" Viele Onlineshops sind schlicht falsch konzipiert " - CEToday
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
12 | 2018 01 | 2019 « Viele Onlineshops sind schlicht falsch konzipiert » Thomas Lang, CEO und Gründer, Carpathia, Seite 17 MARKET Schweizer Reparaturtag (Seite 08) Smart Energy Party (Seite 09) PEOPLE Kopf des Monats (Seite 16) CE-Sesselwechsel (Seite 16) TRADE & COMMERCE Marktreport (Seite 28) Shopping (Seite 30) KNOWLEDGE E-Commerce (Seite 35) Security (Seite 36) Hubware Loewe & KNX Canon Ricoh Sarah2 (10) Fernseher-Integration (10) Powershot SX70 HS (14) Ricoh GR III (15)
ALSO GAMING Der Gaming Markt zählt zu der am stärksten wachsenden Kategorie in unserer Branche. Die ALSO Schweiz gestaltet seit zwei Jahren mehrere Teile davon mit. Wir bauen das Portfolio in allen Sub-Kategorien wie Software – Hardware – VR / AR – E-Sport – Merchandising – Service stetig aus. Zu unseren Fokusherstellern zählen aktuell: Electronic Arts (EA) – ASUS – MEDION – LOGITECH G – LENOVO – HP – Sandberg – HTC Electronic Arts (EA) Gegründet: 1982 Weltweite Unternehmenszentrale: Redwood City, Kalifornien Hintergrund: Electronic Arts Inc. ist ein weltweit führendes Unternehmen auf dem Gebiet der digitalen interaktiven Un- terhaltung. EA entwickelt und veröffentlicht Spiele, Inhalte und Online-Dienste für Konsolen mit Internetverbindung, Mobilgeräte und Computer. EA hat über 300 Millionen re- gistrierte Spieler auf der ganzen Welt. Unternehmensprofil: EA erzielte im Geschäftsjahr 2018 -einen Umsatz von 5,15 Milliarden US-Dollar (nach US- GAAP). Das Unternehmen hat seinen Sitz in Redwood City, Kalifornien, und ist bekannt für qualitativ hochwertige Blockbuster-Marken wie Die Sims™, Madden NFL, EA SPORTS™ FIFA, Battlefield™, Need for Speed™, Dragon Age™ und Plants vs. Zombies™. MEDION ERAZER MEDION ist Deutschlands führender Anbieter von Unterhaltungselektronik-Produkten und digitalen Dienstleistungen. Unsere Kunden schätzen das aussergewöhnlich gute Preis-Leistungsverhältnis bei Multimedia-Produkten, Telekommunikations-Services und elektronischem Zubehör. Lenovo Legion Elegant und Ungezähmt: Wer hart arbeitet und viel feiert, muss ab und zu einfach den Kämpfer in sich herauslassen. Die Lenovo Legion Serie bietet Gaming-PCs mit der passenden Power für Freizeit-Krieger und zwar in einer Optik, die in Zeigen Sie Ihren Stil: Setzen Sie mit den an- jeder Umgebung Eindruck macht. passbaren RGB-Lichteffekten im Lenovo Legion Y730 Notebook, T730 Tower und C730 Cube Durchdachtes Design: Vom schlanken, moder- eigene Akzente. Upgrades sind mit unseren nen Look über ihre leistungsstarken Komponen- Tower- und Cube-Geräten einfach, sodass die ten bis hin zu den innovativen Funktionen – Anpassung der Hardware ein Kinderspiel ist. diese Produkte sind für den modernen Gamer konzipiert. Cool bleiben: Innovative Kühlsysteme mit Dual-Lüftern, stromlinienförmiger Thermik und Keine Grenzen: Mit den leistungsstarken Pro- Zweikanal-Kühlung halten Legion-PCs auch bei zessoren und dedizierten Grafikkarten plus starker Beanspruchung kühl und leise. Übertaktungsoptionen sind Sie in jedem Spiel wettbewerbsfähig. Diese Maschinen stossen Spielen an jedem Ort: Wir haben jede Menge niemals an ihre Grenzen. Sie sind auch auf das Leistung in einer kompakten Einheit verpackt. anspruchsvollste Gameplay vorbereitet. Steigen Sie ins Spiel ein – überall und jederzeit.
EDITORIAL | 05 Chinas genialer Omni-Channel-Ansatz am «Singles' Day» Die Händler in China gehen besonders geschickt vor, um China macht das die Ware an den Single zu bringen. Sie inszenieren den emotionslose Mega-Shopping-Tag vor allem am Fernsehen. Und zwar Onlineshopping zum nicht wie wir es kennen à la Teleshopping-Kanal, sondern Erlebnis. mit einer vierstündigen Show, bei der nationale und interna- tionale Promis die Produkte und Sonderangebote promoten. Fabian Pöschl, Gekauft wird per Smartphone und das denkbar einfach. Der stellvertretender Chefredaktor, Nutzer muss nur sein Handy im richtigen Moment schüt- CEtoday teln, schon ist der Kauf abgeschlossen. Ich finde diesen Omni-Channel-Ansatz genial, das eher emotionslose Onlineshopping wird so zum Erlebnis. Zudem erschliessen sich für die TV-Hersteller, die nicht zuletzt durch Netflix & Co. stark unter Druck geraten sind, neue Er- Wenn Sie dieses Magazin in den Händen halten, sind lösmodelle. In den USA versuchen sich bereits ebenfalls TV- «Black Friday» und «Cyber Week» bereits vorbei. Doch Sender in Zusammenarbeit mit Amazon und Walmart an auch wenn sich immer mehr Schweizer Händler an den ähnlichen Shopping-Formaten. Ich bin gespannt, ob es Mega-Shopping-Tagen mit Aktionen beteiligen, so ist der schon bald auch hierzulande Vergleichbares geben wird. grösste Shopping-Tag mittlerweile der «Singles’ Day» am E-Commerce-Experte Thomas Lang erzählt im Interview ab 11.11. Wenn wir den Beginn der fünften Jahreszeit einläu- Seite 17, wie er die Entwicklung im Schweizer Onlinehandel ten, feiern sich Singles in Asien selbst und beschenken sieht. Auf Seite 28 lesen Sie einen Report zum Schweizer sich mit Einkäufen. In wenigen Stunden machen Händler Gaming-Markt. Zudem suchte die Redaktion ein Angebot am «Singles’ Day» so viel Umsatz wie am «Black Friday» für eine TV-Montage an der Wand und an der Decke. Ab und am «Cyber Monday» zusammen. Seite 30 lesen Sie, warum das nicht immer einfach war. Anzeige www.cetoday.ch © netzmedien ag 12 / 01 | 2018 / 2019
Leonardo Genoni Torhüter der Schweizer Eishockey Nationalmannschaft Jetzt zugreifen: Bringen Sie Ihren alten Fernseher und profitieren Sie beim Kauf eines Panasonic OLED TV von bis zu CHF 500.–*. Mehr Infos unter catch-it.ch Offizieller Sponsor von * Aktion gültig für die Modelle TX-77EZC1004 (CHF 500.– Eintauschprämie), TX-65FZC954 und TX-65FZC835 (CHF 250.–), TX-55FZC954 und TX-55FZC835 (CHF 150.–) bei allen auf catch-it.ch aufgeführten Vertriebspartnern. Die Geräte müssen zwischen 5.11. und 31.12.2018 gekauft worden sein. Die Prämie kann bis 15.01.2019 auf catch-it.ch eingelöst werden. Es gelten die dort aufgeführten Teilnahmebedingungen.
