Wirkungsbericht 2015 - Brücke Le pont

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Wirkungsbericht 2015 - Brücke Le pont
Wirkungsbericht 2015
Wirkungsbericht 2015 - Brücke Le pont
Freiburg, April 2016

Franziska Theiler         Geschäftsleiterin
Arndt Brodkorb            Verantwortlicher Programm Togo/Benin
Jacqueline Salamí         Verantwortliche Programm El Salvador/Honduras (a.i.)
Stéphanie Roschi Traoré   Verantwortliche Programme Bolivien und Brasilien
Andreas Jahn              Verantwortlicher Kommunikation und Entwicklungspolitik
Wirkungsbericht 2015 - Brücke Le pont
1.   Einführung .................................................................................................................... 1
2.   Institutionelle und organisationelle Entwicklung ....................................................... 2
     2.1 Strategie, Verhandlungen mit der DEZA und Geschäftsprozesse ........................... 2
     2.2 Gremien .................................................................................................................. 2
     2.3 Personnelle Entwicklungen ..................................................................................... 2
     2.4 Finanzen ................................................................................................................. 2
3.   Entwicklungen und Tendenzen in den Programmländern ........................................ 4
     3.1 Togo/Benin .............................................................................................................. 4
     3.2 El Salvador/Honduras ............................................................................................. 6
     3.3 Brasilien .................................................................................................................. 7
     3.4 Bolivien ................................................................................................................... 9
4.   Erzielte Resultate in den einzelnen Programmen .....................................................11
     4.1 Togo/Benin .............................................................................................................12
     4.2 El Salvador/Honduras und Nicaragua ....................................................................27
     4.3 Brasilien .................................................................................................................32
     4.4 Bolivien ..................................................................................................................38
5.   Transversalthemen .....................................................................................................45
     5.1 Gender ...................................................................................................................45
     5.2 Institutionnelle Stärkung .........................................................................................50
6.   Information und entwicklungspolitische Sensibilisierung .......................................57
7.   Programm-Management .............................................................................................62
     7.1 Strategische Ausrichtung des Programms Togo/Benin ...........................................62
     7.2 Strategische Ausrichtung des Programms El Salvador/Honduras ..........................66
     7.3 Strategische Ausrichtung des Programms Brasilien ...............................................67
     7.4 Strategische Ausrichtung des Programms Bolivien ................................................67
     7.5 Monitoring ..............................................................................................................68
     7.6 Kapitalisierung, Evaluierung & Wissensmanagement .............................................70
8.   Allianzen und Netzwerke ............................................................................................74
     8.1 In den Programmländern ........................................................................................74
     8.2 In der Schweiz........................................................................................................76
9.   Abrechnung 2015 und Budget 2016 ...........................................................................78
     9.1 Abrechnung DEZA-Programmbeitrag 2015: Gesamtprogramm ..............................78
     9.2 Abrechnung Afrika 2015: Togo und Benin ..............................................................79
     9.3 Abrechnung Zentralamerika 2015: Nicaragua, El Salvador und Honduras .............80
     9.4 Abrechnung Südamerika 2015: Bolivien und Brasilien ...........................................81
     9.5 Budget 2016 ...........................................................................................................82
10. Institutionelle Perspektiven ........................................................................................83
11. Anhang: Partnerorganisationen und Abkürzungen ..................................................84
Wirkungsbericht 2015 - Brücke Le pont
1. Einführung
Der Wirkungsbericht 2015 informiert die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA,
die spendenden Institutionen sowie den Vorstand und die Mitarbeitenden von Brücke · Le pont
und weitere Interessierte über die institutionelle Entwicklung von Brücke · Le pont, die
Umsetzung und Zielerreichung des Entwicklungsprogramms „Arbeit in Würde“ 2013-2016 und
über die entwicklungspolitische Sensibilisierungsarbeit in der Schweiz.
Die Umsetzung im letzten Jahr des Programms „Arbeit in Würde“ 2013-2016 läuft planmässig
und die strategische Ausrichtung erweist sich als relevant. Die Fokussierung auf die drei
thematischen Schwerpunkte Einkommensförderung, berufliche Kompetenzen und
Arbeitsrechte hat sich auch 2015 bewährt und Kohärenz in das Entwicklungsprogramm
gebracht.
Brücke · Le pont hat mit dem neuen Regionalprogramm El Salvador/Honduras den
thematischen Fokus auf Regionen mit ähnlichem historischen/sozialen Kontext noch einmal
geschärft. Dadurch können Brücke · Le pont und die Partnerorganisationen 2015 institutionelle
und thematische Synergien nutzen und so Wissen teilen, vertiefen und weiterentwickeln sowie
das Monitoring verbessern und vereinfacht Partnertreffen durchführen. 2015 beendete
Brücke · Le pont ihre Projektarbeit in Nicaragua, eine Systematisierung der gesammelten
Erfahrungen ist für 2016 geplant. Das Programm 2017-2020 beinhaltet fortan die zwei
Regionalprogramme Togo/Benin und El Salvador/Honduras sowie die Länderprogramme
Brasilien und Bolivien.
Im Regionalprogramm Togo/Benin wurden 2015 die ersten zwei Projekte mit dem Ansatz der
"systemischen Marktentwicklung" (M4P) bei den landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten
eingeführt. Eine Ausweitung ist vorgesehen. Die DEZA stattete dem Regionalprogramm Afrika
2015 einen Besuch ab und attestierte der Arbeit unserer Partnerorganisationen gute
Leistungen.
Alle Projekte profitierten vom intensivierten Wissensmanagement. Im Herbst 2015 fand
erstmals ein überregionales Partnertreffen in Brasilien statt und auch im Afrikaprogramm
wurden diesbezüglich Investitionen gemacht.
Neben der Projektarbeit vor Ort engagierte sich Brücke · Le pont 2015 weiterhin in der Schweiz
entwicklungspolitisch.
Brücke · Le pont dankt allen unterstützenden Institutionen und Personen, insbesondere der
Abteilung Institutionelle Partnerschaften der DEZA für die wertvollen Beiträge und das
entgegengebrachte Vertrauen sowie die kritischen und konstruktiven Rückmeldungen.

Brücke · Le pont                      Wirkungsbericht 2015                                  1
Wirkungsbericht 2015 - Brücke Le pont
2. Institutionelle und organisationelle Entwicklung
2.1 Strategie, Verhandlungen mit der DEZA und Geschäftsprozesse
Die Umsetzung der Strategie 2012-2016 und des Programms „Arbeit in Würde“ 2013-2016
läuft planmässig und 2015 waren keine Anpassungen der strategischen Ausrichtung nötig. Die
Neuorientierung des Zentralamerikaprogramms (Ausstieg Nicaragua/ Einstieg Honduras) für
ein in sich kohärentes Regionalprogramm ist abgeschlossen. 2015 konnte in Honduras bereits
mit vier Projekten erfolgreich interveniert werden.
Betreffend Re-Orientierung des Zentralamerikaprogramms und den Wachstumsperspektiven
von Brücke · Le pont für 2015-2016 wurde ein Addendum zum Programm „Arbeit in Würde“
2013-2016 erstellt. Dies diente u.a. bei den Verhandlungen mit der DEZA für den
Programmbeitrag 2015-16. Dank der guten Resultate der externen Evaluation 2013 zur
institutionellen Entwicklung von Brücke · Le pont sowie den beiden Programmen Togo/Benin
und El Salvador, den Fortschritten in den Kooperationsbemühungen und dem
Wachstumspotential von Brücke · Le pont, hat die DEZA das unterbreitete Budget 2015-2016
bewilligt und eine Erhöhung des Programmbeitrags für Brücke · Le pont genehmigt (CHF 1.8
Mio. für 2015 und CHF 2 Mio. für 2016).

