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Wählen gehen – Verfassung gestalten
Mehrheitswille entscheidet: Staatsziel „Schaffung angemessenen Wohnraums“ könnte kommen

Text: Dr. Martin Kraushaar

S
            chaffung angemessenen Wohn-           Verwaltung als auch in der Gesetzgebung         vertretenen Parteien ernstlich die Schaffung
            raums, Stärkung des Ehrenamts,        (und je nach Konstellation natürlich auch in    eines Grundrechts auf Wohnung in Erwägung
            Kultur als Staatsziel. Das sind ne-   der Gerichtsbarkeit) alle Entscheidungen da-    gezogen hat. Die AKH hat sich von Beginn an
            ben einer Stärkung der direkten       raufhin zu überprüfen, ob sie hinreichend       auf das Staatsziel der Schaffung angemesse-
Demokratie und anderen Änderungen die             stark genug auf die Wohnraumschaffung aus-      nen Wohnraums konzentriert.
Vorschläge zur Änderung der hessischen Ver-       gerichtet sind.                                     Hinsichtlich der Förderung der Kultur ist es
fassung. Über diese Änderungen können die            Ein grundrechtlich abgesicherter Anspruch    gelungen, auch dafür ein Staatsziel zu formu-
hessischen Wähler am 28. Oktober abstim-          auf Wohnung wäre allerdings zu weitreichend     lieren. Die weiterreichende Idee, in der Be-
men. Nur wenn Vorschlag für Vorschlag die         gewesen. Wie sollte der Staat einen einklag-    gründung dieser Staatszielbestimmung auf
Mehrheit des Volkes bekommt,                                                                                    Baukultur einzugehen, verfing bei
wird die Verfassung geändert.                                                                                   den Parlamentariern nicht. Zu
    In Hessen liegt die Macht, die                                                                              groß war die Sorge, nähere Be-
Verfassung zu gestalten, nicht al-                                                                              stimmungen des künftigen Ver-
lein beim Parlament. Das Volk                                                                                   fassungsrechtsbegriffs „Kultur“
muss jeder Änderung mit Mehr-                                                                                   könnten die Vielfalt der kulturellen
heit zustimmen. Deshalb geht es                                                                                 Phänomene nur unzureichend er-
am Wahltag in Hessen um mehr                                                                                    fassen und daher einengen.
als die Wahl der künftigen Regie-                                                                                  Zu begrüßen ist auch, die ge-
rung und der Parteien.                                                                                          plante Förderung des Ehrenamts
    Jenseits der parteipolitischen                                                                              als Staatsziel zu benennen. Die
Ziele soll der Wähler am Wahltag,                                                                               AKH hat erst jüngst sehr erfolg-
dem 28. Oktober, die Chance er-                                                                                 reich einen Ehrenamtsabend ge-
halten, über den künftigen Inhalt                                                                               meinsam mit der Politik gefeiert.
der hessischen Verfassung abzu-                                                                                 Dabei hat die Präsidentin Brigitte
stimmen.                                                                                                        Holz klar ausgesprochen, dass die
    Die Architekten- und Stadtpla-                                                                              Selbstverwaltungskörperschaft
nerkammer Hessen hat sich von                                                                                   der Kammer auf engagierte Eh-
Anfang an in der Enquete-Kom-                                                                                   renamtliche angewiesen ist. Sie
mission zur Verfassungsänderung                                                                                 verleihen der Kammer die nötige
engagiert. Wichtig war der Kam-                                                                                 Authentizität und bringen die we-
mer insbesondere, das Staatsziel                                                                                sentlichen praktischen Anliegen in
Schaffung angemessenen Wohn-                      Das „Hessenherz“-Logo der Regierungskampag-                   die Interessenvertretung ein.
raums zu verankern. Das ist ge-                   ne zur Volksabstimmung                                           All diese Vorzüge einer verän-
lungen. Ein großer Erfolg!                                                                        derten Verfassung müssen allerdings erst von
    Allerdings muss man den künftigen Art. ­26    baren Anspruch auf Wohnraum bei der häufig      den Wählern realisiert und per Zustimmung
d etwas genauer lesen. Aus politischen Grün-      zu beklagenden Wohnungsnot derzeit erfül-       auch gewollt werden. Sollten hingegen die
den – die Regierungsfraktionen standen dem        len können? Wie sollte ein solches System der   Mehrheiten bei den Wählern für die Vorschlä-
Ziel zunächst eher verhalten gegenüber – hat      hoheitlichen Wohnraumbewirtschaftung so         ge des hessischen Parlaments ausbleiben,
man Infrastrukturverbesserung, Schaffung an-      funktionieren, dass dennoch die Wohnort-        würde die Verfassung kaum mehr direkt ver-
gemessenen Wohnraums und die Schaffung            und Wohnungswahl hinreichend der freien         ändert. Der beachtliche, parteienübergreifen-
gleichwertiger Lebensverhältnisse in einen ge-    Entscheidung der Anspruchssteller überlassen    de Konsens, der die jetzt vorliegenden Vor-
meinsamen Artikel gepackt. Das ändert aber        bleibt? Es gibt eine ganze Fülle von weiteren   schläge trägt, dürfte nach einer Neuwahl des
nichts daran, dass es sinnvoll ist, wenn sich     Fragen, die dazu geführt haben, dass außer      Parlaments nicht leicht wieder so positiv auf-
der Staat selbst verpflichtet, sowohl in der      der Fraktion der Linken keine der im Landtag    leben.                                         p

DAB 10·18                                                                                                                                         3
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Wahlprüfsteine der AKH zur Landtagswahl 2018:
Reaktionen der Parteien

D
            ie AKH hat vor dem Hintergrund
            bestehender landesentwicklungs-
            politischer Herausforderungen eine
            Reihe von Themenschwerpunkten
für Wahlprüfsteine zur Landtagswahl Hessen
2018 identifiziert, die mit den Arbeitsgruppen
der Kammer inhaltlich ausgearbeitet und in
politische Forderungen gegossen wurden.
    Die im Hessischen Landtag derzeit vertre-
tenen Parteien haben zu den zehn Wahlprüf-
steinen der AKH Stellung bezogen; prägnante

                                                                                                                                                       Foto: Hermann Heibel
Aussagen dazu stellen wir Ihnen hier exemp-
larisch vor. Die kompletten Stellungnahmen
finden Sie auf www.akh.de im Bereich „Mit-
glieder“. Lesen Sie dort weiter, bilden Sie sich
Ihre Meinung, wählen Sie am 28. Oktober!           Plenargebäude

1. Zuständigkeit für das Planen und Bauen          de, ist ein wichtiger Faktor für die Zukunftsfä-   le regionale Entwicklungsplätze für Arbeits-
   innerhalb der Landesregierung bündeln           higkeit unseres Landes. Er eröffnet ausdrück-      plätze und Wohnraumplanung eröffnet.
   Baukultur als Standortfaktor stärken            lich Entwicklungsmöglichkeiten für alle Regi-
                                                   onen in Hessen und knüpft damit an die             4. Den öffentlichen Raum als Ort der Bür-
                                                   Strategie der CDU-geführten Landesregierung           gergesellschaft schützen
                                                   an, neben dem Ballungsraum auch die ländli-           Stadt 4.0 sozial, gerecht und lebenswert
                                                   chen Räume durch Infrastruktur und Sied-               gestalten
                                                   lungsflächen zu stärken und zu entwickeln.

Wir teilen Ihre Auffassung: Alle wichtigen Zu-     3. Szenarien für die Metropolregion ent-
ständigkeiten und Kompetenzen für den Woh-            werfen
nungsbau in einem Ministerium zu bündeln,             Vitale Gemeinden als Identitätsanker im
ist die erste Voraussetzung, um mehr und               ländlichen Raum sichern
schneller bauen zu können. Darauf kommt es                                                            Die Bürgergesellschaft funktioniert nur in ei-
an, um wieder bezahlbare Wohnungen für                                                                nem gewaltfreien Raum. Deshalb ist es rich-
breite Schichten zu schaffen.                                                                         tig, auf Prä-vention und – wo es notwendig ist
                                                                                                      – auf Repression zu setzen, um die Sicherheit
2. Landesentwicklung programmatisch be-                                                               der aller Bürger zu gewährleisten. Eine hohe
   treiben                                                                                            Lebensqualität sehen wir u. a. durch einen
   Regionalisierung als Chance der Globali-       Im ländlichen Raum sind strukturpolitische         Nutzungsmix von Wohnen, Arbeiten, Versor-
    sierung verstehen                              Maßnahmen notwendig, damit die Kommu-              gung und Freizeit ermöglicht. Die Gestaltung
                                                   nen dort nicht abgehängt werden. Nötig ist         des öffentlichen Raums spielt dabei eine
                                                   daher ein Ausbau der kommunalen Selbstver-         wichtige Rolle.
                                                   waltung, der den Kommunen mehr Hand-
                                                   lungsmöglichkeiten eröffnet. Sinnvoll wäre zu-     5. Gesellschaftlichen Zusammenhalt durch
                                                   dem eine regionale Abstimmung zwischen                qualitätsvollen und bezahlbaren Woh-
                                                   Ballungsgebieten und ländlichen Regionen,             nungsbau fördern
Der neue Landesentwicklungsplan Hessen, für        die z. B. sinnlose Unterbietungswettbewerbe           Pluralisierung der Lebensstile und Wohn-
den in diesem Jahr der Weg freigemacht wur-        bei Gewerbesteuern unterbindet und sinnvol-            formen Raum geben

