Mobilität FOKUSTHEMA 32_ Win-win in Entwicklungsländern Business Scouts

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Mobilität FOKUSTHEMA 32_ Win-win in Entwicklungsländern Business Scouts
06|07.2021

Unternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain                A 4836 | Jahrgang 144

                                                                     FOKUS THEMA

                                                             Mobilität

32_ Win-win in                 34_ 150 Jahre Frankfurter     46_ Hessen stärkt
Entwicklungsländern            Palmengarten                  duale Ausbildung
Business Scouts                Mehr Wildnis wagen            Berufsschulstandorte

                                 www.frankfurt-main.ihk.de
Mobilität FOKUSTHEMA 32_ Win-win in Entwicklungsländern Business Scouts
Neuer Antrieb                                                                                      Autohaus Brass Frankfurt
    für dein Business.                                                                                 GmbH & Co.KG
                                                                                                       Hanauer Landstraße 263–265
    Mit Business Leasing                                                                               60314 Frankfurt am Main

    für         279 € mtl.                                               1
                                                                                                       Guerickestraße 9
                                                                                                       60488 Frankfurt am Main

SEAT Tarraco 1.4 e-HYBRID, 180 kW (245 PS), Kraftstoffver brauch Benzin: kombiniert 1,8 l/
100 km; Stromverbrauch:kombiniert 14,5 kWh/100 km; CO2-Emissionen: kombiniert 41 g/km.
CO2-Effizienzklasse: A+.
1
 279 € (zzgl. MwSt.) mtl. Leasingrate für den SEAT Tarraco e-HYBRID, 180 kW (245 PS), auf Grundlage der UVP von 38.882,35 € bei 24 Monaten Laufzeit und jährlicher Laufleistung von bis zu 10.000 km.
4.500 € Sonderzahlung. Überführungskosten werden separat berechnet. Ein Angebot der SEAT Leasing, eine Zweigniederlassung der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig.
Dieses Angebot ist nur für gewerbliche Kunden ohne Großkundenvertrag und nur bis zum 30.06.2021 gültig. Bei allen teilnehmenden SEAT Partnern in Verbindung mit einem neuen Leasingvertrag bei der
SEAT Leasing. Die individuelle Höhe der Leasingrate kann abhängig von der Netto-UPE, Laufzeit und Laufleistung sowie vom Nachlass variieren. Bonität vorausgesetzt. Abbildung zeigt Sonderausstattung.
Mobilität FOKUSTHEMA 32_ Win-win in Entwicklungsländern Business Scouts
VO RWO R T                                     3

             Liebe Leserinnen, liebe Leser!

             Die Stadt Frankfurt und die Metropolregion Frankfurt­Rhein­
             Main sind und bleiben die zentrale Verkehrsdrehscheibe
             Deutschlands. Unsere hervorragende Erreichbarkeit ist der
             Markenkern und ein entscheidender Grund für die wirtschaft-
             liche Prosperität. Insbesondere im vergangenen Jahrzehnt

„
             haben wir einen starken Zuwachs an Arbeitsplätzen, Bevöl-
             kerung, Studierenden und Touristen erlebt. Leider ist die Ver-
             kehrsinfrastruktur nicht im notwendigen Maß mitgewachsen,
             sodass der Mangel an Verkehrskapazitäten auch die Wirt-
             schaftsverkehre stark ausbremst.

Die Verkehrsinfrastruktur ist nicht im
­notwendigen Maß mitgewachsen“
             Bald wird wegen des Impffortschritts die Corona-Pandemie in
             unserem Land ihren Schrecken verlieren und das Verkehrsauf-
             kommen wird wieder erheblich zunehmen. Sehr schnell wer-
             den wir wieder die unzureichenden Verkehrskapazitäten vor
             Augen geführt bekommen, zumal in den vergangenen Mona-
             ten an vielen Stellen Fahrspuren für den Pkw- und Lkw-Ver-
             kehr beseitigt wurden, statt die Coronazeit zu nutzen und die
             Kapazitäten für alle Verkehrsmittel auszubauen. Es ist gut,
             wenn mehr und sichere Radwege entstehen, aber eine smar-
             te Verkehrsplanung sollte sicherstellen, dass Unternehmen
             mit allen Verkehrsmitteln erreichbar bleiben.

             Wie die Entwicklung des Einzelhandels in der Frankfurter In-
             nenstadt zeigt, bleibt es nicht ohne Folgen, wenn Kunden, die
             mit dem Auto kommen wollen, sich in der Frankfurter Innen-
             stadt nicht mehr willkommen fühlen. Reduzierung von Park-
             plätzen, hohe Parkgebühren und künstliche Staus führen zwar
             zu weniger Autoverkehr, aber auch zu weniger Kundschaft. Es
             gibt schließlich in unserer Region mit mehreren Shoppingzen-
             tren und großflächigem Einzelhandel ein Angebot mit einer
             Willkommenskultur auch für Autofahrende. Die gute Erreich-
             barkeit mit allen Verkehrsmitteln ist eine wesentliche Voraus-
             setzung für die Unternehmen und damit für den Wohlstand
             der Region.

             Ulrich Caspar
             Präsident, IHK Frankfurt

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    29                                                  34                                               38

                                                                06|07_
                                                                Fokusthema

                                                                Mobilität
                                                                Niemand kann heute vorhersa-
                                                                gen, wie die Mobilität anno 2100
                                                                aussehen wird. Ganz gewiss ist
                                                                jedoch schon jetzt, dass sie sich
                                                                grundlegend wandeln wird. Die
                                                                ­Titelstory stellt spannende Ansät-
                                                                 ze vor, die bereits in der Praxis an-
                                                                 gewendet werden.

    42                                                   32                                          46

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                                                                                          INHALT 06|07.21
 3_    Vorwort

 6_    Kurzmeldungen

       Fokusthema Mobilität
8_     Innovationen: Die Zukunft hat begonnen
20_    Cargosteps: Frischer Wind in der Logistik
22_    Mitarbeitermobilität: „Böse Überraschungen vermeiden“
24_    Logpay: Einer für alle
26_    Antriebstechnologien: Eine saubere Sache

       Unternehmensreport
29_    Bonmea: Seafood mit Verantwortung

       Unternehmenspraxis
31_    Ehrbarer Kaufmann: Gemeinsames Wertefundament
32_    Agribora, Kenia: Win-win in Entwicklungsländern

       Metropolregion FrankfurtRheinMain
34_    150 Jahre Palmengarten: Mehr Wildnis wagen
38_    Frankfurt Fashion Week: Premiere verschoben

       IHK intern
42_    IHK-Präsident Ulrich Caspar wird 65

       Aus- und Weiterbildung
46_    Berufsschulstandorte: Hessen stärkt duale Ausbildung

       Recht und Steuern
49_    IHK-Bezirk: Hebesätze nicht gestiegen

50_    Amtliches

66_    Zurückgeblättert | Mein Lieblingsort

Hinweis: In der IHK Frankfurt werden die coronabedingten ­Kontaktbeschränkungen
sowie die Abstands- und Hygieneregeln beachtet, auch bei Fotoshootings. ­Dennoch
kann es sein, dass Sie in dieser Ausgabe vereinzelt Fotos sehen, die vor ­Inkrafttreten
der coronabedingten Abstandsregelungen gemacht wurden. Gleiches gilt für die ver-
wendeten Fotos aus Bilddatenbanken. Hierfür bitten wir um Verständnis.

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                                                                                                                  R ECH T
Foto: Getty Images / Andriy Onufriyenko

                                                                                                                  Kürzung des Urlaubs­
                                                                                                                  anspruchs bei Kurzarbeit
                                                                                                                  Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf hat in einer Entscheidung
                                                                                                                  vom 12. März festgestellt, dass während der Kurzarbeit Null
                                                                                                                  kein Urlaubsanspruch nach § 3 Bundesurlaubsgesetz erworben
                                          IN T ER N AT I O N A L                                                  werde, sodass der Jahresurlaub entsprechend gekürzt werden
                                                                                                                  könne. Das wird damit begründet, dass der Urlaub in erster Li-
                                          Wege aus der Corona-                                                    nie der Erholung diene; die Notwendigkeit der Erholung setze

                                          krise                                                                   aber eine Verpflichtung zur Tätigkeit voraus, was während der
                                                                                                                  Kurzarbeit gerade nicht der Fall sei. Daher seien Kurzarbeiter
                                                                                                                  wie vorübergehend teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmer zu be-
                                          Die Corona-Pandemie behält die Weltwirtschaft weiter                    handeln, deren Erholungsurlaub ebenfalls anteilig zu kürzen ist.
                                          im Griff. Doch während die Situation in einigen Ländern
                                          weiter kritisch ist, zeichnet sich in anderen eine Erho-
                                          lung ab oder die Märkte haben sogar wieder ihr Vorkri-                  UN T ER NEHMEN S FÖ R D ERUN G
                                          senniveau erreicht. Die interaktive Karte „Wege aus der
                                          Coronakrise“ von Germany Trade and Invest zeigt aktu-                   Strom- und Gaspreise
                                          elle Lageeinschätzungen zu rund 100 Ländern.
                                          www.gtai.de             Wege aus der Coronakrise
                                                                                                                  ­vergleichen
                                                                                                                  Das Statistische Amt der Europäischen Union, Eurostat, bie-
                                                                                                                               tet ein neues interaktives Tool, über das Strom-
FR A NK FUR T                                                                                                                  und Gaspreise in Europa für verschiedene Ver-
                                                                                                                               brauchsklassen verglichen werden können.
Gewerbeflächen: neues                                                                                                          https://ec.europa.eu          Energiepreise

