Vorteil Wasser - Schweizer Obstverband

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Vorteil Wasser - Schweizer Obstverband
3/2021 Juni | 89. Jahrgang
                                                                                  Fachmagazin des
                                                                                  Schweizer Obstverbandes in Zug

     Innovation                   Vorteil Wasser                             Absatzförderung
Das Kompetenznetzwerk ist                                                  Die neue Werbekampagne für
    in den Startlöchern.    Obstproduzent Thomas Lehner aus Braunau, TG.       Früchte und Apfelsaft.
          Seite 12                         Dossier Seite 24                          Seite 32
Vorteil Wasser - Schweizer Obstverband
DER BEWÄSSERUNGSPROFI

                                                                                        Bewässerungssysteme
 » vom Wasserspeicher                                                                   Witterungsschutz

       bis zum Tropf «                                                                  Rinnen- Substratkulturen
                                                                                        Obst- Beerenbaubedarf
                                                                                        Frostschutz
                                                                                        Weitere Informationen auf:
                                                                                        „wal diss wiss .ch“

Waldis Swiss AG • Kreuzlingerstrasse 83 • CH-8590 Romanshorn • T +41(0)71 463 44 14 • info@waldisswiss.ch • www.waldisswiss.ch
Vorteil Wasser - Schweizer Obstverband
Inhalt

                                                                                                                                           Beatrice Rüttimann
                                                                                                                                           Redaktionsleitung
                                                                                                                                           «Schweizer Obst»

Das steckt drin:                                                                                                           Liebe Leserin, lieber Leser
                                                                                                                           Die emotionalen Diskussionen zum
                                                                                                                           Thema Wasser zeigen deutlich auf,
       Querbeet                                                                                                            wie bedeutend das Elixier des Lebens
 4     Bioaktive Papierbeschichtung                                                                                        ist. Auch für die landwirtschaft-
                                                                                                                           liche Produktion bildet Wasser die
		 Eingemachtes                                                                                                            Grundlage. Die höchsten Nieder-
 5     Über nachhaltige Entwicklung                                                                                        schlagsmengen Europas fallen bei
                                                                                                                           uns, daher wird die Schweiz gerne als
		     Region                                                                                                              «Wasserschloss Europas» bezeichnet.
 8     Nationaler Tag der offenen                                                                                 8        Der Klimawandel wird sich auch
		     Obst- und Gemüsegärten                                                                                              bei uns auf die Wasserverfügbarkeit
                                                                                                                           auswirken. Neben der anhaltenden
		     Innovation                                                                                                          Hitze wird der Sommer 2018 auch
12     Kompetenznetzwerk                                                                                                   durch die ungewöhnliche Trocken-
		     in den Startlöchern                                                                                                 heit in Erinnerung bleiben. Probleme
                                                                                                                           bei der Bewässerung der Kulturen,
		     Damals & heute                                                                                                      ausgetrocknete Bäche, rekordwarme
16		   Kirschenernte                                                                                         16            Gewässer waren die Folgen. Müssen
		                                                                                                                         wir uns künftig auf solche Sommer
                                                                                                                           einstellen? Wird in unserem Land
		 Dossier: Wasser                                                                                                         demnächst das Wasser knapp? Ganz
                                                                                                                           so düster sind die Aussichten nicht,
		 Marktanalyse                                                                                                            wie Sie bei der Lektüre des Themen-
18		   Wie geht der Obstbau mit                                                                                            dossiers «Wassermanagement im
		     der Klimaerwärmung um?                                                                                              Obstbau» erfahren.
                                                                                                                           Das künftige Wasserangebot muss
		 Ausgepresst                                                                                                             sehr differenziert beleuchtet werden:
22     Wasserverfügbarkeit                                                                                                 Ja, es wird künftig häufiger zu ge-
		     in der Schweiz                                                                                                      wissen Zeiten und an bestimmten
                                                                                                                           Orten Wasserknappheit geben. Aber:
23 Zuverlässige und günstige                                                                                               Die Schweiz wird auch künftig nicht
		 Bewässerungssysteme                                                                                                     generell unter Wasserarmut leiden.
                                                                                                                           Dennoch müssen wir uns heute
		 Feldstudie                                                                                                              Gedanken darüber machen, wie
24     Wasser als Marktvorteil                                                                                             wir in Zukunft mit Engpässen und
                                                                                                                      24   Konflikten um die Ressource Wasser
		 Handfestes                                                                                                              umgehen, und uns die Frage stellen,
29     Tipps, um Wasserknappheit                                                                                           wer wie viel Anrecht auf Wasser hat.
		     zu verhindern

                                                                                                                           Behind the Scenes
                                                                                     UF EM
		     SOV «aktiv»
                                                                                   CHUCHITISCH
                                                                                    STÖND NO
31     Zahlen & Fakten                                                             SCHWIIZER
                                                                                      CHRIESI
32     Neue Werbekampagne
35     Agenda                                                                                                         32
                                           swissfruit.ch                           s’Beschte für din Gnuss

38     Kommentar
39     Personelles
                                                                                                                           Wir gratulieren Christian Schön-
                                                                                                                           bächler, Leitung Marketing/Kommu-
                                                                                                                           nikation, und seiner Partnerin ganz
Coverbild:
                                                                                                                           herzlich zur Geburt von Charlie Reto
Zwei Quellen speisen den betriebseige-
                                                           Folgen Sie uns auch auf:                                        und wünschen ihnen eine wunder-
nen Wasserteich von Thomas Lehner. Sie
liefern auch in trockenen Jahren Wasser.                                                                                   bare Zeit mit viel Freude und schönen
                                                                                                                           Momenten mit ihrer kleinen Familie.

                                                                  Schweizer Obst
                                                                     3/2021 Juni
                                                                                                      3
Vorteil Wasser - Schweizer Obstverband
Querbeet

                                                                                          Bioaktive Papier-
                                                                                          beschichtung
                                                                                          Von Jahr zu Jahr steigt die Menge an
Aufbereitung                                                                              Plastikabfall. Dazu tragen auch die Kunst-

Tobi Seeobst baut neues Beeren­
                                                                                          stoffverpackungen der Lebensmittel bei.
                                                                                          Forschende der Fraunhofer-Gesellschaft

zentrum in Egnach
                                                                                          haben im Projekt «BioActiveMaterials» eine
                                                                                          umweltfreundliche Beschichtung für Papier-
                                                                                          verpackungen entwickelt. Damit wird nicht
Der Schweizer Obstvermarkter Tobi Seeobst baut in Egnach ein nagelneues Kompe-            nur Kunststoff eingespart, die Beschichtung
tenzzentrum für die Aufbereitung von Beeren- und Kernobst. Auf welche Erfolgsfak-         aus pflanzenbasierten Proteinen und
toren Tobi geachtet hat und welche Knackpunkte es während der Bauphase zu lösen           Wachsen verlängert auch die Haltbarkeit der
gab, verrät Guido Brägger im Interview. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung und leitet   Lebensmittel. Nach der Nutzung wird die
die Betriebe.                                                                             Verpackung in der Altpapiertonne entsorgt.

                                                                                          Die im Rahmen des Projekts «BioActiveMa-
               Das Interview:                                                             terials» entwickelten beschichteten Papiere
               neubau-beerenzentrum-egnach
                                                                                          stellen eine Alternative zu derzeitigen
                                                                                          Verpackungen für Lebensmittel aller Art
                                                                                          dar, egal ob Obst und Gemüse, Fleisch und
                                                                                          Fisch, Käse oder auch Süsswaren. Die Ver-
                                                                                          braucherin oder der Verbraucher können
                                                                                          die papierverpackten Lebensmittel genauso
                                                                                          lagern und handhaben wie die mit Kunst-
                                                                                          stoff verpackten. «Unsere papierbasierten
                                                                                          Verpackungen sind auch für Lebensmittel
                                                                                          geeignet, die gekühlt werden müssen,
                                                                                          beispielsweise Fleisch. Hierbei bleibt die
                                                                                          Schutzfunktion vor Sauerstoff erhalten»,
                                                                                          ergänzt Dr. Michaela Müller. Sogar Tiefkühl-
                                                                                          kost lässt sich darin verpacken. «Nach der
                                                                                          Nutzung wandert die Verpackung in die Alt-
Roboter                                                                                   papiertonne, die Beschichtung ist biologisch

Apfelernte mit dem Pflückroboter –
                                                                                          abbaubar und stört das Papierrecycling
                                                                                          nicht», sagt Dr. Cornelia Stramm, Abteilungs-

die Zukunft schon heute?
                                                                                          leiterin am Fraunhofer IVV.

