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FORSCHUNG
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Impressum
 Herausgeber: Rektorat der Katholischen Hochschule Freiburg, V.i.S.d.P.: Prof.in Dr. Stephanie Bohlen, Katholische Hochschule
 Freiburg, Karlstraße 63, 79104 Freiburg | Redaktion: Astrid Spüler, kommunikation@kh-freiburg.de | Satz: Büro MAGENTA
 Freiburg | Lektorat: Sabrina Weber | Druck und Litho: Schwarz auf Weiß, Freiburg | Bildnachweise: Annika Schowalter / KH
 Freiburg (S. 6, 7, 19, 35, 36), Florian Bilger Fotodesign (1, 9, 17, 22, 34), Colourbox (Cover, 10, 15, 23, 32), Michael Doh (16), Lisa
 Farkas (22), Bettina Flitner (25, 26, 27), Human you & me e.V. (29), Anna-Maria Metzler (30), Markus Edgar Ruf (S. 37), Pexels
 (20), Simone Schuldis (24), Università di Catania (18), Unsplash (12, 13, 33), Yuriy-Fedkovych-Universität Czernowitz (32), Lena
­Zimmermann (30, 31)

Das Hochschulmagazin der Katholischen Hochschule Freiburg Campus intern erscheint jeweils zum Semesterbeginn mit zwei
Ausgaben pro Jahr und einer Gesamtauflage von 1.200 Exemplaren. Eine Online-Ausgabe ist unter www.kh-freiburg.de ein­
sehbar. Mitarbeitende erhalten ihr persönliches Exemplar per Hauspost. Anderen Leser*innen bieten wir derzeit ein kosten­
freies Abo nach Hause. Wenn Sie die Campus intern abonnieren möchten, senden Sie uns bitte eine Nachricht an
kommunikation@kh-freiburg.de.

Auch nicht ausgezeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Ansicht der Redaktion wieder. Die Redaktion der Campus
intern freut sich stets über Kritik, Anregungen und Beiträge aus allen Bereichen der Hochschule. Schreiben Sie uns:
kommunikation@kh-freiburg.de.

Korrektur: In der letzten Ausgabe 02/2021 der Campus intern hat sich in einem Text über die Interna­
tional Week (Seite 25) ein Fehler eingeschlichen: Petra Merkelbach ist nicht wie angegeben Studentin,
sondern Teilnehmerin der Wissenschaftlichen Weiterbildung »Kunsttherapie«. Der vorgestellte Work-
shop wurde von ihr gemeinsam mit anderen Teilnehmerinnen der Weiterbildung organisiert und geleitet:
Anette Strobel, Marlene Monzel, Britta Künzig und Paula Cesar, unterstützt von Lorna Cruz-Aguilú.
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Für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
 die Geschichte der Hochschulen für Angewandte          ­ iner zukunftsrelevanten und zukunftsfähigen Ge-
                                                        e
 Wissenschaften in Baden-Württemberg ist eine Er-       sellschaft zu erschließen.
 folgsgeschichte. Seit der Gründung der ersten Fach-
 hochschulen vor rund 50 Jahren hat nicht nur die       In dem aktuellen Hochschulmagazin berichten wir
 Anzahl der Studierenden stetig zugenommen. Mit         nun über die konkrete Arbeit an unserem Forschungs-
 ihnen gestiegen sind auch die Anzahl und Vielfalt      institut – dem Institut für Angewandte Forschung,
 der Studienangebote, die Qualität der Forschung        IAF. Die detaillierte Vorstellung der laufenden For-
 und Lehre. Dass die meisten Fachhochschulen vor        schungsprojekte veranschaulicht gut, was Forschung
 rund zehn Jahren in Hochschulen für Angewandte         an der KH Freiburg bedeutet.
 Wissenschaften umbenannt wurden, macht eines
 deutlich: Ein Studium ist mehr als nur eine Ausbil-    Selbstverständlich kann man unsere Hochschule
 dung, in der beruflich relevante Qualifikationen er-   nicht auf die Forschung und auch nicht auf das Stu-
 fahrungsbezogen vermittelt werden. Im Fokus der        dium allein reduzieren. Unser Verständnis von Ler-
 Studienangebote steht vielmehr die Befähigung der      nen geht weit darüber hinaus. So geschieht Lernen
 Studierenden zum wissenschaftlichen Arbeiten.          beispielsweise auch in den Initiativen unserer Stu-
 Studierende sollen lernen, sich zentralen Fragen zu    dierenden. Auf diese sind wir stolz, gerade in einer
stellen, die sich im Sozial- und Gesundheitswesen       Zeit, in der die Aktivitäten der Hochschule sonst so
oder der Pastoral ergeben. Sie entdecken dabei          stark durch die Pandemie begrenzt wurden. Die stu-
Wege, sich selbstständig Antworten auf diese            dentische Theatergruppe KHotics hat es geschafft,
­Fragen zu erarbeiten und das erworbene Wissen          das kulturelle Leben an unserer Hochschule weiter-
 und Können in der Praxis anzuwenden. Mit dieser        zuführen. Und auch unsere weltweiten Kontakte
 Grundhaltung wissenschaftlichen Arbeitens und          und Partnerschaften konnten wir aufrechterhalten
 kritisch-reflexiven Forschens qualifizieren sich die   und sogar ausbauen – allen Widrigkeiten zum Trotz.
 Studierenden für eine immer komplexer und an-          Lassen Sie uns in diesem Sinne gemeinsam nach
 spruchsvoller werdende Berufspraxis.                   vorne blicken.

Zur Bewältigung dieser Herausforderungen muss           Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und ein
Hochschule ein Ort sein, an dem Forschung betrie-       gutes, erfolgreiches Sommersemester.
ben wird, deren Relevanz sich primär aus ihrem
                                                                                                                 VORWORT

­Praxisbezug ergibt. So erleben wir es auch an un­            Ihre
 serer Hochschule: Wir engagieren uns für eine wis-
 senschaftlich fundierte Praxis, greifen in der For-
 schung praxisrelevante Fragen auf und setzen in
 Forschungs- und Entwicklungsprojekten Impulse,               Prof.in Dr. Stephanie Bohlen
 um Handlungsmöglichkeiten für die Gestaltung                 Rektorin

                                                                                                                    1
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                   INHALT
  ■    FORSCHUNG                                       ■    FORSCHUNG

 4 Forschung für das Leben                            20 Digitale Spaltung der älteren Generation
		Das Institut für Angewandte Forschung (IAF)       		Neue Studie liefert Daten zum Medienverhalten
   stellt sich vor                                   		 von Senior*innen
		 Tjard de Vries, Zofia Malachowska-Thiel             		 Prof. Dr. Michael Doh

 8	»Forschung hält auch unbequeme                    21 5 Fragen an Katharina Zschiesche
    Antworten bereit«                                		  Interview mit einer studentischen Hilfskraft
		 Interview mit Prof.in Dr. Ines Himmelsbach
                                                         Haben Sie schon einmal erwogen,
                                                      22	
  10	Forschungsvielfalt für Zukunftsfragen              aus der Kirche auszutreten?
		    Aktuelle Forschungsprojekte am IAF             		Kompetenzzentrum der KH Freiburg beteiligt
                                                         sich an Studie
 15 Mehr Selbstbestimmung und Teilhabe                		 Dr. David Gutmann
		 im Alter
		Ein Forschungsprojekt untersucht, wie digitale
    Bildung für ältere Menschen gelingen kann          ■    STUDIUM
 		 Prof. Dr. Michael Doh
                                                      23 Bewegungsdiagnostik in der
 19 Mit Würde pflegen und gepflegt werden            		Frühförderung
		 Eine Dissertation über die prekäre                		Einblicke in ein Lehrforschungsprojekt von
		 Pflegesituation in Privathaushalten                   Studierenden der Heilpädagogik
		  Jasmin Kiekert                                    		 Franziska Heinzel Lichtwark

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  ■    INTERNATIONALES                              ■    HOCHSCHULE

 17 Lokal studieren – global qualifizieren         28 How-to »Hochschulleben mitgestalten«
		DAAD fördert ein Projekt zu Stärkung           		 Eine Anleitung des AStA der KH Freiburg
    der Internationalisierung                     		  Viktor Droll
		 Prof.in Dr. Nausikaa Schirilla
                                                   30 Kein Stillstand auf der Bühne
  18   Hochschule & Internationales               		Studentische Theatergruppe KHotics
                                                       inszeniert »Andorra«
 29 Wenn Angst und Hunger zum Alltag                		 Laurina Xanthopoulos, Lisa Schrom
		gehören
		Der neu gegründete Verein »Human –               33   Kurz gemeldet
    you & me e. V.« hilft in Afghanistan
 		 Katja Braun                                     35   Neu berufen an der KH Freiburg