2.2 Gremien
An der Delegiertenversammlung vom 5. Mai 2015 wurde über eine Statutenänderung
abgestimmt: So plant Brücke · Le pont wegen den gesetzlichen Vorgaben in El Salvador und
Honduras die Akkreditierung von lokalen Büros. Damit dies möglich ist, braucht es in den
Statuten einen Passus, der die Eröffnung von lokalen Büros im Ausland gestattet. Die
Delegierten nehmen einstimmig und gesamthaft die generell revidierten Statuten neu an.
Die Gremien von Brücke · Le pont waren in ihrer personellen Zusammensetzung 2015
identisch mit jener von 2014. Der Vorstand wurde einstimmig für eine weitere Amtsperiode
gewählt.
2015 haben die Freiwilligen, v.a. von der Trägerorganisation KAB, rund 10‘000 Stunden
Freiwilligenarbeit für Brücke · Le pont in den Bereichen Informationsarbeit, Verkauf von Fair
Trade-Produkten und Fundraising geleistet. Die Geschäftsleiterin von Brücke · Le pont hat
2015 regelmässig an den Vorstandssitzungen der Trägerorganisation Travail.Suisse
teilgenommen und die Kanäle der verschiedenen Verbände von Travail.Suisse konnten für die
Information und entwicklungspolitische Sensibilisierung genutzt werden (siehe Kapitel 6).

2.3 Personnelle Entwicklungen
Auf der Geschäftsstelle gab es 2015 eine Pensionierung im Bereich Kommunikation und
Entwicklungspolitik (sowie eine temporäre Erhöhung des Pensums in dem Bereich) sowie
Personalwechsel in den Bereichen Fundraising sowie Sekretariat und Verkauf.
Mit Edna Ortega wurde eine kompetente Regionalkoordinatorin für Honduras eingestellt.
Zudem wurde in El Salvador eine Teilzeitstelle für das Coaching der jugendlichen
ProjektteilnehmerInnen bei der Arbeitsvermittlung geschaffen.
2015 bestand das Team von Brücke · Le pont aus 10 Mitarbeitenden (alle mit Teilzeitpensen;
mit insgesamt 700 Stellenprozenten).

2.4 Finanzen
Der Gesamtertrag 2015 von CHF 4‘010‘348 (inkl. Verkauf) liegt 10.5% über dem Ergebnis von
2014. Brücke · Le pont erwirtschaftete im Jahr 2015 Eigenmittel von CHF 2‘210‘348
(Aufteilung Ertrag 2015 – ohne Verkauf – siehe Grafik unten). Das Jahresergebnis 2015

Brücke · Le pont                     Wirkungsbericht 2015                                  2
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beträgt CHF -485‘975. Geplant war CHF -110‘601 (Investition von Reserven zugunsten der
      Wachstumsstrategie).

       Prozentuale Aufteilung der Spendeneingänge nach Bereichen 2015
        Solidaritätsfonds Glückskette                            Institutionelle Spenden
         Travail.Suisse       1%                                           26%
               1%
                             Legate 2%

          Pfarreien /
       Kirchgemeinden
              9%

       Spenden allgemein
             15%                                                                           Deza Programmbeitrag
                                                                                                   46%

      Auch 2015 achtete Brücke · Le pont darauf, die Einnahmequellen zu diversifizieren (Risiko-
      verteilung).

      Prozentuale Aufteilung der Ausgaben pro Bereich 2015
                                     Administration                Fundraising
                           Verkauf        7%                          7%
 Information und             2%
Entwicklungspolitik
        4%

                                                                         Programmaufwand
                                                                               80%

      Die Aufwandverteilung pro Bereich bewegt sich im ähnlichen Rahmen wie 2014. Der Pro-
      grammaufwand ist leicht höher. 2015 überwies Brücke · Le pont 26.7 % (CHF 645‘906) mehr
      in die Programme als 2014 (mehr dazu im Kapitel 9).

      Brücke · Le pont                            Wirkungsbericht 2015                                       3
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3. Entwicklungen und Tendenzen in den Programmländern
3.1 Togo/Benin
Togo
Das Jahr war vor allem zu Beginn stark von den Präsidentschaftswahlen geprägt. Die Partei
UNIR mit ihrem Leader Faure Gnassingbé gewann erneut die Wahlen, was wenig
überraschend war. Im Vorfeld wurden mehrere Projekte, sozusagen als Geschenke an die
Bevölkerung, lanciert. Vor allem in den Bereichen der klassischen Landwirtschaft, der
Geflügelzucht und der Agoutihaltung (Kleinnagetier).
Die togolesische Landwirtschaft wurde auch im Jahr 2015 massgeblich von der Weiterführung
des nationalen Entwicklungsprogramms PNIASA (Programme National d’Investissement
Agricole et de Sécurité Alimentaire) bestimmt. Einige Jahre nach Einführung des Programmes
sind erste sichtbare Erfolge zu verzeichnen. Verschiedene Wertschöpfungsketten erlangen
zunehmend an Bedeutung, vor allem die Fischereiproduktion wächst in Togo stark. Nach
Aussage der Regionalkoordination CRISTO verbessern die Investitionen des Programms die
Einkommen unterschiedlichster Akteure. Die Vertreter der Weltbank und der FIDA (Fonds
International pour le Développement Agricole) bekräftigten daher 2015 ihren Willen, das
Programm auch weiterhin zu unterstützen. Allerdings wurde auch sehr deutlich, dass noch
gewaltige Herausforderungen bestehen, so z.B. im Bereich der ungesicherten Grund- und
Bodenrechte, der mangelhaften technischen Begleitung der Bauern und Bäuerinnen, der
fehlenden Liberalisierung des Landwirtschaftssektors und der schlechten Anpassung an den
Klimawandel.
Im Grossraum Kaplimé wurde ein staatliches Projekt zur Wiederbelebung der
Wertschöpfungskette Palmöl gestartet, auch wurden im Auftrag der Regierung mehrere
Bauwerke im Land errichtet und wichtige Regionalmärkte erneuert.
Im März 2015 wurde das für togolesische KleinbäuerInnen interessante Produkt AGRISEF
(Accès des Agriculteurs aux Services Economiques et Financiers)1 installiert. Dafür zeichnet
sich der Fond National de la Finance Inclusive (FNFI) verantwortlich. Mit diesem Produkt
werden Kleinkredite der landwirtschaftlich tätigen Bevölkerung angeboten. Davon profitieren
mittlerweile auch einige NutzniesserInnen der von Brücke · Le pont unterstützten Projekte, die
mit Unterstützung der Partnerorganisation FECECAV (Mikrofinanzen) an den entsprechenden
Fonds angebunden sind.
In Land entwickelt sich der Privatsektor schneller als erwartet. 2015 z.B. führten Aktivitäten
des privaten Anbieters ABC (Agro Business Company) zu einer starken Verunsicherung von
Produzentinnen von lokalem Hühnerfleisch. Der Sitz der Firma ist in der Stadt Dzamakondi,
nahe Avétonou (Südtogo). Das Unternehmen bietet seit geraumer Zeit an verschiedenen
Verkaufsorten tiefgefrorenes (importiertes) Hühnerfleisch zu sehr konkurrenzfähigen Preisen
an. Nun fürchten die ortsansässigen ProduzentInnen, dass die Verkäufe ihrer aufgezogenen
Hühner einbrechen.
Im Juni wurde ausserdem Togo für seine Verdienste um besonders gut gerösteten Kaffee mit
dem Preis Gourmet d’Argent ausgezeichnet. Für die Massnahme ist die Agence pour la
Valorisation des Produits Agricoles (AVPA) verantwortlich. Die verliehene Auszeichnung
schiebt die Bemühungen zur Förderung der Wertschöpfungskette Kaffee Robusta weiter an
und begleitet die begonnene Restrukturierung der Wertschöpfungsketten Kaffee und Kakao
im Rahmen des Projektes PASA2.

