1.21 Netzwerk Zukunftsraum Land
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1.21 ZEITSCHRIFT FÜR LÄNDLICHE ENTWICKLUNG Die Ziele des europäischen Green Deal Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft bis 2050 Vom Hof auf den Tisch Noch viel Gesprächsbedarf bei Lebensmittelstrategie Biodiversitätsstrategie „Wir brauchen verbindliche Ziele“ LEADER und Kulinarik Stärken mit Stärken verbinden www.zukunftsraumland.at Österreichische Post AG / 20Z042101 M ARGE Vernetzungsstelle LE 14–20, Schauflergasse 6, 1015 Wien Retouren an Postfach 100, 1350 Wien
02 Inhalt // Intro // Abbildungsnachweis Green Deal auf Österreichisch: 105 Klima- und Energiemodellregionen Eine österreichische Erfolgsgeschichte sind die Klima- und Energie modellregionen (KEM). 45 Prozent aller Gemeinden arbeiten mit dem Ziel zusammen, erneuerbare Energien auszubauen, den E nergiebedarf zu senken, Bauen nachhaltig zu gestalten sowie Mobilität und Land bewirtschaftung klimagerecht auszurichten. Einschließlich der 13 neuen Modellregionen, die vor wenigen Wochen genehmigt wurden, gibt es 105 Klima- und Energiemodellregionen, an denen 950 Gemeinden betei- ligt sind. Das langfristige Ziel ist der 100-Prozent-Ausstieg aus fossiler INHALT Energie. Unser Bild stammt aus der neuen KEM Alpbachtal und zeigt die thermische Solaranlage des Schulzentrums (Vordergrund) sowie 02 _ Green Deal auf Österreichisch // die Fotovoltaikanlage der M ontanwerke (Hintergrund) in der Gemeinde Aus der Praxis der Netzwerkarbeit Brixlegg. Alle Regionen finden Sie online unter f olgendem Link: 03 _ LE konkret // Geleitwort // Alle EIP-AGRI- www.klimaundenergiemodellregionen.at . Projekte gesammelt auf Homepage 04 _ Der europäische Green Deal // InvestEU: 650 Milliarden für nachhaltiges Wachstum 05 _ Next Generation EU // Ein Pakt mit der Bevölkerung // Europäisches Semester 06 _ Europas Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft // Der Weg zu den Klimaschutz- zielen 2030 und 2050 // Verkehrsbedingte Emissionen um 90 Prozent reduzieren // Gebäudesektor: Renovierungsquote muss verdreifacht werden Aus der Praxis der Netzwerkarbeit 07 _ Europas Weg zur Klimaneutralität // Entfossilisierung des Energiesystems // Mobilisierung der Wirtschaft in vielen Bereichen // Schäden aus dem Der Green Deal der Europäischen Union Die Vielzahl von Ideen und Anregungen, Klimawandel vervielfachen sich bedeutet nichts weniger als den Umbau aber auch die sachliche Kritik hilft uns sehr 08 _ Noch großer Gesprächsbedarf bei unseres gesamten Wirtschaftssystems. bei der Feinabstimmung unserer Maßnah EU-Lebensmittelstrategie Unter Einsatz einer Vielzahl von politischen men. Diese Rückkoppelung, die auch in den 09 _ Kernziele der EU-Strategie „Vom Hof Instrumentarien werden mehrere Einzel Begleitgruppen zu den Fachbereichen in auf den Tisch“ strategien vorangetrieben, um 2030 die vertiefender Weise stattfindet, ist ein integ 10 / 11_ Biodiversitätsstrategie: Zwischenziele und 2050 die Klimaneutralität raler Bestandteil der Vernetzungstätigkeit. „Wir brauchen verbindliche Ziele“// des Kontinents zu erreichen. In dieser Wir suchen ständig nach Möglichkeiten, Schreitet die Biodiversitätspolitik rasch Ausgabe der Netzwerkzeitschrift befassen diesen Dialog mit den unterschiedlichen genug voran? wir uns mit den Eckpunkten des Deals. Zielgruppen zu intensivieren. 12/ 13 _ Standpunkte: Was kann ich zu einer Sie werden sehen: Es wird spannend Nicht unerwartet ist das Feedback, nachhaltigen Lebensgestaltung beitragen? in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. dass die Onlineformate oft zwar sehr vorteil 14 _ LEADER und Kulinarik: Bevor wir uns aber der laufenden Arbeit haft sind, die Vernetzung der Akteurinnen Stärken mit Stärken verbinden widmen, werfen wir noch einen k urzen und Akteure aber leidet. Auch wir im Team 15 _ Haus der Region im Lavanttal // Blick zurück auf das Jahr 2020. An unserer hoffen sehr, dass wir vor allem unsere Aus den LEADER-Regionen Stakeholderbefragung über die Arbeit Leitveranstaltungen heuer wieder physisch 16/ 17 _ Ökonomie und Ökologie sind kein des Netzwerks Zukunftsraum Land haben durchführen können. Widerspruch sich diesmal 209 Personen beteiligt – 18/ 19 _ Expertinnen- und Expertenforum Über die vielen Dank allen Teilnehmerinnen und Ihr Netzwerkteam: Karl Bauer // Green-Deal-Umsetzung in Österreich Teilnehmern! Die Arbeit des Netzwerks Luis Fidlschuster // Michael Fischer // 20 _ Europa // Publikation // Impressum wurde wieder gut bewertet (Gesamtdurch Georg Keuschnigg // Gertraud Leimüller // schnitt 1,5 im Schulnotensystem). Gerald Pfiffinger // Johanna Rohrhofer ABBILDUNGSNACHWEIS Cover: iStock/Borut Trdina | Seite 2: Klima- und Energiefonds/Krobath | Seite 3: links oben: Rabeder, links unten: lehrlingswelten.at, Porträt: BMNT/Paul G ruber | Seite 4: Andrea Neuwirth, Porträt: Felix Richter | Seite 5: Andrea Neuwirth | Seite 6: iStock/BrianAJackson | Seite 7: links oben: iStock/BrianAJackson, rechts unten: iStock/Jevtic | Seite 8: Schübl, Porträt: privat | Seite 9: Schübl | Seite 10: iStock/www.fotogestoeber.de, Porträt: Walter Skotanitsch | Seite 11: iStock/www.fotogestoeber.de | Seite 12: Hintergrund: iStock/ sankai, P nergieinstitut Vorarlberg/Markus Gmeiner, Porträt unten: privat | Seite 13: Hintergrund: iStock/sankai, Porträt links oben: Umweltbundesamt/B. Gröger, Porträt orträt oben: E rechts oben: privat, Porträt unten: Ötztaler | Seite 14: oben: Netzwerk Kulinarik/Martina Siebenhandl, Porträt: www.pov.at | Seite 15: oben: Haus der Region, Illustration: LAG Pongau | Seite 16: Porträt: winnovation c onsulting gmbh, rechts unten: iStock/Björn Forenius, Illustrationen: iStock/ONYXprj | Seite 17: links unten: iStock/Björn Forenius, Illustrationen: iStock/ Volodymyr Kryshtal, iStock/ONYXprj | Seite 18: Hintergrund: i Stock/FredFroese, Porträt links: VCOE/Rita Newman, Porträt rechts: privat | Seite 19: Hintergrund: iStock/FredFroese, Porträt links: Klima- und E nergiefonds, Porträt rechts: ÖRV | Seite 20: iStock/republica
