#VorausDenkenMachen FI-Forum 2018: Digitalisierung und Innovation für die Sparkassen-Finanzgruppe - Finanz Informatik
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Weitere Themen: Office_neo: Gut gestartet Meilenstein im Auslandsgeschäft Mit Sicherheit: FI zertifiziert Nr. 4/2018 · 17. Jahrgang Das Kundenmagazin der Finanz Informatik #VorausDenkenMachen FI-Forum 2018: Digitalisierung und Innovation für die Sparkassen-Finanzgruppe
Sparkassen-Finanzgruppe SCHÖN, DASS SIE DABEI WAREN! Wir bedanken uns bei unseren vielen Partnern und Referenten sowie bei den mehr als 15.000 Besuchern des FI-Forums 2018.
Editorial Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kunden, alle zwei Jahre zieht das FI-Forum – unsere Hausmesse – Entscheider und Fachverantwortliche aus der Sparkassen- Finanzgruppe und darüber hinaus an. Mit über 15.000 Besuchern konnten wir einen neuen Rekord feiern – viel wichtiger ist dabei aber, dass so viele von Ihnen diese Gele- genheit nutzten, um sich über die weitere Digitalisierung Das zeigt: Die Sparkassen-Finanzgruppe rückt bei der Digi- unserer Finanzgruppe zu informieren. Danke für dieses talisierung noch weiter zusammen und geht im engen Interesse – auch im Namen der vielen Mitarbeiterinnen Schulterschluss vor. Und ähnlich wie OSPlus sich dabei zu und Mitarbeiter der FI und ihrer Töchter, die mit großem einer digitalen Plattform weiterentwickelt, die die gesamte Engagement zum Erfolg der Messe beigetragen haben! Gruppe verbindet, so entwickelt sich das FI-Forum von einer Das FI-Forum hat wichtige Impulse gegeben: So viele klassischen Hausmesse weiter zu einer Plattform, die die Verbundunternehmen, Verbundpartner und Dienstleister Digitalisierung in all ihren Formen für den größten Finanz- wie noch nie zeigten ihre Lösungen und Angebote. Zahl- verbund der Welt abbildet. Das haben in diesem Jahr die reiche Referenten berichteten über die Digitalisierung in begleitenden Fachveranstaltungen und die dritte symbioti- ihren Häusern. Der Deutsche Sparkassen- und Girover- con eindrucksvoll gezeigt. Und frei nach dem Motto »nach band brachte sich mit Ständen und wichtigen Redebeiträ- dem Spiel ist vor dem Spiel« gehen wir jetzt schon in die gen, beispielsweise von Helmut Schleweis und Dr. Joachim Planungen für das FI-Forum 2020. Schmalzl, ein. Und das Interesse an unseren gemeinsa- Bis dahin bleiben wir nicht stehen – mit dem OSPlus- men Innovationen ist groß – egal ob Voice-Banking, yomo, Release 18.1 haben wir Ende November noch zahlreiche Kwitt, Instant Payment oder beim Mobilen Bezahlen. Daher neue Funktionen bereitgestellt, die die Sparkassen in ihrem haben DSGV, FI und DSV-Gruppe am letzten Messetag bei Geschäft weiterbringen. Und Release 19.0 ist natürlich auch einer Pressekonferenz gemeinsam eine Bilanz des digita- bereits in Arbeit. Davor wünsche ich Ihnen und Ihren Fami- len Innovationsjahres 2018 gezogen und auf die weitere lien aber ein frohes Weihnachtsfest und einen entspannten Entwicklung geblickt. Jahreswechsel. Bleiben wir weiterhin mutig und offen für Neues, Franz-Theo Brockhoff Vorsitzender der Geschäftsführung der Finanz Informatik Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018 03
Inhaltsverzeichnis 36 44 08 Inhalt 03 54 Editorial App-Tipps 56 Literatur-Tipp 56 Impressum 58 Kolumne: Pascal Finette 42 30 04
Titelthema Strategie FI-FORUM 2018 48 Großprojekte 08 Innovativ, informativ und inspirierend Staffelstab übergeben 10 #VorausDenkenMachen 15 Stimmen zum FI-Forum, Teil 1 FI-Gruppe 18 Innovationen live erleben 50 inasys Moderne Beratung im Private Banking 20 Fachforen/Referenten/Vorträge 24 Inspiration: Hallo Zukunft! Spektrum 26 Stimmen zum FI-Forum, Teil 2 40 Cobra 30 symbioticon 2018 Kunden gezielt ansprechen Die Sparkasse Bremen AG, Sparkasse KölnBonn 42 Migration Office_neo Lösungen & Praxis Gut gestartet 32 S-Versicherungsmanager Informationen aus erster Hand News 34 SPlus_neo O Mittwochs OSPlus_neo 06 Im Trend: Sichere Multibanking-Apps Sparkasse Tauberfranken Besondere Herausforderungen für das Retail-Banking 07 FI übernimmt Service für Kölner Sparkassen 36 S-ViA und OSPlus-MWF Was ist eigentlich …ein Terabyte? Meilenstein im Auslandsgeschäft Millennials und ihre Bank Sparkasse Saarbrücken 23 Neu: Girowalk – der individuelle Messe-Rundgang Speakers‘ Corner E-Sports auf dem FI-Forum 33 Aufladen bei Smartphones, wie teuer ist das? Alte Handys in deutschen Schubladen 44 FI nach ISO-27001 zertifiziert 46 S-Apps überzeugen im Test Chip, Chip, hurra! 47 yomo 2.0 startet OSPlus-Release 18.1 – Webinare wieder erfolgreich 53 Finanzcockpit für Firmenkunden Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018 05
Spektrum News Besondere Herausforderungen für das Retail-Banking Das Geschäft mit der Mehrzahl der privaten Kunden, das Retail-Banking, ändert sich. Für Kreditinstitute ergeben sich daraus zahlreiche Herausforderungen, aber auch viel- fältige Chancen. Banken und Sparkassen sollten dabei den Kunden im Fokus haben und das Kundenerlebnis in den Mittelpunkt stellen. In einer aktuellen Studie mit über 10.000 befragten, privaten Bankkunden und 60 Interviews mit Bankführungskräften haben die Beratungsunterneh- men Capgemini und Efma Perspektiven und mögliche Ent- wicklungen des traditionellen Bankgeschäfts vor dem Hin- tergrund wachsender BigTech- und FinTech-Akteure unter- Im Trend: Sichere sucht. Im Wesentlichen ergeben sich drei Kernthemen für Multibanking-Apps das Retail-Banking: • Die Kundenzufriedenheit ist unzureichend – nur Der Trend geht zum Multibanking – auch in Sachen Banking- knapp die Hälfte der Privatkunden gibt an, bei der Apps. Das stellte Stiftung Warentest im Rahmen eines Tests Nutzung der verschiedenen Vertriebskanäle positive von jeweils 19 Banking-Apps für die Betriebssysteme And- Erfahrungen gemacht zu haben (51,1% in der Filiale, roid und iOS fest. Multibanking in einer App heißt, dass sich 46,9% beim Mobile-Banking und 51,7% beim Online- Konten von verschiedenen Kreditinstituten einbinden las- Banking). sen – und das sowohl in Drittanbieter-Apps als auch in An- • Die Verbraucher sind offen für BigTechs – fast wendungen von Banken. So können zum Beispiel Kunden ein Drittel der Befragten würde BigTechs für Finanz- anderer Banken ebenfalls die kostenlose Sparkassen-App, dienstleistungen in Anspruch nehmen. die Testsieger bei beiden Betriebssystemen ist, nutzen. • Personalisierung als Erfolgsfaktor – Kunden sind Eine weitere gute Nachricht: Die Prüfer haben bei allen deutlich zufriedener, wenn ihnen ein personalisiertes, Testkandidaten gängige funktionierende Schutzmaßnah- digitales Erlebnis proaktiv angeboten wird. men festgestellt. Dennoch raten die Tester, aus Sicherheits- gründen Banking-Apps nur aus den offiziellen App-Stores Als Ursache für die Veränderungen ihrer Branche sehen zu installieren und die App genauso aktuell zu halten wie die befragten Führungskräfte der Finanzinstitute in erster das Betriebssystem des Smartphones. S Linie die steigenden Kundenerwartungen. Über 70 Prozent gaben an, dass Kunden mit einer hohen Erwartungshal- tung ihre positiven Erfahrungen aus anderen Branchen auf ihren Finanzdienstleister übertragen würden. 