1
  AGRIEF hat eine Dauer von 2 Jahren, das Kreditmaximum liegt für die Nachfrager bei 100.000 FCFA (ca. 166 CHF) bei einem
Zinssatz von 8%. Damit sollen die Bauern und Bäuerinnen in einem angemessenen Zeitraum, notwendige Anschaffungen für ihre
landwirtschaftlichen Aktivitäten tätigen können.
2
  Das Projet d’Appui au Secteur Agricole (PASA) ist eine von drei Projektinitiativen im Zuge des staatlichen Programmes PNIASA
(Programme National d'Investissements Agricoles et de Sécurité Alimentaire). PNIASA will im Wesentlichen die Einkommen in
der Landwirtschaft nachhaltig erhöhen, insbesondere auf Ebene sehr vulnerabler Gruppen (Frauen und Jugendliche).

Brücke · Le pont                                  Wirkungsbericht 2015                                                      4
Wirkungsbericht 2015 - Brücke Le pont
In der Präfektur Oti, 550 km nördlich von Lomé, kam es zu heftigen Ausschreitungen aufgrund
von staatlichen Schutzmassnahmen der autochthonen Fauna. Mehrere Personen der
Zivilbevölkerung starben und Sachschaden entstand. Die ansässigen Menschen befürchten,
dass ihnen durch die staatlichen Schutzmassnahmen, der Lebensraum zu stark beschnitten
wird und Aktivitäten, wie das Sammeln, das Jagen, die Landwirtschaft und die Beweidung
(also essentielle Lebensgrundlagen) nicht mehr in ausreichendem Masse durchgeführt
werden können.
Benin
Auch in Benin wurde gewählt, allerdings waren hier die legislativen Wahlen von Bedeutung.
Es wurden neben 1‘435 Gemeinderatsmitglieder auch 77 Bürgermeister gewählt. Der
Dezentralisierungsprozess ist gegenwärtig weiter fortgeschritten, als dies in Togo der Fall ist.
Die Wahlen verliefen friedlich und Benin bewies wieder einmal, warum es als eine der
stabilsten Demokratien in Westafrika angesehen wird.3
Allerdings lässt vor allem der Elektrizitätssektor weiter zu wünschen übrig. Auch 2015 hatten
nur wenig Menschen Zugang zu ausreichend Elektrizität. Die Verteilung ist extrem ungleich;
die Situation in Cotonou ist nicht problematisch, allerdings wird der Norden weiter nachrangig
behandelt. Zudem sind die durch die Société Béninoise d'Energie Electrique (SBEE) vom
Nachfrager geforderten Prozeduren teuer und umständlich.4
                      Überblick über die gegenwärtige Performanz von Benin
             (Quelle: Global Competitiveness Report 2015/2016, World Economic Forum5)

                                 Klassifizierung: 1 = sehr niedrig / 5 = hoch

In Benin trug 2015 die Landwirtschaft zu 40% zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Der Sektor
bleibt mit Abstand der wichtigste Motor der Einkommensförderung. Weiterhin üben mehr als
60% der aktiven männlichen Bevölkerung eine Tätigkeit in der Landwirtschaft aus. Der Anteil
der Frauen ist geringer, dort sind es derzeit knapp 36 %.

3
  Vgl. : https://freedomhouse.org/report/freedom-world/2015/benin
4
  Vergleiche hierzu den Bericht “BTI 2016 - Doing business” der Weltbankgruppe (Table 4.2: Summary of time, cost and
procedures for getting electricity in Benin).
5
  http://reports.weforum.org/global-competitiveness-report-2015-2016/economies/#economy=BEN

Brücke · Le pont                              Wirkungsbericht 2015                                                5
Wirkungsbericht 2015 - Brücke Le pont
Um der Vision einer starken und leistungsfähigen Landwirtschaft mehr Unterfütterung zu
geben, wurde der nationale Plan Stratégique de Relance du Secteur Agricole (PSRSA) mit
Hilfe einer grossen Anzahl an Akteuren erarbeitet.
In Land war vor allem die Optimierung der Wertschöpfungskette Baumwolle von zentraler
Bedeutung. Angestrebt wurde eine verbesserte Strukturierung und Steuerung gezielter
Aktionen rund um den Anbau und die Vermarktung.
Ein positives Zeichen setzt das Montagewerk der Gesellschaft Benin-Tracteurs für
landwirtschaftliches Material in Ouidah (Südbenin). Mittlerweile werden dort zehn Traktoren
am Tag montiert. Die Fahrzeuge können am Tag eine Fläche von 16 ha bearbeiten. Die
beninische Regierung versucht derzeit einen Modus Operandi zu entwickeln, der es den
AgrarproduzentInnen ermöglicht, die Fahrzeuge einerseits zu günstigen Konditionen zu
erhalten und andererseits die Lebensfähigkeit des Unternehmens zu sichern
Allerdings stellt die Ernährungssicherung weiterhin eine Herausforderung für das Land dar.
Derzeit haben ca. 12% der Haushalte keine ausreichende Nahrungsmittelversorgung. Von
chronischer Unterernährung sind mehr als 40% der Menschen betroffen und die Rate von
Wachstumsstörungen infolge chronischer Unterernährung liegt immer noch bei 16%.
Preisentwicklung von Grundnahrungsmitteln in beiden Ländern

                                            Preis zum      Preis zum     Preis zum     Preis zum
                                           Ende 2013      Ende 2014     Ende 2015     Ende 2015
 Produkt
                                            (in FCFA)      (in FCFA)     (in FCFA)      (in CHF)
 Puderzucker (1 kilo)                              650            700           700          1,30
 Raffinierter Zucker (1 Kilo)                      400            500           400          0,75
 Milchpulver (1 Dose)                            2.350          2.500         2.300          4,30
 Weizenmehl (1 marktübliche Schale)              1.000          1.200         1.350          2,50
 Speiseöl (1 Liter)                                850            900           800          1,50
 Palmöl (1 Liter)                                  450            500           500          0,93

3.2 El Salvador/Honduras
Politik
Im März 2015 fanden in El Salvador Wahlen der gesetzgebenden VertreterInnen und der
Gemeinden statt. Dabei legte die grösste Oppositionspartei ARENA leicht zu, während die
regierende Partei FMLN einen leichten Rückgang verzeichnete. Erstmals sind mehrere
Parteien in der Regierung vertreten und der Frauenanteil beträgt ca. 30%.
Bei ihrem Amtsantritt im 2014 setzte der regierende Partido Nacional in Honduras die
Schwerpunkte bei den Themen Sicherheit, wirtschaftliche Entwicklung zur Schaffung von
Arbeitsplätzen und Sozialmassnahmen zugunsten der armen Bevölkerung, die jedoch bisher
wenig breitenwirksam sind. Im Mai 2015 wurde das Land von mehreren Korruptionsskandalen
im Bereich der Steuerhinterziehung hoher Politiker, Unternehmer und Funktionäre aufgerüttelt,
was zu Massenprotesten seitens der Zivilbevölkerung geführt hat.
Obwohl beide Länder offiziell nicht als fragile Staaten gelten, fällt El Salvador in der durch den
Fund for Peace im 2015 durchgeführten Analyse auf Rang 102/178 und Honduras auf Rang
76/178, was der Kategorie „warning“ entspricht.
Wirtschaft
El Salvador befindet sich auf Platz 116 und Honduras auf Platz 131 des Human Development
Indexes. Beide Länder weisen jedoch eine grosse Einkommens- und Machtschere zwischen
einer kleinen, reichen Minderheit und einer in ärmlichen Verhältnissen lebenden Mehrheit der
Bevölkerung auf. Dementsprechend gehören beide Länder zu den 20 Ländern weltweit, bei
welchen die Einkommensverteilung zwischen Reich und Arm am höchsten ist: Der Gini-Index
für El Salvador beträgt 41.8%, derjenige für Honduras 57.4%.
El Salvador verzeichnete im Jahr 2015 ein ökonomisches Wachstum von 2.5%; die Kosten
für die Grundversorgung stiegen im vierten Quartal 2015 jedoch um 6.4% in den städtischen

