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Aktuelles [ DAB REGIONAL ] Wählen gehen – Verfassung gestalten Mehrheitswille entscheidet: Staatsziel „Schaffung angemessenen Wohnraums“ könnte kommen Text: Dr. Martin Kraushaar S chaffung angemessenen Wohn- Verwaltung als auch in der Gesetzgebung vertretenen Parteien ernstlich die Schaffung raums, Stärkung des Ehrenamts, (und je nach Konstellation natürlich auch in eines Grundrechts auf Wohnung in Erwägung Kultur als Staatsziel. Das sind ne- der Gerichtsbarkeit) alle Entscheidungen da- gezogen hat. Die AKH hat sich von Beginn an ben einer Stärkung der direkten raufhin zu überprüfen, ob sie hinreichend auf das Staatsziel der Schaffung angemesse- Demokratie und anderen Änderungen die stark genug auf die Wohnraumschaffung aus- nen Wohnraums konzentriert. Vorschläge zur Änderung der hessischen Ver- gerichtet sind. Hinsichtlich der Förderung der Kultur ist es fassung. Über diese Änderungen können die Ein grundrechtlich abgesicherter Anspruch gelungen, auch dafür ein Staatsziel zu formu- hessischen Wähler am 28. Oktober abstim- auf Wohnung wäre allerdings zu weitreichend lieren. Die weiterreichende Idee, in der Be- men. Nur wenn Vorschlag für Vorschlag die gewesen. Wie sollte der Staat einen einklag- gründung dieser Staatszielbestimmung auf Mehrheit des Volkes bekommt, Baukultur einzugehen, verfing bei wird die Verfassung geändert. den Parlamentariern nicht. Zu In Hessen liegt die Macht, die groß war die Sorge, nähere Be- Verfassung zu gestalten, nicht al- stimmungen des künftigen Ver- lein beim Parlament. Das Volk fassungsrechtsbegriffs „Kultur“ muss jeder Änderung mit Mehr- könnten die Vielfalt der kulturellen heit zustimmen. Deshalb geht es Phänomene nur unzureichend er- am Wahltag in Hessen um mehr fassen und daher einengen. als die Wahl der künftigen Regie- Zu begrüßen ist auch, die ge- rung und der Parteien. plante Förderung des Ehrenamts Jenseits der parteipolitischen als Staatsziel zu benennen. Die Ziele soll der Wähler am Wahltag, AKH hat erst jüngst sehr erfolg- dem 28. Oktober, die Chance er- reich einen Ehrenamtsabend ge- halten, über den künftigen Inhalt meinsam mit der Politik gefeiert. der hessischen Verfassung abzu- Dabei hat die Präsidentin Brigitte stimmen. Holz klar ausgesprochen, dass die Die Architekten- und Stadtpla- Selbstverwaltungskörperschaft nerkammer Hessen hat sich von der Kammer auf engagierte Eh- Anfang an in der Enquete-Kom- renamtliche angewiesen ist. Sie mission zur Verfassungsänderung verleihen der Kammer die nötige engagiert. Wichtig war der Kam- Authentizität und bringen die we- mer insbesondere, das Staatsziel sentlichen praktischen Anliegen in Schaffung angemessenen Wohn- Das „Hessenherz“-Logo der Regierungskampag- die Interessenvertretung ein. raums zu verankern. Das ist ge- ne zur Volksabstimmung All diese Vorzüge einer verän- lungen. Ein großer Erfolg! derten Verfassung müssen allerdings erst von Allerdings muss man den künftigen Art. 26 baren Anspruch auf Wohnraum bei der häufig den Wählern realisiert und per Zustimmung d etwas genauer lesen. Aus politischen Grün- zu beklagenden Wohnungsnot derzeit erfül- auch gewollt werden. Sollten hingegen die den – die Regierungsfraktionen standen dem len können? Wie sollte ein solches System der Mehrheiten bei den Wählern für die Vorschlä- Ziel zunächst eher verhalten gegenüber – hat hoheitlichen Wohnraumbewirtschaftung so ge des hessischen Parlaments ausbleiben, man Infrastrukturverbesserung, Schaffung an- funktionieren, dass dennoch die Wohnort- würde die Verfassung kaum mehr direkt ver- gemessenen Wohnraums und die Schaffung und Wohnungswahl hinreichend der freien ändert. Der beachtliche, parteienübergreifen- gleichwertiger Lebensverhältnisse in einen ge- Entscheidung der Anspruchssteller überlassen de Konsens, der die jetzt vorliegenden Vor- meinsamen Artikel gepackt. Das ändert aber bleibt? Es gibt eine ganze Fülle von weiteren schläge trägt, dürfte nach einer Neuwahl des nichts daran, dass es sinnvoll ist, wenn sich Fragen, die dazu geführt haben, dass außer Parlaments nicht leicht wieder so positiv auf- der Staat selbst verpflichtet, sowohl in der der Fraktion der Linken keine der im Landtag leben. p DAB 10·18 3
[ DAB REGIONAL ] AktuellesHESSEN Wahlprüfsteine der AKH zur Landtagswahl 2018: Reaktionen der Parteien D ie AKH hat vor dem Hintergrund bestehender landesentwicklungs- politischer Herausforderungen eine Reihe von Themenschwerpunkten für Wahlprüfsteine zur Landtagswahl Hessen 2018 identifiziert, die mit den Arbeitsgruppen der Kammer inhaltlich ausgearbeitet und in politische Forderungen gegossen wurden. Die im Hessischen Landtag derzeit vertre- tenen Parteien haben zu den zehn Wahlprüf- steinen der AKH Stellung bezogen; prägnante Foto: Hermann Heibel Aussagen dazu stellen wir Ihnen hier exemp- larisch vor. Die kompletten Stellungnahmen finden Sie auf www.akh.de im Bereich „Mit- glieder“. Lesen Sie dort weiter, bilden Sie sich Ihre Meinung, wählen Sie am 28. Oktober! Plenargebäude 1. Zuständigkeit für das Planen und Bauen de, ist ein wichtiger Faktor für die Zukunftsfä- le regionale Entwicklungsplätze für Arbeits- innerhalb der Landesregierung bündeln higkeit unseres Landes. Er eröffnet ausdrück- plätze und Wohnraumplanung eröffnet. Baukultur als Standortfaktor stärken lich Entwicklungsmöglichkeiten für alle Regi- onen in Hessen und knüpft damit an die 4. Den öffentlichen Raum als Ort der Bür- Strategie der CDU-geführten Landesregierung gergesellschaft schützen an, neben dem Ballungsraum auch die ländli- Stadt 4.0 sozial, gerecht und lebenswert chen Räume durch Infrastruktur und Sied- gestalten lungsflächen zu stärken und zu entwickeln. Wir teilen Ihre Auffassung: Alle wichtigen Zu- 3. Szenarien für die Metropolregion ent- ständigkeiten und Kompetenzen für den Woh- werfen nungsbau in einem Ministerium zu bündeln, Vitale Gemeinden als Identitätsanker im ist die erste Voraussetzung, um mehr und ländlichen Raum sichern schneller bauen zu können. Darauf kommt es Die Bürgergesellschaft funktioniert nur in ei- an, um wieder bezahlbare Wohnungen für nem gewaltfreien Raum. Deshalb ist es rich- breite Schichten zu schaffen. tig, auf Prä-vention und – wo es notwendig ist – auf Repression zu setzen, um die Sicherheit 2. Landesentwicklung programmatisch be- der aller Bürger zu gewährleisten. Eine hohe treiben Lebensqualität sehen wir u. a. durch einen Regionalisierung als Chance der Globali- Im ländlichen Raum sind strukturpolitische Nutzungsmix von Wohnen, Arbeiten, Versor- sierung verstehen Maßnahmen notwendig, damit die Kommu- gung und Freizeit ermöglicht. Die Gestaltung nen dort nicht abgehängt werden. Nötig ist des öffentlichen Raums spielt dabei eine daher ein Ausbau der kommunalen Selbstver- wichtige Rolle. waltung, der den Kommunen mehr Hand- lungsmöglichkeiten eröffnet. Sinnvoll wäre zu- 5. Gesellschaftlichen Zusammenhalt durch dem eine regionale Abstimmung zwischen qualitätsvollen und bezahlbaren Woh- Ballungsgebieten und ländlichen Regionen, nungsbau fördern Der neue Landesentwicklungsplan Hessen, für die z. B. sinnlose Unterbietungswettbewerbe Pluralisierung der Lebensstile und Wohn- den in diesem Jahr der Weg freigemacht wur- bei Gewerbesteuern unterbindet und sinnvol- formen Raum geben 4 DAB 10·18
