Für Jagd- und Wildschutz - Kärntner Jagdaufseher
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Juni 2016 – 2/16 43. Jahrgang, DVR 0562927 Für Jagd- und Wildschutz P. b. b. | GZ02Z031533M | Kärntner Jagdaufseherverband, Jägerhof Mageregg, 9020 Klagenfurt, Mageregger Straße 175 Offizielles Nachrichtenorgan des Kärntner Jagdaufseherverbandes mit Jagdrechts-, Natur-, Tier- und Umweltschutzmitteilungen www.jagdaufseher-kaernten.at
Inhalt, Informationen, Redaktion Die Seite des Landesobmannes 3 Juni 2016 – 2/16 Weidmannsdank 43. Jahrgang, DVR 0562927 FÜR JAGD- UND WILDSCHUTZ Aus dem Inhalt Text: Bernhard Wadl · Fotos: Alfred Blaschun Juni 2016 P. b. b. | GZ02Z031533M | Kärntner Jagdaufseherverband, Jägerhof Mageregg, 9020 Klagenfurt, Mageregger Straße 175 2/16 Journaldienst in der LGS Mageregg Es herrschte perfektes Versammlungswetter am ver- kritisierte, dass von verschiedenen gangenen 9. April, dem Tag unserer 43. Landesvoll- Politikern schon seit Jahren die Jägerhof Mageregg, 9020 Klagenfurt, Mageregger Straße 175, versammlung in Dellach im Gailtal. Vor dem Kult- Schaffung eines „Entschädigungs- Titelfoto: „Goldkehlchen“, der Kirschenmarder Offizielles Nachrichtenorgan des Kärntner Jagdaufseherverbandes mit Jagdrechts-, Tel. 0463/597065, E-Mail: kjav@utanet.at ursaal begann es leicht zu regnen und drinnen füllte fonds“ für betroffene Almbauern Natur-, Tier- und Umweltschutzmitteilungen www.jagdaufseher-kaernten.at Foto: Andre M. Kovacic sich der Saal mit rund 250 Versammlungsteilneh- versprochen, vom Gesetzgeber bis Die stellv. LK Marianna Wadl betreut unsere LGS und steht den Mitgliedern mern. Das Team um BO Siegfried Wallner und BO dato aber nicht umgesetzt wurde Die Seite des LO Weidmannsdank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3–4 wöchentlich mittwochs von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 13.00 bis 16.00 Uhr, a.D. Walter Fankhauser hat sich bei den Vorberei- ... Sie werden dem Landesvorstand in der kommenden Funktionsperiode bis 2021 persönlich, telefonisch oder via Mail für folgende Anliegen zur Verfügung: vorstehen: LO Bernhard Wadl mit seinem 1. LO-Stellv. Dr. Josef Schoffnegger Vorstellungen Neue Landesvorstandskolleginnen tungen größte Mühe gegeben, und alle Vorausset- und dem 2. LO-Stellv. Mag. Günther Gomernig. und -kollegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5–7 • Bekanntgabe von Adressänderungen, Austritten oder Todesfällen zungen geschaffen, um im Kultursaal dieser Gail- Windkraft in Kärnten? • Bekanntgabe von Änderungen der Bankverbindung oder Kontonnummer taler Gemeinde eine würdige Landesvollversamm- Erstmals als Ehrengast anwesend war auch Obstlt. • Anfragen zur Mitgliedsbeitragszahlung lung 2016 abführen zu können. 132 von 136 Gerald Malle, Mitglied im Naturschutzbeirat und von se Ehrungen und den Ablauf der 43. LVV wird die Wissenswertes Tiergerechter „Alttier“-Abschuss. . . . . . . . . . 8–11 • Verkauf von Verbandsutensilien Landesdelegierten sind der Einladung des Landes- Birdlife Kärnten. In seinem Kurzreferat informierte Redaktion in der kommenden Ausgabe umfassend 22. Österr. Jägertagung – Teil 2. . . . . . . . . 12–17 • Termisierung für persönlichen Vorsprachen bei Verbandsjuristen und vorstandes gefolgt. Das sind rund 96 % und eine er die Delegierten und Ehrengäste kompetent und berichten. Die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft Baldrian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18–19 Landesvorstandsmitgliedern in der LGS in den letzten 25 Jahren noch nie dagewesene, sachlich über die Absichten verschiedener Betreiber- an ÖR Hans Ramsbacher soll aber in dieser Zeitung Gatterjagd. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20–23 • Kontakte zur Hausbank, der Sparkasse Feldkirchen hohe Beteiligung. Die junge Jagdhornbläsergruppe gesellschaften, in Kärntens wunderbarer Landschaft auf Seite 56 eine besondere Würdigung finden. Windkraft in Kärnten. . . . . . . . . . . . . . . . . 24–25 • Diverses „Longegg“ aus Maria Luggau im Lesachtal zeichne- und auch ausgewiesenen Raufußhühnerbiotopen te mit ihrem ersten Aufritt bei einer LVV des KJAV ohne geforderte Umweltverträglichkeitsprüfungen Neuwahlen Blick ins Land Ökolog-Projekt VS Maria Rojach. . . . . . . . . . . . 26 Achtung! Während der Sommermonate ist unser gekonnt und harmonisch für die jagdkulturelle Um- Windkraftanlagen errichten und betreiben zu wollen. Nach einer Nachdenkphase über die Sommermonate Außergewöhnlicher Wildunfall. . . . . . . . . . . . . 27 Journaldienst nur am 6. Juli und 3. August besetzt. rahmung unserer Tagung verantwortlich. Zusätzlich Dazu gab es auch detaillierte Hintergrundinforma- des vergangenen Jahres habe ich mich im Herbst Gefiederter Besuch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 durfte ich wieder eine große Anzahl hochrangiger tionen zur Förderungsthematik und dem Stand der entschlossen, für eine weitere Funktionsperiode für Hunde senken Asthmarisiko. . . . . . . . . . . . . . . 27 Ehrengäste begrüßen. Heute bin ich überzeugt: E-Wirtschaft in Kärnten. Lesen Sie dazu auf Seite 24 das Amt des LO zu kandidieren. Daraus folgend war Kärntner Bergwacht. . . . . . . . . . . . . . . . . . 28–29 Das Selbstbewusstsein der Hunde. . . . . . . . . . 45 Der KJAV wünscht Diese 43. Landesvollversammlung wird ohne Zwei- dieser Ausgabe die kompletten Ausführungen von es mir natürlich ein vordringliches Anliegen, für den fel in der Geschichte des Verbandes Eingang finden. Gerald Malle. einen schönen, Nicht nur deshalb, weil es meine 25. Landesvollver- im Rahmen dieser LVV zu wählenden, neuen Landes- vorstand engagierte und begeisterte Mitglieder bzw. In den Farben Sommer 2016. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30–31 der Natur erholsamen und jagdlich sammlung war, die ich leiten durfte, sondern nicht zuletzt auch aufgrund der besonderen Inhalte der Landesleiter der Bergwacht und der Landesjägermeister am Wort Jagdaufseherpersönlichkeiten anzusprechen und sie zu einer Kandidatur für dieses verantwortungsvolle Jagdrechtsecke Anschlussflächen und Pachtzins. . . . . . . . . . . . 