Brücke · Le pont                       Wirkungsbericht 2015                                     6
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und um 8.3% in den ländlichen Gebieten. 28.5% der städtischen und 37.9% der ländlichen
Haushalte leben in Armut. Gemäss offiziellen Angaben, betrug das Wirtschaftswachstum in
Honduras im Jahr 2015 3.5%, das pro-Kopf-Wachstum liegt aber nur bei 1.5%. 66.1% der
städtischen und 70.6% der ländlichen Bevölkerung leben in Armut.
Je nach Quelle liegt die Arbeitslosigkeit in El Salvador bei 6-7%; unter den Jugendlichen
beträgt sie sogar 12.10%. Pro 100 Beschäftigte in städtischen Gebieten arbeiteten 52 im
formellen und 48 Personen im informellen Sektor, wobei der Anteil der Frauen im informellen
Sektor höher war (2014). In Honduras hat sich die Arbeitslosigkeit von 3.6% (2013) auf 7.3%
(2015) erhöht, wobei diese in städtischen Gebieten höher ist als in ländlichen; der Anteil der
Unterbeschäftigung wird auf rund 62% geschätzt. Gerade Frauen, welche keine Anstellung in
den maquilas (Textilindustrie) finden und/oder nicht von den remesas (Geldüberweisungen)
alleine überleben können, suchen ein Einkommen im informellen Sektor oder bieten ihre
Dienste als Hausangestellte an, deren Rechtslage sehr prekär ist.
Im Frühling 2014 und im Herbst 2015 erreichte die Zahl der ausgewanderten unbegleiteten
Kinder und Familien aus dem Trinángulo Norte (Guatemala, Honduras, El Salvador)
Höchstwerte. Dabei stellt die Unsicherheit und Bedrohung seitens des organisierten
Verbrechens einer der Hauptgründe für die Migration dar. Die remesas machten im Jahr 2015
in El Salvador und Honduras zwischen 16 und 17% des Bruttoinlandprodukts aus – eine der
höchsten Raten in Lateinamerika.
Sicherheit
In El Salvador wurde die Waffenruhe im 2014 wieder gebrochen und als Folge davon übertraf
die Tötungsrate im Jahr 2015 sogar jene während des Bürgerkrieges. In Honduras ist die
Menschenrechtslage nach wie vor desolat und es ist der Regierung bisher nicht gelungen,
sichtbare und nachhaltige Erfolge bei der Verbrechens- und Korruptionsbekämpfung zu
erzielen. Der von Gewalt und Angst gezeichnete Kontext beherrscht alle Bereiche des
gesellschaftlichen Lebens. Honduras hält mit 90 gewaltsamen Todesfällen pro 100‘000
Personen im Jahr 2015 den traurigen weltweiten Rekord. Die meisten Opfer sind junge Männer
aus marginalisierten Quartieren. Jedoch auch die Zahl der sogenannten feminicidios
(Frauenmorde) hat in den letzten Jahren zugenommen. Im Jahr 2015 betrug die Gewaltrate
gegenüber Frauen in El Salvador 26.3%.
Die impunidad (Straflosigkeit) ist in der Region die Regel: Je schwerer ein Verbrechen, desto
weniger oft werden diese in der Regel aufgeklärt und kommt es zu Verurteilungen. Die
Mehrheit geht auf das Konto des organisierten Verbrechens, der Drogenkartelle aus Mexiko
und dem Machtkampf zwischen den zwei grossen, sich rivalisierenden (Jugend-)Banden Mara
Salvatrucha (auch MS-13 genannt) und Mara 18. Jedoch auch MenschenrechtsaktivistInnen,
GewerkschaftsvertreterInnen, VertreterInnen von Bauernorganisationen, JournalistInnen und
RechtsanwältInnen, die sich für grundlegende Rechte einsetzen, werden kaltblütig ermordet.
Der Handlungsspielraum für die zivilgesellschaftlichen Organisationen hat sich insbesondere
in Honduras in den letzten Jahren laufend verschlechtert. Organisationen welche sich zu
pointiert für grundlegende Menschenrechte einsetzen, müssen nicht selten mit Repressionen
und Drohungen oder sogar mit Entführung oder Ermordung ihrer MitarbeiterInnen rechnen.
Angesichts dieser Situation hat der Nationale Sicherheitsrat in El Salvador für das Jahr 2016
die Umsetzung des Plan El Salvador Seguro beschlossen. Es wird sich zeigen, inwiefern die
zukünftigen Massnahmen nicht wie bisher auf zunehmender Repression und Militarisierung
basieren, sondern grundlegende Reformen des Polizei- und Justizsystems beinhalten.

3.3 Brasilien
Le climat politique au Brésil est très instable, en raison des multiples dénonciations pour
corruption (achat de votes, scandale de la Petrobras, blanchiment d’argent). Celles-ci
aggravent encore la crise politique qui secoue le gouvernement de la Présidente Dilma
Roussef, déjà marqué par une baisse de popularité et considéré comme incapable de mener
les réformes nécessaires au maintien de la croissance économique du pays. Des enquêtes
récentes évaluent à 85% la possibilité que le gouvernement soit mis en accusation. En

Brücke · Le pont                     Wirkungsbericht 2015                                   7
attendant, la population se mobilise dans la rue, scindée en deux mouvement bien distincts :
« Vem para Rua », qui se positionne en faveur de l’impeachment et « Não vai ter Golpe »,
orchestré par le Parti des Travailleurs, contre la mise en accusation de leur présidente. Tout
ceci réduit les choses à leur dimension politique partisane, en omettant finalement de
considérer les questions les plus importantes pour le pays. La corruption a atteint au Brésil un
niveau systémique. Selon l’ONG Transparency International, au sein de la Chambre des
Députés – qui doit se prononcer sur l’ouverture ou non d’une procédure d’impeachement, 303
des 513 députés sont sous enquête pour des délits divers. Au Sénat, qui doit approuver ou
non l’impeachment, c’est plus de la moitié des sénateurs (49 sur 81) qui sont impliqués dans
des enquêtes similaires. A une échelle macro, des recherches récentes ont apporté de
nouvelles preuves de soupçons de corruption dans 24 des 35 partis politiques enregistrés
auprès de la Cour Régionale Electorale.
Récemment, le processus de mise en accusation a été accepté par la Chambre des
représentants à une majorité de 62% des voix. Le Sénat doit encore décider s’il donnera ou
non suite au jugement de l’actuelle Présidente, mais les estimations en faveur du procès sont
élevées (71%), étant donné que 15 des 21 membres de la Commission se sont prononcés en
faveur de la destitution de la présidente Dilma Roussef.
Plusieurs scénarios politiques peuvent être envisagés pour le futur, à partir de l’occurrence ou
non de cet impeachment. Le gouvernement de Dilma peut parvenir à surmonter cette mise en
accusation et continuer, de plus en plus fragilisé et probablement exposé à d’autres
procédures de mises en accusation. Dans un autre scénario, on peut imaginer le pays
poursuivre avec un nouveau gouvernement, mené par le successeur naturel de Dilma, le vice-
président Micher Temer, soupçonné d’être impliqué dans divers délits. Ce qui pourrait conduire
à la réalisation de nouvelles élections, directes ou indirectes. Dans ce dernier cas, il n’y aurait
pas de participation populaire, c’est la Chambre des Députés qui élirait un nouveau dirigeant.
Le pays tout entier est aujourd’hui en attente, dépendant de l’évolution du processus ces
prochains mois.

