33.Luzerner Schultheatertage 2021 - PH Luzern

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33.Luzerner Schultheatertage 2021 - PH Luzern
Dokumentartion
     33.Luze nere
          ertag
Schultheat 2021

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33.Luzerner Schultheatertage 2021 - PH Luzern
Ticket to mars

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33.Luzerner Schultheatertage 2021 - PH Luzern
ACHTUNG, hier wird rebelliert!
                                     Inhalt

                                     6        Einleitung

                                     8        Wir brauchen Theater – trotz Cororna!

                                     12       Programmübersicht

                                     13       Die Stücke

                                     26       Galerie Stücke

                                     34       Erlebnistag Theater

                                     40       Das Rahmenprogramm

                                     45       Galerie «Multifunktionale Bühnenbildelemente»

                                     46       Echo zum Anlass

                                     48       Vorschau

                                     50       Das Zentrum Theaterpädagogik dankt ...

                                     50       Impressum

4                                                                                             5
33.Luzerner Schultheatertage 2021 - PH Luzern
Im Rahmen der thematischen Ausgangslage        die persönliche Entwicklung der Spielenden Theater in «distanzierten Zeiten» hat un-
                                                  «ACHUTUNG!?» haben 22 spiel- und expe-         gestärkt und somit künstlerisch-ästheti- ser Schaffen geprägt.
    Einleitung                                    rimentierfreudige Lehrpersonen und Schü-       sche Vermittlungsarbeit weiterentwickelt
                                                  ler*innen aller Schulstufen aus der ganzen     werden können.                               Auf den folgenden Seiten geben wir Ihnen
                                                  Zentralschweiz die Möglichkeit genutzt, eine                                                gerne einen Einblick in unsere Auseinander-
                                                  eigene Theaterproduktion zu realisieren. Da-   Entstanden sind 17 ganz unterschiedliche setzung mit den Chancen und Möglichkeiten
    33. Luzerner Schultheatertage                 bei konnte ein besonderes Augenmerk auf        Theaterstücke, theatrale Miniaturen, szeni- analogen Erfahrens und Kreierens.
                                                  einen direkten Umgang mit ästhetischen und     sche Collagen, kunstspartenübergreifende
    7. bis 11. Juni 2021
                                                  künstlerischen Wahrnehmungsweisen und          Performances und szenische Experimente. Herzlich willkommen zu den Eindrücken der
                                                  Ausdrucksformen gerichtet werden. In un-       247 spielbegeisterte Schülerinnen und Schü- Schultheatertage 2021!
                                                  terschiedlicher Weise wurden Möglichkeiten     lern aus den Kantonen Luzern (13 Projekte),
                                                  eröffnet und Räume geschaffen, die kultu-      Zug (3 Projekte) und Schwyz (1 Projekt) be- Ursula Ulrich
                                                  relle und ästhetische Bildung im Rahmen von    kamen dabei die Möglichkeit ihre lebens- Leiterin Luzerner Schultheatertage
    «ACHTUNG!?»                                   Theaterprojekten durch theaterästhetische      weltlichen Erfahrungen in theatrale Prozesse Zentrum Theaterpädagogik, PH Luzern
    Ob als warnender Vorsichtsruf oder als re-    Spiel- und Experimentierräume hautnah er-      einfliessen zu lassen und transformiert als
    spektgebührende Haltung, ob als Ausdruck      lebbar machen. Entsprechend der Vielfalt       Bühnenstück zu erleben.
    von Bewunderung oder als Warnung vor ei-      von unterschiedlichen künstlerischen Zu-
    ner nahenden Bedrohung, ob als schüt-         gängen, Lernformen und Ausdrucksweisen         Wie genau das in Zeiten von Corona den-