LE konkret // Aus dem Netzwerk // Geleitwort 03 LE konkret Größte Tiroler Bioheumilch käserei neu errichtet Sechs Millionen Liter Milch können künftig von der neu errichteten Bioheumilchkäserei Walchsee verarbeitet werden, die damit die größte dieser Art in Tirol ist. Neun Geleitwort Millionen Euro wurden investiert; das Programm LE 14–20 fördert solche Inves titionen im Rahmen der Vorhabensart „Verarbeitung, Vermarktung und Entwick Die Bioleinerzeugung im Mühlviertel ist bereits lung landwirtschaftlicher Erzeugnisse“. Die Krise bewältigen, auf mehr als 100 Hektar angewachsen. Im Reiferaum haben 5000 Bergkäse- und die Zukunft gestalten 8000 Schnittkäselaibe Platz. farmgoodies: Leintradition www.biokaeserei-walchsee.com Die Corona-Krise stellt uns alle vor große Heraus- neu belebt forderungen. Nichtsdestotrotz müssen wir schon Im Jahr 2014 haben Judith und Günther Steiermark: Innovatives heute an die Zukunft denken. Die Pandemie hat Rabeder den elterlichen Bauernhof völlig LEADER-Sozialprojekt in manchen Bereichen wie ein Brennglas gewirkt neu ausgerichtet. Aus einem klassischen im Parlament vorgestellt und uns Agrarsysteme aufgezeigt, wie wir sie Mühlviertler Mischbetrieb wurde ein Ein innovatives LEADER-Projekt erlebte nicht haben wollen. Unsere Antwort darauf kann Lebensmittelverarbeiter mit aktuell sechs kürzlich durch eine Vorstellung im öster nur das österreichische Agrarmodell mit unserem Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die reichischen Parlament eine besondere Motto „Qualität statt Quantität“ sein. GmbH wächst jährlich um mehr als 30 Pro Auszeichnung. Bei der Kooperation der Mit unseren Corona-Unterstützungsmaß zent, und mittlerweile werden für farm LEADER-Region Oststeirisches Kernland nahmen wird es uns gelingen, unsere Strukturen goodies im Mühlviertel mehr als 100 Hektar und der „Chance B Gruppe“ steht die abzusichern. Mit dem Waldfonds und der COVID- Bio-Lein kultiviert. Vor Kurzem wurde die Integration Jugendlicher in den Arbeits- Investitionsprämie haben wir eine gute Basis neue Lager- und Produktionshalle in Betrieb markt im Mittelpunkt. Als Begegnungsraum geschaffen, um aus der Krise heraus wichtige genommen. für J ugendliche und regionale Betriebe Investitionen in die Land- und Forstwirtschaft zu www.farmgoodies.net wurde ein Container-Sattelaufleger mit tätigen. Den wichtigsten Erfolg konnten wir bei den einer Werkstatt, einem Arbeits- und einem Verhandlungen zum Mehrjährigen Finanzrahmen Kommunikationsbereich ausgerüstet. 2021 bis 2027 erreichen. Mit einem deutlichen Plus www.zeitkultur.at für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in Öster- reich haben wir einen soliden Grundstein gelegt. Auseinandersetzung Wir werden in diesem Jahr die Arbeiten am mit Berufsbildern GAP-Strategieplan fortführen. Über 80 Prozent in der digitalisierten unserer Familienbetriebe nehmen am ÖPUL teil. Werkstatt im Container- Sattelaufleger 25 Prozent der Fläche werden biologisch bewirt- schaftet. Vor einem Jahr hat der Agrarkommissar bei seinem Besuch in Österreich gemeint, dass wir den „Green Deal“ bereits umgesetzt haben. Das bedeutet nicht, dass wir stehen bleiben dürfen, sondern dass wir uns Schritt für Schritt weiterentwickeln. Wir können den Weg hin zu mehr Klima- und Umweltschutz nur gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern gehen. Gemeinsam mit dem „Netzwerk Zukunfts- Alle EIP-AGRI-Projekte gesammelt auf unserer Homepage raum Land“ freue ich mich, den „Green Deal“ Die Europäische Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit der Europäischen Kommission einer genaueren (EIP-AGRI) ist ein ganz besonderes Unterstützungsformat für innovative Projekte: Im Rahmen Diskussion zu unterziehen und auf Basis Operationeller Gruppen (OG) arbeiten Partnerinnen und Partner aus unterschiedlichen Bereichen der b isherigen österreichischen Leistungen an Lösungen zu landwirtschaftlichen Herausforderungen. Bisher haben sich nach vier Förderungs- die nächsten Akzente zu setzen. aufrufen bereits 30 Operationelle Gruppen formiert. Mit dem fünften Aufruf, der am 29. Jänner geschlossen wurde, werden weitere folgen. Um Ihnen einen besseren Überblick zu ermöglichen, Elisabeth Köstinger haben wir nun diese Projekte auf unserer Website übersichtlich zusammengefasst: Bundesministerin für Landwirtschaft, www.zukunftsraumland.at/eipagri. Regionen und Tourismus
04 Schwerpunktthema Green Deal Ein Kontinent bündelt seine Kräfte: Der europäische Green Deal Mit dem Green Deal verfolgt die Europäische Kommission das Ziel, bis 2050 keine Nettotreibhausgase mehr zu emittieren. Das erfordert einen substanziellen Umbau unserer Wirtschaft und Änderungen in vielen Lebensbereichen. Georg Keuschnigg Mit dem ebenso ehrgeizigen wie langfristi Ziel formuliert: Im Jahr 2050 sollen in öffentlichen und privaten Finanzströme gen Projekt des europäischen Green Deal Europa keine Nettotreibhausgasemissionen ebenso auf die Nachhaltigkeitsziele aus hat Ursula von der Leyen im Dezember 2019 mehr freigesetzt werden und das Wirt gerichtet wie die Forschungsprogramme. die Präsidentschaft der Europäischen schaftswachstum von der Ressourcennut Für Schulen, Berufsbildungseinrichtungen Kommission angetreten. Das alle wirtschaft zung abgekoppelt sein. und Hochschulen wird ein europäischer lichen und gesellschaftlichen Kräfte ein Methodisch werden im Green Deal Kompetenzrahmen zur Verfügung gestellt bindende Programm soll Klimawandel sämtliche Register der europäischen Politik werden, um proaktive Umschulungen und und Umweltzerstörung in Europa Einhalt gezogen. Neben der Überarbeitung der Weiterqualifizierungen zu fördern. Aber gebieten und den Wohlstand nachhaltig relevanten Rechtsvorschriften werden die auch die Instrumente der Zusammenarbeit absichern. In der Mitteilung an die europäischen Organe werden die Herausforderungen für unsere Generation in drei knappen InvestEU: 650 Milliarden für nachhaltiges Wachstum Zeilen zusammengefasst: „Mit jedem Jahr Unter dem Dach „InvestEU“ bündelt die Europäische Kommission b isherige steigt die Temperatur der Atmosphäre Programme zur Stärkung der Wirtschaft. Im Wesentlichen h andelt es sich um einen und verändert sich das Klima. Eine Million europäischen Garantierahmen, mit dem öffentliche und private Investitionen in der acht Millionen Arten auf dem Planeten der Größenordnung von 650 Milliarden Euro ausgelöst werden sollen. Auch dieser droht zu verschwinden. Wälder und Fonds wird überwiegend für die Erreichung der Ziele des Green Deal eingesetzt. Ozeane werden verschmutzt und zerstört.“ www.europa.eu/investeu/home_de Genauso komprimiert ist auch das generelle