32 interessanten Sommer. Grußbotschaften der anwesenden Ehrengäste und Mit BH Mag. Johannes Leitner, Landesleiter der Amt einzuladen. Auch war es mir ein dringliches der Verleihung einer Ehrenmitgliedschaft. Kärntner Bergwacht, verbindet der KJAV schon seit Anliegen, mit der Wahl des neuen Landesvorstandes 2009 eine vertrauensvolle Kooperation und mich einen Generationenwechsel in diesem Gremium ein- Verbandsgeschehen BG Villach: Bezirksversammlung. . . . . . . . 34–36 Grußbotschaften mit zum mittlerweile eine persönliche Freundschaft. Dieses zuleiten. Gut ein Drittel der Kandidaten entstammen 2. Treffen der Landesobmänner . . . . . . . . . . . . 37 Nachdenken anregenden Inhalten gute Verhältnis brachte Mag. Leitner als Ehrengast jetzt unserer Nachfolgegeneration. Sie, die Delegier- BG Wolfsberg: Preisschnapsen . . . . . . . . . . . . . 37 ten haben dem Gesamtwahlvorschlag des Landes- Einige Grußadressen möchte ich hier besonders der Versammlungen der letzten Jahre und auch bei BG Wolfsberg: Bezirksversammlung. . . . . 38–39 dieser Grußadresse mit Deutlichkeit zum Ausdruck. vorstandes vom 15. März 2016 letztlich einstimmig hervorheben. Für den jagdlichen Hausherren Be- BG Spittal/Drau: Bezirksversammlung . . 40–41 Beinahe eine Selbstverständlichkeit ist es auch un- (in meinem Fall mit einer Stimmenthaltung) zuge- zirksjägermeister Ing. Carl Gressel war es die letzte BG St. Veit: Bezirksversammlung. . . . . . . . 42–45 serem Landesjägermeister Dr. Ferdinand Gorton, bei stimmt und damit dem neuen Landesvorstand (siehe Teilnahme an einer jagdlichen Großveranstaltung. BG Völkermarkt: Schießweiterbildung. . . 46–47 jeder LVV des KJAV als dessen Mitglied dabei zu sein Kasten Seite 4) ein höchstes Maß an Vertrauen ent- Ich erinnere mich heute noch gut an seine lobenden BG Feldkirchen: Bezirksversammlung. . . . 48–49 und den versammelten Jagdschutzorganen bzw. De- gegengebracht. Dafür sei Ihnen ein herzlicher Weid- Worte zur geleisteten Arbeit der Jagdschutzorgane BG Hermagor: Vogelkundliche Exkursion. . 50–51 und des Verbandes. Knapp zwei Monate später, am legierten stets viel Lob und Anerkennung für die mannsdank ausgesprochen! Diesem Vertrauen wol- 5. Juni d. J., ist er im 62. Lebensjahr seinem lang- wichtigen und immer schwieriger werdenden Tätig- len die gewählten Mitglieder in der kommenden Blick über Mufflon am Stahlseil. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 jährigen Krebsleiden erlegen. Wir werden unseren keiten draußen in den Revieren auszusprechen. Auch Funktionsperiode auch voll und ganz gerecht wer- die Grenzen Mitbewohner der anderen Art. . . . . . . . . . . . . . 53 Jagdkameraden und langjährigen Bezirksjägermei- sei es für ihn eine Selbstverständlichkeit, dass der den. Die Redaktion hat unsere neuen Landes Obmann des KJAV Mitglied im LV der KJ sei und dort vorstandskolleg(inn)en eingeladen, sich in dieser Foto: Othmar Penker ster von Hermagor gerne in dankbarer und wert- Gratulationen Franz Stefaner. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 schätzender Erinnerung behalten. die Interessen der Aufsichtsjäger vertrete. Er sprach Ausgabe ab Seite 5 biografisch vorzustellen. DI Christian Matitz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Erstmals anwesend bei einer Vollversammlung des in seiner Grußbotschaft die wichtigen Themen „pri- Johann Ramsbacher. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 KJAV war der Obmann des Kärntner Almwirtschafts- vater Waffenbesitz“, „Änderung der Abschussrichtli- Großer Dank und aufrichtige Der KJAV gratuliert. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 vereines Ing. Sepp Obweger. Auch er äußerte sich nien beim Rotwild“, „anstehende Jagdgesetznovelle“, Wertschätzung … sehr positiv zur Aufgabenerfüllung der Jagdschutz- „zukünftige Wildfütterung mit Kraft- und Saftfutter“, … soll auch jenen Vorstandskolleg(inn)en zuteil wer- Jagdkultur Jagdhornbläsergruppe Waidmannsklang. . . . . 58 organe und die funktionierende Zusammenarbeit mit „Windkraftanlagen in Kärntens Revieren“ und die den, die mit dieser Landesvollversammlung bzw. den Redaktionsschluss für die den Aufsichtsjägern im Lande. Obweger zeigte sich „Zuwanderung von Großraubwild“ an. vorausgegangenen Bezirksversammlungen aus ihren zum Teil über Jahrzehnte inne gehabten Funktionen Tipps, Termine Buchvorstellungen, Termine . . . . . . . . . . . . . . 59 Ausgabe 3/2015: 15. August 2015 aber sehr besorgt zur Entwicklung im Zusammen- hang über die vermehrte Zuwanderung von Groß- Ehrung verdienter Mitglieder und Ver- und Ämtern ausgeschieden sind. Es sind dies DI raubwild (vor allem des Wolfes) und der Zukunft der leihung einer Ehrenmitgliedschaft Christian Matitz, DI Johann Pichorner, Dr. Wilhelm Almweidewirtschaft. Aus dieser Sorge heraus hat Einen weiteren Höhepunkt erreichte die 43. Jahres- Eckhart, Dr. Helmut Arbeiter, DI Mag. Dr. Elisabeth Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Kärntner Jagdaufseherverband, Jägerhof Mageregg, 9020 Klagenfurt, Mageregger Straße 175 · Redaktion: Dr. Helmut Arbeiter, 9020 Klagenfurt, tagung mit der Verleihung von Verdienstzeichen an Schaschl und DI Dr. Jörg Wresnik. Bei den Bezirks- Babenbergerstraße 38, Bernhard Wadl, 9122 St. Kanzian, Eichenweg 3 · Verantwortlich für den kaufmännischen Teil: Mag. Gerhard Memmer, Winkling-Süd 9, 9433 St. Andrä und Marianna Wadl, Eichenweg sich in Kärnten im vergangenen Jahr unter dem 3, 9122 St. Kanzian · Layout, Satz und Druck: Satz- & Druck-Team GmbH, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt. Zeitschrift gem §§ 43, 50 Mediengesetz: Bezugsberechtigt sind Mitglieder des KJAV; die Aus- Dach des Almwirtschaftsvereines eine Schutzge- elf zum Teil mit dieser Vollversammlung aus ihren versammlungen 2016 ausgeschieden sind: DI gabe erfolgt kostenlos. Redaktionsschluss ist der 15. jedes Vormonats. Beiträge, die mit Namen oder Initialen gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. · Offen- meinschaft für die Erhaltung der traditionellen und Funktionen ausgeschiedene und zum Teil verblei- Hermann Pleschberger, Walter Fankhauser, Mag. legung nach § 25 MedG: Medieninhaber: KJAV 9020 Klagenfurt, Mageregger Straße 175. · Erklärung über die grundlegende Richtung: Verbandsmitteilungen, Schulung und Weiterbildung. kulturellen Weidewirtschaft gegründet. Der Obmann bende höchst verdienstvolle Funktionäre. Über die- Andreas Ertl, Paul Schnabl und Ing. Heinrich Paier.