INHALTSVERZEICHNIS | 07 Zum Anfang 08 Editorial05 Inhaltsverzeichnis07 Market News 08 – 09 Messe Herofest legt holprigen Start hin 08 Event Dritter Schweizer Reparaturtag 08 Event Swiss Payment Forum 09 15 Event Smart Energy Party 09 Smarthome-News 10 – 11 Elektronews 12 – 13 Fotonews 14 – 15 People Kopf des Monats Dominik Kargl, Microspot/Interdiscount 16 Köpfe Die Sesselwechsel der Schweizer CE-Branche 16 One-to-One Thomas Lang, Carpathia 17 – 19 Trade & Commerce News 20 – 21 22 Studie Das TV-Geschäft bleibt prägend 20 Event Der zweite Digitaltag 21 Event Fux Multimedia Solutions feiert 70. Jahrestag 22 25 Messe Auto Zürich: 8k- und Audio-Premieren 23 Event Dinos in 4k 24 Porträt TV Lehmann 25 Event Netzrace 2018: Tempo, Spass und Feinmotorik 26 – 27 Marktreport Gaming-Markt zeigt starkes Wachstum 28 – 29 Shopping Display-Montagen 30 – 31 Products Weihnachtstrends Die 5 wichtigsten Produktsparten 32– 33 23 Showroom Panasonic 34 Knowledge 26 E-Commerce Ausländische Onlineshops im Vorteil 35 Security Was Sicherheitsexperten den Schlaf raubt 36 Service Impressum37 Simap-Meldungen37 Agenda37 Curiosities Zum Schluss Merkwürdiges aus dem Web 38 www.cetoday.ch © netzmedien ag 12 / 01 | 2018 / 2019
08 | MARKET Aktuell NEWS Herofest legt holprigen Start hin DHL hat sich in Winterthur niedergelassen osc. Der deutsche Paket- Herofest, kamen rund 50 000 Teilnehmer. Messeleiterin und Brief-Express-Dienst Anne Maria Schneider ist dennoch zuversichtlich, die DHL hat ein erstes Paket- neue Marke komme gut an. Als Highlights nennen die Depot in Winterthur eröff- Herofest-Macher unter anderem die «SwitzerLAN-Party» net, wie «Blick» berichtet. mit über 2000 Gamern. Laut Cédric Schlosser von MYI Damit habe der Angriff auf die Schweizer Post begon- Entertainment ist es die grösste LAN-Party im DACH- nen. Laut «Sonntagszei- Raum. Rege Teilnahme hätten auch die Cosplay-Contests tung» liebäugelt der franzö- und die Final-Matches der «League of Legends Premier sische Paketdienst DPD, der Tour» verzeichnet. schon in der Schweiz aktiv Auch Oliver Vrieze, Chief Marketing & Sales Officer der ist, mit einer Partnerschaft mit DHL. Bernexpo, sieht die Messe auf dem richtigen Kurs. Das wirtschaftliche Potenzial rund um die E-Sports-Szene sei ▸ Webcode DPF8_105115 grenzenlos. So war an der Messe manch ein Aussteller zu SBB testen Gratis-Internet sehen, der auch auf den E-Sport-Trend aufspringen will. in Zügen Die Postfinance war etwa mit einem Stand vor Ort und mer. Die SBB testen in 44 unterstützt in einem Experiment ein Schweizer E-Sports- Intercity-Zügen Gratis-Inter- Für Cosplayer war eine eigene Halle vorgesehen, die kostü- Team während eines Jahres. Auch Swisscom verkündete net, wie sie an einem Presseanlass bekannt ga- mierten Besucher waren aber überall an der Messe zu sehen. den Start einer eigenen Liga. Michel Siegenthaler, Verant- ben. Zum Einsatz kommen wortlicher für Angebote und Marketing bei Swisscom, dabei funkdurchlässige kündigte die «Swisscom Hero League powered by ESL» mit Fenster, die mehr Vorteile fpo. Vom 12. bis 14. Oktober hat in Bern das erste Herofest Start ab November an. Die Liga ist offen für Profis und böten als WLAN. Das Ange- stattgefunden. Die Nachfolgerin der Spielzeugmesse Su- Amateure und bietet Plattformen für die Spiele «League of bot stünde für Salt- und Sunrise-Kunden via App isse Toy ist seit dem Ausstieg des Spielwaren-Verbands Legends», «Hearthstone» und «Clash Royale». Das nächs- zur Verfügung. Schweiz (SVS) deutlich stärker auf digitale Unterhaltung te Herofest findet vom 11. bis 13. Oktober 2019 statt. ▸ Webcode DPF8_112117 ausgerichtet, wie der Messebesuch zeigte. Laut Messeve- ranstalter waren 12 000 Besucher am Herofest. An die Su- Erste «LeihBar» der Artikel online: www.cetoday.ch ▸ Webcode DPF8_111143 isse Toy 2017, die noch einen Tag länger dauerte als das Schweiz öffnet in Bern kfi. Der Leihladen «LeihBar» hat Anfang Dezember in Bern eröffnet. Die soge- nannte «Bibliothek der Din- ge» stelle zu Beginn rund 200 Gegenstände zur Verfü- gung. Standort ist die Alte Rund 1500 Geräte repariert Feuerwehr Viktoria. Den Weg dafür bereitet haben bca. Am 27. Oktober, einem Samstag, hat der dritte Die Motion von Marianne Streiff-Feller (EVP) will laut Mit- der Konsumentenschutz Schweizer Reparaturtag stattgefunden. Organisiert haben teilung die Garantiedauer für Produkte auf fünf Jahre erhö- und Crowdfunding. den Anlass 40 Repair Cafés und die Stiftung für Konsu- hen. Stefan Müller-Altermatt (CVP) will Konstruktionsda- ▸ Webcode DPF8_111995 mentenschutz (SKS). Repariert wurden an dem Tag nahe- ten für nicht mehr verfügbare Ersatzteile kostenlos im In- zu 1457 Gegenstände mit einem Gesamtgewicht von 4,726 ternet verfügbar machen, damit sie mit 3-D-Druckern Zattoo nennt die Streaming-Trends Tonnen. Damit sei der letztjährige Rekord gebrochen nachgebildet werden können. Das Postulat von Isabelle fpo. Zattoo hat seinen ersten worden, freuen sich die Veranstalter. Über 500 ehrenamt- Chevalley (GLP) fordert den Bundesrat auf, die Vorteile ei- TV-Streaming-Report publi- liche Helfer in der ganzen Schweiz beteiligten sich am ner Kennzeichnung der Mindestnutzungsdauer von Pro- ziert. Marktforscher Kantar Reparaturtag, um ihren eigenen Rekord vom letzten Jahr dukten zu benennen. Konsumentenschutz-Präsidentin TNS befragte dazu 800 zu brechen. Prisca Birrer-Heimo (SP) schliesslich will einen Bundesrats- Schweizer und fand heraus, dass das TV-Streaming den «Innerhalb von vier Jahren entstanden in der Schweiz bericht über die Vorteile von reparaturfreundlich designten Massenmarkt erreicht habe. fast 100 Repair Cafés. Das zeigt, dass es der Bevölkerung ein und entsprechend gekennzeichneten Produkten. Die Vor- Zudem werden das zeitver- Anliegen ist, defekte Dinge reparieren zu können und der stösse seien vom Bundesrat zwar allesamt abgelehnt wor- setzte Fernsehen und der Wegwerfwirtschaft etwas entgegenzuhalten. Die Politik den, doch nun seien die Politiker am Zug und könnten den Smart-TV immer beliebter. muss diese Anliegen aufnehmen», lässt sich Sara Stalder, Entscheid des Bundesrats korrigieren, so Stalder. ▸ Webcode DPF8_111827 Geschäftsleiterin des SKS, in einer Mitteilung zitieren. Die Reparaturbewegung habe bewirkt, dass vier Bundespoliti- WWW.CETODAY.CH Artikel online: www.cetoday.ch ▸ Webcode DPF8_113279 ker Vorstösse für bessere Produkte eingereicht hätten. 12 / 01 | 2018 / 2019 www.cetoday.ch © netzmedien ag