  32   Solidarität mit der Ukraine                  38   Neue Publikationen
		 Prof.in Dr. Stephanie Bohlen
		 Prof.in Dr. Cornelia Kricheldorff
                                                    ■    ALUMNI

  ■    PRAXIS                                       37   Alumni im Gespräch: Lucas Lacher

 25 Ein Haus für mich
		Ein heilpädagogisches Kunstprojekt
		 für Grundschulkinder nach
		 der Hochwasserkatastrophe
		 Prof.in Dr. Monika Wigger

                                            INHALT                                             3
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            Forschung für das Leben
            Das Institut für Angewandte Forschung (IAF)
            stellt sich vor

            Die vielfältigen Forschungsaktivitäten an der            Weiterentwicklung und Qualitätssicherung der
            ­Katho­lischen Hochschule Freiburg entstammen un-        Arbeit unserer Kooperationspartner*innen und
                                                                     ­
             terschiedlichen Disziplinen und Forschungstradi­        ­Auftraggeber*innen bei. Neu gewonnenes Wissen
             tio­­nen und werden seit 1996 am Institut für Ange-      fließt so in die Praxis zurück, trägt zur Aktualisie-
             wandte Forschung (IAF) als zentrale wissenschaftli-      rung von Handlungskonzepten bei und kommt da-
             che Einrichtung der Hochschule gebündelt und             durch mittelbar oder unmittelbar den Nutzer*innen
             ­koordiniert. Das IAF finanziert sich als In-Institut    zugute.
              der KH Freiburg ausschließlich aus Drittmitteln. Die    Insgesamt bearbeitet das IAF derzeit Forschungs-
              Leitung des IAF hat die Prorektorin für Forschung,­     projekte im Umfang von 3,5 Mio. Euro aus eingewor-
              Prof.in Dr. Ines Himmelsbach, inne. Derzeit sind 15     benen Drittmitteln (Stand: Januar 2022).
              wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und 11 studenti­    Mit Bezug auf die Jahre 2021 und 2022 ergibt sich
              sche Hilfskräfte in 15 Forschungsprojekten beschäf-     damit eine Quote an eingeworbenen Mitteln für
              tigt. 31 Professor*innen gehören den insgesamt drei     ­Forschungsaktivitäten von mehr als 1 Mio. Euro/Jahr
              Forschungsschwerpunkten der Hochschule an: Ver-          und ein Verhältnis von ca. 26.000 Euro/Professor*­in
              sorgungsforschung in Gerontologie, Pflege und Ge-        pro Jahr.
              sundheitswesen; Bildung, Soziali­sation und Inklu-       Fast 70% aller Professor*innen der KH Freiburg sind
              sion sowie Religion und Ethik.                           in den drei Forschungsschwerpunkten versammelt.
              Insgesamt stellt sich das thematische Spektrum der       30% aller Professor*innen der Hochschule führen
              Projekte sehr breit dar und reicht von Inklusions-       aktuell zumindest ein eigenes Forschungsprojekt.
              themen über die Förderung digitaler Kompetenzen
              hin zu Fragen der akademisierten Pflege oder           Wissenstransfer durch Forschung
              Hospiz­arbeit. Aus Forschungsperspektive werden
              aber auch sozialarbeiterisch relevante Themen wie      Forschung wird an Hochschulen für Angewandte
              zum Beispiel Aspekte der Quartiersarbeit und der       Wissenschaften (HAW) bundesweit mehr und mehr
              Paar­beratung in Forschungsfragen und -projekten       zu einer Selbstverständlichkeit und trägt damit heu-
              ­auf­ge­griffen. Den forschenden Professor*innen,      te wesentlich zu deren Attraktivität und Qualität
               wissenschaftlichen Mitarbeitenden sowie Hilfskräf-    bei. Forschung und Entwicklung sind vor diesem
               ten stehen die Forschungskoordination mit den         Hintergrund ein wichtiges Kompetenzmerkmal der
               ­Mitarbeiter*innen Tjard de Vries und Zofia Mala-     KH Freiburg, integriert sowohl in die Lehre als auch
                chowska-Thiel sowie die IAF-Assistentin Elisabeth    im Aufgabenspektrum des IAF. Damit verbunden
                Schätzle unterstützend zur Seite.                    sind Wissenstransfer in die Region, Kooperationen
                                                                     mit Partner*innen aus Wirtschaft und Kommunen
                                                                     sowie die Zusammenarbeit mit anderen Hochschu-
            Das IAF – Zahlen und Fakten
                                                                     len im lokalen, bundesweiten und internationalen
            Die Forschung an der KH Freiburg hat sich in den         Rahmen.
            ­letzten 15 Jahren stetig weiterentwickelt, sodass
             ­zunehmend Erfolge in großen, kompetitiven Förder-      Forschung an der KH Freiburg ist auf keine spezifi-
              linien erzielt werden können, z. B. auf europäischer   sche Form festgelegt, sondern kann vielmehr durch
              Ebene HORIZON 2020, EFRE, ESF oder INTERREG            interdisziplinäre, schwerpunktsetzende sowie zu-
            und auf nationaler Ebene in Ausschreibungs­linien        kunftsweisende Forschungsfelder charakterisiert
            unterschiedlicher Bundesministerien wie dem BMBF,        werden. Dabei bedient sie sich wissenschaftlicher
FORSCHUNG

              dem BMFSFJ sowie des Landes Baden-­Württemberg.        Ansätze der Sozial-, Geistes- und Gesundheitswis-
              Darüber hinaus wird am IAF eine Vielzahl von Pro-      senschaften. Das Spektrum der wissenschaftlichen
              jekten durch Stiftungen und Organisationen geför-      Aktivitäten ist durch hohe Interdisziplinarität der
              dert, die sich mit Theorie-Praxis-Transfer und der     Forschenden gekennzeichnet. So prägen unter-
              Entwicklung und Evaluation von Praxiskonzepten         schiedliche, miteinander kombinierbare Varianten
              im Sozial- und Gesundheitswesen beschäftigen.          das breite Forschungsverständnis der Hochschule
              Dieser Theorie-Praxis-Transfer trägt unmittelbar zur   und das Arbeiten am IAF:

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•	empirische Forschung – Entwicklung einer Frage-       mitteleinwerbung. Die folgenden drei thematischen
      stellung, empirische Beantwortung, Präsentation/   Forschungsschwerpunkte haben sich entwickelt:
      Publikation der Ergebnisse
•	Interventionsforschung – Entwicklung einer Kon-       »Bildung, Sozialisation, Inklusion«
      zeption von Maßnahmen, Evaluation der Maß-
      nahme, Präsentation sowie Publikation der Er-      Dieser Bereich beinhaltet Forschung zu Sozialisa­
      gebnisse                                           tion, Bildung und Beratung von Jugendlichen und
•	Begleitforschung und Implementierungsfor-             ­Familien, fördert die Teilhabe im Rahmen Sozialer
      schung – Beratungs- und Begleitungsprozesse         Arbeit in und mit dem Gemeinwesen (Stadt-/
   von Organisationen, deren Evaluation sowie             Quartier­
                                                                  entwicklung) sowie bei Benachteiligung
   ­Präsentation/Publika­tion der Ergebnisse              und Behinderung sowohl auf der individuellen als
•	 Grundlagenforschung – Theoretische Ausein­            auch auf der Mikro-, Meso-, Exo- und Makrosystem­
    ander­setzung in einzelnen Disziplinen, Präsenta-     ebene.
    tion/Publikation der Ergebnisse
•	Literaturrecherche und -publikation – Systema­        »Versorgungsforschung in Gerontologie, Pflege
    tische Literatur- und Rechtsprechungsarbeit,         und Gesundheitswesen«
    ­Präsentation/Publikation in Form eines Reviews,
     ­einer Metaanalyse                                  Im Zentrum stehen aktuelle Entwicklungen in
                                                         geronto­logischen Handlungsfeldern, in Pflege und
Eine wichtige Rolle spielen auch prozessorientierte      Gesundheitswesen. Die Projekte umfassen sowohl
Beratungsangebote für soziale Einrichtungen, Orga­       interdisziplinäre Studien als auch grundlagen- und
nisationen, Städte und Gemeinden. Der rapide ge-         problemorientierte Forschungsvorhaben, die die
sellschaftliche Wandel führt in sozialen Einrichtun-     Voraussetzung für die Entwicklung und Evaluation
gen sowie in Kommunen zu großem Entwicklungs-            innovativer Versorgungskonzepte bilden.
bedarf und Veränderungsdruck, was die beteiligten
Akteur*innen vor hohe Anforderungen stellt. Das          »Religion und Ethik«
IAF bewegt sich in diesen Gestaltungs- und Begleit-
prozessen konsequent und konstant am »Puls der           Themen dieses Schwerpunkts sind u. a. der gesell-
Zeit« und bindet frühzeitig gesellschaftspolitisch       schaftliche Wandel und seine Herausforderungen
relevante Themen mit ein, begleitet und berät die        für die organisierte Religion und ihre vielfältigen
genannten Akteur*innen und unterstützt sie, Ziele        Ebenen und Formen der Präsenz. Das Forschungs-
zu definieren und adäquate Lösungen zu finden. Im        spektrum umfasst Fragen von Ordensgemeinschaf-
Vordergrund stehen dabei immer die Akteur*innen          ten, Kirchengemeinden, Bistumsverwaltungen, kirch­
und eine möglichst ganzheitliche Vor­gehensweise.        lichen Krankenhäusern sowie anderen Einrichtungen
Eine Übersicht der aktuellen Forschungsprojekte          und Feldern der Kirchen und ihrer Diakonie und
finden Sie auf den Seiten 10–14.                         ­Caritas.