4 Die Seite des Landesobmannes Vorstellungen 5 Neue Landesvorstands- kolleginnen und -kollegen Mag. Günther Gomernig Mag. Gerhard Memmer 2. Landesobmann-Stellvertreter Landeskassier Ich bin 28 Jahre jung und wohnhaft Geboren wurde ich am 20. März 1975 in Klagenfurt. Meine Kindheit am Frankenberg, Gemeinde Völker- und Jugend verbrachte ich in der Nähe von St. Paul im Lavanttal, wo ich markt. auch die Schule besuchte und im Jahr 1993 am Stiftsgymnasium der Mein vorgenannter Lebensmittelpunkt Benediktiner St. Paul maturierte. Danach leistete ich meinen Präsenz- liegt beinahe inmitten des Jagdge- dienst in Klagenfurt und Villach ab. bietes der Jagdgesellschaft St. Marga- 1994 begann ich mit dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Graz. rethen ob Töllerberg, bei der ich als Dort bot sich mir dann auch die Möglichkeit, mich meiner Leidenschaft Mitglied und passionierter Jäger dem – der Jagd – zu widmen und 1996 die Waidwerk nachgehe. Meine erste Jagd- Jagdprüfung abzulegen. Danach Der neue, erweiterte Landesvorstand formierte sich vor der konstituierenden Landesvorstand des karte löste ich 2005 und die Jagdauf- folgte noch die Ergänzungsprüfung seherprüfung wurde 2013 abgelegt. Landesvorstandssitzung am 1. Juni d. J. in Mageregg zum Erinnerungsfoto. Kärntner Jagdaufseher- Zu meiner beruflichen Laufbahn wäre über das Kärntner Jagdgesetz. Glücklicherweise ergab sich rasch Den Blick in die Zukunft gerichtet Jagdschutzorgane im Lande so interessant und ein- Verbandes – Funktions- mitzuteilen, dass es mich nach dem Abschluss der Agrar-HAK Althofen nach Graz verschlug, wo ich auf der Karl-Franzens-Universität Graz das nach Absolvierung der Jagdprüfung ladend zu gestalten, dass am Ende dieser Funktions- die Möglichkeit, in meiner Heimatge- Der nunmehr verjüngte Landesvorstand wird sich in periode der Gesetzgeber keine Notwendigkeit sehen periode 2016–2021 Studium der Rechtswissenschaften absolvierte. Nach Beendigung des meinde St. Paul in der Jagdgesell- der kommenden Funktionsperiode bis 2021 mit sollte, die Weiterbildung seiner Aufsichtsorgane im darauffolgenden Gerichtsjahres begann meine Tätigkeit als Rechtsanwalts- schaft St. Paul-Nord einzusteigen und Landesobmann: anwärter. Nach dem ich mir meine ersten Sporen in einer renommierten als passionierter Jäger meiner Jagdlei- Schwung und Elan den ohne Zweifel großen Heraus- Jagdgesetz verpflichtend zu verankern. Ich bin über- Bernhard Wadl, St. Kanzian Wirtschaftskanzlei in Villach verdiente, zog es mich zurück nach Völker- forderungen, die auf die Jagd und das Jagdschutz- zeugt: Es geht um nicht weniger, als die Erhaltung denschaft nachzugehen. Dieser Jagd- wesen in unserem Land zukommen werden, zu stel- unserer bodenständigen Kärntner Jagd - ganz im markt, wo ich mittlerweile in einer alteingesessenen Rechtsanwaltskanzlei gesellschaft gehöre ich bis zum heu- 1. Landesobmann-Stellvertreter: die anwaltliche Tätigkeit praktiziere. Berufsbegleitend studiere ich auf der len haben. Die Hauptaufgabe wird es aber sein, die Sinne unseres Leitspruches: Jagd- und Wildschutz Dr. Josef Schoffnegger, Obervellach tigen Tag an. Fortbildung unserer Mitglieder bzw. der beeideten ist mehr als eine Verpflichtung! Alpen-Adria-Universität Klagenfurt das Masterstudium Wirtschaft und Mein Studium der Betriebswirtschaftslehre schloss ich 2002 ab, im 2. Landesobmann-Stellvertreter: Recht, das unmittelbar vor dem Abschluss steht. Anschluss folgte mein beruflicher Einstieg als Berufsanwärter in einer Mag. Günther Gomernig, Völkermarkt Meine Freizeit widme ich größtenteils der Unterstützung meiner Eltern auf Steuerberatungskanzlei in Klagenfurt und danach in Wolfsberg. Seit Juni deren landwirtschaftlichem Betrieb und zur Führung meiner kleinen Im- 2008 bin ich selbständig im Bereich der Buchhaltung und Bilanzierung Landeskassier: kerei. Einhergehend mit der Verwurzelung in der Landwirtschaft gilt es etc. in Wolfsberg tätig. Mag. Gerhard Memmer, St. Andrä abschließend noch meine große Leidenschaft – die Verarbeitung von di- 2011 erblickte mein Sohn Konstantin das Licht der Welt. In diesem Jahr Für versen Obstsorten zu Mostbarkeiten und Edelbränden – zu nennen, welche Schriftführer: legte ich auch die Jagdaufseherprüfung ab und bin seither als beeidetes für die ein oder andere Jagdfeier nicht allzu ungelegen kommt. es Jagdschutzorgan in der GJ St. Paul-Nord aktiv tätig. ein gut Thomas Kummer, Kühnsdorf Im Jahr 2012 ehelichte ich meine Frau Katharina, die selbst seit 2011 Leben! Landeskassier-Stellvertreter: Jägerin ist. 2013 wurde unser zweiter Sohn Ferdinand geboren. Marianna Wadl, St. Kanzian Im Rahmen der Vollversammlung der GJ St. Paul-Nord wurde ich in Ing. Stephan Pirker diesem Jahr auch zum Obmann und Jagdleiter gewählt. Landesschriftführer-Stellvertreter: Vorstandsmitglied Birgit Gattuso, Wölfnitz Ich wurde 1986 geboren und wuchs auf einem kleinen Bergbauernhof in den Kärntner Nockber- Weitere Mitglieder des Vorstandes: gen (Vordernöring, Gemeinde Eisentratten) auf. Lebensraumes eine primäre Rolle einnimmt. Biotop-Verbesserungsmaß- Kurt Buschenreiter, Villach Da ich immer schon großes Interesse an der Be- nahmen für Raufußhühner wie auch das ständige Weiterentwickeln von Stv. DI Harald Bretis MSc, EBd, Sirnitz und Weiterverarbeitung von Holzwerkstoffen Bejagungsstrategien für das Rotwild sind Kernpunkte in diesem Revier. hatte, absolvierte ich nach Beendigung der Im April 2009 legte ich auch die Jagdaufseherprüfung mit Erfolg ab und Ing. Klaus Lassnig, MAS, MSc, Rosegg Pflichtschule die HTL für Wirtschaftsingenieure bin seither als beeidetes Jagdschutzorgan im Gemeindejagdgebiet Nöring Stv. Mag. Michael Baumgartner, Althofen und Holztechnik am Holztechnikum Kuchl in bestellt. Salzburg. Es wird zusehens schwieriger, die Jagd in der Gesellschaft richtig zu positi- Peter Pirker, Launsdorf onieren, um eine nachhaltige Akzeptanz zu bewahren. Nach dem Grundwehrdienst startete ich meine berufliche Laufbahn im Stv. Erich Furian, Klagenfurt Ich sehe gerade im Bereich der Kommunikation zwischen Grundbesitzern- holzverarbeitenden Unternehmen „Hasslacher Norica Timber“, wo ich s Damit e ißt: auch noch immer tätig bin. Hauptinhalt meiner Arbeit ist hier die Mit- Jägern und weiteren Naturnutzern das Potenzial der Zukunft, um eine tra- e Ing. Stephan Pirker, Eisentratten nicht h später Die klassische Rentenversicherung eld ist planung und Steuerung der Brettschichtholzproduktion. ditionelle Jagd weiter ausüben zu können. Ich denke, Jagd beginnt mit aller „Mein G weg, Stv. Oskar Buchacher, Egg/Hermagor n Mit den erforderlichen Arbeiten im landwirtschaftlichen und forstwirt- Beteiligten am runden Tisch und schafft somit mehr Einigkeit und Klarheit > Wer benötigt ein lebenslanges Zusatzeinkommen? scho h bin in der Ausübung. Es wird in Zukunft viel mehr zu unserer Verantwortung > Wir wandeln Ihr Kapital in eine lebenslange Rente um. aber ic a.“ Andreas Wech, Wolfsberg schaftlichen Bereich am elterlichen Biobauernhof entstand auch das > Mit einer Rentenversicherung wird ein langes Leben no d c h Stv. DI Thomas Buchhäusl, Straßburg Interesse und die Liebe zur Jagd, so legte ich 2005 die Jungjägerprüfung gehören, dass auch wir Jäger uns ständig weiterentwickeln und die einzel- nicht zum finanziellen Risiko. mit Erfolg ab und bin seitdem Mitglied der Jagdgesellschaft Nöring, wo nen Veränderungen in unserer Umgebung als Herausforderung sachlich > Fragen Sie mich: Bernhard Wadl, Ihr ÖBV Berater Rechnungsprüfer: ich mittlerweile auch als Obmann-Stellvertreter tätig bin. annehmen und sie gemeinsam mit den Beteiligten hinterfragen. Tel. 0664 / 424 42 14, bernhard.wadl@oebv.com Dietmar Streitmaier, Steuerberg In diesem Revier gehören das Reh-, Rot-, Gams-, Auer- und Birkwild zu Es sollen nicht Wald und Wild die Leidtragenden dafür sein, wo der Mensch Gerfried Leitgeb, Grafenstein den Hauptwildarten, wobei das Rotwild aufgrund des vorherrschenden in seinem Tun und Lassen keine gemeinsame Lösung gefunden hat.