    zende Gewohnheit, um dem Unbekannten          stand eine vertiefte Auseinandersetzung mit    noch möglich war?
    auszuweichen oder als Türöffner zu Neu-       lebensweltlichen Inhaltsbezügen im Zentrum.
    entdeckungen: «Achtung» begleitet un-         Hierfür wurden die Spielleitenden und ihre     Ausgehend von der aktuellen Corona-Si-
    seren Alltag. «Achtung» unterbricht oder      Schulklassen während des Schuljahres von       tuation und überzeugt davon, dass gerade
    stoppt eine Handlung. Fokussiert eine Si-     acht Theaterpädagog*innen des Zentrum          durch diese neue Situation Theater als sozi-
    tuation aus neuer Perspektive. Ermöglicht     Theaterpädagogik der PH Luzern begleitet.      ale Kunstform wichtig ist, passten wir in Ab-
    gar einen neuen Blickwinkel. Und - bringt     Das diesjährige Thema «Achtung!?» diente       sprache mit der DVS den Verlauf der dies-
    Spannung. Aufmerksamkeit. Manchmal kün-       den teilnehmenden Klassen als Forschungs-      jährigen Schultheatertage mehrmals neu
    digt «Achtung» auch eine grosse Gefahr an     frage, als Ideensprungbrett, als Verbindung    den wechselnden Probe- und Präsentati-
    oder wendet diese möglicherweise ab. Und      zur Lebenswelt, als Fantasiegenerator oder     onsmöglichkeiten an. Das war eine Heraus-
    wer weiss, vielleicht eröffnet ein ganz be-   als Expeditionsausrichtung.                    forderung. Denn - da war viel Unsicherheit.
    sonderes «Achtung» sogar eine neue Welt,                                                     Und Verunsicherung. Da waren wechselnde
    die beobachtend, beachtend achtend, er-     Was während diesen offenen theatralen            Vorgaben. Und Masken. Distanz. Und gleich-
    achtend oder achtgebend mit neuer »Ach-     Prozesse entwickelt, verhandelt, transfor-       zeitig die unbändige Spielfreude. Die Lust,
    tung» aufmerksam macht, innehalten lässt    miert und in theatral-performative Formen        das selbst Kreierte einem Publikum zu zei-
    und das Gewohnte unterbricht.               gebracht wurde, faszinierte und berührte.        gen. Doch darf man das? Und wenn ja, wie?
                                                Und dies gleich in doppelter Weise. Einerseits   Und wo? – Ja, das war eine Herausforde-
    Wie dem auch sei und in welche Situation wurde während den Aufführungen eine be-             rung. Für alle.
    «Achtung» uns bringen kann…meistens wird eindruckende Sammlung von Stücken sicht-
    es, ob für Augenblicke oder gar lebensläng- bar. Andrerseits konnte ausgehend von den        Alle Achtung!
    lich, neue Sichtweisen eröffnen, neue Wege Nachgesprächen mit den spielenden Klas-
    fordern, eine Richtungsänderung initiieren. sen und den Spielleitenden erahnt werden,        Glücklicherweise konnten wir kurz vor der
                                                dass die theaterästhetischen Prozesse der        Festivalwoche schliesslich entscheiden,
                                                einzelnen Klassen ästhetische Bildung be-        die entstandenen Stücke vor einem kleinen
                                                günstigen. Neben theatral spannenden, an-        Publikum zu präsentieren. Eine Erleichte-
                                                regenden und herausfordernden Theater-           rung. Für alle!
                                                stücken und unter Einbezug interessanter
                                                Gestaltungsformen und Ausdrucksmitteln,          Rückblickend auf dieses herausfordernde
                                                konnte eine sorgfältige und vertiefte Ausei-     Jahr bleiben uns viele bewegende und be-
                                                nandersetzung mit künstlerischen Arbeits-        rührende Arbeitsprozesse und daraus her-
                                                weisen erlebbar werden, in welchen das in-       vorgehende Bühnenpräsentationen in Erin-
                                                dividuelle Potenzial der Ausdruckskraft und      nerung. Auch die Auseinandersetzung mit