4                                                                                                                                         DAB 10·18
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HESSENAktuelles                                                                                                                    [ DAB REGIONAL ]

                                                   7. Klimaschutz ganzheitlich betrachten              9. Staatliche Zuschussförderung an Quali-
                                                      Energiewende lebenswert umsetzen                    tätskriterien binden
                                                                                                          Bauherrenkompetenz sichern

Um das Ziel zu erreichen, dass kein Haushalt
mehr als 30 Prozent seines Einkommens für
Wohnkosten ausgeben soll, sind massive An-
strengungen auf dem Wohnungsmarkt not-             Wir haben ein ehrgeiziges Ziel: Wir wollen kli-
wendig. Neben dem Neubau von bezahlbaren           maneutrales Bundesland werden. Weil Klima-          Aufträge für das Planen und Bauen müssen in
Wohnungen muss die aktive Bekämpfung von           schutzpolitik nur dann erfolgreich ist, wenn sie    einem wettbewerblichen Verfahren vergeben
Leerstand und Zweckentfremdung, eine wirk-         ein Konzept für alle klimarelevanten Bereiche       werden. Neben Preis- und Kostenfragen ist für
same und rechtskonforme Mietpreisbremse            verfolgt, heißt ganzheitlicher Klimaschutz für      uns selbstverständlich auch die Qualität ein
sowie die Umwandlung von leerstehenden             uns in Hessen, neben Strom und Wärme auch           entscheidendes Vergabemerkmal. Eine fun-
und nicht genutzten Büro- in Wohnraum vor-         Verkehr, Landwirtschaft, Bodenschutz, Städte-       dierte Bedarfsanalyse zu Beginn ist maßgeb-
an getrieben werden.                               planung, Abfall und Abwasser in den Blick zu        lich für den Erfolg des gesamten Projektes.
                                                   nehmen. Dafür wurden im „Integrierten Klima-
6. Liegenschaftspolitik vorausschauend be-         schutzplan Hessen“ 140 konkrete Maßnahmen,          10. Faire Auftragsbedingungen im öffentli-
   treiben                                         sowohl für die Eindämmung des Klimawandels              chen Auftragswesen gewährleisten
   (Grundstücks-) Vergabe nach Konzept-           als auch für die Klimaanpassung in unseren              Mittelstand fördern
    qualität fördern                               Städten und ländlichen Gebieten erarbeitet.

                                                   8. Digitalisierung des Planungs- und Bau-
                                                       wesens mit Augenmaß vorantreiben
                                                      Die Potenziale von BIM nutzen und alle
                                                       Prozessbeteiligten integrieren
                                                                                                       Durch die Neugestaltung des Hessischen Ta-
Die öffentliche Hand, insbesondere das Land,                                                           riftreue- und Vergabegesetzes (HVTG) haben
muss ihre Bodenpolitik grundlegend ändern.                                                             wir alle Unternehmen und ihre Subunterneh-
Boden ist ein begrenztes Gut, nicht vermehr-                                                           men, die in Hessen öffentliche Aufträge erhal-
bar und dabei existenziell für unser Leben. Die                                                        ten wollen, verpflichtet, die Tarifbedingungen
Gemeinwohlbindung des Eigentums gilt beim                                                              ihrer Branche einzuhalten. Das HVTG wollen
Boden besonders. Und die trifft öffentliche Ei-    Wir begrüßen die Ausweitung der Verwendung          wir wie vereinbart evaluieren und dabei ins-
gentümer an herausgehobener Stelle. Kom-           von BIM als eine sinnvolle und zukunftsweisen-      besondere die weiterhin hohen hessischen
munen brauchen in ihrer finanziell angespann-      de Methodik zu einer Verringerung von Pla-          Vergabegrenzen, die Wirksamkeit der Ta-
ten Situation Unterstützung beim Halten ihrer      nungskosten, einer frühzeitigen Analyse der         riftreueregelungen und deren Kontrollmög-
Grundstücke. Im Falle einer Veräußerung müs-       Chancen und Risiken von Bauvorhaben, einer          lichkeiten sowie die auf Nachhaltigkeit bezo-
sen wohnungspolitische Erwägungen und ei-          besseren Kommunikation zwischen den am Bau          genen Bestimmungen des HVTG weiterentwi-
ne sozialgerechte Stadtentwicklung im Vor-         beteiligten Akteuren sowie einer besseren und       ckeln.
dergrund stehen. Deswegen brauchen wir im          schnelleren Bauausführung. Im besten Falle
Falle einer Grundstücksveräußerung einen           wird BIM als ein Prozess verstanden, der im Er-
Vorrang für Konzeptvergabe.                        gebnis die Wertschöpfungskette „Planen, Bau-
                                                   en, Betreiben und Erhalten“ deutlich verbessert.

   Die AKH ist zur parteipolitischen Neutralität verpflichtet. Als Auswahlkriterium, welche der 23 zur Landtagswahl zugelassenen Parteien zur Stel-
   lungnahme aufgefordert wurden, diente daher das Faktum der Präsenz im derzeit amtierenden Hessischen Landtag.
   Die Stellungnahmen wurden teilweise redaktionell leicht überarbeitet, die Reihenfolge und Textlänge stellt keine Wertung oder Bevorzugung
   dar.

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Wählen gehen - Verfassung gestalten - Mehrheitswille entscheidet: Staatsziel "Schaffung angemessenen Wohnraums" könnte kommen - Architekten- und ...
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                                                                                                                                                           merabend stand unter
                                                                                                                                                           der Überschrift „Eh-
                                                                                                                                                           renamt trifft Politik“.

                                                                                                                              Fotos: AKH / Christoph Rau
Politischer Sommerabend der AKH
Text: Lena Pröhl

„E
                  hrenamt trifft Politik“ – unter   staltet vollziehen. Wir plädieren daher für ei-     den Vertreter der Landesregierung, Kommu-
                  dieser Überschrift fand am        nen Perspektivwechsel, der Stadt und Land           nen, Kammern und Verbände auf, etablierte
                  27. August im Haus der Ar-        weniger als Gegensatz versteht, sondern viel        Denkmuster und Planungsleitbilder zu verlas-
                  chitekten ein Politischer         stärker als bislang vernetzt und in Synergie        sen. Künftig werde insbesondere die Qualität
Sommerabend statt, bei dem die Wahlprüf-            sieht“, sagte Holz und forderte die anwesen-        von mobilen wie auch digitalen Infrastruktur-
steine der AKH und die zukünftige Ausrich-
tung der Landespolitik diskutiert wurden.
    „In der nächsten Legislaturperiode werden
Wohnungsbau und Stadtentwicklung eine
enorm wichtige Rolle spielen; unser Berufs-
stand ist dabei als Ratgeber und Realisierer
gefragt“, betonte Kammerpräsidentin Brigitte
Holz in ihrem Grußwort. „Der Politische Som-
merabend ist die Gelegenheit, unmittelbar
und authentisch die Anliegen des Berufsstan-
des zu formulieren und mit den Politikern zu
diskutieren“, so die Präsidentin weiter.
    Zu den zentralen Forderungen der Archi-
tekten in Hessen zählen die Schaffung eines
Ministeriums für Bauen, Stadtentwicklung und
Infrastruktur, in dem die Zuständigkeiten für
das Planen und Bauen gebündelt werden, so-
wie die Schaffung angemessenen Wohnraums
– in Stadt und Land. „Hessen ist ein Flächen-       Teilnehmer der Podiumsdiskussion (v.l.n.r.): Hermann Schaus (Die Linke), Thorsten Schäfer-Gümbel
land, in dem sich Wachstum und Schrump-             (SPD), Mechthild Harting (FAZ, Moderation), Hildegard Förster-Heldmann (Bündnis 90 / Die Grünen),
fung fast gleichzeitig und viel zu häufig unge-     Ulrich Caspar (CDU) und Jürgen Lenders (FDP)

