2 61 SELBSTBEWUSST AUFTRETEN - CIV-BAWÜ
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61 2 Ausgabe 61 l Mai 2019 l 20. Jahrgang Selbstbewusst auftreten Spaziergang durchs Ohr Mitgliederversammlung SHG-Ausflüge nach Basel Vorträge und Berichte
Aus der Redaktion | 3 Liebe Leserinnen und Leser, was machen die denn auf dem Cover? Das Bild entstand auf dem Wochenende der Jungen Selbsthilfe. „Mit mir nicht! Selbstbe- wusstsein, Selbstvertrauen, Selbstverteidi- gung“ war das Thema. Wir haben unter an- derem den aufrechten Gang geübt, das Auf- treten mit erhobenem Kopf. Lesen Sie mehr zu diesem Wochenende auf den Seiten 18 ff. „Selbstbewusst aus der Stille“, das ist das Motto des CIV-BaWü, unter das wir unsere Arbeit stellen. Was im letzten Jahr geschah, davon berichtete Sonja Ohligmacher auf der Mitgliederversammlung in Tübingen Auch Ulrike übt sich in Selbstverteidigung (s. S. 13 ff.). Viele von Ihnen waren dort – das ist für uns alle, die sich im Verband en- gagieren, eine positive Rückmeldung! Die SHGs vor Ort (s. S. 39 f. und 41 f.) wahrge- Werbung Fachvorträge der Uniklinik Tübingen eröff- nommen. Die Arbeit im Verband – und die neten uns einen Blick auf ganz neue For- Freude daran – geht uns allen hoffentlich schungsbereiche der CI-Versorgung – und es noch lange nicht aus …! blieb noch genug Zeit für gemütliches Bei- sammensein am Abend oder für die Stadt- Und nun noch der Spruch zum Mai, den ich führung am nächsten Tag (s. S. 16 f.). letzthin gelesen habe: „Ich bin nun in das Alter gekommen, in dem Waren Sie schon in Basel in der Ausstellung ich erst mein Gebiss und mein Hörgerät nö- „Unterwegs im Ohr“? Vier SHGs waren be- tig habe, um zu fragen, wo meine Brille ist.“ reits dort und berichten von ihren Ausflü- (Tina Turner) gen. Interessant, wie unterschiedlich dann doch die Erzählungen sind (s. S. 32 ff., 44 f. Viel Spaß beim Lesen und herzliche Früh- und 52 f.). lingsgrüße, Auch sonst ist viel los gewesen zwischen Nord und Süd, Ost und West im „Ländle“. Ulrike Berger • Ich finde es immer spannend, wenn die Be- richte aus den Selbsthilfegruppen bei uns im Redaktionsbriefkasten eintreffen. Neben den Angeboten für die Mitglieder gibt es auch immer wieder Aufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit, vor allem bei Messen. Redaktion Diese Aufgaben werden von Vorstand/Bei- rat (s. S. 22 f. und 24 f.) oder den jeweiligen
4 | Inhaltsverzeichnis Aus dem Vorstand | 5 2 Auf geht’s in neue Räume! Aus der Redaktion Leben mit CI 3 Vorwort 58 – 59 An manchen Tagen Sonja berichtet aus der Vorstandsarbeit 60 – 61 Aqua Zumba Aus dem Vorstand „Frühling lässt sein blaues Band wieder flat- tern durch die Lüfte.“ Die Sonne gibt derzeit 5 – 6 Bericht aus dem Vorstand Tipps und Tricks ein einzigartiges Gastspiel und weist auf 7 Ankündigung 62 Rundfunkgebühren den Frühling hin! Auch bei mir machen Jubiläumsveranstaltung sich Frühlingsgefühle breit, denn ich bli- 8 – 9 Dialog auf Augenhöhe / Buchbesprechung cke zurück auf alles, was hinter uns liegt Deutscher CI-Tag am 15. Juni 2019 64 – 65 Wie bitte? und mittlerweile auch bewältigt wurde. Das Jahr 2018 war nicht unbedingt ein- Vom CIV-BaWü e. V. Erfahrungen mit dem CI fach, auch wenn es immer wieder Licht- blicke gab. 10 – 12 Mitgliederversammlung 66 – 67 Nicht aufgeben 13 – 15 Rechenschaftsbericht 69 Kontrastprogramm Die Mitgliederversammlung in Tübin- 16 – 17 Stadtführung Tübingen gen und die erste Vorstandssitzung 18 – 21 Junge Selbsthilfe – Mit mir nicht! Aus der Redaktion gehören jetzt schon wieder der Ver- 70 Bericht aus Nepal gangenheit an. Schön war es, dass wir Freudiges Wiedersehen: Sonja und Hanna Hermann Tagungen, Kongresse und Workshops in diesem Jahr bei der Mitgliederver- 22 – 23 Messe Ludwigsburg 71 – 73 Seminarankündigungen sammlung wieder exakt die gleichen Teil- beengten Lagerraum räumen können und 24 – 25 Tag des Hörens Heidelberg nehmerzahlen wie im vergangenen Jahr ver- von nun an für unsere Utensilien reichlich buchen konnten. Auch die Informationsver- Platz zur Verfügung steht. Die neue Ge- 26 – 28 MED-EL Seminar Aus der Redaktion anstaltung der Uniklinik mit ausnahmslos schäftsstelle wird künftig zum Dreh- und 74 – 75 Nachwort interessanten Vorträgen lockte viele weitere Angelpunkt unserer vielen Verwaltungsauf- Selbsthilfegruppen berichten Besucher an. gaben, Vorstandssitzungen, für Mitglieder 30 – 31 SHG Freiburg Allgemeines Wie ich in meinem Rechenschaftsbericht und Interessierte u. v. m. 32 – 34 SHG Freiburg + Schwarzwald-Baar 76 Wer wir sind – (s. S. 13 ff.) bereits erwähnt habe, mussten Um den Vorstand zu entlasten, planen wir, 35 SHG Hohenlohekreis Aufgaben und Ziele die Aufgaben unserer verstorbenen Kassen- stundenweise eine Bürokraft einzustellen. 36 – 37 SHG Ulm 77 – 78 Mitglieds-Aufnahmeantrag wartin Silvia Weiß auf mehrere Schultern Damit das Engagement für die Selbsthilfe verteilt werden. Der gesamte Vorstand war weiterhin Spaß und Freude macht, arbei- 38 – 40 SHG Schwarzwald-Baar 79 Kontaktdaten des Vorstands/ involviert, zuletzt bei der Mitgliederver- ten wir daran, für die zahlreichen Aufgaben 41 SHG Rhein-Neckar Impressum sammlung, als Tobias für den Kassenbericht neue und bessere Lösungen zur Arbeitsent- 42 – 43 SHG Bodensee-Oberschwaben 80 – 81 Kontaktdaten der einsprang. Umso erfreulicher ist es, dass lastung zu finden. 44 – 45 SHG Hochrhein Selbsthilfegruppen Helmar Bucher einstimmig zum neuen Kas- 46 – 51 SHG Tübingen 82 Termine der Selbsthilfegruppen senwart gewählt wurde. Er wird neben den Die Vorbereitungen zum 20-jährigen Beste- 52 – 54 SHG Karlsruhe Kassenbelangen auch in die Mitgliederver- hen des CIV-BaWü sind in vollem Gange. waltung eingearbeitet. Das ist ein großer Wir freuen uns darüber, dass sich etliche Lichtblick! Freiwillige zur Unterstützung gemeldet ha- Haben Sie das gewusst? Ein weiterer Lichtblick ist, dass wir am ben. Sie, liebe Mitglieder, unterstützen uns 61 56 – 57 Impedanzen 1. April unsere neue Geschäftsstelle be- dabei, wenn Sie mit uns feiern. Wir würden ziehen konnten. Diese muss allerdings erst uns über viele teilnehmende Mitglieder noch gestrichen und eingerichtet werden. freuen. Die Einladungen werden rechtzeitig Das bedeutet auch, dass wir unseren sehr verschickt. ›››