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prägte) Zeit und ermöglicht durch ergebni-     lässt sich sogar sagen: Theater macht grund-     Darum!
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    Wir brauchen Theater –                         in einem gemeinsamen Raum wahrnehm-            und innovativ – was sowohl für die Arbeits-      gar gesagt werden, dass die Herausforde-
    trotz Corona!                                  bare Reaktionen, welche inhaltliche, sozi-     weise als auch zur Kompetenzerweiterung          rungen der Coronazeit die Theaterarbeit
                                                   ale und künstlerische Reflexionsfelder be-     personaler und sozialer Kompetenzen führt.       als soziale Kunstform noch deutlicher als
                                                   günstigen. «Die Reaktionen auf den Anderen                                                      Erfahrungsräume kennzeichnet, in welchen
    Ein «Frühwarnsystem» für Vorausschauende. und seine mit- und hervorgebrachten Ge-             Konkrete Beispiele hierfür können sein:          gerade durch ihre wandelbaren Verfahrens-
                                                   schichten, Handlungen, Überzeugungen be-                                                        weisen und deren subjektbildende Wirkungs-
    «Ich wünsche mir, dass wenigsten ein klei- stimmen die Erlebniskette von Subjekt- und         Dramaturgie.                                     weise ästhetische und kulturelle Bildung be-
    nes Stück Normalität in die Welt zurückkehrt Bildungsprozessen massgeblich mit.» (Sack        Viele dramaturgische Modelle, die von Teilsze-   günstigt wird.
    und ich noch ganz viel von dieser Welt se- 2011, S. 55f) Die Auseinandersetzung mit           nen ausgehen, ermöglichen das Proben, Ge-
    hen kann.»                                     dem Gegenüber, mit dem «Anderen» hat           stalten und Präsentieren in Kleinstgruppen.
                                                   eine grosse Bedeutung, da theaterästheti-
    Das Zitat einer Schülerin, führt uns vor Au- sche Bildungsprozesse vom dynamisch-so-          Ein Theaterlabor.
    gen, wie wichtig die kleine gewünschte «Nor- zialen Gefüge geprägt Subjektbildung er-         Es steht keine Aufführung im klassischen Sinn
    malität» für Menschen ist und wie wichtig möglichen. «Bildungsprozesse im Rahmen              im Zentrum, sondern eine künstlerisch-the-
    es für uns Kunst- und Kulturschaffen ist, theaterpädagogischer Prozesse sind kör-             atrale Auseinandersetzung mit sich und Welt,
    für kulturelle Bildung als «Normalität» ein- pergebunden und sozial verankert.» (Sack         die ausgehend vom Format Ästhetischer Ex-
    zustehen und sie als «Notwendigkeit» zu 2011, S.337)                                          peditionen eröffnet wird; experimentieren,
    sehen ist, durch unser Schaffen neue Wel-                                                     erfinden, ordnen, verwandeln, gestalten,
    ten zu schaffen, die Augen öffnen. Darum: Während der Covid-19-Pandemie wird auch             komponieren.
    Wir brauchen Theater. Wir brauchen Kultur! die Theaterpädagogik herausgefordert, das
                                                   Agieren in analogen und digitalen Räumen       Technik.
    Warum?                                         neu zu denken. Kreative und innovative Ideen   Der Einsatz von OFF-Stimmen, Filmeinspie-
    Betrachtet man Theaterarbeit als soziale sind gefragt. Aus der anfänglichen Tendenz,          lungen, Licht und anderen technischen Mit-
    Kunstform, sind Erfahrungsräume und Ver- theatrale Prozesse abzubrechen, eröffnet             teln verdichtet das Spiel.
    fahrensweisen immer ein Zusammenspiel sich nun eine Weiterentwicklung neuer Ar-
    zwischen (Inter-)Agierenden und Zuschau- beits- und Präsentationsformen. Denn der             Räume.
    enden zu verstehen. Doch welche Voraus- «Ausnahmezustand» zeigt auch deutlich auf,            Das Arbeiten in mehreren, grossen Pro-
    setzungen können geschaffen werden, damit dass für (Lern-)Gruppen in der theaterpä-           beräumen, an ungewohnten Spielorten wie
    ein gemeinsamer «theatraler Arbeitspro- dagogischen Arbeit physische Präsenz un-              Luftschutzkeller, Estrich, Materiallager ...
    zess» begünstigt werden?                       verzichtbar ist. Sich einlassen auf alle Be-
                                                   teiligten, das Einbringen eigener Ideen, das   Choreografie.
    Theater ermöglicht es, den Körper als Aus- gegenseitige Interagieren und Weiterentwi-         Bewusstes Spielen mit und choreografisches
    druckmittel zu erfahren und kognitive sowie ckeln von direkt spürbaren Impulsen ande-         Erproben von Raum und Distanz.
    emotionale «Berührungspunkte» zwischen rer Mitspielenden, das stetige Erleben und
    Ich und Welt sicht- und hörbar zu machen. Besprechen von Fundstücken, der Rollen-             Präsentieren.
    Dieser Prozess bedingt Spiel-Räume, um tausch zwischen Zuschauenden und Spielen-              Abschliessende Präsentationsformen können
    sich selbst zu erfahren, in kollektive Ver- den sowie das gemeinsame Zusammenfügen            beispielsweise durch Stationen, inhaltliche
    hältnisse zu treten und dabei mit dem Ge- zu einer Gesamtkomposition sind elementare          «Portionen», an verschiedenen Orten, in          Literatur:
    genüber die eigene Wirkung, die persönli- und unverzichtbare Teile dieses Prozesses.          unterschiedlichen Räumlichkeiten präsen-         Czerny, Gabriele
    che Ausdruckskraft, die individuelle Sicht auf «Zugleich findet das Gedanken- und Begeg-      tiert werden. Und dies mit, mit wenig oder       «Theaterpädagogik. Ein Ausbildungskon-
    sich und die Welt zu erproben. Subjektive nungsspiel in realer Zeit und realem Raum           ohne Publikum. Live oder gestreamt. Als The-     zept im Horizont personaler, ästhetischer
    Sinneswahrnehmungen innerhalb der Selbst- statt, ist unmittelbar an die Haltung gebun-        aterstück oder filmische Reproduktion. Als       und sozialer Dimension.»
    bildung stellen dabei eine zentrale Bedeu- den, mit der die dialogische Begegnung zwi-        Ton-Bild-Installation. Als Text-Bild-Collage.    (Wissner Verlag, Augsburg, 2004)
    tung dar, denn «gut ausgebildete Sinne in- schen Spielern und Theaterpädagog*in ge-           Als Hörspiel. Als … oder …!
    tensivieren den Kontakt mit sich selbst und tragen wird.» (Sack 2011, S.337)                                                                   Sack, Mira
    den Mitspielenden.» (Czerny 2004, S. 152)                                                                                                      «spielend denken. Theaterpädagogische
    Dieses «sich Verhalten» zu etwas oder je- Dabei stehen uns in theatralen Prozessen äu-                                                         Zugänge zur Dramaturgie des Probens»
    mandem braucht (gruppendynamisch ge- sserts viele Möglichkeiten offen. Vielleicht                                                              (transcript-Verlag, Bielefeld, 2011)