MARKET Aktuell | 09 Wie wir heute und übermorgen bezahlen NEWS iWay erweitert Glasfaser- netz im Kanton Zürich osc. Mit der Digitalisierung ist die Finanzwelt kräftig unter Digitalisierung und digitale Transformation kfi. Der Internet-Service- Druck geraten. Die Erwartungen der Kunden ändern sich, Für David Kauer, Lead Innovator der Postfinance, war das Provider iWay hat mit sei- neue Player machen den etablierten Finanzdienstleistern Schlagwort «Mobile First» nur ein Schritt auf dem Weg zur nem Netzwerk eine weitere Konkurrenz und digitale Technologien transformieren «digitalsten Bank der Schweiz». Dieses Ziel wolle Post Gemeinde im Kanton Zü- rich erschlossen. Die Ge- Zahlungen und Einkauf. Was die Trends der Branche sind finance bis 2020 erreichen. Ein grundlegendes Problem meinde Lindau im Bezirk und wie Unternehmen darauf reagieren können, darum vieler Banken sei, dass sie nicht klar zwischen Digitalisie- Pfäffikon gehöre zu den drehte sich die siebte Ausgabe des Swiss Payment Forums rung und digitaler Transformation unterschieden. Letzte- ersten Gemeinden dieser Anfang Novemer in Zürich. res verlange dem Unternehmen viel mehr ab. Die IT der Grössenordnung, die in der Im ersten Referat erfuhren die Besucher von Sandro Finanzbranche müsse für das digitale Banking fit gemacht Schweiz auf Glasfaser set- zen, wie iWay in einer Mit- Graf, Leiter des Swiss Payment Research Centers an der werden. Das heisse: mehr Virtualisierung, mehr Cloud, teilung schreibt. Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, wel- mehr Automatisierung und offene Schnittstellen. Kauer ▸ Webcode DPF8_112071 che Zahlungsmittel die Schweizer im Jahr 2018 nutzten. zeigte unter anderem die App «E-Wallet», die Postfinance «Cash ist nicht mehr King», sagte er. «Die Debitkarte ist das im kommenden Jahr lancieren wolle. Mit ihr sollen welt- Swisscom reagiert auf beliebteste Zahlungsmittel in der Schweiz». Insbesondere weit Zahlungen mit verschiedenen Zahlungsmitteln per Kritik das Zahlen per Smartphone sei im Laden immer noch mit Touch-ID möglich sein. jor. Swisscom wollte einigen zu viel Zeitaufwand und umständlichen Systemen verbun- seiner Kunden ein obligato- den. Eine Folge davon: Erst 1,5 Prozent aller Transaktionen risches und teilweise teure- Artikel online: www.cetoday.ch ▸ Webcode DPF8_114567 res Abo-Upgrade verpas- finden laut Umfrage mittels Mobile Payment statt. sen, was für viel Kritik ge- sorgt hat. Nun verspricht Swisscom eine «verbesser- te Kommunikation» und eine verlängerte Frist bis «Neue Energiewelt – neue Spielfelder» zum Abowechsel, wie die Stiftung für Konsumenten- schutz mitteilt. ▸ Webcode DPF8_110322 Ausser Innovation spielte auch Konvergenz eine grosse Rol- le in Lüschers Eröffnungsrede. «In der neuen Energiewelt Salt und UPC fürchten entstehen neue Spielfelder», sagte er. So sei die Konvergenz Folgen für Replay-TV mer. Verschiedene Fern- mit anderen Branchen wie der Gebäudetechnik und der sehsender haben gefor- Mobilitätsbranche ein grosses Thema. Partnerschaften und dert, für nicht gezeigte die Zusammenarbeit mit Start-ups seien hier wichtig. Werbung im Replay-TV Neu an der Smart Energy Party 2018 war auch Modera- entschädigt zu werden. torin Christa Rigozzi. Charmant und mit viel Humor führ- Salt und UPC wiesen die Forderung zurück und er- te sie durch den Abend. Wie gewohnt stellten Gastredner klärten in einer Mitteilung, ihre Sicht auf das Thema Energie dar. Den Anfang machte dass die Sender bereits auf die ehemalige Profi-Kunstturnerin Ariella Käslin, die über anderem Weg entschädigt die negativen Seiten des Spitzensports sprach. Besonders würden. die Ernährung ohne strikten Ernährungsplan habe sie ▸ Webcode DPF8_112330 anfangs komplett überfordert. ETH-Professor Günther Dissertori beschäftigte sich in LG-CTO hält erste CES- Keynote Dieses Jahr erhielt Organisator Kurt Lüscher Unterstützung seinem Vortrag mit Energie und Masse. Einstein habe ge- fpo. LGs Präsident und CTO von Christa Rigozzi. sagt, Energie sei äquivalent zu Masse und damit zu Ge- I.P. Park wird die erste Key- wicht. «Das heisst, wenn Sie morgen früh auf die Waage note des Unternehmens an stehen und ihr Gewicht messen, messen Sie zum grössten der CES in Las Vegas am lha. Mit digitalisierten Kuhglocken läutete Organisator Teil das Gewicht von reiner Energie», sagte Dissertori und 7. Januar 2019 halten. Wie schon an der IFA in Berlin Kurt Lüscher die Smart Energy Party 2018 ein und hiess sorgte so für viel Schmunzeln im Publikum. soll Park über die Vorteile alle Gäste willkommen. Am 25. Oktober trafen sich bereits der künstlichen Intelligenz zum sechsten Mal Vertreter aus der Energie- und ICT- Die Smart Energy Party 2019 findet am 24. Oktober wieder für das alltägliche Leben Branche sowie aus benachbarten Branchen wie Gebäude- in der Umweltarena Spreitenbach statt. sprechen. technik, Smarthome und Mobilität in der Umweltarena in ▸ Webcode DPF8_111575 Spreitenbach. Auch einige Gäste aus der Politik und Me- Artikel online: www.cetoday.ch ▸ Webcode DPF8_113130 WWW.CETODAY.CH dienvertreter waren mit von der Partie. www.cetoday.ch © netzmedien ag 12 / 01 | 2018 / 2019
10 | MARKET Smarthome-News Hubware präsentiert Smarthome-Plattform automationssystemen, so der Hersteller. «Sarah2», bezie- Das Smarthome-System «Sarah2» hungsweise die Übertragung von App und lokalem Server, erlaubt eine End-to-End- sei zudem end-to-end-verschlüsselt und könne Systeme Verschlüsselung z wischen Haushalts- wie KNX, Homematic, Digitalstrom und IoT-Geräte mitei- und IoT-Geräten. nander verbinden. Die Installation erfolgt laut Hubware in «kurzer Zeit». So werde das Produkt mit wenig Aufwand zum Smarthome-Assistenten. Ferner könne «Sarah2» auf Dienste wie eine Gegensprechanlage, Videoüberwachung oder die Heizungssteuerung zugreifen. App und Smarthome-Server Das Produkt besteht aus einer App und einem Smarthome- Server, womit die Daten nach Angaben des Herstellers im Haus des Nutzers verbleiben. Mit der App lasse sich das System einrichten und bedienen. Die App gewann am Best of Swiss Apps Award 2016 Gold in der Kategorie IoT. «Sarah2» ist seit dem 23. Oktober in der Schweiz, in mer. Der Schweizer Hersteller Hubware hat am Smarthome- Deutschland und Österreich über Hubware-Partner und Kongress in Nürnberg Ende Oktober das neue Smarthome- auf der Firmenwebsite erhältlich. System «Sarah2» gezeigt. Die Plattform soll beliebig viele handelsübliche Haushalts- und IoT-Geräte miteinander Artikel online: www.cetoday.ch ▸ Webcode DPF8_112152 verbinden und ist zudem kompatibel mit gängigen Haus- TV-Hersteller Loewe kooperiert mit KNX fpo. Loewe ist eine Zusammenarbeit mit KNX eingegan- gen. Wie der TV-Hersteller mitteilt, lassen sich seine Fern- seher neu und als einzige in die KNX-Gebäudeautomation integrieren. Der Fernseher könne somit in eine Vielzahl von Szenarien eingebunden werden. Schnittstelle für den internationalen Standard für ver- netzte Gebäudetechnik ist das Gateway ISE Smart Connect KNX Loewe. Das Gateway sei sowohl fürs Eigenheim als auch für den Businessbereich geeignet, etwa mit einem Hotelmodus, der bei Einzelraumlösungen die Möglichkeit bietet, einzelne Funktionen anzupassen. Mit Partnerschaften Vorteile ausspielen Loewes geschäftsführender Gesellschafter Mark Hüsges begründet die Partnerschaft mit KNX damit, dass einzel- ne Marken ihre Vorteile nur dann wirklich erlebbar ma- chen könnten, wenn sie offen für andere Systeme und Marken seien. Loewe sei zudem bereits seit 2015 eine Part- nerschaft mit der Markenallianz Connected Comfort ein- gegangen, die smarte Gebäudetechnik vereine. Über ein Gateway lassen sich Fernseher von Loewe in die Artikel online: www.cetoday.ch ▸ Webcode DPF8_110858 KNX-Gebäudeautomation integrieren. 12 / 01 | 2018 / 2019 www.cetoday.ch © netzmedien ag
