2019 Bonjour Unterfranken - Journal für deutsch-französische Partnerschaften - Bezirk Unterfranken

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2019 Bonjour Unterfranken - Journal für deutsch-französische Partnerschaften - Bezirk Unterfranken
2019
Bonjour Unterfranken
Journal für deutsch-französische Partnerschaften

                                   Bezirk
                                   Unterfranken
2019 Bonjour Unterfranken - Journal für deutsch-französische Partnerschaften - Bezirk Unterfranken
Rund um den Bezirk                                                                                                                                                                                                                          Rund um den Bezirk

Bonjour, liebe Freunde!                                                                                                                Hermann Freibott studierten die ju-        Sommer-Orchester-Woche in Lisieux                  wird auch über die Entfernung hinweg
                                                                                                                                       gendlichen Musiker/innen rund eine                                                            gehalten. Die Verbundenheit ist sicher-
                                                                                                                                       Woche lang Werke von Georges Bizet         Vom 26. August bis 2. September 2018               lich auch der gemeinsamen Freizeitge-
Der Jugend gehört die Zukunft. Von dieser Einsicht ist im Bonjour Unterfranken oft die Rede.                                           und Robert Schumann ein.                   besuchte das Bezirksjugendsinfonieor-              staltung zu verdanken; dadurch können
Denn alles, was wir heute tun, hat Einfluss darauf, wie wir morgen leben werden. Dies zeigt sich                                       Die gemeinsamen Proben und Konzert-        chester Unterfranken sein französisches            die Jugendlichen das Land und die Spra-
in der Rückschau zum Beispiel am Europäischen Freiwilligen Dienst. In den zwanzig Jahren seines                                        aufführungen sind für die Jugendlichen     Partnerorchester in Lisieux für eine               che des jeweiligen Orchesters besser
Bestehens hat der EFD viele junge Menschen geprägt und die deutsch-französische Freund-                                                nicht nur eine musikalische, sondern       zweite Probenwoche und Konzerte im                 kennen lernen. So haben dieses Jahr die
schaft damit weit vorangetragen. Das Jubiläum des EFD nimmt daher in dieser Ausgabe                                                    ebenso partnerschaftliche Bereicherung.    Calvados.                                          französischen Gastgeber ein spannen-
des Bonjour Unterfranken zu Recht breiten Raum ein.                                                                                    So steht neben dem künstlerischen Kön-     Die Krönung der Woche waren zwei gro-              des Programm organisiert: U.a. standen
                                                                                                                                       nen ganz klar die Völkerverständigung      ße Konzerte im Theater der Stadt Lisieux           die Besichtigung der Käserei „Graindor-
Ein anderes wichtiges Feld, das die Menschen einander näherbringt, ist die Kultur, sind                                                im Vordergrund dieser deutsch-französi-    und in der Kirche St. Catherine in Hon-            ge“ in Livarot, ein Besuch beim Jazz-Fes-
die Musik-Projekte und die literarischen Veranstaltungen, über die dieses Magazin aus-                                                 schen Kooperation. Dass die beiden Or-     fleur. Mit ihren Auftritten erfreuten die          tival in Moyaux und ein Abstecher zum
führlich berichtet. Insgesamt beweisen die zahlreichen Jubiläen des zurückliegenden                                                    chester wunderbar harmonieren, auch        jungen Musiker/innen ihr Publikum,                 Meer in Deauville auf der Agenda.
Jahres, wie lebendig und wie frisch unsere fränkisch-normannische Partnerschaft heute                                                  wenn nicht alle Mitglieder beide Spra-     welches u.a. der Ouvertüre „Patrie“ von            Ein großer Wunsch der Jugendlichen ist
ist. Die Grundlage dafür wurde aber vor vielen Jahren gelegt. In einer Zeit, in der die heu-                                           chen sprechen, haben sie spätestens bei    Georges Bizet und Sinfonie Nr. 4 „Jeux             es, dass sie sich auch im nächsten Jahr
te Verantwortung Tragenden oft noch zu den jungen Leuten zählten. Denn damals wie                                                      ihren Auftritten in Aschaffenburg und      d´enfants“ von Robert Schumann                     wieder treffen können, um gemeinsam
heute gilt: der Jugend gehört die Zukunft!                                                                                             Bad Kissingen unter Beweis gestellt.       lauschten durfte.                                  zu proben, Konzerte aufzuführen und
                                                                                                                                       Auch nach der gemeinsamen Orchester-       Neben der musikalischen Erfahrung pro-             die Freundschaft weiter vertiefen zu
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre der neuen                                                             woche halten die Musiker/innen regen       fitieren die Jugendlichen enorm von                können.                               
Ausgabe von Bonjour Unterfranken.                                                                                                      Kontakt und es wird zu weiteren Aus-       dem kulturellen Austausch: So wächst
                                                                                                                                                                                                                                                             Bericht und Bild: Ingrid Nöth
                                                                                                                                       tauschprogrammen, wie z.B. Schüleraus-     die Freundschaft zwischen den französi-                 Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
                                                                                                                                       tausch und Praktikantenvermittlung der     schen und deutschen Musiker/innen
                                                                                                                                       jeweiligen Städte, angeregt.               mit jedem gemeinsamen Treffen und

Werner Elsässer, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees                                                                               Kommunalpartnerschaften – Basis für ein europäisches Bewusstsein

                                                                                                                                       Kommunalpartnerschaften sind für Eu-       nergemeinden“ am 9. Juni 2018 im Gro-              gebnisse      der     Partnerschaftsstudie
                                                                                                                                       ropa und für die Entwicklung eines euro-   ßen Sitzungssaal der Bezirksverwaltung             „Städtepartnerschaften – den europäi-
Ton in Ton – Konzerttournee in Unterfranken und im Calvados                                                                            päischen Bewusstseins unverzichtbar.       deutlich. Dr. Eileen Keller, die im Deutsch-       schen Bürgersinn stärken“ zurück, die
                                                                                                                                       Dies machte Dr. Eileen Keller bei ihrem    Französischen Institut Ludwigsburg ar-             das Institut gemeinsam mit der Bertels-
Musikalischer Auftakt in Unterfranken                                                                                                  Vortrag im Rahmen des „Tages der Part-     beitet, griff für ihre Analyse auf die Er-         mann Stiftung durchgeführt und kurz
                                                                                                                                                                                                                                     vorher veröffentlicht hatte. Wie die Refe-
Schon zum vierten Mal traf sich das Be-          ven Probezeit in der Musikakademie         Kooperation der rund 70 Musiker/innen.                                                                                                   rentin betonte, sei für den Erfolg von
                                                                                                                                                                                                              Dr. Peter Motsch,
zirksjugendsinfonieorchester Unterfran-          Hammelburg, zwei erfolgreiche Konzer-      Hinter dem glanzvollen Auftritt der bei-                                                                          Vorsitzender des       Kommunalpartnerschaften ehrenamtli-
ken mit seinem Partnerorchester aus der          te zum Höhepunkt.                          den Orchester im Stadttheater Aschaf-                                                                             Partnerschafts­        ches Engagement entscheidend. Dies
                                                                                                                                                                                                              komitees, Dr. Eileen
französischen Stadt Lisieux zum ge-              Bezirksrätin Karin Renner und der stell-   fenburg und im Bad Kissinger Regenten-                                                                            Keller und Alice       habe die Vergangenheit gezeigt, dies
meinsamen Musizieren. Das Treffen im             vertretende Bezirkstagspräsident a.D.      bau lag harte Arbeit: Unter der Leitung                                                                           Heller (von links)     werde auch künftig so sein.
                                                                                                                                                                                                              betonen die
Frühjahr 2018 hatte, neben einer intensi-        Peter Heusinger lobten die gelungene       der Dirigenten Laurent Delanoë und                                                                                ­Wichtigkeit von
                                                                                                                                                                                                                                     Eröffnet hatte den „Tag der Partnerge-
                                                                                                                                                                                                               Kommunalpartner-      meinden“ der Vorsitzende des Partner-
                                                                                                                                                                                                               schaften.             schaftskomitees, Dr. Peter Motsch, und
                                                                                                                                                                                                                                     die Leiterin des Partnerschaftsreferats,
     Der Bezirkstagspräsident Erwin
     Dotzel bei der Begrüßungs-                                                                                                                                                                                                      Alice Heller. In drei verschiedenen Work-
     Ansprache der Jugendsinfonie-                                                                                                                                                                                                   shops setzten sich die 24 Teilnehmer/in-
     orchester in Aschaffenburg.
                                                                                                                                                                                                                                     nen aus insgesamt 17 unterfränkischen
                                                                                                                                                                                                                                     Gemeinden mit zentralen Fragen der
                                                                                                                                                                                                                                     Partnerschaften auseinander. Unter der
                                                                                                                                                                                                                                     Überschrift „Frankreich ganz nah“ ging es
                                                                                                                                                                                                                                     zunächst darum, wie man das Partner-
                                                                                                                                                                                                                                     land in der jeweiligen Gemeinde noch
                                                                                                                                                                                                                                     präsenter machen könnte. In zwei weite-
                                                                                                                                                                                                                                     ren Arbeitsgruppen informierten sich die
                                                                                                                                                                                                                                     Teilnehmer/innen zum einen über mögli-
                                                                                                                                                                                                                                     che Finanzierungsquellen – und waren
                                                                                                                                                                                                                                     am Ende überrascht über die zahlreichen,
                                                                                                                                                                                                                                     noch nicht ausgeschöpften Möglichkei-
                                                                                                                                                                                                                                     ten, an Fördergelder zu kommen. In ei-
                                                                                                                                                                                                                                     nem dritten Workshop ging es zum ande-
                                                                                                                                                                                                                                     ren um „Smartphone-Projekte in Jugend-
                                                                                                                                                                                                                                     begegnungen“ – und die Teilnehmer wa-
                                                                                                                                                                                                                                     ren aufgrund der vielen Möglichkeiten
                                                                                                                                                                                                                                     neuer Medien begeistert.               
                                                                                                                                                                                                                                                    Bericht und Bild: Partnerschaftsreferat

 2                                                                                                                                                                                                                                                                                      3  
2019 Bonjour Unterfranken - Journal für deutsch-französische Partnerschaften - Bezirk Unterfranken
Rund um den Bezirk                                                                                                                                                                                                                                                        Rund um den Bezirk

