die
  raten bei ihren Kunden. Bei Mariella Priolos                                                           nicht in Hattingen leben und nicht zur Pfarrei
  Hochzeitsmesse präsentiert sich seit neues-                                                            gehören, können in einer der Kirchen heiraten.
  tem auch die Pfarrei St. Peter und Paul.                                                               Spätestens sechs Monate vor dem gewünsch-
                                                                                                         ten Hochzeits-Termin sollten Paare Kontakt zur
  Wenn jemand tagtäglich mit zukünftigen Ehe-                                                            Pfarrei aufnehmen.
  leuten zu tun hat, dann Mariella Priolo. Sie ist                                                       Darüber und über weitere Details der Vorbe-
  nicht nur Inhaberin des Geschäfts „Brautmo-                                                            reitungen auf den Tag des Ja-Worts vor dem
  de Mariella“ in Hattingen, sondern auch seit                                                           Altar hat ein Team aus Haupt- und Ehrenamt-
  2002 Organisatorin der Hochzeitsmessen                                                                 lichen der Pfarrei im vergangenen Herbst zum
  unter dem Namen „Ganz ich für Dich“. Mari-                                                             ersten Mal auch bei einer Hochzeitsmesse
  ella Priolo ist damit Expertin für alles rund um „den schönsten Tag im      informiert. An seinem Stand zwischen Brautmode-Spezialisten, Floris-
  Leben“. Und den wollen nach ihren Beobachtungen immer mehr Paa-             ten und Schmuck- und Tortendesignern bei der Messe „Ganz ich für
  re auch wieder mit einer kirchlichen Hochzeit feiern. „Bis vor zwei Jah-    dich“ im „Gleis 79“ konnten die Besucher mehr über die Begleitung
  ren wollten die meisten Brautpaare lieber ins Standesamt. Das hat sich      vor und während der Zeremonie sowie über die mögliche individuelle
  aber gewandelt. Mittlerweile wollen ganz viele wieder kirchlich heira-      Gestaltung des gewünschten Ambientes erfahren.
  ten“, berichtet Priolo aus ihren Gesprächen mit zukünftigen Brautpaa-       Wer sich für kirchliche Trauungen in katholischen Kirchen in Hattingen
  ren. Zur Wahl stehen in der Pfarrei St. Peter und Paul Hattingen insge-     interessiert, erhält Informationen unter Tel. 02324/59190. CK
Vor Ort: Nr. 27 durch den Frühling - Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul ...
AUS DER PFARREI                                                                       05

                                                 Gespräche auf
                                                 der Roten Kirchenbank
                                                 Sie ist ein echter Hingucker. Schon al-

Hömma,                                           lein, wenn sie irgendwo rumsteht, fällt
                                                 sie auf.

die 12-Sekunden-                                 Obwohl: Es ist eine in die Jahre gekom-
                                                 mene, nicht mehr wirklich schöne Kir-

Predigt                                          chenbank. Sie ist nicht das gewohnte
                                                 Vorzeige-Exemplar einer unauffällig
                                                 holzbraunen soliden Kirchenbank in ei-
Es ist wirklich erstaunlich, wie sehr man in     che-rustikal, so wie man sie schlicht
dieser absolut kurzen Zeitspanne (eben nur!      eingereiht in der Kirche, seit Jahrzehn-
12 Sekunden lang) auf den Punkt kommen           ten an derselben Stelle stehend kennt.
kann.
Wir haben da schon einige tolle Beispie-         Aber: Sie ist anders als das, was man
le, die echt hamma sind, von unterschiedli-      so kennt. Denn sie ist rot. Signalrot!
chen Prediger*innen, welche eben nicht nur       Sie fällt auf, alleine schon, wenn sie irgendwo      Bisher haben wir interviewt einen Koch, eine
Theolog*innen, sondern normale Frauen            rumsteht, wo sie scheinbar nicht „hingehört“.        Physiotherapeutin, einen ehemaligen Gefäng­
und Männer aus unserer Pfarrei sind. Die         Ein übliches langweiliges Kirchenmöbel, das          nis­insassen. Als nächste kommen eine Photo-
jüngste Predigerin ist übrigens 10 Jahre alt.    sich auf die Strasse, in die Stadt, in den Pfarr-    graphin, eine ehrenamtliche Mitarbeiterin bei
                                                 garten, an die Ruhr und weiß der Himmel wohin        der „Tafel“, eine Bestatterin, ...
Was auf den ersten Blick zumindest abge-         noch ... wagt ... und damit sagt: Kirche gehört      So unterschiedlich diese Menschen sind, ihre
dreht, wenn nicht gar bekloppt erscheint,        nach draussen, in die Welt, zu den Menschen,         Perspektiven und Ansichten, ihre Geschichten
ist eine gute Möglichkeit, sich mit heutigen     mitten in das pralle Leben.                          und Entwürfe, spiegeln sie das Leben in seiner
Kommunikationsmitteln und - gebahren zu                                                               Vielfalt wieder.
Wort zu melden und Gehör zu verschaffen.         „Gespräche auf der Roten Kirchenbank“ - Die-
                                                 ses neue digitale Format greift diesen Gedan-        Und: Weil für uns als Christen Alles auch mit
Es gibt heute Wege und Kanäle der Kom-           ken auf und bringt das ganz normale Leben in         Gott zu tun hat, bieten wir unseren Zuschau-
munikation, die selbstverständlich genutzt       Verbindung mit der Welt des Glaubens, mit            ern an, durch einfühlsame Bilder und Gedanken
werden, und denen man nicht mit alten            dem Sinn, der hinter allem steckt.                   diesem Sinn auf die Spur zu kommen. Viel Freu-
Hüten von gestern kommen kann.                                                                        de auch weiterhin mit „Gespräche auf der Roten
Wenn man diese guten Chancen nicht               Wir haben interessante Gesprächspartner auf          Kirchenbank“.
ungenutzt liegen lassen möchte, ist es rat-      der Roten Kirchenbank, die von sich, ihrem Be-
sam sich dieser Mittel und Wege zu bedie-        ruf, ihrem Leben authentisch erzählen.               UdoH. Kriwett, Pastoralreferent
nen, auch wenn es Umdenken und Beweg-
lichkeit erfordert, ...

