01|2019 BDB.Nachrichten - Landesverband Nordrhein-Westfalen - Bund Deutscher Baumeister
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01|2019 * *(%$ *%($ $(( # *$ " " %,$ $$ %( BDB.Nachrichten Landesverband Nordrhein-Westfalen LVT 2018: Die Zukunft des Wohnens Seite 4 Aus der Mitgliederversammlung Seite 10 Schwerpunkt Architektur Seite 23 Holzbrücken-Bauwerke über die Agger Seite 28
EDITOR IAL 1 Gabriele Richter, Vorsitzende des BDB.NRW. © Frauke Brenne Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich beginne mit den besten Wün- nun wieder über eine eigene, ge- sind Abbild der lebendigen Archi- schen für das neue Jahr! 2019 druckte Verbandszeitschrift. Die tektur- und Ingenieurszene unse- bringt für die Bauschaffenden in Rückmeldungen, die wir erhalten res Bundeslandes, was auch diese NRW mit dem Inkrafttreten der haben, waren und sind überwie- Ausgabe wieder beweist: Die Be- Landesbauordnung 2018 eine gend positiv. Ich möchte mich ganz richte der gelungenen Landesver- wichtige Neuerung mit sich. Wir herzlich für die gute Annahme der bandstagung in Aachen (S. 4), die haben intensiv an der gesetzlichen Zeitschrift bedanken! Ganz be- Ergebnisse der Wahlen zur VI. Voll- Grundlage mitgewirkt und freuen sonders danke ich denjenigen, die versammlung der IK-Bau (S. 20) so- uns über Ihre/Eure Rückmeldun- sich aktiv an der Gestaltung des wie Berichte aus den Bezirksgrup- gen – vor allem, wenn es mal hakt! Heftes beteiligen – durch Berichte pen (S. 28) sind wichtige Themen Gerne geben wir Ihre/Eure Anmer- von Büro-Projekten oder Aktivitä- und zeigen, dass der BDB.NRW ein kungen an das Ministerium weiter ten der Bezirksgruppen. Außerdem aktiver Verband ist! und setzen uns für die Umsetzbar- erhalten wir regelmäßig Artikel keit der gesetzlichen Regelungen und Informationen der AKNW, der Herzliche Grüße, ein. IK-Bau, der Initiative Stadtbaukul- Ihre/Eure tur und des M:AI, für die ich mich Diese Ausgabe der BDB.Nachrich- ebenfalls herzlich bedanke. Die ten ist ein erstes Jubiläumsheft: Seit vielen Zulieferungen tragen zur einem Jahr verfügt der BDB.NRW Vielfalt unseres Magazins bei und 01| 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
2 I N HALTSVE RZ E I C H N I S EDITORIAL Vorwort Gabriele Richter 1 LANDESVERBANDSTAGUNG 2018 – 05./06.10.2018 AACHEN Die Zukunft des Wohnens 4 „Wir schaffen modernes Baurecht“ 7 Eine junge internationale Stadt zwischen Pflichten und Glücksmomenten 8 Begrüßungsabend der Bezirksgruppe Aachen 10 Aus der Mitgliederversammlung 2018 10 POLITIK AKTUELL Baupolitik(er) im Gespräch 12 BDB.NRW INTERN Vorstandsthemen aktuell 13 AUS DEN KAMMERN – AKNW Große Fortschritte in Baukultur und Berufspraxis 14 Auftakt zur Kampagne „Junge Planer“ 17 Ausstellung bauhaus im westen 18 Tag der Architektur 2019: „Räume prägen“ 19 01 | 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
I N H A LTSVE RZ E I C H N I S 3 AUS DEN KAMMERN – IK-BAU NRW Veranstaltungstipps der Ingenieurakademie West im Jahr 2019 19 Wahlen zur VI. Vertreterversammlung 20 Das jüdische Ausgrabungsfeld vor dem Kölner Rathaus 21 SCHWERPUNKTTHEMA ARCHITEKTUR Ein guter Tag für die Baukultur! 23 Menschen Häuser Nachbarschaften 26 AUS DEN BEZIRKSGRUPPEN Holzbrücken-Bauwerke über die Agger 28 Ehrung der Mitglieder in Aachen 30 60-Jahr Jubiläumsfeier in Lippe 31 Bezirksgruppen • Kontaktdaten 33 RECHTLICHES Cyberrisiken: Neue Infektionswege bei Schadsoftware 34 TERMINE BDB-Termine 2019 36 01| 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
4 L A N D ESV ER BA N D STAGU NG 2 0 1 8 – 0 5 . /0 6 . 1 0 . 2 0 1 8 A AC H EN Die Zukunft des Wohnens Podiumsdiskussion zwischen Politikern und BDB.NRW sozialen Wohnungsbau oder für den Erwerb oder Bau eines Eigen- heims sowie die Reaktivierung oder alternative Nutzung leerste- hender Immobilien. Darüber, dass ein grundsätzliches Umdenken er- forderlich ist, herrschte bei allen Beteiligten Einigkeit. Moderatorin Edda Dammmüller läutete die Debatte mit dem Hin- weis ein, dass die Zahl der Bauge- nehmigungen 2018 deutlich unter der von 2017 liege. „Der Haupt- grund ist, dass uns die Grundstücke fehlen“, sagte dazu Ernst Uhing. © Schmitter Dort, wo der Bedarf an Wohnraum am größten sei, seien die Grund- V.l.: MdL Volkan Baran, MdL Stephen Paul, MdL Jochen Ritter stücke entweder gar nicht oder nur zu Höchstpreisen vorhanden. Sei- Ernst Uhing, Präsident der Archi- seien, begrüßte aber, wie alle ande- ne Anregung, um Spekulationen tektenkammer NRW und Mitglied ren, dass vieles aus den zahlreichen und das ausschließliche Bauen von im geschäftsführenden Vorstand Gesprächen in die Landesbauord- Luxusimmobilien zu verhindern, des BDB.NRW, sprach von einem nung eingeflossen sei. Jochen Rit- lautete, Bauherren zu verpflichten, „ganz großen Aufatmen“, nachdem ter (CDU) sagte, dass „mehr Tempo 50 Prozent ihrer Wohnungen als das Ringen um die neue Landes- im Baugenehmigungsverfahren“ sozialen Wohnraum zu schaffen. bauordnung nach sieben Jahren und weniger strenge Regeln bei Jochen Ritter ging in eine ähnliche nunmehr ein Ende hat. Sie ist ver- den Abstandsflächen gut ange- Richtung und forderte Lösungen, abschiedet und tritt zum 1. Januar kommen seien. Johannes Remmel um Grundstücke, die für sozialen 2019 in Kraft. Bei der Podiumsdis- (Bündnis 90/Die Grünen) mahnte Wohnungsbau benötigt würden, kussion im Rahmen der Landesver- an, jetzt einen Schlussstrich unter zu guten Preisen zu bekommen. bandstagung des BDB.NRW war die Debatte zu ziehen und nicht sie das beherrschende Thema der mehr „nachzutreten“. Es sei an der Volkan Baran plädierte in die- vergangenen Jahre. Bei der diesjäh- Zeit nach vorne zu gucken, denn sem Zusammenhang dafür, Kom- rigen Tagung in Aachen war sie im weitere wichtige Themen lägen „in munen in die Lage zu versetzen, Gespräch zwischen den baupoliti- der Tat auf der Straße“. Uhing be- vorhandene Grundstücke unter schen Sprechern der Landtagsfrak- tonte noch, dass im Moment noch Marktpreis anbieten zu können. tionen und der BDB-Landesvorsit- „Druck im Kessel“ herrsche, damit Allerdings sollte dabei auch die ge- zenden Gabriele Richter und Ernst zum 1. Januar auch alles richtig samte Entwicklung eines Quartiers Uhing eher eine Randnotiz, aber umgesetzt werde. im Blick behalten werden, um eine keine unwichtige: Alle Beteiligten gute Durchmischung zu erreichen. begrüßten, dass die Landesbauord- Der Fokus der Diskussion lag bei der Stephen Paul (FDP) merkte an, dass nung nunmehr verabschiedet ist. Diskussion auf dem derzeit bren- das Land „regelrecht gefesselt“ sei nenden Thema, dem Wohnungs- und eine Entwicklung neuer Flä- Mehrheitlich berichteten die Teil- markt, vor allem im Bezug auf die chen kaum noch möglich sei. Da- nehmer von positiven Reaktionen, Schaffung günstigen Wohnraums. gegen habe die neue Landesregie- die ihnen bisher zugetragen wor- Drei Aspekte standen dabei im rung unter Beteiligung seiner Par- den seien. Volkan Baran (SPD) be- Zentrum: Der Mangel an Flächen, tei den Kommunen eine Förderku- richtete, dass Sozial- und Behinder- die Finanzierung beziehungsweise lisse gegeben, die „besser denn je“ tenverbände „auf den Barrikaden“ mögliche Fördermodelle für den sei. Als Beispiele nannte er unter 01 | 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