6 | Aus dem Vorstand Aus dem Vorstand | 7 Die Einladung zum Tanzprojekt haben Sie nicht entmutigen zu lassen und auch Projek- 20 Jahre • Jubiläum • Vorträge • Zusammensein • Musik • Tanzaufführung • Hersteller • Infoständ erhalten. Die Aufführung dieses Projektes te zu beantragen, die größere Zuschüsse be- Essen • BandE• in ladung m Referenten it • Feiern • Überraschungen • Programm • Rückblick • Jung und Alt • Ver m Progra mm „Alice im Wunderland“ soll das Highlight des nötigen. Eine gute Zusammenarbeit mit den enau•eJubiläum sung • 20gJahre • Vorträge • Zusammensein • Musik • Tanzaufführung • Hersteller • Inf Jubiläumsabends sein. Zugleich ist es ein tol- Krankenkassen ist dabei wichtig. stände • Essen • Band t! folg• Referenten • Feiern • Überraschungen • Programm • Rückblick • Jung und les Hörtrainingsprojekt, und daher würde es uns sehr freuen, wenn diese Veranstaltung Martina nahm am 15./16.02. an der Vor- standssitzung der DCIG teil. Samstag, 21.09.2019 • Verlosung • 20 Jahre • Jubiläum • Vorträge • Zusammensein • Musik • Tanzaufführung • Herstelle Infostände • Essen • Band • Referenten • Feiern • Überraschungen • Programm • Rückblick • Jung u möglichst viel Anklang finden würde. Die gemeinsame Mitgliederdatenbank Se- 12.00 bis 16.30 Uhr Alt • Verlosung • 20 Jahre • Jubiläum • Vorträge • Zusammensein • Musik • Tanzaufführung • Her steller • Infostände • Essen • Band • Referenten • Feiern • Überraschungen • Programm • Rückblic Mittlerweile fand der 2. Strategie-Stamm- tisch mit dem DSB-Landesverband Baden- WoBe wurde gekündigt. Die Zusammenar- beit war nicht zufriedenstellend und wies Vortragsveranstaltung Jung und Alt • Verlosung • 20 Jahre • Jubiläum • Vorträge • Zusammensein • Musik • Tanzaufführu Württemberg statt. Die beiden großen viele Probleme auf, sodass das System nie „20 Jahre CIV-BaWü – 20 Jahre vernetzte CI-Selbsthilfe” • Hersteller • Infostände • Essen • Band • Referenten • Feiern • Überraschungen • Programm • Rüc blick • Jung und Alt • Verlosung • 20 Jahre • Jubiläum • Vorträge • Zusammensein • Musik • Tanza Hörgeschädigtenverbände in Baden-Würt- fertig wurde. Nun wird nach einer anderen temberg vertreten die lautsprachlich orien- Lösung gesucht. Bis dahin muss der CIV-Ba- führung • Hersteller • Infostände • Essen • Band • Referenten • Feiern • Überraschungen • Program tierten Hörgeschädigten. Es nehmen neben Wü mit einer eigenen Datenbank arbeiten. 18.00 Uhr bis ... open End • Rückblick • Jung und Alt • Verlosung • 20 Jahre • Jubiläum • Vorträge • Zusammensein • Musik uns noch weitere Verbände, die mit Kombi- Festabend Tanzaufführung • Hersteller • Infostände • Essen • Band • Referenten • Feiern • Überraschungen nationsbehinderungen wie Hör-/Sehbehin- Ich grüße Sie im Namen des Vorstandes und Programm • Rückblick • Jung und Alt • Verlosung • 20 Jahre • Jubiläum • Vorträge • Zusammense derung zu tun haben, daran teil. Durch Ko- wünsche Ihnen allen einen sonnigen Früh- (Festessen, Aufführung, • Musik • Tanzaufführung • Hersteller • Infostände • Essen • Band • Referenten • Feiern • Überra operation und Vernetzung versprechen wir ling! uns zusätzliche Ressourcen und Potenziale Zusammensein mit der Band „West End“) schungen • Programm • Rückblick • Jung und Alt • Verlosung • 20 Jahre • Jubiläum • Vorträge • Z sammensein • Musik • Tanzaufführung • Hersteller • Infostände • Essen • Band • Referenten • Feie unserer gemeinsamen Ziele. Sonja Ohligmacher • • Überraschungen • Programm • Rückblick • Jung und Alt • Verlosung • 20 Jahre • Jubiläum • Vorträ Teilgenommen habe ich am 08.02.2019 am Sonntag 22.09.2019 (optional) • Zusammensein • Musik • Tanzaufführung • Hersteller • Infostände • Essen • Band • Referenten Feiern • Überraschungen • Programm • Rückblick • Jung und Alt • Verlosung • 20 Jahre • Jubiläum Fachtag Selbsthilfe. Eingeladen hat die AOK Vorträge • Zusammensein • Musik • Tanzaufführung • Hersteller • Infostände • Essen • Band • Ref Stuttgart. Auf der Tagesordnung stand das Thema Selbsthilfeförderung, insbesondere 11.00 bis 13.00 Uhr renten • Feiern • Überraschungen • Programm • Rückblick • Jung und Alt • Verlosung • 20 Jahre • biläum • Vorträge • Zusammensein • Musik • Tanzaufführung • Hersteller • Infostände • Essen • Ba die Projektförderung. Neben der Erläute- Schwäbisch für Anfänger • Referenten • Feiern • Überraschungen • Programm • Rückblick • Jung und Alt • Verlosung • 20 Ja rung, wie die Anträge zu stellen sind, be- stärkten die beiden Referentinnen die ca. 60 Stadtspaziergang für Einsteiger • Jubiläum • Vorträge • Zusammensein • Musik • Tanzaufführung • Hersteller • Infostände • Esse Teilnehmer darin, sich bei der Antragstellung • Band • Referenten • Feiern • Überraschungen • Programm • Rückblick • Jung und Alt • Verlosun 20 Jahre • Jubiläum • Vorträge • Zusammensein • Musik • Tanzaufführung • Hersteller • Infoständ 2 0 Jahre Feiert 2 mit uns 2019Jubiläum 21. September Stuttgart Waldaupark CIV-BaWü – lebenslange vernetzte (CI-)Selbsthilfe
8 | Aus dem Vorstand Aus dem Vorstand | 9 Am 15. Juni 2019 ist bundesweiter CI-Tag Es werden zahlreiche Informationsveranstaltungen, Aktionen und Events stattfinden, die sich sowohl an hörgeschädigte Menschen als auch an die breite Öffentlichkeit richten, um über das CI und die Ergebnisse der Aktion „Dialog auf Augenhöhe“ zu informieren. Raus zum 14. Deutschen CI-Tag am 15. Juni 2019 SHG Bodensee-Oberschwaben 15. Juni 2019 Auch in diesem Jahr gibt es im Vorfeld des Deutschen CI-Tages wieder die Aktion „Dialog auf Ravensburg, Infostand am Holzmarkt Haus- und KinderärztInnen, Augenhöhe“ für CI-Botschafter. Dieses Mal besuchen wir die en Sorgen um ihr Gehör denn sie sind oft die ersten Ansprechpartner, wenn sich Mensch die DCIG zwei verschiedene beziehungsweise das ihrer Kinder machen. Für den Dialog stellt Info-Päckchen und Fragebögen zur Verfügung. SHG Hochrhein 15. Juni 2019 Botschafter den jeweiligen Fragebogen mit und füllen Unterlauchringen, Infostand auf dem Marktplatz Wie jedes Jahr werden unter den Einsendern der Fragebögen (Einsendeschluss: 11. Mai 2019) wieder Sie ihn aus! Dann senden Sie den ausgefüllten Fragebo- tolle Preise verlost (siehe unten). Info-Päckchen für gen an die Geschäftsstelle der DCIG. Damit nehmen Sie den Arztbesuch können ab sofort