Vorteil Wasser - Schweizer Obstverband
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3/2021 Juni | 89. Jahrgang Fachmagazin des Schweizer Obstverbandes in Zug Innovation Vorteil Wasser Absatzförderung Das Kompetenznetzwerk ist Die neue Werbekampagne für in den Startlöchern. Obstproduzent Thomas Lehner aus Braunau, TG. Früchte und Apfelsaft. Seite 12 Dossier Seite 24 Seite 32
DER BEWÄSSERUNGSPROFI Bewässerungssysteme » vom Wasserspeicher Witterungsschutz bis zum Tropf « Rinnen- Substratkulturen Obst- Beerenbaubedarf Frostschutz Weitere Informationen auf: „wal diss wiss .ch“ Waldis Swiss AG • Kreuzlingerstrasse 83 • CH-8590 Romanshorn • T +41(0)71 463 44 14 • info@waldisswiss.ch • www.waldisswiss.ch
Inhalt Beatrice Rüttimann Redaktionsleitung «Schweizer Obst» Das steckt drin: Liebe Leserin, lieber Leser Die emotionalen Diskussionen zum Thema Wasser zeigen deutlich auf, Querbeet wie bedeutend das Elixier des Lebens 4 Bioaktive Papierbeschichtung ist. Auch für die landwirtschaft- liche Produktion bildet Wasser die Eingemachtes Grundlage. Die höchsten Nieder- 5 Über nachhaltige Entwicklung schlagsmengen Europas fallen bei uns, daher wird die Schweiz gerne als Region «Wasserschloss Europas» bezeichnet. 8 Nationaler Tag der offenen 8 Der Klimawandel wird sich auch Obst- und Gemüsegärten bei uns auf die Wasserverfügbarkeit auswirken. Neben der anhaltenden Innovation Hitze wird der Sommer 2018 auch 12 Kompetenznetzwerk durch die ungewöhnliche Trocken- in den Startlöchern heit in Erinnerung bleiben. Probleme bei der Bewässerung der Kulturen, Damals & heute ausgetrocknete Bäche, rekordwarme 16 Kirschenernte 16 Gewässer waren die Folgen. Müssen wir uns künftig auf solche Sommer einstellen? Wird in unserem Land Dossier: Wasser demnächst das Wasser knapp? Ganz so düster sind die Aussichten nicht, Marktanalyse wie Sie bei der Lektüre des Themen- 18 Wie geht der Obstbau mit dossiers «Wassermanagement im der Klimaerwärmung um? Obstbau» erfahren. Das künftige Wasserangebot muss Ausgepresst sehr differenziert beleuchtet werden: 22 Wasserverfügbarkeit Ja, es wird künftig häufiger zu ge- in der Schweiz wissen Zeiten und an bestimmten Orten Wasserknappheit geben. Aber: 23 Zuverlässige und günstige Die Schweiz wird auch künftig nicht Bewässerungssysteme generell unter Wasserarmut leiden. Dennoch müssen wir uns heute Feldstudie Gedanken darüber machen, wie 24 Wasser als Marktvorteil wir in Zukunft mit Engpässen und 24 Konflikten um die Ressource Wasser Handfestes umgehen, und uns die Frage stellen, 29 Tipps, um Wasserknappheit wer wie viel Anrecht auf Wasser hat. zu verhindern Behind the Scenes UF EM SOV «aktiv» CHUCHITISCH STÖND NO 31 Zahlen & Fakten SCHWIIZER CHRIESI 32 Neue Werbekampagne 35 Agenda 32 swissfruit.ch s’Beschte für din Gnuss 38 Kommentar 39 Personelles Wir gratulieren Christian Schön- bächler, Leitung Marketing/Kommu- nikation, und seiner Partnerin ganz Coverbild: herzlich zur Geburt von Charlie Reto Zwei Quellen speisen den betriebseige- Folgen Sie uns auch auf: und wünschen ihnen eine wunder- nen Wasserteich von Thomas Lehner. Sie liefern auch in trockenen Jahren Wasser. bare Zeit mit viel Freude und schönen Momenten mit ihrer kleinen Familie. Schweizer Obst 3/2021 Juni 3
Querbeet Bioaktive Papier- beschichtung Von Jahr zu Jahr steigt die Menge an Aufbereitung Plastikabfall. Dazu tragen auch die Kunst- Tobi Seeobst baut neues Beeren stoffverpackungen der Lebensmittel bei. Forschende der Fraunhofer-Gesellschaft zentrum in Egnach haben im Projekt «BioActiveMaterials» eine umweltfreundliche Beschichtung für Papier- verpackungen entwickelt. Damit wird nicht Der Schweizer Obstvermarkter Tobi Seeobst baut in Egnach ein nagelneues Kompe- nur Kunststoff eingespart, die Beschichtung tenzzentrum für die Aufbereitung von Beeren- und Kernobst. Auf welche Erfolgsfak- aus pflanzenbasierten Proteinen und toren Tobi geachtet hat und welche Knackpunkte es während der Bauphase zu lösen Wachsen verlängert auch die Haltbarkeit der gab, verrät Guido Brägger im Interview. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung und leitet Lebensmittel. Nach der Nutzung wird die die Betriebe. Verpackung in der Altpapiertonne entsorgt. Die im Rahmen des Projekts «BioActiveMa- Das Interview: terials» entwickelten beschichteten Papiere neubau-beerenzentrum-egnach stellen eine Alternative zu derzeitigen Verpackungen für Lebensmittel aller Art dar, egal ob Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch, Käse oder auch Süsswaren. Die Ver- braucherin oder der Verbraucher können die papierverpackten Lebensmittel genauso lagern und handhaben wie die mit Kunst- stoff verpackten. «Unsere papierbasierten Verpackungen sind auch für Lebensmittel geeignet, die gekühlt werden müssen, beispielsweise Fleisch. Hierbei bleibt die Schutzfunktion vor Sauerstoff erhalten», ergänzt Dr. Michaela Müller. Sogar Tiefkühl- kost lässt sich darin verpacken. «Nach der Nutzung wandert die Verpackung in die Alt- Roboter papiertonne, die Beschichtung ist biologisch Apfelernte mit dem Pflückroboter – abbaubar und stört das Papierrecycling nicht», sagt Dr. Cornelia Stramm, Abteilungs- die Zukunft schon heute? leiterin am Fraunhofer IVV. Apfelernte wie am Fliessband, rund um die Uhr und völlig ohne Pflücker. Die Ver- schmelzung von Bildverarbeitungssystemen, Maschinenlernen und Robotik – in Form von Ernterobotern – nimmt rasant an Fahrt auf und steht nach entscheidenden Durchbrüchen schon bald vor der Einführung in die Apfelanlagen. Wo stehen die Entwicklungen und wann rollen die ersten Ernteroboter auch hierzulande durch die Obstanlagen? Dazu soll dieser Artikel mit Fragen, Antworten und Impulsen beitragen. So viel sei vorweg verraten: Wissenschaft und Forschung haben geliefert! Autoren Björn Schmitz und Dr. Ines Hanrahn Weitere Infos: Erstveröffentlichung «Obstbau» 4/2021 Bioaktive Papierbeschichtung Weitere Infos: members.swissfruit.ch 4 Schweizer Obst 3/2021 Juni