L AN D E SVER BA N D STAG U N G 2 0 1 8 – 0 5 . /0 6 . 1 0 . 2 0 1 8 A AC H E N 5 anderem die Heimatwerkstatt, die Willen.“ Es sei das Land, das auf der Finanzierung, die seiner Mei- ganz gezielt der Entwicklung von Einnahmen verzichte. Baran fragte, nung nach mit zwei Prozent viel Quartieren zugute komme. Wenn warum die Landesregierung Fami- zu gering bemessen sei. Sie müsse zudem wieder echte Zuschüsse für lien nicht durch eine einfache Sen- mindestens drei Prozent betragen. Eigentümer denkmalgeschützter kung der Steuer entlasten wolle, die Immobilien zur Verfügung stehen, das Land selbst beschließen könne. Ritter kündigte in der Debatte um könne dass seiner Meinung nach Dem konterte Paul, dass eine pau- Steuererleichterungen an, dass es vielleicht auch dazu beitragen, schale Steuersenkung auch große bis 2022 auf jeden Fall konkrete Wohnraum zu schaffen. Investoren entlasten würde und Signale „in eine solche Richtung“ das nicht das Ziel sei. Man wolle geben werde. „Geben Sie uns noch Johannes Remmel sagte, es sei auch den Menschen in der Mitte der Ge- ein paar Monate, das durchzuden- Zeit, Selbstkritik zu üben. Denn sellschaft ermöglichen, selbst ge- ken.“ Denn auch über die Grund- über Jahrzehnte sei die Wohnungs- nutzten Wohnraum zu erwerben. steuer wurde intensiv diskutiert. politik in eine ganz andere Rich- So könne eine höhere Grundsteuer tung gegangen – angesichts der Für Uhing geht das nicht weit ge- Spekulationsgeschäfte unattraktiv Demographie habe man vor allem nug, weil die Initiative sich dar- machen, ein Gedanke, den Rem- über Schrumpfung nachgedacht. auf beschränkt. Das Land NRW mel, Uhing und Richter teilten. Nun müssten Instrumentarien, die stelle Mittel und Förderungen „Im Moment wird mit Immobilien verloren gegangen sind, neu dekli- für den Sozialen Wohnungsbau viel spekuliert, bis in den kriminel- niert werden. Seiner Meinung nach zur Verfügung wie kein anderes len Bereich“, sagte Remmel. Uhing bergen alte Industriebrachflächen Land, aber letztlich scheitere die regte an, bebaute Grundstücke bei zum Beispiel viel Potenzial. Dazu Realisierung von Projekten an der der Steuer besser zu stellen als un- sollten Kommunen in die Lage ver- Grunderwerbssteuer. Auch Baran bebaute, um die Nutzung von Flä- setzt werden, einen eigenen Grund- blieb dabei: „Es gab noch nie eine chen zu optimieren. Das würde den stücksmarkt zu betreiben. In Müns- wirtschaftliche Lage wie sie jetzt Druck zur Bebauung erhöhen. Und ter setze man zum Beispiel bei der ist.“ Das wäre für ihn der richtige Gabriele Richter ergänzte: „Wenn Ausschreibung nicht auf den Meist- Zeitpunkt, um Steuern zu senken. die Grundsteuer für unbebaute bietenden sondern auf das bes- Damit würden vor allem Familien Grundstücke hoch genug ist, über- te Konzept für das zu bebauende oder auch kleinere Unternehmen legt sich mancher vielleicht, ob er Areal. Außerdem könne es nicht an- entlastet. Gabriele Richter plädier- sie als Spekulationsobjekte nutzt.“ gehen, dass auf den Filetgrundstü- te ebenfalls für eine Modifikation Dem hielt Roger Beckamp (AFD) cken der Städte immer mehr ein- der Grunderwerbssteuer. Dazu entgegen, dass es auch noch ande- geschossige Discounter mit großen verwies Uhing einmal mehr auf die re Gründe geben könne, ein Grund- Parkflächen entstehen – Remmel degressive AFA zur Entlastung bei stück nicht zu verkaufen. Remmel plädierte für mehrgeschossige Bau- weisen, die Einkaufen und Wohnen in Einklang bringen. Grunderwerbssteuer und Grundsteuer als Stellschrau- ben für günstiges Bauen Remmel brachte auch Steuern als Stellschraube des Marktes ins Ge- spräch. Darauf reagiert Ernst Uhing spontan: „Ganz einfach, die Grund- erwerbssteuer ist zu hoch.“ Paul wies dazu darauf hin, dass die Lan- desregierung über eine Initiative im Bundesrat erreichen will, dass © Schmitter Freibeträge eingeführt werden, so dass der Erwerb von Eigentum zur Selbstnutzung de facto von dieser Die Diskussionsrunde beim „Politischen Feierabend“, v.l.: MdL Baran, MdL Paul, Steuer befreit werde. „Das kostet MdL Ritter, MdL Remmel, Ernst Uhing BDB.NRW, Gabriele Richter BDB.NRW, MdL den Bund nichts, nur politischen Beckamp, Moderatorin Edda Dammüller. 01| 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
6 L A N D ESV ER BA N D STAGU NG 2 0 1 8 – 0 5 . /0 6 . 1 0 . 2 0 1 8 A AC H EN regte als Alternative zur Steuerer- „Die Dörfer müssen wir stär- ergänzte Remmel, dass es auch in höhung an darüber nachzudenken, ken“, meinte der Grünen-Politiker den Städten viele Siedlungen, bei- ob Bebauungsrechte nicht nach ei- aus Siegen darüber hinaus. Der spielsweise aus den 50er-Jahren ner gewissen Zeit verfallen sollten. Schwund bei Einzelhandel und gebe, in denen Häuser leer stehen Gaststätten habe zur Folge, dass oder einfach unattraktiv sind. Auch Gabriele Richter: Aufgabe von das Dorfleben nicht mehr stattfin- da könne es möglicherweise besser Dörfern sollte kein Tabu sein den könne. „Da sehe ich die große sein, „den Bagger zu nehmen, als sie Gefahr, aber dagegen haben wir zu sanieren.“ Man müsse attraktive Edda Dammmüller brachte alle kein Rezept.“ Gabriele Richter Angebote machen, um Menschen schließlich noch einen weiteren brachte in dem Zusammenhang zum Umziehen zu bewegen. Uhing Aspekt zur Nutzung von Flächen ein Thema zur Sprache, von dem sie griff den Gedanken auf: Wenn in und Immobilien in die Debatte ein: wusste, dass viele bei den Gedan- Siedlungen einzelne Häuser vor sich Was könne getan werden, damit ken zusammenzucken: Man solle hinvegetierten, sollte doch besser die Menschen nicht nur in die Bal- sich einfallen lassen, wie Dörfer or- vermehrt über das Bauen im Be- lungsräume ziehen wollen? dentlich zurückgebaut werden und stand nachgedacht werden. Manch- Menschen umgesiedelt werden mal sei ein Abriss sicher besser, aber Dem hielt Ritter entgegen, dass es können. Man müsse sich einfach dann müsse man wissen, wie man viele Familien gebe, die lieber auf mit der Idee anfreunden, dass „wir die Grundstücke städtebaulich nut- dem Dorf wohnen möchten, dem nicht alle ländlichen Räume erhal- zen könne. Es gelte einen kritischen stehe aber oftmals das Planungs- ten können.