Apfelernte wie am Fliessband, rund um die Uhr und völlig ohne Pflücker. Die Ver-
schmelzung von Bildverarbeitungssystemen, Maschinenlernen und Robotik – in
Form von Ernterobotern – nimmt rasant an Fahrt auf und steht nach entscheidenden
Durchbrüchen schon bald vor der Einführung in die Apfelanlagen. Wo stehen die
Entwicklungen und wann rollen die ersten Ernteroboter auch hierzulande durch die
Obstanlagen? Dazu soll dieser Artikel mit Fragen, Antworten und Impulsen beitragen.
So viel sei vorweg verraten: Wissenschaft und Forschung haben geliefert!

Autoren Björn Schmitz und Dr. Ines Hanrahn                                                Weitere Infos:
Erstveröffentlichung «Obstbau» 4/2021                                                     Bioaktive Papierbeschichtung

              Weitere Infos:
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                                                              4   Schweizer Obst
                                                                     3/2021 Juni
Vorteil Wasser - Schweizer Obstverband
Eingemachtes: Politik-Kommentar

                                                   Jimmy Mariéthoz
                                                     Direktor SOV

     Über nachhaltige Entwicklung
        Die extremen Agrar-Initiativen waren nur ein Vorgeschmack: Der Ruf nach einem
          noch nachhaltigeren Obstbau wird nicht verstummen. Bewegt sich die Branche
         nicht selbst, wird sie bewegt. Mit der nationalen Branchenlösung «Nachhaltigkeit
       Früchte» wollen wir uns proaktiv für die Zukunft rüsten. Dabei betonen wir, dass sich
                 nachhaltige Entwicklung nicht nur auf die Ökologie beziehen darf.

D           er Abstimmungskampf zu den Agrar-Initiativen
            hat eindrücklich vor Augen geführt, dass weite
            Teile der Gesellschaft eine Reduktion oder gar
                                                             Was ist nachhaltig?
                                                             Das Konzept der Nachhaltigkeit ist über 300-jährig und wur-
                                                             de von der Forstwirtschaft geprägt. Nachhaltig ist, was den
einen Totalverzicht von Pflanzenschutzmitteln fordern. Mit   Bedürfnissen der Menschen von heute entspricht, aber auch
der Umsetzung des neuen Pestizidgesetzes (Umsetzung der      Möglichkeiten offenlässt für künftige Generationen. Auch in
parlamentarischen Initiative 19.475) ist der Weg vorgespurt. Zukunft sollen Menschen in der Lage sein, ihre Bedürfnisse
Gleichzeitig drängt auch der Handel mit                                       zu befriedigen. Nachhaltigkeit umfasst
eigenen Programmen auf eine ökologische         «Nachhaltigkeit um-           demnach die drei Säulen Ökonomie, Öko-
Reform im Obstbau. Der Weg ist klar: Der        fasst die drei Säulen         logie und Soziales. Das gilt auch für den
Obstbau wird und muss sich in den kom-                                        Obstbau. Zum einen müssen unsere Um-
                                                Ökonomie, Ökologie
menden Jahren massiv verändern.                                               weltemissionen bei der Produktion auf ein
                                                und Soziales.»
                                                                              Minimum gesenkt werden. Das erfordert
Es geht um mehr als Ökologie                                                  Massnahmen in den Bereichen Pflanzen-
Mit der Branchenlösung «Nachhaltigkeit Früchte» arbeiten     schutz, Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität, Wasser und Klima.
wir mit unseren Handelspartnern an der Zukunft des heimi-    Damit ist es aber nicht getan.
schen Obst- und Beerenanbaus. Die teilnehmenden Parteien
haben sich geeinigt, gemeinsam an einer nationalen Bran-     Wir brauchen gute Arbeitskräfte und Betriebe
chenlösung zu arbeiten, um die Schweizer Obstproduktion      Um die einheimische Produktion auch in Zukunft zu ge-
noch nachhaltiger zu gestalten. In den ersten Gesprächen     währleisten, müssen die Rahmenbedingungen stimmen,
hat sich gezeigt, dass die Auslegung von Nachhaltigkeit      muss also auch die Nachhaltigkeit im Bereich der Ökonomie
einen gewaltigen Interpretationsspielraum zulässt. Während und des Sozialen gewährleistet sein. Der Zollschutz ist für
der Handel auf eine ökologische Entwicklung fokussiert, be-  den SOV indiskutabel. Die Arbeitsbedingungen müssen
tonen wir als Vertreter der Produktion auch die Aspekte der  attraktiver werden, damit wir auch unser Nachwuchs-
Wirtschaftlichkeit und des Sozialen. Für uns sind alle drei  problem lösen können und die notwendigen Fachkräfte
Säulen der Nachhaltigkeit wichtig. Dies aus guten Gründen.   zur Verfügung stehen. Denn die Produktion von qualitativ
                                                             hochwertigen Früchten erfordert ein hohes Wissen und

                                                      Schweizer Obst
                                                         3/2021 Juni
                                                                       5
Vorteil Wasser - Schweizer Obstverband
Eingemachtes: Politik-Kommentar

                                             Ökonomie

                                                                                     Ökologie
                                                                Soziales
                                                        Nachhaltigkeit

ein noch grösseres Engagement. Wir brauchen talentierte                    Wie geht es weiter?
Nachwuchskräfte und motivierte Betriebsleiter, die für ihren               Die paritätisch zusammengesetzte Arbeitsgruppe «Nachhal-
überdurchschnittlichen Einsatz und ihr unternehmerisches                   tigkeit Früchte» wird in den kommenden Monaten ein Pro-
Risiko belohnt werden. Damit sie wissen, dass sie die Früch-               gramm zusammenstellen, das wir voraussichtlich im Spät-
te ihrer Arbeit einst ernten können, und zwar nicht zum                    sommer bei den Regionen in die Vernehmlassung geben.
Nullkostentarif.                                                           Ziel ist es, Ende Jahr einen Schritt weitergekommen zu sein
                                                                           und gemeinsame Lösungen für die Zukunft entwickelt zu
Was ist ein fairer Preis?                                                  haben. Damit schaffen wir Planungssicherheit, reduzieren
Die Früchte der Zukunft erfordern einen fairen Preis. Wir                  den Druck auf die Branche und verhindern Einzelgänge ein-
alle wissen, dass es Nachhaltigkeit nicht zum Nulltarif gibt               zelner Akteure, die dem gemeinsamen Ziel schaden. Damit
und der Apfel im Obstbau bereits ausgepresst ist. Konkret                  diese hehren Ziele erreicht werden, braucht es eine geeinte
heisst das: Ein Herbizidverzicht ist mit erheblich höherem                 Branche, welche das nationale Nachhaltigkeits­programm
Aufwand verbunden und kostet. Die Low-Input-Strategie mit                  unterstützt und gemeinsam umsetzt.
höheren Ernte- oder Lagerausfällen kostet. Die Produktions-
systembeiträge durch den Bund vermögen, wenn überhaupt,                    Ich zähle dabei auf Sie.
höchstens einen kleinen Teil der Mehrkosten abzudecken.
Ohne eine Bewegung und einen Willen zu fairen Preisen sei-
tens unserer Handelspartner und der Konsumierenden geht
es aber nicht. Dabei sind kreative Lösungen gefragt: lang-
fristige Abnahmeverträge für robuste Sorten, Priorisierung
von Schweizer Früchten am Point of Sale, um die Menge
anzukurbeln, aber auch höhere Preise für Früchte, die noch
nachhaltiger produziert werden. Argumente dafür haben
wir genug: Schweizer Früchte sind qualitativ hochwertig,
geniessen in der Schweizer Bevölkerung einen hervorragen-
den Ruf und tragen zur Erfüllung der Klimaziele bei.

                                                        6   Schweizer Obst
                                                               3/2021 Juni
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                                             laufende Sortimentserweiterung.

                                             Die fundierte Beratung, die Landwirtinnen und
                                             Landwirte von AGROLINE Bioprotect erwarten
                             gegen Unkraut   dürfen, fusst auf über 30 Jahren Erfahrung in der
                                             Zucht von Nützlingen und der Anwendung zahl-
                                             reicher biologischer Pflanzenschutzmethoden.

                                             Speziell im Obstbau bilden wirksame nützliche
                                             Mikroorganismen, Pflanzenextrakte, Nützlinge,
                                             Pheromone und weitere natürliche Produkte
                                             sowie innovative Dienstleistungen eine vielfältige
          Pflanzenstärkung                   Auswahl an Pflanzenschutzmethoden.

                                             Finden Sie auf www.bioprotect.ch die für Ihre
                                             Bedürfnisse passende Lösung oder kontaktieren
                                             Sie das Team von AGROLINE Bioprotect für eine
                                             Beratung.

                           Bestäubung

            Monitoring

          bioprotect.ch
          AGROLINE Bioprotect
          058 434 32 82
          bioprotect@fenaco.com              AGROLINE Bioprotect: Praxisnah und kompetent
Vorteil Wasser - Schweizer Obstverband
Region

Das grüne Brett
In dieser Rubrik möchten wir die Gelegenheit zum Austausch mit Ihnen nutzen.
Der Platz steht den regionalen Fachorganisationen, aber auch Ihnen, liebe Leserinnen
und Leser, zur Verfügung.