Schwerpunktthema Green Deal 05 „Next Generation EU“: Mehr als eine Milliarde für den Klimaschutz in Österreich Mit dem Wiederaufbaufonds „Next Generation EU“, welcher der schwer geschädigten Wirt- schaft Europas nach der COVID-Pandemie einen kräftigen Impuls verleihen soll, setzt die Union einen wichtigen Schritt zur Erreichung der Green-Deal-Ziele. 37 Prozent der nationalen Maßnahmen müssen der Erreichung der Klimaziele d ienen. Österreich erhält aus dem 750-Milliarden-Topf 3,3 Milliarden Euro an nicht rückzahlbaren Zuschüssen. Ein Pakt mit der Bevölkerung Zur besseren Einbindung der europäischen Bevölkerung hat die Kommission im Dezem- mit den Mitgliedsländern stehen im Dienst itgliedstaaten, Ländern und G M emeinden ber 2020 einen EU-Klimapakt vorgestellt. des gemeinsamen Vorhabens. Der EU-Rah eine Mobilisierung des privaten Sektors Damit soll eine Plattform für Beiträge zum men für die wirtschaftspolitische Steuerung unumgänglich. Von e uropäischer Seite sollen Klimaschutz geboten werden. In der Start wird um die Zielbestimmung erweitert, mindestens 25 Prozent des EU-Finanz phase stehen vier Bereiche im Mittelpunkt: die umweltgerechte Haushaltsplanung über haushaltes für Klimaziele verwendet werden. Grünflächen, grüne Mobilität, energieeffizien- prüfen und beeinflussen zu können. Mit Dazu kommen die Mittel aus den Förder te Gebäude und grüne Kompetenzen. Auf dem „Europäischen Klimapakt“ wendet sich fonds (siehe Factbox „InvestEU“). In enger einer jährlichen Klimapaktveranstaltung die Kommission direkt an die Gesellschaft. Zusammenarbeit mit der Europäischen sollen Wissen und Erfahrungen ausgetauscht In den Einzelstrategien ist der Green Investitionsbank (EIB) und mit den nationa werden. Deal auf die Erreichung der Klimaschutz len Förderbanken und -instituten soll eine www.europa.eu/climate-pact/index_de ziele bis 2050, die Versorgung mit sauberer generelle Ökologisierung eingeleitet werden. www.europa.eu/climate-pact/system/ Energie, den Umbau von Wirtschaft und Einnahmen sollen zudem aus der Besteue files/2020-12/20201209%20European%20 Industrie, energie- und ressourcenschonen rung von nicht recycelten Verpackungs Climate%20Pact%20Communication.pdf des Bauen und Renovieren, die raschere abfällen aus Kunststoff und aus der Verstei Umstellung auf eine nachhaltige und intelli gerung von Emissionszertifikaten lukriert gente Mobilität, die Entwicklung eines werden. fairen, gesunden und umweltfreundlichen Lebensmittelsystems sowie auf die Erhal Das grüne Gebot: „Verursache Europäisches Semester tung und Wiederherstellung von Öko keine Schäden“ systemen und der Biodiversität ausgerichtet Zentrale Idee des Green Deal ist es, sämt (siehe dazu die Beiträge auf den Seiten 6 liche Instrumente zur Erreichung der Ziele Beispielhaft zeigt das Europäische Semester bis 11). einzusetzen, Rechtsfolgenabschätzungen die Richtlinienkompetenz der Europäischen Der Umbau aller betroffenen Politik und Evaluierungen zur Erreichung der neu Union sowie die Vernetzung der nationalen bereiche kostet enorme Summen. Den en Prioritäten zu nutzen und von Beginn an Wirtschaftspolitiken in Europa auf. Es wurde Finanzbedarf zur Erreichung der derzeitigen für sozialen Ausgleich zu sorgen. Möglichst 2011 im Rahmen der Europa-2020-Strategie Klima- und Energieziele bis 2030 schätzt alle Initiativen auf allen Ebenen sowie die eingeführt. Das Europäische Semester die Kommission auf jährlich 260 Milliarden Anreize für Wirtschaft und Gesellschaft ermöglicht der Kommission die Überprüfung Euro. Das entspricht circa 1,5 Prozent des sollen unter dem Leitsatz „Verursache keine der nationalen Haushalts- und Reforment- Bruttoinlandsprodukts in der Europäischen Schäden!“ stehen. q würfe, bevor diese von den Parlamenten Union im Jahr 2018. Zur dauerhaften beschlossen werden. Bei der Erreichung der Deckung des Finanzbedarfs ist neben dem Georg Keuschnigg ist Projektleiter Ziele des Green Deal spielt dieses Instrument Einsatz der öffentlichen Mittel von EU, des Netzwerks Zukunftsraum Land. eine wesentliche Rolle.
06 Schwerpunktthema Green Deal Green Deal: Europas Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft 25 Jahre dauert die Umstellung der Wirtschaft und ihrer Wertschöpfungsketten auf eine klimaneutrale und kreislauforientierte Arbeitsweise. Im Green Deal sind für alle relevanten Bereiche detaillierte Maßnahmenpakete vorgesehen. Der Weg zu den Klimaschutzzielen Verkehrsbedingte Emissionen Gebäudesektor: Renovierungsquote 2030 und 2050 um 90 Prozent reduzieren muss verdreifacht werden Das 2015 in Paris getroffene Klimaschutz Eine 90-prozentige Reduktion der verkehrs Auf den Gebäudesektor entfallen in Europa circa übereinkommen verpflichtet alle 195 Vertrags- bedingten Treibhausgasemissionen sieht 40 Prozent des Endenergieverbrauchs. Hier liegt partner zur Begrenzung der globalen Erwär die neue Mobilitätsstrategie der EU vor. auch viel Potenzial zur Steigerung der Effizienz mung auf 2 Grad und zu Anstrengungen für Die Emissionen aus Boden- und Luftverkehr und zur Verringerung der Emissionen. Der eine Begrenzung auf 1,5 Grad. Dieses Ziel ist machen in etwa ein Viertel der europäischen Großteil des Wohnungsbestands des Jahres 2050 nur zu erreichen, wenn die CO2-Nettoemissionen Treibhausgasemissionen aus. Der Aktionsplan ist bereits heute vorhanden. Erforderlich sind bis zum Jahr 2050 auf null gesenkt werden und sieht 82 politische Maßnahmen und Initiativen daher hohe Renovierungsquoten sowie ein Um im weiteren Verlauf des Jahrhunderts Neutrali in zehn Aktionsbereichen vor, die in den stieg bei den Heizstoffen auf erneuerbare tät in Bezug auf alle übrigen Treibhausgase kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Energieträger wie Wärme, Strom und Gas aus hergestellt wird. Im Green Deal wird der Weg Zudem sind Meilensteine definiert, welche erneuerbaren Energiequellen. Weitere wichtige dahin in Form einer Langfriststrategie definiert. die Ziele in den Jahren 2030 und 2050 messbar Ansatzpunkte auf dem Weg zur Klimaneutralität Das erste europäische Klimagesetz, das zurzeit machen sollen. Darunter fällt etwa die Förde- bilden effizientere Produkte und Geräte, Ge diskutiert wird, schafft den rechtlichen Rahmen rung der Einführung emissionsfreier Fahrzeuge, bäude- und Gerätemanagementsysteme sowie für die Union ebenso wie für die Mitglied Schiffe und Flugzeuge, zum Beispiel durch bessere Dämmstoffe. Die derzeitige Renovie- staaten. Ü berprüfbarkeit und Umsetzbarkeit die Installation von 3 Millionen öffentlichen rungsquote liegt in der EU bei jährlich rund der M aßnahmen spielen dabei eine große Rolle. Ladepunkten bis 2030. Der Schienengüter 0,4 Prozent. Für die Erreichung der Klimaziele Bis Juni 2021 sollen alle einschlägigen klima verkehr soll bis 2050 verdoppelt werden. müsste sich der Anteil auf ungefähr 1,2 Prozent bezogenen Politikinstrumente geprüft und Im Mittelpunkt stehen des Weiteren eine belaufen. Die Europäische Union ist bestrebt, Weiterentwicklungen vorgeschlagen werden. vernetzte und automatisierte multimodale dass die Rechtsvorschriften über die Gesamt Dazu gehören das Emissionshandelssystem Mobilität und Maßnahmen zum Aufbau eines energieeffizienz von Gebäuden in den Mitglieds- genauso wie nationale Reduktionsvorgaben. gemeinsamen europäischen Datenraums ländern zielkonform gestaltet werden. Einer Ein weiteres großes Ziel ist eine effektive für Mobilität. der Schritte ist die Bewertung der nationalen CO2-Bepreisung. Ein Grenzausgleichssystem www.ec.europa.eu/transport/themes/ Renovierungsstrategien. Zudem sollen Gebäude soll die europäische Wirtschaft gegen mobilitystrategy_en emissionen in den europäischen Emissionshan- Klimadumping bei Importen schützen. del einbezogen werden. Mit neuen Finanzierungs formen soll das Tempo g esteigert werden.