Entwicklungsprogramm
                                                                                                                  INN OVAT I O N
Die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung hat im März
eine entsprechende Vorlage beschlossen. Dies ist ein wichti-                                                      Gewerbliche Drohnen­
ges Signal für den Wirtschaftsstandort. Denn hier werden
strategische Maßnahmen zur Sicherung, Weiterentwicklung
                                                                                                                  nutzung vereinfacht
und Neuausweisung von Gewerbegebieten angestoßen. Da-
mit wird einer langjährigen Forderung der IHK Frankfurt Rech-                                                     Gewerbliche Drohnen-                                               Foto: Getty Images / Flavio Coelho
nung getragen und ein zentrales Projekt des Masterplans In­                                                       nutzer können seit Jah-
dustrie umgesetzt. www.stadtplanungsamt-frankfurt.de                                                              resbeginn für vorab de-
      Gewerbeflächenentwicklungsprogramm                                                                          finierte Drohneneinsät-
                                                                                                                  ze erstmals eine dauer-
                                                                                                                  hafte Betriebszulassung
                                                                                                                  beantragen – das LUC-
                                                                                                                  Zertifikat (Light UAS
                                          Lesen Sie unser ­
                                                                                                                  Operator Certificate).

                                          VERLAGSTHEMA
                                                                                                                  Das bisherige Prozedere, jeden einzelnen Flug aufwendig be-
                                                                                                                  antragen, prüfen und freigeben lassen zu müssen, entfällt
                                                                                                                  damit. Dieses im Rahmen der EU-Drohnenverordnung ein-
                                          Stiftungen stellen sich vor                                             geführte Konzept wird jetzt erstmals für Deutschland umge-
                                                                                                                  setzt: DFMG Deutsche Funkturm und Droniq beantragen im
                                          ab Seite 51.                                                            Rahmen einer Partnerschaft ein LUC für die Befliegung und
                                                                                                                  Wartung von Funktürmen mittels Drohne.

                                                                                      I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 0 6 | 0 7. 2 1
Mobilität FOKUSTHEMA 32_ Win-win in Entwicklungsländern Business Scouts
KUR ZMEL D UN GEN
                                                                                                                                                                                Familienidylle auf
                                                                                                                                                                                herrlichem Villengrundstück
                                                      EHR EN A M T                                                          IMMOBILIE DES MONATS                                DREIEICH - BUCHSCHLAG
                                                                                                                                                                                OBJEKT ID: 1583

                                                      DIHK-Arbeitskreis                                                     PROVISIONSFREI                                      PREIS: 1.720.000 EURO

                                                      ­Immobilienwirtschaft
                                                                                                         Auf Initiative
Foto: Picture Alliance / SvenSimon / Frank Hoermann

                                                                                                         von IHK-Prä-
                                                                                                         sident Ulrich
                                                                                                         Caspar wurde
                                                                                                         der Arbeits-
                                                                                                         kreis Immobi-
                                                                                                         lienwirtschaft
                                                                                                         beim DIHK
                                                                                                         gegründet.
                                                                                                         An der virtu-
                                                                                                         ellen Auftakt-       ca. 989 m2      ca. 231 m2        8               4           2           4
                                                      sitzung am 9. April haben mehr als 40 Unternehmer der Im-                       Bedarfsausweis, 310,5 kWh/(m2 · a), Gas, Baujahr 1934
                                                      mobilienwirtschaft teilgenommen. Nach einem Impulsvortrag
                                                      fand ein Austausch zu Themen wie Entbürokratisierung, Ge-
                                                                                                                                           Haben wir Ihr Interesse für diese
                                                      werbemieten, Planungsbeschleunigung und Baulandentwick-
                                                                                                                                           einzigartige Immobilie geweckt?
                                                      lung statt. Das Ziel des Arbeitskreises ist es, Positionen und
                                                      Stellungnahmen sowie Strategien und Lösungsansätze zu im-           Dann rufen Sie einfach Susanne Röcken in unserem Frankfurter
                                                                                                                          Büro unter 069 - 23 80 79 30 an oder schreiben Sie uns eine
                                                      mobilienwirtschaftlichen Themen zu formulieren und politische
                                                                                                                          Email an susanne.roecken@ppsir.de.
                                                      Entscheidungsträger sowie betroffene Unternehmen zu unter-
                                                      stützen.

                                                        ME T R O P O L R EGI O N
                                                                                                                              Sie möchten Ihre Immobilie zeitnah verkaufen
                                                        FrankfurtRheinMain                                                              und u. a. hier bewerben?

                                                        in Zahlen 2021                                                    Dann rufen Sie einfach Olivier Peters in unserem Frankfurter
                                                                                                                          Büro unter 069 - 23 80 79 30 an oder schreiben Sie uns eine
                                                                                                                          Email an olivier.peters@ppsir.de.

                                                        Interessante und aktuellste Zahlen, Daten und Fakten zur
                                                        Wirtschaft in der Metropolregion finden Sie in der Online-
                                                        publikation „FrankfurtRheinMain in Zahlen 2021“. Down-                                         Wir freuen uns auf Sie!
                                                        load unter: www.frankfurt-main.ihk.de/zahlenfrm

                                                      AUS B IL D UN G                                                           MEHRFACH AUSGEZEICHNETER SERVICE

                                                      Lehrgänge für neue Ausbilder
                                                                                                                                                             CAPITAL
                                                                  Qualifizierte Mitarbeiter sind wesentlich für den
                                                                                                                                                              FOCUS
                                                                  Unternehmenserfolg. Der Lehrgang „Ausbildung
                                                                  der Ausbilder“ richtet sich an Menschen, die sich                                         DIE WELT
                                                                  im Rahmen der betrieblichen Ausbildung auf ihre
                                                      neue Rolle vorbereiten oder ihre bisherige Ausbildertätigkeit
                                                                                                                                                   SOTHEBY'S INTERNATIONAL REALTY
                                                      reflektieren und optimieren wollen. Das IHK-Bildungszentrum
                                                      bietet den Lehrgang in Vollzeit und berufsbegleitend zu ver-
                                                      schiedenen Terminen an.
                                                                                                                                     Danziger Straße 50 a   Arndtstraße 24          Louisenstraße 84
                                                                                                                                     65191 Wiesbaden        60325 Frankfurt         61348 Bad Homburg
                                                                                                                                     0611 - 89 05 92 10     069 - 23 80 79 30       06172 - 94 49 153

                                                                                                                                             peters-sothebysrealty.com
Mobilität FOKUSTHEMA 32_ Win-win in Entwicklungsländern Business Scouts
8                           FO KUS T HEM A

                                                                        Foto: Picture Alliance / Andreas Meinhardt, Fraport

    Fokusthema

    Mobilität

                 I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 0 6 | 0 7. 2 1
Mobilität FOKUSTHEMA 32_ Win-win in Entwicklungsländern Business Scouts
M O B IL I TÄT                                                           9

                                                         INN OVAT I O NEN

        Die Zukunft hat begonnen
             Niemand kann heute vorhersagen, wie die Mobilität anno 2100 aussehen wird. Ganz
             gewiss ist jedoch schon jetzt, dass sie sich grundlegend wandeln wird. Die Titelstory
              stellt einige spannende Ansätze vor, die bereits in der Praxis angewendet werden.

In Peking hat die Zukunft schon im vergangenen Jahr begonnen. Wenn Fluggäste
das Abflugterminal des imposanten neuen Beijing Capital International Airports be-
treten, identifizieren sie sich mit ihrem Pass an einem Self Service Check-in, der
gleichzeitig ein Foto des Reisenden schießt und so eine digitale Identität erstellt.

„
An weiteren Kontrollpunkten, sei es vor dem Gepäckautomaten, dem Sicherheits-
check vor der Handgepäckkontrolle oder schließlich dem Boarding, reicht das Ge-
sicht als Bordkarte aus: Fast kontaktlos checkt der Reisende ein. „Mit der Low-
Touch-Technologie reduzieren wir die Gefahr von Ansteckungen im Massenbetrieb
eines Flughafens auf ein Minimum. Biometrische Systeme werden sich durchset-

           Der Trend geht immer stärker in Richtung
           Vernetzung von Mobilitätsangeboten“

zen“, sagt Sergio Colella, Europapräsident der Sita Information Networking Com-
puting, die ihr Deutschlandgeschäft von Eschborn aus steuert und insgesamt 1000
Flughäfen rund um den Globus zu ihren Kunden zählt.