Schreiben Sie direkt dem Redaktionsteam:
beatrice.ruettimann@swissfruit.ch

                                 üsegärten
                      st- und Gem
                                            ack
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    Tag der off
                   m  i t  G e s
     «Wir wollen          ro d u   kten
               c he n P
     und ehrli
      begeistern» gerhof in Märstetten TG wParubleiiknuermdes-r
                                                                                                                                                                     d
                                                                                                                                                          gsschutz un
                                                                                                                                                n Witterun    hädlinge.
                                                                                                                                     rte über de
                                                                                                                 kas Mau rer informie     igen Netzen gegen Sc
                                                                                                               Lu                    asch
                                                                                                                         z von feinm
                                                                                                               den Einsat
                                           m Pil                          für diesen
                        Wieland vo                      stschweiz
       Die Familie            B  et rieb in der O
                                          e
                       de   n
       teilnehmen                                                                   her der Tage
             ss  .                                  n   fo lg te n  viele Besuc             ereinspa-
       anla
                       ndem Sonn
                                          enschei                            inladung «H
        Bei strahle                        lp ress e  pu  blizierten E           . Der B etri ebsleiter
           vo  r au  ch  in der Loka               n  Fa  m  ilie Wieland»             är te n  den
        zu                                  en vo                            ihm erkl
                          Beerengart                     ollegen von An sieben Posten er-
        ziert in den                      ie  Ber uf sk
                         ieland sow                              oduktion.            d Informat
                                                                                                     ionen.
         Thomas W                               e Beerenpr
                 gr up pe   n die modern             lle  vo n   E in  drücken un
                                                                                          ut z  un d  dem
         Klein                   uc  her eine Fü                          itterungssch
                      die  B es                             n  vo  n  W                         sc h es sig-
         wartete                             den Nutze                            gen die Kir
             ka  s M  au  rer erklärte             N  et ze  al  s Schutz ge             d  rich te te  das
          Lu
                            feinmasch
                                             igen                            station un
          Einsatz der                                    Beerendegu                            eerenarten
                           n  a W   ie land lud zur               h lrei ch   en weiteren B            mit ei-
                         ti
          fliege. Bet                          er auf die za b. «Es gibt den Versuch
                 en  m er  k  der Besuch              ilien  be  tr ie                     ch  e n ac h  Viel-
           Aug                     au f dem Fam                           ar om  a. Die Su
                        su  ch  e                               ee  re n                          B ee  ren
           und -ver                           e mit Waldb                            ht bei den
              er  n eu en   Erdbeersort               m  en   h ör  t bei uns nic         re n  W ie lands
           n                                  d Aro                            produzie
                             chmack un                     nd. Seit 2018                      ine Frucht-
            falt bei Ges            e  B ettina Wiela e ihre Glacées. Das re
            auf», info    rm   ie rt
                                                n en  n en   si                       M  ar ke nzeichen.
                   ur ga ue  r Perlen»: So                ta te  n  ge  lten als ihr
             «T  h                              hen Zu                                                   hwander
                               die natürlic                                                   Isabelle Sc
             aroma und

                                                                                                                                                                      nd.
                                                                                                                                                           trieb Wiela
                                                                                                                                            ln   auf dem Be
                                                                                                                                von Infotafe
                                                                                                                     Impression

                                                                                                     n die
                                                                                          degustierte
                                                                               vor. Gerne
                                                            und Sortenversuche
                                                den Betrieb
                                   land stellte
                       Bettina Wie     die ersten Er
                                                    dbeeren.
                            ch er auch
                       Besu

                                                                                                                                                                                   gen
                                                                                                                                                                       rausforderun
                                                                                                                                                hilderte   u. a. die He
                                                                                                                                     denberg sc
                                                                                                                          Carole Wer
                                                                                                                              Nü tzlingseinsatzes.
                                                                                                                          des

                                                                        8     Schweizer Obst
                                                                                   3/2021 Juni
Vorteil Wasser - Schweizer Obstverband
Region

                                    Region Osts
                                               chweiz
                                                            k  t  A  q  u a  S  a  n in der
                                                   proje
                                    Ressourcen              te  tappe
                                          s te n P ro j e k
                                        h
                                                                                                                 es,
                                    näc
               Gesamtber
                         icht:                                                                      rojektes ist
                                                                             t AquaS an . Ziel des P      ken nen
                       Arenenberg
                                                             Ressourcen
                                                                       projek                    ser zu er
          eilung BBZ                                                                t in Gewäs
                                                                                           das                   sind
Medienmitt
                                                                          n Thurgau                               ndwirtschaf                        Inzwischen
                                                          t im Kanto                               l aus der La                         terbinden.
                                     Seit  20 19   lä uf
                                                                           zensc    h ut  zm  itte                     m  en   zu   un                    hutzmittel
                                                         e von Pflan                                   en Massnah insichtlich Pflanzensc
                                     Eintragsweg                         Sc h ri tt m   it geeignet            em  at ik h                        tige E rkenntnisse
                                        d   in  ei n em      zweiten
                                                                                  be  , w  elch  e die Probl         m   P ro je kt team wich           or tlichen über
                                                                               ie
                                     un
                                              d   50   Te   iln ehmerbetr                d ge  m  ei nsam mit de           rm  ie rt  en  die Verantw ehen nicht
                                      es run                              gehen un                            April info                         tze. Sie st
                                                         rn aktiv an                          z von Ende                          d Befüllplä                   imiert
                                      in Gewässe               de  r M ed  ienkonferen                 fa d sin d  Wasch- un              llen m  üssen min
                                             be iten   . A  n                         pt  ein tr ag sp                     R is ikoq   ue                  gi lt der
                                      erar                                  . «Hau                              z. Diese                      eite Fokus
                                                          rkenntnisse mit dem Kulturschut                                    gau. Der zw                          auf den
                                       die ersten E                        an  g                                am  t T h ur                        es w erde  n
                                          re kt  im    Zu   sammenh               iter   La  ndw   irtschafts           dies  es  E  intragsweg            de  s P SM-Ein-
                                       di
                                                 n  », so    U eli Bleiker, Le               m  en   zu r Reduktion          ff e un   d di e Reduktion ulturrisiko
                                       werde                                  Massn      ah                       Wirksto                           öheres K
                                                           mung. Erste                            sikoreicher                       wusst ein h                    und
                                        Abschwem                   et. D ie Su  bstitution ri            w erde  n dadurch be              sw ei se  mit Netzen
                                               eb   en   ge   test                       trie be n . E s                    z, be  is pi el
                                        Bet  ri                             voran    ge                       ultursch   ut
                                                           den weiter                         ungen an K                                                    Isabelle Sc
                                                                                                                                                                       hwander
                                        satzes wer                ch n isch  e Anforder
                                                               te
                                         und erhöhte , in Kauf genommen.
                                                             ern
                                         Foliendäch

                                                                    Baselland

                                                                  Obstbauern setz
                                                                                 en
                                                                  auf Innovation
                                                                 Am Techniktag 20
                                                                                      21 des Baselbieter
                                                                 Spezialkulturen Eb                       Obstverbands un
                                                                                      enrain wurden Ge                       d Ressorts
                                                                 präsentiert, welch                       räte und Maschin
                                                                                     e auf innovative un                       en
                                                                 die Wirtschaftlich                        d umweltschonen
                                                                                     keit der Baselbiete                        de Art
                                                                 Die mit der Unter                       r Obstproduktion
                                                                                   stützung des kant                        sichern.
                                                                «Baselbieter Spez                      onalen Förderprog
                                                                                   ialkulturen» ange                        ramms
                                                                den in Betrieb vo                     schafften acht Ge
                                                                                  rgeführt und die                        räte wur-
                                                                Berufskolleginnen                    Besitzer informier
                                                                                     und -kollegen üb                    ten ihre
                                                                Erfahrungen. So                        er ihre damit gem
                                                                                 ermöglicht beisp                          achten
                                                               eine bodenschon                      ielsweise das Güttler-
                                                                                 ende Einsaat zur                            Sägerät
                                                               dicht bewachsene                      Erhaltung von tra
                                                                                   n Fahrgassen. Ein                    gfähigen
                                                               dünngerät nimmt                          ne uartiges Stangen
                                                                                   den Zwetschgenp                             -Aus-
                                                               der Handausdünnu                        roduzenten den Gr
                                                                                    ng ab und durch                         ossteil
                                                               Humus-Spezial-M                        das Mähen mit de
                                                                                  ulchgerät bleibt ein                     m
                                                              Mitte der Fahrgass                         Blühstreifen in de
                                                                                   e für die Nützling                        r
                                                              programm können                         e stehen. Dank de
                                                                                    für rund acht Prax                    m Förder-
                                                              gestellten Testgerä                       isb etriebe auch die vo
                                                                                  te für eine innovati                           r-
                                                              Bewässerung verbi                         ve, ressourcensch
                                                                                  lligt zur Verfügung                       onende
                                                                                                        gestellt werden.