online in der Ge- automatisch an der Verlosung wertvoller Preise teil. Der Hauptgewinn ist diesmal eine Reise für 2 Perso- schäftsstelle bestellt werden. nen nach Salzburg. SHG Karlsruhe 15. Juni 2019 Warum interessieren uns die Haus- und Kinderärzte? Durlach, Infostand bei der Karlsburg Wenn Menschen Zweifel haben und sich Gedanken da- rüber machen, ob sie selbst beziehungsweise ihr Kind nicht richtig hören können, sind diese Ärzte meist die ersten, die zu Rate gezogen werden. Werden bereits bei diesem Erstkontakt die richtigen Informationen SHG Rhein-Neckar 15. Juni 2019 weitergegeben, kann das viel wertvolle Zeit und unnö- Mannheim, Infostand am Kapuzinerplanken tige Umwege sparen. Hauptgewinn: Eine Reise nach Salzburg Foto: Tourismus Salzburg Haus- und Kinderärzte begleiten ihre PatientInnen überdies häufig über eine längere Zeit hinweg und bau- Zweiter Preis: Ein Berghüttenurlaub in den Ennstaler en dabei ein besonderes Vertrauensverhältnis auf. Da- Alpen, dritter Preis, eine Segway-Panorama-Tour durch her sind sie möglicherweise gut darüber informiert, die Weinberge bei Landau / Pfalz. Weitere Preise: SHG Stuttgart 15. Juni 2019 Tag der offenen Tür in der neuen Landesgeschäftsstelle wie es den schwerhörigen Menschen über längere Zeit Eventim-Gutscheine und handsignierte Erstausgaben hinweg geht. des Romans „Der stille Koog“ (siehe Seite 60ff). Mit ihnen ins Gespräch zu kommen, ist wichtig. Ver- Die Auswertung der Befragung sowie weitere Informa- einbaren Sie deshalb einen Gesprächstermin in einer tionen für CI-Träger werden zum 14. Deutschen CI-Tag am 15. Juni 2019 aufbereitet und den vielen Veranstal- Allgemein- oder Kinderarzt-Praxis. Nehmen Sie als CI- tern zur Verfügung gestellt. SHG Tübingen 19. Juli 2019 in Kooperation mit der Univ. HNO-Klinik TÜ Wenn Sie CI-Botschafter sein wollen und/oder vor Ort eine Veranstaltung planen, nehmen wir gerne ab sofort online Ihre Anmeldung entgegen unter: www.dcig.de/veranstaltungen/ci_tag SHG Ulm 15. Juni 2019 Schnecke 103 | März 2019 | 73 Heidenheim, Infostand vor Elmar-Doch-Haus
10 | Vom CIV-BaWü Vom CIV-BaWü | 11 Verstehen mit Ohren, Hirn und Herz Vortrag über „Hören und Denken im Alter“. plan 2019 stellte stellvertretend Tobias Ro- Sie zeigte auf, dass zum guten Hören weit thenhäusler dar. Es gab hierzu nur wenige Vortragsveranstaltung und Mitgliederversammlung mehr gehört als das, was in der Klinik ge- Rückfragen. Der ausgedruckte Kassenbe- messen wird: Der zunehmende Verlust der richt lag anschließend zum Mitnehmen und Die HNO-Klinik Tübingen war der Austra- war es doch sehr spannend zu hören, was (schallunempfindlichen) Hörfasern kann im Nachlesen für alle aus. gungsort der diesjährigen Mitgliederver- auch mit diesem Implantat alles erreicht Alter immer weniger kompensiert werden! Christian Hartmann trug den Bericht der sammlung des CIV-BaWü. Claudia Kurbel werden kann. Je schlechter die Gedächtnisleistung, desto Kassenprüfer vor und stellte den Antrag auf und ihre MitstreiterInnen hatten schlechter wird die Hörleistung. alle Hände voll zu tun, um den or- ganisatorischen Rahmen vor Ort zu Jedes Ohr ist anders stemmen. Fast 100 Personen hat- „Personalisierte Medizin in der Coch- ten sich auf den Weg gemacht und lea-Implantat-Versorgung“ lautete der waren der Einladung gefolgt. Vortrag von Dr. Anke Tropitzsch. Als Eine große Anziehungskraft hat Erstes warf sie einen Blick auf die un- auch immer die Veranstaltung im terschiedliche Anatomie und Größe der Vorfeld der Versammlung. Dieses Hörschnecken. Diese ist z. B. bei Män- Jahr stellte sich die HNO-Klinik nern im Durchschnitt etwas länger als Tübingen mit ihren aktuellen For- bei Frauen (ihre Anmerkung „Vielleicht schungsschwerpunkten vor. brauchen Männer deswegen etwas län- ger zum Verstehen?“ bringt mich heute Die Zuhörer lauschen völlig konzentriert den Vorträgen ABI – das unbekannte noch zum Lachen). Je individueller die Prof. Dr. Hubert Löwenheim stellt das Auditory Brainstem Implant vor Hirnstammimplantat Form und Länge der Elektrode für die jewei- Entlastung des Vorstands. Diesem wurde Cochlea Implantat, klar, das ken- lige Cochlea ausgesucht werden kann, desto einstimmig stattgegeben. nen wir: Wenn das Innenohr ka- besser wird der Hörerfolg sein. Durch den Tod von Silvia Weiß war der Pos- putt ist, der Hörnerv aber noch Woher kommt der Hörschaden, liegt ein ten des Kassenwarts vakant. Helmar Bucher intakt, dann kommt dieses Im- genetischer Defekt vor? In den letzten Jah- stellte sich zur Wahl und wurde auch ein- plantat zum Einsatz. Doch was ist, ren wurden 160 Gene entdeckt, die auf das stimmig gewählt. Gerda Bächle, die dieses wenn auch der Hörnerv zerstört – Hören Einfluss haben. Manche setzen an Amt kommissarisch übernommen hatte, oder gar nicht erst angelegt wird? den Haarzellen an, andere erst bei den Spi- wird ihn weiter unterstützen. ››› Zeitgleich mit der Entwicklung des ralganglien. Wenn bekannt ist, welches CIs wurde das erste ABI entwickelt, Gen defekt ist, kann eine bessere Prog- das „Auditory Brainstem Implant“. nose über den Erfolg der CI-Versorgung Hier werden die Elektroden nicht getroffen werden. in die Hörschnecke, sondern di- rekt auf das Gehirn im Bereich des Mitgliederversammlung auditorischen Kortex gelegt. Prof. Dr. Marlies Knipper Dr. Hubert Löwenheim führte uns Ein neuer Blick auf das Hören im Alter: Prof. Nach der Vortragsveranstaltung und t mit ihrem Vortrag in die Hintergründe dieser deutlich faszinier dem Mittagessen ging es über zur Mit- seltener implantierten Technik ein (den ca. Unser Gehirn, das dritte Ohr gliederversammlung. 63 stimmberech- 30.000 CI-Trägern in Deutschland stehen ca. Wussten Sie, dass … das Hören der einzige tigte Mitglieder waren anwesend. Sonja 1.000 Patienten mit ABI gegenüber). Auch universale Sinn ist (alle Tierarten können hö- Ohligmacher begrüßte die Anwesenden wenn die Ergebnisse im Sprachverständnis ren!)? Wussten Sie, dass … unser Hörorgan und trug den Rechenschaftsbericht des nach der OP sowie der zeitliche Rehaverlauf der schnellste Sinn ist? Mit solchen Fragen Vorstands vor (s. S. 13 ff.). Den Kas- Alle Anwesenden: Bitte unterschreiben! Gerda und Helmar nicht mit dem eines CIs vergleichbar sind, so eröffnete Prof. Dr. Marlies Knipper ihren senbericht 2018 und den Haushalts- haben alles im Griff
