Wirkungsbericht 2014 - Brücke Le pont
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Freiburg, April 2015 Franziska Theiler Geschäftsleiterin Tanya Berger Verantwortliche Programme Nicaragua, El Salvador/Honduras Stéphanie Roschi Traoré Verantwortliche Programme Bolivien und Brasilien Arndt Brodkorb Verantwortlicher Programm Togo/Benin
Inhaltsverzeichnis 1. Einführung .................................................................................................................... 1 2. Institutionelle und organisationelle Entwicklung ....................................................... 2 2.1 Strategie, Verhandlungen mit der DEZA und Geschäftsprozesse ........................... 2 2.2 Gremien .................................................................................................................. 2 2.3 Personnelle Entwicklungen ..................................................................................... 3 2.4 Finanzen ................................................................................................................. 3 3. Entwicklungen und Tendenzen in den Programmländern ........................................ 5 3.1 Brésil ....................................................................................................................... 5 3.2 Bolivie ..................................................................................................................... 5 3.3 El Salvador und Honduras....................................................................................... 6 3.4 Nicaragua................................................................................................................ 8 3.5 Togo und Benin ....................................................................................................... 9 4. Erzielte Resultate in den einzelnen Programmen .....................................................11 4.1 Togo/Benin .............................................................................................................12 4.2 El Salvador, Honduras und Nicaragua ...................................................................19 4.3 Bolivien ..................................................................................................................25 4.4 Brasilien .................................................................................................................28 5. Transversalthemen .....................................................................................................31 5.1 Gender ...................................................................................................................31 5.2 Renforcement institutionnel ....................................................................................33 6. Information und entwicklungspolitische Sensibilisierung .......................................36 7. Programm-Management .............................................................................................39 7.1 Strategische Ausrichtung des Programmes Togo/Benin .........................................39 7.2 Strategische Ausrichtung des Programmes Zentralamerika ...................................39 7.3 Strategische Ausrichtungen der Programme Bolivien und Brasilien .......................40 7.4 Monitoring ..............................................................................................................40 7.5 Kapitalisierung, Systematisierung, Evaluierung und Wissensmanagement ............41 8. Allianzen und Netzwerke ............................................................................................43 9. Abrechnung 2014 und Budget 2015-2016 ..................................................................47 9.1 Abrechnung DEZA- Programmbeitrag 2014 : Gesamtprogramm ............................47 9.2 Abrechnung Afrika 2014 : Togo und Benin .............................................................49 9.3 Abrechnung Zentralamerika 2014: Nicaragua, El Salvador und Honduras .............50 9.4 Abrechnung Südamerika 2014: Bolivien und Brasilien ...........................................51 9.5 Budget 2015-2016 ..................................................................................................52 10. Institutionelle Perspektiven ........................................................................................54 11. Anhang: Partnerorganisationen und Abkürzungen ..................................................55 Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 2
1. Einführung Der Wirkungsbericht 2014 informiert die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, die spendenden Institutionen sowie den Vorstand und die Mitarbeitenden von Brücke · Le pont und weitere Interessierte über die institutionelle Entwicklung von Brücke · Le pont, die Umset- zung und Zielerreichung des Entwicklungsprogramms „Arbeit in Würde“ 2013-2016 und über die entwicklungspolitische Sensibilisierungsarbeit in der Schweiz. Die Umsetzung des Programms „Arbeit in Würde“ läuft planmässig und die strategische Aus- richtung erweist sich als relevant. Die Harmonisierung des Zentralamerikaprogramms macht grosse Fortschritte: Der Ausstieg aus Nicaragua und eine Systematisierung der dort gemach- ten Erfahrungen ist in Vorbereitung. In Honduras sind die ersten vier Projekte gestartet und erste Erfahrungsaustausche mit AkteurInnen des El-Salvador-Programms zur Synergienut- zung haben bereits stattgefunden. Im Regionalprogramm Togo-Benin wurde im Bereich Ein- kommensförderung der Ansatz der "systemischen Marktentwicklung" bei den landwirtschaftli- chen Wertschöpfungsketten eingeführt. Die ersten zwei Projekte mit diesem spezifischen An- satz starten 2015. In den Ländern, die stark mit dem strategischen Schwerpunkt „berufliche Kompetenzen“ arbeiten (Bolivien, Brasilien, El Salvador und neu Honduras) wurde 2014 die Zusammenarbeit mit Unternehmen noch verstärkt, um die Integration der ausgebildeten Ju- gendlichen in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Die Empfehlungen der externen Evaluation (2013 von der DEZA in Auftrag gegeben) wurden in den Programmen Togo-Benin und El Salvador umgesetzt. Insbesondere die Visibilität von Brücke · Le pont konnte dadurch vor Ort gesteigert werden. Brücke · Le pont dankt allen unterstützenden Institutionen und Personen, insbesondere der Abteilung Institutionelle Partnerschaften der DEZA für die wertvollen Beiträge und das entge- gengebrachte Vertrauen sowie die kritischen und konstruktiven Rückmeldungen. Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 1