                                                                                                                    Helena Römer, Dr.
                                                                                                                                      Franco    Weibel

                                                         Testsägerät zur
                                                                         bodenschonenden
                                                         bewachsenen Fah                 Einsaat und zur
                                                                           rgassen.                      Erhaltung von          tragfähigen dicht

                                                                        Schweizer Obst
                                                                            3/2021 Juni
                                                                                             9
Vorteil Wasser - Schweizer Obstverband
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                                                 1992
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  System Pilatus | Delta Zick-Zack | Dächli | zum Einhängen

- Bewässerung
- Wind- & Schattiernetze
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                                                                       Kalium-Bikarbonat
                                                                       gegen Schorf, Echten Mehltau
- Weinbau
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         Büro: +41 41 922 20 10 | info@netzteam.ch | www.netzteam.ch             Stahlermatten 6 · 6146 Grossdietwil
         Montagebetrieb: Urs Meyer 079 643 46 18                                 Tel. 062 917 50 05 · www.biocontrol.ch
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        Inhalt
                                                                                 Winterentnahme /
                                                                                  Frostsicherheit
Bis 500 m³     500 – 1.000 m³      > 1.000 m³

Betonbehälter                                    Stahlhochbehälter                    PE-Folienteich
●
    Platzsparend                                                                  ●
                                                                                       Wirtschaftlicher Speicher für große
                                             ●
                                                  Selbstbau möglich                    Volumen
●
    (unter Gewächshäusern o. Parkplätzen)    ●
                                                  Winterentnahme nicht –
●
    Algenfrei                                                                     ●
                                                                                       Einfacher Rückbau
                                                  oder nur mit Heizung möglich    ●
                                                                                       Evtl. Doppelnutzung: Feuerlösch- /
●
    Gleichmäßige Temperatur
                                                                                       Sprinklerteich
Innovation

                      Kompetenznetzwerk
                      Obst und Beeren nimmt
                      Gestalt an
                      Das neue Kompetenznetzwerk Obst und Beeren will helfen, den Obst-
                      und Beerenanbau weiterzuentwickeln und zu optimieren. Damit soll es
                      einen wertvollen Beitrag zur Förderung einer wertschöpfungsintensiven,
                      wirtschaftlichen, umweltschonenden und qualitativ hochwertigen
                      Obst- und Beerenproduktion in der Schweiz leisten.

                      D             ie Schweizer Obst- und
                                    Beerenbranche ist auf eine
                                    innovative, praxisorientierte
                                                                      rung stellen die Produktion vor ständig
                                                                      neue Herausforderungen. Die Entwicklung
                                                                      von alternativen Pflanzenschutzstrategien
                      und national ausgerichtete Forschung an-        und die Züchtung robuster Sorten werden
                      gewiesen. Die Konsumierenden erwarten           von zentraler Bedeutung. Um diese viel-
                      optisch und geschmacklich einwandfreie          fältigen Herausforderungen zu meistern,
                      Früchte, die unter hohen ökologischen           müssen alle wichtigen Stakeholder im
Edi Holliger          Standards produziert werden. Klimati-           Obst- und Beerenbau am selben Strick in
Leitung Innovation/   sche Veränderungen und der zunehmende           dieselbe Richtung ziehen. Um diese Arbei-
Entwicklung, SOV      und schnell wechselnde Schädlings- und          ten zu koordinieren, haben wir das Kom-
                      Krankheitsdruck als Folge der Globalisie-       petenznetzwerk Obst und Beeren (KOB)

                                                12   Schweizer Obst
                                                        3/2021 Juni
Innovation

gegründet, das vom Schweizer Obstver-         durch die Träger bestätigt. Der Präsident
band (SOV) und von Agroscope getragen         des Steuerungsausschusses wird vonseiten
wird.                                         des SOV gestellt, und zwar in der Person
                                              von Ernst Lüthi. Sitz und Administration
Auf langfristigen Zeithorizont                des Steuerungsausschusses sind bei der
ausgelegt                                     Geschäftsstelle des SOV.
Das KOB ist auf einen mittel- bis langfris-
tigen Zeithorizont ausgelegt. Auf bau und     Koordinationsstelle beim SOV
Etablierung des Netzwerks sollen in der       Die beim SOV angesiedelte Koordinations-
Periode 2021 bis 2025 erfolgen. Der SOV       stelle wirkt als Drehscheibe zwischen For-
stellt die Koordination der Netzwerkak-       schung, Bildung und Beratung sowie Pra-
tivitäten aller Partner sicher und arbeitet
aktiv im Netzwerk mit. Agroscope stellt die
praxisorientierte Forschung sicher.
                                                                                    Strategische
Partner des KOB
Als Partner des KOB sind grundsätzlich alle                                       Stossrichtungen:
Akteure und Institutionen angesprochen,
die sich für einen nachhaltigen und zu-
kunftsorientierten Obst- und Beerenbau in
der Schweiz einsetzen. Die Partner sollen
aktiv in das Netzwerk eingebunden werden                                         Optimierung und Unterstützung einer zu-
und sollen sich neben den eigenen Aktivi-                                        kunftsgerichteten, wirkungsorientierten,
täten in den vom Netzwerk entwickelten                                          effizienten und praxisnahen Forschung für
Projekten und Aktivitäten engagieren. Eine                                          den Schweizer Obst- und Beerenbau.
komplementäre Arbeit an gemeinsamen
Versuchen ist sehr erwünscht, damit die
Ressourcen bestmöglich eingesetzt wer-
den. Die Anzahl der Partner ist grundsätz-
lich nicht begrenzt.
                                                                                Förderung der Koordination und Vernetzung
Breit abgestützter Steuerungs­                                                   der Aktivitäten aller relevanten Akteure in
ausschuss                                                                        Forschung und Entwicklung, Bildung und
Die Organisation des Netzwerks beinhaltet                                        Beratung zugunsten des Obst- und Beeren-
den Steuerungsausschuss «Kompetenz-                                                                 baus.
netzwerk Obst und Beeren». Mitglie-
der des paritätisch zusammengesetzten
Steue­rungsausschusses sind zwei Vertre-
ter des SOV, Ernst Lüthi, Präsident Forum
Kern- und Steinobst, Matthias Müller,
Präsident Forum Beeren, zwei Vertreter                                           Stärkung des Wissensaustauschs und der
von Beratung/Bildungsstellen, Franco                                                  Durchlässigkeit der Forschung.
Weibel für den Obstbau und Max Kopp
für den Beerenbau, und zwei Vertreter
von Agroscope, Manuel Boss, Leiter Kom-
petenzbereich Pflanzen und pflanzliche
Produkte, und Christoph Carlen, Leiter
strategischer Forschungsbereich Pro-                                            Verstärkung der Kommunikation zwischen
duktionssysteme Pflanzen. Die Mitglieder                                         Forschung und Entwicklung, Praxis sowie
werden durch die jeweiligen Institutionen,                                                Bildung und Beratung.
welche sie vertreten, vorgeschlagen und

                                                          Schweizer Obst
                                                             3/2021 Juni
                                                                           13
Innovation

               «Die Schweizer Obst- und Beeren-
               branche ist auf eine innovative, praxis-
               orientierte und national ausgerichtete
               Forschung angewiesen.»

                                                               Steuerungs-
                                                                ausschuss

                                                                                          Koordina-
                                                                                          tionsstelle