Schwerpunktthema Green Deal 07 Europas Weg zur Klimaneutralität 240 Sonstige, 220 außer CO2 200 Landwirtschaft, 180 außer CO2 160 Wohngebäude 140 Tertiärsektor Mio. t CO2-Äq 120 Verkehr 100 Industrie 80 Strom 60 Technologien für die 40 Entfernung von CO2 20 Landnutzung und 0 Forstwirtschaft –20 Nettotreibhausgas emissionen EU-Bruttoinlands 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 produkt Entfossilisierung Mobilisierung der Wirtschaft des Energiesystems in vielen Bereichen Schäden aus dem Klimawandel vervielfachen sich 75 Prozent der Treibhausgasemissionen der EU Laut Green-Deal-Papieren der Kommission stammen aus der Erzeugung und dem Verbrauch hat sich die Rohstoffgewinnung zwischen 1970 von Energie. Die Entfossilisierung des Energie und 2017 weltweit verdreifacht. Sie ist laut systems ist daher eine der wichtigsten Säulen einer Mitteilung der Europäischen Kommission des Green Deal. Derzeit beruht unser Energie für die Hälfte der Treibhausgasemissionen system überwiegend auf fossilen Brennstoffen. und für mehr als 90 Prozent des Biodiversitäts- Das wird sich bis zur Mitte des Jahrhunderts verlusts sowie die zunehmende Wasserknapp- grundlegend ändern. Ausschlaggebend dafür heit verantwortlich. In der EU emittiert die sind der Ausbau der Elektrifizierung, der Industrie rund 20 Prozent der Treibhausgase. Umstieg auf nachhaltige, erneuerbare Energien Erforderlich sind daher umfassende Maß und eine Steigerung der Energieeffizienz. Enor- nahmen zur Entfossilisierung energieintensiver Wetterbedingte Katastrophen verursachten me Herausforderungen, auch gesellschaftlicher Industrien, Förderung der Energieeffizienz allein im Jahr 2017 wirtschaftliche Kosten Natur, liegen im beschleunigten Ausstieg aus und Gewährleistung einer Versorgung mit in der Rekordhöhe von 283 Milliarden Euro der Kohle. Zur Sicherung der Verfügbarkeit, nachhaltiger, erneuerbarer Energie zu wettbe- und könnten um das Jahr 2100 rund zwei Erleichterung der Verteilung und Optimierung werbsfähigen Preisen. Zum Instrumentarium Drittel der europäischen Bevölkerung des Einsatzes wird der europäische Energie- gehören Allianzen für grünen Wasserstoff treffen (heute 5 Prozent). Flusshochwässer markt über unterschiedliche Instrumente voll- und für emissionsarme Industrien. Ein Beispiel etwa d rohen in Europa jedes Jahr Schäden ständig integriert, vernetzt und digitalisiert. dafür ist die Förderung von Stahltechnologien, in Höhe von 112 Milliarden Euro zu Ein zentrales Element ist die Weiterentwicklung die bis 2030 zu einer CO2-freien Stahlerzeugung verursachen (heute 5 Milliarden Euro). intelligenter Infrastrukturen. Bis Juni 2021 wird führen sollen. Im EU-Kreislaufwirtschaftsplan die Europäische Union die Rechtsvorschriften sind Maßnahmenkataloge für Lebensdauer Quelle: Ein sauberer Planet für alle. Eine europäische strategische, langfristige Vision für eine wohlhaben- im Energiebereich überprüfen und Vorschläge zyklen und Reparierbarkeit von Produkten, de, moderne, wettbewerbsfähige und klimaneutrale für die Überarbeitung vorlegen. Danach sind für Verpackungsmaterialien, Batterien sowie Wirtschaft, Mitteilung der Europäischen Kommissi wieder die Mitgliedstaaten am Zug, ihre Kunststoffe und Mikroplastik vorgesehen. on, COM(2018) 773 final; https://eur-lex.europa.eu/ Energie- und Klimapläne auf die ambitionierten legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:52018D C0773&from=de. Ziele auszurichten.
