Willkommen im Krokodil - KBV Stuttgart Jahrgang 2015

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Willkommen im Krokodil - KBV Stuttgart Jahrgang 2015
Willkommen im Krokodil

KBV Stuttgart Jahrgang 2015
Willkommen im Krokodil - KBV Stuttgart Jahrgang 2015
»Freiburg Leben«

       mittendrin –
             Leben im Quartier
                       aktuelle Projekte unter: www.siedlungswerk.de

Stuttgart »Feuerbacher Balkon«                 Fellbach, Stadtmitte

Tübingen, Österberg                            S-Bad Cannstatt »Seelberg Wohnen«
Willkommen im Krokodil - KBV Stuttgart Jahrgang 2015
Inhalt

          4 Editorial

          6 Bye-bye Alexanderstraße! Hallo Krokodil!

          8 50 Jahre KBV – das Jubiläumsfest

          9 Von einem der auszog die Buchhaltung zu retten

         10 Mobilität für alle – Der KBV Fahrdienst

         12 Endlich mehr Platz

         14 Betreutes Wohnen im Haus 24+26

         18 Die neue KBV-Wohngemeinschaft im Krokodil

         20 Betreutes Wohnen in der Villastraße 1A

         22 ABW Extern

         23 Sommerferien beim KBV

         24 Der Alex-Club 2014

         26 Alex-Club Percussion Workshop

         28 J etzt gibt’s was auf die Ohren –
             LEA Leseklub oder „Lesen Einmal Anders“

         30 D
             as „Inklusive Radlabor“ wird zur
            „Radautonomie – alles inklusiv“

         31 Impressum

                                                              3
Willkommen im Krokodil - KBV Stuttgart Jahrgang 2015
Editorial

    Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer,

    was war das für ein intensives Jahr       unserer 50-Jahr-Feier gezeigt. Fast
    2014!                                     fünfhundert Menschen sind unserer
                                              Einladung gefolgt und haben mit
    Nicht nur unser Fest zum 50jährigen       uns am neuen Standort im damals
    Bestehen unseres Vereins stand an,        noch provisorischen Innenhof mit-
    sondern auch – fast zeitgleich – der      gefeiert. Geladene Gäste aus Politik
    Umzug unserer Tagesförderstätte und       und Wirtschaft, Partner und Förderer
    unserer Geschäftsstelle in das umge-      haben sich eingefunden. Auch unse-
    baute „Krokodil“ im Baur-Areal. Und       re Nachbarn waren auf „die Neuen“
    das war noch nicht alles: Wir haben       gespannt, zahlreiche Gäste kamen
    eine weitere Wohngruppe für schwer-       auch spontan und viele „Ehemali-
    mehrfach behinderte Menschen im           ge“ wollten miterleben, wie sich der
    Krokodil eingerichtet, die Vorausset-     Verein in den letzten Jahren prächtig
    zungen zur Erweiterung der Tagesför-      entwickelt hat. Die größte Freude
    derstätte von zwölf auf 24 Betreute       hatten wir allerdings mit der Anwe-
    geschaffen, Wohnungen für unsere          senheit der Menschen, für die wir da
    externen freiwilligen Kräfte (FSJ, BFD)   sein wollen und die uns so am Herzen
    eingerichtet und ... und ... und ...      liegen: junge und alte Menschen mit       Dr. Hans-Joachim Keller
                                              Behinderungen, ihre Familien und          Vorsitzender des Vorstandes
                                                                                        Körperbehindertenverein-Stuttgart e.V.
    Das alles wurde geschaffen, ohne          ihre Freunde.
    das übliche „Geschäft“ und unsere
    Pflichten bei der Betreuung unserer       Viele wirkten mit und machten den
    besonderen Menschen zu vernachläs-        27.09.2015 zu einem wirklich unver-
    sigen. Dies ist nur gelungen dank des     gesslichen Tag. Ich möchte an dieser      Aber was wären die Feier und die gu-
    Einsatzes unserer Mitarbeiter, die sich   Stelle nicht alle aufzählen. Im Bericht   ten Worte wert, wenn unser Verein
    weit über das übliche Maß hinaus en-      über das Fest, den Sie einige Seiten      nicht stabil und nachhaltig seine An-
    gagiert haben und dank des Einsatzes      weiter lesen können, hat Frau Sey-        gebote sowohl im Betreuungsbereich
    unserer ehrenamtlichen Helfer. Ich be-    bold das ausführlich getan. Besser        als auch im Freizeitbereich aufrecht-
    danke mich ganz herzlich im Namen         kann ich es nicht ausdrücken. Ich         erhalten könnte? Ein wichtiger Mei-
    des gesamten Vereins bei allen, die       kann mich diesem Dank nur anschlie-       lenstein hierzu war die Bündelung
    hierzu Ihren Beitrag geleistet haben.     ßen und möchte einfach noch einmal        unserer wesentlichen Aktivitäten an
                                              betonen, wie sehr mich dieser Tag         einem Standort: dem Baur-Areal, ver-
    Es macht unglaubliche Freude, sich        bewegt hat. Die vielen Menschen,          bunden mit einer moderaten Auswei-
    für diesen Verein einzusetzen und da-     das Engagement und die tolle Stim-        tung unseres Angebots.
    ran mitzuwirken, unseren besonderen       mung waren unglaublich.
    Menschen ein gutes Leben zu ermög-                                                  Im 4. Quartal 2014 konnten wir die
    lichen.                                   Soviel Geld – soviel Musik: vielen        Umzugsaktionen abschließen und
                                              Dank unseren zahlreichen Spendern,        unsere bisherigen Standorte in der
    Dass dieser Verein etwas ganz Be-         die unser Fest großzügig unterstützt      Stadtmitte und in Vaihingen für die
    sonderes ist, hat der große Erfolg        haben.                                    Nachnutzungen freimachen.

4                                                                                                                KBV Stuttgart 2015
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                                                                 Das bhz gratuliert
Wir begrüßen am neuen Standort eine ganze Reihe neuer
Mitarbeiter. Ich bin mir sicher, dass sie in kurzer Zeit auch
                                                                 dem KBV Stuttgart
vom „KBV-Virus“ befallen sind und die Tradition dieses
Vereins und dessen Selbstverständnis verinnerlichen.
                                                                  ganz herzlich zum
Natürlich bringen der neue Standort, die zusätzlichen
                                                                50-jährigen Bestehen!
Mitarbeiter, die geänderten Strukturen und Abläufe Ver-
änderungen mit sich. Ich habe keinerlei Zweifel daran,           Wir freuen uns auf weitere Jahre
dass unsere Geschäftsführung, unsere Bereichsleiter und
die gesamte Belegschaft diese Herausforderung mit Bra-
                                                                   der guten Zusammenarbeit
vour meistern – das ist ja jetzt, nach etwas mehr als ei-               und Partnerschaft!
nem halben Jahr am neuen Standort, schon abzusehen.
                                                                                           bhz Stuttgart e.V.
Wir sind uns sicher, die Weichen für die kommenden                                         Heigelinstraße 13
Jahre richtig gestellt zu haben und sind für die Zukunft                                    70567 Stuttgart
                                                                                                www.bhz.de
bestens gerüstet. Das „gute Leben leben“ ist und bleibt
beim KBV gelebte Realität.

Es gibt noch viel zu berichten. In diesem Heft können Sie
sehen, was sich getan hat und wie der Verein im Moment
aufgestellt ist. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Studi-

                                                                Bestens vernetzt
um der Berichte und für die kommende Zeit alles Gute,
vor allem Gesundheit und persönliche Zufriedenheit.
Bleiben Sie uns gewogen.
                                                                mit den 3-Löwen-Takt Apps.

Herzliche Grüße

Dr. Hans-Joachim Keller
Vorsitzender des Vorstandes
Körperbehindertenverein-Stuttgart e.V.