6 Vorstellungen Vorstellungen 7 DI Harald Bretis, Birgit Gattuso MSc Stellv. Landesschriftführerin Stellv. Mitglied im Landesvorstand Ich bin Mutter von zwei erwachsenen Töchtern und wohne in Klagenfurt-Wölfnitz. In der Landespolizeidirektion Kärnten bin ich Harald Bretis ist Jahrgang 1987 Amtsdirektorin in der Abteilung für Qualitäts- und Wissensmanage- und wuchs auf einen Bergbauern- hof in Sirnitz auf. Nach der Pflicht- Mag. Michael Baumgartner ment. Mein Zugang zur Jagd führte nicht wie so oft über familiäre jagd- schule absolvierte Bretis die HBLFA Stellv. Mitglied im Landesvorstand liche Verwurzelungen, sondern über meine berufliche Tätigkeit. Als Raumberg-Gumpenstein mit dem Leiterin des Referats für Waffen-, Schieß- und Sprengmittel in der Schwerpunkt Alpenländische Land- Ich wurde am 26. Juli 1979 als Sohn von Sicherheitsdirektion Kärnten hatte ich regelmäßig Kontakt mit der wirtschaft. Mit der Beendigung des Karl und Irmgard Baumgartner in Luste- Kärntner Jägerschaft. Dadurch entwickelte sich mein Interesse an der Jagd und so absolvierte ich im Grundwehrdienstes begann er an der Universität für Bodenkultur nau/Vorarlberg geboren. Meine Kindheit Jahr 2009 die Jagdprüfung und im Jahr 2015 die Jagdaufseherprüfung. Forstwirtschaft und Wildtierökologie zu studieren und schloss beide und Jugend verbrachte ich in der Gemein- Zusätzlich befinde ich mich derzeit im Endspurt meines berufsbegleitenden Masterstudiums für Studien jeweils im Frühjahr 2013 und 2014 ab. Die Schwerpunkte de St. Georgen am Längsee, wo ich auch Qualitätsmanagement an der Donauuniversität Krems. Die Jagd übe ich vorwiegend im Revier meines seiner Ausbildung lagen in den Wechselbeziehungen zwischen Forst- heute noch einen Wohnsitz unterhalte. Lebensgefährten aus. und Jagdwirtschaft. Seine Diplomarbeiten handelten von Strategie- Nach Beendigung der Pflichtschule absol- entwicklungen bei Rotwildreduktionen und einer Konzeptentwicklung vierte ich die Handelsakademie in Klagen- für eine Rotwildfütterungsauflösung. Im Jahr 2014 studierte Bretis furt. Nach dem Präsenzdienst im Fernmel- zusätzlich an der Hochschule Ober St. Veit, Wien, Agrar- und Umwelt- debataillon 1 in Villach entschied ich mich pädagogik. Im Rahmen seiner Abschlussarbeit evaluierte er auch den für eine berufliche Tätigkeit im Finanzwe- DI Thomas Buchhäusl in Kärnten jährlich vom KJAV veranstalteten Jagdaufseher-Vorberei- sen. Über 10 Jahre war ich bei der BKS Stellv. Mitglied im Landesvorstand tungskurs. Bank AG in verschiedenen Funktionen tätig. Zuerst als Kundenbetreuer in St. Während der Studienzeit praktizierte er bei den ÖBf und bei einigen Veit, später als Aktienhändler im Bereich Treasury in Klagenfurt. Nach meinem DI Thomas Buchhäusl ist mit Holz und Jagd aufgewachsen. Nach privaten Forstbetrieben österreichweit vor allem im Bereich der Forst- betrieblichen Wechsel zur Kärntner Sparkasse im Jänner 2011 forcierte ich das der Matura an der HTL für Holzwirtschaft in Kuchl studierte er einrichtung. Fachgebiet Treasury weiter. Seit 2015 bin ich Leiter der Gruppe Treasury und Papier- und Zellstofftechnik an der TU Graz. Als geschäftsführender Derzeit wirkt Bretis als Lehrer an der Landwirtschaftlichen Fachschu- Auslandgeschäft in der Kärntner Sparkasse AG. Nebenberuflich absolvierte Gesellschafter eines Holzhandels- und Beratungsunternehmens le & AgrarHak Althofen. Der begeisterte Jagdaufseher ist Grundbe- ich sowohl das Studium der Kommunikationswissenschaften an der Alpen- unterstützt er unter anderem forst- und holzwirtschaftliche sowie sitzer, Wildschadensschätzer, Jagdhornbläser und Buchautor. Die Adria-Universität in Klagenfurt als auch ein betriebswirtschaftliches Studium jagdliche Fachmedien. Darüber hinaus widmet er sich dem Master- jagdliche Praxis vertiefte Bretis in zwei steirischen Forstbetrieben an der Donau-Universität in Krems. Studium Forstwissenschaften an der BOKU Wien. Er ist beeidetes unter Führung eines Berufsjägers. Ich bin Vater zweier Kinder, Georg (6) und Johanna (2) und in Partnerschaft Jagdschutzorgan in einer Eigenjagd im Gurktal. mit Gerhild Pobaschnig (33), der Mutter unserer gemeinsamen Kinder. Meine „Die Jagd muss sich mit den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen auseinan- Partnerin ist gelernte Goldschmiedin, sport- und naturbegeistert sowie Jägerin. dersetzen. Es muss uns klar sein, wie wir auf Nicht-Jäger wirken wollen. Wichtig ist, dass wir offen Neben meinem grundsätzlichen Interesse an der Natur und ihren Wechselwir- und eindeutig dazu stehen, was wir tun.“ Erich Furian Stellv. Mitglied im Landesvorstand kungen bin ich auch Weidmann – aus tiefer innerer Überzeugung. Nach meiner Jagdprüfung im Jahr 2005 habe ich das jagdliche Handwerk von er- Messerbaukurse Jahrgang 1959, Mittelschullehrer fahrenen Jägern erlernen dürfen, für die Weidgerechtigkeit, fundiertes jagd- liches Wissen, als auch Brauchtum eine große Rolle spielen. Für diese Prägung Oskar Buchacher Messeranfertigung an der Privatschule der Ursulinen, Major der Reserve, verheiratet, zwei bin ich sehr dankbar. Die logische Folge meiner jagdlichen Ambitionen war die Absolvierung der Jagdaufseher-Prüfung im Jahr 2011. Seit 2014 bin ich Stellv. Mitglied im Landesvorstand Gutscheine Kinder, Jagdprüfung 1980, Jagd- aufseherprüfung 1984. als Jagdschutzorgan in einem Eigenjagd-Revier im Bezirk St. Veit beeidet. In meiner Freizeit verfasste ich bereits mehrere Fachartikel für das Mitteilungs- Geboren wurde ich am 17. Juni 1972 in Lienz. Nach dem Ab- schluss der Pflichtschule erlernte ich den Beruf als KFZ-Mechani- Schleifservice Vortragender beim Jagdaufseher- blatt des KJAV. ker. Anschließend leistete ich meinen Präsenzdienst. Ich bin Vater kurs seit 1994, Kursleiter seit 2014, Sehr gerne möchte ich mich innerhalb des KJAV als stellvertretendes Vor- von zwei Kindern, Vanessa (15) und Marvin (11) und lebe mit Prüfer bei den Jungjäger-Prüfungen standsmitglied engagieren, um in dieser verantwortungsvollen Funktion un- meiner Lebenspartnerin Monika in einem von uns gemeinsam seit 2015, Jagdhornbläser seit 1990, Abschussnehmer einer Bistum- sere Interessensgemeinschaft zu unterstützen und einen kleinen Beitrag dazu erbauten Eigenheim in Süßenberg – Egg/Hermagor. jagd, über 100 Tage im Jahr im Revier. zu leisten, die Jagd als Ganzes zu fördern und für die Zukunft zu gestalten. Wie viele Jäger entdeckte auch ich die Leidenschaft für das Jagern in meinen Kindertagen und begleitete meinen Vater häufig ins Revier. Die Jagdprüfung absolvierte ich im Jahr 1992. Das Weidwerk übte ich 2001-2011 im Jagd- gebiet Jauke-Ranzkofel (Gamswildrevier) aus. Die Atmosphäre bei der Jagd eröffnet viel Raum für interessante und ergreifende Gespräche und viele Abenteuer. Deshalb legte ich 2004 die Jagdauf- Sommerhitze? seherprüfung ab. Als passionierter Jäger jage ich seit 2011 an meinem Wohnort in einem Gemein- dejagdrevier, mit einer Größe von über 4.000 Hektar, das sich vom Pressegger See bis zur italie- Erholung im Zirbenbett! nischen Staatsgrenze erstreckt. Auch kurzfristige Termine möglich! Jagd ist für mich nicht nur ein erholsamer Ausgleich, sondern vor allem auch eine Verbindung mit THOMAS SCHURIAN einem selbstverständlichen und nachhaltigen Zugang zur Natur. Ich hoffe, dass ich mit meiner Erschen BUCHSCHEIDEN 10 aktiven Mitarbeit als stellvertretendes Vorstandsmitglied die richtigen Weichen stellen werde, um A-9560 FELDKIRCHEN den KJAV in eine tragfähige und zeitgemäße Zukunft zu geleiten! n- und Desig OFFICE@EXKLUSIV-MESSER.AT rei +43 (0)660 / 760 11 33 Möbeltischle Der KJAV – immer im Dienste seiner Mitglieder W W W. 