08 Schwerpunktthema Green Deal „Vom Hof auf den Tisch“: Noch großer Gesprächsbedarf bei EU-Lebensmittelstrategie Mit dem Green Deal will die Europäische Union Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen. Einen Eckpfeiler bildet die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ (Farm to Fork Strategy), die das gesamte Lebensmittelsystem umfasst. Während eine Folgenabschätzung der Zielvorgaben noch aussteht, zeigt die heimische Landwirtschaft bereits heute, dass Produktion und Nachhaltigkeit vereinbar sind. Thomas Weber Mit der im Mai 2020 vorgestellten Strategie ist j edoch eine umfassende und wissen im selben Ausmaß gilt und alle Akteurinnen hat es sich die Europäische Kommission schaftlich f undierte Folgenabschätzung und Akteure der Lebensmittelversorgungs zum Ziel gesetzt, ein faires, gesundes und wichtiger denn je, um die Versorgungs kette von den Produzentinnen und Produ umweltfreundliches Lebensmittelsystem sicherheit mit hochwertigen heimischen zenten bis hin zu den Konsumentinnen und zu schaffen. Die vorgeschlagenen Maßnah Lebensmitteln auch in Zukunft sicherzustel Konsumenten gleichermaßen in die Pflicht men für die Landwirtschaft (siehe Info len. Die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ genommen werden. kasten) nehmen Bezug auf bereits konkrete wird in unserer g lobalisierten Welt ihrem Zielwerte, wurden jedoch bis heute noch ganzheitlichen Anspruch nur dann gerecht, Entscheidender Beitrag keiner Folgenabschätzung unterzogen. wenn die E rhöhung der Standards für Während sich die Mitgliedstaaten und die Gerade infolge der COVID-19-Pandemie inländische und i mportierte Lebensmittel Europäische Kommission hinsichtlich Aus
Schwerpunktthema Green Deal 09 Kernziele der EU-Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ bis 2030 — Reduktion von Einsatz und Risiko chemischer Pestizide um mindestens 50 Prozent — Reduktion des Einsatzes von Pestiziden mit höherem Risiko um mindestens 50 Prozent — Verringerung der Nährstoffverluste bei gleichbleiben- der Bodenfruchtbarkeit um mindestens 50 Prozent — Reduktion des Einsatzes von Düngemitteln um mindestens 20 Prozent — Ausweitung des Biolandbaus auf mindestens 25 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche — Verringerung der Gesamtverkäufe von antimikrobiellen Mitteln um mindestens 50 Prozent — Reduktion der Lebensmittelabfälle im Lebens mitteleinzelhandel und bei Verbraucherinnen und Verbrauchern um 50 Prozent Diese Ziele sollen EU-weit erreicht werden. Jeder Mitgliedstaat ist aufgerufen, seinen Beitrag zu leisten. gangsjahr und -niveau für die Reduktions gemeinsam mit Schweden b ereits die eindeutiges Verbesserungspotenzial. So liegt ziele im Bereich Pflanzenschutz, Dünge Nase vorn. Österreich zeigt also, dass viele der Anteil der Landwirtschaft an der Wert mittel und Antibiotika noch uneinig sind, Ziele der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ schöpfung von Lebensmitteln mit 20 Prozent zeigt der Blick auf die österreichische Land bei gleichzeitiger Nutzung der natürlichen klar unter dem EU-Durchschnitt von 27 Pro wirtschaft, dass diese schon heute einen Ertragspotenziale zu erreichen sind, sie zent. Höhere Standards in der Produktion zentralen Beitrag zu einem nachhaltigen müssen jedoch von e inem Bündel unter können somit nur dann realisiert werden, Lebensmittelsystem leistet. Mit einer frei stützender Maßnahmen wie Einführung wenn die Primärerzeugung den damit willigen und nahezu flächendeckenden einer Herkunftskennzeichnung, Erhöhung einhergehenden Mehrwert am Markt abge Teilnahme am Österreichischen Programm der Zahlungsbereitschaft, Abgeltung der golten bekommt. für eine umweltgerechte, extensive und den erbrachten Leistungen und Gleichstellung Die wohl wichtigsten Feststellungen natürlichen Lebensraum schützende Land der Wettbewerbsbedingungen für heimische finden sich bereits auf den ersten beiden wirtschaft (ÖPUL) leisten Österreichs Bäue und importierte Lebensmittel begleitet Seiten der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“. rinnen und Bauern tagtäglich einen Beitrag werden. Jeder Player der L ebensmittelkette Sie besagen, dass „den Bemühungen nur dann zur nachhaltigen Verwendung von Betriebs hat seinen Beitrag zur E tablierung eines Erfolg vergönnt sein wird, wenn für die Pri mitteln sowie zum sorgsamen Umgang mit nachhaltigen Lebensmittelsystems zu leis märerzeuger, deren Einkommen noch immer Natur und U mwelt. Solche in die Produktion ten – nicht nur die Landwirtschaft, wie dem der gesamten Wirtschaft hinterherhinkt, integrierten Maßnahmen in Kombination es in der Diskussion derzeit allzu oft den ein nachhaltiger Lebensunterhalt gesichert mit einer vollständigen Leistungsabgeltung Anschein erweckt. ist“, und dass „europäische Lebensmittel be für die von der Öffentlichkeit geforderten reits heute weltweit als Maßstab für sichere, Auflagen, Transparenz in der Herkunfts Erfolgsgeschichte ausreichend verfügbare, nahrhafte und kennzeichnung sowie faire Wettbewerbs gemeinsam fortschreiben hochwertige Lebensmittel gelten“. Ziehen wir bedingungen sind der Schlüssel zur erfolg Die Empfehlungen der Europäischen daher als Gesellschaft gemeinsam und mit reichen Etablierung eines zukunftsfähigen Kommission für die nationale GAP-Strategie gleicher Kraft an einem Strang, denn Lebens Lebensmittelsystems. Weiters hat Österreich planerstellung belegen, dass Österreich mittel und die Arbeit, welche in deren als einziger Mitgliedstaat das Ziel, auf bereits in der aktuellen Periode die richtigen Herstellung investiert wird, sind wertvoll! q 25 Prozent der landwirtschaftlichen Nutz Akzente gesetzt hat, die es nun weiterzu fläche biologisch zu produzieren, schon entwickeln gilt. Mit Blick auf das Lebens Thomas Weber ist Mitarbeiter der jetzt erreicht. Auch in Sachen Tierwohl hat mittelsystem ortet die Kommission jedoch Landwirtschaftskammer Österreich Österreich laut „World Animal Protection“ insbesondere in der Wertschöpfungskette und des Netzwerks Zukunftsraum Land.