Forschungsschwerpunkte                                   Arbeiten am IAF

Die oben skizzierte thematische Spannweite der           Die zunehmende Zahl erfolgreicher Drittmittelan­
Forschung an der KH Freiburg ist insgesamt in drei       träge in großen Förderlinien sichert längere Lauf­
zukunftsweisenden Schwerpunkten konzentriert             zeiten in Projekten und damit längere Verträge und
und verleiht ein unverwechselbares Profil. Die For-      bessere Weiterentwicklungschancen für akademi-
schungsprojekte an der KH Freiburg greifen Fragen        sche Mitarbeitende. Im Kontext der Forschungspro-
des Strukturwandels in den sozial-caritativen, pfle-     jekte bietet sich so die Option der Weiterqualifizie-
gerischen und pastoralen Diensten auf und entwi-         rung, indem die Durchführung von Promotionsver-
ckeln beispielhafte Modellkonzepte im Umgang mit         fahren mit der eigenen Tätigkeit verknüpft werden
                                                                                                                 FORSCHUNG

neuen sozialen und gesellschaftlichen Problemla-         kann. Derzeit promovieren neun akademische Mit-
gen. Alle drei Forschungsschwerpunkte sind in die        arbeitende an der Hochschule und sechs am IAF,
bundesweite Forschungslandkarte der Hochschul-           fünf der Promotionen sind unmittelbar an ein aktu-
rektorenkonferenz (HRK) aufgenommen worden               elles Forschungsprojekt angebunden. Die thema­
und entsprechen damit den von der HRK gesetzten          tische Spannbreite reicht dabei von heilpädago­gi­
Kriterien im Hinblick auf Einbindung von forschen-       schen, gerontologischen bis hin zu sozialarbeiteri-
den Kolleg*innen, Publikationstätigkeit und Dritt-       schen Fragestellungen.

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            Wissenschaftlicher Nachwuchs                         Im Kontext der Nachwuchsförderung ist es ein An­
                                                                 liegen, Masterabsolvent*innen die Möglichkeit zur
            Die Förderung des wissenschaftlichen Nach-           Weiterqualifizierung im wissenschaftlichen Sektor zu
            wuchses ist ein bedeutendes Anliegen der Arbeit      ermöglichen. Neben der Möglichkeit, die Promotion
            am IAF sowohl im Hinblick auf akademische Mit­       mit einer Tätigkeit in einem Forschungsprojekt am IAF
            arbeiter*in­nen als auch auf studentische Hilfs-     zu verbinden, war die Durchführung des koopera­tiven
            kräfte und ein wichtiges Projekt in der Strategie­   Promotionskollegs »Versorgungsforschung: Colla­bo­
            umsetzung 2025 der KH Freiburg. Studentische         rative Care« ein großer Erfolg. Im Rahmen dieses
            Hilfskräfte haben durch die Mitarbeit in For-        gemein­  samen Vorhabens der Universität Freiburg,
            schungsprojekten die Möglichkeit, erste Erfahrun-    der Pädagogischen Hochschule Freiburg sowie der
            gen im Forschungsbereich zu sammeln und dieses       Evangelischen Hochschule und der KH konnten 12
            Handlungsfeld als potenziellen Arbeitsbereich        Nachwuchswissenschaftler*innen ihre Promotionen
            kennenzulernen. Daneben sind auch Forschungs-        durchführen. Ein Nachfolgeantrag mit dem Titel »Ver-
            praktika eine Möglichkeit für interessierte Bache-   sorgungsforschung: Health Equity« ist derzeit unter
            lor- und Masterstudierende, sich den Forschungs-     Begutachtung des Ministeriums für Wissenschaft,
            bereich zu erschließen. Zusätzlich bietet das IAF    Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK).
            Studierenden der KH die Möglichkeit, bei Interes-    ­Zudem besteht die Möglichkeit zu kooperativen und
            se und Ideen Abschlussarbeiten im Rahmen von          ­assoziierenden Promotionen mit Universitäten und
            Forschungsprojekten zu verfassen.                      Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg.
FORSCHUNG

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1 2022 Katholische Hochschule Freiburg, Catholic ...
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Die Möglichkeit der Assoziierung für HAW-Profes­         Aktivitäten gut bis sehr gut entwickelt sind, ist die
sor*­ innen ist im Landeshochschulgesetz festge-         Strukturierung und Förderung der Internationalisie-
schrieben. Die jeweiligen Universitäten in Baden-­       rung im Forschungsbereich die nächste Aufgabe
Württemberg haben spezifische Assoziierungssat-          der strategischen Entwicklung der KH Freiburg. Für
zungen erlassen, mithilfe derer sich die HAW-Pro-        die Maßnahmen rund um diese Internationalisie-
fessor*innen auch den Status einer Erstbetreuung         rung der Forschung stehen im neu akquirierten Pro-
ermöglichen können. Weitere Informationen zur            jekt »QISS: Querschnittsaufgabe Internationalisie-
Promotion an einer HAW sowie ein Netzwerk und            rungsStrategie sichern« Gelder des DAAD zur Verfü-
­regelmäßige Workshops für Doktorand*innen bie-          gung. (Detaillierte Infos zu diesem Projekt finden
 tet die Servicestelle Forschung & Transfer des HAW      Sie auf Seite 16). Die bevorstehenden Aufgaben be-
 BW e.V. Derzeit befindet sich das Promotionsrecht       inhalten internationale Antragstellung, die Etablie-
 an HAWen im politischen Diskurs. Die Entwick­lun­gen    rung einer Hochschulbibliografie, die Vorbereitung
 hierzu werden Promotionen an HAWen in Baden-­           des IAF-Internetauftrittes in englischer Sprache so-
 Württemberg in den kommenden Jahren weiter er-          wie die Etablierung nachhaltiger Strukturen für in-
 möglichen.                                              ternationale Forschungspraktika. Die strategische
                                                         und operative Entwicklung des IAF schreitet dyna-
                                                         misch voran und zeigt Wege, auf denen die For-
Forschungskoordination
                                                         schungsaktivitäten der KH Freiburg sehr bald inter-
Die Forschungskoordinator*innen sorgen dafür,            nationale Dimension erreicht haben.
dass jedes IAF-Mitglied eine optimale Unterstüt-
zung bekommt, um seine*ihre forschenden Tätig-           Strategische Entwicklungen der nächsten Jahre
keiten so gut wie möglich ausüben zu können. Zu
den Aufgaben der Forschungskoordination gehören          Unter Einbindung der Gremien der Hochschule, ins-
u.a. Erstellung und Pflege der Forschungsin­fra­struk­   besondere auch der Senatskommission Forschung,
tur, Drittmittelakquise, Unterstützung der Forschen-     wurden mit Blick auf die Strategie 2025 zwei Themen
den bei der Antragstellung, Projektverwaltung sowie      identifiziert: Einerseits die Nachwuchsförderung
(gemeinsam mit der Abteilung Wirtschaft und Finan-       von Studierenden bis hin zur Erstberufung und an-
zen) Projektcontrolling. Ziel ist es, die forschenden    dererseits die Internationalisierung unserer Hoch-
Professor*innen bei der Antragsstellung sowie der        schule im Bereich der Forschung. Die Strategieum-
Akquise neuer Projekte bestmöglich zu unterstützen       setzung dieser beiden Themen hat im Jahr 2022 be-
und die Zugänge zu deutschen und internationalen         gonnen. Für den Bereich der Nachwuchsförderung
Drittmittelsystemen zu erleichtern. Die forschen-        sind hier ein Konzept zur Nachwuchsförderung mit
den Professor*innen ­können zudem auf ein diffe-         Ausbau der Stellen für wissenschaftlichen Nach-
renziertes Forschungsunterstützungssystem zu-            wuchs und die Ermöglichung von Forschungsprak­
rückgreifen, das u. a. Möglichkeiten von Deputats-       tika angedacht. In Bezug auf Internationalisierung
nachlass, Forschungssemestern, Geldern aus dem           stehen internationale Sichtbarkeit sowie Kompe-
Forschungsfonds u. ä. beinhaltet. Die Forschungs­        tenzaufbau zu internationalen Antragsstellungen
koordinator*innen übernehmen auch die Kommuni­           im Fokus.
kation mit Förderorganisationen in allen Angelegen­
heiten und sorgen für eine gute Vernetzung des IAF
mit wichtigen forschungsrelevanten Institutionen
auf der lokalen und nationalen Ebene. Sie sind ers-
te Anlaufstelle nicht nur für IAF-Mitglieder, sondern                      Zofia Malachowska-Thiel und Tjard de Vries
auch für alle KH-Angehörigen, die ein Anliegen zur                         sind Forschungskoordinator*innen am IAF der
                                                                         KH Freiburg. Sie unterstützen die forschen­den
Arbeit und den Aufgabenbereichen im IAF haben.
                                                                         Professor*innen der Hochschule bei der
                                                                         ­Akquise von Drittmitteln, der Antragstellung
                                                                          ­sowie dem Projektmanagement.
Internationalisierung                                                      Sie stehen zudem allen Akademischen Mit­
                                                                                                                              FORSCHUNG

