Ausgabe 6/2018 - Warum die Anschaffung einer neuen Unternehmenssoftware mehr einem Hausbau ähnelt, als einem Autokauf!

 
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Ausgabe 6/2018 - Warum die Anschaffung einer neuen Unternehmenssoftware mehr einem Hausbau ähnelt, als einem Autokauf!
Ausgabe 6/2018
                           (November / Dezember 2018)

Unternehmenssoftware:

 Warum die Anschaffung
        einer neuen
 Unternehmenssoftware
  mehr einem Hausbau
ähnelt, als einem Autokauf!
                                  Seite 3

                        Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital
Ausgabe 6/2018 - Warum die Anschaffung einer neuen Unternehmenssoftware mehr einem Hausbau ähnelt, als einem Autokauf!
Enterprise Application Software Magazin                              Ausgabe 11/12.2018

    Editorial
    Enterprise Application Software
    vs. The Future Of Agile Software in 2019
    Unternehmenssoftware, egal ob integrierte     so können alle Teilnehmer des
    Einzellösungen oder Gesamtpaket, ist im       Systems medienbruchfrei mitei-
    Moment nur als monolithische Legacy-          nander kommunizieren. Eine
    Anwendung bekannt. Die Implementierun-        Experten-Meinung zu Ökosyste-
    gen kämpfen mit den Eigenschaften:            men gibt es auf Seite 7.
    schwerfällig, langsam und altmodisch.
                                                  Smarte Datenverarbei-
    Veränderungen in diesem Bereich werden        tung
    von den IT-Verantwortlichen gerne mit:
                                                 Die Aufbereitung und Verarbei-
    never change a running system, abge-         tung von Daten war lange Zeit
    wunken. Zu groß ist die Angst, dass die      als Hintergrundjob auf leistungs-
    Software und Geschäftsprozesse am Ende       starken Servern implementiert. (Mobile)
    noch schlechter laufen als im Moment.        Endgeräte werden immer leistungsstärker
    Der Druck von Außen wird aber immer grö- und können daher viele Rechenaufgaben
    ßer. Verschiedene IT-Trends der letzten      nun selbst in Echtzeit erledigen. Dank im-
    Jahre greifen 2019 endgültig die Unterneh- mer mehr Rechenleistung auf allen Geräten,
    menssoftware an und stoßen Sie womöglich sind neue Konzepte der Datenverarbeitung
    vom Thron der Datenhoheit im Unterneh-       möglich. Daten können verteilt gespeichert,
    men - oder vielleicht doch nicht?            bereitgestellt und zu Verarbeitungszwecke
                                                 gelesen werden. Zentrale Datenspeicher
    Wir haben uns auf dem Markt für Unterneh-
                                                 sind nicht mehr notwendig, Daten können
    menssoftware umgesehen und haben 5 IT-
                                                 dort gespeichert werden, wo Sie erhoben
    Trends gefunden, die klassischer Unterneh-
                                                 werden, beispielsweise im IoT-Sensor.
    menssoftware gefährlich werden können,
    vor allem wenn darauf nicht zeitnah reagiert Künstliche Intelligenz
    wird.
                                                 Der Begriff KI begeistert nun schon seit eini-
    Agile Software-Architekturen                 ger Zeit den Markt. Konkrete Implementie-
                                                 rungen werden langsam in Betrieb genom-
    Microservices sind ein Architekturmuster der
                                                 men. Es wird nun Zeit, dass künstliche Intel-
    Informationstechnik, bei dem komplexe An-
                                                 ligenz bis in die Unternehmenssoftware vor-
    wendungssoftware aus unabhängigen Pro-
                                                 dringt. Automatisierte Entscheidungen mit
    zessen komponiert wird, die untereinander
                                                 lernenden Algorithmen werden viele Ge-
    mit sprachunabhängigen Programmier-
                                                 schäftsprozesse automatisieren können. Ein
    schnittstellen kommunizieren. Die Dienste
                                                 weitere praktische Implementierung ist auch
    sind weitgehend entkoppelt und erledigen
                                                 der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im
    eine kleine Aufgabe. So ermöglichen sie
                                                 Bereich Robotic Process Automation.
    einen modularen Aufbau von Anwendungs-
    software und fördern damit die Agilität      Robotic Process Automation
    schnell neue Geschäftsmodelle umsetzen
                                                 Robotergesteuerte Prozessautomatisierung
    zu können. Lesen Sie hierzu auf Seite 9
                                                 (auch Robotic Process Automation, RPA) ist
    mehr darüber.
                                                 eine aus der klassischen Prozessautomati-
    Ökosysteme                                   sierung hervorgehende Technologie. Diese
                                                 bedient sich der Fähigkeit von Softwarero-
    Mit Hilfe von Ökosystemen wird das Zusam-
                                                 botern bzw. durch künstliche Intelligenz         Titelbild: https://
    menspiel zwischen Organisationen und Un-
                                                 (KI) getriebene Arbeiter eine menschliche        pixabay.com/de/pkw-
    ternehmen optimiert. Durch den Austausch                                                      innenraum-
                                                 Interaktion mit Benutzerschnittstellen von
    von Informationen und Ressourcen entste-                                                      armaturenbrett-auto-
                                                 Softwaresystemen nachzuahmen. Ein span-          3367993/
    hen Synergie-Effekte für beide Seiten. Un-
                                                 nendes Interview zu diesem Thema finden          Rückseite: https://
    ternehmenssoftware bildet die digitale                                                        pixabay.com/de/auto-
                                                 Sie auf Seite 34.
    Grundlage eines solchen Ökosystems. Nur                                                       geschwindigkeit-
                                                                                                  fahrzeug-432376/

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Ausgabe 6/2018 - Warum die Anschaffung einer neuen Unternehmenssoftware mehr einem Hausbau ähnelt, als einem Autokauf!
Enterprise Application
                             Software Magazin                                        Inhalt

                                                                    2 Editorial

                                                                                     4 Unternehmenssoftware

                                 7 Enterprise Resource Planning

                                                                                     10 Customer Relationship Management

                                                     13 Warenwirtschaft

                                                                                     16 Produktionsplanung & -steuerung

                                                  19 Rechnungswesen

                                                                                     22 Human Resources

                            25 Enterprise Content Management

                                                                                     28 Unified Communications & Collaboration

                                             31 Business Intelligence

                                                                                     34, 37, 40 Trendthemen

                                                                                                                                                       Redaktion & Anzeigen:
Impressum                                                                                                                           Die ERP-Vermarktungsagentur ERP-Hero
                                                                                                                                      ein Geschäftsbereich der mwbsc GmbH
Herausgeber:
                                                                                                                                               Tel.: +49 (89) 58 80 10 27 - 0
mwbsc GmbH                                                                                                                                 E-Mail: redaktion@eas-mag.digital
Schleißheimer Str. 39                                                                                                                            Internet: www.ERP-Hero.de
85748 Garching
                                                                                                                                                             Schlussredaktion
Tel.: +49 (89) 58 80 10 27 - 0
                                                                                                                                            Weber & Weber Communications
Internet: www.mwbsc.de
                                                                                                Textangebote bitte an die Anschrift der Redaktion. Für unverlangt eingesandte
V.i.S.d.P: Matthias Weber                                                               Informationen übernimmt die Redaktion keine Haftung. Die Zustimmung zum Abdruck
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                                                                                                                                                                             3
Ausgabe 6/2018 - Warum die Anschaffung einer neuen Unternehmenssoftware mehr einem Hausbau ähnelt, als einem Autokauf!
Enterprise Application Software Magazin                              Ausgabe 11/12.2018

    Warum die Anschaffung einer neuen
                                                                                                  Bild: https://pixabay.com/de/rot-auto-
                                                                                                  fahrzeug-reisen-au%C3%9Ferhalb-