“ Dem konterte Paul, Blick auf Bestände zu werfen – aber recht entgegen. Um Dörfer attrak- der selbst aus Herford in Ostwest- auch über überzogene Vorschrif- tiv zu halten, müsse außerdem ver- falen, stammt: „So schlecht sind ten bei der Sanierung nachzuden- hindert werden, dass außen immer diese Räume gar nicht.“ Viele Fami- ken: „Da steht oft guter, qualitäts- mehr Neues entstehe, während die lien fühlten sich gerade abseits der voller Wohnraum, wo man etwas alten Häuser im Kern, wo sich das Metropolen wohler. Er geht davon mit machen kann, aber es rechnet Leben abspielen sollte, leer stehen. aus, dass sich die neue Heimatför- sich nicht.“ Inzwischen sei außer- Uhing betonte, dass zwischen ein- derung „segensreich“ auswirken dem wieder vermehrt eine Durch- zelnen Regionen unterschieden könne, um beispielsweise öffent- mischung von Leben und Arbeiten werden müsse. In Südwestfalen liche Einrichtungen in diesen Be- gefragt, nachdem beides über viele mit seinen 130 Weltmarktführern reichen zu erhalten. Baran merkte Jahrzehnte getrennt worden sei. gehe es nicht um die Qualität von dagegen an, dass es oft einen wei- Wohnen und Arbeit sondern viel- teren guten Grund gebe, warum Genossenschaftsprojekte und Erb- mehr um die fehlende Infrastruk- Menschen nicht in den Dörfern baurecht waren schließlich noch tur. Dem stimmte Remmel zu - leben möchten: Die fehlenden Ar- weitere Gedanken, die aufkamen, „wir haben ländliche Räume, nicht beitsplätze. Er forderte eine Ände- um Kosten beim Wohnraumbau zu den einen ländlichen Raum.“ Aber rung in der Wirtschaftspolitik, um beeinflussen. Dem Gedanken ei- für die grundsätzliche Verbesse- den ländlichen Raum für Unter- nes Zuhörers, das Einfamilienhaus rung der Infrastruktur plädierte er nehmen attraktiv zu machen. sei aus der Mode, scholl allerdings für einen Systemwechsel – unter aus dem gesamten Saal deutlicher anderem mit Investitionen und Auf das Schlagwort der regel- Widerspruch entgegen. Förderungen für den Öffentlichen rechten „Abrissprämie“, das Edda Personennahverkehr. Dammmüller ins Gespräch brachte, Bettina Görlitzer Die Beteiligten an der Podiumsdiskussion Die baupolitischen Sprecher der NRW-Landtagsfraktionen: Gabriele Richter Volkan Baran (SPD) (Landesvorsitzende des BDB.NRW) Roger Beckamp (AfD) Ernst Uhing Stephen Paul (FDP) (Präsident der Architektenkammer NRW Johannes Remmel (Bündnis90/Die Grünen) und Mitglied im geschäftsführenden Jochen Ritter (CDU) Vorstand des BDB.NRW) i.V. für Fabian Schrumpf 01 | 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
L AN D E SVER BA N D STAG U N G 2 0 1 8 – 0 5 . /0 6 . 1 0 . 2 0 1 8 A AC H E N 7 „Wir schaffen modernes Baurecht“ Ministerin Ina Scharrenbach setzt auf „Schulterschluss mit den Praktikern“ Mit einem Dank dafür, dass sie de. Sie hoffe, dass rechtzeitig zum man in Münster an einem Tisch die neue Landesbauordnung mit Inkrafttreten der Landesbauord- gesessen und mit den Planungen vielen Änderungen so schnell nung auch in diesem Punkt Rechts- begonnen. Die anderen studenti- „durchgeboxt“ habe, begrüßte die sicherheit geschaffen werden kön- schen Hochburgen im Land sollen BDB-Landesvorsitzende Gabriele ne. folgen. Richter Ministerin Ina Scharren- bach bei der diesjährigen Landes- Entlastungen für die verbandstagung des BDB.NRW in Bauschaffenden Aachen. „Wir sind froh, dass die Landesbauordnung zum 1. Januar Die Ministerin sagte zu den anwe- 2019 in Kraft tritt“, sagte Richter senden Architekten und Ingenieu- und erinnerte damit an das Ringen ren, dass es eine Herausforderung um viele einzelne Punkte und Vor- sei, den Wohnungsmarkt im Land gaben. zu gestalten, „die nur mit ihnen im Konzert“ gelingen könne. Ge- rade für die Ballungsräume sei es wichtig, für diejenigen, die in den © Schmitter Innenstädten bauen, Entlastungen zu schaffen. Aber eine Verordnung, die Freiräume schaffe, damit jede Bauministerin Ina Scharrenbach. Region sich mit ihren Erfordernis- sen wiederfinde, gehe immer auch Ziele der Landesregierung einher mit mehr Verantwortung. „Wir haben unglaublich spannen- Als weitere Ziele der Landesregie- de Räume von 4.300 bis eine Mil- rung nannte die Ministerin die lion Einwohner“, machte Ina Schar- Förderung des Bauens mit Holz zu renbach die ganz unterschiedli- etablieren, dem „nachwachsenden © Schmitter chen Voraussetzungen deutlich, und natürlichen Rohstoff“. Zudem denen sich Stadtentwickler, Planer soll ein Expertengremium daran Landesvorsitzende Gabriele Richter. und Bauträger im Land gegenüber arbeiten, die baupolitischen Ziele sehen. des Landes neu zu fassen. Die ak- Die Ministerin für Heimat, Kom- tuelle Fassung sei schon etwas äl- munales, Bau und Gleichstellung Innovationen für das ter: „Wir müssen sie ändern“. Auch des Landes Nordrhein-Westfalen studentische Wohnen dafür sagte Ina Scharrenbach den betonte ihrerseits, dass viele dar- Schulterschluss mit den Praktikern an gezweifelt hätten, „ob es uns Ein innovatives Projekt, an dem die zu, wie schon bei der Landesbau- gelingt, die Landesbauordnung in Landesregierung aktuell beteiligt ordnung: „Wir schaffen modernes dieser kurzen Zeit nicht nur zu be- sei, beschäftige sich mit studenti- Baurecht“, so die Vorgabe der Mi- raten, sondern auch zu verabschie- schem Wohnen. „Wir probieren et- nisterin. den.“ Es seien viele Vereinfachun- was völlig Neues“, sagte Ina Schar- gen und Modernisierungen ge- renbach. Gemeinsam mit allen Be- Sie betonte: „Leidenschaft ist das schaffen worden, sagte Ina Schar- teiligten – angefangen von Stadt beste Werkzeug, wenn man etwas renbach und versprach, dass auch und Land über Bauträger bis hin schaffen will“, und meinte, dass für die Erstellung der entsprechen- zu den Studentenwerken - sollen die Landesregierung mit Leiden- den Verwaltungsvorschriften zur Konzepte für den Bedarf an güns- schaft bei der Arbeit sei. Umsetzung der „Schulterschluss tigem Wohnraum für Studierende mit den Praktikern“ gesucht wer- entwickelt werden. Erstmals habe Bettina Görlitzer 01| 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