Ausflug der Partnergemeinden nach Marktbreit am 23. September 2018                                                                                        Eine Begegnung mit Jacques Prévert

Das Partnerschaftsreferat des Bezirk Un-      Städtchen am Main lehrreich und ver-          für das Wohl ihrer Gäste. Im gemütli-                         Im Januar 2018 widmete das Partner-                         und die dazu notwendigen Accessoires         lich spürbar werden lassen. Eingeleitet
terfranken lud am 23. September zum           blüffend zugleich. Denn der malerische        chen Beisammensein konnten sich die                           schaftsreferat zusammen mit dem Pup-                        hatte Filliez mühsam im ICE mit nach         hatte die Veranstaltung, die anlässlich
„Ausflug der Partnergemeinden“ ein, ei-       Ort war aufgrund seiner geographi-            Teilnehmer/innen ausgiebig über ihre                          penspieler Pierre Filliez dem berühmten                     Würzburg gebracht. Und so begeisterte        der Unterzeichnung des Élysée-Vertra-
nem Treffen der in den deutsch-französi-      schen Lage am Main im 17. und 18. Jahr-       Erfahrungen in der Partnerschaftsarbeit                       französischen Autor Jacques Prévert                         Filliez seine Zuhörer mit einem raffinier-   ges vor 55 Jahren stattfand, Bezirkstags-
schen Städtepartnerschaften engagier-         hundert eine der bedeutendsten Han-           austauschen.                                                eine ganz besondere Veranstaltung. Jac-                     ten Spiel aus Licht und Schatten – und       präsident Erwin Dotzel. Mit Blick auf die
ten Personen.                                 delsstädte in ganz Bayern.                                                                                  ques Prévert zählt zu den einflussreichs-                   nicht zuletzt mit seiner facettenreichen     unruhigen Zeiten weltweit tue es gut,
                                                                                                                           Bericht: Annika Lehmann
Der diesjährige Gastgeber war das Part-       Nach der Stadterkundung sorgten die                                           Bild: Werner Heermann
                                                                                                                                                          ten Lyrikern des 20. Jahrhunderts, dane-                    Stimme.                                      „gelegentlich innezuhalten und sich der
nerschaftskomitee Marktbreit – Fléac,         Mitglieder des Partnerschaftskomitees                                                                       ben machte er sich auch als Drehbuch-                       Préverts Gedichte sind bei allem Wort-       Fundamente zu versichern, auf denen
das unter der Organisation von Marlies        mit reichlich selbstgebackenen Kuchen                                                                       autor einen Namen.                                          witz in der Regel schlicht und leicht ver-   wir in Europa stehen“, sagte Dotzel. Der
Thein ein wunderbar vielseitiges und in-                                                                                                                  Rund fünfzehn Prévert-Gedichte ließ der                     ständlich. Die Texte drehen sich oft um      deutsch-französische Freundschaftsver-
teressantes Programm auf die Beine                                                                                                                        1978 im Wallis geborene Filliez seine drei                  Liebe, Glück, Sehnsucht und Enttäu-          trag gehöre sicherlich zu den stabilen
stellte.                                                                                                                                                  Puppen auf Deutsch oder Französisch                         schung, wie zum Beispiel das traurige        Bausteinen der europäischen Geschich-
Über 30 Vertreter/innen aus insgesamt                                                                                                                     rezitieren, spielen oder singen. Und ob-                    Gedicht Déjeuner du matin, in dem eine       te. „Vor 55 Jahren, am 22. Januar 1963, ha-
10 verschiedenen Kommunen haben                                                                                                                           wohl Rose, Igor und „der Tod“ aus Holz                      fiktive Ich-Erzählerin wortlos verlassen     ben De Gaulle und Adenauer im Pariser
sich auf Entdeckungstour des histori-                                                                                                                     geschnitzt sind, erweckten sie auf der                      wird: Sans une parole, sans me regarder –    Élysée-Palast den Vertrag unterzeichnet,
schen Städtchens gemacht. Höhepunk-                                                                                                                       Bühne im Großen Sitzungssaal des Be-                        ohne eine Wort, ohne mich anzusehen.         den man mit Fug und Recht zu den her-
te der Stadtbesichtigung waren das Rat-                                                                                                                   zirksgebäudes die Texte zum Leben.                          Et moi j’ai pris ma tête dans ma main et     ausragenden Wegmarken der europäi-
haus mit dem hölzernen Ratssaal, das                                                                                                                      Ganz entscheidend zur Begeisterung                          j’ai pleuré – und ich habe geweint. Weni-    schen Geschichte zählen kann“, betonte
Malerwinkelhaus, die Begehung des                                                                                                                         des Publikums trugen die fantasievollen                     ge dürre Worte, die das Gefühl von Ein-      der Bezirkstagspräsident.
Schwarzen und des Weißen Turms und                                                                                                                        Bühnenbilder bei. Die Bühnentechnik                         samkeit und Tristesse geradezu körper-       Am Anfang des Vertrages seien die poli-
die Vorstellung der Kirche St. Nikolai. Ne-                                                                                                                                                                                                                        tische Vernunft und die Einsicht gestan-
ben Frau Thein und der Pfarrerin, Frau                                                                                                                                                                                                                             den, dass es ein friedliches und einiges
                                                                                                                                                          Jacques Prévert „La grasse matinée“ neu interpretiert vom Puppenspieler Pierre Filliez
Barraud, wurden die Gäste von zwei zeit-                                                                                                                                                                                                                           Europa ohne die Aussöhnung zwischen
genössisch gekleideten Fremdenführern                                                                         Freunde der deutsch-französischen                                                                                                                    Frankreich und Deutschland nicht ge-
                                                                                                         Partnerschaften – zahlreich versammelt
in das Marktbreit des 18. Jahrhunderts                                                                           vor dem Lagerhaus Marktbreits                                                                                                                      ben könne. „Aus dieser Utopie von da-
entführt. So war der Besuch in dem                                                                                                                                                                                                                                     mals – geboren unter dem Eindruck
                                                                                                                                                                                                                                                                        der Katastrophe des Zweiten Welt-
                                                                                                                                                                                                                                                                         kriegs – ist für uns heute eine ge-
                                                                                                                                                                                                                                                                         sellschaftliche Normalität gewor-
Partnerschaftsbeauftragte der bayerischen Bezirke sind sich einig:                                                                                                                                                                                                         den. Mehr noch: aus dem Ver-
Ohne zivilgesellschaftliches Engagement kein Europa!                                                                                                                                                                                                                        tragswerk von 1963 hat sich eine
                                                                                                                                                                                                                                                                             enge Partnerschaft zwischen
                                                                                                                                                                                                                                                                             Franzosen und Deutschen ent-
Auf Einladung des Bezirk Mittelfranken        tung der Stadt Krakau außerhalb Polens        gagement der jeweiligen Zivilgesell-                                                                                                                                             wickelt.“ Den Frankreich-Lieb-
trafen sich die bayerischen Partner-          in Deutschland und dient als Informa-         schaften stellen eine wichtige Basis für                                                                                                                                         habern, für die es im Anschluss
schaftsbeauftragten aus den Bezirken          tions- und Kulturzentrum.                     den Erhalt der europäischen Einheit wie                                                                                                                                         an die Vorstellung noch einen
mit Partnerschaften in Frankreich und         Beim Rückblick auf die vielfältigen, in al-   auch den Frieden in Europa dar. Ermögli-                                                                                                                                    kleinen Empfang gab, boten sowohl
Osteuropa – Mittelfranken, Niederbay-         len Bezirken 2018 gelaufenen Aktionen         chen doch die Austauschmaßnahmen,                                                                                                                                          die Prévert-Texte als auch der Élysée-
ern, Schwaben und Unterfranken – zu           und Projekte wie auch beim Ausblick auf       sei es im Bereich der Jugend, der Schulen                                                                                                                                 Vertrag eine Menge Gesprächsstoff. 
ihrem alljährigen Erfahrungsaustausch         das Jahr 2019 waren sich die Beteiligten      und des Sports, aber auch Bürgerbegeg-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Bericht: Dr. Markus Mauritz
am 17. Oktober 2018 im Krakauer Haus in       gerade im Hinblick auf die im Mai 2019        nungen, die sich an die breite Bevölke-                                                                                                                                                                 Bild: Pierre Filliez
Nürnberg. Dieses gilt als einzige Einrich-    bevorstehenden Europawahlen einig:            rung richten, wie der Austausch von                                                                                                                                                         Redaktionelle Änderungen:
                                              Die Kommunalpartnerschaften inner-            Künstlern, Kunsthandwerkern und Be-                                                                                                                                                               Partnerschaftsreferat
                                              halb Europas und das damit einherge-          rufsverbänden, ein echtes Kennenlernen
                                              hende, größtenteils ehrenamtliche En-         der Partner jenseits aller touristischen
                                                                                            Klischees.
                                                                                            Dass den Teilnehmerinnen Europa ein
                                                                                            Herzensanliegen ist, zeigte auch das
                                                                                            Nachmittagsprogramm: ein Besuch des
                                                                                            Europabüros der Stadt Nürnberg mit der
                                                                                            Vorstellung des dortigen Aufgabenge-
                                                                                            bietes wie auch einer Diskussion über
                                                                                            aktuelle EU-Themen.                    
                                                                                                                                  Bericht: Alice Heller
                                                                                                                          Bild: Partnerschaftsreferat

                                                                                            Von links nach rechts: Alice Heller (Bezirk Unterfranken),
                                                                                            Marion Müller und Paolina Pacholec (Bezirk Mittelfran-
                                                                                            ken), Chantal Sell und Dr. Katharina Haberkorn (Bezirk
                                                                                            Schwaben), Petra Zierer (Bezirk Niederbayern), Annica
                                                                                            Lamm und Cassandre Tiphaine (Bezirk Unterfranken),
                                                                                            Sylvie Feja (Bezirk Mittelfranken)

 4                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  5  
2019 Bonjour Unterfranken - Journal für deutsch-französische Partnerschaften - Bezirk Unterfranken
Rund um den Bezirk                                                                                                                                                                                                                                               rund um den bezirk

Literarische Begegnungen – Wilfried N’Sondé zu Gast in Würzburg                                                                              Partnerschaftspreis 2018 –
                                                                                                                                             im Auftrag der Jugend                                                                                 Die Preisträger