                                                                www.3-loewen-takt.de

                                                                Unsere Service-Apps für:
                                                                • Bus- und Bahnfahrplan
                                                                • Stationsdatenbank

                                                                                                                5
Willkommen im Krokodil - KBV Stuttgart Jahrgang 2015
Bye-bye Alexanderstraße!
    Hallo Krokodil!

    F
        ast hätte es noch gereicht, dass      sourcen an Händen und Fahrzeugen           Lage mit Stadtbahnhaltestelle di-
        unsere Veranstaltung zum 50jäh-       bei laufendem Betrieb umgezogen. Im        rekt am Haus und einen Blick in den
        rigen Jubiläum des Körperbe-          Nachhinein betrachtet eine unglaubli-      Stuttgarter Kessel, der sehenswert ist.
    hinderten-Vereins auch gleichzeitig       che Leistung, die deutlich macht, wie      Aber sie war auch ein Haus aus alten
    die Einweihungsfeier unserer neuen        gut die Zusammenarbeit im Körperbe-        Tagen ohne barrierefreien Zugang mit
    Räumlichkeiten im Krokodil hätte wer-     hinderten-Verein funktioniert und wie      vielen Treppen im Eingangsbereich,
    den können. Immerhin konnten wir          weit der Einsatz der Mitarbeiter/innen     ohne brauchbare sanitäre Einrichtung,
    den Innenhof des Krokodils und zu-        geht. Das gilt für die Mitarbeiter/innen   ohne Warmwasseranschlüsse, zugig
    mindest die Räume im Erdgeschoss für      in der Geschäftsstelle und im Fahr-        und kalt vor allem im Winter und von
    die Jubiläumsveranstaltung nutzen.        dienst und besonders für die Kolleg/       Grund auf sanierungsbedürftig, was
    Die Fertigstellung der übrigen Stock-     innen im Betreuten Wohnen Krokodil,        Wasserleitungen und Elektroinstalla-
    werke hat aber noch einige Wochen         die ihre eigenen Vorbereitungsarbei-       tionen angeht. Aus diesen Gründen
    länger gedauert und gerade, während       ten für den bevorstehenden Einzug          war die Suche nach neuen geeigneten
    ich diese Zeilen schreibe, rollen drau-   aufgeschoben haben um mitzuhelfen.         Räumlichkeiten für die Geschäftsstel-
    ßen im Hof Planierwalze und Bagger,       Auch die Kolleg/innen aus anderen          le und für die Tagesförderstätte seit
    damit nach dem Ende des Winters           Bereichen (z.B. Kö-Schule) haben mit       vielen Jahren unumstritten, aber nicht
    nun auch der Innenhofbereich fertig-      angepackt. Die Kolleg/innen der Ta-        einfach und dauerte letztendlich mehr
    gestellt wird.                            gesförderstätte haben ihren Umzug          als 20 Jahre.
                                              am Samstag und ebenfalls in Eigen-         Nach mehr als 8 Jahren konkreter Pla-
    Mit dem Umzug der Geschäftsstelle         leistung und persönlichem Einsatz or-      nungsphase hinsichtlich des Krokodils,
    Ende Oktober 2014 und dem Einzug          ganisiert, damit für die Besucher/innen    einem heftigen Rückschlag durch die
    der ersten neuen Bewohner/innen in        kein Öffnungstag wegfallen musste.         Insolvenz der Nestwerk Stiftung und
    die Wohngemeinschaft im 3. Stock                                                     einer zunehmend größeren Zahl von
    zum 1. November war der Einzug ins        Vor allem der Auszug aus der Alexan-       Zweiflern, ob denn irgendwann eine
    Krokodil geschafft.                       derstraße war mit einem großen Auf-        Alternative gefunden werden kann,
                                              wand verbunden. In den vielen Jahren       war es dann doch endlich soweit:
    Ich bedanke mich bei allen Mitarbeite-    hatte sich in den vier Wohnetagen,
    rinnen und Mitarbeitern, die tatkräftig   im Dachboden und den (leider) zwei-        Bye-bye Alexanderstraße!
    mit angepackt haben, um die Umzü-         geschossigen Kellerräumen doch sehr        50 Jahre KBV und 44 Jahre Alexander-
    ge der Tagesförderstätte und der Ge-      viel angesammelt. Mehr als uns lieb        straße sind damit vorüber.
    schäftsstelle zu bewerkstelligen. Wir     war und auch vieles, was bei genau-
    haben beide Bereiche ohne Zuhilfe-        erem Hinsehen nicht weiter verwend-        Jahre der Pioniertätigkeit, anders aus-
    nahme eines externen Umzugsunter-         bar war. Die Alexanderstraße war ein       gedrückt der Wegbereitung und der
    nehmens mit unseren eigenen Res-          tolles altes Haus. Sie hatte eine gute     Aufbauarbeit, verbunden mit immer

                        Oktober 2010                                        Juli 2014                                         Mai 2015

6                                                                                                              KBV Stuttgart 2015
Willkommen im Krokodil - KBV Stuttgart Jahrgang 2015
Januar 2014                                                               Mai 2014

                        neuen Projekten, aber auch Jahre der     dankt) haben wir damit alles, was wir
                        Improvisation und der Kompromisse        brauchen, um auch die nächsten 50
                        im Hinblick auf Barrierefreiheit und     Jahre unsere Dienstleistungen und An-
                        Benutzungsfreundlichkeit der Ausstat-    gebote für und gemeinsam mit den
                        tung gehen damit zu Ende. Die Zeit       Menschen mit einer Körper- und
                        in der Alexanderstraße, vor allem die    Mehrfachbehinderung und ihren An-
                        ersten Jahre, waren verbunden mit        gehörigen weiterzuentwickeln, zu ver-
                        einem hohen Maß an Gemeinschafts-        bessern und auszubauen.
                        gefühl und großer Motivation, neue
                        Angebote für Menschen mit Körper-        Hallo Krokodil!
                        und Mehrfachbehinderung ins Leben        Packen wir die nächsten 50 Jahre
                        zu rufen und dafür zu sorgen, dass sie   an!
          März 2014
                        dauerhaft weiterbestehen. Ein Aus-
                        druck für dieses Gemeinschaftsgefühl                            Achim Hoffer
                        ist sicher die Namensgebung für den
                        Alex-Club und so wird zumindest über
                        diesen Namen die Verbindung zur Ale-
                        xanderstraße erhalten bleiben.
                        Unsere Wurzeln, den Geist und die
                        Leitgedanken, die den Körperbehin-
                        derten-Verein Stuttgart ausmachen,
                        haben wir in unseren Köpfen und Her-
                        zen auf alle Fälle mit umgezogen. Zu-
                        sammen mit den nun deutlich verbes-
                        serten Rahmenbedingungen in Bezug
                        auf Räumlichkeiten und Ausstattung
Dachstuhl, April 2014   im Krokodil (der GWG Gruppe als                                            Juni 2014
                        neuem Wohnungsbauträger sei es ge-

Garage, Februar 2014                    Bistro, August 2014                     Gruppenraum, August 2014

                                                                                                         7
Willkommen im Krokodil - KBV Stuttgart Jahrgang 2015
50 Jahre KBV – das Jubiläumsfest

                                              bei der Bürgermeisterin Isabel Fezer,     gen. Vielen Dank an unsere Fotografen
                                              bei Jutta Pagel-Steidl vom Landesver-     Andrea Celestina und Peter Hartung,
                                              band und unserem Vorsitzenden Dr.         die wunderbare Bilder machten und
                                              Hans-Joachim Keller für ihre Rede-        an alle großen und kleinen Spender,
                                              beiträge. Bei Artur Bux, der sich als     die uns unterstützten. Eine tolle Erfah-
                                              Interview-Partner auf die Bühne traute    rung war die Zusammenarbeit mit den
                                              und bei Zuhal Soyhan, die so souve-       Profis der Firma Event-Projects, die mit
                                              rän und charmant das Bühnenpro-           uns das Zelt auf- und abbauten und
                                              gramm moderierte. Beim Alex-Club          die Technik im Griff hatten. Ein ganz
                                              und Erna Läpple, die uns musikalisch      persönlicher Dank geht an meine Fa-
                                              und komödiantisch unterhielten, bei       milie und die meiner Kolleginnen und
                                              den Studentinnen der Hochschule           Kollegen, die es in diesem Jubiläums-

    W
               as für ein Fest! Rund 500      der Medien, die die KBV-Filme produ­      und Umzugsjahr nicht leicht mit uns
               Menschen kamen zu unse-        zierten, bei Timo Strohmeier und Cle-     hatten und uns oft entbehren muss-
               rem Jubiläum, um mit uns       mens Petzold von „Kastanie eins“, die     ten.
    zu feiern. Wichtige Gäste aus Politik     die KBV Geschichte im Zeitstrahl dar-
    und Wirtschaft, von Partnern und För-     stellten, bei „Erna & Co.“, die dafür     Es war ein tolles Fest bei dem mal wie-
    derern waren da. Viele unserer neuen      sorgten, dass alle satt wurden und bei    der deutlich wurde, dass der KBV ein-
    Nachbarn waren da, Neugierige und         den „Füenf“, die das Festzelt zum Ab-     fach etwas ganz Besonderes ist! Ich
    Menschen, die spontan kamen, weil         schluss zum Toben brachten.               bin stolz, dass ich dazu gehöre.
    sie davon in der Zeitung lasen. Vor al-
    lem waren aber die Menschen da, die       Es gab auch viele Menschen, die nicht                              Britta Seybold
    uns am Herzen liegen: Menschen mit        so im Vordergrund standen. Unser Ar-
    Behinderungen, Jung und Alt mit ih-       chitekt Wolfgang Mühl, der mit den
    ren Familien, Angehörigen und Freun-      Handwerkern hart arbeitete, um die
    den. Unsere Mitglieder prägen die Ge-     neuen Räume pünktlich zum Fest be-
    schichte des Vereins. An diesem Tag       gehbar zu machen, das Team 50, das
    war das besonders zu spüren. Die Ver-     seit Januar 2013 mit den Vorbereitun-
    bundenheit und Nähe der Menschen          gen beschäftigt war, die vielen Kolle-
    war greifbar.                             ginnen und Kollegen, die mitdachten
                                              und anpackten, und natürlich unsere
    Wir haben lange für diesen Tag gear-      jungen Mitarbeiter im Freiwilligen-
    beitet – und es hat sich gelohnt. Be-     dienst, die umsichtig und engagiert
    sonders bedanken möchten wir uns          alles erledigten, was wir ihnen auftru-