    Unternehmenssoftware mehr einem Hausbau ähnelt,                                               2596812/

    als einem Autokauf!
    Ein Redaktionsbeitrag von Matthias Weber

    Matthias Weber über seine langjährigen Erfahrungen im Vertrieb von Unternehmenssoft-
    ware und der Frage: Warum die Anschaffung einer neuen Unternehmenssoftware mehr
    einem Hausbau ähnelt, als einem Autokauf!
    Sales-Mitarbeiter kennen den Spruch:          menssoftware ist mehr als ein Auto.
    „Wenn ich ein Auto kaufe, dann mache ich
                                                  Cloud & SaaS vereinfachen Vieles
    doch auch erstmal eine Probefahrt. Warum
    kann ich Ihre Software nicht vorher kosten-   Die Digitalisierung in der IT-Branche macht
    los testen?“ Ganz unrecht hat der Interes-    Vieles einfacher. Software kann heute als
    sent da nicht. Die Investitionssumme für      "Software As A Service" (SaaS) angeboten
    eine neue Unternehmenssoftware ist schnell    werden oder ist bereits Cloud-basiert. An-
    mal fünfstellig. Die Entscheidung für ein     bieter von ERP-Systemen können diese
    Produkt hat meist Auswirkungen auf die        Wege einfacher Test-Systeme zur Verfü-
    nächsten 10 bis 15 Jahre. Im Vorbeigehen      gung stellen – kostenfrei versteht sich. Doch
    kauft daher niemand eine solche Software      ist das die Lösung? Nicht ganz! Die grund-
    und entsprechend vorsichtig nähern sich die   sätzliche Verfügbarkeit eines solchen Sys-
    Entscheider dem Thema, wollen sich absi-      tems ist bereits die halbe Miete, aber für
    chern – ähnlich einer Probefahrt beim Auto-   eine qualifizierte Auswahl eines neuen Sys-
    kauf. Aber der Vergleich Softwarekauf wäre    tems braucht es weit mehr.
    wie Autokauf hinkt: die richtige Unterneh-

4
Ausgabe 6/2018 - Warum die Anschaffung einer neuen Unternehmenssoftware mehr einem Hausbau ähnelt, als einem Autokauf!
Führerscheinprüfung vs. Schulung             Softwareprodukt nicht perfekt testen kann.
                                             Das dafür nötige Know-How, mit dem Wis-
Bleiben wir bei dem Gleichnis, der Kauf von
                                             sen, wie alle Funktionen optimal genutzt
Unternehmenssoftware ähnelt einem Auto-
                                             werden können, haben nur Experten für
kauf: Um das Auto zu testen braucht man
                                             dieses Programm.
einen Führerschein. Einen "ERP-
Führerschein" besitzen aber die wenigsten Kurzstrecke vs. Langstrecke
Anwender – schon weil es ihn nicht gibt. Der
                                             Die Bereitstellung einer Test- oder Demo-
Grund: Die grundsätzliche Bedienung eines
                                             Umgebung als Cloud-Applikation, Software
Autos ist in jedem Fahrzeug gleich – wobei
                                             As A Service oder in einer virtuellen Umge-
jedem Fahrer kurz der Atem stockt, wenn
                                             bung, wird bei den Herstellern oder Anbie-
man von einem Linkslenker-Fahrzeug auf
                                             tern immer gängiger. Doch kommt man als
einen Rechtslenker-PKW umsteigt. Bei ERP
                                             Interessent damit ans Ziel? Dies ist ver-
-Software ist im Gegensatz dazu das
                                             gleichbar mit der Frage, ob ich ein neues
Bedienmodell nicht genormt. Programmierer
                                             Auto nur auf Kurzstrecke teste oder über
haben sich die Freiheit herausgenommen,
                                             mehrere Tage das Fahrzeug auch auf Lang-
Ihre Software kreativ nach Ihren Bedienvor-
                                             streckenfahrten ausprobiere. Abhängig von
stellungen zu programmieren. Daher gibt es
                                             der Preisklasse des Fahrzeugs, wird der
keinen ERP-Bedien-Führerschein – jede
                                             Händler dies sicher anbieten.
Software ist anders. Das ist der Grund, wa-
rum man ohne Erklärung und Schulung ein Das ist bei Software-Anbietern ähnlich. Ein

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Langstrecken-Test bedeutet bei einer Soft-     zu erhalten. Ein Auto ist keine Unterneh-
ware, dass der Test mit den Daten und der      menssoftware. Wenn man ein Auto kauft,
Datenmenge des Unternehmens erfolgt,           kann man mehr oder weniger sofort losfah-
nicht mit lustigen Demo-Daten, zu denen        ren. Nach dem Kauf einer Unternehmens-
man keinen Bezug hat, oder mit nur weni-       software, braucht man entsprechende Hard-
gen Datensätzen, die jedes System verar-       ware (außer in einem Public Cloud Szena-
beiten kann. Wie auch beim Auto ist die        rio), Installation und Konfiguration, Daten-
Beladung eines Softwaresystems immer           übernahme oder initiale Dateneingabe und
kritisch für die Performance. Die Art der      Schulung – erst danach kann man loslegen.
Datenmenge und die Anzahl der gleichzeiti-     Bevor man also Unternehmenssoftware
gen Benutzer haben Einfluss auf die Nutz-      nutzen kann, bedarf es weit mehr als das
barkeit der jeweiligen Software – selten       Auto beim Verkehrsamt und der Versiche-
kann ein reines Demo-System dies adäquat       rung anzumelden und zur Tankstelle zu
simulieren. Nur wenige Autokäufer kommen       fahren.
mit der ganzen Familie und den gepackten
                                               Fundament eines Unternehmens:
Urlaubskoffern zum Händler und machen
eine mehrtägige Probefahrt nach Italien. Der   ERP-Software
Vergleich, ein Autokauf sei wie ein Soft-  Unternehmenssoftware ist mehr als nur ein
warekauf, funktioniert auch in diesem PunktAuto. Schon vor dem Meta-Thema „digitale
nur begrenzt.                              Transformation“ war Software für ein Unter-
Unternehmenssoftware ist kein              nehmen das virtuelle Gehirn des Betriebes.
                                           Daten werden in einer zentralen Datenbank
Auto
                                           abgebildet und Geschäftsprozesse digital
Wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann  abwickelt und überwacht. Unternehmens-
dient der Vergleich von Unternehmenssoft- software ist daher eher das Fundament ei-
ware mit einem Auto nur dem Interessenten, nes Unternehmens. Auf Grundlage von
um kostenfreie Kaufberatung beim Anbieter Software entstehen neue Geschäftsmodelle

                      Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital                             5
Enterprise Application Software Magazin                            Ausgabe 11/12.2018

                                                                                           Werbeanzeige
    und bieten damit ein virtuelles Haus für Kun- man nicht während einer kurzen Probefahrt
    den, Lieferanten und Mitarbeiter.             bzw. Testphase.
    Die Unternehmenssoftware als                Trotz des Dissens, dass ein ERP-Kauf kein
    virtuelles Bürohaus für Kunden,             Autokauf ist, braucht es für diese Challenge,
                                                die Suche nach einer neuen Unternehmens-
    Lieferanten und Mitarbeiter
                                                software, eine Lösung. Die ERP-Heroes,
    Es gibt viel bessere und passendere Ver-    Experten für Unternehmenssoftware, haben
    gleiche für Unternehmenssoftware: digitales 5 Ideen gefunden, mit der man die Heraus-
    Abbild des Unternehmens, Gehirn des Un- forderung angehen kann und so sicher ans
    ternehmens oder das virtuelle Bürohaus.     Ziel kommt, quasi Probewohnen in Schritten
    Gerade das Bildnis eines virtuellen Büro-   – bis hin zum Einzug:
    hauses zeichnet die heutigen Aufgaben gut
                                                • Ein Lastenheft anlegen!
    nach. ERP-Software ist heute angelegt als
    ein kollaboratives und kommunikatives Pro- • Request für Information (RFI / R4I)
    gramm, über das alle Interessensgruppen     • In der Sandbox spielen gehen!
    verbunden sind damit sie miteinander kom-
    munizieren können. Kunden können via        • Zu einer lastenheftbezogenen Produkt-
    Webshop direkt Produktinformationen abfra-     präsentation einladen!
    gen und Aufträge platzieren. Lieferanten    • Evaluierungsworkshop
    können geplante Lieferungen anmelden und
    so Einfluss auf die Lagerdisposition neh-   Fazit
    men. Mitarbeiter bearbeiten Prozesse und    Unternehmenssoftware ist kein Auto, Unter-
    erhalten Informationen über Eskalationen.   nehmenssoftware ist das Fundament für
    Sie können Kunden über Lieferengpässe       Unternehmensprozesse und damit entschei-
    informieren und gleichzeitig versuchen, al- dend für den Erfolg eines Unternehmens.
    ternative Lieferanten zu beauftragen. Diese
    ganzen Aufgaben werden innerhalb einer
    zeitgemäßen Unternehmenssoftware abge-
    bildet. Ein solches Zusammenspiel testet