Verkehrskonzepte für die Zukunft

Dank automatisierter Prozesse können die Airlines gleichzeitig Tempo machen.
Das zeigt das Beispiel des Boarding: Mehr als 400 Fluggäste eines Airbus 380 wa-
ren in weniger als 20 Minuten an Bord. Das Potenzial der Technologie sei längst
nicht ausgeschöpft, unterstreicht Colella. Fluggäste könnten zum Beispiel künftig
ihren Koffer selbst aufgeben und mit einem Barcode auf ihrem Handy, das sich im-
mer stärker zur Reise-Fernbedienung entwickelt, die Gepäckanhänger eigenstän-
dig am Gepäckschalter ausdrucken. Für den Europachef ist die Covid-19-Pandemie
das „beste Digitalisierungsmittel aller Zeiten“ – nicht nur für den Luftverkehr, auch
                                                                                                               IHK O NL INE
für Eisenbahnen und Seeverkehre. „Die Herausforderungen sind überall gleich: Wir
müssen die Sicherheit der Passagiere erhöhen, das Vertrauen der Fahrgäste stär-
ken und gleichzeitig Flughäfen, Bahnhöfe und Häfen deutlich effizienter, anpas-                                Weitere Informationen
sungsfähiger und intelligenter machen.“                                                                        erhalten Sie unter diesem
                                                                                                               Link:
Rund um den Globus tüfteln Unternehmen und Wissenschaftler an neuen Ver-
kehrskonzepten für die Zukunft. Vernetzt, multimodal, digital, klimaneutral und ge-                   www.frankfurt-main.ihk.de
teilt, so stellen sich Experten die neue Mobilität vor. Was wird wann möglich sein?                     Mobilität

                                               I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 0 6 | 0 7. 2 1
Mobilität FOKUSTHEMA 32_ Win-win in Entwicklungsländern Business Scouts
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                                                                                                                                 wie Raumschiff Enterprise klingt, nimmt
Foto: SITA

                                                                                                                                 für die Branche immer konkretere For-
                                                                                                                                 men an. Etwa bei der Fraport in Frank-
                                                                                                                                 furt, Betreiberin von Deutschlands größ-
                                                                                                                                 tem Airport, der schon seit Anfang 2019
                                                                                                                                 mit Volocopter kooperiert.

                                                                                                                                 Vollelektrische Flugtaxis

                                                                                                                                 Felix Toepsch, Projektleiter für unbe-
                                                                                                                                 mannte Luftfahrt und Urban Air Mobili-
                                                                                                                                 ty bei Fraport, hält erste Starts der voll-
                                                                                                                                 elektrischen und senkrechtstartenden
                                                                                                                                 Flugtaxis vom Jahr 2025 an für realis-
                                                                                                                                 tisch. „Bis dahin muss die Europäische
                                                                                                                                 Agentur für Flugsicherheit (Easa) die
                                                                                                                                 neuen Fluggeräte zulassen. Wir brau-
                                                                                                                                 chen zudem Air-Management-Systeme
                                                                                                                                 für den unteren Luftraum und die Infra-
                                                                                                                                 struktur.“ Noch hat weltweit kein Evtol,
                                                                                                                                 auch nicht der eines Wettbewerbers,
                                                                                                                                 regulär abgehoben. Volocopter testet
                                                                                                                                 die Fluggeräte noch, aktuell vor allem in
                                                                                                                                 Süddeutschland. Um die Infrastruktur
                                                                                                                                 will sich die Fraport kümmern. An Verti-
                                                                                                                                 ports (Vertical Airports) auf dem Frank-
             Sergio Colella, Europapräsident, Sita Information Networking Computing: „Die Covid-19-Pandemie ist das beste        furter Flughafengelände könnten die
             Digitalisierungsmittel aller Zeiten.“
                                                                                                                                 Multicopter starten und landen.

             Welche Vorteile bieten die neuen Tech-                   4700 Mitarbeitern umsetzte. ­Erledige                      Vertiports denkbar
             nologien? Welchen Einfluss hat die Co-                   der Passagier diesen Prozess vorab,
             rona-Pandemie, die Passagierzahlen im                    stelle er auch sicher, dass er die rich-                   Da sie senkrecht abheben, benötigen
             ÖPNV, in der Deutschen Bahn und bei                      tigen Dokumente habe. Last, but not                        sie nicht mehr Platz als ein Hubschrau-
             den Airlines wie nie zuvor einbrechen                    least, will Sita mit seiner Technologie                    berlandepunkt. Dort würde Fraport auch
             ließ? Mit der Pandemie wird das Rei-                     künftig die Passagiere lückenlos tracken                   ein kleines Abfertigungsgebäude ein-
             sen komplizierter. Welches Land ver-                     und Leitsysteme entwickeln: „Stellt das                    richten sowie eine Ladestelle für die
             langt neben dem Pass welche Einreise-                    System fest, dass sich ein Boarding ver-                   Akkus. Mittelfristig seien auch Verti-
             dokumente? Was fordert die Fluggesell-                   zögern könnte, weil es zu einem Stau                       ports etwa in der City, beispielsweise
             schaft?                                                  an einem Kontrollpunkt kommt, könnten                      am Hauptbahnhof oder an der Messe,
                                                                      zum Beispiel kurzfristig weitere Kontrol-                  denkbar, so Toepsch, der betont, dass
             Digitale Plattformen                                     len geöffnet werden.“                                      man möglichst vielen Kunden das Ab-
                                                                                                                                 heben ermöglichen möchte. „Flugta-
             Mit einer digitalen Plattform, die bereits               Bleiben wir am Himmel. Der Wunsch,                         xis sollen kein Transportmittel für gut
             in Australien läuft, will Sita gegensteu-                einfach abheben zu können, fasziniert                      Betuchte sein. Anfangs wird es sicher
             ern. „Die Fluggäste können alle erfor-                   die Menschen seit Jahrtausenden. So                        noch teurer sein, aber mittelfristig soll
             derlichen Dokumente, etwa den PCR-                       wie einst Dädalus und Ikarus mit Flü-                      nach Prognosen der Betreiber ein Flug
             Test, hochladen. Künftig will Sita auch                  geln dem Kreter König Minos entkamen,                      nicht mehr als eine Taxifahrt kosten.“
             Impfpässe integrieren. Die Daten wer-                    wollen Großstadtbewohner heute ein-                        Während das Unternehmen Volocop-
             den dann wie beim elektronischen Vi-                     fach die Staus überfliegen, aber natür-                    ter, das im März eine weitere Finanzie-
             sum mit der Passnummer verknüpft“,                       lich nicht wie Ikarus in den Tod stürzen.                  rungsrunde über 200 Millionen Euro ab-
             erklärt Colella, dessen Konzern rund                     Das könnte schon bald möglich sein,                        schloss und dabei als neuen Investor
             400 Airlines und Airports gehört und                     etwa mit Evtols (Electrical Vertical Take-                 den weltgrößten Vermögensverwalter
             der zuletzt 1,8 Milliarden US-Dollar mit                 off and Landing aircrafts). Was für viele                  Black Rock gewann, anfangs nur eine

                                                                          I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 0 6 | 0 7. 2 1
M obilität                                                                                     11

                                                            ten die fliegenden Taxis später auch                         werden, wie Frankfurt und Mannheim.
     Multimodale Plattformen                                autonom durch die Luft schweben. To-                         Auch wenn die Fluggastzahlen in Frank-
                                                            epsch rechnet allerdings nicht vor 2030                      furt zuletzt aufgrund der Corona-Pande-
     Digitale Angebote, in denen viele                      oder auch später mit einer Zulassung.                        mie eingebrochen sind, steht das The-
     unterschiedliche Mobilitätsdienst-                                                                                  ma nach wie vor im Fokus. „Durch die
     leistungen über einen gemeinsamen                      Mobilitätskonzepte vernetzen                                 von vornherein umweltfreundlich ge-
     Zugang genutzt werden können. Über                                                                                  plante Antriebsart hat es eher noch Auf-
     eine App können neben dem klassischen                  „Mit Flugtaxis werden wir nicht alle Ver-                    trieb erhalten“, sagt Toepsch.
     ÖPNV zum Beispiel verschiedene Car-                    kehrsprobleme lösen, aber einen wei-
     oder Bikesharing-Angebote, Taxi- oder                  teren Baustein für neue Mobilitätskon-                       Drohnen als Paketzusteller
     Ridesharing-Dienste, Mietwagen oder                    zepte anbieten“, bringt es Toepsch et-
     E-Scooter mit einem Klick gebucht wer-                 was realistischer auf den Punkt als viele                    So wie sich im oberen Luftraum immer
     den. Die Plattform schlägt verschiedene                Flugtaxi-Gründer mit ihren sehr optimis-                     mehr Flugzeuge tummeln, so könnte es
     Routen und dazu passende Kombina-                      tischen Prognosen. Für Toepsch‘ Kol-                         künftig auch im unteren Luftraum eng
     tionen der Verkehrsmittel vor. Auch die                legen Claus Grunow, Leiter Konzern-                          werden. Neben Flugtaxis sollen Droh-
     elektronischen Fahrkarten sind in die                  strategie und Digitalisierung, ist das je-                   nen abheben, um zum Beispiel Pakete
     App eingebunden, ebenso die automati-                  doch ein Baustein mit extremem Poten-                        für den boomenden Onlinehandel abzu-
     sche Abrechnung im Hintergrund.                        zial. „Die Mobilität wird sich weg vom                       liefern oder Inspektionsflüge für Hand-
                                                            eigenen Auto in Richtung öffentlicher                        werker zu absolvieren. Wie das unbe-
                                                            Verkehrsträger bewegen“, ist er über-                        mannte Fluggerät in möglichst kurzer
Person befördern will, planen Konkur-                       zeugt. Flugtaxis könnten emissionsfrei                       Zeit kollisionsfrei ans Ziel kommt, damit
renten schon mit größerem Fluggerät                         innerdeutsche Flüge ergänzen, auch auf                       hat sich die FCE Frankfurt Consulting
und mehr Passagieren. Und sitzt zu-                         Strecken, die kurz sind und heute des-                       Engineers für einen ihrer Kunden, das
nächst noch ein Pilot am Steuer, könn-                      halb nicht mit dem Flugzeug bedient                          Boeing Digital Aviation Lab, in einem