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Willkommen im Krokodil - KBV Stuttgart Jahrgang 2015
Von einem der auszog
die Buchhaltung zu retten

N
       un sind die ganzen Akten ge-          Irgendwann war dann das letzte
       rettet. Das alte, ja durchaus         Stück Papier, die letzte Matratze und
       baufällige Domizil haben wir          der letzte Teller verpackt.
verlassen. Nach der letzten Party ließ
sich nicht mehr verbergen, was über          Wir kamen im Neuland an. Zunächst
Jahre mit ein bisschen Tünche, Gips          ohne Licht, will sagen nur nackte
und Stützen getarnt wurde. Die Bude          Glühbirnen an der Decke, dafür mit
drohte den Hang abzurutschen und             Baulärm – aber schließenden Fens-
wollte all die wichtigen Papiere mit         tern. Wie wir Nordlichter sagen: es
sich reißen. Aber nicht nur Papiere,         zog nicht mehr wir Hechtsuppe. Es
was für die Verwaltung schon grau-           half auch nicht der alte Spruch: dreh
sam gewesen wäre.                            dich rum, dann drückt es. In der Alex­
                                             anderstraße zog es immer. Im Baur –
Die unzähligen Geschichten von Zivil-        Areal zieht nichts mehr.
dienstleistenden wären verloren ge-                                                    Sperrmüll beim Auszug aus der Alexanderstraße
gangen. Diese alte Rasse, die sich auf-      So haben wir denn die Kisten ausge-
machte, Menschen mit Behinderung             packt, die Schreibtische aufgestellt
zumindest während der Dienstzeit             und wieder angefangen, dem Tag-           im Gegensatz zur WG in der alten Vil-
hilfreich zur Seite zu stehen. Die alten     werk nachzugehen.                         la in der Alexanderstraße. Wir hoffen,
Geschichten drohte das Haus mit sich                                                   der Verfall dieser Appartements zieht
zu reißen in den Strom der Geschichte        Apropos Tagwerk: das Kind eines           sich etwas länger und die jungen Mit-
und des Vergessens.                          Buchhalters ist einmal gefragt wor-       arbeiter wissen diese Verbesserung zu
                                             den: was macht dein Vater eigentlich?     schätzen.
Wir haben oft darüber gestaunt, wie          Das Kind hat geantwortet: na, Bücher
sich die Körper dieser „ZDL“ innerhalb       halten eben. Man glaubt gar nicht,        Auch die Verwaltung und alle Kolle-
nur einer Nacht von diesen wilden            wie anstrengend das ist. Stellen Sie      ginnen und Kollegen in der Geschäfts-
Partys erholen konnten, um gleich am         sich mal irgendwo den ganzen Tag mit      stelle schätzen die Vorzüge des neuen
nächsten Abend wieder mit Todesmut           Büchern auf dem Arm hin – eben.           Domizils. Wir haben jetzt zwei Toi-
gegen die Erzeugnisse von Brauerei-                                                    letten: eine für Männer und eine für
en anzukämpfen. Die Kämpfe setzten           Abgesehen von der Buchhaltung             Frauen. Ich wusste gar nicht, dass das
dann BFD und FSJ fort, sicher nicht alle –   kümmern wir uns hier um Gehälter          geht. Inzwischen haben wir uns gut
aber viele. Aber nicht mit weniger Ernst.    und Verwaltung von rund 150 Mit-          eingelebt. Und der Wechsel hat sich
                                             arbeiterinnen und Mitarbeitern sowie      gelohnt.
Lediglich die Gebinde, will sagen Fla-       mehr als 30 jungen Menschen im Frei-
schen, in die diverse Getränke verfüllt      willigendienst. Die Mehrzahl der jun-      Die neuen Räume sind nicht nur neu,
waren, sind in großen Mengen als             gen Mitarbeiter im Freiwilligendienst     es gibt auch viel Besuch. Die Besucher
Zeugnis dieser Kämpfe übrig geblie-          wohnt auch bei uns. Entweder in           aus der Tagesstätte entdecken die Ver-
ben. Man nennt das wohl Kollateral-          ­­einer der vier Wohnungen in benach-     waltung. Manch einer aus dem Wohn-
schaden. Nur selten habe ich in den          barten Stadtteilen oder in einem der      bereich im Krokodil beschenkt uns mit
Augen eines nicht sesshaften Men-            15 Miniappartements im 3. Stock des       seinem Besuch. Es ist das Gefühl für
schen so viel unbändige Freude ge-           Krokodils. Hier hat nun jeder ein eige-   uns, bei den Menschen angekommen
sehen, als wir ihm die Flaschen über-        nes kleines Bad und eine kleine Nische    zu sein, für die wir arbeiten. Das ist
lassen haben. Der gute Mensch war            zum Kochen. Der Feueralarm wurde          das Gefühl, nach Hause zu kommen.
mehrere Tage mit dem Abtransport             hierbei schon mehrfach erfolgreich
der Gebinde beschäftigt.                     getestet. Eine echte Luxusunterkunft                           Matias vom Brocke

                                                                                                                                       9
Willkommen im Krokodil - KBV Stuttgart Jahrgang 2015
Mobilität für alle –
     Der KBV Fahrdienst

     D
           er 29. Januar 1886 gilt in der    aus zwölf Fahrzeugen. Die Fahrzeuge      Unsere Caddys sind ausgelegt für den
           Geschichte als die Geburts-       sind von unterschiedlichen Herstel-      einzelnen Rollstuhltransport. Sie be-
           stunde des modernen Auto-         lern: Mercedes, Peugeot, Renault,        sitzen eine einfache Klapprampe und
     mobiles. Seit damals bis heute erfuhr   Skoda, Ford, VW und Fiat. Eine kleine    ermöglichen den schnellen Einstieg
     die Automobilbranche umfangreiche       Besonderheit haben unsere Fahrzeu-       in das Fahrzeug. Eine Besonderheit
     Änderungen.                             ge. Jedes Auto einen eigenen Namen.      ist, dass zusätzlich zum Rollstuhlplatz
                                             Da wären Etienne, Gandalf, La Feé,       noch weitere Sitzplätze mit genutzt
     Erst in den 1970er Jahren wurde in      Olivia, Nemo, Feivel, Enzo, J.J., Ike,   werden können. Von Fahrzeug zu
     den Bereichen Forschung und Pro-        Thor, Max und Zeus.                      Fahrzeug fällt die Sitzplatzanzahl un-
     duktion für Behindertenfahrzeuge                                                 terschiedlich aus, möglich sind bei
     und Personenhalterungssysteme ge-       Die Sprinter bei uns sind mit soge-      uns zwei bis fünf.
     arbeitet. In Deutschland haben sich     nannten Hebebühnen (auch Lifter ge-
     diverse Firmen auf den Umbau zu         nannt) ausgestattet. Diese unterteilen   Ob der Hebebühnen-Bus oder der
     behindertengerechten     Fahrzeugen     sich in zwei Arten, den Schwenklif-      Caddy, alle unsere Fahrzeuge, mit
     spezialisiert.                          ter und den Linearlifter. Durch diese    denen wir Rollstuhlfahrer befördern,
                                             Hebebühnen ermöglichen wir einen         nutzen das Vierpunktsystem sowie
     Auch unsere Fahrzeuge sind roll-        komfortablen Transfer in das Fahr-       Schulter- und Beckengurtsystem. Das
     stuhlgerecht umgebaut. Ob es der        zeug. Hinzu kommt die Möglichkeit        Vierpunktsystem dient zur Sicherung
     Caddy für den einen Rollstuhlfahrer     sehr große Rollstühle oder bis zu        des Rollstuhls sowie seines Insassen.
     ist oder unsere großen Sprinter für     fünf Rollstühle in den Fahrzeugen zu     Dazu verwenden wir sogenannte
     mehrere Rollstuhlfahrer gleichzeitig.   transportieren. Natürlich können wir     Spanngurte, die am Rollstuhl befes-
     Hinzu kommen noch ein PKW sowie         dank der Vielzahl an Sitzbänken für      tigt werden. Dank des umfangreichen
     ein Fahrzeug mit neun Sitzplätzen.      die einzelnen Hebebühnen-Busse, bis      Fuhrparks und unserer Mitarbeiter er-
     Unser Fuhrpark besteht momentan         zu neun Personen befördern.              reichen wir eine hohe Flexibilität für
                                                                                      unsere Kundschaft.

