Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2016 Jahrgang 68 www.tjv.at

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Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2016 Jahrgang 68 www.tjv.at
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes
September 2016 • Jahrgang 68    www.tjv.at
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2016 Jahrgang 68 www.tjv.at
Die klassische
                                                                                         Alternative
Abgabe von Waffen und Munition nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis. BRANDMARK © 2016

                                                                                         R8 Classic Sporter
                                                                                         Liebhaber edler Schafthölzer und
                                                                                         stilvollen Büchsendesigns müssen
                                                                                         nicht auf moderne, hochpräzise
                                                                                         Jagdwaffentechnik verzichten. Der
                                                                                         R8 Classic Sporter mit einteiliger
                                                                                         Holzschäftung besitzt alle genialen
                                                                                         Eigenschaften des R8 Repetierers.
                                                                                         Er ist damit eine klassische
                                                                                         Alternative innerhalb der R8
                                                                                         Modellreihe.

                                                                                         Import & Fachhandels-Auskunft:
                                                                                         Idl GmbH | Südbahnstr. 1 | A-9900 Lienz | office@waffen-idl.com
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Zum Geleit

Neuaufstellung
auf der Zielgeraden!
G    eschätzte Weidkameradinnen und Weidkameraden, werte Jägerschaft. Jedem
     Anfang wohnt ein Zauber inne… Dieser Spruch wurde in letzter Zeit immer
wieder gehört und von politischen Strategen verwendet. Nun, wenn man die An-
fangsphase unseres neuen Jagdgesetzes analysiert, dann hat man eher den Ein-
druck, es war ein böser Zauber, der diesem Gesetz innegewohnt hat. Viel wurde
gemutmaßt, noch mehr wurden Gerüchte gestreut und zuletzt sogar die Einheit
der Tiroler Jägerschaft auf eine harte Probe gestellt. Aufgrund dieser hartnäckigen
Querschüsse könnte man gar die Leistungen des Jägerverbandes übersehen, die er
vollbrachte, wenn es um das „Ziehen der Giftzähne“ des neuen Gesetzes ging. Es
waren die Bezirksjägermeister, die Vorstandsmitglieder und die Mitarbeiter des
Jägerverbandes, die viele Stunden damit verbrachten, korrigierend einzugreifen.
Das funktioniert aber nur, wenn man die Ruhe bewahrt und aus dem Verhand-
lungstisch keinen Stammtisch macht.
Dasselbe gilt, wenn es um die Anpassung der Jagdkarten-Gebühren geht und ins-
gesamt um die Neuaufstellung unseres Verbandes. Wir mussten uns nicht neu
erfinden, wir mussten nur in kurzer Zeit aufholen, was über Jahre nicht als vor-
dringlichste Aufgabe definiert wurde.
Wir hatten mit gehörigem internen Gegenwind zu arbeiten, aber auch hier gilt:
Was dich nicht umbringt, macht dich stärker! Auch die wachsende kritische Öf-
fentlichkeit und die wenigen, aber umso lauteren militanten Jagdgegner werden
uns nicht umbringen, sondern stärker machen! Ich erlaube mir diese Prognose
in aller Bescheidenheit, weil ich in den letzten Jahren neben den vielen Prügeln,
die bisweilen von der Seite angeflogen kamen, die starke Seite der Tiroler Jäger-
schaft kennenlernen durfte. Die Seite der vielen ehrenamtlichen Funktionäre, der
Berufsjäger und Jagdaufseher und nicht zuletzt die der Jagdpächter, die diesem
unserem Heimatland nicht nur die Treue halten, sondern dazu beitragen, dass
wir alle die Fahne der alpenländischen Jagdkultur noch viele Jahre hochhalten
können. Ich wünsche Ihnen allen eine erfolgreiche und spannende Hirschbrunft
und ein kräftiges Weidmannsheil!                                                  ❙

                          Anton Larcher
                          Landesjägermeister von Tirol

Foto: Rudigier (1)                                                                     Jagd in Tirol 09
                                                                                                     06 | 2016
                                                                                                          2015   3
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Rotwild: Von Hormonen, Angebern und den Auserwählten 10

                                                                                        20 Haselwild: Versteckte Waldgeister

                                                                                       28 Steinwild: Ein Horn sagt mehr als tausend Worte!

    3 	zum geleit                                  20 Haselwild: Versteckte Waldgeister            46 Fuchsbandwurm: Erreger der
                                                   26 Fuchsprojekt Tirol - Teil 1: Vorkommen          gefährlichsten Parasitose in Mitteleuropa
    6 Foto des Monats                                 von Salmonellen bei Füchsen in Tirol         48 Portrait: Herbert Rupprechter – Wildmeister,
                                                   28 Steinwild: Ein Horn sagt mehr als               Revier Brandenberg/Kaiserhaus/Rumpf
    ■ Forschung & Praxis                             tausend Worte!                               50 Jägerwissen auf dem Prüfstand:
                                                                                                      Testen Sie Ihr Wissen
    08 Aktuelles: Das Wandern ist des
       Hirsches Lust…                              ■ Wald & Lebensraum
    08 Aktuelles: Projekt „Roadkill“ – Erfassung                                                   ■ JAGD & GESCHICHTE
       von toten Tieren im Straßenverkehr          31 Pflanzenserie: Sommer-Linde                  52 Kunst: Steinzeitliches Jagdpfeiferl
    09 Aktuelles: Grünfinkbestand durch               (Tilia platyphyllos Scop.)
       Parasitenkrankheit halbiert                 33 Lebensraum: Die Heide –
    09 Aktuelles: EU warnt vor CWD                    Lebensraum mit Geschichte                    ■ Info & Service
    09 Reviere: Ein seltener Anblick
                                                                                                   54	Mitteilungen der Geschäftsstelle
                                                   ■ Jäger & Revier                               58 Jubilare im September 2016
    ■ Wild & Ökologie                                                                             59 TJV-Akademie
                                                   36 Wildbret: Wildbrethygienische Risiken        62	Aus den Bezirken
    10 Rotwild: Von Hormonen, Angebern                bei der Jagd im Alpenraum                    64	Veranstaltungen
       und den Auserwählten                        40 Leseprobe: Das „Ansprechen“                  67	Vereine

4   Jagd in Tirol 09 | 2016                                                                                              Fotos: Billiani (1), Kirchmair (1), Rudigier (1)
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INHALT
                                                                                                                                      Wild| Impressum
                                                                                                                                            & Ökologie

          Lebensraum: Die Heide – Lebensraum mit Geschichte 33

                                                                                      40 Leseprobe: Das „Ansprechen“

                                                                                                                    Impressum
                                                                                                                    Herausgeber Medieninhaber (Verleger):
                                                                                                                    Tiroler Jägerverband,
                                                                                                                    Meinhardstraße 9, 6020 Innsbruck,
                                                                                                                    Tel.: 0512-57 10 93, 0800-244 177
                                                                                                                    Fax: 0512-57 10 93-15, E-Mail: info@tjv.at
68 Jäger in der Schule                                                                                              Schriftleitung: Mag. Martin Schwärzler (TJV)
70 Bücherecke                                                                                                       Layout: Evelyn Schreder (Bezirksblätter)
72 Kulinarium: Rehgulasch aus dem Schlögel                                                                          Hersteller und Anzeigenverwaltung:
   mit Pfifferlingrisotto                                               Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes
                                                                        September 2016 • Jahrgang 68   www.tjv.at
                                                                                                                    Bezirksblätter Tirol GmbH, Eduard-Bodem-Gasse 6,
74 Autotest: Range Rover Evoque                                                                                     6020 Innsbruck, Tel.: 0512-320 4111,
                                                                                                                    Fax: 0512-320 720, E-Mail: jagd@jagdintirol.com
                                                                                                                    Redaktion:
■ JAgDHUNDE                                                                                                        TJV (Martin Schwärzler, Martina Just,
                                                                                                                    Christine Lettl, Miriam Traube, Anja Waldburger),
76 Tiroler Jagdhundetag                                                                                             Bezirksblätter Tirol
77	Vereine
                                                                                                                    Produktion, Bildbearbeitung: Evelyn Schreder
79 Krankheiten: Erkrankungen der Zähne
                                                                                                                    „Jagd in Tirol” wird an alle Mitglieder des Tiroler Jägerver-
   und des Rachenraumes                                                                                             bandes kostenfrei abgegeben. Sie ist eine Fachzeitschrift,
                                                                                                                    welche die behördlichen Kundmachungen und Verlaut-
                                                                                                                    barungen zu veröffentlichen hat und zusätzlich über grund-
                                                                                                                    sätzliche Fragen und aktuelle Ereignisse auf dem Gebiet
■ Humorvolles                                                                                                      des Jagdwesens, des Naturschutzes usw. informiert. „Jagd
                                                                                                                    in Tirol” erscheint am Monatsanfang. Redaktionsschluss ist
80 Klavinius                                                                                                        der 10. des Vormonats. Für unverlangte Manuskripte und
                                                                                                                    Bilder wird keine Verantwortung übernommen. Namentlich
                                                         Das Titelbild dieser Ausgabe stammt                        oder mit Kürzel gezeichnete Beiträge geben nicht unbe-
81 Jagdmarkt-Anzeigen                                    von Jonas Niepmann.                                        dingt die Meinung von Redaktion und Herausgeber wieder.