8 L A N D ESV ER BA N D STAGU NG 2 0 1 8 – 0 5 . /0 6 . 1 0 . 2 0 1 8 A AC H EN Eine junge internationale Stadt zwischen Pflichten und Glücks- momenten Aachens Bürgermeisterin Dr. Margrethe Schmeer zu baulichen Herausforderungen ihrer Stadt ge, internationale Stadt mit mehr als 55.000 Studenten, die durch die Standorte von Hochschulen und Instituten außerdem ein „Hot- spot“ für Wissenschaft und For- schung sei sowie gleichzeitig eine Kongressstadt, die einen steigen- den Besucherzustrom verzeich- ne. Das bedeute Pflichten und „Glücksmomente“ gleichermaßen. „Wir lieben die jungen Leute im Stadtbild“, sagte Dr. Margrethe Schmeer, aber das bringe auch eine besondere Verpflichtung mit sich. Die Stadt benötige Wohnraum für Studenten und gerade auch für junge Familien, die günstige Woh- nungen suchen. Als beispielhaft © Schmitter erwähnte sie ein internationales Bürgermeisterin Dr. Margrethe Schmeer. Projekt in der niederländischen Nachbarstadt Vaals, wo ein Stu- Auf die besonderen städtebau- Themen, die sie dabei in den Blick dentenwohnheim für Studierende lichen Herausforderungen einer nahm, waren Aachen als eine jun- aus Aachen gebaut worden sei. modernen Kongress- und Hoch- schulstadt, die gleichzeitig über ein jahrtausendealtes historisches Erbe verfügt, ging die Aachener Bürgermeisterin Dr. Margrethe Schmeer in ihrem Grußwort zur Landesverbandstagung des BDB. NRW ein. Sie sprach stellvertre- tend für Rat und Verwaltung der gastgebenden Stadt Aachen. Al- lerdings sei sie nicht die Expertin für Bauen und Planen im Stadt- rat, sondern vielmehr die „Kultur- tante“, wie sie selbst sagte. Aber: „Kultur und Architektur sind sich so fremd nicht“, sagte sie und warf daher einen Blick auf die Kultur © Proff unter baulichen Aspekten. Das Aachener Stadtmodell. 01 | 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
L AN D E SVER BA N D STAG U N G 2 0 1 8 – 0 5 . /0 6 . 1 0 . 2 0 1 8 A AC H E N 9 Die steigenden Besucherzahlen durch Tourismus und Kongresse führten zudem dazu, dass der Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten in verschiedenen Kategorien hoch sei. Viele Hotels entstünden derzeit in der Stadt. Allerdings: „Wenn man in Aachen baut, ist das nicht unproble- matisch, weil immer wieder Schätze der Vergangenheit gefunden wer- den“, betonte die Bürgermeisterin. Schwierig seien Projekte zur Stadt- entwicklung nicht zuletzt deshalb, © Peter Winandz, RWTH weil das wertvolle archäologische Erbe Aachens Bautätigkeiten immer Das ehemalige Heizkraftwerk bei Nacht. wieder verzögere. Dennoch gebe es auch in Aachen bekämpften sich die beiden Lager Als ein auch aus architektonischer Probleme wie man sie aus anderen bisweilen, erläutere die Bürger- Sicht herausragendes Projekt be- Städten kennt. Ganze Straßenzü- meisterin den auswärtigen Gäs- zeichnete Schmeer den in jüngerer ge in der Innenstadt verkommen ten. Zeit geschaffenen einzigartigen durch Stillstand in der Stadtent- Campus, der die institutionelle und wicklung, erklärte die Bürgermeis- Aber grundsätzlich sieht Dr. Mar- die private Forschung miteinander terin. Dabei ging sie beispielhaft grethe Schmeer die Stadt Aachen verschränke. Einige Objekte hät- auf den seit Jahren schwelenden durch die Nachbarschaft und die ten für „Furor“ gesorgt, aber ins- Streit um die Antoniusstraße ein, Präsenz der Hochschulen sowie gesamt sei „eine tolle Architektur“ bei dem es darum geht, ob das einiger industrieller Bereiche auf entstanden. „Die urbanistischen Rotlichtviertel der Stadt an seinem einem guten Weg und gut aufge- Impulse, die von der RWTH Aachen traditionellen Standort mitten in stellt für die Zukunft. kommen, ziehen die Stadt mit“, der Innenstadt bleiben oder verla- meinte Dr. Margrethe Schmeer. gert werden soll. „Bis aufs Messer“ Bettina Görlitzer © Peter Winandz, RWTH © Peter Winandz, RWTH Ein gemeinsames Projekt des Landes NRW, der RWTH und des BLB NRW: Die ICT-Cubes. 01| 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
10 L A N D ESV ER BA N D STAGU NG 2 0 1 8 – 0 5 . /0 6 . 1 0 . 2 0 1 8 A AC H EN Begrüßungsabend der Bezirksgruppe Aachen der Politik und beiden Kammern schlossen sich der Gesellschaft an. Bei wunderbarem Sonnenunter- gang und milder Witterung konnte zum Aperitif bei den Klängen der Jazzband „Streetlife“ auf der 360° © Lenzke Panorama Terrasse angestoßen © Lenzke werden. Das Buffet wurde dann Nach einem ereignisreichen Tag – bei drehender Plattform eröffnet. mehrere Mutige, die Tanzfläche zu mit Pressegespräch, Landesvor- DJ Olaf motivierte anschließend stürmen. standssitzung und dem Politischen Feierabend (siehe S. 4), trafen sich Die anregenden Gespräche wur- die Delegierten der diesjährigen den am Samstagabend nach der Landesverbandstagung am Frei- Delegiertenversammlung in ge- tagabend im Drehturm „Belvede- selliger Runde in einem Aachener re“, einem ehem. Wasserturm auf Lokal fortgesetzt. dem Aachener Lousberg zum Be- grüßungsabend. Auch Gäste aus © Lenzke Christina Ladikos Aus der Mitgliederversammlung 2018 Wichtiger Punkt bei der Landesver- Jahresbericht und stellte die für sie band leistungsfähig und lebendig. bandstagung 2018 war natürlich wichtigsten Themen & Erlebnisse Es schloss sich der Bericht von auch die ordentliche Mitglieder- des Jahres 2017/2018 vor: Ernst Uhing an, der den BDB.NRW versammlung, die am Samstag, im Präsidium des BDB in Berlin ver- 06.10.2018 stattfand. Erstmals Die Bereisung von Projekten des tritt. Außerdem berichtete er aus nicht im Anschluss an die poli- geförderten Wohnungsbaus mit seiner Tätigkeit als Präsident der tische Diskussion, sondern nach Ministerin Ina Scharrenbach am Architektenkammer NRW. Ernst einer Stadtrundfahrt zu aktuellen 06. Juni 2018, außerdem Termine Uhing begann seine Erläuterun- Projekten in Aachen, bspw. dem mit den Ministern Lienenkämper gen mit dem Dank an alle Kollegin- Campus Melaten. Vor dem offiziel- und Wüst, die Verabschiedung der nen und Kollegen, die sich im BDB. len Start der Versammlung berich- Novelle der Landesbauordnung NRW, BDB.Bund und bei der AKNW tete Hartmut Miksch mit vielen sowie die vielen konstruktiven ehrenamtlich engagieren. Fotos von seiner Reise rund um Gremiensitzungen und Symposi- Südamerika. umsteilnahmen, bei denen es viele Wichtige NRW-Themen in der gute Gespräche gab. AKNW waren im abgelaufenen 2018 standen keinerlei Wahlen Berichtsjahr die Fertigstellung an, weswegen in der Mitglieder- Abschließend dankte die Vorsitzen- und zum Zeitpunkt der Veranstal- versammlung die Berichte von de allen BDB-Mitgliedern für ihr tung noch anstehende Eröffnung Vorstand, Schatzmeister und Engagement, sei es in der Bezirks- des Baukunstarchives, die Verab- Kassenprüfer die wichtigsten Ta- gruppe, dem Landesverband, auf schiedung der Landesbauordnung gesordnungspunkte darstellten. Bundesebene oder in den Gremien NRW, die Mitarbeit in der Baukos- Gabriele Richter verwies auf die der Architektenkammer. Nur durch tensenkungskommission (beson- ausführlichen Erläuterungen im das Engagement vieler ist der Ver- ders wichtig im Hinblick auf die 01 | 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