(das sage ich jetzt mal ganz persönlich und
bewußt als Jemand, der inzwischen 62 ist
und mit der rasanten Entwicklung auf die-
                                                 Telefonieren tut gut
sem Sektor nicht Schritt halten kann)
                                                 In der Coronapandemie erleben wir: Telefonie-
... damit die Botschaft, die m.E. zeitlos gül-   ren tut gut, es hilft gegen Einsamkeit und lässt
tig ist, sich nicht auf alten Mustern der Ver-   Menschen wieder mehr am Leben teilhaben.
kündigung ausruht und nur dieses oder            Gerade dann, wenn man wenig Außenkontakte
jenes (Alt-) Bekannte zuläßt. Darum ist es       hat und - vielleicht aufgrund von Alter, Krankheit
gut, wenn wir uns Neuem nicht verschlie-         oder als pflegende Angehörige - nur noch sel-
ßen.                                             ten aus dem Haus kommt.
                                                 Dann brechen ganz alltäglichen Kontakte, wie
Ohne daß ich jetzt Werbung mache für die-        der Plausch beim Einkaufen oder Spazierenge-
sen und jenen und noch andere kommu-             hen, abrupt ab. Dann kann es gut tun, jeman-
nikative Dienste etc., freute ich mich sehr,     den zum Reden zu haben, jemanden, der regel-
wenn Sie über den Schatten Ihrer Gewohn-         mäßig anruft und zuhört.
heiten springen und
digitales Neuland entdecken. Lassen Sie          Seit einiger Zeit gibt es in Hattingen die Mög-
sich von Ihren Kindern und Enkelkindern          lichkeit zum „Besuch per Telefon“.
dabei helfen. Dann stoßen Sie u.a. auch auf      Das Prinzip ist einfach: Zwei Menschen telefo-       Nachtigall (Altengerechtes Quartier Welper), Im
                                                 nieren einmal in der Woche verlässlich und zu        Welperfeld 23, T.: 0151-62875433 oder Email:
                                                 einer abgesprochenen Zeit miteinander und            aq@stadtumbau-welper.de oder bei Gemein-
Hömma, die 12-Sekunden-Predigt.                  sprechen über „Gott und die Welt“.                   dereferentin B. Leibold, Thingstr. 41, 02324
UdoH. Kriwett, Pastoralreferent                                                                       935383; Email: brigitte.leibold@hattingen-ka-
                                                 Wenn Sie an einem solchen Telefonkontakt inte-       tholisch.de
                                                 ressiert sind, oder selber als Telefonpatin/Tele-
                                                 fonpate mitmachen möchten, dann gibt es
                                                 unverbindlich alle Informationen bei Frau Rita
Vor Ort: Nr. 27 durch den Frühling - Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul ...
06                                                         AUS DER PFARREI

Einzigartig und Großartig                                                                              Limetti
                                                                                                       ... ach, es könnte so schön sein, wenn nicht ...
… ist unsere (wie durch Zufall limetten-) Grüne
Kanzel. Vielleicht haben Sie diese ja schon mal                                                        Stopp, ganz falscher Ansatz. Besser vielleicht
an Fronleichnam gesehen oder am Treidelbrun-                                                           so: Limetti ... also ich freue mich sehr darauf,
nen oder im Pfarrgarten oder auf dem Markt-                                                            daß wir irgendwann wieder mit unserem tollen
platz oder ...                                                                                         mobilen KaffeeMobil irgendwo draussen einen
Ganz neu ist sie im Herbst, vor Lockdown 2, in                                                         schönen Auftritt haben, mit den Menschen über
der City unterwegs gewesen an verschiedenen                                                            alles Mögliche (also „Gott und die Welt“) ins
Orten, und zwar in einer ganz besonderen öku-                                                          Gespräch kommen, und dabei gut gelaunt eine
menischen Mission.                                                                                     leckere Tasse Kaffee trinken werden.
                                                                                                       UdoH. Kriwett, Pastoralreferent in St.Hattingen
Frauen und Männer, katholisch und evangelisch,
haben sich hier frohen Mutes gezeigt mit unse-
rem neuen Format: „Predigt in 100 Sekunden“.

Eigentlich kennt man „Predigt“ nur aus der Kir-
che, aus dem GottesDienst: 5-6 Minuten ist gut
(also) katholisch, 10-12 Minuten geht meist auch
noch und ist oft ökumenisch, 15-19 Minuten ist
entweder evangelisch oder von einem katholi-
schen Bischof, weit über 20 Minuten ist ... deut-
lich übertrieben und kaum noch zuhörbar.

Also, eine „Predigt in 100 Sekunden“ - das ist
eine wirklich anspruchsvolle homiletische Num-
mer
(Homiletik = Predigtlehre). Für dieses Format
hat Pate gestanden die „Tagesschau in 100           Mit der „Predigt in 100 Sekunden“ hatten wir uns
Sekunden“, die man verspätet, zeitversetzt, zwi-    vorgenommen: Wir geben den Menschen, die
schendurch sehen/hören kann. Ganz unauf-            eilig oder entspannt vorbeiziehen, die vorüber-
geregt und ungehetzt schafft es dieses Tages-       gehen, die vielleicht kurz stehenbleiben, etwas
schau-Format, die wichtigsten Dinge des Tages       Gutes mit an die Hand, einen wertvollen Gedan-
kurz                                                ken mit auf den Weg und mit nach Hause.
und prägnant zusammenzufassen.
                                                    Sobald es wieder möglich ist, besteht die Chan-
Weil wir mit unserer „Grünen Kanzel“ nach           ce, daß auch Sie einen guten Wunsch, eine
draussen gegangen sind, d.h. aus unserem Kir-       herzliche Zusage, einen heilen Segen ... beiläu-
chengebäude heraus,aus dem gewohnten got-           fig abbekommen. Dazu müssten wir uns dann
tesdienstlichen Umfeld und Ablauf heraus,           in der wunderschönen Hattinger Altstadt treffen.
standen wir buchstäblich auf der Strasse. Und       Halten Sie einfach in der City Ausschau nach
da kannst Du nicht so predigen, wie Du das          unserer (limetten-) Grünen Kanzel ...
gewohnt bist: 5, 10, 15, 20 ... Minuten, das geht   UdoH. Kriwett, Pastoralreferent
gar nicht.

                                                                    Liebesbeweise
                                                                    und gute Wünsche
                                                                    in Kerzenform
                                                                    Ein Korb voller Kerzen mit der Aufschrift „Bleib gesund“ oder zuletzt zu Weihnach-
                                                                    ten oder zum Valentinstag sind in den vergangenen Monaten in unseren Kirchen
                                                                    St. Peter und Paul, St. Mauritius und St. Joseph zu finden gewesen. Christine Krex
                                                                    von der Kerzenwerkstatt der Pfarrei hat sie dort zusammen mit passenden kleinen
                                                                    Geschichten platziert. Gerade die „Bleib gesund“-Kerzen sind in der Pandemie
                                                                    weiter sehr gefragt.

                                                                    Rund 400 Kerzen sind seit Oktober vergangenen Jahres entstanden und gegen
                                                                    Spenden von Hattingern mitgenommen worden. „Ich möchte mich jetzt unbedingt
                                                                    einmal ganz herzlich bei all den Menschen bedanken, die mich unterstützt haben“,
                                                                    sagt Christine Krex und hat schon wieder Ideen für weitere Themenkerzen. „Es
                                                                    können aber auch jederzeit Kerzen zu bestimmten Gelegenheiten, wie zum Bei-
                                                                    spiel zur Kommunion, angefertigt werden“, sagt sie. CK
Vor Ort: Nr. 27 durch den Frühling - Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul ...
AUS DER PFARREI                                                                      07