                                                                                                                                                                                    Foto: Goetzke Photographie

Felix Toepsch (l.), Projektleiter für unbemannte Luftfahrt und Urban Air Mobility, und Claus Grunow (r.), Leiter Konzernstrategie und Digitalisierung, Fraport: „Flugtaxis sollen
kein Transportmittel für gut Betuchte sein. Mittelfristig soll ein Flug nicht mehr als eine Taxifahrt kosten.“

                                                                 I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 0 6 | 0 7. 2 1
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gemeinsamen Projekt beschäftigt. „Um          ohne Fahrer. Solche autonomen Shut-                        indem sie bedarfsgerecht dort und dann
das Navigationsproblem zu lösen, haben        tles können beispielsweise in Stadtrand-                  unterwegs seien, wo Bedarf sei. Sie
die von uns entwickelten Algorithmen          gebieten als Abruf-Verkehre eingesetzt                     richteten sich nach dem Fahrgast, nicht
für die Steuerung der Drohne zudem            werden, mit denen die Fahrgäste direk-                    der Fahrgast nach dem Busfahrplan.
den sehr entscheidenden Einfluss von          ter und somit schneller ans Ziel kom-
Gegenwind berücksichtigt“, sagt FCE-          men als heute“, sagt Jörg Puzicha, Ge-                     On-Demand-Verkehr
Geschäftsführer Dr. Wolfgang Mergen­          schäftsführer von rms in Frankfurt. Als
thaler. Ende 2019 absolvierte die Droh-       Tochter des RMV ist die rms Teil aller                     Bis Ende 2021 werden im Verbundge-
ne am Frankfurter Flughafen einen er-         großen Projekte und unterstützt den                        biet in Zusammenarbeit mit zunächst
folgreichen Testflug.                         RMV mit Know-how bei Konzeption und                        zehn lokalen Verkehrsgesellschaften
                                              Umsetzung innovativer Projekte wie                         mehr als 150 elektrobetriebene Mini-
Einsatz von Quantencomputing                  autonomem Fahren, On-Demand-Ver-                           busse (je sechs bis acht Sitzplätze) via
                                              kehr oder Apps. Die Shuttles entsprä-                      Fahrgast-App buchbar sein. Sie holen
Das dabei gesammelte Know-how                 chen der Mobilitätsnachfrage flexibler,                    die Fahrgäste ohne vorgegebene Route
nutzt FCE aktuell für ein Projekt für die
Bundesregierung. „Wir wollen Quan-

                                                                                                                                                               Foto: Stefan Krutsch
tencomputer für die Navigation in der
Schifffahrt einsetzen, mit dem Ziel, dass
die Containerfrachter just in time im Ha-
fen ankommen“, so Mergenthaler. Heu-
te erreichten sie ihr Ziel oftmals zu früh.
Bis die Frachter ihre Ladung löschen
dürfen, müssen sie häufig Warteschlei-
fen drehen, was viel Sprit kostet. „Bei
einer engmaschigen Kontrolle der Route
könnten die Kapitäne frühzeitig die Ge-
schwindigkeit drosseln und so Treibstoff
sparen“, sagt Mergenthaler, der betont,
dass der Einsatz von Quantencompu-
ting in der Mobilität noch ganz am An-
fang stehe.

Vom Himmel und von den Weltmee-
ren aufs Land, wo der Rhein-Main-Ver-
kehrsverbund (RMV) eines der größten
On-Demand-Verkehrsprojekte Europas
und das deutschlandweit erste mit meh-
reren Landkreisen und Kommunen ge-
startet hat. „Aktuell testen wir ein auto-
nomes Shuttle, mit Fahrgästen, aber

     Mobilitäts- und Verkehrskon-
     zept 2035 für Bad Homburg

     Die Kurstadt Bad Homburg entwickelt
     derzeit ein Integriertes Verkehrs- und
     Mobilitätskonzept. Im Rahmen einer
     Onlinebefragung haben auch Unterneh-
     men ihre Interessen einbringen können.
     https://badhomburg2030.de/
     page/moko                                Dr. Wolfgang Mergenthaler, Geschäftsführer, FCE: „Wir wollen Quantencomputer für die Navigation in der Schiff-
                                              fahrt einsetzen, mit dem Ziel, dass die Containerfrachter just in time im Hafen ankommen.“

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M obilität                                                                      13

D R EI FR AGEN A N

                    Alexander W. Hetjes, Oberbürgermeister, Bad Homburg, über
                    das Integrierte Mobilitäts- und Verkehrskonzept für die rund
                    55 000 Einwohner zählende Kreisstadt des Hochtaunus.

Herr Hetjes, was ist das Ziel des       Welche Rolle spielen die Bedürfnis-                      Wann wird das Konzept umge-
Integrierten Mobilitäts- und Ver-       se der Wirtschaft im Konzept?                            setzt?
kehrskonzepts 2035?                     Die Wirtschaft als eine Säule der                        Das Konzept soll im September fertig-
Mit dem Integrierten Mobilitäts- und    Nachhaltigkeit ist ganz zentral für das                  gestellt und anschließend umgesetzt
Verkehrskonzept 2035 setzen wir         Konzept. Lokale Unternehmen und                          werden, wobei die Realisierung ein-
einen Vertiefungsbaustein unseres In-   ihre Mitarbeitenden haben sich bei-                      zelner Bausteine schon jetzt von der
tegrierten Stadtentwicklungskonzepts    spielsweise sehr stark an unserer Bür-                   Stadtverwaltung vorbereitet wird.
um. Ziel ist es, einen Überblick über   ger:innenbefragung beteiligt und ihre
das Mobilitätsverhalten der Menschen    Interessen werden gerade mit Blick                       Die Fragen stellte Thomas Braun,
in Bad Homburg zu erhalten und          auf die zahlreichen Pendelbeziehun-                      IHK Frankfurt.
daraus Maßnahmen zur nachhaltigen       gen besonders berücksichtigt.
Entwicklung der Mobilität abzuleiten.

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und ohne festen Fahrplan, also on de-

                                                                                                                                                                           Foto: rms GmbH / Alex Schwander
mand, an virtuellen Haltestellen ab und
bringen sie ans Ziel. Im Blick haben die
Projektbetreiber vor allem Kunden, für
die es auf bestimmten Strecken oder zu
bestimmten Zeiten kein Angebot des
ÖPNV gibt, insbesondere auf der soge-
nannten ersten und letzten Meile. Von
der Shuttle-Lösung sollen langfristig
bis zu 1,8 Millionen Menschen im Bal-
lungsraum FrankfurtRheinMain profitie-
ren. Das bis 2024 laufende Pilotprojekt
wird vom Bundesministerium für Ver-
kehr und digitale Infrastruktur mit rund
27 Millionen Euro gefördert, die Disposi-
tionssoftware steuert die DB-Tochter
Ioki bei.

Digitale Angebote für den ÖPNV

„Die Tickets werden etwas teurer als
beim ÖPNV sein, aber günstiger als ein
Taxi“, sagt Roland Schmidt, Geschäfts-
führer der Main-Taunus-Verkehrsgesell-
schaft, die in Hofheim voraussichtlich
im September abends und an den Wo-
chenenden bis in die Morgenstunden
mit acht E-Fahrzeugen den neuen Ser-               Jörg Puzicha, Geschäftsführer, rms: „Wo RMV draufsteht, steckt künftig ganz Deutschland drin. Für den Reisen-
                                                   den wird es viel komfortabler, weil er über eine einzige App die Fahrt an die Küste, den Städtetrip und den Besuch
vice starten will. „Das On-Demand-An-              bei Verwandten buchen kann.“
gebot wird in Hofheim in einem ersten
Schritt das bisherige liniengebundene              dass mehrere Fahrgäste einen Shuttle                         steht, werden Kunden mit ähnlichen
und zu festen Zeiten fahrende Anruf-               nutzen, um die Effizienz zu steigern.                        Zeit- und Zielwünschen vom selben Wa-
Sammeltaxi durch eine flexible Flächen-                                                                         gen abgeholt und gefahren. „Uns geht
bedienung ersetzen und im Angebot                  Dank der Software, die aus Fahrgast-                         es darum, ein flexibles, stark digitalisier-
ausweiten“, erklärt Schmidt. Ziel sei es,          App, Fahrer-App und Reporting-Tool be-                       tes Angebot mit emissionsfrei betriebe-
                                                                                                                nen Fahrzeugen in den ÖPNV zu integ-
                                                                                                                rieren“, so Schmidt. Dass die Pandemie

AUTONOMES FAHREN                                                                                                das Projekt ausbremsen könnte, glaubt
                                                                                                                der Geschäftsführer nicht. „Die durch
                                                                                                                Homeoffice und Homeschooling aktuell
Der Automatisierungsgrad des Fahrens wird in fünf Stufen unterteilt:
                                                                                                                niedrigen Fahrgastzahlen werden sich
• Stufe 1: Assistiertes Fahren: Fahrer muss das Fahrzeug ständig beherrschen, wird aber von                     mittelfristig erholen“, ist er optimistisch.
  Assistenzsystemen unterstützt                                                                                 Und die Fahrzeuge bekämen selbstver-
• Stufe 2: Teilautomatisiertes Fahren: Assistenzsysteme können einzelne Aufgaben überneh-                       ständlich coronakonforme Trennwände
  men, Fahrer bleibt jedoch verantwortlich                                                                      zum Fahrer.