60 Pro- zent führen den regulatorischen Druck als Ursache an Neue Funktionen: und knapp 55 Prozent die steigende Nachfrage nach dif- ferenzierten digitalen Vertriebskanälen. S-pushTAN Dennoch sind sich 70 Prozent der Bankführungskräfte sicher: Kreditinstitute können diese Veränderungen zum Die neuen Versionen der App S-pushTAN, seit Anfang eigenen Vorteil nutzen – trotz anspruchsvollen Kundener- Dezember für iOS und Android verfügbar, sind bequemer wartungen, steigenden Regularien, branchenfremder Kon- zu nutzen. Mit geeigneten Geräten kann beim Öffnen kurrenz und neuen Technologien. Außerdem sehen sie noch anstelle der Eingabe des App-Passworts jetzt einfach Touch-/ ungenutzte Möglichkeiten, bereits erhobene Daten stra- Face-ID bzw. der Fingerabdruck-Sensor genutzt werden. tegisch adäquat auszulesen, um das Kundenerlebnis zu Einfach, komfortabel und dabei sicher: Mit S-pushTAN verbessern. Genannt wurden eine reibungslose Customer können auf einem mobilen Endgerät Transaktionsnum- Journey (87,5%), beziehungs-basierte Preise (75%), perso- mern (TAN) empfangen und direkt im Mobile- bzw. Online- nalisierte Treueprämien (58,3%) und neue Produkte und Banking eingesetzt werden. S Services (54,2%). S 06 Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018
FI übernimmt Service für Kölner Sparkassen Anfang Dezember 2018 hat die Finanz Informatik (FI) den operativen Betrieb des Service Centers sowie des User Help Desks der Sparkasse KölnBonn und der Kreisspar- kasse Köln übernommen. Zur Mitte des Jahres ging bereits ein erster Teil sparkassenindividueller Anwen- dungen in den Betrieb der FI über. In den vergangenen Wochen wurden die technischen Schnittstellen sowie die Kommunikationswege zwischen den beiden Sparkassen und der FI ausführlich und unter realen Bedingungen getestet. Damit findet das Projekt nach eineinhalb Jahren Laufzeit seinen erfolgreichen Abschluss. Seit dem 3. Dezember ist die FI u. a. für die Planung, die Koordination und Realisierung von Veränderungen der IT zuständig und verantwortet ab jetzt auch den gesamten individuel- len Anwendungsbetrieb beider Institute. Mehr dazu in Millennials und ihre Bank der nächsten Ausgabe des ITmagazins. S Wie digital sind Millennials unterwegs, wenn es um die Erle- digung von Bankgeschäften geht? Welchen Stellenwert hat die Filiale vor Ort? Und wie sieht es in den Nachbarländern Was ist eigentlich… Schweiz und Österreich aus? Die Mehrheit der Millennials ist in der Onlinewelt zu- ein Terabyte? hause und nutzt täglich digitale Kanäle – auch zur Erledi- gung von Bankgeschäften. 79,8 Prozent der Befragten in Ein Terabyte bezeichnet eine Speichereinheit aus dem Com- Deutschland gaben an, alltägliche Aufgaben wie Überwei- puterbereich. Es entspricht 1.024 Gigabyte. Die Größe einer sungen oder Kontostandabfragen ausschließlich online zu Festplatte wird zum Beispiel in Giga- oder Terabyte angege- erledigen. In der Schweiz liegt dieser Wert bei 80 Prozent ben. Die Abkürzungen dafür lauten GB bzw. TB. Die kleinste und in Österreich sogar bei knapp 90 Prozent. Dabei ist Dateneinheit im PC-Bereich ist das Bit und acht Bits ergeben Mobile-Banking weiter auf dem Vormarsch, denn immer ein Byte. 1.024 Byte stecken in einem Kilobyte (KB) und 1.024 mehr Bankkunden bevorzugen beim Online-Banking mobile Stück davon wiederum in einem Megabyte (MB) usw. bis Endgeräte: In Österreich werden von 37 Prozent der 18- bis zum Terabyte. Und was kommt danach? Antwort: Petabyte 45-Jährigen das Smartphone oder das Tablet für Banking (PB), Exabyte (EB), Zettabyte (ZB) und Yottabyte (YB). S eingesetzt. Die Schweiz kommt auf 29,2 Prozent und Deutsch- land knapp dahinter auf 27,4 Prozent. Bit und Byte auf einen Blick: Trotz dieser hohen Online-Affinität bleibt die Filiale kleinste Einheit = 1 Bit wichtig: Dabei ist der Besuch in der Filiale für deutsche Mil- 8 Bit = 1 Byte lennials am wichtigsten. 31 Prozent der Befragten gaben 1.024 Byte = 1 KB sogar an, dass eine Filiale in Wohnortnähe das entschei- 1.024 KB = 1 MB dende Kriterium für die Auswahl einer Bank ist. In der 1.024 MB = 1 GB Schweiz und in Österreich liegt der Wert bei jeweils 26 Pro- 1.024 GB = 1 TB zent. 1.024 TB = 1 PB Die Vergleichsstudie wurde vom Marktforschungsin- 1.024 PB = 1 EB stitut Censuswide druchgeführt. Befragt wurden online je 1.024 EB = 1 ZB circa 1.000 Bankkunden im Alter zwischen 18 und 45 Jah- 1.024 ZB = 1 YB ren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. S Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018 07
Titelthema FI-Forum 2018 INNOVATIV, INFORMATIV UND INSPIRIEREND Mehr als 15.000 Besucher kamen nach Frankfurt, um sich auf dem diesjährigen FI-Forum über IT-Lösungen und Dienstleistungen der Finanz Informatik (FI), Banking-Innovationen sowie neueste Technologie- trends zu informieren. Prominente Referenten – wie hier im Bild der bekannte TV-Moderator und Physiker Ranga Yogeshwar – sorgten mit ihren Themen für einen großen Zulauf. Die bereits zum neunten Mal stattfindende Hausmesse war an allen drei Messe- tagen sehr gut besucht – auch das ein eindrucksvoller Beleg für den Ruf des FI-Forums, zentraler Treffpunkt für Digitalisierung und Innovation für die gesamte Sparkassen-Finanzgruppe zu sein. 08
Titelthema FI-Forum 2018 2018 war für die Sparkassen-Finanzgruppe ein ganz besonderes Jahr: Echtzeitüberweisungen, Mobiles Bezahlen, Voice-Banking über Google Assistant, Multibankenfähigkeit und natürlich viele neue Features aus den beiden OSPlus-Releases 18.0 und 18.1 – in den letzten Monaten kamen gleich eine Reihe neuer Anwendungen und Produkte auf den Markt. Die ganze Leistungsfähigkeit der Gruppe mit ihren Verbundunternehmen und -dienstleistern zeigte sich Ende November einmal mehr auf dem alle zwei Jahre stattfindenden FI-Forum. Die Hausmesse der Finanz Informatik (FI) ist heute ein zentraler Treffpunkt für die gesamte Sparkassen-Finanzgruppe und steht für deren Innovationskraft und Geschwindigkeit beim Thema Digitalisierung. 10 Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018