                                                                           arbeitenden und studentischen Hilfskräften
Aktuell konzentrieren sich die Forschungsaktivi­                           am IAF unterstützend zur Seite und sorgen
täten hauptsächlich auf die lokale oder nationale                          für den Ausbau der Forschungsinfrastruktur
Ebene und nur wenige Projekte werden in einem                              an der KH Freiburg. Zusätzlich dazu sind sie
                                                                           jeweils mit weiteren Stellenanteilen in dritt-
inter­
     nationalen Forschungsumfeld durchgeführt.                             mittelgeförderten Forschungs- bzw. Hoch­
Während auf der Ebene des Studierendenaus-                                 schul­entwicklungspro­jekten tätig.
tauschs und der Lehre sowie bei den individuellen
Kontakten des Lehrpersonals die internationalen

                                                                                                                                  7
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            »Forschung hält auch unbequeme Antworten bereit«
            Die Leiterin des Instituts für Angewandte Forschung
            Prof.in Dr. Ines Himmelsbach im Interview.

            Frau Himmelsbach, im Wissenschaftsbarometer                Mit der organisatorischen Trennung war auch die
            2021 stimmt die Hälfte der Befragten der Aussage           Schaffung eines neuen Prorektorats Weiterbildung
            zu, dass Wissenschaftler*innen zum Wohle der               verbunden, das explizit die Stärkung der Weiterbil-
            ­Gesellschaft arbeiten. Tragen auch die Forschungs-        dungen in den Blick nimmt, während wir am IAF nun
             projekte des IAF zur Lösung gesellschaftlicher The-       all unsere Kräfte ausschließlich in die Forschung
             men und Herausforderungen bei?                            stecken können. Beide Bereiche wurden damit inhalt-
             Es ist mir zu ausschließlich gedacht, nur vom Wohl        lich gestärkt, aber die Synergien zwischen den Insti-
             der Gesellschaft zu sprechen. Denn diese Sicht            tuten können trotzdem weiterhin genutzt werden.
             lässt Verkürzungen zu wie »Wenn es nicht zu mei-
             nem Wohle ist, dann ist es keine Forschung«, aber         Welche Synergien fließen denn zwischen For-
             Forschung hält zuweilen auch unbequeme Antwor-            schung und Lehre? Wie profitieren die Studieren-
             ten parat. Zudem umfasst unsere Forschung noch            den von der Arbeit des IAF?
             mehr Dimensionen und ist dabei zuallererst dem            Forschungsprojekte der Professor*innen werden in
             Forschungsgegenstand an sich verpflichtet, nicht          Lehrveranstaltungen zum Thema gemacht und aktu-
             der Gesellschaft. Im Feld, in dem sich unsere Hoch-       alisieren und bereichern damit das Studium. Eigene
             schule bewegt, werden aber in der Tat fast all diese      Projekte sind ganz anders vermittelbar als aus-
             Forschungsgegenstände immer direkt aus Fragen der         schließlich die Rezeption der Arbeiten anderer. Es
             Gesellschaft heraus generiert. Der Vorteil an Hoch-       wird deutlich, dass durch Projekte immer wieder
             schulen für Angewandte Wissenschaften liegt genau         neue Fragen entstehen und um die Deutung von
             in dieser Interdisziplinarität: Wir analysieren gesell-   ­Ergebnissen gerungen werden muss. Liest man eine
             schaftliche Herausforderungen aus unterschiedlichen       abgeschlossene Studie, entsteht oft ein zu absolutes
            Perspektiven und bieten damit Lösungsansätze auch          Bild. Aktuell beschäftigen wir in Forschungsprojek-
            für ganz aktuelle gesellschaftliche Themen.                ten rund 15 studentische Hilfskräfte. Die Studieren-
                                                                       den können durch diese Mitarbeit in Forschungspro-
            Können Sie dafür Beispiele aus aktuellen                   jekten über ihre Lehrveranstaltungen hinaus erleben,
            ­Forschungsprojekten nennen?                               was Forschung in Feldern des Sozialen, der Gesund-
             Ein Thema ist der Umgang mit dem Megatrend Digi-          heit und der Angewandten Theologie bedeutet. Letzt-
             talisierung für Zielgruppen, die in diesem Diskurs        endlich entsteht durch diese Beschäftigung auch ein
             häufig vergessen werden: Menschen mit kognitiven          Einblick in das wissenschaftliche Berufsfeld und da-
             Beeinträchtigungen im Projekt Teilhabe Digital oder       mit eine Option für einen möglichen eigenen Karriere­
             im Projekt DiBiWohn ältere Menschen, die bereits          weg.
             Unterstützungsbedarf, beispielsweise im betreuten
             Wohnen oder im Pflegeheim haben. Das Projekt              Sie betonen häufig, dass Ihnen diese Nachwuchs-
             (AP)2 CARITAS stellt sich Fragen der Professionalisier­   förderung besonders am Herzen liegt. Was unter-
            ung der akademisierten Pflege insbesondere im Be-          nimmt das IAF noch in dieser Richtung?
            reich der Altenhilfe und auch das sehr partizipative       Ich möchte gerne Menschen für den Beruf des*der
            Projekt IDEA greift aktuelle gesellschaftliche Debat-      Hochschullehrenden begeistern. Es freut mich des-
            ten auf.                                                   halb sehr, dass gerade sechs Promovierende am IAF
                                                                       in laufenden Projekten beschäftigt sind. Das sind so
            Im September 2020 sind aus dem ehemaligen In­              viele wie nie zuvor und das ist eine gute Zahl für
            stitut für Angewandte Forschung, Entwicklung und           eine kleinere Hochschule wie unsere. Wir wollen
FORSCHUNG

            Weiterbildung zwei eigenständige Institute ent-            diesen Karriereweg aber noch weiter ausbauen und
            standen: Das IAF mit dem Schwerpunkt Forschung             haben deshalb im Rahmen der strategischen Ziele
            und das IWW für Weiterbildungen. Inwiefern hat             der Hochschule zukunftsweisende Entwicklungs-
            diese neue Struktur die Arbeit am IAF verändert?           perspektiven für die Nachwuchsförderung entwor-
            Die veränderte Organisationsstruktur hat sehr viel         fen. Wir wollen bessere Karriereoptionen schaffen,
            Entwicklungspotenzial freigesetzt und ermöglicht           anstatt nur den universitären Mittelbau zu kopieren,
            eine Fokussierung auf die jeweiligen Kernbereiche.         und wir untersuchen, ob es eine HAW-spezifische

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1 2022

Karriere geben kann. Brauchen wir ein neues Profil
von Nachwuchswissenschaftler*innen, die Praxis
und Forschung besonders gut miteinander ver-
einbaren können, die offen für Diskurse mit an-
deren Disziplinen sind? Außerdem bereiten wir
uns darauf vor, dass Hochschulen für Angewandte
Wissenschaften in Baden-Württemberg in K   ­ ürze
das Promotionsrecht erhalten werden.

Am IAF promovieren und forschen überdurch-
schnittlich viele weibliche Mitarbeitende und
über die Hälfte der forschenden Professor*innen
sind Frauen. Gleichzeitig gibt es kaum Forschen-
de mit eigener oder familiärer Migrationsge-
schichte. Welche Bedeutung hat für Sie Diver­
sität in der Forschung?
Ich denke Diversität analog zu Interdisziplinarität
und die finde ich sehr wichtig. Ein Forschungs-
projekt gewinnt sehr durch die Perspektivenviel-
falt der Forschenden, denn nur so kann es in seiner
Ganzheit beschrieben, eingeordnet und verstan-
den werden. Unsere Hochschule wird auch da-
durch diverser werden, dass wir unsere Forschung
internationalisieren und damit neue Themen und
Zielgruppen erschließen.