Der Interaktive
Hungermarsch
                                                    Chor²
„Nach 38 Jahren erstmals kein Hungermarsch
der Aktion 100.000 in Hattingen? Macht Corona
uns wieder einen Strich durch die Rechnung?“-
„Nein, es muss nur das richtige Konzept her!“
Unter dem Motto „In Zeiten von Corona ist Soli-     startet
                                                    wieder
darität in der einen Welt umso wichtiger“ plan-
te ein Team von fünf Leuten, den Hungermarsch
interaktiv zu gestalten. Heraus kam ein 10-Kilo-
meterlauf durch die wunderschöne Hattin-
ger Hügellandschaft, auf dem man mithilfe der
App Actionbound jede Menge über das Projekt
                                                    durch
in Äthiopien, die heimischen Wälder und den
Naturschutz lernt. Die dabei erlaufenen Spen-       Nach dem Ausscheiden des bisherigen Chorleiters und wegen der Pandemie war die
den unterstützen die Menschen und die durch         Gesangsgruppe der Pfarrei St. Peter und Paul seit März vergangenen Jahres nicht mehr aktiv.
den Klimawandel stark betroffene Umwelt Äthio-      Mit dem neuen Chorleiter Stephan Arnold geht es nun weiter – geprobt wird aktuell erst ein-
piens. Schon jetzt haben über 100 Hattinger teil-   mal per Zoom.
genommen und Spenden in Höhe von mehr als
15.000 Euro erlaufen.                               Gesungen wird im Wohnzimmer, am Schreib-           terte“, sagt Stephan Arnold. Neues geistli-
Genau das Richtige in Zeiten von Lock-down          tisch oder in der Küche, wie es bei jedem gera-    ches Liedgut, Modernes wie Gospel, Spirituals,
und Kontakteinschränkungen: Mach dich auf           de so passt. Per Zoom schalten sich die Mitglie-   Pop und World Music möchte der Mülheimer
den Weg an die frische Luft und lass deine eige-    der des Chor² aus der katholischen Pfarrei St.     mit dem Kirchenchor vorbereiten. „Geistliches
nen vier Wände hinter dir. Alle Infos findest du    Peter und Paul Hattingen jeden Dienstag von 20     bis Weltliches, Gospel bis klassisch“, fasst der
auf https://www.facebook.com/Aktion100000           bis 21.30 Uhr zur Probe zusammen.                  39-Jährige das Repertoire zusammen. Er möch-
                                                    Nach dem Ausscheiden des bisherigen Chor-          te mit dem Chor, wenn es wieder erlaubt ist, ger-
                                                    leiters und wegen der Corona-Pandemie hat-         ne Gottesdienste, Taizé-Andachten und Konzer-
                                                    ten die Sänger und Sängerinnen ein Jahr lang       te gestalten.
                                                    aufs gemeinsame Musizieren verzichten müs-         Stephan Arnold leitet bereits sechs Chöre in
                                                    sen. Aber mit dem neuen Chorleiter Stephan         Mülheim, Essen und Bochum, ist freiberuflich
                                                    Arnold sind Sopranistinnen, Altistinnen, Bässe     als Stimmbildner und Gesangslehrer unterwegs
                                                    und Tenöre wieder ganz bei der Sache.              und arbeitet als Kirchenmusiker in der Markus-
                                                    Und die rund 20 Männer und Frauen suchen           kirche in Mülheim.
                                                    noch nach Mitstreitern und Mitstreiterinnen.       Wer Teil des Chores werden möchte, kann sich
                                                    „Jeder, der Spaß und Freude hat, kann sich         einfach per Mail unter ChorHochZwei@gmx.de
                                                    einfach bei uns melden – Menschen aus der          melden. CK
                                                    Gemeinde, aber auch andere Sangesbegeis-

  Theresia-Albers-Stiftung: Behinderteneinrichtung in Niederwenigern
Die Theresia-Albers-Stiftung wartet täglich auf     nolf Roth: „Wir hoffen, dass der Antrag nun end-   scheid lebenden Schwestern ins Altenheim St.
die Genehmigung des Bauantrages für eine            lich zeitnah entschieden wird, damit wir dieses    Josef zu den dort bereits lebenden drei Ordens-
Wohneinrichtung mit 24 Plätze in Niederweni-        ambitionierte Projekt baldmöglichst angehen        frauen wurde der Schwesternkonvent von Bre-
gern für Menschen mit einer geistigen Behin-        können.“ Das geplante Gebäude entsteht rund        denscheid offiziell an die Brandtstraße verlegt.
derung, die momentan noch im Haus Theresia          um das alte evangelische Gemeindehaus in Nie-      Mittelfristig plant die Theresia-Albers-Stiftung
leben. Mit dieser Baumaßnahme kann eine Auf-        derwenigern.                                       im Erdgeschoss des Antoniusheimes die Errich-
lockerung der Wohnsituation für die verbleiben-     Neuigkeiten gibt es auch aus dem Schwester-        tung eines kleinen Theresia-Albers-Museums
den ca. 50 Menschen an der Hackstückstraße          norden, der Schwestern zum Zeugnis der Liebe       und eines Theresia-Albers-Archivs.
dann umgesetzt werden. Stiftungsvorstand Mei-       Christi. Mit dem Auszug der letzten in Breden-     Yvonne Noellen

                                                                                           Das meterdicke Bruchsteintor ist Zeitzeuge
                                                                                           der 100-jährigen Tradition des Restaurants.
                                                                             Während damals noch der Deputatenschnaps an Bergleute ausge-
                                                                               geben wurde, ist es heute eine Adresse der noblen Klasse. Man
                                                                              speist in behaglich kultivierter Atmosphäre in der Alpenländlichen
                                                                             Halle, der Zirbelstube, im Blauen Salon oder im Bankettsaal, je nach
           DIERGARDTS                                                         Art des Anlasses. Spezialitäten aus Küche und Weinkeller werden
         „KÜHLER GRUND“                                                        von Könnern und Kennern präsentiert, und dem Gast steht eine
            RESTAURANT
           Am Büchsenschütz 15                                                        reiche Auswahl aus der „frischen deutschen Küche“
              45527 Hattingen                                                               bis hin zu „Omas Küche“ zur Verfügung.
              Tel 02324-9603-0                                                   Besondere Attraktion ist die neugestaltete Erlebnislandschaft
             Fax 02324-9603-33                                                  „SZENARIO“. Der Wein lagert im 250 Jahre alten Kellergewölbe.
            www.diergardt.com
            info@diergardt.com
Vor Ort: Nr. 27 durch den Frühling - Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul ...
08                                                         AUS DER PFARREI

Gedächtnisgarten an der Kirche St. Peter und Paul
    Einen Ort zu haben, an dem ich in ruhiger Atmosphäre einem/r lieben Verstorbenen Gedenken
    kann, ist wichtig. Allerheiligen stellte uns 2020 vor die Herausforderung ein Totengedenken zu
    ermöglichen und zugleich Menschenansammlungen zu vermeiden.

So wurde die Idee „GEDÄCHTNISGARTEN“
geboren. Bilder verstorbener Angehöriger
bewegten sich im Pfarrgarten wie Blätter
im Wind an den Bäumen, ansprechende Be-
leuchtung und ein Lagerfeuer luden zum stil-
len Verweilen oder zum Gespräch ein.
Ein herzliches Dankeschön gilt der Firma
Lichtschall für die entsprechende Lichtin­
stallation, wie auch allen Haupt- und Ehren-
amtlichen Seelsorger(innen), die vom 1.11.20
- 8.11.20 zum Gelingen der Aktion beigetra-
gen haben.