M ehr als 15.000 Besucher, so viel wie nie zuvor, folgten der Einladung der Finanz Informatik nach Frankfurt am Main und informierten sich über IT-Lösungen und -Dienst- leistungen, Banking-Innovationen sowie neueste Technolo- gietrends. Die 110 eigenen Messestände der FI sowie die zu- sätzlich rund 100 Stände von Partnerunternehmen in Halle 11.1 des Frankfurter Messegeländes waren an allen drei Tagen stark frequentiert. Fast 100 Referenten-Vorträge in vier inhaltlich unterschiedlich ausgerichteten Foren ergänz- ten das umfangreiche Ausstellungsprogramm. Parallel dazu fanden an allen drei Tagen Fachveranstaltungen mit den Themen Revision, Informationssicherheit, Personal und Banksteuerung statt. #VORAUSDENKENMACHEN Franz-Theo Brockhoff, der Vorsitzende der Geschäftsfüh- rung der Finanz Informatik, eröffnete das 9. FI-Forum mit einem kurzen Rückblick und auch auf die Schnelllebig- keit der IT: Als vor gut 20 Jahren die erste Hausmesse star- tete, wurde ein Unternehmen namens BackRub – heute bes- ser bekannt unter dem Namen Google – gegründet, Apple nur knapp vor der Insolvenz gerettet und Microsofts Win- dows 98 weltweit auf die Rechner gespielt. Die Sparkassen hätten die Zeit genutzt, um ein gemeinsames System zu for- men: One System Plus (OSPlus). Heute, wo sich fast alle Ins- titute hinter diesem System versammelt haben, gelte es, die gemeinsame Idee weiterzuentwickeln – denn inzwischen seien mit den Internetriesen Google, Apple, Facebook und Amazon, kurz GAFA, neue Wettbewerber aufgetaucht, die an vielen Stellen nicht allein neue Maßstäbe setzten, sondern zugleich die Rahmenbedingungen veränderten. »Gemeinsam mit Ihnen, den Sparkassen, den Verbund- partnern, möchten wir die IT vorantreiben. Der Kunde wird mehr denn je erwarten, dass Finanzinformationen rund um seine Person, sein Gewerbe und sein Geschäft, einfach zu erreichen sind, schnell zu verstehen und an jedem Ort zu begreifen sind. Dafür gilt es, alle Daten, die es im Verbund gibt, zusammenzuführen und zugänglich zu machen – wenn es denn der Kunde will«, skizzierte Franz-Theo Brockhoff die zukünftigen Aufgaben für alle Partner in der Sparkassen-Finanzgruppe. »Zusammenarbeit, Talente, Den- ken, Machen, Gestalten sind die Elemente, die wir dringend miteinander bündeln sollten. Insofern: Voraus, Denken und vor allem Machen!«, appellierte er an die zahlreichen Zuhö- rer. Gemeinsame Aufgabe sei es nun, das vorhandene Sys- tem zu einer digitalen Plattform weiterzuentwickeln. 11
Titelthema FI-Forum 2018 DIGITALE FINANZPLATTFORM FÜR SPARKASSEN-FINANZGRUPPE IM FOKUS Die Chancen und Möglichkeiten einer Digitalen Finanzplatt- form der Sparkassen-Finanzgruppe war folgerichtig eines der besonderen Gesprächsthemen auf der Messe. Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giro- verbandes (DSGV), und Franz-Theo Brockhoff, Vorsitzender der Geschäftsführung der Finanz Informatik, nahmen das Thema in ihrer gut besuchten Diskussion am zweiten Mes- setag auf. Auch Dr. Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV, befasste sich in seinem Vor- trag mit der besonderen Bedeutung der Plattform-Ökono- mie für die Sparkassen-Finanzgruppe. »Wir bauen unsere S-App und unsere Internet-Filiale so aus, dass unsere Kun- den alle finanziellen Angelegenheiten über diese eine Platt- form erledigen können«, umriss Dr. Joachim Schmalzl das wichtige Thema des FI-Forums. KRÄFTE UND IDEEN GEBÜNDELT: DIE HIGHLIGHT-THEMEN Thomas Mang, Präsident des Sparkassenverbandes Nieder- sachsen und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Finanz INNOVATIONEN ERLEBEN UND BEGREIFEN Informatik, fasste seine Eindrücke von der Hausmesse wie Den rasanten digitalen Wandel in der Branche konnten folgt zusammen: »Es ist immer wieder beeindruckend zu Messebesucher im Bereich »Innovation« des FI-Forums an- sehen, wie viele Vertreter der Sparkassen-Finanzgruppe, schauen und auch direkt ausprobieren. Wie kann man aber auch externe Besucher die Hausmesse der FI alle zwei Telefon-Banking mittels Sprachbiometrie sicherer machen? Jahre anzieht. Das zeigt, wie wichtig das Thema Digitalisie- Lassen sich Kontodetails in der Internet-Filiale auch per Vir- rung für das Geschäft in unseren Sparkassen inzwischen tual Reality darstellen? Anhand aktueller Text- und Sprach- geworden ist.« Das breite Themenfeld der Digitalisierung dialogsysteme konnten sich Besucher überdies davon ein wurde auf der Hausmesse unter verschiedensten Aspek- Bild machen, welchen Stellenwert das Thema Künstliche ten beleuchtet. So hat die FI ihre Produkte und Dienstleis- Intelligenz in Banken und Sparkassen bereits einnimmt. tungen in zehn »Highlight-Themenbündel« zusammen- Die Brücke zur symbioticon, dem Hackathon der Spar- gefasst und an 110 Ständen präsentiert; Verbundpartner kassen-Finanzgruppe, schlug der Stand des Sparkassen und Sparkassen wurden dabei eingebunden. Besucher des Innovation Hubs. Dort wurde die Weiterentwicklung der Forums konnten sich dadurch zielgerichtet informieren und konkreten Ergebnisse der letzten beiden Hackathons vorge- direkt die fachlichen Inhalte auswählen, die ihnen beson- stellt: Zum Beispiel das Vertragsmanagement, eine gemein- ders wichtig waren. sam mit Aboalarm entwickelte Produktidee. Sie erkennt im Online-Banking Verträge und bietet hierfür einen einfa- chen Kündigungsprozess an. Erleben und begreifen – das stand auch im neuen For- mat »Erlebniswelt« buchstäblich auf dem Programm. Besu- cher des Forums gingen zunächst auf eine kleine filmische Reise in das Leben von Max und Marie – ein Sparkassen- kunde und seine Beraterin. Beide erzählten, wie digitale Lösungen der FI ihr Leben erleichtern. Im Anschluss konn- ten die Zuschauer selbst in Aktion treten und die im Film gezeigten digitalen Helfer selbst ausprobieren: So konnten zum Beispiel an einem Warenautomaten Pfefferminzbon- bons bestellt und gekauft werden – natürlich bargeldlos, mit dem Smartphone. Diese und andere Lösungen zeig- ten, was heute schon geht – und was, um im Film zu blei- ben, kein Science Fiction mehr ist. 12 Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018