Interview: Astrid Spüler

Prof.in Dr. Ines Himmelsbach studierte
­Erziehungswissenschaften und Romanistik
 an den Universitäten Heidelberg und Frank-
 furt. Sie wurde zum Thema »Altern zwischen
 Kompetenz und Defizit« am I­nstitut für
 ­Er­ziehungswissenschaften der Goethe-­­Uni­
  ver­ sität Frankfurt am Main promoviert.
  2014 übernahm sie die Professur für Sozia­le
  Gerontologie an der Katho­   lischen Hoch-
  schule Freiburg. Sie ist an der Universität
    Heidelberg assoziiert und erhielt für ihre
   Forschung verschiedene Preise, darunter
   den Preis der Wilhelm-Woort-Stiftung für
   ­Angewandte Alternswissenschaften (2015).
  Seit September 2020 hat sie an der KH
  Freiburg die Leitung des Instituts für
  ­
  ­Angewandte Forschung (IAF) inne und ist
   Prorektorin für Forschung.

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            Woran wird geforscht an der KH Freiburg? Wer sind die Akteur*innen und Fördergeber, die Drittmittel für
            die Forschung bereitstellen? Auf diesen Seiten erhalten Sie Einblick in aktuelle Forschungsprojekte des
            Instituts für Angewandte Forschung der KH Freiburg.

                          Forschungsvielfalt für
                                Zukunftsfragen
                       Aktuelle Forschungsprojekte
                                            am IAF

            Forschungsschwerpunkt
            Versorgungsforschung in Gerontologie, Pflege und Gesundheitswesen

            (AP)² Caritas – Akademische Pflege und erweiterte        Das Projekt verfolgt das Ziel, Kriterien zukünftiger
            Pflegepraxis in der ambulanten und stationären           Aufgaben- und Verantwortungsbereiche akade-
            ­Altenhilfe der Caritas                                  misch ausgebildeter Pflegefachpersonen in der am-
                                                                     bulanten und stationären Langzeitpflege sowie im
            Leitung: 	Prof.in Dr. Nadine Konopik,                   Quartier herauszuarbeiten. Darüber hinaus sollen
                                Prof.in Dr. Mirella Cacace           vertragliche, leistungs- und ordnungsrechtliche
            Mitarbeitende:      Katharina Hartmann                   Rahmenbedingungen definiert werden und Emp-
FORSCHUNG

            Förderinstitution:	Ministerium für Soziales, Gesund-    fehlungen für den Einsatz von akademisch ausge-
                                heit und Integration des Landes      bildeten Pflegefachpersonen ausgesprochen wer-
                                Baden-Württemberg                   den. Es handelt sich hier um ein Kooperations­
            Projektlaufzeit:    2021 bis 2023                       projekt mit dem Caritasverband der Erzdiözese
            Fördersumme:        108.324,44 EUR                      ­Freiburg e. V., der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft
                                                                     Altenhilfe, Hospizarbeit und Pflege (DiAG) sowie
                                                                     der Hochschule Furtwangen.

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AQuiLa 2 – Aufbau von Quartiersansätzen für             DiBiWohn – Digitale Bildungsprozesse für ältere
stationäre Einrichtungen der Langzeitpflege             Menschen in seniorenspezifischen Wohnformen
                                                        der institutionalisierten Altenhilfe (Teilprojekt 2)
Leitung:	Prof.in           Dr. Ines Himmelsbach und
                    Prof.in Dr. Nadine Konopik          Leitung:            Prof. Dr. Michael Doh
Mitarbeitende:	Jasmin Kiekert, Katharina Hartmann,     Mitarbeitende:      David Leopold, Mario Jokisch,
                    Birgit Krötz                        		                  Linda Goebl
Förderinstitution:	Ministerium für Soziales, Gesund-   Förderinstitution:	Bundesministerium für Bildung
                    heit und Integration des Landes                         und Forschung (BMBF)
                    Baden-Württemberg                   Laufzeit:           2020 bis 2025
Projektlaufzeit:    2021 bis 2022                       Fördersumme:        765.655,98 EUR
Fördersumme:        283.864 EUR
                                                        Dieses zweite Teilprojekt beinhaltet einen quantita-
AQuiLa 2 ist ein Anschlussprojekt von »AQuiLa 1«,       tiven Forschungsfokus und mediengerontologische
das an dessen Ergebnisse anknüpft und beabsich-         Forschungsinhalte, bspw. in Bezug auf die Digitali-
tigt, eine zukunftsorientierte, inklusive Altenpla-     sierung von Einrichtungen der Altenhilfe und deren
nung in Baden-Württemberg auf Quartierskonzepte         Bewohnerschaft.
mit stationären Pflegeeinrichtungen zu erstellen
und dabei Bürger*innen und einschlägige Ak-
teur*innen im Quartier einzubinden. Hierbei wird
im Projekt mit Zukunftswerkstätten, Fokusgruppen
und Feedback-Interviews gearbeitet, mit deren Hilfe
Best-Practice-Beispiele erarbeitet und Handlungs-
empfehlungen abgeleitet werden sollen.

DiBiWohn – Digitale Bildungsprozesse für ältere         Psychotherapie im Gehen in der Natur mit an
Menschen in seniorenspezifischen Wohnformen             Depression erkrankten Patient*innen
der institutionalisierten Altenhilfe (Teilprojekt 1)
                                                        Leitung:       Prof. Dr. habil. Eric Pfeifer
Leitung:            Prof.in Dr. Ines Himmelsbach        Förderung durch:	Forschungsfonds der
Mitarbeitende:      Christina Klank, Tjard de Vries                    Katholischen Hochschule Freiburg
Förderinstitution:	Bundesministerium für Bildung und   Laufzeit:      2021 bis 2022
                    Forschung (BMBF)
Laufzeit:           2020 bis 2025                       In der Pilotstudie, die in Kooperation mit der Klinik
Fördersumme:        670.181,99 EUR                      für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
                                                        des Universitätsklinikums Freiburg durchgeführt
Verbundforschungsprojekt mit den Universitäten          wird, wird Psychotherapie im Gehen in der Natur im
Ulm und Heidelberg, der Evangelischen Heim­             Sinne eines »Walk-and-Talk«-Angebots als schul-
stiftung und der Stiftung MedienKompetenz Forum         übergreifende psychotherapeutische Behandlung
Südwest mit dem Ziel, individuelle Bildungs- und        auf Stationen der Klinik untersucht. Es handelt sich
Mediatisierungsprozesse im höheren und hohen            dabei um die erste derartige Studie, die das Thema
Alter und ihren Rückwirkungen auf Bildungsbiogra-       als komplementäres Element im Spektrum des Be-
fie, Identitätsarbeit, Lebenswelt und sozialer Teil-    handlungsangebots bei an Depressionen erkrank-
habe im Kontext seniorenspezifischer Wohnformen         ten Patient*innen einer psychosomatischen Klinik
                                                                                                                 FORSCHUNG

der institutionalisierten Altenhilfe zu untersuchen.    beforscht. Ein Seitenstrang der Studie beinhaltet
Dieses erste Teilprojekt beinhaltet bildungsbiogra-     zudem die Validierung zweier englischsprachiger
phische und sozialräumliche Grundlagenforschung         Messinstrumente in deutscher Sprache mittels On-
und einen qualitativen Forschungsfokus, bspw. in        line-Validierungsstudie (in Kooperation mit dem In-
Bezug auf die Bildungsbiographien der Technik­          stitut für Grenzgebiete der Psychologie und Psy-
noviz*innen und -begleiter*innen, die am Verbund-       chohygiene Freiburg – IGPP).
forschungsprojekt partizipieren.

                                                                                                                    11
1 2022

                                                                   rät bei der Einbindung der Akteur*innen aus der
                                                                   Gottenheimer Bürgerschaft in diesen Prozess, da-
                                                                   mit die aktuell und künftig Interessierten, Profes­
                                                                   sionellen, freiwillig engagierten und familiären Ak-
                                                                   teur*innen einbezogen werden. So kann dazu bei-
                                                                   getragen werden, dass die Pflegewohngruppe ihren
                                                                   Platz im Ortsgefüge findet und gleichzeitig dort
                                                                   auch auf einen breiten Konsens stößt.