L’économie brésilienne se trouve logiquement affectée par la crise politique qui secoue le
gouvernement. Dans le même temps, la présidence a effectué en 2015 un virage vers
l’austérité, afin de réduire les déficits, coupant pour cela dans les dépenses sociales
(notamment le programme phare de son prédécesseur Lula, « Bolsa Familia 6»), d’éducation
et l’investissement. Ce recul de l’économie (-2.5%) et la réduction des investissements en
faveur des politiques publiques se poursuivront en 2016 avec l’introduction de nouveaux
impôts7 et des coupes dans l’éducation et les programmes sociaux, augmentant les impacts
directs sur les populations les plus vulnérables.
Le taux de chômage est en hausse (9%), et cette tendance devrait se poursuivre en 2016 (au-
dessus de 10%, Ibre / IBGE). Les changements qui se produisent dans le monde du travail
affectent en particulier les jeunes de 15-24 ans, chez qui le chômage dépasse les 15%.
Au Brésil, 48,2 millions de personnes ne touchent que le salaire minimum 8 et ce, en majorité
dans le Nordeste (58.2%). Dans l’Etat du Piauí, 71.7% de la population vit avec un revenu
inférieur ou égal au salaire minimum, et seuls 8.2% bénéficient d’un revenu de plus de deux
salaires minimums.
Dans l’enseignement public brésilien, l’offre en matière de formation professionnelle est très
en deçà des objectifs fixés par le Plan National d’Education puisque les places disponibles
n’atteignent que 2,5% du total de l’offre de formation, pour un objectif fixé à 25%. Suite aux
coupes budgétaires dans l’éducation ces deux dernières années, le Programme National
d’Accès à l’Enseignement Technique et à l’Emploi (PRONATEC) s’est vu dans l’obligation de
réduire son offre de 40%. Par ailleurs, 70% des formations proposées dans le cadre du
PRONATEC sont de courte durée (160 heures), temps évalué comme totalement insuffisant
pour apprendre une profession.

6
  Programme social destiné à lutter contre la pauvreté, qui fait partie du programme plus général « Fome zero ». Il s’agit d’un
programme conditionnel, où le versement d’aides est conditionné à certaines obligations d’éducation, par exemple.
7
  CPMF- Contribution provisoire sur les mouvements financiers
8
  Le salaire minimum en 2015 est de 788 R$, soit environ 210 CHF

Brücke · Le pont                                   Wirkungsbericht 2015                                                      8
Au sein de la zone d’intervention du
programme, se trouve une partie au climat
semi-aride, qui abrite la moitié des
municipalités de l’Etat. Cette zone souffre
historiquement de sécheresse, elle est la
grande oubliée des programmes et politiques
publiques. La région ne bénéficie que d’actions
de type « palliatives » du gouvernement -
inefficaces pour améliorer les conditions de vie
de la population. La prévision d’une réduction
des pluies de 30% devrait aggraver encore le
phénomène de la sécheresse, tout comme
celui de l’insécurité de l’approvisionnement en
eau et en nourriture. A cela s’ajoute les effets des grands projets de développement (autoroute
transnordestine, agro-industrie, extraction minière, etc.) et des coupes budgétaires dans les
programmes sociaux. Tous ces éléments conjugués vont contribuer à une augmentation de
l’exode rural, des situations de conflit et des situations de vulnérabilités dans les campagnes
du Piauí.

Dans l’Etat du Piauí, les alternatives d’emploi et de revenu sont rares. Chaque année, des
milliers de travailleurs sont forcés de migrer vers d’autres Etats du Brésil à la recherche d’une
opportunité de revenu. Ils s’exposent par ce faire à des risques constants de se retrouver dans
des situations de travail esclave, dans des fermes à des milliers de kilomètres de chez eux.
En 2015, ce sont 1’010 personnes qui ont été officiellement sauvées de situations de travail
forcé au Brésil. Mais aujourd’hui, certaines avancées en matière de cadre légal, sous la
pression des lobbies économiques, sont en danger. Un projet de loi est ainsi actuellement en
discussion au Congrès National, qui vise à reconsidérer le concept même d’esclavage, en
retirant les situations de travail dégradantes et épuisantes, ce qui constituerait un sérieux
retour en arrière. Est également discuté le retrait de la notion de responsabilité conjointe de
l’entrepreneur dans des cas d’esclavage chez des sous-traitants. Ce dernier point est très
inquiétant, car 90% des cas de travail forcé constatés l’étaient chez des sous-traitants9. Enfin,
en 2015 la liste noire des entreprises accusées d’esclavage a été interdite de publication par
le Tribunal Suprême et ce, malgré le fait qu’elle ait été reconnue internationalement par les
Nations Unies comme une des mesures exemplaires dans la lutte pour l’éradication de
l’esclavage. Profitant du droit à l’information, des organisations de la société civile ont
cependant réussi à obtenir ces informations et ont publié une liste alternative. La transparence
des informations a donc pu être maintenue, malheureusement cette liste alternative est sans
effets légaux punitifs.

3.4 Bolivien
En mars 2015, ont eu lieu les élections municipales et départementales en Bolivie.
Plusieurs partis d'opposition sont parvenus à détrôner le MAS (Movimiento al Socialismo) des
communes d’El Alto et Cochabamba et des gouvernorats de La Paz et Tarija. Dans le même
temps, les opposants ont maintenu le maire de La Paz, ainsi que le maire et le gouverneur de
Santa Cruz. Cependant, le MAS s’est maintenu comme la force politique la plus importante du
pays, remportant quatre gouvernorats et la plupart des municipalités à travers le pays.

