Zahnmedizinisches FortbildungsZentrum Stuttgart - Oberflächenpolitur von Füllungen

 
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Zahnmedizinisches FortbildungsZentrum Stuttgart - Oberflächenpolitur von Füllungen
Zahnmedizinisches
FortbildungsZentrum
            Stuttgart

          Oberflächenpolitur von
                Füllungen

       Gruppen- und Individualprophylaxe
Zahnmedizinisches FortbildungsZentrum Stuttgart - Oberflächenpolitur von Füllungen
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Zusammensetzung von Amalgam

 Silber     65 % Minimum
 Zinn       29 % Maximum
 Kupfer      6 % Maximum
 Zink         2% Maximum
 Quecksilber 3% Maximum

Eigenschaften der Materialien

Silber                     größere Härte
                           geringeres Fliesen
                           schnelleres Hartwerden
Zinn                       verminderte Ausdehnung
                           verzögert das Hartwerden
Kupfer                     zur Stabilisierung
Zink                       Zähigkeit
                           weniger Verfärbungen
Quecksilber                Voramalgamierung

Die Feilungen liegen in Splitter-, Nadel- und Folienform vor

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Zweck der Amalgamfüllungspolitur

    • Materialveredelung – Härtesteigerung
      Verdichten und Homogenisieren der Oberfläche
      Homogenisieren = einheitlich, gut gemischt
    • Formverbesserung Okklusal um Parafunktionen zu
      verhindern Parafunktionen = Störung, Frühkontakt
    • Formverbesserung interdental
      Hygienefähigkeit in den Interdentalräumen
    • Verbesserter Randschluss
      um Sekundärkaries zu vermeiden
    • Reduktion von Plaqueretentionsstellen
    • Verbesserung der Kosmetik und Ästhetik
      um Verfärbungen und Korrosionen zu vermeiden,
      Verminderung elektrolytischer Effekte
      Korrosionen = Oberfläche ist an gelöst und verändert
      sich farblich

Zeitpunkt der Amalgamfüllungspolitur

    • Gebrauchshinweise des Herstellers zum jeweiligen
       Material beachten
    • in der Regel frühestens nach 24 Stunden, besser nach 48
      Stunden – da die Enthärte erreicht sein muss
    • halbjährliche Nachpolitur wünschenswert, da
      Kaubelastung, chemische und thermische Einflüsse
      das Material ständig verändern

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Kreislauf für eine nicht polierte Füllung

                            raue Füllungsoberflächen
                                        ↓
                                        ↓
                             starke Plaque Retention
                                        ↓
                                        ↓
                        reduzierte Reinigungsmöglichkeit
                                        ↓
                                        ↓
                         beschleunigte Neubildung bzw.
                      Ablagerung der mikrobiellen Plaque
                                        ↓
                                        ↓
                         frühzeitige Sekundärkaries und
                         event. Parodontalerkrankungen
                                        ↓
                                        ↓
                     reduzierte Funktionsdauer der Füllung
                    mit nachfolgender noch größerer Füllung
                        und event. Parodontalbehandlung

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Abrechnung der Politur von Amalgamfüllungen

Bema

    • Funktion – und Randkorrektur einer Füllung – Bema Nr.
       106 / sk
      (nicht zeitgleich mit der Füllungslegung abrechenbar)

GOZ

Politur einer 1 - flächigen Füllung – GOZ Nr. 2130
Politur einer 2 - flächigen Füllung – GOZ Nr. 2130
Politur einer 3 - flächigen Füllung – GOZ Nr. 2130
Politur einer mehr als 3 - flächigen Füllung –
GOZ Nr. 2130

Die Füllungspolitur ist nicht zeitgleich mit der
Füllungslegung abrechenbar

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Vorgehen bei der Politur von Amalgamfüllungen
  • Selbstschutz
    Schutzbrille, Mund-Nasen Schutz, Handschuhe etc.
  • drucklos, tupfend, locker pinselnd arbeiten
    Reduktion von Reibungshitze – um Pulpen Schäden
    und Korrosion zu vermeiden, bei zu staken Druck
    wird Amalgam blind und glanzlos
  • geringe Drehzahl, grünes Winkelstück
    Metallinstrumente – mitteltourig
    Gummi, Bürstchen – niedrigtourig
  • Gute Wasserkühlung – gute Absaugung
    keine Überhitzung des Zahnes
    kein Verschlucken von Schleifstaub
    Alternative – Verwendung von reichlich feinkörniger
    Polierpaste
  • Sitz des Polierkörpers überprüfen – gute Abstützung
    Aspirationsgefahr
    Verletzungsgefahr von Schleimhaut , Schmelz, Dentin
  • Polierkörper von grob nach fein
    damit die Riefen des jeweiligen Instrumentes durch
    das darauf folgende egalisiert werden
  • Laufrichtung von der Füllung zum Zahn
    um einen guten Randschluss zu erreichen
  • Laufrichtungswechsel
    Laufrichtungsänderung bringt glattere Oberfläche
  • Sonden Kontrolle
    Vorsicht Schmelzabtragung!!!
  • Abschluss Fluoridierung
  • ½ jährliche Nachpolitur wünschenswert

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Politurkörper

Formen und Glätten
  • Hartmetallfinierer / Metallfinierer
    hat doppelt- dreifach so viel Kerben
    wie Rosenbohrer