Fotos: Thorsten Schier/Shutterstock (1), Kirchmair (1)                                                                                                Jagd in Tirol 09
                                                                                                                                                                    06 | 2016
                                                                                                                                                                         2015       5
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2016 Jahrgang 68 www.tjv.at
Hör mal, wer da hämmert
             Der Dreizehenspecht, oder auch „Bergspecht“ genannt,
             ist in unseren Nadelwäldern heimisch und ernährt sich
             vorzugsweise von Raupen und Würmern, die er unter
             der Baumrinde hervorpickt. Wie der Name schon erraten
             lässt, besitzt der Dreizehenspecht nur drei Fußzehen,
             durch die er in der Lage ist, rückwärts den Stamm
             hinauf- und hinunterzuklettern oder mit Leichtigkeit
             Drehbewegungen darauf auszuführen.

             Das Foto des Monats wurde von Dr. Hanspeter
             Neuner aus Jenbach aufgenommen.

6   Jagd in Tirol 09 | 2016
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2016 Jahrgang 68 www.tjv.at
september 2016                    FOTO DES MONATS

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       Fotografiebegeisterte Leser der
       „Jagd in Tirol“ sind eingeladen,
       ihr „Foto des Monats“ an die Redaktion
       (foto@tjv.at) einzusenden.

       Die Aufnahme sollte ein interessantes
       Motiv aus Natur, Wald und Wild, Jagd,
       Forst oder Revierbetreuung abbilden.
       Eine kurze Erläuterung zur Person des
       Fotografen, dem Aufnahmeort und den
       näheren Umständen der Aufnahme wäre
       wünschenswert.

       Als Gewinn winken die Veröffentlichung als
       „Foto des Monats“ samt Erwähnung des
       Fotografen in der JiT, die Aufnahme in die
       TJV-Bildergalerie sowie ein Gutschein im
       Wert von 50 Euro für den TJV-Shop.

       Einsendeschluss:
       07. des Vormonats an foto@tjv.at

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       ist kostenlos. Die Teilnehmer gewährleisten, dass sie
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       chern die Teilnehmer, dass keine Persönlichkeitsrechte
       verletzt werden und die abgebildeten Personen mit ei-
       ner Veröffentlichung ihres Bildes einverstanden sind. Die
       Teilnehmer räumen dem TJV mit der Einsendung und
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                                              Jagd in Tirol 09 | 2016   7
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Forschung & Praxis                   Aktuelles

    Das Wandern ist des Hirsches Lust …
    A    nfang Juli erreichte den TJV die Mel-
         dung einer Sichtung eines markierten
    Hirsches in Innervillgraten, Nähe Kalkstein.
                                                     wildarten ist die Markierung ein äußerst
                                                     hilfreiches Werkzeug, um Alter und Raum-
                                                     verhalten nachzuverfolgen. Meldungen von
                                                                                                  wünscht (+43 (0)512 571093, info@tjv.at),
                                                                                                  wichtig dabei sind Farbe, Seite und wenn
                                                                                                  möglich die Kennziffer der Marke.      ❙
    Ein IIIer Hirsch mit einer weißen Ohrmar-        markierten Tieren sind daher jederzeit er-                                       Miriam Traube
    ke im rechten Lauscher konnte ganz in der
    Nähe der Stelle, wo sich damals das Wil-
    dererdrama abspielte, beobachtet werden.
    Mit Unterstützung des Nationalparks Hohe
    Tauern konnte der Markierungsort ermit-
    telt werden: Im strengen Winter 2013/14
    wurde er als Kalb zusammen mit einem
    Hirsch und einem Tier in der Nähe von Un-
    tertilliach (Bereich Aue) markiert. Letztes
    Jahr wurde er in Südtirol im Gsieser Tal
    beobachtet. Die Luftlinie zwischen Markie-
    rungsort und diesjährigem Sichtungspunkt
    beträgt alleine 30 km, ins Gsieser Tal sogar
    noch mehr. Es ist jedoch davon auszugehen,
    dass die gewanderte Strecke noch weiter ist.
    Vielen Dank auch hier nochmal dem Beob-
    achter für die Meldung der Sichtung.
    Ausgeprägte Wanderungen sind beim Rot-
    wild keine Seltenheit. Bei unseren Schalen-

    Projekt „Roadkill“ –
    Erfassung von toten Tieren
    im Straßenverkehr
    D    ie Habitatfragmentierung, also die Zer-
         schneidung der Lebensräume durch Straßen
    und Bahnlinien, ist nichts Neues. Auch dass jähr-
    lich viele Tiere, nebst Schalen- und Raubwild vor
    allem auch Amphibien und Reptilien, dadurch zu
    Tode kommen, ist bekannt. Unfälle mit größeren
    Tieren sowie mit Sach- oder Personenschaden
    werden der Polizei gemeldet und dadurch erfasst.         Android
    Aber Daten zu jenen Arten, deren Zusammen-
    stoß mit einem Fahrzeug keine Schäden verurs-
    acht oder die nicht zum jagdbaren Wild zählen,
    fehlen meist. Mit dem Projekt „Roadkill“ möch-
    ten Forscher der BOKU Wien einen Überblick
    über Anzahl, Umfang und Verbreitung der tie-
    rischen Verkehrsopfer bekommen, um dadurch
    mögliche „Hotspots“ zu entschärfen und die An-           iPhone
    zahl zu Tode kommender Tiere im Straßenver-
    kehr zu reduzieren.
    Jeder kann an diesem Forschungsprojekt mitarbei-
    ten und auf Straßen zu Tode gekommene Tiere mit-
    tels einer App oder auch mit dem Online-Formular
    auf der Homepage www.roadkill.at erfassen.     ❙
                                              Martina Just

8   Jagd in Tirol 09 | 2016                                                                                                Fotos: Greßmann, BOKU Wien
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Aktuelles | Reviere                     Forschung & Praxis

                                                                                                                                                       Ökologie
Grünfinkbestand durch                                                                                 EU warnt vor CWD
Parasitenkrankheit halbiert                                                                           L   ockstoffe werden oft auf Basis von Hirschu-
                                                                                                          rin hergestellt. Ist dieser aus Nordameri-
                                                                                                      ka importiert, ruft die EU zur Vorsicht auf, da

W      ährend der heißen Sommermonate tritt seit 2012 eine Vogelkrankheit bei
       Grünfinken auf, die sich hauptsächlich über Futterstellen und Vogelträn-
ken verbreitet. Bis 2012 gehörte der Grünfink mit rund 235.000 Brutpaaren
                                                                                                      dort die neulich auch in Europa nachgewiesene
                                                                                                      Tierseuche CWD (Chronic Wasting Disease)
                                                                                                      bei Hirschen verbreitet ist. Wie bereits berich-
in Österreich zu den Top 15 der heimischen Brutvögel. Seither haben sich die                          tet, diagnostizierte das Norwegische Veteri-
Bestände des Finken halbiert. Die Vogelschutzorganisation BirdLife empfiehlt                          närinstitut bereits zwei Fälle der Chronic Was-
daher, Futterstellen während des Sommers regelmäßig zu kontrollieren. Sollten                         ting Disease bei Elchen und einen bei Rentieren
kranke oder gar tote Vögel beobachtet werden, muss die Fütterung sofort ein-                          in Norwegen. Dieses Jahr wurde diese Krankheit
gestellt werden, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Ein Zusammenhang                              erstmals in Europa nachgewiesen.
zwischen dem massiven Grünfinken-Rückgang und der Vogelkrankheit Tricho-                              Nun warnt die EU vor einer möglichen Ausbrei-
moniasis gilt als wahrscheinlich. „Bei freilebenden Tieren kann man nicht aktiv                       tung der Tierseuche über den Import von Hir-
gegen den Parasiten vorgehen. Die wichtigste Maßnahme ist, die Ansteckungs-                           schurin aus Nordamerika. Urin von Weißwedel-
kette bei den Vögeln zu unterbrechen und große Vogelansammlungen wie bei-                             hirschen, Maultierhirschen oder Wapitis kann
spielsweise an Futterplätzen zu verhindern. Auch Vogeltränken sind bevorzugte                         nämlich in Lockstoffen, welche für den jagdlichen
Übertragungsorte dieser Krankheit“, so Mag. Rene Brunthaler, Pathologe an der                         Gebrauch vertrieben werden, enthalten sein. Die
Veterinärmedizinischen Universität Wien.                                                              nordamerikanischen Vertreter der Hirsche sind
Ist ein Vogel erst einmal infiziert, ist das sein Todesurteil. „Die Parasiten befallen                schon seit Jahren von CWD betroffen. Da die Er-
den vorderen Verdauungstrakt und rufen schwerwiegende Entzündungen her-                               krankung vermutlich über die Ausscheidungen
vor. Sie können kein Futter mehr zu sich nehmen und sterben“, so Brunthaler.                          übertragen werden kann, gilt auch der Urin er-
Ein Einstellen der Fütterung führt zu keinem erheblichen Schaden, da die Vö-                          krankter Tiere als ansteckend. Die EU fordert da-
gel im Sommer selbstständig ausreichend Nahrung finden. Mit dem Beginn                                her eine deutliche Kennzeichnung der Herkunft
der kalten Jahreszeit, bei Frost und Schnee, kann mit der Fütterung wieder be-                        von Hirschurin und ruft zur Vorsicht bei der Ver-
gonnen werden, da ein Auftreten der Krankheit bei niedrigen Temperaturen                              wendung von Lockstoffen auf. Die Krankheit äh-
                                                   unwahrscheinlich ist. BirdLife                     nelt BSE bei Rindern und endet für das erkrankte
                                                       bittet alle Trichomoniasis-                    Tier tödlich. Bislang ist jedoch keine Übertragung
                                                        Verdachtsfälle zu melden,                     auf Menschen nachgewiesen.                      ❙
                                                        denn je mehr Informationen                                                                           Christine Lettl
                                                    zum Grünfinkensterben vorlie-
                                                   gen, umso mehr kann die Orga-
                                                  nisation dem besorgniserregenden
                                                Rückgang auf den Grund gehen. ❙                     Ein seltener Anblick
                                                                               BirdLife Österreich

                                                                                   Kontakt:
                                                                  E-Mail: office@birdlife.at
                                                                          Tel.: 01/5234651

                                                                                                     Bei einem morgendlichen Reviergang hatte ich den sel-
                                                                                                     tenen Anblick, dass ein Hase ohne Gefährdung, freiwillig
                                                                                                     schwimmend einen Gebirgsbach überquerte. Manchmal
                                                                                                     sind die kleinen Anblicke die schönsten!
                                                                                                                              Christine Kahlhofer (Kahlhofer Jagd Telfs)
Seit 2012 wird ein starker Rückgang des Grünfinkbestandes verzeichnet.