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Wählen gehen - Verfassung gestalten - Mehrheitswille entscheidet: Staatsziel "Schaffung angemessenen Wohnraums" könnte kommen - Architekten- und ...
HESSENAktuelles                                                                                                                  [ DAB REGIONAL ]

systemen die Attraktivität, die Arbeitsplatz-       liendruck zu begegnen, müssten Nachverdich-
und damit auch die Wohnungsbauentwick-              tungen ebenso wie die Entwicklung weiterer
lung in Süd-, Mittel- und Nordhessen bestim-        Flächen geprüft werden; auch an Geschoss-
men, war sich die Präsidentin sicher.               wohnungsbau sei zu denken. „Wir sollten end-
    Darüber hinaus lobte sie die in der Verfas-     lich loslegen!“, sagte Schäfer-Gümbel mit Ver-
sungsänderung vorgesehene Stärkung des              weis auf seinen „Hessenplan plus“, der an die
Ehrenamtes, die auch ein Zeichen gegen den          Hessenpläne des langjährigen SPD-Minister-
allgemeinem Trend zur Individualisierung set-       präsidenten Georg August Zinn aus den Jah-
ze: „Das Ehrenamt spielt eine zentrale Rolle,       ren 1951 und 1965 anknüpft.
insbesondere für alle freien Berufen, die wie           Der Blick über das Ballungsgebiet Rhein-
wir Architekten das Privileg der Selbstverwal-      Main hinaus zeigte, dass vor allem im Ausbau
tung genießen. In fünf Jahrzehnten haben sich       des Infrastruktursystems Potenzial gesehen
weit über 450 Personen pro Jahr engagiert, in       wurde – um Stadt und Land künftig besser
Vertreterversammlungen, Ausschüssen und             miteinander zu vernetzen und die ländlichen       Zahlreiche Vertreter der Landesregierung, Kom-
Arbeitsgruppen und die Kammer mit ihren             Regionen als Wohn- und Arbeitsstandorte zu        munen, Kammern und Verbände waren der Einla-
Ideen geprägt. An dieser Stelle ein herzliches      stärken, wie Caspar betonte. Besonderen Stel-     dung zum Politischen Sommerfest gefolgt.
Dankeschön für das große Engagement.“               lenwert wurde der Mobilität beigemessen,
    In der anschließenden Podiumsdiskussion         wobei Schäfer-Gümbel für einen Ausbau des
mit Ulrich Caspar (CDU) und Hildegard Förs-         Schienen- vor dem Straßenverkehr votierte;
ter-Heldmann (Bündnis 90 / Die Grünen) von          Lenders für die Umsetzung neuer Car- und Bi-
den Regierungsfraktionen sowie Thorsten             kesharing-Konzepte. Förster-Heldmann plä-
Schäfer-Gümbel (SPD), Jürgen Lenders (FDP)          dierte dafür, Region gemeinsam zu gestalten
und Hermann Schaus (Die Linke) als Vertreter        und die Qualitäten und Besonderheiten des
der Oppositionsfraktionen wurden die Wahl-          ländlichen Raums zu erhalten.
prüfsteine der AKH, die Baupolitik der vergan-          Trotz unterschiedlicher Ansichten, in einem
genen fünf Jahre und die künftige Ausrich-          Punkt waren sich die Podiumsteilnehmer ei-
tung der Landespolitik kontrovers diskutiert.       nig: Es muss gebaut werden und das mög-
    Bereits die Frage nach einem neuen Res-         lichst schnell, jedoch keinesfalls auf Kosten
sortzuschnitt (1. Wahlprüfstein der AKH) spal-      der Qualität. „Bauen, bauen, bauen“ lautete
tete die Geister. Während Förster-Heldmann          denn auch die Devise. „Die Politik muss Ex-
und Caspar an der bisherigen Ressortauftei-         perten wie Architekten und Stadtplaner mit
lung festhalten, unterstützte Lenders die For-      einbinden. Mit Konzeptvergabe, Wettbewer-         Es wurde angeregt und kontrovers über die Wahl-
derung der AKH: „Verkehrs- und digitale Inf-        ben sowie dem wettbewerblichen Dialog steht       prüfsteine der AKH und die zukünftige Ausrich-
rastruktur, Bauen, Planen und Landesentwick-        ein breiter Instrumentenkasten zur Verfügung,     tung der Landespolitik diskutiert.
lung: Ich bin fest davon überzeugt, dass diese      mit dem nachhaltig Qualität geschaffen wer-
Kompetenzen zusammengeführt werden                  den kann“, sagte Lenders. Und Förster-Held-
müssen.“ Auch Schaus konstatierte: „Die Tren-       mann ergänzte: „Gestaltungsbeiräte wie in
nung von Bauen und Wohnen muss aufgeho-             Darmstadt sind unverzichtbar für qualitätsvol-
ben werden – nicht zuletzt, um den sozialen         les Planen und Bauen.“ Bei informellen Ge-
Wohnungsbau zu stärken.“ Die Notwendigkeit          sprächen wurden die Diskussionen fortge-
eines eigenständigen Ministeriums negierte er       führt.
jedoch.                                                 Moderiert wurde die Veranstaltung von
    „In der Baupolitik sind wir erstarrt. Es wur-   FAZ-Redakteurin Mechthild Harting.           p
de versäumt, aus dem demografischen Wan-
del die nötigen Rückschlüsse zu ziehen. Da
müssen wir jetzt ansetzen“, konstatierte Len-
ders. Auch Schäfer-Gümbel, der als Minister-
präsidenten-Kandidat bei der Landtagswahl              Informationen zu den Wahlprüfsteinen
antritt, kritisierte vertane Chancen: So seien         der AKH sowie Stellungnahmen der
das Metropolengesetz und der Landesent-                Fraktionen finden Sie auf der AKH-­
wicklungsplan lediglich fortgeschrieben wor-           Webseite in der Rubrik „Mitglieder“.           Kammerpräsidentin Brigitte Holz begrüßte die
den. Um dem enormen Mieten- und Immobi-                                                               zahlreichen Gäste.

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                             Gelungener Perspektivwechsel
                             Stadtplanerabend im DAM

                             Text: Torsten Becker, Vorsitzender der AG Stadtplanung der AKH

            K
                                         napp 90 Stadtplaner und Städte-       nis von Gestaltung« und müsse von den Ak-         »Räumliches Leitbild Karlsruhe« zeigte Krass,
                                         bauarchitekten trafen sich am 22.     teuren »gemacht« werden. Als Anregung für         wie man Räume im regionalen Maßstab lesen
                                         August unter dem Motto „Regio-        eine Diskussion stellte Holl fünf Thesen auf:     kann, Thesen und Szenarien entwickeln und die
                                         nen anders sehen“ im Deutschen        1. Mythen wie das Wohnen im freistehenden         daraus resultierenden Konsequenzen verdeut-
                             Architekturmuseum (DAM), um über neue                Einfamilienhaus oder das Automobil blo-        lichen kann und wie schließlich mögliche »Zu-
                             Herangehensweisen in der Stadt- und Regio-           ckieren die Herausforderungen der Stadt-       künfte« entworfen werden können. Pläne im
                             nalentwicklung zu diskutieren. Viele der Teil-       und Regionalplanung.                           großen Maßstab seien mehr als funktionale Zu-
                             nehmer hatten sich dort bereits am Nachmit-       2. Wir steuern auf eine soziale Segregation       weisungen, sie hätten auch eine gestalterische
                             tag bei einer Führung durch die aktuelle Aus-        im regionalen Maßstab zu.                      und gestaltende Komponente. Dazu müssten
                             stellung „RHEIN MAIN – Die Region leben“          3. Der Wohnungsmarkt ist kein Markt, son-         Planer Stadt und Landschaft zusammen den-
                             mit dem Kurator Christian Holl auf das Vor-          dern eine Aufgabe der politischen Steue-       ken und durch bildhafte Methoden Konzepte
                             tragsprogramm eingestimmt, das von der Ar-           rung.                                          entwerfen. Große Pläne entstehen seiner Mei-
                             beitsgruppe Stadtplanung der AKH konzipiert       4. Verkehr ist kein Problem, das gelöst wer-      nung nach im Wettbewerb der Ideen und im
                             worden war.                                          den kann und damit verschwinden würde.         Diskurs der Akteure gleichermaßen. Es gebe
                                 Nach Begrüßung der Zuhörer durch die             Vielmehr geht es um einen stadt- und um-       hierzu erprobte Verfahren, die leider noch viel
                             Stadtplanerin Annelie Bopp-Simon vom Vor-            weltverträglichen Umgang mit Mobilitäts-       zu wenig Anwendung fänden.
                             stand der AKH sprach zunächst Kammerge-              ansprüchen und -bedürfnissen.                      Im Anschluss an die Vorträge bestand Gele-
                             schäftsführerin Gertrudis Peters über die Lust    5. Gestaltung matters: Gestaltung ist eine po-    genheit zur Diskussion und zu Fragen an die
                             auf Planung. Der Diskurs über Planung sollte         litische, planerische und architektonische     Vortragenden, wovon ausgiebig Gebrauch ge-
                             sich nach Auffassung von Peters zukünftig ver-       Aufgabe.                                       macht wurde. Dabei ging es mehrheitlich um
                             stärkt auch mit den Entwicklungen in ländlichen                                                     die konkrete Umsetzung der unterschiedlichen
                             Räumen auseinandersetzen und dabei die            Als Hauptredner stellte Philipp Krass unter dem   vorgestellten Ansätze und Modelle. Die Vortra-
                             Grenzen des Wachstums reflektieren. Mit posi-     Titel „Eine gute Zeit für große Pläne! Städte     genden machten sich mit sichtlichem Vergnü-
                             tiven Zukunftsbildern kann Planung auch Lust      und Regionen neu denken“ seine Erfahrungen        gen an die Beantwortung, zunächst auf dem
                             auf Zukunft machen, was Peters am Beispiel der    mit großräumigen strategischen Konzepten dar      Podium, später dann noch in lockerer Atmo-
                             Zukunftswerkstatt der AKH veranschaulichte.       (www.akh.de/Aktuelles, Meldung vom                sphäre bei einem kleinen Imbiss in den Räumen
                                 Christian Holl stellte den Hintergrund der    26.8.2018). Sein in Karlsruhe ansässiges Büro     des DAM. Als Erkenntnis aus dem Stadtplaner-
                             Ausstellung vor und verwies auf die zahlrei-      berchtoldkrass space&options experimentiert       abend lässt sich festhalten, dass das Interesse
                             chen Bemühungen für die Region Frankfurt /        mit bildhaften Analysemethoden, die jenseits      am Planen im großen Maßstab enorm ist. Das
                             Rhein-Main, mittels innovativer Planungsinst-     der formellen Planung räumliche und funktio-      Aufbrechen eingeprägter Denkmuster und das
                             rumente die regionale Zusammenarbeit zu           nelle Zusammenhänge herausarbeiten und so-        Ausprobieren innovativer bildhafter Methoden
                             fördern, so u. a. die Ideen zur Durchführung      mit die Grundlage für Zukunftsbilder von Städ-    kann die Diskussion um die Zukunft von Räu-
                             einer Internationalen Bauausstellung. Die Re-     ten und Regionen darstellen. Anhand der ins-      men durch aktive, vorausschauende Stadt- und
                             gion sei als »kulturelles Produkt« das »Ergeb-    pirierenden Projekte »Metrobild Zürich« und       Regionalplanung wirksam beeinflussen. p
Fotos: AKH / Christoph Rau