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8 Wissenswertes Wissenswertes 9 Tierschutzgerechter „Alttier“-Abschuss Text: Fritz Völk, Österreichische Bundesforste AG · ausreichend trainierte Schießfertigkeit für ra- sche Schussfolgen mit guter Treffsicherheit Zeit bejagt werden können. Frühjahrsjagd ist demnach weniger effizient als Herbstjagd, weil (auch innerhalb von Althölzern; Kronenschluss erhalten – keine Lichtbrücke!) · Zielfernrohre mit weitem Sichtfeld verwenden in der Regel nur die einjährigen Stücke erlegt Bejagung auf Freiflächen ist beim Einzug am Mor- Fotos: Othmar Penker, Elisabeth Schneeweis, Ing. Stephan Pirker gen (gesättigtes Wild) günstiger für den Wald und (nicht zu starke Vergrößerung; je nach Distanz werden dürfen (der Jagddruck aber auf alle variabel wählen) wirkt). für die Erhaltung der Vertrautheit als beim Auszug · gute Sichtverhältnisse sind vorteilhaft (bei Dem Rotwild nur nachstellen, wenn eine Erle- am Abend (hungriges Wild). Außerdem wird bei Helligkeit geringere Blendwirkung durch Mün- gung beabsichtigt ist, um ein unnötiges Scheu- Sonnenaufgang das Ansprechen mit der Zeit im- dungsfeuer; dadurch ist rascheres ins Visier machen hintan zu halten. Sonst Beobachtung aus mer leichter und die Wildbergung oder eine Nach- bringen des zweiten Stückes möglich) größerer Distanz, z.B. vom Gegenhang, zum Ana- suche kann ohne Zeitdruck erfolgen und verur · gutes Schussfeld schaffen (Sichtbehinde- lysieren seiner Bewegungsmuster für eine spätere sacht weniger Störung. Auf Freiflächen oberhalb rungen entfernen) effiziente Bejagung. Wildnachweise auf kurze der Waldgrenze ist Rotwild grundsätzlich sehr · auf kurze Schussdistanzen ist die Wahrschein- Distanzen zusätzlich mittels Wildkamera. vorsichtig zu bejagen, d.h. bevorzugt separiert lichkeit für einen Doppelabschuss höher Bejagung zeitlich und räumlich gezielt verteilen stehendes Wild und vor allem am Morgen. Eine · Stärke des Kalbes ist bei Reduktionsbedarf von (jagdliche Planung/Steuerung ist wichtig), z. B. Verdrängung des verbleibenden Rotwildes in den untergeordneter Bedeutung für eine Entschei- Intervallbejagung zu erfolgsträchtigen Jagdzeiten Wald hinunter wäre im Hinblick auf die Wildscha- dung über dessen Abschuss (Größenunter- statt ineffiziente „Dauerbelagerung“ oder Jagd- dens-Prophylaxe höchst kontraproduktiv. Die Regulierung der Rotwilddichte stellt angesichts der überdurchschnittlichen Lernfähigkeit des Wildes viele Jäger vor eine erhebliche Herausforderung. Grundsätzlich gilt: Je geringer der Jagddruck gehalten werden kann, desto weniger scheu wird das Wild und desto effizienter und rascher lässt sich die Wildstands regulierung durchführen. Das erfordert ausreichend Zeit, wenn die Jagdbedingungen günstig sind, und vor allem entsprechendes jagdhandwerkliches Können. Wichtige Einflussfaktoren für den Jagderfolg sind nicht nur im Hinblick auf die Wildstandsregulie- gung von Zuwachs- und Erfahrungsträgerinnen nicht nur das Verhalten des Jägers sowie die Wit- rung zweckmäßig, sondern bringt dem Jäger auch zu verstehen. terung und die kleinräumigen Windverhältnisse, wieder mehr sichtbares Wild. Eine Verringerung von Wildschäden lässt sich sondern auch die räumliche und zeitliche Vertei- Eine effiziente Regulierung erfordert nicht nur rascher erreichen, wenn in Ergänzung zur Wild- lung der Outdoor-Freizeitnutzer und der land- Jagen mit möglichst geringem Jagddruck, sondern standsregulierung eine gezielte Schwerpunktbe- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung. vor allem eine Konzentration der Aufmerksamkeit jagung in Schadgebieten zur Zeit der höchsten Die Bejagung anderer Wildarten im Lebensraum auf die erfahrenen Zuwachsträger. Um einen Rot- Schadensgefahr stattfindet (am besten bereits des Rotwildes verursacht immer zusätzlichen wildbestand wirksam zu reduzieren, reicht es näm- kurz davor beginnend), sodass gleichzeitig mit Kalb und Muttertier zugleich zu erlegen wäre optimal. Aber kann das bei einem Rudel mit Ohne Zweifel ein Alttier … Jagddruck, sodass diese auf die herausfordernde lich nicht aus, primär Schmaltiere und Kälber zu der Abschussdurchführung auch die Raumnut- fünf und mehr Stück gelingen? Rotwildbejagung optimal abzustimmen ist. Ein erlegen. Es muss zusätzlich eine ausreichende zung des nicht erlegten Wildes zielorientiert be- hoher Abschuss anderer Wildarten bindet jagd- Anzahl an „Alttieren“ zur Strecke kommen. Tier- einflusst wird (Nutzung des Vertreibungsef- schiede hängen oft primär vom Setz-Zeitpunkt druck bei geringen Erfolgs-Aussichten (Herbst- Nach jedem Schuss SOFORT nachladen/repetie- liche Kapazität (kostet Zeit und lenkt vom Rot- schutzgerechte Bejagung der reproduzierenden fektes). Das erfordert Zeit zur rechten Zeit und und vom Geschlecht ab) jagd effizienter als Frühjahrsjagd). ren (am besten noch im Schuss-Hall bzw. mög- wild ab) und erhöht die jagdlich bedingte Beun- Tiere ist unter spezieller Berücksichtigung des vor allem Ausdauer. · beim ersten Schuss ist eine ausreichend große Fahrzeuge in ausreichender Distanz vom Ansitz- lichst geräuscharm), um bei Bedarf einen weite- ruhigung im Lebensraum des Rotwildes. besonders ausgeprägten Muttertier-Kalb-Verhält- Entfernung des Wildes von der nächsten De- platz stehen lassen und Türen leise schließen ren Schuss anbringen zu können bzw. eine län- nisses durchzuführen. Kälber sind im Normalfall Doppelabschuss (Kalb + Muttertier) – ckung oder der nächsten Geländekante vor- (keine Schüsse vom Fahrzeug aus); Anmarsch zum gere Zeit schussbereit auf weiteres Wild warten. Vertrautes Wild – zum Kümmern verurteilt, wenn sie vor dem Win- Schlüssel zum Erfolg teilhaft (etwas längeres Verweilen des noch Ansitzplatz und Rückweg jeweils gedeckt (unbe- Das jagdliche Verhalten vor und nach dem Schuss Lohn effizienter Bejagung terausklang ihr Muttertier verlieren, weil sie dann Wenn man eine ausreichende Anzahl an „Alttie- nicht erlegten Wildes im Sichtfeld) merkbar für das zu bejagende Rotwild) und mög- bis hin zur Wildbergung (möglichst unbemerkt Wenn vorwiegend