Andreas Lamm, Pfarrer

Gedanken zum
„Gedächtnis-Garten“
                                                                         Erinnerung an die Erinnerung
Nach dem Tod meiner Mutter im Juli des vergangenen Jahres emp-
fanden wir es als großen Trost und wirkliche Anteilnahme, dass Pfarrer   Fast ein Jahr nun mit Coronaeinschränkungen: Doch wie es im Leben so
Andreas Lamm uns im Oktober schrieb. Er bat uns um ein Foto mei-         ist, mit dem Abschied von Vertrautem erwächst etwas Neues:
ner Mutter und lud uns in den „Gedächtnis-Garten“ ein. Dazu wurde
der Pfarrgarten in der Bahnhofstraße in der Zeit vom 2. bis 8. Novem-    So der Gedächtnisgarten im Pfarrgarten St. Peter und Paul. Mit Anbruch
ber beeindruckend gestaltet: mit zahlreichen Kerzen und Feuerstellen,    der Dunkelheit sah man im Schein der kunstvollen Illuminationen noch ein-
mit stimmungsvoller Illumination, mit den Fotos der Verstorbenen, lie-   mal die Bilder der Verstorbenen des letzten Jahres. Erinnerungen an den
bevoll befestigt in den Bäumen und Sträuchern des Gartens, leicht im     ein oder anderen wurden wach und plötzlich sah ich auch das Bild meiner
Wind hin und her wiegend. Mehrmals habe ich den „Gedächtnis-Gar-         eigenen Mutter. Irgendwie tröstlich, sie so in der Gemeinschaft zu sehen.
ten“ besucht, mal mit meinem Vater, mal mit meiner Frau, mit mei-        Sich vorzustellen, dass auch andere Gemeindemitglieder sich an sie erin-
nen Gedanken und Erinnerungen bei meiner Mutter, getragen von der        nern und an der Feuerstelle im Gespräch mit den Seelsorgern vor Ort
Schönheit der herbstlichen Natur und den tröstenden Lichteindrücken      Zuspruch zu finden.
und unterstützt durch gute Gespräche mit den begleitenden Freundin-
nen und Freunden von St. Peter und Paul. Ganz herzlichen Dank dafür!     Nach dem Tod bleiben wir in der Erinnerung all derer, die uns kannten.
Es wäre schön, auch in diesem und in den nächsten Jahren den Ver-        Tröstende Gedanken, aber diese Erinnerung wird verblassen und verge-
storbenen im „Gedächtnis-Garten“ gedenken zu können.                     hen, wie alles auf Erden. Manche Menschen erinnern sich schon vor dem
Thomas Degener                                                           eigenen Tod nicht mehr an ihr eigenes Leben. Wie furchtbar sagt mein Ver-
                                                                         stand, doch der Glaube stärkt mich:
                                                                                                    Gott wird uns nicht vergessen und sind unsere
                                                                                                    Erinnerungen ein Teil unserer Seele, so sind sie
                                                                                                    nie verloren, egal, ob uns der Tod plötzlich ereilt
                                                                                                    oder schleichend unseren Verstand und Kör-
                                                                                                    per holt.

                                                                                                     In Erinnerung an den Abend im Gedächtnisgar-
                                                                                                     ten und mit der Hoffnung auf einen Gedächtnis-
                                                                                                     garten 2021
                                                                                                     Karin Lake-Landmeyer

                                                                                                     Fotos Klaus Paulus
Vor Ort: Nr. 27 durch den Frühling - Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul ...
AUS DER PFARREI                                                                     09
           Ruhiges Wandeln in spärischer Atmosphäre!
           Licht und Schatten, Wärme und Kälte im Gedächtnisgarten erinnerten
           mich an das Leben und den Tod meines Vaters.                                                Unser Kleinod
           Beides war dicht beieinander und konnte erlebt werden!
           Die Totengemeinschaft inmitten des alten Baumbestandes im Pfarrgarten
                                                                                                       PfarrGarten
           fühlte sich für mich friedlich und stimmig an.                                              hat in 2020 trotz der bekannten
           Ein intensives Erlebnis, hoffentlich gibt es eine Wiederholung!
                                                                                                       Einschränkungen im öffentlichen
           Ulla Kubalski
                                                                                                       und kirchlichen Leben ...
                                                                                                       besondere Bereicherungen
                                                                                                       erfahren ...
                                                   Dankeschön
Mit mit dem Verlust eines lieben Mitmenschen       Der Pfarrgarten war im November zu einem            1. Es sind zahlreiche Sitzungen in unter-
umzugehen, ist schwer. So wichtig wie die Trau-    Gedächtnisgarten umgestaltet worden.                schiedlichen Zusammensetzungenund mit
er ist sicherlich die lebhafte Erinnerung dar-     Schon von Weitem wurde man von roten und            unterschiedlichen Gremien dort gelaufen -
an, was diesen Menschen ausgemacht hat.            blauen Lichtern angezogen, die stimmungsvoll        mit viel Abstand, an der frischen Luft und
Eine ganz neue Form der Erinnerung hat in den      die Bäume und Sträucher erleuchteten. In den        für jede/r Teilnehmenden auf einer eigenen
Tagen nach Allerheiligen und Allerseelen unse-     Bäumen und Sträuchern hingen Fotos von den          Bank.
re Pfarrei im Gedächtnisgarten gestaltet. Der in   Verstorbenen des laufenden Jahres. Die Fotos
verschiedensten Farben illuminierte Pfarrgarten,   tanzten lustig im Wind und auf der Wiese brann-     2. Die Kinderbetreuung des internationalen
die in Bäumen und Sträuchern aufgehängten          te für jeden Verstorbenen ein Kerzenlicht. Es war   Frauen-Cafés hat hier gastiert.
Fotos unserer Verstorbenen und die an mehre-       eine heimelige Atmosphäre.
ren Stellen platzierten Grablichter haben eine     Meine Mutter und ich schlenderten durch den         3. Die Bauarbeiter vom Kirchdach haben wir
spirituelle Atmosphäre geschaffen. Dazu gab        Garten, schauten uns die Fotos an, und erin-        mehrfach zu Bratwurst vom Grill eingeladen.
es jederzeit Gelegenheit, über das Thema „Tod“     nerten uns an den einen oder anderen Ver-           Das war mal eine andere, willkommene Art
ins Gespräch zu kommen.                            storbenen. In einem Busch hing das Foto mei-        der Mittagspause.
Das Gedenken an unsere Verstorbenen hat im         nes Vaters. Es war ein berührendes Gefühl, ihn
Gedächtnisgarten einen besonderen Rahmen           freundlich lächend auf dem Foto zu sehen. Wie
gefunden. Danke!                                   sehr hätte es ihm gefallen, zumal er ab und zu
Markus Faßbender                                   in diesem Garten saß um den Vögeln zu lau-
                                                                       schen, wenn er mal während
                                                                       einer kirchlichen Veranstal-
                                                                       tung Luft schnappen wollte.
                                                                       Wir mussten schmunzeln.

                                                                     Herr Pfarrer Lamm und Herr
                                                                     Kriwett luden uns als letzte
                                                                     Besucher zum Abschlussge-
                                                                     bet an der Feuerschale ein,
                                                                     in Gedenken an unseren lie-
                                                                     ben Verstorbenen. Es war ein
                                                                     schöner Abschluss. Die Wär-
                                                                     me und das Licht des Feuers
                                                                     in der Dunkelheit , die Ker-      4. Die KJG hat ihr weltberühmtes Sommer-
                                                                     zenlichter der Verstorbenen       lager hierher verlegt - mit den entsprechen-
                                                                     und die wunderschön illu-         den Vorkehrungen etc. und vor allem: mit viel
                                                                     minierten alten Bäume und         Spaß.
                                                                     Sträucher ließen uns unserem
                                                                     Verstorbenen noch einmal          5. Von vielen unbemerkt und in eher kleineren
                                                                     besonders nahe sein.              Runden: Allein hier im PfarrGarten sechs (!)
                                                                                                       Hl.Messen zur Erstkommunion.
                                                                     Dankeschön für diese
                                                                     tolle Idee.                       6. Hier im Garten haben viele Menschen aus
                                                                     Beatrix Striebeck                 der Pfarrei Abschied nehmen können von
                                                                                                       Mariusz Strojny bei der Gottesdienst-Übertra-
                                                                                                       gung und anschl. beim Kaffeetrinken nach
                                                                                                       der Beerdiung - alles mit viel äußerlichem
                                                                                                       Abstand, aber umso innigerer Anteilnahme.