• Stufe 3: Hochautomatisiertes Fahren: Fahrer darf sich vorübergehend von den Fahraufgaben
                                                                                                                Autonomer und umweltfreundlicher
  abwenden, muss auf Aufforderung des Systems jedoch wieder übernehmen können.
• Stufe 4: Vollautomatisiertes Fahren: Fahrzeug führt alle Fahraufgaben auf bestimmten                          Nicht nur autonomer, auch umwelt-
  ­Strecken selbstständig durch.                                                                                freundlicher stellen sich die Experten
• Stufe 5: Autonomes Fahren: Das Fahrzeug übernimmt alle Fahrfunktionen. Es gibt keinen                         den Verkehr der Zukunft vor. Kam das
  menschlichen Fahrer mehr, nur noch Passagiere.                                                                Thema Elektromobilität zunächst in
                                                                                                                Deutschland nur schleppend in Gang,

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M obilität                                                                                15

nimmt es jetzt dank positiver Erfahrun-                   se Wasserstofftankstellen auf Basis                        häfen, Hotels oder Immobilienbetreiber,
gen der Käufer, verlässlicher Technolo-                   der von Algorithmen analysierten Ver-                      die den Elektro-Fuhrpark von Mobileeee
gien und eines wachsenden Angebots                        kehrsströme optimal entlang des Bun-                       exklusiv ihren Mitarbeitern, sei es ge-
sowie der Nachhaltigkeitsdebatte deut-                    desfernstraßennetzes zu platzieren“, so                    schäftlich oder privat, oder zum Beispiel
lich an Fahrt auf. Bei einem anhalten-                    Mergenthaler. Diese müssten nicht un-                      ihren Mietern anbieten. In diesem B2B-
den Zulassungstrend der Fahrzeuge mit                     bedingt nur an den Raststätten stehen.                     Segment ist Lindhof auch in Frankfurt
elektrischen Antrieben könne das von                      Ladesäulen könnten auch entlang der                        sowie in Berlin aktiv. „Wir stellen unse-
der Bundesregierung formulierte Ziel                      Autobahnen erforderlich sein.                              ren Kunden die App, kümmern uns um
von sieben bis zehn Millionen zugelas-                                                                               Anmeldung und Verwaltung der Nutzer
senen Elektrofahrzeugen in Deutsch-                       Teilen statt besitzen
land bis zum Jahr 2030 erreicht werden,
so der Präsident des Kraftfahrtbundes-                    Mit E-Mobilität kennt sich Michael Lind-
amtes (KBA), Richard Damm.                                hof bestens aus. Er hat seine Kernbot-                          IHK-Positionspapier
                                                          schaften in den Firmennamen Mobi-
Zu wenig Elektroladesäulen                                leeee gepackt: einen Stecker in das O                                          Die IHK Frankfurt und die
                                                          und vier e an das Ende, die für „Mobili-                                       Handwerkskammer
Im Coronajahr 2020 hat sich die Zahl                      tät einfach, effizient, emissionsfrei, er-                                     Frankfurt-Rhein-Main
der neu zugelassenen batterieelektrisch                   fahren“ stehen. Seit 2015 bietet sein                                          haben ein gemeinsames
angetriebenen Pkw laut KBA auf gut                        Frankfurter Unternehmen in heute                                Positionspapier verabschiedet, um die
194 000 sogar fast verdreifacht. Insge-                   20 Kommunen im RheinMain-Gebiet,                                Interessen der Wirtschaft in den neuen
samt gebe es jetzt gut 309 000 Elektro-                   darunter dem Main-Taunus-Kreis, sta-                            „Masterplan Mobilität und Verkehr“ der
Pkw. Auch in diesem Segment könnte                        tionsbasiertes Carsharing mit Elektro-                          Stadt Frankfurt einbringen zu können.
das Quantencomputing eine entschei-                       Fahrzeugen an. Zu seinen Kunden zäh-                            www.frankfurt-main.ihk.de
dende Rolle spielen. „Es geht darum,                      len nicht nur private Nutzer, sondern                                  Verkehrspolitik
die Elektroladesäulen beziehungswei-                      auch Unternehmen, Kommunen, Flug-

                                                                                                                                                                             Foto: MTK GmbH / Uwe Nölke

Roland Schmidt, Geschäftsführer, Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft: „Uns geht es darum, ein flexibles, stark digitalisiertes Angebot mit emissionsfrei betriebenen Fahrzeu-
gen in den ÖPNV zu integrieren.“

                                                              I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 0 6 | 0 7. 2 1
16                                                                       FO KUS T HEM A

                  sowie die Abrechnungen, reinigen, des-                   Kompensation bei E-Fahrzeugen aus“,
                  infizieren und warten die Fahrzeuge“,                    erklärt Lindhof. Gewünschter Neben-                             Sustainable Urban Mobility
                  sagt Lindhof. Für den CEO steht fest:                    effekt: „Wird ein Zweitwagen eher sel-                          Plan
                  „Die Zukunft gehört dem Teilen, nicht                    ten genutzt, überlegt man sich den Kauf
                  dem Besitzen.“                                           gründlicher, zumal Mobileeee seit Früh-                         Die Stadt Frankfurt lässt bis Ende 2022
                                                                           jahr 2020 in den Quartieren auch ­E-Bikes                       einen Masterplan Mobilität und Verkehr
                  Intelligentes Carsharing                                 anbietet.“ Um zuverlässig planen zu kön-                        nach den Grundsätzen eines Sustaina-
                                                                           nen, können die Bewohner anders als                             ble Urban Mobility Plans entwickeln. Ein
                  Wachstumstreiber seien vor allem                         beim gewöhnlichen Carsharing die Fahr-                          solcher nachhaltiger urbaner Mobilitäts-
                  Wohnanlagen und Unternehmen. „Da                         zeuge längerfristig reservieren.                                plan berücksichtigt alle Verkehrsträger
                  es für jedes Quartier einen Parkraum-                                                                                    sowie die unterschiedlichen Mobilitäts-
                  schlüssel gibt, haben die Bauherren ein                  Auch bei Unternehmen jedweder Grö-                              bedürfnisse verschiedener stadtgesell-
                  Interesse daran, den Parkraum zu sen-                    ße steigt die Nachfrage nach Lindhofs                           schaftlicher Gruppen. www.fznum-
                  ken.“ Und da kommt Mobileeee ins                         Angebot, vor allem seit Corona. „Nach-                          hessen.de/sump
                  Spiel. „Bietet ein Quartier Carsharing-                  haltigkeit wird für die Firmen immer
                  Lösungen an, muss es weniger Park-                       wichtiger, und da mobiles Arbeiten
                  raum schaffen. Noch größer fällt die                     definitiv zunimmt, sind smartere Ein-                       sätze des Firmen-Fuhrparks gefragt.“
                                                                                                                                       Im zweiten Halbjahr will Mobileeee in
                                                                                                                                       einem Dutzend weiterer Städte wie
Foto: Mobileeee

                                                                                                                                       Wiesbaden, Rüsselsheim und Ludwigs-
                                                                                                                                       hafen durchstarten, die Flotte dazu auf
                                                                                                                                       400 Stromer verdoppeln. „Der Mobili-
                                                                                                                                       tätsbedarf verhält sich umgekehrt pro-
                                                                                                                                       portional zum öffentlichen Angebot“,
                                                                                                                                       stellt Lindhof fest. In diese Lücke will
                                                                                                                                       der Unternehmer weiter vorstoßen, in-
                                                                                                                                       dem er das Feld jenseits des Stadtran-
                                                                                                                                       des aufrollt und das Angebot dort ver-
                                                                                                                                       bessert, wo man kaum noch eine Al-
                                                                                                                                       ternative zum Auto hat. Darüber hinaus
                                                                                                                                       hat Lindhof die Vernetzung mit allen
                                                                                                                                       Verkehrsträgern im Blick und nimmt
                                                                                                                                       deshalb in der Hauptstadt am Pilotpro-
                                                                                                                                       jekt Jelbi mit der Berliner BVG teil, die
                                                                                                                                       in einer einzigen App 40 Mobilitätsan-
                                                                                                                                       gebote zusammenbringt. Es soll zu-
                                                                                                                                       sammenwachsen, was zusammenge-
                                                                                                                                       hört.