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33.Luzerner Schultheatertage 2021 - PH Luzern
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Programmübersicht                                                                                             Stücke

                                                                                                                   Die Auseinandersetzung mit dem Thema              spielenden Klassen dem Publikum Fragen
                                                                                                                   «ACHTUNG!?» verführte dieses Jahr eine            zum eigenen Stück stellten, wurden zudem
                                                                                                                   grosse Anzahl teilnehmender Klassen oder          nennenswerte Themen oder Aussagen he-
                                                                                                                   Theater-Wahlfachgruppen. Die um 20% ge-           rausgepickt. Diese werden auf den folgen-
                                                                                                                   stiegene Anzahl von Anmeldungen sprengte          den Seiten als «ACHTUNG-SPUR» festgehal-
                                                                                                                   den herkömmlichen Zeitrahmen. Um trotz-           ten. Die Theaterfotos von Fritz Franz Vogel
                                                                                                                   dem allen angemeldeten Klassen aus den            erinnern einmal mehr in besonderer Weise
        Mo, 7. Juni            Di, 8. Juni          Mi, 9. Juni           Do, 10. Juni          Fr, 11. Juni       Kantonen Luzern, Zug und Schwyz die Mög-          an die erlebten Bühnenstücke. Und zu guter
                                                                                                                   lichkeit zu schaffen, im Rahmen der Luzer-        Letzt kommen auch die Spielendenden zu
     E infü hr ung T h e a t er b e s u c h / Impr e s s i o ne n dur c h B il d g a l er i e / B e g r üs s ung   ner Schultheatertage ein theaterästheti-          Wort. Die zu ihrem Evaluationsprozess aus-
                                                                                                                   sches Gemeinschaftswerk zu entwickeln             gewählten Adjektive, die das Theaterprojekt
                            09:00 – 16:00                               09:00 – 16:00         09:00 – 16:00
                                                                                                                   und zu präsentieren entschlossen wir uns,         aus ihrer Sicht beschreiben, werden unter
                           2 Erlebnisklassen                           2 Erlebnisklassen     2 Erlebnisklassen
                            aus Luzern und                              aus Luzern und          aus Luzern
                                                                                                                   die diesjährigen Theatertage um einen Tag         «Theater spielen ist» erwähnt und setzen
                              Adligenswil                                   Buochs                                 zu verlängern. Somit konnten alle angemel-        den Schlusspunkt der jeweiligen Stückseite.
                                                                                                                   deten Kindergarten- bis Oberstufenklassen
       09:30 – 11:05         09:30 – 11:40         09:30 – 11:00        09:30 – 110:05        09:30 – 10:50        berücksichtigt werden.
       ab 13 Jahren           ab 7 Jahren          ab 10 Jahren          ab 10 Jahren          ab 9 Jahren
                                                                                                                   Aus den entstandenen Gemeinschaftswerken
     Walking‘ the Line         Achtung,               Blick ins              Anruf              ACHTUNG,           der beteiligten Klassen konnte ein vielfältiges
       anschliessend        krasse Prüfung!        Altersheim ...        anschliessend           hier wird         Programm zusammengestellt werden, das
                             anschliessend         anschliessend                                rebeliert!
       ACHTUNG;                                                           SOSOISSES                                einem kleinen Publikum die Möglichkeit er-
       Schachmatt            Die Reise die          Sonnebergli                                anschliessend       öffnete, sich selbst mit «ACHTUNG!?» aus-
     oder doch nicht?      nicht geplant war                                                     An der            einander zu setzen und bereichernde künst-
                                                                                                Reception          lerisch-theatrale Erfahrungen zu machen.

     Rückmelderunden                  mit      spielenden             Klassen         /    Mittagessen             Auf den folgenden Seiten werden die vielfäl-
                                                                                                                   tigen Auseinandersetzungen mit dem Thema
       14:00 – 15:25         14:00 – 15:15                               14:00 – 15:40        14:00 – 15:00
                                                                                                                   sichtbar. Eine Zusammenstellung von Be-
        ab 8 Jahren           ab 11 Jahren                                ab 11 Jahren         ab 13 Jahren        schreibungen, Kommentaren, Aussagen und
                                                                                                                   Erinnerungen verschiedener Beteiligter er-
      Back to reality         Achtung,                                   Bahnhöflich          eine nach der        möglicht einen vielstimmigen Rückblick. Die
       anschliessend          mutig, los!                                anschliessend           anderen           inhaltlichen Zusammenfassungen zu den Stü-
                             anschliessend                                                                         cken wurden von Studierenden des Studien-
      8 Ung Zwei EII                                                   Erinnerungen im
                            Ticket to Mars                               Krankenhaus
                                                                                                                   gang Theaterpädagogik festgehalten. Sie las-
                                                                                                                   sen die inhaltliche Ebene der entstandenen
                                                                                                                   Geschichten nochmals aufleben. Aus den je-
     R ü c k m e l d e r u n d e n                m i t           s p i e l e n d e n          K l a s s e n       weiligen Rückmelderunden, in welchen die

12                                                                                                                                                                                                                 13
33.Luzerner Schultheatertage 2021 - PH Luzern
Walkin’ the line?                             ACHTUNG; Schachmatt
                                                                                                                                                                        oder doch nicht?
                                                                                                               Ein selbstentwickeltes Stück                          Ein selbstentwickeltes Stück
                                                                                                               3. Oberstufe, Schulhaus Sagen / Avanti                Wahlfachtheater Oberstufe, Oberstufenzentrum
                                                                                                               Hochdorf                                              Nebikon

                                                                                                               Spielleitung: Michelle Heinrich und                   Spielleitung: Regula Wyss
                                                                                                               Gabriella Petrucelli

