Ausgabe 6/2018 - Warum die Anschaffung einer neuen Unternehmenssoftware mehr einem Hausbau ähnelt, als einem Autokauf!
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Ausgabe 6/2018 (November / Dezember 2018) Unternehmenssoftware: Warum die Anschaffung einer neuen Unternehmenssoftware mehr einem Hausbau ähnelt, als einem Autokauf! Seite 3 Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital
Enterprise Application Software Magazin Ausgabe 11/12.2018 Editorial Enterprise Application Software vs. The Future Of Agile Software in 2019 Unternehmenssoftware, egal ob integrierte so können alle Teilnehmer des Einzellösungen oder Gesamtpaket, ist im Systems medienbruchfrei mitei- Moment nur als monolithische Legacy- nander kommunizieren. Eine Anwendung bekannt. Die Implementierun- Experten-Meinung zu Ökosyste- gen kämpfen mit den Eigenschaften: men gibt es auf Seite 7. schwerfällig, langsam und altmodisch. Smarte Datenverarbei- Veränderungen in diesem Bereich werden tung von den IT-Verantwortlichen gerne mit: Die Aufbereitung und Verarbei- never change a running system, abge- tung von Daten war lange Zeit wunken. Zu groß ist die Angst, dass die als Hintergrundjob auf leistungs- Software und Geschäftsprozesse am Ende starken Servern implementiert. (Mobile) noch schlechter laufen als im Moment. Endgeräte werden immer leistungsstärker Der Druck von Außen wird aber immer grö- und können daher viele Rechenaufgaben ßer. Verschiedene IT-Trends der letzten nun selbst in Echtzeit erledigen. Dank im- Jahre greifen 2019 endgültig die Unterneh- mer mehr Rechenleistung auf allen Geräten, menssoftware an und stoßen Sie womöglich sind neue Konzepte der Datenverarbeitung vom Thron der Datenhoheit im Unterneh- möglich. Daten können verteilt gespeichert, men - oder vielleicht doch nicht? bereitgestellt und zu Verarbeitungszwecke gelesen werden. Zentrale Datenspeicher Wir haben uns auf dem Markt für Unterneh- sind nicht mehr notwendig, Daten können menssoftware umgesehen und haben 5 IT- dort gespeichert werden, wo Sie erhoben Trends gefunden, die klassischer Unterneh- werden, beispielsweise im IoT-Sensor. menssoftware gefährlich werden können, vor allem wenn darauf nicht zeitnah reagiert Künstliche Intelligenz wird. Der Begriff KI begeistert nun schon seit eini- Agile Software-Architekturen ger Zeit den Markt. Konkrete Implementie- rungen werden langsam in Betrieb genom- Microservices sind ein Architekturmuster der men. Es wird nun Zeit, dass künstliche Intel- Informationstechnik, bei dem komplexe An- ligenz bis in die Unternehmenssoftware vor- wendungssoftware aus unabhängigen Pro- dringt. Automatisierte Entscheidungen mit zessen komponiert wird, die untereinander lernenden Algorithmen werden viele Ge- mit sprachunabhängigen Programmier- schäftsprozesse automatisieren können. Ein schnittstellen kommunizieren. Die Dienste weitere praktische Implementierung ist auch sind weitgehend entkoppelt und erledigen der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im eine kleine Aufgabe. So ermöglichen sie Bereich Robotic Process Automation. einen modularen Aufbau von Anwendungs- software und fördern damit die Agilität Robotic Process Automation schnell neue Geschäftsmodelle umsetzen Robotergesteuerte Prozessautomatisierung zu können. Lesen Sie hierzu auf Seite 9 (auch Robotic Process Automation, RPA) ist mehr darüber. eine aus der klassischen Prozessautomati- Ökosysteme sierung hervorgehende Technologie. Diese bedient sich der Fähigkeit von Softwarero- Mit Hilfe von Ökosystemen wird das Zusam- botern bzw. durch künstliche Intelligenz Titelbild: https:// menspiel zwischen Organisationen und Un- (KI) getriebene Arbeiter eine menschliche pixabay.com/de/pkw- ternehmen optimiert. Durch den Austausch innenraum- Interaktion mit Benutzerschnittstellen von von Informationen und Ressourcen entste- armaturenbrett-auto- Softwaresystemen nachzuahmen. Ein span- 3367993/ hen Synergie-Effekte für beide Seiten. Un- nendes Interview zu diesem Thema finden Rückseite: https:// ternehmenssoftware bildet die digitale pixabay.com/de/auto- Sie auf Seite 34. Grundlage eines solchen Ökosystems. Nur geschwindigkeit- fahrzeug-432376/ 2
Enterprise Application Software Magazin Inhalt 2 Editorial 4 Unternehmenssoftware 7 Enterprise Resource Planning 10 Customer Relationship Management 13 Warenwirtschaft 16 Produktionsplanung & -steuerung 19 Rechnungswesen 22 Human Resources 25 Enterprise Content Management 28 Unified Communications & Collaboration 31 Business Intelligence 34, 37, 40 Trendthemen Redaktion & Anzeigen: Impressum Die ERP-Vermarktungsagentur ERP-Hero ein Geschäftsbereich der mwbsc GmbH Herausgeber: Tel.: +49 (89) 58 80 10 27 - 0 mwbsc GmbH E-Mail: redaktion@eas-mag.digital Schleißheimer Str. 39 Internet: www.ERP-Hero.de 85748 Garching Schlussredaktion Tel.: +49 (89) 58 80 10 27 - 0 Weber & Weber Communications Internet: www.mwbsc.de Textangebote bitte an die Anschrift der Redaktion. Für unverlangt eingesandte V.i.S.d.P: Matthias Weber Informationen übernimmt die Redaktion keine Haftung. Die Zustimmung zum Abdruck wird vorausgesetzt. Der Einsender erklärt mit Einsendung, dass eingereichte Materialien Alle Angaben ohne Gewähr. Irrtum vorbehalten. Rechtsweg ausgeschlossen. frei sind von Rechten Dritter. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann Die signierten Beiträge bringen die Meinung des Verfassers, jedoch nicht unbedingt trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden. Für die des Herausgebers zum Ausdruck. Veröffentlichung übernimmt der Herausgeber weder Gewähr noch Haftung. 3
Enterprise Application Software Magazin Ausgabe 11/12.2018 Warum die Anschaffung einer neuen Bild: https://pixabay.com/de/rot-auto- fahrzeug-reisen-au%C3%9Ferhalb- Unternehmenssoftware mehr einem Hausbau ähnelt, 2596812/ als einem Autokauf! Ein Redaktionsbeitrag von Matthias Weber Matthias Weber über seine langjährigen Erfahrungen im Vertrieb von Unternehmenssoft- ware und der Frage: Warum die Anschaffung einer neuen Unternehmenssoftware mehr einem Hausbau ähnelt, als einem Autokauf! Sales-Mitarbeiter kennen den Spruch: menssoftware ist mehr als ein Auto. „Wenn ich ein Auto kaufe, dann mache ich Cloud & SaaS vereinfachen Vieles doch auch erstmal eine Probefahrt. Warum kann ich Ihre Software nicht vorher kosten- Die Digitalisierung in der IT-Branche macht los testen?“ Ganz unrecht hat der Interes- Vieles einfacher. Software kann heute als sent da nicht. Die Investitionssumme für "Software As A Service" (SaaS) angeboten eine neue Unternehmenssoftware ist schnell werden oder ist bereits Cloud-basiert. An- mal fünfstellig. Die Entscheidung für ein bieter von ERP-Systemen können diese Produkt hat meist Auswirkungen auf die Wege einfacher Test-Systeme zur Verfü- nächsten 10 bis 15 Jahre. Im Vorbeigehen gung stellen – kostenfrei versteht sich. Doch kauft daher niemand eine solche Software ist das die Lösung? Nicht ganz! Die grund- und entsprechend vorsichtig nähern sich die sätzliche Verfügbarkeit eines solchen Sys- Entscheider dem Thema, wollen sich absi- tems ist bereits die halbe Miete, aber für chern – ähnlich einer Probefahrt beim Auto- eine qualifizierte Auswahl eines neuen Sys- kauf. Aber der Vergleich Softwarekauf wäre tems braucht es weit mehr. wie Autokauf hinkt: die richtige Unterneh- 4