Fotos: Samwald (1), BirdLife (1), Kahlhofer (2)                                                                                                Jagd in Tirol 09 | 2016         9
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2016 Jahrgang 68 www.tjv.at
Wild & Ökologie           Rotwild

10   Jagd in Tirol 09 | 2016
Rotwild           Wild & Ökologie

  Von Hormonen,
Angebern und den
   Auserwählten
                     Wir haben nun Anfang September, die Abende werden wieder kühler und wenn
                 man genau in die Baumkronen schaut, erkennt man, dass der Herbst nun langsam
                 Einzug hält. Das satte Grün der Laubbäume beginnt sich zu wandeln, der Wald wird
                         bunt und lebendig. Der Herbstbeginn ist für viele Jäger ein Synonym für die
                                        atemberaubendste Zeit im Rotwildrevier, die Rothirschbrunft.
                             Meist werden mit diesem Spektakel nur das Röhren der Hirsche und die
                       faszinierenden Brunftkämpfe verbunden. In Wirklichkeit steckt aber viel mehr
                                    dahinter als nur ein paar Tage Akustik und enorme Prachtkörper.

                                                                    Autoren: Miriam Traube und Martina Just

Foto: Hain (1)                                                                          Jagd in Tirol 09 | 2016   11
Wild & Ökologie                rotwild

     D
             er Gipfel des Brunftgeschehens wird   hier herrscht Damenwahl. Klar ist, dass für   schaft der Hirsche ist jedoch stark indi-
             je nach Höhenlage und Witterung in    eine optimal ablaufende Brunft beide Ge-      viduenabhängig und so gibt es auch hier
             den meisten Bergregionen zwischen     schlechter synchron zur Fortpflanzung be-     die Angeber, welche sich in Szene setzen
     Ende September und Anfang Oktober er-         reit sein müssen, was wiederum durch eine     müssen und sich selbst bei vorhandenem
     reicht, jedoch bringen die Hormone bereits    Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden      Harem immer wieder mit den benachbar-
     jetzt Bewegung in die Sache. Es kommt         kann. Es bleibt jedoch unumstritten, dass     ten Platzhirschen anlegen.
     Leben in die Feisthirschrudel. Die traute     der Hirsch das ganze Jahr über in der Lage
     Geselligkeit zwischen den Hirschen weicht     ist, Nachkommen zu zeugen, das Alttier
     einer gewissen Konfrontationsbereitschaft     jedoch dem durch Hormone gesteuerten          Imponieren, was das Zeug hält
     bzw. Aggressivität, ausgelöst durch den       weiblichen Zyklus folgt. Auch wenn die        Bevor es nun allerdings zum tatsächlichen
     Anstieg des Testosteronspiegels. Der nette    alten Herren die Ersten sind, die die Ge-     Beschlag der Tiere kommt, umfasst die
     Nachbar von nebenan wird zum Erzriva-         meinschaft der Feisthirschrudel verlassen,    Brunft eine Vielzahl von Verhaltensweisen,
     len und die Feisthirschrudel beginnen sich    sind sie dennoch in der Regel nicht von       welche feste Bestandteile einer erfolgreichen
     langsam, aber sicher aufzulösen.              Anfang an für den Beobachter an Brunft-       Fortpflanzung einzelner Individuen darstel-
                                                   plätzen sichtbar. Wie durch eine innere       len. Alles beginnt schon mit der Feistzeit
                                                   Uhr gesteuert tauchen sie meist erst dann     der Hirsche, es gilt Reserven aufzubauen,
     „Die Letzten werden                           am Ort des Geschehens auf, wenn es zur        um die energieaufwendige Brunftzeit über-
     die Ersten sein“                              Sache geht und es sich sozusagen lohnt,       stehen zu können. Die Körpermaße der
     Waren die jungen Hirsche bis dato im-         Einsatz zu zeigen, zuvor halten sie sich im   Hirsche verändern sich, ihr Erscheinungs-
     mer eine Nasenlänge voraus und zogen          Hintergrund. Ganz anders verhalten sich       bild wird imposanter. Dies stellt einen ganz
     meist lebhaft zwischen den Einständen         da die mittelalten Hirsche, sie sind gleich   entscheidenden Faktor in Bezug auf das
     und Äsungsflächen an vorderster Front         zu Beginn mit von der Partie und versu-       Imponierverhalten bei den Brunftkämpfen
     hin und her, wohingegen die Alten eher        chen, sich ihren Harem zusammenzuhal-         dar. In vielen Fällen wird alleine durch das
     träge wirkend hinter den Junghirschen         ten. Mit vollem Körpereinsatz treten sie      Erscheinungsbild und die Körpersprache
     herzogen, so gilt nun das Sprichwort „Die     jedem auftauchenden Kontrahenten ent-         der Hirsche die Lage zwischen zwei oder
     Letzten werden die Ersten sein“. Die ältes-   gegen, was auch ein Grund dafür sein mag,     auch mehreren Rivalen geklärt. Erst wenn
     ten Hirsche verlassen als erste die Feist-    dass sie beim Erscheinen der alten weißen     sich zwei annähernd gleich starke Hirsche
     einstände und machen sich auf den zum         Herrschaften, welche sich ihre Kraftreser-    auf dem Brunftplatz gegenüberstehen, kann
     Teil beachtlichen Weg zu den Damen ih-        ven aufgespart haben, schon oft, bevor es
     rer Wahl. Ein Irrglaube, dem so manches       zum eigentlichen Brunftkampf kommt,
     Mannsbild schon erlegen ist, denn auch        den Kürzeren ziehen. Die Kampfbereit-                      Während der Feistzeit leben
                                                                                                              die Hirsche im Rudel gesellig
                                                                                                              und friedlich beisammen. Mit
                                                                                                              Beginn der Brunft steigt dann
                                                                                                              aber die Konfrontationsbereit-
                                                                                                              schaft und die Feisthirschrudel
                                                                                                              beginnen sich aufzulösen.

12   Jagd in Tirol 09 | 2016                                                                                                     Fotos: Mächler (1), Hain (1)
Rotwild             Wild & Ökologie

                                                                                                        Die jungen Hirsche erlernen durch
                                                                                                        Nachahmung und Zuschauen das
                                                                                                        vollständige Verhaltensmuster und den
                                                                                                        korrekten Ablauf eines Brunftkampfes.
es zu einem Kampf kommen. Dieser soge-         Verhaltensmuster durchführen. Auch die-                  Noch werden sie von den Platzhirschen
nannte Brunftkampf ist eingebettet in ein      se Kenntnisse müssen durch Nachahmung                    nicht als ernsthafte Rivalen wahrge-
                                                                                                        nommen und als Beihirsche geduldet.
Arsenal an Verhaltensweisen. Hier spielt       und Zuschauen erlernt werden. Es ist da-
auch das Alter der Herrschaften eine ent-      her nicht verwunderlich, dass die jungen
scheidende Rolle. Die jungen Wilden müs-       Hirsche für gewöhnlich als Beihirsche vom
sen erst noch lernen und sich ein Repertoire   Platzhirsch geduldet werden, sobald sie           haften Mitbewerbers vom Platz verwiesen
an Imponier- und Drohgebärden aneignen,        jedoch ein gewisses Alter erreicht haben,         zu werden. In der Zeit, in der ihnen das
wodurch auch zu erklären ist, warum sich       werden sie als Rivalen eingestuft und beim        Brunftgeschehen bereits anzusehen ist und
die Hirsche erst ab einem bestimmten Al-       Unterschreiten einer gewissen Distanz zum         sich eine gewisse Mündigkeit bei den Platz-
ter aktiv am Brunftgeschehen beteiligen        Kahlwildrudel gnadenlos verjagt. Aber auch        hirschen einstellt, kann der ein oder andere
und in der Regel erst mit fünf, sechs Jahren   für die Alten gibt es eine Zeit, in der sie Ge-   kahlwildlose Hirsch als Sieger aus seinem
die ersten Brunftkämpfe mit vollständigem      fahr laufen, beim Auftauchen eines ernst-         Eroberungskampf hervorgehen.
Wild & Ökologie                        ROTWILD