Eine ganz besondere Französisch-Stun-                                                                                                                                                                                                       Erste Preise
de erlebten im Frühjahr 2018 dreißig                                                                                                         Den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten                       Die seit 25 Jahren bestehende Kommunalpartnerschaft zwischen Randersacker
Schüler/innen       des Friedrich-König-                                                                                                     Partnerschaftspreis für besondere Ver-                       und Vouvray beeindruckte die Jury durch deren beispielhaften Jugendaus-
Gymnasiums in Würzburg. Im Musikpa-                                                                                                          dienste um die deutsch-französische                          tausch, der zahlreiche altersgerechte Aktionen während der Begegnungen vor-
villon der Schule saßen sie dem bekann-                                                                                                      Partnerschaft auf Bezirks- und Gemein-                       sieht. Die Teilnehmer/innen waren stets intensiv in die einzelnen Projektpha-
ten Schriftsteller Wilfried N’Sondé zu ei-                                                                                                   deebene hat Bezirkstagspräsident Erwin                       sen eingebunden, um die Zukunft der Partnerschaft zu sichern. Vor allem die
ner sehr persönlichen „lecture-rencont-                                                                                                      Dotzel am 11. Oktober 2018 in Anwesen-                       innovative und nachhaltige Umsetzung von Großprojekten überzeugte die Jury,
re“ – einer Lesung mit Autorengespräch                                                                                                       heit des französischen Generalkonsuls                        da dadurch die Partnerschaft und die Zusammenarbeit öffentlich sichtbar ge-
– gegenüber.                                                                                                                                 Pierre Lanapats an die drei Preisträger                      macht wurden. Beispiele dafür sind der Bau der „Randersackerer Riesenbank“
Der 1968 in der Republik Kongo gebore-                                                                                                       verliehen. Alle Projekte, bei denen die                      unter dem Motto: „Wir setzen uns alle zusammen“ und die Errichtung eines
ne Wilfried N’Sondé kam als Vierjähriger                                                                                                     Zielgruppe „Jugend“ im Fokus stand, sei-                     riesigen Bilderrahmens unter der Überschrift „Wir geben der Partnerschaft ei-
nach Paris, wo er in einem Banlieue, also                                                                                                    en so überzeugend gewesen, dass sich                         nen Rahmen“.
einem der Randbezirke der französi-                                                                                                          die Jury entschlossen habe, zwei erste
schen Hauptstadt, aufwuchs, wie er den                                                                                                       Plätze, einen zweiten, aber keinen dritten                   Die Städtepartnerschaft Mamers – Gerolzhofen besteht seit 1972 und zeichnet
Schüler/innen erzählte. Nach einem                                                                                                           Platz zu vergeben, sagte Dotzel. Der zwei-                   sich durch vielfältige Projekte im Jugendbereich aus, die die Zusammenarbeit
Studium der Politikwissenschaft und                                                                                                          te Preis ging an die Gemeinde Haibach                        der Jugendlichen fördert, Einblick in das Berufsleben gibt oder auch Jugendbe-
ausgedehnten Reisen kreuz und quer                                                                                                           (Landkreis Aschaffenburg), die beiden                        gegnungen ermöglicht. Hierzu zählen unter anderem das Denkmalcamp im
durch Europa habe er mehrere Jahre in                                                                                                        ersten Preise an das Partnerschaftskomi-                     Jahr 2015 in Gerolzhofen und dessen Fortsetzung 2016 in Mamers oder der Aus-
Berlin verbracht. Dort wurde er Augen-                                                                                                       tee Randersacker (Landkreis Würzburg)                        tausch von Praktikanten seit dem Jahr 2009. Diese mehrwöchigen Praktika für
zeuge des Mauerfalls im November                                                                                                             sowie an die Städtepartnerschaft Ma-                         junge Menschen in der Partnerstadt in kommunalen und karitativen Einrich-
1989. Seit 2015 lebt der auf Französisch                                                                                                     mers – Gerolzhofen (Landkreis Schwein-                       tungen wie zum Beispiel der Stadtbibliothek, der Tourist-Information, den Kin-
schreibende Autor wieder in Paris. Zum                                                                                                       furt).                                                       dergärten oder ähnlichem soll sogar noch weiter ausgebaut werden. Der Städ-
„Schulunterricht“ im Friedrich-König-        „Le Cœur des enfants léopards“ (Das       hen habe? Von den schwierigen sozialen                In seiner Ansprache hatte der Bezirks-                       tepartnerschaft gelingt es hervorragend die Jugendlichen langfristig für die
Gymnasium hatte ihn das Partner-             Herz der Leoparden-Kinder) trug, auch     Verhältnissen in französischen Banlieu-               tagspräsident an die Hintergründe erin-                      deutsch-französischen, aber auch für die europäischen Beziehungen und den
schaftsreferat des Bezirk Unterfranken       das Herz seiner jugendlichen Zuhörer/     es hatten die jungen Würzburger schon                 nert, die 1951 zur Gründung der so ge-                       Europagedanken zu gewinnen.
an Studienrätin Marion Rabenstein ver-       innen im Friedrich-König-Gymnasium        gehört. Zudem erfuhren die Schülerin-                 nannten Montan-Union und dann 1957
mittelt. Schnell gelang es Wilfried          zu gewinnen. Ob persönliche Erlebnisse    nen und Schüler, dass N’Sondé Vater von               zu den Römischen Verträgen führten.                                                            Zweiter Preis
N’Sondé, dessen Debütroman den Titel         in seine Romane einflössen, wollten sie   vier Kindern ist – und dass er bislang                „Seither haben wir es weit gebracht“,                        Haibach pflegt seit 1987 offiziell eine Partnerschaft mit der französischen Ge-
                                               wissen, und wie seine Kindheit in ei-   fünf Bücher geschrieben hat.                          sagte Dotzel. Aber das müsse man hin                         meinde Marck im Departement Pas-de-Calais. Kernstück dieser Partnerschaft
                                                         nem Pariser Vorort ausgese-   Das neueste davon, aus dem er im Rah-                 und wieder deutlich machen, denn aus-                        war zunächst ein regelmäßiger Schüleraustausch. Als dieser dann aber nicht
                                                                                       men der vom Partnerschaftsreferat des                 gerechnet die Europäer selbst hätten oft                     mehr zustande kam, hatten sich die beiden Kommunen für einen Jugendaus-
                                                                                       Bezirks in Zusammenarbeit mit dem                     den Blick dafür verloren, im wahrschein-                     tausch engagiert, der nun seit 2014 regelmäßig durchgeführt wurde. Dabei leg-
                                                                                       Lehrstuhl für Romanistik der Uni Würz-                lich friedlichsten, stabilsten und wohl-                     ten die Organisatoren großen Wert auf den Begegnungscharakter. So waren die
                                                                                             burg organisierten Lesung am sel-               habendsten Teil dieser Welt zu leben.                        jungen Leute jeweils gemeinsam untergebracht – manchmal sogar in Zelten!
                                                                                                 ben Abend vortrug, führt die                Der französische Generalkonsul in Bay-                       Dem gemeinsamen Erleben werde auf diese Weise viel Raum gegeben.
                                                                                                    Leser zurück ins 17. Jahrhun-            ern, Pierre Lanapats, schloss sich an und
                                                                                                      dert und hat dennoch mit               appellierte an die Preisträger, die Traditi-
      „Un océan, deux mers,
     trois continents“ lautet                                                                          der Biographie des Au-                on des gegenseitigen Austausches „mit
     der Titel des neuen                                                                               tors zu tun. Seine Vorfah-            dem gleichen Engagement und der glei-                    den Bürgern, die die deutsch-französi-
     Romans von Wilfried
     N‘Sondé, den der Autor                                                                            ren seien nämlich in den              chen Großzügigkeit auch in Zukunft                       schen Beziehungen so lebendig mach-
     in Würzburg vorstellte.                                                                          Sklaven­handel verwickelt              fortzuführen“, denn es seien insbeson-                   ten.                               
                                                                                                     gewesen, wie N’Sondé                    dere diese Partnerschaften, zwischen                                        Bericht und Bild: Dr. Markus Mauritz
                                                                                                   während seines Auftritts in                                                                               Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
                                                                                                  der Uni e­ rzählte. Und so han-
                                                                                                   delt sein Roman von Don
                                                                                                    Antonio Manuel, dem ers-
                                                                                                     ten afrikanischen Bot-
                                                                                                      schafter beim Papst. Am
                                                                                                      Heiligen Stuhl soll sich
                                                                                                       der Geistliche für das
                                                                                                       Ende der Sklaverei einset-
                                                                                                       zen – seine Reise über „ei-
                                                                                                       nen Ozean, zwei Meere
                                                                                                       und durch drei Kontinen-
                                                                                                       te“ muss er aber an Bord
                                                                                                       eines Sklavenschiffes an-
                                                                                                      treten.                  
                                                                                                               Bericht: Dr. Markus Mauritz
                                                                                                    Bilder: Udo Braun, Dr. Markus Mauritz
                                                                                                               Redaktionelle Änderungen:       Stolz präsentieren die Siegerinnen und Sieger des diesjährigen Partnerschaftspreises ihre
                                                                                                                      Partnerschafsreferat     Urkunden. Das Foto zeigt Gewinner und Gratulanten gemeinsam mit Bezirkstagspräsident
                                                                                                                                               Erwin Dotzel und Generalkonsul Pierre Lanapats.