Eingemachtes: Politik-Kommentar Jimmy Mariéthoz Direktor SOV Über nachhaltige Entwicklung Die extremen Agrar-Initiativen waren nur ein Vorgeschmack: Der Ruf nach einem noch nachhaltigeren Obstbau wird nicht verstummen. Bewegt sich die Branche nicht selbst, wird sie bewegt. Mit der nationalen Branchenlösung «Nachhaltigkeit Früchte» wollen wir uns proaktiv für die Zukunft rüsten. Dabei betonen wir, dass sich nachhaltige Entwicklung nicht nur auf die Ökologie beziehen darf. D er Abstimmungskampf zu den Agrar-Initiativen hat eindrücklich vor Augen geführt, dass weite Teile der Gesellschaft eine Reduktion oder gar Was ist nachhaltig? Das Konzept der Nachhaltigkeit ist über 300-jährig und wur- de von der Forstwirtschaft geprägt. Nachhaltig ist, was den einen Totalverzicht von Pflanzenschutzmitteln fordern. Mit Bedürfnissen der Menschen von heute entspricht, aber auch der Umsetzung des neuen Pestizidgesetzes (Umsetzung der Möglichkeiten offenlässt für künftige Generationen. Auch in parlamentarischen Initiative 19.475) ist der Weg vorgespurt. Zukunft sollen Menschen in der Lage sein, ihre Bedürfnisse Gleichzeitig drängt auch der Handel mit zu befriedigen. Nachhaltigkeit umfasst eigenen Programmen auf eine ökologische «Nachhaltigkeit um- demnach die drei Säulen Ökonomie, Öko- Reform im Obstbau. Der Weg ist klar: Der fasst die drei Säulen logie und Soziales. Das gilt auch für den Obstbau wird und muss sich in den kom- Obstbau. Zum einen müssen unsere Um- Ökonomie, Ökologie menden Jahren massiv verändern. weltemissionen bei der Produktion auf ein und Soziales.» Minimum gesenkt werden. Das erfordert Es geht um mehr als Ökologie Massnahmen in den Bereichen Pflanzen- Mit der Branchenlösung «Nachhaltigkeit Früchte» arbeiten schutz, Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität, Wasser und Klima. wir mit unseren Handelspartnern an der Zukunft des heimi- Damit ist es aber nicht getan. schen Obst- und Beerenanbaus. Die teilnehmenden Parteien haben sich geeinigt, gemeinsam an einer nationalen Bran- Wir brauchen gute Arbeitskräfte und Betriebe chenlösung zu arbeiten, um die Schweizer Obstproduktion Um die einheimische Produktion auch in Zukunft zu ge- noch nachhaltiger zu gestalten. In den ersten Gesprächen währleisten, müssen die Rahmenbedingungen stimmen, hat sich gezeigt, dass die Auslegung von Nachhaltigkeit muss also auch die Nachhaltigkeit im Bereich der Ökonomie einen gewaltigen Interpretationsspielraum zulässt. Während und des Sozialen gewährleistet sein. Der Zollschutz ist für der Handel auf eine ökologische Entwicklung fokussiert, be- den SOV indiskutabel. Die Arbeitsbedingungen müssen tonen wir als Vertreter der Produktion auch die Aspekte der attraktiver werden, damit wir auch unser Nachwuchs- Wirtschaftlichkeit und des Sozialen. Für uns sind alle drei problem lösen können und die notwendigen Fachkräfte Säulen der Nachhaltigkeit wichtig. Dies aus guten Gründen. zur Verfügung stehen. Denn die Produktion von qualitativ hochwertigen Früchten erfordert ein hohes Wissen und Schweizer Obst 3/2021 Juni 5
Eingemachtes: Politik-Kommentar Ökonomie Ökologie Soziales Nachhaltigkeit ein noch grösseres Engagement. Wir brauchen talentierte Wie geht es weiter? Nachwuchskräfte und motivierte Betriebsleiter, die für ihren Die paritätisch zusammengesetzte Arbeitsgruppe «Nachhal- überdurchschnittlichen Einsatz und ihr unternehmerisches tigkeit Früchte» wird in den kommenden Monaten ein Pro- Risiko belohnt werden. Damit sie wissen, dass sie die Früch- gramm zusammenstellen, das wir voraussichtlich im Spät- te ihrer Arbeit einst ernten können, und zwar nicht zum sommer bei den Regionen in die Vernehmlassung geben. Nullkostentarif. Ziel ist es, Ende Jahr einen Schritt weitergekommen zu sein und gemeinsame Lösungen für die Zukunft entwickelt zu Was ist ein fairer Preis? haben. Damit schaffen wir Planungssicherheit, reduzieren Die Früchte der Zukunft erfordern einen fairen Preis. Wir den Druck auf die Branche und verhindern Einzelgänge ein- alle wissen, dass es Nachhaltigkeit nicht zum Nulltarif gibt zelner Akteure, die dem gemeinsamen Ziel schaden. Damit und der Apfel im Obstbau bereits ausgepresst ist. Konkret diese hehren Ziele erreicht werden, braucht es eine geeinte heisst das: Ein Herbizidverzicht ist mit erheblich höherem Branche, welche das nationale Nachhaltigkeitsprogramm Aufwand verbunden und kostet. Die Low-Input-Strategie mit unterstützt und gemeinsam umsetzt. höheren Ernte- oder Lagerausfällen kostet. Die Produktions- systembeiträge durch den Bund vermögen, wenn überhaupt, Ich zähle dabei auf Sie. höchstens einen kleinen Teil der Mehrkosten abzudecken. Ohne eine Bewegung und einen Willen zu fairen Preisen sei- tens unserer Handelspartner und der Konsumierenden geht es aber nicht. Dabei sind kreative Lösungen gefragt: lang- fristige Abnahmeverträge für robuste Sorten, Priorisierung von Schweizer Früchten am Point of Sale, um die Menge anzukurbeln, aber auch höhere Preise für Früchte, die noch nachhaltiger produziert werden. Argumente dafür haben wir genug: Schweizer Früchte sind qualitativ hochwertig, geniessen in der Schweizer Bevölkerung einen hervorragen- den Ruf und tragen zur Erfüllung der Klimaziele bei. 6 Schweizer Obst 3/2021 Juni