                                                                                      Zurzeit arbeiten im Fahrdienst 13
                                                                                      Frauen bzw. Männer. Ihr hohes Maß
                                                                                      an Bereitschaft, Flexibilität und En-
                                                                                      gagement setzten sie tagtäglich um.
                                                                                      Erst unsere Fahrerinnen und Fahrer
                                                                                      ermöglichen die Mobilität unserer
                                                                                      Kundschaft. Ob es die Hilfe bei den
                                                                                      kleinen Dingen des Alltags ist, die
                                                                                      Begleitung zum Arzt, beim Einkaufen
                                                                                      oder die Fahrt selber.

                                                                                      In unserem Team sind alle Altersklas-
                                                                                      sen vertreten. Ob der junge Mitar-
                                                                                      beiter Mitte 20 oder der Rentner, wir
                                                                                      haben sie alle.

                                                                                      Für uns ist es auch wichtig, dass wir
                                                                                      unsere Mitarbeiter fachlich schulen.
                                                                                      Dazu gehören die Einweisungen zum
                                                                                      Ein- und Ausladen bzw. die Befesti-

10                                                                                                          KBV Stuttgart 2015
gung von Rollstühlen in den jeweili-             tung der Fahrzeuge, dort arbeiten wir       wir vorher in der Alexanderstraße
gen Fahrzeugen, der Erhalt des Perso-            mit zwei Fachwerkstätten zusammen.          nicht. Auch die Parkplatzsituation
nenbeförderungsscheins und einmal                                                            hat sich sehr entspannt. Es gibt gute
jährlich ein Erste-Hilfe-Kurs.                   Im Oktober 2014 zog der Geschäfts-          Parkmöglichkeiten im Umfeld und wir
Zum Team gehört auch die Fahr-                   stellenbereich von der Alexanderstra-       haben jetzt eine eigene Sprintergara-
dienstleitung, bestehend aus Svet-               ße in das Haus Am Mühlkanal 25. Die         ge, die Platz für sechs Fahrzeuge bie-
lana Schmidt und Christian Schul-                Unterschiede von damals zu heute            tet. Diese Garage hat auch eine Ver-
ze. Wir kümmern uns rund um den                  sind sehr groß. Die neuen Räumlich-         bindung zur Tagesförderstätte. Der
Fahrdienst. Dazu gehören z.B. das                keiten sind hell, ruhig, groß, geräu-       Vorteil dabei ist, dass wir hier unsere
Erstellen der Dienstpläne für die Mit-           mig und, ganz wichtig, barrierefrei.        Kunden warm und trocken ein- und
arbeiter sowie die Einsatzplanung                Viele Besucher und Kunden nutzen            aussteigen lassen können.
der Fahrzeuge. Weitere Aufgaben                  diese Möglichkeit um direkt mit uns
sind bei uns die Rechnungsstellung               im Fahrdienst in persönlichen Kon-          Wir fühlen uns hier rundherum wohl
für den jeweiligen Kostenträger, das             takt zu treten. Das neue Büro gibt viel     und freuen uns darauf, Ihren indivi-
Erstellen von Kostenvoranschlägen                Platz zum Arbeiten her und hat eine         duellen Fahrdienstwunsch zu erfüllen.
sowie individuelle Angebote. Auch                wunderbare Aussicht ins Grüne. Auch
telefonisch und persönlich stehen                einen zusätzlichen Arbeitsbereich und       Mit besten Grüßen, das Fahrdienst-
wir unseren Kunden mit Rat und Tat               einen Aufenthaltsbereich haben wir          team.
zur Verfügung. Ein weiterer wichtiger            hier für unsere Mitarbeiter im Fahr-
Punkt ist die Pflege und Instandhal-             dienst. Diese Möglichkeiten hatten                                                Christian Schulze

                                                                                                                                             Anzeige

                                           Neustart im Krokodil
    50 Jahre KBV – Körperbehinderten-Verein e.V. Stuttgart
    Wir gratulieren dem KBV zum Jubiläum und freuen uns als Eigentümer des Krokodils
    über den Neustart des Vereins in unseren Räumen – pünktlich zu diesem wichtigen
    Jahrestag. Wir wünschen allen Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen im Krokodil
    eine gute Zeit, viel Erfolg und ein freundliches Miteinander.
                                                                                           GWG Gesellschaft für Wohnungs- und
                                                                                           Gewerbebau Baden-Württemberg AG
                                                                                             Hospitalstraße 33 · 70174 Stuttgart

  -169_GWG_RZ_AZ_Neustart_KBV_173x127,5.indd 1                                                                                          20.04.15 11:08
Endlich mehr Platz

     D
           ie Tagesförderstätte ist im September 2014, eine    wir etwas Grün brauchen, gehen wir in den Park und ma-
           Woche nach dem Jubiläum „50 Jahre KBV“, in ihre     chen einen Spaziergang.
           neuen Räumlichkeiten am Mühlkanal 25 gezogen.
                                                               Wir sind nun auch näher an den anderen Bereichen dran.
     Am neuen Standort stehen 24 Plätze zur Verfügung. In      Wenn es etwas mit der Verwaltung zu besprechen gibt, ge-
     Vaihingen waren es zwölf. Bisher bezogen und belegt       hen wir schnell eine Etage höher und klären das von Ange-
     haben wir das Untergeschoß mit drei Gruppen. In jeder     sicht zu Angesicht. Von Vaihingen aus mussten wir das im-
     Gruppe sind sechs Besucher und zwei hauptamtliche         mer telefonisch regeln. Für Probleme mit dem Computer
     Mitarbeiter, die von einer Person im Freiwilligendienst   oder Internet-Anschluss ist, nach wie vor, Achim Hoffer der
     unterstützt werden. Momentan ist noch eine Gruppe         erste Ansprechpartner. Er sitzt seit einem halben Jahr direkt
     unbelegt. Daher sind noch sechs Plätze in der Tagesför-   über der Tagesförderstätte in seinem Büro. Die Tür steht
     derstätte zur Betreuung und Förderung von schwer- und     meist offen, wenn er da ist, und er hat immer ein offenes
     mehrfachbehinderten Menschen frei. Zur Zeit beobach-      Ohr für all unsere Anliegen. Die Wege sind hier kürzer ge-
     ten wir die Bauarbeiten auf dem Hof und freuen uns        worden, auch für die Besucher. Aus der WG „Baur-Areal“
     schon auf die Zeit, in der wir die Außenanlagen nutzen    sind es nur einige Schritte, wir holen und bringen die Besu-
     können. Da trauern wir schon ein bisschen der grünen      cher zu Fuß. Von oben aus der WG „Krokodil“ kommen die
     Wiese mit dem Apfelbaum in Vaihingen hinterher. Dafür     Bewohner teilweise selbstständig mit dem Aufzug in die
     stehen uns hier im „Krokodil“ nicht nur mehr, sondern     Tagesförderstätte.
     auch größere Räumlichkeiten zur Verfügung. Und wenn                                                    Georgis Pachot

12                                                                                                         KBV Stuttgart 2015
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Seit Oktober sind wir nun in der neuen Tagesförder-               in sozialen Berufen
stätte im Krokodil. Wie lange besucht ihr schon die
Tagesförderstätte?
Marcus: Im Dezember bin ich oben in der Wohngemein-
schaft eingezogen und habe hier angefangen.
Melanie: Ich bin seit zwei Jahren in der Tagesförderstätte.
Uli: Ich bin schon seit fast acht Jahren hier.
Claudia: Ich bin seit gut dreißig Jahren hier.
Jacky: Seit November 2014 bin ich nun hier.

Warum kommt ihr gerne in die Tagesförderstätte
und was macht ihr dort am liebsten?                                  Ludwig Schlaich Akademie
Marcus: Mir gefallen besonders gut die hübschen Mädels.              - eine zertifizierte Bildungseinrichtung für Menschen
Ich finde es auch schön, dass mir dort immer geholfen                in sozial-pflegerischen Berufsfeldern.
                                                                     Neben fundierten Grundausbildungen bieten wir
wird. Ich komme gerne wegen meinen Therapien in die                  zahlreiche Fort- und Weiterbildungen sowie
Tagesförderstätte und wegen der Englisch-Gruppe.                     berufsbegleitende Studiengänge an:
Melanie: Ich komme gerne hier her, weil es mir hier gut
gefällt. Ich gehe gerne in die Englisch-Gruppe und spiele                                    Fachschule für Heilerziehungspflege
                                                                              he
Quizspiele.                                                         r a x isna e             und Heilerziehungsassistenz
                                                                  P        vativ             Berufsf achschule für Arbeitserziehung
Claudia: Am liebsten male ich in der Tagesförderstätte.            inno zepte                Berufsfachschule für Altenpflege
Uli: Wenn ich nur zuhause wäre, wäre mir sehr schnell                 Kon                    und Altenpfegehilfe
                                                                                             Berufskolleg fürPraktikanten
langweilig. Und dann ist es gut, wenn es so was wie die
                                                                                             und Praktikantinnen
Tagesförderstätte gibt. In der Tagesförderstätte bin ich sehr                                Fachschule fürSozialpädagogik
gerne am Computer und surfe im Internet.                                                     Fachschule für Heilpädagogik
                                                                                             Fort- und Weiterbildung
Jacky: …Weil ich hier meine Freunde sehe. Am liebsten
                                                                                             Bachelor- und Masterstudiengänge
geh ich raus an die frische Luft oder unternehme gemein-
sam mit der Tagesstätte einen Ausflug.