                                                                                                               16 Stühle, eine Reihe Schuhe, «Smells Like Teen       Hast du dir auch schon einmal Gedanken ge-
                                                                                                               Spirit» aus den Musikboxen und gezeichnete Bil-       macht, dass du womöglich in einem riesengro-
                                                                                                               der auf einer Leinwand: Im Zentrum steht Pho-         ssen Spiel bist und das, was du in deinem Leben

                                                           cool bereichernd sexy aufwendig grossartig lustig
                                                                                                               enix, 16 Jahre, alias P., kurz vor Schulabschluss.    erlebst nicht zufällig ist, sondern von aussen ge-
                                                                                                               So die Ausgangslage des Stückes.                      steuert oder manipuliert wird? Genau darum geht
                                                                                                               P. scheint verzweifelt, ruft ihre Freundinnen an      es in diesem Stück.
                                                                                                               und bittet sie um Hilfe. Doch als P. sie braucht,     Eine verworrene Kriminalgeschichte (Drogen-

                                                                                                                                                                                                                          verrückt nervös mutig spassig witzig
                                                                                                               sind sie nicht zur Stelle. Daraufhin verschwindet     kartell und ein Haufen Geld inklusive), in wel-

                                               i s t :

                                                                                                                                                                                                                                                             T h e
                                                                                                               die verzweifelte P. und hinterlässt eine grosse       cher ein Drogenboss vom Jäger zum Gejagten
                                                                                                               Frage: «Wo bist du? Was ist passiert?»                und die Kriminalisten von den Gejagten zu den
                                                                                                               Nach und nach werden die Zuschauenden in die          Jägern werden, spielt sich auf einem lebensgro-
                                                                                                               Welt vor ihrem Verschwinden mitgenommen. P.           ssen Schachbrett ab. Dies ist die eine Ebene. Auf

                                                                                                                                                                                                                                                             a t e r
                                                                                                               darf, soll, muss ihre neue Stieffamilie kennen- und   einer anderen Ebene sieht man, wie eine rätsel-

                                               s p i e l e n
                                                                                                               schätzen lernen und soll «d’ Schuelziit gniesse»      hafte Person die (Schach-)Figuren mit Leichtig-
                                                                                                               trotz Notendruck. Sie fühlt sich unsichtbar und       keit auf ihrem eigenen kleinen Schachbrett um-
                                                                                                               nicht akzeptiert. P. träumt von einer Karriere als    herschiebt und so das Leben auf dem grossen
                                                                                                               Schauspielerin, welche sie realisiert hätte, wä-      Schachbrett steuern kann. Dabei kommt es schon
                           Walkin’ the line?                                                                   ren da nicht die Bedenken ihrer Eltern. P. zieht      mal vor, dass Geschehenes rückgängig gemacht

                                                                                                                                                                                                                                                             s p i e l e n
     ACHTUNG; Schachmatt oder doch nicht?                                                                      sich zunehmend zurück, schreibt ihren Schmerz         und dann auf eine andere Art erlebt wird oder
                                                                                                               in ihrem Tagebuch nieder, welches sich wie ein        (Schach-)Figuren gefressen - sprich Menschen
                                                                                                               roter Faden durch das Drama hindurchzieht. So         getötet - werden. Dabei wird sogar das Publi-
                                                                                                               führt das Ende des Stücks zurück zum Anfang,          kum mit in das Schachspiel hineingezogen, in-
                                                                                                               indem das Publikum aus dem Dunkeln verschie-          dem es (vermeintlich) mitentscheiden kann, was

                                               a t e r
                                                                                                               dene Schlagzeilen von Vermisstmeldungen ver-          als nächstes passiert. Es beschleicht einem ein
                                                                                                               nimmt. Und obwohl Phoenix`s Situation nach-           ungutes Gefühl: Wer ist diese Schachmeisterin
                                                                                                               empfunden werden kann, bleibt nach wie vor            und was führt sie im Schilde?
                                                                                                               ungewiss, was wirklich mit Phoenix passiert ist.

                                                                                                                                                                                                                                                             i s t
                                               T h e

                                                                                                                                                                                                                                                             :
                                                                                                               Cool, dass die Rolle von P. aufgeteilt wurde.         Die doppelte Ebene von Schachfeld war
                                                                                                                                                                     sehr interessant.
                                                                                                               Das Zusammenspiel war mit viel Energie
                                                                                                               gekoppelt. Die Energie wurde voneinander              Jede Rolle war für sich sehr klar.
                                                                                                               übernommen und ist nie zusammengebrochen.             Geschäftsfrau, Schachspielende, Paar, …
                                                                                                                                                                     Jede Figur war ein Teil des Ganzen.
                                                                                                               Viele Dinge sind parallel passiert: Das Publikum      Sie wurden gegen Ende zusammengeführt.
                                                                                                               war gefordert und konnte gleichzeitig selbst
                                                                                                               entscheiden, wo es hinschauen will.                   Spannend war, dass es lange nicht klar war,
                                                                                                                                                                     ob wirklich eine Partie aus dem Buch gespielt
                                                                                                               Das Stück löste eine Schwere aus.                     wird oder ob etwas anderes dahinter steckt.
                                                                                                               Man hat mit P. mitgelitten.
                                                                                                                                                                     Das Publikum miteinbeziehen war sehr
                                                                                                               Faszinierender Anfang mit Klappstühlen und            spannend. Man hatte das Gefühl, jetzt kann
                                                                                                               der damit verbundenen Rolleneinführung.               ich als Zuschauende entscheiden.