Führerscheinprüfung vs. Schulung Softwareprodukt nicht perfekt testen kann. Das dafür nötige Know-How, mit dem Wis- Bleiben wir bei dem Gleichnis, der Kauf von sen, wie alle Funktionen optimal genutzt Unternehmenssoftware ähnelt einem Auto- werden können, haben nur Experten für kauf: Um das Auto zu testen braucht man dieses Programm. einen Führerschein. Einen "ERP- Führerschein" besitzen aber die wenigsten Kurzstrecke vs. Langstrecke Anwender – schon weil es ihn nicht gibt. Der Die Bereitstellung einer Test- oder Demo- Grund: Die grundsätzliche Bedienung eines Umgebung als Cloud-Applikation, Software Autos ist in jedem Fahrzeug gleich – wobei As A Service oder in einer virtuellen Umge- jedem Fahrer kurz der Atem stockt, wenn bung, wird bei den Herstellern oder Anbie- man von einem Linkslenker-Fahrzeug auf tern immer gängiger. Doch kommt man als einen Rechtslenker-PKW umsteigt. Bei ERP Interessent damit ans Ziel? Dies ist ver- -Software ist im Gegensatz dazu das gleichbar mit der Frage, ob ich ein neues Bedienmodell nicht genormt. Programmierer Auto nur auf Kurzstrecke teste oder über haben sich die Freiheit herausgenommen, mehrere Tage das Fahrzeug auch auf Lang- Ihre Software kreativ nach Ihren Bedienvor- streckenfahrten ausprobiere. Abhängig von stellungen zu programmieren. Daher gibt es der Preisklasse des Fahrzeugs, wird der keinen ERP-Bedien-Führerschein – jede Händler dies sicher anbieten. Software ist anders. Das ist der Grund, wa- rum man ohne Erklärung und Schulung ein Das ist bei Software-Anbietern ähnlich. Ein Sie lesen einen Beitrag aus der Rubrik „Unternehmenssoftware“: Weitere Beiträge zum Thema finden Sie auch auf EAS-MAG.digital Langstrecken-Test bedeutet bei einer Soft- zu erhalten. Ein Auto ist keine Unterneh- ware, dass der Test mit den Daten und der menssoftware. Wenn man ein Auto kauft, Datenmenge des Unternehmens erfolgt, kann man mehr oder weniger sofort losfah- nicht mit lustigen Demo-Daten, zu denen ren. Nach dem Kauf einer Unternehmens- man keinen Bezug hat, oder mit nur weni- software, braucht man entsprechende Hard- gen Datensätzen, die jedes System verar- ware (außer in einem Public Cloud Szena- beiten kann. Wie auch beim Auto ist die rio), Installation und Konfiguration, Daten- Beladung eines Softwaresystems immer übernahme oder initiale Dateneingabe und kritisch für die Performance. Die Art der Schulung – erst danach kann man loslegen. Datenmenge und die Anzahl der gleichzeiti- Bevor man also Unternehmenssoftware gen Benutzer haben Einfluss auf die Nutz- nutzen kann, bedarf es weit mehr als das barkeit der jeweiligen Software – selten Auto beim Verkehrsamt und der Versiche- kann ein reines Demo-System dies adäquat rung anzumelden und zur Tankstelle zu simulieren. Nur wenige Autokäufer kommen fahren. mit der ganzen Familie und den gepackten Fundament eines Unternehmens: Urlaubskoffern zum Händler und machen eine mehrtägige Probefahrt nach Italien. Der ERP-Software Vergleich, ein Autokauf sei wie ein Soft- Unternehmenssoftware ist mehr als nur ein warekauf, funktioniert auch in diesem PunktAuto. Schon vor dem Meta-Thema „digitale nur begrenzt. Transformation“ war Software für ein Unter- Unternehmenssoftware ist kein nehmen das virtuelle Gehirn des Betriebes. Daten werden in einer zentralen Datenbank Auto abgebildet und Geschäftsprozesse digital Wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann abwickelt und überwacht. Unternehmens- dient der Vergleich von Unternehmenssoft- software ist daher eher das Fundament ei- ware mit einem Auto nur dem Interessenten, nes Unternehmens. Auf Grundlage von um kostenfreie Kaufberatung beim Anbieter Software entstehen neue Geschäftsmodelle Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital 5
Enterprise Application Software Magazin Ausgabe 11/12.2018 Werbeanzeige und bieten damit ein virtuelles Haus für Kun- man nicht während einer kurzen Probefahrt den, Lieferanten und Mitarbeiter. bzw. Testphase. Die Unternehmenssoftware als Trotz des Dissens, dass ein ERP-Kauf kein virtuelles Bürohaus für Kunden, Autokauf ist, braucht es für diese Challenge, die Suche nach einer neuen Unternehmens- Lieferanten und Mitarbeiter software, eine Lösung. Die ERP-Heroes, Es gibt viel bessere und passendere Ver- Experten für Unternehmenssoftware, haben gleiche für Unternehmenssoftware: digitales 5 Ideen gefunden, mit der man die Heraus- Abbild des Unternehmens, Gehirn des Un- forderung angehen kann und so sicher ans ternehmens oder das virtuelle Bürohaus. Ziel kommt, quasi Probewohnen in Schritten Gerade das Bildnis eines virtuellen Büro- – bis hin zum Einzug: hauses zeichnet die heutigen Aufgaben gut • Ein Lastenheft anlegen! nach. ERP-Software ist heute angelegt als ein kollaboratives und kommunikatives Pro- • Request für Information (RFI / R4I) gramm, über das alle Interessensgruppen • In der Sandbox spielen gehen! verbunden sind damit sie miteinander kom- munizieren können. Kunden können via • Zu einer lastenheftbezogenen Produkt- Webshop direkt Produktinformationen abfra- präsentation einladen! gen und Aufträge platzieren. Lieferanten • Evaluierungsworkshop können geplante Lieferungen anmelden und so Einfluss auf die Lagerdisposition neh- Fazit men. Mitarbeiter bearbeiten Prozesse und Unternehmenssoftware ist kein Auto, Unter- erhalten Informationen über Eskalationen. nehmenssoftware ist das Fundament für Sie können Kunden über Lieferengpässe Unternehmensprozesse und damit entschei- informieren und gleichzeitig versuchen, al- dend für den Erfolg eines Unternehmens. ternative Lieferanten zu beauftragen. Diese ganzen Aufgaben werden innerhalb einer zeitgemäßen Unternehmenssoftware abge- bildet. Ein solches Zusammenspiel testet 6