In Kooperation MARKET Smarthome-News | 11 Der Busankoppler macht den Unterschied Unter KNX-Integratoren wird immer wieder diskutiert, wie die Anzahl möglicher Geräte in einer KNX-Installation berechnet werden kann. Dieser Artikel und das Interview mit Beat Bebi, technischer Kundensupport und KNX-Ausbildung bei Feller, sollen hier Klarheit schaffen. «Früher war alles einfacher», ist eine oft gehört Redensart. eine Linie. Die Segmentierung hilft zudem, das Kommu- DER AUTOR Viele lieben das Altbewährte, doch die Zeiten und die nikationsvolumen auf dem Bussystem zu verteilen. Da- Technologien ändern sich, immer wieder. So war auch bei durch sind Gebäudeautomationsanlagen in nahezu belie- KNX über Jahre klar, wie eine Topologie aussieht und wel- biger Grösse realisierbar, und dies auch gewerkeübergrei- che technischen Grenzen gelten. Neue Produkte bieten fend (HLKSE). Nun steht seit Kurzem die Frage im Raum, aber auch hier neue Möglichkeiten, was immer mal wieder wie viele Geräte an einer KNX-Linie angeschlossen wer- für Verwirrung sorgt. den können. Grund dafür ist, dass Hersteller seit geraumer KNX als dezentrales System ist für die Installation in Zeit verschiedene Spannungsversorgungen mit bis zu einzelnen Segmenten, das heisst Bereichen und Linien 1280mA anbieten. Wir stellen die Frage nach der Anzahl ausgelegt. Die Segmente werden unabhängig voneinander Teilnehmer deshalb dem KNX-Experten Beat Bebi, der in René Senn Fachgruppe Intelligentes mit Strom versorgt, sodass ein Ausfall nicht eine ganze der KNX-Ausbildung und im KNX-Kundensupport von Wohnen der GNI Anlage betrifft, sondern nur ein Teilsegment – oder eben Feller täglich damit konfrontiert ist. INTERVIEW DIE GNI ne Linienverstärker mehr eingesetzt werden. In der Praxis wird In der GNI sind Hersteller, dieses Maximum jedoch kaum jemand ausreizen. Systemintegratoren und Dienstleistungsanbieter or- Kann ich die verschiedenen Busankoppler auch auf einer Linie ganisiert, um das Smart Beat Bebi engagiert sich kombinieren? home in der Schweiz nach- seit 17 Jahren mit Herzblut haltig zu fördern. Bereits Ja, ohne Probleme. Sobald jedoch ein Busankoppler vom Typ für KNX und kennt dessen seit dem Jahr 2000 enga- TP1-64 in einer Linie vorhanden ist, dürfen an dieser Linie nur technische Details aus giert sich ihre Fachgruppe noch maximal 64 KNX-Teilnehmer angeschlossen werden. Da in seiner täglichen Arbeit. «Intelligentes Wohnen» für einer bestehenden Linie auch mal neue Geräte dazukommen dieses Ziel. Sie organisiert können, ist es von Vorteil – oder besser gesagt, sind wir auf der unter anderem Smarthome- sicheren Seite –, wenn wir stets das Maximum von 64 Geräten Tagungen und ist auch pro Linie einhalten. Mitinitiatorin des Jahrbuchs «Intelligentes Wohnen». Die Und wie hoch kann ein Integrator nun effektiv gehen? Fachgruppe arbeitet eng Können Sie die Frage, wie viele KNX-Geräte denn nun effektiv Mit einer 1280mA-Spannungsversorgung und nur TP1-256-Ge- mit dem VSRT, dem VSEI auf einer Linie installiert werden können, abschliessend beant- räten theoretisch auf 256 Geräte, wenn die Stromleistung genü- und weiteren Verbänden worten? gend ist. Aber das ist wie gesagt Theorie. Es hängt immer von zusammen, denn Vernet- Beat Bebi: Nein, als Antwort kann ich nicht einfach eine einzelne der effektiven Leistungsaufnahme der angeschlossenen Teilneh- zung fordert alle Branchen. Zahl angeben. Diese hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ich mer ab. Ich empfehle, nicht mehr als 80 Geräte auf einer Linie zu Vertiefte Informationen und fürchte, die Meinungen gehen hier auch unter den Experten aus- platzieren. Gerade bezüglich der Ausfallsicherheit ist es doch Ausbildung sind weitere einander. In den KNX-Spezifikationen sind die Zahlen jedoch klar besser, wenn mehrere kleinere, autonom versorgte Linien erstellt wichtige Aufgaben der werden. Fachgruppe. definiert. Das entscheidende Kriterium ist die Art der verwende- ten KNX-Busankoppler. Gemäss KNX Association sind zwei Ty- Artikel online pen spezifiziert. Die bisherigen Typen tragen die technische Be- Welche Anzahl TN empfehlen Sie? auf www.cetoday.ch zeichnung TP1-64-Geräte. TP steht für Twisted Pair, 64 steht für Für die Planung empfehle ich folgende Richtwerte: Maximal 55 Webcode DPF8_115872 maximal 64 Geräte pro Liniensegment. Pro Linie sind zudem vier TN pro Liniensegment bei TP1-64- beziehungsweise 80 TN pro Segmente möglich, was letztlich mit dem Einsatz von drei parallel Linie bei reinen TP1-256-Installationen. So steht mir später je- geschalteten Linienverstärkern 256 TN pro Linie ermöglicht. weils eine Ausbaureserve bis zur Maximalauslastung der Linie beziehungsweise der Spannungsversorgung zur Verfügung. Ge- Und was ist der zweite Typ? wisse Spannungsversorgungen können auch parallelgeschaltet Das sind die neueren TP1-256-Busankoppler. Wenn auf einer Li- werden. Die Parallelschaltung von zwei 1280mA-Spannungsver- nie nur Geräte vom Typ TP1-256 verwendet werden, können da sorgungen ist nicht erlaubt, weil sonst der maximale Kurz- rauf theoretisch 256 TN angeordnet werden. Es dürfen aber kei- schlussstrom von 3A nicht mehr eingehalten werden kann. www.cetoday.ch © netzmedien ag 12 / 01 | 2018 / 2019
12 MARKET NEWS Haushaltsgeräte verkaufen sich gut Philips hat neuen Firmensitz in Horgen bezogen mer. Der Fachverband Elektroapparate für Haushalt und knapp 80 Prozent erwarteten stagnierende Werte bei der mer. Philips Schweiz hat im No- Gewerbe Schweiz (FEA) hat die Bilanz für das dritte Quar- Beschäftigungslage und 7 von 10 bei der Ertragslage. Kei- vember den neuen Firmensitz in tal 2018 publiziert. Wie der FEA mitteilt, verzeichnet die nes der Unternehmen plane für das kommende Quartal Horgen bezogen. Dabei führte der Haushaltsgerätebranche weiterhin eine Hochkonjunktur. Kurzarbeit. 62 Prozent gingen von einem steigenden Kos- Hersteller ein neues Office-Kon- zept ohne feste Pulte und Ar- Der Anteil der Firmen, die einen negativen Ertrag er- tentrend im Materialbereich aus, wobei die Übrigen die beitszeiten ein, wie es in einer zielten, sei zwar von 2 im letzten Quartal auf 5 Prozent Kosten als gleichbleibend einschätzten. Im Personalbe- Mitteilung heisst. Des Weiteren gestiegen, jedoch sei die durchschnittliche Ertragslage reich gingen ebenfalls alle Befragten von stagnierenden sei eine gesunde Verpflegung der besser als im zweiten Quartal. 