                                                                                                               Nach dem Brunftkampf wird der
                                                                                                               Unterlegene über eine kurze Strecke
                                                                                                               vom Gewinner verfolgt und mit dem
                                                                                                               Sprengruf vertrieben.
     Alles nur Show?                                  niermarsch, wie er oft genannt wird, ist ein
     Beim Brunftkampf handelt es sich um eine         wesentlicher Bestandteil dieser Kampfzere-
     ritualisierte Verhaltensweise des Rothir-        monie. Fühlt sich hier keiner der Hirsche
     sches, welche nicht die Absicht verfolgt,        unterlegen und gibt nach, kommt es zum         über ein sehr sozial lebender Wiederkäuer.
     sein Gegenüber zu töten, sondern als Kom-        Kampf, bis sich der Unterlegene zurück-        In den Monaten September und Oktober
     mentkampf aufgebaut ist, in dem sich die         zieht und nur eine kurze Strecke vom Ge-       ändert sich dieses Verhalten allerdings bei
     Kontrahenten durch die ritualisierten Im-        winner verfolgt und mittels Sprengruf ver-     den Platzhirschen. Sie werden sehr platz-
     ponier- und Drohgebärden immer weiter            trieben wird.                                  einnehmend, man könnte sie beinahe als
     einander annähern und aufeinander ab-            Aber nicht nur der Brunftkampf erfolgt         territorial bezeichnen, denn sie weichen
     stimmen, wobei sie sich gleichzeitig ver-        ritualisiert, auch das Verhalten des Platz-    ihrem Harem nicht mehr von der Seite und
     suchen einzuschätzen. Der parallele Impo-        hirsches, um seine Konkurrenten aus der        verteidigen diesen gegen jeden fremden
                                                      Ferne zu beeindrucken, folgt gewissen Ri-      Eindringling. Der Unterschied zur Terri-
                                                      tualen. Der Rothirsch ist das ganze Jahr       torialität liegt jedoch darin, dass es beim
           Wenn zwei etwa gleich starke Hirsche
           aufeinander treffen, kommt es zum
           Kommentkampf, bei welchem sich die
           Kontrahenten nach einem ritualisierten
           Ablauf annähern und, falls sich keiner
           unterlegen fühlt, auch kämpfen.

14   Jagd in Tirol 09 | 2016                                                                                Fotos: Markus P. Stähli - wildphoto.ch (2), Billiani (1), Kirchmair (1)
ROTWILD                   Wild & Ökologie

                                                                                             Mittels akustischer, olfaktorischer und optischer
                                                                                             Markierungen versucht der Hirsch das Gebiet, in
                                                                                             welchem sich das Kahlwild aufhält, gegenüber
                                                                                             möglichen Konkurrenten abzugrenzen.

                                                                                                                Platzhirsch nur den Anschein macht, dass
                                                                                                                er ein bestimmtes Gebiet gegen das gleiche
                                                                                                                Geschlecht verteidigt. Dies liegt allerdings
                                                                                                                daran, dass sich Kahlwild zu dieser Zeit
                                                                                                                sehr punktuell an guten Äsungsplätzen
                                                                                                                aufhält. Zieht das Kahlwild aber aus ir-
                                                                                                                gendeinem Grund weiter, wird der Hirsch
                                                                                                                folgen, somit wird nicht der Ort des Ge-
                                                                                                                schehens, sondern die Ressource „Fort-
                                                                                                                pflanzung“ bzw. „Vererbung der eigenen
                                                                                                                Gene“ verteidigt.

                                                                                                                Der Duft der Tanzarena
                                                                                                                Daher sind die Brunftplätze meist mit
                                                                                                                einem guten Äsungsangebot ausgestattet,
                                                                                                                einigermaßen eben und gut überschaubar.
                                                                                                                Der Hirsch hat dadurch die Möglichkeit,
                                                                                                                sich optimal zu präsentieren, wenn nö-
                                                                                                                tig zu kämpfen, und vor allem erleichtert
                                                                                                                ihm eine offene Fläche den Überblick über
                                                                                                                das Kahlwild. Der Hirsch versucht das Ge-
                                                                                                                biet, in welchem sich das Kahlwild aufhält,
                                                                                                                mittels akustischer, olfaktorischer und op-
                                                                                                                tischer Markierungen abzugrenzen. Die
                                                                                                                akustische Abgrenzung ist für die mögliche
                                                                                                                Konkurrenz über weite Distanzen hörbar.
                                                                                                                Auch die olfaktorische Markierung, oder
                                                                                                                besser gesagt das Parfüm der Hirsche, ist
                                                                                                                         DAS NEUE EL
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Wild & Ökologie               Rotwild

     Brunft-Parfüm zu erhalten, werden flache,    notwendigen Verhaltensweise kaum mehr        gen. Die Anzahl gewonnener Kämpfe, das
     feuchte Stellen verwendet oder durch         Beachtung geschenkt. Die Nahrungsauf-        stundenlange Röhren bzw. das ganze Re-
     Plätzen neue Mulden geschaffen und die-      nahme geht bei den Platzhirschen gegen       pertoire an Verhaltensweisen während der
     se danach durch Nässen, das Verspritzen      null, aber auch konkurrenzstarke kahl-       Brunft haben einen nicht unwesentlichen
     von Samenflüssigkeit und Samen, parfü-       wildlose Hirsche nehmen zur Hauptzeit        Einfluss auf das Kahlwild in puncto Part-
     miert und anschließend als Suhle genutzt.    des Brunftgeschehens kaum mehr Äsung         nerwahl.
     Die Voraugendrüsen produzieren zudem         auf. Das tägliche Zeitbudget für die Nah-    Nun rückt auch das Geweih in den Mittel-
     ein Sekret, welches ebenfalls zur olfak-     rungsaufnahme liegt bei nunmehr 0 bis        punkt der Betrachterin, denn es liefert ein
     torischen Gebietsmarkierung eingesetzt       20 Prozent. Dafür wird nach der Brunft       Indiz für die Fruchtbarkeit beziehungs-
     wird. Beim Setzen weiterer optischer Mar-    dieser Verhaltensweise wieder mehr Auf-      weise die Spermienmenge und -qualität
     kierungen wird das Sekret zusätzlich an-     merksamkeit geschenkt und neben Ruhen        des Hirsches. Das heißt, dass die Größe
     gebracht. Dabei schlagen die Hirsche mit     und Wiederkauen findet eigentlich nichts     und Vielseitigkeit des Geweihs den Damen
     ihrem Geweih Sträucher und Stämme bis        anderes mehr statt, da die Fettreserven      zeigt, bei welchem Herr die Wahrschein-
     zum Abbrechen der Zweige beziehungs-         für den Winter aufgebaut werden müssen.      lichkeit eines erfolgreichen Beschlags am
     weise bis zum Abreiben der Rinde, damit      Die Brunftzeit ist somit auch eine physio-   größten ist. Oder um es mit anderen Wor-
     der hell leuchtende Splint aus der Ferne     logische Meisterleistung der Hirsche. Bei    ten zu sagen: Hirsche, die attraktiver sind,
     gut sichtbar ist.                            fast keiner Energiezufuhr eine körperliche   sollten demnach auch eine bessere Sper-
                                                  Höchstleistung zu erbringen – der Mensch     mienqualität liefern. Ein Punkt, der bei der
                                                  wäre dazu nicht in der Lage.                 Fortpflanzung im ersten Moment nur im
     Kraft aus den Reserven schöpfen                                                           Hintergrund steht, jedoch bei genauerem
     Dieser Fortpflanzungswahn hat auch einen                                                  Hinschauen nicht unwesentlich ist, denn
     enormen Einfluss auf das Aktivitätsver-      Das Geweih –                                 das Austragen und Aufziehen eines Kalbes
     halten der Hirsche. Während die Alttiere     ein optisches Signal?                        bedeutet für die Mutter einen erhöhten
     größtenteils ihrem normalen Tagesablauf      Erreicht der weibliche Zyklus seinen Hö-     Energiebedarf, welchen es sich natürlich
     folgen, sorgt das Testosteron der Hirsche    hepunkt, ist es für die Tiere an der Zeit,   nur lohnt einzugehen, wenn auch etwas
     dafür, dass diese nicht wirklich zur Ruhe    einen passenden Partner auszusuchen. Die     Passables dabei entsteht.
     kommen. Nimmt die Nahrungsaufnahme           Hirsche haben sich im Verlauf der Brunft
     vor und auch nach der Brunft einen Groß-     bereits von ihrer besten Seite gezeigt und
     teil der täglichen Aktivität ein, wird zur   versucht, die Rolle des Platzhirsches ein-            Wann der optimale Zeitpunkt für
     Brunftzeit dieser eigentlich überlebens-     zunehmen beziehungsweise zu verteidi-                 den Beschlag ist und welcher Hirsch
                                                                                                        zum Zug kommt, ist die alleinige
                                                                                                        Entscheidung des Tieres. Für die
                                                                                                        Auswahl ist nicht nur das Brunft-
                                                                                                        verhalten der Hirsche sondern auch
                                                                                                        die Größe und Vielseitigkeit des
                                                                                                        Geweihs ausschlaggebend.