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Region Das grüne Brett In dieser Rubrik möchten wir die Gelegenheit zum Austausch mit Ihnen nutzen. Der Platz steht den regionalen Fachorganisationen, aber auch Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, zur Verfügung. Schreiben Sie direkt dem Redaktionsteam: beatrice.ruettimann@swissfruit.ch üsegärten st- und Gem ack n Ob m ne h e c Tag der off m i t G e s «Wir wollen ro d u kten c he n P und ehrli begeistern» gerhof in Märstetten TG wParubleiiknuermdes-r d gsschutz un n Witterun hädlinge. rte über de kas Mau rer informie igen Netzen gegen Sc Lu asch z von feinm den Einsat m Pil für diesen Wieland vo stschweiz Die Familie B et rieb in der O e de n teilnehmen her der Tage ss . n fo lg te n viele Besuc ereinspa- anla ndem Sonn enschei inladung «H Bei strahle lp ress e pu blizierten E . Der B etri ebsleiter vo r au ch in der Loka n Fa m ilie Wieland» är te n den zu en vo ihm erkl Beerengart ollegen von An sieben Posten er- ziert in den ie Ber uf sk ieland sow oduktion. d Informat ionen. Thomas W e Beerenpr gr up pe n die modern lle vo n E in drücken un ut z un d dem Klein uc her eine Fü itterungssch die B es n vo n W sc h es sig- wartete den Nutze gen die Kir ka s M au rer erklärte N et ze al s Schutz ge d rich te te das Lu feinmasch igen station un Einsatz der Beerendegu eerenarten n a W ie land lud zur h lrei ch en weiteren B mit ei- ti fliege. Bet er auf die za b. «Es gibt den Versuch en m er k der Besuch ilien be tr ie ch e n ac h Viel- Aug au f dem Fam ar om a. Die Su su ch e ee re n B ee ren und -ver e mit Waldb ht bei den er n eu en Erdbeersort m en h ör t bei uns nic re n W ie lands n d Aro produzie chmack un nd. Seit 2018 ine Frucht- falt bei Ges e B ettina Wiela e ihre Glacées. Das re auf», info rm ie rt n en n en si M ar ke nzeichen. ur ga ue r Perlen»: So ta te n ge lten als ihr «T h hen Zu hwander die natürlic Isabelle Sc aroma und nd. trieb Wiela ln auf dem Be von Infotafe Impression n die degustierte vor. Gerne und Sortenversuche den Betrieb land stellte Bettina Wie die ersten Er dbeeren. ch er auch Besu gen rausforderun hilderte u. a. die He denberg sc Carole Wer Nü tzlingseinsatzes. des 8 Schweizer Obst 3/2021 Juni
Region Region Osts chweiz k t A q u a S a n in der proje Ressourcen te tappe s te n P ro j e k h es, näc Gesamtber icht: rojektes ist t AquaS an . Ziel des P ken nen Arenenberg Ressourcen projek ser zu er eilung BBZ t in Gewäs das sind Medienmitt n Thurgau ndwirtschaf Inzwischen t im Kanto l aus der La terbinden. Seit 20 19 lä uf zensc h ut zm itte m en zu un hutzmittel e von Pflan en Massnah insichtlich Pflanzensc Eintragsweg Sc h ri tt m it geeignet em at ik h tige E rkenntnisse d in ei n em zweiten be , w elch e die Probl m P ro je kt team wich or tlichen über ie un d 50 Te iln ehmerbetr d ge m ei nsam mit de rm ie rt en die Verantw ehen nicht es run gehen un April info tze. Sie st rn aktiv an z von Ende d Befüllplä imiert in Gewässe de r M ed ienkonferen fa d sin d Wasch- un llen m üssen min be iten . A n pt ein tr ag sp R is ikoq ue gi lt der erar . «Hau z. Diese eite Fokus rkenntnisse mit dem Kulturschut gau. Der zw auf den die ersten E an g am t T h ur es w erde n re kt im Zu sammenh iter La ndw irtschafts dies es E intragsweg de s P SM-Ein- di n », so U eli Bleiker, Le m en zu r Reduktion ff e un d di e Reduktion ulturrisiko werde Massn ah Wirksto öheres K mung. Erste sikoreicher wusst ein h und Abschwem et. D ie Su bstitution ri w erde n dadurch be sw ei se mit Netzen eb en ge test trie be n . E s z, be is pi el Bet ri voran ge ultursch ut den weiter ungen an K Isabelle Sc hwander satzes wer ch n isch e Anforder te und erhöhte , in Kauf genommen. ern Foliendäch Baselland Obstbauern setz en auf Innovation Am Techniktag 20 21 des Baselbieter Spezialkulturen Eb Obstverbands un enrain wurden Ge d Ressorts präsentiert, welch räte und Maschin e auf innovative un en die Wirtschaftlich d umweltschonen keit der Baselbiete de Art Die mit der Unter r Obstproduktion stützung des kant sichern. «Baselbieter Spez onalen Förderprog ialkulturen» ange ramms den in Betrieb vo schafften acht Ge rgeführt und die räte wur- Berufskolleginnen Besitzer informier und -kollegen üb ten ihre Erfahrungen. So er ihre damit gem ermöglicht beisp achten eine bodenschon ielsweise das Güttler- ende Einsaat zur Sägerät dicht bewachsene Erhaltung von tra n Fahrgassen. Ein gfähigen dünngerät nimmt ne uartiges Stangen den Zwetschgenp -Aus- der Handausdünnu roduzenten den Gr ng ab und durch ossteil Humus-Spezial-M das Mähen mit de ulchgerät bleibt ein m Mitte der Fahrgass Blühstreifen in de e für die Nützling r programm können e stehen. Dank de für rund acht Prax m Förder- gestellten Testgerä isb etriebe auch die vo te für eine innovati r- Bewässerung verbi ve, ressourcensch lligt zur Verfügung onende gestellt werden. Helena Römer, Dr. Franco Weibel Testsägerät zur bodenschonenden bewachsenen Fah Einsaat und zur rgassen. Erhaltung von tragfähigen dicht Schweizer Obst 3/2021 Juni 9
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Innovation Kompetenznetzwerk Obst und Beeren nimmt Gestalt an Das neue Kompetenznetzwerk Obst und Beeren will helfen, den Obst- und Beerenanbau weiterzuentwickeln und zu optimieren. Damit soll es einen wertvollen Beitrag zur Förderung einer wertschöpfungsintensiven, wirtschaftlichen, umweltschonenden und qualitativ hochwertigen Obst- und Beerenproduktion in der Schweiz leisten. D ie Schweizer Obst- und Beerenbranche ist auf eine innovative, praxisorientierte rung stellen die Produktion vor ständig neue Herausforderungen. Die Entwicklung von alternativen Pflanzenschutzstrategien und national ausgerichtete Forschung an- und die Züchtung robuster Sorten werden gewiesen. Die Konsumierenden erwarten von zentraler Bedeutung. Um diese viel- optisch und geschmacklich einwandfreie fältigen Herausforderungen zu meistern, Früchte, die unter hohen ökologischen müssen alle wichtigen Stakeholder im Edi Holliger Standards produziert werden. Klimati- Obst- und Beerenbau am selben Strick in Leitung Innovation/ sche Veränderungen und der zunehmende dieselbe Richtung ziehen. Um diese Arbei- Entwicklung, SOV und schnell wechselnde Schädlings- und ten zu koordinieren, haben wir das Kom- Krankheitsdruck als Folge der Globalisie- petenznetzwerk Obst und Beeren (KOB) 12 Schweizer Obst 3/2021 Juni