                                                                                                                                       Services aus einer Hand

                                                                                                                                       Dem Megatrend vernetzte Mobilität
                                                                                                                                       widmet sich auch die RMV-Tochter rms.
                                                                                                                                       „Der Trend geht immer stärker in Rich-
                                                                                                                                       tung Vernetzung von Mobilitätsange-
                                                                                                                                       boten. Selbst wer zur Arbeit mit dem
                                                                                                                                       Pkw fährt oder zum Konzert in die Fest-
                                                                                                                                       halle mit der U-Bahn, ändert seine Ge-
                                                                                                                                       wohnheiten. Oder Bus- und Bahnfahrer
                                                                                                                                       nutzen Bike- oder Carsharing“, sagt Pu-
                                                                                                                                       zicha. Gleichzeitig würden mit On-De-
                  Michael Lindhof, Geschäftsführer, Mobileeee: „Nachhaltigkeit wird für die Firmen immer wichtiger. Und da mobiles
                                                                                                                                       mand-Shuttles Kleinbusse oder Pkw
                  Arbeiten definitiv zunimmt, sind smartere Einsätze des Firmen-Fuhrparks gefragt.“                                    zum öffentlichen Verkehrsmittel. Pers-

                                                                                I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 0 6 | 0 7. 2 1
M obilität                                                             17

         D R EI FR AGEN A N

                              Heiko Durth, Präsident, Hessen Mobil, über das Aufgabenspek­
                              trum von Hessen Mobil und das Vorantreiben der Verkehrswende

         Herr Durth, wie sieht die Aufga-        Welche neuen Aufgaben hat Hes-          Was wird Ihr größtes Projekt in
         benaufteilung zwischen Hessen           sen Mobil übernommen?                   den kommenden Jahren sein?
         Mobil und der neuen Autobahn            Neben den klassischen Feldern Pla-      Leitmotiv für Hessen Mobil bleibt es,
         GmbH des Bundes aus?                    nung und Bau sowie Betrieb und Ver-     die hessische Verkehrswende weiter-
         Nach dem Wegfall der Autobahnauf-       kehr sollen nun auch Themen zur di-     hin erfolgreich voranzutreiben. Die kli-
         gaben ist Hessen Mobil weiterhin für    rekten Umsetzung der Verkehrswen-       mafreundliche Mobilität der Zukunft
         die Bundes- und Landesstraßen so-       de forciert werden. Unsere neue Ab-     basiert auf der intelligenten Vernet-
         wie für den Großteil der Kreisstraßen   teilung Mobilität und Radverkehr wird   zung der einzelnen Verkehrsträger.
         zuständig beziehungsweise tätig. Das    sich um die Ausweitung des Radver-      Wir können und wollen dazu einen
         sind insgesamt rund 15 200 Kilometer    kehrs ebenso kümmern wie um die         wesentlichen Beitrag leisten.
         Basisstreckennetz.                      stärkere Vernetzung der verschiede-
                                                 nen Verkehrsträger.                     Die Fragen stellte Thomas Braun,
                                                                                         IHK Frankfurt.

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                    und eine wunderschöne Altstadt am Rhein
18                                                         FO KUS T HEM A

pektivisch würden autonome Fahrzeu-          von Tickets umstellen.“ Zudem gelte
ge den Mobilitätsmarkt verändern. „Da-       es, die vielen unterschiedlichen Tarif-                     Betriebliches Mobilitäts­
mit Fahrgäste mit wenigen Klicks über        modelle zu digitalisieren und Echtzeit-                     management
alle Möglichkeiten informiert sind und       Auskünfte über die Verbindungen zu
in einer App alles buchen und bezahlen       geben, damit die Fahrgäste gut planen                      Eine Übersicht über die Fördermöglich-
können, entwickeln wir gerade im Pro-        könnten.                                                   keiten im Bereich der Elektromobilität
jekt Mobility inside eine deutschland-                                                                   finden Sie unter www.frankfurt-
weite Mobilitäts-App, die Ende dieses        Smart Mobility                                              main.ihk.de             E-Mobilität
Jahres starten wird“, kündigt er an.
                                             Noch stimmen die Zahlen trotz aller In-                     Weitere Infos über das betriebliche
Mit den derzeitigen Partnern decke das       novationsfreude und zahlreicher Mobi-                       Mobilitätsmanagementprogramm
Projekt heute schon rund 40 Prozent          litätsprojekte wenig optimistisch. Per                      „Südhessen effizient mobil“ können Sie
aller Fahrten im Nahverkehr und den          1. Januar erreichte der Pkw-Bestand in                      hier abrufen: www.frankfurt-
kompletten DB-Fernverkehr ab. „Will          Deutschland mit rund 48,25 Millionen                        main.ihk.de            betriebliches
ein Münchner heute zum Beispiel nach        Fahrzeugen den höchsten Wert aller                          Mobilitätsmanagement
Flensburg reisen, bucht er zunächst den     Zeiten, ungeachtet der vielen Debatten
Bus zum Hauptbahnhof, dann das Zug-          über Klimaschutz und Verkehrswende.
ticket nach Flensburg und am Ziel er-        Vor allem auf dem Land zieht die Pkw-
neut den Bus – er kauft also drei ge-        Dichte an. Ihr liebstes Kind wollen die
trennte Fahrkarten.“ Künftig gehe das       Deutschen offenbar so schnell nicht auf-
mit Mobility inside alles aus einer Hand.    geben. Dabei hätten Studien gezeigt,
Fahrgäste müssten sich nicht mal zwin-     dass die Standzeit eines Wagens im
gend eine neue App laden. Im Rhein-          Schnitt knapp 95 Prozent betrage, so
Main-Gebiet etwa buchen sie weiterhin        der Berliner Mobilitätsforscher Andreas
über die RMV-App. „Wo RMV drauf-            Knie. Zu stören scheinen nicht einmal
steht, steckt dann aber ganz Deutsch-        die Staus: Allein im Jahr 2019 stieg de-
land drin. Für den Reisenden wird es        ren Dauer laut ADAC um 14 Prozent auf
viel komfortabler, weil er über eine ein-   521 000 Stunden. Eine Zahl, die natur-
zige App die Fahrt an die Küste, den        gemäß im Coronajahr 2020 mit knapp
Städtetrip und den Besuch bei Verwand-      51 Prozent drastisch zurückging.
ten buchen kann“, unterstreicht der
rms-Geschäftsführer. Interessant werde       Und doch gibt es Lichtblicke, wie das
dieses Angebot auch für internationale      Beispiel Carsharing zeigt. Die Zahl der
Gäste sein, die am Frankfurter Airport      Nutzer stieg in Deutschland 2020 um
landen und weiterreisen wollen. Auch         25,5 Prozent auf 2,87 Millionen. Das
Car- und Bikesharing-Anbieter eben-          dynamische Wachstum könnte auch
so wie On-Demand-Dienste will rms in         mit dem vorübergehenden Umstieg
die App einbinden. Es sei zudem denk-        vom ÖPNV während der Pandemie zu-
bar, dass Hotels oder Informationen von      sammenhängen, vermutet der Bundes-
Behörden in die App perspektivisch in-      verband Carsharing. Aber auch siche-
tegriert würden.                             res und bequemeres Fliegen, Lufttaxis,
                                             On-Demand-Angebote wie Ridepooling
Digitale Infrastruktur                       (Moia, Ioki, Clevershuttle), Ridehailing                            D IE AU TO R IN
                                             (Uber) und Ridesharing (Mitfahrzent-
Zu den größten Herausforderungen bei         ralen) und letztlich die bessere Vernet-
der vom Bundesverkehrsministerium            zung aller Verkehrsträger über Mobili-
geförderten Initiative zählt Puzicha den     tätsplattformen könnten dazu beitragen,
Aufbau der digitalen Infrastruktur. „Um      dass sich die Status-Mobilität langsam
Handy-Tickets in ganz Deutschland, ob        zur Smart Mobility verwandelt. „Umpar-
im Bus, in der U-Bahn oder im ICE, kon-      ken im Kopf“, so der einst erfolgreiche                             Eli Hamacher
trollieren zu können, müssen alle Unter-   Claim für Opel. Für die Mobilität der Zu-                 Wirtschaftsjournalistin, Moderatorin,
nehmen auf einen gemeinsamen Stan-           kunft würde das Motto auch gut pas-                                      Berlin
dard bei der Ausstellung und Prüfung        sen.                                                             eh@elihamacher.de