Bild: https://pixabay.com/de/monitor- computer-bildschirm-862116/ Digitale Plattformen verändern den ERP-Markt Ein Beitrag des Verbandes bitkom Anbieter müssen neue Geschäftsmodelle entwickeln. Derzeit fehlt es noch an Standards für Schnittstellen in der ERP-Welt, hierzu veröffentlicht Bitkom das Positionspapier „Digitale Plattformen und ERP“. Beschaffung planen, Zahlungsausgänge heute von unserem Smartphone kennen: pünktlich organisieren oder die Produktion Statt eine ERP-Software aus einer Hand zu steuern: Dank Enterprise Resource Plan- kaufen, greifen die Unternehmen für unter- ning (ERP) Systemen sind eine Vielzahl von schiedliche Funktionen auf Einzelanwen- Geschäftsprozessen in Unternehmen längst dungen zurück, die dank definierter Schnitt- digitalisiert. Doch die fortschreitende Digitali- stellen miteinander kommunizieren und Da- sierung führt auch dazu, dass sich die ERP- ten austauschen können. Welt wandelt: Der Trend geht weg von zent- Dr. Frank Termer, Bereichsleiter Software ralen monolithischen Softwarelösungen, die beim Digitalverband Bitkom sagt: in der Vergangenheit dominiert haben, hin zu vernetzten digitalen Plattformen, so die „In Digitale Plattformen las- Kernthese des Positionspapiers „Digitale sen sich Anwendungen von Plattformen und ERP“, die der Digitalver- Dritten integrieren und sie band Bitkom im Vorfeld der Cebit 2018 ver- bieten gleichzeitig Entwick- öffentlicht hat. Die Zukunft gehört modularen lern die Möglichkeit, eigene ERP-Lösungen, die auch cloudbasiert den Lösungen einzubinden. Digi- Anwendern Möglichkeiten bieten, wie wir sie tale Plattformen geben in Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital 7
Enterprise Application Software Magazin Ausgabe 11/12.2018 Zukunft den Kunden bislang ge, auf denen ERP-Anbieter diese nutzen unbekannte Freiheit bei der können. Dabei kommen die Autoren zu dem Auswahl der Anbieter und Schluss, dass existierende ERP-Systeme Entwicklern die Chance, auf sich öffnen müssen, um den Anforderungen mehreren Plattformen vertre- der Kunden auch künftig zu entsprechen. ten zu sein. Diese Verände- Dazu wird es unerlässlich sein, sich auf rung stellt die Anbieter aber standardisierte Schnittstellen zu verständi- auch vor neue Herausforde- gen. rungen.“ Dr. Termer: In dem Positionspapier „Digitale Plattformen „Die auftragsorientierte und und ERP“ geben die Autoren zunächst ei- möglicherweise auch tempo- nen kurzen Überblick über die Plattform- räre Vernetzung von Unter- Ökonomie und Gründe, warum sich ERP- nehmen steckt noch in den Anbieter mit ihnen auseinandersetzen müs- Kinderschuhen. Es fehlt an sen. Danach werden typische Plattformen etablierten Standards und im B2B-Bereich beschrieben – von Infra- Plattformen, die eine einfa- struktur-Services über Plattform-Services che Kollaboration im IoT- bis zu Software-as-a-Service – und die We- Zeitalter ermöglichen.“ Sie lesen einen Beitrag aus der Rubrik „Enterprise-Resource-Planning“: Weitere Beiträge zum Thema finden Sie auch auf EAS-MAG.digital Das Papier stellt verschiedene Möglichkeiten einer Plattformstrate- gie mit und ohne eigene Plattform gegenüber. Das Papier kommt zu der Einschätzung, dass davon un- abhängig sich das Geschäftsmo- dell der allermeisten ERP-Anbieter von einem Modell aus Lizenz- plus Wartungsgebühren hin zu einem Subskriptionsmodell wandeln wird, da der Druck der Kunden in diese Richtung größer wird. Dr. Termer: „ERP-Anbieter sollten vor dieser Entwicklung nicht die Augen verschließen und sich frühzeitig Gedanken darüber machen, welche Rolle sie in diesem Ökosys- tem spielen möchten – ob als Betreiber einer eigenen Plattform oder als Teil einer bestehenden.“ Das Positionspapier „Digitale Platt- formen und ERP“ steht zum kos- tenlosen Download bereit unter www.bitkom.org/Bitkom/ Publikationen/Digitale-Plattformen- und-ERP.html 8
Microservices verändern die Art der Software- Entwicklung und sind die Zukunft von Enterprise Software Architekturen Ein Beitrag vom IT-BOY, Experte in Software-Architektur und –Entwicklung Die Welt wird immer agiler und mobiler. Diese Erfahrungen machen auch Software- Entwickler und suchen eine Lösung um den immer kürzeren Veränderungs-Zyklen gerecht zu werden. Ein Lösungsansatz: Eine Microservices-Architektur. Was sind Microservices? Microservices sind sein. Kaufmännische Software-Entwickler kleine logische Programmiereinheiten, die und -Architekturen versuchen, diesem Prob- autonom entwickelt, ausgeliefert, installiert lem zu begegnen. Die Lösung kann eine und gewartet werden können. Eine wesentli- Microservices-Architektur sein. che Eigenschaft ist die Unabhängigkeit zu Die Vorteile anderen Programmmodulen einer Software- lösung. Abhängigkeiten machen oft aus Microservices sind vereinfacht ausgedrückt einer Software-Architektur eine monolithi- kleine Programmteile, die von einem sche Applikation. Diese monolithischen (kleinen) Softwareentwicklungs-Team be- Enterprise-Software-Architekturen kämpfen treut werden können. Die Kommunikation damit, schwerfällig und wenig flexibel zu mit anderen Microservices erfolgt über defi- Sie lesen einen Beitrag vom Technologie-Blog „IT-Boy.net“: Weitere Beiträge zum Thema finden Sie auch auf IT-Boy.net nierte und stabile Schnittstellen. Auf dieser einspart. Ein weiterer Vorteil der Architektur: Grundlage können Programmteile leichter, Spätere Verbesserungen in der Architektur einfacher und schneller ausgetauscht wer- können schneller umgesetzt werden, da im den. Dies fördert die Agilität und die Mög- besten Fall nur ein Microservices betroffen lichkeit schnell auf Prozessveränderungen ist und die Schnittstellen zwischen den Ser- reagieren zu können. vices stabil sind. Viel wichtiger bei dem Um- stieg auf eine Microservices-Architektur sind Die Nachteile Software-Architekten mit Microservices- Durch das Aufteilen einer Architektur in Know-how und Entwickler, die sich auf die Microservices entstehen bei der Entwicklung neue Art von Software-Entwicklung einlas- von Enterprise Application Software schnell sen. hundert Microservices. Je nach gewähltem Fazit Daten-Management in der Architektur ist eine redundante Datenhaltung für jeden Microservices sind ein großartiger Ansatz Microservices notwendig, was zu Aufwand für künftige Enterprise Application Software in der automatischen Synchronisation der Architekturen. Der Erfolg einer solchen Datenspeicher unter den Services führt. Die Technik liegt aber nicht in der Idee, sondern Komplexität des Gesamtbildes nimmt zu, in der konkreten Umsetzung durch die Ent- wenngleich die Aufgabendefinition der ein- wickler. Schulung, Wissenstransfer und zelnen Services dann einfacher wird. praktische Erfahrung sind der Schlüssel zum Erfolg. Die Herausforderung Um eine Microservices Architektur aufzu- bauen, braucht es ein klares und umfassen- des Gesamtbild. Der Konzeptionsphase sollte viel Zeit eingeräumt werden. In dieser Zeit wird der Grundstein für künftige Micro- services gelegt, der späteres Reengineering Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital 9