2. Institutionelle und organisationelle Entwicklung 2.1 Strategie, Verhandlungen mit der DEZA und Geschäftsprozesse Die Umsetzung der Strategie 2012-2016 und des Programms „Arbeit in Würde“ 2013-2016 läuft planmässig und 2014 waren keine Anpassungen der strategischen Ausrichtung nötig. Die geplante Neuorientierung des Zentralamerikaprogramms (Ausstieg Nicaragua/ Einstieg Hon- duras) für ein in sich kohärentes Regionalprogramm verläuft sehr gut. Trotz schwierigem Kon- text konnte der für 2014 beabsichtigte Aufbau des Hondurasprogramms umgesetzt und die Synergien mit dem El Salvador-Programm genutzt werden. Betreffend Re-Orientierung des Zentralamerikaprogramms und den Wachstumsperspektiven von Brücke · Le pont für 2015-2016 wurde ein Addendum zum Programm „Arbeit in Würde“ 2013-2016 erstellt. Dies diente u.a. bei den Verhandlungen mit der DEZA für den Programm- beitrag 2015-16. Dank der guten Resultate der externen Evaluation 2013 zur institutionellen Entwicklung von Brücke · Le pont sowie den beiden Programmen Togo/Benin und El Salvador, den Fortschritten in den Kooperationsbemühungen und dem Wachstumspotential von Brücke · Le pont, hat die DEZA das unterbreitete Budget 2015-2016 bewilligt und eine Erhöhung des Programmbeitrags für Brücke · Le pont genehmigt (CHF 1.8 Mio. für 2015 und CHF 2 Mio. für 2016). Bisher hatte Brücke · Le pont drei verschiedene Datenbanklösungen. 2014 wurde damit be- gonnen, eine neue Datenbank (Cobra) einzuführen, die die drei verschiedenen Bereiche Grossspenden, Einzelspenden und Projekte miteinander verknüpft. Auch die neue Telefonan- lage (e-Fon), welche Anfangs 2015 installiert wurde, ist mit der Datenbank verlinkt. Die Ein- führung dieser neuen IT-Lösungen ist zwar sehr aufwendig, wird aber zu einer Verschlankung der Abläufe führen und die Effizienz steigern. 2.2 Gremien An der Delegiertenversammlung vom 2. Mai 2014 wurden die neue Präsidentin von Brücke · Le pont, Yvonne Buschor und Armin Hürner als Vizepräsident und Kassierer einstimmig ge- wählt. Über diese Änderung sowie zusätzliche Veränderungen im Vorstand, im Aktionsrat, der Geschäftsprüfungs- und externen Projektkommission im Jahr 2014 wurde bereits im Wir- kungsbericht 2013 berichtet. Einzig der Rücktritt von Ruedi Felber aus der Projektkommission kam nach der letzten Berichtsperiode. Da Ruedi Felber vom Nadel zur DEZA gewechselt hat und dort als Evaluationsexperte fungiert, konnte er die Rolle als externer Berater von Brücke · Le pont nicht mehr ausüben. Die Wahl von Yvonne Buschor als Präsidentin von Brücke · Le pont hat sich als Glücksfall erwiesen. Nicht nur, dass Yvonne Buschor als ehemalige Leiterin des Bereiches Süden bei Fastenopfer über sehr viel Erfahrung im Bereich EZA und ein breites Netzwerk verfügt, sie passt auch hervorragend zur Betriebskultur von Brücke · Le pont und kennt sich bestens im Umfeld der Trägerorganisation KAB aus, auch wenn sie selber nie Mitglied dieser Organisation war. Dieser letzte Aspekt ist sehr wichtig, da sich das Sozialinstitut der KAB in einer finanziellen Krise befindet, seit das Fastenopfer seine finanziellen Beiträge an inländische Institutionen gekürzt hat (bisher leistete es jährlich einen substantiellen Beitrag an das Sozialinstitut). Diese Kürzung stellt die KAB vor eine grosse Herausforderung, wird sie doch selber kaum in der Lage sein, das Sozialinstitut alleine zu finanzieren. Brücke · Le pont ist im Dialog mit den Verantwortlichen der KAB und wird sich mittelfristig auch Überlegungen zum Freiwilligennetz der KAB-Mitglieder machen, welche die Anliegen von Brücke · Le pont mit Aktionen unterstüt- zen. 2014 haben diese Freiwilligen rund 9‘300 Stunden Freiwilligenarbeit für Brücke · Le pont in den Bereichen Informationsarbeit, Verkauf von Fair Trade-Produkten und Fundraising ge- leistet. Die Geschäftsleiterin von Brücke · Le pont hat 2014 wiederum regelmässig an den Vorstands- sitzungen von Travail.Suisse (ebenfalls Trägerorganisation von Brücke · Le pont) teilgenom- Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 2
men und die Kanäle der verschiedenen Verbände von Travail.Suisse (insgesamt 150‘000 Mit- glieder) konnten für die Information und entwicklungspolitische Sensibilisierung genutzt wer- den (siehe weiter unten). 2.3 Personnelle Entwicklungen Im Bereich Human Ressources gab es 2014 bei Brücke · Le pont neue Entwicklungen und grosse Veränderungen. Es wurden drei neue Stellen geschaffen und verschiedene Aufstockungen vorgenommen: 50% Programmassistenz (neu): Unterstützung der Programmverantwortlichen 50% Verantwortung Fundraising Westschweiz (neu): Der jetzige Verantwortliche für Infor- mation sowie für Fundraising Westschweiz (80 %) wird im Mai 2015 pensioniert und für seine Nachfolge wurde sein Profil analysiert und in zwei neue Stellenprofile gesplittet (60% Verantwortung Kommunikation und Entwicklungspolitik sowie 50% Verantwortung Fundraising Westschweiz). Die zusätzlichen Stellenprozente tragen zum Ausbau im Fundraising und einer Verstärkung im Bereich Entwicklungspolitik bei. 100% Koordination Honduras (neu): Begleitung des neuen Programms 20% Aufstockung im Sekretariat Aufstockung der Koordinatorinnen in El Salvador (20%) und Brasilien (10%). Zudem gab es diese weiteren personellen Veränderungen: Der Programmverantwortliche Afrika hatte nach 12 Jahren bei Brücke · Le pont auf Ende Sep- tember gekündigt, um eine neue Herausforderung zu suchen. Zusammen mit der Geschäfts- leiterin hat er Ende Oktober den neuen Programmverantwortlichen zur Einführung nach Afrika begleitet. Vor und nach der Reise gab es in Freiburg weitere Einführungstage und der austre- tende Programmverantwortliche hat seinen Nachfolger bis Anfangs Dezember Brücke · Le pont noch punktuell unterstützt. Der Verantwortliche Fundraising/ Marketing wurde im November pensioniert und seine Nach- folgerin wurde während einem Monat von ihm eingeführt. Die Programmverantwortliche Südamerika war während 6 Monaten im Mutterschaftsurlaub. Für das Programm Brasilien gab es eine interne Vertretung und für Bolivien wurde eine externe Person angestellt. Insgesamt wurden im Zeitraum November 2013 bis November 2014 sechs Personen in der Schweiz und eine in Honduras rekrutiert. Brücke · Le pont ist sehr froh darüber, dass für alle Stellenprofile sehr kompetente und erfahrene Mitarbeitende gefunden werden konnten. Ab 2015 besteht das Team von Brücke · Le pont aus 10 Mitarbeitenden (alle mit Teilzeitpen- sen; mit insgesamt 600 Stellenprozenten), davon sind 5 neu. 2.4 Finanzen Der Gesamtertrag 2014 von CHF 3'629'418 (inkl. Verkauf) liegt 3.6% über dem Ergebnis von 2013. Brücke · Le pont erwirtschaftete im Jahr 2013 Eigenmittel von CHF 2‘429‘418 (Auftei- lung Ertrag 2014 – ohne Verkauf – siehe Grafik unten). Das Jahresergebnis 2014 beträgt CHF -71'892. Geplant war CHF -110‘601 (Investition von Reserven zugunsten der Wachstumsstra- tegie). Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 3