                                                                   Gut leben und älter werden in Beiertheim-Bulach

                                                                   Leitung:	Prof.in      Dr. Ines Himmelsbach,
                                                                                  Prof.in Dr. Cornelia Kricheldorff
                                                                   Auftraggeber:	Stadt Karlsruhe (Förderung über die
                                                                                  Allianz für Beteiligung e. V.)
                                                                   Laufzeit:      2021 bis 2022

                                                                   In diesem Projekt begleitet das IAF einen Entwick-
                                                                   lungs- und Gestaltungsprozess im Karlsruher Stadt-
                                                                   teil Beiertheim-Bulach, der bürgerschaftlich orien-
            Kommunale Projekte                                     tiert ist. In den beiden ehemals selbstständigen Ge-
                                                                   meinden Beiertheim und Bulach, die nun einen
                                                                   Stadtteil bilden, wird beabsichtigt, durch eine ex-
            Im Zuge des demografischen Wandels stehen im-          emplarische und modellhafte soziale Quartiersent-
            mer mehr Kommunen und Gemeinden vor der                wicklung im Kontext des demografischen Wandels
            grundsätzlichen Frage, wie sich die eigene Bürger-     innovative Ideen zu entwickeln, die in der Folge
            schaft entwickelt, welche Bedarfe zukünftig gerade     Transfercharakter in Form und Prozess für die Stadt
            im Hinblick auf die älter werdende Gesellschaft ent-   Karlsruhe und ihre 27 Stadtteile haben. Darüber hi-
            stehen und was für Maßnahmen notwendig werden.         naus werden stadtteilübergreifend zukunftsfähige
            Das IAF unterstützt, berät und begleitet seit länge-   Rahmenbedingungen für Fragestellungen von »gu-
            rem kommunale sowie bürgerschaftliche Akteur*in­       ter Pflege im Quartier« und »neuen Wegen offener
            nen bei solchen Prozessen auf dem Weg zu neuen         Altenarbeit« geschaffen. Zudem werden u. a. Lern-
            zivilgesellschaftlichen Perspektiven auf kommuna-      werkstätten mit Karlsruher Bürger*innen und Ak-
            ler Ebene. Dabei greift es auf einen großen Erfah-     teur*innen durchgeführt.
            rungsschatz zurück. So wurden in den vergangenen
            Jahren beispielsweise zahlreiche Bedarfserhebun-
            gen älterer Bürger*innen in Freiburger Stadtteilen
            und Umlandgemeinden erfolgreich durchgeführt.          Pfaffenweiler 2030 – eine Gemeinde mit Lebens-
                                                                   qualität für alle Generationen

                                                                   Leitung:	Prof.in      Dr. Ines Himmelsbach,
                                                                                  Prof.in Dr. Cornelia Kricheldorff
            Gut alt werden in Gottenheim                           Auftraggeber:	Gemeinde Pfaffenweiler (Förderung
                                                                                  über die Allianz für Beteiligung e.V.)
            Leitung:	Prof.in        Dr. Ines Himmelsbach,         Laufzeit:      2021 bis 2022
                             Prof.in Dr. Cornelia Kricheldorff
FORSCHUNG

            Auftraggeber:    Gemeinde Gottenheim                   Im Projekt wird ein umfassender Entwicklungs- und
            Laufzeit:        2021 bis 2022                         Gestaltungsprozess in der Gemeinde Pfaffenweiler
                                                                   wissenschaftlich und bürgerschaftlich orientiert
            Das IAF begleitet und moderiert in der Gemeinde        ­begleitet. In diesem Partizipationsprozess werden
            Gottenheim den Gestaltungs- und Entwicklungspro-        gemeinsam mit Bürgerschaft, den Gemeinderät*in-
            zess einer ambulant betreuten Pflegewohngruppe         nen und sonstigen Interessensvertreter*innen künf-
            von fachlicher und wissenschaftlicher Seite und be-    tig relevante Wohn- und Lebensformen im Alter, nach-

  12
1 2022

haltige Strukturen im sozialen Miteinander und Fra-
gen der Generationengerechtigkeit thematisiert. Das
IAF führt zu diesem Zweck eine Befragung aller
Haushalte in Pfaffenweiler durch und begleitet bzw.
moderiert im Sinne des Beteiligungsprozesses vier
thematische Workshops, mit denen die nächsten
Schritte für ein gutes Leben für alle Generationen in
der Gemeinde erarbeitet werden sollen.

Seidenfaden – Miteinander verwoben und vernetzt

Leitung:	Prof.in      Dr. Ines Himmelsbach,
               Prof.in Dr. Cornelia Kricheldorff
Auftraggeber:	Stadt Offenburg (Förderung über
               die Allianz für Beteiligung e.V.)
Laufzeit:      2021 bis 2023
                                                        Forschungsschwerpunkt
Ziele des Projekts sind, die Vernetzung der Bewoh-      Bildung, Sozialisation und Inklusion
ner*innen des neuen Offenburger Quartiers Seiden-
faden untereinander zu ermöglichen sowie deren
Integration in den bestehenden Stadtteil zu för-        Effektivität von Paarberatung im Kanton Zürich –
dern. Zudem soll das Gesamtvorhaben bürger-             Evaluation
schaftliches Engagement aller Generationen für das
Quartier anregen. Das IAF übernimmt hier die wis-       Leitung:         Prof. Dr. Christian Roesler
senschaftliche und bürgerschaftlich orientierte Be-     Förderinstitution:	Ökumenischer Verein für
gleitung des Gestaltungs- und Entwicklungsprozes-                        Paarberatung und Mediation im
ses. Dabei werden insbesondere die städtischen                           Kanton Zürich e.V.
Akteur*innen beraten und bei der Durchführung           Laufzeit:        2019 bis 2022
des Projekts unterstützt.
                                                        Ziel des Projektes ist es, die Wirksamkeit der Paar-
                                                        beratung, die der Auftraggeber im Kanton Zürich an-
                                                        bietet, hinsichtlich der Verbesserung der Bezie-
Wissenschaftliche Begleitung des Pilotprogramms         hungsqualität und der Erhöhung der Beziehungs-
»Sterben, wo man lebt und zu Hause ist«                 stabilität in einem naturalistischen Setting zu erfas-
                                                        sen. Die Studie beabsichtigt, zur Erhöhung der
Leitung:       Prof.in Dr. Ines Himmelsbach             Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Paarbera-
Mitarbeitende: Lara Graupner, Willi Gertsen             tung unter realen Praxisbedingungen beizutragen.
Auftraggeber:	Bundesministerium für Familie,
               Senioren, Frauen und Jugend
Laufzeit:      2021 bis 2024
Fördersumme:   381.270 EUR                              IDEA – Inklusives Digitales Erinnerungsarchiv:
                                                        Migrantinnengeschichte als Teilhabe
Es handelt sich hier um ein Forschungsprojekt im
Sinne eines Metavorhabens, das ein deutschland-         Leitung:            Prof.in Dr. Nausikaa Schirilla
weites Pilotbauprogramm unterschiedlicher Hospiz­       Mitarbeitende:      Birgit Heidtke, Myriam Alvarez
einrichtungen wissenschaftlich begleitet und ins-       Förderinstitution:	Bundesministerium
                                                                                                                   FORSCHUNG

besondere die konzeptuelle Arbeit im Rahmen der                             für Bildung und Forschung
jeweiligen Einrichtungen beschreibt, begleitet und      Laufzeit:           2019 bis 2022
fachlich sowie konzeptionell mit vorantreibt. Ein       Fördersumme:        309.931,41 EUR
besonderes Augenmerk liegt auf der wissenschaft-
lichen Begleitung der Verknüpfung der Hospizarbeit      Im Projekt IDEA wird ein partizipatives digitales
mit Quartiersansätzen und den Herausforderungen         Archiv aufgebaut, das Migrantinnen dazu befähi-
sowie Möglichkeiten, die darin bestehen.                gen will, ihre Geschichte mit der Methode von Oral

                                                                                                                     13
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            History zu erfassen und öffentlich sichtbar zu ma-         der Bedeutungsstrukturen in Träumen und die Sinn-
            chen. Das Projekt adressiert dabei politisch und ge-       strukturen ganzer Traumserien identifiziert werden
            sellschaftlich aktive Migrantinnen und will sie so-        können. Ziel des gesamten Forschungsvorhabens
            wohl als Zeitzeuginnen als auch als Multiplikatorin-       ist es, ein Korpus an Traumserien zu sammeln, mit
            nen gewinnen. Im Projekt werden die Geschichten            der Methode der Strukturalen Traumanalyse zu un-
            von Migrantinnen als aktive Bürgerinnen rekonstru-         tersuchen und so Erkenntnisse über überindividuel-
            iert, veröffentlicht und verlässlich archiviert. Migran-   le Muster von Traumstrukturen und deren Zusam-
            tinnen sollen als Akteurinnen an der Überlieferung         menhang mit psychotherapeutischen Verläufen zu
            und gesellschaftlichen Repräsentation ihrer Ge-            gewinnen.
            schichte teilhaben. Das partizipative Forschungs-
            vorhaben wird im Verbund mit der Hochschule Furt-
            wangen und der Feministischen Geschichtswerk-
            statt Freiburg e. V. realisiert.                           Vergleich der Wirksamkeit von Emotionsfokussier-
                                                                       ter Paartherapie und Systemischer Paartherapie in
                                                                       der Praxis