9
    Detrae – Departamento de Erradicação do Trabalho Escravo/MTE.

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En 2015, la baisse du prix des exportations de gaz naturel et des combustibles a provoqué
une baisse des revenus du pays de plus de 38% par rapport à 2014. Dans le cas des matières
premières, la diminution a atteint 37%. Or ces deux produits constituent la principale source
de revenus du pays. Les budgets municipaux et départementaux ont été les plus touchés par
cette chute des prix. Le taux de chômage est monté à 11.8% selon le CEDLA (Centro de
estudios para el desarrollo laboral y agrario), alors que le gouvernement communique un taux
de 3,2%. Au-delà de ces chiffres, ce qui est préoccupant c’est la précarité des emplois, qui se
traduit par une faible application des normes de sécurité au travail, et le non-respect des
normes du travail, notamment par la sous-traitance. L’emploi de mauvaise qualité ou précaire
a augmenté en 2015, en lien avec l’essor du secteur informel, qui emploie 70% des personnes
actives (source : CEDLA). La croissance du secteur informel est la conséquence de plusieurs
facteurs : l’élévation des coûts du travail, due aux hausses de salaires promulguées chaque
année par le gouvernement, le versement obligatoire des 13e et 14e salaires, ou encore la
                                                 contrebande. Ces facteurs ont provoqué la
                                                 réduction du nombre d’entreprises légalement
                                                 inscrites, en particulier des micro- et petites
                                                 entreprises. Selon la Confédération nationale
                                                 des micro- et petites entreprises (Conamype),
                                                 un peu plus de 15'000 microentreprises ont
                                                 décidé de mettre la clé sous la porte. Or l’on
                                                 sait que bon nombre d’entre elles poursuivent
                                                 certainement leurs affaires, mais de façon
                                                 informelle. Elles ne paient plus d’impôts et leurs
                                                 employés sont embauchés verbalement, avec
                                                 moins voire plus du tout de prestations
                                                 sociales. Enfin, l'enquête sur le développement
                                                 humain, réalisée en 2015 par le PNUD dans les
régions métropolitaines de La Paz, El Alto, Cochabamba et Santa Cruz, a révélé que les
conditions de travail et la qualité de l'emploi sont très préoccupantes en Bolivie. Le rapport
indique que seuls 11% des travailleurs salariés ont une affiliation syndicale et 29% un contrat
de travail. De même, les travailleurs-euses sont mal protégés contre la maladie et la vieillesse,
puisque seuls 19% des personnes actives sont affiliées à une caisse de retraite et 28% à une
assurance maladie.
Par contre, il est indéniable que les bénéfices économiques générés par les exportations de
matières premières ont permis de notables améliorations et progrès en termes sociaux. Selon
le PNUD, la Bolivie est le pays d’Amérique latine qui a enregistré la plus importante réduction
de la pauvreté. Une telle amélioration a été rendue possible par les politiques publiques du
gouvernement Morales touchant les thèmes de la sécurité sociale et la volonté de permettre
à tout le monde de vivre une vie digne. Quant au salaire minimum, il a connu une ascension
très importante depuis l’arrivée au pouvoir d’Evo Morales en 2006 : en 2005, le salaire
minimum national était de l’ordre de 440 bolivianos (environ CHF 57), il s’élève à 1’656
bolivianos (CHF 227) en 2015. Une hausse qui a permis une amélioration considérable des
conditions de vie de la population la plus vulnérable, en plus d’une dynamisation de la mobilité
sociale. Le climat de travail pour les ONG, enfin, s’est passablement détérioré ces dernières
années. Après avoir expulsé deux ONG internationales en 2013 et 2014, le gouvernement a
discrédité l’an dernier le travail de quatre organisations locales, qui critiquaient des projets
gouvernementaux, et menacé d’expulsion d’autres ONG internationales qui se mêleraient de
ce que les autorités considèrent comme des questions de politique intérieure.

Brücke · Le pont                        Wirkungsbericht 2015                                    10
4. Erzielte Resultate in den einzelnen Programmen
                                                          Wie      im    Programmdokument         2012-2016
                                                          beschrieben, wendet Brücke · Le pont einen
                                                          integrierten Ansatz an, der die drei strategischen
                                                          Schwerpunkte (Einkommensförderung, berufliche
                                                          Kompetenzen und Arbeitsrechte) miteinander
                                                          verknüpft. Das Zusammenwirken der drei
                                                          Programmschwerpunkte,             der         zwei
                                                          Transversalthemen (Gender und institutionelle
                                                          Stärkung)     sowie    des     Arbeitsgrundsatzes
                                                          Empowerment machen den Kern des Programms
                                                          „Arbeit in Würde“ aus (Grafik). Da die Grenzen
                                                          zwischen den Programmschwerpunkten fliessend
                                                          sind, bewegt sich Brücke · Le pont in der
                                                          Umsetzung der Regionalprogramme oft an den
                                                          Schnittstellen der Schwerpunkte (ineinander
                                                          übergreifende       Puzzleteile).     Je      nach
                                                          Landeskontext erhielt ein Schwerpunkt mehr
                                                          Gewicht. Alle Schwerpunkte wurden aber in allen
                                                          Landesprogrammen berücksichtigt.
Im Regionalprogramm Togo/Benin liegt beispielsweise der Schwerpunkt auf der nachhaltigen
Einkommensförderung im Agrar- und Nahrungsmittelsektor. Nur begleitenden Charakter
besitzt z.B. die Verbesserung der Arbeitsrechte der temporär tätigen Lohnkräfte. Hingegen
investiert Brücke · Le pont in Brasilien stark in den Bereich der Förderung beruflicher
Kompetenzen von Jugendlichen und in die damit verbundenen Begleitmassnahmen,
gleichzeitig wird aber auch eine Initiative zur Sicherung der Rechte von Landlosen unterstützt.
Das Hauptanliegen unserer Programmarbeit ist, die grösstmögliche Wirkung mit hoher
Effizienz zu erzielen. Die einheitliche und vergleichbare Verfolgung und Messung der erzielten
Resultate ist dabei ein entscheidendes Instrument zur Qualitätssicherung, zur Gewinnung von
Lessons Learnt und zur Rechenschaftslegung.
Wir stützten uns ebenfalls auf den Standard for Results Measurement des Donor Committe
for Enterprise Development (DCED).
Die Anzahl der Begünstigten des Entwicklungsprogramms „Arbeit in Würde“ für das Jahr
2015 beziffert sich wie folgt:
                                               Direkt-Begünstigte           Anteil Frauen      Indirekt-Begünstigte
 RP El Salvador/Honduras                                      3‘650                 2‘582                113‘68410
 Nicaragua                                                    1‘654                   567                    6‘200
 Bolivien                                                       673                   492                    3‘365
 Brasilien                                                   22‘220                11‘777                  40‘280
 RP Togo/Benin                                               40‘223                14‘863                 200‘000
 Total                                                       68‘420                30‘281                 363‘529
Zu den indirekt Begünstigten zählen die Mitglieder der Haushalte der direkt Begünstigten
(durchschnittlich 5 Personen) sowie Personen, die von Kampagnen profitieren.
Die Zahlen geben keine Anhaltspunkte darüber, wie stark sich die Lebensbedingungen der
Projektbeteiligten nachhaltig verbessert haben. Dafür müssten dann ausgesuchte
Schlüsselindikatoren herangezogen werden, wie z.B. das additional net income. In den
nachfolgenden Kapiteln werden für jedes Landes- bzw. Regionalprogramm die erzielten
Wirkungen, lessons learnt und Perspektiven der strategischen Schwerpunkte aufgezeigt.

10
     Diese Zahl beinhaltet die Anzahl Personen, welche über Medienkampagnen erreicht wurden.

Brücke · Le pont                                   Wirkungsbericht 2015                                          11
4.1 Togo/Benin
Auch in diesem Jahr lag der Schwerpunkt des Regionalprogrammes in der Förderung regional
bedeutsamer Wertschöpfungsketten im Agrar- und Lebensmittelsektor. Dabei wurden
weiterhin die Ziele des panafrikanischen
Agrarentwicklungsprogramms         CAADP11
(Comprehensive        Africa      Agriculture
Development Programme) berücksichtigt.
Sowohl in Togo, wie auch in Benin wurde
weiterhin kräftig in die Landwirtschaft
investiert. Vor allem die von der
togolesischen Regierung lancierten zwei
Fonds,         die       die       mageren
Finanzdienstleistungen im ländlichen Raum
unterstützten sollen, sind vielversprechend
für        die       Zielgruppen         des
Regionalprogrammes. Hierbei handelt es
sich um die Produkte Accès des
Agriculteurs aux Services Financiers
(AGRISEF) und Accès des Jeunes aux Services Financiers (AJSEF).
Die ausgeschütteten Kleinkredite können die Beträge von 100‘000 FCFA (AGRISEF, ca. 165
CHF) bzw. 300‘000 FCFA (AJSEF, knapp 500 CHF) aber nicht überschreiten. Die Nachfrage
bei den Zielgruppen war dementsprechend gross, allerdings wurden nach Einschätzungen der
Projekte bis zum 31.12 nur wenige Kreditanfragen auch schon bewilligt. Die Mitarbeiter der
Regionalkoordination CRISTO (oben im Bild mit Herrn Pierre Kistler von der DDC/DFAE)
sensibilisierten vor allem bei ihren Monitoringmassnahmen intensiv die Partnerorganisationen
zu diesem Thema.
Auswirkungen des Klimawandels haben Folgen                                             für     den       Agrar-        und
Nahrungsmittelsektor und für die Partnerorganisationen
Die               Ernten            der
Landwirtschaftskampagne 2014/2015
fielen in beiden Ländern sehr
unterschiedlich aus. In Zentral- und
Nordtogo, z.B. in der Präfektur Bassar,
begannen die Regenintervalle zunächst
verspätet, allerdings kamen sie dann
intensiver       und      regelmässiger
(nebenstehende Karte vom Centre
Régional AGRHYMET in Niamey,
Bulletin spécial N° 01 – 03.2015).
Gegenüber dem Vorjahr, konnten sich in
dieser Zone die Ernteerträge von Reis, Sor-ghum und Mais verbessern. Die Gesamtproduktion
des Getreides lag 2015 bei 1‘317‘983 Tonnen, was ein sehr gutes Resultat für die Zone ist.
Vor allem die Zielgruppen unserer Partnerorganisationen PTM und MAPTO konnten davon
profitieren. In Südtogo dagegen führte das verfrühte Einsetzen der Trockensaison (Mitte
November) zu erheblich schlechteren Ernteerträgen. Gleichzeitig versetzten Preiserhöhungen
für Grundnahrungsmittel auf den Märkten die Bevölkerung in Stress. Viele HändlerInnen
blieben zunächst auf den verteuerten Waren hängen und konnten erst wieder mit steigender
Nachfrage am Ende des Jahres rechnen. Davon betroffen waren die Zielgruppen unserer
Partnerorganisation AGRO-DR, ADIL, CED und OCGED.