                                                                  FuturLab
xis. Die Koordinationsstelle bildet damit
auch die Schnittstelle zwischen den Foren                        Projekt A
Kern- und Steinobst sowie Beeren und den                          Projekt B
Leistungserbringern, welche die jeweili-                         Aktivität C
gen Projekte bzw. Aktivitäten planen und
umsetzen. Mit dem Ziel der Koordination
nationaler Anliegen und Aktivitäten nimmt                  Aufbau und Bereiche des KOB.
sie bedarfsgerecht Einsitz in weiteren Gre-
mien. Im Gegensatz zu den bestehenden
Foren fokussieren die Aktivitäten im KOB
auf mittel- und langfristige Herausforde-
rungen des Obst- und Beerenbaus. Damit
der Austausch und die Synergienutzung         Ausgangspunkt für Aktivitäten ist der                     Rahmenvertrag regelt
beider Plattformen optimal gewährleistet      Blick in die Zukunft, mit den zu erwar-                   Zusammenarbeit
sind, sind das Sekretariat der Foren und      tenden grossen Herausforderungen und                      Als Grundlage für die
die Koordinationsstelle aufeinander ab-       Bedürfnissen der Produktion, aber auch                    Aktivitäten des Kompe-
gestimmt; diese beiden Funktionen werden      der Erwartung der Gesellschaft und der                    tenznetzwerks Obst und
durch Edi Holliger wahrgenommen.              Konsumierenden. Ein Projekt mit einem                     Beeren schliessen die Träger
                                              längerfristigen Horizont könnte beispiels-                des Netzwerks (SOV und
Blick in die Zukunft mit dem                  weise die Schaffung einer Kernobstparzel-                 Agroscope) eine Rahmen-
FuturLab                                      le sein, bei welcher alle derzeit zur Verfü-              vereinbarung ab, damit die
Unter dem Begriff FuturLab werden ver-        gung stehenden Möglichkeiten ausgenutzt                   Zusammenarbeit zwischen
schiedene physische und virtuelle Akti-       werden, wirtschaftlich nachhaltige Früch-                 den Trägern und die
vitäten zusammengefasst, mit dem Ziel,        te zu produzieren. Dazu gehören u.a. die                  Regelung der wichtigsten
einen Beitrag für einen nachhaltigen und      Auswahl robuster Sorten und Unterlagen,                   organisatorischen Eckpunk-
zukunftsorientierten Obst- und Beeren-        die Totaleinnetzung, Sensoren zur Be-                     te des Netzwerks und des
bau in der Schweiz zu leisten. Es sollen      stimmung der Ernährung der Bäume, die                     Engagements der beteiligten
klar definierte Entwicklungs-, Austausch-     Verwirrungstechnik, die Freilassung von                   Träger definiert sind.
und Vernetzungsmöglichkeiten eingeführt       Antagonisten, geeignete Saatgutmischun-
werden, welche eine flexible Arbeitsweise     gen zur Förderung der richtigen Gegen-
ermöglichen und voraussetzen. Dazu soll       spieler, der Einsatz von Prognosemodellen
ein transparenter, auf Mitwirkung basie-      und vieles mehr. Unterschiedliche Partner
render Forschungs- und Innovations-           bringen ihre Kenntnisse ein und die Par-
prozess mit der gezielten Einbindung von      zelle wird über die Jahre wissenschaft-
Praxis, Forschung, Bildung und Beratung       lich eng begleitet. Interessierte können
sowie weiteren Partnern aufgebaut wer-        die Pilotparzelle besichtigen und von den
den.                                          Erfahrungen profitieren.

                                                        14    Schweizer Obst
                                                                  3/2021 Juni
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                                                                                                                                          Apfel Diwa | © Agrisano
                                                                                            Für die Landwirtschaft!
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                                                                           Tel. +41 58 400 66 81
              www.plantection.eu                   +39 0473 860841         info@laveba-online.ch

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                                                                                 •
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                                                                                 •
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          Keller Technik AG 8537 Nussbaumen 052 744 00 11 www.keller-technik.ch
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                                      Ertragssteigernd und zugleich wassersparend – Produkte von BJ Bewässerungstechnik.

             intelligent bewässern.   BJ Bewässerungstechnik GmbH & Co. KG | Siemensstraße 4 | D-97855 Lengfurt-Triefenstein
                                      Tel.: +49 9395 8768-0 | Fax: +49 9395 8768-20 | info@BJBewaesserung.de | www.intelligent-bewaessern.de
Damals & heute

                                                                            1965
                                                                            Brennkirschenernte
                                                                            in der Innerschweiz.
                                                                            Die traditionellen
                                                                            Kirschenanbau-
                                                                            gebiete der Zent-
                                                                            ral-schweiz sind
                                                                            heute noch geprägt
                                                                            durch einen im
                                                                            schweizerischen
                                                                            Vergleich dichten
                                                                            Bestand von Hoch-
                                                                            stammbäumen.
                                                                            Insgesamt 44 000
                                                                            Kirsch-Hochstamm-
                                                                            bäume (also rund
                                                                            8.3 % aller Schweizer
                                                                            Kirsch-Hochstäm-
                                                                            me) stehen in der
                                                                            Region Zug-Rigi.
                                                                            In der Blütezeit des
                                                                            Kirschenanbaus in

                         Schatten für die
                                                                            den 50er und 60er-
                                                                            Jahren waren es
                                                                            mehr als doppelt so

                          Erntehelfer?
                                                                            viele Bäume.

 Was sind Schattenmorellen? Eine Kirschensorte, richtig. Aber woher kommt
 der spezielle Name? Hat das etwas mit Schattenspenden zu tun? Nein, ganz
 einfach: Schattenmorellen wurden auf dem französischen Schloss «Château
   de Moreille» gezüchtet. Daraus wurde bei uns die Schattenmorelle, eine
                      ausgezeichnete Sorte für Kirsch.

               2021
    Hebebühnen sind
   auf Obstbaubetrie-
ben immer häufiger
      anzutreffen. Sie
       erleichtern die
   Ernte und können
      zudem für viele
                                                                                                    Fotos: Archiv SOV, Beatrice Rüttimann (Quelle: IG Zuger Rigi Chriesi)

       Pflegearbeiten
  eingesetzt werden.
     Dank ihnen sind
 die Erntehelfer und
    Erntehelferinnen
 effizienter, was sich
auf die Produktions-
     kosten auswirkt.
Arbeitskomfort und
      -sicherheit sind
    ebenfalls Vorteile
    der Hebebühnen.

                                     16   Schweizer Obst
                                             3/2021 Juni
Dossier: Wasser

     Recht auf
     Wasser?

 Wasser ist eine limitierte Ressource, mit der verantwortungsbe-
wusst umgegangen werden muss. Das Ausbringen von Wasser ist
mit Kosten verbunden. Eine nachhaltige Bewässerung leistet einen
wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Wir beleuchten die
        verschiedenen Aspekte des Wassermanagements.

                            Schweizer Obst
                               3/2021 Juni
                                             17
Analyse

               26. März 1941                                     26. März 2020
         Kirschbaum in Binningen                            Kirschbaum in Binningen

        15 Tage früher ist das Aufblühdatum eines Kirschbaumes seit 1941.

      Trockener, heisser, mit
    heftigeren Niederschlägen
    Die Schweiz gehört zu den wasserreichsten Ländern Europas und sie wird oft
als «Wasserschloss Europas» bezeichnet. Jährlich fallen rund 1400 Millimeter Regen
    und Schnee. Doch als Folge des Klimawandels ändert sich dieses Bild. Welche
Auswirkungen hat der Klimawandel auf unsere Gewässer und die Wasserwirtschaft?
                                       Beatrice Rüttimann

                       D           er Klimawandel beeinflusst auch
                                   den gesamten Wasserhaushalt
                                   in der Schweiz. Insgesamt wird
                                                                     sich die bereits beobachtete Zunahme von
                                                                     Starkniederschlägen, welche nicht nur
                                                                     häufiger auftreten werden, sondern auch
                        es mehr regnen, aber weniger schneien –      heftiger.
                        und der Schnee schmilzt früher ab. Der
                        Anstieg der Lufttemperatur fördert sowohl    Regionale Lösungen gefragt
                        Gletscherschmelze wie Verdunstung. All       Im Vergleich zu Südeuropa steht die
                        diese Faktoren beeinflussen die natür-       Schweiz noch gut da. Wasser wird künftig
                        lichen Wasserspeicher. Über das ganze        aber häufiger zu gewissen Zeiten und an
                        Jahr gesehen, werden wir nicht weniger       bestimmten Orten knapp. Probleme werde
                        Niederschläge haben, aber die saisonale      es vor allem im Sommer in stark landwirt-
                        Verteilung verändert sich: im Sommer we-     schaftlich genutzten Gebieten geben, wird
                        niger, im Winter mehr Regen. Die Sommer-     Petra Schmocker-Fackel von der Abteilung
                        abflüsse werden, auch der schrumpfenden      Hydrologie des Bafu zitiert. Wird es länger
                        Gletschervolumen wegen, stark zurück-        trocken und heiss, muss man mit weniger
                        gehen, so die Studie Hydro-CH2018 (sie-      Wasser auskommen. Wie also kann die
                        he Box Seite 19). Weiter fortsetzen dürfte   Schweiz und im Speziellen die Landwirt-

                                  18   Schweizer Obst
                                           3/2021 Juni
Analyse

             12 Grad

                                                                                                 +2.9 Grad

             11 Grad

             10 Grad

              9 Grad

              8 Grad

              7 Grad
                       1780   1800   1820     1840   1860    1880      1900        1920   1940      1960     1980   2000       2020

                       Temperaturverlauf ab 1780 in Basel-Binningen. Von 1920 bis 2020 ist die
                       Durchschnittstemperatur von 9.3 auf 12.2, also um 2.9 Grad angestiegen.