12 | Vom CIV-BaWü Vom CIV-BaWü | 13 Auch TOP 9, die Wahl der Kassenprüfer Gemeinsames Klönen ist wichtig Rechenschaftsbericht Vorstand CIV-BaWü 2018 (Christian Hartmann und Nicole Ketterer, Mit ungewohnten Anfahrtsplänen bewaff- als Ersatzprüferin Christina Bader) verlief net („das Navi führt euch im Kreis herum“), Eine Zusammenfassung einstimmig, sodass die Mitgliederversamm- fanden 50 TeilnehmerInnen den Weg ins lung nach 100 Minuten offiziell für beendet „Ristorante Riva” zum gemeinsamen Abend- Derzeit hat der CIV-BaWü 406 Mitglieder Mitgliederdatenbank arbeiten. Martina Bau- erklärt werden konnte. essen. Eine fröhliche Gruppe feierte so das (davon 23 Familienmitgliedschaften). Somit er hat sich dies nun zur Aufgabe gemacht. Zusammensein. Denn „hören“ haben wir das Jahresziel von 400 Mitglie- Die Aufgabe des Kassenwartes habe ich ge- tun wir am liebsten gemeinsam … dern überschritten. meinsam mit Gerda Bächle übernommen. Und für die TeilnehmerInnen, Das war wirklich eine riesengroße Unter- welche die Nacht in Tübingen Vorstand stützung. verbrachten, gab es am nächsten Es gab mehrere Vorstandssitzungen (meist Sehr zeitaufwendig war auch das Thema Tag eine historische Stadtführung in Stuttgart), davon zwei zusammen mit den DSGVO-Datenschutzgrundverordnung. (s. S. 16 f.) – barrierefrei natürlich! SHG-Leitern. Die Vorstandssitzungen mit Martina hat sich dieses Themas, welches den SHG-Leitern sind ein fester Bestandteil einige Bauchschmerzen bereitet hat, an- UBe • unserer guten Zusammenarbeit, der Aus- genommen. Uns war wichtig, dass wir tausch untereinander ist sehr wichtig. alles umsetzen, was vorgeschrieben ist. Die Vorstandsmitglieder nahmen außer- Tobias ist mit den Vorbereitungen für das Ju- dem in wechselnder Besetzung an den Vor- biläum am 21.09.2019 beschäftigt. standssitzungen der DCIG teil. Rainer Pomplitz ist verantwortlich für den Weiter standen Besuche bei der DCIG-Ta- Messeauftritt des CIV-BaWü. Wir waren Prost! Und willkom- gung in Hamburg, der Aufführung des CI- auf zwei Messen präsent: „Gesundheitstage men zur Mitgliederver- Musikprojekts in Heidelberg, bei Events des Albstadt“ und „gesund & aktiv“, Ludwigs- sammlung … Landesverbandes der Schwerhörigen sowie burg. der Jahresempfang der Gehörlosen auf dem Programm. Jahresrückblick Veranstaltungen Des Weiteren besuchten wir Workshops von Unsere letztjährige Mitgliederversamm- Cochlear und MED-EL. lung fand in Freiburg statt. Trotz der weiten Anreise für viele Mitglieder war sie erstaun- Geschäftsstelle lich gut besucht. ››› Silvia Weiß, unsere langjährige Kassen- wartin, verstarb im Mai nach schwerer Krankheit. Die wirklich vielen und um- fangreichen Aufgaben der Kasse und An alle Mitglieder: Hoch mit den gelben Kärtchen, wir müssen der Mitgliederbetreuung, die bisher von zählen! Silvia geleistet wurden, mussten seit- dem vom Vorstand getragen werden. Für die Mitgliederverwaltung hatte sich Stephanie Kaut spontan bereit er- klärt, diese vorübergehend zu überneh- men. Eigentlich sollte eine gemeinsame Datenbank mit der DCIG aufgebaut wer- den. Dieses System erwies sich leider als nicht zufriedenstellend. Wir müssen Fröhliche Begegnungen beim Abendessen nun vorübergehend mit einer eigenen Mitglieder und Gäste im Hörsaal der HNO-Klink
14 | Vom CIV-BaWü Vom CIV-BaWü | 15 Die Seminare unter der Leitung von Ulrike Selbsthilfegruppen Medien Bedanken möchte ich mich bei unseren För- Berger erfreuen sich nach wie vor großer Es ist sehr erfreulich, dass alle elf Selbsthilfe- Wie fleißig das Redaktionsteam ist, erfah- dergeldgebern: AOK, IKK classic (Innungs- Beliebtheit. gruppen weiterhin bestehen, obwohl durch ren Sie mit jedem neuen CIVrund. Die Zu- krankenkassen), Barmer, TK (Technikerkas- • 27 tapfere Teilnehmer hatten Spaß am den Tod von Udo Barabas und Silvia Weiß sammenarbeit funktioniert reibungslos und se), DAK. Ohne die Fördergelder könnte der Tango-Argentino-Wochenende. Tango zu sowie den Rückzug von Eveline Schiemann dank Dropbox läuft fast alles online. CIV-BaWü nicht existieren und vor allem tanzen ist gar nicht so einfach, das habe Nachfolger gefunden werden mussten. Das Die Website des CIV-BaWü wird von Mar- auch keine Seminare anbieten. ich selbst auch miterlebt. ist uns geglückt. tina weiterhin gut gepflegt und von Günter • „Selbstbestimmt – Fremdbestimmt“ war • Gerda Bächle führt die SHG Hochrhein mit Terminen gefüllt. Des Weiteren bedanke ich mich bei den Fir- das Thema des Seminars der Jungen weiter. men Advanced Bionics, Cochlear, MED-EL Selbsthilfe. • Die SHG Bodensee-Oberschwaben wird Ein großes DANKE an alle und Oticon sowie bei Hörgeräte Enderle, der • Einen Workshop „Technik für Berufstäti- von Michaela Pfeffer weitergeführt. Bei Ich bedanke mich bei den Mitgliedern des hörwelt Freiburg, Vitakustik, Humantechnik, ge“ hatten wir erstmals im Angebot. der Buchhaltung wird sie derzeit von Dirk Vorstandes für die Unterstützung und den auric, iffland und den Median-Kliniken für • Der Klassiker „Technikseminar für CI-Trä- Cornelissen unterstützt. Einsatz zum Wohle des Verbandes. ihre Anzeigenschaltungen und finanzielle ger“ mit Karin Zeh war wie immer schnell • Die SHG Hohenlohekreis wird nun von Die Beiräte ergänzen den Vorstand mit Rat Unterstützung. ausgebucht. Alexandra Gollata geleitet. und Tat. Auf ihre Unterstützung können und • Zeitgleich fand das Engagiertenseminar • Die Seelauscher gelten als uns naheste- wollen wir nicht mehr verzichten „Meine Rechte als CI-Träger“ statt. Da hende Gruppe. Sonja Ohligmacher/red. • rauchten die Köpfe! Alle Gruppen hatten ein abwechslungsrei- Zu danken habe ich natürlich auch • Endlich konnte ein Partnerseminar ins An- ches Programm. Ihre Buchhaltung – bis auf den SHG-Leitern. Mit eurem Enga- gebot aufgenommen werden. 17 Paare die der Seelauscher – wird über unser Steu- gement tragt ihr dazu bei, dass der aus ganz Deutschland lernten, wie sie an erbüro erledigt. CIV-BaWü ein lebendiger Verband ihrer Partnerschaft in Bezug auf die ist. Auch den Mitgliedern danke ich Hörbehinderung arbeiten können. für die rege Teilnahme an unseren • Für SHG-Leiter gab es noch zwei Angeboten. weitere Schulungen: „SHG-Finan- zen“ und eine PC-Schulung.