WILLKOMMEN IN DER ZUKUNFT! VOM SPEAKERS‘ CORNER BIS ZUM E-SPORTS-CENTER Was wäre ein FI-Forum ohne einen »Blick über den Teller- Der spontane Dialog mit dem Publikum ist eine Spezialität rand«? Die Rückmeldungen der letzten Jahre zeigen, dass vieler Digital-Festivals – und fand 2018 auf der Hausmesse viele Besucher sich gern von neuen Technologien und inte- der Finanz Informatik ebenfalls einen Platz: der Speakers‘ ressanten Rednern inspirieren lassen. Im 2018 neu konzi- Corner. Auf der kleinen Bühne im Inspirationsbereich konn- pierten Bereich »Inspiration« fanden Besucher zukunfts- ten Gäste um die Mittagszeit ihre Gedanken mit anderen weisende Ideen abseits der Finanz- und Bankbranche Besuchern teilen – das Thema war frei wählbar. Nicht jeder zuhauf. Wer mochte, konnte sich von drei Roboterarmen, mag es, vor Publikum frei zu sprechen – dennoch war auch alle Teil einer interaktiven Rauminstallation des französi- dieser Bereich an jedem der drei Tage gut besucht; die freien schen Künstlers Patrick Tresset, portraitieren lassen. Einen Rede-Slots beinahe ausgebucht. noch schärferen Blick erlaubten Technologien wie die Deep- Ist es noch ein Trend oder nicht doch längst in der Lens-Kamera von Amazon und die Microsoft Holo-Lens. Mitte der Gesellschaft angekommen? Die Begeisterung Die Zukunft wird jedoch nicht allein durch Technik für das Thema E-Sports ist in den verschiedenen Alters- bestimmt: Besucher des Bereichs hatten auch die Gelegen- klassen sicher sehr unterschiedlich ausgeprägt. Jüngere heit, außergewöhnliche Menschen kennenzulernen, die in Gäste waren am Gemeinschaftsstand der Stadtsparkasse einer beinahe intimen Wohnzimmeratmosphäre referier- München, Microsoft, Plantronics und Konami jedoch stän- ten und ihren Zuhörern Rede und Antwort standen. So dig anzutreffen. Es scheint nur eine Frage der Zeit, wann stellte der britisch-amerikanische Internetkritiker Andrew auch dieses Thema eine größere Bedeutung haben wird. Keen sein neues Buch vor – und wer wollte, konnte es so- gleich in der Mediathek des Bereichs im Original lesen. Dass eine tiefgreifende Digitalisierung nicht allein Prob- leme löst, sondern häufig neue Herausforderungen schafft, wurde im Forum Inspiration nicht verschwiegen. So stellte die Soziologin und Sinologin Katika Kühnreich Ziele und Auswirkungen des chinesischen digitalen gesellschaftli- chen Bewertungssystems vor. Gäste des FI-Forums konn- FI-Forum 2018 – ten damit Experten und Referenten treffen, die sonst nur Impressionen auf YouTube auf den großen Digital-Festivals zu finden sind. Eindrücke vom Start des FI-Forums 2018 und Ausschnitte aus der Eröffnungsrede von Franz-Theo Brockhoff gibt es auf dem YouTube-Kanal der FI zu sehen. 13
Titelthema FI-Forum 2018 ERFOLGREICHER DRITTER HACKATHON »SYMBIOTICON« Über eine Networking-Zone war díe parallel stattfindende dritte symbioticon angebunden, der Hackathon des Spar- kassen Innovation Hubs. Insgesamt 200 Teilnehmer in 36 Teams entwickelten in 30 Stunden Coding-Zeit neue Ban- king-Ideen. Sieger wurde das Team »zUP« mit ihrer App- Idee »Weltenbummler«, die sich speziell an Reisende der Generation Z richtet. Platz zwei belegte das Team »Konfuzio« mit einer Anwendung für kleine und mittelständische Unter- nehmen, bei der sich Belege über Auslagen von Mitarbei- tern smart erkennen und direkt begleichen lassen. Bronze ging an das Team »Green Banana«: Ihre Entwicklung soll die Generation Z dazu bewegen, Partys oder auch nachhal- tige Projekte über bezahlte Playlists zu finanzieren. Alle drei Ideen erhalten jeweils ein Umsetzungsbudget von 100.000 Euro – die Sieger reisen zudem zur German Tech Week nach Tel Aviv (siehe auch den Artikel auf Seite 30). HOTSPOT FÜR DREI TAGE – UND DARÜBER HINAUS Drei Tage lang war die Halle 11 – mit dem neunten FI- Forum 2018 und der dritten symbioticon – der Hotspot für Innovation, Technologie und Digitalisierung in der Spar- kassen-Finanzgruppe. Einen umfassenden Überblick über das Tagesprogramm, über Vorträge und interessante Stände bot auch in diesem Jahr die App »FI-Forum«. Zahlreiche Besucher nutzten sie zur individuellen Messeplanung und erstellten einen persönlichen Tagesablauf. In der App konn- ten zudem die zahlreichen Kommentare, Bilder und Ein- drücke angeschaut werden, die die Besucher auf den Social- Media-Kanälen der Finanz Informatik unter #fiforum und #nonormal für die symbioticon teilten. Auch in seiner neunten Auflage hat sich das FI-Forum weiterentwickelt – mit einem neuen Konzept, mit neuen Ideen und Impulsen für die gesamte Sparkassen-Finanz- gruppe. Man darf schon heute auf das zehnte Forum Ende 2020 gespannt sein. S 14 Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018
Thomas Wimmer Carola Zaiß-Hillmeister Bereichsleiter Anwendungs- stv. Mitglied des Vorstands und entwicklung, Projektleiterin für das OSPlus-LBS- Provinzial Rheinland Migrationsprojekt, Versicherung AG LBS Bayerische Landesbausparkasse »Wir leben in Zeiten von Innovationen »Die Vielfalt der Themen, der kompri- und Digitalisierung. Meine Erwartung mierte Überblick und das Ambiente an das FI-Forum war daher, sehen zu finde ich sehr beeindruckend. Auch können, was sich am Markt abzeichnet die gesamte Anordnung ist gelungen, und was die Partner präsentieren. Und denn obwohl es voll ist, hat man die das ist 2018 gut gelungen: ›Oben‹ beim Chance, überall hinzukommen. Mich FI-Forum gab es Lösungen von heute interessiert besonders, wie die Ver- und morgen; ›unten‹ beim Hackathon, bundpartner integriert sind. Und die der symbioticon (#nonormal), gab es Weiterentwicklungen bei OSPlus_neo, welche von übermorgen. Überhaupt zum Beispiel der automatisierte Ablauf war es beeindruckend, wie die – salopp des Prolongationsprozesses. Was die gesagt – Elektronik die Beziehung zwi- Sparkassen in OSPlus_neo schon ha- schen Kunden und Sparkassen verein- ben, davon können wir als Verbund- facht. Ich habe hier auch sehr viele Kol- partner ebenso profitieren. Spannend legen aus Sparkassen getroffen, die ein sind auch die Weiterentwicklungen großes Interesse am Verkauf von Versi- rund um die Banksteuerung. Das FI- cherungen haben – wenn es schnell Forum ist ideal, um Kontakte zu knüp- und einfach zu handhaben ist. Insge- fen: Unterschiedliche Menschen tref- samt hinterlässt die Hausmesse der fen und auch neue kennenlernen. Ich Finanz Informatik den positiven Ein- komme gern nächstes Mal wieder nach druck, dass wir öffentlichen Versiche- Frankfurt!« rer auf dem richtigen Weg sind.« Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018 15