10 Schwerpunktthema Green Deal Schreitet die Biodiversitätspolitik rasch genug voran? Franz Essl In der aktuellen Umwelt- und Klimakrise ist die Zeit leider keine Verbündete. Sie läuft uns davon. Es geht schnell, Biodiversitätsstrategie: Lebensräume zu zerstören, aber sie wieder zu renaturieren ist schwierig, teuer und „Wir brauchen langwierig. Ein Baum ist flugs gefällt, ein Fluss bald begradigt, eine Feuchtwiese rasch trockengelegt. Daher fordert der verbindliche Ziele“ Biodiversitätsrat des Netzwerkes Biodiver sität Österreich in Übereinstimmung mit vielen Wissenschaftlerinnen und Wissen- Die Biodiversitätsstrategie ist einer der Eckpfeiler schaftlern, dass die Trendwende zu einer des europäischen Green Deal. Die großen Ziele nachhaltigen Gesellschaft in den nächsten Jahren erfolgen muss. Das ist nicht leicht, sind der Erhalt der Artenvielfalt und die Renaturierung aber machbar ‒ und vor allem nötig! geschädigter Ökosysteme. Über die österreichische Umsetzung sprach Netzwerk Zukunftsraum Land mit dem Mitglied des ö sterreichischen Biodiversitätsrates und Ökologen Franz Essl. Herr Professor Essl, mit dem Schutz meldungen nicht nur anonymisiert durch und Erhalt der Biodiversität haben zuführen. Dann wäre auch klar zuordenbar, wir auch in Österreich ein Problem – wer beziehungsweise welche Organisation wo hapert es am meisten? welche Position vertritt. Außerdem wäre es Wie der 2019 vorgelegte Bericht des Weltbio essenziell, einen Überblick über die Rück diversitätsrats gezeigt hat, befinden wir uns meldungen öffentlich einsehbar zu machen. inmitten einer globalen Biodiversitätskrise: Leider ist dies so nicht erfolgt, und daher Während Sie diesen Beitrag lesen, stirbt ist unklar, wie mit den mehr als 2200 Rück irgendwo auf der Erde eine Art aus. Alle paar meldungen umgegangen wird und ob sie tat Minuten verschwindet eine Art, für immer, sächlich angemessen berücksichtigt werden. tagtäglich. In Österreich sieht es keineswegs besser aus: Ich möchte ein paar Zahlen nen Biodiversität erfordert ein breites nen, welche die Dramatik dieser Entwick Bewusstsein in der Bevölkerung. Wie weit lung zeigen: Jede dritte Art in Österreich ist der Bewusstseinswandel gediehen? steht auf der Roten Liste und ist bedroht, Die Bevölkerung ist bei Themen des Natur- die Zahl der Brutvögel ist in Österreich in und Umweltschutzes viel weiter als die nur 20 Jahren um 42 Prozent eingebrochen, Politik, mehr als 85 Prozent der Österreiche und mehr als die Hälfte der Lebensräume rinnen und Österreicher bekennen sich Österreichs sind bedroht. Statt des Gesangs bei der regelmäßig durchgeführten Euro der Feldlerchen und Schwalben ist der barometerumfrage zu einem starken Schutz stumme Frühling vielfach Realität geworden. der Biodiversität. Was leider meist fehlt, Und täglich werden in Österreich 13 Hektar ist der Wille, die Biodiversitätskrise als zent neu verbaut – das entspricht etwa 25 Fuß rale Zukunftsfrage grundlegend politisch ballfeldern, mehr als alle Vereine der ernst zu nehmen und danach zu handeln. Fußballbundesliga zusammen besitzen. Eine Trendwende beim Artensterben ist möglich – es gibt das Geld, ambitionierte Mit dem „Biodiversitätsdialog 2030“ wurde Zielsetzungen und das Wissen, der Weg ist erstmals ein großer Beteiligungsprozess bekannt – allein es fehlt bislang der politi durchgeführt. Was hat er gebracht? sche Wille, ihn zu gehen. Der Biodiversitätsdialog war eindeutig ein Schritt in die richtige Richtung, weil damit Wo sehen Sie die größten Herausforderun- bei der Ausgestaltung der neuen Biodiversi gen und Chancen für die österreichische tätsstrategie der Austausch mit der Zivil Biodiversitätsstrategie 2030? gesellschaft gesucht wurde. Aber es bleibt Für die Wirksamkeit der Biodiversitäts unklar, wie mit den vielen Rückmeldungen, strategie 2030 ist ein strategisch geplanter die eine ambitionierte nationale Biodiversi und verbindlicher Rahmen entscheidend: tätsstrategie einfordern, letztlich umgegan Es bedarf klarer und angemessener Ziele, gen wird. Das ist ein gravierendes Manko. deren Erreichung regelmäßig überprüft und Um daraus einen echten Dialog zu machen, wo im Falle von Abweichungen entspre wäre es auch wichtig gewesen, die Rück chend nachjustiert werden muss. Dafür ist
Schwerpunktthema Green Deal 11 ein rechtlicher Rahmen in Form eines natio nalen Biodiversitätsgesetzes notwendig. Und: Schutz und nachhaltige Nutzung von Natur und natürlichen Ressourcen müssen sich lohnen. Eine biodiversitätsfördernde Landnutzung, e ffektive Schutzgebiete und die Erarbeitung von Grundlagendaten benö tigen angemessene finanzielle Ressourcen: Dafür ist der jüngst eingerichtete Nationale Dass artenreiche, bunte Blumenwiesen Biodiversitätsfonds auf eine Dotierung von in vielen Regionen Österreichs eine einer Milliarde Euro jährlich aufzustocken. Seltenheit geworden sind, ist eine der wichtigsten Ursachen des Insektenrück- gangs. Eine angepasste Nutzung solcher Was motiviert Sie persönlich zum Wiesen muss sich für Landwirtinnen Engagement im Natur- und Biodiversitäts- und Landwirte lohnen. Dafür muss schutz? die Agrarpolitik deutlich mehr Geld Als Biologe und Forscher wird mir nahezu als bisher ausgeben, anstatt die weitere Intensivierung der Landwirtschaft täglich anschaulich vor Augen geführt, zu fördern. in welche gefährliche Richtung sich unsere Gesellschaft bewegt. Am Land aufgewach sen, verbrachte ich als Kind sehr viel Zeit im Garten, am Bach, im Wald. Ich fühle mich daher der Natur eng verbunden. Und ich sehe, wie vieles, was in meiner Kindheit an blühenden Wiesen, ungenutzten Ecken, artenreichen und attraktiven Landschaften noch vorhanden war, zerstört wurde und wird. Wie so oft, wenn Personen sich enga gieren, gehen persönliche Emotion und Wissen Hand in Hand. Daher ist es auch entscheidend, Kindern einen Zugang zur Natur mitzugeben. Wie sehen Sie auf EU-Ebene die „Farm to Fork“- und die Biodiversitätsstrategie in den Green Deal eingebettet? Und (wie) lässt sich dieses Zusammenspiel auf österreichischer Ebene umsetzen? Die EU-Kommission nimmt mit dem Green Deal, der dazugehörigen Strategie „Farm to Fork“ und der EU-Biodiversitätsstrategie die Mitgliedstaaten in die Pflicht. Ich würde mir wünschen, dass Österreich den Green Deal vorbehaltlos unterstützt, und zwar auch dann, wenn es um konkrete und verbindliche Ziele geht. Und dass Österreich hier auch voranschreitet – etwa bei der derzeit national verhandelten Ausgestaltung der Agrarpolitik für die kommenden Jahre. Hier ist erkennbar, dass das Ziel einer wirk lich nachhaltigen Landwirtschaft weiterhin nicht ausreichend umgesetzt wird. Das schadet der Natur, der Landschaft und letzt lich auch der Bauernschaft. q Franz Essl lehrt und forscht als Ökologe an der Universität Wien. Er gehört dem Leitungsteam des 2019 gegründeten ö sterreichischen Biodiversitätsrates (www.biodiversityaustria.at/ biodiversitaetsrat ) an.