11
   CAADP wurde als Teil des NEPAD-Entwicklungsprogramm (Afrikanische Union) im Juli 2003 etabliert und ist auf eine
nachhaltige Verbesserung und Förderung der Landwirtschaft in Afrika ausgerichtet. Dabei werden von den Mitgliederstaaten auch
Massnahmen zur Anpassungen der Landwirtschaft an den Klimawandel durchgeführt. Der Sitz von CAADP/NEPAD ist Midrand
in Südafrika.

Brücke · Le pont                                  Wirkungsbericht 2015                                                    12
Zu Regenmangel kam es in Benin, vor allem im Zentrum des Landes (Département des
    Collines), wo die Reis- und SojaproduzentInnen mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert
    waren. Das beninische Frühwarnsystem (Système d’Alerte Précoce, SAP-Bénin) hatte schon
    im Vorfeld angekündigt, dass ausbleibende Regen, vor allem im Mai und Juni, die
    Landwirtschaft heftig treffen könnte. Um diesen Anomalien zu begegnen, setzten einige
    Kleinbauernfamilien auf die Aussaat von trockenheitsresistenten Varietäten mit kurzer
    Reifezeit, aber niedrigeren Ertragsleistungen. So auch einige von unseren Partnerorganisation
    LDLD und RAPIDEL unterstützten Reis- bzw. SojaproduzentInnen.

        4.1.1 Einkommensförderung
    Brücke · Le pont hat mit seinen Partnerorganisationen im Berichtszeitraum eine Vielzahl an
    landwirtschaftlich bedeutsamen Wertschöpfungsketten unterstützt. Darunter zählen u.a.
    traditionell hergestelltes Palmöl, lokal produziertes Hühnerfleisch, mit Sorghum/Soja
    angereichertes Weizenbrot (pain au sorgho/soja), Tomaten und weiteres Gemüse
    (hauptsächlich Kohl und Bohnen), Rohreis (Paddy) und Dämpfreis (riz étuvé), sowie Maniok
    und die Derivatprodukte Gari und Tapioka. Die Produkte sind auf den nationalen oder
    regionalen Märkten von beachtlicher Bedeutung und implizieren ein breites Spektrum an
    (Markt-) AkteurInnen (wie z.B. ProduzentInnen, VerarbeiterInnen, HändlerInnen,
    Transporteure, weitere private Dienstleister und staatliche Servicestellen).
                 Arbeitsschwerpunkte der Partnerorganisationen in 2015 (Stand 01.02.2016)

                                                              Kommerzialisie                                                       Transformation                                                                                                        Produktion                                                    Sonstiges
                                                                 rung
                                              Organisationsentwicklung

                                                                         Finanzierung (Mikrokredite)

                                                                                                       Marketing

                                                                                                                   Organisationsentwicklung

                                                                                                                                              Finanzierung (Mikrokredite)

                                                                                                                                                                            Produktionsmittel

                                                                                                                                                                                                Organisationsentwicklung

                                                                                                                                                                                                                           Finanzierung (Mikrokredite)

                                                                                                                                                                                                                                                           Produktionsmittel

                                                                                                                                                                                                                                                                               Qualitätssicherung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Beratung
                      Wertschöpfungskette/                                                                                                                                                                                                                                                                     Kooperatio     Plädoyer
                       Interventionsthema                                                                                                                                                                                                                                                                      nsbeziehun
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  gen

Partnerorganisation

PTM, LDLD             Paddy-Reis
                                                            ●                                               ●                    ●                                                                            ●                                                                          ●              ●          ●               ●
                      (auch Dämpfreis)

MAPTO                 Fairer An- & Verkauf
                      von Getreide (Mapto-                  ●                                               ●                                                                                                                                                                                                                      ●
                      Schale)

MoPIB                 Maniok
                                                            ●                           ●                   ●                    ●                            ●                                               ●                           ●                                              ●              ●          ●               ●
                      (auch Gari/Tapioka)

OCGED, CAP-21,        Lokales Hühnerfleisch                 ●                           ●                                                                                                                     ●                           ●                         ●                    ●              ●
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ●
PTM

GTPAL-Togo            Sorghum-/Sojabrot                     ●                                               ●                    ●                                                   ●                        ●                                                                          ●              ●          ●               ●

OCGED, RAPIDEL        Soja (auch Tofu)                      ●                           ●                   ●                    ●                                                                            ●                           ●                         ●                                   ●

ADIL                  Traditionell                          ●                           ●                   ●                    ●                            ●                      ●                        ●                           ●                         ●                    ●              ●          ●               ●
                      hergestelltes rotes
                      Palmöl

CED, AGRO-DR          Gemüse (Kohl,                         ●                           ●                                                                                                                     ●                           ●                                                             ●          ●
                      Bohnen, Jute, Okra,
                      etc.)

MoPIB, AGRO-DR        Tomate (auch                          ●                           ●                   ●                    ●                                                                            ●                           ●                         ●                    ●              ●          ●
                      Tomatenpüree)

CED                   Ziegenfleisch                         ●                                                                                                                                                 ●                                                                                         ●          ●

FECECAV               Finanzmanagement
                      (sicheres Sparen &                                                ●                                                                     ●                                                                           ●                                                                        ●               ●
                      Mikrokredite)

    Brücke · Le pont                                                                                   Wirkungsbericht 2015                                                                                                                                                                                                        13
Der schon Ende 2013 ins Regionalprogramm eingeführte Ansatz zur „systemischen
Marktentwicklung“ (M4P) wurde weiter mit den Partnerorganisationen vertieft, dabei wendeten
zwei weitere Partnerorganisationen in der Planung ihrer neuen Projektphasen die Diagnose-
Tools des Ansatzes gezielt an. Ende 2015 hatten somit 4 Projekte M4P-Elemente in ihre
Interventionsstrategie eingebaut (CAP-21 und LDLD in Benin und GTPAL und AGRO-DR in
Togo).
Insgesamt konnten 2015 dank der Unterstützung von Brücke · Le pont über 40.000 Personen,
darunter etwa 15.000 Frauen, von den diversen Projektaktivitäten profitieren (Direkt-
Begünstigte). Zieht man die von den höheren Einkommen mit profitierenden indirekten
Personen hinzu (Mitglieder der Haushalte), haben insgesamt ca. 200.000 Menschen aus den
erbrachten Leistungen monetären Vorteil gezogen.
Folgender Verteilungsschlüssel ergibt sich (abgeleitet aus dem Berichtswesen der
Partnerorganisationen, den Informationen der Regionalkoordination CRISTO und aus der
Direktkommunikation mit den Partnerorganisationen):