6
Bild: https://pixabay.com/de/monitor-
                                                                                                   computer-bildschirm-862116/
Digitale Plattformen verändern den ERP-Markt
Ein Beitrag des Verbandes bitkom

Anbieter müssen neue Geschäftsmodelle entwickeln. Derzeit fehlt es noch an Standards
für Schnittstellen in der ERP-Welt, hierzu veröffentlicht Bitkom das Positionspapier
„Digitale Plattformen und ERP“.
Beschaffung planen, Zahlungsausgänge                heute von unserem Smartphone kennen:
pünktlich organisieren oder die Produktion          Statt eine ERP-Software aus einer Hand zu
steuern: Dank Enterprise Resource Plan-             kaufen, greifen die Unternehmen für unter-
ning (ERP) Systemen sind eine Vielzahl von          schiedliche Funktionen auf Einzelanwen-
Geschäftsprozessen in Unternehmen längst            dungen zurück, die dank definierter Schnitt-
digitalisiert. Doch die fortschreitende Digitali-   stellen miteinander kommunizieren und Da-
sierung führt auch dazu, dass sich die ERP-         ten austauschen können.
Welt wandelt: Der Trend geht weg von zent-
                                                    Dr. Frank Termer, Bereichsleiter Software
ralen monolithischen Softwarelösungen, die
                                                    beim Digitalverband Bitkom sagt:
in der Vergangenheit dominiert haben, hin
zu vernetzten digitalen Plattformen, so die                „In Digitale Plattformen las-
Kernthese des Positionspapiers „Digitale                   sen sich Anwendungen von
Plattformen und ERP“, die der Digitalver-                  Dritten integrieren und sie
band Bitkom im Vorfeld der Cebit 2018 ver-                 bieten gleichzeitig Entwick-
öffentlicht hat. Die Zukunft gehört modularen              lern die Möglichkeit, eigene
ERP-Lösungen, die auch cloudbasiert den                    Lösungen einzubinden. Digi-
Anwendern Möglichkeiten bieten, wie wir sie                tale Plattformen geben in

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Enterprise Application Software Magazin                              Ausgabe 11/12.2018
           Zukunft den Kunden bislang              ge, auf denen ERP-Anbieter diese nutzen
           unbekannte Freiheit bei der             können. Dabei kommen die Autoren zu dem
           Auswahl der Anbieter und                Schluss, dass existierende ERP-Systeme
           Entwicklern die Chance, auf             sich öffnen müssen, um den Anforderungen
           mehreren Plattformen vertre-            der Kunden auch künftig zu entsprechen.
           ten zu sein. Diese Verände-             Dazu wird es unerlässlich sein, sich auf
           rung stellt die Anbieter aber           standardisierte Schnittstellen zu verständi-
           auch vor neue Herausforde-              gen.
           rungen.“
                                                   Dr. Termer:
    In dem Positionspapier „Digitale Plattformen
                                                          „Die auftragsorientierte und
    und ERP“ geben die Autoren zunächst ei-
                                                          möglicherweise auch tempo-
    nen kurzen Überblick über die Plattform-
                                                          räre Vernetzung von Unter-
    Ökonomie und Gründe, warum sich ERP-
                                                          nehmen steckt noch in den
    Anbieter mit ihnen auseinandersetzen müs-
                                                          Kinderschuhen. Es fehlt an
    sen. Danach werden typische Plattformen
                                                          etablierten Standards und
    im B2B-Bereich beschrieben – von Infra-
                                                          Plattformen, die eine einfa-
    struktur-Services über Plattform-Services
                                                          che Kollaboration im IoT-
    bis zu Software-as-a-Service – und die We-
                                                          Zeitalter ermöglichen.“

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    Das Papier stellt verschiedene
    Möglichkeiten einer Plattformstrate-
    gie mit und ohne eigene Plattform
    gegenüber. Das Papier kommt zu
    der Einschätzung, dass davon un-
    abhängig sich das Geschäftsmo-
    dell der allermeisten ERP-Anbieter
    von einem Modell aus Lizenz- plus
    Wartungsgebühren hin zu einem
    Subskriptionsmodell wandeln wird,
    da der Druck der Kunden in diese
    Richtung größer wird.
    Dr. Termer:
           „ERP-Anbieter sollten vor
           dieser Entwicklung nicht die
           Augen verschließen und
           sich frühzeitig Gedanken
           darüber machen, welche
           Rolle sie in diesem Ökosys-
           tem spielen möchten – ob
           als Betreiber einer eigenen
           Plattform oder als Teil einer
           bestehenden.“
    Das Positionspapier „Digitale Platt-
    formen und ERP“ steht zum kos-
    tenlosen Download bereit unter
    www.bitkom.org/Bitkom/
    Publikationen/Digitale-Plattformen-
    und-ERP.html

8
Microservices verändern die Art der Software-
Entwicklung und sind die Zukunft von Enterprise
Software Architekturen
Ein Beitrag vom IT-BOY, Experte in Software-Architektur und –Entwicklung

Die Welt wird immer agiler und mobiler. Diese Erfahrungen machen auch Software-
Entwickler und suchen eine Lösung um den immer kürzeren Veränderungs-Zyklen gerecht
zu werden. Ein Lösungsansatz: Eine Microservices-Architektur.
Was sind Microservices? Microservices sind                   sein. Kaufmännische Software-Entwickler
kleine logische Programmiereinheiten, die                    und -Architekturen versuchen, diesem Prob-
autonom entwickelt, ausgeliefert, installiert                lem zu begegnen. Die Lösung kann eine
und gewartet werden können. Eine wesentli-                   Microservices-Architektur sein.
che Eigenschaft ist die Unabhängigkeit zu
                                                             Die Vorteile
anderen Programmmodulen einer Software-
lösung. Abhängigkeiten machen oft aus                        Microservices sind vereinfacht ausgedrückt
einer Software-Architektur eine monolithi-                   kleine Programmteile, die von einem
sche Applikation. Diese monolithischen                       (kleinen) Softwareentwicklungs-Team be-
Enterprise-Software-Architekturen kämpfen                    treut werden können. Die Kommunikation
damit, schwerfällig und wenig flexibel zu                    mit anderen Microservices erfolgt über defi-

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nierte und stabile Schnittstellen. Auf dieser
                                            einspart. Ein weiterer Vorteil der Architektur:
Grundlage können Programmteile leichter,    Spätere Verbesserungen in der Architektur
einfacher und schneller ausgetauscht wer-   können schneller umgesetzt werden, da im
den. Dies fördert die Agilität und die Mög- besten Fall nur ein Microservices betroffen
lichkeit schnell auf Prozessveränderungen   ist und die Schnittstellen zwischen den Ser-
reagieren zu können.                        vices stabil sind. Viel wichtiger bei dem Um-
                                            stieg auf eine Microservices-Architektur sind
Die Nachteile
                                            Software-Architekten mit Microservices-
Durch das Aufteilen einer Architektur in    Know-how und Entwickler, die sich auf die
Microservices entstehen bei der Entwicklung neue Art von Software-Entwicklung einlas-
von Enterprise Application Software schnell sen.
hundert Microservices. Je nach gewähltem
                                            Fazit
Daten-Management in der Architektur ist
eine redundante Datenhaltung für jeden      Microservices sind ein großartiger Ansatz
Microservices notwendig, was zu Aufwand für künftige Enterprise Application Software
in der automatischen Synchronisation der    Architekturen. Der Erfolg einer solchen
Datenspeicher unter den Services führt. Die Technik liegt aber nicht in der Idee, sondern
Komplexität des Gesamtbildes nimmt zu,      in der konkreten Umsetzung durch die Ent-
wenngleich die Aufgabendefinition der ein- wickler. Schulung, Wissenstransfer und
zelnen Services dann einfacher wird.        praktische Erfahrung sind der Schlüssel
                                            zum Erfolg.
Die Herausforderung
Um eine Microservices Architektur aufzu-
bauen, braucht es ein klares und umfassen-
des Gesamtbild. Der Konzeptionsphase
sollte viel Zeit eingeräumt werden. In dieser
Zeit wird der Grundstein für künftige Micro-
services gelegt, der späteres Reengineering

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Enterprise Application Software Magazin                             Ausgabe 11/12.2018

                                                                                                  Bild: EAS-MAG.digital
     Interview mit CRM Partners zum Thema CRM –
     Customer Relationship Management
     Ein Redaktionsbeitrag von Matthias Weber