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Nachhaltige Städte bauen – Hessen bald vorne beim Holzbau
Text: Christof Bodenbach

                                                                       Foto: AKH / Christoph Rau

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Vor Ort: Holzhybrid-Geschosswohnungsbau in Offenbach (Architekten:                                 Vor Ort: Erweiterung der Europäischen Schule in Frankfurt (Architekten:
Hirschmuellerschmidt Architektur, Darmstadt)                                                       ­NKBAK, Frankfurt)

D
            er FDP-Landtagsabgeordnete Jür-       weise errichtete Erweiterung der Europäi-                                                            AKH-Vorstands, und Andreas Hirschmüller
            gen Lenders, stellvertretender        schen Schule in Frankfurt (Architekten:                                                              sehr intensiv über die Anforderungen an mo-
            Fraktionsvorsitzender und woh-        ­NKBAK, Frankfurt) sowie ein Holzhybrid-Ge-                                                          dernen, städtebaulich gut eingebetteten
            nungsbaupolitischer Sprecher der       schosswohnungsbau in Offenbach (Architek-                                                           Wohnungsbau gesprochen werden. Krämer:
Fraktion, hat sich Holzbau als wichtiges poli-     ten: Hirschmuellerschmidt Architektur,                                                              „Wir müssen komplexe, neue Städte und kei-
tisches Thema vorgenommen. Er sieht darin          Darmstadt). Ergebnis: Jürgen Lenders zeigte                                                         ne Siedlungen bauen. Sie müssen den Anfor-
eine Chance, die hessische Holzwirtschaft zu       sich überzeugt von der weitreichenden Be-                                                           derungen der Mobilitäts-, Energie- und der
stärken und dieses wirtschaftspolitische An-       deutung der Förderung der Baukultur: „Wenn                                                          Wende der Arbeitswelt durch die Digitalisie-
liegen gleichzeitig mit innovativen, nachhal-      ich mir die wirtschaftspolitischen Chancen des                                                      rung gerecht werden.“                    p
tigen Wohnbaukonzepten zu verbinden. Seit          Holzbaus vor Augen führe, dann könnte Hes-
einiger Zeit führt Lenders einen engen fach-       sen hier ganz vorne sein. Wir haben viel Wald.
lichen Austausch mit der Architekten- und          Wir haben gute Planer. Wir haben tatkräftige
Stadtplanerkammer Hessen zu baukulturellen         Handwerker und einen innovativen Mittel-
Fragen.                                            stand. Nur: Wir machen es nicht. Das Feld be-
    Deshalb hat er sich – nach Beratung durch      stellen die Österreicher und die Schweizer. Es
die AKH – erfolgreich mit Mitgliedern der Re-      wäre spannend, zu sehen, wer sich alles auf-
gierungsfraktionen für eine Stärkung des hö-       machen möchte, Hessen beim Holzbau nach
hergeschossigen Holzbaus in der Hessischen         vorne zu bringen.“ Der Berliner Architekt und
Bauordnung eingesetzt. Nach Erlass der HBO         Holzbauexperte Tom Kaden zeigte anhand
wollte er Genaueres über moderne Planungs-         seiner Projekte und seiner Forschung am
und Produktionsweisen im Holzbau und die           TU-Lehrstuhl in Graz auf, was im Bereich des
                                                                                                                           Foto: AKH / Christoph Rau

Chancen der Digitalisierung in der Bauwirt-        höhergeschossigen Holzbaus möglich ist,
schaft erfahren. Gemeinsam mit Kammer-             wenn nur der Brandschutz und tradierte Be-
hauptgeschäftsführer Dr. Martin Kraushaar          denken nicht so oft die Entwicklung erschwe-
und der Geschäftsführerin Gertrudis Peters in-     ren würden.
formierte er sich bei verschiedenen Terminen          Darüber hinaus konnte in den Diskussionen                                                        Gertrudis Peters, Tom Kaden, Dr. Matin Kraushaar,
vor Ort bei den entwerfenden Architekten –         unter anderem mit den Architekten Jörg Krä-                                                         Jörg Krämer, Jürgen Lenders, Tatjana Hajmássy
besichtigt wurden u. a. die in Holzmodulbau-       mer (planquadrat, Darmstadt), Mitglied des                                                          (v. l. n. r.) im Büro planquadrat

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Wählen gehen - Verfassung gestalten - Mehrheitswille entscheidet: Staatsziel "Schaffung angemessenen Wohnraums" könnte kommen - Architekten- und ...
[ DAB REGIONAL ]    AktuellesHESSEN

Kammern und Politik im Dialog

W
                  ie geht es weiter nach der
                  Landtagswahl am 28. Okto-
                  ber 2018 in Hessen? Wie
                  kann die Politik Hessens Un-
ternehmen und Freiberufler unterstützen?
Wie soll die Selbstverwaltung der Wirtschaft
weiter gestärkt werden? Diese Fragen sind
bei der fünften Gemeinschaftsveranstaltung
der hessischen Kammerorganisationen mit
den Vorsitzenden der im Landtag vertretenen
Fraktionen Michael Boddenberg (CDU),
Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD), Mathias
Wagner (Bündnis 90 / Die Grünen) und René
Rock (FDP) diskutiert worden. Die Fraktions-
vorsitzende der Linken im Hessischen Land-
tag, Janine Wissler, musste sehr kurzfristig ih-
re Teilnahme wieder absagen. Die hessischen
Kammerorganisationen waren auf dem Podi-
um im „Haus des hessischen Handwerks“ in

                                                                                                                                                         Foto: Lisa Farkas
Wiesbaden durch Eberhard Flammer (Präsi-
dent des Hessischen Industrie- und Handels-
kammertages) und Dr. Heike Winter (Präsi-
denten der Psychotherapeutenkammer) ver-           René Rock, Thorsten Schäfer-Gümbel, Mathias Wagner, Dr. Heike Winter, Eberhard Flammer, Michael Bo-
treten. Moderiert wurde die Diskussionsrunde       ddenberg, Stefan Schröder (v. l. n. r.)
von Stefan Schröder, Chefredakteur des
Wiesbadener Kuriers. Der Vizepräsident der         Hessens Zukunft nicht nur um Autobahnen für        rapeutenkammer sagte im Schlusswort: „Alle
Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Hand-           Daten und für Verkehr sowie um Infrastruktur       haben ein Interesse daran, dass der Dialog
werkskammer, Klaus Repp, konnte mehr als           und Investitionen für wirtschaftlichen Erfolg      zwischen Politik und Kammerorganisationen
100 Gäste als Hausherr in der Handwerks-           geht. Hessen brauche auch eine zukunftsfähi-       nach der Landtagswahl fortgesetzt und inten-
kammer Wiesbaden begrüßen.                         ge Infrastruktur für die Gesundheitsversor-        siviert wird: Damit wir den Standort Hessen
   Eberhard Flammer machte sich vor allem          gung – in den großen Städten sowie in den          gemeinsam voranbringen – für die Wirtschaft,
für die Weiterentwicklung des Wirtschafts-         eher ländlichen Regionen: „Überall sehnen          die Gesundheit und das Glück der in Hessen
standortes Hessen stark: „Die Verkehrsinfra-       sich die Menschen nicht nur nach materiellem       lebenden Menschen.“                      p
struktur ist in den vergangenen Jahrzehnten        Wohlstand, sondern nach Gesundheit, Frie-
bei weitem nicht mit der wirtschaftlichen Ent-     den, gelingenden Beziehungen und möglichst
wicklung mitgewachsen. Wir brauchen eine           dauerhaftem Glück.“ Da es zugleich viele
nach Kapazität großzügige Erweiterung bei          Menschen mit Sorgen, Ängsten und Krankhei-             Die 15 Kammerorganisationen in Hes-
Straße und Schiene, auch, aber nicht nur rund      ten gebe, müsse auch die Gesundheitsversor-            sen stehen für das Prinzip der Selbst-
um Frankfurt.“ Wichtig sei dabei, dass Hessen      gung Hessens weiterentwickelt werden.                  verwaltung der Wirtschaft und der Frei-
                                                                                                          en Berufe, sie repräsentieren mehr als
in seiner gesamten Nord-Süd-Erstreckung                 Deshalb sei es wichtig, dass Hessens Kam-
                                                                                                          400.000 Unternehmen und rund
auch mit der Schiene großzügig und hochfre-        mern im Dialog untereinander und mit der Po-
                                                                                                          100.000 freiberuflich Tätige. Rund 2,4
quent erschlossen werde. Mit Blick auf die         litik seien. Denn in der Tat stehe der Standort
                                                                                                          Millionen Menschen haben in Unterneh-
Fachkräfteproblematik betonte Flammer,             Hessen vor großen Herausforderungen. Die               men der hessischen Wirtschaft und bei
Wirtschaft und Landesregierung müssten ge-         Kammern seien dabei kritische und zugleich             Freiberuflern einen Arbeitsplatz. Mehr
meinsam das Ansehen der dualen Berufsaus-          verlässliche Partner der Politik: „Mit uns kann        als 100.000 junge Menschen finden als
bildung hervorheben und steigern.                  man reden – bei Bedarf auch im Hintergrund.            Auszubildende eine berufliche Perspek-
   Heike Winter verdeutlichte aus der Pers-        Alle Beteiligten tragen gesellschaftliche Ver-         tive.
pektive der Heilberufe-Kammern, dass es bei        antwortung.“ Die Präsidentin der Psychothe-