Wie findet ihr die neue Tagesförderstätte im Kroko-
dil im Vergleich zur alten?
Melanie: Ich finde es hier besser, weil der Weg kürzer ist.
Claudia: Die neue Tagesförderstätte ist größer als die alte.
Es gibt mehr neue Mitarbeiter. Der Fahrweg ist auch kürzer.
Uli: Die neue Tagesförderstätte ist größer als die alte. Hier
ist viel mehr Platz als in der alten Tagesförderstätte. Wir ha-
ben hier viel mehr Räume zur Verfügung. Und ich brauche
nicht mehr so lange zu fahren.
Jacky: Meine Mama hat gegenüber von der alten Tages-
stätte ihre Arbeitsstelle. Daher hab ich zwar gewusst wo
sie ist, bin aber erst in die neue gegangen und kann sie
deswegen nicht vergleichen.

Was könnte man in der neuen Tagesförderstätte noch
besser machen? Welche Veränderungen wünscht ihr
euch noch?
Marcus: Ich freue mich auf den Snoezelenraum. Ein Ziga-
rettenautomat wäre super.                                         Handicap-Ausbildung
Melanie: Ich würde gerne mein Allgemeinwissen erwei-
tern.
                                                                  Wir machen jeden von euch mobil!
Jacky: Ich wünsche mir für die Zukunft, dass man in der
                                                                  - Speziell ausgebildete Fahrlehrer
Werkstatt noch mehr arbeiten kann. Ich möchte am liebs-           - Speziell umgebaute Fahrzeuge
ten in der Ergotherapie dort aus Holz eine Kiste für meinen       - langjährige Erfahrung
Rolli bauen. Ansonsten kann wegen mir auch alles so blei-
                                                                  Stuttgart, Landhausstraße 45
ben, mir gefällt es auch jetzt schon sehr gut!                    Stuttgart-Gablenberg, Gablenberger Hauptstraße 59

                                                                  Tel. 0711/28 56 56-0
                                                                  www.academy-fahrschule-drive.de
                                                                  info@academy-fahrschule-drive.de
Betreutes Wohnen
     im Haus 24+26

     D
             as ambulant betreute Wohn-         zeit versorgt der Pflegedienst sieben
             projekt Baur-Areal besteht seit    Personen in der Wohngemeinschaft
             nunmehr 6 Jahren und bietet        und neun weitere in den Außenwoh-
     Menschen mit zum Teil schwerer kör-        nungen.
     perlicher Behinderung eine Wohnge-
     legenheit in größtmöglicher Selbstän-      Ursprünglich sollte der Neubau am
     digkeit und Selbstbestimmung – in          Mühlkanal 24+26 in Stuttgart-Berg
     einer betreuten Wohngemeinschaft           im Frühjahr 2009 von den Bewohnern
     und zusätzlich in mehreren Einzelwoh-      und vom Pflegedienst des Körperbe-
     nungen im selben Gebäude sowie auf         hinderten-Vereins bezogen werden.
     dem Gelände des Baur-Areals. Inner-        Aufgrund baulicher Verzögerungen        ationen führte, an die man sich noch
     halb der Wohngemeinschaft verfügt          verschob sich der Termin dann aber      heute gerne zurückerinnert. Für den
     jeder Bewohner über ein eigenes Zim-       bis zum Sommer, so dass dem neu         Pflegedienst war es allerdings schon
     mer, das er individuell gestalten und      aufzubauenden Pflegedienst wenig        eine gewaltige Herausforderung, sich
     in das er sich bei Bedarf zurückziehen     Vorbereitungszeit gegeben war, alles    unter diesen Gegebenheiten fachlich
     kann. Für Gemeinschaftsaktivitäten         Notwendige zu organisieren. So fand     zu organisieren, den Schmutz zu be-
     steht ein großer Wohn- und Essbe-          der Bezug des Pflegestützpunktes        seitigen, die fehlende Wohnungs- und
     reich samt Küche zur Verfügung. Der        dann auch gleichzeitig mit dem Einzug   Büroeinrichtung zu installieren, bei
     in die Wohngemeinschaft integrierte        der ersten Bewohner der Wohnge-         den Umzügen der Bewohner zu hel-
     Stützpunkt des Pflegedienstes in Ge-       meinschaft statt, während zur selben    fen und diese anschließend auch zu
     stalt eines großen Büros erleichtert die   Zeit die Handwerker immer noch da-      versorgen. Eine Aufgabe, die viel Eifer
     Kommunikation zwischen Bewohnern           mit beschäftigt waren, die Räumlich-    seitens der Mitarbeiter und viel Geduld
     und Mitarbeitern im Alltag. Die weit-      keiten fertigzustellen, wodurch man     seitens der Bewohner erforderte. So
     gehend rollstuhlgerecht konzipierten       sich natürlich permanent in die Quere   wurde in gemeinsamer Anstrengung
     Außenwohnungen können vom je-              kam. Lustigerweise vergingen dann       das Wohnprojekt Baur-Areal schließ-
     weiligen Bewohner ebenfalls indivi-        tatsächlich auch noch einige Wochen,    lich gestartet.
     duell nach eigenen Wünschen und            bis an den Bewohnerzimmern und den
     den spezifischen Bedürfnissen ent-         Bädern endlich Türen angebracht wur-    Wie schon erwähnt, stellt das Wohn-
     sprechend eingerichtet werden. Zur-        den, was bisweilen zu absurden Situ-    projekt Baur-Areal eine selbständige

14                                                                                                            KBV Stuttgart 2015
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Wohnmöglichkeit für Menschen mit            durch das ABW gemeinsam angegan-
teils schwerer körperlicher Behinde-        gen wird. Auch der veränderte Alltag
rung und hohem Assistenzbedarf dar.         in der ersten eigenen Wohnung und
Dies wird ermöglicht durch die unun-        das damit verbundene häufige Allein-
terbrochene Präsenz von Mitarbeitern        sein waren für manche ungewohnt
am Pflegestützpunkt – also auch über        und anfangs schwer zu bewältigen.
Nacht – welche über den in der Wohn-        Die Mitarbeiter ihrerseits mussten
gemeinschaft und den Außenwoh-              sich von den altbackenen Strukturen
nungen installierten Hausnotruf oder        verabschieden, dem Bewohner nicht
auch telefonisch zu erreichen sind und      in gewohnt pädagogischer Form den
durch die kurzen Wege im Vergleich          Lebensalltag aufzuzwingen, sondern
zu anderen ambulanten Pflegediens-
ten im Notfall wesentlich schneller vor
                                            ihn quasi in die Selbstverantwortung
                                            zu entlassen. Grundsätzlich ist der
                                                                                              ARMATUR
Ort sein können.                            Körperbehinderten-Verein bemüht,
                                            die notwendige Hilfe in Pflege und
                                                                                              MIT FERN-
Eine solche auf Unabhängigkeit und
Selbstbestimmung abzielende Wohn-
                                            Betreuung zu erfüllen, ohne daraus
                                            ein Verhältnis der Abhängigkeit ab-
                                                                                              BEDIENUNG.
form eröffnet Bewohnern und Mitar-          zuleiten. Die von beiden Seiten ange-
                                                                                              Den Wasserfluss einfach an- und
beitern viele Freiheiten, stellt sie aber   strebte hohe Qualität bei Pflege, Be-
                                                                                              abschalten, ohne dass der Hebel der
auch vor große Herausforderungen.           treuung und Hauswirtschaft und die                Armatur geöffnet werden muss: Das
Für einige war das Leben in Eigenver-       sehr spezifischen Wünsche der Be-                 ist möglich mit der Tiptronik-Flex-
antwortung und Selbstbestimmung             wohner erfordern seitens des Pflege-              Taste. Sie kann am Waschtisch frei
absolutes Neuland und man sah sich          teams ein Höchstmaß an Flexibilität.              positioniert werden und funktioniert
plötzlich mit Aufgaben und Entschei-        Das muss vor allem bei der Dienstpla-             wie eine Fernbedienung für den
dungen konfrontiert, die zuvor von          nung berücksichtigt werden, wo oft                H A NSA FIT-Hebelmischer. Wird die
anderen übernommen wurden. Man-             mit langen und gegeneinander ver-                 Taste gedrückt, fließt vorgemischtes
chem war durch die Isolation im Heim        schobenen Diensten gearbeitet wird.               Wasser in angenehmer Temperatur –
die „Außenwelt“ völlig unbekannt,           Dafür ist ein sehr großes Kontingent              ideal gerade für Kinder und für
                                                                                              ältere Menschen.
wogegen vor allem mit der Begleitung        an Mitarbeitern vonnöten, was über
                                                                                              Zusätzliche Sicherheit gibt eine auto-
                                                                                              matische Abschaltfunktion. Die Zeit
                                                                                              bis zum Abschalten der Armatur
                                                                                              kann individuell eingestellt werden.