Enterprise Application Software Magazin Ausgabe 11/12.2018 Bild: EAS-MAG.digital Interview mit CRM Partners zum Thema CRM – Customer Relationship Management Ein Redaktionsbeitrag von Matthias Weber Matthias Weber im Gespräch mit Ralf Haberich, Vorstandsvorsitzender der CRM Partners AG, zum Thema CRM (Customer Relationship Management). Auf unsere 5 Fragen zum Thema Customer aus, jederzeit absolut im Mittelpunkt zu ste- Relationship Management gibt uns Ralf Ha- hen. Sie verlangen persönlichen Kontakt, berich, Vorstandsvorsitzender der CRM individuelle Betreuung und einen Service Partners AG, Antworten. nach Maß. Das bedeutet konkret, dass jeder einzelne Kunde und auch jeder Interessent Frage 1: CRM wird für viele Anwen- erwartet, eine optimale Rundum-Betreuung der mit einem Stück Software zu erhalten – und das über alle Kanäle hin- gleichgesetzt, es ist aber mehr. Was weg: vom Web über Telefon oder Chat bis bedeutet CRM für Sie? hin zur persönlichen Begegnung. Wir spre- chen von modernem Customer Engage- Nun, ein CRM-System ist natürlich auch nur ment. Es reicht bei weitem nicht mehr aus, ein Mittel zum Zweck. Aber ein entscheiden- den Kunden bloß zufriedenzustellen. Das des! Ohne ein modernes CRM-System ist Unternehmen muss ihn an sich binden, ihn ein Unternehmen kaum mehr in der Lage, von sich begeistern. Und das gelingt eben seine Kundenbeziehungen zu pflegen und nur mit einem professionellen CRM-System. auszubauen. Die Kunden sind anspruchs- Damit lassen sich individualisierte Kunden- voller geworden. Denn die fortschreitende beziehungen in automatisierten Abläufen Digitalisierung mit ihren scheinbar grenzen- steuern. Egal, ob Einladungen, Produktinfor- losen Möglichkeiten zur Personalisierung mationen oder Fachberichte – alle digital weckt Erwartungen: Kunden gehen davon 10
verfügbaren Inhalte kann das Unternehmen zu werden. Allein so erhält man wirklich den an definierte Zielgruppen ausspielen. So kompletten Überblick über seinen Kunden – bleibt es eng am Kunden und wird von ihm auf der Basis von validen Echtzeitdaten und als wichtiger, bestenfalls sogar als unver- über alle Geschäfts- und Kommunikations- zichtbarer Partner wahrgenommen. vorgänge hinweg. Das eröffnet nicht zuletzt auch KMUs ganz neue Möglichkeiten. Von Frage 2: Ist ein Stand-alone-Betrieb wirklich bedarfsgerechten Serviceangeboten eines CRM-Systems, ohne Anbin- bis hin zur Nutzung bislang brachliegender dung an ein ERP-System, sinnvoll? Cross- und Upselling-Potenziale. Nein, ganz im Gegenteil: Die 0815- Frage 3: Welche Trends sehen Sie Standardlösung nur mit einfachem Kontakt- im Moment im Bereich CRM? management hat schon lange ausgedient. Ein Unternehmen muss seinen Kunden Durch die Digitalisierung liegen einem Un- ganzheitlich im Blick behalten. Wenn der ternehmen heute viel mehr und vor allem Kundenberater beispielsweise einen Kun- rechentechnisch auswertbare Information den kontaktiert, muss er genau Bescheid zum Kunden vor, als es früher der Fall war. wissen: Ist vielleicht noch eine Reklamation Viele Unternehmen nutzen bereits jetzt jede offen? Oder hat der Kunde gerade einen verfügbare Information, um den Kunden Kauf abgeschlossen, und man sollte ihm besser zu verstehen. Diese Entwicklung jetzt Servicedienste anbieten? Gibt es even- wird sich auch in Zeiten steigender Anforde- tuell noch offene Forderungen an den Kun- rungen an den Datenschutz fortsetzen. Un- den? All diese Informationen zu den kauf- ter Beachtung der gesetzlichen Bestimmun- männischen Vorgängen liegen im ERP- gen, etwa durch die DSGVO, werden erfolg- System vor und warten nur darauf, genutzt reiche Marktteilnehmer ihren Kunden nicht Sie lesen einen Beitrag aus der Rubrik „Customer Relationship Management“: Weitere Beiträge zum Thema finden Sie auch auf EAS-MAG.digital aus den Augen verlieren und seine typi- die neueste Version aktualisieren möchte – schen Interessen und Interaktionen weiter- oder die oft einfachere Integration eines hin erfassen. Hinzu kommen neue techni- lokalen CRM-Systems in die vorhandene IT- sche Entwicklungen, etwa für Marketing Landschaft. Auch ist die Cloud nichts für ein Automation, Social Listening und Business Unternehmen, das die direkte und vollstän- Intelligence Analysen. Es ist zu erwarten, dige Kontrolle über seine Daten begrenzt im dass sich vor allem Lösungen durchsetzen, eigenen Haus behalten möchte. Es gibt die sich flexibel für verschiedene Anwen- aber auch gute Gründe, das CRM-System dungen eignen. Also nicht nur für Portale in der Cloud zu hosten. Einer ist die wach- und Apps, sondern beispielsweise auch im sende Mobilität der Beschäftigten: Immer Bereich von Wearables und Connected mehr Mitarbeiter arbeiten von zu Hause Cars. Echtes Customer Engagement erfor- oder von unterwegs. Das betrifft insbeson- dert heute eine nahtlose Integration all die- dere Vertriebler und Service-Experten, aber ser Systeme. Es gilt, Daten aus allen Quel- auch Bürofachkräfte, etwa im Marketing. len zu einem Komplettbild der Customer Also genau die, die auf stets aktuelle und Journey rechtskonform zu verknüpfen – sofort verfügbare Kundendaten aus dem nicht zuletzt im Hinblick auf den Daten- CRM-System angewiesen sind. Ein weiteres schutz und die informationelle Selbstbestim- Argument für die Cloud ist der Wegfall von mung. Installation und Wartung – und damit die Entlastung der IT-Abteilung. Eine eierlegen- Frage 4: Was sollte man bei der Aus- de Wollmilchsau gibt es jedoch auch unter wahl einer CRM-Lösung beachten? den CRM-Systemen nicht. Wichtig ist des- Zunächst muss man sich entscheiden, ob halb, sich im Vorfeld festzulegen: Welche es eine On Premise Lösung oder ein CRM- Funktionen sind wirklich zwingend notwen- System aus der Cloud sein soll. Es gibt viele dig? Wie sind dabei die Prioritäten zu set- Aspekte, die für eine On Premise Lösung zen? Und welche Features sind einfach nur sprechen. Dazu zählen etwa die Upgrade- „nice to have“ oder gar überflüssig? Ich wür- Flexibilität – das Unternehmen bestimmt de sogar noch weiter gehen und mich be- selbst, ob und wann es seine Software auf reits zu diesem Zeitpunkt fragen, welche Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital 11
Enterprise Application Software Magazin Ausgabe 11/12.2018 Funktionen in Zukunft an Bedeutung gewin- arbeiten. Erfahrungsgemäß bringen sie nen werden. Man sollte sich nicht scheuen, dann die besten Leistungen, wenn sie moti- ein kompetentes CRM- viert sind. Das erreicht man am einfachsten, Beratungsunternehmen ins Boot zu holen, wenn die Nutzer möglichst frühzeitig infor- das bei der Entscheidungsfindung unter- miert, eventuell bereits in den Auswahlpro- stützt und die Implementierung des Systems zess einbezogen werden. Ein Anwender vorantreibt. wird eine Software nur dann vollumfänglich nutzen, wenn er richtig mit ihr umzugehen Frage 5: In welchen Schritten wür- weiß. An praxisnahen Anwenderschulungen den Sie ein CRM-System im Unter- kommt man aus meiner Sicht in der Regel nehmen einführen? daher nicht vorbei. Außerdem: Die Imple- Einerlei, ob On Premise- oder Cloud- mentierung eines CRM-Systems ist eigent- lich kein zeitlich abgeschlossenes Projekt, Lösung: Die Anpassung des gewählten CRM-Systems an die unternehmensspezifi- sondern eine ganzheitliche Aufgabe