10                                                                                                                                          DAB 10·18
Wählen gehen - Verfassung gestalten - Mehrheitswille entscheidet: Staatsziel "Schaffung angemessenen Wohnraums" könnte kommen - Architekten- und ...
HESSENAktuelles                                                                                                               [ DAB REGIONAL ]

SMART HOME – Wie werden wir in Zukunft wohnen?
Hessischer Architektentag am 31.10.201

Mechthild Harting, FAZ-Redakteurin: Smart        Brigitte Holz: Ja, da-
Home? Da klingt nach Werbungen im Fern-          her widmen wir uns
sehen, wo ich aus dem Büro die Heizung zu        dem auch mit einem
Hause reguliere, kontrolliere, ob das            großen Kongress
Schloss verriegelt ist und vielleicht sogar,     und exzellenten Re-
was meine Kinder gerade zu Hause ma-             ferenten.
chen? Geht es darum?
                                                 Kommen Sie am
Brigitte Holz, AKH-Präsidentin: Es geht um die   31.10.2018 zum
Verknüpfung von sozialen, ökologischen und       Hessischen Archi-
wirtschaftlichen Aspekten des Wohnens. Da-       tektentag in Neu-­
bei wird effizient eingesetzte Technik in        Isenburg!

                                                                                                                                                  Foto: AKH / Christoph Rau
Wohnräumen besonders berücksichtigt. Im
Mittelpunkt stehen vor allem eine Erhöhung       Das vollständige In-
von Wohn- und Lebensqualität, mehr Sicher-       terview lesen Sie in
heit und eine effiziente Energienutzung.         der November-Aus-
                                                 gabe.            p      Brigitte Holz im Gespräch mit Mechthild Harting
Mechthild Harting: Was ist dabei für Archi-
tektinnen und Architekten so spannend?

                                                     New Cities – Wie vernetzt leben wir in der Stadt von morgen?
Brigitte Holz: Architekten, Planer und Bauher-
                                                     Axel Bienhaus, Architekt, AS+P, Frankfurt
ren diskutieren Fragen von enormer gesell-
                                                     New Living – Wie könnten Wohnformen der Zukunft aussehen?
schaftlicher Relevanz, nämlich wie zukunfts-
                                                     Julian Weyer, Architekt, C.F. Møller, Aarhus
weisende Wohnformen aussehen. Und wie
das Wohnen durch die Digitalisierung beein-          New Architecture – Wie lassen sich neue Technologien und soziale(re)s Wohnen ver-
                                                     knüpfen?
flusst wird. Wir Architekten und Stadtplaner
                                                     Eike Becker, Architekt, Eike Becker Architekten, Berlin
entwickeln Ideen, die Wohnen, Arbeiten und
Mobilität miteinander verknüpfen. Mit innova-        New Rising – Wie wohnt man im Wohnhochhaus/Wahrzeichen?
                                                     Claudia Meixner, Architektin, Meixner, Schlüter, Wendt, Frankfurt
tiven Technologien lassen sich Lösungen für
unterschiedliche Bereiche der Stadtentwick-          New Home – Wie smart kann Behaglichkeit sein?
lung finden.                                         Christoph Hesse, Architekt und Stadtplaner, Christoph Hesse Architects, Korbach
                                                     New Construction – Wie beeinflussen Digitalisierung und Nachhaltigkeit das Wohnen?
Mechthild Harting: Ein wichtiges Thema für           Werner Sobek, Architekt und Ingenieur, Firmengruppe Werner Sobek, Stuttgart
Architekten und Stadtplaner?

DAB 10·18                                                                                                                                    11
Wählen gehen - Verfassung gestalten - Mehrheitswille entscheidet: Staatsziel "Schaffung angemessenen Wohnraums" könnte kommen - Architekten- und ...
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                                                                                                 1. Preis:
                                                                                                 Lamott.Lamott,
                                                                                                 Stuttgart

                                                                                                     Fachrichtung: Hochbau
                                                                                                     Wettbewerbsform: Nichtoffener hoch-
                                                                                                     baulicher Realisierungswettbewerb mit
                                                                                                     qualifiziertem, vorgeschalteten Aus-
                                                                                                     wahlverfahren
                                                                                                     Ort: Gießen
                                                                                                     Auslober: Magistrat der Stadt Gießen
                                                                                                     Preisrichter: Katja Buß, Sascha Buur-
                                                                                                     mann, Kristin Dirschl, Astrid Eibelshäu-
                                                                                                     ser, Prof. Ulrich Hamann, Prof. Jürgen
                                                                                                     Hauck, Christian Nasedy (Vorsitz), Dr.
                                                                                                     Frank Reuber
                                                                                                     Wettbewerbsbetreuung: THOMAS-
                                                                                                     GRÜNINGERARCHITEKTEN, Darmstadt

Offenes Lernraumkonzept
Neustrukturierung, Sanierung und Erweiterung der Gesamtschule Gießen-Ost

Text: Lena Pröhl

D
           ie Gesamtschule Gießen-Ost be-      pädagogisches Arbeiten fällt hier schwer.         sade und Dach sind eine Neustrukturierung
           geht 2018 ihren 50. Geburtstag –       Die Stadt Gießen plant daher eine grund-       der zentralen Erschließung und Funktionen
           ein Grund zum Feiern. Doch das in   legende Sanierung der Schule, die u. a. durch     mit Mediothek und Räumen für Darstellendes
           die Jahre gekommene Schulge-        Mittel des Kommunalinvestitionsprogrammes         Spiel vorgesehen. Darüber hinaus sollen in ei-
bäude der integrierten Gesamtschule mit        des Bundes finanziert werden soll. Neben der      nem Neubau künftig Mensa, Aula sowie sech-
gymnasialer Oberstufe für rund 1500 Schüler    energetischen Sanierung der Gebäudehülle          zehn Klassenräume Platz finden. Für die Se-
ist dringend sanierungsbedürftig; modernes     mit gestalterischem Gesamtkonzept für Fas-        kundarstufen 1 und 2 ist dabei ein offenes

2. Preis: STUDIO SF, Mannheim                                          2. Preis: hkr.architekten gmbh, Gelnhausen

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HESSENVERGABE + WETTBEWERBE                                                                                                    [ DAB REGIONAL ]