     Matthias Weber im Gespräch mit Ralf Haberich, Vorstandsvorsitzender der CRM Partners
     AG, zum Thema CRM (Customer Relationship Management).
     Auf unsere 5 Fragen zum Thema Customer       aus, jederzeit absolut im Mittelpunkt zu ste-
     Relationship Management gibt uns Ralf Ha-    hen. Sie verlangen persönlichen Kontakt,
     berich, Vorstandsvorsitzender der CRM        individuelle Betreuung und einen Service
     Partners AG, Antworten.                      nach Maß. Das bedeutet konkret, dass jeder
                                                  einzelne Kunde und auch jeder Interessent
     Frage 1: CRM wird für viele Anwen-           erwartet, eine optimale Rundum-Betreuung
     der mit einem Stück Software                 zu erhalten – und das über alle Kanäle hin-
     gleichgesetzt, es ist aber mehr. Was weg: vom Web über Telefon oder Chat bis
     bedeutet CRM für Sie?                        hin zur persönlichen Begegnung. Wir spre-
                                                  chen von modernem Customer Engage-
     Nun, ein CRM-System ist natürlich auch nur ment. Es reicht bei weitem nicht mehr aus,
     ein Mittel zum Zweck. Aber ein entscheiden- den Kunden bloß zufriedenzustellen. Das
     des! Ohne ein modernes CRM-System ist        Unternehmen muss ihn an sich binden, ihn
     ein Unternehmen kaum mehr in der Lage,       von sich begeistern. Und das gelingt eben
     seine Kundenbeziehungen zu pflegen und nur mit einem professionellen CRM-System.
     auszubauen. Die Kunden sind anspruchs-       Damit lassen sich individualisierte Kunden-
     voller geworden. Denn die fortschreitende    beziehungen in automatisierten Abläufen
     Digitalisierung mit ihren scheinbar grenzen- steuern. Egal, ob Einladungen, Produktinfor-
     losen Möglichkeiten zur Personalisierung     mationen oder Fachberichte – alle digital
     weckt Erwartungen: Kunden gehen davon

10
verfügbaren Inhalte kann das Unternehmen        zu werden. Allein so erhält man wirklich den
an definierte Zielgruppen ausspielen. So        kompletten Überblick über seinen Kunden –
bleibt es eng am Kunden und wird von ihm        auf der Basis von validen Echtzeitdaten und
als wichtiger, bestenfalls sogar als unver-     über alle Geschäfts- und Kommunikations-
zichtbarer Partner wahrgenommen.                vorgänge hinweg. Das eröffnet nicht zuletzt
                                                auch KMUs ganz neue Möglichkeiten. Von
Frage 2: Ist ein Stand-alone-Betrieb            wirklich bedarfsgerechten Serviceangeboten
eines CRM-Systems, ohne Anbin-                  bis hin zur Nutzung bislang brachliegender
dung an ein ERP-System, sinnvoll?               Cross- und Upselling-Potenziale.
Nein, ganz im Gegenteil: Die 0815-              Frage 3: Welche Trends sehen Sie
Standardlösung nur mit einfachem Kontakt-       im Moment im Bereich CRM?
management hat schon lange ausgedient.
Ein Unternehmen muss seinen Kunden              Durch die Digitalisierung liegen einem Un-
ganzheitlich im Blick behalten. Wenn der        ternehmen heute viel mehr und vor allem
Kundenberater beispielsweise einen Kun-         rechentechnisch auswertbare Information
den kontaktiert, muss er genau Bescheid         zum Kunden vor, als es früher der Fall war.
wissen: Ist vielleicht noch eine Reklamation    Viele Unternehmen nutzen bereits jetzt jede
offen? Oder hat der Kunde gerade einen          verfügbare Information, um den Kunden
Kauf abgeschlossen, und man sollte ihm          besser zu verstehen. Diese Entwicklung
jetzt Servicedienste anbieten? Gibt es even-    wird sich auch in Zeiten steigender Anforde-
tuell noch offene Forderungen an den Kun-       rungen an den Datenschutz fortsetzen. Un-
den? All diese Informationen zu den kauf-       ter Beachtung der gesetzlichen Bestimmun-
männischen Vorgängen liegen im ERP-             gen, etwa durch die DSGVO, werden erfolg-
System vor und warten nur darauf, genutzt       reiche Marktteilnehmer ihren Kunden nicht

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aus den Augen verlieren und seine typi-       die neueste Version aktualisieren möchte –
schen Interessen und Interaktionen weiter-    oder die oft einfachere Integration eines
hin erfassen. Hinzu kommen neue techni-       lokalen CRM-Systems in die vorhandene IT-
sche Entwicklungen, etwa für Marketing        Landschaft. Auch ist die Cloud nichts für ein
Automation, Social Listening und Business     Unternehmen, das die direkte und vollstän-
Intelligence Analysen. Es ist zu erwarten,    dige Kontrolle über seine Daten begrenzt im
dass sich vor allem Lösungen durchsetzen,     eigenen Haus behalten möchte. Es gibt
die sich flexibel für verschiedene Anwen-     aber auch gute Gründe, das CRM-System
dungen eignen. Also nicht nur für Portale     in der Cloud zu hosten. Einer ist die wach-
und Apps, sondern beispielsweise auch im      sende Mobilität der Beschäftigten: Immer
Bereich von Wearables und Connected           mehr Mitarbeiter arbeiten von zu Hause
Cars. Echtes Customer Engagement erfor-       oder von unterwegs. Das betrifft insbeson-
dert heute eine nahtlose Integration all die- dere Vertriebler und Service-Experten, aber
ser Systeme. Es gilt, Daten aus allen Quel-   auch Bürofachkräfte, etwa im Marketing.
len zu einem Komplettbild der Customer        Also genau die, die auf stets aktuelle und
Journey rechtskonform zu verknüpfen –         sofort verfügbare Kundendaten aus dem
nicht zuletzt im Hinblick auf den Daten-      CRM-System angewiesen sind. Ein weiteres
schutz und die informationelle Selbstbestim-  Argument für die Cloud ist der Wegfall von
mung.                                         Installation und Wartung – und damit die
                                              Entlastung der IT-Abteilung. Eine eierlegen-
Frage 4: Was sollte man bei der Aus- de Wollmilchsau gibt es jedoch auch unter
wahl einer CRM-Lösung beachten? den CRM-Systemen nicht. Wichtig ist des-
Zunächst muss man sich entscheiden, ob        halb, sich im Vorfeld festzulegen: Welche
es eine On Premise Lösung oder ein CRM- Funktionen sind wirklich zwingend notwen-
System aus der Cloud sein soll. Es gibt viele dig? Wie sind dabei die Prioritäten zu set-
Aspekte, die für eine On Premise Lösung       zen? Und welche Features sind einfach nur
sprechen. Dazu zählen etwa die Upgrade- „nice to have“ oder gar überflüssig? Ich wür-
Flexibilität – das Unternehmen bestimmt       de sogar noch weiter gehen und mich be-
selbst, ob und wann es seine Software auf reits zu diesem Zeitpunkt fragen, welche