HESSENAktuelles [ DAB REGIONAL ] 7. Klimaschutz ganzheitlich betrachten 9. Staatliche Zuschussförderung an Quali- Energiewende lebenswert umsetzen tätskriterien binden Bauherrenkompetenz sichern Um das Ziel zu erreichen, dass kein Haushalt mehr als 30 Prozent seines Einkommens für Wohnkosten ausgeben soll, sind massive An- strengungen auf dem Wohnungsmarkt not- Wir haben ein ehrgeiziges Ziel: Wir wollen kli- wendig. Neben dem Neubau von bezahlbaren maneutrales Bundesland werden. Weil Klima- Aufträge für das Planen und Bauen müssen in Wohnungen muss die aktive Bekämpfung von schutzpolitik nur dann erfolgreich ist, wenn sie einem wettbewerblichen Verfahren vergeben Leerstand und Zweckentfremdung, eine wirk- ein Konzept für alle klimarelevanten Bereiche werden. Neben Preis- und Kostenfragen ist für same und rechtskonforme Mietpreisbremse verfolgt, heißt ganzheitlicher Klimaschutz für uns selbstverständlich auch die Qualität ein sowie die Umwandlung von leerstehenden uns in Hessen, neben Strom und Wärme auch entscheidendes Vergabemerkmal. Eine fun- und nicht genutzten Büro- in Wohnraum vor- Verkehr, Landwirtschaft, Bodenschutz, Städte- dierte Bedarfsanalyse zu Beginn ist maßgeb- an getrieben werden. planung, Abfall und Abwasser in den Blick zu lich für den Erfolg des gesamten Projektes. nehmen. Dafür wurden im „Integrierten Klima- 6. Liegenschaftspolitik vorausschauend be- schutzplan Hessen“ 140 konkrete Maßnahmen, 10. Faire Auftragsbedingungen im öffentli- treiben sowohl für die Eindämmung des Klimawandels chen Auftragswesen gewährleisten (Grundstücks-) Vergabe nach Konzept- als auch für die Klimaanpassung in unseren Mittelstand fördern qualität fördern Städten und ländlichen Gebieten erarbeitet. 8. Digitalisierung des Planungs- und Bau- wesens mit Augenmaß vorantreiben Die Potenziale von BIM nutzen und alle Prozessbeteiligten integrieren Durch die Neugestaltung des Hessischen Ta- Die öffentliche Hand, insbesondere das Land, riftreue- und Vergabegesetzes (HVTG) haben muss ihre Bodenpolitik grundlegend ändern. wir alle Unternehmen und ihre Subunterneh- Boden ist ein begrenztes Gut, nicht vermehr- men, die in Hessen öffentliche Aufträge erhal- bar und dabei existenziell für unser Leben. Die ten wollen, verpflichtet, die Tarifbedingungen Gemeinwohlbindung des Eigentums gilt beim ihrer Branche einzuhalten. Das HVTG wollen Boden besonders. Und die trifft öffentliche Ei- Wir begrüßen die Ausweitung der Verwendung wir wie vereinbart evaluieren und dabei ins- gentümer an herausgehobener Stelle. Kom- von BIM als eine sinnvolle und zukunftsweisen- besondere die weiterhin hohen hessischen munen brauchen in ihrer finanziell angespann- de Methodik zu einer Verringerung von Pla- Vergabegrenzen, die Wirksamkeit der Ta- ten Situation Unterstützung beim Halten ihrer nungskosten, einer frühzeitigen Analyse der riftreueregelungen und deren Kontrollmög- Grundstücke. Im Falle einer Veräußerung müs- Chancen und Risiken von Bauvorhaben, einer lichkeiten sowie die auf Nachhaltigkeit bezo- sen wohnungspolitische Erwägungen und ei- besseren Kommunikation zwischen den am Bau genen Bestimmungen des HVTG weiterentwi- ne sozialgerechte Stadtentwicklung im Vor- beteiligten Akteuren sowie einer besseren und ckeln. dergrund stehen. Deswegen brauchen wir im schnelleren Bauausführung. Im besten Falle Falle einer Grundstücksveräußerung einen wird BIM als ein Prozess verstanden, der im Er- Vorrang für Konzeptvergabe. gebnis die Wertschöpfungskette „Planen, Bau- en, Betreiben und Erhalten“ deutlich verbessert. Die AKH ist zur parteipolitischen Neutralität verpflichtet. Als Auswahlkriterium, welche der 23 zur Landtagswahl zugelassenen Parteien zur Stel- lungnahme aufgefordert wurden, diente daher das Faktum der Präsenz im derzeit amtierenden Hessischen Landtag. Die Stellungnahmen wurden teilweise redaktionell leicht überarbeitet, die Reihenfolge und Textlänge stellt keine Wertung oder Bevorzugung dar. DAB 10·18 5
[ DAB REGIONAL ] AktuellesHESSEN Der Politische Som- merabend stand unter der Überschrift „Eh- renamt trifft Politik“. Fotos: AKH / Christoph Rau Politischer Sommerabend der AKH Text: Lena Pröhl „E hrenamt trifft Politik“ – unter staltet vollziehen. Wir plädieren daher für ei- den Vertreter der Landesregierung, Kommu- dieser Überschrift fand am nen Perspektivwechsel, der Stadt und Land nen, Kammern und Verbände auf, etablierte 27. August im Haus der Ar- weniger als Gegensatz versteht, sondern viel Denkmuster und Planungsleitbilder zu verlas- chitekten ein Politischer stärker als bislang vernetzt und in Synergie sen. Künftig werde insbesondere die Qualität Sommerabend statt, bei dem die Wahlprüf- sieht“, sagte Holz und forderte die anwesen- von mobilen wie auch digitalen Infrastruktur- steine der AKH und die zukünftige Ausrich- tung der Landespolitik diskutiert wurden. „In der nächsten Legislaturperiode werden Wohnungsbau und Stadtentwicklung eine enorm wichtige Rolle spielen; unser Berufs- stand ist dabei als Ratgeber und Realisierer gefragt“, betonte Kammerpräsidentin Brigitte Holz in ihrem Grußwort. „Der Politische Som- merabend ist die Gelegenheit, unmittelbar und authentisch die Anliegen des Berufsstan- des zu formulieren und mit den Politikern zu diskutieren“, so die Präsidentin weiter. Zu den zentralen Forderungen der Archi- tekten in Hessen zählen die Schaffung eines Ministeriums für Bauen, Stadtentwicklung und Infrastruktur, in dem die Zuständigkeiten für das Planen und Bauen gebündelt werden, so- wie die Schaffung angemessenen Wohnraums – in Stadt und Land. „Hessen ist ein Flächen- Teilnehmer der Podiumsdiskussion (v.l.n.r.): Hermann Schaus (Die Linke), Thorsten Schäfer-Gümbel land, in dem sich Wachstum und Schrump- (SPD), Mechthild Harting (FAZ, Moderation), Hildegard Förster-Heldmann (Bündnis 90 / Die Grünen), fung fast gleichzeitig und viel zu häufig unge- Ulrich Caspar (CDU) und Jürgen Lenders (FDP) 6 DAB 10·18