                                                                                              www.hansa.com

                                                                                              H A NSA FIT mit
                                                                                              Tiptronik Flex-Taste

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die Jahre aber leider zum Missfallen    spracherecht eingeräumt wird und          begangen werden, sei das alljährlich
     von Bewohnern und Team nicht zu         die verschiedenen Aufgaben den            stattfindende Herbstfest hervorzu-
     allen Zeiten gewährleistet war.         Fähigkeiten und Funktionen entspre-       heben, bei dem die WG-Bewohner
                                             chend gleichmäßig verteilt werden.        den Jahrestag ihres Einzuges feiern
     Das multiprofessionelle Team des        Die hohe Wertschätzung aller Mitar-       und ihre Angehörigen einladen. Ne-
     Pflege- und Betreuungsdienstes aus      beiter seitens des Teams äußert sich      ben der inzwischen von den Gästen
     Pflegefachkräften, Sozialpädagogen,     nicht zuletzt dadurch, dass viele ehe-    verpflichtend geforderten Kürbissup-
     hauswirtschaftlichen     Fachkräften,   malige Zivildienstleistende und FSJ als   pe werden dabei allerlei herbstliche
     ergänzt durch umfangreich einge-        studentische Aushilfen, Auszubilden-      kulinarische Köstlichkeiten serviert
     arbeitete Hilfskräfte, Jahreskräfte,    de und mittlerweile auch Fachkräfte       und Rückschau auf die Ereignisse des
     Auszubildende und Aushilfen deckt       dem Baur-Areal erhalten geblieben         vergangenen Jahres gehalten. Dabei
     die höchst unterschiedlichen Anfor-     sind.                                     spielt vor allem auch die Präsentation
     derungen im Alltag der Bewohner                                                   in Wort und Bild der zurückliegenden
     umfassend ab. Darüber hinaus müs-       Der ohnehin vielfältige und spannen-      Freizeitwochen eine Rolle.
     sen aber auch Probleme gelöst wer-      de Alltag in der Wohngemeinschaft
     den, die jenseits von pflegerischer     wird ergänzt durch zahlreiche ge-         Meist in den letzten beiden August-
     und sozialpädagogischer Ausbildung      meinschaftliche Aktivitäten. Neben        wochen, wenn die Tagesförderstätte
     liegen, beispielsweise beim Umgang      den regelmäßig stattfindenden Ein-        geschlossen ist und alle Bewohner
     mit Computern oder bei handwerk-        zelbetreuungsterminen, die in erster      zuhause bleiben, werden im Baur-
     lichen Tätigkeiten. Letzteres wurde     Linie der Erledigung wichtiger Auf-       Areal die Freizeitwochen veranstaltet.
     oftmals durch die entsprechenden        gaben des jeweiligen Bewohners die-       Nach gemeinsamer Planung und Or-
     Fähigkeiten der jungen Jahreskräfte     nen, finden inzwischen wöchentlich        ganisation durch Bewohner und Mit-
     im FSJ, BFD oder Praktikum abge-        Gruppensitzungen zur Besprechung          arbeiter und mit freundlicher Unter-
     deckt, die auch sonst mit ihren Ide-    und Organisation des WG-Alltags           stützung durch großzügige Spender
     en immer wieder frischen Wind in        statt. Dabei werden auch besondere        finden dann zum einen mehrtägige
     den Pflegealltag bringen. Daraus er-    Anlässe wie Geburtstage, Feierta-         Reisen statt, wie zuletzt nach Erfurt,
     gibt sich zwangsläufig eine gewisse     ge und Ausflüge geplant. Unter den        Würzburg, Berlin und an den Boden-
     Gleichwertigkeit aller Mitarbeiter im   verschiedenen Feierlichkeiten, die        see. Daneben werden unterschied-
     Team, in dem jedem ein großes Mit-      stets ausgiebig mit erlesenen Speisen     lichste Tagesausflüge unternommen:

16                                                                                                           KBV Stuttgart 2015
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                                                      Entwicklungspsychiatrie
                                                      und Integration gGmbH
                                                      Bernsteinstraße 108 - 112
                                                      70619 Stuttgart
                                                      Telefon: 0711 633449-0
                                                      klinik@kjp-bernsteinstrasse.de

                                                      Wieder in die Mitte kommen
zum Grillen in den Schwarzwald, zum Roll-
stuhlwandern auf die Schwäbische Alb, zur             Die Tagesklinik Bernsteinstraße ist eine Einrichtung für
Stadtführung in Tübingen, nach Heidelberg,            Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und psychi-
                                                      schen Erkrankungen/Verhaltensauffälligkeiten. Ängste,
Karlsruhe, Konstanz oder Reutlingen, ins Au-
                                                      Aggressionen, Ruhelosigkeit, Isolation und Freudlosigkeit
tokino, in die Wilhelma, ins Museum oder              sind Symptome, die aus der Bahn werfen.
zur legendären Scheunenübernachtung nach
Merklingen. Die Freizeitwochen sind ein gro-                                           Unser multiprofessionelles
                                                                                       Team aus Ärzten, Psychologen,
ßes Aushängeschild des Baur-Areals, das viel
                                                                                       Kranken- und Heilerziehungs-
Anstrengung und Engagement erfordert, aber                                             pflegern, Erziehern, Heil- und
dennoch als willkommene Abwechslung zum                                                Sonderpädagogen, Kunst- und
Alltag von allen hoch geschätzt wird.                                                  Bewegungstherapeuten sowie
                                                                                       Sonderschullehrern versucht die
Mit der Fertigstellung des „Krokodils“ Ende           Ursachen zu ergründen, Nöte zu verstehen und Behandlungsan-
                                                      sätze zu finden, die eine Weiterentwicklung ermöglichen und im
2014 ergaben sich auch für den inzwischen
                                                      Alltag wirksam sind. Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern
alteingesessenen Pflegedienst im Haus 24+26           gehört zum Behandlungskonzept.
einige Veränderungen. Vor allem der Umzug
der Tagesförderstätte führte durch die späte-                www.kjp-bernsteinstrasse.de
ren Abholzeiten zu einer Entzerrung des Früh-
dienstes. Natürlich ist es auch von immensem
Vorteil, wenn der Fahrdienst gleich um die
Ecke ist und man sich schnell mal einen Caddy
für den Vorratseinkauf holen kann. Nicht zu-
                                                                                                   a hre                 n
letzt hat aber auch die Nähe zur Verwaltung
                                                                                               5 J
ihre Vorteile, vor allem wenn man für die Fi-
nanzen zuständig ist und mal wieder dringend                                            seit 2
Geld benötigt oder lästige Rechnungen los-
werden will.

                                 Tobias Hirth

                                                                  ... mit uns stimmt der Druck!

                                                Geschäftsdrucksachen • Prospekte & Broschüren • Flyer • Plakate
                                                Blocks & Durchschreibesätze • Banner • Aufkleber • Etiketten u.v.m.
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                                                Fon: 0711-95 59 15-0 • Fax: 0711-95 59 15-15 • info@format-druck.de
Die neue KBV-Wohngemeinschaft
     im Krokodil

     D
            ie Wohngemeinschaft Krokodil existiert seit Novem-
            ber 2014 und ist eine ambulante Wohngruppe im
            Baur-Areal mit zwei individuellen Wohnungen und
     sechs WG-Zimmern. Aktuell besteht die Wohngemeinschaft
     aus Jacky, Monika, Lukas, Pana, Eugen, Marcus und Martin.
     In Kürze zieht Line noch mit dazu. Betreut wird die WG von
     15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Team wird in na-
     her Zukunft allerdings vergrößert.