                      Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital                              11
Enterprise Application Software Magazin                                       Ausgabe 11/12.2018
     Funktionen in Zukunft an Bedeutung gewin-     arbeiten. Erfahrungsgemäß bringen sie
     nen werden. Man sollte sich nicht scheuen,    dann die besten Leistungen, wenn sie moti-
     ein kompetentes CRM-                          viert sind. Das erreicht man am einfachsten,
     Beratungsunternehmen ins Boot zu holen,       wenn die Nutzer möglichst frühzeitig infor-
     das bei der Entscheidungsfindung unter-       miert, eventuell bereits in den Auswahlpro-
     stützt und die Implementierung des Systems    zess einbezogen werden. Ein Anwender
     vorantreibt.                                  wird eine Software nur dann vollumfänglich
                                                   nutzen, wenn er richtig mit ihr umzugehen
     Frage 5: In welchen Schritten wür-            weiß. An praxisnahen Anwenderschulungen
     den Sie ein CRM-System im Unter-              kommt man aus meiner Sicht in der Regel
     nehmen einführen?                             daher nicht vorbei. Außerdem: Die Imple-
     Einerlei, ob On Premise- oder Cloud-          mentierung eines CRM-Systems ist eigent-
                                                   lich kein zeitlich abgeschlossenes Projekt,
     Lösung: Die Anpassung des gewählten
     CRM-Systems an die unternehmensspezifi- sondern eine ganzheitliche Aufgabe im Un-
     schen Bedürfnisse und seine Implementie- ternehmen. Selbst nach dem Start sind das
     rung sind sehr sorgfältig zu planen. In ihrer System selbst und die CRM-Prozesse konti-
     Komplexität stehen sich Cloud-Projekt und nuierlich zu optimieren. Schließlich ist das
     Inhouse-Lösung übrigens in nichts nach. In CRM-System kein unkonventionelles „Stadt-
     beiden Fällen erfordert die Systemeinfüh-     Name-Land-Spiel“ für die Mitarbeiter im
     rung umfangreiche Prozessanpassungen – Vertrieb oder Marketing, sondern dient da-
     es darf keinesfalls eine Insellösung entste- zu, jeden Kunden optimal zu betreuen.
     hen. Vielmehr muss das                                        Ralf Haberich (41) ist seit Juni 2016 Vor-
     CRM-System in die IT-                                         standsvorsitzender der CRM Partners AG
                                                                   in Eschborn. Der Diplom-Betriebswirt verant-
     Landschaft integriert bzw.
                                                                   wortet die Unternehmensführung, dabei
     über Schnittstellen mit be-                                   schwerpunktmäßig die Bereiche Business
     stehenden Systemen ver-                                       Development, Strategisches Partnermanage-
     bunden werden. Auch hier                                      ment und Marketing in der D-A-CH-Region –
     kann ein erfahrenes CRM-                                      mit Fokus auf Deutschland. Haberich verfügt
     Consulting Team sehr ef-                                      über mehr als zwölf Jahre IT- und Digital-
     fektiv helfen und die IT                                      Business-Erfahrung und besitzt umfassende
                                                                   Kenntnisse auf den Gebieten digitales Marke-
     entlasten. Nun bedarf es                                      ting, Neukundenakquise und Customer Enga-
     selbstverständlich auch                                       gement. Der passionierte Radsportler ist auch
     noch kompetenter Mitarbei-                                    ein gefragter Keynote-Speaker sowie Autor des
     ter, die mit dem Programm                                     Management-Buchs „Future Digital Business“.
                                                                                                       Werbeanzeige

12
Bild: https://pixabay.com/de/iphone-

Optimale User Experience ist entscheidend für
                                                                                              start-gesch%C3%A4ft-gadget-tech-
                                                                                              1451614/

B2B-E-Commerce
Ein Beitrag von FPX

Eine herausragende User Experience ist ein Schlüsselfaktor nicht nur für B2C-, sondern
auch für B2B-Unternehmen. Für FPX, den größten unabhängigen Softwarehersteller, der
sich ausschließlich auf CPQ-Lösungen im B2B-Bereich konzentriert, steht fest: B2B-
Unternehmen müssen sich weit stärker als bislang mit dem Thema User Experience be-
fassen.
Wenn von User Experience gesprochen             folg im Vertrieb ist davon abhängig, das
wird, denken die meisten an B2C. Sie ver-       Versprechen einer besseren User Experi-
binden damit personalisierte und angeneh-       ence einzulösen.
me Einkaufserlebnisse auf einem der gro-
                                                Für B2B-Unternehmen ist die erfolgreiche
ßen Shoppingportale. Über Jahre hinweg
                                                Gewinnung und Bindung von Kunden mit
haben B2C-Unternehmen umfangreiche
                                                der Implementierung von Technologien wie
Erfahrungen mit der User Experience ge-
                                                einer Configure-Price-Quote-Lösung und
sammelt. Personalisierungs- und Automati-
                                                Enablement-Strategien verbunden. Sie müs-
sierungsoptionen wurden getestet, neu ge-
                                                sen einen konsistenten, einfachen und kom-
staltet, in der Praxis erprobt und weiterent-
                                                fortablen Kauf und Verkauf von Produkten
wickelt. Das B2B-Geschäft war davon jahre-
                                                und Dienstleistungen ermöglichen – sei es
lang unbeeindruckt. Das ändert sich erst seit
                                                bei der persönlichen Zusammenarbeit mit
relativ kurzer Zeit. Auch im B2B-Sektor hat
                                                Account-Managern im Direktvertrieb, dem
sich allmählich herumgesprochen: Der Er-
                                                Einkauf bei einem Vertriebspartner oder auf

                      Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital                                                     13
Enterprise Application Software Magazin                                 Ausgabe 11/12.2018
     der E-Commerce-Plattform eines Herstel-          Frank Schoutissen, Managing Director Inter-
     lers. Die Optimierung der User Experience        national Operations and Senior Vice Presi-
     steht dabei immer im Mittelpunkt.                dent Channels bei FPX in München erklärt:
     Unternehmen aller Größen und Branchen                   „In der digitalen Omnichan-
     müssen sich verstärkt mit den Auswirkun-                nel-Welt müssen auch B2B-
     gen von E-Commerce auf ihr Geschäft be-                 Unternehmen auf Anfragen
     fassen. Während die Bedeutung des Direkt-               aus allen Vertriebskanälen
     vertriebs abnimmt, steigt bei den wachs-                und von allen Touchpoints
     tumsstarken Unternehmen der Anteil von E-               reagieren. Die Anforderun-
     Commerce und die Nutzung mehrerer Ver-                  gen der Kunden steigen wei-
     triebskanäle, und damit die Notwendigkeit,              ter, sie erwarten mehr Orien-
     eine Omnichannel-Strategie zu etablieren.               tierung und Beratung. Dazu
     Im B2B-Geschäft umfasst diese den etab-                 ist nicht nur der Einsatz neu-
     lierten Direktvertrieb, E-Commerce-                     er Technologien erforderlich,
     Plattformen und Value Added Reseller. Nut-              sondern auch ein Wandel in
     zen alle Beteiligten in sämtlichen Vertriebs-           den Vertriebsprozessen.
     kanälen eine Cloud-basierte Plattform mit               Guided Selling und Co-
     einer Configuration und Pricing Engine so-              Creation von Lösungen ge-
     wie den Produktinformationen, sind Unter-               winnen immer stärker an
     nehmen in der Lage, eine konsistente Ange-              Bedeutung. Es ist wichtig
     botserstellung über alle Kanäle zu gewähr-              daran zu erinnern, dass die
     leisten und damit die User Experience deut-             neuen Vertriebsprozesse Teil
     lich zu steigern.                                       einer umfassenden digitalen
                                                             Transformation sein müs-
                                                             sen.“

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     Interview mit Arvato Systems zum Thema B2B E-
     Commerce
     Ein Redaktionsbeitrag von Matthias Weber

     Matthias Weber im Gespräch mit Dr. Angela Bischoff, Vice President bei Arvato Systems,
     zum Thema B2B E-Commerce.

     Frage 1: Worin unterscheidet sich                E-Commerce-Lösung zusätzliche Heraus-
     B2B eCommerce von                                forderungen meistern. Beispiele sind:
     B2C eCommerce?                                   •   Die Unterstützung komplexer Preisge-
     Kunden, egal ob B2C oder B2B, erwarten               füge und Kataloge
     heute durchgängige und konsistente Ein-          •   Zugriff auf Bestände, kundenspezifi-
     kaufserlebnisse. E-Commerce Seiten für               sche Preise und Zahlungsbedingungen
     Händler können es heute bereits mit den
     besten Consumer-Websites aufnehmen.              •   Verarbeitung von Mengenstaffeln und
     Relevante Informationen, Produkte & Ser-             Rabattierungen
     vices müssen jederzeit und über jeden
     denkbaren Touchpoint zur Verfügung ste-          •   Vorhalten vielfältiger Lieferadressen +
     hen. Individualisierung & Relevanz sind die          Zahlmethoden
     entscheidenden Faktoren für das perfekte         •   Verwaltung verschiedener User-Rollen,
     Shopping-Erlebnis und um Umsatzsteige-               komplexer Organisationshierarchien
     rungen zu erzielen – das gilt für B2B genau-         und Workflow-Freigaben
     so wie für B2C. Die technischen Anforde-
     rungen sind und bleiben jedoch unterschied-
     lich: Im Geschäftskundenbereich muss die