HESSENAktuelles [ DAB REGIONAL ] systemen die Attraktivität, die Arbeitsplatz- liendruck zu begegnen, müssten Nachverdich- und damit auch die Wohnungsbauentwick- tungen ebenso wie die Entwicklung weiterer lung in Süd-, Mittel- und Nordhessen bestim- Flächen geprüft werden; auch an Geschoss- men, war sich die Präsidentin sicher. wohnungsbau sei zu denken. „Wir sollten end- Darüber hinaus lobte sie die in der Verfas- lich loslegen!“, sagte Schäfer-Gümbel mit Ver- sungsänderung vorgesehene Stärkung des weis auf seinen „Hessenplan plus“, der an die Ehrenamtes, die auch ein Zeichen gegen den Hessenpläne des langjährigen SPD-Minister- allgemeinem Trend zur Individualisierung set- präsidenten Georg August Zinn aus den Jah- ze: „Das Ehrenamt spielt eine zentrale Rolle, ren 1951 und 1965 anknüpft. insbesondere für alle freien Berufen, die wie Der Blick über das Ballungsgebiet Rhein- wir Architekten das Privileg der Selbstverwal- Main hinaus zeigte, dass vor allem im Ausbau tung genießen. In fünf Jahrzehnten haben sich des Infrastruktursystems Potenzial gesehen weit über 450 Personen pro Jahr engagiert, in wurde – um Stadt und Land künftig besser Vertreterversammlungen, Ausschüssen und miteinander zu vernetzen und die ländlichen Zahlreiche Vertreter der Landesregierung, Kom- Arbeitsgruppen und die Kammer mit ihren Regionen als Wohn- und Arbeitsstandorte zu munen, Kammern und Verbände waren der Einla- Ideen geprägt. An dieser Stelle ein herzliches stärken, wie Caspar betonte. Besonderen Stel- dung zum Politischen Sommerfest gefolgt. Dankeschön für das große Engagement.“ lenwert wurde der Mobilität beigemessen, In der anschließenden Podiumsdiskussion wobei Schäfer-Gümbel für einen Ausbau des mit Ulrich Caspar (CDU) und Hildegard Förs- Schienen- vor dem Straßenverkehr votierte; ter-Heldmann (Bündnis 90 / Die Grünen) von Lenders für die Umsetzung neuer Car- und Bi- den Regierungsfraktionen sowie Thorsten kesharing-Konzepte. Förster-Heldmann plä- Schäfer-Gümbel (SPD), Jürgen Lenders (FDP) dierte dafür, Region gemeinsam zu gestalten und Hermann Schaus (Die Linke) als Vertreter und die Qualitäten und Besonderheiten des der Oppositionsfraktionen wurden die Wahl- ländlichen Raums zu erhalten. prüfsteine der AKH, die Baupolitik der vergan- Trotz unterschiedlicher Ansichten, in einem genen fünf Jahre und die künftige Ausrich- Punkt waren sich die Podiumsteilnehmer ei- tung der Landespolitik kontrovers diskutiert. nig: Es muss gebaut werden und das mög- Bereits die Frage nach einem neuen Res- lichst schnell, jedoch keinesfalls auf Kosten sortzuschnitt (1. Wahlprüfstein der AKH) spal- der Qualität. „Bauen, bauen, bauen“ lautete tete die Geister. Während Förster-Heldmann denn auch die Devise. „Die Politik muss Ex- und Caspar an der bisherigen Ressortauftei- perten wie Architekten und Stadtplaner mit lung festhalten, unterstützte Lenders die For- einbinden. Mit Konzeptvergabe, Wettbewer- Es wurde angeregt und kontrovers über die Wahl- derung der AKH: „Verkehrs- und digitale Inf- ben sowie dem wettbewerblichen Dialog steht prüfsteine der AKH und die zukünftige Ausrich- rastruktur, Bauen, Planen und Landesentwick- ein breiter Instrumentenkasten zur Verfügung, tung der Landespolitik diskutiert. lung: Ich bin fest davon überzeugt, dass diese mit dem nachhaltig Qualität geschaffen wer- Kompetenzen zusammengeführt werden den kann“, sagte Lenders. Und Förster-Held- müssen.“ Auch Schaus konstatierte: „Die Tren- mann ergänzte: „Gestaltungsbeiräte wie in nung von Bauen und Wohnen muss aufgeho- Darmstadt sind unverzichtbar für qualitätsvol- ben werden – nicht zuletzt, um den sozialen les Planen und Bauen.“ Bei informellen Ge- Wohnungsbau zu stärken.“ Die Notwendigkeit sprächen wurden die Diskussionen fortge- eines eigenständigen Ministeriums negierte er führt. jedoch. Moderiert wurde die Veranstaltung von „In der Baupolitik sind wir erstarrt. Es wur- FAZ-Redakteurin Mechthild Harting. p de versäumt, aus dem demografischen Wan- del die nötigen Rückschlüsse zu ziehen. Da müssen wir jetzt ansetzen“, konstatierte Len- ders. Auch Schäfer-Gümbel, der als Minister- präsidenten-Kandidat bei der Landtagswahl Informationen zu den Wahlprüfsteinen antritt, kritisierte vertane Chancen: So seien der AKH sowie Stellungnahmen der das Metropolengesetz und der Landesent- Fraktionen finden Sie auf der AKH- wicklungsplan lediglich fortgeschrieben wor- Webseite in der Rubrik „Mitglieder“. Kammerpräsidentin Brigitte Holz begrüßte die den. Um dem enormen Mieten- und Immobi- zahlreichen Gäste. DAB 10·18 7
[ DAB REGIONAL ] AktuellesHESSEN Gelungener Perspektivwechsel Stadtplanerabend im DAM Text: Torsten Becker, Vorsitzender der AG Stadtplanung der AKH K napp 90 Stadtplaner und Städte- nis von Gestaltung« und müsse von den Ak- »Räumliches Leitbild Karlsruhe« zeigte Krass, bauarchitekten trafen sich am 22. teuren »gemacht« werden. Als Anregung für wie man Räume im regionalen Maßstab lesen August unter dem Motto „Regio- eine Diskussion stellte Holl fünf Thesen auf: kann, Thesen und Szenarien entwickeln und die nen anders sehen“ im Deutschen 1. Mythen wie das Wohnen im freistehenden daraus resultierenden Konsequenzen verdeut- Architekturmuseum (DAM), um über neue Einfamilienhaus oder das Automobil blo- lichen kann und wie schließlich mögliche »Zu- Herangehensweisen in der Stadt- und Regio- ckieren die Herausforderungen der Stadt- künfte« entworfen werden können. Pläne im nalentwicklung zu diskutieren. Viele der Teil- und Regionalplanung. großen Maßstab seien mehr als funktionale Zu- nehmer hatten sich dort bereits am Nachmit- 2. Wir steuern auf eine soziale Segregation weisungen, sie hätten auch eine gestalterische tag bei einer Führung durch die aktuelle Aus- im regionalen Maßstab zu. und gestaltende Komponente. Dazu müssten stellung „RHEIN MAIN – Die Region leben“ 3. Der Wohnungsmarkt ist kein Markt, son- Planer Stadt und Landschaft zusammen den- mit dem Kurator Christian Holl auf das Vor- dern eine Aufgabe der politischen Steue- ken und durch bildhafte Methoden Konzepte tragsprogramm eingestimmt, das von der Ar- rung. entwerfen. Große Pläne entstehen seiner Mei- beitsgruppe Stadtplanung der AKH konzipiert 4. Verkehr ist kein Problem, das gelöst wer- nung nach im Wettbewerb der Ideen und im worden war. den kann und damit verschwinden würde. Diskurs der Akteure gleichermaßen. Es gebe Nach Begrüßung der Zuhörer durch die Vielmehr geht es um einen stadt- und um- hierzu erprobte Verfahren, die leider noch viel Stadtplanerin Annelie Bopp-Simon vom Vor- weltverträglichen Umgang mit Mobilitäts- zu wenig Anwendung fänden. stand der AKH sprach zunächst Kammerge- ansprüchen und -bedürfnissen. Im Anschluss an die Vorträge bestand Gele- schäftsführerin Gertrudis Peters über die Lust 5. Gestaltung matters: Gestaltung ist eine po- genheit zur Diskussion und zu Fragen an die auf Planung. Der Diskurs über Planung sollte litische, planerische und architektonische Vortragenden, wovon ausgiebig Gebrauch ge- sich nach Auffassung von Peters zukünftig ver- Aufgabe. macht wurde. Dabei ging es mehrheitlich um stärkt auch mit den Entwicklungen in ländlichen die konkrete Umsetzung der unterschiedlichen Räumen auseinandersetzen und dabei die Als Hauptredner