31 Prozent der Unterneh- oder steigenden Kosten aus, schreibt der FEA. Angestellten zentral. Offene Räu- men verzeichneten ein Ertragswachstum im Vergleich zu Trotz rückläufigem Trend bei Bestellungseingängen me und Seesicht sollen das Büro abrunden, heisst es darin weiter. 21 Prozent im Vorquartal. Einen befriedigenden Gewinn und Auftragsbeständen würden die Werte gehalten. Damit WEBCODE DPF8_113124 meldeten 64 Prozent, das heisst 12 Prozent weniger als im könne dem Jahresabschluss zuversichtlich entgegenge- Vorquartal. Beschäftigungslage, Bestellungseingänge und blickt werden, heisst es vonseiten des Fachverbands. Er Signify verteilt Philips’ Auftragsbestand beschreiben etwa ein Drittel der Firmen hoffe aber auf weniger hektische Börsenentwicklungen. W ireless-Gateways als positiv und der Rest als befriedigend. Insgesamt wertete der FEA für das Konjunkturbarome- fpo. Signify hat eine Aktion für ter 42 ausgefüllte Fragebogen aus. Kunden seiner Interact-Ready- Kostenanstieg bei Personal und Material Lampen und -Leuchten lanciert. Wie der Hersteller mitteilt, erhal- Der FEA geht davon aus, dass dieses hohe Niveau im kom- ARTIKEL ONLINE: www.cetoday.ch • Webcode DPF8_112287 ten diese Kunden ab einem Ein- menden vierten Quartal erhalten werden könne. Denn kaufswert von 3500 Euro das Philips-Gateway im Wert von 1000 Euro kostenlos dazu. Der Gutschein für das «Interact Pro Philips kappt den Milchschlauch Wireless Gateway» ist bis Ende des Jahres gültig. WEBCODE DPF8_112968 Meier Tobler schliesst fpo. Philips hat die Kaffeevollautomatenserie 5000 Lattego cano. Die Maschine biete zudem individuelle Einstellungs- K eramikland lanciert. Wie der Hersteller mitteilt, bietet die Maschine möglichkeiten von Aromastärke, Füllmenge und Mahlgrad. fpo. Meier Tobler hat den Aus- stieg aus dem Geschäft mit Ba- mit ihrem Lattego-Milchsystem das am schnellsten zu Der patentierte Aquaclean-Filter verbessere bei regelmäs dezimmerausstattung angekün- reinigende Milchsystem von Philips. Der Lattego-Behälter sigem Wechsel die Qualität des Kaffees und ermögliche digt. Das Unternehmen Keramik- sei speziell für den täglichen Gebrauch konzipiert. Er be- sorgenfreien Genuss für bis zu 5000 Tassen ohne Entkalken. land liefere seit einiger Zeit einen stehe aus zwei Teilen und sei spülmaschinenfest. Ein Der Kaffeevollautomat Philips 5000 Lattego hat ein negativen Beitrag zum Konzern- Milchschlauch sei nicht mehr nötig, die Milch gelange Edelstahldesign und ein Scheibenmahlwerk aus Keramik. ergebnis. Durch die Schliessung von Keramikland fallen 46 Ar- mithilfe von Unterdruck in die Aufschäumkammer und Die Kaffeemaschine ist zum UVP von rund 1150 Franken beitsplätze weg. Das Unterneh- werde dort mit Luft vermischt. erhältlich. men wolle sich auf das Kernge- Nutzer des Kaffeevollautomaten 5000 könnten auf schäft mit technischer Gebäude- Knopfdruck aus sechs Varianten auswählen: Espresso, Kaf- ausrüstung fokussieren. ARTIKEL ONLINE: www.cetoday.ch • Webcode DPF8_112764 fee, Cappuccino, Latte Macchiato, Café au lait oder Ameri- WEBCODE DPF8_113097 Electrolux stärkt Präsenz im Gastgewerbe fpo. Electrolux hat eine Partner- schaft mit dem irischen Start-up Drop verkündet. Dessen Geräte sollen künftig per Rezept-App verknüpft werden. Zudem kaufte Electrolux den italienischen Her- steller SPM Drink Systems. Damit soll die Präsenz im Gastgewerbe erhöht werden. WEBCODE DPF8_110558 WWW.CETODAY.CH Die Philips Lattego 5000 soll Philips’ schnellstes Milchreinigungs-System haben. ELEKTRO HEUTE / 12 / 01 | 2018/ 2019 www.cetoday.ch © netzmedien ag
MARKET 13 «Internet of Insecure Things» in der Baubranche Am 4. Oktober hat der zweite Gebäudetechnik-Kongress in Luzern stattgefunden. Referenten aus dem In- und Ausland sprachen über die Digitalisierung in der Baubranche und forderten neue Rahmenbedingungen. Forschung und Praxis sollen an diesem Kongress näher zusammengeführt werden. Autor: Fabian Pöschl menarbeit über (Aus-)Bildung bis zum Gesundheitswesen. Hannes Mayer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr- stuhl von Gramazio & Kohler an der ETH Zürich, berich- tete vom robotergestützten Bauen: «Für die Dachkons truktion des Arc Tec Lab mussten wir eine Million Nägel nach SIA-Normen platzieren. Solche Aufgaben sind mit herkömmlichen Abläufen unmöglich zu lösen.» Neue, branchenfremde Anbieter Marc Beermann, Mitgründer und COO der Allthings Tech- nologies, sagte an seiner Keynote: «Immobilienbewirt- schaftung funktioniert heute noch weitgehend so wie vor 50 Jahren. Das wird sich ändern.» Er glaubt, dass in Zu- kunft Gebäudebesitzer direkt mit ihren Mietern kommu- nizieren. Michael Scheiwiller, Leiter Projektentwicklung bei der Anfang Oktober hat der zweite Gebäudetechnik-Kongress Methabau-Gruppe, sagte: «Für uns gibt es keine halben « SICHERHEIT KOSTET NUR, im KKL Luzern unter dem Leitthema «Digital & Smart» BIM-Lösungen. Wenn schon, setzen wir vollständig auf UND DAFÜR WILL NIEMAND stattgefunden. Wie das Event-Organisationskomitee mit- BIM, und zwar bis zum letzten Detail.» BEZAHLEN. DESHALB teilt, lockte der Gebäudetechnik-Kongress 2018 mit Refe- Christian Grasser, Geschäftsführer des Telekom-Bran- WERDEN WIR MINIMAL- renten aus dem In- und Ausland, die über die fortscheiten- chenverbandes Asut, sagte: «Seit einigen Jahren zeichnet STANDARDS DEFINIEREN de Digitalisierung der Branche sprachen. Adrian Alten- sich ab, dass sich das Smarthome als Teil des Internets der MÜSSEN, WIE SIE ZUM burger, OK-Präsident und Vizepräsident des Schweizeri- Dinge weiterentwickeln wird, etwa mit Lora-WAN.» Grosser BEISPIEL AUCH FÜR ELEK- schen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA), sagte Vorteil der batteriebetriebenen Sensoren sei ihre Lebens- TROGERÄTE GELTEN. » während seiner Keynote: «Wir möchten mit dem Gebäu- dauer von 5 bis 15 Jahren. Am anderen Ende des Spektrums detechnik-Kongress Forschung und Praxis näher zusam- stehe schon bald der Mobilfunk: In der Schweiz soll ab 2019 Martin Leuthold, menführen.» der neue Standard 5G eingeführt werden. Er kann bis zu Mitglied der Geschäftsleitung von Switch Am Kongress sprach auch Deepak Aatresh, Mitgründer 1 Million Geräte pro Quadratkilometer gleichzeitig verbin- und Geschäftsführer des Silicon-Valley-Start-ups Aditazz. den, beim aktuellen Standard 4G sind es 1000 Geräte. Aatresh sprach über die automatisierten Computerpro- Martin Leuthold, Mitglied der Geschäftsleitung von gramme von Aditazz, die Planungsaufgaben übernehmen. Switch, erinnerte daran, dass die Begeisterung für aggre- Prozessdiagramme liessen sich mit der Software von Adi- gierte Daten, Cloud-Lösungen und digitalisiertes Planen tazz automatisch in 3-D-Pläne umsetzen. und Bauen zuweilen den Blick für die Sicherheit verstellen. «Architektur ist nicht objekt-, sondern subjektbezogen», Er sprach deshalb von einem «Internet of insecure things». sagte Sacha Menz, Professor für Architektur und Baupro- Bei Millionen von Smarthome-Komponenten gebe es dies- zesse an der ETH Zürich. Mit Leichtbau und kluger Ver- bezüglich ein Marktversagen. «Sicherheit kostet nur, und dichtung könne der Schweizer Gebäudepark ebenso mo- dafür will niemand bezahlen. Deshalb werden wir Mini- dernisiert werden wie mit dezentraler Gebäudetechnik. malstandards definieren müssen, wie sie zum Beispiel Urs von Arx, CEO von Hefti Hess Martignoni (HHM), auch für Elektrogeräte gelten.» ARTIKEL ONLINE sieht in der Zukunft mehr Chancen als Risiken für die Pla- auf www.cetoday.ch ner, wie er sagte. Digitale Technologien und Prozesse wür- Der nächste Gebäudetechnik-Kongress findet am 3. Okto- Webcode DPF8_110810 den in nahezu allen Bereichen verschmelzen, von Zusam- ber 2019 wiederum im KKL Luzern statt. www.cetoday.ch © netzmedien ag ELEKTRO HEUTE / 12 / 01 | 2018/ 2019