16 | Vom CIV-BaWü Vom CIV-BaWü | 17 Sich in Tübingen verlieren Stadtführung am MV-Wochenende Alfred Brodbeck, selbst CI-Träger, führte uns im „Hochzeitshäs“ seines Vaters, also in Frack und Zylinder, durch die Altstadt Tübin- gens. Mit von der BaWü-Partie waren auch drei CI-Trägerinnen aus Dresden. Zuerst warfen wir einen Blick auf die über 200 Jahre alte Platanenallee, die sich auf einer Neckarinsel unterhalb der Eberhards- brücke hinzieht. Wir überquerten die Brücke und stiegen die steile Neckargasse hinauf Ein Spaziergang am Neckar entlang zur Stiftskirche St. Georg. Auf der Mauer der Alfred Brodbeck, unser Tourguide, im „Hochzeitshäs“ seines Vaters Kirche ist ein Mann abgebildet, der in ein er in den Haushalt der Familie Zimmer und Rad geflochten ist, eine mittelalterliche Hin- te und im November 1906 anlässlich einer bewohnte bis zu seinem Lebensende dort richtungsmethode. Angeblich soll er seinen Fachtagung in Tübingen erstmals ein später Hölderlins tragische Geschichte eine Turmstube oberhalb des Neckars. Seine Freund, mit dem er in die Ferne gezogen nach ihm benanntes Krankheitsbild vorstell- Weiter ging’s über die Krumme Brücke, vor- letzte Bleibe wird heute als Hölderlinturm war, ermordet haben. Als einige Zeit später te: die Alzheimer-Krankheit. bei am Bürgerheim und Stadtmuseum bis bezeichnet und gehört zu den spektakulärs- sein Freund wohlauf nach Tübingen zurück- Auf Schritt und Tritt trafen wir auf Gebäu- zum Rathaus und hin- ten Ansichten Tübingens. kam, wurde der fatale Justizirrtum erkannt de, in denen wissenschaftliche Koryphäen auf zum Fauleck. Wir und zur Sühne wurde das Relief des armen gewohnt haben. So beispielsweise Leonhart erreichten das Evan- Während der gesamten Sünders an der Kirchenmauer angebracht. Fuchs, der im 16. Jahrhundert Mitbegrün- gelische Stift, wo das Wanderung durch Tübin- Gegenüber befindet sich die 1823 gegrün- der der modernen Botanik war und zu des- Tübinger Dreigestirn gen begleitete uns un- dete Buchhandlung Heckenauer, in der von sen Ehren die Fuchsie ihren Namen erhielt. Schelling, Hegel und sere „alte“ FM-Anlage, 1895 bis 1898 Hermann Hesse seine Lehre Hölderlin gemeinsam die ihren Dienst wun- absolvierte. Die Geschichte des „Süßen Löchles“ studierte. Wieder un- derbar verrichtete. Zum Am Ammerkanal entlang ging’s durch ver- ten, Richtung Neckar, Abschluss besuchten wir Stadt der Romantik und Wissenschaften winkelte Gässchen. Wir trafen auf das ältes- standen wir vor der die Gaststätte „Hirsch“ in Wir wanderten am Wilhelmsstift vorbei bis te, noch existierende Gebäude Tübingens, Burse, die früher als Tübingen-Derendingen, zur alten Mensa in der Hafengasse. Dort den Stiefelhof, der auf einen Gerber namens Nervenklinik diente. wo die Stammtische der erfuhren wir, dass Tübingen rund 87.000 Stiefel zurückgeht. Auch dem Elternhaus Dort erlebte Hölder- CI-Selbsthilfegruppe re- Einwohner hat, davon sind etwa 28.000 Stu- von Alfred Brodbeck statteten wir einen lin die wahrscheinlich gelmäßig stattfinden. Ein dierende und weitere 8.000 Menschen sind Besuch ab, bevor wir ins „Süße Löchle“, das schlimmste Zeit seines rundum gelungener Be- Bedienstete der Universität. Mit Fug und mittelalterliche Judenviertel, kamen. Dort Lebens. Er war einer such Tübingens. Recht kann daher behauptet werden „Tü- und in der Judengasse wohnten bis 1477 der ersten Patienten. Vielen Dank an Claudia, bingen – das ist die Uni!“ Die Eberhard Karls die Tübinger Juden. Man machte sie für den Im September 1806 Wir lauschen der Geschichte und den die diese Stadtführung Universität wurde 1477 gegründet, somit Ausbruch der Pest im 14. Jahrhundert ver- wurde er dort zwangs- Geschichten Tübingens organisierte, und an gehört Tübingen zu den ältesten deutschen antwortlich und anlässlich der Gründung eingewiesen und von Johann Heinrich Ferdi- Alfred Brodbeck, der uns in die Geheimnisse Universitätsstädten. der Universität wurden sie durch Graf Eber- nand von Autenrieth behandelt. Dieser dia- dieser liebenswerten Universitätsstadt ein- An der Fassade der Hafengasse 6 ist ein Ge- hard aus der Stadt verwiesen. Erst Mitte des gnostizierte eine „Manie als Nachkrankheit führte. denkschild für Alois Alzheimer angebracht, 19. Jahrhunderts ließen sich wieder Juden in der Krätze“. Nach einem knappen Jahr wurde der von 1886 bis 1887 in Tübingen studier- Tübingen nieder. er als „unheilbar“ entlassen. Zur Pflege kam Günter Bettendorf •
18 | Vom CIV-BaWü Vom CIV-BaWü | 19 Mit mir nicht! Rückmeldungen Schlagfertigkeit, Selbstbehauptung und Ich bin richtig begeistert: Das Wochenende Das Wochenende war für mich inspirierend Selbstverteidigung für junge CI-TrägerInnen hat mir unheimlich viel Selbstvertrauen und und ein tolles Lernfeld! Kraft geschenkt!! Mir ist wieder einmal klargeworden, was ihr Ein ereignisreiches und supertolles Wo- chen Situationen selbstsicher und bestimmt Ich hatte in der folgenden Woche schon ei- jeden Tag leistet, um den Alltag zu meistern chenende geht zu Ende. Wir haben uns vom auf sich und seine Hörschädigung aufmerk- nige tolle Erfolgserlebnisse, weil ich plötzlich … Welche Hochleistungen ihr abliefert, da- 29.–31. März im Rahmen des CIV-BaWü mit sam macht, um den (normalhörenden) nicht mehr alles so hinnehme, sondern mich mit ihr im Beruf und Studium mit den „nor- anderen Hörgeschädigten im Eventhaus Mitmenschen klarzumachen, dass wir bei (mit Worten) wehre. malen Menschen“ bestehen könnt! Wiedenfelsen zu einem Selbstbehauptungs- der Kommunikation auf ihre Unterstützung Die Referentin Sybille Rieck hat uns gezeigt, Meine Hochachtung!!!! und Verteidigungskurs getroffen. angewiesen sind. Dazu haben wir verschie- wie wir selbstbewusster auftreten und Sybille Rieck dene Rollenspiele mit ty- rechtzeitig Stopp sagen können, wenn unser pischen Alltagssituationen eigener Bereich verletzt wird. ››› nachgespielt. Das Highlight Das Boxen hat richtig Spaß ge- war das Erlernen der Grund- macht, ich konnte mich richtig lagen der WING TSUN- auspowern!! Und ich mache Kampfsportkunst auf der es weiter, denn ich habe mich Terrasse bei strahlendem bei meinem Sportstudio zu ei- Sonnenschein – passend zur nem weiteren Selbstverteidi- Bedeutung „schöner Früh- gungskurs angemeldet. ling“ – mit fantastischem Es hat alles gepasst: Wir wa- Blick über die Landschaft bis ren eine tolle Gruppe, hatten nach Frankreich. eine hervorragende Referen- tin und das Essen war sehr Wir üben Alltagssituationen: Gruppenbesprechungen An den Abenden haben wir lecker. Vielen Dank an Ulrike, Hörgeschädigte erleben im Alltag oft Situa- gemeinsam bei dem einen oder anderen Steffi und Martina!! tionen, in denen sie von anderen (normal- Glas Wein oder Bier den wunderschönen Michaela hörenden) Menschen ausgegrenzt und ig- Sonnenuntergang vom Wiedenfelsen aus Laut und deutlich „Stopp!“ sagen – gar nicht so einfach noriert oder gar beschuldigt werden, nicht genossen. Das Wochenende hat mir gut konzentriert genug zuzuhören. Bei Nachfra- gefallen. Es hat alles gepasst, beginnend mit gen fallen schnell Sätze wie „Hör doch mal Jan Röhrig ››› der Organisation und der Themenauswahl. richtig zu!“ – „Du hast doch jetzt die neuen Wir hatten eine super Hörgeräte, frag doch nicht ständig nach!“ – Seminarleiterin, nette „Ach, das war nicht so wichtig.“ Solche Aus- engagierte Leute, tolle sagen sind frustrierend und nagen extrem Gruppenzusammenar- am Selbstwert- und Sicherheitsgefühl und beit, leckere Bewirtung führen dazu, dass sich Hörgeschädigte im- und sogar das Wetter mer mehr isolieren. hat sich von der schönen Seite gezeigt. Wie üben den „schönen Frühling“ Vielen Dank an Ulrike, Im Selbstbehauptungskurs haben wir un- Martina, Stephanie und ter Anleitung von Sybille Rieck, unserer die weiteren HelferInnen wunderbaren WING TSUN-Lehrerin (eine im Hintergrund. Kampfsportart), gelernt, wie man in sol- Welche Gruppe legt den Stab am schnellsten auf den Katrin Boden? Und jetzt geht es voll drauf!