Innovation gegründet, das vom Schweizer Obstver- durch die Träger bestätigt. Der Präsident band (SOV) und von Agroscope getragen des Steuerungsausschusses wird vonseiten wird. des SOV gestellt, und zwar in der Person von Ernst Lüthi. Sitz und Administration Auf langfristigen Zeithorizont des Steuerungsausschusses sind bei der ausgelegt Geschäftsstelle des SOV. Das KOB ist auf einen mittel- bis langfris- tigen Zeithorizont ausgelegt. Auf bau und Koordinationsstelle beim SOV Etablierung des Netzwerks sollen in der Die beim SOV angesiedelte Koordinations- Periode 2021 bis 2025 erfolgen. Der SOV stelle wirkt als Drehscheibe zwischen For- stellt die Koordination der Netzwerkak- schung, Bildung und Beratung sowie Pra- tivitäten aller Partner sicher und arbeitet aktiv im Netzwerk mit. Agroscope stellt die praxisorientierte Forschung sicher. Strategische Partner des KOB Als Partner des KOB sind grundsätzlich alle Stossrichtungen: Akteure und Institutionen angesprochen, die sich für einen nachhaltigen und zu- kunftsorientierten Obst- und Beerenbau in der Schweiz einsetzen. Die Partner sollen aktiv in das Netzwerk eingebunden werden Optimierung und Unterstützung einer zu- und sollen sich neben den eigenen Aktivi- kunftsgerichteten, wirkungsorientierten, täten in den vom Netzwerk entwickelten effizienten und praxisnahen Forschung für Projekten und Aktivitäten engagieren. Eine den Schweizer Obst- und Beerenbau. komplementäre Arbeit an gemeinsamen Versuchen ist sehr erwünscht, damit die Ressourcen bestmöglich eingesetzt wer- den. Die Anzahl der Partner ist grundsätz- lich nicht begrenzt. Förderung der Koordination und Vernetzung Breit abgestützter Steuerungs der Aktivitäten aller relevanten Akteure in ausschuss Forschung und Entwicklung, Bildung und Die Organisation des Netzwerks beinhaltet Beratung zugunsten des Obst- und Beeren- den Steuerungsausschuss «Kompetenz- baus. netzwerk Obst und Beeren». Mitglie- der des paritätisch zusammengesetzten Steuerungsausschusses sind zwei Vertre- ter des SOV, Ernst Lüthi, Präsident Forum Kern- und Steinobst, Matthias Müller, Präsident Forum Beeren, zwei Vertreter Stärkung des Wissensaustauschs und der von Beratung/Bildungsstellen, Franco Durchlässigkeit der Forschung. Weibel für den Obstbau und Max Kopp für den Beerenbau, und zwei Vertreter von Agroscope, Manuel Boss, Leiter Kom- petenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte, und Christoph Carlen, Leiter strategischer Forschungsbereich Pro- Verstärkung der Kommunikation zwischen duktionssysteme Pflanzen. Die Mitglieder Forschung und Entwicklung, Praxis sowie werden durch die jeweiligen Institutionen, Bildung und Beratung. welche sie vertreten, vorgeschlagen und Schweizer Obst 3/2021 Juni 13
Innovation «Die Schweizer Obst- und Beeren- branche ist auf eine innovative, praxis- orientierte und national ausgerichtete Forschung angewiesen.» Steuerungs- ausschuss Koordina- tionsstelle FuturLab xis. Die Koordinationsstelle bildet damit auch die Schnittstelle zwischen den Foren Projekt A Kern- und Steinobst sowie Beeren und den Projekt B Leistungserbringern, welche die jeweili- Aktivität C gen Projekte bzw. Aktivitäten planen und umsetzen. Mit dem Ziel der Koordination nationaler Anliegen und Aktivitäten nimmt Aufbau und Bereiche des KOB. sie bedarfsgerecht Einsitz in weiteren Gre- mien. Im Gegensatz zu den bestehenden Foren fokussieren die Aktivitäten im KOB auf mittel- und langfristige Herausforde- rungen des Obst- und Beerenbaus. Damit der Austausch und die Synergienutzung Ausgangspunkt für Aktivitäten ist der Rahmenvertrag regelt beider Plattformen optimal gewährleistet Blick in die Zukunft, mit den zu erwar- Zusammenarbeit sind, sind das Sekretariat der Foren und tenden grossen Herausforderungen und Als Grundlage für die die Koordinationsstelle aufeinander ab- Bedürfnissen der Produktion, aber auch Aktivitäten des Kompe- gestimmt; diese beiden Funktionen werden der Erwartung der Gesellschaft und der tenznetzwerks Obst und durch Edi Holliger wahrgenommen. Konsumierenden. Ein Projekt mit einem Beeren schliessen die Träger längerfristigen Horizont könnte beispiels- des Netzwerks (SOV und Blick in die Zukunft mit dem weise die Schaffung einer Kernobstparzel- Agroscope) eine Rahmen- FuturLab le sein, bei welcher alle derzeit zur Verfü- vereinbarung ab, damit die Unter dem Begriff FuturLab werden ver- gung stehenden Möglichkeiten ausgenutzt Zusammenarbeit zwischen schiedene physische und virtuelle Akti- werden, wirtschaftlich nachhaltige Früch- den Trägern und die vitäten zusammengefasst, mit dem Ziel, te zu produzieren. Dazu gehören u.a. die Regelung der wichtigsten einen Beitrag für einen nachhaltigen und Auswahl robuster Sorten und Unterlagen, organisatorischen Eckpunk- zukunftsorientierten Obst- und Beeren- die Totaleinnetzung, Sensoren zur Be- te des Netzwerks und des bau in der Schweiz zu leisten. Es sollen stimmung der Ernährung der Bäume, die Engagements der beteiligten klar definierte Entwicklungs-, Austausch- Verwirrungstechnik, die Freilassung von Träger definiert sind. und Vernetzungsmöglichkeiten eingeführt Antagonisten, geeignete Saatgutmischun- werden, welche eine flexible Arbeitsweise gen zur Förderung der richtigen Gegen- ermöglichen und voraussetzen. Dazu soll spieler, der Einsatz von Prognosemodellen ein transparenter, auf Mitwirkung basie- und vieles mehr. Unterschiedliche Partner render Forschungs- und Innovations- bringen ihre Kenntnisse ein und die Par- prozess mit der gezielten Einbindung von zelle wird über die Jahre wissenschaft- Praxis, Forschung, Bildung und Beratung lich eng begleitet. Interessierte können sowie weiteren Partnern aufgebaut wer- die Pilotparzelle besichtigen und von den den. Erfahrungen profitieren. 14 Schweizer Obst 3/2021 Juni