14 | MARKET Fotonews Canon kündigt Powershot SX70 HS an fpo. Canon hat die neue Powershot SX70 HS angekündigt. Die Powershot SX70 HS hat Wie der Hersteller mitteilt, verfügt die Bridge-Kamera im einen 65-fachen optischen DSLR-Stil über ein Objektiv mit 65-fachem optischem Zoom. Zoom und einem äquivalenten Brennweitenbereich von 21 bis 1365 Millimetern. Dank Zoomplus-Funktion reiche der Zoom bis zu einer Brennweite von 2730 Millimetern. Dadurch sei die Kamera ideal für die Aufnahme weit ent- fernter Motive geeignet. Mit ihrem Makromodus ermögli- che die Kamera aber auch Nahaufnahmen aus geringer Entfernung. So könne der Anwender Objekte scharf erfas- sen, die das Objektiv praktisch berührten, verspricht Canon. Die Powershot SX70 HS verfügt über einen elektroni- schen OLED-Sucher und ein 7,5 Zentimeter grosses, dreh- und schwenkbares LC-Display. Der 1/2,3-Zoll-Sensor löst mit 20,3 Megapixeln auf, das ist ein Viertel mehr als noch bei der Vorgängerin Powershot SX60. Mit ihrem Digic- 8-Prozessor macht die Kamera Videos in 4k-Auflösung einschliesslich 4k-Zeitraffer und schiesst Reihenaufnah- men mit bis zu 10 Bildern pro Sekunde, bei kontinuierli- chem Autofokus bis zu 5,7 Bilder pro Sekunde. Artikel online Canons Powershot SX70 HS ist zum UVP von 570 Fran- auf www.cetoday.ch Webcode DPF8_108326 ken erhältlich. Leica lanciert Kamera ohne Display mer. Leica hat eine Kamera lanciert, die das analoge Erleb- nis in die digitale Welt der Fotografie bringen soll. Statt ei- nes Displays besitzt die Leica M10-D ein Belichtungskor- rekturrad. Eine ausklappbare Daumenstütze sorge für zu- sätzliche Stabilität, schreibt der Hersteller. Die M-Modell- bezeichnung basiert auf der von Leica 1954 eingeführten analogen M-Systemserie. Die Leica M10-D konzentriere sich auf die elementaren Aspekte der Bildgestaltung wie Komposition, Blende, Verschlusszeit und ISO. Mechanische Bedienelemente regeln die Einstellungen der Kamera: Das Korrekturrad dient zur Belichtungskompensation. In ana- logen Zeiten wurde darüber die Filmempfindlichkeit adap- tiert. Die Daumenstütze auf der Deckklappe ist dem Film- transporthebel der analogen M-Serie nachempfunden und soll besonders den einhändigen Gebrauch vereinfachen. Das neue M-Modell bietet auch digitale Bearbeitungsmög- lichkeiten mit der neuen Leica-Fotos-App. Über die App lassen sich beispielsweise Kameraeinstellungen verändern, auch kann der Auslöser betätigt werden. Die Leica M10-D ist zum UVP von 7500 Euro erhältlich. Artikel online: www.cetoday.ch ▸ Webcode DPF8_112954 Die Leica M10-D soll das analoge Erlebnis in die Fotografie zurückbringen. 12 / 01 | 2018 / 2019 www.cetoday.ch © netzmedien ag
MARKET Fotonews | 15 Die Ricoh GR III soll mit komplett neuen Hauptkom- ponenten ausgestattet sein. Ricoh zeigt neue Kompaktkamera fpo. Ricoh Imaging hat eine neue digitale Kompaktkame- biete der Sensor die Grundlage für eine dreiachsige Bild- ra der GR-Serie angekündigt. Wie der Hersteller mitteilt, stabilisierung, welche die Voraussetzung für die neue zeigte er an der Photokina einen Prototyp der Ricoh GR Sensor-Reinigungsfunktion Dust Removall II sei. Die Ri- Die Kamera ist mit III. Die in Entwicklung befindliche Kamera hat das für die coh GR III verfügt zudem über ein neu berechnetes Objek- e inem beweglichen Serie typisch kompakte Gehäuse mit bewährten Funkti- tiv mit einer Brennweite von 35 oder 50 Millimetern und 24-Megapixel-APS- onen, etwa für die Filmsimulation mit 12 verschiedenen über einen neuen Prozessor. C-CMOS-Sensor aus Filtern und dem Makro-Modus. Die Ricoh-GR-III-Kompaktkamera soll Anfang 2019 auf gestattet. Die Hauptkomponenten der Kamera will Ricoh aber im den Markt kommen. Ein Preis ist noch nicht bekannt. Vergleich zu den Vorgängern der Serie komplett erneuern. Neu setzt der Hersteller auf einen beweglichen 24-Mega- Artikel online: www.cetoday.ch ▸ Webcode DPF8_108899 pixel-APS-C-CMOS-Sensor. Durch seine Beweglichkeit 10. Digitalevent erlebt Besucheranstieg fpo. Am 3. November hat der 10. Digitalevent in der Trafo fünf Keynotes von Fotografen sowie ein Spezialvortrag halle in Baden stattgefunden. Mitorganisator Paul Merki von Naturfotograf Stefan Forster mit insgesamt 2700 Zu- meldet 3100 gebuchte Tickets, was einem Anstieg von hörern und 48 Seminare und Produktpräsentationen mit 10 Prozent gegenüber der Veranstaltung aus dem Vorjahr mehr als 3400 Teilnehmern. Auch gab es wieder eine entspreche. Der Digitalevent bot auch in diesem Jahr eine Shooting Stage mit 4 Liveshootings. Der nächste Digital Messe mit 36 Ausstellern, bei denen Spezialisten die Pro- event findet am 26. Oktober 2019 statt. duktneuheiten vorstellten. Das Rahmenprogramm bot Dazu erlebten die Besucher ein umfangreiches Rah- Besuchern unter anderem Artikel online: www.cetoday.ch ▸ Webcode DPF8_115576 menprogramm, wie Merki in einer Mitteilung schreibt: fünf Keynotes. www.cetoday.ch © netzmedien ag 12 / 01 | 2018 / 2019
16 | PEOPLE Köpfe KOPF DES MONATS: DOMINIK KARGL mer. Microspot und Interdiscount haben Dominik Kargl zum neuen Leiter B2B ernannt. Kargl absolvierte eine In- formatikerlehre und eine berufsbegleitende Ausbildung zum Betriebswirtschafter HF, wie er auf Anfrage mitteilt. Danach arbeitete Kargl drei Jahre als IT-Supporter und stieg darauf in den Verkauf und die Beratung für IT-Arti- kel als Key Account Manager Public und anschliessend als Verkaufsleiter B2B ein. Zum Wechsel zu Microspot in der Position Key Account Manager kam es 2017. Neben- bei schloss der 32-Jährige den Bachelor in Betriebsöko- nomie an der FHNW in Olten ab. Unmittelbar vor seiner jetzigen Position war Kargl zwei Monate als Leiter Sales B2B bei Microspot und Interdiscount tätig. Kargl kann für seine neue Aufgabe auf seine Erfahrung und ein grosses Netzwerk zurückgreifen. «Die Kombina tion aus meiner technischen Grundausbildung, meiner Verkaufserfahrung und der betriebswirtschaftlichen Wei- terbildung ermöglicht es mir, unsere Kunden kompetent zu beraten und sie im gesamten Beschaffungsprozess zu begleiten», sagt der neue Leiter B2B. «Mein Ziel ist es, diese Eigenschaften gezielt einzusetzen und zusammen mit meinem motivierten Team erfolgreich am Markt zu agieren.» SCHWEIZ-CHEF