Titelthema FI-Forum 2018 Christian Schneider Markus Albrecht Marcus Breitschwerdt Bereichsleiter Sparkassen- Bereichsleiter Stv. Vorstandsmitglied, kreditgeschäft und Verbundservice, Informationstechnologie, Bereichsdirektor, Landesbank Hessen-Thüringen Stadtsparkasse Düsseldorf Kreissparkasse Schwalm-Eder »In diesem Jahr ist das FI-Forum für »Die sehr übersichtliche App zum FI- »Ich bin zum ersten Mal auf dem FI- mich besonders spannend, weil die Forum ist wirklich gut, um den Besuch Forum und möchte mir hier einen Helaba viele neue digitale Angebote zu planen und zu organisieren. Die Überblick darüber verschaffen, was für Sparkassen präsentiert. Ich kenne Messe haben wir mit ausgewählten gegenwärtig am Markt angeboten wird. die Hausmesse der Finanz Informatik Spezialisten und Führungskräften be- Das Veranstaltungsformat gefällt mir seit langem und schätze an ihr die be- sucht, um greifbare Ergebnisse mitzu- sehr gut und die Idee, alles in einem sondere Mischung aus Vorträgen, aus nehmen. Und ich kann sagen, es hat Raum zu versammeln, kommt mir sehr Messeständen und vielen guten Ge- sich gelohnt! Mein Highlight ist das entgegen – auch wenn die schiere sprächen mit Sparkassen und Ver- Online-Banking-Sicherungsverfah- Größe dann doch etwas überraschend bundpartnern, die diese Veranstaltung ren, konkret die Anwendungsunter- ist. Mich interessieren besonders der so einzigartig macht. Spannend ist stützung zur Umstellung von SMS- Sparkassen Innovation Hub und alles überdies zu sehen, wie sich die teil- TAN auf PushTAN. Hier gibt es enor- rund um die OSPlus_neo-Prozesse. nehmenden Partner über die Jahre mes Sachkostenpotenzial. Interessant Generell natürlich auch die Automati- weiterentwickelt haben – so wie sich waren auch die Infos zum Privatkun- sierung und Digitalisierung, denn wir natürlich auch die Marktbedingungen den-Vertrieb, Firmenkundenportal und sind noch viel zu oft papiergebunden. für die Sparkassen in dieser Zeit ver- zur Multibanken-Fähigkeit. Ein weite- Ebenfalls auf dem Programm steht bei ändert haben. Mehr denn je kommt res großes Thema, das wir angehen mir die Fachveranstaltung Impulse es darauf an, dass sich die Partner werden und über das wir uns infor- Banksteuerung. Besonders spannend untereinander noch stärker vernet- miert haben, ist der WLAN-Betrieb ist dabei die Verquickung der Bank- zen. Auch das ist ein wichtiger Impuls, durch die FI: Es bildet für uns die Basis, steuerung mit der Technik, die es uns den ich vom FI-Forum 2018 mitneh- um das mobile Arbeiten nach vorn zu ermöglicht, nicht allein Quantität son- men werde.« bringen. Mein Fazit: Das FI-Forum ist dern vor allem Qualität zu liefern.« DIE Veranstaltung für den Überblick über regulatorische, innovative und digitale Themen und Trends.« 16
Hubert Herkommer Andreas Mork Leiter IT-Management, Leiter Vertrieb, Kreissparkasse Kreissparkasse Ostalb Wiedenbrück »Eine bessere Veranstaltung als das »Das FI-Forum ist für mich ein fester, FI-Forum gibt es nicht in der S-Finanz- regelmäßig wiederkehrender Eintrag gruppe. Hier ist das gesamte Know- in meinem Terminkalender. Denn wer how vorzufinden – für mich ein festes das neueste im Vertrieb sehen will, Highlight! Zuerst habe ich mich im muss einfach zu dieser Veranstaltung Innovationsbereich inspirieren lassen kommen. Mein besonderes Interesse und mir Ideen für ein modernes Ban- gilt natürlich OSPlus_neo sowie den king angesehen. Sehr interessant war, gewerblichen Finanzkonzepten und wie die Filiale der Zukunft aussehen Kreditprozessen für Geschäftskunden. kann, mit einer optimalen Ausstat- Aber auch die Vorträge wie z. B. von tung und kundengerechten Services. Ranga Yogeshwar interessieren mich Besonders interessiert sind wir als sehr. Was mir immer wieder auffällt: Sparkasse an dem »Digitalen Arbeits- Alles ist innovativ und die präsentier- platz«. Wir sehen hier mit mymo große ten Inhalte mit Bedacht und Sorgfalt Einsparpotenziale, deshalb verfolgen ausgewählt; die Mitarbeiter an den wir besonders die Weiterentwicklung Ständen sind hoch motiviert. Zudem von mymo. Das FI-Forum bietet außer- hat man auch die Möglichkeit, Kolle- dem die Gelegenheit, Anwendungen ginnen und Kollegen der Finanz Infor- zu vergleichen, zum Beispiel für die matik zu treffen und den direkten Aus- Benutzerverwaltung. Alle Lieferanten tausch mit ihnen zu pflegen.« und Ansprechpartner sind hier und so finden wir dann direkt die Problemlö- sung.« Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018 17
Titelthema Innovationen INNOVATIONEN live erleben Was sind die großen IT-Trends für Banken und Sparkassen? Welche Anwendungen stehen kurz vor der Marktreife? Welche interessanten Projekte schlummern darüber hinaus noch in den Schubladen? Was wird bei IT- und Orga-Leitern in den Wishable – damit bezahlbar wird, was bezahlbar ist Instituten gerade heiß diskutiert? Diesen innovativen Ansatz verfolgt die Sparkasse Pader- Einige Antworten auf diese und ähnliche born-Detmold, indem sie vom Kunden her gedacht hat und Fragen wird jeder Besucher auf der Haus sich fragte: Wie gelingt es in Kooperation mit einem Fin- Tech den Kundenwunsch in neue Lösungen zu überfüh- messe der Finanz Informatik erwarten ren? Joachim Hunold, Direktor Vorstandsstab, stellte den dürfen – völlig zu recht. aufmerksamen Zuhörern »Wishable« vor – das Ergebnis einer Kooperation mit der fino GmbH aus Kassel und einer I m neu gestalteten Bereich »Innovation« gab es Antwor- ten: Zum Beispiel zu einigen der großen IT-Trends: Sprach erkennung, Künstliche Intelligenz, Face Recognition, Legiti- Idee aus dem Sparkassen Innovation Hub. Wishable ver- schafft dem Kunden Transparenz über seine Ein- und Aus- gaben – auch mit Forecast, gibt ihm Gelegenheit, seine mierung und Identifikation sowie die mobile Beratung im Wünsche zu erfassen und versorgt ihn mit hilfreichen Text- und Video-Chat. Alles Entwicklungen, die den Aus- Tipps, wie beides besser miteinander verknüpft werden tausch und die Zusammenarbeit von Kunden und Beratern kann. An den Vortrag schloss sich eine Live-Demo der App erleichtern können – wenn sie entsprechend eingesetzt wer- an, die sich seit Anfang September in einer sogenannten den. Auf dem FI-Forum konnte man dazu Lösungen und »Closed-beta-Phase« befindet. Anwendungen erleben und förmlich begreifen. Meine Stimme ist mein Passwort Das Erleben stand im neuen Format »Erlebniswelt« an ers- Spannend auch das Thema Sprachbiometrie: Aufgrund ter Stelle. Interessierte Besucher konnten sich vorab einen ihrer Einzigartigkeit ist die Stimme vergleichbar mit einem kurzen Film über alle Produkte anschauen, die bereits Fingerabdruck und ermöglicht so eine eindeutige Identifi- heute oder in naher Zukunft zum Einsatz kommen. Stil- zierung jedes Kunden. Die Authentifizierung erfolgt also per echt, in beinahe echter Kinoatmosphäre. Sparkassenkunde natürlicher Sprache. Dazu wird die Stimme anhand von Max und Marie, die Beraterin von seiner Sparkasse, erzäh- über 100 spezifischen und individuellen Merkmalen wie len im Dialog, wie digitale Lösungen der FI ihr Leben etwa Größe des Stimmtraktes, des Mundes oder der Zähne erleichtern: Serviceprozesse selbst