                                                                                                       7. Ganz wichtig: Auch wenn es in diesem Jahr
                                                                                                       nicht so ging, wie wir uns das wünschen,
                                                                                                       aber unsere «GartenCombo St.PuP» bleibt
                                                                                                       am Ball und kann hoffentlich in 2021 wieder
                                                                                                       richtig loslegen, ...

                                                                                                       ... damit es in unserem Kleinod Pfarrgarten
                                                                                                       immer schöner wird.
                                                                                                       UdoH. Kriwett (Pastoralreferent)
Vor Ort: Nr. 27 durch den Frühling - Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul ...
10                                                          AUS DER PFARREI

Goldenes Priesterjubiläum
Dr. Martin Patzek
Dr. Martin Patzek wurde vor 50 Jahren zum           Die Familien mütterlicher-
Priester geweiht. In den Jahren danach war er       und väterlicherseits seien
an vielen Stationen unterschiedlichster Art im      beide religiös geprägt gewe-
Einsatz: in Gemeinden, als Militärseelsorger        sen. Als er im Alter von zwei
oder geistlicher Begleiter der Caritas im Bistum.   Jahren seine Mutter verlor,
In Hattingen war der heute 76-Jährige in der        lebte er zunächst bei seiner
Pfarrei St. Peter und Paul Pastor im besonderen     „Omma in Vechta in Olden-
Dienst und saß bis 2020 im Stiftungsrat der The-    burg, die sehr sehr wich-
resia-Albers-Stiftung.                              tig für mich war und mir von
Seelsorger in Kirchengemeinden, für Soldaten        Zachäus oder anderen bib-
und Studenten, geistlicher Begleiter der Cari-      lischen Figuren erzählte“. In
tas im Bistum Essen, Dozent für Caritaswissen-      den späteren Jahren in Mül-
schaft am Diakonieinstitut Köln, das sind nur       heim an der Ruhr war er eng
einige Stationen im Leben von Dr. Martin Pat-       mit seiner katholischen Hei-
zek. Der Geistliche, der in diesen Tagen sein       matgemeinde St. Engelbert
Goldenes Priesterjubiläum hätte feiern kön-         verbunden.
nen, wenn die Pandemie nicht wäre, hat immer
noch sehr gerne viel zu tun. So gern, dass ihm      Was den Caritas-Gedan-
der Ruhestand ab Oktober 2014 gar nicht recht       ken angeht, seinen „zweiten
kam. „Ich betrachte mich nicht als im Ruhe-         Lebenskreis“, das Soziale,
stand“, sagt der 76-Jährige und ergänzt, wie        sei ihm das nicht nur sprich-
schade er es findet, dass „coronabedingt wenig      wörtlich in die Wiege gelegt
zu tun ist“.                                        worden, berichtet der Träger des päpstlichen          Martin Patzek in seinem Zuhause in Blankenstein.
Gerne hätte Patzek das 50-Jährige seiner Pries-     Ehrentitels „Päpstlicher Ehrenkaplan“. Er selbst                         Foto: Pfarrei St. Peter und Paul
terweihe im Januar mit einer Eucharistiefei-        kümmerte sich seit den 1960er-Jahren um Kin-
er begangen. „Vielleicht lässt sich das ja noch     der aus den Obdachlosensiedlungen im Ruhr-           Oase kommt bestimmt“ herausgekommen. Pat-
nachholen“, hofft der gebürtige Niedersach-         gebiet, organisierte mit Mitstreitern für die Mäd-   zek verschenkt die Bücher gegen eine Spende.
se, der seit 2007 in Blankenstein wohnt und im      chen und Jungen Ferien in der Schweiz. „…            Bestellungen über: martin.patzek@t-online.de
Ruhestand beispielsweise bis zum Herbst 2020        Die Caritas war wie ein roter Faden, an dem ich      gekürzt nach einem Interviewartikel v. Claudia
zum Stiftungsrat der Hattinger Theresia-Al-         mich auch langehangelt habe“, so Patzek. „Für        Kook
bers-Stiftung (TAS) gehörte.                        mich gehören im Glauben drei Bereiche zusam-
Die Sorge um andere Menschen, die Hilfe und         men: Reden über Gott kann nicht für sich allei-        Martin Patzek, Dr. theol., Monsignore,
Unterstützung benötigen, die christliche Nächs-     ne stehen, wenn die Caritas nicht dabei ist. Und       Jahrgang 1944, Priesterweihe 1971, Promotion
tenliebe sind für Martin Patzek immer wichtiger     das Spenden der Sakramente von der Wiege               1989, Seelsorger in Kirchengemeinden, bei
Teil seines Lebens und seiner geistlichen Arbeit    bis zur Bahre nicht ohne Eucharistie.“                 der Kirche unter Soldaten und an Hochschulen
gewesen.                                            Zahlreiche Publikationen sind in den vergange-         (1971-1991), Geistlicher Begleiter der Cari-
Seine Religiosität, das Theologiestudium, die       nen Jahren erschienen, viele mit dem Schwer-           tas-Konferenzen Deutschlands (1986-2002),
Entscheidung für einen Lebensweg als Pries-         punktthema Caritas. „Alleine über die Militär-         Caritasdirektor in Duisburg (1991-1998), Geist-
ter und sein Engagement für die Caritas sind        seelsorge und die Zeit im Verteidigungsministe-        licher Begleiter der Caritas im Bistum Essen
für den Doktor der Theologie, der in Freiburg       rium hätte ich ein ganzes Buch schreiben kön-          (1998-2014), Dozent für Caritaswissenschaft
in Caritaswissenschaften promovierte, schnell       nen“, sagt der Priester im Rückblick. Im Som-          am Diakoneninstitut Köln (2002-2014),
erklärt. „Mein Lebensraum, was man heute            mer 2019 veröffentlichte der Wahl-Hattinger            Postulator Causa Theresia Albers (2010-2014),
Community nennen würde, das alles war sozu-         schließlich sein Buch „Ich spür nicht Rücken,          Seelsorger der Theresia-Albers-Stiftung Hattin-
sagen ein Mistbeet, auf dem Priester entstehen      sondern Seele: Tagebuch eines alten Priesters“.        gen ab 2014, Pastor im besonderen Dienst in
können“, sagt er schmunzelnd.                       Gerade erst ist der Nachfolgeband „Die nächste         Hattingen St. Peter und Paul ab 2014.