VERLÄSST DER GESCHÄFTSFÜHRER MEDIA-MARKT-SATURN SCHUBIGER HAUSHALT HAT LENOVO VON SWICO TRITT ZURÜCK HAT NEUE FÜHRUNG NEUEN REGIONALLEITER Patrick Jean-Marc Ferran Mark Roettger Hensch Reverter Zumbühl Planet jor. Lenovos Schweiz-Chef hat kfi. Der aktuelle Geschäftsfüh- fpo. Ferran Reverter Planet, fpo. Mark Zumbühl ist bei Schu- gekündigt, wie «inside-chan- rer von Swico, Jean-Marc Chief Operating Officer (COO) biger Haushalt seit September nels.ch» unter Berufung auf Hensch, wird sich Mitte 2019 der Media-Saturn-Holding für die Regionen Bern und Zen eine interne E-Mail berichtet. aus dem operativen Geschäft (MSH), ist als Geschäftsführer tralschweiz zuständig, wie das Patrick Roettger verlasse das zurückziehen. Nach sieben der MSH eingesetzt worden. Er Unternehmen mitteilt. In dieser Unternehmen auf eigenen Jahren in dieser Position möch- übernimmt das Mandat von Funktion berichtet der 39-Jähri- Wunsch. DACH-Chef Mirco te er sich neuen Herausforde- Pieter Haas, wie das Unterneh- ge an Andreas Greuter, der seit Krebs übernehme Roettgers rungen stellen, wie der Wirt- men mitteilt. Der Spanier Re- März 2017 das B2B-Geschäft Aufgaben interimistisch. Roett- schaftsverband Swico schreibt. verter arbeitet seit 2002 für von Schubiger Haushalt leitet. ger werde Krebs und das Un- Auf Anfrage zog Hensch ein Media-Markt-Saturn. Von 2005 Zumbühl und Greuter kennen ternehmen in die Übergangs- Fazit zur Schweizer IT-Land- bis 2010 war er unter anderem sich von gemeinsamen Zeiten phase unterstützen. Roettger schaft der letzten Jahre. «Die als Store-Manager tätig, 2011 bei Toshiba Schweiz. Die letzten fungierte seit April 2013 als Konsolidierung ist sehr wichtig wurde er zum COO von Media- vier Jahre lebte Zumbühl in Mia- Country Manager Schweiz bei und gut», sagt er. In weitere Markt Iberia berufen, wo er mi und war in der Immobilien- Lenovo. Die Rolle des Länder- Verwaltungsräte Einsitz zu neh- zwei Jahre später CEO wurde. branche tätig, wie es weiter chefs hatte er schon früher men und eine Weiterbildung Seit 2015 ist er als COO für die heisst. Aus privaten Gründen ausgefüllt: 2005 ernannte das seien Optionen nach seinem Media-Saturn-Holding tätig. In kehre er nun aber zurück in die Unternehmen Roettger zum Rückzug. Auch das Dozieren dieser Rolle habe er schon Schweiz, sagte er auf Anfrage. Geschäftsführer seiner hiesigen sei eine Möglichkeit. Zudem mehrere Geschäfte positiv be- Vor seinem Abstecher in die Niederlassung. Seine Karriere möchte er mehr Zeit haben, einflusst oder gar umgestellt, USA war Zumbühl unter ande- begann er bei IBM. um mit seiner Frau zu reisen. wie es weiter heisst. rem für Also und Lenovo tätig. 12 / 01 | 2018 / 2019 www.cetoday.ch © netzmedien ag
PEOPLE One-to-One | 17 « Viele Onlineshops sind schlicht falsch konzipiert » Ob Amazon, Digitec oder Siroop – Onlinehändler haben für viele Schlagzeilen gesorgt. Wie sich der E-Commerce aktuell entwickelt, wohin es die Schweizer Onlineshops treibt und was Kunden erwar- ten, verrät Branchenkenner Thomas Lang, Gründer und CEO des Beratungsunternehmens Carpathia. Interview: Oliver Schneider Wie steht es heute um den Schweizer Onlinehandel? Thomas Lang: Grundsätzlich gut. Die digitalen Vertriebs- modelle, wie wir den E-Commerce auch nennen, wachsen kontinuierlich etwa um 10 Prozent pro Jahr. Und dies in einer Zeit, in der der Detailhandel als Gesamtes seit Jahren stagniert. Es ist jedoch eine heterogene Entwicklung. Vor allem die Grossen legen von Jahr zu Jahr enorm zu. So ha- ben die Top 10 der umsatzstärksten Schweizer Online- « Besonders achtsam shops allein im letzten Jahr um 630 Millionen Franken sollten wir bei chinesi- zulegen können. Nur schon dieses Wachstum ist grösser schen Plattformen wie als der jährliche Umsatz des grössten Schweizer Shopping- Alibaba und JD sein. » Centers, das Glattzentrum bei Zürich. Thomas Lang, CEO und Gründer, Der «zweite» Markteintritt von Amazon in der Schweiz Carpathia steht kurz bevor. Was wird sich dadurch im E-Commerce verändern? Um ganz ehrlich zu sein, wohl nicht so viel, wie viele er- warten. Denn Amazon ist in der Schweiz schon lange prä- sent. Neu ist, dass die Zollabwicklung standardisiert und von der Schweizer Post vereinfacht wird und auch die Retouren wohl an eine Schweizer Adresse gehen. Als Kun- de werde ich bei Rücksendungen damit nicht zum Ex porteur. Werden wir in zehn Jahren alles bei Amazon einkaufen? Davon gehe ich nicht aus. Wir werden zwar alles bei Ama- zon kaufen können, doch es gibt auch andere Optionen. Amazon wird sich in der Schweiz neben anderen grossen Playern wie Digitec Galaxus einen prominenten Platz er- obern. Besonders achtsam sollten wir jedoch bei chinesi- schen Plattformen wie Alibaba und JD sein. Fast jede Firma verfügt heute über einen Webshop, doch nicht alle sind damit erfolgreich. Woran liegt das? Viele Onlineshops sind schlicht falsch konzipiert und es sind technische Lösungen. Sie erfüllen kaum ein Kunden- bedürfnis. Andere verkaufen einfach «nur» Produkte und – mit Verlaub – das kann heute jeder und oftmals güns- tiger. Erfolgreicher Digital Commerce beginnt beim Kun- den und stellt diesen ins absolute Zentrum. Oder etwas verdichtet gefragt: Welcher Zielgruppe löse ich in welcher www.cetoday.ch © netzmedien ag 12 / 01 | 2018 / 2019
18 | PEOPLE One-to-One Situation welches Problem absolut convenient? Da liegt oft Abschied von der CTRL-ALT-DEL-Generation. Neue die Essenz. Technologien wie künstliche Intelligenz oder Machine Learning ermöglichen Anwendungen wie Voice, Chat Wer hat die besten Karten, um im Konkurrenzkampf zu und vieles mehr, die unserem natürlichen Umgang mit überleben? Kommunikation einfach viel mehr entsprechen. Die Hür- Die Grossen haben eindeutig die besseren Karten. Jedoch den werden damit deutlich tiefer, auch für den Online- auch kleinere Player, die eine Nische, eine ganz spitze Ziel- einkauf. gruppe oder auch ein unverwechselbares Produkt oder Serviceangebot offerieren, haben gute Überlebenschan- Online bestellen ist das eine, die Lieferung der Ware zum cen. Letztere natürlich nur mit beschränkten Wachstums- Kunden das andere. Welche Modelle werden wir hier in Zu- Chancen. Je nach Sortiment wird es gerade im Mittelfeld kunft sehen? je länger desto schwieriger; immense Investitionen, Auch wenn es nach wie vor von den Anbietern getrieben schnelle Entwicklungszyklen stehen überschaubaren Um- wird, der Anspruch an eine sehr schnelle Lieferung wird sätzen gegenüber. Da kann man auch mal zum idealen steigen. Man wird sich daran gewöhnen, dass man etwas Übernahmekandidaten werden. Und vergessen wir bitte spätestens nach 24 Stunden in den Händen halten kann. nicht Industrie, Grosshandel und allgemein B2B. Dort lie- Im Idealfall wird es jedoch auf Same-Day-Delivery oder gen noch unglaubliche Potenziale brach. Lieferversprechen innerhalb von 1 bis 2 Stunden hinaus- laufen. Denn ein Vorteil, den der stationäre Handel nach Digitec Galaxus hat seinen Deutschland-Chef vorgestellt. wie vor gegenüber dem Onlinehandel hat, ist, dass die Welche Chancen rechnen Sie der Migros-Tochter im gro- Ware unmittelbar verfügbar ist. Ich kann sie gleich mit ssen Kanton zu? nach Hause nehmen. Wenn nun jedoch eine Onlinebe- « Man wird sich daran Ich würde sagen, die Chancen sind intakt. Die Frage ist, ob stellung ebenfalls innerhalb weniger Stunden zuhause gewöhnen, dass man das Angebot – starten will man vorerst mit Elektronik – und ist, entfällt ein weiterer Grund, in ein Ladengeschäft zu etwas spätestens nach die Preise konkurrenzfähig sind. Kommt hinzu, wie die gehen. 