20 | Vom CIV-BaWü Vom CIV-BaWü | 21 Das Wochenende war super. Das Boxen am Das Thema Selbstverteidigung war für Samstagmittag war cool, da hat man ge- mich nicht fremd, da ich in Rumänien vor lernt, was man auf Straße machen muss, zwölf Jahren einen WING TSUN-Kurs be- wenn man von Fremden angegriffen wird. sucht habe. Aber Sybille hat uns nicht nur Vielen Dank fürs Organisieren. Und danke, Selbstverteidigung vermittelt, sondern auch Sandra, fürs Dolmetschen! Selbstvertrauen, das fand ich besonders Carina wichtig. So gab es noch weitere wichtige „Dinge“, die sie uns dazu beigebracht hat: Das Wochenende auf Wiedenfelsen war Selbstbestimmung, Selbstbeteiligung, Ge- wieder sehr schön und kurzweilig mit vielen fühle und Wünsche durch Körpersprache netten Leuten. Das Thema Selbstverteidi- zeigen und ein Stück nonverbale Kommu- gung mit Theorie und Praxis war interessant nikation, die für mich nicht nur im Alltag, und lässt einen gestärkt in den Höralltag zu- sondern auch in meiner Arbeit sehr nützlich Wenn du mich anfasst, wehre ich mich! rückkehren. sein können. Dankeschön, Sybille! Annika Für die Orga und für das köstliche Essen möchte ich mich auch bedanken: bei Ulrike Das Wochenende war echt der Wahnsinn. und allen, die in der Küche eingesetzt wa- So eine supertolle Idee!!! Und es ist so wich- ren. tig für die, die sich sonst nicht wehren, stär- War ein tolles Wochenende, das Wetter ker zu werden. spielte mit, es hat viel Spaß gemacht. Und Auspowern war auch super! (Der eine Daniel oder andere blaue Fleck machte sich später bemerkbar.) Wir schreien mit ganzer Kraft ins Tal hinab Julia Gewusst, wie: Guter Empfang braucht Fantasie! Pflichtprogramm am Feierabend: Spaziergang auf den Wiedenfelsen Mit mir nicht! Wir lassen uns nicht mehr alles gefallen • zum Sonnenuntergang
22 | Tagungen, Kongresse und Workshops Ein aktives Wochenende in Ludwigsburg CIV-BaWü auf der Messe „gesund & aktiv“ Die Barockstadt Ludwigsburg ist zu jeder Viele Fragen am CIV-BaWü-Stand Jahreszeit einen Besuch wert. Das Residenz- Dirk und ich hatten am ersten Messetag alle schloss beispielsweise bietet sich für mehre- Hände und Ohren voll zu tun, dem interes- Werbung re Museumsbesuche mit unterschiedlichen sierten Publikum an unserem optimal gele- Themen unter einem Dach an. Auch das genen Infostand mit Auskünften zu Hörpro- Drumherum ist sehens- und erkundenswert: blemen im Allgemeinen sowie Fragen zum Der Märchengarten zum Träumen oder auch CI im Besonderen zur Verfügung zu stehen. das Seeschloss Monrepos, wo man sich bei Unsere Besucher verließen unseren Stand, schönem Wetter gerne auf dem See mit versorgt mit Infomaterial zum Hören mit dem Ruderboot gemütlich bewegt. dem CI sowie mit Hinweisen auch auf die Ar- Deutlich mehr Bewegung gab es am ersten beit unserer Selbsthilfe. Zeitweise waren wir Februarwochenende bei der Messe „ge- zwei gleichzeitig in Gesprächen beschäftigt. sund & aktiv“ im Forum am Schlosspark. Das bestätigt uns immer wieder das Interes- Eine ausgezeichnete Organisation, beste se an unserem Thema und wie wichtig es ist, Parkmöglichkeiten, zahlreiche Besucher und auf Messen präsent zu sein. vor allem ein guter Standplatz boten beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Aber auch wir hatten etwas Bewegung nö- Messeverlauf. tig und schauten uns abwechselnd auf der Messe um, was es sonst noch im Angebot gab. Da konnte man sich mit Licht die Haa- re entfernen lassen, Fragen rund um die bimodale Versorgung an unserem Infostand. Besonders freute uns rudern und Gewichte Interessant war der Besuch zweier junger die Aussage manch junger Besucher, dass stemmen, auf ergo- Akustiker, die sich an unserem Infostand das CI wohl noch kein Thema für sie sei, aber nomisch geformten über den gegenwärtigen Stand der CI-Tech- es sei sehr gut zu wissen, dass es so eine Matratzen relaxen nik informierten und eine Menge Fragen da- Technik gibt – und darüber hinaus auch die und auf Ergometern beihatten. So wurden wir uns abschließend Selbsthilfe als Anlaufstelle für offene Fragen strampeln. Viel Zeit darüber einig, dass sich zukünftig Akustiker zum CI. hatten wir allerdings und Audiologen mit der zunehmenden An- nicht und so eine zahl von Versorgungen, vor allem wenn es Wir drei kamen also einstimmig zu dem Be- gemütliche Matrat- um die Kombination und das Zusammen- schluss: Nächstes Jahr müssen wir wieder ze hätte uns wahr- wirken von Hörgeräten und CI-Prozessoren nach Ludwigsburg! scheinlich nicht mehr geht, gemeinsam auseinandersetzen müs- losgelassen – daher sen und daher ein entsprechender Wissens- Rainer Pomplitz • haben wir das erst austausch stattfinden muss. gar nicht ausprobiert. Sonntag bekamen wir Verstärkung: Son- Am ja unterstützte uns tatkräftig, und so hatten Sonja und Dirk am Infotisch: Hoffentlich gehen uns die Flyer nicht aus! wir zeitweise eine kleine Menschentraube
24 | Tagungen, Kongresse und Workshops Tagungen, Kongresse und Workshops | 25 Memories of Heidelberg Tag des Hörens 2019 Ich kenne kaum jemanden, der nicht gerne ressant. Und so konnten wir vor allem auch nach Heidelberg kommt, mit der Bergbahn jüngeren Besuchern mit Antworten auf ihre hinauf auf den Königstuhl fährt, auf halbem Fragen dienen. Da ließ beispielsweise ein Weg eine Schlossbesichtigung einlegt oder Soziologiestudent mit vielen Fragen zum sich auch gerne bei einem Streifzug durch Hören und Verstehen mit den Cochlea Im- die Altstadt an seine alte Heidelberger Stu- plantaten durchblicken, dass es ihm sehr wichtig sei, hier auf dem Laufenden zu bleiben. Und eine sehr nette Lehrerin stand zur Abwechslung auch einmal für unsere Fragen zur Verfügung. Von ihr konnten wir erfahren, wie man als Lehrer vor einer Klasse auf Schüler, die manchmal auch sehr unterschiedlich Sonja freut sich auf neugierige Zuhörer ihres Vortrags in ihren Hörfähigkeiten und den damit verbundenen Aufmerksamkeitsleveln tes Spektrum an Vorträgen eingeräumt. So sind, zugeht und welche Strategien sie hatte auch der CIV-BaWü die Möglichkeit, hier anwendet. Das war für uns sehr seine Selbsthilfeaktivitäten vorzustellen. interessant und aufschlussreich. Der Tag des Hörens bietet den Teilnehmern Die Aussteller bieten sich an zum Fachsimpeln und Ausprobieren jedes Jahr aufs Neue Gelegenheit, sich um- dentenzeit erinnert. Oder eben auch fassend über das CI, seine Möglichkeiten an den alten Schlager von Peggy und seine Grenzen zu informieren. Auch March. wenn die Veranstaltung Die HNO-Klinik des Universitätskli- dieses Mal weniger Besu- nikums in Heidelberg bietet immer cher anlockte, so konnten wieder Raum für Veranstaltungen, wir sicher einige Leute da- die sich um das Hören und Verstehen von überzeugen, welch ein mit Cochlea Implantaten drehen, so Segen das CI ist. auch am Samstag, dem 2. März – mitten in den tollen Tagen, wo man Rainer Pomplitz sich gerne dem Frohsinn bei Fasching Sonja Ohligmacher • und Karneval hingibt. Am Infostand gibt es viel zum Lesen und dazu fundierte Beratung Auch wir dürfen mal Fragen stellen Lernen durch Austausch und Vorträge Vielleicht war das auch ein Grund dafür, Auch der Informationsaustausch unter uns dass der Besucherstrom durch das Foyer Ausstellern kam nicht zu kurz und bot Ge- der Kopfklinik nicht ganz so üppig ausgefal- legenheit, bestehende Kontakte zu pflegen Eine Pause muss mal sein! len ist – aber dafür waren die Besuche an und neue zu knüpfen. Zahlreiche Vorträge den Infoständen der CI-Selbsthilfegruppe standen auf dem Programm. Neben Fach- Rhein-Neckar und des CIV-BaWü sehr inte- vorträgen war auch der Selbsthilfe ein brei-