                                       THORSTEN TIGGEMANN

                                         Große Weilstr. 21
                                         45525 Hattingen
                                         Tel.: 02324 / 2 55 99
AUS DER PFARREI                                                                         11
Bischof zum Abschluss der Visitation:                                                                       Pater Edmund Strauch
Pfarrei bietet ein Bild der „Lebendigkeit“                                                                  MSC verstorben
Am Ende seiner Visitation hat Bischof Franz-Jo-                                                             Pater Edmund Strauch, der langjährige Pastor
sef Overbeck unserer Pfarrei St. Peter und Paul                                                             vor Ort in Hattingen Bredenscheid (1988-2007),
Hattingen in seiner Predigt während des Ab-                                                                 verstarb am 20. Januar 2021im Altenpflege-
schlusspontifikalamts in St. Mauritius und in ei-                                                           heim „Haus Franziska“ seiner Ordensgemein-
nem anschließenden Fazit vor Mitgliedern des                                                                schaft der Hiltruper Herz-Jesu-Missionare eben
Pastoralteams, des Kirchenvorstands und des                                                                 in Hiltrup.
Pfarrgemeinderats ein sehr gutes Zeugnis aus-                                                               Im Totenbrief unseres Bischofs Dr. Franz-Josef
gestellt. Zusammengefasst habe sich ihm ein                                                                 Overbeck wird seine Biografie zusammenge-
Bild mit „viel Lebendigkeit“ in der Pfarrei gezeigt.                                                        fasst. Einige Auszüge daraus:
Bei allen Veränderungen, die in den kommen-                                                                 „…Edmund Strauch wurde am 6. April 1938 in
den fünf bis zehn Jahren anstünden, wie er mit                                                              Brachelen, Kreis Heinsberg, geboren und am 6.
Blick auf den Pfarrentwicklungsprozess sag-                                                                 April (!) 1964 zum Priester geweiht. Seine ewi-
te, sehe er in einer Aufgabe vor Ort die wichtigs-                                                          ge Profess für die Gemeinschaft der Herz-Jesu
te: die Seelsorge. „Fragen Sie immer, was ha-                                                               Missionare hat er am 13. Mai 1959 gefeiert.
ben die Menschen von uns als Kirche. (…) Fra-                                                               Nach seiner Weihe war P. Strauch zunächst als
gen Sie nicht, was bringt das, sondern zeigen Sie      Menschen und Projekten untereinander in un-          Seelsorger in Neuss eingesetzt.
sich“, warb er dafür, präsent und sichtbar zu sein     serer Pfarrei gelingt, hat unser Bischof bei un-
und nannte beispielhaft die Arbeit mit Kindern         terschiedlichen Gesprächsrunden betont“, sagt
und Jugendlichen, zum Beispiel in den Schulen,         Andreas Lamm. Auch beispielsweise das Über-
oder auch Aktionen wie die der Grünen Kanzel           winden der Schwierigkeiten in der aktuellen Pan-
in der Innenstadt. „Von Gemeinschaft kann man          demie sei bisher mit gemeinsamen Anstrengun-
in Corona-Zeiten nur schwer sprechen“, sagte           gen von Haupt- und Ehrenamtlichen u.a. im Kri-
Dr. Franz-Josef Overbeck. Umso wichtiger sei-          senstab betrieben worden. „Mein Lob und Dank
en niederschwellige Angebote, auch und gera-           geht gleichermaßen an meine hauptamtlichen
de mit Blick auf Alte und Kranke. „In Zeiten der       Mitarbeiter, die an ihre Grenzen oder darüber hi-
Pandemie wird sich noch deutlicher zeigen, was         naus gehen, und an die Ehrenamtlichen, die sich
lebensrelevant ist“, hatte unser Bischof bereits       über die Maßen engagieren. Nur so können wir
in seiner Predigt gesagt. …Das Füllen mit Le-          den Menschen Alternativen zum üblichen Ge-
ben könne, wie schon jetzt, in weiterer Teamar-        meindeleben bieten, die sie – wenn auch manch-
beit der Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen ge-         mal auf anderen Wegen – gerade in diesen Zei-
lingen, sagte unser Pfarrer Andreas Lamm beim          ten erreichen und Kirche und Glauben zu leben,
Besuch des Bischofs in St. Mauritius. „Wie sehr        möglich machen.“
die Kirche das Engagement der Ehrenamtlichen           (gekürzt nach einem längeren Zeitungsartikel v.)-
wertschätzt und wie gut diese Vernetzung von           Claudia Kook
                                                                                                            Von 1974 bis 2007 übernahm P. Strauch pries-
                                                                                                            terliche und seelsorgliche Dienste im Bistum

Blick zurück –anlässlich des Todes unserer                                                                  Essen. Zunächst war er als Pastor der Pfarrei
                                                                                                            B.M.V Matris Dolorosae in Bochum Stiepel ein-
Krankenhausseelsorgerin Frau Brigitta Bein                                                                  gesetzt, wo er u. a. an der Wallfahrtskirche tä-
                                                                                                            tig war. Von 1988 an übernahm er die Aufgabe
Brigitta Bein wurde am 20. Oktober 1957 in Bo-         zur Klinikseelsorgerin in Bonn… Mehr als 40          als Pfarrvikar mit dem Titel Pastor der Expositur
chum Querenburg geboren… Die Familie zog               Jahre Berufserfahrung, davon 27 Jahre in der         Mariä Empfängnis in Hattingen-Bredenscheid
(durch den Neubau der Ruhruniversität be-              Klinikseelsorge haben Brigitta Bein geprägt. Sie     und war nach der Neuerrichtung der Pfarrei St.
dingt) nach Bochum Stiepel…wo Brigitta in              erfuhr die Wandlung ihres Berufsbildes in der ei-    Peter und Paul in Hattingen als Pastor der Pfar-
das pfarrliche Leben in St. Marien einauchte…          genen Praxis und versuchte ihren eigenständi-        rei eingesetzt.
Nach der Schulzeit und einer beruflichen Tätig-        gen Beitrag im therapeutischen Team. (Als Seel-      Nach mehr als drei Jahrzehnten als Seelsorger
keit im Pfarrbüro vermittelte sie der dortige Pfar-    sorgerin wusste sie) um ihre Kompetenz in Ver-       für die Menschen in Bochum und Hattingen und
rer Pater Kromer zur Ausbildung ans Seminar            kündigung und Liturgie und ihre Aufmerksam-          über vier Jahrzehnten des aktiven priesterlichen
für Gemeindepastoral und Religionspädagogik            keit für die existentiell-religiöse Dimension des    Dienstes kehrte P. Strauch im Herbst 2007 in
in Koblenz… Brigitta Bein legte ihr Examen an          Krankheitsgeschehens: in der Förderung der           das Missionshaus Hiltrup zurück…“
der Fachhochschule in Paderborn ab. Sie ergriff        Selbstannahme und der Selbstheilungskräfte,
die Möglichkeit, als Religionslehrerin im Bistum       im Beistand bei der Bewältigung der Sinnkrisen       Pater Edmund Strauch hat mit seiner seelsorg-
Augsburg zu arbeiten. Nach zwei Jahren kam             und in der Hilfe zur Annahme von Unabwendba-         lichen Arbeit (auch ökumenisch) das Gemein-
sie nach Hause ins Heimatbistum Essen mit be-          rem. …(Das alles erfuhr sie selber) an Leib und      deleben in Bredenscheid lange Zeit geprägt.
rufspraktischem Jahr und Assistenzzeit) in St.         Seele in den Tagen ihrer Krebserkrankung der         Die Pfarrei St. Peter und Paul bewahrt ihm ein
Augustinus Frohnhausen. Es folgte die pastora-         letzten Wochen.                                      dankbares Andenken, Gemeindemitglieder aus
le Arbeit in der Pfarrei St. Kamillus Essen Heid-      … Im Kondolenzbrief von Bischof Franz Josef          Bredenscheid erinnern mit untenstehenden Fo-
hausen (1983-1987) und in St. Johannes Glad-           Overbeck, beschreibt er Brigitta Bein als ruhige,    tos an schöne Stunden und erlebnisreiche Ge-
beck (1987-1993). Nach diesen 15 Jahren pasto-         besonnene und den ihr anvertrauten Menschen          meindereisen mit „ihrem Edi Strauch“.
raler Arbeit in Schule und Gemeinde arbeite-           liebevoll zugewandte Seelsorgerin…
te Brigitta Bein von 1993 bis 2020 als Kranken-        (Auszüge aus der Trauerpredigt von Dr. Martin
hausseelsorgerin im evangelischen Kranken-             Patzek zur Lebensgeschichte von Brigitta Bein)
haus Gelsenkirchen, im evangelischen Kran-
kenhaus Hattingen, im Marienhospital und dem           Die Pfarrei St. Peter und Paul bewahrt ihrer lang-
evangelischen Martin-Luther-Krankenhaus in             jährigen Krankenhausseelsorgerin Brigitta Bein
Wattenscheid und zuletzt in der Rehaklinik hier        ein dankbares, ehrendes Andenken über den
in Hattingen. Sie absolvierte die Weiterbildung        Tod hinaus.
12                                                           AUS DER PFARREI