L AN D E SVER BA N D STAG U N G 2 0 1 8 – 0 5 . /0 6 . 1 0 . 2 0 1 8 A AC H E N 11 Ausführungsverordnung der Lan- stätigte als Kassenprüfer die gute desbauordnung ab 01.01.2019), Buchführung und beantragte die sowie die Arbeit des Versorgungs- Entlastung des Vorstandes, die werkes. Viele politische Themen anschließend bei Enthaltung des beschränken sich nicht auf NRW, Vorstandes einstimmig erfolgte. sondern sind bundesweit bzw. auf Die abschließend behandelten europäischer Ebene relevant. Dazu Anträge waren alle erst kurz vor gehören das Befreiungsrecht, der der Landesverbandstagung ein- Umgang mit der HOAI, die Dienst- gereicht worden und wurden des- leistungsrichtlinie etc. © Schmitter wegen erst mit den Tagungsunter- Georg Spennes und Christina Ladikos lagen verteilt. Auf Bundesebene stellt sich der informieren sich. BDB derzeit neu auf und es wird Hier ein kurzer Themenüberblick. überlegt, wie bspw. Veranstaltun- folg gewertet, bringt aber einiges • Einsatz für die Intensivierung des gen weiterentwickelt werden kön- an organisatorischen Aufgaben mit Wohnungsbaus nen. Eine Mitgliederumfrage hat sich, an denen derzeit gearbeitet • Einsatz für ein starkes Architek- dabei ergeben, dass die Mitglieder wird. Wichtiges Thema für die Kam- ten- und Ingenieursrecht die Beibehaltung der Baumeister- mer, aber auch die Kollegengruppe • Einsatz für die Novellierung des tage in gewohnter Form wünschen. 1NG.enieurkollegen ist die Wahl Baukammerngesetzes Neben internen Themen wie die- zur VI. Vollversammlung der IK-Bau. • Einsatz für die Weiterentwick- sem sind natürlich politische The- Während bei der Mitgliederver- lung digitaler Prozesse men sehr wichtig! Hierzu gehört sammlung nur die Wahlkampfstra- • Einsatz für die Weiterfinanzie- bspw. die Beschäftigung mit dem tegie vorgestellt werden konnte, rung des Initiative StadtBauKul- Thema BIM, dem neuen Bauver- wird bei Vorliegen dieser Ausgabe tur NRW tragsrecht, dem Befreiungsrecht. der BDB.Nachrichten bereits das • Einsatz für die Wiederaufnah- Jörg Friemel berichtete zunächst Ergebnis der Wahl vorliegen (siehe me des Abstimmungsverfahrens in seiner Funktion als Mitglied des S. 20). zum GebäudeEnergieGesetz GEG • Einsatz für eine qualifizierte Per- sonalbesetzung in den Baube- hörden des öffentlichen Dienstes • Einsatz für ein eigenständiges Ministerium für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung Alle Anträge wurden von der Mit- gliederversammlung angenom- men – der geschäftsführende Vorstand hat so auch wichtige Impulse für sein Jahresprogramm 2019 erhalten. Den Abschluss der Landesver- bandstagung bildete die Verab- schiedung der Geschäftsführerin Dr. Maus in die Elternzeit. Gleich- zeitig wurde Britta Eschmann als © Schmitter Vertretung vorgestellt. Außerdem Dr. Schmeer im Gespräch mit Axel C. Springsfeld und Gaby Richter, im Hintergrund dankten Vorsitzende und Vorstand Martin Schulte. den Mitarbeiterinnen der Ge- schäftsstelle, Dorothee Knoth und Vorstandes der Ingenieurkam- Als Schatzmeister konnte Jörg Brigitte Karvang für ihre Arbeit, die mer-Bau NRW. Die Einführung des Friemel anschließend auf den für das Funktionieren des Verban- qualifizierten Tragwerksplaners ausgeglichenen Haushalt des ab- des unerlässlich ist. über die neue Landesbauordnung gelaufenen Berichtsjahres hin- ab 2019 wird von der IK-Bau als Er- weisen. Norbert Mergelsberg be- Friederike Maus 01| 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
12 POLITI K AKTU ELL Baupolitik(er) im Gespräch Vorgestellt: Arndt Klocke, Fraktionsvorsitzender sowie Bau- und Wohnungspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion Die Miet-, Immobilien- und Boden- preiswertem und sozialem Woh- preisexplosion – insbesondere in nungsbau massiv gefördert und den wachsenden Stadtregionen ausgebaut werden, um dort der – ist eine dramatische Zäsur in grassierenden Wohnungsnot zu © GRÜNE im Landtag NRW der Stadt- und Regionalentwick- begegnen. In den schrumpfenden lung. Die Mietpreise im Bestand Regionen sind dagegen Anstren- und Neubau sind allein seit dem gungen für Revitalisierung, Infra- Jahr 1996 in den deutschen Groß- strukturerhalt und neue städte- städten über 30 Prozent gestiegen. bauliche Impulse notwendig. Für die Immobilienpreise gilt Ver- Leider setzen sowohl die Landes- Arndt Klocke ist gebürtiger Ost- gleichbares. Hiermit kommt die als auch die Bundesregierung ih- westfale, lebt seit vielen Jahren in Einkommensentwicklung großer ren wohnungspolitischen Schwer- Köln. Bereits nach dem Abitur und Teile der Bevölkerung nicht nach. punkt wieder verstärkt auf die während seines Studiums enga- Viele Haushalte in den wachsen- Eigenheimförderung. Das ist nicht gierte er sich politisch, zunächst den Großstädten müssen mehr als nur ein unpassendes Instrument, als Vorsitzender des Asta der Uni 40 Prozent des Haushaltseinkom- um den oben genannten Proble- Münster. Nach darauffolgenden di- mens für Wohnen ausgeben. Das men zu begegnen, sondern schafft versen Sprecher- und anderen Füh- verschärft das Armutsrisiko. durch Zersiedelung und Flächen- rungspositionen auf kommunaler verbrauch auch neue Probleme. In und landespolitischer Ebene, war Mein persönliches Ziel den Städten werden die knappen Klocke von 2006-2010 Landesvor- für meine Arbeit als und teuren Baulandflächen da- sitzender seiner Partei. Anschlie- baupolitischer Sprecher... durch nicht effektiv genutzt, noch ßend wurde er zum Abgeordneten höher steigende Immobilien- und des Landtags Nordrhein-Westfalen ... ist, dass die Menschen in NRW Bodenpreise sind die Folge. In den gewählt. Seit nun acht Jahren ist er qualitativ und quantitativ den ländlichen Gemeinden verfallen dort als Sprecher für Bauen, Woh- Wohnraum finden, den sie be- die Kernbereiche, während die nen und Verkehr aktiv. Seit 2017 ist nötigen. Hierfür braucht