26 | Tagungen, Kongresse und Workshops Tagungen, Kongresse und Workshops | 27 Individualität versus Standardisierung Mittelohrimplantate sind für die meisten legt sich der Mantel des dichten Schneefalls, von uns eher ein unbekanntes Thema. Da der uns auf dem Heimweg begleitete). Aber MED-EL-Workshop in Rotenburg a. d. Fulda, 25.–26.01.2019 hier MED-EL mit dem Vibrant Soundbridge auch diese Abende sind wichtig, denn hier eine interessante Lösung anbietet, haben geht es um den direkten Austausch unter- „Wenn Anita Zeitler einlädt, kommen alle zu- Jede Cochlea ist einzigartig wir uns von Guido Schropa ausführlich da- einander und mit den Vertretern der Firmen. sammen, die Zeit haben“, so ungefähr könn- Nach einer sehr herzlichen Begrüßung von rüber informieren lassen. Viel direkter, als es tagsüber möglich ist. te man beschreiben, wie sich ein Workshop Anita Zeitler und deren KollegInnen begann von MED-EL mit TeilnehmerInnen füllt. Auch das „Kopf-Rauchen“. Zunächst waren die Ein weiteres großes Thema waren MRT-Un- Wenn der Knochen schwingt wenn wir gefühlt „ans Ende der Welt“ (sorry, „klassischen“ Vorträge angesagt: Vorstel- tersuchungen. Was geht problemlos, wor- Ausgeschlafen (oder auch nicht) und ge- ihr Nord-Leute, für lung der Firma auf muss man achten? Welche Stärken hat stärkt von einem sehr reichhaltigen Früh- mich aus Freiburg MED-EL und hier MED-EL – was ist das Besondere am stück ging’s nun in die letzte Runde des wirkt das so) reisen der verschie- frei gelagerten Magneten des Synchrony- Workshops. mussten, stellten denen Cochlea Implantats? Hier war wir CIV-BaWü-Enga- Implantat-Syste- Raum für viel Erfah- gierten wieder eine me (Synchrony- rungsaustausch. große Gruppe (im- Implantat und merhin kamen wir zu die Prozesso- Am Nachmittag hat- acht angereist!). Die ren Sonnet und ten wir die Möglich- lange Anreise wurde Rondo). keit, alle Implantate uns mit einem guten und Prozessoren ein- Abendessen reichlich Was nun folgte, mal in die Hand zu Anita Zeitler führt durch den zweitägigen Workshop belohnt. Lange saßen war für mich nehmen bzw. sie – sehr spannend: die Vermessung der ohne Beschädigung Cochlea mittels moderner bildgeben- – auseinander- und der Verfahren und der Software OTO- anschließend wie- PLAN. Diese ermöglicht es Chirurgen, der zusammenzu- Zwei Tage Seminar , voll mit Informationen anhand von CT-Bildern 3D-Modelle bauen. Fragen und der jeweiligen Cochlea darzustellen auch kritische Rückmeldungen (immerhin Gerhard Roth, ein Business-, Hypnose- und und so den operativen Eingriff präzise bringen wir auf den Seminaren die Erfah- Sporthypnose-Coach aus Niedernhausen, zu planen. Außerdem kann die Länge rungen unserer SHG-TeilnehmerInnen mit) erzählte uns auf sehr interessante Weise der Cochlea gemessen werden. So stießen wie immer bei MED-EL auf offene seine Erfahrungen zum Thema „Selbstver- kann eine individuell passende Elek- Ohren. trauen stärken mit Mut zur Veränderung“. trode gewählt werden. Es klebten wirklich alle an seinen Lippen. OTOPLAN – jede Cochlea sieht anders aus Warum das so wichtig ist? Auch das Auch die Firmen, die in einem Nebenraum Danke! wurde uns von Raymond Mederake eine Hilfsmittelausstellung aufgebaut hat- wir noch zusammen, denn ein solcher ausführlich erklärt: Je genauer die Elektro- ten, kamen an diesem Tag noch zu Wort. Dann kam MED-EL wieder zu Wort, The- Workshop ist auch immer die Gelegenheit, den an dem Bereich der Cochlea liegen, an ma waren nun Knochenleitungssysteme, bundesweite Bekanntschaften mit anderen dem auch die Nerven der jeweiligen „natür- Kurze Pause zum Frischmachen – dann wan- zunächst das implantierbare System BO- SHG-LeiterInnen aufzufrischen oder neu zu lichen“ Frequenz liegen, desto „natürlicher“ derten (oder fuhren) wir hinauf „auf die NEBRIDGE. Ähm – wo kommt ein Kno- knüpfen. Wobei Anitas Warnung „Der Work- ist der Höreindruck. Deswegen war es MED- Alm“ zu einem zünftigen Berghütten-Abend- chenleitungssystem zum Einsatz, wo ein shop beginnt morgen pünktlich um 8.30 EL so wichtig, eine möglichst flexible Elek- essen. Offiziell endete der Abend dort oben Mittelohrimplantat? Und was ist nun noch Uhr“ durchaus ernst genommen wurde und trode zu entwickeln, die auch möglichst tief um 22 Uhr. Inoffiziell ging es entweder oben ADHEAR, das Knochenleitungshörsystem, wir noch zu halbwegs zivilen Zeiten in den in die Cochlea eingeschoben werden kann. auf der Alm oder unten in der Hotelbar wei- das auch noch vorgestellt wurde? Und wie Betten verschwanden. ter bis … – da gibt es keine Chronik (darüber hängt das Ganze dann mit Cochlea ›››
28 | Tagungen, Kongresse und Workshops Implantaten zusammen? Gut, dass wir alle Noch zwei Kurzvorträge (Erfahrungsbericht gleichermaßen Laien waren. Lukas Lehning „Was mit CI im Alltag zu beachten ist“ von nahm sich die Zeit, uns alles geduldig zu er- Arnold Erdsiek und eine Zusammenfassung klären. Eine spannende neue Sicht auf die der Produktvorstellung) – dann standen wir Möglichkeit, Hörverluste zu kompensieren. vor der Wahl „Essen und Heimfahren“ oder „Vesperpaket und Heimfahren“. Johanna Weigel stellte uns nun noch die ver- schiedenen Unterstützungen von MED-EL Wer so lange heimzuckelt wie wir „Süd- für das Hörtraining vor, z. B. „Hear at home“. länder“, für den kommt es auf eine Stunde Es lohnt sich für uns SHG-LeiterInnen/Enga- mehr oder weniger nicht an. Wir haben es gierte, mal einen Blick auf die Website von uns noch einmal schmecken lassen. MED-EL zu werfen, wo die verschiedenen Materialien abgebildet sind. Danke, Anita, für diese informativen Tage. Auch wenn es geballte Info war und uns die Köpfe rauchten – wir haben wieder viel ge- lernt! UBe • Werbung Fotos: CIV NRW e. V., Peter Hölterhoff Jetzt heißt es „hands on“ – wir nehmen die Geräte auseinander Und am Abend ging es hoch auf die Alm Abfahrt am Bahnhof – kalt ist es!