     Hallo! Wir sind das Krokodil!
     Wir wohnen hier momentan zu siebt seit November. Jeden
     Morgen werden wir von unseren Pflegekräften geweckt und
     bereiten uns auf den bevorstehenden Tag vor. Um 8.30 Uhr
     startet ein Teil von uns in Richtung Tagesförderstätte zum
     gemeinsamen Frühstück. Gegen 16.00 Uhr nimmt uns die
     Spätschicht im Krokodil wieder in Empfang. Bei einer Tasse
     Kaffee lassen wir den Tag Revue passieren und erzählen, was
     wir so erlebt haben.                                          Ausflüge und Aktivitäten wie der Besuch des Weihnachts-
                                                                   marktes in Bad Cannstatt, ein Ausflug in die Staatsgalerie
     Bis zum Abendessen haben wir Zeit für uns, können uns zu-     zur Oscar-Schlemmer-Ausstellung, die Besichtigung des re-
     rückziehen und alltägliche Dinge erledigen. Um 18.00 Uhr      naturierten Neckarufers in der Nähe von Ludwigsburg und
     essen wir gemeinsam in einer gemütlichen Runde zu Abend       der Ausflug zur Eröffnung der Kulturinsel Stuttgart in Bad
     und lassen den Tag entspannt ausklingen. Anschließend         Cannstatt. Die Nähe zum Park ermöglicht uns regelmäßige
     heißt es für uns „Bettalarm“!                                 kleine Spaziergänge ins Grüne und auch mal zu grillen an-
                                                                   statt zu Hause zu essen.
     Neben dem normalen Alltag gab es bei uns in den letzten
     Monaten auch Highlights wie das Weihnachts- und Sylves-       Frühlingserwachen der Krokodile
     terfest, der „Beauty mit Björn Tag“ im Bistro, gemeinsame     Beim Frühlingserwachen der Krokodile versammelten sich

18                                                                                                           KBV Stuttgart 2015
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                                                                                        www.DAS-KONZEPT.com
Eltern, Freunde und Mitarbeiter der       ren sie ausverkauft und sämtliche Ge-
Wohngruppe. Nach der allgemeinen          winne vergeben. Jackys selbstbemalte
Vorstellungsrunde wurde gemeinsam         Taschen – die Hauptgewinne – kamen
geschlemmt. Alle tummelten sich um        super an und die WG-Kasse für den
den Schokobrunnen – Fruchtspieße          Sommerurlaub wurde aufgebessert.
wurden in die Schokolade gehalten.
                                          Mit Sektchen und Snack klang der
Der hauseigene Losverkauf war ein         Nachmittag palavernd aus und alle ka-
voller Erfolg. In Scharen strömten Kro-   men sich ein Stückchen näher.
kodile und Fans auf die Terrasse und
stürzten sich auf die Lose! Im Nu wa-                            Magali Sureau

                                                                                                              Die WEK bietet Menschen mit geistiger
                                                                                                              und körperlicher Behinderung
                                                                                                              vielfältige Arbeitsmöglichkeiten in der
                                                                                                              Region. Je nach Fähigkeiten und
                                                                                                              Kenntnissen werden unsere
                                                                                                              Angestellten in verschiedenen
                                                                                                              Arbeitsfeldern eingesetzt.
                                                                                                              Diese untergliedern sich in:
                                                                                                                die Arbeiten und Aufgaben innerhalb
                                                                                                                unserer Werkstatt
                                                                                                                Außenarbeitsgruppen
                                                                                                                unsere Projekte, dem Café Morlock,
                                                                                                                dem Kaffeehaus Sonne und dem
                                                                                                                Gemüseladen GARTENZWERG.
                                                                                                              Entsprechend den Fähigkeiten unter-
                                                                                                              stützen wir die Mitarbeiter auch bei dem
                                                                                                              Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt.
                                                                                                              Wir fördern und unterstützen!

                                                                                                              www.w-e-k.de
                                                                                                                                                         19
                                                                              anzeige_kbv_57.6x255_02_la.indd 1                                08.06.2015 13:38:21
Betreutes Wohnen
     in der Villastraße 1A
                                                Die Bewohner von zehn Rollstuhlfah-        Bewohner, als auch ältere Hausbe-
                                                rerwohnungen, 24 Wohnungen für             wohner, Mitarbeiter und Angehörige
                                                ältere Menschen über 65 Jahren und         versammeln sich dazu in unserem Ge-
                                                einer Wohngemeinschaft mit fünf            meinschaftsraum.
                                                Bewohnern können je nach Bedarf
                                                pflegerische, hauswirtschaftliche oder     Im Januar hat unser langjähriger Mitar-
                                                sozialpädagogische Hilfen in Anspruch      beiter Thomas Seitz in die Tagesförder-
                                                nehmen.                                    stätte gewechselt. Als neue KollegIn-
                                                                                           nen konnten wir Salvatore D’Anca und
                                                Das Mitarbeiterteam setzt sich zusam-      Alexandra Schult begrüßen.
                                                men aus Kranken, Alten- und Heil-
                                                erziehungspflegerInnen, Sozial- und        Leider mussten wir im letzten und in
                                                HeilpädagogInnen, angelernten Mit-         diesem Jahr von verschiedenen Be-

     I
       m Sommer 2013 hat die Wohnanla-          arbeiternInnen sowie MitarbeiterInnen      wohnern Abschied nehmen:
       ge Villastraße 1A ihr 20-jähriges Be-    der Freiwilligendienste. Der Dienst ist    Frau Maly ist im April 2014 im Kran-
       stehen groß gefeiert. Damals im Jahr     im Drei-Schicht-Betrieb besetzt. Da die    kenhaus verstorben. Kurz vor Weih-
     1993 wurden die ersten Wohnungen           Dienste in der Pflege rund um die Uhr      nachten ist Frau Röll und im Januar
     bezogen. Einige Bewohner aus dieser        abgedeckt sein müssen, ist es notwen-      Frau Michler verstorben. Außerdem
     Anfangszeit konnten das Jubiläum           dig, dass alle Mitarbeiter oft einsprin-   mussten wir uns von Hans Joachim
     mitfeiern, ebenso mancher ehemalige        gen und Lücken ausfüllen.                  Rasstar verabschieden. Er ist nach ei-
     Mitarbeiter oder Zivi. Sich nach so lan-                                              nem Krankenhausaufenthalt im ­Januar
     ger Zeit wieder zu begegnen war für        Begonnen hat das neue Jahr mit ei-         zuhause verstorben. Ihn hatten wir
     alle ein besonderes Highlight.             ner Silvesterparty mit vielen Gästen,      zusätzlich zur Pflege auch im ABW be-
                                                vor allem auch aus dem Krokodil. Wir       treut. In unseren Trauercafés in der Vil-
     In den über 20 Jahren des Bestehens        sind sehr eng zusammengerückt und          lastraße haben wir uns von ihnen allen
     hat sich an den konzeptionellen Vor-       so schon mal den neuen Bewohnern           verabschiedet und ihrer gedacht.
     stellungen zum Betreuten Wohnen in         der WG näher gekommen. Es wurden
     der Villastraße nicht so sehr viel geän-   Wunschlieder gesungen, am Feuer ge-        Geraten Bewohner der Wohnanlage in
     dert. Nach wie vor stehen der Selbst-      sessen, Bowle getrunken und zusam-         eine schwierige Lebenssituation, wen-
     hilfegedanke und die Unterstützung         men haben wir das neue Jahr begrüßt.       den sie sich an uns und wir versuchen
     zu einer selbstbestimmten Lebensfüh-       Traditionell wird in der Wohnanlage        ihnen, soweit es uns möglich ist, zur
     rung im Vordergrund. „Ein gutes Le-        natürlich auch gemeinsam Weihnach-         Seite zu stehen. Ein Bewohner wurde
     ben leben“ wird hier jeden Tag aktiv       ten gefeiert. An den Feiertagen gibt       in einem sehr schlechten Allgemeinzu-
     gestaltet.                                 es ein besonderes Essen. Sowohl WG-        stand aus dem Krankenhaus entlassen.

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Er verweigerte eine weitere medizinische Versorgung, da er
spürte, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Wir organi-
sierten einen Hausarzt für ihn, der ihn zuhause besuchte und
die Versorgung über die Brückenschwestern wurde veranlasst.
An seinem 65. Geburtstag saßen wir noch bei ihm in seiner
Wohnung. Er erzählte uns, dass er diesen Tag noch erleben
wollte. Wenige Tage später verstarb er im Hospiz St. Martin.

Insgesamt sind wir Mitarbeiter zu großen Teilen in der Ge-
sundheitsfürsorge beschäftigt. Wir organisieren Arztbesuche,
begleiten zu den Terminen und organisieren die jeweilige Ver-
sorgung, die sich daraus ergibt, bzw. führen sie durch. Nicht
jeder Bewohner hat noch Angehörige im Hintergrund. Dann
überbrücken wir unter Umständen auch die Zeit, bis ein ge-
setzlicher Betreuer bestellt wird, sollte es zum einem Bedarf
einer Betreuung kommen.