12 Standpunkte Mein persönlicher „Green Deal“: Was kann ich zu einer nachhaltigen Lebensgestaltung beitragen? Mit dem Green Deal möchte die Europäische Union Klimavorreiter werden und die Transformation des Wirtschaftssystems einleiten. Ziel ist, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Der Green Deal ist ein großes Gemeinschaftsprojekt, das die Europäische Union, die Mitgliedstaaten, die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft in die Pflicht nimmt. Netzwerk Zukunftsraum Land hat fünf Personen gebeten, darzustellen, welche Beiträge im persönlichen Bereich geleistet werden können. Persönlich Verantwortung für Energie übernehmen! Jederzeit verfügbare Energie – ob Strom oder Raum wärme – ist in unserem Alltag so selbstverständlich wie volle Supermarktregale. Wir machen uns in Nachhaltige Landnutzung Monika Forster aller Regel kaum Gedanken, wo diese Energie her betrifft uns alle Modellregionsmanagerin kommt und ob sie denn auch morgen noch so selbst Landwirtschaft erreicht das Ziel, Menschen Energieregion verständlich sein wird. Sollten wir aber! Energie zu ernähren, nur, indem sie Ressourcen Vorderwald, Vorarlberg ist Nahversorgung. Wir müssen Verantwortung beansprucht. Aber Landwirtschaft ist dafür übernehmen, dass Energie aus erneuerbaren unverzichtbar, ohne Lebensmittel kann Quellen bedarfsgerecht verfügbar ist. Ein Beispiel, der Mensch nicht leben. Darüber hinaus wie Kommunen das tun, zeigt der Umgang mit dem erfüllt sie eine Fülle weiterer System Thema in der Gemeinde Sibratsgfäll in der Klima- leistungen: Allein die Wiesen in Oberöster und Energiemodellregion Vorderer Bregenzerwald: reich produzieren so viel Sauerstoff wie Dort wurde auf dem Schuldach eine Fotovoltaikanlage alle Österreicherinnen und Österreicher installiert, die von den Bürgerinnen und Bürgern jährlich brauchen. finanziert wurde. Ihren Einsatz bekommen sie in Nachhaltige Landnutzung bedeutet jährlichen Tranchen verzinst zurück – in Form von letztlich Achtung vor allen Lebewesen und Dorfgutscheinen für die Sennerei, den Dorfladen allen Lebensräumen. Achtung meint ein und das Gasthaus. Zurücktreten, um dem Gegenüber Raum zu geben, wie es der Theologe Michael Rosenberger formuliert. Nachhaltige Land nutzung ist in diesem Sinne eine gesamt gesellschaftliche Aufgabe und beginnt be reits bei jeder und jedem Einzelnen von uns! Die Bereiche Bauen, Verkehr, Gewerbe Peter Frühwirth, und Industrie sind hier besonders gefor Mitarbeiter der dert, ihren Beitrag zu leisten. Landwirtschaftskammer Wenn wir in der Biodiversitäts- Oberösterreich und Klimafrage entscheidend weiter kommen wollen, müssen wir zu einem von partnerschaftlichem Respekt geprägten Umgang miteinander finden. Dazu zählen auch die Anerkennung bereits stattfindender Leistungen sowie das Bewusstsein, dass der Mittelweg und nicht Extreme die Evolution voranbringen.
Standpunkte 13 Bauen und Renovie ren: Die Augen für k limaneutrale Ansätze öffnen Der fortschreitenden Boden Andrea Achrainer, versiegelung und Verbauung Projektleitung wertvoller Flächen kann Netzwerk Handwerk, Gemeinsam nachhaltig(er) durch achtsame Bauweise www.netzwerk- Wissen über Nachhaltigkeit alleine reicht nicht aus, im Neubau, intelligente handwerk.tirol um seinen Lebensstil zu ändern. Daher haben wir Renovierungen und neue mit vielen Kolleginnen und Kollegen des Umwelt Nutzungskonzepte bestehen bundesamts die Initiative „Transform_U“ gestartet. der Gebäude entscheidend Bernhard Ferner, Wir haben ausprobiert, wie wir unsere Gewohnheiten entgegengewirkt werden. Umweltbundesamt, in puncto Konsum, Ernährung, Abfall, Energie und Das regionale Handwerk Senior Client Manager Zeitwohlstand nachhaltig verbessern können. Unser spielt dabei eine Schlüssel Fazit: Transformation verbindet, und der Weg zu rolle. Klimaneutrale Ansätze einem bewussteren Lebensstil schweißt zusammen. wie Holzbau, die Verwendung Viele der Teilnehmenden bestätigen das und haben von Ziegeln, Lehm und Kalk ihren Alltag dauerhaft verändert. sowie ö kologischen Dämm Auch in ländlichen Regionen gibt es viele, die stoffen und die Nutzung schon heute Zukunft gestalten und andere nachhaltig erneuerbarer Energiesysteme, inspirieren. LEADER-Aktionsgruppen können aber auch das kritische Hin helfen, Gleichgesinnte zu finden und Initiativen terfragen komplexer Bau wie „Transform_U“ zu entwickeln. Gemeinsam themen im Hinblick auf an Veränderung zu arbeiten eröffnet neue Perspekti ökologische Kriterien sind ven, schafft neue Lösungen und macht Spaß. Domänen des Handwerks, das zudem regionale Struktu ren und den wohnortnahen Arbeitsmarkt stärkt. Um diese Wandel durch Herausforderungen zu bewäl Überzeugungskraft tigen, ist es nötig, die Jugend Mobilität ist seit meiner Jugend für das Handwerk zu begeis eine Errungenschaft und tern und auszubilden und ein hohes Stück individueller so das Wissen um nachhaltige Franz Sailer, Lebensqualität. Dabei treibt Techniken und Materialien Geschäftsführer mich die Frage an, wie sich das weiterzugeben und zu nutzen der Ötztaler Verkehrs Verhalten– Stichwort Klima – Netzwerk Handwerk setzt gesellschaft (Sölden) freundlichkeit – vieler Menschen dabei auf Kooperationsprojek und Gemeinderat im Bereich dieses persönlichen te von Handwerkerinnen und Grundbedürfnisses ändern Handwerkern mit Schulen. lässt. Anstatt den Zeigefinger zu erheben und möglichst dras tische Zukunftsszenarien zu kommunizieren, müssen wir mit dem besten Angebot über den ÖPNV öffnen? Einen weite zeugen. Für den öffentlichen ren Hebel stellt das Ticketing Personennahverkehr (ÖPNV) dar. Dank der digitalen bedeutet dies eine erhöhte Takt Technik können wir es jedem frequenz im ländlichen Raum. Menschen ermöglichen, seine Gleichzeitig darf der Schienen Mobilität persönlich optimal verkehr nicht als einziger zu planen. Dabei gilt es, die Heilsbringer angesehen werden. Individualität des jeweiligen Ein Miteinander von Bus und Angebots zu vermitteln. Fazit: Bahn ist gefragt. Warum also Mobilität darf sich nicht dar nicht den Pannenstreifen auf auf beschränken, grün zu sein. der Autobahn in neuralgischen Nein, sie muss auch bequem Bereichen in der Früh für und attraktiv sein.