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Damals & heute 1965 Brennkirschenernte in der Innerschweiz. Die traditionellen Kirschenanbau- gebiete der Zent- ral-schweiz sind heute noch geprägt durch einen im schweizerischen Vergleich dichten Bestand von Hoch- stammbäumen. Insgesamt 44 000 Kirsch-Hochstamm- bäume (also rund 8.3 % aller Schweizer Kirsch-Hochstäm- me) stehen in der Region Zug-Rigi. In der Blütezeit des Kirschenanbaus in Schatten für die den 50er und 60er- Jahren waren es mehr als doppelt so Erntehelfer? viele Bäume. Was sind Schattenmorellen? Eine Kirschensorte, richtig. Aber woher kommt der spezielle Name? Hat das etwas mit Schattenspenden zu tun? Nein, ganz einfach: Schattenmorellen wurden auf dem französischen Schloss «Château de Moreille» gezüchtet. Daraus wurde bei uns die Schattenmorelle, eine ausgezeichnete Sorte für Kirsch. 2021 Hebebühnen sind auf Obstbaubetrie- ben immer häufiger anzutreffen. Sie erleichtern die Ernte und können zudem für viele Fotos: Archiv SOV, Beatrice Rüttimann (Quelle: IG Zuger Rigi Chriesi) Pflegearbeiten eingesetzt werden. Dank ihnen sind die Erntehelfer und Erntehelferinnen effizienter, was sich auf die Produktions- kosten auswirkt. Arbeitskomfort und -sicherheit sind ebenfalls Vorteile der Hebebühnen. 16 Schweizer Obst 3/2021 Juni
Dossier: Wasser Recht auf Wasser? Wasser ist eine limitierte Ressource, mit der verantwortungsbe- wusst umgegangen werden muss. Das Ausbringen von Wasser ist mit Kosten verbunden. Eine nachhaltige Bewässerung leistet einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Wir beleuchten die verschiedenen Aspekte des Wassermanagements. Schweizer Obst 3/2021 Juni 17
Analyse 26. März 1941 26. März 2020 Kirschbaum in Binningen Kirschbaum in Binningen 15 Tage früher ist das Aufblühdatum eines Kirschbaumes seit 1941. Trockener, heisser, mit heftigeren Niederschlägen Die Schweiz gehört zu den wasserreichsten Ländern Europas und sie wird oft als «Wasserschloss Europas» bezeichnet. Jährlich fallen rund 1400 Millimeter Regen und Schnee. Doch als Folge des Klimawandels ändert sich dieses Bild. Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf unsere Gewässer und die Wasserwirtschaft? Beatrice Rüttimann D er Klimawandel beeinflusst auch den gesamten Wasserhaushalt in der Schweiz. Insgesamt wird sich die bereits beobachtete Zunahme von Starkniederschlägen, welche nicht nur häufiger auftreten werden, sondern auch es mehr regnen, aber weniger schneien – heftiger. und der Schnee schmilzt früher ab. Der Anstieg der Lufttemperatur fördert sowohl Regionale Lösungen gefragt Gletscherschmelze wie Verdunstung. All Im Vergleich zu Südeuropa steht die diese Faktoren beeinflussen die natür- Schweiz noch gut da. Wasser wird künftig lichen Wasserspeicher. Über das ganze aber häufiger zu gewissen Zeiten und an Jahr gesehen, werden wir nicht weniger bestimmten Orten knapp. Probleme werde Niederschläge haben, aber die saisonale es vor allem im Sommer in stark landwirt- Verteilung verändert sich: im Sommer we- schaftlich genutzten Gebieten geben, wird niger, im Winter mehr Regen. Die Sommer- Petra Schmocker-Fackel von der Abteilung abflüsse werden, auch der schrumpfenden Hydrologie des Bafu zitiert. Wird es länger Gletschervolumen wegen, stark zurück- trocken und heiss, muss man mit weniger gehen, so die Studie Hydro-CH2018 (sie- Wasser auskommen. Wie also kann die he Box Seite 19). Weiter fortsetzen dürfte Schweiz und im Speziellen die Landwirt- 18 Schweizer Obst 3/2021 Juni
Analyse 12 Grad +2.9 Grad 11 Grad 10 Grad 9 Grad 8 Grad 7 Grad 1780 1800 1820 1840 1860 1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2020 Temperaturverlauf ab 1780 in Basel-Binningen. Von 1920 bis 2020 ist die Durchschnittstemperatur von 9.3 auf 12.2, also um 2.9 Grad angestiegen. schaft darauf reagieren? Möglichkeiten und Kulturen im künftigen Klima am bes- Studie zum seien Wasserspeicher oder regionale Ver- ten gedeihen und welche Bewässerungs- Klimawandel netzungen der Wasserversorgung, so Petra methoden wasserschonend eingesetzt In der Studie «Hydro- Schmocker-Fackel. werden können. Negativ wirken sich tiefe logische Grundlagen Pegelstände und hohe Wassertemperatu- zum Klimawandel Woher das Wasser nehmen? ren auch auf die Gewässer aus. Die Folgen Hydro-CH2018» des Na- Normalerweise reicht das Wasser, das vom sind Belastungen auf das Gewässeröko- tional Centre for Climate Himmel fällt, für die Landwirtschaft – aus- system. Zudem können sich viele Tiere Services (NCCS) werden genommen bei Obst und Gemüse. Bleibt und Pflanzen nicht ohne Weiteres an die die Auswirkungen des der Regen aus, muss bewässert werden, erhöhten Temperaturen anpassen. Klimawandels und den was zu Konflikten führen kann, wie ein Jan Seibert, Professor am Geographischen Einfluss auf unsere Ge- Blick in den Sommer 2018 zeigt. Wasser Institut der Universität Zürich, rät, die Zu- wässer und die Wasser- aus Flüssen und Bächen zu nehmen, war standsentwicklung, das Wasserangebot wirtschaft untersucht. wegen der gesetzlich festgelegten Rest- und die Nutzung weiter zu verfolgen und Das Projekt zeichnet ein wassermengen verboten. Wer Hydranten mittels Digitalisierung und Fernerkundun- detailliertes Bild, welche anzapfte, geriet in Konflikt mit den Trink- gen die Zuverlässigkeit der Vorhersagen Veränderungen wir im wasserversorgern. Mehrere Kantone haben zu verbessern. Nicht zuletzt seien ein auf Wasserhaushalt unseres darauf reagiert und Checklisten erarbeitet. die Trockenheit angepasstes Wasserma- Landes bis Ende dieses Sie sollen den Wasserversorgern helfen, nagement und innovative, wassersparende Jahrhunderts zu erwar- bei Trockenheit besser zu reagieren, wenn Technologien einzuführen. ten haben. die Landwirtschaft Wasser braucht. Zudem beschäftigen sich verschiedene regionale Wasserressourcenplanungen mit dieser Problematik. Angepasste Sorten und Kulturen Zum kompletten Artikel: Die sich abzeichnenden Veränderungen im Studie Hydro-CH2018 Wasserhaushalt der Schweiz wirken sich auf zahlreiche Bereiche aus. Die Forschung und die Landwirtschaft werden sich damit auseinandersetzen müssen, welche Sorten Schweizer Obst 3/2021 Juni 19