Auch 2014 achtete Brücke · Le pont darauf, die Einnahmequellen zu diversifizieren (Risiko- verteilung). Die Aufwandverteilung pro Bereich bewegt sich im ähnlichen Rahmen wie 2013. Der Pro- grammaufwand ist leicht höher, dafür der Administrationsaufwand etwas tiefer. 2014 überwies Brücke · Le pont 6.8 % (CHF 154‘704) mehr in die Programme als 2013. Somit wurde das geplante Programmwachstum leicht übertroffen (mehr dazu im Kapitel 9). Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 4
3. Entwicklungen und Tendenzen in den Programmländern 3.1 Brésil L'économie brésilienne a montré, en 2014, des signes d'affaiblissement comparée à la dyna- mique de croissance de ces dernières années. Plusieurs éléments ont pesé sur l’économie, notamment la montée de l’inflation et les graves sécheresses vécues dans le Nordeste, puis au sud du pays. La présidente Dilma Rousseff a été réélue pour un deuxième mandat en octobre. Dans ce contexte économique défavorable, le gouvernement a commencé son nou- veau mandat en prenant plusieurs mesures impopulaires et contraires aux promesses de cam- pagne: élimination des subventions sur l’électricité, critères plus stricts pour accéder aux allo- cations diverses, ou encore réduction de 25% du budget de l’éducation alors même que le thème de sa campagne électorale était ‘Brésil, pays de la formation’. L’Etat du Piauí, où se déroulent nos projets, est situé dans la région aride et sèche du Nor- deste. Il partage avec le Maranhão les indicateurs socio-économiques les plus bas du Brésil et possède l’indice Gini le plus mauvais du pays (0.556). Le chômage des jeunes entre 15 et 24 ans est bien plus élevé que la moyenne nationale (17.8 %). Par ailleurs, le dernier rapport de l’OIT sur «le travail décent et la jeunesse au Brésil» révèle que 90.6% des jeunes travaillant dans le Piauí sont actifs dans le secteur informel. Ce taux – le plus élevé du pays – est préoc- cupant, car il s’avère difficile quand on travaille dans le secteur informel de réintégrer le marché formel du travail. En réponse au manque général de main d’œuvre qualifiée, le gouvernement met en œuvre depuis 2011 le PRONATEC, programme national d’accès à la formation technique et à l’em- ploi. Encore très récent, ce programme ne parvient pas à absorber tous les besoins en main d’œuvre qualifiée. Il peine également à universaliser son offre à toutes les régions du pays, en particulier les plus défavorisées. C’est dans ce cadre que le programme de Brücke · Le pont s’inscrit, cherchant en particulier à permettre aux personnes les plus défavorisées de se former professionnellement afin de pouvoir s’insérer dans le marché du travail local. 3.2 Bolivie Le 12 d’octobre 2014, Evo Morales est réélu président de la Bolivie avec 61% des voix. C’est son troisième mandat, qui s’achèvera en 2019. Les élections au niveau sub-national, quant à elles, sont prévues pour mars 2015. Au niveau socio-économique, la Bolivie réitère en 2014 les bons résultats des années précédentes. Le PIB a connu une croissance de 5.5%, et le taux de chômage se trouve toujours à un niveau très bas (2.7%). La baisse du taux de chômage ne serait toutefois pas le fait d’une augmentation de l’offre d’emplois selon le CEDLA. Elle s’expliquerait plutôt par un phénomène de migration en Espagne, au Brésil, en Argentine ou au Chili, et par une augmentation de la population inactive (femmes au foyer, étudiants, etc.). Beaucoup de demandeurs d’emploi de longue date cessent également d’en chercher et sor- tent ainsi des statistiques. Parallèlement à la baisse du taux de chômage, on constate égale- ment une croissance du secteur informel, qui occupe plus de 70% de la population active et se caractérise par des emplois de mauvaise qualité. En effet, très peu de personnes ont la possibilité de recevoir un contrat écrit, d’accéder aux prestations sociales et à un emploi stable. Un tel schéma s’explique en grande partie par le système économique choisi par la Bolivie, centré presque exclusivement sur l’exportation de minerais et d’hydrocarbures. Ainsi, en 2014, 80% des exportations concernaient ces deux secteurs, qui ne génèrent que peu d’emploi. Par Fundempresa, on apprend par ailleurs qu’en 2013, 92% des entreprises crées en Bolivie étaient des micros- et petites entreprises, ce qui montre une nouvelle fois que l’Etat a en quelque sorte délégué la création d’emploi à l’initiative des particuliers et n’a pas défini de véritables politiques publiques en faveur de la création d’emplois. Par contre, il est indéniable que les bénéfices économiques générés par les exportations de matières premières ont permis de notables progrès en termes sociaux. Selon le PNUD, la Bolivie est le pays d’Amérique latine qui a enregistré la plus importante réduction de la pau- Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 5
vreté. Une telle amélioration a été rendue possible par les politiques publiques du gouverne- ment Morales touchant les thèmes de la sécurité sociale et la volonté de permettre à tout le monde de vivre une vie digne. Citons, entre autres, le programme «Renta Dignidad», qui ga- rantit un revenu aux personnes âgées de plus de 60 ans ne bénéficiant pas d’une pension; le programme «Bono Juancito», qui lutte contre l’analphabétisme et a permis la réduction dras- tique de ce dernier, ou encore le programme «Juana Azurduy», dont l’objectif est de réduire la mortalité maternelle et infantile ainsi que la dénutrition chronique des enfants de moins de deux ans. Quant au salaire minimum, il a connu une ascension incroyable depuis l’arrivée au pouvoir de Morales en 2006 : en 2005, le salaire minimum national était de l’ordre de 440 bolivianos (environ CHF 57), il s’élève en 2014 à 1’488 bolivianos (CHF 195). Une hausse qui a permis une importante amélioration des conditions de vie de la population la plus vulnérable, en plus d’une dynamisation de la mobilité sociale. 