 6                                                                                                                                                                                                                                                                                          7  
2019 Bonjour Unterfranken - Journal für deutsch-französische Partnerschaften - Bezirk Unterfranken
Rund um den Bezirk                                                                                                                                                                                                                               Rund um den Bezirk

Familientag im Schloss Bénouville                                                        alle Kinderwünsche zu erfüllen. Zum                      Weihnachtsaktion 2018 „Bonjour! On est là pour faire de la musique!“
                                                                                         Glück stand ihnen Christa Henninger
                                                                                         vom Departementrat zur Seite. So freu-
Das Château de Bénouville aus dem 18.       sene verblüfft, wieviel Energie gewöhnli-    ten sich am Ende des Tages nicht nur die                 Der Bezirk Unterfranken lud meinen Va-
Jahrhundert und sein wunderbarer Park       che Haushaltsgeräte verbrauchen. Das         Heimbuchers, sondern auch alle großen                    ter und mich ein, um am ersten Advents-
mit altem Baumbestand waren Schau-          Strommessgerät verriet nämlich, dass         und kleinen Besucher/innen über ein                      wochenende 2018 in das Calvados zu
platz eines Kinderfestes am 1. Juli 2018.   Wasserkocher und Föhn, mit einem Ver-        rundum gelungenes Fest – mit Lernef-                     reisen und dort die weihnachtlichen Tra-
Die sehr gelungene Veranstaltung wur-       brauch von 2000 Watt, sehr große „Ener-      fekt!                                                  ditionen der Rhön mit Musik und Zeich-
de vom Departement des Calvados orga-       giefresser“ sind.                                                                                     nung vorzustellen. Uns begleitete ein
nisiert.                                    Ununterbrochen, von 10 bis 18 Uhr, war        Bericht und Bild: Magdalena und Gerhard Heimbucher      Freund, der alle Lieder und Gesproche-
In über 50 Workshops fanden Aktionen,       das Ehepaar Heimbucher beschäftigt,                 Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat   nes ins Französische übersetzte. Der ers-
Vorführungen und Präsentationen für                                                                                                               te Auftritt war in einer Schule mit ca. 45
Kinder unter 10 Jahren und ihre Familien                                                                          Mit Hilfe des Energiefahr-      Schülern zwischen 12 und 15 Jahren. Wir
statt. Auch die Würzburger Gerhard                                                                                   rads können abstrakte        sangen viele selbstgeschriebene Mund-
                                                                                                                  Begriffe wie Energieerzeu-
Heimbucher und seine Frau Magdalena                                                                               gung, Watt und Kilowatt-        artlieder und es war ein schöner Mo-
wurden vom Bezirk und vom Depart-                                                                                           stunden erlebbar      ment zu sehen, dass bei der Musik die
                                                                                                                           ­gemacht werden.
mentrat eingeladen, an dem Spektakel                                                                                                              Worte keine Rolle spielen. Bei den ge-
teilzunehmen. An ihrem Stand boten sie                                                                                                            zeichneten     Geschichten      herrschte
verschiedene Umweltaktionen an, z.B.                                                                                                              Mucksmäuschenstille. Konrad erzählte
Basteln mit umweltfreundlichen Mate-                                                                                                              von alten Bräuchen in seiner Kindheit
rialien. Eine richtige Attraktion des                                                                                                             auf dem Land in der Rhön und ich er-
Stands der Heimbuchers war ohne Zwei-                                                                                                             zählte von den größten Erlebnissen als
fel ein Energiefahrrad, das das Ehepaar                                                                                                           Kind zur Weihnachtszeit – die Besche-
von der Umweltstation der Stadt Würz-                                                                                                             rung. Ein ganz wichtiger Teil war es dar-    sche Weihnachtslieder zusammen sin-         reich wird Weihnachten nicht so zeleb-
burg ausgeliehen hatte. Durch fleißiges                                                                                                           über zu sprechen, warum wir Weihnach-        gen konnten und dadurch eine schöne         riert wie bei uns.
Strampeln auf dem Fahrrad konnten die                                                                                                             ten feiern und so machten Gebräuche          weihnachtliche Stimmung entstand.           Der Besuch in Frankreich war sehr berei-
Kinder Strom erzeugen und so elektri-                                                                                                             wie der Barbarazweig und der Advents-        Der letzte Auftritt fand im Schloss Bé-     chernd. Wir genossen es, den Klang der
sche Geräte zum Laufen bringen. Dabei                                                                                                             kranz das Warten auf die Feier der Ge-       nouville statt und dort waren Akustik       französischen Sprache zu hören, lernten
waren nicht nur die ganz Kleinen, son-                                                                                                            burt Jesu aufmerksam. Die Kinder waren       und Atmosphäre sehr gut, so dass wir        selbst auch ein paar Sätze, wir genossen
dern auch der ein oder andere Erwach-                                                                                                             sehr interessiert und mit einem gemein-      den letzten Auftritt sehr genossen. Beim    das gute Essen und freuten uns über die
                                                                                                                                                  samen „Oh Tannenbaum“ beendeten              Singen des Liedes „Ihr Kinderlein kom-      Schönheit der Architektur von Frank-
                                                                                                                                                  wir den Auftritt in der Schule.              met“ lief ein kleines Kind zu uns nach      reich. Es war insgesamt ein unvergessli-
                                                                                                                                                  Am nächsten Tag waren wir mit dem sel-       vorne und alle waren sehr entzückt über     ches Erlebnis und trotz mancher Unsi-
Lebhafter Austausch zwischen den Beschäftigten der                                       auf dem Programm. Auch die Kinder von                    ben Programm in Avenay und Bretteville       diesen schönen Anblick. Mit mitge-          cherheiten, haben wir gemerkt wie be-
­Bezirksverwaltung und des Departementrats                                               ABCDE und ICU hatten ihren Spaß bei                      sur Odon. Im Anschluss an unsere Vor-        brachter Dekoration zeigten wir unter-      reichernd für uns und die Gäste diese
                                                                                         den interaktiven Vorführungen der Ka-                    träge hatten wir die Gelegenheit, uns        schiedliche Utensilien der deutschen        Auftritte waren und wie wir gemeinsam
                                                                                         tapulte. Der Abend klang im Hofbräukel-                  mit den Zuhörern auszutauschen und           Weihnachtstraditionen, wie die selbst-      die Freude der Weihnachtszeit genießen
Im Oktober 2018 war es Zeit für das jähr-   und verbrachten den Abend gemein-            ler bei unterfränkischer Kost gemütlich                  stellten Ähnlichkeiten zwischen dem          gebackenen Plätzchen, die Schokoladen-      können.
liche Treffen des ICU (Interessenskreis     sam. Am nächsten Morgen begrüßte der         aus.                                                     Landleben in Frankreich und dem der          Nikoläuse und gusseiserne Weihnachts-       Joyeux Noël!                          
Calvados-Unterfranken) mit dem ABCDE        Direktor der Bezirksverwaltung, Dr. Ger-     Ein Besuch der Landesgartenschau mit                     Rhön fest. In Bretteville durften wir vor    baumständer, wie wir unsere Weihnach-                                      Bericht: Anna Albert
(Association Basse-Franconie Calvados       not Janke, die Gäste im Sitzungssaal des     französischer Führung war für die Gäste                  einem deutschsprechenden Publikum            ten feiern und stellten fest, dass es et-       Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
Devon Europe). Dieses Mal war dieser        Bezirk Unterfranken. Er betonte, dass es     besonders interessant. Gerade die ge-                    auftreten, so dass wir zum Schluss deut-     was sehr Besonderes ist, denn in Frank-                                Bilder: Marc Jeanrichard
Verein von Beschäftigten des Departe-       gerade in diesen politisch unruhigen         meinsamen geschichtlichen Hinter-
mentrats des Calvados bei den Kolleg/       Zeiten wichtig sei, sich auf die „Eckpfei-   gründe der US-Army und der Stadt
innen des Bezirk Unterfranken zu Gast       ler der deutsch-französischen Freund-        Würzburg waren vielen von ihnen bisher
in Würzburg und Umgebung.                   schaft verlassen zu können“. Nachmit-        nicht bekannt. Bei der Besichtigung der
Die Gastfamilien nahmen ihre langjähri-     tags stand ein Besuch der Burg Grum-         Residenz mit der Fremdenführerin Celi-
gen Freunde aus dem Calvados am             bach in Unterpleichfeld mit Führung          ne Popp am Nachmittag konnten auch
Hauptbahnhof Würzburg in Empfang            und anschließender Weinverkostung            sonst unzugängliche Säle und Räume
                                                                                         aufgesucht werden. Da es in Caen kein
                                                                                           einziges griechisches Restaurant gibt,
                                                                                             verbrachte man den Abend beim
                                                                                              Griechen „Am Hubland“.
                                                                                              Am Sonntag traten die Freunde vom
                                                                                               ABCDE ihre Heimreise an, aber
                                                                                                  dem Treffen im nächsten Jahr
                                                                                                    wird schon jetzt entgegen ge-
                                                                                                     fiebert.                 
                                                                                                                         Bericht: Peter Wagner
                                                                                                                             Bild: Uli Memmel
                                                                                                                    Redaktionelle Änderungen:
                                                                                                                         Partnerschaftsreferat

                                                                                         Zu Gast auf der Landesgartenschau
                                                                                         – die Mitglieder des ABCDE.

 8                                                                                                                                                                                                                                                                                        9  
2019 Bonjour Unterfranken - Journal für deutsch-französische Partnerschaften - Bezirk Unterfranken
jugend                                                                                                                                                                                                                                                        jugend