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33.Luzerner Schultheatertage 2021 - PH Luzern
Back to Reality?                                         8 Ung Zwei Ell
                                                                                  Ein selbstentwickeltes Stück                           Ein selbstentwickeltes Stück
                                                                                  3. Oberstufe, Schulhaus Hubelmatt                      2. Oberstufe, Schulhaus Gersag 2
                                                                                  Luzern                                                 Emmenbrücke

                                                                                  Spielleitung: Lukas Siegwart                           Spielleitung: Lukas Scharpf

                                                                                  Zuerst ist es dunkel, Musik ertönt und die Spiele-     Die Szene gehört Sam. Er sitzt am Familientisch
                                                                                  rinnen und Spieler erscheinen in einer Reihe auf       und hat keine Lust mehr auf «Sam mach keinen
                                                                                  der Bühne. Den Zuschauenden werden Fragen auf          Stress in der Schule! Sam mach deine Hausauf-

                                                                                                                                                                                               motiviert spannend streng besser als Unterricht Spass
                                                                                  weissen Zetteln entgegengehalten, die wiederum         gaben! Sam sei brav!». Sam reicht es! Er steht
                                                                                  Fragen aufwerfen, wie es mit der Ungerechtig-          auf und macht sich auf den Weg. Ihn locken die
                                                                                  keit auf der Erde weitergehen soll.                    eigenen Abenteuer und die Freiheit. Als erstes

                                    intensiv herausfordernd lustig wichtig toll
                                                                                  Und da erscheinen weiss gekleidete Spielerinnen        versucht er sich als Schauspieler. Leider ist dies
                                                                                  und Spieler. Wir sind im Himmel angelangt, wo sich     nicht so einfach wie gedacht, den erst nach dem
                                                                                  Napoleon, Einstein, Wilhelm Tell und Amy Wine-         314 Take passte die Szene nur leider war die Bat-

                        i s t :

                                                                                                                                                                                                                                                  T h e
                                                                                  house mit Pina Colada beschäftigen. Da erscheint       terie bis dahin alle. Nun will Sam den Tod von 2Pac
                                                                                  eine Influencerin. Sie ist am Coronavirus verstor-     aufhalten. Er reist mit seinen Kumpels durch die
                                                                                  ben und klärt die Pina Colada schlürfenden auf,        Zeit und es gelingt ihnen, 2Pac mit einer golde-
                                                                                  was auf der Erde gerade los ist. Via Fernsehshow       nen Weste vor dem Tod zu retten. Sein Aben-

                                                                                                                                                                                                                                                  a t e r
                                                                                  «Weltshow» werden wir durch verschiedene Sze-          teuer geht weiter in einem Flugzeug, welches

                        s p i e l e n
                                                                                  nen geführt. Zuerst taucht eine Polizistin auf, wel-   unglücklich abstürzt und im Dschungel landet.
                                                                                  che Ungerechtigkeit erteilt anstatt Gerechtigkeit.     Mit Müh und Not versuchen sie zu überleben.
                                                                                  Als zweites sehen wir einen Ausschnitt aus Happy       Nach all den Abenteuern kommt Sam erschöpft
                                                                                  Family, welche zwar so heisst, jedoch überhaupt        nach Hause und sagt seinen Eltern: «Ich weiss,
     Back to Reality?                                                             nicht dem Wort «happy» entspricht. Zum Ende            ihr macht euch Sorgen, aber ihr müsst mir etwas

                                                                                                                                                                                                                                                  s p i e l e n
       8 Ung Zwei Ell                                                             führt uns die «Weltshow» in einen Sklavenkel-          mehr Freiheit geben. Übrigens, mein Twophone
                                                                                  ler und thematisiert Ungerechtigkeit. Zurück im
                                                                                  Himmel sind die Verstorbenen entsetzt über die
                                                                                  Geschehnisse und sind der Meinung, den Men-
                                                                                  schen zu helfen. Mit Hilfe der Influencerin sen-

                        a t e r
                                                                                  den sie eine Videobotschaft: Back to Life – Back
                                                                                  to Reality! Wir springen zurück auf die Erde, wo
                                                                                  im Gerichtssaal jeder bestrafft und weggesperrt
                                                                                  wird, welcher Ungerechtigkeit verbreitet! Ist das

                                                                                                                                                                                                                                                  i s t
                                                                                  die Lösung für unsere Probleme? Das Spiel endet,

                        T h e
                                                                                  wie es begonnen hat. Nun sind aber die Fragen an
                                                                                  uns gerichtet: «Wer entscheidet über Recht und
                                                                                  Unrecht?» Die gemeinsam gesprochene Aussage

                                                                                                                                                                                                                                                  :
                                                                                  am Schluss stellt den Standpunkt klar: «Beachte
                                                                                                                                         Welche Szene war die Beste? Nun, das kann
                                                                                  die vielen ACHTUNG`S und verändere die Welt!»
                                                                                                                                         nicht so einfach beantwortet werden,
                                                                                                                                         denn jede Szene hatte in sich einen
                                                                                                                                         Lieblingsmoment.