Alles, was das Leben bereithält, ist auch in der Villastraße
anzutreffen. Als es dem Wellensittich eines Bewohners aus
dem ABW plötzlich schlecht geht, begleiten wir H.F. im Rolli
mit Vogel auf dem Schoß zum Tierarzt. Wir assistieren dem
Tierarzt, während H.F. draußen in strömendem Regen warten
muss, da die Praxis nicht barrierefrei ist. Tatsächlich könnten
noch viele weitere Geschichten erzählt werden.

Für eine gute Versorgung unserer Bewohner ist außer der
pflegerischen Versorgung und Unterstützung in allen Le-
bensbereichen auch die Pflege des Hauses entscheidend. Wir
sind sehr froh, dass unser Hausmeister Herr Novikov im Haus
wohnt und immer bereit ist uns zu unterstützen und aus der
Patsche zu helfen. Klemmt ein Schlüssel im Schloss und wir
erahnen schon die Auswechslung des ganzen Türschlosses, ist
Herr Novikov mit seinem Caramba-Spray zur Stelle und alles
funktioniert wieder.

Die räumliche Lage der Wohnanlage Villastraße wird von den
Bewohnern nach wie vor sehr geschätzt. Mit der U-Bahn
kommt man schnell nach Bad Cannstatt oder in die Stadtmit-
te. Einige Rollstuhlfahrer nutzen die Möglichkeit durch den
Rosensteinpark zum Hauptbahnhof oder zum Löwentor zu
kommen. Seit das Krokodil am Mühlkanal bezogen ist, kön-
nen wir von der Villastraße eben mal kurz „rüberlaufen“. Mit
dem E-Rolli wird meistens der Weg durch den Park genutzt.
Da kommen einem nicht so viele Bordsteine und Baustellen in
die Quere. Das Bistro im Krokodil bietet neue Möglichkeiten
für Veranstaltungen und Treffs. Das wird besonders von de-
nen geschätzt, die früher auf den Fahrdienst nach Vaihingen
angewiesen waren.

Nach Ostern haben auch wir neue Sitzmöbel und Tische er-
halten. Unser Gemeinschaftsraum kann sich wieder sehen
lassen! Wir freuen uns über Besuch!

                                             Silke Link-Schüle
ABW Extern

                                               unserer direkten Standorte wohnen.          sundheitsamt und der Eingliederungs-
                                               Im Augenblick „betreuen“ wir 16 Per-        hilfe begleiten wir sie dabei, im Rah-
                                               sonen in den Stadtteilen Bad Cann-          men eines persönlichen Hilfeplans die
                                               statt, Berg, Ost, Degerloch und Vaihin-     geeignete Assistenz zu bekommen.
                                               gen. In diesem Zusammenhang sind
                                               wir auch zuständig für Neuanfragen          In der ambulanten Betreuung (ABW)
                                               durch die Beratungsstelle für Men-          werden die verschiedenen Lebensbe-
                                               schen mit Behinderung sowie durch           reiche gezielt unterstützt.
                                               die direkten Anfragen von Menschen
                                               auf der Suche nach Assistenz, die sich      Wir bieten:
                                               nicht an ein bestehendes Wohnpro-           • Anleitung im lebenspraktischen Be-
                                               jekt richten.                               reich, z.B. Hilfe bei der Tagesstruktur,
                                                                                           Gesundheitsfürsorge, Freizeitgestal-
                                               Neben den Kunden im völlig individu-        tung, Hilfe bei der Koordination von
                                               ellen Wohnraum, haben wir einen wei-        bestehenden Pflegemaßnahmen und
                                               teren Standort im Terrot-Areal in Bad       vieles mehr.
                                               Cannstatt. Dort sind wir Ansprech-
                                               partner für die Bewohner der sieben         • Hilfestellung in sozialadministrati-
     Wir begegnen unseren Kunden auf           barrierefreien Wohnungen. In diesem         ven Fragen, z.B. Hilfe bei der Rege-
     Augenhöhe.                                Projekt des Siedlungswerks steht uns        lung der Finanzen und des Schriftver-
                                               ein Büro zur Verfügung, um vor Ort          kehrs, Hilfe bei der Wahrnehmung

     S
          ie werden sich sicherlich fragen,    gut erreichbar zu sein. Aufgrund der        von Angeboten und Unterstützung
          wo dieser Name „ABW Extern“          guten Erfahrungen mit der gemeinsa-         beim Auswerten von Informationen.
          herkommt. Wir haben sonst            men Arbeit sind wir auch, mit der glei-
     klare Bezeichnungen wie: „Betreutes       chen Konzeption, am Neubau Rosen-           • Unterstützung im psychosozialen
     Wohnen Villastraße“ oder „Betreutes       steinviertel beteiligt. Dort wird es nach   Bereich durch regelmäßige Einzelge-
     Wohnen Haus 24+26“. Diese direk-          Fertigstellung elf barrierefreie Woh-       spräche , Hilfe bei akuten Problemen,
     te Verknüpfung eines Wohnprojek-          nungen geben und für die ambulante          Stärkung der Eigeninitiative und ge-
     tes mit einer Örtlichkeit liegt bei uns   Betreuung steht ebenfalls ein Büro als      zielte Gespräche im Bereich Freund-
     nicht vor. Wir sind für das Ambulant      Anlaufstelle zur Verfügung.                 schaft, Partnerschaft, persönliche Le-
     Betreute Wohnen, für die sozialpäd-                                                   bensperspektive.
     agogische Unterstützung im eigenen        Aktuell sind in unserem Team 13 Mit-
     Lebensumfeld zunächst für die Men-        arbeiter und Mitarbeiterinnen, verteilt     Die Assistenz vermittelt Sicherheit für
     schen zuständig, die nicht in einem       auf 4,5 Stellen, beschäftigt.               die Gestaltung einer selbstbestimm-
                                                                                           ten Zukunft.
                                               Kurzbeschreibung unserer Arbeit:
                                               Viele Menschen mit Behinderung              Unsere Besuche finden je nach ihrem
                                               brauchen zwar keine stationäre Ver-         Bedarf statt. So bleiben Menschen
                                               sorgung oder Betreuung rund um die          ohne Angehörige nicht allein und fin-
                                               Uhr, benötigen in ihren Alltag jedoch       den bei uns ein Stück Familienersatz.
                                               verschiedenste Unterstützungen. In          Wir bieten gemeinsame Aktionen
                                               Abstimmung mit den städtischen In-          und Ausflüge an.
                                               stitutionen, der Beratungsstelle für
                                               Menschen mit Behinderung beim Ge-                                       Klaus Liebl

                                               ABW Ausflug zur Landesgartenschau

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Sommerferien beim KBV

D
       er zweite „klassische“ Ab-       und schönen Zeitvertreib, Kekse ge-     und ab und an auch Krach gemacht.
       schnitt der Sommerferienbe-      backen und so das schlechte Wetter      Viele vorgelesene Bücher, gespielte
       treuung 2014 in Stuttgart-       ganz schnell vergessen. Als die Sonne   Spiele und gemalte Bilder gehörten
Möhringen war wettertechnisch leider    an einem Tag dann mal für ein paar      außerdem zu unseren zwei Wochen
sehr durchwachsen. Mal Sonnen-          Stunden hinter den Wolken hervor-       Ferienbetreuung.
schein, dann wieder dunkle Wolken       kam, haben wir einen Ausflug nach
und kühler Wind prägten die Tage in     Hohenheim in den Park unternom-         Der KBV bietet in allen Ferien außer
den Räumen in der Möhringer Land-       men. Bei einem kleinen Spaziergang      den Weihnachtsferien Betreuungen für
straße. Dennoch haben alle das Beste    und einem gemütlichen Picknick im       Kinder mit Behinderung an. In der Re-
daraus gemacht.                         Gras haben sich alle die Sonne auf      gel finden diese Gruppenangebote in
                                        den Bauch scheinen lassen.              der Schule für Körperbehinderte statt.
Die Kinder, Jugendlichen und die Mit-                                           Im Sommer kooperieren wir auch mit
arbeiterinnen und Mitarbeiter haben     Ansonsten gab es ein bunt gemisch-      dem Aktivspielplatz Raitelsberg. Viel-
beim Batiken tolle T-Shirts, Beutel,    tes Programm und für jeden war et-      leicht gibt es in Zukunft auch die eine
Socken und Tücher in Blau, Grün         was dabei. Bei Hand- und Fußbädern      oder andere Betreuung im „Krokodil“.
und Rot gezaubert und der Fantasie      und einer kleinen Massage haben es      Die Termine finden Sie auf unserer
bei den Mustern und Farben freien       sich die Kinder und Jugendlichen gut    Homepage www.kbv-stuttgart.de.
Lauf gelassen. Als es draußen nass      gehen lassen. Mit vielen verschiede-
und kalt war, wurden, als Ablenkung     nen Instrumenten wurde viel Musik                                 Caro Müller

                                                                                                                          Anzeige

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                                  Wir durften die Küchen einrichten
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