Europa braucht Bewusstsein – 20 Jahre Freiwilligendienst im Rahmen                                                                               Mein Freiwilligendienst – eine Öffnung für Herz und Geist
der ­Regionalpartnerschaft Unterfranken-Calvados
                                                                                                                                                 Mir scheint, als wäre es erst gestern ge-                                      leisten. Ich hatte große Freude daran, an
                                                                                                                                                                                              Maryse auf Entdeckungsreise in
Durch das Engagement beim Europäi-            ter der Anleitung der unterfränkischen       seien „von der ersten Stunde an gemein-               wesen, als ich am 1. Dezember 2017 nach      Deutschland – dabei darf ein      dieser Sprachförderung mitwirken zu
schen Freiwilligendienst „leisten das De-     Freiwilligen Jasmin Irrgang aus Erlen-       sam bei diesem wichtigen Projekt mit                  Würzburg kam, um meinen Europäi-             Besuch in den Bayerischen Alpen   dürfen und damit unterschiedliche
                                                                                                                                                                                              natürlich nicht fehlen!
partement Calvados und der Bezirk Un-         bach am Main (Landkreis Miltenberg)          dabei“ gewesen. „Wir wollten jungen                   schen Freiwilligendienst im Partner-                                           Gruppen anzusprechen: Kinder und Ju-
terfranken einen wichtigen Beitrag zur        eine kleine Animation vorbereitet hat-       Menschen aus beiden Regionen ermög-                   schaftsreferat des Bezirk Unterfranken                                         gendliche, durch meine Besuche an un-
europäischen Integration und zur Ent-         ten. Außerdem führte Jasmin Irrgang ei-      lichen, ein ganzes Jahr lang in der Part-             zu beginnen. Nach neun Monaten in                                              terfränkischen Schulen im Rahmen der
wicklung eines europäischen Bürgerbe-         nen selbst gedrehten Videoclip vor, in       nerregion zu leben.“ Durch diese neue                 Deutschland ziehe ich ein mehr als nur                                         Aktion « Salut tout le monde », sowie
wusstseins.“ Dies erklärte Dr. Peter          dem zahlreiche Europäische Freiwillige       Dimension des Miteinanders der beiden                 positives Fazit dieser Zeit.                                                   meine Kolleg/innen im Bezirk Unter-
Motsch, der Vorsitzende des Partner-          zu Wort kamen. Motsch hatte der Vize-        Gebietskörperschaften sollte die unter-               Anfangs war es für mich nicht selbstver-                                       franken, die meinen bezirksinternen
schaftskomitees, in einer Rede bei der        präsidentin des Departementrats des          fränkisch-normannische Regionalpart-                  ständlich, von einer Sprache umgeben                                           Sprachkurs besuchen konnten.
Festveranstaltung „20 Jahre Freiwilli-        Calvados, Mélanie Lepoultier, die zu-        nerschaft vertieft und deren europäi-                 zu sein, die ich nicht beherrschte. Jedoch                                     Aus persönlicher Sicht habe ich durch
gendienst Unterfranken-Calvados“ am           gleich Referentin für Europa und Jugend      sche Dimension noch besser verdeut-                   konnte ich durch das Schreiben und                                             meinen Freiwilligendienst erkannt, dass
22. Juni 2018 im Schloss Bénouville. Ge-      ist, ein im Jubiläumsjahr 2017 erschiene-    licht werden. Ohne Unterbrechung tau-                 Übersetzen von deutschen Texten mit                                            ich auch in der Zukunft sehr gerne im
nau dieses Bewusstsein brauche Europa         nes Sonderheft „20 Jahre Freiwilligen-       schen seither das Calvados und Unter-                 der Zeit die Sprachbarriere überwinden.                                        Ausland leben möchte. Außerdem neh-
heute mehr denn je, so Motsch weiter.         dienst“ mitgebracht. Die zweisprachige       franken Freiwillige aus.                              Außerdem habe ich direkte Einblicke in                                         me ich aus meinem Freiwilligendienst
„Auf alle globalen Herausforderungen,         Broschüre versammelt Berichte aller          Auch Mélanie Lepoultier zeigte sich be-               deutsche Verwaltungsstrukturen be-                                             neue Freundschaften und viele Eindrü-
denen wir uns gegenübersehen, gibt es         Freiwilligen, die bislang in beiden Regio-   geistert von den Freiwilligendiensten,                kommen. Mein Freiwilligendienst hat                                            cke meiner Reisen innerhalb Deutsch-
nur eine einzige Antwort: ein gemein-         nen einen Freiwilligendienst absolviert      „die es jungen Menschen ermöglichen,                  mir aber vor allem ermöglicht, an Projek-                                      lands und Europas mit.                 
sam handelndes Europa!“                       haben.                                       in eine andere Kultur einzutauchen,                   ten teilzuhaben, wie z.B. eine französi-
                                                                                                                                                                                                                                       Bericht: Maryse Lhommet und Annika Lehmann
Begleitet wurde Motsch von der Partner-       „Wenn es den Europäischen Freiwilli-         neue sprachliche und interkulturelle Fä-              sche Band an die Musikschule Hammel-                                                                         Bild: Maryse Lhommet
schaftsreferentin Alice Heller, der franzö-   gendienst nicht schon seit zwanzig Jah-      higkeiten zu erwerben, Mobilitätserfah-               burg zu begleiten. Das war eine echte
sischen Freiwilligen Maryse Lhommet           ren gäbe, dann müssten wir uns jetzt         rungen zu machen, an Selbstbewusst-                   sprachliche Herausforderung und zu-
und Jacqueline Schinkowski aus Weil-          sofort daranmachen, ihn zu erfinden!“,       sein und Selbstständigkeit zu gewinnen                gleich ein sehr bereichernder Austausch.
bach (Landkreis Miltenberg), die an-          sagte Motsch mit Blick auf die erfolgrei-    und in beruflicher Hinsicht so manche                 Darüber hinaus habe ich durch die Ar-
schließend als Freiwillige ins Departe-       che Aktion, die 1996/1997 von der Euro-      wichtige Weichenstellung vorzuneh-                    beit im Partnerschaftsreferat viele Fran-                                      Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen
ment Calvados ziehen sollte. Am Festakt       päischen Kommission als Pilotaktion ins      men“.                                               zösischlehrkräfte in Unterfranken ken-                                         Union durch das Programm ERASMUS+ finanziert. Der Inhalt
                                                                                                                                                                                                                                dieses Projektes gibt nicht notwendigerweise den Standpunkt
in Schloss Bénouville nahmen junge            Leben gerufen wurde. Der Bezirk Unter-                                                             nen gelernt, die einen wichtigen Teil zur                                      der Europäischen Union oder der Nationalagentur JUGEND
Menschen aus ganz Europa teil, die un-        franken und das Departement Calvados                     Bericht und Bild: Partnerschaftsreferat   Förderung der französischen Sprache                                            für Europa wieder und sie übernehmen dafür keine Haftung.

                                                                                                                                                 Freiwilligendienst = ein verlorenes Jahr? Definitiv nicht!

                                                                                                                                                 Ich erinnere mich noch genau daran, als                                        führte. Mit Spiel und Spaß brachte ich
                                                                                                                                                                                              Ein kulturelles Highlight
                                                                                                                                                 ich zu Beginn meines Freiwilligendiens-      – der Besuch des Kloster-         den französischen Schülern die deut-
                                                                                                                                                 tes mit meinem riesigen, vollbepackten       bergs Mont-Saint-Michel.          sche Kultur näher und auch das eine
                                                                                                                                                 Koffer in Caen, meiner neuen Wahlhei-                                          oder andere deutsche Wort durfte na-
                                                                                                                                                 mat, ankam. Ich war neugierig und ge-                                          türlich nicht fehlen. Mir bereitete dabei
                                                                                                                                                 spannt auf meine neue Arbeitsstelle                                            die Arbeit mit den Kindern so viel Freu-
                                                                                                                                                 und konnte es kaum erwarten, Frank-                                            de, dass ich mich dazu entschlossen
                                                                                                                                                 reich und die Normandie näher zu er-                                           habe, im Anschluss Lehramt Französisch
                                                                                                                                                 kunden und jeden Tag Französisch zu                                            und Englisch zu studieren.
                                                                                                                                                 sprechen. Kaum zu glauben, dass inzwi-                                         Zusammenfassend kann ich sagen, dass
                                                                                                                                                 schen ganze zwölf Monate vergangen                                             dieses Jahr definitiv kein verlorenes Jahr
                                                                                                                                                 sind und ich mittlerweile wieder zurück                                        war, sondern mich sowohl in der persön-
                                                                                                                                                 in Deutschland bin.                                                            lichen als auch in der beruflichen Ent-
                                                                                                                                                 Auch wenn mein Freiwilligendienst lei-                                         wicklung immens weiter gebracht hat.
                                                                                                                                                 der viel zu schnell vorbei war, habe ich                                       Ich habe eine zweite Heimat gefunden,
                                                                                                                                                 ein Jahr voll schöner Erinnerungen und                                         viele tolle Begegnungen gemacht und
                                                                                                                                                 unvergesslicher Eindrücke erlebt. Meine                                        Frankreich von einer neuen Seite ken-
                                                                                                                                                 Aufgaben im „Département du Calva-                                             nengelernt. Für mich hat sich das Jahr
                                                                                                                                                 dos“ waren so vielseitig, dass mir nie                                         mehr als gelohnt!                      
                                                                                                                                                 langweilig wurde und ich konnte mich
Begeistert vom Freiwilligendienst                                                                                                                                                                                                                                 Bericht: Jasmin Irrgang
(von links): Clara Dewaële-Canouel,                                                                                                              dank der vielseitigen Aktivitäten des                                                                             Bild: Sophie Gnüchtel
Vizepräsidentin des Departemen-                                                                                                                  „Service Jeunesse, Sports et Citoyenne-
trats des Calvados und Vorsitzende
des Ausschusses Animation / Jugend,                                                                                                              té“ in den unterschiedlichsten Aufga-
Dr. Peter Motsch, Vorsitzender des                                                                                                               benfeldern meiner Einsatzstelle auspro-
Partnerschaftskomitees, und
­Mélanie Lepoultier, Mitglied des
                                                                                                                                                 bieren.
 Ausschusses Animation / Jugend,                                                                                                                 Mein Highlight stellten dabei definitiv
 Referentin für Europa und Jugend.                                                                                                               meine Animationen dar, die ich an Schu-
                                                                                                                                                 len im „Département Calvados“ durch-
 10                                                                                                                                                                                                                                                                                    11  
2019 Bonjour Unterfranken - Journal für deutsch-französische Partnerschaften - Bezirk Unterfranken
Jugend                                                                                                                                                                                                                                                                            Jugend