            InstAgT – Individuelle soziotechnische Arrange-            Leitung:             Prof. Dr. Christian Roesler
            ments für die gesellschaftliche Teilhabe von               Förderinstitution:   Heidehof Stiftung
            Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen                 Laufzeit:            2021 bis 2023

            Leitung:	Prof.           Dr. Gregor Renner,               Im Projekt werden die Emotionsfokussierte Paarthe-
                                Prof. Dr. Florian Kiuppis              rapie und die Systemische Paartherapie in ihrer An-
            Mitarbeitende:      Theresa Etges, Verena Wahl             wendung unter Alltagsbedingungen in Hinsicht auf
            Förderinstitution:	Bundesministerium                      ihre Wirksamkeit auf Paare mit hoher Belastung mit-
                                für Bildung und Forschung              einander verglichen. Ließe es sich hier zeigen, dass
            Laufzeit:           2019 bis 2023                          Emotionsfokussierte Paartherapie im Vergleich sig-
            Fördersumme:        684.363,54 EUR                         nifikant höhere Besserungsraten auch bei stärker
                                                                       belasteten Paaren erbringt als ein etabliertes Stan-
            Zusammen mit Projektpartner*innen der Hoch-                dardverfahren wie Systemische Paartherapie, dann
            schulen Furtwangen und Karlsruhe werden Strate­            ließe sich in Zukunft die Versorgung von belasteten
            gien und praktisch-organisatorische Lösungen ent-          Paarbeziehungen in Deutschland verbessern.
            wickelt, die Menschen mit kognitiven Funktions­
            beeinträchtigungen, ihre Angehörigen und Betreu-
            ungspersonen dazu befähigen sollen, sich neue
            Technologien in individuellen soziotechnischen Ar-         Wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojekts
            rangements anzueignen. Damit soll eine verbesser-          »Lotsenportal«
            te selbstständige und selbstbestimmte Teilhabe am
            Leben in der Gesellschaft für Menschen mit kogni­          Leitung:            Prof. Dr. Christian Roesler
            tiven Funktionsbeeinträchtigungen (insbesondere            Förderinstitution:	Diözesanstelle Ehe, Familien-
            sog. geistiger Behinderung) ermöglicht werden.                                 und Lebensberatung
                                                                                           des Erzbistums Freiburg
                                                                       Laufzeit:           2021 bis 2023

            Strukturale Traumanalyse                                   Das Projekt zielt darauf ab, ein digitales Lotsenpor-
                                                                       tal zu initiieren, das Paaren eine schnelle Einschät-
            Leitung:             Prof. Dr. Christian Roesler           zung ermöglicht, ob präventive Angebote (universell
            Förderinstitution:   Susan Bach Stiftung                   zur Stärkung der Beziehung bzw. selektiv für Risiko-
FORSCHUNG

            Laufzeit:            2022                                  gruppen) in ihrer individuellen Situation nützlich
                                                                       sind oder ob aufgrund der Belastung eher Paar- bzw.
            Im Fokus des Erkenntnisinteresses steht die Bedeu-         Einzelberatung notwendig ist. Darüber hinaus kön-
            tung von Träumen für den psychotherapeutischen             nen Paare über das zu entwickelnde Lotsenportal
            Prozess. Die Methodik der Strukturalen Traumana-           Informationen zu präventiven Angeboten und Maß-
            lyse stellt hierbei einen Versuch dar, eine systema-       nahmen sowie niederschwellig einen Zugang zu Be-
            tische wissenschaftliche Methode zu kreieren, mit          ratung erhalten.

  14
1 2022

Mehr Selbstbestimmung und Teilhabe im Alter
Ein Forschungsprojekt untersucht, wie digitale Bildung für
ältere Menschen gelingen kann

Das interdisziplinäre Verbundprojekt DiBiWohn          durch den Forschungsschwerpunkt »Digitalisierung
­»Digitale Bildungsprozesse für ältere Menschen in     im Bildungsbereich« des BMBF-Rahmenprogramms
 seniorenspezifischen Wohnformen der institutionali­   Empirische Bildungsforschung. Das Fördervolumen
 sierten Altenhilfe« umfasst grundlagen- und anwen-    beträgt 2,7 Millionen Euro, davon 1,4 Millionen Euro
dungsbezogene Forschungsschwerpunkte in Berei-         für das IAF an der Katholischen Hochschule Frei-
chen der empirischen Bildungsforschung, Geron­         burg.
tologie und Medienpädagogik. Es richtet sich an ei-    Verbundpartner sind neben der Katholischen Hoch-
nen Personenkreis, der bislang von Bildungs- und       schule Freiburg das Zentrum für Allgemeine Wissen-
Digitalisierungsangeboten unzureichend erschlos-       schaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität
sen wurde: Ältere Menschen, die in seniorenspezi-      Ulm, die Stiftung MedienKompetenz Forum Süd-
fischen Wohnformen der institutionalisierten Alten-    west (MKFS) in Ludwigshafen und die Evangelische
hilfe leben.                                           Heimstiftung GmbH Stuttgart. Die Verbundleitung
Forschungsschwerpunkte umfassen zum einen bil-         hat Prof. Dr. Michael Doh inne. Er verantwortet
dungstheoretische Forschungsinhalte, die sich auf      ­zusammen mit den Akademischen Mitarbeiter*in-
grundlegende Fragen zu (digitalen) Bildungspro-         nen David Leopold, Dr. Mario Jokisch und Linda
zessen im höheren und hohen Alter beziehen und          Göbl das Teilprojekt »Mediengerontologische For-
hierzu Rückwirkungen und Korrelate auf die Bil-         schung«. Ein weiteres Teilprojekt »Bildungsbio­­
dungs-, Medien- und Technikbiographie, auf Identi-      graphie- und Sozialraumforschung« leitet Prof.in
tätsarbeit und auf Lebenswelt untersuchen. Zum          Dr. ­Ines Himmelsbach, gemeinsam mit den Akade-
anderen stehen bildungspraktische Forschungsin-         mischen Mitarbeiter*innen Christina Klank und
halte im Fokus, die sich auf die Entwicklung und Ge-    Tjard de Vries.
staltung von informellen und non-formalen digita-
len Bildungsformaten im Alter richten.                 Teilprojekt »Bildungsbiographie- und
Mittels partizipativer Methoden und eines Beglei-      Sozialraumforschung«
tungskonzepts sollen für diese technikunerfahrene
Zielgruppe digitale Zugänge wie Tablets und Inter-     Im Fokus dieses Projekts stehen bildungstheoreti-
net erschlossen und sowohl Bildungsangebote wie        sche Grundsatzfragen, wie z. B. die Erfassung (digi-
auch Teilhabe- und Teilgabeangebote im Sozial-         taler) Bildungs- und Aneignungsprozesse mit bio-
raum entwickelt werden. Darüber hinaus gilt es spe-    graphischen und problemzentrierten Interviews bei
ziell für das digitale Ehrenamt im Alter (Technik-     Bewohner*innen aus seniorenspezifischen Wohn-
und Lernbegleitende) digitale Formate zur Vernet-      formen. Zudem werden im Projektverlauf Aspekte
zung und Weiterbildung (z. B. Online-Plattformen)      sozialer Teilhabe beleuchtet und der Effekt der
zu untersuchen und zu implementieren.
Das Forschungsprojekt startet zunächst in Baden-­
Württemberg und Rheinland-Pfalz an strukturstar-
ken Standorten der Praxispartner und vorrangig in
Betreuten Wohnanlagen mit integrierten Pflege­
angeboten. Die Forschungsbefunde und die daraus
entwickelten Bildungs- und Handlungskonzepte
münden (nach drei Jahren) in ein Transferkonzept,
das bundesweit auf weitere Wohnformen von Trä-
gern der Altenhilfe (insbesondere ambulante und
stationäre Pflege) skaliert werden soll und hierbei
auch weitere Bildungsträger (z.B. Volkshochschu-
len, Senioren-Universitäten) einbeziehen möchte.
Das Forschungsprojekt hat eine Laufzeit von fünf
Jahren (09/2020–08/2025) und wird gefördert

                                                                                                                 15
1 2022

       Im Juli 2021 fand ein Verbund-
     und Beiratstreffen an der Univer-
                sität Heidelberg statt.