schaft darauf reagieren? Möglichkeiten           und Kulturen im künftigen Klima am bes-                               Studie zum
seien Wasserspeicher oder regionale Ver-         ten gedeihen und welche Bewässerungs-                                 Klimawandel
netzungen der Wasserversorgung, so Petra         methoden wasserschonend eingesetzt                                    In der Studie «Hydro-
Schmocker-Fackel.                                werden können. Negativ wirken sich tiefe                              logische Grundlagen
                                                 Pegelstände und hohe Wassertemperatu-                                 zum Klimawandel
Woher das Wasser nehmen?                         ren auch auf die Gewässer aus. Die Folgen                             Hydro-CH2018» des Na-
Normalerweise reicht das Wasser, das vom         sind Belastungen auf das Gewässeröko-                                 tional Centre for Climate
Himmel fällt, für die Landwirtschaft – aus-      system. Zudem können sich viele Tiere                                 Services (NCCS) werden
genommen bei Obst und Gemüse. Bleibt             und Pflanzen nicht ohne Weiteres an die                               die Auswirkungen des
der Regen aus, muss bewässert werden,            erhöhten Temperaturen anpassen.                                       Klimawandels und den
was zu Konflikten führen kann, wie ein           Jan Seibert, Professor am Geographischen                              Einfluss auf unsere Ge-
Blick in den Sommer 2018 zeigt. Wasser           Institut der Universität Zürich, rät, die Zu-                         wässer und die Wasser-
aus Flüssen und Bächen zu nehmen, war            standsentwicklung, das Wasserangebot                                  wirtschaft untersucht.
wegen der gesetzlich festgelegten Rest-          und die Nutzung weiter zu verfolgen und                               Das Projekt zeichnet ein
wassermengen verboten. Wer Hydranten             mittels Digitalisierung und Fernerkundun-                             detailliertes Bild, welche
anzapfte, geriet in Konflikt mit den Trink-      gen die Zuverlässigkeit der Vorhersagen                               Veränderungen wir im
wasserversorgern. Mehrere Kantone haben          zu verbessern. Nicht zuletzt seien ein auf                            Wasserhaushalt unseres
darauf reagiert und Checklisten erarbeitet.      die Trockenheit angepasstes Wasserma-                                 Landes bis Ende dieses
Sie sollen den Wasserversorgern helfen,          nagement und innovative, wassersparende                               Jahrhunderts zu erwar-
bei Trockenheit besser zu reagieren, wenn        Technologien einzuführen.                                             ten haben.
die Landwirtschaft Wasser braucht. Zudem
beschäftigen sich verschiedene regionale
Wasserressourcenplanungen mit dieser
Problematik.

Angepasste Sorten und Kulturen                                                                                             Zum kompletten Artikel:
Die sich abzeichnenden Veränderungen im                                                                                    Studie Hydro-CH2018
Wasserhaushalt der Schweiz wirken sich
auf zahlreiche Bereiche aus. Die Forschung
und die Landwirtschaft werden sich damit
auseinandersetzen müssen, welche Sorten

                                                                 Schweizer Obst
                                                                     3/2021 Juni
                                                                                     19
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                                                                                       • Gute Mischbarkeit und Verträglichkeit
                                                                                       • Wirksam gegen Stress, verbessert
                                                                                         die Qualitätseigenschaften

                                                                                       • Enthält wichtige Spurenelemente

                                                                                              Stähler Suisse SA
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                                                                                                                                                 HIMMLISCH-
                                                              Telefon                   +41 (0)56 677 87 00
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                                                                                                                                                 Steffen-Ris fenaco Genossenschaft, Utzenstorf
                                                                                                                                                 Tel. +41 58 434 17 17 | www.steffen-ris.ch
                                                                                                                     Storopack Schweiz AG        GEISER agro.com AG, Rüdtligen-Alchenflüh
Die Problemlöser in allen Verpackungsfragen                                                                          Industriestrasse 1          Tel. +41 58 252 11 11 | www.geiser-agro.com
                                                                                                                     CH- 5242 Birr

                                                            Der Tobi-Biss                                                                                                                      Mit stabilisierter Kieselsäure
                                                                                                                                                                                               helfen Sie der Pflanze zu
                                                             Für Jung und Alt. Qualität und Biss in den                                                                                        ✔ stärkeren Zellwänden
                                                             Bereichen Kernobst, Beeren und Steinobst.
                                                                                                                                                                                               ✔ erhöhter Widerstandskraft
                                                                                                                                                                                               ✔ gesteigerter Trockenheitstoleranz
                                                                                                                                                                                               ✔ grösserer Wurzelaktivität
                                                                                                                                                 Schützen. Stärken.                            ✔ besserer Lagerfähigkeit der
                                                                                                                                                 SiliFER.                                        Ernteprodukte

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                                                                                                                                                                                                                               chw .l a n d o r
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                                                                                                                                                                                                                         e r S
                                                                                                                                                                                                                     d          ww
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Ausgepresst: Das Interview

«Der Klimawandel hat
Auswirkungen auf die
Wasserverfügbarkeit»
In Trockenperioden steigt der Wasserbedarf
für die Bewässerung. Daher braucht es nebst
der Trinkwasserversorgungsplanung auch eine
Brauchwasserplanung der Kantone, damit mög-
lichst wenig Wasser aus der öffentlichen Trink-
wasserversorgung für andere Zwecke, wie etwa
die Bewässerung, verwendet wird.
 Beatrice Rüttimann
                                                                                        Zur Person
                                                                                        Michael Schärer, Sektionschef Abteilung
                                                                                        Wasser, Bundesamt für Umwelt (Bafu)
Michael Schärer, wird in der Schweiz         Wie sieht die künftige Verteilung aus?
das Wasser knapp?                            Aus den bisherigen Erfahrungen bei
Die Schweiz wird auch in Zukunft grund-      Trockenperioden werden sich für die
sätzlich über grosse Wasserreserven          Trinkwasserversorgung keine gravieren-
verfügen. Der Klimawandel hat jedoch         den Engpässe ergeben, da die öffentliche
deutliche Auswirkungen auf die Verfüg-       Wasserversorgung auf solche Situationen
barkeit. Aufgrund tieferer Grundwasser-      vorbereitet ist und oft vorsorglich be-
stände und verringerter Quellabflüsse ist    stimmte Nutzungen einschränkt. Neben        Bafu in Kürze:
die Wassergewinnung in Trockenzeiten         der Trinkwasserversorgungsplanung
an verschiedenen Orten bereits heute         bedarf es aber auch einer Brauchwasser-             Aufgaben:
zeitweise eingeschränkt. Diese Entwick-      planung der Kantone, damit möglichst                • Langfristige Erhaltung
lung wird weiter zunehmen.                   wenig Wasser aus der öffentlichen Trink-               und nachhaltige Nut-
                                             wasserversorgung für andere Zwecke                     zung der natürlichen
Wie werden der Klimawandel und das           verwendet wird.                                        Ressourcen
Wasserangebot den Obstbau verändern?                                                             • Schutz des Menschen
Während Trockenperioden werden nicht         Wer hat Anrecht auf wie viel Wasser?                   vor übermässiger Be-
beliebig grosse Wassermengen für die         Wer entscheidet über die Verteilung?                   lastung insbesondere
Bewässerung zur Verfügung stehen. Der        Die Wassernutzung ist in kantonaler                    durch Lärm, schädliche
Mehrbedarf an diesem sogenannten             Hoheit. Die Kantone entscheiden, welche                Organismen und Stoffe
Brauchwasser kann nur in geringem Mas-       Gewässer während Trockenperioden                    • Schutz des Menschen
se durch die öffentliche Trinkwasserver-     genutzt werden können. Der Bund                        und erheblicher Sach-
sorgung bereitgestellt werden. Ebenso        empfiehlt den Kantonen dazu ein voraus-                werte vor hydrologi-
kann das Wasser während Trockenperio-        schauendes Wasserressourcenmanage-                     schen und geologischen
den nicht ohne Weiteres direkt aus den       ment.                                                  Gefahren
Gewässern bezogen werden. Das kann
sich auch auf den Obstbau auswirken.         Wo können Zielkonflikte entstehen?                  Direktorin:
Es ist deshalb wichtig, dass der zusätz-     Bekannt sind Konflikte um die Wasser-               Katrin Schneeberger
liche Wasserbedarf für die Bewässerung       nutzung zwischen der Trinkwasserver-
möglichst gering gehalten wird, z.B.         sorgung und landwirtschaftlicher Bewäs-             Anzahl Mitarbeitende:
durch bedarfsorientierte, effizientere Be-   serung oder zwischen Wassernutzung                  Rund 600
wässerung, besseren Wasserrückhalt im        und Schutzaspekten: Wasserlebewesen
Boden oder die Wahl von an Trockenheit       sind auf genügend Wasser in den Ge-                 Budget:
angepassten Sorten.                          wässern angewiesen. In Trockenperioden              1.6 Milliarden
                                             sind sie unter Stress, weshalb aus Ge-
                                             wässern mit Niedrigwasser kein Wasser               Infos unter
                                             abgepumpt werden darf.                              bafu.admin.ch

                                                      22   Schweizer Obst
                                                              3/2021 Juni
Ausgepresst: Das Interview

                                                       Zur Person
                                                       Philippe Monney,
                                                       Agroscope, Conthey