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Ausgepresst: Das Interview «Der Klimawandel hat Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit» In Trockenperioden steigt der Wasserbedarf für die Bewässerung. Daher braucht es nebst der Trinkwasserversorgungsplanung auch eine Brauchwasserplanung der Kantone, damit mög- lichst wenig Wasser aus der öffentlichen Trink- wasserversorgung für andere Zwecke, wie etwa die Bewässerung, verwendet wird. Beatrice Rüttimann Zur Person Michael Schärer, Sektionschef Abteilung Wasser, Bundesamt für Umwelt (Bafu) Michael Schärer, wird in der Schweiz Wie sieht die künftige Verteilung aus? das Wasser knapp? Aus den bisherigen Erfahrungen bei Die Schweiz wird auch in Zukunft grund- Trockenperioden werden sich für die sätzlich über grosse Wasserreserven Trinkwasserversorgung keine gravieren- verfügen. Der Klimawandel hat jedoch den Engpässe ergeben, da die öffentliche deutliche Auswirkungen auf die Verfüg- Wasserversorgung auf solche Situationen barkeit. Aufgrund tieferer Grundwasser- vorbereitet ist und oft vorsorglich be- stände und verringerter Quellabflüsse ist stimmte Nutzungen einschränkt. Neben Bafu in Kürze: die Wassergewinnung in Trockenzeiten der Trinkwasserversorgungsplanung an verschiedenen Orten bereits heute bedarf es aber auch einer Brauchwasser- Aufgaben: zeitweise eingeschränkt. Diese Entwick- planung der Kantone, damit möglichst • Langfristige Erhaltung lung wird weiter zunehmen. wenig Wasser aus der öffentlichen Trink- und nachhaltige Nut- wasserversorgung für andere Zwecke zung der natürlichen Wie werden der Klimawandel und das verwendet wird. Ressourcen Wasserangebot den Obstbau verändern? • Schutz des Menschen Während Trockenperioden werden nicht Wer hat Anrecht auf wie viel Wasser? vor übermässiger Be- beliebig grosse Wassermengen für die Wer entscheidet über die Verteilung? lastung insbesondere Bewässerung zur Verfügung stehen. Der Die Wassernutzung ist in kantonaler durch Lärm, schädliche Mehrbedarf an diesem sogenannten Hoheit. Die Kantone entscheiden, welche Organismen und Stoffe Brauchwasser kann nur in geringem Mas- Gewässer während Trockenperioden • Schutz des Menschen se durch die öffentliche Trinkwasserver- genutzt werden können. Der Bund und erheblicher Sach- sorgung bereitgestellt werden. Ebenso empfiehlt den Kantonen dazu ein voraus- werte vor hydrologi- kann das Wasser während Trockenperio- schauendes Wasserressourcenmanage- schen und geologischen den nicht ohne Weiteres direkt aus den ment. Gefahren Gewässern bezogen werden. Das kann sich auch auf den Obstbau auswirken. Wo können Zielkonflikte entstehen? Direktorin: Es ist deshalb wichtig, dass der zusätz- Bekannt sind Konflikte um die Wasser- Katrin Schneeberger liche Wasserbedarf für die Bewässerung nutzung zwischen der Trinkwasserver- möglichst gering gehalten wird, z.B. sorgung und landwirtschaftlicher Bewäs- Anzahl Mitarbeitende: durch bedarfsorientierte, effizientere Be- serung oder zwischen Wassernutzung Rund 600 wässerung, besseren Wasserrückhalt im und Schutzaspekten: Wasserlebewesen Boden oder die Wahl von an Trockenheit sind auf genügend Wasser in den Ge- Budget: angepassten Sorten. wässern angewiesen. In Trockenperioden 1.6 Milliarden sind sie unter Stress, weshalb aus Ge- wässern mit Niedrigwasser kein Wasser Infos unter abgepumpt werden darf. bafu.admin.ch 22 Schweizer Obst 3/2021 Juni
Ausgepresst: Das Interview Zur Person Philippe Monney, Agroscope, Conthey Kosten schnell amortisieren lassen. Dafür «Zuverlässige und einen Grenzwert anzugeben, ist schwie- rig. Wenn das saisonale Defizit jedoch regelmässig 100-150 mm erreicht, abhän- günstige Bewässerung» gig von der Tiefe und der Beschaffenheit des Bodens, würde ich mir Gedanken darüber machen. Diese Werte werden im Wallis und im Genferseegebiet fast jedes Jahr überschritten, nicht aber in der Bewässerungssysteme machten in den letzten Jahrzehnten riesige Deutschschweiz. Fortschritte. Vollautomatische Systeme funktionieren und die Kosten werden in Zukunft sinken. Was hat sich auf dem Gebiet der Boden- sonden verändert? Christian Schönbächler Viele Produzierende verwenden weiter- hin Watermark. Die Genauigkeit der Fühler ist kein relevantes Problem. Eine Welche Fortschritte wurden in den Genauigkeit von drei bis fünf Prozent letzten zehn Jahren in diesem Bereich reicht aus, um die Bewässerung effizient erzielt? zu steuern. Ihre Lebensdauer ist aller- Bei der Datenübertragung 3G und jetzt dings auf drei bis fünf Jahre begrenzt. LoRa wurden wichtige Fortschritte er- Das Prinzip von sechs Sonden pro Obst- zielt. Sensoren wurden zu vernetzten anlage (drei im Oberboden und drei im Agroscope in Kürze: Objekten (Internet of Things) und Daten Unterboden) bewährt sich seit 30 Jahren. sind am PC oder Smartphone zugänglich. Sie berücksichtigen die Heterogenität Aufgaben: Auch die vollautomatische Bewässerung des Bodens mit drei Wiederholungen in • Forschung und Entwicklung funktioniert im Allgemeinen sehr gut. der Kontrollzone. Einige