16   Jagd in Tirol 09 | 2016                                                                                           Foto: Markus P. Stähli - wildphoto.ch (1)
ROTWILD         Wild & Ökologie

         Der Platzhirsch versucht sein Kahlwildrudel beisammen
         zu halten und verteidigt es gegenüber möglichen, ernst
         zu nehmenden Rivalen. Dies verlangt viel Aufmerksamkeit
                                                                          Ennstaler Wildfutter mit
         und Körpereinsatz, wodurch kaum Zeit für die Nahrungs-
         aufnahme übrig bleibt.                                         SesamKombi und Luzerneheu
                                                                      ENNSTALER WILDFUTTER
Eine Frage des energetischen Aufwandes
Daher ist die Brunft viel mehr als eines der spektakulärsten Schau-
                                                                        mIT SESAMKOMBI
spiele der Natur, so geht es doch für jedes Individuum um die Ver-
erbung und den Erhalt seiner eigenen Gene. Die Damen können
                                                                         UND LUZERNEHEU
ihre Gene zwar beinahe jährlich weitergeben, jedoch jeweils nur
an ein Kalb. Somit ist der weibliche Lebenszeitfortpflanzungser-
folg begrenzt. Anders ist es bei den Hirschen, wobei der Platz-
                                                                                                  Erhältlich in Säcken
hirsch mit den besten Karten spielt, da er seine Gene gleich an                              ➠ Erhältlich
                                                                                                   zu 30 in
                                                                                                          kgSäcken
                                                                                                             (990
mehrere Kälber weitergeben kann. Erreicht ein Hirsch den Status                                zu 30 kg
des Platzhirsches nicht, dann kann er seine Gene nur vereinzelt
oder sogar gar nicht weitergeben. Aus genetischer Sicht lohnt sich
                                                                                               (990kg/Palette)
                                                                                                    kg/Palette)
das Mannsein vor allem dann, wenn man es schafft, Platzhirsch
zu werden und damit einhergehend einen hohen Lebenszeitfort-                                  Big Big
                                                                                             ➠     BagsBags zu 550
                                                                                                        zu 550 kg kg
pflanzungserfolg hat.
Ob sich nach dem Beschlag während der nächsten 34 Wochen
                                                                                               bis 600 kg kg
                                                                                                   bis 600
ein Wildkalb oder ein Hirschkalb entwickelt, ist von verschie-
denen Faktoren, wie dem sozialen Rang und der Kondition des                                  ➠ Preis auf Anfrage
Tieres, den Umweltfaktoren, der Wilddichte und dem Platzhirsch
abhängig. Ein starkes Tier, welches über eine gute körperliche
                                                                                                    Preise auf Anfrage
Verfassung verfügt und einen hohen sozialen Rang hat, kann es
«sich leisten», viel Energie in das Austragen eines Hirschkalbes
                                                                       DI Peter Göldner		 Tel.: 0 35 34 / 20 140
zu stecken. Einen Sohn in die Welt zu setzen, macht demnach            Consulting - Agrarmarketing		 Fax: 0 35 34 / 20 192
nur dann Sinn, wenn dieser einen guten Start ins Leben hat und         Predlitzwinkel 171		Mobil: 0664 / 44 54 74 2
dadurch die Möglichkeit erhält, in einigen Jahren die Rolle eines      A-8863 Predlitz-Turrach		Mail: goeldner@oekogold.at
Platzhirsches einzunehmen. Verfügt das Tier nicht über die kör-
                                                                                        www.oekogold.at
perlichen Ressourcen, diese Kosten zu tragen, oder hat es in der
                                                                      DI Peter Göldner                Tel.: 0 35 34 / 20 140
Foto: Markus P. Stähli - wildphoto.ch (1)
                                                                      Consulting - Agrarmarketing     Fax.: 0 Jagd
                                                                                                              35 34    / 2009192
                                                                                                                   in Tirol  | 2016 17
                                                                      Predlitzwinkel 171              Mobil: 0664 / 44 54 74 2
Wild & Ökologie                 ROTWILD

                                                                                       Den zuvor kräftigen und imposanten Hirschen ist
                                                                                       die kräftezehrende Brunft deutlich anzusehen. Die
                                                                                       erhöhte körperliche Aktivität und die reduzierte
                                                                                       bzw. fehlende Nahrungsaufnahme führen zu
                                                                                       einem massiven Gewichtsverlust. Sie müssen sich
                                                                                       anschließend, noch vor den ersten starken Schnee-
                                                                                       fällen, von dieser physiologischen Meisterleistung
                                                                                       erholen und die Fettdepots wieder auffüllen.

                                                                                                        rate, die bedingt ist durch die besseren Um-
                                                                                                        weltbedingungen, welche einen positiven
                                                                                                        Einfluss auf die Kondition der Kälber und
                                                                                                        Schmaltiere haben. Eine hohe Wilddichte
                                                                                                        zieht eine höhere Sterblichkeit der Kälber,
                                                                                                        Schmaltiere und älteren Tiere mit sich und
                                                                                                        erhöht das Durchschnittsalter der Tiere
                                                                                                        beim Setzen des ersten Kalbes. Bei hohen
                                                                                                        Dichten werden zudem vermehrt Wildkäl-
                                                                                                        ber gesetzt, so bedeutet dies für die Mutter
                                                                                                        einen geringeren Energieaufwand.

                                                                                                        Ende gut, alles gut
                                                                                                        Nach Abschluss der Brunft bleiben die
                                                                                                        Brunftrudel noch eine Weile bestehen, be-
                                                                                                        vor sich die Hirsche wieder in ihre alten
                                                                                                        Einstände zurückziehen und sich das Kahl-
                                                                                                        wild wieder zu den bekannten Rudeln ver-
                                                                                                        eint. Wie kräftezehrend die Brunft für die
                                                                                                        Hirsche ist, lässt sich nun deutlich am op-
                                                                                                        tischen Erscheinungsbild erkennen. Denn
                                                                                                        die ständige Bewegung, das Röhren und die
                                                                                                        Kämpfe sind sehr energieintensiv. Da die
                                                                                                        Hirsche in ihrem Liebeswahn kaum Nah-
                                                                                                        rung aufnehmen und der Körper die zuvor
                                                                                                        angelegten Fettreserven anzapft, kommt es
                                                                                                        dementsprechend zu einem deutlichen Ge-
                                                                                                        wichtsverlust von bis zu 20-30 kg. Für den
                                                                                                        bereits vor der Türe stehenden Winter sind
                                                                                                        die Fettreserven aber überlebenswichtig.
                                                                                                        Von nun an nutzen die Hirsche die langen
                                                                                                        Nächte zur Nahrungsaufnahme und ver-
                                                                                                        suchen, die verlorenen Feistdepots so gut
                                                                                                        wie möglich wieder aufzufüllen. Sie streben
                                                                                                        also den von uns Menschen gefürchteten,
                                                                                                        jedoch nach so einer Radikaldiät auftre-
     Sozialstruktur einen tiefen Rang, dann          ter und die Fütterungen, weisen die Tiere          tenden Jo-Jo-Effekt an. Um den Winter zu
     setzt es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein       meist eine gute Kondition auf und ebenfalls        überleben, müssen sie dieses Ziel vor dem
     Wildkalb. Die körperliche Verfassung, also      die Schmaltiere sind meist so gut beisam-          ersten kräftigen Schneefall erreichen. Wie
     die Kondition der Tiere, hat aber auch auf      men, dass auch sie zu einem Großteil be-           die meisten Tiere verfügt aber auch das
     weitere Faktoren einen Einfluss. Ist das Tier   schlagen werden.                                   Rotwild über einen meteorologischen Sinn
     in guter Kondition, so setzt es in der Regel    Ferner hat die Wilddichte ein Wörtchen             und zieht noch vor den starken Schneefäl-
     zu einem früheren Zeitpunkt sowie stärkere      mitzureden, wenn es um die Kondition der           len in die Wintereinstände. Für die Hirsche
     Kälber. Für das Überleben der Kälber sind       Tiere und Kälber sowie das Geschlecht des          ist die Brunft des letzten Herbstes in Ver-
     das Geburtsgewicht und die verbleibende         Nachwuchses geht. Auch bei der Zuwachs-            gessenheit geraten und sie bereiten sich in
     Zeit bis zum Wintereinbruch von großer          rate hat die Wilddichte ihre Finger im Spiel.      friedlicher Geselligkeit zusammen mit den
     Bedeutung. Durch die günstigen Umwelt-          Denn desto geringer die Wilddichte ist, um-        vorherigen Rivalen erneut auf den Höhe-
     bedingungen, vor allem die milderen Win-        so höher ist im Verhältnis die Nachwuchs-          punkt im Herbst vor.                     ❙

18   Jagd in Tirol 09 | 2016                                                                                                      Fotos: Markus P. Stähli - wildphoto.ch (2)
Damit nichts passiert,
     wenn etwas passiert.
                                           RESET ACTION setzt neue Maßstäbe in der Sicherheit
                                           moderner Schusswaffen:
                                             Ein im Schaft integrierter Sensor reagiert, wenn
                                             die gespannte Waffe fällt oder sich nicht mehr
                                             in Schussposition befindet.
                                             Stürzt der Schütze und/oder die Waffe fällt ihm
                                             aus den Händen, entspannt diese sofort.
                                             Wird die Waffe aufgerichtet und nicht entspannt,
                                             entspannt und sichert die Waffe automatisch.
                                           Erhältlich für alle STEYR MANNLICHER SM12® Varianten
                                           (ausgenommen SX und Ganzschaft).