       Kleine – mittelgroße Kugeln
       Flammenförmig
       Granate förmig

Abrieb geringer als bei Arkansasteinen und Softdiamanten, nur
geringes formen möglich.
Mittel- bis hochtourig drucklos arbeiten.
Gefahr:
Abschleifen des benachbarten Zahnschmelzes
beim Finieren mit Druck entstehen Riefen
alte, stumpfe Finierer hinterlassen unregelmäßige Spuren

Proxoshape
Diamantierte Feilen zur Glättung der interdentalen
Region, Anwendung durch den Zahnarzt

Schwarz - Überschussentfernung
Rot - Konturierung
Gelb - Finieren / Vorpolitur

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    •   von grob nach fein abstufen
    •   leicht hoch und runter bewegen
    •   flächige Auflage wichtig
    •   drucklos
    •   unter Wasserkühlung
    •   niedertourig

Gefahren:
 • Schmelz-, Dentin- und Wurzelzement- Abtragung
    möglich
 • Interdentalfinierer oder Flammenfinierer
für die Zwischenräume

Vorpolitur
  • Brownie Silikonpolierer – Mini Point
    Höcker
  • Brownie Silikonpolierer – Kelch
    Interdentalraum, Fissur
    Gummipolierer mit Schleifmittelzusatz

Glättung bzw. Vorpolitur mit geringem Materialabrieb.
Niedrigtourig, drucklos arbeiten.
Gefahren:
  • event. Abrasion des benachbarten Zahnschmelzes
  • bei zu starkem Druck und geringer Wasserkühlung
    wird die Füllung glanzlos und blind.
  • rascher Brownieverbrauch

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Hochglanzpolitur
 • Greenie Silikonpolierer – Mini Point
   Höcker Greenie Silikonpolierer – Kelch
   Interdentalraum, Fissur

Kein Materialverlust – Hochglanz
Niedrigtourig, drucklos arbeiten
Gefahren:
  • Bei zu starkem Druck und zu wenig Wasserkühlung
    wird die Füllung blind und glanzlos

Weitere Schleif- und Polierkörper zur Bearbeitung von
Amalgamfüllungen.

Karborund Stein

Grün – für grobes Formen der Füllung durch scharfkantige
Kristalle, relativ grober Abrieb, bei optimal ausgearbeiteten
nicht nötig, nur bei Formverbesserung anzuwenden.
Mittel- bis hochtourig drucklos arbeiten.
Gefahren:
  • Abschleifen des benachbarten Zahnschmelzes
  • Muldenförmiges Ausarbeiten durch zu großen
     Materialabrieb

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Arkansas Stein

Weiß – etwas geringerer Abrieb als Karborund Stein.
Mittel- bis hochtourig drucklos arbeiten.
Gefahren:
  • siehe Karborund Stein
  • wurde Schleifkörper zur Amalgampolitur verwandt,
     später bitte nicht für Kunststoffpolitur verwenden, da
     sonst dunkle Farbablagerungen.

Supergreenie

Gelbe Markierung – kein Materialverlust Superhochglanz
Niedertourig, drucklos arbeiten

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Weitere Füllungsmaterialien die eine Politur benötigen

Komposite

    • Sind Füllungskunststoffe, die aus einem Grundgerüst aus
      Kunststoff und darin eingelagerten festen Füllkörpern
      zusammengesetzt sind

Kompomere

    • Der Begriff Kompomer setzt sich aus Komposite und
      Glasionomer zusammen.
    • Kompomere sind eine Weiterentwicklung aus Komposite
      und Glasionomer

Ormocere

    • Der Begriff steht für organisch modifizierte Ceramic.
    • Ormocere enthalten wie Komposite und Kompomere eine
      Kunststoffmatrix und feine Füllkörper.

Keramik

    • Keramik ist hart, abriebfest, widerstandsfähig gegenüber
      Säuren und ausgezeichnet Gewebe verträglich
    • In der Zahnheilkunde werden Keramikmassen zur
      Herstellung von Inlays, Kronen und Brücken sowie zur
      Verblendung von Metallgerüsten benutzt

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Polierkörper für diese Materialien

Einschritt-Poliersystem mit Diamantkristallen zum Finieren und
Polieren von allen gängigen, dentalen Composite-
Restaurationen. Die Polierer bestehen aus einem hellgrauen
polieraktiven und einem roten (diamantfrei) polierinaktiven
Silikonkern.

2-Stufen Finierer- und Poliersystem für alle keramischen Teil-
und Vollkronen-Restaurationen. Polierer zum Finieren und
Polieren von Keramik-Oberflächen. Ein erneuter Glanzbrand
nach erfolgter Korrektur ist überflüssig.
1. Stufe = hellgrau = abrasive Vorpolitur - glättet Diamantschliff-
Flächen
2. Stufe = rosa = leicht abrasive Vorpolitur - erhält die
anatonische Struktur

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Hochglanz-Poliersystem für alle Restaurationen aus Composite,
Kompomer, Keramik und Glasionomerzement. In drei Formen
(regulärer Kelch, kleiner Kelch, Spitze). Autoklavierbar. Keine
Polierpaste notwendig.

Interdentalpolitur

Mit Leinenpolierstreifen – Sof-lex Finierstreifen oder
Metallfinierstreifen möglich.
Gefahren: Verletzung des Kontaktpunktes

Farbcodierte Metallstreifen mit ein galvanisierten
Aluminiumoxid-Partikeln zum approximalen Konturieren und
Finieren von Füllungsmaterialien. Handlich, sehr flexibel und
langlebig.

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Aluminium-Oxid beschichtete Streifen zum Finieren und
Polieren in approximalen Bereichen. Mit unbeschichteten
Mittelteil für leichtes Einsetzen.

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