im Un- schen Bedürfnisse und seine Implementie- ternehmen. Selbst nach dem Start sind das rung sind sehr sorgfältig zu planen. In ihrer System selbst und die CRM-Prozesse konti- Komplexität stehen sich Cloud-Projekt und nuierlich zu optimieren. Schließlich ist das Inhouse-Lösung übrigens in nichts nach. In CRM-System kein unkonventionelles „Stadt- beiden Fällen erfordert die Systemeinfüh- Name-Land-Spiel“ für die Mitarbeiter im rung umfangreiche Prozessanpassungen – Vertrieb oder Marketing, sondern dient da- es darf keinesfalls eine Insellösung entste- zu, jeden Kunden optimal zu betreuen. hen. Vielmehr muss das Ralf Haberich (41) ist seit Juni 2016 Vor- CRM-System in die IT- standsvorsitzender der CRM Partners AG in Eschborn. Der Diplom-Betriebswirt verant- Landschaft integriert bzw. wortet die Unternehmensführung, dabei über Schnittstellen mit be- schwerpunktmäßig die Bereiche Business stehenden Systemen ver- Development, Strategisches Partnermanage- bunden werden. Auch hier ment und Marketing in der D-A-CH-Region – kann ein erfahrenes CRM- mit Fokus auf Deutschland. Haberich verfügt Consulting Team sehr ef- über mehr als zwölf Jahre IT- und Digital- fektiv helfen und die IT Business-Erfahrung und besitzt umfassende Kenntnisse auf den Gebieten digitales Marke- entlasten. Nun bedarf es ting, Neukundenakquise und Customer Enga- selbstverständlich auch gement. Der passionierte Radsportler ist auch noch kompetenter Mitarbei- ein gefragter Keynote-Speaker sowie Autor des ter, die mit dem Programm Management-Buchs „Future Digital Business“. Werbeanzeige 12
Bild: https://pixabay.com/de/iphone- Optimale User Experience ist entscheidend für start-gesch%C3%A4ft-gadget-tech- 1451614/ B2B-E-Commerce Ein Beitrag von FPX Eine herausragende User Experience ist ein Schlüsselfaktor nicht nur für B2C-, sondern auch für B2B-Unternehmen. Für FPX, den größten unabhängigen Softwarehersteller, der sich ausschließlich auf CPQ-Lösungen im B2B-Bereich konzentriert, steht fest: B2B- Unternehmen müssen sich weit stärker als bislang mit dem Thema User Experience be- fassen. Wenn von User Experience gesprochen folg im Vertrieb ist davon abhängig, das wird, denken die meisten an B2C. Sie ver- Versprechen einer besseren User Experi- binden damit personalisierte und angeneh- ence einzulösen. me Einkaufserlebnisse auf einem der gro- Für B2B-Unternehmen ist die erfolgreiche ßen Shoppingportale. Über Jahre hinweg Gewinnung und Bindung von Kunden mit haben B2C-Unternehmen umfangreiche der Implementierung von Technologien wie Erfahrungen mit der User Experience ge- einer Configure-Price-Quote-Lösung und sammelt. Personalisierungs- und Automati- Enablement-Strategien verbunden. Sie müs- sierungsoptionen wurden getestet, neu ge- sen einen konsistenten, einfachen und kom- staltet, in der Praxis erprobt und weiterent- fortablen Kauf und Verkauf von Produkten wickelt. Das B2B-Geschäft war davon jahre- und Dienstleistungen ermöglichen – sei es lang unbeeindruckt. Das ändert sich erst seit bei der persönlichen Zusammenarbeit mit relativ kurzer Zeit. Auch im B2B-Sektor hat Account-Managern im Direktvertrieb, dem sich allmählich herumgesprochen: Der Er- Einkauf bei einem Vertriebspartner oder auf Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital 13
Enterprise Application Software Magazin Ausgabe 11/12.2018 der E-Commerce-Plattform eines Herstel- Frank Schoutissen, Managing Director Inter- lers. Die Optimierung der User Experience national Operations and Senior Vice Presi- steht dabei immer im Mittelpunkt. dent Channels bei FPX in München erklärt: Unternehmen aller Größen und Branchen „In der digitalen Omnichan- müssen sich verstärkt mit den Auswirkun- nel-Welt müssen auch B2B- gen von E-Commerce auf ihr Geschäft be- Unternehmen auf Anfragen fassen. Während die Bedeutung des Direkt- aus allen Vertriebskanälen vertriebs abnimmt, steigt bei den wachs- und von allen Touchpoints tumsstarken Unternehmen der Anteil von E- reagieren. Die Anforderun- Commerce und die Nutzung mehrerer Ver- gen der Kunden steigen wei- triebskanäle, und damit die Notwendigkeit, ter, sie erwarten mehr Orien- eine Omnichannel-Strategie zu etablieren. tierung und Beratung. Dazu Im B2B-Geschäft umfasst diese den etab- ist nicht nur der Einsatz neu- lierten Direktvertrieb, E-Commerce- er Technologien erforderlich, Plattformen und Value Added Reseller. Nut- sondern auch ein Wandel in zen alle Beteiligten in sämtlichen Vertriebs- den Vertriebsprozessen. kanälen eine Cloud-basierte Plattform mit Guided Selling und Co- einer Configuration und Pricing Engine so- Creation von Lösungen ge- wie den Produktinformationen, sind Unter- winnen immer stärker an nehmen in der Lage, eine konsistente Ange- Bedeutung. Es ist wichtig botserstellung über alle Kanäle zu gewähr- daran zu erinnern, dass die leisten und damit die User Experience deut- neuen Vertriebsprozesse Teil lich zu steigern. einer umfassenden digitalen Transformation sein müs- sen.“ Sie lesen einen Beitrag aus der Rubrik „Warenwirtschaft“: Weitere Beiträge zum Thema finden Sie auch auf EAS-MAG.digital Interview mit Arvato Systems zum Thema B2B E- Commerce Ein Redaktionsbeitrag von Matthias Weber Matthias Weber im Gespräch mit Dr. Angela Bischoff, Vice President bei Arvato Systems, zum Thema B2B E-Commerce. Frage 1: Worin unterscheidet sich E-Commerce-Lösung zusätzliche Heraus- B2B eCommerce von forderungen meistern. Beispiele sind: B2C eCommerce? • Die Unterstützung komplexer Preisge- Kunden, egal ob B2C oder B2B, erwarten füge und Kataloge heute durchgängige und konsistente Ein- • Zugriff auf Bestände, kundenspezifi- kaufserlebnisse. E-Commerce Seiten für sche Preise und Zahlungsbedingungen Händler können es heute bereits mit den besten Consumer-Websites aufnehmen. • Verarbeitung von Mengenstaffeln und Relevante Informationen, Produkte & Ser- Rabattierungen vices müssen jederzeit und über jeden denkbaren Touchpoint zur Verfügung ste- • Vorhalten vielfältiger Lieferadressen + hen. Individualisierung & Relevanz sind die Zahlmethoden entscheidenden Faktoren für das perfekte • Verwaltung verschiedener User-Rollen, Shopping-Erlebnis und um Umsatzsteige- komplexer Organisationshierarchien rungen zu erzielen – das gilt für B2B genau- und Workflow-Freigaben so wie für B2C. Die technischen Anforde- rungen sind und bleiben jedoch unterschied- lich: Im Geschäftskundenbereich muss die 14