                                                                                  Die wechselnden Spielorte Himmel,                      In verschiedenen Szenen gab es immer wieder
                                                                                  Polizei, Familienszene und Sklavenszene                neue Überraschungen! Und diese interessieren
                                                                                  brachten viele Möglichkeiten, das Thema                das Publikum.
                                                                                  Ungerechtigkeit zu erfahren.
                                                                                                                                         Ihr habt mit ganz wenigen Requisiten sehr
                                                                                  Die Kostüme waren sehr vielfältig gewählt -            viele Bilder ausgelöst.
                                                                                  sehr toll!
                                                                                                                                         Mit dem Licht, der Kapsel und dem
                                                                                  Die Plastikkostüme wirkten surreal und                 sorgfältigen Zusammenspiel habt ihr ein ganz
                                                                                  magisch... Und inspirieren zu einem neuen              fantastisches Bild dargestellt.
                                                                                  Trend, zu einer neuen Mode.

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33.Luzerner Schultheatertage 2021 - PH Luzern
Achtung, krasse Prüfung!                                  Die Reise, die nicht
                                                                                                                                                        geplant war…
                                                                                           Ein selbstentwickeltes Stück                        Ein selbstentwickeltes Stück
                                                                                           4. Primarklasse, Schulhaus 5                        Kindergarten bis 6. Primarklasse, Kompass Schule
                                                                                           Rotkreuz                                            Luzern

                                                                                           Spielleitung: Patrick Iten                          Spielleitung: Miriam Ragusa und Sibylle Renggli

                                                                                           Während die Eltern in den Ausgang gehen, blei-      Das Publikum wird von zwei charmanten Damen
                                                                                           ben die Kinder allein zu Hause vor dem Fernse-      an eine Weiterbildung für Fremdenleiterinnen

                                                                                                                                                                                                     interessant spannend «kuul» lustig kreativ abenteuerlich
                                                                                           her. Beim Durchzappen durch die verschiede-         und Fremdenleiter eingeladen.
                                                                                           nen Fernsehsender kommt in ihnen plötzlich die      Schnell wird einem klar, dass dies so einiges sein
                                                                                           Lust auf, mal etwas richtig Krasses zu erleben.     kann! Es beginnt mit einer Taxifahrt zu einem ent-
                                                                                           Wie aus dem Nichts springen geheimnisvolle Fi-      legenen Hotel, welche durch einen Felssturz ab-
                                                                                           guren aus dem Fernsehen. Diese laden die Kinder     rupt gestoppt wird. Glücklicherweise kommt da-
                                                                                           ein, als Team an einer mysteriösen Dschungelprü-    bei, ausser dem Auto, niemandem zu Schaden.
                                                                                           fung teilzunehmen. Die krassen Teilnahmebe-         Die Kursleiterinnen leiten fliessend in die nächste

                                                     spannend cool toll lustig gut super
                                         i s t :

                                                                                                                                                                                                                                                           T h e
                                                                                           dingungen sind: Den Eltern nichts zu verraten       kritische Situation über. In einem gewöhnlichen
                                                                                           und das Leben aufs Spiel zu setzen. Als Gewinn      Restaurant mit freundlicher Bedienung kommt
                                                                                           winkt das goldene Handy, ein multifunktionales      es plötzlich zu mysteriösen Vorfällen, die Tische
                                                                                           Hexensmartphone.                                    beginnen sich zu bewegen, ein Geist von Unbe-

                                                                                                                                                                                                                                                           a t e r
                                                                                           Die verschiedenen Prüfungsdisziplinen sind krass    kanntem macht sich breit und lässt die Restau-

                                         s p i e l e n
                                                                                           und müssen von den Gruppen als Team gelöst          rantgäste erschrecken.
                                                                                           werden. Halsbrecherisch, nachgespielte Zun-         Die nächste Szene spielt von einem Bootstrip auf
                                                                                           genbrecher müssen sie erraten. Die krassesten       einer Luxusyacht. Aber auch dort, nimmt der Aus-
                                                                                           Geschichten werden erzählt und gekürt. «Le-         flug eine dramatische Wende. So kann eine Boot-
            Achtung, krasse Prüfung!                                                       ckeres Zeug», das heisst Goldfische, lebende        sinsassin nur knapp von einem vorbeischwimmen-

                                                                                                                                                                                                                                                           s p i e l e n
     Die Reise, die nicht geplant war…                                                     Heuschrecken oder Regenwürmer werden ver-           den Haifisch gerettet werden.
                                                                                           spiesen. Dass es dabei Mut und Überwindung          Zuletzt nimmt uns die Weiterbildung in eine ab-
                                                                                           braucht, sieht man den Teams nicht nur an, son-     gelegene Dschungelerkundungstour. Vorbei an
                                                                                           dern man hört und riecht es regelrecht!             fleischfressenden Pflanzen, lauernden Leoparden,
                                                                                           Der abenteuerliche Wettbewerb geht vorüber,         gefährlichen Pfaden schlägt sich das Team durch