das Kalb oder der einjährige vom Rudel meist verstoßen werden (völlig anders ren“ (= ein Kalb führende Muttertiere) erlegen lichst lautlos. Der Verlauf und die Qualität von vom Wild!) entscheidet über den künftigen Jagd Das Warten auf „optimale“ Rahmenbedingungen Nachwuchs vom Alttier weggeschossen wird, hat als z. B. beim Schwarzwild oder Rehwild). will, führt kein Weg an einem Doppelabschuss Pirsch-Steigen sind eine wesentliche Vorausset- erfolg. darf allerdings nicht so weit gehen, dass Chancen das unweigerlich zunehmende Scheuheit der Eine zahlenmäßig ausreichend große Entnahme vorbei – das erfordert erhebliche Schussfertigkeit. zung für das unbemerkte Annähern und Verlas- Im Alpenraum kann Frühjahrsjagd als Instrument auf die Erlegung wiederholt ungenutzt verstrei- Muttertiere als „Erfahrungsträger“ zur Folge (ins- von Alttieren aus dem Bestand erfordert die Die Chancen für eine Mehrfach-Erlegung (zumin- sen des Gebietes. zur Beeinflussung der saisonalen Raumnutzung chen (auch von Einzelstücken)! besondere während der Vegetationszeit) und man Durchführung von Doppelabschüssen, d. h. aus dest Kalb + Tier) sind umso größer, je bessere Speziell beim Rotwild ist besonders sorgsam auf des Rotwildes eingesetzt werden, sofern es aus wird immer weniger Rotwild in Anblick bekom- dem Familienverband zunächst das Kalb zu erle- Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden den Wind zu achten. Den Ansitzplatz bei ungün- schälanfälligen oder verbissgefährdeten Waldbe- men. Denn durch die Weitergabe ihrer Erfah- gen und sofort danach das dazugehörige Mutter- können: Jagdliche Selbstverständlichkeiten stigen Windverhältnissen meiden bzw. umgehend reichen möglichst rasch und mit Nachdruck in rungen an die Artgenossen erschwert das vorsich- tier. Die unten stehenden Empfehlungen entstan- · Verwendung von Repetierbüchsen oder z.B. beachten verlassen, um die künftige Anblickswahrschein- unproblematischere Lebensräume mit hoher Trag- tige Verhalten der Alttiere die künftige Wild- den unter Einbeziehung von erfahrenen Berufs- Doppelbüchsen (raschere Schussfolge) mit Die effizienteste Jagdzeit wird stets dann sein, lichkeit nicht zu reduzieren. fähigkeit gelenkt werden soll. Auf Freiflächen ist standsregulierung erheblich. Die möglichst jägern und Wildökologen und sind als Impulse ausreichender Kaliberstärke und gut wirk- wenn (fast) alle Sozialklassen sämtlicher im Re- Nutzung von Schuss-Schneisen(-Systemen), um sie jedoch oftmals (unbewusst) kontraproduktiv gleichzeitige Mit-Erlegung von Alttieren ist also für eine effiziente und tierschutzgerechte Erle- samen Geschoßen vier vorkommenden Schalenwildarten zur selben die Chancen zur Mehrfach-Erlegung zu steigern bezüglich Wildschadensvermeidung und proble-
10 Wissenswertes Wissenswertes 11 Mit den Revierverhältnissen und dem Wildverhalten gut vertraute Jäger sind vorteilhaft für den Jagderfolg. matisch bezüglich Erhaltung der Bejagbarkeit. scheinlichkeit zurückkommen wird. Morgens mög- schub mit der Kahlwildbejagung fortzusetzen. tiert); insgesamt unaufmerksameres Verhalten Vor allem während der Abenddämmerung ist lichst warten bis mindestens eine Stunde nach Wenn das Rotwild in waldfreien Hochlagen ober- des Wildes. größte Vorsicht geboten, denn durch unüber- dem Schuss, abends warten bis es dunkel wird. halb der Waldgrenze steht, dann mit möglichst Im Alpenraum kann es wegen der regional aus- legten Jagddruck auf Freiflächen würde das Für tierschutz-gerechtes und gleichzeitig effizi- geringem Jagddruck, d.h. bevorzugt auf separiert geprägten saisonalen Rotwildzüge erforderlich (überlebende) Rotwild scheu geschossen (gutes entes Jagen muss diese Zeit aufgebracht werden stehendes Wild und vor allem am Morgen. sein, in manchen Revieren die Kahlwildbejagung Merkvermögen). Das belastet den Wald verstärkt können. Bei lang anhaltender milder Herbstwitterung sind innerhalb extrem kurzer Zeiträume zu bewältigen. und stellt für eine wesentlich effizientere Regu- Wenn das Kalb erlegt wurde und das dazugehö- einzelne, effiziente jagdliche Eingriffe auch in Das gilt vor allem für Reviere, in denen sich wäh- lierung später im Sommer und Herbst (wenn rige Alttier nicht während desselben Ansitzes alpinen Hochlagen erforderlich, um den Kahl- rend der Vegetationszeit nur ein (kleinerer) Teil auch die Kälber und Alttiere frei sind) ein erheb- erlegt werden konnte, sollten kurzfristig mehrere wildabschuss innerhalb der regulären Schusszeit des Rotwildes aufhält. Wenn dann das Rotwild Vermutlich ein Schmaltier … Es sichert bereits. Ist es beschlagen? liches Jagderschwernis dar. Folgeansitze auf das suchende Alttier durchge- erfüllen zu können (verstärkt ab etwa November). z. B. aus höheren Lagen erst spät im Herbst zu- führt werden (und ein Aufbrechen des Kalbes an Bei gut organisierten Stöberjagden mit verlässlich zieht, muss in solchen Revieren der Kahlwild- hoch attraktiven Futtermittel vorgelegt werden, geben, die langfristig unveränderte Gültigkeit Alttierbejagung aus Kleinrudeln einem anderen Ort ist empfehlenswert). Die solo und spurlaut jagenden Hunden ist die Erle- Abschuss mit sehr hoher Effizienz erfüllt werden, die das Rotwild allzu rasch im Nahbereich solcher haben. Die unterschiedlichen Größen der Rotwildverbän- Wahrscheinlichkeit, dass nach Erlegen des Kalbes gung von in Bewegung gebrachten Alttieren im denn es bleiben oftmals nur wenige Wochen Fütterungen konzentrieren würden. Außer im Um- Mit den Revierverhältnissen und dem Wildverhal- de und die räumliche Verteilung des Rotwildes das zugehörige suchende Alttier erlegt werden Hinblick auf Tierschutz-Aspekte vertretbar. Denn (fallweise sogar nur wenige Tage) bis zum Ende feld der Fütterung ist eine Erlegung von Kahlwild ten gut vertraute Jäger sind vorteilhaft für den im Jahreslauf müssen bei der Rotwildjagd beson- kann, ist im Sommer am größten – je früher, de- wenn der jagdliche „Druck“ bei Stöberjagden der Schusszeit. Unter solchen Rahmenbedin- möglich und auch wahrscheinlich. Jagderfolg. Starre Bejagungsgewohnheiten je- ders berücksichtigt werden. Die vorübergehende sto größer. Ein suchendes Alttier ist meist am angemessen ist, wird der Schulterschluss zwi- gungen ist eine revierübergreifende Abstimmung doch, die über längere Zeiträume unverändert Bildung von Mutterfamilien oder kleineren Fami- Verhalten zu erkennen (am ehesten im Juli und schen Kalb und Muttertier im Regelfall nicht der Abschussplanung und -erfüllung empfehlens- Einfühlungsvermögen und Verände- bleiben (z. B. Bejagung primär während der Däm- lienverbänden und die damit einhergehende August): es bewegt sich eher unruhig suchend gesprengt (Bewegungsjagden werden meist inef- wert. rung als Schlüssel zum Jagderfolg merungszeiten), führen häufig zu sinkendem dezentrale Verteilung im Revier sind für eine und äst weniger. So ist es