                                                                                           Kosten schnell amortisieren lassen. Dafür

«Zuverlässige und
                                                                                           einen Grenzwert anzugeben, ist schwie-
                                                                                           rig. Wenn das saisonale Defizit jedoch
                                                                                           regelmässig 100-150 mm erreicht, abhän-

günstige Bewässerung»
                                                                                           gig von der Tiefe und der Beschaffenheit
                                                                                           des Bodens, würde ich mir Gedanken
                                                                                           darüber machen. Diese Werte werden im
                                                                                           Wallis und im Genferseegebiet fast jedes
                                                                                           Jahr überschritten, nicht aber in der
Bewässerungssysteme machten in den letzten Jahrzehnten riesige                             Deutschschweiz.
Fortschritte. Vollautomatische Systeme funktionieren und die Kosten
werden in Zukunft sinken.                                                                  Was hat sich auf dem Gebiet der Boden-
                                                                                           sonden verändert?
 Christian Schönbächler                                                                    Viele Produzierende verwenden weiter-
                                                                                           hin Watermark. Die Genauigkeit der
                                                                                           Fühler ist kein relevantes Problem. Eine
                                              Welche Fortschritte wurden in den            Genauigkeit von drei bis fünf Prozent
                                              letzten zehn Jahren in diesem Bereich        reicht aus, um die Bewässerung effizient
                                              erzielt?                                     zu steuern. Ihre Lebensdauer ist aller-
                                              Bei der Datenübertragung 3G und jetzt        dings auf drei bis fünf Jahre begrenzt.
                                              LoRa wurden wichtige Fortschritte er-        Das Prinzip von sechs Sonden pro Obst-
                                              zielt. Sensoren wurden zu vernetzten         anlage (drei im Oberboden und drei im
 Agroscope in Kürze:                          Objekten (Internet of Things) und Daten      Unterboden) bewährt sich seit 30 Jahren.
                                              sind am PC oder Smartphone zugänglich.       Sie berücksichtigen die Heterogenität
           Aufgaben:                          Auch die vollautomatische Bewässerung        des Bodens mit drei Wiederholungen in
           • Forschung und Entwicklung       funktioniert im Allgemeinen sehr gut.        der Kontrollzone. Einige Produzenten
              für die Land- und Ernährungs-   Dazu wird ein Schwellenwert für die          beginnen, sich für kapazitive Sonden zu
              wirtschaft                      Bodenfeuchtigkeit festgelegt und die         interessieren (Aquacheck, Sentek usw.),
           • Politikberatung für Behörden    Bewässerung erfolgt nur, wenn dieser         aber diese sind mit zirka 1200 Euro pro
           • Vollzugsaufgaben im Rahmen      Wert erreicht ist. Gegenwärtig sucht         Stück plus Datenübertragungssystem
              der gesetzlichen Vorgaben       die Forschung nach Lösungen, die auf         noch immer sehr teuer.
                                              den Pflanzenstress fokussieren. Die Be-
           Direktorin:                        wässerung erfolgt nur dann, wenn die         Welche Entwicklungen sind auf dem
           Eva Reinhard                       Pflanze «durstig» ist. Wir testen auf den    Gebiet der Tropfbewässerungssysteme
                                              Versuchsstationen einige neue Technolo-      zu erwarten?
           Anzahl Mitarbeitende:              gien. Allerdings ist der Einsatz noch sehr   Die Zukunft wird einfache, zuverlässige
           1037                               kompliziert und teuer.                       und günstige Systeme mit Sensoren brin-
                                                                                           gen. Einige Unternehmen bieten bereits
           Budget:                            Wann lohnt sich die Installation             Systeme zur Messung des Saftflusses an,
           194 Millionen                      von Bewässerungssystemen?                    die bis vor Kurzem der Forschung vor-
                                              Generell ist die Installation von Bewässe-   behalten waren. Wir arbeiten in der Ent-
           Infos unter                        rungssystemen für junge oder bedachte        wicklung neuer Lösungen mit Schweizer
           www.agroscope.admin.ch             Kulturen angezeigt oder dort, wo sich die    Unternehmen zusammen.

                                                             Schweizer Obst
                                                                3/2021 Juni
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Feldstudie

 Wasser als
 Marktvorteil
  Obschon der Betrieb von Thomas Lehner nicht in einer regenarmen
Region liegt, hat sich der innovative Obstproduzent entschieden, sich mit
  einer eigenen Wasserversorgung einen Marktvorteil zu verschaffen.

                            24   Schweizer Obst
                                    3/2021 Juni
Feldstudie

&   Beatrice Rüttimann

D          er Betrieb von Thomas Lehner in Dänental in
           der Thurgauer Gemeinde Braunau liegt auf
           660 Metern und befindet sich in einer Grenz-
lage, wie der Obst- und Beerenproduzent betont. Mit
Niederschlagsmengen von rund 1200 Litern pro Jahr liegt
die Region knapp im schweizerischen Durchschnitt.

Vor acht Jahren hat Thomas Lehner für seinen Betrieb
einen 2500 m3 grossen Wasserteich errichtet. Vorher war
er von der öffentlichen Wasserversorgung abhängig. Zum
Bau des Teiches zwangen ihn einerseits die Erhöhung der
Wasserpreise sowie der zunehmende Mengenverbrauch
aufgrund der Betriebsvergrösserung. Öfters kamen auch
noch Wetterextreme hinzu, die mehr Wasser – und dies
über eine längere Zeitperiode hinweg – verlangten. Der
Koordinationsaufwand mit der öffentlichen Wasserver-
sorgung machte die Situation zunehmend beschwerli-
cher. «Bei grossem Wasserbezug mussten wir uns vorab
jeweils mit der Gemeinde absprechen und dabei auf die
Ansprüche der restlichen Bevölkerung Rücksicht neh-
men», erklärt der 44-jährige Obstproduzent. Heute nutzt
die Gemeinde den Wasserteich von Lehner als Puffer und
kann, falls nötig, Spitzenbezüge eines benachbarten Ge-
müseproduzenten abfedern.

Zum richtigen Zeitpunkt wässern ist zentral
Zwei eigene kleine Quellen, welche konstante Mengen an
Wasser liefern, speisen den Wasserteich. Das war auch im
Jahr 2018 der Fall, als im Thurgau
extreme Trockenheit herrschte.
Mit einer eigenen Wasserversor-
                                      «Ziel muss sein, dass wir noch präziser Wasser oder
gung sieht er sich klar im Vorteil. Pflanzenschutzmittel einsetzen können. Selbstver-
Mit dem vollen Wasserspeicher im ständlich spielt der Faktor Mensch dabei immer noch
Frühling wässert Lehner bereits die eine wichtige Rolle.»
blühenden Kirschbäume. «Wenn
die Bäume während der Blütezeit
genug Wasser erhalten, ist der Nektar für die Bienen be- der Sensortechnik. Die Bodensensoren liefern ihm die
sonders attraktiv, was sich wiederum auf die Befruchtung gewünschten Daten vom Boden und ein weiterer Sensor
auswirkt. Zum richtigen Zeitpunkt wässern zu können, ist aus der Luft. Vorerst überwacht er seine insgesamt sechs
absolut zentral und für mich ein klarer Marktvorteil, den Parzellen mit diesen zwei Parametern. Weitere könnten
ich nützen will.» Das eigene Wasser koste ihn ebenfalls, folgen (siehe Kasten Seite 27). Da steht er erst am Anfang
aber wenn er bei jedem Bezug vom öffentlichen Netz auf und da gilt es jetzt erst mal die Daten zu erfassen, aus-
die Wasseruhr schielen müsse, überwiegen die Vorteile zuwerten und die entsprechenden Massnahmen umzu-
der eigenen Wasserversorgung ganz klar.                    setzen. «Ziel muss sein, dass wir noch präziser Wasser
                                                           oder Pflanzenschutzmittel einsetzen können.» Selbstver-
Sensoren liefern Daten                                     ständlich spiele der Faktor Mensch dabei immer noch eine
Wer Thomas Lehner kennt, weiss, dass er für Innovatio- wichtige Rolle. Lehner sieht sich in einem steten Lernpro-
nen und technische Entwicklung offen ist. «Im Moment zess. «In der Technik sehe ich viel Potenzial, allem voran
entwickeln sich die technischen Möglichkeiten rasant. Es bei Drohnen, Sensoren, Robotern und Daten. Diese Tools
gibt bereits verschiedenste Sensoren in allen Preislagen.» können helfen, das Wassermanagement, aber auch den
Er nutzt diese Technik, um seinen Tagesablauf zu verein- gesamten Pflanzenschutz noch weiter voranzutreiben.
fachen und zu optimieren. Seit einem Jahr arbeitet er mit

                                                   Schweizer Obst
                                                      3/2021 Juni
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Feldstudie

                                                                                                             Thomas Lehner

                                                                                                                      Ort:
                                                                                                                      Braunau TG

                                                                                                                      Obstsorten:
                                                                                                                      Kirschen, Zwetschgen,
                                                                                                                      Heidelbeeren, Him-
                                                                                                                      beeren, Erdbeeren,
                                                                                                                      Rhabarber, Mostobst,
                                                                                                                      Holunderblüten

                                                                                                                      Grösse:
                                                                                                                      35 Hektaren, davon
                                                                                                                      ½ Spezialkulturen

                                                                                                                      Mitarbeitende:
                                                                                                                      3–25

                                                                                                                      Weiteres:
                                                                                                                      Aubrac-Mutterkühe
                                                                                                                      z.T. Direktvermarktung

                                                                                              für solche Massnahmen. Als Folge der
                                                                                              Trockenheit im Jahr 2018 und der immer
                                                                                              stärker auftretenden Trockenheitsperioden
                                                                                              haben die Verantwortlichen im Kanton den
                                                                                              Nutzen solcher Massnahmen erkannt.