stellte Philipp Krass unter dem vorgestellten Ansätze und Modelle. Die Vortra- Grenzen des Wachstums reflektieren. Mit posi- Titel „Eine gute Zeit für große Pläne! Städte genden machten sich mit sichtlichem Vergnü- tiven Zukunftsbildern kann Planung auch Lust und Regionen neu denken“ seine Erfahrungen gen an die Beantwortung, zunächst auf dem auf Zukunft machen, was Peters am Beispiel der mit großräumigen strategischen Konzepten dar Podium, später dann noch in lockerer Atmo- Zukunftswerkstatt der AKH veranschaulichte. (www.akh.de/Aktuelles, Meldung vom sphäre bei einem kleinen Imbiss in den Räumen Christian Holl stellte den Hintergrund der 26.8.2018). Sein in Karlsruhe ansässiges Büro des DAM. Als Erkenntnis aus dem Stadtplaner- Ausstellung vor und verwies auf die zahlrei- berchtoldkrass space&options experimentiert abend lässt sich festhalten, dass das Interesse chen Bemühungen für die Region Frankfurt / mit bildhaften Analysemethoden, die jenseits am Planen im großen Maßstab enorm ist. Das Rhein-Main, mittels innovativer Planungsinst- der formellen Planung räumliche und funktio- Aufbrechen eingeprägter Denkmuster und das rumente die regionale Zusammenarbeit zu nelle Zusammenhänge herausarbeiten und so- Ausprobieren innovativer bildhafter Methoden fördern, so u. a. die Ideen zur Durchführung mit die Grundlage für Zukunftsbilder von Städ- kann die Diskussion um die Zukunft von Räu- einer Internationalen Bauausstellung. Die Re- ten und Regionen darstellen. Anhand der ins- men durch aktive, vorausschauende Stadt- und gion sei als »kulturelles Produkt« das »Ergeb- pirierenden Projekte »Metrobild Zürich« und Regionalplanung wirksam beeinflussen. p Fotos: AKH / Christoph Rau 8 DAB 10·18
HESSENAktuelles [ DAB REGIONAL ] Nachhaltige Städte bauen – Hessen bald vorne beim Holzbau Text: Christof Bodenbach Foto: AKH / Christoph Rau Foto: Tatjana Hajmássy Vor Ort: Holzhybrid-Geschosswohnungsbau in Offenbach (Architekten: Vor Ort: Erweiterung der Europäischen Schule in Frankfurt (Architekten: Hirschmuellerschmidt Architektur, Darmstadt) NKBAK, Frankfurt) D er FDP-Landtagsabgeordnete Jür- weise errichtete Erweiterung der Europäi- AKH-Vorstands, und Andreas Hirschmüller gen Lenders, stellvertretender schen Schule in Frankfurt (Architekten: sehr intensiv über die Anforderungen an mo- Fraktionsvorsitzender und woh- NKBAK, Frankfurt) sowie ein Holzhybrid-Ge- dernen, städtebaulich gut eingebetteten nungsbaupolitischer Sprecher der schosswohnungsbau in Offenbach (Architek- Wohnungsbau gesprochen werden. Krämer: Fraktion, hat sich Holzbau als wichtiges poli- ten: Hirschmuellerschmidt Architektur, „Wir müssen komplexe, neue Städte und kei- tisches Thema vorgenommen. Er sieht darin Darmstadt). Ergebnis: Jürgen Lenders zeigte ne Siedlungen bauen. Sie müssen den Anfor- eine Chance, die hessische Holzwirtschaft zu sich überzeugt von der weitreichenden Be- derungen der Mobilitäts-, Energie- und der stärken und dieses wirtschaftspolitische An- deutung der Förderung der Baukultur: „Wenn Wende der Arbeitswelt durch die Digitalisie- liegen gleichzeitig mit innovativen, nachhal- ich mir die wirtschaftspolitischen Chancen des rung gerecht werden.“ p tigen Wohnbaukonzepten zu verbinden. Seit Holzbaus vor Augen führe, dann könnte Hes- einiger Zeit führt Lenders einen engen fach- sen hier ganz vorne sein. Wir haben viel Wald. lichen Austausch mit der Architekten- und Wir haben gute Planer. Wir haben tatkräftige Stadtplanerkammer Hessen zu baukulturellen Handwerker und einen innovativen Mittel- Fragen. stand. Nur: Wir machen es nicht. Das Feld be- Deshalb hat er sich – nach Beratung durch stellen die Österreicher und die Schweizer. Es die AKH – erfolgreich mit Mitgliedern der Re- wäre spannend, zu sehen, wer sich alles auf- gierungsfraktionen für eine Stärkung des hö- machen möchte, Hessen beim Holzbau nach hergeschossigen Holzbaus in der Hessischen vorne zu bringen.“ Der Berliner Architekt und Bauordnung eingesetzt. Nach Erlass der HBO Holzbauexperte Tom Kaden zeigte anhand wollte er Genaueres über moderne Planungs- seiner Projekte und seiner Forschung am und Produktionsweisen im Holzbau und die TU-Lehrstuhl in Graz auf, was im Bereich des Foto: AKH / Christoph Rau Chancen der Digitalisierung in der Bauwirt- höhergeschossigen Holzbaus möglich ist, schaft erfahren. Gemeinsam mit Kammer- wenn nur der Brandschutz und tradierte Be- hauptgeschäftsführer Dr. Martin Kraushaar denken nicht so oft die Entwicklung erschwe- und der Geschäftsführerin Gertrudis Peters in- ren würden. formierte er sich bei verschiedenen Terminen Darüber hinaus konnte in den Diskussionen Gertrudis Peters, Tom Kaden, Dr. Matin Kraushaar, vor Ort bei den entwerfenden Architekten – unter anderem mit den Architekten Jörg Krä- Jörg Krämer, Jürgen Lenders, Tatjana Hajmássy besichtigt wurden u. a. die in Holzmodulbau- mer (planquadrat, Darmstadt), Mitglied des (v. l. n. r.) im Büro planquadrat DAB 10·18 9
[ DAB REGIONAL ] AktuellesHESSEN Kammern und Politik im Dialog W ie geht es weiter nach der Landtagswahl am 28. Okto- ber 2018 in Hessen? Wie kann die Politik Hessens Un- ternehmen und Freiberufler unterstützen? Wie soll die Selbstverwaltung der Wirtschaft weiter gestärkt werden? Diese Fragen sind bei der fünften Gemeinschaftsveranstaltung der hessischen Kammerorganisationen mit den Vorsitzenden der im Landtag vertretenen Fraktionen Michael Boddenberg (CDU), Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD), Mathias Wagner (Bündnis 90 / Die Grünen) und René Rock (FDP) diskutiert worden. Die Fraktions- vorsitzende der Linken im Hessischen Land- tag, Janine Wissler, musste sehr kurzfristig ih- re Teilnahme wieder absagen. Die hessischen Kammerorganisationen waren auf dem Podi- um im „Haus des hessischen Handwerks“ in Foto: Lisa Farkas Wiesbaden durch Eberhard Flammer (Präsi- dent des Hessischen Industrie- und Handels- kammertages) und Dr. Heike Winter (Präsi- denten der Psychotherapeutenkammer) ver- René Rock, Thorsten Schäfer-Gümbel, Mathias Wagner, Dr. Heike Winter, Eberhard Flammer, Michael Bo- treten. Moderiert wurde die Diskussionsrunde ddenberg, Stefan Schröder (v. l. n. r.) von Stefan Schröder, Chefredakteur des Wiesbadener Kuriers. Der Vizepräsident der Hessens Zukunft nicht nur um Autobahnen für rapeutenkammer sagte im Schlusswort: „Alle Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Hand- Daten und für Verkehr sowie um Infrastruktur haben ein Interesse daran, dass der Dialog werkskammer, Klaus Repp, konnte mehr als und Investitionen für wirtschaftlichen Erfolg zwischen Politik und Kammerorganisationen 100 Gäste als Hausherr in der Handwerks- geht. Hessen brauche auch eine zukunftsfähi- nach der Landtagswahl fortgesetzt und inten- kammer Wiesbaden begrüßen. ge Infrastruktur für die Gesundheitsversor- siviert wird: Damit wir den Standort Hessen Eberhard Flammer machte sich vor allem gung – in den großen Städten sowie in den gemeinsam voranbringen – für die Wirtschaft, für die Weiterentwicklung des Wirtschafts- eher ländlichen Regionen: „Überall sehnen die Gesundheit und das Glück der in Hessen standortes Hessen stark: „Die Verkehrsinfra- sich die Menschen nicht nur nach materiellem lebenden Menschen.