3.3 El Salvador und Honduras El Salvador Obwohl El Salvador in der Region als wirtschaftlich stabil gilt, leben rund 40% der Haushalte in Armut, davon 12,6% in extremer Armut (PNUD). Die Einkommensschere wird immer grösser und die strukturelle Gewalt und Korruption macht dem Land zu schaffen. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung betreffen zusammen rund 50% der arbeitsfähigen sal- vadorianischen Bevölkerung vor allem im ländlichen Raum. Viele Betriebe sind nicht wettbe- werbsfähig, da es zu wenige ausgebildete Arbeitskräfte gibt. Das grosse Defizit im Bildungs- bereich und der hohe Migrationsdruck in Richtung USA belasten die Wirtschaft. Zwei von drei Jugendlichen über 18 Jahren sind entweder ohne Arbeit oder unterbeschäftigt. Von den 32% der Jugendlichen, die einer Arbeit nachgehen, ist ein Grossteil zu prekären Arbeitsbedingun- gen beschäftigt (beispielsweise sehr tiefe Löhne, kein Arbeitsvertrag, kein Abgelten von Über- stunden etc.). Laut UNDP entspricht in EL Salvador nur eine von fünf Stellen einer würdigen Arbeit, d.h. bietet angemessenen Lohn, Sozialleistungen und Sicherheit am Arbeitsplatz. 1 Der gesetzlich festgelegte Minimallohn betrug 2014 im Maquila-Sektor 202.80 U$, im Dienst- leistungssektor 242.40 U$. Setzt man diesen Lohn in Beziehung zu den Kosten des Grundwa- renkorbes, der bis November 2014 mit 191.83 U$ berechnet wurde, lassen sich die prekären Lebensbedingungen leicht erkennen. Eine der grössten Herausforderungen, mit welcher die Länder des sogenannten „triangulo norte“2 konfrontiert sind, ist die prekäre Sicherheitslage durch die weiter zunehmende Gewalt. Vor allem in den städtischen Metropolen San Salvador und Tegucigalpa sowie San Pedro Sula bestimmen die „maras“ (Jugendbanden) und das organisierte Verbrechen das Leben.3 In El Salvador hat der neue Präsident Salvador Sánchez Cerén (FMLN), der seit Juni 2014 im Amt ist, als einer seiner zentralen Themen die Revision der nationalen Sicherheitspolitik angeführt, um das Problem des organisierten Verbrechens in den Griff zu bekommen und somit auch wieder vermehrt ausländische Investoren anzulocken. 2014 wurden El Salvador laut dem Rechtsmedizinischen Institut 3‘942 Morde registriert (68.6 pro 100‘000 EinwohnerInnen; 2013: 2‘513), Über 70 Prozent der Morde wurden mit Feuerwaffen verübt. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Anzahl an Mehrfachmorden stark gestiegen ist: von 18 im Jahr 2012 auf auf 103 im Jahr 2014. Dies ist vermutlich auf die Machtkämpfe zwischen rivalisierenden Ban- den einerseits und auf ihre Meinungsdifferenzen hinsichtlich des Friedenspakts mit der Regie- rung zurückzuführen. Des Weiteren wurden bis Oktober 2014 1‘695 verschwundene Personen 1 PNUD: Informe sobre Desarrollo Humano, El Salvador 2013, pp. 4 2 El Salvador, Guatemala und Honduras. 3 PNUD: Informe sobre Desarrollo Humano, El Salvador 2013, pp. 214: “El crimen y la violencia han sido señalados en los últimos años como los principales problemas del país.” Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 6
registriert. 63.54% davon sind Jugendliche im Alter zwischen 13 und 30 Jahren4. 292 der Morde wurden als sogenannte „feminicidios“ deklariert, Morde an Frauen aufgrund ihres Ge- schlechts. Auch die Partnerorganisationen sind immer stärker bedroht. Die Machtkämpfe innerhalb der „maras“ haben dazu geführt, dass gewisse interne Regeln und klar strukturierte Hierarchie nicht mehr gelten. Die Partnerorganisation Mujeres Transformando wurde zweimal bedroht und fast ausgeraubt, bei SSPAS musste ein Teil der Ausbildungskurse in ein anderes Quartier verlegt werden. Brücke · Le pont wird sich 2015 vertiefter mit den immer gefährlicheren Kon- texten in El Salvador und Honduras auseinandersetzen. Auch die systematischere Berück- sichtigung des Konzepts „cultura de paz“, das für den Erfolg der Projekte in diesem schwieri- gen Kontext zentral ist, und das Festlegen von entsprechenden Qualitätsanforderungen wird thematisiert. Honduras Auf dem Human-Development Index belegt Honduras Platz 127 von 189 Ländern. Zwei Drittel der Bevölkerung Honduras ist jünger als 25 Jahre alt und zwei Drittel von ihnen lebt unterhalb der Armutsgrenze. Die konservative Regierung von Juan Orlando Hernández, die seit Januar 2014 im Amt ist, hat sich als Prioritäten die Verbesserung der Sicherheit ihrer Bevölkerung und die Ankurbelung der darbenden Wirtschaft zum Ziel gesetzt. Dazu gehört insbesondere auch die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Der Arbeitsmarkt kann die junge Generation nicht absorbieren, da zu wenig Stellen vorhanden und die Jugendlichen aufgrund der Defizite im Bildungssystem meist zu schlecht ausgebildet sind. Nur einer von drei Jugendlichen schafft eine mittlere Schulreife. Schätzungsweise 800’000 Jugendliche sind arbeitslos und besuchen auch keine Schule mehr. Von den übrigen sichern sich viele im informellen Sektor und mehr schlecht als recht ihre Lebensgrundlage. Die Regierung hat Programme lanciert, diesen Prob- lemen entgegenzutreten. Brücke · Le pont hatte bereits Kontakte mit dem Institut für Berufs- bildung (INFOP), das auch von der DEZA unterstützt wird. Ziel ist es, komplementäre Dienst- leistungen anzubieten. Das Programm von Brücke · Le pont fokussiert spezifisch auf jene Jugendliche, die in den von den „maras“ kontrollierten Gebieten leben und durch die erfahrene Gewalt und schwierigen ökonomischen und sozialen Hintergrund eine intensive fachliche Be- treuung benötigen. Die Menschenrechtslage bleibt weiterhin besorgniserregend. Die Straflosigkeit zerstört das Vertrauen der Bevölkerung in die öffentlichen Institutionen. Mit dem Aufbau einer Militärpolizei hat Hernandéz die Zahl der Tötungsdelikte vom absoluten Rekord 2012 mit 86 Toten pro 100‘000 EinwohnerInnen auf 68 pro 100‘000 gesenkt5. Die Zahl der Frauenmorde („femini- cidios“) lag 2014 bei 531, ein Drittel von ihnen sind Frauen zwischen 15 und 24 Jahre alt. Meist handelt es sich um Auftragsmorde, so dass die Polizei kaum einen Fall aufklärt. Für viele Jugendliche bleibt als Ausweg oft nur die Migration: In Honduras schätzt man, dass 100’000 Personen pro Jahr illegal auswandern, davon sind rund 35’000 Kinder und Jugendli- che. 2014 wurden 45’674 Personen wieder zurückgeschafft. Für Brücke · Le pont und ihre Partnerorganisationen stellen Gewalt und Migration die grössten externen Risikofaktoren für das Programm dar. Sie müssen ständig beobachtet werden, um benötigte Anpassungen in den Projekten schnell vornehmen zu können. Der Maquila-Sektor erfährt in Honduras im Gegensatz zu El Salvador weiterhin ein beachtens- wertes Wachstum von rund 6% jährlich. In den letzten Jahren haben viele Firmen ihre Produk- tion von El Salvador nach Honduras und Nicaragua verlegt, da die Löhne dort viel niedriger sind. Um die Arbeitssituation der Maquila-ArbeiteiterInnen6 zu verbessern, hat das Zentral- amerikanische Netzwerk REDCAM und die Zentralamerikanische Koordination der Maquila- 4 http://observatoriodeviolencia.ormusa.org/violenciasocial.php. 5 Insgesamt 5‘801 gewalttätige Morde. Die WHO geht von 7 pro 100‘000 EinwohnerInnen als Norm aus. 6 Mehrheitlich handelt es sich dabei um Frauen. 80% von ihnen hat höchstens die Grundschule besucht und ist unter 33 Jahre alt. Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 7