 Partnerorganisat                    Anzahl Direkt-Begünstigte                  Anzahl Indirekt-Begünstigte (Mitglieder
   ionen in Togo                                                                der Haushalte, Multiplikationsfaktor 5)
            ADIL            ÖlproduzentInnen: 610 (davon 589 Frauen)                      1.127 x 5 = 5.635
                           ProduzentInnen der Nüsse : 517 (nur Männer)
                                         Gesamt : 1.127
      AGRO-DR           VerarbeiterInnen der Tomaten : 32 (davon 28 Frauen                   42 x 5 = 210
                         Verarbeiter Fleischereiprodukte : 10 (nur Männer)
                                            Gesamt : 42
            CED             GemüsebäuerInnen: 450 (davon 170 Frauen)                       495 x 5 = 2.475
                                   Händlerinnen : 5 (nur Frauen)
                            Transporteure von Gemüse: 20 (nur Männer)
                           ZüchterInnen von Ziegen : 20 (davon 5 Frauen)
                                           Gesamt : 495
       FECECAV           Spar- und KreditnehmerInnen der angeschlossenen                 16.000 x 5 = 80.000
 (Mikrofinanzinsti        Dorfkassen : ca. 16‘000 (davon ca. 6.400 Frauen)
           tution)                        Gesamt: 16.000
          GTPAL          Sorghum/SojaproduzentInnen: 365 (ca. 90 Frauen)                   405 x 5 = 2.025
                              KleinbäckerInnen: 25 (davon¨4 Frauen)
                           VerarbeiterInnen zu Mehl : 9 (davon 7 Frauen)
                                   Händlerinnen: 6 (nur Frauen)
                                           Gesamt : 405
         MAPTO         Sensibilisierte & betroffene GetreideproduzentInnen &             16.216 x 5 = 81.080
                      Komitee-Mitglieder MAPTO = ca. 16.100 (davon ca. 4.500
 (Bauerngewerks                                 Frauen)
          chaft)                   HändlerInnen : 116 (nur Frauen)
                                          Gesamt : 16.216
          MOPIB            VerabeiterInnen von Maniok : 416 (nur Frauen)                  1.396 x 5 = 6.980
                     Tomaten- & ManiokproduzentInnen : 980 (davon 476 Frauen)
                                          Gesamt : 1.396
         OCGED             HühnerzüchterInnen : 583 (davon 259 Frauen)                     710 x 5 = 3.550
                                 Händlerinnen : 31 (nur Frauen)
                           Grosskunden für Hühner : 17 (keine Angabe)
                            SojaproduzentInnen: 79 (davon 37 Frauen)
                                          Gesamt : 710
            PTM            ReisproduzentInnen : 300 (davon 105 Frauen)                     746 x 5 = 3.730
                        Verabeiterinnen von Rohreis (Paddy): 20 (nur Frauen)
                           HühnerzüchterInnen : 416 (davon 107 Frauen)
                              Hilfsveterinäre (AVE) : 10 (nur Männer)
                                           Gesamt : 746
          TOTAL                        37.137(davon 13.371)                                    185.685

Brücke · Le pont                                Wirkungsbericht 2015                                                 14
Partnerorganisationen                Anzahl Direkt-Begünstigte                    Anzahl Indirekt-Begünstigte
                  in Benin                                                              (Mitglieder der Haushalte,
                                                                                      Multiplikationsfaktor 4 oder 5)
                  CAP 21        HühnerzüchterInnen : 1.037 (davon 264 Frauen)               1.115 x 4 = 4.460
                                HilfsveterinärInnen (AVE): 23 (davon 3 Frauen)      (die Haushalte im südlichen Benin
                                         Händlerinnen : 55 (nur Frauen)            sind etwas kleiner, als im restlichen
                                                Gesamt : 1.115                              Teil des Landes)
                    LDLD        ReisproduzentInnen : 1.489 (davon 970 Frauen)               1.643 x 5 = 8.215
                                 Verarbeiterinnen Dämpfreis: 154 (nur Frauen)
                                                Gesamt : 1.643
                RAPIDEL          SojaproduzentInnen : 256 (davon 139 Frauen)                 328 x 5 = 1.640
                                VerabeiterInnen von Soja : 72 (davon 60 Frauen)
                                                 Gesamt : 328
                   TOTAL                  3.086 (davon 1.645 Frauen)                             14.315
          Anm.: Bei den Indirekt-Begünstigten wurden nicht die KonsumentInnen in beiden Ländern berücksichtigt.

Wichtige Resultate
Auf Ebene der landwirtschaftlichen Produktion wurden 2015 teilweise beachtliche Erfolge
erzielt. Weiterhin im Fokus des Regionalprogramms blieb das Ziel, erschwingliche und
gesunde Agrarprodukte für die togolesischen und beninischen VerbraucherInnen herzustellen.
Dabei konnten einige Produktionsmengen gegenüber dem Vorjahr nochmals gesteigert
werden.
 Die ProduzentInnen des Projekts von der NGO
  ADIL konnten nochmals leicht zulegen.
  Insgesamt wurden in 2015 ca. 468‘950 Liter
  traditionell hergestelltes Palmöl für den
  Direktverkauf (en vrac) produziert. Damit wurde
  die Zielgrösse, die 2012 erstellt wurde, um
  130‘350 Liter übertroffen. Im Schnitt produzierte
  jeder Nutzniesser 800 Liter (äquivalent zu 32
  Kanistern à 25 Liter). Der Kanister (25 Liter)
  wurde 2015 mit einem Gewinn von 3‘225 FCFA
  (5,32 CHF12) verkauft (oder 129 FCFA pro Liter),
  das bedeutet gegenüber 2014 eine sehr leichte
  Gewinnsteigerung um 150 FCFA pro Kanister.
 Im Süden von Togo konnte trotz Wassermangel
  die von der NGO MOBIP unterstützte
  Tomatenproduktion weiter professionalisiert und
  ausgeweitet werden (angebaute Varietäten:
  Pectomech und Aklikonkou). Die küstennahen
  ProduzentInnen (Zone Littorale) erreichten
  gegenüber 2014 eine Steigerung ihrer Erträge um
  12 bis 13%. Die etwas weiter im Landesinneren
  beheimateten     ProduzentInnen       erreichten
  immerhin noch eine Steigerung von knapp 10%.
       Im     Schnitt  wurden     2015     von     den
       NutzniesserInnen des Projektes pro Hektar 170 Körbe (paniers) à 40 kg produziert, was ein
       Nettoeinkommen pro Hektar von 244‘500 FCFA (404 CHF) garantierte (Nettogewinn pro
       Kilo von ca. 36 FCFA). Wurden 2014 noch 115,20 Hektar bewirtschaftet, so wuchs die
       Anbaufläche 2015 auf 129,54 Hektar. Mit Hilfe des Instruments der Vertragslandwirtschaft,
       konnten zudem die ProduzentInnen 15,87 Tonnen Frischtomaten (Aklikonkou) an die

12
  Alle im Text angegebenen Zahlen in Schweizer Franken wurden auf Grundlage des gültigen Wechselkurses vom 31.12.2015
erstellt.

Brücke · Le pont                                  Wirkungsbericht 2015                                                  15
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