“ p struktur ist in den vergangenen Jahrzehnten Wohlstand, sondern nach Gesundheit, Frie- bei weitem nicht mit der wirtschaftlichen Ent- den, gelingenden Beziehungen und möglichst wicklung mitgewachsen. Wir brauchen eine dauerhaftem Glück.“ Da es zugleich viele nach Kapazität großzügige Erweiterung bei Menschen mit Sorgen, Ängsten und Krankhei- Die 15 Kammerorganisationen in Hes- Straße und Schiene, auch, aber nicht nur rund ten gebe, müsse auch die Gesundheitsversor- sen stehen für das Prinzip der Selbst- um Frankfurt.“ Wichtig sei dabei, dass Hessen gung Hessens weiterentwickelt werden. verwaltung der Wirtschaft und der Frei- en Berufe, sie repräsentieren mehr als in seiner gesamten Nord-Süd-Erstreckung Deshalb sei es wichtig, dass Hessens Kam- 400.000 Unternehmen und rund auch mit der Schiene großzügig und hochfre- mern im Dialog untereinander und mit der Po- 100.000 freiberuflich Tätige. Rund 2,4 quent erschlossen werde. Mit Blick auf die litik seien. Denn in der Tat stehe der Standort Millionen Menschen haben in Unterneh- Fachkräfteproblematik betonte Flammer, Hessen vor großen Herausforderungen. Die men der hessischen Wirtschaft und bei Wirtschaft und Landesregierung müssten ge- Kammern seien dabei kritische und zugleich Freiberuflern einen Arbeitsplatz. Mehr meinsam das Ansehen der dualen Berufsaus- verlässliche Partner der Politik: „Mit uns kann als 100.000 junge Menschen finden als bildung hervorheben und steigern. man reden – bei Bedarf auch im Hintergrund. Auszubildende eine berufliche Perspek- Heike Winter verdeutlichte aus der Pers- Alle Beteiligten tragen gesellschaftliche Ver- tive. pektive der Heilberufe-Kammern, dass es bei antwortung.“ Die Präsidentin der Psychothe- 10 DAB 10·18
HESSENAktuelles [ DAB REGIONAL ] SMART HOME – Wie werden wir in Zukunft wohnen? Hessischer Architektentag am 31.10.201 Mechthild Harting, FAZ-Redakteurin: Smart Brigitte Holz: Ja, da- Home? Da klingt nach Werbungen im Fern- her widmen wir uns sehen, wo ich aus dem Büro die Heizung zu dem auch mit einem Hause reguliere, kontrolliere, ob das großen Kongress Schloss verriegelt ist und vielleicht sogar, und exzellenten Re- was meine Kinder gerade zu Hause ma- ferenten. chen? Geht es darum? Kommen Sie am Brigitte Holz, AKH-Präsidentin: Es geht um die 31.10.2018 zum Verknüpfung von sozialen, ökologischen und Hessischen Archi- wirtschaftlichen Aspekten des Wohnens. Da- tektentag in Neu- bei wird effizient eingesetzte Technik in Isenburg! Foto: AKH / Christoph Rau Wohnräumen besonders berücksichtigt. Im Mittelpunkt stehen vor allem eine Erhöhung Das vollständige In- von Wohn- und Lebensqualität, mehr Sicher- terview lesen Sie in heit und eine effiziente Energienutzung. der November-Aus- gabe. p Brigitte Holz im Gespräch mit Mechthild Harting Mechthild Harting: Was ist dabei für Archi- tektinnen und Architekten so spannend? New Cities – Wie vernetzt leben wir in der Stadt von morgen? Brigitte Holz: Architekten, Planer und Bauher- Axel Bienhaus, Architekt, AS+P, Frankfurt ren diskutieren Fragen von enormer gesell- New Living – Wie könnten Wohnformen der Zukunft aussehen? schaftlicher Relevanz, nämlich wie zukunfts- Julian Weyer, Architekt, C.F. Møller, Aarhus weisende Wohnformen aussehen. Und wie das Wohnen durch die Digitalisierung beein- New Architecture – Wie lassen sich neue Technologien und soziale(re)s Wohnen ver- knüpfen? flusst wird. Wir Architekten und Stadtplaner Eike Becker, Architekt, Eike Becker Architekten, Berlin entwickeln Ideen, die Wohnen, Arbeiten und Mobilität miteinander verknüpfen. Mit innova- New Rising – Wie wohnt man im Wohnhochhaus/Wahrzeichen? Claudia Meixner, Architektin, Meixner, Schlüter, Wendt, Frankfurt tiven Technologien lassen sich Lösungen für unterschiedliche Bereiche der Stadtentwick- New Home – Wie smart kann Behaglichkeit sein? lung finden. Christoph Hesse, Architekt und Stadtplaner, Christoph Hesse Architects, Korbach New Construction – Wie beeinflussen Digitalisierung und Nachhaltigkeit das Wohnen? Mechthild Harting: Ein wichtiges Thema für Werner Sobek, Architekt und Ingenieur, Firmengruppe Werner Sobek, Stuttgart Architekten und Stadtplaner? DAB 10·18 11
[ DAB REGIONAL ] VERGABE + WETTBEWERBEHESSEN 1. Preis: Lamott.Lamott, Stuttgart Fachrichtung: Hochbau Wettbewerbsform: Nichtoffener hoch- baulicher Realisierungswettbewerb mit qualifiziertem, vorgeschalteten Aus- wahlverfahren Ort: Gießen Auslober: Magistrat der Stadt Gießen Preisrichter: Katja Buß, Sascha Buur- mann, Kristin Dirschl, Astrid Eibelshäu- ser, Prof. Ulrich Hamann, Prof. Jürgen Hauck, Christian Nasedy (Vorsitz), Dr. Frank Reuber Wettbewerbsbetreuung: THOMAS- GRÜNINGERARCHITEKTEN, Darmstadt Offenes Lernraumkonzept Neustrukturierung, Sanierung und Erweiterung der Gesamtschule Gießen-Ost Text: Lena Pröhl D ie Gesamtschule Gießen-Ost be- pädagogisches Arbeiten fällt hier schwer. sade und Dach sind eine Neustrukturierung geht 2018 ihren 50. Geburtstag – Die Stadt Gießen plant daher eine grund- der zentralen Erschließung und Funktionen ein Grund zum Feiern. Doch das in legende Sanierung der Schule, die u. a. durch mit Mediothek und Räumen für Darstellendes die Jahre gekommene Schulge- Mittel des Kommunalinvestitionsprogrammes Spiel vorgesehen. Darüber hinaus sollen in ei- bäude der integrierten Gesamtschule mit des Bundes finanziert werden soll. Neben der nem Neubau künftig Mensa, Aula sowie sech- gymnasialer Oberstufe für rund 1500 Schüler energetischen Sanierung der Gebäudehülle zehn Klassenräume Platz finden. Für die Se- ist dringend sanierungsbedürftig; modernes mit gestalterischem Gesamtkonzept für Fas- kundarstufen 1 und 2 ist dabei ein offenes 2. Preis: STUDIO SF, Mannheim 2. Preis: hkr.architekten gmbh, Gelnhausen 12 DAB 10·18