            ­ ntwickelten Bildungsformate auf sozialräumlicher
            e                                                        Koordination der quantitativen Methoden und Pro-
            Ebene analysiert. Zudem übernimmt dieses Teilpro-        zessabläufe. Neben dem Pflegewissenschaftler Da-
            jekt im Gesamtprojekt die Koordination der qualita-      vid Leopold (»Habitus und Digitalisierung im hohen
            tiven Methoden und Prozessabläufe.                       Alter«) strebt auch die Gesundheitswissenschaftle-
            Im Rahmen des Teilprojekts entstehen zwei Doktor-        rin Linda Göbl eine Promotion an (»Digitale Ge-
            arbeiten von Akademischen Mitarbeiter*innen am           sundheitskompetenz im Alter«).
            IAF: der Gerontologe und Sozialarbeiter Tjard de         Im Rahmen des Teilprojekts starteten im Frühjahr
            Vries promoviert zur »Identitätsarbeit älterer Men-      2021 drei quantitative Basisstudien, die derzeit
            schen in einer digitalisierten Welt« und die Bil-        ausgewertet und publiziert werden sollen: So wur-
            dungswissenschaftlerin Christina Klank zu »Offliner      den onlinebasiert 133 Leitungskräfte aus Einrich-
            sein – Offliner bleiben?«.                               tungen des Betreuten Wohnens und der stationären
            Die Datenerhebung zu den Bildungsbiographien             Altenpflege zum Grad der Digitalisierung ihrer Ein-
            hat im Frühjahr 2021 begonnen und die ersten Aus-        richtungen befragt. Parallel wurden über 100 Perso-
            wertungen finden derzeit statt. Bis zum Ende des         nen aus Einrichtungen des Betreuten Wohnens –
            Jahres 2022 sollen ca. 40 von angestrebten 70 Bil-       vorrangig aus der Ev. Heimstiftung BW – mittels
            dungsbiographien erhoben werden. Die Auswer-             ­Telefonbefragung zu deren (digitalen) Mediennut-
            tungen konzentrieren sich vor allem auf die Gestal-       zung, digitalen Kompetenzen und Alltagsaktivitä-
            tung erster Fallporträts und die Rekonstruktion der       ten erfasst. Darüber hinaus konnten in einer On-
            gesamten Bildungsbiographie mit der Frage, wie            line-Befragung bundesweit über 330 bildungs­
            sich dort insbesondere die Selbstdefinition des Off-      affine, davon 170 ehrenamtlich tätige Technikbe-
            liner-Seins einwebt. Für den Teilbereich der Sozial-      gleiter*innen, zu ihrer Digitalen Bildung und ihren
            raumanalyse sind in diesem Jahr die Entwicklung           Kompetenzen untersucht werden.
            der Instrumente und erste Datenerhebungen ge-             Das Verbundprojekt hat eine eigene Nachwuchs-
            plant.                                                    gruppe mit derzeit sechs Promovierenden und wei-
                                                                      teren Master- und Bachelorqualifikant*innen, die
                                                                      von einem multidisziplinären Projektbeirat (u.a.
            Teilprojekt »Mediengerontologische Forschung«
                                                                      Prof.in Dr. em. Cornelia Kricheldorff, ehemals Pro-
            Im Fokus steht zum einen Grundlagenforschung in           rektorin für Forschung der KH Freiburg) begleitet
            Bezug auf die Digitalisierung von Einrichtungen der       werden. Das Projekt bietet auch Studierenden an
            Altenhilfe und deren Bewohnerschaft und in Bezug          der KH Freiburg Möglichkeiten für qualitative und
            auf das »Digitale Ehrenamt« im Alter (u. a. digital       quantitative Abschlussarbeiten.
            ­literacy). Zum anderen sollen in beiden Personen-
FORSCHUNG

             gruppen der Techniknoviz*innen und Technikbe-
             gleitenden Wirkeffekte und Mediatisierungsprozes-                       Prof. Dr. Michael Doh ist seit dem Sommer­
                                                                                     semester 2021 Professor für Digitale Transfor-
             se (u.a. soziale Teilhabe, bürgerschaftliche Partizi-                   mation im Sozial- und Gesundheitswesen an
             pation, Obsoleszenz, Selbstwirksamkeit, Altersbild,                     der Katholischen Hochschule Freiburg.
             Lebenszufriedenheit) infolge des partizipativ ange-
             legten Begleitungkonzepts längsschnittlich unter-
             sucht werden. Im Verbundprojekt übernimmt es die

  16
1 2022

Lokal studieren – global qualifizieren
DAAD fördert Projekt zu Stärkung der Internationalisierung

Der Deutsche Akademische Austauschdienst
(DAAD) hat im Rahmen der Programmlinie »HAW.In-
ternational« mit QISS ein bedeutendes Projekt zur
Internationalisierung der Katholischen Hochschule
Freiburg. Das Projekt QISS (»Querschnittsaufgabe
Internationalisierungsstrukturen sichern«) hat eine
Laufzeit von zwei Jahren und wird von Prof.in Dr.
Nausikaa Schirilla gemeinsam mit den Prorek-
tor*innen Prof.in Dr. Ines Himmelsbach und Prof.
Dr. Hauke Schumann geleitet.
Das Projekt wurde beantragt, um die Internationali-
sierung der Hochschule in der Breite zu verankern
und dabei bestimmte Aspekte der Internationalisie-
rung der Hochschule weiter auszubauen. Die KH
verfügt bereits über viele lebendige internationale
Partnerschaften mit anderen Hochschulen und Uni-
versitäten, sowie über zahlreiche Formate und Pro-
jekte zur Internationalisierung. Das Ziel von QISS      innovative internationale Formate in der Lehre wei-
besteht nun darin, Internationalisierung stärker        terzuentwickeln und auf die Forschung auszuwei-
und systematisch in die laufenden Prozesse der          ten. Dazu müssen allgemein und in manchen Studi-
Hochschule und in alle relevanten Bereiche zu inte-     enbereichen auch speziell neue Formate der Lehre
grieren. In Planung sind dafür konkrete Maßnah-         und Mobilität entwickelt werden. Die Digitalisie-
men wie ein internationales Gastprogramm für Pra-       rung eröffnet dahingehend ganz neue Möglichkei-
xissemester und eine internationale Praxisstellen-      ten wie gemeinsame virtuelle Module oder Semina-
datei. Diese Maßnahmen sollen zu einer Verbesse-        re mit einer Partnerhochschule.
rung der englischen Lehrangebote und zur Attrakti-      Das Ziel des Projektes QISS ist auch der Aufbau ei-
vität von Auslandssemestern und Lehre im Ausland        ner Willkommenskultur für Studierende und Dozie-
beitragen. In diesem Zuge ist auch die Übersetzung      rende aus unseren Partnerhochschulen. Eine er-
der Website geplant, sodass zentrale Informationen      folgreiche Umsetzung bedeutet dabei, dass Inco-
auf Englisch abrufbar sind. Außerdem soll die Etab-     mings nicht in kleinen Gruppen »am Rande sitzen«
lierung internationaler Forschungspraktika voran-       oder Gastdozierende nicht vor kleinen Truppen
getrieben werden.                                       »Aufrechter« lehren müssen.
Mit diesen Vorhaben soll sichergestellt werden,         In den ersten Schritten soll die Internationalisie-
dass nachhaltige Strukturen als Grundlage der In-       rungsstrategie der Hochschule in Theorie und Pra-
ternationalisierung aufgebaut werden. Internatio-       xis überarbeitet und angepasst werden – wir hof-
nale Aktivitäten – ob ein Auslandssemester, Lehre       fen, dies in einem partizipativen Prozess zu reali-
im Ausland oder ein Forschungsaufenthalt – sollen       sieren und wünschen uns, dass möglichst viele Mit-
sichtbarer, besser anerkannt und auch materiell         glieder der Hochschule ihre Wünsche, Bedürfnisse
                                                                                                                          INTERNATIONALES

besser unterstützt werden. Mobilität – also z. B. ein   und Verbesserungsvorschläge einbringen.
Auslandsbesuch – soll für alle Hochschulangehörigen
inkl. Verwaltungsmitarbeiter*innen und Forschende
ermöglicht werden.                                                     Prof.in Dr. Nausikaa Schirilla ist Professorin
                                                                       für Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Migration
Mit dem Projekt QISS werden die vielen bereits be-                     und interkulturelle Kompetenz an der Katholi-
stehenden Ansätze der Internationalisierung an der                     schen Hochschule Freiburg.
KH, wozu auch die alle zwei Jahre stattfindende »In-
ternational Week« zählt, konzeptionell und strate-
gisch ausgedehnt und in allen Bereichen der Hoch-
schule integriert werden. Es kommt darauf an, neue

                                                                                                                               17
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