Gewerkschaften 2014 eine gemeinsame Agenda erarbeitet. Mit dieser will man sich als Ge- genpart zu den Staaten und dem Privatsektor positionieren. Brücke · Le pont wird ab 2015 die Arbeit in der Region San Pedro Sula zur Verbesserung der Arbeitsrechte von Maquila-Arbei- terInnen aufnehmen. Mit einer „Allianz für den Wohlstand“ haben sich die drei Länder El Salvador, Guatemala und Honduras zusammengeschlossen, um den gemeinsamen Wirtschaftsraum zu stärken und die Migration einzudämmen. Die USA hat Unterstützung in der Höhe von USD 1'000 Mio. verspro- chen. Organisationen der Zivilgesellschaft sind hingegen sehr skeptisch, da sie befürchten, dass das Geld mehrheitlich bei den Regierungen und den Privatfirmen landet und nicht der Bevölkerung zu Gute kommt. 3.4 Nicaragua Im Human Development Index der Vereinten Nationen belegt Nicaragua 2014 Platz 132 (von 185 Nationen). 42.5% der Bevölkerung lebt in Armut (mit 2 USD oder weniger pro Tag). Nach eher schwierigen Jahren aufgrund der weltweiten Finanzkrise hat sich die nicaraguanische Wirtschaft jedoch in den vergangenen Jahren gut entwickelt und verzeichnete ein Wachstum von jährlich ca. 4%. 2014 waren es 4.7% bei einer Inflation von 6.5%. Die Landwirtschaft wuchs um 5.2%. Gleichzeitig stiegen die Kosten für den Grundwarenkorb um 45 USD auf USD 460.49. Eines der wichtigsten innenpolitischen Themen ist der Bau des interozeanischen Kanals zwi- schen der Karibik- und der Pazifikküste, der Mitte Dezember begonnen wurde und Tausende von Arbeitsplätzen schaffen soll. Im April präsentierte die Regierung von Ortega das nationale Wirtschafts- und Finanzpro- gramm 2014-2018. Priorität erhalten der Energiesektor (erneuerbare Energien, vor allem Was- serkraft), die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, die soziale Sicherheit, Steu- ereinnahmen und die öffentliche Verwaltung. In der Landwirtschaft wird der Fokus auf die Kaffeeproduktion/ -verarbeitung und auf den Strukturwandel in der Viehzucht gelegt. Ländlichen Regionen profitieren von einer landwirtschaftsfreundlichen Regierungspolitik. Al- lerdings ist diese immer stärker parteipolitisch gefärbt: Vorteile bzw. Unterstützung erhalten jene, die der „richtigen“ Partei angehören. Schwierig ist es momentan ausserdem für die Kaf- feeproduzentInnen, die weiterhin an den hohen Verlusten aufgrund von Kaffeerost leiden. In Nicaragua, wo fast 100‘000 Hektaren Kaffee angebaut werden, wird geschätzt, dass aufgrund der reduzierten Ernte 35‘000-40‘000 Arbeitsplätze verloren gegangen sind. Brücke · Le pont ist seit den 1980ern in Nicaragua tätig. Das Landesprogramm konzentriert sich auf den Norden des Landes und die Region um Masaya, westlich von Managua. Ziel- bevölkerung sind ProduzentInnen mit kleinen Parzellen, respektive Gruppen von Kleinbäu- erInnen, die oft in abgelegenen Gebieten und zum grossen Teil in Hanglagen Ackerbau und Viehwirtschaft betreiben. Das Landesprogramm Nicaragua von Brücke · Le pont unterstützt eine nachhaltige ländliche Entwicklung, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Fami- lien zu verbessern. Mit dem Ansatz der Wertschöpfungsketten-Analyse und dem M4P-An- satz wurden in den letzten Jahren eine bessere Vermarktung und somit mehr Einkommen erzielt. 2013 entschied der Vorstand von Brücke · Le pont, das Nicaraguaprogramm auf Ende 2015 zugunsten eines Regionalprogramms El Salvador (bisher) – Honduras (neu) zu schliessen Der Zeitpunkt ist günstig, da sich die laufenden Projekte bereits alle in Ausstiegsphasen befinden. Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 8
3.5 Togo und Benin Togo 2014 haben sich die sozio-politischen Spannungen im Land verschärft. Im Juni hatte die Nati- onalversammlung (Assemblée Nationale) eine von der Regierung lancierte Gesetzesvorlage, die die Durchführung konstitutioneller und institutioneller Reformen vorsah (also eine Verfas- sungsänderung, die auch eine weitere Amtszeit des gegenwärtigen Präsidenten erlaubt), ver- worfen. Ausgehend von dieser unbefriedigenden Situation ergaben sich in der Folge vor allem heftige Reaktionen von einer Reihe politischer Akteure und diverser Menschenrechtsorgani- sationen (die vor allem im nationalen Zusammenschluss ODDH vereinigt sind). Ob die Präsi- dentschaftswahlen wirklich im Frühjahr 2015 abgehalten werden, kann noch nicht 100% be- stätigt werden. Zu viele Unwägbarkeiten wie die zum Jahresende 2014 angekündigte Revision der Wählerverzeichnisse lassen daran Zweifel aufkommen. Fakt ist, dass von Seiten der Re- gierung bis dato kein Alternativvorschlag kommuniziert wurde. Obwohl 2014 keine gravierenden Auswirkungen bei der Durchführungen der Projekte von Brü- cke · Le pont auftraten, können bei einer anhaltenden Verschärfung der oben genannten Spannungen zumindest kurzfristige Folgen auf die Projektaktivitäten unserer Partnerorganisa- tion befürchtet werden. Bei weiteren Demonstrationen und während der Wahl könnten die Dinge eskalieren. Betroffen wären davon insbesondere unsere Partnerorganisation und ihre Zielgruppen, die in Lomé oder in grösseren Ballungszentren stationiert bzw. aktiv sind. Die togolesische Landwirtschaft wurde 2014 insbesondere durch die Restrukturierung der Wertschöpfungsketten Kaffee und Kakao im Rahmen des Projektes PASA7 weiterentwickelt. Ob dies dauerhaft Früchte tragen wird, ist zu diesem Zeitpunkt schwer einzuschätzen, aller- dings besitzen beide Agrarprodukte weltweit enormes Wachstumspotential. Grundsätzlich ist 2014 die Kaufkraft der Togolesen nicht gestiegen. Einige unserer Partneror- ganisationen befürchten gar eine leichte Verschlechterung aufgrund der beiden Brände, die die Märkte in Kara und Lomé verwüsteten. Die Regierung kündigte deshalb an, die Zollgebüh- ren für mehrere Grundnahrungsmittel (Zucker, Mehl, Butter, Öl etc.) zu reduzieren. Bis dato ist es aber