HESSENVERGABE + WETTBEWERBE [ DAB REGIONAL ] Lernraumkonzept umzusetzen. Die Maßnah- direkt vom Haupteingang aus zugänglich sind. Anerkennungen gingen an die foundation me soll in Bauabschnitten ausgeführt werden. Im offenen Erdgeschoss bilden Boulevard, 5+ architekten aus Kassel, die felix schürmann Vorschläge hierfür lieferte nun der nichtoffene Eingangsbereich mit Sekretariat, Mensa, Aula ellen dettinger architekten aus München so- hochbauliche Realisierungswettbewerb mit und Mediathek die neue Mitte. Im Oberge- wie an die sdks architekten partner mbB aus qualifiziertem, vorgeschaltetem Auswahlver- schoss werden die Jahrgangsstufen in Clus- Darmstadt. p fahren. 25 Planungsbüros waren zum Wettbe- tern abgebildet, die über den Schulboulevard werb zugelassen; elf reichten ihre Pläne und miteinander verbunden sind. Optimierungs- Modelle ein. Das Preisgericht unter Vorsitz des potenzial sah das Preisgericht jedoch bei den Darmstädter Architekten Christian Nasedy mittig angeordneten Lernlandschaften, der vergab einen ersten und zwei zweite Preise Organisation der Fachklassen im Neubau so- sowie drei Anerkennungen. wie der Materialwahl, die für das Bestandsge- Als Sieger setzte sich das Stuttgarter Büro bäude Faserzementplatten und für die Neu- Lamott.Lamott durch. Die Verfasser schlagen bauten Sichtbeton und Aluminium Element- eine pavillonartige Struktur vor: Der lineare fassaden vorsieht. Hauptbaukörper wird über Fugen aufgebro- Mit einem weiteren zweiten Preis wurde chen und in drei Clusterhäuser zurückgebaut. der Entwurf der hkr.architekten gmbh aus Diesen werden drei neue Baukörper hinzuge- Gelnhausen prämiert. Die Verfasser konzipie- Anerkennung: foundation 5+ architekten, Kassel fügt, sodass drei Innenhöfe unterschiedlicher ren die Schule als Campus mit vier Einzel-Vo- Tiefe entstehen. Besonders positiv bewertete lumen: Neben dem langen Bestandsriegel, der das Preisgericht die Abfolge von Eingang, zu einem viergeschossigen Lernhaus arron- Halle, Hof und Mensa. Die Aula werde ge- diert wird, gibt es drei Themenhäuser mit schickt erschlossen – auch von der neuen Ein- Dachgärten (Forschungshaus mit Mensa, Mu- gangshalle aus. Räume der Schulleitung und sikhaus und Theaterhaus). Alle Bauteile sind Verwaltung sind nun zentral im Erdgeschoss über Stege räumlich und inhaltlich vernetzt, angeordnet. Das „Herz der Schule“ ist der wodurch interessante Blickbeziehungen ent- „gut proportionierte zentrale Innenhof“ mit stünden, so die Preisrichter. Vom Hauptein- angrenzender Mensa, der eine „schöne und gang gelangt man in eine großzügige Pausen- identitätsstiftende Atmosphäre im Zentrum halle, um die sich Sekretariat, Mediathek so- der Anlage“ schaffe, waren sich die Preisrich- wie Kunst-, Werk- und Schulküche gruppieren. ter sicher. Auch die Ansichten, die „einen ru- Von hier aus erreicht man auch den zentralen higen, unaufgeregten Gesamtcharakter“ ver- Freibereich mit Zugang zu den Themenhäu- mitteln, überzeugten. Die Realisierung in Bau- ser. Eine klare, einfache und übersichtliche abschnitten wurde nicht als ideal, aber als Wegeführung unterstützt die Orientierung in- möglich gewertet. nerhalb der Anlage. Das angestrebte pädago- Anerkennung: felix schürmann ellen dettinger ar- Ein zweiter Platz ging an das Mannheimer gische Konzept sei realisierbar; die Lernland- chitekten, München STUDIO SF. Durch geschickte Anordnung von schaften versprechen „ein vielfältiges, flexib- zwei neuen Baukörpern entstehen im Süden les und zukunftsfähiges Lernumfeld“, urteilte neue Freiräume, die von Mensa und Medi- das Preisgericht. Der allzu großzügige Um- athek, aber auch vom Schul-Boulevard und gang mit Flächen sei jedoch zu überdenken. Entscheidungen zu Architektenwettbewerben im Oktober: Erster Baustein zum Masterplan LaDaDi 2020+, Darmstadt Bürgerhaus Georgenhausen - Neubau, Reinheim Die kompletten Wettbewerbsergebnisse und weitere aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter www.akh.de / Service / Vergabe + Wettbewerbe. Bei Fragen hierzu wenden Sie sich bitte an Gesine Ludwig (Telefon: 0611 -17 38 38). Anerkennung: sdks architekten partner mbB, Darmstadt DAB 10·18 13
[ DAB REGIONAL ] FORTBILDUNGHESSEN NewComer treffen OldKammer Ein Dialog zwischen Jung und Alt Bild: pixabay NewComer treffen OldKammer - Dialog zwischen Jung und Alt Innenarchitekten treffen Innenarchitekten und solche, die es werden wollen Am 9. November 2018, um 15:00 Uhr, begrüßen wir Sie im Haus der Architekten, Bierstadter Straße 2, 65189 Wiesbaden. Drei NewComer stellen sich und ihren Berufsalltag vor: Tobias Geisler, Dipl.-Ing. (FH) Innenarchitekt, VAVE Studio, Offenbach Simone Jüschke, Dipl.-Ing. (FH) Innenarchitektin, Innen Architektur, Frankfurt Judith Olschewski, Dipl.-Ing. (FH) Innenarchitektin, EZB, Frankfurt Heimathafen Wiesbaden Dominik Hofmann spricht über: CoWorking, Arbeiten + Netzwerken Hessisches Wirtschaftsministerium Rolf Krämer, Referatsleiter, spricht über: Kultur- und Kreativwirtschaft Diskussion über Veränderungen im Berufsfeld Innenarchitektur | Buffet und gemütlicher Ausklang Wir freuen uns auf Sie! Anmeldung bitte bis zum 31. Oktober 2018 auf www.akh.de > Akademie > Unsere Fortbildungsangebote. Die Teilnahme ist kostenlos, AKH-Mitglieder erhalten 2 Fortbildungspunkte. 14 DAB 10·18
HESSENFORTBILDUNG [ DAB REGIONAL ] 29. November 2018, 10.00 bis 18.00 Uhr Neue Entwicklungen im Gesundheitsbau Die Tagungsreihe „Neue Entwicklungen im Gesundheitsbau“, von der Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen veran- staltet, ist seit vielen Jahren ein Forum für Architekten und Krankenhausplaner, Bauherren und Investoren wie auch für Vertreter öffentli- cher und privater Krankenhausträger und Vertreter aus Politik, Betriebsorganisation und Planung. Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen in unserer älter werdenden Gesellschaft und den einhergehenden neuen komplexen Auf- gaben aller Beteiligten im Pflege- und Klinikbereich, führen wir diese erfolgreiche Veranstaltungsreihe weiter und widmen uns am 29. November in einem Kompaktkongress den verschiedenen Aspekten der „Umsetzung stadträumlicher und gestalterischer Visionen“. Wie gelingt es, vielschichtige anspruchsvolle Bauaufgaben in einer außerordentlichen Interdisziplinarität als zentrale Planungsfunktion zu be- herrschen, um beste Qualität im Gesundheitsbau zu gewährleisten? Es referieren Experten der Branche über notwendige planerische und unternehmerische Strategien und präsentieren bauliche Lösungen, die den Herausforderungen gewachsen sind. Die Gäste dürfen die neuesten Informationen über komplexe Planungs- und Bauaufgaben von Ge- sundheitsbauten, spannende Diskussionen und die Gelegenheit, sich mit den Akteuren der beteiligten Disziplinen auszutauschen, erwarten. Begrüßung: Isabella-Göring, Dipl.-Ing., Architektin, Geschäftsführerin, Leiterin der Akademie der AKH Einführung: Petra Wörner, Dipl.-Ing., Architektin, BDA, Geschäftsführung wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH, Frankfurt Krankenhaus AZ Groeninge Kortrijk, Belgien - Hotelflair statt Klinikgefühl: Martin Neuwirther | Christian Tabernigg, Architekten I Managing Partner, Baumschlager Eberle Architekten, Vaduz, Liechtenstein Herausforderungen und Risiken am Beispiel Krankenhaus Südspidol in Luxemburg und Campus Zentralklinikum Lörrach: Albert Wimmer, Di- pl.-Ing., Architekt, Dipl. TP, Geschäftsführer der Albert Wimmer ZT, Wien, Preisrichter im beendeten Wettbewerbsverfahren Entwicklungen am Universitätsklinikum Münster - Visionen und Umsetzung: Stephan Triphaus, Geschäftsführer Universitätsklinikum Münster Innenraumgestaltung im Gesundheitsbau - Visionen und Realisierungen aus aller Welt: Susanne Brandherm, Geschäftsführerin brandherm + krumrey interior architecture köln Psykiatrisygehus Slagelse - Winner MIPIM Award „Best Healtcare Development“ 2017 | DGNB Gold: Søren Daugbjerg, CEO og partner i Vil- helm Lauritzen Arkitekter Nach den Vorträgen möchten wir in einer Fish-Bowl-Diskussion, moderiert von Petra Wörner, mit Ihnen diskutieren. DAB 10·18 15