ausführen, Versiche- analysiert und über Algorithmen mit bereits erfassten Stim- rungen kurzfristig abschließen, Bargeldlos bezahlen – um menabdrücken des Kunden abgeglichen. In Australien nur einige zu nennen. Der Clou: Im Anschluss konnten die haben Projekte mit dem Einsatz der Stimme zur Identitäts- Zuschauer selbst in Aktion treten und die im Film gezeig- prüfung zu bemerkenswerten Resultaten geführt. Bereits ten digitalen Helfer selbst ausprobieren. So konnten zum seit 2015 können sich z. B. australische Steuerzahler mit Beispiel an einem Warenautomaten Pfefferminzbonbons ihrer Stimme bei der Steuerbehörde ausweisen, so dass dort bestellt und gekauft werden – natürlich bargeldlos, mit seit Einführung der Stimmbiometrie-Lösung 75.000 Stun- dem Smartphone. Diese und andere Lösungen zeigten, was den Prüfungsaufwand eingespart wurden – Zeit, die Mitar- heute schon geht – und was, um im Film zu bleiben, kein beiter und Anrufer bis dato damit zugebracht hatten, Sicher- Science-Fiction mehr ist. heitsfragen zu beantworten. 18 Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018
V!EW-Konto – Kontostand in virtueller Realität erleben Wie sich die Kontodetails in der Internet-Filiale mittels Vir- tual Reality darstellen lassen, konnten die Besucher eben- Modernität mit Regionalität – gelungene Symbiose falls im Innovationsbereich erfahren. Während des Bera- Einen ebenfalls innovativen Ansatz hat die Kreissparkasse tungsgesprächs bietet »V!EW« eine ideale Ergänzung zur Steinfurt gewählt. Sie hat ihr Filialnetz drastisch gestrafft, Veranschaulichung von komplexen Inhalten und ist das um effizienter zu werden und geichzeitig einen modernen erste in Deutschland umgesetzte Serious-Virtual-Reality- und progressiven Marktauftritt realisiert, um für die Kunden Projekt für Sparkassen, das Kundenberatung rund um kom- attraktiver zu sein. In seinem Vortrag präsentierte Rainer plexe Finanzprodukte unterstützt. Die primären Ziele sind, Langkamp, Vorsitzender des Vorstands, wie aus 48 personen- den Beratungsprozess emotional aufzuladen und komplexe besetzten, konventionellen Filialstandorten 15 zukunftswei- Themen für den Sparkassenkunden verständlicher und sende Beratungs-Center mit modernster Beratungstechnik erlebbarer zu machen. Das V!EW-Konto kann unter Einbin- realisiert wurden. Counter statt Service-Tresen dominieren dung von Live-Kontodaten mittels der Banking-API-Schnitt- nun die Filiale, kombiniert mit digitalen Displays und stelle der Finanz Informatik eingesetzt werden. Kunden regionalen Themen anstelle herkömmlicher Plakatierungen spezifische Soll-Ist-Situationen können mithilfe der Visuali- – eine neue Sparkassenwelt, die den Kunden in freundlich sierung Finanz- und Absicherungslücken aufdecken und als gestalteten Beratungsräumen empfängt. Für die digitale Beratungsunterstützung genutzt werden. Per Text-, Bild-, Beratung von Kunden wurden alle Arbeitsplätze in den Video- und Audio-Elementen zu den Themen Wertpapiere, akustikoptimierten Teambüros mit zwei Bildschirmen, Fonds und Baufinanzierung können Informationen beliebig Headsets sowie einer Screen-Sharing-Software ausgestattet in die Virtual-Reality-Welt integriert werden. Dazu setzen mit der Möglichkeit, Experten der Hauptstellen digital zuzu- sich in der Beratungssituation Berater und Kunde eine VR- schalten. »Die neuen Beratungs-Center begeistern unsere Brille auf und tauchen gemeinsam in die virtuelle Welt ein. Kundinnen und Kunden«, freut sich Rainer Langkamp. Der Berater erkennt, wohin sein Kunde blickt und kann ihm gezielt ergänzende Informationen geben. Dabei nutzt er nur Berater-Chat – Moderne, integrierte Videokommunikation für ihn sichtbare Hilfestellungen. Geht es etwa im Kunden- mit der Interaktiven Service-Plattform (ISP) gespräch um Fonds, findet sich der Kunde zum Beispiel in Mit der Videoberatung ist es zukünftig möglich, einen Bera- einer virtuellen Küche wieder – mit Alltagsprodukten von ter bequem und auf direktem Wege zu kontaktieren. Dafür am Fonds beteiligten Unternehmen. Zugleich erhält der ist es irrelevant, welches internetfähige Endgerät genutzt Berater vertriebsunterstützende Fakten zum Fonds ange- wird – vom Smartphone bis zum Desktop-Computer ist die zeigt. Durch Verknüpfung verschiedener Kommunikations- Anwendung kompatibel und kann mit allen bekannten kanäle werden die komplexen Finanzthemen für den Kun- Browsern über die Internet-Filiale aufgerufen werden. Mit den greifbarer und die Bereitschaft zur Informationsauf- Betätigen des Video-Chat-Buttons wird der Nutzer mit einem nahme wird gesteigert. verfügbaren Berater aus dem Kunden-Service-Center ver- bunden. Dabei ist es unerheblich, ob der Kunde im Online- Die Innovations- und Azubi-Filiale Banking angemeldet ist oder nicht. Der verfügbare Mitarbei- Neue Wege geht auch die Kreissparkasse Esslingen-Nürtin- ter erhält eine Information bezüglich des eingehenden gen, indem sie testet, wie eine Filiale der Zukunft aussehen Video-Anrufs und wird bei Annahme mit dem Kunden ver- könnte – ohne Service-Mitarbeiter und ohne Kasse. Christine bunden. Dazu nutzt der Berater die Anwendung »Skype for Wick, Bereichsleiterin Vertriebsmanagement Private Kun- Business«. So kann er dem Kunden komplexe Themen und den & Digitaler Vertrieb, stellte den Zuhörern vor, wie in der Produkte, wie zum Beispiel Altersvorsorge oder Baufinan- Innovations-Filiale in ungezwungener Atmosphäre Kunden zierung, näher erläutern. Neben der Video-Übertragung zum Online- oder Mobile-Banking beraten werden. Dort kön- können beide Parteien auch den angebundenen Text-Chat nen sie Neuerungen ausprobieren, beispielsweise Mobile verwenden, beispielsweise um Links oder schriftliche Nach- Payment, Sprachsteuerung oder VR-Brillen. Darüber hinaus richten auszutauschen. Der Berater hat zudem noch die lernen Auszubildende die aktive Kundenansprache und Möglichkeit, dem Kunden Dokumente zu übertragen oder sammeln erste Vertriebserfahrungen. mit ihm seine Desktop-Inhalte zu teilen. S Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018 19