nur bei der Ankündigung geblieben, konkrete Erlasse blieben aus. Benin Auch in Benin blieb die sozio-politische Lage 2014 sehr angespannt und gibt weiterhin Anlass zur Sorge. Leider ist die Organisation der noch ausstehenden Kommunal- und Parlaments- wahlen (erstere ist seit 2013 geplant) sehr aufreibend. Vor allem muss das digitalisierte Wahl- listensystem LEPI (Liste Electorale Permanente Informatisé) noch bearbeitet und freigegeben werden. Dieser Prozess dauerte das ganze Jahr über an und führte dementsprechend zu Ver- zögerungen auf allen planungstechnischen Ebenen. Die Durchführung des festgelegten Wahl- termins der Kommunalwahlen im April 2015 ist massiv gefährdet, was vor allem die Opposition im Vorfeld schon befürchtet hatte (Impasse électorale). Bei internen Befragungen unserer drei in Benin tätigen Partnerorganisationen LDLD, CAP-21 und RAPIDEL zum Ende des Jahres wurde schnell klar, dass niemand grundsätzlich an eine dritte Amtszeit des Präsidenten Yaya Bonis glaubt. Das hatte vorab auch schon das benini- sche Verfassungsgericht ausgeschlossen. Grundsätzlich wurden keine Verzögerungen bei der Durchführung wichtiger Projektaktivitäten aufgrund von innenpolitischen Querelen von unseren Partnern signalisiert. 7 Das Projet d’Appui au Secteur Agricole (PASA) ist eine von drei Projektinitiativen im Zuge des staatli- chen Programmes PNIASA (Programme National d'Investissements Agricoles et de Sécurité Alimen- taire). PNIASA will im Wesentlichen die Einkommen in der Landwirtschaft nachhaltig erhöhen, insbe- sondere auf Ebene sehr vulnerabler Gruppen (Frauen und Jugendliche). Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 9
Allerdings stiegen in der Zone die Preise wieder für Grundnahrungsmittel vorwiegend für Im- porte von Zucker und Michpulver. Die nachfolgende Tabelle wurde von der Regionalkoordina- tion CRISTO Ende Dezember 2014 erstellt. Erhoben wurden die Daten in Lomé und Contonou: Produkt Preis 2013 (FCFA) Preis 2014 (FCFA) Zucker (1 Kilo) 400 500 Milchpulver (1 Dose) 2.350 2.500 Weizenmehl (1 marktübliche Schale) 1.000 1.200 Öl (1 Liter) 850 900 In Benin war 2014 vor allem die Optimierung der Wertschöpfungskette Baumwolle von Bedeu- tung. Angestrebt wurde eine verbesserte Strukturierung und Steuerung gezielter Aktionen rund um den Anbau und die Vermarktung. Die Regierung sieht ihr primäres Anliegen in der Verbes- serung der Lebensbedingungen der BaumwollproduzentInnen. Entwicklungen, die beide Staaten gleichermassen betreffen Ende Oktober 2014 wurde im beninischen Grand Popo feierlich der Startschuss für das neue Entwicklungsvorhaben „Grenzüberschreitendes Biosphärenreservat Mono-Delta“ gegeben. Das Projekt, das u.a. vom deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) finanziert wird, hat eine 6-jährige Laufzeit. Diese Massnahme ist ein gutes Beispiel für die grenzüberschreitende Kooperation zwischen Togo und Benin und zeigt sehr deutlich die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der beiden Staaten auf. Die Mass- nahmen konzentrieren sich auf den Schutz der biologischen Vielfalt des Mono-Deltas sowie auf die Förderung der nachhaltigen Nutzung der autochthonen natürlichen Ressourcen in der Grenzregion. Als langfristiges Ziel wird die Anerkennung des Mono-Deltas als Biosphärenre- servat bei der UNESCO angestrebt. Unsere beiden Partnerorganisationen in dem betroffenen Gebiet, CAP-21 und MOBIP, hatten damit aber keine direkte Berührung und unterlagen dem- entsprechend keinen Einschränkungen bei der Durchführung ihrer Aktivitäten. Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 10
4. Erzielte Resultate in den einzelnen Programmen Wie im Programmdokument 2012-2016 beschrieben, wendet Brücke · Le pont einen integrier- ten Ansatz an, der die drei strategischen Schwerpunkte – Einkommensförderung, berufliche Kompetenzen und Arbeitsrechte – miteinander verknüpft. Das Zusammenwirken der drei Pro- grammschwerpunkte, der zwei Transversalthemen (Gender und institutionelle Stärkung) so- wie des Arbeitsgrundsatzes Empowerment machen den Kern des Programms „Arbeit in Würde“ aus (siehe nebenste- hende Grafik). Da die Grenzen zwischen den Programm- schwerpunkten fliessend sind, bewegt sich Brücke · Le pont in der Umsetzung der Regionalpro- gramme oft an den Schnittstellen der Kreise. Je nach Landeskon- text erhielt ein Programm- schwerpunkt mehr Gewicht als ein anderer, aber alle Schwer- punkte wurden, soweit möglich, in jedem Landesprogramm be- rücksichtigt. Im Regionalpro- gramm Togo/Benin wurde bei- spielsweise der Fokus auf die nachhaltige Einkommensförde- rung im Landwirtschaftssektor gelegt; begleitend wird die Ver- besserung der Arbeitsrechte der im gleichen Sektor temporär täti- gen Lohnkräfte unterstützt. Hin- gegen investieren wir in Brasilien stark in den Bereich der beruflichen Kompetenzen von Jugendlichen und in die damit verbun- denen Begleitmassnahmen; gleichzeitig unterstützen wir auch eine Initiative zur Sicherung der Rechte von Landlosen. Das Hauptanliegen unserer Programmarbeit ist, die grösstmögliche Wirkung mit hoher Effizienz zu erzielen. Die einheitliche und vergleichbare Verfolgung und Messung der erzielten Resultate ist dabei ein entscheidendes Instrument zur Qualitätssiche- rung, zur Gewinnung von lessons learnt und zur Rechenschaftslegung. Wir stützten uns eben- falls auf den Standard for Results Measurement des Donor Committe for Enterprise Develop- ment (DCED). Die Anzahl der Begünstigten des Entwicklungsprogramms „Arbeit in Würde“ für das Jahr 2014 beziffert sich wie folgt: Direkt Begünstigte davon Frauen Indirekt Begünstigte Honduras 395 197 1'500 El Salvador 1'041 673 25'000 Nicaragua 1'681 583 6'400 Bolivien 1'279 841 31'600 Brasilien 6'907 3'615 27'600 Togo/Benin 75'000 40'000 408'000 Total 86'303 45'909 500'100 Zu den indirekt Begünstigten zählen die Mitglieder der Haushalte der direkt Begünstigten (durchschnittlich 5 Personen) sowie Personen, die von Kampagnen profitieren. Die Zahlen geben keine Anhaltspunkte darüber, wie stark sich die Lebensbedingungen der Projektbeteiligten nachhaltig verbessert haben. Dafür müssen ausgesuchte Schlüsselindika- toren herangezogen werden wie z.B. das additional net income. Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 11