Bonjour !                                                                                studieren werde. Auf meiner Arbeit habe                       Erfahrungsberichte von Europäischen                       Sena Naimi se
                                                                                                                                                                                                                 ihrem Projekt
                                                                                                                                                                                                                                tzt sich in
                                                                                                                                                                                                                               u. a.            Ich heiße Sena
                                                                                                                                                                                                                Kinder und Juge für                                  Naimi, bin 25
                                                                                         ich unterschiedliche Aufgaben, aber                           Freiwilligen in Unterfranken                             mit Migration
                                                                                                                                                                                                                                  ndliche       aus Algerien un
                                                                                                                                                                                                                                                                     d lebe momen
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Jahre alt, kom
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         me
                                                                                                                                                                                                                               shinter-
                                                                                         meine wichtigste ist das Programm „Sa-                                                                                 grund ein.                      Im Rahmen                             tan in Würzbur
                                                                                                                                                                                                                                                                   des Europäis                           g.
Ich heiße Cassandre Tiphaine, bin 21 Jah-                                                lut tout le monde“. Für dieses Programm,                                                                                                                        dienstes bin ic            chen Freiwill
                                                                                                                                                                                                                                                                             h derzeit an de          igen-
re alt und komme aus Amfreville, einer                                                   gehe ich in Gymnasien und Realschulen,                                                                                                                                                                r Mönch-
                                                                                                                                                                                                                                                               bergschule, ei
kleinen Gemeinde in der Nähe von Caen                                                    um den Schüler/innen mithilfe von                                                                                                                                                       ner Grund- un
                                                                                                                                                                                rtins, bin 19 Jahre alt                                                            telschule, die                  d Mit-
direkt neben dem Meer. Ich bin die neue                                                  Sprachanimationen bei ihrer Fremdspra-                        Ich heiße Morgane Ma                                                                                                           Kinder und Ju
                                                                                                                                                                               Die  nst im Kindergar-                                                                 gendliche viel                      -
Europäische Freiwillige im Partner-                                                      chenwahl zu helfen.                                           und mache meinen                                                                                                                er verschiede
                                                                                                                                                                                    Würzburg , wo ich                                                                                                    -
schaftsreferat des Bezirk Unterfranken                                                   Ich bin im September 2018 in Würzburg                         ten Elisabethenheim in                                                                                          ner Nationen
                                                                                                                                                                                                                                                                                         betreut. Aus
                                                                                                                                                                                   bis vier Jahren zu-
und bleibe bis 31. August 2019. Vor mei-                                                 angekommen und fühle mich schon ein                            mit Kindern von zwei                                                                                             diesem Grund
                                                                                                                                                                                                                                                                                             trägt sie
                                                                                                                                                                                    be mich für den
nem freiwilligen Jahr in Würzburg, habe                                                  bisschen wie zu Hause obwohl es am                             sammenarbeite. Ich ha                                                                                             auch den Ti
                                                                                                                                                                                                                                                                                         tel „Schule
                                                                                                                                                                                     hieden, weil mir
ich einen Bachelor in Fremdsprachen                                                      Anfang schwierig für mich war. Ich habe                        Freiwilligendienst entsc                                                                                          ohne Rassism
                                                                                                                                                                                                                                                                                          us - Schule
                                                                                                                                                                                 ines Projekts gefällt
(Englisch, Deutsch, Russisch) mit Schwer­                                                nette Mitbewohner, nette Kollegen/in-                          der soziale Aspekt me                                                                                             mit Courage“
                                                                                                                                                                                                                                                                                          . Die Schü-
                                                                                                                                                                                 Gelegenheit ist, sich
punkt in Jura, Wirtschaft, Informatik und                                                nen, habe ein paar Leute aus anderen                           und es eine einmalige                                                                                             ler/innen lern
                                                                                                                                                                                                                                                                                            en hier
                                                                                                                                                                                 , was einem am Her-
Kommunikation an der Université de                                                       Ländern kennengelernt und mag meine                             für etwas einzusetzen                                                                                            Deutsch als Zw
                                                                                                                                                                                                                                                                                             eitspra-
                                                                                                                                                                                    che sind die deut-
Caen gemacht.                                                                            Arbeit im Partnerschaftsreferat. Würz-                          zen liegt. Meine Wüns                                                                                           che, interkultu
                                                                                                                                                                                                                                                                                          relles Ler-
                                                                                                                                                                                    rnen, neue Bekann-
Ich habe das Glück, dass ich seit meiner                                                 burg ist eine schöne Stadt zum Leben,                           sche Kultur kennenzule                                                                                         nen spielt ei
                                                                                                                                                                                                                                                                                         ne große
                                                                                                                                                                                   n, Deutschland zu
Kindheit, immer wieder nach Deutsch-                                                     Arbeiten und, um ein gutes Jahr zu ver-                          schaften zu schliesse                                                                                        Rolle. Währe
                                                                                                                                                                                                                                                                                       nd meiner
                                                                                                                                                                                   sozialen Kompeten-
land gereist bin. Meine Heimatgemein-                                                    bringen und viele Bretzeln und Lebku-                            entdecken und meine                                                                                         Zeit an der
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Mönchberg-
                                                                                                                                                                                       zt habe
de hat nämlich eine Partnerschaft mit                                                    chen zu essen.                                                 zen zu erweitern. Bis jet                                                                                schule helfe
                                                                                                                                                                                                                                                                                    ich den Schü
                                                                                                                                                                                      in                                                                        lern/innen im                          -
Hillerse, einem kleinen Städtchen neben                                                                                                                   ich mich Hals über Kopf                                                                                                 täglichen Schu
                                                                                                             Bericht und Bild: Cassandre Tiphaine                     s   Ch arm e                                                                          alltag , zum                             l-
Wolfsburg. Seit ungefähr neun Jahren                                                                                                                       Würzb  urg                                                                                                          Beispiel bei
                                                                                                                                                                                                                                                     Sprachübunge                                den
studiere ich Deutsch und habe große                                                                                                                        verliebt und bin be-                                                                pitiere ich auch           n.  A bwechselnd ho
                                                                                                                                                                                                                                                                     in verschiedene                s-
Lust ins Ausland zu gehen um neue Din-                                                                                                                     geistert von der                                                               um die Schüle                                 n Klassen,
                                                                                                                                                                                                                                                            r/innen besser
ge zu entdecken, neue Erfahrungen zu                                                                                                                       Gastfreund-                                                                    können. Im w                          kennenlernen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  zu
                                                                                                                                                                        der                                                                                eiteren Verlau
sammeln und natürlich mein Fremd-                                                                                                                          schaft                                                                        te ich noch eini                    f des Jahres m
                                                                                                                                                                                                                                                             ge andere Proj                   öc  h-
sprachenniveau zu verbessern. Nach                                                                                                                          Deutschen.                                                                 Ich fühle mic                         ekte leiten.
                                                                                                                                                                                                                                                          h an der Mön
meinem Bachelor wollte ich eine Pause                                                                                                                                                                                                   wohl, da die                         chbergschule
                                                                                         Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen
                                                                                                                                                           Bericht und Bild:                                                                              Atmosphäre un                       sehr
mit dem Studium machen, um mein                                                          Union durch das Programm ERASMUS+ finanziert. Der Inhalt
                                                                                                                                                                   Morgane                                                              Lehrkräften un                         d das Team au
                                                                                         dieses Projektes gibt nicht notwendigerweise den Standpunkt                                                                                                        d Pädagogen                           s
Deutschniveau zu verbessern und darü-                                                                                                                               Martins                                                            sind und ich au                         sehr angenehm
                                                                                         der Europäischen Union oder der Nationalagentur JUGEND
                                                                                                                                                                                                                                                            ch immer unte
ber nachzudenken, welchen Master ich                                                     für Europa wieder und sie übernehmen dafür keine Haftung.                                                                                     fördert werde                            rstützt und ge
                                                                                                                                                                                                                                                        .                                        -
                                                                                                                                                                                                                                                                                                
                                                                                                                                                                                                                                                                          Bericht und Bil
                                                                                                                                                                                                                                                    Redaktionelle                         d: Sena Naimi
                                                                                                                                                                                                                                                                    Änderungen :
Vive le tour! – Das Abenteuer Frankreich hat begonnen                                                                                                                                                                                                                            Partnerschaftsr
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  eferat
                                                                                                                                                                                  ige
                                                                                                                                                         Die Europäische Freiwill
                                                                                                                                                                                    -
                                                                                                                                                         Morgane Martins auf Ent
                                                                                                                                                                                   rg.
                                                                                                                                                         deckungstour in Würzbu
Die französische Sprache ließ mich seit     ten. Die Zeit bis zum Start des Freiwilli-   In meiner neuen Arbeitsstelle, dem
der sechsten Klasse nicht mehr los, wes-    gendienstes konnte also gar nicht            „Conseil départemental du Calvados“ in
                                                                                                                                                                                                                                                       ich komme aus der
halb ich nach dem Abitur auch nicht an-     schnell genug vergehen und voller Vor-       Caen, wurde ich von allen Kolleginnen                                                                            Mein Name ist Özge Karakas und
                                                                                                                                                                                                                                                         hologie
ders konnte und fest entschlossen war,      freude konnte Anfang September end-          meiner Abteilung herzlich aufgenom-                                                                              Türkei. In der Türkei habe ich Psyc
für ein Jahr einen deutsch-französischen    lich das Abenteuer, ein Jahr lang alleine    men und mir wurde mit Rat und Tat                              Interesse an einem Freiwilligendienst in                           bin  nun   nac h  Asch  affe n-
                                                                                                                                                                                                          studiert und
                                                                                                                                                                                                                                                     -
Freiwilligendienst in der wunderschö-       im Ausland zu leben und zu arbeiten,         beim Kampf mit der französischen Büro-                         einem anderen Departement oder einem              burg gekommen, um einen Euro
nen französischen Partnerschaftsregion      beginnen.                                    kratie zur Seite gestanden. Am Anfang                          anderen europäischen Land oder an Frei-           päis   che n  Frei will igen dien st  zu
Unterfrankens, dem Calvados, anzutre-                                                    beschränkte sich meine Arbeit darauf,                          willigen aus einem europäischen Land?             absolvieren. Mir war es wich-
                                                                                         die ganzen Animationen für Schulen                                                                               tig, mit Kindern zusammen
                                                                                         vorzubereiten, damit ich rechtzeitig                           Entsendung ins Ausland im Rahmen des               zu arbeiten, darum habe
                                                                                         startklar bin und den französischen                            Europäischen Solidaritätskorps über das            ich mich für einen Dienst
                                                                                         Schülern die deutsche Kultur interaktiv                        Büro “grenzenlos” der Jugendbildungs-              im städtischen Kinder-
                                                                                         näherbringen kann. Von Zeit zu Zeit ste-                       stätte Unterfranken:                               heim        Aschaffenburgs
                                                                                         hen jedoch auch größere Aktionen in der                        Kontakt: Frau Vorackova                            entschie    den . Hier kann
                                                                                         Region an, bei denen ich meistens auch                         Tel.: 0931-730 410 30                               ich  nich t nur  meine psy-
                                                                                         beteiligt bin. Wie zum Beispiel Anfang                         Email: paedagogik@jubi-unterfranken.de              chologischen Kenntnisse
                                                                                         Oktober, als ich Teil einer wirklich spekta-                   Internetseite:                                      vertiefen, sondern auch
                                                                                         kulären Woche sein durfte. In der ganzen                       http://www.jubi-unterfranken.de                     eine für mich fremde Kul-
                                                                                         Region fanden unterschiedliche Veran-                                                                               tur kennen lernen. Ich habe
                                                                                         staltungen statt und der krönende Ab-                          Mobiltätsberatung beim Europabüro                    sehr viel Glück, dass meine
                                                                                         schluss der Woche war die Verleihung                           INVIA, Aschaffenburg:                                Kollegen, die anderen Freiwilli-
                                                                                         des Preises „Prix Bayeux Calvados-Nor-                         Kontakt: Frau Balkow                                 gen und die Kinder, die in dem
                                                                                         mandie correspondants de guerre“ an                            Tel.: 06021-24556                                    Heim leben, sehr hilfsbereit und                                                    Özge Karakas aus
                                                                                                                                                                                                                                                          affen-
                                                                                         Journalisten, die aus Kriegsgebieten der                       Email: europa@invia-aschaffenburg.de                  freundlich sind. Auch die Stadt Asch                                               der Türkei absoviert
                                                                                                                                                                                                                                             . Ich fühl e mic h rundum wohl                      ihren Europäischen
                                                                                         ganzen Welt Bericht erstatten.                               Internetseite:                                        burg gefällt mir sehr gut                                                          Freiwilligen Dienst
                                                                                                                                                                                                                                                        schon, dass ich durch
                                                                                                                                                        http://www.invia-aschaffenburg.de/                    und willkommen und weiß jetzt                                                      in Aschaffenburg.
                                                                                                                                                                                                                                                          lernen werde.    
                                                                                                       Bericht und Bild: Jacqueline Schinkowski         europabüro.html                                       meinen Freiwilligendienst sehr viel
                                                                                               Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
                                                                                                                                                                                                                                                           Bericht und Bild: Özge Karakas
                                                                                                                                                                                                                                                                               aftsreferat
 12                                                                                                                                                                                                                                       Redaktionelle Änderungen: Partnersch                             13  
2019 Bonjour Unterfranken - Journal für deutsch-französische Partnerschaften - Bezirk Unterfranken
Jugend                                                                                                                                                                                                                                                                              jugend