Titelthema Fachforen/Referenten/Vorträge SO VIELFÄLTIG WIE NIE Fachforen mit interessanten Referenten gehören seit jeher zum festen Bestandteil eines jeden FI-Forums. 2018 erreichte die Zahl der Zuhörer wie auch der Gastredner eine neue Bestmarke: Fast 100 Referenten-Vorträge in vier inhaltlich unterschiedlich ausgerichteten Foren – der Arena, dem Innovations- und dem Sprint-Forum sowie im Forum 3 des Inspirationsbereichs – boten viel Raum für Denkanstöße und Diskussionen. Das ITmagazin stellt ausgewählte Beiträge vor. Casual Banking – Vom Kunden aus denken: Vernetzt, bequem und preiswert Peter Wippermann, Gründer der Trendforschungsagentur LBS-Bausparen Digital: Trendbüro, einem Beratungsunternehmen für gesellschaft- Chancen im Markt gemeinsam nutzen! lichen Wandel, sieht einige entscheidende Entwicklungen Jörg Münning, Vorstandsvorsitzender der LBS Westdeut- auf die Finanzbranche zukommen. »Zum einen werden sche Landesbausparkasse, rief Sparkassen dazu auf, die Banken immer mehr zu Life-Style-Marken. Die Grenzen zwi- Chancen im Markt gemeinsam mit den Landesbauspar- schen Banken, Handel und Social Media werden zukünftig kassen zu nutzen. Deutschlandweit gebe es 22 Millionen verschwinden«, so die These des Trendforschers. Dabei Bausparer mit rund 28 Millionen Verträgen und einer Bau- werde die Jugend immer mehr zum Impulsgeber der Wirt- sparsumme von rund 880 Milliarden Euro. Dennoch sei schaft. An die Adresse der Banken und Sparkassen appel- die Marktdurchdringung des Bausparens bei Sparkassen- lierte er, »dass Produkte und Services für Kunden in erster kunden noch ausbaufähig. Jörg Münning stellte heraus, Linie persönlich zugeschnitten und vor allem bequem sein dass der Kernnutzen des Bausparens noch nie so hoch war sollten. Denn Menschen machen ihre Entscheidungen vom wie jetzt – mit Vorsparen und Zinssicherung. Außerdem persönlichen Zeitgewinn abhängig.« So seien in Echtzeit stärke es die Kundenbindung zu den Sparkassen. Und angebotene Inhalte mittlerweile »State of the Art«. Außer- trotz der Herausforderungen bestehend aus Zins und dem, so die Annahme des renommierten Buch-Autors, wer- Regulatorik bleibe das LBS-Bausparen ein tragfähiges den sich Menschen immer stärken vernetzen. Daher ist es Geschäftsmodell, da ist sich der Vorstandsvorsitzende für ihn auch keine Frage, dass Sprache das Interface der sicher. Er schloss seinen Vortrag mit der Forderung, dass Zukunft sein wird, wie die Beispiele Alexa oder Voice-Ban- das Bauspargeschäft ein integraler Bestandteil der IT in king zeigen. Hinzu komme, dass die Bewertungen der Kun- der Sparkassen-Finanzgruppe sein müsse. den bereits heute schon die neue Beratungsleistung für Pro- dukte und Dienstleistungen sind. Der Produkterfolg werde damit noch stärker von der Zufriedenheit des Kunden bestimmt und zugleich immer transparenter. 20 Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018
How to fix the future Und noch eine Premiere auf dem FI-Forum: Auf der Inspi- rationsbühne gab es erstmals zwei englischsprachige Bei- träge. Im Gespräch mit der Journalistin Melanie Stein erklärte Andrew Keen die Kernaussagen seines Buch »How to fix the future«. Der Autor und Internet-Kritiker ist der Meinung, dass die Menschen den ersten Teil der digita- len Revolution nicht gut gemeistert haben. In den 90er Nächste Ausfahrt Zukunft: Jahren war der Hype noch groß: Das Internet sollte neue wie Innovationen unsere Welt verändern Geschäftsmodelle hervorbringen, neue Jobs generieren, Der bekannte TV-Moderator und Naturwissenschaftler alle sollten profitieren. Doch heute, so stellte Andrew Keen Ranga Yogeshwar ging in seinem Vortrag ziemlich weit fest, gebe es mehr Ungleichheit und mehr Arbeitslosigkeit zurück: Er erinnerte daran, dass die Evolution 4,5 Mrd. denn je. Das Internet sei zu einer »The winner takes it all«- Jahre gebraucht habe, um nach vielen Veränderungspro- Economy geworden. Das Machtgefüge von Facebook, Google zessen den Menschen hervorzubringen. Wir alle seien und Co. sei bedenklich, aber auch, dass durch Algorith- schon immer »Kinder der Veränderung« und sollten men Dinge vorgeschrieben würden. Außerdem seien »die Neues nicht als Gefahr, sondern als Chance begreifen. Sozialen Medien alles andere als sozial«. Dennoch ver- Immerhin schaffe es die Digitalisierung, viele »nervige steht sich der bekennende Humanist nicht als Technik- Dinge« zu ersetzen – das sei ein guter Fortschritt. Mit die- Kritiker. Er führte fünf Wege an, um es in Zukunft besser sem einher gehe jedoch häufig auch ein »Inversion of the zu machen: 1. Innovation 2. Regulation 3. Soziale Verant- Flow«, eine Umkehr der Fließrichtung. Man könne das wortung 4. Verbraucherentscheidungen und 5. Bildung. zum Beispiel an der anhaltenden Rivalität der sozialen Wichtig sei, dass alle Lösungsansätze ineinander greifen, Netzwerke festmachen: Leider würden heute gerade soge- eins gehe nicht ohne die anderen. Er hob Deutschland her- nannte »Fake News« schneller und nachhaltiger verbreitet vor, das seiner Meinung nach eine verantwortliche Rolle als echte Nachrichten – eine reale Gefahr für die Gesell- innehabe und auch als Pionier vorangegangen sei, wenn schaft. Gefährlich sei es, sich komplett einem Algorithmus es um die Verantwortung der großen Konzerne gehe. auszuliefern, der ähnlich einem digitalen Orakel, seine Apple müsse Steuern zahlen, Facebook müsse die Verant- Entscheidungen unabhängig und nicht mehr nachvoll- wortung für seine Inhalte übernehmen. Insgesamt blicke ziehbar treffe. Es bleibe auch in der Zukunft wichtig, sein er »vorsichtig optimistisch« in die Zukunft – die Menschen eigenes Gehirn zu nutzen. Sein Fazit: »Vergessen Sie nicht: seien resilient und smart. Jeder habe die Verantwortung, Dafür haben wir noch nie ein Update bekommen geschweige die Welt besser zu machen und die Verantwortung für die denn gebraucht.« Zukunft zu übernehmen. Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018 21
Titelthema Fachforen/Referenten/Vorträge Was kommt nach der Digitalisierung? Eine gute Frage, die der norwegische Philosoph, Autor und Redner Anders Indset sich und seinem Publikum stellte. Mit anderen Worten: Was bleibt, wenn alles digitalisiert und verändert ist? Wird der Mensch zum »Homos Obsole- Digitale Datenmedizin – tus«, wird er komplett überflüssig? Wir sollten uns recht- Wie das Silicon Valley die Medizin revolutioniert zeitig angewöhnen, anders auf die Dinge zu schauen, als Thomas Schulz, seit mehreren Jahren für das Nachrichten- wir es bisher gewohnt waren, betonte der 40-Jährige. Das magazin »Der Spiegel« im Silicon Valley ansässig, berich- heißt für ihn z. B., sich regelmäßig Zeit zum Denken zu tete in seinem Vortrag über einen ganz speziellen Aspekt nehmen. Gute Geschichten erzählen zu können; uns selbst der Digitalisierung: Wie können Daten die Medizin verän- aber auch nicht zu überschätzen. Es gelte, neugierig zu dern? Eigentlich keine Frage mehr, denn Start-ups sam- bleiben – denn nur interessierte Menschen wären selbst melten derzeit Milliarden Dollar ein, um genau das zu interessant. »Es ist nicht Mensch oder Maschine. Unser tun. Krebs-Früherkennung bei Bluttests, Organe