Mein Tipp: Wählen Sie einen IT- Sachverhalte formulieren wir problemlos Dienstleister, der sich mit den Anforderun- und schnell ohne lästiges Tippen. Zudem gen von E-Commerce in B2C und B2B aus- prognostizieren es die weltweiten Verkaufs- kennt – so verbinden Sie das nötige Know- zahlen von Amazon, Google & Co. bereits: how der B2B Komplexität mit dem perfekten Conversational Commerce ist mehr als nur Shopping-Erlebnis aus B2C! die sprichwörtlich „nächste Sau, die durchs Dorf getrieben wird“. Das Fazit: Händler, Frage 2: Welche Trends sehen Sie sowohl B2C als auch B2B, müssen sich auf im B2B eCommerce? diese Entwicklungen einstellen. Die Digitalisierung bringt beinahe im Minu-Künstliche Intelligenz & Chatbots: Mit tentakt neue Trends mit sich – wer behält da künstlicher Intelligenz (KI) ausstaffierte den Durchblick und weiß, welche der Trends Chatbots sollen Alltag und Einkauf erleich- echte Relevanz haben? Wir betrachten die tern und ein Stück bequemer machen – Trends, die mehr als ein kurzes Strohfeuer online und offline – im B2C genauso wie im sind, sich unserer Meinung nach nachhaltig B2B Business: Warum im Webshop per etablieren werden und einen echten Mehr- Filterfunktion nach dem richtigen Produkt wert bieten – sowohl für Unternehmen als suchen, wenn der Bot mit nur wenigen Wor- auch für Kunden. Drei relevante Trends und ten das Produkt auf Anhieb findet? Zu- unsere Einschätzung: kunftsforscher prognostizieren eine folgen- Voice Commerce: Zukünftig wird es auch reiche Entwicklung und auch wir meinen, im deutschen Markt deutlich mehr sprachge- dass in Zukunft die rasant wachsende Leis- führte Assistenzsysteme geben. Warum das tungsfähigkeit künstlicher Intelligenz den so ist? Ganz einfach: Unsere Sprache ist Einsatz von Bots im E-Commerce treiben das beste Eingabemedium überhaupt! Wir wird. sprechen einfach drauf los, auch komplexe Sie lesen einen Beitrag aus der Rubrik „Warenwirtschaft“: Weitere Beiträge zum Thema finden Sie auch auf EAS-MAG.digital Echtzeit Personalisierung: Relevanz, Re- Vorlieben im Detail und spielen auf Basis levanz und noch einmal: Relevanz. Wir kön- von Echtzeit-Informationen Marketingmaß- nen es eigentlich nicht oft genug sagen. Der nahmen aus, die den Kunden zum Auftrag Erfolgsfaktor für den Gewinn, aber auch die führen Bindung bereits vorhandener Kundengrup- pen, hängt maßgeblich von den Informatio- Frage 3: Wie wichtig ist die User Ex- nen ab, die wir unseren Usern zur Verfü- perience im B2B eCommerce? gung stellen. Sind Informationen oder Emp- Wir haben es bereits erwähnt: Der User im fehlung nicht von Relevanz, dann ist ein B2B E-Commerce erwartet B2C ähnliche potenzieller Kunde oder ein Bestandskunde Einkaufserlebnisse. Auch Geschäftskunden schneller weg, als wir gucken können und erwarten einen einfachen und intuitiven Um- kauft im schlechtesten Fall beim Marktbe- gang mit Systemen, um schnell und komfor- gleiter. Idealerweise kennen Sie deshalb tabel ans Ziel zu kommen. Im B2B Umfeld Ihre Kunden, deren Bedürfnisse und besteht die Herausforderung darin, komple- xe Anforderungen (Beispiele: Kunden Selfs- ervice-Optionen, Support bei komplexen Produktkonfigurationen oder eine exzellente Such- und Navigationsfunktion) in eine per- fekte Customer Experience münden zu las- sen. Das Ergebnis: Hohe Kundenzufrieden- heit, gesteigerter Umsatz! Dr. Angela Bischoff ist Vice President bei Arvato Systems und verantwortet das Projektgeschäft sowie die Produktentwicklung im E-Commerce für die Regionen Deutschland, Österreich, Schweiz sowie die USA. Nach dem Technomathematik Studium an der TU Clausthal und der Promotion an der TU Braunschweig hat Frau Dr. Bischoff, mit Beginn der ersten E-Commerce Welle im Jahr 2000, internationale Projekte ganzheitlich (eshop, Customer Service, Logistik, Finanzen) für unter- schiedliche Branchen und Kunden architektonisch designed und gesteuert. Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital 15
Enterprise Application Software Magazin Ausgabe 11/12.2018 Bild: https://pixabay.com/de/licht- PPS-Tipp: Mit papierloser Fertigung (PALO) die lampe-roboter-roboterarm-1654421/ Produktion digitalisieren! Ein Beitrag von Seal Systems Für unsere ERP-Tipp-Reihe haben wir vom Spezialisten Seal Systems einen PPS-Tipp für die ERP-Kategorie Produktionplanung &-steuerung erhalten. Adalbert Nübling, Account Manager bei SEAL Systems hat für Sie eine interessanten PPS-Tipp für erfolgreiche Digi- talisierung der Produktion: Schnellere, einfachere und sichere- Papier hat Nachteile re Produktionsprozesse? – Na klar! Mit der Umstellung auf eine digitale, papier- Damit die Produktion in Industrieunterneh- lose Fertigung können Unternehmen dank men reibungslos ablaufen kann, wird eine modernster Technologien die Nachteile von Vielzahl an Daten benötigt. Diese liegen im Papier ausgleichen. Das bedeutet: Alle für Normalfall in Form von CAD-Zeichnungen, den Produktionsprozess relevanten Doku- Prüfberichten, Fertigungsaufträgen sowie mente werden den Fertigungsmitarbeitern anderen Zusatzdokumenten vor – und zwar topaktuell auf individuell konfigurierbaren gedruckt auf Papier. Doch die Arbeit mit Bildschirmen bzw. Terminals am Arbeits- papierbehaftete Dokumenten birgt Risiken: platz angezeigt – und zwar so aufbereitet Was, wenn eine CAD-Zeichnung im letzten und dargestellt, wie der jeweilige Mitarbeiter Moment noch geändert wird? Was, wenn die Daten benötigt. Gleichzeitig können über Freigabeprozesse ewig dauern und intrans- die Terminals Rückmeldungen von Vorgän- parent sind? Was, wenn Papier verloren gen erfolgen oder Chargen, Seriennummern geht? und QM-Daten erfasst werden. 16
Digitalisierung bringt Vorteile Adalbert Nübling ist Account Manager bei SEAL Systems und Experte im Bereich Lösungen für SAP. Ein digitaler, papierloser Prozess macht die Abläufe in der Fertigung nicht nur SEAL Systems ist ein international führender Anbieter von Lösungen für die Informations- und Dokumentenverteilung. Mit schneller, aktueller und sicherer, sondern den Produkten von SEAL Systems wird die Erzeugung, Verwal- bringt auch weitere Vorteile mit sich: tung und Verteilung von Dokumenten und technischen Unterla- gen einfacher, sicherer und effizienter. SEAL Systems ist Ex- • Durch eine papierlose Fertigung wird perte in Sachen Corporate Output Management und Konvertie- die Bereitstellung von Fertigungsauf- rungslösungen sowie im Bereich Lösungen für SAP, PLM und trägen wesentlich einfacher. technische Dokumentation. Gegründet wurde das Unterneh- men im Jahr 1981, mittlerweile • Die Fertigung erfolgt immer nach den beschäftigt es weltweit rund aktuellsten Unterlagen. Änderungen 100 Mitarbeiter. Im werden beispielsweise in SAP auto- Geschäftsjahr 2016 matisch erkannt und verteilt. wurde ein Umsatz von 13,6 Millionen Euro erzielt. • Mit der papierlosen Fertigung wird der umständliche manuelle Prozess der Rückmeldungen plötzlich ganz einfach. Mit der Papierlosen Fertigung können Sie genau nachvollziehen, was wann wo verar- beitet wird. Sie lesen einen Beitrag aus der Rubrik „Produktion Planung und Steuerung“: Weitere Beiträge zum Thema finden Sie auch auf EAS-MAG.digital ERP-Checkliste von ODION: Diese 3 Funktionen muss eine ERP-Software für die Fertigungsbranche haben! Ein Beitrag von ODION Was