[ DAB REGIONAL ] KAMMERWAHLENHESSEN Kammerwahlen in 2019! Vom 25. Februar bis 8. März 2019 findet die Wahl zur nächsten Vertreterversammlung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen statt. In diesem Heft finden Sie die Wahlbekanntmachung und die Wahlordnung, deren vollständiger Abdruck gesetzlich vorgeschrieben ist. In den nächsten Heften können Sie u. a. die wesentlichen Fakten zum Verfahren der Kammerwahl, die Selbstdarstellungen der zur Wahl stehen- den Verbände und Wahlgruppierungen sowie das obligatorische Wahlvorschlagsverzeichnis nachlesen. Anfang Februar werden die Wahlunterlagen verschickt, aller Voraussicht nach im Mai-Heft werden wir das Wahlergebnis veröffentlichen. Markieren Sie sich den Wahltermin schon jetzt in Ihrem Kalender. Denn auf Ihre Stimme kommt es an! Wahlbekanntmachung für die Wahl zur Vertreterver sammlung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen D er Wahlvorstand erlässt aufgrund II. Auslegen des Wählerverzeichnisses Wahlvorschläge schriftlich bei dem Wahl- der von der Vertreterversamm- (§ 8 Abs. 2 WO) vorstand in der Zeit von Dienstag, dem 20. lung der Architekten- und Stadt- Das Wählerverzeichnis liegt ab Montag, dem November 2018, 8:00 Uhr, bis Montag, planerkammer Hessen am 17. De- 17. Dezember 2018, 8:00 Uhr, bis Freitag, dem dem 26. November 2018, 17:00 Uhr, ein- zember 2002 beschlossenen und vom Hessi- 8. März 2019, 17:00 Uhr, während der allge- reichen. schen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und meinen Geschäftszeit zur Einsicht in der Ge- Wahlvorschläge sind getrennt nach den Landesentwicklung am 8. Januar 2003 ge- schäftsstelle der Architekten- und Stadtplan- einzelnen Wahlgruppen abzugeben. Jeder nehmigten Wahlordnung (StAnz. 2003, S. erkammer Hessen, Bierstadter Straße 2, Wahlvorschlag zu einer Wahlgruppe nach 380 ff.) folgende Wahlbekanntmachung: 65189 Wiesbaden, Telefon 0611 17 38-0 aus. § 4 Abs. 2 WO stellt eine eigene Liste (Vor- schlagsliste) dar. I. Wahlzeit (§ 1 Abs. 2 WO) III. Auslegen der Wahlordnung Der Wahlvorschlag einer Unterzeichner- Die Wahl beginnt am Montag, dem 25. Febru- (§ 7 Abs. 2 Nr. 3 WO) gruppe kann für mehrere Wahlgruppen ei- ar 2019, 8:00 Uhr. Sie endet am Freitag, dem Die Wahlordnung liegt gleichzeitig mit dem ne Vorschlagsliste umfassen. 8. März 2019, 17:00 Uhr. Gewählt wird in allge- Wählerverzeichnis in der Geschäftsstelle der Jeder Wahlvorschlag kann für einzelne meiner, unmittelbarer, freier, gleicher und ge- Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen Wahlgruppen bis zu 40 Personen (Bewer- heimer Wahl in Form der Briefwahl (§ 4 Abs. in Wiesbaden aus. Sie wird außerdem im berinnen und Bewerber) enthalten. Diese 1 WO), ohne Gruppenbindung des Wählers in Deutschen Architektenblatt, Ausgabe Süd- müssen wählbar sein. Sie können nur für elf Wahlgruppen (§ 4 Abs. 2 WO). Zu den ein- west, Regionalteil Hessen, Heft 10/2018 (Ok- die Wahlgruppen vorgeschlagen werden, zelnen Wahlgruppen vergleiche § 4 Abs. 2 WO tober), veröffentlicht. die ihrer Eintragung in ein Berufsverzeich- in Verbindung mit § 8 Abs. 1 WO bezüglich nis entspricht. Wer in den Berufsverzeich- der zu verwendenden Abkürzungen für die IV. Einspruchsmöglichkeiten gegen das nissen für zwei Fachrichtungen eingetra- Fachrichtungen und Beschäftigungsarten. Wählerverzeichnis (§ 8 Abs. 3 WO) gen ist, muss sich entscheiden, für welche Wahlberechtigt sowie wählbar ist jedes Wer das Wählerverzeichnis für unrichtig hält, Gruppe er kandidieren will. Jede Person Pflichtmitglied der Architekten- und Stadtpla- kann bis zwei Wochen vor Beginn der Wahl kann nur in einer Vorschlagsliste benannt nerkammer Hessen (§ 2 Abs. 1 WO). beim Wahlvorstand Einspruch erheben. Der werden. Jedes wahlberechtigte Mitglied hat zwei Wahlvorstand hat unverzüglich über den Ein- Die Namen der einzelnen Personen sind Stimmen (§ 3 Abs. 2 WO). Diese zwei Stimmen spruch zu entscheiden und seine Entschei- auf dem Wahlvorschlag – bei Inanspruch- können für zwei Bewerber abgegeben werden, dung dem Einspruchsführer zuzustellen. nahme von § 9 Abs. 2 Satz 3 WO deutlich die nicht derselben Vorschlagsliste angehören getrennt nach den Wahlgruppen – unter- müssen. Beide Stimmen können auch für einen V. Aufforderung zur Einreichung der Wahl- einander fortlaufend nummeriert aufzufüh- Bewerber oder es kann nur eine Stimme abge- vorschläge (§ 9 WO) ren. Außer dem Familiennamen, Vorna- geben werden (§ 12 Abs. 3 WO). Wahlberechtigte (§ 2 Abs. 1 WO) können men, Adresse und Verbandszugehörigkeit 16 DAB 10·18
HESSENKAMMERWAHLEN [ DAB REGIONAL ] sind Fachrichtung und Tätigkeitsmerkmale Ein Wahlvorschlag kann nur geändert oder zeichnis erfassten Wahlberechtigten versandt. anzugeben. § 8 Abs. 1 Satz 3 und 4 WO zurückgenommen werden, wenn die Frist Wegen der zu beachtenden näheren Ein- gilt entsprechend. Von jeder Person ist ei- nach § 9 Abs. 1 WO noch nicht abgelaufen zelheiten bezüglich der Wahlbriefunterlagen ne handschriftlich unterschriebene Zustim- ist und alle Unterzeichner der Änderung vergleiche § 11 Abs. 2 Nr. 1 bis 5 WO. mungserklärung zur Aufstellung im Wahl- oder Zurücknahme schriftlich zustimmen. vorschlag mit Angabe der Wahlgruppe, für VIII. Zurückweisung von Wahlvorschlägen die sie kandidieren will, beizufügen. VI. Auslegung und Veröffentlichung des und ungültige Stimmabgaben Jeder Wahlvorschlag muss von wenigstens Wahlvorschlagsverzeichnisses (§§ 10 Abs. 3, 12 Abs. 7 und 13 WO) zehn Wahlberechtigten persönlich und (§ 10 Abs. 6 WO) 1. Wahlvorschläge, die nach Montag, dem 26. handschriftlich unterschrieben und mit Ad- Das Wahlvorschlagsverzeichnis wird in der November 2018, 17:00 Uhr, bei dem Wahl- ressenangabe der Unterzeichner versehen Geschäftsstelle der Architekten- und Stadtpla- vorstand eingehen oder die Voraussetzun- sein. Jedes wahlberechtigte Mitglied kann nerkammer Hessen in Wiesbaden während gen des § 9 WO nicht erfüllen, werden zu- seine Unterschrift nur für einen Wahlvor- der allgemeinen Geschäftszeit von Montag, rückgewiesen. schlag geben. dem 4. Februar 2019, bis zum Ende der Wahl 2. Wahlbriefe, die nach Freitag, dem 8. März Aus dem Wahlvorschlag muss zu ersehen am Freitag, dem 8. März 2019, zur Einsicht 2019, 17:00 Uhr, bei der Geschäftsstelle sein, welcher Unterzeichner zur Vertretung ausgelegt. Ferner wird es im Deutschen Ar- der Architekten- und Stadtplanerkammer des Vorschlags gegenüber dem Wahlvor- chitektenblatt, Ausgabe Südwest, Regionalteil Hessen eingehen, sind ungültig (§§ 12 Abs. stand und zur Entgegennahme von Erklä- Hessen, Heft 02/2019 (Februar), veröffent- 7, 13 Abs. 1 Nr. 1 WO). rungen und Entscheidungen des Wahlvor- licht. 