Lernraumkonzept umzusetzen. Die Maßnah-           direkt vom Haupteingang aus zugänglich sind.          Anerkennungen gingen an die foundation
me soll in Bauabschnitten ausgeführt werden.      Im offenen Erdgeschoss bilden Boulevard,          5+ architekten aus Kassel, die felix schürmann
Vorschläge hierfür lieferte nun der nichtoffene   Eingangsbereich mit Sekretariat, Mensa, Aula      ellen dettinger architekten aus München so-
hochbauliche Realisierungswettbewerb mit          und Mediathek die neue Mitte. Im Oberge-          wie an die sdks architekten partner mbB aus
qualifiziertem, vorgeschaltetem Auswahlver-       schoss werden die Jahrgangsstufen in Clus-        Darmstadt.                                 p
fahren. 25 Planungsbüros waren zum Wettbe-        tern abgebildet, die über den Schulboulevard
werb zugelassen; elf reichten ihre Pläne und      miteinander verbunden sind. Optimierungs-
Modelle ein. Das Preisgericht unter Vorsitz des   potenzial sah das Preisgericht jedoch bei den
Darmstädter Architekten Christian Nasedy          mittig angeordneten Lernlandschaften, der
vergab einen ersten und zwei zweite Preise        Organisation der Fachklassen im Neubau so-
sowie drei Anerkennungen.                         wie der Materialwahl, die für das Bestandsge-
   Als Sieger setzte sich das Stuttgarter Büro    bäude Faserzementplatten und für die Neu-
Lamott.Lamott durch. Die Verfasser schlagen       bauten Sichtbeton und Aluminium Element-
eine pavillonartige Struktur vor: Der lineare     fassaden vorsieht.
Hauptbaukörper wird über Fugen aufgebro-             Mit einem weiteren zweiten Preis wurde
chen und in drei Clusterhäuser zurückgebaut.      der Entwurf der hkr.architekten gmbh aus
Diesen werden drei neue Baukörper hinzuge-        Gelnhausen prämiert. Die Verfasser konzipie-      Anerkennung: foundation 5+ architekten, Kassel
fügt, sodass drei Innenhöfe unterschiedlicher     ren die Schule als Campus mit vier Einzel-Vo-
Tiefe entstehen. Besonders positiv bewertete      lumen: Neben dem langen Bestandsriegel, der
das Preisgericht die Abfolge von Eingang,         zu einem viergeschossigen Lernhaus arron-
Halle, Hof und Mensa. Die Aula werde ge-          diert wird, gibt es drei Themenhäuser mit
schickt erschlossen – auch von der neuen Ein-     Dachgärten (Forschungshaus mit Mensa, Mu-
gangshalle aus. Räume der Schulleitung und        sikhaus und Theaterhaus). Alle Bauteile sind
Verwaltung sind nun zentral im Erdgeschoss        über Stege räumlich und inhaltlich vernetzt,
angeordnet. Das „Herz der Schule“ ist der         wodurch interessante Blickbeziehungen ent-
„gut proportionierte zentrale Innenhof“ mit       stünden, so die Preisrichter. Vom Hauptein-
angrenzender Mensa, der eine „schöne und          gang gelangt man in eine großzügige Pausen-
identitätsstiftende Atmosphäre im Zentrum         halle, um die sich Sekretariat, Mediathek so-
der Anlage“ schaffe, waren sich die Preisrich-    wie Kunst-, Werk- und Schulküche gruppieren.
ter sicher. Auch die Ansichten, die „einen ru-    Von hier aus erreicht man auch den zentralen
higen, unaufgeregten Gesamtcharakter“ ver-        Freibereich mit Zugang zu den Themenhäu-
mitteln, überzeugten. Die Realisierung in Bau-    ser. Eine klare, einfache und übersichtliche
abschnitten wurde nicht als ideal, aber als       Wegeführung unterstützt die Orientierung in-
möglich gewertet.                                 nerhalb der Anlage. Das angestrebte pädago-       Anerkennung: felix schürmann ellen dettinger ar-
   Ein zweiter Platz ging an das Mannheimer       gische Konzept sei realisierbar; die Lernland-    chitekten, München
STUDIO SF. Durch geschickte Anordnung von         schaften versprechen „ein vielfältiges, flexib-
zwei neuen Baukörpern entstehen im Süden          les und zukunftsfähiges Lernumfeld“, urteilte
  neue Freiräume, die von Mensa und Medi-         das Preisgericht. Der allzu großzügige Um-
  athek, aber auch vom Schul-Boulevard und        gang mit Flächen sei jedoch zu überdenken.

   Entscheidungen zu Architektenwettbewerben
   im Oktober:
      ‡ Erster Baustein zum Masterplan LaDaDi 2020+, Darmstadt
      ‡ Bürgerhaus Georgenhausen - Neubau, Reinheim
   Die kompletten Wettbewerbsergebnisse und weitere aktuelle Informationen finden Sie im
   Internet unter www.akh.de / Service / Vergabe + Wettbewerbe. Bei Fragen hierzu wenden
   Sie sich bitte an Gesine Ludwig (Telefon: 0611 -17 38 38).                                       Anerkennung: sdks architekten partner mbB,
                                                                                                    Darmstadt

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[ DAB REGIONAL ]         FORTBILDUNGHESSEN

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                                                                                                   OldKammer
                                                                                                   Ein Dialog zwischen Jung und Alt

Bild: pixabay

      NewComer treffen OldKammer - Dialog zwischen Jung und Alt
      Innenarchitekten treffen Innenarchitekten und solche, die es werden wollen
      Am 9. November 2018, um 15:00 Uhr, begrüßen wir Sie im Haus der Architekten, Bierstadter Straße 2, 65189 Wiesbaden.
          ‡ Drei NewComer stellen sich und ihren Berufsalltag vor:
            Tobias Geisler, Dipl.-Ing. (FH) Innenarchitekt, VAVE Studio, Offenbach
            Simone Jüschke, Dipl.-Ing. (FH) Innenarchitektin, Innen Architektur, Frankfurt
            Judith Olschewski, Dipl.-Ing. (FH) Innenarchitektin, EZB, Frankfurt
          ‡ Heimathafen Wiesbaden
            Dominik Hofmann spricht über: CoWorking, Arbeiten + Netzwerken
          ‡ Hessisches Wirtschaftsministerium
            Rolf Krämer, Referatsleiter, spricht über: Kultur- und Kreativwirtschaft
      Diskussion über Veränderungen im Berufsfeld Innenarchitektur | Buffet und gemütlicher Ausklang
      Wir freuen uns auf Sie!

      Anmeldung bitte bis zum 31. Oktober 2018 auf www.akh.de > Akademie > Unsere Fortbildungsangebote.
      Die Teilnahme ist kostenlos, AKH-Mitglieder erhalten 2 Fortbildungspunkte.

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HESSENFORTBILDUNG                                                                                                                   [ DAB REGIONAL ]

    29. November 2018, 10.00 bis 18.00 Uhr

   Neue Entwicklungen im Gesundheitsbau
   Die Tagungsreihe „Neue Entwicklungen im Gesundheitsbau“, von der Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen veran-
   staltet, ist seit vielen Jahren ein Forum für Architekten und Krankenhausplaner, Bauherren und Investoren wie auch für Vertreter öffentli-
   cher und privater Krankenhausträger und Vertreter aus Politik, Betriebsorganisation und Planung.
   Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen in unserer älter werdenden Gesellschaft und den einhergehenden neuen komplexen Auf-
   gaben aller Beteiligten im Pflege- und Klinikbereich, führen wir diese erfolgreiche Veranstaltungsreihe weiter und widmen uns am 29. November
   in einem Kompaktkongress den verschiedenen Aspekten der „Umsetzung stadträumlicher und gestalterischer Visionen“.
   Wie gelingt es, vielschichtige anspruchsvolle Bauaufgaben in einer außerordentlichen Interdisziplinarität als zentrale Planungsfunktion zu be-
   herrschen, um beste Qualität im Gesundheitsbau zu gewährleisten?
   Es referieren Experten der Branche über notwendige planerische und unternehmerische Strategien und präsentieren bauliche Lösungen, die
   den Herausforderungen gewachsen sind. Die Gäste dürfen die neuesten Informationen über komplexe Planungs- und Bauaufgaben von Ge-
   sundheitsbauten, spannende Diskussionen und die Gelegenheit, sich mit den Akteuren der beteiligten Disziplinen auszutauschen, erwarten.
   Begrüßung: Isabella-Göring, Dipl.-Ing., Architektin, Geschäftsführerin, Leiterin der Akademie der AKH
   Einführung: Petra Wörner, Dipl.-Ing., Architektin, BDA, Geschäftsführung wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH, Frankfurt
     ‡ Krankenhaus AZ Groeninge Kortrijk, Belgien - Hotelflair statt Klinikgefühl: Martin Neuwirther | Christian Tabernigg, Architekten I Managing
       Partner, Baumschlager Eberle Architekten, Vaduz, Liechtenstein
     ‡ Herausforderungen und Risiken am Beispiel Krankenhaus Südspidol in Luxemburg und Campus Zentralklinikum Lörrach: Albert Wimmer, Di-
       pl.-Ing., Architekt, Dipl. TP, Geschäftsführer der Albert Wimmer ZT, Wien, Preisrichter im beendeten Wettbewerbsverfahren
     ‡ Entwicklungen am Universitätsklinikum Münster - Visionen und Umsetzung: Stephan Triphaus, Geschäftsführer Universitätsklinikum Münster
     ‡ Innenraumgestaltung im Gesundheitsbau - Visionen und Realisierungen aus aller Welt: Susanne Brandherm, Geschäftsführerin brandherm +
       krumrey interior architecture köln
     ‡ Psykiatrisygehus Slagelse - Winner MIPIM Award „Best Healtcare Development“ 2017 | DGNB Gold: Søren Daugbjerg, CEO og partner i Vil-
       helm Lauritzen Arkitekter
   Nach den Vorträgen möchten wir in einer Fish-Bowl-Diskussion, moderiert von Petra Wörner, mit Ihnen diskutieren.