                                                                                              Bezüge ab den Trinkwasserversorgungs-
                                                                                              netzen für die landwirtschaftlichen
Thomas Lehner                                                                                 Bewässerungen, auf der anderen Seite

«Längerfristig kommen
                                                                                              Trinkwasser als Nahrungsmittel. Wo sehen
                                                                                              Sie Konflikte?

Betriebe nicht darum herum»
                                                                                              Die Wasserversorger sind verpflichtet, die
                                                                                              Bezüger in ihrem Einzugsgebiet zu beliefern.
                                                                                              Die Gewichtung aller Ansprüche wird
                                                                                              herausfordernd und bei Wasserengpässen
Künftig werden wir im Sommer weniger          bestehenden Zuleitungen durch grössere          können da schon Konflikte zwischen den
Regen haben. Weiter fortsetzen dürfte sich    Leitungen, um die Kapazitäten erhöhen zu        Privatbezügern und der Landwirtschaft
die Zunahme von Starkniederschlägen. Wie      können.                                         entstehen. Für die Verantwortlichen ist es
gehen Sie damit um?                                                                           oftmals einfacher, einen Grossbezüger ein-
Im Speziellen haben die Extremereignisse      Zahlen sich die Investitionen aus?              zuschränken als Hunderte von Privaten.
wie Hagel, Hitze und starke Niederschläge     Vor acht Jahren kosteten mich die 2500 m3
zugenommen. Wir versuchen uns darauf          mit der Grundausstattung rund 50 000            Braucht es künftig Kontingente für den
einzustellen, indem wir Witterungsschutz      Franken. Ein Teich ist eine langfristige In-    Wasserbezug zwischen der Landwirtschaft
für die Kulturen gegen die Extremereignisse   vestition. Kurzfristig kann das nicht mit den   und der privaten Bevölkerung?
einsetzen. Zudem speichern wir Wasser.        Produkten erwirtschaftet werden. Langfris-      Ich denke schon. Der Kanton Thurgau ist
                                              tig kommen mittlere bis grössere Betriebe       aktuell daran, einen kantonalen Brauch-
Sie haben vor acht Jahren einen Teich         nicht darum herum, in ein solches System        wasserversorgungsplan zu entwickeln.
erstellt. Wie sind Ihre Erfahrungen?          zu investieren.                                 Dieser soll die Brauchwasserbeschaffung,
Sehr positiv, ich habe es keinen Moment                                                       -förderung, -speicherung und -verteilung für
bereut. Im Nachhinein würde ich den Teich-    Unterstützt die aktuelle Gesetzgebung,          den zukünftigen Bedarf der Landwirtschaft,
inhalt grösser bemessen, so im Umfang von     sprich das Raumplanungsgesetz, diese            des Gewerbes, der Industrie sowie der Be-
mit 3500 bis 4000 m3. Durch den erhöhten      baulichen Massnahmen?                           völkerung in Normaljahren, aber auch in kli-
Bedarf aufgrund mehr Fläche stossen wir       Ich kann nur für den Kanton Thurgau             matischen Extremjahren sicherstellen und
zunehmend mit den Zuleitungen an Kapazi-      sprechen, da die Gesetzgebungen kantonal        die Bewirtschaftung der Wasserressourcen
tätsengpässe. Laufend ersetzen wir die        geregelt sind. Der Kanton Thurgau ist offen     ermöglichen.

                                                        26    Schweizer Obst
                                                                 3/2021 Juni
Feldstudie

Kombination aus Sensoren
                                     1. F
                                         erngesteuerte Bodensensoren überwa-
                                        chen den volumetrischen Wassergehalt,
                                        die elektrische Leitfähigkeit, die Bodentem-
                                        peratur und den Salzgehalt.

                                     2. Genaue Meteordaten direkt von den
1                                        Feldern und eine pünktliche Benachrich-
                                         tigung über mögliche Risiken, wie z.B.
                                         Frost, reduzieren das Schadensrisiko. Die
                                         daraus resultierenden Daten helfen auch,
                                         Entscheidungen über die Anwendung von
                                         Pflanzenschutzmitteln zu treffen.

                                     3. L
                                         uftsensoren messen die Lufttemperatur,
                                        den Druck und die Luftfeuchtigkeit. Regen-
                                        sensoren messen das Niederschlagsvolu-
                                        men und die Fernblattsensoren messen
2          3                            jeden Wassertropfen.

               Schweizer Obst
                  3/2021 Juni
                                27
Feldstudie

                                                                                                      Rund 150 Millionen Liter Getränke finden jährlich ihren
                                                                                                      Weg von einem der drei Ramseier-Produktionswerke in
                                                                                                      Sursee LU, Hochdorf LU und Elm GL oder den Moste-
                                                                                                      reien in Sursee und Oberaach TG in die Schweizer Ver-
                                                                                                      kaufsregale. «Das bedeutet natürlich auch, dass wir eine
                                                                                                      grosse Menge an Wasser benötigen», erklärt Christoph
                                                                                                      Suter, Leiter Technologie bei Ramseier Suisse AG.
                                                                                                      «Wir gehen deshalb sorgsam mit Wasser um und
                                                                                                      reduzieren die Verbrauchsmengen laufend. Und wir
                                                                                                      machen gute Fortschritte.» Die Investition in effizien-
                                                                                                      tere Nachfolgemodelle für alte Produktionsanlagen ist
                                                                                                      dabei ein zentrales Element. Ein Beispiel dafür ist die
                                                                                                      neue Flaschenwaschmaschine für Mehrwegflaschen aus
Mittels Wasserdüsen werden die Äpfel abgespült, bevor sie in einer Mühle zur Maisch zerkleinert
und zum Pressprozess geführt werden.                                                                  der Gastronomie am Standort Sursee. «Mit der neuen
                                                                                                      Flaschenwaschmaschine und dank weiterentwickelter

Das Wasser wird
                                                                                                      Technologie konnten wir den Wasserverbrauch in
                                                                                                      diesem Prozess um 50 Prozent senken», sagt Christoph
                                                                                                      Suter.

voll ausgeschöpft
Millionen Liter Obstgetränke verlassen jährlich die Hallen                                             Weitere Infos:
von Ramseier Suisse AG. Essenziell für die Verarbeitung des                                            wird-das-wasser-voll-ausgeschoepft
Obstes zu den beliebten Getränken: Wasser. Das flüssige Ele-
ment wird bei Ramseier Suisse AG vielfältig und mehrfach
genutzt.

Ertragsoptimierung
durch Messung der
Bodenfeuchte
Die Beregnung oder Bewässerung von Obstkulturen ist eine kompli-
zierte Angelegenheit, da man im Boden nicht einfach nachsehen kann,
wie das Wasser in der Obstanlage verteilt ist. Trockenheitsschäden
müssen aber vermieden werden. Hinzu kommt, dass Anlagen Unter-
schiede bei Bodenauf bau, Wurzeltiefe, natürlicher Entwässerungsfä-
higkeit und Pflanzenverdunstung aufweisen. IrriWatch aus Wage­ningen
in den Niederlanden hat nun eine neue Methode zur Bestimmung der
Bodenfeuchte entwickelt.

Die Pflanzentemperatur wird jeden Tag von Satelliten gemessen und                                     Die Wassermenge im Boden wird anhand der von einem Satelliten gemessenen
                                                                                                      Pflanzentemperatur berechnet.
über Rechenmodelle unter anderem in die integrierte Bodenfeuchte
des Wurzelbereichs umgewandelt. In Kombination mit einer Wetter-
vorhersage wird daraus eine Bewässerungsempfehlung für den nächs-
ten Tag abgeleitet.
                                                                                                                                                             Weitere Infos:
Der vollständige Beitrag stammt aus dem European Fruit Magazine                                                                               members.swissfruit.ch/node/8998
(4-2021). Die Autoren sind Sam Bastiaanssen, IrriWatch, Holland, und
Johan de Heus, Student der HAS Den Bosch, Holland.

                                                                            28      Schweizer Obst
                                                                                        3/2021 Juni
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