„Heller denn je“                                                                                         Aufleben - und der
Mit diesem Leitgedanken wurde die Sternsinge-
                                                                                                         Toten gedenken
raktion dieses Jahr so ganz anders (wie wohl al-                                                         Seit einigen Wochen befindet sich in der Kir-
les in den letzten Monaten) durchgeführt.                                                                che St. Peter und Paul in der Nähe des Taufbe-
In der zweiten Jahreshälfte letzten Jahres ging                                                          cken ein neu geschaffener „Erinnerungsort“. Ein
es an die Planungen in den Gemeinden: Stern-                                                             Totenkranz mit bedruckter Schleife „In Geden-
singer und Begleiter wurden gesucht, Hygiene-                                                            ken an die Opfer der Corona Pandemie“, bren-
konzepte erstellt, der Sternsingertag geplant,                                                           nende Kerzen und moderne, stilisierte Engelsfi-
Material bestellt… Kein leichtes Unterfangen,                                                            guren laden ein, sich in der Kirche Zeit zu neh-
wenn sich alle paar Wochen die Bedingungen                                                               men um an die Verstorbenen durch/mit Coro-
und Maßnahmen ändern.                                                                                    na in dieser Pandemiezeit zu denken (und für sie
Und dann kam es wie es kommen musste, näm-                                                               und ihre Hinterbliebenen zu beten) .
lich alles anders als erhofft. Lockdown, Kon-        auf, dass das Sternsingen dieses Jahr ja viel-      Wer sich schwer tut mit eigenen Gebetsformulie-
taktverbot, Präsenzgottesdienste wurden aus-         mehr ein Sternsagen sei. Zusätzlich zum Segen-      rungen, kann auch gerne eins von den „Gebe-
gesetzt. Wie sollte also nun der Segen zu den        to-go haben Segensboten viele hundert Segen-        ten an der Leine“ hinten in der Kirche an der
Menschen kommen? Wie soll der Sternsin-              stüten kontaktlos in die Briefkästen verteilt.      Glastür am Hauptportal „abpflücken“ und mit-
ger-Stern heller denn je leuchten, wenn er nicht     Auf diese Weise sind in unserer Pfarrei sagen-      nehmen. In diesen Wochen finden sich dort vie-
von Haus zu Haus getragen wird?                      hafte 22.793, 07 Euro für die Sternsingeraktion     le Gebete rund um Trauer und Krankheit.
Per Videobotschaft haben Sternsinger aus allen       gesammelt worden.
Gemeindeteilen dazu eingeladen, sich den Se-         Dafür (stern-)sagen wir allen Sternsingern, al-
gen-to-go an den Kirchen abzuholen. Dort stan-       len Spendern und allen, die zum Gelingen die-
den dann auch Sternsinger und haben den vor-         ser Aktion beigetragen haben: DANKE            …
beikommenden Menschen ihren Segensspruch             und eurem Hause Gottes Segen, Glück auf allen
vorgetragen. Da auf das Singen verzichtet wer-       euren Wegen.
den sollte, fiel einer kleinen Sternsingerin dabei   Charlotte Döppers

AKTION 100 000 –
Gemeinsam in der Einen Welt
Bereits 1970 von jungen evangelischen und ka-        chen, versucht die AKTION 100 000 jedes Jahr
tholischen Christen in Hattingen gegründet, hat      in der Vorweihnachtszeit durch verschiedene
die AKTION 100 000 seitdem das Ziel, Leben zu        Aktionen, ein aktives Mittun und Spenden zu er-
bewahren und Lebensperspektiven für die Men-         möglichen.
schen in der Einen Welt zu schaffen. Jährlich        Der Hungermarsch in seiner traditionellen Form,
werden Partnerprojekte sorgfältig mit den Hilfs-     und im letzten Jahr neu zusätzlich als interakti-
werken ‚Brot für die Welt‘ und ‚Misereor‘ ausge-     ves Angebot, bringt viele Schüler, Gemeindemit-
wählt und gefördert.                                 glieder und Unterstützer in der Stadt Hattingen
Im Jahr 2020 konnte das Projekt ‚Umweltschutz        gemeinsam für die gute Sache in Bewegung.
in Kinderhänden‘ in Äthiopien trotz der Ein-         Gemeinsames Essen einer einfachen Sup-                „Liebe Weggefährten,
schränkungen in der Corona Pandemie bisher           pe oder einem Alltagsgericht aus dem jeweili-         ich habe im Einvernehmen mit der Bistums-
mit über 60.000 Euro unterstützt werden. Ein         gen Land des Projekts und das traditionelle Ak-       leitung und der Ausbildungsleitung meinen
Projekt, dass den Menschen dort durch Wieder-        tionsbrot verbindet die Menschen und schafft          Weg in der Priesterausbildung des Bistums
aufforstung und nachhaltiger Landwirtschaft Le-      ein Stück gegenseitige Verantwortung für das          Essen beendet. Ich bedanke mich für die
bensräume schafft und das Überleben sichert.         Leben und Überleben in der ‚Einen Welt‘. Sie          vergangenen gemeinsamen Jahre, das mit-
Der ökologische Gedanke wurde in Zeiten des          können auch weiterhin mit Ihrem Mittun und Ih-        einander leben, aushalten, wachsen und ler-
Klimawandels dabei bewusst berücksichtigt.           rer Spende auf unser Konto bei der Sparkasse          nen. Ich hoffe,
Um auf das Leben unserer Mitmenschen in den          Hattingen IBAN: DE74 4305 1040 0001 0000 09           dass sich aus
bisherigen Projekten in vielen Ländern Afrikas,      dazu beitragen.                                       dieser Zeit eini-
Asiens und Südamerikas aufmerksam zu ma-             Bernd Wich                                            ge tragfähige
                                                                                                           Kontakte und
                                                                                                           Freundschaften
                                                                                                           durchtragen.
              video-impuls                                                                                 Bleibt gesund
 Vielleicht haben Sie, liebe Leser*innen von „auf Ruhr“ ja auch schon mal etwas hiervon mitbe-             und behütet.
 kommen - ebenfalls ein ganz neues Format in unserer Pfarrei. Es ist eine sehr schöne und präg-            Mit besten
 nante Möglichkeit etwas, das gerade „einfach dran“ ist, in Wort und Bild zu bringen, um es digital        Grüßen
 den Menschen unserer Pfarrei anzubieten. Beispielsweise gab es video-impulse bereits hierzu:              Jan Kortz“