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Infos unter: www.steyr-mannlicher.com
Wild & Ökologie           haselwild

           Haselwild
           Versteckte
           Waldgeister

20   Jagd in Tirol 09 | 2016
haselwild     Wild & Ökologie

Im September macht sich langsam aber doch der Herbst im
Revier bemerkbar. Beim Ansitz sind meist die unerwarteten
Anblicke die schönsten. Mit etwas Glück trifft man auch auf
einen ganz besonderen Bewohner des Alpenraums, das
Haselhuhn (Tetrastes bonasia ).

Autorin: Christine Lettl

                           D
                                  er relativ kleine Vertreter der Raufußhühner ver-
                                  rät sich im Herbst durch das charakteristische
                                  „Spissen“ der Hähne. Eine Folge hoher Töne weist
                           auf die Anwesenheit eines Haselhahnes hin. Im Dickicht
                           des Waldes verliert sich der Gesang allerdings schnell
                           und ist daher meist maximal über 100 Meter zu hören.
                           Trotz des unscheinbaren leisen und hohen Gesangs gibt
                           es individuelle Unterschiede zwischen den Gesängen
                           der Hähne zu hören. Akustische Untersuchungen haben
                           gezeigt, dass über die syntaktischen Merkmale der Stro-
                           phen Hähne individuell unterschieden werden können.
                           Dabei ist die erste Hälfte des Eingangselements stets
                           gleich, während die Variationen zwischen den einzelnen
                           Hähnen in den folgenden Strophen zunimmt.

                           Herbstgefühle
                           Haselwild lebt territorial und zeichnet sich zudem durch
                           seine Standorttreue aus. Hähne besetzen ihre Reviere
                           das ganze Jahr und stecken die Grenzen vorrangig mit
                           ihrem Gesang ab. Besonders intensiv geschieht dies im
                           Frühjahr und im Herbst während der Balz. Beim Ha-
                           selwild hat die Herbstbalz noch eine wichtige Funktion:
                           mit dem Balzgesang soll eine passende Partnerin ange-
                           lockt werden. Die Paarbildung findet beim Haselwild
                           nämlich bereits vor dem Winter statt. Anschließend

                           Haselhuhn
                             Körpergröße                   35 – 40 cm

                             Balzzeit                      Frühjahr und Herbst

                             Gelege                        5 – 10 Eier

                             Brutdauer                     25 Tage

                             Balzgesang Hahn               „spissen“

                             Lockruf Henne                 „bisten“

                             Jagdzeit (Tirol)              15.9. – 15.10.

                           Foto: Fotolia (1)                           Jagd in Tirol 09 | 2016   21
Wild & Ökologie                         Haselwild

      Die Küken sind Nestflüchter, sie folgen nach dem Schlüpfen sofort ihrer Mutter. Diese
      führt sie an Stellen, an denen die Küken ihre wichtigste Eiweißquelle finden: Insekten

     verbringen Hahn und Henne den Winter                        schließt, allerdings ist das eher selten der   Den Lebensraum des Haselhuhns bilden
     und das Frühjahr gemeinsam. Im Gegen-                       Fall. Im September, wenn der Nachwuchs         nämlich vor allem die untersten 2 Meter
     satz zum Birk- und Auerwild bilden Hahn                     ausgewachsen ist, trennen sich die Jungen      eines verjüngten, strukturreichen Waldes.
     und Henne über diese Zeit ein monogames                     von der Henne. Rechtzeitig zur Herbstbalz      Ausreichend Deckungsmöglichkeiten zwi-
     Paar. Aber nicht nur die Hähne verraten                     ist die Henne somit wieder alleine unter-      schen Schlafplatz und Nahrungsquellen
     sich über ihre typischen Rufe, auch die                     wegs und schließt sich wiederum einem          gehören zu den wichtigsten Faktoren für
     Haselhenne ist durch ihr „Bisten“ für auf-                  Hahn an.                                       einen sicheren Haselwild-Lebensraum. In
     merksame Zuhörer zu entdecken.                                                                             strukturlosen Wäldern mit hohem Holzan-
     Die Eiablage erfolgt nach der Frühjahrs-                                                                   teil findet das Haselwild nicht genug Schutz
     balz zwischen April und Mai. Das Gele-                      Meister der Tarnung                            vor seinen zahlreichen Fressfeinden und
     ge wird etwa 25 Tage lang von der Henne                     Wie bei den Schneehühnern sind auch            verschwindet aus solchen Einständen.
     sorgsam bebrütet. Anschließend schlüp-                      beim Haselwild Henne und Hahn sehr ähn-
     fen aus den etwa 5 bis 10 Eiern die Küken.                  lich gefärbt. Anhand der schwarz-bläulich
     Als Nestflüchter ist das Gesperre von der                   schimmernden Kehle unterscheidet sich          Hohe Ansprüche
     Führung der Mutter abhängig. Manchmal                       der Hahn jedoch deutlich von der Henne.        Generell ist Haselwild an Wälder gebun-
     kann beobachtet werden, dass sich auch                      Charakteristisch ist beim Haselwild zudem      den, ist dabei aber nicht von bestimmten
     der Hahn zwischendurch der Familie an-                      die Federholle, welche bei Erregung ge-        Waldgesellschaften oder Höhenstufen an
                                                                 sträubt wird. Mit dem weiß-braun-schwarz       sich abhängig. Während es in den Wald-
                                                                   gefärbten Gefieder sind sie im Dickicht      gebieten der europäischen und asiatischen
                                                                    des Waldes jedoch beinahe unsichtbar        Taiga weit verbreitet ist, ist das Vorkom-
                                                                     unterwegs. Genau hier liegt auch die       men in Mitteleuropa stark zurückgegan-
                                                                     größte Stärke des Haselwilds: die Tar-     gen. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt
                                                                    nung. Da es großteils in Bodennähe un-      hier in den Alpen.
                                                                   terwegs ist, muss sich das Haselwild vor     Ausschlaggebend für das Vorkommen des
                                                                     zahlreichen Räubern in Acht nehmen.        Haselwilds sind jedoch die Art der Waldbe-
                                                                      Im Dickicht gelingt die Flucht jedoch     wirtschaftung und Waldnutzung. Negativ
                                                                      oft nicht schnell genug, eine perfekte    auf das Vorkommen von Haselwild wirken
                                                                      Tarnung ist daher die beste Vorsorge.     sich etwa die Reduktion des Flächenanteils
                                                                                                                junger Waldstadien, die aktive Reduktion
                                                                                                                der Nahrungspflanzen (beerentragende
                                                                                                                Gehölze, Pioniergehölze) und deren Be-
                                                                      Das Gelege des Haselwilds                 schattung sowie die Zunahme des Holz-
                                                                      umfasst meist 5 bis 10                    vorrates der Wälder aus. Aber auch andere
                                                                      rot-bräunlich gefleckte Eier.
                                                                                                                Faktoren wie Klima, Jagd und Weidewirt-

22   Jagd in Tirol 09 | 2016                                                                                         Fotos: Strigl (1), Zangerl (1), Descouens CC-BY-SA 4.0 (1), Rudigier (1)
Haselwild             Wild & Ökologie

schaft nehmen Einfluss auf den Haselwild-
bestand. Infolge des Rückgangs dieser Art
kann auch die Isolation eines Bestandes zu
dessen Rückgang führen, selbst wenn ein
geeigneter Lebensraum vorhanden wäre.
Denn wie auch bei anderen Tierarten sind
ausreichender genetischer Austausch und
Vermeidung von Inzucht auf lange Sicht
für stabile Bestände ein Muss. Hier spielt
hinzu, dass das Haselhuhn ein sehr stand-
orttreues Wild ist. Das Streifgebiet eines
Haselhuhn-Paars umfasst im Normalfall
etwa 30 bis 80 ha, bedingt auch durch das
territoriale Verhalten der Vögel. Jungvögel
suchen nach der Trennung von der Mutter
meist in einer Entfernung zwischen 1 und
2 Kilometern nach einem eigenen Revier.
Die Tendenz, neue Lebensräume zu besie-                                                                    Das Hudern in Sandbädern
deln, ist bei sehr niedrigen Bestandsdich-                                                                 dient der Parasitenabwehr
                                                                                                           und Gefiederpflege.
ten daher eher gering.
                                              Insekten den Hauptanteil der Nahrung
                                              ausmachen. Genauso sind Sandkuhlen
Was darf‘s heute sein?                        gefragt, welche etwa an Forstwegen gefun-    die Haselhähne am besten während der
Das richtige Nahrungsangebot ist ebenfalls    den werden. Hier werden einerseits gerne     Balz über das Spissen zu bestimmen. Mit
bedeutend für einen stabilen Bestand. Als     kleine Steine aufgenommen, welche die        Hilfe eines Spissers werden die Hähne da-
Nahrung können praktisch alle Laubholz-       Verdauung unterstützen, vor allem aber       zu verführt, auf die Rufe zu antworten oder
arten dienen, besonders aber die Früchte      gönnen sie sich wie andere Raufußhühner      sich den vermeintlichen Rivalen zu nähern.
von Sträuchern. Speziell im Spätwinter        regelmäßig ein Sandbad. Dieses ist nicht     Doch wegen des verhältnismäßig leisen
sind jedoch kätzchentragende Pionier-         nur ein scheinbar angenehmes Vergnügen,      Rufs und dem unauffälligen Verhalten ist
baumarten wie Hasel, Birke, Erle und Zit-     das „Hudern“ ist ein wichtiger Bestandteil   selbst während der Balz der Nachweis eher
terpappel eine bevorzugte Nahrungsquel-       der Gefiederpflege und Parasitenabwehr.      aufwendig. Bei flächendeckenden Aufnah-
le. Kräuter und Grassamen werden gerne                                                     men besteht die Standardmethode daraus,
im Sommer und Herbst aufgenommen.                                                          das Gelände in parallelen Linien von etwa
Die Hauptnahrung in dieser Zeit bilden al-    Wer suchet, der findet                       100 Meter Abstand abzugehen und dabei
lerdings diverse Früchte. Für die Entwick-    Der heimliche Waldbewohner ist oft lange     alle 100 Meter stehenzubleiben, um mit der
lung der Jungtiere sollten, gleich wie bei    Zeit unentdeckt im Revier unterwegs. In      Lockpfeife 5 bis 6 Mal etwa alle 30 Sekun-
den anderen heimischen Raufußhühnern,         Hinblick auf die Bestandeserhebung sind      den den Gesang des Hahnes nachzuahmen

                                                                                                           05337 - 62478

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Wild & Ökologie                      Haselwild

           Haselwild nutzt Bestände aus
           lichtem Laub- und Nadelholz
           mit nötigem Unterwuchs, der
           ausreichend Deckung und
           Äsung bietet.