30 | Selbsthilfegruppen berichten Selbsthilfegruppen berichten | 31 Freiburger Netzwerk für Hörgeschädigte Oktobertreffen der SHG Freiburg dem Arbeitgeber oder generell in der Firma Und wer zahlt das Ganze …? frühzeitig Hilfe holt. Der IFD kann nur Lö- Die Beratung ist für Schwerbehinderte kos- Wohin gehe ich mit sungsvorschläge für die Konflikte bieten, die tenlos. Der IFD, die technischen Hilfsmittel welchem Problem als Verantwortung für die Lösung liegt bei den und die Dolmetscher werden von Geldern Hörgeschädigte/r? Das Beteiligten. finanziert, welche die Firmen als eine Art fragt man sich ja immer Falls man für die Arbeit Dolmetscher benö- Strafe bezahlen, wenn sie mehr als 20 Mit- wieder, und vor allem: Wo tigt, können diese über den IFD organisiert arbeiter haben, aber zu wenig Schwerbe- werde ich verstanden und und die Bezahlung geregelt werden, auch hinderte einstellen (da gibt es eine genaue bekomme die Hilfe, die ich die Ausstattung mit technischen Hilfsmit- Quote, die sie einhalten müssen). benötige? Und das Ganze teln wie FM-Anlage usw. kann über den so, dass ich es auch verste- IFD beantragt werden. Vor der Kündigung Leider konnte niemand von der Psychologi- he als Hörgeschädigte/r? eines Schwerbehinderten muss der IFD ge- schen Praxis für Hörgeschädigte kommen, Das wollten wir am hört werden. Es wird immer versucht eine aber uns wurde diese Praxis dennoch vorge- … und Utz Seifert 20.10.2018 auflösen und Kündigung zu verhindern, aber wenn die Si- stellt. So durften wir an diesem Nachmittag Die Referenten heute: Wolfgang Hug … luden Wolfgang Hug vom tuation schon zu einen großen Teil des Sozialdienst der Stiftung St. Franziskus Heili- weit festgefahren Netzwerkes für Hör- genbronn und Utz Seifert vom Integrations- übergreifend mit dem Integrationsfach- ist, bleibt manch- geschädigte in Frei- fachdienst Freiburg ein. dienst zusammen. Man erreicht den Sozi- mal keine andere burg und Umgebung aldienst für Hörgeschädigte per Fax, Mail, Lösung, als eine kennenlernen. Was macht der Sozialdienst? SMS oder Post – wer telefonieren möchte, Kündigung anzu- Der Sozialdienst für Hörgeschädigte ist zu- kann natürlich auch anrufen. nehmen. Franziska Moosherr • ständig, wenn es um Probleme außerhalb der Arbeit geht. Das Beratungsspektrum ist Integrationsfachdienst für Berufstätige groß: Es geht um Fa- Für berufliche Prob- milienprobleme, psy- leme sucht man den chische Belastungen, Integrationsfachdienst persönliche Notla- für Hörgeschädigte auf, Auch bei ernsten Themen kommt der Humor nicht gen, Suchtprobleme, kurz IFD genannt. Utz zu kurz Rehabilitationsmaß- Seifert zeigte uns per nahmen und Kuren, PowerPoint, was der finanzielle Proble- Dienst so alles anbie- me, sozialrechtliche tet. Von der Beratung Fragestellungen bis bis zur Begleitung bei zum Umgang mit Wer organisiert mir einen Dolmetscher, wenn Gesprächen mit dem ich einen brauche? der Hörschädigung. Arbeitgeber, oder eine Falls notwendig, wird man weitergeleitet Arbeitsplatzbegehung, um zu schauen, wel- an bestimmte Institutionen, die bei den je- che technischen Hilfsmittel benötigt werden weiligen Fragestellungen ihren Fachbereich und auch sinnvoll sind. Bei allen Gesprächen haben. Daneben begleitet der Sozialdienst mit weiteren Beteiligten wie z. B. dem Ar- einen auch zu Behörden oder organisiert beitgeber muss der IFD neutral bleiben, er Danke an die beiden einen Gebärdendolmetscher für solche Be- darf nicht parteiisch werden. Daher ist es Referenten, das war ein sehr interessanter suche. Bei Bedarf arbeitet der Sozialdienst wichtig, dass man sich bei Problemen mit Nachmittag
32 | Selbsthilfegruppen berichten Selbsthilfegruppen berichten | 33 Gemeinsamer Ausflug ins Ohr sichtiges Gerät, mit dem man einen Ton erzeugen und dann sehen konnte, wie SHG Freiburg und Schwarzwald-Baar im Naturhistorischen Museum Basel dieser Ton das Trommelfell, Hammer, Amboss und Steigbügel in Schwingung Ohr“, also ging es versetzte und diese Schwingung dann für uns über Trep- weiterging und die Flüssigkeit in der pen oder mit dem Schnecke in Bewegung setzte. Je nach Aufzug nach oben. Tonhöhe, Lautstärke und Dauer des Das Tolle an die- Tons bewegte sich die Flüssigkeit mehr sem Museum ist, oder weniger heftig. dass man so gut wie alles selber in Und wenn das „Innen“ kaputt ist? die Hand nehmen Das Innenohr, also die Schnecke und und ausprobie- ihre Sinneszellen, wurde mit Besenhaa- Beeindruckend: Schnecke, Hörnerv und Gehirn riesengroß ren kann/darf. Die ren dargestellt. Je nachdem, wie man mit von Lichtimpulsen sehen, wie das Gehörte ersten Stationen der Hand darüberfuhr, bogen sich die Haa- an das Gehirn weitergeleitet wird. drehten sich um re mehr oder weniger heftig – und so ist es das Außenohr, die auch, wenn ein Ton in die Schnecke gelangt. Hoch und tief – was höre ich? Wir sind hier in Basel „ganz Ohr“! Ohrmuschel. Sei- Es gab noch Bilder, auf denen die Sinneshär- Spannend war auch für uns CI-Träger, wie Das erste Treffen des Jahres der SHG Frei- ne eigene Ohrmuschel konnte man sich mit chen vergrößert dargestellt wurden: einmal, hoch bzw. tief wir mit unseren CIs hören. burg fand am 16.2. in Basel statt. Die Anrei- einer Kamera und einem Monitor anschauen. wenn sie noch Das Ganze war se bei perfektem Wetter nach Frei- gesund und noch nicht ganz ein- burg organisierte jeder für sich, alle vollständig fach, denn erst und so kam es, dass der Bahnhof sind, und dann, mal musste man Freiburg aus verschiedenen Rich- wenn schon sich einen Kopf- tungen, sei es per Zug oder Auto ein paar abge- hörer aufsetzen, angereist, in Beschlag genommen knickt und kaputt und zwar so, wurde. Weiter ging es dann ge- sind. Wenn die- dass durch den meinsam mit dem Zug nach Basel. se kaputt oder Kopfhörer die In Basel am Bahnhof trafen wir geknickt sind, Mikrofone des dann auf die SHG Schwarzwald- braucht man zu- Sprachprozes- Baar, die von Villingen-Schwen- erst Hörgeräte. sors abgedeckt ningen über Singen nach Basel Sollte die Schwer- waren. Wenn angereist war. Dann gab es noch hörigkeit immer das alles saß, Maria testet es genau ein kleines Grüppchen, das aus schlimmer wer- Welche Frequenzen kann ich hören? konnte man der Region Waldshut-Tiengen mit den und Hörgeräte nicht mehr helfen – tja, mit einem kleinen Schieber von unten nach Cochlea-Implantat-Träger vor einer übergroßen Cochlea dem Zug anreiste. Als wir dann dann braucht man ein Cochlea Implantat. oben den Ton von ganz tief bis ganz hoch alle vereint waren, ging es mit der S-Bahn Weiter ging es durch das Trommelfell ins Im Innenohr ist nicht nur die Schnecke, son- verschieben und sehen, wie hoch oder tief weiter zum Messeplatz und von dort zu Fuß Mittelohr. Dort konnte man sich die Gehör- dern auch das Gleichgewichtsorgan. An ver- man hört. Es gibt eine Skala, anhand dieser zum Museum. knöchelchen, in klein, aber auch groß, an- schiedenen Stationen konnte jeder selber man auch sehen kann, wie die verschiede- schauen. Unter anderem waren dort auch ausprobieren, wie gut sein Gleichgewicht nen Tiere auf der Welt so hören. Spaziergang von außen nach innen verschiedene Implantate ausgestellt, die bei ist. Am meisten interessierte uns im Muse- einer Mittelohrschwerhörigkeit helfen kön- Wunderschön groß wurde der Hörnerv samt Nach dem Besuch des Museums konnte je- um die Sonderausstellung „Unterwegs im nen. Am spannendsten fand ich ein durch- Gehirn dargestellt, dort konnte man anhand der, wenn er Lust hatte, noch etwas ›››
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