braucht eine Software für die Fertigungsbranche? Der Experte ODION hat sich diese Frage gestellt und eine ERP-Checkliste erstellt. Sie zeigt 3 Funktionen auf, die eine ERP- Software unbedingt haben sollte. Punkt 1: Planungsfunktion Scheduling“ (APS) übernimmt die Software zusätzlich die Planung der Arbeitsvorgänge Im ERP-System werden typischerweise die anhand des Kapazitätsangebots. Die auto- Kundenaufträge mit Angaben zu Mengen matische Reihenfolgeplanung und Terminie- und Lieferterminen erfasst. Ausgehend von rung empfiehlt sich für Fertigungsbranchen diesem Primärbedarf muss eine ERP- mit geringer bis mittlerer Planungsdynamik Software in der Fertigungsbranche den Ma- und -komplexität (vgl. Anwenderbefragung terialbedarf nach Abgleich der Bestände des Fraunhofer IPA). ermitteln und anhand von Arbeitsplänen die Kundenaufträge in Fertigungsaufträge über- Die volle APS-Funktionalität eignet sich setzen können. Hierfür müssen Stücklisten demenstprechend für Serienfertiger mit ge- und Arbeitspläne als Stammdaten hinterlegt ringen Termin- und Mengenabweichungen. werden. Um auch die Reihenfolgeplanung und Ter- minierung von Einzelfertigern zu unterstüt- Die Materialbedarfsplanung (MRP I) und zen, bieten einige ERP-Systeme einen Fer- Auftragserzeugung wird durch die Kapazi- tigungsleitstand an. Mit dessen Hilfe kann tätsbedarfsplanung (MRP II) erweitert. Beim der Fertigungsplaner Reihenfolge und Ter- sogenannten „Advanced Planning and mine komfortabel manuell planen. Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital 17
Enterprise Application Software Magazin Ausgabe 11/12.2018 Punkt 2: Steuerungsfunktion Punkt 3: Kontrollfunktion Während die Planung üblicherweise im ERP Im ERP-System lassen sich mit Hilfe dieser -System erfolgt, kommt für die operative Rückmeldungen Aufträge nachkalkulieren. Fertigungssteuerung ein sog. Die erfassten Zeiten werden hierbei mit den „Manufacturing Execution System“ (MES) hinterlegten Stundensätzen multipliziert und zum Einsatz. Das ERP-System übergibt die die Kosten des Materialverbrauchs dem Auftrags- und Plandaten an das MES, das Auftrag belastet. Auftragsbezogene Rück- wiederum den aktuellen Auftragsstatus zu- meldungen sind also Voraussetzung für eine rückmeldet. genaue Kostenträgerrechnung. Sind BDE und MDE in der ERP-Software integriert, ist Eine gute ERP-Software integriert einige auch eine mitlaufende Kalkulation während MES-Funktionen bzw. bietet Schnittstellen der Produktion möglich. dazu an. Wichtige Funktionen innerhalb der Fertigungssteuerung sind insbesondere die Die Datenerfassung muss aber nicht auf Betriebs- und Maschinendatenerfassung Mengen und Zeiten beschränkt sein. So (BDE/MDE). Nur mit den Rückmeldungen kann die Maschinensteuerung auch hin- von Fertigungsmitarbeitern und Maschinen sichtlich Störungen oder Energieverbrauch lassen sich Fertigungsablauf und Kapazi- ausgelesen werden. Die ERP-Software tätsauslastung optimal steuern. muss hierfür einerseits die notwendigen Schnittstellen (z.B. OPC UA) mitbringen und Um diese Rückmeldungen direkt aus der andererseits mit den Daten umgehen kön- Produktion zu übermitteln, bieten moderne nen. Die reine Datenerfassung bringt dem Systeme ein Interface für Industrieterminals ERP-Anwender noch keinen Mehrwert. und die direkte Maschinenanbindung an bzw. unterstützen Identifizierungstechniken wie Barcodes und RFID. Sie lesen einen Beitrag aus der Rubrik „Produktion Planung und Steuerung“: Weitere Beiträge zum Thema finden Sie auch auf EAS-MAG.digital Diese 3 Funktionen muss eine ERP-Software für die Fertigungsbranche haben: ODION reduziert die mit Business Software verbundenen Hürden, Anstrengungen und Kosten und schafft für den industriel- len Mittelstand einen niedrigschwelligen Einstieg in die Industrie 4.0. Durch einen neuen Ansatz entfallen die Lizenzkosten. Betriebliche IT-Systeme werden modular auf einer Open-Source-Softwareplattform miteinander verknüpft. KMU zahlen nur für den direkten Nutzen durch Anpassung und Support, nicht für Lizenzen pro Modul oder Nutzer. Neben dem ERP- Basismodul stehen Module für Kunden- und Kontaktmanagement (CRM), Produktdatenmanagement (PDM), Dokumenten- management (DMS) sowie schwerpunktmäßig für die Fertigungsbranche MES, QM, BDE und PZE zur Verfügung. 18
Bild: https://pixabay.com/de/ Aller Anfang ist schwer: Wie Unternehmen ihr Finanz- buchhaltung-steuern-siedlung- 615384/ prozess-Optimierungstool finden Ein Beitrag von Kofax Die Digitalisierung macht vor keiner Branche, keinem Unternehmen und keiner Abteilung halt. Darum stehen auch Finanzabteilungen vor der Herausforderung, Finanz- und Ge- schäftsprozesse digital zu optimieren. Es geht dabei nicht nur um Kostenersparnis- allerdings der falsche Weg. Denn dadurch se, sondern vor allem darum, abteilungs- können sich die sogenannten dunklen Ge- übergreifend mehr Transparenz zu schaffen. schäftsprozesse weiter etablieren. Mit einem Zudem ist der Wunsch groß, die Bearbei- geeigneten SAP Add-on lässt sich diesen tungszyklen, etwa von Rechnungen oder Herausforderungen begegnen. Doch was ist Ausgleichsbuchungen, deutlich zu reduzie- bei der Auswahl eines solchen Tools zur ren und damit auch die Belegschaft zu ent- Optimierung von Finanzprozessen zu be- lasten. Es ist immer eine gute Idee, repetiti- achten? Antworten liefert die folgende ve Aufgaben zu automatisieren oder zu Checkliste von Kofax. standardisieren. Eine Standard-ERP-Lösung 1. Intuitive Bedienung wie SAP lässt es problemlos zu, sämtliche Finanzprozesse abzubilden. Die Optimie- Zumeist völlig unbeabsichtigt, sind sie rung einzelner Finanzprozesse ist jedoch nichtsdestotrotz in vielen Unternehmen ein aufgrund ihrer Komplexität nur mit hohem alltäglicher Begleiter: dunkle Geschäftspro- Aufwand möglich. Die Prozessoptimierung zesse. Das bedeutet, dass Mitarbeiter rele- deswegen nicht in Angriff zu nehmen, wäre vante Prozess-Schritte an der zentralen IT Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital 19