                                                   plätze als Nachweisstelle dienen. Hier ist die      Die Jagd, eine beinahe
                                                   Chance, Federn und Losung in der näheren            vergessene Kunst
     und auf eine Antwort zu warten. Nach der      Umgebung zu finden, relativ groß.                   Die Jagd auf den scheuen Haselhahn gilt
     Herbstbalz können die Spuren im Schnee,       In seinem bevorzugten Lebensraum hält               seit Jahrhunderten als besondere Kunst
     Schneehöhlen und die charakteristische        sich Haselwild gerne im Stangengehölz auf.          des Weidwerks. Heute ist sie auf Grund des
     Winterlosung Nachweise des Haselwilds         Aber auch natürliche Bachläufe werden               zurückgegangenen Vorkommens eine Sel-
     liefern. Problematisch ist dabei, dass sich   häufig aufgesucht – daher lohnt es sich, im-        tenheit. Gejagt wird im Herbst meist durch
     Haselwild im Winter bevorzugt im Geäst        mer auch diese auf der Suche nach Hasel-            Spissen vom Schirm aus. Es gilt nicht um-
     oder in Schneehöhlen aufhält. Spuren und      wild ins Auge zu fassen. Bevorzugt werden           sonst die alte Weisheit „Der Hahn hat auf
     Losung sind daher oft schwer zu finden. Im    hier Bereiche mit Streifen von mindestens           jedem Federl ein Aug“. Um den Hahn zum
     Sommerhalbjahr können dafür Sandbade-         10 bis 20 Metern natürlicher Vegetation.            Zustehen zu veranlassen, wurde ursprüng-
                                                                                                       lich mit Lockern aus Knochen von Gans
                                                                                                       oder Hasenlauf gespisst. Heute sind auch
                                                                                                       Instrumente aus Metall oder Kunststoff
                                                                                                       erhältlich. Die Gesangsstrophe lautet in
                                                                                                       etwa „tsiiii-ü-IIH si, si-si-si-sui“. Ist Dia-
                                                                                                       na guter Laune, so der steht der Hahn mit
                                                                                                       dem typischen „Burren“ zu und markiert
                                                                                                       sein Revier gegenüber dem Eindringling.
                                                                                                       Es gilt jedoch Acht zugeben, mancher

                                                                                          Das Verbreitungsgebiet des Haselwildes erstreckt
                                                                                          sich über den gesamten Waldgürtel Europas und
                                                                                          Asiens. In Mitteleuropa ist das Vorkommen haupt-
                                                                                          sächlich auf die Alpen und das Alpenvorland beschränkt.

24   Jagd in Tirol 09 | 2016                                                                                                 Foto: Schwärzler; Grafik: Vicpeters CC BY-SA 3.0
Hahn kommt vorsichtig am Waldboden gelaufen, um den ver-
meintlichen Konkurrenten auszukundschaften. Vor dem Schuss
ist genaues Ansprechen oberstes Gebot, um eine Henne nicht mit
einem Hahn zu verwechseln. Denn während der Balzzeit kann
auch die Henne einem erfolgreichen Spisser zustehen.

Hege: Wo Haselwild sich wohlfühlt
Vielerorts sind durch veränderte Techniken und Ziele in der Wald-
nutzung Haselwildbiotope verschwunden oder gefährdet. Um
diesen heimlichen aber auch faszinierenden Bewohner im Revier
zu fördern, können zahlreiche kleine Maßnahmen durchgeführt
werden. Oft kommt Haselwild neben Auerwild vor, da es zum
Großteil ähnliche Ansprüche an den Lebensraum stellt. Daher
können beinahe alle Hegemaßnahmen für das Auerwild auch für
das Haselwild angewandt werden. Speziell beachten muss man al-
lerdings, dass Haselwild vor allem von den untersten 2 Metern des
Waldes abhängig ist. Die beiden wichtigsten Faktoren sind Licht
und Nahrung. Gerne nutzt Haselwild Übergangszonen zwischen
Verjüngung, Lichtungen oder Böschungen. Ratsam ist etwa, dass
auf Freiflächen (etwa auf Windwurf-, Schneebruch- oder Schlag-
flächen) nicht rein die Zielbaumarten gesetzt werden, sondern dass
man auch den natürlichen Pionierstadien des Waldes Platz lässt.
Hier findet das Haselwild nämlich ausreichend Nahrungsquellen.
Während der Brutperiode von April bis Mitte Juli sollten zudem
forstliche Eingriffe vermieden werden, um den Tieren möglichst
viel Ruhe zu gewährleisten.

Der Balzgesang des Haselhahns und Lockrufe der Haselhenne kön-
nen auf der Webseite des TJV nachgehört werden:
www.tjv.at/portfolio/haselhuhn/                             ❙

         Während die Federholle bei
         beiden Geschlechtern aus-
         geprägt ist, hat nur der Hahn
         die schwarz gefärbte Kehle.

                                                                     Bei der Jagd geht es
                                                                     um PURE MOMENTE.
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Foto: Kirchmair (1)
Wild & Ökologie                  FUCHSPROJEKT

     Fuchsprojekt Tirol – Teil 1
     Vorkommen von Salmonellen
     bei Füchsen in Tirol
     Im Zuge der vom Tiroler Jägerverband in Auftrag gegebenen Studie über Häufigkeit und Verbreitung des
     fünfgliedrigen Fuchsbandwurms bei Füchsen in Tirol wurden die eingesandten Füchse auch auf das Vorkommen
     von Salmonellen untersucht. Im folgenden Beitrag werden die Ergebnisse dieser Untersuchungen vorgestellt.
     Autor: Dr. Walter Glawischnig, Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Innsbruck (AGES)