es diffe- Ränder weiter ausfransen und die Klocke Fraktionsvorsitzender der renzierte und dem tatsächlichen Wege für den täglichen Bedarf im- GRÜNEN im Landtag NRW. Bedarf angepasste Instrumente, mer länger werden. Hinzu kommt, denn die verschiedenen Regionen dass die Bevölkerung insgesamt äl- Arndt Klocke beantwortet als vier- in NRW entwickeln sich sehr unter- ter wird, das heißt, hier muss sich ter Landtagsabgeordneter unsere schiedlich. Laut Prognosen wächst Wohnungsbau und Stadtentwick- Fragen der Serie Baupolitik(er) im NRWs Einwohnerzahl bis 2040 um lung an die Bedürfnisse stärker Gespräch. ein Prozent. Dabei werden Groß- anpassen, vor allem mit Blick auf städte wie Köln, Düsseldorf und Barrierefreiheit und Quartierinfra- Baupolitik in NRW ist Münster sowie das entsprechende struktur. besonders spannend, weil... Umland teilweise über zehn Pro- Deshalb wünsche ich mir für das zent wachsen. In anderen Regio- neue Jahr eine differenziertere ... die Frage der Versorgung mit nen, vor allem im ländlichen Raum politische Debatte, aus der sich zu- angemessenem Wohnraum in oder in Teilen des Ruhrgebiets, kunftsfähige Lösungen ergeben. In NRW zu einer der größten Gerech- wird die Bevölkerung schrumpfen. diesem Sinne stehe ich den Lese- tigkeitsfragen geworden ist. Die Insofern brauchen wir eine Woh- rinnen und Lesern für Anregungen Schaffung und Sanierung bezahl- nungsbaupolitik, die auf die un- und Kritik selbstverständlich gern baren und attraktiven Wohnraums terschiedlichen Bedürfnisse der zur Verfügung. ist eine der zentralen städtebau-, jeweiligen Regionen eingeht. Das klima-, aber auch sozialpolitischen heißt, in den wachsenden Städten arndt.klocke@landtag.nrw.de Aufgaben der nächsten Jahre. muss vor allem das Angebot an 0211 884-4336 01 | 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
B D B. N RW I NTER N 13 Vorstandsthemen aktuell – Rückblick, Ausblick und Wahlergebnisse Am 5. und 6. Oktober 2018 fand die Wohn- und Teilhabegesetz“, Herrn ist auf S. 20 zu finden. Eine Nach- diesjährige Landesverbandstagung Dirk Suchanek, angeboten, der am besprechung findet im Rahmen in Aachen statt. Die Podiumsdiskus- 10.01.2019 stattfindet. der Vorstandsklausur Ende Januar sion mit Vertretern aus der Politik 2019 statt. wurde erstmals am Vorabend der Das Seminarangebot für 2019 hat Mitgliederversammlung durchge- Gestalt angenommen. Zur neuen, Die Mitgliederentwicklung sowie führt. Der „politische Feierabend“ schlankeren Aufmachung des Se- die Themen Mitgliederwerbung bot so die Möglichkeit, die in der minarprogramms gab es vielfach und -bindung wurden ebenfalls Diskussion angerissenen Themen positive Rückmeldungen, so dass während der Vorstandssitzungen im Anschluss in persönlichen Ge- sie beibehalten wird. Aktuelle und thematisiert. Kollege Schulte be- sprächen mit den baupolitischen interessante Inhalte sowie kompe- richtete von den Ansätzen auf Sprechern der Landtagsfraktion in tente, erfahrene Referenten sind Bundesebene unter der Über- entspannter Atmosphäre fortzu- Pflicht, dazu kommt die Kür: Ange- schrift „Mitglieder 4.0“. Vorstands- setzen und zu vertiefen. Der Ablauf sichts vielfältiger Konkurrenz auf mitglied Friederike Proff hat an hat sich bewährt und soll 2019 bei- dem Seminarmarkt gilt es immer dem Workshop 4.0 teilgenommen, behalten werden. auch ansprechende Titel und Be- so dass dessen Ergebnisse in den schreibungstexte zu finden, die 2018 angestoßenen Prozess auf Ganz oben auf der To-Do-Liste des das Interesse der Zielgruppe we- Landesebene einbezogen werden. Vorstands stehen Gespräche mit cken. Zusätzlich zu den bewährten Der zweite Termin „Mitglieder 2.0“ Umweltministerin Heinen-Esser Angeboten bietet der BDB.NRW des BDB.NRW findet am 20. Febru- und Arbeits- und Sozialminister ab sofort Inhouse Schulungen zur ar 2019 in Düsseldorf statt. An der Laumann. Als Themen sind Flä- neuen Landesbauordnung an. Ein Mitwirkung interessierte Bezirks- chenverbrauch und -recycling, Kli- Bauamt in Westfalen hat bereits gruppen sind herzlich eingeladen, maentwicklung und -anpassung, im Dezember 2018 dieses Angebot sich über die Geschäftsstelle anzu- Wohnen als soziale Frage, Verbin- genutzt – die Rückmeldung war melden. dung von Pflege und Wohnen im sehr positiv! Alter sowie alle Fragen zur Quar- Die nächste Sitzung des geschäfts- tiersentwicklung vorgesehen. Von Der Wahlkampf zur VI. Vollver- führenden Vorstands ist die Jah- Seiten des Ministeriums für Arbeit, sammlung der IK-Bau NRW hat resklausur am 26.01.2019 in Dort- Gesundheit und Soziales wurde den Vorstand regelmäßig beschäf- mund. inzwischen ein Termin mit Refe- tigt. Die Ergebnisse der Wahlen ratsleiters „Landesrecht Pflege, liegen inzwischen vor, der Bericht Britta Eschmann ! fon +49 6243 909-110 VMK Druckerei GmbH fax +49 6243 909-100 Faberstraße 17 info@vmk-druckerei.de 67590 Monsheim www.vmk-druckerei.de 01| 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
14 AUS DEN KAMMER N – AKNW Große Fortschritte in Baukultur und Berufspraxis 65. Vertreterversammlung der Architektenkammer NRW tagte in Münster / Lebhafte Debatten zu berufspolitischen Fragen / Baukultur im Fokus welt für Jahrzehnte und Jahrhun- derte prägten. „Sie schaffen Hei- mat - in der Spanne von Tradition und Moderne.“ Architektur stifte Identität. „Wir wollen dazu bei- tragen, dass regionale Identitäten, auch in der Architektur und der Bautradition, gestärkt werden“, kündigte Nordrhein-Westfalens Heimat- und Bauministerin an. Für diese gesellschaftlich wichti- ge Arbeit wolle die Landesregie- rung in Kooperation mit der Archi- tektenkammer NRW förderliche Rahmenbedingungen schaffen. So strebe sie in der Frage des bar- © Thilo Saltmann rierefreien Planes und Bauens eine Die Architektinnen und Architekten bei der Abstimmung. pragmatische Lösung an. „Wir wer- den die Standards des öffentlichen Baukultur und Identität – diese Gleichstellung des Landes NRW, geförderten Wohnungsbaus ins beiden Schlagworte zogen sich Ina Scharrenbach, fokussierte in Bauordnungsrecht übertragen. Ein wie ein roter Faden durch die ihrem Grußwort in Münster auf Paradigmenwechsel in der Bauord- 65. Vertreterversammlung (VVS) die Baukultur im Lande: „Wir legen nung NRW!“ der Architektenkammer Nord- einen hohen Wert auf Baukultur rhein-Westfalen, zu der die 201 und Baukunst“, unterstrich Schar- Große Fortschritte für Delegierten des NRW-Architekten- renbach und kündigte an: „Wir Praxis und Theorie parlaments am 10. November in wollen bis 2022 eine Neuausrich- Die neue Landesbauordnung, die Münster zusammentraten. „Unser tung der baupolitischen Ziele des am 1. Januar 2019 in Kraft treten Auftrag ist, das baukulturelle Erbe Landes erreichen.