Produzenten für die Land- und Ernährungs- Dazu wird ein Schwellenwert für die beginnen, sich für kapazitive Sonden zu wirtschaft Bodenfeuchtigkeit festgelegt und die interessieren (Aquacheck, Sentek usw.), • Politikberatung für Behörden Bewässerung erfolgt nur, wenn dieser aber diese sind mit zirka 1200 Euro pro • Vollzugsaufgaben im Rahmen Wert erreicht ist. Gegenwärtig sucht Stück plus Datenübertragungssystem der gesetzlichen Vorgaben die Forschung nach Lösungen, die auf noch immer sehr teuer. den Pflanzenstress fokussieren. Die Be- Direktorin: wässerung erfolgt nur dann, wenn die Welche Entwicklungen sind auf dem Eva Reinhard Pflanze «durstig» ist. Wir testen auf den Gebiet der Tropfbewässerungssysteme Versuchsstationen einige neue Technolo- zu erwarten? Anzahl Mitarbeitende: gien. Allerdings ist der Einsatz noch sehr Die Zukunft wird einfache, zuverlässige 1037 kompliziert und teuer. und günstige Systeme mit Sensoren brin- gen. Einige Unternehmen bieten bereits Budget: Wann lohnt sich die Installation Systeme zur Messung des Saftflusses an, 194 Millionen von Bewässerungssystemen? die bis vor Kurzem der Forschung vor- Generell ist die Installation von Bewässe- behalten waren. Wir arbeiten in der Ent- Infos unter rungssystemen für junge oder bedachte wicklung neuer Lösungen mit Schweizer www.agroscope.admin.ch Kulturen angezeigt oder dort, wo sich die Unternehmen zusammen. Schweizer Obst 3/2021 Juni 23
Feldstudie Wasser als Marktvorteil Obschon der Betrieb von Thomas Lehner nicht in einer regenarmen Region liegt, hat sich der innovative Obstproduzent entschieden, sich mit einer eigenen Wasserversorgung einen Marktvorteil zu verschaffen. 24 Schweizer Obst 3/2021 Juni
Feldstudie & Beatrice Rüttimann D er Betrieb von Thomas Lehner in Dänental in der Thurgauer Gemeinde Braunau liegt auf 660 Metern und befindet sich in einer Grenz- lage, wie der Obst- und Beerenproduzent betont. Mit Niederschlagsmengen von rund 1200 Litern pro Jahr liegt die Region knapp im schweizerischen Durchschnitt. Vor acht Jahren hat Thomas Lehner für seinen Betrieb einen 2500 m3 grossen Wasserteich errichtet. Vorher war er von der öffentlichen Wasserversorgung abhängig. Zum Bau des Teiches zwangen ihn einerseits die Erhöhung der Wasserpreise sowie der zunehmende Mengenverbrauch aufgrund der Betriebsvergrösserung. Öfters kamen auch noch Wetterextreme hinzu, die mehr Wasser – und dies über eine längere Zeitperiode hinweg – verlangten. Der Koordinationsaufwand mit der öffentlichen Wasserver- sorgung machte die Situation zunehmend beschwerli- cher. «Bei grossem Wasserbezug mussten wir uns vorab jeweils mit der Gemeinde absprechen und dabei auf die Ansprüche der restlichen Bevölkerung Rücksicht neh- men», erklärt der 44-jährige Obstproduzent. Heute nutzt die Gemeinde den Wasserteich von Lehner als Puffer und kann, falls nötig, Spitzenbezüge eines benachbarten Ge- müseproduzenten abfedern. Zum richtigen Zeitpunkt wässern ist zentral Zwei eigene kleine Quellen, welche konstante Mengen an Wasser liefern, speisen den Wasserteich. Das war auch im Jahr 2018 der Fall, als im Thurgau extreme Trockenheit herrschte. Mit einer eigenen Wasserversor- «Ziel muss sein, dass wir noch präziser Wasser oder gung sieht er sich klar im Vorteil. Pflanzenschutzmittel einsetzen können. Selbstver- Mit dem vollen Wasserspeicher im ständlich spielt der Faktor Mensch dabei immer noch Frühling wässert Lehner bereits die eine wichtige Rolle.» blühenden Kirschbäume. «Wenn die Bäume während der Blütezeit genug Wasser erhalten, ist der Nektar für die Bienen be- der Sensortechnik. Die Bodensensoren liefern ihm die sonders attraktiv, was sich wiederum auf die Befruchtung gewünschten Daten vom Boden und ein weiterer Sensor auswirkt. Zum richtigen Zeitpunkt wässern zu können, ist aus der Luft. Vorerst überwacht er seine insgesamt sechs absolut zentral und für mich ein klarer Marktvorteil, den Parzellen mit diesen zwei Parametern. Weitere könnten ich nützen will.» Das eigene Wasser koste ihn ebenfalls, folgen (siehe Kasten Seite 27). Da steht er erst am Anfang aber wenn er bei jedem Bezug vom öffentlichen Netz auf und da gilt es jetzt erst mal die Daten zu erfassen, aus- die Wasseruhr schielen müsse, überwiegen die Vorteile zuwerten und die entsprechenden Massnahmen umzu- der eigenen Wasserversorgung ganz klar. setzen. «Ziel muss sein, dass wir noch präziser Wasser oder Pflanzenschutzmittel einsetzen können.» Selbstver- Sensoren liefern Daten ständlich spiele der Faktor Mensch dabei immer noch eine Wer Thomas Lehner kennt, weiss, dass er für Innovatio- wichtige Rolle. Lehner sieht sich in einem steten Lernpro- nen und technische Entwicklung offen ist. «Im Moment zess. «In der Technik sehe ich viel Potenzial, allem voran entwickeln sich die technischen Möglichkeiten rasant. Es bei Drohnen, Sensoren, Robotern und Daten. Diese Tools gibt bereits verschiedenste Sensoren in allen Preislagen.» können helfen, das Wassermanagement, aber auch den Er nutzt diese Technik, um seinen Tagesablauf zu verein- gesamten Pflanzenschutz noch weiter voranzutreiben. fachen und zu optimieren. Seit einem Jahr arbeitet er mit Schweizer Obst 3/2021 Juni 25