Enterprise Application Software Magazin Ausgabe 11/12.2018 vorbei etabliert haben – und nicht jeden verzichten. Der Effekt: Die Verbreitung ihrer Arbeitsschritte im IT-System dokumen- dunkler Geschäftsprozesse wird deutlich tieren. Das birgt eine große Gefahr. Denn reduziert. entstehen Fehler, ist im Nachhinein nicht 2. Zugriff für alle Mitarbeiter mehr nachvollziehbar, welcher Mitarbeiter welche Entscheidung getroffen hat. Im Diese Prozesse lassen sich jedoch nicht Schadensfall lässt sich also niemand zur vermeiden, wenn es im Unternehmen Mitar- Rechenschaft ziehen. Diesen Umstand zu beiter gibt, die gar keinen Zugriff auf das ignorieren, ist alles andere als zielführend. SAP-System haben – oder vielleicht im Um- Um dunkle Prozesse zu vermeiden und gang damit noch nicht versiert sind. So ist gleichzeitig mehr Transparenz zu schaffen, die Verlockung doch groß, Finanzprozesse müssen Unternehmen die Arbeit für ihre wie Ausgleichsbuchungen oder Rechnun- Mitarbeiter möglichst vereinfachen und gen – vermeintlich schneller – via E-Mail ihnen eine Lösung an die Hand geben, die oder per Anruf abzuklären. Damit steigt je- solche Abläufe überflüssig macht. Wenn doch die Intransparenz. Somit müssen auch das Tool intuitiv bedienbar und wenn der Mitarbeiter, die sonst nicht mit SAP arbei- Umgang mit ihm leicht zu erlernen ist, wer- ten, Zugriff auf buchhaltungsrelevante Infor- den Mitarbeiter schnell dessen Vorzüge zu mationen im ERP-System haben. Darum schätzen wissen. Ein Tool im gewohnten sollte man bei der Auswahl einer Lösung SAP Look-and-Feel ist hierfür besonders darauf achten, dass das System über flexib- geeignet. Die Einstiegshürden sind niedri- le Zugangsoptionen verfügt. Mitarbeiter oh- ger, und Mitarbeiter sind viel eher dazu be- ne SAP-Account benötigen ebenfalls eine reit, auf intransparente Arbeitsprozesse zu Möglichkeit, sich ins System einzuloggen. Sie lesen einen Beitrag aus der Rubrik „Rechnungswesen“: Weitere Beiträge zum Thema finden Sie auch auf EAS-MAG.digital 3. Möglichkeiten zur Individualisie- Jedes Unternehmen hat individuelle Prozes- rung von Workflows se, die das Tool entsprechend abbilden muss. Insbesondere in größeren Unterneh- Ein wichtiges Auswahlkriterium ist, dass men fällt es Mitarbeitern jedoch schwer, sich sich das Tool bedarfsgerecht an eigene einen Überblick darüber zu verschaffen, in Workflows anpassen lässt. Unternehmen welche Prozesse sie tatsächlich involviert sollten sich auf Lösungsanbieter konzentrie- sind. Bei der Auswahl eines SAP Add-ons ren, die wissen, dass jedes Unternehmen sollten Unternehmen deshalb darauf achten, eigene Bedürfnisse und individuelle Work- dass das Tool relevante Informationen je- flows hat. Es gibt schlicht keine One-Fits-All derzeit tagesaktuell anzeigen kann. Damit -Lösung. So können verschiedene vorkonfi- werden Mitarbeiter deutlich entlastet, da die gurierte, aber anpassbare Abläufe es etwa zeitaufwendige Informationsbeschaffung erlauben, Informationen gezielt auszuwerten entfällt. und Workflows für etwaige Folgeaktivitäten einzuleiten. 5. Erweiterbarkeit um Capture- Lösungen 4. Möglichkeiten zur Statusabfrage Unternehmen erhalten Dokumente in unter- Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern die schiedlichsten Formaten: etwa als Papierdo- Möglichkeit einräumen, Entscheidungen kument per Post und Fax, per E-Mail, als über Dokumente oder Anfragen, wie sie PDF, als ZUGFeRD-Dokument oder auch täglich in großer Zahl in Unternehmen ein- als EDI-Datensatz. Letztlich ist die Art des treffen, zeitnah und eigenständig zu treffen. Dokuments völlig gleich, denn jedes muss Jedoch existiert meist kein aktueller Über- mitsamt aller buchungsrelevanten Informati- blick über entscheidungsrelevante Informati- onen gleichermaßen erfasst und zur Weiter- onen. Eine weitere Herausforderung stellt verarbeitung im ERP-System bereitgestellt die enge Verzahnung von Prozessen dar. werden. Damit das gelingt, sollte das SAP- 20
Tool sich an eine Capture-Lösung anbinden chungen ein individueller Klärungsprozess lassen. Mit einer sogenannten Texterken- vom System zu starten ist. Alle Belege müs- nungssoftware (OCR, optical character sen per Mausklick abrufbar sein, um bei recognition) lassen sich Schlüsselinformatio- Bedarf schnell darauf zugreifen zu können. nen aus den Dokumenten schnell extrahie- Das Add-on muss also um entsprechende ren und im Add-on bereitstellen. Anschlie- Funktionalitäten erweiterbar sein und sich ßend sollte das Tool automatisch einen Ab- über Schnittstellen (APIs) an die Capture- gleich gegen die im SAP-System hinterleg- Lösung anbinden lassen. ten Daten vornehmen. Gibt es einen Über- einstimmungstreffer, können die Daten so- fort übertragen werden, während bei Abwei- Sie lesen einen Beitrag aus der Rubrik „Rechnungswesen“: Weitere Beiträge zum Thema finden Sie auch auf EAS-MAG.digital Expertenmeinung von Thomas Rohn, OpusCapita zum Thema E-Invoicing als Booster der Digitalisierung von Unternehmen Ein Beitrag von OpusCapita Thomas Rohn, Finanzexperte und aktuell Partner Manager für die DACH-Region bei OpusCapita, gibt seine Experten Meinung zum Thema E-Invoicing als Booster der Digitali- sierung von Unternehmen. Industrie 4.0 verändert und vernetzt Maschi- großen Schritten näher und es herrscht im- nen, Menschen und Märkte. Nachdem die mer noch Nachholbedarf. Produktion inzwischen häufig einen hohen Die strukturierten Daten ermöglichen eine Grad von Vernetzung und Automatisierung integrative und ganzheitliche Verknüpfung erreicht hat, wenden sich Unternehmen mit den weiteren, meist vorgelagerten Pro- auch immer effektiver den Geschäftsprozes- zessschritten – von der ersten Bedarfsmel- sen zu, um schlummernde Optimierungspo- dung bis hin zum Abschluss des gesamten tenziale zu heben. Supply Chain-Prozesses. Das reduziert ma- Die digitale Transformation des Rechnungs- nuelle Workflows, unnötige Kosten durch wesens ist leider kein Selbstläufer. Sie erfor- Medienbrüche und langwierige Abstim- dert eine enge Kooperation aller Beteiligten mungsprozesse! Mit der Einführung von E- der verbundenen Supply-Chain-Abläufe. Invoicing werden die latenten Kosten der Finanzbuchhaltung, Einkauf, IT-Abteilung, Supply Chain eliminiert und Prozesse ge- Lieferanten müssen an einem Strang zie- strafft. Dank immer verlässlicherer Stan- hen. Und allen Beteiligten sollte von vornhe- dards stellt die Einführung mittlerweile keine rein klar sein, auf welche Weise sie von der Hürde mehr dar und ein ROI ist kurzfristig Veränderung profitieren und wie sie durch nach Implementierung erzielbar. E-Invoicing aktives Mitwirken ihren größtmöglichen Nut- ist ein echter Digitalisierungs-Booster! zen aus der Transformation ziehen können. Dabei ist es erstaunlich, wie gern plötzlich Die gute Nachricht ist: es geht Schritt für CFO, Treasurer, CIO und CPO zusammen Schritt und effizient – ohne auf einen Schlag intern enger kooperieren und ihr Silodenken sämtliche Prozesse und Infrastruktur in ei- aufgeben, um ihre gemeinsamen Ziele wie nem Unternehmen umzukrempeln. Dabei ist bessere Steuerung, Kontrolle, Compliance E-Invoicing ist ein echter Prozess-Booster und Kostenreduzierung zu erreichen! Ge- der Digitalisierung von Unternehmen. Denn lingt zudem die Integration der Partner und viele Unternehmen nutzen die Einführung Lieferanten in diese digitale Kette, entstehen von E-Invoicing als willkommenen Start- Netzwerke, die immer agiler für die Anforde- schuss für die Digitalisierung ihrer Finanz- rungen der Zukunft werden. prozesse. Und die neue Rechtslage zur elektronischen Rechnungslegung kommt in Weitere Beiträge & News auf EAS-MAG.digital 21
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