Rock‘n’Roll in Hammelburg – FAKE zu Gast im BandCamp                                                 Während des Wochenendes wurde hart                    Die ersten drei Tage verbrachte die Band                Aber das wohl größte Highlight der Zeit     Musik zurück. Insbesondere die Arbeit
                                                                                                     gearbeitet, laut Valentin fanden die Pro-             mit Proben, Gesangsunterricht und dem                   in Frankreich war ihr Gig am letzten Tag.   des Cargö, das die örtliche musikalische
                                                                                                     ben aber immer in einer perfekt ausge-                Einspielen neuer Songs. Von Anfang an                   Sie füllten den Konzertsaal im „Le Cargö“   Szene sehr unterstützt und fördert, hat
„Es war eine unglaubliche Erfahrung, in                Das BandCamp ist ein Musikworkshop,           wogenen Mischung aus freiem Spiel                     bekamen sie professionelle Unterstüt-                   und das Publikum applaudierte der jun-      sie beeindruckt. Das Workshop-Konzept
musikalischer wie auch in menschlicher                 bei dem letztes Jahr insgesamt 10 Nach-       und klassischen Kursen statt. Und so                  zung: Egal, ob bei Fragen zur Organisati-               gen Band aus Unterfranken. Nach einem       hat für die unterfränkische Band sehr
und kultureller Hinsicht. Ohne jeden                   wuchsbands unter Anleitung von erfah-         konnte die Band auch am Abschlusskon-                 on, der Technik, der Bühne, dem Auf- und                gelungenem Auftritt feierten „The           gut funktioniert und sie wünschen sich,
Zweifel ist FAKE von dieser Bühne größer               renen Coaches für ein Wochenende ihre         zert des BandCamps mit ihrem im Lauf                  Abbau oder bei Sprachbarrieren, den                     Hoods“ zusammen mit den anderen             dass die Partnerschaft des Bezirk Unter-
und erfahrener herabgestiegen!“ so be-                 musikalischen Fähigkeiten verbessern,         des Wochenendes neu geschriebenen                     Musikern stand stets jemand zur Seite.                  Bands und Künstlern, die ebenfalls am       franken und des Departement Calvados
schreibt Valentin, ein Mitglied der Grup-              gemeinsam Musik machen und neue               Song „Wishes“ die Hörer im Saal verzau-               Neben den musikalischen Aspekten hat                    gleichen Abend spielten.                    auch weiterhin jungen Bands die Mög-
pe FAKE, das Wochenende inklusive Ab-                  Kontakte knüpfen konnten. Valentin und        bern. Dabei zog die junge Band ihr Publi-             die Band in einem Workshop zum The-                     „The Hoods“ blickt auf eine fantastische    lichkeit des Lernens und Austausches
schlusskonzert in der bayerischen Mu-                  seine Bandkollegen waren hierfür extra        kum mit ihrer ganz eigenen Interpretati-              ma Social-Media gelernt, wie sie ihre                   und lehrreiche Zeit mit spannenden Be-      ermöglichen wird.                     
sikakademie in Hammelburg, das die                     im Rahmen der bestehenden Regional-           on von Rockmusik in einen fast hypnoti-               Medienpräsenz zukünftig noch besser                     gegnungen, toller Unterstützung, viel                               Bericht: Annika Lehmann
vier jungen Musiker im Rahmen des                      partnerschaft aus dem Calvados ange-          schen Bann.                                           gestalten kann.                                         Kreativität und natürlich jeder Menge                        Bild: Departement des Calvados
BandCamps vom 25. März bis zum 1. Ap-                  reist.                                        Trotz Sprachbarriere verstanden sich die
ril 2018 dort verbrachten.                                                                           französischen Musiker bestens mit den
                                                                                                     anderen Teilnehmenden des Band-
Die Band „Fake“ in ihrem Element beim Auftritt in Hammelburg am letzten Abend des Band Camps 2018.   Camps. Dies lag nicht zuletzt auch dar-               Projekt „Chapeau!“ – Colleville meets Aschaffenburg, 3.0
                                                                                                     an, dass sich die Europäische Freiwillige
                                                                                                     beim Bezirk Unterfranken, Maryse
                                                                                                     Lhommet, als Sprachmittlerin wunder-                  Bereits zum dritten Mal trafen sich
                                                                                                                                                                                                                                                                                Jugendliche aus Colleville
                                                                                                     bar um die Band und deren Kommunika-                  ­Jugendliche der internationalen Jugend­                                                                             und Aschaffenburg vor
                                                                                                     tion mit den Musikprofessoren küm-                     arbeit aus Aschaffenburg mit einer                                                                                  der Siegessäule in Berlin
                                                                                                     merte. Wie sich auch später zeigen wird,               Gruppe aus Colleville-Montgomery /
                                                                                                     konnte die Gruppe durch den Musik-                     Hermanville-sur-Mer.
                                                                                                     workshop wichtige Kontakte knüpfen                     Vom 15. bis 22. Juli 2018 und nach einem
                                                                                                     und neue Freundschaften schließen, die                 euphorischen Sieg der französischen
                                                                                                     trotz der Entfernung bestehen bleiben.                 Fußballnationalmannschaft bei der WM
                                                                                                     Ein weiteres Highlight für FAKE war                    war man diesmal an einem Drittort in
                                                                                                     zweifellos ihr Auftritt am letzten Abend               der Alten Molkerei in Sachsen-Anhalt an
                                                                                                     in Hammelburg: Mit fantastischen Licht-                der Grenze zu Brandenburg zu Gast. 16
                                                                                                     effekten in orange-blauem Licht kam                    junge Menschen wurden unter Leitung
                                                                                                     von Beginn an Konzertstimmung auf                      von Jean-Marie Chapedelaine und Mat-
                                                                                                     und riesige Trommeln, Posaunen und                     hilde Careu sowie Katharina Sorg (Dia-
                                                                                                     Trompeten taten ihr Übriges, um dem                    konie) und Andre Weinrich (JUKUZ
                                                                                                     BandCamp 2018 unter dem tosenden                       Aschaffenburg) begleitet. Verstärkt wur-
                                                                                                     Applaus des Publikums einen würdigen                   de die Truppe von Valeriya Andrushchak
                                                                                                     Abschluss zu verliehen.                              aus Russland und Dominika Kocsisovà
                                                                                                                                                            aus der Slowakei (beide im Freiwilligen-
                                                                                                                        Bericht: Partnerschaftsreferat
                                                                                                                                    Bild: Florian Hiller
                                                                                                                                                            dienst tätig).
                                                                                                                                                            Es gab wieder ein umfangreiches Rah-
                                                                                                                                                            menprogramm, welches nur durch die
                                                                                                                                                            sehr gute finanzielle Unterstützung des
                                                                                                                                                            Deutsch-Französischen       Jugendwerks
The Hoods sagen „merci“                                                                                                                                     (über den BJR) möglich war: Baden am
                                                                                                                              „The Hoods“ beim
                                                                                                                              Abschlusskonzert              Steckelsdorfer See und am Hohennaue-
                                                                                                                              im Le Cargö                   ner See, Busfahrt durch die Bundes-
Fast eine Woche durfte die Band „The                                                                                                                        hauptstadt Berlin, Drachenbootfahren
Hoods“ aus Klingenberg am Main im                                                                                                                           auf der Havel mit den Red Eagles Rathe-
Sommer 2018 an einem Musikseminar                                                                                                                           now, Basketball mit dem Projekt „Bas-
in Caen teilnehmen. Im „Le Cargö“ - einer                                                                                                                   KIDball“ in Rathenow, Besuch der East
renommierten Einrichtung zur Förde-                                                                                                                         Side Gallery und des Bundestags, Aus-
rung der jungen Musikszene im Calva-                                                                                                                        flug zum Schloss und Park Sanssouci in
dos und der Normandie – wurde die Mu-                                                                                                                       Potsdam und Tretbootfahren im Wann-
sikgruppe aus Unterfranken willkom-                                                                                                                         seebad, gemeinsame Abendessen im
men geheißen.                                                                                                                                               Restaurant Schwedendamm sowie
                                                                                                                                                            ­
Neben Konzerten und Workshops stan-                                                                                                                         deutsch-französische Kochabende und
den Bandproben auf dem Programm,                                                                                                                            Beachvolleyball.
denn genau diese Form der musikali-                                                                                                                         Ein besonderer Dank geht an Martin
schen Förderung ist der Zweck des „Le                                                                                                                       Skowronek vom Kreissportverband Ha-
Labö“ – des im Cargö abgehaltenen Se-                                                                                                                       velland für die tolle Unterstützung vor
minars in der letzten Juniwoche. Durch                                                                                                                      Ort. Im Juli 2019 wird bereits die vierte
die Partnerschaft des Bezirk Unterfran-                                                                                                                     Begegnung stattfinden, Ziel ist die Bre-
ken und des Departement Calvados                                                                                                                            tagne als Drittort in Frankreich.     
durfte „The Hoods“ Teil dieser besonde-                                                                                                                                         Bericht und Bild: Andre Weinrich
ren Zusammenarbeit werden.                                                                                                                                      Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat

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2019 Bonjour Unterfranken - Journal für deutsch-französische Partnerschaften - Bezirk Unterfranken
jugend                                                                                                                                                                                                                                                                         jugend

Das Dag-Hammarskjöld-Gymnasium Würzburg im Austausch mit dem Collège                                                                                       Schulaustausch Amorbach – Verson
Notre-Dame in Thury-Harcourt
                                                                                                                                                           „Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen“

Die Normandie zeigte sich regnerisch,                    te und typische Architektur Gegenstand      Danach stand der Besuch auf einem ty-                 Im Sommer 2018 fand erstmalig ein ge-           tisch abgeriegelt mit einem meterho-         Da geht es uns in Deutschland doch bes-
aber mit vielen Facetten, als 16 Schüler                 einer Rallye waren, bei der gemischte       pisch normannischen Bauernhof an: 127                 meinsamer Schüleraustausch des Gym-             hen Zaun, Aufstellen der Schüler vor Un-     ser. Wir profitierten von einem reichhal-
des Dag-Hammarskjöld-Gymnasiums                          Teams durch die Stadt zogen. Zuvor hat-     Hektar Land bewirtschaftet das Ehepaar                nasiums und der Realschule Amorbach             terrichtsbeginn und nach jeder Pause im      tigen     Besichtigungsprogramm.        In
für eine Woche zum Austausch am Col-                     te man sich am Strand sportlich ver-        Bar auf der „Ferme Gaec de Thomas“ in                 mit dem Collège Jacques Prévert in Ver-         Pa u s e n h o f,     der reguläre Un-       Bayeux besichtigten wir die Kathedrale
lège Notre-Dame in Thury-Harcourt, 35                    gnügt – beim Rugby: Die Stimmung war        Clécy. Mit 80 Milchkühen tragen sie                   son statt. Andere Länder, andere Sitten         terricht dau-          ert bis 17 Uhr        und den Teppich von Bayeux. In Caen
Kilometer südlich von Caen, waren. So                    gut, schnell hatten sich auch die Franken   dazu bei, dass die Normandie nach wie                 und Gebräuche – das Schulhaus herme-            abends. Le-            diglich der Mitt-     wurden wir durch das Rathaus, die Burg
fielen die von Schülern vorbereiteten                    mit dem normannischen Wetter arran-         vor Milch, Butter und Sahne für Frank-                                                                                      wochnachmittag                     und die Männerabtei geführt.
„Olympiades“ im wahren Sinn des Wor-                     giert.                                      reich liefert. Der Rundgang durch Ställe                                                                                               ist frei.                 Der Donnerstag führte uns
tes ins Wasser, die deutschen Gastschü-                  Der leichte Regen, der zwei Tage später     und über Weiden des Hofes machte aber                                                                                                                            nach Arromanches an die
ler mussten die Turnschuhe wieder ein-                   die zweistündige Einführungslektion in      auch die Problematiken der Landwirt-                                                                                                                            Landungsstrände der Alliier-
packen und die Schulbank drücken.                        das Kanu-Kajak-Fahren auf dem Fluss         schaft in der Normandie deutlich: Zwar                                                                                                                        ten und in das D-Day Museum.
Regen begleitete die Fahrt an die Küste                  Orne begleitete, wurde angesichts der       erzielt die Familie Bar durch Umstellung                                                                                                                    Modell und Film zum künst­
beim Seebad Cabourg, dessen Geschich-                    gemeinsamen Erfahrung im Zweisitzer         auf Bio-Produkte einen leicht höheren                                                                                                                    lichen Hafen aus dem Jahr 1944
                                                         nicht mehr wahrgenommen: Zu intensiv        Milchpreis, aber muss eine um ein Drit-                                                                                                               stießen auf großes Interesse. Nach ei-
                                                          waren die Eindrücke und Erlebnisse bei     tel reduzierte Produktion verkraften.                                                                                                               nem Picknick ging es zur Pointe du Hoc,
                                                                 dieser Flussfahrt mit der symbo-    Der letzte Tag war der Stadt Caen gewid-                                                                                                           einem Teil des Atlantikwalls aus dem
                                                                   lischen Handlung, in einem        met: Dem Schloss von Caen mit dem                                                                                                                              2. Weltkrieg. Im Anschluss
                                                                     Boot zu sitzen und gemein-      Musée de Normandie und dem Frie-                                                                                                                               ­besuchten wir den deutschen
                                                                      sam zu steuern und vor-        densmuseum Musée-Mémorial pour la                                                                                                                             Soldatenfriedhof La Cambe.
                                                                          wärts zu kommen.           Paix.                                                                                                                                                        Das Highlight war der Besuch
                                                                                                     Die Schüler des „Dag“ kehrten mit vielen                                                                                                                    des Mont-Saint-Michel. Am
                                                                                                     positiven Eindrücken, neuen Freund-                                                                                                                   Abend folgte die Abschiedsparty im
                                                                                                     schaften, erweiterten Kenntnissen von                                                                                                                Collège Jacques Prévert, stilgerecht mit
                                                                                                     Vokabular, Grammatik und Landeskunde                                                                                                                DJ, lauter Musik, leckeren Snacks und
                                                                                                     zurück nach Würzburg. Ganz im Sinne                                                                                                                 Getränken. Am Samstagvormittag tra-
                                                                                                     einer nachhaltigen Wirkung eines Schü-                                                                                                             ten wir die Rückreise an und es floss so
                                                                                                     leraustausches mit Frankreich, der für                Arromanches, Austausch ist toll!                                                             manches Tränchen beim Abschied.
                                                                                                     alle Teilnehmer eine Première war. Das
                                                                                                     Austauschprogramm wurde durch das
                                                                                                     Deutsch-Französische          Jugendwerk
                                                                                                     (DFJW) und vom Bezirk Unterfranken ko-                Bei ihrem Gegenbesuch in Amorbach er-           Abschiedsfest am Karl-Ernst-Gymnasi-         Bedanken möchten wir uns beim
                                                                                                     finanziert.                                         kundeten die Franzosen die Stadt mit-           um mit DJ, Band, Preisverleihung und         Deutsch-Französischen     Jugendwerk
   Kanufahrt auf der Orne – Deutsche und Franzosen                                                                                                         tels einer Rallye und wurden durch den          natürlich Snacks und Getränken. Der Ab-      und beim Partnerschaftsreferat des Be-
   in einem Boot, ein sehr symbolisches Ereignis –                                                                    Bericht und Bild: Wolfgang O. Hugo
   und Erlebnis beim Schüleraustausch des „Dag“                                                          Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
                                                                                                                                                           Grünen Saal, das Refektorium, die Biblio-       schied fiel schwer, aber die Hoffnung ist    zirk Unterfranken für die großzügige
   mit der Normandie.                                                                                                                                      thek, die Kirche und den Seegarten der          groß, dass die freundschaftlichen Bin-       Unterstützung beider Austauschmaß-
                                                                                                                                                           Abtei geführt. Auch ein Besuch in der           dungen zwischen den deutschen und            nahmen.                            
                                                                                                                                                           Odenwälder Marzipankonditorei und               französischen Schüler/innen bestehen
                                                                                                                                                                                                                                                           Bericht und Bild:
                                                                                                                                                           der Brauerei Faust durfte nicht fehlen.         bleiben. Unsere gemeinsamen Aktivitä-                   Brigitte
                                                                                                                                                           Die Wanderung auf den Spuren der Ni-            ten haben wir auf einer Website veröf-          ­Hartung-Bretz
                                                                                                                                                           belungen zur Zittenfelder                                  fentlicht: echange-amorbach-          Redaktionelle
                                                                                                                                                                                                                                                            Änderungen:
                                                                                                                                                           Quelle bei strahlendem                                            verson.simplesite.com.
                                                                                                                                                                                                                                                         Partnerschafts­
                                                                                                                                                           Sonnenschein war ein Hö-                                                                             referat
                                                                                                                                                           hepunkt. In Miltenberg
                                                                                                                                                           hörten die Schüler schau-
                                                                                                                                                                                           Schnatterloch
                                                                                                                                                           erliche Geschichten über        in Miltenberg
                                                                                                                                                           Hexenverfolgungen und
                                                                                                                                                           lernten allerlei Neues über
                                                                                                                                                           das aufregende Leben im
                                                                                                                                                           mittelalterlichen    Städt-
                                                                                                                                                           chen. In Aschaffenburg be-
                                                                                                                                                           kamen die französischen
                                                                                                                                                           Gäste bei der Führung im
                                                                                                                                                           Jüdischen Museum und
                                                                                                                                                           der Stolpersteinführung
                                                                                                                                                           einen Einblick in ein dunk-
                                                                                                                                                           les Kapitel der deutschen
                                                                                                                                                           Geschichte. Gemeinsamer
                                                                                                                                                           Unterricht und Schulhaus-
                                                                                                                                                           führungen rundeten das
Zweiter Austausch des Dag-Hammarskjöld Gymnasiums
Würzburg mit dem Collège Notre-Dame in Thury-Harcourt,                                                                                                     Programm ab. Am letzten
Gruppenfoto mit Europafahnen                                                                                                                               Abend gab es ein großes
 16                                                                                                                                                                                                                                                                                            17  
2019 Bonjour Unterfranken - Journal für deutsch-französische Partnerschaften - Bezirk Unterfranken
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