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Mein Tipp: Wählen Sie einen IT-                   Sachverhalte formulieren wir problemlos
Dienstleister, der sich mit den Anforderun-       und schnell ohne lästiges Tippen. Zudem
gen von E-Commerce in B2C und B2B aus-            prognostizieren es die weltweiten Verkaufs-
kennt – so verbinden Sie das nötige Know-         zahlen von Amazon, Google & Co. bereits:
how der B2B Komplexität mit dem perfekten         Conversational Commerce ist mehr als nur
Shopping-Erlebnis aus B2C!                        die sprichwörtlich „nächste Sau, die durchs
                                                  Dorf getrieben wird“. Das Fazit: Händler,
Frage 2: Welche Trends sehen Sie                  sowohl B2C als auch B2B, müssen sich auf
im B2B eCommerce?                                 diese Entwicklungen einstellen.
Die Digitalisierung bringt beinahe im Minu-Künstliche Intelligenz & Chatbots: Mit
tentakt neue Trends mit sich – wer behält da
                                           künstlicher Intelligenz (KI) ausstaffierte
den Durchblick und weiß, welche der Trends Chatbots sollen Alltag und Einkauf erleich-
echte Relevanz haben? Wir betrachten die   tern und ein Stück bequemer machen –
Trends, die mehr als ein kurzes Strohfeuer online und offline – im B2C genauso wie im
sind, sich unserer Meinung nach nachhaltig B2B Business: Warum im Webshop per
etablieren werden und einen echten Mehr-   Filterfunktion nach dem richtigen Produkt
wert bieten – sowohl für Unternehmen als   suchen, wenn der Bot mit nur wenigen Wor-
auch für Kunden. Drei relevante Trends und ten das Produkt auf Anhieb findet? Zu-
unsere Einschätzung:                       kunftsforscher prognostizieren eine folgen-
Voice Commerce: Zukünftig wird es auch reiche Entwicklung und auch wir meinen,
im deutschen Markt deutlich mehr sprachge- dass in Zukunft die rasant wachsende Leis-
führte Assistenzsysteme geben. Warum das tungsfähigkeit künstlicher Intelligenz den
so ist? Ganz einfach: Unsere Sprache ist   Einsatz von Bots im E-Commerce treiben
das beste Eingabemedium überhaupt! Wir wird.
sprechen einfach drauf los, auch komplexe

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Echtzeit Personalisierung: Relevanz, Re-          Vorlieben im Detail und spielen auf Basis
levanz und noch einmal: Relevanz. Wir kön-        von Echtzeit-Informationen Marketingmaß-
nen es eigentlich nicht oft genug sagen. Der      nahmen aus, die den Kunden zum Auftrag
Erfolgsfaktor für den Gewinn, aber auch die       führen
Bindung bereits vorhandener Kundengrup-
pen, hängt maßgeblich von den Informatio-         Frage 3: Wie wichtig ist die User Ex-
nen ab, die wir unseren Usern zur Verfü-          perience im B2B eCommerce?
gung stellen. Sind Informationen oder Emp-        Wir haben es bereits erwähnt: Der User im
fehlung nicht von Relevanz, dann ist ein          B2B E-Commerce erwartet B2C ähnliche
potenzieller Kunde oder ein Bestandskunde         Einkaufserlebnisse. Auch Geschäftskunden
schneller weg, als wir gucken können und          erwarten einen einfachen und intuitiven Um-
kauft im schlechtesten Fall beim Marktbe-         gang mit Systemen, um schnell und komfor-
gleiter. Idealerweise kennen Sie deshalb          tabel ans Ziel zu kommen. Im B2B Umfeld
Ihre Kunden, deren Bedürfnisse und                besteht die Herausforderung darin, komple-
                                                  xe Anforderungen (Beispiele: Kunden Selfs-
                                                  ervice-Optionen, Support bei komplexen
                                                  Produktkonfigurationen oder eine exzellente
                                                  Such- und Navigationsfunktion) in eine per-
                                                  fekte Customer Experience münden zu las-
                                                  sen. Das Ergebnis: Hohe Kundenzufrieden-
                                                  heit, gesteigerter Umsatz!
                             Dr. Angela Bischoff ist Vice President bei Arvato Systems und verantwortet das
                             Projektgeschäft sowie die Produktentwicklung im E-Commerce für die Regionen
                             Deutschland, Österreich, Schweiz sowie die USA. Nach dem Technomathematik
                             Studium an der TU Clausthal und der Promotion an der TU Braunschweig hat Frau
                             Dr. Bischoff, mit Beginn der ersten E-Commerce Welle im Jahr 2000, internationale
                             Projekte ganzheitlich (eshop, Customer Service, Logistik, Finanzen) für unter-
                             schiedliche Branchen und Kunden architektonisch designed und gesteuert.

                      Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital                                                15
Enterprise Application Software Magazin                              Ausgabe 11/12.2018

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     PPS-Tipp: Mit papierloser Fertigung (PALO) die
                                                                                                    lampe-roboter-roboterarm-1654421/

     Produktion digitalisieren!
     Ein Beitrag von Seal Systems

     Für unsere ERP-Tipp-Reihe haben wir vom Spezialisten Seal Systems einen PPS-Tipp für
     die ERP-Kategorie Produktionplanung &-steuerung erhalten. Adalbert Nübling, Account
     Manager bei SEAL Systems hat für Sie eine interessanten PPS-Tipp für erfolgreiche Digi-
     talisierung der Produktion:

     Schnellere, einfachere und sichere- Papier hat Nachteile
     re Produktionsprozesse? – Na klar! Mit der Umstellung auf eine digitale, papier-
     Damit die Produktion in Industrieunterneh-    lose Fertigung können Unternehmen dank
     men reibungslos ablaufen kann, wird eine      modernster Technologien die Nachteile von
     Vielzahl an Daten benötigt. Diese liegen im   Papier ausgleichen. Das bedeutet: Alle für
     Normalfall in Form von CAD-Zeichnungen,       den Produktionsprozess relevanten Doku-
     Prüfberichten, Fertigungsaufträgen sowie      mente werden den Fertigungsmitarbeitern
     anderen Zusatzdokumenten vor – und zwar       topaktuell auf individuell konfigurierbaren
     gedruckt auf Papier. Doch die Arbeit mit      Bildschirmen bzw. Terminals am Arbeits-
     papierbehaftete Dokumenten birgt Risiken:     platz angezeigt – und zwar so aufbereitet
     Was, wenn eine CAD-Zeichnung im letzten       und dargestellt, wie der jeweilige Mitarbeiter
     Moment noch geändert wird? Was, wenn          die Daten benötigt. Gleichzeitig können über
     Freigabeprozesse ewig dauern und intrans-     die Terminals Rückmeldungen von Vorgän-
     parent sind? Was, wenn Papier verloren        gen erfolgen oder Chargen, Seriennummern
     geht?                                         und QM-Daten erfasst werden.

16
Digitalisierung bringt Vorteile                 Adalbert Nübling ist Account Manager bei SEAL Systems und
                                                Experte im Bereich Lösungen für SAP.
Ein digitaler, papierloser Prozess macht
die Abläufe in der Fertigung nicht nur          SEAL Systems ist ein international führender Anbieter von
                                                Lösungen für die Informations- und Dokumentenverteilung. Mit
schneller, aktueller und sicherer, sondern
                                                den Produkten von SEAL Systems wird die Erzeugung, Verwal-
bringt auch weitere Vorteile mit sich:          tung und Verteilung von Dokumenten und technischen Unterla-
                                                gen einfacher, sicherer und effizienter. SEAL Systems ist Ex-
•    Durch eine papierlose Fertigung wird
                                                perte in Sachen Corporate Output Management und Konvertie-
     die Bereitstellung von Fertigungsauf-      rungslösungen sowie im Bereich Lösungen für SAP, PLM und
     trägen wesentlich einfacher.               technische Dokumentation. Gegründet wurde das Unterneh-
                                                men im Jahr 1981, mittlerweile
•    Die Fertigung erfolgt immer nach den       beschäftigt es weltweit rund
     aktuellsten Unterlagen. Änderungen         100 Mitarbeiter. Im
     werden beispielsweise in SAP auto-         Geschäftsjahr 2016
     matisch erkannt und verteilt.              wurde ein Umsatz von
                                                13,6 Millionen Euro erzielt.
•    Mit der papierlosen Fertigung wird der
     umständliche manuelle Prozess der
     Rückmeldungen plötzlich ganz einfach.
Mit der Papierlosen Fertigung können Sie
genau nachvollziehen, was wann wo verar-
beitet wird.