In den nachfolgenden Kapiteln werden für jedes Landes- bzw. Regionalprogramm die erzielten Wirkungen, lessons learnt und Perspektiven der strategischen Schwerpunkte aufgezeigt. 4.1 Togo/Benin Das primäre Ziel des Regionalprogrammes Togo/Benin, die Förderung wichtiger regionaler Agrarwertschöpfungsketten, stimmt eng mit den Zielen des panafrikanischen Agrarentwick- lungsprogramms CAADP (Comprehensive Africa Agriculture Development Programme)8 über- ein. Togo und Benin trimmten ihre nationalen Investitionspläne im Landwirtschaftssektor auch 2014 auf Wachstum. Ziel ist, die Landwirtschaft durch eine stärkere Marktorientierung und durch den Aufbau von wirtschaftlichen Strukturen wie Zusammenschlüsse von Produzenten- Innen, Absatzverträge und angepasste Dienstleistungen zu fördern. Die Ernten der Landwirtschaftskampagne 2013/2014 fielen in beiden Ländern teilweise sehr grosszügig aus. In den meisten Anbauzonen kamen die Regen pünktlich und in guten Inter- vallen während der Wachstumsperiode. Davon profitierten viele Begünstigte der von Brücke · Le pont unterstützten Projekte. Vor allem die ProduzentInnen von Mais (623.349 Tonnen in Togo und 1.345.821 Tonnen in Benin), Sorghum (251.825 in Togo und 114.750 in Benin), Maniok und Yams konnten sich über gute und teilweise sehr gute Erträge freuen. 4.1.1 Einkommensförderung Brücke · Le pont hat mit seinen Part- nern im Berichtszeitraum eine Vielzahl an landwirtschaftlich bedeutsamen Wertschöpfungsketten unterstützt. Diese sind auf den nationalen oder re- gionalen Märkten von eminent wichti- ger Bedeutung und kennzeichnen sich durch eine hohe Anzahl an direkt impli- zierten AkteurInnen aus. Zudem wurde der schon Ende 2013 ins Regionalpro- gramm eingeführte Ansatz zur „syste- mischen Marktentwicklung“ weiter mit den Partnerorganisationen vertieft und führte schon zur Entwicklung von zwei entsprechenden Projektkonzeptionen (LDLD und CAP-21 in Benin). Seit Ende 2013 führt Brücke · Le pont den Ansatz „systemische Marktentwicklung“, auch M4P (Making Markets for the Poor) genannt, in sein Regionalprogramm Afrika ein. Er geht davon aus, dass der Markt nicht nur als eine Angelegenheit von Angebot und Nachfrage funktioniert, sondern auch als System, das von formellen und informellen Institutionen ge- formt wird. In dementsprechend konzipierten Projekten werden also auch die Auswirkungen, die die institutionellen Bedingungen auf verschiedene Gruppen von Menschen haben, mit- berücksichtigt. Der Ansatz ersetzt keinesfalls irgendwelche Marktakteure oder wichtige Marktfunktionen. Sehr wichtig ist, dass die in diesem Sinne arbeitenden AkteurInnen sich als VermittlerInnen - besser StimuliererInnen - betrachten und ihre Zielgruppen bei der Er- reichung einer vorab entwickelten (Markt-)Vision entsprechend begleiten. Die Vision schliesst ein positives Zukunftsszenario ein: dass die Begünstigten eine erhöhte Ownership für ihr Produkt/Dienstleistung entwickeln und nach Abschluss der Intervention ohne donor- gestützte Leistungen auskommen. Zum Ansatz gehört ebenfalls eine klare Exit-Strategie. 8CAADP wurde als Teil des NEPAD-Entwicklungsprogramm (Afrikanische Union) im Juli 2003 etabliert und ist auf eine nachhaltige Verbesserung und Förderung der Landwirtschaft in Afrika ausgerichtet. Dabei werden von den Mitgliederstaaten auch Massnahmen zur Anpassungen der Landwirtschaft an den Klimawandel durchgeführt. Der Sitz von CAADP/NEPAD ist Midrand in Südafrika. Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 12
Insgesamt konnten 2014 durch die Unterstützung von Brücke · Le pont ca. 75‘000 Personen, darunter etwa 40‘000 Frauen, ihre Einkommen erhöhen (direkt Begünstigte). Zieht man die von den verbesserten Gehältern mit profitierenden indirekten Personen hinzu, haben insge- samt ca. 408‘000 Menschen aus den erbrachten Leistungen monetären Vorteil gezogen. Resultate Konform zu der Maxime “Erst verkaufen, dann produzieren“ konnten beachtliche Resultate bei der Kommerzialisierung erzielt werden: Insbesondere das von der NGO ADIL unterstützte hochwertig herge- stellte Palmöl „Afezomi“ (in Flaschen abgefüllt und etikettiert), welches ei- nen hohen Nährwert aufweist, reich an Provitamin A ist und bisher eher wenig verkauft wurde, konnte 2014 eine Erfolgsstory verbuchen: Es wird in 12 togolesischen Städten verkauft: Kpalimé, Adéta, Agbélouvé, Tsévié, Notsé, Atakpamé, Anié, Lomé, So- kodé, Kara, Dapaong und Cinkassé. Die aktuelle Projektphase sieht ei- gentlich nur die Vermarktung in 4 ausgewählten Städten vor. Das ist u.a. den Massnahmen der durchgeführten Tests zu verdanken (Marketingkampagnen über das Radio, Einführung von Werbeplakaten). Der Verkauf des Öls hat sich gegenüber 2013 um das Siebenfache erhöht (die Gesamtpro- duktion 2014 lag bei 7‘000 Liter, 2013 lag die Produktion bei lediglich 950 Liter). Das obenstehende Bild zeigt die Leiterin eines Hauptdepots in Kpalimé vor dem beworbenen Produkt (2014 insgesamt 120 Verkaufsstellen in Togo). Die Kartons sind für Grosskunden gedacht und können bis zu 12 Flaschen aufnehmen. Insgesamt konnten die vom Projekt unterstützten ÖlproduzentInnen 394‘850 Liter im Jahr 2014 verkaufen, mit einer Gewinn- marge von 123 FCFA (CHF 0,19) pro Liter. Weiterhin positiv ist der gute Verkauf des lo- kalen Reises (im franz. riz étuvé9 genannt) in Zentral-Benin. Die von unserer Partnerorga- nisation LDLD unterstützten 1kg-Beutel (eti- kettiert) unterlagen auch 2014 einer hohen Nachfrage. Bis Ende Oktober wurden 8,7 Tonnen verkauft (das Kilo zu einem Preis von 500 FCFA, Gesamterlös = 4‘350‘000 FCFA). Das lag zu einem an der guten Identifizierung von Verkaufsboutiquen, die die Ware ent- sprechend gut ausstellten (présentoirs) so- wie am beherzten Engagement von 12 Frauen (Mitglieder einer unterstützten groupement de femmes étuveuses, siehe ne- benstehendes Bild), die die Ware regelmäs- sig an die Boutiquen auszulieferten. 9Zur Herstellung von riz étuvé wird Rohreis (Paddy-Reis) in mehreren Schritten zunächst eingeweicht, dann mit heißem Dampf behandelt, anschließend getrocknet und erst danach geschält und poliert. Ge- genüber Vollkornreis hat er eine kürzere Garzeit. Neben erhöhten Vitamin- und Mineralstoffgehalten hat der auch als Parboiled-Reis bekannte Reis einen kräftigen Geschmack aufgrund seines Gehalts an Aromavorläufern (sog. Precursoren). Etwa ein Fünftel der Weltproduktion an Reis wird zu Parboiled- Reis verarbeitet. Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 13