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Gemeinsam Handeln für unsere Umwelt
                  Klimaschutz und Nach-          ESWE Versorgung ist der moderne Energie-           Allein durch den Genuss von BRITA-gefilter-
                  haltigkeit sind eine Ge-       dienstleister aus Wiesbaden mit 90-jähriger        tem Wasser anstelle von Flaschenwasser wer-
                  meinschaftsaufgabe! Zwei       Geschichte. Bundesweit haben sich die Hes-         den heute bereits 4 Mrd. Flaschen ersetzt, die
                  hessische     Unternehmen      sen einen Namen als Energielieferant mit           nebeneinandergestellt 35mal um den Äquator
                  haben sich das zu Herzen       Top-Konditionen gemacht. Schon früh hat            reichen würden.
                  genommen und ein bun-          das Unternehmen den Fokus auf erneuerbare
                  desweit einmaliges Projekt     Energien gelegt: ESWE-Strom wird zum gro-          „Eines unserer Unternehmensziele ist eine
                  aufgelegt: die Umweltpart-     ßen Teil aus Sonne, Wind, Biomasse und Was-        maximal mögliche CO2-Reduktion. Das unter-
                  nerschaft von BRITA und        serkraft gewonnen.                                 stützt auch unser ESWE Innovations- und
                  ESWE Versorgung. Ihr Ziel                                                         Klimaschutzfonds“, berichtet Ralf Schodlok,
ist es, gemeinsam den Schutz unserer Umwelt      Aufgrund gemeinsamer Sponsoringaktivitäten         Vorstandsvorsitzender der ESWE Versorgungs
voranzutreiben und das Bewusstsein für nach-     hatten sich die Unternehmenschefs über ihr         AG. Durch den Fonds wurden in den letzten 17
haltiges Denken und Handeln zu stärken.          Verständnis von ökologischer Verantwortung         Jahren Förderzusagen über mehr als 15,5 Mil-
                                                 ausgetauscht – und schnell reagiert!               lionen Euro gemacht. Mit diesen Fondsmitteln
BRITA, das mittelständische Familienunterneh-                                                       konnten rund 770 Gebäude energetisch sa-
men aus Taunusstein, bietet weltweit Lösungen    BRITA war bereits seit der Firmengründung          niert werden. Der Erfolg: 19.000 Tonnen Koh-
zur Trinkwasseroptimierung an – für Privat-      vor über 50 Jahren ‚nachhaltig‘, als der Begriff   lendioxid weniger pro Jahr.
personen ebenso wie für Profis der HoReCa-       noch gar nicht existierte, erläutert Markus Han-
Branche, aber auch Unternehmen, Schulen          kammer, CEO der BRITA Gruppe. „Wer sich            Nun haben beide Unternehmen ihre Kräf-
und Kliniken. Rund 2.200 Mitarbeiterinnen und    tagtäglich mit der lebensnotwendigen, natür-       te gebündelt und präsentieren ihre Beiträ-
Mitarbeiter engagieren sich weltweit für diese   lichen Ressource Wasser beschäftigt, hat ge-       ge zum Umweltschutz gemeinsam: Unter
alternativen Angebote zu Mineralwässern in –     radezu naturgegeben das Ziel, etwas zur Ret-       www.umweltpartner.team dreht sich alles um
überwiegend – Plastikflaschen und gegen die      tung unseres Planeten beizutragen.“                das wichtige Thema Nachhaltigkeit.
daraus resultierenden Umweltprobleme.

Jetzt umsteigen auf Naturstrom aus                                             Fließt Ihr Trinkwasser auch so
regenerativen Quellen                                                          nachhaltig wie Naturstrom?
ESWE Versorgung legt großen Wert auf erneuerbare Energie                       Wer Erfrischung aus leitungsgebundenen Wasserspendern
und die bestmögliche Vermeidung von CO2-Emissionen. Des-                       anbietet, investiert in Gesundheit und Wohlbefinden und leistet
wegen werden konsequent zunehmend umweltfreundliche                            gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz.
Energieressourcen wie Sonne, Wind, Biomasse, Erdwärme
und Wasserkraft genutzt.                                                       Machen Sie mit und steigen Sie um auf
                                                                               diese nachhaltige Art der Trinkwasser-
So können sich Privatpersonen und Unternehmen in ganz                          versorgung.
Deutschland mit den Strom- und Gasprodukten
von ESWE Versorgung für eine nachhaltige
und umweltfreundliche Energieversorgung ent-
scheiden. Und das mit gutem Gewissen.

                                      www.eswe-versorgung.de                   www.brita.net
20                                                                       FO KUS T HEM A

                                                                                                                                                                Foto: CargoSteps
Von links: Tom Anyz, Software-Spezialist, Murat Karakaya, Chief Operating Officer, und Rachid Touzani, Geschäftsführer von Cargosteps.

                                                                          C A R G O S T EP S

     Frischer Wind in der Logistik
                     Das Frankfurter Unternehmen Cargosteps will die Digitalisierung von kleinen
                   und m
                       ­ ittleren Unternehmen in der Logistik vorantreiben. Mit dem Haus61 wird das
                     ­vielfach prämierte Unternehmen jetzt selbst zum Unterstützer von Start-ups.

Wer sich etwas nach Hause liefern lässt,                  im Vergleich zu anderen Branchen sehr                      zani, einem Freund aus Kindertagen.
ist die Sendungsverfolgung der Paket-                     fragmentiert und immer noch sehr lang-                     Dabei stießen sie auf ein immer wie-
dienste gewohnt. Man erfährt per App,                     sam, wenn es darum geht, Innovationen                      derkehrendes Problem: Wenn eine Fir-
wo sich das Paket gerade befindet und                     anzunehmen.“ Für den Mitgründer des                        ma beispielsweise ein dringendes Er-
wann es ankommt. Umso erstaunlicher                       Unternehmens braucht es für den ge-                        satzteil bestellt, weil eine Maschine
ist es, dass es diese Transparenz in wei-                 schäftlichen Erfolg daher einen „Drei-                     defekt ist und damit die Produktion
ten Teilen der restlichen Logistikbran-                   klang aus Team, Netzwerk und Zeit“.                        stillsteht, beauftragt sie einen ihr be-
che immer noch nicht gibt. „Wir haben                                                                                kannten Spediteur, der diesen Auftrag
uns eine anstrengende Branche ausge-                      Kuriere live verfolgen                                     wiederum an einen kleineren Transpor-
sucht“, resümiert Murat Karakaya die                                                                                 teur weitergibt, der dann einen eigenen
ersten fünf Jahre des Frankfurter Start-                  Während des Studiums jobbte Kara-                          Fahrer oder weiteren Subunternehmer
ups Cargosteps. „Die Logistikbranche ist                  kaya in der Kurierfirma von Rachid Tou-                    losschickt, um die Sendung abzuholen

                                                              I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 0 6 | 0 7. 2 1
M obilität                                                                    21

und zum Empfänger zu bringen. Die-         die die drei Gründer mit ihrer Idee ab-
ser sitzt unterdessen auf heißen Koh-      räumten. „Das hat uns einen richtigen
len und möchte regelmäßig wissen,          Schub gegeben.“ Geholfen hat ihnen
wo der Kurier gerade steckt und wann       auch die Start-up-Förderung des Lan-
                                                                                                                   KO N TA K T
das ersehnte Ersatzteil ankommt. Dazu      des Hessen, die ihnen für zwei Jahre
muss die gesamte Auftragskette bis         einen Platz im House of Logistics and
zum Fahrer und wieder zurück abtele-       Mobility brachte. Über Forschungspro-                        Cargosteps
foniert werden. In der Regel sind meh-     jekte bekamen sie immer mehr Kontak-                         Kaiserstraße 61
rere solcher Sendungen gleichzeitig        te zu weiteren Partnern. Darunter wa-                        60329 Frankfurt
unterwegs, da sind Übertragungsfehler      ren auch Hersteller von Speditionssoft-                      Telefon 0 69 / 2 64 84 07-3
im Informationsfluss quasi vorprogram-     ware, die sich als wichtige Multiplikato-                    E-Mail info@cargosteps.com
miert.                                     ren erwiesen.                                                www.cargosteps.com

Sie machten sich also auf die Suche        Innovationsschmiede für Logistik
nach einer Lösung und wurden nicht
fündig. Da auch andere Unternehmen         Doch damit war die Netzwerkidee noch
dieses Problem haben, beschlossen sie,     lange nicht zu Ende gedacht. Kurzer-
es einfach selbst zu machen. Also hol-     hand gründeten sie im Mai 2020 in der
ten sie Tom Anyz mit seiner IT-Exper-      Frankfurter Kaiserstraße das Haus61
tise an Bord und das Gründungsteam         und wurden somit selbst zum Unter-
war komplett. Sie sahen das Poten-         stützer von Start-ups. Als Nebenprojekt
zial, dass auch die vielen anderen klei-   von Cargosteps gestartet, ist Haus61
nen und mittelständischen Speditionen,     mittlerweile ein eigenständiges Unter-
Transporteure und Kurierdienste von        nehmen, das mit weiteren Know-how-
einer digitalen Lösung profitieren könn-   Partnern aus der Branche zusammen-
ten, insbesondere wenn es um oftmals       arbeitet, beispielsweise der Sovereign-
zeitkritische und wertvolle Fracht im      Speed-Gruppe und dem Flughafenbe-
B2B-Geschäft geht.                         treiber Fraport. „Wir verstehen uns als
                                           Innovationsschmiede für die Logistik im
Auftragsprozesse digital abbilden          RheinMain-Gebiet“, erläutert Karakaya,
                                           der die Geschäftsführung von Haus61
Gemeinsam entwickelten sie eine            übernommen hat.
Software für die Transportunterneh-
men auf der einen Seite und eine mo-       Der Branche mehr Gehör verschaffen
bile App samt GPS-Tracking für die
Fahrer auf der anderen Seite. Damit        Die Idee dahinter ist, dass etablierte
können sie den gesamten Auftrags-          Unternehmenspartner ein Mitmach-Pa-
prozess digital abbilden und alle Be-      ket buchen können, um sich zu beteili-
teiligten können in Echtzeit den Stand     gen. Sie müssen nur den Willen zu In-
des Transportauftrags nachverfolgen.       novationen haben. Mit ihrem Beitrag
„Gerade die vielen kleinen Unterneh-       machen sie es möglich, dass Start-ups
men können von einer solchen Lösung        die Möglichkeit bekommen, über ein
profitieren und ihre Effizienz steigern.   Mentoringprogramm ihr Geschäftsmo-
Doch sie suchen nicht nach Innova-         dell voranzutreiben und das Haus61 als                                D ER AU TO R
tionen“, beschreibt Karakaya die Er-       ihr Büro zu nutzen. Im Gegenzug brin-
fahrungen, als sie mit ihrer Lösung an     gen die Start-ups Agilität und Know-
den Start gingen.                          how mit ein. Die drei Gründer haben ein
                                           starkes Durchhaltevermögen bewiesen.
„Die Markterschließung war sehr            Ein Wunsch bleibt Karakaya: „Die Logis-
schwer und wir haben schnell ge-           tikbranche ist ein größerer Arbeitgeber
merkt, dass wir ein Netzwerk brau-         als die Finanzbranche im RheinMain-­                                 Thomas Braun
chen, um bekannt zu werden.“ Dabei         Gebiet. Sie verdient es, dass mehr über                   Referent, Standortpolitik, IHK Frankfurt
halfen die zahlreichen Start-up-Preise,    sie geredet wird.“                                          t.braun@frankfurt-main.ihk.de