3. Stimmabgaben sind auch ungültig, wenn stands berechtigt ist. Fehlt eine Angabe die Wahlbriefe oder Stimmzettel sonstige hierüber, gilt der Unterzeichner als berech- VII. Wahlbriefe (§ 11 WO) Mängel gemäß § 13 Abs. 1 oder 2 WO auf- tigt, der an erster Stelle steht, bei Verbän- Die Wahlunterlagen mit den Wahlbriefen (§ weisen. den die / der Vorsitzende. 11 Abs. 1 und 2 WO) werden in der Zeit von Jeder Wahlvorschlag kann mit einem Montag, dem 4. Februar 2019, bis Freitag, IX. Anschrift des Wahlvorstands Kennwort versehen werden. dem 8. Februar 2019, an alle im Wählerver- (§ 5 Abs. 1 WO) Wahlvorstand ist der Vorstand der Architek- ten- und Stadtplanerkammer Hessen. Seine Anschrift lautet: Wahlvorstand der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen Bierstadter Straße 2 65189 Wiesbaden IMPRESSUM Telefon: 0611 / 17 38-0 Herausgeber: Telefax: 0611 / 17 38-40. Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen Brigitte Holz, Präsidentin Bierstadter Straße 2, 65189 Wiesbaden Telefon 0611 1738-0 Wiesbaden, den 15. Mai 2018 Verantwortlich: Christof Bodenbach (bo), Wiesbaden Dipl.-Ing. Brigitte Holz Verlag, Vertrieb, Anzeigen: Vorsitzende des Wahlvorstandes planet c GmbH (siehe Impressum) Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen Das Blatt wird allen gesetzlich erfassten Archi- tekten aller Fachrichtungen in Hessen aufgrund ihrer Eintragung seitens der Herausgeber zuge- stellt. Für Mitglieder der Landesarchitektenkam- mer ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. DAB 10·18 17
[ DAB REGIONAL ] KAMMERWAHLENHESSEN Wahlordnung für die Wahl zur Vertreterversammlung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen Die Vertreterversammlung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen hat auf Grund § 13 Abs. 2 Nr. 2 Hessi- sches Architekten- und Stadtplanergesetz (HASG) vom 23. 5. 2002 (GVBl. I 2002, S. 182 ff.) in ihrer Sitzung am 17. 12. 2002 folgende Wahlordnung für die Wahl zur Vertreterversammlung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hes- sen beschlossen § 1 Zahl der Mitglieder, Zeitraum der Wahl (1) Wählen kann nur, wer in das Wählerver- sie in einem Berufsverzeichnis der Architekten- (1) Die Vertreterversammlung besteht aus 65 zeichnis (§ 8) eingetragen ist. und Stadtplanerkammer Hessen oder einer ande- Mitgliedern. (2) Jedes wahlberechtigte Mitglied hat zwei ren Architektenkammer oder einer nach dem (2) Die Wahl beginnt an einem in der Wahlbe- Stimmen. Recht der Europäischen Gemeinschaft vergleich- kanntmachung des Wahlvorstands (§ 7) baren Einrichtung zuletzt eingetragen waren oder näher zu bestimmenden Montag und en- § 4 Wahlgrundsätze zuletzt hätten eingetragen werden müssen. det am Freitag, 17.00 Uhr, der nächsten (1) Gewählt wird in allgemeiner, unmittelba- Woche. rer, freier, gleicher und geheimer Wahl in § 5 Wahlvorstand Form der Briefwahl. (1) Wahlvorstand ist der Vorstand der Architek- § 2 Wahlrecht, Wählbarkeit (2) Gewählt wird ohne Gruppenbindung des ten- und Stadtplanerkammer Hessen. Er ist (1) Wahlberechtigt sowie wählbar ist jedes Wählers in folgenden 11 Wahlgruppen: für die ordnungsgemäße Vorbereitung und Pflichtmitglied der Architekten- und Gruppe 1: (Hochbau)-Architektinnen u. Durchführung der Wahl verantwortlich. Stadtplanerkammer Hessen. -Architekten, freischaffend, (2) Vorsitzende oder Vorsitzender des Wahl- (2) Nicht wahlberechtigt ist Gruppe 2: (Hochbau)-Architektinnen u. vorstands (Wahlleiterin oder Wahlleiter) 1. eine Person, für die zur Besorgung al- -Architekten, im privatrechtlichen Arbeits- ist die Präsidentin oder der Präsident; ler ihrer Angelegenheiten ein Betreuer verhältnis, stellvertretende Wahlleiter sind die Vize- nicht nur durch einstweilige Anord- Gruppe 3: (Hochbau)-Architektinnen u. präsidentinnen oder Vizepräsidenten. nung bestellt ist; das gilt auch, wenn -Architekten, im öffentlichen Dienst, (3) Der Wahlvorstand bestellt zu seiner Unter- der Aufgabenkreis des Betreuers die in Gruppe 4: (Hochbau)-Architektinnen u. stützung einen Wahlausschuss (§ 6). § 1896 Abs. 4 und § 1905 des Bürger- -Architekten, im Baugewerbe oder in ei- (4) Der Wahlvorstand kann das Personal der lichen Gesetzbuchs bezeichneten An- nem anderen Gewerbe, selbständig oder Geschäftsstelle der Architekten- und gelegenheiten nicht erfasst; unselbständig, Stadtplanerkammer Hessen oder auch an- 2. wer infolge Richterspruchs das Wahl- Gruppe 5: Innenarchitektinnen u. Innenar- dere Hilfskräfte zur Vorbereitung und recht nicht besitzt; chitekten, freischaffend, Durchführung der Wahl einsetzen. 3. wer wegen Geisteskrankheit oder Gruppe 6: Innenarchitektinnen u. Innenar- (5) Die Wahlleiterin oder der Wahlleiter ver- Geistesschwäche oder nach den Be- chitekten, nicht freischaffend, pflichtet die übrigen Mitglieder des Wahl- stimmungen des Strafgesetzbuchs in Gruppe 7: Landschaftsarchitektinnen u. vorstands, des Wahlausschusses und die einem psychiatrischen Krankenhaus Landschaftsarchitekten, freischaffend, bei der Wahl eingesetzten Hilfskräfte zur untergebracht ist. Gruppe 8: Landschaftsarchitektinnen u. unparteiischen Ausübung ihrer Tätigkeit. (3) Nicht wählbar ist Landschaftsarchitekten, nicht freischaffend, (6) Der Wahlvorstand ist beschlussfähig, wenn 1. wer nach Abs. 2 nicht wahlberechtigt Gruppe 9: Stadtplanerinnen u. Stadtpla- mindestens die Hälfte der Vorstandsmit- ist; ner u. Städtebauarchitektinnen u. Städte- glieder anwesend ist. Die Beschlüsse wer- 2. wer infolge Richterspruchs die Wähl- bauarchitekten, freischaffend, den mit Stimmenmehrheit gefasst. Bei barkeit oder die Fähigkeit zur Beklei- Gruppe 10: Stadtplanerinnen u. Stadtpla- Stimmengleichheit zählt die Stimme der/ dung öffentlicher Ämter nicht besitzt; ner u. Städtebauarchitektinnen u. Städte- des Vorsitzenden doppelt. 3. wer infolge einer unanfechtbaren Ent- bauarchitekten, nicht freischaffend, (7) Der Wahlvorstand beschließt insbesonde- scheidung im Ehrenverfahren die Wähl- Gruppe 11: Berufsgesellschaften, frei- re über barkeit zu den Organen der Kammer schaffend oder gewerblich, 1. die in der Wahlbekanntmachung zu re- nicht besitzt. Die als nicht mehr berufstätig in ein Berufsver- gelnden Fragen (§ 7), § 3 Voraussetzung der Stimmabgabe; Stim- zeichnis eingetragenen Mitglieder (Tätigkeitsart R) 2. die Einsprüche gegen das Wählerver- menzahl zählen zu der Wahlgruppe, mit deren Tätigkeitsart zeichnis (§ 8 Abs. 3), 18 DAB 10·18
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