DAB 10·18                                                                                                                                            15
[ DAB REGIONAL ]     KAMMERWAHLENHESSEN

     Kammerwahlen in 2019!
     Vom 25. Februar bis 8. März 2019 findet die Wahl zur nächsten Vertreterversammlung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen
     statt. In diesem Heft finden Sie die Wahlbekanntmachung und die Wahlordnung, deren vollständiger Abdruck gesetzlich vorgeschrieben
     ist.
     In den nächsten Heften können Sie u. a. die wesentlichen Fakten zum Verfahren der Kammerwahl, die Selbstdarstellungen der zur Wahl stehen-
     den Verbände und Wahlgruppierungen sowie das obligatorische Wahlvorschlagsverzeichnis nachlesen.
     Anfang Februar werden die Wahlunterlagen verschickt, aller Voraussicht nach im Mai-Heft werden wir das Wahlergebnis veröffentlichen.
     Markieren Sie sich den Wahltermin schon jetzt in Ihrem Kalender. Denn auf Ihre Stimme kommt es an!

Wahlbekanntmachung für die Wahl zur Vertreterver­
sammlung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen

D
            er Wahlvorstand erlässt aufgrund       II. Auslegen des Wählerverzeichnisses                     Wahlvorschläge schriftlich bei dem Wahl-
            der von der Vertreterversamm-               (§ 8 Abs. 2 WO)                                       vorstand in der Zeit von Dienstag, dem 20.
            lung der Architekten- und Stadt-       Das Wählerverzeichnis liegt ab Montag, dem                 November 2018, 8:00 Uhr, bis Montag,
            planerkammer Hessen am 17. De-         17. Dezember 2018, 8:00 Uhr, bis Freitag, dem              dem 26. November 2018, 17:00 Uhr, ein-
zember 2002 beschlossenen und vom Hessi-           8. März 2019, 17:00 Uhr, während der allge-                reichen.
schen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und      meinen Geschäftszeit zur Einsicht in der Ge-           ‡   Wahlvorschläge sind getrennt nach den
Landesentwicklung am 8. Januar 2003 ge-            schäftsstelle der Architekten- und Stadtplan-              einzelnen Wahlgruppen abzugeben. Jeder
nehmigten Wahlordnung (StAnz. 2003, S.             erkammer Hessen, Bierstadter Straße 2,                     Wahlvorschlag zu einer Wahlgruppe nach
380 ff.) folgende Wahlbekanntmachung:              65189 Wiesbaden, Telefon 0611 17 38-0 aus.                 § 4 Abs. 2 WO stellt eine eigene Liste (Vor-
                                                                                                              schlagsliste) dar.
I. Wahlzeit (§ 1 Abs. 2 WO)                        III. Auslegen der Wahlordnung                         ‡   Der Wahlvorschlag einer Unterzeichner-
Die Wahl beginnt am Montag, dem 25. Febru-               (§ 7 Abs. 2 Nr. 3 WO)                                gruppe kann für mehrere Wahlgruppen ei-
ar 2019, 8:00 Uhr. Sie endet am Freitag, dem       Die Wahlordnung liegt gleichzeitig mit dem                 ne Vorschlagsliste umfassen.
8. März 2019, 17:00 Uhr. Gewählt wird in allge-    Wählerverzeichnis in der Geschäftsstelle der           ‡   Jeder Wahlvorschlag kann für einzelne
meiner, unmittelbarer, freier, gleicher und ge-    Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen                  Wahlgruppen bis zu 40 Personen (Bewer-
heimer Wahl in Form der Briefwahl (§ 4 Abs.        in Wiesbaden aus. Sie wird außerdem im                     berinnen und Bewerber) enthalten. Diese
1 WO), ohne Gruppenbindung des Wählers in          Deutschen Architektenblatt, Ausgabe Süd-                   müssen wählbar sein. Sie können nur für
elf Wahlgruppen (§ 4 Abs. 2 WO). Zu den ein-       west, Regionalteil Hessen, Heft 10/2018 (Ok-               die Wahlgruppen vorgeschlagen werden,
zelnen Wahlgruppen vergleiche § 4 Abs. 2 WO        tober), veröffentlicht.                                    die ihrer Eintragung in ein Berufsverzeich-
in Verbindung mit § 8 Abs. 1 WO bezüglich                                                                     nis entspricht. Wer in den Berufsverzeich-
der zu verwendenden Abkürzungen für die            IV. Einspruchsmöglichkeiten gegen das                     nissen für zwei Fachrichtungen eingetra-
Fachrichtungen und Beschäftigungsarten.                 Wählerverzeichnis (§ 8 Abs. 3 WO)                     gen ist, muss sich entscheiden, für welche
    Wahlberechtigt sowie wählbar ist jedes         Wer das Wählerverzeichnis für unrichtig hält,              Gruppe er kandidieren will. Jede Person
Pflichtmitglied der Architekten- und Stadtpla-     kann bis zwei Wochen vor Beginn der Wahl                   kann nur in einer Vorschlagsliste benannt
nerkammer Hessen (§ 2 Abs. 1 WO).                  beim Wahlvorstand Einspruch erheben. Der                   werden.
    Jedes wahlberechtigte Mitglied hat zwei        Wahlvorstand hat unverzüglich über den Ein-            ‡   Die Namen der einzelnen Personen sind
Stimmen (§ 3 Abs. 2 WO). Diese zwei Stimmen        spruch zu entscheiden und seine Entschei-                  auf dem Wahlvorschlag – bei Inanspruch-
können für zwei Bewerber abgegeben werden,         dung dem Einspruchsführer zuzustellen.                     nahme von § 9 Abs. 2 Satz 3 WO deutlich
die nicht derselben Vorschlagsliste angehören                                                                 getrennt nach den Wahlgruppen – unter-
müssen. Beide Stimmen können auch für einen        V. Aufforderung zur Einreichung der Wahl-                 einander fortlaufend nummeriert aufzufüh-
Bewerber oder es kann nur eine Stimme abge-            vorschläge (§ 9 WO)                                    ren. Außer dem Familiennamen, Vorna-
geben werden (§ 12 Abs. 3 WO).                        ‡ Wahlberechtigte (§ 2 Abs. 1 WO) können                men, Adresse und Verbandszugehörigkeit

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HESSENKAMMERWAHLEN                                                                                                                 [ DAB REGIONAL ]

   sind Fachrichtung und Tätigkeitsmerkmale              ‡ Ein Wahlvorschlag kann nur geändert oder     zeichnis erfassten Wahlberechtigten versandt.
   anzugeben. § 8 Abs. 1 Satz 3 und 4 WO                   zurückgenommen werden, wenn die Frist           Wegen der zu beachtenden näheren Ein-
   gilt entsprechend. Von jeder Person ist ei-             nach § 9 Abs. 1 WO noch nicht abgelaufen     zelheiten bezüglich der Wahlbriefunterlagen
   ne handschriftlich unterschriebene Zustim-              ist und alle Unterzeichner der Änderung      vergleiche § 11 Abs. 2 Nr. 1 bis 5 WO.
   mungserklärung zur Aufstellung im Wahl-                 oder Zurücknahme schriftlich zustimmen.
   vorschlag mit Angabe der Wahlgruppe, für                                                             VIII. Zurückweisung von Wahlvorschlägen
   die sie kandidieren will, beizufügen.               VI. Auslegung und Veröffentlichung des                 und ungültige Stimmabgaben
 ‡ Jeder Wahlvorschlag muss von wenigstens                  Wahlvorschlagsverzeichnisses                       (§§ 10 Abs. 3, 12 Abs. 7 und 13 WO)
   zehn Wahlberechtigten persönlich und                     (§ 10 Abs. 6 WO)                            1. Wahlvorschläge, die nach Montag, dem 26.
   handschriftlich unterschrieben und mit Ad-          Das Wahlvorschlagsverzeichnis wird in der           November 2018, 17:00 Uhr, bei dem Wahl-
   ressenangabe der Unterzeichner versehen             Geschäftsstelle der Architekten- und Stadtpla-      vorstand eingehen oder die Voraussetzun-
   sein. Jedes wahlberechtigte Mitglied kann           nerkammer Hessen in Wiesbaden während               gen des § 9 WO nicht erfüllen, werden zu-
   seine Unterschrift nur für einen Wahlvor-           der allgemeinen Geschäftszeit von Montag,           rückgewiesen.
   schlag geben.                                       dem 4. Februar 2019, bis zum Ende der Wahl       2. Wahlbriefe, die nach Freitag, dem 8. März
 ‡ Aus dem Wahlvorschlag muss zu ersehen               am Freitag, dem 8. März 2019, zur Einsicht          2019, 17:00 Uhr, bei der Geschäftsstelle
   sein, welcher Unterzeichner zur Vertretung          ausgelegt. Ferner wird es im Deutschen Ar-          der Architekten- und Stadtplanerkammer
   des Vorschlags gegenüber dem Wahlvor-               chitektenblatt, Ausgabe Südwest, Regionalteil       Hessen eingehen, sind ungültig (§§ 12 Abs.
   stand und zur Entgegennahme von Erklä-              Hessen, Heft 02/2019 (Februar), veröffent-          7, 13 Abs. 1 Nr. 1 WO).
   rungen und Entscheidungen des Wahlvor-              licht.                                           3. Stimmabgaben sind auch ungültig, wenn
   stands berechtigt ist. Fehlt eine Angabe                                                                die Wahlbriefe oder Stimmzettel sonstige
   hierüber, gilt der Unterzeichner als berech-        VII. Wahlbriefe (§ 11 WO)                           Mängel gemäß § 13 Abs. 1 oder 2 WO auf-
   tigt, der an erster Stelle steht, bei Verbän-       Die Wahlunterlagen mit den Wahlbriefen (§           weisen.
   den die / der Vorsitzende.                          11 Abs. 1 und 2 WO) werden in der Zeit von
 ‡ Jeder Wahlvorschlag kann mit einem                  Montag, dem 4. Februar 2019, bis Freitag,        IX. Anschrift des Wahlvorstands
   Kennwort versehen werden.                           dem 8. Februar 2019, an alle im Wählerver-            (§ 5 Abs. 1 WO)
                                                                                                        Wahlvorstand ist der Vorstand der Architek-
                                                                                                        ten- und Stadtplanerkammer Hessen.