24 Stunden in den deutschen Kunden auf die starke Community-Integ ration Händen halten kann. » ansprechen, mit der sich Galaxus in der Schweiz differen- Was erwartet ein Kunde heute von einem Onlineshop? ziert und auch in Deutschland einen USP markieren will. Die richtige Auswahl, einfach bestellbar, mit einem hohen Thomas Lang, CEO und Gründer, Grad an Convenience und schnell geliefert. Ich glaube, Carpathia Wie könnten Technologien wie Conversational Commerce dass es je länger desto weniger darauf ankommt, das den O nlinehandel verändern? grösste Sortiment zu haben. Es muss das richtige sein im Diese werden den Handel sehr stark verändern. «Märkte schnellen Zugriff. Und klar, wenn man stöbern möchte, sind Gespräche», wie es nicht erst seit dem «Cluetrain»- dann gerne auch in die Breite und Tiefe. Und nicht zu ver- Manifest heisst. Und während des Gesprächs verkaufen, nachlässigen ist ein hoher Serviceanspruch seitens der also während ich mich informiere, Kompetenz vermittle Kunden in jeder Phase des Kaufprozesses bis hin zum An- oder Beratung anbiete – sei es über Voice, Chat/Messenger wendungs- und Retouren-Support. oder anderes –, wird eine hohe Relevanz haben. Der Kun- de ist in dem Moment auf das Angebot extrem hoch kon- Wie unterscheiden sich die Trends zwischen dem B2C- und ditioniert und ein Kauf schnell möglich. dem B2B-Bereich? Grundsätzlich werden sich die beiden Konzepte anglei- Was hat der Kunde davon? chen. Denn es sind dieselben Nutzer, die beruflich B2B- Ganz allgemein sehe ich einen Trend dahin, dass Tech- Plattformen und privat B2C-Plattformen frequentieren. nologie immer menschlicher wird. Ich nenne es auch den Und da werden Erwartungshaltungen geprägt. Nichtsdes- totrotz sehen wir im B2B-Bereich zum einen eine weitaus höhere Komplexität und zum anderen eine verstärkte Pro- PERSÖNLICH zessintegration. Gerade Prozesskosten und der Servicege- danke haben beim B2B einen enorm hohen Stellenwert. Der studierte Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker Thomas Lang ist Gründer und CEO der Carpathia AG, Unter- Und Services gehen da oft sehr viel weiter als beim B2C. nehmensberatung für Digital Business in der Schweiz. Er Das kann auch dahin gehen, dass Anbieter bei Kunden die wurde von Wirtschaftsmedien als einer der führenden digita- Lager bewirtschaften und dergleichen. len Köpfe und Vordenker der Schweiz gewählt und ist Autor zahlreicher Fachartikel und -studien, Dozent für Onlinever- Welche Fehler sollte ein Schweizer Onlinehändler unbe- triebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Referent an internationalen Konferenzen zum Thema E-Com- dingt vermeiden? merce und digitale Transformation im Handel. Einfach als fünfzehnter Shop die gleichen austauschbaren Markenprodukte zu verkaufen – ohne Service oder andere Artikel online: www.cetoday.ch ▸ Webcode DPF8_115772 Kompetenzen. Damit ist man schlicht chancenlos. Vor 12 / 01 | 2018 / 2019 www.cetoday.ch © netzmedien ag
PEOPLE One-to-One | 19 allem chancenlos gegen die internationalen Plattformen Weiteren werden die internationalen Plattformen, wie wie Amazon, die aufgrund ihrer Grösse heute in der Lage Amazon oder auch Alibaba und JD, weiter stark zulegen sind, mit einer Marge von etwa 3 Prozent das Geschäft und Marktanteile holen, in einem stark wachsenden On- profitabel zu betreiben, währenddessen der stationäre linemarkt. Der internationale Wettbewerb dürfte den On- Handel in der Schweiz vielerorts mindestens eine Marge linehandel daher eher noch befeuern, sodass auch die von 30 Prozent benötigt. Jeff Bezos sagt nicht umsonst: grossen Schweizer Händler wachsen. « Wir leben in der «Your margin is my opportunity.» spannendsten Zeit, Wie werden sich die einzelnen Player entwickeln? die man sich nur Wie geht es nun mit dem Schweizer Onlinehandel weiter? Im mittleren Umsatzbereich gehe ich davon aus, dass es vorstellen kann. » Er wird weiter kräftig zulegen. Vor allem die Top-Player mit zu Konsolidierungen, Zusammenschlüssen oder Über- hohen zweistelligen Millionenumsätzen und drüber. Im nahmen kommen wird. Die grossen Schweizer Player wer- Thomas Lang, CEO und den nicht nur organisch wachsen können, sondern auch Gründer, Carpathia durch Akquisitionen. Und dabei neben Marktanteilen auch Talente aufkaufen, sogenannte Akqui-Hire. Bezüg- lich Plattformen glaube ich, dass es hier zu einer verstär- ken Konzentration kommt. Marktplätze wie Amazon und Alibaba, aber auch Galaxus und Zalando werden an Do- minanz gewinnen. Wie sich Microspot nach der Integra- tion von Siroop entwickeln wird, bleibt spannend. Und auch, was mit Ricardo geschieht, wo gefühlt seit Längerem Funkstille herrscht und wo eigentlich vor Jahren bereits eine grossartige Ausgangslage mit beeindruckender Kun denbasis zur Verfügung gestanden hätte. Bekommen wir dann alle Produkte, die auf Amazon angebo- ten werden? Jein, denn die automatisierte Zollabwicklung der Post, wie sie auch bei Zalando und vielen anderen seit Jahren üblich ist, gilt nur für Produkte, die bei Amazon verkauft werden. Laut Erhebungen von meineinkauf.ch stammt jedoch mehr als jedes zweite Produkt, das von Schweizern bei Amazon gekauft wird, von Dritten, sogenannten Markt- platz-Händlern. Und diese Zollvereinbarung der Post mit Amazon gilt nicht für diese Dritte. Insofern wird es immer noch so sein, dass nur ein Teilsortiment in der Schweiz verfügbar sein wird, denn bis ein nennenswerter Anteil an Marktplatzhändlern auch eine automatische Verzollung hat, wird es dauern. Bietet die Verfügbarkeit des ganzen Amazon-Sortiments auch Chancen für Schweizer Unternehmen? Ja, und zwar sehr grosse. Gerade Herstellern und Marken aus der Schweiz empfehlen wir, Amazon als wichtigen Pfei- ler in ihre Vertriebsstrategie zu integrieren. Gerade als Brand kann ich die enorme Reichweite von Amazon nutzen – nunmehr auch in der Schweiz – und dort auch den Vertrieb kontrollieren. Denn als Brand werden meine Markenprodukte ohnehin auf Amazon angeboten, dann kontrolliere ich diesen Kanal von Vorteil gleich selbst und gestalte ihn aktiv mit. Wir haben hierzu einen eigenen Amazon Competence Hub in Zürich gegründet in enger Zusam- menarbeit mit Europas führender Amazon-Agentur. www.cetoday.ch © netzmedien ag 12 / 01 | 2018 / 2019
Sie können auch lesen