2014 wurde von unserem Partner PTM in Sokodé ein zweiter Hangar zur besseren Ver- marktung von Geflügel dank erhöhter Sichtbarkeit auf dem städtischen Markt eröffnet. Der Zusammenschluss der 40 HändlerInnen, auch als Section Tchaoudjo der Association des Revendeurs et Exportateurs de Petits Ruminants et Volailles du Togo (ASREPRVTO) be- kannt, konnte aufgrund des Hangars im Verlauf des Jahres 680 Hühner mehr verkaufen. Die standardisierte Masseinheit „bol MAPTO“ wurde in Oktober 2014 in „bol Paysan“ um- benannt. Die von unserem Partner MAPTO eingeführte Schale ist weiterhin ein Erfolg und wird vorwiegend beim Verkauf von Getreide und Hülsenfrüchte verwendet. Im Berichtzeit- raum verkauften 17‘000 Bäuerinnen und Bauern, Mitglieder von MAPTO, unter Zuhilfe- nahme dieser Masseinheit auf einer Vielzahl von lokalen Märkten ihre Produkte zu einem fairen Preis. Weiterhin profitieren auch die schätzungsweise 85‘000 indirekt betroffenen Personen (Mitglieder der betroffenen Haushalte) und eine Vielzahl weiterer Akteure, die die Schale nutzten aber nicht als Mitglieder von MAPTO erfasst sind. Die von MAPTO auf lokaler Ebene installierten Komitees überwachten, soweit möglich, die korrekte Handha- bung der Schale. 2014 gründete MAPTO in 25 Präfekturen 42 neue Komitees und dyna- misierte 75 bestehende Komitees. Der mit der Verwendung der bol Paysan (MAPTO- Schale) erzielte zusätzliche Erlös für die ProduzentInnen kann bis zu 1,8 Mal oder 55,5% höher liegen als bei Verwendung anderer Schalen. Das hängt davon ab, welcher Ver- gleichswert hinzugezogen wird (in der Zone werden auch zwei traditionelle Masseinheiten verwendet). Die nachfolgende Tabelle zeigt die Unterschiede des Erlöses (Referenzkultur: Mais, ge- testete Menge: 100kg): Erzielte Anzahl Durchschnitts- Erzielter an gefüllten preis für eine Verkaufser- Schalen Schale lös (in FCFA) (in FCFA) Märkte, wo die MAPTO Schale verwen- 40 400 16‘000 det wird (Füllvolumen: 2.5 kg). Märkte, wo traditionell eine 3.5 kg Schale 28,57 400 11’428 verwendet wird. Märkte, wo traditionell eine 4.5 kg Schale 22,22 400 8’888 verwendet wird. Profitmarge für den Produzenten gegen- 11,43 400 4‘572 über der Verwendung einer 3.5 Schale. (40-28,57) Profitmarge für den Produzenten gegen- 17,78 400 7‘112 über der Verwendung einer 4.5 Schale. (40-22,22) Rapport annuell 2014 de MAPTO, Janvier 2015 Die Stärkung des Dialogs zwischen und unter den AkteurInnen, eine wesentliche Kompo- nente der Optimierung von landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten, führt erfahrungsge- mäss auf allen Ebenen zu positiven Ergebnissen (win-win-Situation). 2014 konnten wiederum gute Erfahrung gemacht werden. Einige Beispiele: Die von unserem Partner RAPIDEL eingeführte verbesserte Soja-Sorte TGX 1910-14F erzielte 2014 respektable Erträge. Es konnten 300 Tonnen von 295 ProduzentInnen in der lukrativen Periode (Versorgungsengpass) zwischen Juni und August verkauft werden (Netto-Einnahmen nach Abzug der Produktionskosten = FCFA 88.500.000 / CHF 135.721; Netto-Gewinn pro Produzent = FCFA 300.000 = CHF 460). 150 Tonnen wurden in konzertierten Aktionen von einem Zusammenschluss von 200 Produzentinnen veräus- sert. Alles in allem kooperierten ProduzentInnen und AbnehmerInnen (Händlerinnen, Tofu-Herstellerinnen und VerbraucherInnen) Hand in Hand und gewährleisteten eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung. Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 14
Das von der Partnerorganisation CED auf dem Marché de l‘Abbatoir in Lomé installierte Comité de Réglementation de la vente des légumes (CRVL/MA), ein Zusammenschluss von ProduzentInnen und HändlerInnen des Danyi Plateaus, spielte wie auch im Vorjahr eine ausserordentlich wichtige Rolle bei der Strukturierung, Organisation und Warenpreis- bestimmung der vom Plateau eintreffenden Gemüsefrachten. Die Mitglieder des Komitees fungierten auch als QualitätsprüferInnen hinsichtlich der von den Transportdienstleistern erbrachten Leistungen und kommunizierten i.d.R. die aktuellen Verkaufspreise direkt an die auf dem Plateau angesiedelten Bäuerinnen und Bauern. Diese Bindegliedfunktion ist sehr transparent und hat zum sehr guten Ansehen des Komites bei den implizierten Ak- teurInnen beigetragen. Auf Ebene der Produktveredelung können folgende Ergebnisse gelten gemacht werden: Die im beninischen Dassa von RAPIDEL unterstützten Tofu-HerstellerInnen haben die Qualität ihrer verarbeiteten Erzeugnisse verbessert und ein Teil von ihnen bietet nun auch brochettes an (am Holzspiess gegrillter Tofu). Die Verbraucher zeigen in zunehmendem Mass Interesse an dem veredelten Soja-Produkt und beginnen, die Bestellungen langsam aber stetig zu erhöhen. 2014 konnte RAPIDEL insgesamt 72 ProduktveredlerInnen (60 Frauen und 12 Männer) in 10 Dörfern in den Kommunen von Dassa-Zoumé, Glazoué und Savalou unterstützten. Mittlerweile liegt der erzielte Nettogewinn pro Kilo Tofu bei FCFA 165 (CHF 0,26). Ein interessantes Produkt macht sich allmählich beliebt: Tofu-Spiesse waren bis dato in Dassa unbekannt, beginnen aber, eine Nische zu beset- zen. Ein Kilo Tofu-Spiesse er- zielte 2014 eine Brutto-Wert- schöpfung (Marktwert nach Abzug der Vorleistungen) von FCFA 185 (CHF 0,29) bei ei- nem Einkaufspreis der Soja- bohnen von FCFA 250/kg. Die von unserer togolesischen Partnerorganisation AGRO-DR im Rahmen einer Test- phase unterstützten Tomaten-VeredlerInnen kauften zur Herstellung ihres Tomatenpü- rees insgesamt 15,87 Tonnen Frischtomaten. Damit konnten 10‘077 Gläser vom groupe- ment de transformation de Célè Kopé (Bas-Mono) befüllt und in Lomé verkauft werden (äquivalent zu 4 Tonnen Tomatenpüree). Dabei wurde ein Nettogewinn von FCFA 1‘083‘193 erzielt (pro Mitglied der groupement = FCFA 33‘850 = CHF 52,45). Allerdings ist dieses Ergebnis nach unserer Meinung eher unbefriedigend und verlangt nach einer profunderen Ursache-Wirkungsanalyse. Die Projektzusammenarbeit zwischen den Part- nerorganisationen AGRO-DR und MOPIB funktionierte indes sehr gut. Die von der NGO MOPIB unterstützten Tomtaten-ProduzentInnen konnten im Berichtszeitraum mit den To- maten-Veredlerinnen ein Abkommen zur Lieferung von 10 Tonnen abschliessen und die- ser Verpflichtung auch nachkommen. Auf Ebene der Produktion wurden auch 2014 die An- strengungen zur Reduzierung der Produktionskosten wei- ter gesteigert. Das Ziel war die Platzierung erschwingli- cherer Produkte für die Verbraucher auf den lokalen und regionalen Märkten. Im Süden von Togo konnte mit Hilfe der NGO MOBIP die Tomatenproduktion im Berichtszeitraum professi- onalisiert und ausgeweitet werden (angebaute Varie- täten: Pectomech und Aklikonkou). Knapp 30 Tonnen wurden an 4 Produktionsorten erzeugt, was den be- teiligten ProduzentInnen einen Nettogewinn von Brücke · Le pont Wirkungsbericht 2014 15
Sie können auch lesen