“ wird, sei ein wichtiger Impuls für zu bewahren und die Zukunft des das Planen und Bauen in unserem Berufsstandes zu gestalten“, er- Bundesland, bekräftigte Kammer- klärte der Präsident der Architek- präsident Ernst Uhing. „Die neuen tenkammer NRW, Ernst Uhing, in Regelungen werden zu spürbaren seinem Bericht vor der VVS. Mit Vorteilen für die Arbeitspraxis un- der Einrichtung des Baukunst- In ihrem Grußwort, das von den serer Mitglieder führen, und man- archivs NRW, das wenige Tage vor VVS-Delegierten mit großer Auf- ches Projekt wird nun ermöglicht, der Sitzung feierlich eröffnet wor- merksamkeit verfolgt wurde, be- das bislang an baurechtlichen Vor- den war, sei ein „Meilenstein für tonte die nordrhein-westfälische gaben scheiterte“, prognostizierte die Baukultur im Lande“ gesetzt Bauministerin, Architekten und der Kammerpräsident unter dem worden. Auch die Ministerin für Bauherren gestalteten gemeinsam Applaus des Architektenparla- Heimat, Kommunales, Bau und Räume, die unsere gebaute Um- ments. 01 | 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
AUS DEN KAMMER N – AKNW 15 Mit der Realisierung des Baukunst- Novelle Baukammerngesetz BDA NRW soll darüber hinaus dar- archivs NRW sei zusätzlich ein Einstimmig beschlossen wurde der auf hingewirkt werden, dass diese großer Fortschritt für die wissen- dringende Appell an die Landesre- Themenfelder stärker als bisher in schaftliche Auseinandersetzung gierung, die Novellierung des Bau- den schulischen Lehrplänen veran- mit den Themenfeldern Architek- kammerngesetzes zeitnah umzu- kert werden. tur und Stadtplanung gelungen. setzen. „Wir benötigen dringend „Aus einer langersehnten und tief eine Aktualisierung der Beschrei- Debatte um den im Berufsstand verwurzelten Idee bung unserer Berufsaufgaben, u.a. „Tag der Architektur“ ist endlich Realität geworden“, hob in der Diskussion mit der Deut- Während die meisten Anträge der Ernst Uhing hervor. Das Baukunst- schen Rentenversicherung zum verschiedenen Kollegengruppen archiv NRW sei ein Gemeinschafts- Befreiungsrecht“, erläuterte Claus der Verbände und Initiativen, aus projekt, und er sei sich sicher, „dass Klein (IAA). denen sich die Vertreterversamm- wir in Dortmund nicht nur ein Ge- lung personell zusammensetzt, dächtnis unserer Baukunst schaf- Ebenso einstimmig wurde auch die einstimmig oder mit großen Mehr- fen, sondern auch ein lebendiges Forderung an die Landesregierung heiten verabschiedet wurden, Zentrum für Baukultur“. verabschiedet, die Landesinitiative zeigte sich an der Diskussion um StadtBauKultur NRW dauerhaft einen Antrag des BDA zum „Tag der Anträge zur Berufspolitik weiterzuführen und mit den not- Architektur“, wie in bestimmten Lebhafte Diskussionen unter den wendigen finanziellen Sicherhei- Fragen unterschiedliche Schwer- Delegierten der Vertreterver- ten auszustatten. punkte gesetzt werden. sammlung lösten teilweise auch die berufspolitischen Anträge aus, die auf Antrag der Kollegengrup- pen der in der VVS vertretenen Verbände auf die Tagesordnung gesetzt worden waren. Ein gemeinsamer Antrag von BDB, IAA und „60plus“ forderte, die Landesregierung möge sich auf Bundesebene dafür einsetzen, dass künftig unbebaute Grund- stücke höher besteuert werden sollen. „Unbebaute Grundstücke hemmen den dringend benötigen Wohnungsbau und städtebauliche Entwicklungen“, erklärte Gabrie- le Richter für den BDB. Das Archi- tektenparlament beschloss mit © Thilo Saltmann großer Mehrheit, das Thema „Bo- Präsident der Architektenkammer Ernst Uhing und Bauministerin Ina Scharren- denfrage“ zunächst in den Fach- bach. ausschüssen der AKNW intensiv zu diskutieren. Schulische Bildung Der BDA hatte den Antrag formu- Zwei Anträge befassten sich mit liert, das seit 2002 praktizierte Ver- Umfassend beschäftigen wird die der Vermittlung architekturbezo- fahren einer offenen Anmeldung Architektenkammer im nächsten gener Inhalte in Schulen unseres zur Teilnahme am jährlichen „Tag Jahr auch das Thema „Partizipa- Landes. Auf Antrag von „ai nw“ der Architektur“ einer Prüfung zu tion“. Die Vertreterversammlung und „bdla nrw“ werden sich die unterziehen mit dem Ziel, nicht beschloss auf Antrag des BDA und Gremien der Architektenkammer länger einen „weitestgehend un- von WirStadtplanerinNRW, ein öf- mit der Frage befassen, wie Kin- gefilterten Zugang von Projekten“ fentlichkeitswirksames Projekt zu der und Jugendliche verstärkt für zu der öffentlichkeitswirksamen der Frage zu entwickeln, wie Bür- die Themen Architektur, Innen- Veranstaltung zuzulassen. gerbeteiligungsprozesse erfolg- architektur, Landschaftsarchitek- reich gesteuert und in der Praxis tur und Stadtplanung interessiert Vertreter des BDB, der VfA und umgesetzt werden können. werden können. Auf Vorschlag des anderer Verbände kritisierten den 01| 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
16 AUS DEN KAMMER N – AKNW Vorschlag jedoch mit dem Hinweis, menfelder Digitalisierung und IT tenparlaments den Bericht von dass gerade der TdA allen Kammer- sowie für Fragen der Rechtsgrund- AKNW-Hauptgeschäftsführer mitgliedern die Möglichkeit bieten lagen für die Berufsausübung zu Markus Lehrmann über die um- müsse, sich mit ihrem Werk den – schaffen. fangreichen Arbeiten, Gespräche durchaus auch kritischen – Fragen und Prozesse, die schließlich nach der interessierten Öffentlichkeit zu Versorgungswerk stabil einer zehnjährigen Vorlaufphase präsentieren. in unruhigen Zeiten zur Realisierung dieses wichtigen „Das Versorgungswerk hat sich Vorhabens geführt hatten. Lehr- Der Antrag wurde mit einer knap- auch im 39. Geschäftsjahr gut be- mann, der zugleich Geschäftsfüh- pen Mehrheit abgelehnt, sodass hauptet und – trotz unruhiger Fi- rer des BKA NRW ist, unterstrich das bisherige Verfahren beibehal- nanzmärkte – den Rechnungszins das große öffentliche Interesse ten wird. erreicht bzw. leicht übertroffen.