                                              I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 0 6 | 0 7. 2 1
22                                                                       FO KUS T HEM A

                                                                                      MI TA R B EI T ER M O B IL I TÄT

                            „Böse Überraschungen vermeiden“

                                                  Ein Gespräch mit Dirk Thielmann, Inhaber der gleichnamigen Steuer­-
                                               beratung, Bad Homburg, über steuerliche Aspekte von Mobilitätsangeboten
                                                für Mitarbeiter wie Jobticket, Fahrradleasing oder Aufladen von E-Autos.

                                                                                                                                            zahl von unterschiedlichen Regelungen.
Foto: Stefan Krutsch

                                                                                                                                            Da durch die zunehmende Globalisie-
                                                                                                                                            rung selbst kleinste wirtschaftliche Ein-
                                                                                                                                            heiten inzwischen international agieren,
                                                                                                                                            müssen diese neben dem nationalen
                                                                                                                                            auch immer häufiger noch ausländi-
                                                                                                                                            sches Steuerrecht beachten.

                                                                                                                                            Jobticket, Fahrradleasing, E-Fahrzeug
                                                                                                                                            laden beim Arbeitgeber: Bieten die neu-
                                                                                                                                            en steuerlichen Regelungen dazu ech-
                                                                                                                                            te Vorteile oder verkomplizieren sie das
                                                                                                                                            Steuersystem?
                                                                                                                                            Das sind auch schöne Beispiele, warum
                                                                                                                                            es immer komplizierter wird. Die neu-
                                                                                                                                            en Regelungen in diesem Bereich sind
                                                                                                                                            ebenfalls wieder umfangreich und kom-
                                                                                                                                            plex, bedeuten aber wegen der dadurch
                                                                                                                                            möglichen finanziellen Vorteile auf der
                                                                                                                                            anderen Seite auch eine echte Entlas-
                                                                                                                                            tung für die betroffenen Unternehmen
                                                                                                                                            und Arbeitnehmer.

                                                                                                                                            Das Jobticket erfreut sich in der Region
                                                                                                                                            FrankfurtRheinMain einer regen Nach-
                                                                                                                                            frage. Warum ist das Angebot so attrak-
                                                                                                                                            tiv?
                                                                                                                                            Zum einen spielt die Preisgestaltung
                                                                                                                                            beim Jobticket sicherlich eine Rolle.
                       Dirk Thielmann, Inhaber der Steuerberatung Dirk Thielmann: „Bei richtiger Gestaltung kann der Arbeitgeber beim
                       Jobticket einen Eigenbetrag leisten, der weder für ihn noch für den Arbeitnehmer zu den sonst üblichen Lohn-         Für mich als Steuerberater ist aber in
                       ­beziehungsweise Lohnnebenkosten führt.“
                                                                                                                                            erster Linie der Aspekt der dabei mög-
                                                                                                                                            lichen Einsparung bei der Steuer- und
                       Herr Thielmann, Sie sind seit über                       Ja, das ist definitiv so. Es gibt zum Bei-                  Sozialversicherung interessant. Bei
                       40 Jahren im Steuerrecht tätig und ha-                   spiel einen internationalen Wettbewerb                      richtiger Gestaltung kann der Arbeit-
                       ben in dieser Zeit umfangreiche Erfah-                   um Steuersubstrat. Einzelne Länder ver-                     geber beim Jobticket nämlich einen
                       rungen gesammelt. Sind die steuerli-                     suchen mit ihren Regelungen, Unter-                         Eigenbetrag leisten, der weder für ihn
                       chen Aspekte für Unternehmen in den                      nehmen dazu zu bewegen, sich jeweils                        noch für den Arbeitnehmer zu den
                       vergangenen Jahren aus Ihrer Sicht                       dort niederzulassen. Das kann kaum                          sonst üblichen Lohn- beziehungswei-
                       komplexer geworden?                                      verhindert werden und schafft eine Viel-                    se Lohnnebenkosten führt. Wichtig ist

                                                                                     I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 0 6 | 0 7. 2 1
M obilität                                                                    23

dabei aber unter anderem, dass dieser        Wohnung und erster Tätigkeitsstätte so-                    können, werden durch die zunehmen-
Betrag vom Arbeitgeber nicht aus einer       wie für Heimfahrten im Rahmen einer                        de Globalisierung und die damit einher-
Gehaltsumwandlung, sondern zusätz-           doppelten Haushaltsführung erfolgt hier                    gehenden steigenden Mobilitätsanfor-
lich zum ohnehin geschuldeten Arbeits-       ebenfalls nicht.                                           derungen dazu gezwungen, sich früher
lohn gezahlt wird. Das führt dann für                                                                   oder später wieder damit zu beschäfti-
den Arbeitnehmer noch dazu, dass sein        Gilt das auch für E-Bikes mit Kennzei-                     gen.
bisheriger Eigenanteil für das T
                               ­ icket ge-   chenpflicht?
ringer wird.                                 Nein, denn für die private Nutzung von
                                             E-Bikes mit Kennzeichenpflicht gelten
Mittlerweile gibt es viele Modelle, wie      die Sonderregelungen wie bei Elek­
Arbeitgeber ihre Mitarbeiter bei der täg-    tro-Dienstwagen, demnach ist hier kei-
lichen Mobilität unterstützen. Was müs-      ne völlige Steuerbefreiung möglich.
sen Unternehmen bei Fahrtkostenzu-           Die Steuerbefreiung für die Fahrräder
                                                                                                                    IHK O NL INE
schüssen grundsätzlich beachten?             und Pedelecs sowie die Steuerbegüns-
Um böse Überraschungen bei den zu-           tigungen für die E-Bikes gelten übrigens
nehmenden Prüfungen im Lohnbereich           auch nur für die Einkommensteuer und                       Weitere Infos zum kostenlosen Bera-
zu vermeiden, würde ich hier immer           nicht für die Umsatzsteuer, die muss                       tungsprogramm und dem IHK-Audit
eine vorherige Abstimmung mit einem          unverändert gezahlt werden. Sollte die                     Betriebliches Mobilitätsmanagement
Experten empfehlen. Dies muss auch           Überlassung im Rahmen eines Leasing-                       finden Sie unter:
nicht unbedingt immer ein Steuerbera-        vertrages erfolgen, gilt es, noch zusätz-
ter sein. Es gibt inzwischen viele, die      liche Punkte zu beachten.                                  www.frankfurt-main.ihk.de
sich auf das Thema steueroptimierte                                                                       betriebliches Mobilitäts­
Gehaltszahlungen spezialisiert haben.        Haben Sie den Eindruck, dass die Be-                         management
                                             reitschaft für Zukunftsinvestitionen in
Wie sieht es bei der Überlassung von         neue Mobilitätskonzepte infolge der Co-
Fahrrädern durch den Arbeitgeber aus?        ronakrise auf breiter Front zurückgegan-
Hinsichtlich der steuerlichen Behand-        gen ist?
lung ist dabei zunächst einmal die Über-     Nein, das kann ich so nicht bestätigen.
lassung von erworbenen Fahrrädern            Es gibt verschiedene Bereiche, die so-                                 IN T ERV IE W
und Pedelecs auf der einen und E-Bikes       gar von der Pandemie profitiert haben
mit Kennzeichenpflicht auf der ande-         und die dadurch entstandenen finanziel-
ren Seite zu unterscheiden. Die private      len Möglichkeiten nutzen, um unter an-
Nutzung von Fahrrädern und Pedelecs          derem auch in neue Mobilitätskonzepte
kann steuerfrei gestaltet werden, so-        zu investieren. Selbst die, die durch die
fern sie arbeitsvertraglich Vergütungs-      Pandemie leider aktuell um ihre Exis-
bestandteil und zusätzlich zum ohnehin       tenz kämpfen müssen und sich daher                                      Lukas Berkel
geschuldeten Arbeitslohn geregelt ist.       verständlicherweise nicht um das The-                      Referent, Standortpolitik, IHK Frankfurt
Eine Versteuerung für Fahrten zwischen       ma Zukunftsinvestitionen kümmern                             l.berkel@frankfurt-main.ihk.de

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