bei genauer Beobach- fizient, wenn kompliziertere Regeln oder restrik- Wegen der seit etwa einem Jahrzehnt gehäuft Bei der Abschusserfüllung ist stets auch an die Jagderfolg. Denn das Wild beobachtet das Ver- störungsarme Abschussdurchführung von Vorteil tung von einem Alttier zu unterscheiden, welches tive Freigaben formuliert werden). Nach unzurei- auftretenden, überdurchschnittlich warmen Auswirkungen auf den verbleibenden Wildbe- halten des Jägers sehr genau und vor allem Rot- (beispielsweise in bewaldeten Gebieten im Früh- sein Kalb noch hat und allein zur Äsung austritt. chender Strecke bei einer Stöberjagd ist zu emp- herbstlichen Witterung bleibt das Rotwild teilwei- stand zu denken und nicht nur an das zu erle- wild lernt erstaunlich rasch, sich seiner Bejagung sommer, in waldfreien Hochlagen oft erst nach fehlen, danach primär außerhalb der bejagten se bis gegen Ende der Schusszeit in den Hochla- gende Wild (auch wenn unmittelbar bei der zu entziehen (ähnlich wie Schwarzwild). Deshalb der Brunft oder allenfalls kurz vor der Brunft). Allgemeines zur Kahlwildbejagung Fläche bzw. mit möglichst geringem Jagddruck gen (in manchen Jahren sogar darüber hinaus, Schussabgabe logischerweise das zu erlegende sind Flexibilität, gute Jagdkonzepte, Abwechs- Solche Phasen sind sehr vorteilhaft für die jagd- Die Bejagung von Rudeln (> 2 Familienverbände) den restlichen Abschuss zu erfüllen. z. B. in Folge des extrem trockenen und warmen Wild im Fokus der jagdlichen Aufmerksamkeit lung und dauerhafte Bereitschaft zur Verände- druckarme Bejagung, weil dann durch einen Ab- sollten während der Sommerzeit nur unter spezi- Haupteinstände des Kahlwildes sind bei Bewe- Dezember 2015). In unerschlossenen Hochlagen steht). Für die Erhaltung des künftigen Jagderfol- rung wesentliche Voraussetzungen für nachhal- schuss insgesamt weniger Tiere beunruhigt wer- ellen Bedingungen erfolgen. Lediglich bei einer gungsjagden unbedingt mit einzubeziehen, um lässt sich dadurch der Zuwachs dieses Rotwildes ges kommt dem Hintanhalten von vermeidbaren tigen Jagderfolg. Dies erfordert ein entsprechend den, als wenn größere Rudel beisammen stehen. räumlich günstigen Verteilung des Rudels mit nicht trotz des hohen Organisationsaufwandes kaum noch abschöpfen. Unter solchen verän- „Lerneffekten“, die die Scheuheit des Wildes stei- großes und vor allem flexibles Zeitbudget, um Auch die anschließende Brunft ist hinsichtlich einem geländebedingt unterbrochenen Sicht- und Personaleinsatzes ineffizient zu sein. derten Rahmenbedingungen werden andere Be- gern (Verknüpfung von Mensch/Jäger und Tod jagen zu können, wenn die Bedingungen gut Beunruhigung eine sehr günstige Zeit für die und Hörkontakt zwischen den Teilrudeln kann Jeden herbstlichen Wetter-Umschwung fürs Ja- jagungsstrategien für die Kahlwildregulierung des Artgenossen), hohe Priorität zu. Die Wahr- sind, und nicht nur dann, wenn in einem über- Bejagung von weiblichem Wild und Jungwild ein Abschuss vorgenommen werden. Aus solchen gen ausnutzen, insbesondere nennenswerten notwendig werden. nehmungen der nicht erlegten Tiere wirken sich füllten Terminkalender Platz dafür ist. Das sollte (Kahlwild), weil das Rotwild sehr mit sich selbst Rudeln sollen Kälber oder Schmalstücke – natür- Schneefall: witterungsbedingte Wildbewegungen maßgeblich auf die künftige Abschusserfüllung im Rahmen von praxisnahen Weiterbildungs- beschäftigt ist (natürlich nicht in die Brunftrudel lich möglichst samt dem „Alttier“ – also erlegt nutzen, bessere Möglichkeiten zum Abfährten, Überwinterungskonzept und aus. Angeboten für Bewirtschafter von Rotwildrevie- schießen). werden, wenn sie etwas außerhalb des Blickfeldes leiseres Pirschen, bessere Sichtbarkeit des Bejagung aufeinander abstimmen Wegen der Lernfähigkeit des Wildes gibt es keine ren immer wieder vermittelt werden. Wenn ein Familienverband in Anblick kommt, ist des Rudels (insbesondere des Leittieres) stehen, Wildes; neue, ungewohnte Situa- Sofern Rotwild im Winter gefüttert wird, sind der längerfristig wirksamen „Rezepte“ für die Beja- bei Wahlmöglichkeit als Erlegungsfolge vorteil- weil sonst das gesamte Rudel nachhaltig ver- tion für Jungtiere (irri- Zeitpunkt des Fütterungsbeginns und die Futter- gung, sondern es braucht Abwechslung und da- Herzlicher Dank für kritische Durchsicht und kon- haft: Kalb, Alttier, Schmalstücke (Schmaltier vor grämt wird. Dies ist auch bezüglich der erforder- mittelwahl so zu gestalten, dass die Erfüllung der mit Kreativität. Voraussetzung dafür sind Be struktive Beiträge zu diesen Praxis-Impulsen ge- Schmalspießer). lichen Wildbergung zu beachten. Ausnahmen erforderlichen Abschüsse dadurch nicht unnötig obachtungsgabe, Hausverstand und Einfühlungs- bührt zahlreichen Rotwild-Kennern, die in der Im Sommer ist die Bindung zwischen Muttertier sind Wildschadensflächen (also Schwerpunkt- behindert wird. vermögen ins Wild. Der Jäger darf für das Rotwild ausführlichen Textfassung aufgelistet sind, siehe und Kalb am intensivsten. Insbesondere im Juli bejagungsgebiete) und sonstige Gebiete, aus Solange in einer Region der erforderliche Kahl- nicht leicht erkennbar und damit kalkulierbar sein http://www.bundesforste.at/produkte-leistun- und August ist deshalb in Gebieten mit dezen- denen Rotwild gezielt vertrieben werden wild-Abschuss nicht erfüllt ist, sollen vorerst keine – somit kann es keine generellen Erfolgsrezepte gen/jagd/position-standpunkte.html. traler Wildverteilung die Jagd auf Familienver- soll. bände (z. B. mit wiederholten Gemeinschaftsan- Unmittelbar nach der Brunft sitzen) besonders vorteilhaft – auf Freiflächen bzw. sofort nach Erlegung primär am Morgen und tagsüber, am Abend zu- der Hirsche ist ohne sätzlich auch an Wechseln im Bestand (dafür zeitlichen Auf- braucht es geeignete, gut positionierte Jagdein- richtungen im Waldbestand). Sollte ein Doppelabschuss nicht gelungen sein, empfiehlt es sich, das erlegte Kalb nach dem Schuss vorerst liegen zu lassen. Nicht gleich zum Anschuss gehen, weil das Muttertier im Sommer mit großer Wahr-