          - einen Gruß zu Altjahr/Neujahr, mit einem achtsamen, dankbaren Blick
          - ein Gespräch am Kemnader See zu Jesus, dem Menschenfischer                                     Wir wünschen Jan Kortz alles Gute für sei-
          - etwas zum Hl. Blasius: Legende, Verehrung, Geschichte, incl. Segen                             nen weiteren Lebensweg und danken ihm
          - ein Gespräch zu Aschermittwoch und zu dem, was Fasten sein kann                                ganz herzlich für sein Engagement für und
          - eine Einführung zum ökumenischen Weltgebetstag der Frauen                                      in unserer Pfarrgemeinde.
AUS DER PFARREI                                                                        13

Zum Stand des „Synodalen Weges“                                                                           Ab 15. März
                                                                                                          wieder öffentliche
                                                    1. Der kirchenrechtliche Status des Synodalen         Gottesdienste
                                                    Weges ist nicht klar. Einerseits drängen das Prä-
                                                    sidium und eine Mehrheit der Teilnehmenden            Angesichts des von der Bunderegierung ver-
                                                    auf verbindliche Beschlüsse. Anderseits beto-         längerten Lockdowns bis zum 7. März hat die
                                                    nen Kritiker, dass es sich beim Synodalen Weg         katholischen Pfarrei St. Peter und Paul Hattingen
                                                    nicht um ein Partikularkonzil handele. Daher hät-     beschlossen, erst ab dem 15. März wieder mit
                                                    ten Beschlüsse keine Rechtswirksamkeit und die        Präsenzgottesdiensten zu starten. Den Anfang
                                                    Ortsbischöfe müssten sie nicht umsetzen. Zu-          machen die weniger frequentierten Werktags-
                                                    dem wird die Frage gestellt, inwiefern der Syn-       gottesdienste in der Pfarrkirche um 9 Uhr. Ab
                                                    odale Weg überhaupt Handlungsspielraum in             Sonntag, 21. März, soll erst dann auch wieder
                                                    weltkirchlich relevanten Fragen habe.                 Sonn- und Feiertagsmessen geben, allerdings
                                                                                                          mit einer reduzierten Besucherzahl von maxi-
                                                    2. Kritiker bemängeln, dass bereits die Festle-       mal 30 Personen (20 Personen in St. Johannes
                                                    gung der vier Synodalforen eine kirchenpoliti-        Baptist, Hattingen-Blankenstein) und vorheriger
                                                    sche Parteinahme beinhalte: Man setze unhin-          Anmeldung.
                                                    terfragt voraus, dass die Themen der vier Fo-         „Damit nehmen wir uns noch etwas Zeit, damit
                                                    ren für die Aufarbeitung des Missbrauchsskan-         sich das Pandemie-Geschehen weiter entspan-
                                                    dals die entscheidenden seien. Das bedeute            nen kann“, teilt der leitende Pfarrer Andreas
                                                    eine Instrumentalisierung des Skandals für eine       Lamm mit. Weiterhin bietet die Pfarrei eine Viel-
                                                    kirchenpolitische Agenda, die auf die Änderung        zahl an Online-Angeboten an, um den Gläu-
                                                    verbindlicher kirchlicher Lehren abziele. Auf der     bigen nahe zu sein. Dies gilt auch für die Fas-
Im Jahr 2018 wurde eine Studie zum sexuel-          anderen Seite steht die von der Mehrheit der          ten- und Osterzeit. So wird es bis Ostern weite-
len Missbrauch in der Katholischen Kirche in        Teilnehmenden vertretene Position, dass Verzö-        re Livestream-Messen geben sowie Impuls-Vi-
Deutschland veröffentlicht. Als Reaktion da-        gerungstaktiken der Kritiker längst überfällige       deos, Online-Angebote für Kinder, Zoom-Zu-
rauf beschloss die Deutsche Bischofskonfe-          Reformen verhinderten.                                sammenkünfte und vieles mehr. Jeden Sonn-
renz im Frühjahr 2019 den Synodalen Weg. Die-                                                             tag finden Gläubige und Interessierte ab 10 Uhr
ses Gesprächsformat begann im Jahr 2019             3. Ein wesentlicher Kritikpunkt ist, dass die drin-   einen Link zur Eucharistiefeier auf der Home-
mit der ersten Synodalversammlung in Frank-         gende Mahnung des Papstes, die Neuevangeli-           page der Pfarrei unter www.hattingen-katho-
furt. Ursprünglich angelegt auf zwei Jahre, gab     sierung ganz ins Zentrum des Prozesses zu stel-       lisch.de. „Außerdem liegen in unseren Kir-
es wegen der Corona-Pandemie einige Verzö-          len, keine Folgen für den Synodalen Weg ge-           chen CDs mit den aufgezeichneten Gottesdiens-
gerungen: Eigentlich sollte Anfang September        habt habe.                                            ten aus, für all jene, die online nicht zu unseren
2020 die zweite Synodalversammlung stattfin-                                                              Angeboten finden“, so der Pfarrer.
den. Stattdessen tagte der Synodale Weg am 4.       Unbeschadet dieser Konflikte spricht Präsidi-         Darüber hinaus sind ab dem 14. März auch wie-
und 5. Februar online – allerdings nur zum Aus-     umsmitglied Thomas Sternberg vom „guten               der Einzeltaufen mit maximal zehn Personen
tausch, ohne Beschlüsse zu fassen. Die zwei-        Geist von Frankfurt“, also von einer wirklich kon-    möglich, sowie Trauungen mit nicht mehr als 30
te Synodalversammlung soll im Oktober 2021          struktiven Gesprächsatmosphäre und betont,            Personen. Trauerfeiern mit Requiem werden ab
nachgeholt werden. Das voraussichtliche Ende        es gebe keine „zwei großen feindlichen Lager“.        diesem Zeitpunkt im Rahmen der Werktagsmes-
des ganzen Prozesses ist der Februar 2022.          Es bleibt spannend, zu beobachten, wie die Dis-       se mit maximal 30 Personen ebenfalls wieder
                                                    kussionen weiter verlaufen, welche Ergebnisse         begangen.
Die Teilnehmenden diskutieren in vier soge-         am Ende des Weges stehen und wie die Diözes-          Patrizia Labus, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
nannten Synodalforen über folgende Themen:          anbischöfe diese rezipieren werden.
1. Macht, Partizipation, Gewaltenteilung, 2. Se-
xualmoral, 3. Priesterliche Lebensform, 4. Frau-
en in Diensten und Ämtern der Kirche. In diesen
Foren werden Texte erarbeitet, über die dann die
„große Runde“, die Synodalversammlung disku-
tiert und abstimmt.
                                                      Heimat-
Der Synodale Weg ist von Beginn an begleitet
von Konflikten. Im Juni 2019 etwa schrieb Papst
                                                      vorteil
Franziskus einen Brief an die Kirche in Deutsch-
land, in dem er einige Hinweise zum Synoda-
len Weg gab, die widersprüchlich gedeutet wur-
                                                      für mich!
den: Sowohl Befürworter als auch Gegner des
Prozesses fühlten sich bestätigt. Inhaltlich dre-
hen sich die Konflikte hauptsächlich um folgen-             Engagiert,
de Punkte:                                                  ökologisch,
                                                            sicher – und
                                                            von hier.

                                                       AVU Treffpunkt in Ihrer Stadt
                                                       02332 73-123
                                                       www.avu.de
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