aus dem Wirtschaftssystem macht keinen Sinn ohne den Men- 3D-Drucker, Blinde per Gen-Therapie wieder sehen lassen schen. Euer Gestaltungsspielraum ist größer, als ihr denkt«, – der Fantasie der Unternehmen und deren Geldgeber ist gab er den Besuchern des FI-Forums zum Schluss mit auf offenbar keine Grenze gesetzt. Das derzeit »geheimnis- den Weg. vollste« Projekt aber, über das man allerdings kaum Fak- ten bekomme, sei, das Leben zu verlängern. Experten hal- Artificial Intelligence – The Future of Business ten eine Lebenserwartung von bis zu 180 Jahren für denk- Künstliche Intelligenz als die Zukunft der Wirtschaft war bar. Ob dies eine Utopie oder eher Dystopie sei – das Fazit das Thema von Alfred Ermer von der arago Da Vinci GmbH. überlies Thomas Schulz seinen Zuhörern. Denn: Alles, wohinter ein Prozess stehe, könne und werde mit Künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Die dadurch ausgelöste Disruption sorge am Ende dafür, dass etablierte Unternehmen den Anbietern einer Plattform deutlich unterlegen seien. Zum Beispiel beim Kostenaufwand oder FI-Forum 2018 – bei den verfügbaren liquiden Mitteln. Auch die Kunden Vorträge & Präsentationen beziehung verändere sich massiv: Statt direkter Verbin- dungen zwischen Unternehmen und Kunden, gewännen Ausgewählte Vorträge und Präsenta- Plattformen immer mehr Raum. Für die etablierten Unter- tionen aus den einzelnen Fachforen nehmen würden drei Elemente daher geradezu überle- finden Sie unter www.fi-forum.de (mit benswichtig: eine starke Marke, eine innovative Kultur und Kennwort) bzw. im Kundenportal. ein guter Service. Und natürlich die geschickte wie gezielte Nutzung Künstlicher Intelligenz. S 22 Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018
Spektrum News Neu: Girowalk – der individuelle Messe-Rundgang Das Girokonto stellt den Dreh- und Angelpunkt der Kun- Zu jedem Themenschwerpunkt konnten die Besucher In- denbeziehung dar. Zahlreiche Services und Funktionen formationen aufrufen, ihr Wissen mit einem Quiz spiele- rund um das Girokonto vereinfachen den Alltag von Kun- risch testen und sich die Messestände auf einer Karte im den und Mitarbeitern der Sparkasse. Ein besonderes High- Überblick ansehen. Mit einem Klick auf die gewünschten light auf dem FI-Forum 2018 war daher der »Girowalk«. Messestände konnte die individelle Tour erstellt und per Besucher konnten sich an einer Touch-Stele rund um das QR-Code auf das Smartphone geladen werden. S Thema Girokonto informieren und sich anschließend ihren individuellen Girowalk digital zusammenstellen und so gezielt innovative Lösungen rund um das Thema Giro- konto entdecken. Dazu wurde das vielfältige Portfolio mit Bezug zum Girokonto auf fünf Schwerpunkte verdichtet, in denen sich die strategischen Kernaussagen des DSGV und die passenden IT-Lösungen der FI wiederfinden und ineinandergreifen: 1. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? / 2. Unser Datenschatz / 3. Schon heute wie morgen bezahlen / 4. Mehr als nur ein (Giro-)konto / 5. Sicher durch den Regulatorik-Dschungel. E-Sports auf dem FI-Forum Auch das Thema E-Sports mit seinen Möglichkeiten inner- halb der S-Finanzgruppe war erstmals auf dem FI-Forum vertreten. Michael Schürmann, Geschäftsführer Finanz Informatik, und Dr. Bernd Hochberger, Mitglied des Vor- stands der Stadtsparkasse München, testeten das Angebot im Kreis ambitionierter Mitspieler. S Speakers’ Corner Auf dem FI-Forum 2018 gab es erstmalig die Möglichkeit, in dreiminütigen, frei gehaltenen Redebeiträgen über kom- mende Trends, Best-Practice-Beispiele und aktuelle Projekte zu sprechen. Eine Idee, die gut ankam. Mehr als 15 Teilneh- mer nutzten die Gelegenheit, so zum Beispiel (v. l. n. r.): Stefan Schön (neue leben Lebensversicherung), Christoph Weiß (S-Rating und Risikosysteme), Maurice Zengel (birds- nest der Berliner Sparkasse), Sascha Seyfarth (Sparkassen Innovation Hub) und Holger Husfeldt (rheinlandmobil). Die Anmoderation übernahm Christoph Rutter (Finanz Informatik). S Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018 23
Titelthema Inspiration Entdecken, ausprobieren und staunen – das war das Motto des in diesem Jahr erstmalig angebotenen Bereichs »Inspiration«. Hier hatten die Besucher die Möglichkeit, zukunftsweisende Ideen abseits der Finanz- und Bankenbranche kennenzulernen. Acht spannende Exponate konnten dort angeschaut und auch getestet werden: Digital Human HoloLens »Soul Machines« ist ein neuseeländisches Start-up, das aus Auf dem FI-Forum konnten Besucher die neue Generation KI-Forschern, Neurowissenschaftlern, Psychologen, Künst- der HoloLens ausprobieren. Die HoloLens ist eine von lern und innovativen Denkern besteht. Gemeinsam erwe- Microsoft entwickelte Mixed-Reality-Brille. Diese erzeugt in cken sie Technologie zum Leben. Mit »Digital Human« der natürlichen Umgebung digitale Inhalte. Vor zwei Jah- erschaffen sie lebensechte Avatare. Schon heute werden sie ren war die Brille nur in abgedunkelten Räumen nutzbar. für verschiedene Use Cases eingesetzt. Daimler nutzt die Heute kann mitten in einer Messe-Halle eine Wohnungsbe- Avatare beispielsweise, um das Kundenerlebnis zu opti- sichtigung durchgeführt oder Wohnzimmer eingerichtet mieren. werden. Human Study #1, 3RNP Patrick Tresset ist ein in London lebender französischer Künstler. In seinen Arbeiten befasst er sich mit der mensch- lichen Wahrnehmung von technischen Geräten. So auch mit der Installation »Human Study #1, 3RNP«. Diese besteht aus drei Robotern, die Portraits zeichnen. Jeder von ihnen nutzt hierfür einen anderen Stil und auch einen anderen Winkel, dadurch entstehen von einer Person drei ganz unterschiedliche Bilder. Insgesamt sind während des FI- Forums knapp 600 dieser Zeichnungen entstanden. Übri- gens: »3RNP« bedeutet »Thee Roboter Named Paul« – das heißt: Alle drei Roboter heißen Paul, doch jeder hat seine eigene Unterschrift. Blockchain »Blockchain« ist in aller Munde. Bekannt geworden ist die Technologie vor allem durch Bitcoin. Doch was viele nicht wissen: Kryptowährungen sind nur eine der vielen Mög- lichkeiten, die diese Technologie bietet. Anhand eines ein- fachen Modells wurden das Verfahren und die Einsatzmög- lichkeiten von Blockchain anschaulich erklärt. Als Beispiel diente eine Handelsfinanzierung, sowohl klassisch als auch mit Blockchain-Unterstützung, um die Einsparpoten- ziale aufzuzeigen. Auch das FI-Forum wurde digitalisiert. Sie möchten einmal reinschauen? Erleben Sie das FI-Forum digital: 24 Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2018
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