12 Wissenswertes Wissenswertes 13 gleichzeitig haben sich die Betriebsgrößen und da- dringend erforderlich: „Almflächen schützen durch mit die Bearbeitungsintervalle mit großen Maschi- Nützen“ nen deutlich erhöht. Mit Ausnahme von Winterge- treide bleibt für das Niederwild kaum ein Spielraum Dr. Rudolf Freidhager, Vorstands in der Aufzuchtperiode. Beispielsweise war die Rebhuhn-Strecke 1960 noch sprecher der Österreichischen 90.000 Stück, heute geht sie gegen Null. Bundesforste AG: „Waldwirtschaft, Ljm. DI Peter Prieler, Burgenland, mit Dr. Fritz Reimoser Schutzwirkung, Biodiversität und und im Hintergrund Ljm. DI Toni Larcher, Tirol. Nur wenn die Ackerflächen diesen Bedürfnissen entsprechend bewirtschaftet werden und damit die Schalenwild“ – Anpassung der Jagdreviergrenzen, um Jagdstra- Schutzwald: Passt der Wildstand, wächst der Wald! tegien (Intervall- und Schwerpunktbejagung) zu 22. Österreichische Jägertagung Lebensraumsituation für das Wild entscheiden ver- bessert wird, hat auch das Niederwild eine Zukunfts- Passt der Wildstand? erleichtern Jagd im Spannungsfeld perspektive. Erfolgsfaktoren sind dafür: Erhöhung der Kulturartenvielfalt, Reduktion der Bearbeitungs- intervalle, Vorkehrungen gegen Mechanisierungsver- Von der ÖBF-Waldfläche (510.000 ha) sind mehr als 30 % Schutzwald. Alle diese Flächen wurden ent- sprechen einer Ampel in drei Gruppen unterteilt. – Flexibilisierung der Bejagung, z. B. kürzere Ver- tragslaufzeit – Revierübergreifende jagdliche Planung aktueller Herausforderungen Teil 2 Text: Mag. Reinhold Duscher · Birgit Huber-Kitzer, HBLFA Raumberg-Gumpenstein luste, Ausweitung der Biodiversitätsstreifen, weniger Niederwildinseln in den Flächen. Grün: kein Wildschaden feststellbar. Das ist nicht das Ziel der ÖBF. Gelb: Hier ist Wildeinfluss in tolerierbarem Ausmaß – Verringerung der Reviergrenzen in Verdünnungs- zonen – Gezielte Verteilung des Jagddruckes Dr. Johann Gasteiner, Leiter Forschung feststellbar. Das ist das Ziel der ÖBF – Anpassung der Überwinterungskonzepte (Wild- Rot: Wildschadenshöhe ist nicht tolerierbar. Hier lenkung) und Entwicklung, HBLFA Raumberg- Am Nachmittag ging es in der Gänserndorf hat 83 % Ackerfläche, 16 % Wald und Verkrautung oder Bewaldung kommt, was eine mas- Gumpenstein: „Lebensraum in Grün besteht Handlungsbedarf, um das Gebiet in den – Gezielte Anhebung der wirtschaftlichen Lebens- unter 1 % Grünland. Der Gemüseanbau hat das sive Bedrohung der Diversität wird. gelben Bereich zu bringen. raum-Tragfähigkeit – Senkung der Wildschadens- Putterersee-Halle in Aigen im Ennstal landgebieten für Schalen- und Birkwild“ Getreide zurückgedrängt (von 60 % Anteil auf 39 In jedem Revier werden Punkte sein, wo Fragen für Dazu sind maßgeschneiderte Konzepte notwendig: anfälligkeit. gleich intensiv und interessant weiter … %). Durch größere Felder in Verbindung mit größe- die Nutzung des Lebensraumes von der Jagd und der Biodiversitätsflächen sind ab 2 ha Acker und gemäh- – Rücknahme von Revieren in Eigenbewirtschaf- Damit können die ÖBF die Schutzfunktion gewähr- ren Geräten und Maschinen hat sich die Situation Land- und Forstwirtschaft gemeinsam, in Augenhö- tes Grünland im Ausmaß von 5 % der Fläche anzu- tung leisten, zu der sie laut Gesetz verpflichtet sind. für das Wild verschlechtert. he bei gutem Gesprächsklima gelöst werden müssen, legen. Die erste Nutzung muss eine Mahd mit Ab- Univ.-Doz. Dr. Karl Buchgraber, Institut Die Südoststeiermark hat 47 % Ackerflächen, 43 % dann werden alle Seiten Freude an ihrer Tätigkeit transport sein und frühesten am 1.Juni, jedenfalls f. Pflanzenbau und Kulturlandschaft, Wald und etwa 10 % Grünland. Viel der Wiesen und haben. dann aber am 1. Juli erfolgen. Damit sollen positive HBLFA Raumberg-Gumpenstein: Weiden sind dem Mais-, Obst- und Weinbau und Auswirkungen auf die Artenvielfalt erzielt werden. Landwirtschaftliche Nutzung Grünland ist für Schalenwild nur während der Vege- dem Wald gewichen. Der sich langsam reduzierende DI Dr. Johann Blaimauer, Bereichsleiter in Österreich Maisanbau (derzeit 69 %) wird zunehmend durch tationsperiode als Lebensraum geeignet. Da Reh- Österreichs Fläche beträgt etwa 8,4 Mio. Hektar. Saatgut/Holz, RWA Raiffeisen Ware Soja, Ölkürbis und Feldfutterarten (Rotklee, Luzerne geißen häufig in der „grünen Wiese“ setzen, sind Etwa 1 Mio. Hektar sind verbaut – Tendenz steigend, Austria: „Lebensraum für Niederwild in usw.) ersetzt. Für das Wild gibt es während der Ve- Biodiversitätsflächen durch den späten Mähzeit- und die Infrastruktur zerschneidet die Lebensräume Ackerbaugebieten“ punkt besonders attraktiv für das Überleben der getationszeit genügend Äsungsflächen. und engt damit die Bewegungsfreiheit der Wildtiere Amstetten im Alpenvorland hat mit 35 % Ackerland, Die Intensiv-Landwirtschaftsflächen liegen in NÖ Kitze, während sie auf den andern Flächen trotz stark ein. 39 % Wald, und 26 % Grünland ein ausgeglichenes sowie auch in OÖ und Burgenland und der Steier- vieler technischer Hilfsmittel zum Auffinden und Auch die Ödflächen betragen etwa 1 Mio. Hektar, Verhältnis. Die Wiesen und Feldfruchtbestände wer- mark um die Ballungsräume. Die Jagd findet häufig Austragen sehr stark gefährdet sind. mit fallender Tendenz durch Klimaerwärmung und den in guten Lagen dreimal im Jahr gemäht. Es gibt „zwischen den Häusern“ statt, das Bejagen der Rehe Birkwild lebt bevorzugt in der Kampfzone des Anhebung der Waldgrenze. ausreichend frische Äsung für das Wild, allerdings ist nur mehr in den Morgenstunden und bei Waldes an der Grenze zu den Almwiesen. Durch den 41 % (=3,4 Mio. ha) der Staatsfläche ist Wald, 34 verschlechtert sich die Situation für das Wild durch Schlechtwetter erfolgversprechend, wenn keine Jog- Klimawandel steigt die Waldgrenze an und verklei- % (= 2,9 Mio. ha) werden landwirtschaftlich ge- die immer größer werdenden Maschinen und Geräte. ger, Radfahrer usw. unterwegs sind. nert damit den Lebensraum. Neben der verstärkten nutzt. Liezen als Berggebiet hat 74 % Wald, nur 1 % Acker- Die Niederwildbesätze sind seit den beginnenden Beunruhigung dieser Flächen auch im Winter (Schi- Die Forstflächen haben in den letzten 60 Jahren um land, aber 25 % Grünland, welches 1 bis 3 Mal ge- 1980er Jahren rückläufig. Die bewirtschaftete Flä- tourengeher, Schneeschuhwanderer) kommt noch 14 % zugenommen, die Landwirtschaftsfläche hat mäht wird. Charakteristisch ist hier die Nutzungsauf- che ist nahezu gleich geblieben, allerdings sind die die verstärkte Nutzungsaufgabe der Almflächen. um 29 % (!) abgenommen. Die Differenz von 15 % gabe in höheren Lagen, wodurch es zur Verbuschung, Betriebe um mehr als 50 % zurückgegangen und Hier wären Aktivitäten zum Offenhalten der Flächen ging in die verbauten Flächen! Bis 1965 war unsere landwirtschaftliche Bewirt- schaftung extensiv. Die durch die Intensivierung entstandene Überproduktion führte in der Folge zu verstärkten Alternativanbau (Raps, Erbse, Sonnen- blume, Pferdebohne usw.) Die getreidebetonten Fruchtfolgen wurden aufgelo- ckert und auch in den Maisgebieten wurden wahr- scheinlich durch die Probleme mit Maiszünsler und Offizieller Ausstatter Ihrer jagdlichen Lebensfreude Maiswurzelbohrer Flächen für andere Kulturarten frei. Eigener Schießstand! Schießbetrieb jeden Mittwoch In Österreich gibt es kleinräumig enorme Unter- schiede der Lebensräume. Stellvertretend werden von 16.00 bis 20.00 Uhr und nach Absprache! vier Gebiete etwas näher betrachtet. Ljm. DI Heinz Gach, Steiermark Ljm.-Stellv. Franz Mayr-Melnhof-Saurau, Stmk. Dr. Johann Gasteiner DI Hubert Schatz
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