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ERP-Checkliste von ODION: Diese 3 Funktionen muss
eine ERP-Software für die Fertigungsbranche haben!
Ein Beitrag von ODION

Was braucht eine Software für die Fertigungsbranche? Der Experte ODION hat sich diese
Frage gestellt und eine ERP-Checkliste erstellt. Sie zeigt 3 Funktionen auf, die eine ERP-
Software unbedingt haben sollte.

Punkt 1: Planungsfunktion                   Scheduling“ (APS) übernimmt die Software
                                            zusätzlich die Planung der Arbeitsvorgänge
Im ERP-System werden typischerweise die
                                            anhand des Kapazitätsangebots. Die auto-
Kundenaufträge mit Angaben zu Mengen
                                            matische Reihenfolgeplanung und Terminie-
und Lieferterminen erfasst. Ausgehend von
                                            rung empfiehlt sich für Fertigungsbranchen
diesem Primärbedarf muss eine ERP-
                                            mit geringer bis mittlerer Planungsdynamik
Software in der Fertigungsbranche den Ma-
                                            und -komplexität (vgl. Anwenderbefragung
terialbedarf nach Abgleich der Bestände
                                            des Fraunhofer IPA).
ermitteln und anhand von Arbeitsplänen die
Kundenaufträge in Fertigungsaufträge über- Die volle APS-Funktionalität eignet sich
setzen können. Hierfür müssen Stücklisten demenstprechend für Serienfertiger mit ge-
und Arbeitspläne als Stammdaten hinterlegt ringen Termin- und Mengenabweichungen.
werden.                                     Um auch die Reihenfolgeplanung und Ter-
                                            minierung von Einzelfertigern zu unterstüt-
Die Materialbedarfsplanung (MRP I) und
                                            zen, bieten einige ERP-Systeme einen Fer-
Auftragserzeugung wird durch die Kapazi-
                                            tigungsleitstand an. Mit dessen Hilfe kann
tätsbedarfsplanung (MRP II) erweitert. Beim
                                            der Fertigungsplaner Reihenfolge und Ter-
sogenannten „Advanced Planning and
                                            mine komfortabel manuell planen.

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Enterprise Application Software Magazin                                                        Ausgabe 11/12.2018
     Punkt 2: Steuerungsfunktion                                    Punkt 3: Kontrollfunktion
     Während die Planung üblicherweise im ERP                       Im ERP-System lassen sich mit Hilfe dieser
     -System erfolgt, kommt für die operative                       Rückmeldungen Aufträge nachkalkulieren.
     Fertigungssteuerung ein sog.                                   Die erfassten Zeiten werden hierbei mit den
     „Manufacturing Execution System“ (MES)                         hinterlegten Stundensätzen multipliziert und
     zum Einsatz. Das ERP-System übergibt die                       die Kosten des Materialverbrauchs dem
     Auftrags- und Plandaten an das MES, das                        Auftrag belastet. Auftragsbezogene Rück-
     wiederum den aktuellen Auftragsstatus zu-                      meldungen sind also Voraussetzung für eine
     rückmeldet.                                                    genaue Kostenträgerrechnung. Sind BDE
                                                                    und MDE in der ERP-Software integriert, ist
     Eine gute ERP-Software integriert einige
                                                                    auch eine mitlaufende Kalkulation während
     MES-Funktionen bzw. bietet Schnittstellen
                                                                    der Produktion möglich.
     dazu an. Wichtige Funktionen innerhalb der
     Fertigungssteuerung sind insbesondere die    Die Datenerfassung muss aber nicht auf
     Betriebs- und Maschinendatenerfassung        Mengen und Zeiten beschränkt sein. So
     (BDE/MDE). Nur mit den Rückmeldungen         kann die Maschinensteuerung auch hin-
     von Fertigungsmitarbeitern und Maschinen     sichtlich Störungen oder Energieverbrauch
     lassen sich Fertigungsablauf und Kapazi-     ausgelesen werden. Die ERP-Software
     tätsauslastung optimal steuern.              muss hierfür einerseits die notwendigen
                                                  Schnittstellen (z.B. OPC UA) mitbringen und
     Um diese Rückmeldungen direkt aus der
                                                  andererseits mit den Daten umgehen kön-
     Produktion zu übermitteln, bieten moderne
                                                  nen. Die reine Datenerfassung bringt dem
     Systeme ein Interface für Industrieterminals
                                                  ERP-Anwender noch keinen Mehrwert.
     und die direkte Maschinenanbindung an
     bzw. unterstützen Identifizierungstechniken
     wie Barcodes und RFID.

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     Diese 3 Funktionen muss eine ERP-Software für die Fertigungsbranche haben:

     ODION reduziert die mit Business Software verbundenen Hürden, Anstrengungen und Kosten und schafft für den industriel-
     len Mittelstand einen niedrigschwelligen Einstieg in die Industrie 4.0. Durch einen neuen Ansatz entfallen die Lizenzkosten.
     Betriebliche IT-Systeme werden modular auf einer Open-Source-Softwareplattform miteinander verknüpft. KMU zahlen nur
     für den direkten Nutzen durch Anpassung und Support, nicht für Lizenzen pro Modul oder Nutzer. Neben dem ERP-
     Basismodul stehen Module für Kunden- und Kontaktmanagement (CRM), Produktdatenmanagement (PDM), Dokumenten-
     management (DMS) sowie schwerpunktmäßig für die Fertigungsbranche MES, QM, BDE und PZE zur Verfügung.

18
Bild: https://pixabay.com/de/

Aller Anfang ist schwer: Wie Unternehmen ihr Finanz-                                            buchhaltung-steuern-siedlung-
                                                                                                615384/
prozess-Optimierungstool finden
Ein Beitrag von Kofax

Die Digitalisierung macht vor keiner Branche, keinem Unternehmen und keiner Abteilung
halt. Darum stehen auch Finanzabteilungen vor der Herausforderung, Finanz- und Ge-
schäftsprozesse digital zu optimieren.

Es geht dabei nicht nur um Kostenersparnis-      allerdings der falsche Weg. Denn dadurch
se, sondern vor allem darum, abteilungs-         können sich die sogenannten dunklen Ge-
übergreifend mehr Transparenz zu schaffen.       schäftsprozesse weiter etablieren. Mit einem
Zudem ist der Wunsch groß, die Bearbei-          geeigneten SAP Add-on lässt sich diesen
tungszyklen, etwa von Rechnungen oder            Herausforderungen begegnen. Doch was ist
Ausgleichsbuchungen, deutlich zu reduzie-        bei der Auswahl eines solchen Tools zur
ren und damit auch die Belegschaft zu ent-       Optimierung von Finanzprozessen zu be-
lasten. Es ist immer eine gute Idee, repetiti-   achten? Antworten liefert die folgende
ve Aufgaben zu automatisieren oder zu            Checkliste von Kofax.
standardisieren. Eine Standard-ERP-Lösung
                                                 1. Intuitive Bedienung
wie SAP lässt es problemlos zu, sämtliche
Finanzprozesse abzubilden. Die Optimie-          Zumeist völlig unbeabsichtigt, sind sie
rung einzelner Finanzprozesse ist jedoch         nichtsdestotrotz in vielen Unternehmen ein
aufgrund ihrer Komplexität nur mit hohem         alltäglicher Begleiter: dunkle Geschäftspro-
Aufwand möglich. Die Prozessoptimierung          zesse. Das bedeutet, dass Mitarbeiter rele-
deswegen nicht in Angriff zu nehmen, wäre        vante Prozess-Schritte an der zentralen IT