     1. Salmonellen                                    kontaminiert sein und zu Erkrankungen             österreichische Salmonellenzentrale der
     Salmonellen sind Bakterien, die in der Um-        beim Menschen führen. Für die Anste-              AGES in Graz zur weiteren Abklärung und
     welt weit verbreitet sind und weltweit vor-       ckung gesunder Tiere sind meist sogenann-         zur Bestimmung des genauen Salmonellen-
     kommen. Diese Mikroorganismen leben im            te latente (lat. latere = verborgen sein) Sal-    Serotyps geschickt.
     Darm von Tier und Mensch und sind au-             monellen-Ausscheider verantwortlich. Da-
     ßerhalb des menschlichen bzw. tierischen          runter versteht man jene Tiere, welche die
     Körpers unter bestimmten Umständen                Bakterien, ohne sichtbar erkrankt zu sein,        3. Ergebnisse
     lange überlebensfähig. Sonnenlicht (UV-           im Kot ausscheiden und dadurch Neuinfek-          Salmonellen wurden bei 9 (2,1%) Füchsen
     Strahlung) beschleunigt das Absterben der         tionen bei anderen Tieren verursachen.            unterschiedlicher Alters- und Geschlechts-
     Erreger, im getrockneten Kot sind sie jedoch      Über Vorkommen und Verbreitung von                gruppen gefunden (Tabelle 1). Insgesamt
     über 2 Jahre lang nachweisbar. Durch Ein-         Salmonellen bei den verschiedenen Wild-           konnten bei den positiven Füchsen fünf
     frieren werden Salmonellen nicht abgetötet.       tieren in Österreich liegen bis dato nur we-      verschiedene Salmonellen-Serotypen diffe-
     Von Bedeutung sind diese Bakterien, da            nige Informationen vor. Durch die Einsen-         renziert werden, wobei der Typ Salmonella
     Mensch und Tier an einer Salmonellenin-           dung von Füchsen im Rahmen des Fuchs-             Dublin (S. Dublin) am häufigsten nachge-
     fektion (Salmonellose) erkranken können.          bandwurmprojekts ergab sich die Möglich-          wiesen wurde. In 5 der 9 Tiroler Bezirke
     Typische Symptome dieser Krankheit sind           keit, diese Tiere auch auf Salmonellen zu         wurden positive Füchse festgestellt (Ab-
     beim Menschen dabei Bauchschmerzen,               untersuchen.
     Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Fieber.
     Erkrankte Personen können nach einer                                                                             Anzahl Salmonellen-Serotyp
                                                                                                          Bezirke
     überstandenen Infektion die Krankheitser-         2. Einsendungen                                                Füchse (Anzahl der Isolate)
     reger oft über längere Zeit (im Stuhl) aus-       Im Zuge des vom Tiroler Jägerverband                                     ➠ S. Dublin (3)
     scheiden. Salmonellosen sind zumeist le-          organisierten     Fuchsbandwurmprojektes           Kitzbühel      61
                                                                                                                                ➠ S. Abony (1)
     bensmittelbedingte Erkrankungen, wobei            wurden im Zeitraum November 2014 bis
     sich Menschen häufig durch den Verzehr            Jänner 2016 insgesamt 434 Füchse aus                                     ➠ S. Dublin (1)
                                                                                                          Kufstein       59
                                                                                                                                ➠ S. Typhimurium (1)
     roher Lebensmittel tierischer Herkunft (z. B.     ganz Tirol an das Institut für veterinärme-
     Eier, Faschiertes, Rohwürste) oder durch          dizinische Untersuchungen der Agentur                                    ➠ monophasischer
                                                                                                          Imst           53
     kontaminierte Verarbeitungsprodukte (z. B.        für Gesundheit und Ernährungssicherheit                                    Stamm B (1)
     Tiramisu, Mayonnaisen, Kartoffelsalate)           (AGES) in Innsbruck zur Probenentnahme
                                                                                                          Reutte         46     ➠ S. Dublin (1)
     infizieren. In den Sommermonaten steigen          und Untersuchung übermittelt. Die Füchse
     die Infektionen bedingt durch Salmonellen         waren mit einem Anhänger versehen, auf                                   ➠ S. enterica subsp.
                                                                                                          Lienz          42
     oft sprunghaft an; Grund dafür sind häufig        welchem relevante Daten wie Herkunftsge-                                   diarizonae (1)
     Fehler bei der Küchenhygiene wie z. B. das        meinde, Revier, Schussdatum u. a. schrift-         Schwaz         53     negativ
     Schneiden von rohem Fleisch und Salat auf         lich festgehalten waren. Für die Salmonel-         Landeck       36      negativ
     demselben Schneidbrett.                           lenuntersuchung wurde jedem Fuchs ein
                                                                                                          IBK-Stadt      4      negativ
     In der Tierwelt haben Salmonellen vor             Stück der Leber sowie ein Stück Losung aus
     allem in der Nutztierproduktion große Be-         dem Enddarm entnommen. Dieses Proben-              IBK-Land      80      negativ
     deutung. Einerseits können Nutztiere ana-         material wurde im Labor mikrobiologisch            Gesamt        434     9 (2.1%)
     log dem Menschen an einer Salmonellose            auf Salmonellen untersucht. Konnten bei
                                                                                                         Tabelle 1: Anzahl der Füchse mit Untersuchungser-
     erkranken, andererseits können Lebens-            einem Fuchs Salmonellen nachgewiesen              gebnissen pro Bezirk sowie den einzelnen nachgewie-
     mittel tierischer Herkunft mit Salmonellen        werden, so wurden die Bakterien an die            senen Salmonellen-Serotypen

26   Jagd in Tirol 09 | 2016
FUCHSPROJEKT              Wild & Ökologie

                                                                                                              Da Salmonellen auch beim Menschen zu
                                                                                                              Erkrankungen führen können, sollten im
                                                                                                              Umgang mit möglichen infizierten Tieren
                                                                                                              die grundsätzlichen Verhaltensweisen der
                                                                                                              Vorsicht und der Hygiene beachtet werden.
                                                                                                              Füchse können ein Reservoir für verschie-
                                                                                                              dene – auch für den Menschen gefähr-
                                                                                                              liche – Krankheitserreger sein. Aus diesem
                                                                                                              Grund ist das richtige Verhalten im Kontakt
                                                                                                              und im Hantieren mit diesen Wildtieren
                                                                                                              wichtig, um Ansteckungsmöglichkeiten im
                                                                                                              Vorhinein zu unterbinden.
                                                                                                              Die interessanten Ergebnisse von Salmo-
                                                                                                              nellennachweisen bei Füchsen in Tirol un-
                                                                                                              terstreichen die Bedeutung von gezielten
                                                                                                              Studien zur Wissenserweiterung über das
Abbildung 1: Ungefähre geographische Darstellung der Salmonellen-positiven Füchse in den einzelnen Bezirken   Vorkommen von für Mensch und Tier
                                                                                                              wichtigen Krankheitserregern bei unseren
                                                                                                              Wildtieren. Die aktive Überwachung des
                                                                                                              Gesundheitsstatus der Wildtierbestände
bildung 1). Im Zuge der Probenentnahme                   ken meist an schwerem Durchfall mit hohem            ist ein wichtiges Werkzeug für die Jäger-
waren bei positiven Füchsen keine beson-                 Fieber, trächtige Tiere können verwerfen. In         schaft, aber auch für den einzelnen Jäger
deren Hinweise auf eine akute Salmonellen-               Tirol wurde S. Dublin bei Rindern verein-            oder Revierbetreuer, um frühzeitig Infor-
Erkrankung erkennbar.                                    zelt in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel          mationen über das Auftreten von Krank-
                                                         nachgewiesen. Von großer Bedeutung sind              heits- oder Seuchenerregern bei Wildtie-
                                                         dabei jene Rinder, welche die Krankheitskei-         ren im Revier zu erhalten, um daraus re-
4. Schlussfolgerungen                                    me über den Kot ausscheiden, ohne sichtbar           sultierend erfolgreich Gegenmaßnahmen
Füchse sind primär Fleischfresser (Carnivo-              erkrankt zu sein. Dadurch können Weide-              einleiten zu können.                     ❙
ren). Neben Abfällen und vereinzelt pflanz-              fläche oder beispielsweise Wasserstellen mit
licher Kost stehen auf ihrem Speiseplan vor              diesen Bakterien kontaminiert werden und
allem auch tote Tiere sowie verwestes tie-               zu Neuinfektionen von anderen Tieren (u. a.
risches Organmaterial, also Aas. Krankheits-             auch Wildtieren) führen. Besonders auf                Seit Jahrzehnten beschäftigt
keime von verendeten Tieren können auf                   Almgebieten, wo Rinder aus verschiedenen              sich Thalhammer Wildfutter
Füchse übertragen werden und sind bei die-               Herkunftsbetrieben aufgetrieben werden,
sen unter Umständen nachweisbar. Für be-                 können Übertragungen und Neuinfekti-
                                                                                                                  mit der Herstellung von
stimmte infektiöse Erreger wie beispielswei-             onen durch latente Krankheitsausscheider
se Salmonellen sind Füchse daher gute Indi-              stattfinden. Dass dabei nicht nur Rinder er-
katortiere, die über das Vorkommen und die               kranken können, zeigte vor einigen Jahren
Verbreitung dieser Bakterien im Tierreich                auf einem Almgebiet im Bezirk Kufstein ein
und in der Umwelt Auskunft geben.                        seuchenhafter Krankheitsausbruch in einer
Bei 2,1% der von uns untersuchten Füchse                 Gamswildkolonie mit dramatischen Folgen.
konnten Salmonellen nachgewiesen werden.                 Als vermutliche Ansteckungsquelle wurden
Obwohl Füchse an einer Salmonellose er-                  auf dem Almgebiet mehrere S. Dublin-posi-
kranken können (schwere Allgemeinerkran-                 tive Wasserstellen identifiziert, die mit groß-
kung mit hoher Sterblichkeit, u. a. Durchfall            er Wahrscheinlichkeit von Rindern, die am
sowie Totgeburten oder Aborte bei trächtigen             Beginn der Almperiode an schwerem, fie-
Fähen), waren bei den positiven Füchsen in               berhaftem, durch Salmonellen verursachten
unserer Untersuchung keine spezifischen                  Durchfall erkrankten waren, verschmutzt
Hinweise auf ein akutes Krankheitsgesche-                wurden. Dass bei unseren Untersuchungen                    Zusammensetzung:
hen auffindbar. Vermutlich waren diese po-               S. Dublin-infizierte Füchse vor allem in den           50 % Pellets und 50 % Müsli
sitiven Tiere nur Ausscheider, bei denen die             Bezirken Kufstein und Kitzbühel festgestellt
Bakterien zwar nachweisbar waren, aber kei-              wurden, überrascht daher nicht und be-
ne schwere Krankheit verursacht haben. Be-               stätigt einen direkten oder indirekten Zu-
merkenswert ist, dass am häufigsten der Sal-             sammenhang mit infizierten Rindern. Wo
monellen-Serotyp S. Dublin bei den Füchsen               sich die Füchse mit S. Dublin angesteckt
festgestellt wurde. S. Dublin ist besonders an           haben, beispielsweise über kontaminierte                 Brixnerstraße 4 | 6020 Innsbruck
Rinder angepasst und in vielen Ländern der               Wasserstellen, über verendete Wildtiere,              Tel. 0512/575154 oder 0664/1117418
Welt ein Problemkeim, der zu großen wirt-                über infiziertes Abortmaterial von erkrank-                       Fax 0512/585489
schaftlichen Verlusten in der Rinderhaltung              ten Rindern oder andere bis dato noch un-                       thalwild@gmail.com
                                                                                                               http://picasaweb.google.com/thalwild
führt. Mit S. Dublin infizierte Rinder erkran-           bekannte Infektionsquellen, bleibt unklar.

Grafik: AGES                                                                                                                           Jagd in Tirol 09 | 2016   27
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