                                                                                                        Seine Anschrift lautet:

                                                                                                        Wahlvorstand der Architekten- und
                                                                                                        Stadtplanerkammer Hessen
                                                                                                        Bierstadter Straße 2
                                                                                                        65189 Wiesbaden

   IMPRESSUM                                                                                            Telefon: 0611 / 17 38-0
   Herausgeber:
                                                                                                        Telefax: 0611 / 17 38-40.
   Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen
   Brigitte Holz, Präsidentin
   Bierstadter Straße 2, 65189 Wiesbaden
   Telefon 0611 1738-0
                                                                                                        Wiesbaden, den 15. Mai 2018
   Verantwortlich: Christof Bodenbach (bo),
   Wiesbaden                                                                                            Dipl.-Ing. Brigitte Holz
   Verlag, Vertrieb, Anzeigen:
                                                                                                        Vorsitzende des Wahlvorstandes
   planet c GmbH (siehe Impressum)

   Druckerei: Bechtle Druck&Service,
   ­Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen

   Das Blatt wird allen gesetzlich erfassten Archi-
   tekten aller Fachrichtungen in Hessen aufgrund
   ihrer Eintragung seitens der Heraus­geber zuge-
   stellt. Für Mitglieder der Landesarchitektenkam-
   mer ist der Bezug im Mitglieds­beitrag enthalten.

DAB 10·18                                                                                                                                         17
[ DAB REGIONAL ]    KAMMERWAHLENHESSEN

Wahlordnung für die Wahl zur Vertreterversammlung
der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen
Die Vertreterversammlung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen hat auf Grund § 13 Abs. 2 Nr. 2 Hessi-
sches Architekten- und Stadtplanergesetz (HASG) vom 23. 5. 2002 (GVBl. I 2002, S. 182 ff.) in ihrer Sitzung am 17. 12.
2002 folgende Wahlordnung für die Wahl zur Vertreterversammlung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hes-
sen beschlossen

§ 1 Zahl der Mitglieder, Zeitraum der Wahl        (1) Wählen kann nur, wer in das Wählerver-           sie in einem Berufsverzeichnis der Architekten-
(1) Die Vertreterversammlung besteht aus 65           zeichnis (§ 8) eingetragen ist.                  und Stadtplanerkammer Hessen oder einer ande-
     Mitgliedern.                                 (2) Jedes wahlberechtigte Mitglied hat zwei          ren Architektenkammer oder einer nach dem
(2) Die Wahl beginnt an einem in der Wahlbe-          Stimmen.                                         Recht der Europäischen Gemeinschaft vergleich-
     kanntmachung des Wahlvorstands (§ 7)                                                               baren Einrichtung zuletzt eingetragen waren oder
     näher zu bestimmenden Montag und en-         § 4 Wahlgrundsätze                                    zuletzt hätten eingetragen werden müssen.
     det am Freitag, 17.00 Uhr, der nächsten      (1) Gewählt wird in allgemeiner, unmittelba-
     Woche.                                            rer, freier, gleicher und geheimer Wahl in       § 5 Wahlvorstand
                                                       Form der Briefwahl.                              (1) Wahlvorstand ist der Vorstand der Architek-
§ 2 Wahlrecht, Wählbarkeit                        (2) Gewählt wird ohne Gruppenbindung des                 ten- und Stadtplanerkammer Hessen. Er ist
(1) Wahlberechtigt sowie wählbar ist jedes            Wählers in folgenden 11 Wahlgruppen:                 für die ordnungsgemäße Vorbereitung und
     Pflichtmitglied der Architekten- und              Gruppe 1: (Hochbau)-Architektinnen u.                Durchführung der Wahl verantwortlich.
     Stadtplanerkammer Hessen.                         -Architekten, freischaffend,                     (2) Vorsitzende oder Vorsitzender des Wahl-
(2) Nicht wahlberechtigt ist                           Gruppe 2: (Hochbau)-Architektinnen u.                 vorstands (Wahlleiterin oder Wahlleiter)
     1. eine Person, für die zur Besorgung al-         -Architekten, im privatrechtlichen Arbeits-           ist die Präsidentin oder der Präsident;
         ler ihrer Angelegenheiten ein Betreuer        verhältnis,                                           stellvertretende Wahlleiter sind die Vize-
         nicht nur durch einstweilige Anord-           Gruppe 3: (Hochbau)-Architektinnen u.                 präsidentinnen oder Vizepräsidenten.
         nung bestellt ist; das gilt auch, wenn        -Architekten, im öffentlichen Dienst,            (3) Der Wahlvorstand bestellt zu seiner Unter-
         der Aufgabenkreis des Betreuers die in        Gruppe 4: (Hochbau)-Architektinnen u.                 stützung einen Wahlausschuss (§ 6).
         § 1896 Abs. 4 und § 1905 des Bürger-          -Architekten, im Baugewerbe oder in ei-          (4) Der Wahlvorstand kann das Personal der
         lichen Gesetzbuchs bezeichneten An-           nem anderen Gewerbe, selbständig oder                 Geschäftsstelle der Architekten- und
         gelegenheiten nicht erfasst;                  unselbständig,                                        Stadtplanerkammer Hessen oder auch an-
     2. wer infolge Richterspruchs das Wahl-           Gruppe 5: Innenarchitektinnen u. Innenar-             dere Hilfskräfte zur Vorbereitung und
         recht nicht besitzt;                          chitekten, freischaffend,                             Durchführung der Wahl einsetzen.
     3. wer wegen Geisteskrankheit oder                Gruppe 6: Innenarchitektinnen u. Innenar-        (5) Die Wahlleiterin oder der Wahlleiter ver-
         Geistesschwäche oder nach den Be-             chitekten, nicht freischaffend,                       pflichtet die übrigen Mitglieder des Wahl-
         stimmungen des Strafgesetzbuchs in            Gruppe 7: Landschaftsarchitektinnen u.                vorstands, des Wahlausschusses und die
         einem psychiatrischen Krankenhaus             Landschaftsarchitekten, freischaffend,                bei der Wahl eingesetzten Hilfskräfte zur
         untergebracht ist.                            Gruppe 8: Landschaftsarchitektinnen u.                unparteiischen Ausübung ihrer Tätigkeit.
(3) Nicht wählbar ist                                  Landschaftsarchitekten, nicht freischaffend,     (6) Der Wahlvorstand ist beschlussfähig, wenn
     1. wer nach Abs. 2 nicht wahlberechtigt           Gruppe 9: Stadtplanerinnen u. Stadtpla-               mindestens die Hälfte der Vorstandsmit-
         ist;                                          ner u. Städtebauarchitektinnen u. Städte-             glieder anwesend ist. Die Beschlüsse wer-
     2. wer infolge Richterspruchs die Wähl-           bauarchitekten, freischaffend,                        den mit Stimmenmehrheit gefasst. Bei
         barkeit oder die Fähigkeit zur Beklei-        Gruppe 10: Stadtplanerinnen u. Stadtpla-              Stimmengleichheit zählt die Stimme der/
         dung öffentlicher Ämter nicht besitzt;        ner u. Städtebauarchitektinnen u. Städte-             des Vorsitzenden doppelt.
     3. wer infolge einer unanfechtbaren Ent-          bauarchitekten, nicht freischaffend,             (7) Der Wahlvorstand beschließt insbesonde-
         scheidung im Ehrenverfahren die Wähl-         Gruppe 11: Berufsgesellschaften, frei-                re über
         barkeit zu den Organen der Kammer             schaffend oder gewerblich,                            1. die in der Wahlbekanntmachung zu re-
         nicht besitzt.                           Die als nicht mehr berufstätig in ein Berufsver-               gelnden Fragen (§ 7),
§ 3 Voraussetzung der Stimmabgabe; Stim-         zeichnis eingetragenen Mitglieder (Tätigkeitsart R)        2. die Einsprüche gegen das Wählerver-
     menzahl                                      zählen zu der Wahlgruppe, mit deren Tätigkeitsart              zeichnis (§ 8 Abs. 3),

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