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Enterprise Application Software Magazin                                   Ausgabe 11/12.2018
     vorbei etabliert haben – und nicht jeden         verzichten. Der Effekt: Die Verbreitung
     ihrer Arbeitsschritte im IT-System dokumen-      dunkler Geschäftsprozesse wird deutlich
     tieren. Das birgt eine große Gefahr. Denn        reduziert.
     entstehen Fehler, ist im Nachhinein nicht
                                                      2. Zugriff für alle Mitarbeiter
     mehr nachvollziehbar, welcher Mitarbeiter
     welche Entscheidung getroffen hat. Im            Diese Prozesse lassen sich jedoch nicht
     Schadensfall lässt sich also niemand zur         vermeiden, wenn es im Unternehmen Mitar-
     Rechenschaft ziehen. Diesen Umstand zu           beiter gibt, die gar keinen Zugriff auf das
     ignorieren, ist alles andere als zielführend.    SAP-System haben – oder vielleicht im Um-
     Um dunkle Prozesse zu vermeiden und              gang damit noch nicht versiert sind. So ist
     gleichzeitig mehr Transparenz zu schaffen,       die Verlockung doch groß, Finanzprozesse
     müssen Unternehmen die Arbeit für ihre           wie Ausgleichsbuchungen oder Rechnun-
     Mitarbeiter möglichst vereinfachen und           gen – vermeintlich schneller – via E-Mail
     ihnen eine Lösung an die Hand geben, die         oder per Anruf abzuklären. Damit steigt je-
     solche Abläufe überflüssig macht. Wenn           doch die Intransparenz. Somit müssen auch
     das Tool intuitiv bedienbar und wenn der         Mitarbeiter, die sonst nicht mit SAP arbei-
     Umgang mit ihm leicht zu erlernen ist, wer-      ten, Zugriff auf buchhaltungsrelevante Infor-
     den Mitarbeiter schnell dessen Vorzüge zu        mationen im ERP-System haben. Darum
     schätzen wissen. Ein Tool im gewohnten           sollte man bei der Auswahl einer Lösung
     SAP Look-and-Feel ist hierfür besonders          darauf achten, dass das System über flexib-
     geeignet. Die Einstiegshürden sind niedri-       le Zugangsoptionen verfügt. Mitarbeiter oh-
     ger, und Mitarbeiter sind viel eher dazu be-     ne SAP-Account benötigen ebenfalls eine
     reit, auf intransparente Arbeitsprozesse zu      Möglichkeit, sich ins System einzuloggen.

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     3. Möglichkeiten zur Individualisie- Jedes Unternehmen hat individuelle Prozes-
     rung von Workflows                   se, die das Tool entsprechend abbilden
                                                      muss. Insbesondere in größeren Unterneh-
     Ein wichtiges Auswahlkriterium ist, dass         men fällt es Mitarbeitern jedoch schwer, sich
     sich das Tool bedarfsgerecht an eigene           einen Überblick darüber zu verschaffen, in
     Workflows anpassen lässt. Unternehmen            welche Prozesse sie tatsächlich involviert
     sollten sich auf Lösungsanbieter konzentrie-     sind. Bei der Auswahl eines SAP Add-ons
     ren, die wissen, dass jedes Unternehmen          sollten Unternehmen deshalb darauf achten,
     eigene Bedürfnisse und individuelle Work-        dass das Tool relevante Informationen je-
     flows hat. Es gibt schlicht keine One-Fits-All   derzeit tagesaktuell anzeigen kann. Damit
     -Lösung. So können verschiedene vorkonfi-        werden Mitarbeiter deutlich entlastet, da die
     gurierte, aber anpassbare Abläufe es etwa        zeitaufwendige Informationsbeschaffung
     erlauben, Informationen gezielt auszuwerten      entfällt.
     und Workflows für etwaige Folgeaktivitäten
     einzuleiten.                                     5. Erweiterbarkeit um Capture-
                                                      Lösungen
     4. Möglichkeiten zur Statusabfrage
                                                      Unternehmen erhalten Dokumente in unter-
     Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern die
                                                      schiedlichsten Formaten: etwa als Papierdo-
     Möglichkeit einräumen, Entscheidungen
                                                      kument per Post und Fax, per E-Mail, als
     über Dokumente oder Anfragen, wie sie
                                                      PDF, als ZUGFeRD-Dokument oder auch
     täglich in großer Zahl in Unternehmen ein-
                                                      als EDI-Datensatz. Letztlich ist die Art des
     treffen, zeitnah und eigenständig zu treffen.
                                                      Dokuments völlig gleich, denn jedes muss
     Jedoch existiert meist kein aktueller Über-
                                                      mitsamt aller buchungsrelevanten Informati-
     blick über entscheidungsrelevante Informati-
                                                      onen gleichermaßen erfasst und zur Weiter-
     onen. Eine weitere Herausforderung stellt
                                                      verarbeitung im ERP-System bereitgestellt
     die enge Verzahnung von Prozessen dar.
                                                      werden. Damit das gelingt, sollte das SAP-

20
Tool sich an eine Capture-Lösung anbinden          chungen ein individueller Klärungsprozess
lassen. Mit einer sogenannten Texterken-           vom System zu starten ist. Alle Belege müs-
nungssoftware (OCR, optical character              sen per Mausklick abrufbar sein, um bei
recognition) lassen sich Schlüsselinformatio-      Bedarf schnell darauf zugreifen zu können.
nen aus den Dokumenten schnell extrahie-           Das Add-on muss also um entsprechende
ren und im Add-on bereitstellen. Anschlie-         Funktionalitäten erweiterbar sein und sich
ßend sollte das Tool automatisch einen Ab-         über Schnittstellen (APIs) an die Capture-
gleich gegen die im SAP-System hinterleg-          Lösung anbinden lassen.
ten Daten vornehmen. Gibt es einen Über-
einstimmungstreffer, können die Daten so-
fort übertragen werden, während bei Abwei-

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Expertenmeinung von Thomas Rohn, OpusCapita zum
Thema E-Invoicing als Booster der Digitalisierung von
Unternehmen
Ein Beitrag von OpusCapita

Thomas Rohn, Finanzexperte und aktuell Partner Manager für die DACH-Region bei
OpusCapita, gibt seine Experten Meinung zum Thema E-Invoicing als Booster der Digitali-
sierung von Unternehmen.
Industrie 4.0 verändert und vernetzt Maschi-       großen Schritten näher und es herrscht im-
nen, Menschen und Märkte. Nachdem die              mer noch Nachholbedarf.
Produktion inzwischen häufig einen hohen
                                                   Die strukturierten Daten ermöglichen eine
Grad von Vernetzung und Automatisierung
                                                   integrative und ganzheitliche Verknüpfung
erreicht hat, wenden sich Unternehmen
                                                   mit den weiteren, meist vorgelagerten Pro-
auch immer effektiver den Geschäftsprozes-
                                                   zessschritten – von der ersten Bedarfsmel-
sen zu, um schlummernde Optimierungspo-
                                                   dung bis hin zum Abschluss des gesamten
tenziale zu heben.
                                                   Supply Chain-Prozesses. Das reduziert ma-
Die digitale Transformation des Rechnungs-         nuelle Workflows, unnötige Kosten durch
wesens ist leider kein Selbstläufer. Sie erfor-    Medienbrüche und langwierige Abstim-
dert eine enge Kooperation aller Beteiligten       mungsprozesse! Mit der Einführung von E-
der verbundenen Supply-Chain-Abläufe.              Invoicing werden die latenten Kosten der
Finanzbuchhaltung, Einkauf, IT-Abteilung,          Supply Chain eliminiert und Prozesse ge-
Lieferanten müssen an einem Strang zie-            strafft. Dank immer verlässlicherer Stan-
hen. Und allen Beteiligten sollte von vornhe-      dards stellt die Einführung mittlerweile keine
rein klar sein, auf welche Weise sie von der       Hürde mehr dar und ein ROI ist kurzfristig
Veränderung profitieren und wie sie durch          nach Implementierung erzielbar. E-Invoicing
aktives Mitwirken ihren größtmöglichen Nut-        ist ein echter Digitalisierungs-Booster!
zen aus der Transformation ziehen können.
                                                   Dabei ist es erstaunlich, wie gern plötzlich
Die gute Nachricht ist: es geht Schritt für        CFO, Treasurer, CIO und CPO zusammen
Schritt und effizient – ohne auf einen Schlag      intern enger kooperieren und ihr Silodenken
sämtliche Prozesse und Infrastruktur in ei-        aufgeben, um ihre gemeinsamen Ziele wie
nem Unternehmen umzukrempeln. Dabei ist            bessere Steuerung, Kontrolle, Compliance
E-Invoicing ist ein echter Prozess-Booster         und Kostenreduzierung zu erreichen! Ge-
der Digitalisierung von Unternehmen. Denn          lingt zudem die Integration der Partner und
viele Unternehmen nutzen die Einführung            Lieferanten in diese digitale Kette, entstehen
von E-Invoicing als willkommenen Start-            Netzwerke, die immer agiler für die Anforde-
schuss für die Digitalisierung ihrer Finanz-       rungen der Zukunft werden.
prozesse. Und die neue Rechtslage zur
elektronischen Rechnungslegung kommt in

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