“ an dem Projekt und die intensive Mit dieser guten Nachricht für Zusammenarbeit der beteiligten AKNW-Präsident Ernst Uhing alle Kammermitglieder eröffnete Institutionen und Partner. „Wir ha- dankte den Delegierten für die Wolfgang Zimmer, Vorsitzender ben das Baukunstarchiv nach dem lebendige und konstruktive De- des Aufsichtsausschusses des Ver- Prinzip der Schwarmintelligenz batte, die beweise, dass den nord- sorgungswerks der Architekten- realisiert“, so Markus Lehrmann. rhein-westfälischen Architektin- kammer NRW, seinen Jahresbe- Das Haus biete in den kommenden nen und Architekten die Pflege richt. Mit 44 040 Personen sei der Monaten ein vielfältiges Ausstel- und Förderung der Baukultur in Mitgliederbestand stabil; die Zahl lungprogramm, u.a. mit Ausstel- unserem Land eine Herzensange- den Rentenempfänger habe sich lungen zum Thema „Bauhaus“ und legen sei. plangemäß erhöht. mit Präsentationen zu einzelnen Architekten und Vorlass-/Nach- Haushalt verabschiedet Die Bilanzsumme des Versor- lassgebern. Positiv wurde vermerkt, dass der gungswerks sei mit 10,01 Milliar- Haushalt der Architektenkam- den Euro im Jahr 2017 gegenüber Die Bedeutung des Baukunstar- mer NRW im Jahr 2017 eingehal- dem Vorjahr (9,41 Mrd. €) deutlich chivs NRW hatte auch NRW-Bau- ten wurde und sogar mit einem gestiegen. Die Rendite der Kapital- ministerin Ina Scharrenbach zum leichten Plus abgeschlossen wer- anlagen habe bei 4,0 % gelegen, Auftakt der Sitzung der 65. Vertre- den konnte. Dem Vorstand wur- ein weiterhin sehr guter Wert, terversammlung der Architekten- de einstimmig (bei wenigen Ent- resümierte Zimmer. „Der Grund- kammer Nordrhein-Westfalen be- haltungen, u.a. der Betroffenen) satz der Sicherheit hat weiterhin tont: „Ich gratuliere sehr herzlich die Entlastung erteilt und der Ge- höchste Priorität bei allen Anlage- zum neuen Baukunstarchiv NRW. schäftsführung für die gute Haus- entscheidungen des Versorgungs- Sie gehören zu einer Fachgruppe, haltsführung gedankt. werks“, betonte der Vorsitzende die Schönheit sieht, wo andere des Aufsichtsausschusses. sich nicht einmal vorzustellen ver- Turnusgemäß wurde die Beitrags- mögen, was dort sein könnte.“ ordnung geändert, sodass der Erfreulich sei der weiterhin ge- Grundbeitrag für die Mitglied- ringe Verwaltungskostensatz von Christof Rose schaft in der AKNW im Jahr 2019 0,94 %. nun 218 Euro beträgt. Der Kam- merhaushalt 2019 wurde ein- Für das Jahr 2018 zeichne sich eine stimmig verabschiedet; er umfasst gute Prognose ab. Es sei davon aus- rund 8,3 Millionen Euro. zugehen, dass die Zielrendite von 3,8 % erreicht werden könne. Änderung der Hauptsatzung Mit großer Mehrheit stimmte die Die Vertreterversammlung dankte Vertreterversammlung für eine dem Team unter der Leitung der Änderung der Hauptsatzung der Geschäftsführer Thomas Löhning Architektenkammer NRW. Damit und Jörg Wessels für die erfolgrei- würde nach der Neuwahl der Ver- che Arbeit. treterversammlung im Jahr 2021 der Zuschnitt der Ausschüsse der Baukunstarchiv NRW AKNW verändert mit dem Ziel, Zu- Mit starkem Applaus honorier- ständigkeiten für die neueren The- ten die Delegierten des Architek- 01 | 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
AUS DEN KAMMER N – AKNW 17 Auftakt zur Kampagne „Junge Planer“ 150 Studierende, Absolventen und Kammermitglieder diskutierten in Dortmund Impulse zum Start in den Beruf „Einfach mal machen. Es könnte ja nicht zuletzt Absicherung für das nachdenken“, erläuterte die junge gut werden.“ Unter diesem Mot- Alter mit dem Versorgungswerk Architektin. Der Bestand fasziniere to hat Landschaftsarchitekt René sowie günstige und qualitätvolle sie. „Man muss herausfinden, für Rheims sich vor sieben Jahre selbst- Fort- und Weiterbildungen mit der was man wirklich brennt. Dann fin- ständig gemacht – und beschäftigt Akademie der Architektenkammer det sich auch ein erfolgreicher Weg heute in seinem Büro Kraft.Raum NRW - die Liste der Vorteile, die eine in diesem spannenden Beruf“, riet in Krefeld 17 Landschaftsarchitek- Mitgliedschaft in der AKNW hat, ist Marina Roupa den jungen Plane- ten, Architekten und Stadtplaner. lang. „Vor allem bietet die Archi- rinnen und Planern. Rheims war einer von drei Impuls- tektenkammer eine starke Ge- gebern der Auftaktveranstaltung meinschaft für alle Architektinnen Immer wieder hoben die Impuls- zur neuen Kampagne „Junge Pla- und Architekten, Innenarchitekten, geber des Abends die Bedeutung ner“. Unter diesem Label möch- Landschaftsarchitekten und Stadt- der Arbeit im Team hervor. Kilian te die Architektenkammer NRW planer in Nordrhein-Westfalen“, Kada (kadawittfeldarchitektur) be- Studierenden und Absolventen betonte der Präsident der Architek- richtete sehr offen darüber, wie er der Architektur-Studiengänge so- tenkammer NRW, Ernst Uhing, in nach seinem Abschluss mit einem wie Neu-Mitglieder der Architek- seiner Begrüßung. Gefühl der Unsicherheit in den Be- tenkammer Nordrhein-Westfalen ruf gestartet sei. „Ich hatte ein gu- künftig gezielt ansprechen und zu Die Düsseldorfer Architektin Ma- tes Diplom, fühlte mich aber nicht frischen Veranstaltungsformaten rina Roupa, die 2013 ihren Master reif.“ Nach Stationen in Graz und einladen. Die große Resonanz zum gemacht hatte, berichtete über den Wien, u.a. bei Coop Himmelb(l)au, Auftakt am 15. November in Dort- Ansatz des Büros „anderswohn- habe er erst in Aachen bei kadawitt- mund zeigte: Das Interesse ist da! eninderstadt“, das sich auf die Kon- feldarchitektur einen Teamgeist ge- version von Hinterhofbauten zu funden, in dem er seine kreativen Schutz der Berufsbezeichnung, ge- hochwertigem Wohnraum spezia- Potenziale entwickeln konnte und meinsamer Einsatz für eine leben- lisiert hat. „Unser Konzept ist, quer sich rundum wohlfühlte. „Ich emp- dige Baukultur, Service, Informa- zu denken und immer Qualitäten fehle Euch: Sucht Euch Büros, die tion und Interessenvertretung und zu suchen, wo andere über Abriss relevante Projekte machen und die eine gute Bürokultur pflegen.“ Das Miteinander stand ganz im Mittelpunkt der Auftaktveran- staltung zu der Kampagne „Junge Planer“, die der jungen Zielgrup- pe nun in loser Folge weitere Ver- anstaltungsangebote machen wird: „Hausbesuche“ bei großen und besonders attraktiven Büros; Planerfrühstücke an den Hoch- schulstandorten; Clubbing-Veran- staltungen zum Netzwerken und Austauschen u. v. m. „Die Archi- tektenkammer ist auch ein belast- bares Netzwerk von Kolleginnen und Kollegen“, unterstrich der Hil- © Christof Rose dener Architekt Christof Gemeiner, Arbeitskreis „Junge Planer“ und Impulsgeber (v. l.): Marina Roupa, Severine Nico- der als Mitglied im Ausschuss Öf- laus, Patrycja Muc, Ernst Uhing, Christof Gemeiner und René Rheims. fentlichkeitsarbeit der AKNW die 01| 2019 – BDB.Nachrichten – Landesverband Nordrhein-Westfalen
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