Feldstudie Thomas Lehner Ort: Braunau TG Obstsorten: Kirschen, Zwetschgen, Heidelbeeren, Him- beeren, Erdbeeren, Rhabarber, Mostobst, Holunderblüten Grösse: 35 Hektaren, davon ½ Spezialkulturen Mitarbeitende: 3–25 Weiteres: Aubrac-Mutterkühe z.T. Direktvermarktung für solche Massnahmen. Als Folge der Trockenheit im Jahr 2018 und der immer stärker auftretenden Trockenheitsperioden haben die Verantwortlichen im Kanton den Nutzen solcher Massnahmen erkannt. Bezüge ab den Trinkwasserversorgungs- netzen für die landwirtschaftlichen Thomas Lehner Bewässerungen, auf der anderen Seite «Längerfristig kommen Trinkwasser als Nahrungsmittel. Wo sehen Sie Konflikte? Betriebe nicht darum herum» Die Wasserversorger sind verpflichtet, die Bezüger in ihrem Einzugsgebiet zu beliefern. Die Gewichtung aller Ansprüche wird herausfordernd und bei Wasserengpässen Künftig werden wir im Sommer weniger bestehenden Zuleitungen durch grössere können da schon Konflikte zwischen den Regen haben. Weiter fortsetzen dürfte sich Leitungen, um die Kapazitäten erhöhen zu Privatbezügern und der Landwirtschaft die Zunahme von Starkniederschlägen. Wie können. entstehen. Für die Verantwortlichen ist es gehen Sie damit um? oftmals einfacher, einen Grossbezüger ein- Im Speziellen haben die Extremereignisse Zahlen sich die Investitionen aus? zuschränken als Hunderte von Privaten. wie Hagel, Hitze und starke Niederschläge Vor acht Jahren kosteten mich die 2500 m3 zugenommen. Wir versuchen uns darauf mit der Grundausstattung rund 50 000 Braucht es künftig Kontingente für den einzustellen, indem wir Witterungsschutz Franken. Ein Teich ist eine langfristige In- Wasserbezug zwischen der Landwirtschaft für die Kulturen gegen die Extremereignisse vestition. Kurzfristig kann das nicht mit den und der privaten Bevölkerung? einsetzen. Zudem speichern wir Wasser. Produkten erwirtschaftet werden. Langfris- Ich denke schon. Der Kanton Thurgau ist tig kommen mittlere bis grössere Betriebe aktuell daran, einen kantonalen Brauch- Sie haben vor acht Jahren einen Teich nicht darum herum, in ein solches System wasserversorgungsplan zu entwickeln. erstellt. Wie sind Ihre Erfahrungen? zu investieren. Dieser soll die Brauchwasserbeschaffung, Sehr positiv, ich habe es keinen Moment -förderung, -speicherung und -verteilung für bereut. Im Nachhinein würde ich den Teich- Unterstützt die aktuelle Gesetzgebung, den zukünftigen Bedarf der Landwirtschaft, inhalt grösser bemessen, so im Umfang von sprich das Raumplanungsgesetz, diese des Gewerbes, der Industrie sowie der Be- mit 3500 bis 4000 m3. Durch den erhöhten baulichen Massnahmen? völkerung in Normaljahren, aber auch in kli- Bedarf aufgrund mehr Fläche stossen wir Ich kann nur für den Kanton Thurgau matischen Extremjahren sicherstellen und zunehmend mit den Zuleitungen an Kapazi- sprechen, da die Gesetzgebungen kantonal die Bewirtschaftung der Wasserressourcen tätsengpässe. Laufend ersetzen wir die geregelt sind. Der Kanton Thurgau ist offen ermöglichen. 26 Schweizer Obst 3/2021 Juni
Feldstudie Kombination aus Sensoren 1. F erngesteuerte Bodensensoren überwa- chen den volumetrischen Wassergehalt, die elektrische Leitfähigkeit, die Bodentem- peratur und den Salzgehalt. 2. Genaue Meteordaten direkt von den 1 Feldern und eine pünktliche Benachrich- tigung über mögliche Risiken, wie z.B. Frost, reduzieren das Schadensrisiko. Die daraus resultierenden Daten helfen auch, Entscheidungen über die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu treffen. 3. L uftsensoren messen die Lufttemperatur, den Druck und die Luftfeuchtigkeit. Regen- sensoren messen das Niederschlagsvolu- men und die Fernblattsensoren messen 2 3 jeden Wassertropfen. Schweizer Obst 3/2021 Juni 27
Feldstudie Rund 150 Millionen Liter Getränke finden jährlich ihren Weg von einem der drei Ramseier-Produktionswerke in Sursee LU, Hochdorf LU und Elm GL oder den Moste- reien in Sursee und Oberaach TG in die Schweizer Ver- kaufsregale. «Das bedeutet natürlich auch, dass wir eine grosse Menge an Wasser benötigen», erklärt Christoph Suter, Leiter Technologie bei Ramseier Suisse AG. «Wir gehen deshalb sorgsam mit Wasser um und reduzieren die Verbrauchsmengen laufend. Und wir machen gute Fortschritte.» Die Investition in effizien- tere Nachfolgemodelle für alte Produktionsanlagen ist dabei ein zentrales Element. Ein Beispiel dafür ist die neue Flaschenwaschmaschine für Mehrwegflaschen aus Mittels Wasserdüsen werden die Äpfel abgespült, bevor sie in einer Mühle zur Maisch zerkleinert und zum Pressprozess geführt werden. der Gastronomie am Standort Sursee. «Mit der neuen Flaschenwaschmaschine und dank weiterentwickelter Das Wasser wird Technologie konnten wir den Wasserverbrauch in diesem Prozess um 50 Prozent senken», sagt Christoph Suter. voll ausgeschöpft Millionen Liter Obstgetränke verlassen jährlich die Hallen Weitere Infos: von Ramseier Suisse AG. Essenziell für die Verarbeitung des wird-das-wasser-voll-ausgeschoepft Obstes zu den beliebten Getränken: Wasser. Das flüssige Ele- ment wird bei Ramseier Suisse AG vielfältig und mehrfach genutzt. Ertragsoptimierung durch Messung der Bodenfeuchte Die Beregnung oder Bewässerung von Obstkulturen ist eine kompli- zierte Angelegenheit, da man im Boden nicht einfach nachsehen kann, wie das Wasser in der Obstanlage verteilt ist. Trockenheitsschäden müssen aber vermieden werden. Hinzu kommt, dass Anlagen Unter- schiede bei Bodenauf bau, Wurzeltiefe, natürlicher Entwässerungsfä- higkeit und Pflanzenverdunstung aufweisen. IrriWatch aus Wageningen in den Niederlanden hat nun eine neue Methode zur Bestimmung der Bodenfeuchte entwickelt. Die Pflanzentemperatur wird jeden Tag von Satelliten gemessen und Die Wassermenge im Boden wird anhand der von einem Satelliten gemessenen Pflanzentemperatur berechnet. über Rechenmodelle unter anderem in die integrierte Bodenfeuchte des Wurzelbereichs umgewandelt. In Kombination mit einer Wetter- vorhersage wird daraus eine Bewässerungsempfehlung für den nächs- ten Tag abgeleitet. Weitere Infos: Der vollständige Beitrag stammt aus dem European Fruit Magazine members.swissfruit.ch/node/8998 (4-2021). Die Autoren sind Sam Bastiaanssen, IrriWatch, Holland, und Johan de Heus, Student der HAS Den Bosch, Holland. 28 Schweizer Obst 3/2021 Juni
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