14 LEADER LEADER und Kulinarik: NETZ Stärken mit Stärken verbinden WERK KULINARIK Kooperationen haben einen wesentlichen Stellenwert in der Weiterentwicklung Österreichs als Kulinarikdestination. Es gilt, die Stärken und Angebote der vorhandenen Ebenen (Region, Land, Bund) gut zu bündeln und die Vernetzung der Akteurinnen und Akteure innerhalb der Regionen auszubauen. Christina Mutenthaler Österreich ist ein Land mit ausgeprägter und Schwächen. Wichtig ist, Doppelgleisig lung von kulinarisch-touristischen Ange Ess- und Küchenkultur. Um den großen keiten zu vermeiden, Synergien zu nutzen boten gemeinsam mit den Destinationen. Schatz der Kulinarik zu heben, bedarf und auf gut Funktionierendes aufzubauen. Das Netzwerk Kulinarik unterstützt mit es der engen Zusammenarbeit zwischen Auf Bundesebene ideal angesiedelt ist die Webinaren/Workshops von Spezialistinnen den Organisationen und Initiativen auf Etablierung des bestehenden, national an und Spezialisten; Umsetzung und persönli Bundes-, Landes- und regionaler Ebene. erkannten und durchgängigen Qualitäts- cher Austausch können aber nur auf regiona Dafür wurde das Netzwerk Kulinarik und Herkunftssicherungssystems „AMA ler Ebene erfolgreich sein. LEADER ist ein ins Leben gerufen. Es dient als Vernetzungs GENUSS REGION“. Dieses System gilt öster ideales Instrument, um regionale Verfügbar stelle entlang der Wertschöpfungskette, reichweit und garantiert die von den Konsu keiten von Lebensmitteln bei bestimmten von der Landwirtschaft und Verarbeitung mentinnen und K onsumenten geforderte Zielgruppen zu verbessern und Vertriebs über die Gastronomie und Hotellerie bis Transparenz und Sicherheit. Mit dem Quali kooperationen aufzubauen. Auf Bundes hin zu den Vermarktungspartnern. 400 Ver täts- und Herkunftssicherungssystem ge ebene kann die österreichweite Vernetzung treterinnen und Vertreter aus unterschied koppelt ist eine österreichweite Datenbank durch Veranstaltungen beziehungsweise lichen Bereichen haben gemeinsam die mit umfangreichen Betriebs- und Produkt Matching-Tools unterstützt werden. Kulinarikstrategie für Österreich erarbeitet. daten aller zertifizierten „AMA GENUSS Wir empfehlen allen LEADER- und Österreich soll die Kulinarikdestination REGION“-Betriebe. Diese beiden zentralen Genussregionen, sich miteinander zu ver Europas werden. Die Strategie basiert Tools, die auch im Regierungsprogramm und netzen. Die Erfahrung zeigt: Überall dort, auf sechs Erfolgsfeldern. Die wichtigsten in der nächsten GAP-Periode verankert sind, wo eine enge Zusammenarbeit besteht, sind die Etablierung einer Qualitäts- sollten die LEADER-Regionen bei künftigen sind kontinuierliche Aktivität und Nach und Herkunftssicherung, das Innovations Kulinarikprojekten nutzen beziehungsweise haltigkeit gegeben. Das Netzwerk Kulinarik management für Betriebe sowie Modelle darauf aufbauen können. steht dabei gerne als aktive Vernetzungs- der Kooperation zwischen Landwirtschaft Auf regionaler Ebene sind die Stärkung und Servicestelle, als Drehscheibe und Tourismus (siehe www.netzwerk- der Zusammenarbeit, die Erhöhung der und die Kräfte bündelnde Einrichtung kulinarik.at). Verfügbarkeit von Produkten und der Aufbau zur Verfügung. q Bei der Vernetzung kann LEADER in regionaler Wertschöpfungsketten bestens der neuen GAP-Periode eine zentrale Rolle angesiedelt. So besteht für die LEADER- Christina Mutenthaler leitet das Netzwerk einnehmen. Jede Ebene hat ihre Stärken Regionen großes Potenzial in der Entwick Kulinarik.
LEADER 15 Haus der Region im Lavanttal In der Bezirkshauptstadt Wolfsberg wurde das leerstehende Bamberghaus mit LEADER-Mitteln zum „Haus der Region“ für regio nale Produzentinnen und Produzenten u mgestaltet. Durch um fassende Bau- und Einrichtungsmaßnahmen wurde das Gebäude zu einem Genussshop mit integrierter Gebietsvinothek umfunktioniert. Als Vermarktungsplattform bietet das Haus der Region sowohl den Lavanttaler Winzerinnen und Winzern als auch den Direktvermark terinnen und Direktvermarktern die Möglichkeit, ihre hochwertigen Produkte zu präsentieren und zu vermarkten. Ausgewählt nach strengen Zertifizierungskriterien reicht die Produktpalette von Gütern aus dem Lebensmittelbereich über bäuerliches Kunsthand werk bis hin zu handgefertigten S ouvenirs. Derzeit wird mit Genussshop mit integrierter Gebietsvinothek über 100 Lavanttaler Klein- und Großbetrieben aus verschiedenen im Haus der Region Branchen zusammengearbeitet. Neben dem Verkauf und der Verkostung von regionalen Produk dung unterschiedliche Produktverkostungspakete angeboten. ten werden im Haus der Region unter Einbeziehung der Partner Zahlreiche Produkte sind außerdem im Onlineshop erhältlich. betriebe Veranstaltungen zur Bewusstseinsschärfung für die Das Haus der Region bietet auch Vernetzungs- und Kooperations Themen regionale Produkte sowie Gesundheit und Nachhaltigkeit möglichkeiten für alle Partnerbetriebe. geplant und durchgeführt. Für Gruppen werden gegen Voranmel Kontakt: Haus der Region, info@hdr.or.at Aus den LEADER -Regionen E www.zukunftsraumland.at/projekte Energy Kids im Pongau Maßnahmen können die Kinder gem Einkommen, Alleinerziehende, und - pädagogen und damit die Das Projekt „Energy Kids“ ist eine ihren Beitrag zum Energiesparen Pensionistinnen und Pensionisten, Möglichkeit zur Entwicklung weite- Weiterführung der Initiative „Klima leisten und die eigene Familie Arbeitslose sowie Personen mit rer Angebote sind ebenso geplant Kids“, die in den letzten drei Jahren dazu motivieren. gesundheitlichen oder psychischen wie der Aufbau eines Qualitäts erfolgreich in der L EADER-Region Kontakt: Birgit Kallunder, Beeinträchtigungen bei der sicherungssystems für Beherber- Pongau umgesetzt wurde. Spiele- kallunder.leader@pongau.org Wohnungssuche. Mit professionel- gungsbetriebe. risch sollen den Energy Kids die ler Beratung sollen leer stehende Kontakt: Beatrix Übelacker, Zusammenhänge zwischen Ener- Wohnungsagentur Wohnungen von privaten, ge uebelacker@oststeiermark.at gieverbrauch und Klima aufgezeigt Linz-Land: Leistbares meinnützigen und gewerblichen werden. Im Herbst 2020 starteten Wohnen für benachteiligte Vermietern in den Gemeinden Vogelfrei-Raum fünf Volksschulen mit Angeboten Menschen des Bezirks für benachteiligte Ein lange Zeit leer stehender zum Thema Energiesparen daheim Die Wohnungsagentur Linz-Land Personen leichter zugänglich Geschäftsladen mitten in Rankweil und in der Schule. Mit einfachen unterstützt Menschen mit niedri- gemacht werden. wurde mit Unterstützung von Kontakt: Isolde Fürst, LEADER zum Raum der Begegnung Spielerisch isolde.fuerst@linz-land.at und kulturellen Vielfalt. Für die Zusammenhänge Bevölkerung gibt es ein offenes lernen: Die „Energy Kids“ im Pongau Kräuterregion Wechselland Angebot unterschiedlicher kultu- Das steirische Wechselland soll reller Veranstaltungen. als Kräuterregion touristisch posi- Das Programm umfasst verschie- tioniert werden. Dazu beitragen dene Formate wie Erzählcafés, sollen Marketingmaßnahmen wie Lesungen, Konzerte und Theater. eine Kräuterfibel, eine Wanderkar- Der Gedanke der Gemeinnützigkeit te, ein Imagefilm mit Schwerpunkt und Partizipation wird hier vorbild- Kulinarik und Kräuter, Plakate, haft und mit viel ehrenamtlichem die Integration in die Gemeinde Engagement gelebt. website und Inserate. Die Ausbil- Kontakt: Karen Schillig, dung von Kräuterpädagoginnen schillig@leader-vwb.at
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