                                         a t e r
                                                                                           die Kinder befinden sich wieder zurück im Wohn-     den Dschungel. Gott sei Dank wird es schlussend-
                                                                                           zimmer. War das alles nur ein Traum oder haben      lich von einem Rettungshelikopter gerettet.
                                                                                           wir das wirklich gerade erlebt? Als plötzlich das   Die verschiedenen Szenen werden durch eine
                                                                                           goldene Handy erscheint, merken sie nicht nur,      geheimnisvolle und spannungserzeugende Mu-

                                                                                                                                                                                                                                                           i s t
                                                                                           dass sie diese krasse Prüfung gewonnen haben,       sik begleitet und laden das Publikum ein, in die

                                         T h e
                                                                                           sondern auch, dass das Erlebte mehr als nur ein     gefährliche, geheimnisvolle, faszinierende und
                                                                                           Traum gewesen sein muss.                            abwechslungsreiche Abenteuerwelt von Frem-
                                                                                                                                               denleiter*innen einzutauchen.

                                                                                                                                                                                                                                                           :
                                                                                           Die Lust die verschiedenen Rollen zu spielen,
                                                                                           war sehr gut spürbar.
                                                                                                                                               Unterhaltend, erfrischend, spannend,
                                                                                           Den nachgespielten Fernseher erkannte man           vielschichtig, französisch, experimentell,
                                                                                           sofort und es war eine sehr schöne Idee mit         unvorhersehbares, freudig, geheimnisvoll!
                                                                                           dem Gummiband-Rahmen.
                                                                                                                                               Man spürte, dass ihr wirklich
                                                                                           Ihr standet mit viel Kraft und Freude auf           zusammengespielt habt.
                                                                                           der Bühne.
                                                                                                                                               Es entstanden ganz viele Bilder, die ich
                                                                                           Die Vorstellung, dass ihr Regenwürmer und           richtig auskostete.
                                                                                           Goldfische gegessen habt, schaudert mich
                                                                                           jetzt noch ein wenig, so echt hat das               In meinen Ideenkoffer nehme ich die Röhren
                                                                                           ausgesehen.                                         mit den Handschuhen mit.

18                                                                                                                                                                                                            19
Achtung, mutig, los!                                      Ticket to Mars
                                                               Ein selbstentwickeltes Stück                        Ein selbstentwickeltes Stück
                                                               3./ 4. Primarklasse, Dorfschule                     5./ 6. Primarklasse, Schulhaus Felsberg
                                                               Doppleschwand                                       Luzern

                                                               Spielleitung: Andrea Kaufmann                       Spielleitung: Philipp Méroz

                                                               An einer Schule bilden sich Cliquen. Und wer        Three, two, one, go! Und schon fliegen die «Spas-
                                                               zu den Coolen gehören will, muss sich das zu-       stronauten» die ersten Marstouristen – welche

                                                                                                                                                                       ungewohnt aufregend erlebnisreich heiss spasstronautig
                                                               erst einmal verdienen. Kim möchte gerne dazu-       mit ultra-high-tech-wasserfesten Design-Mars-
                                                               gehören. Dafür muss sie zuerst eine Mutprobe        anzügen bekleidet sind – zum roten Planeten.
                                                               bestehen: Sie soll das Tagebuch ihres Freundes      Dort werden sie von einem Marsforscher emp-
                                                               vor der ganzen Klasse laut vorlesen. Bereits in     fangen, welcher den Schaulustigen alles Wis-
                                                               der Nacht davor träumt Kim von ihrer bevorste-      senswerte über die Marsianer erzählt. So zum
                                                               henden «Zerreissprobe» und hat ein schlech-         Beispiel, dass sich die Tentakel dieser kurligen
                                                               tes Gefühl dabei. Doch Kim möchte in diese Cli-     Gestalten im Alter grün verfärben. Fasziniert von

                            i s t :

                                                                                                                                                                                                                           T h e
                                                               que, weshalb sie bereit ist, ihre Freundschaft      den «Haustieren» der Marsianer - den Plastik-
                                                               zu riskieren. Später entschuldigt sie sich jedoch   tierchen - können die Touristen nicht anders, als
                                                               bei ihrem Freund für die Aktion. Dafür wird sie     eines dieser putzigen Tierchen auf die Erde zu-
                                                               jedoch von der Clique verstossen. Mobbing und       rück zu schmuggeln. Dies hat verheerende Fol-

                                                                                                                                                                                                                           a t e r
                                                               die Gewalt von Seiten der Clique gegenüber ein-     gen. Erst scheint es praktisch, dass diese Tier-

                                        cool intensiv super!
                            s p i e l e n
                                                               zelnen Schüler*innen nehmen zu. Die restlichen      chen allen Plastikabfall der Menschen fressen.
                                                               Kinder wollen handeln, doch sie haben Angst,        Doch beginnen es schon bald die Menschen zu
                                                               selbst gemobbt zu werden. So gehen sie zuerst       bedrohen, denn deren Körper ist ja voll von Mi-
                                                               zum Schulleiter. Seine Strafe für die Mitglieder    kroplastik! Die Menschen ergreift die Panik und
     Achtung, mutig, los!                                      der Clique nützt nichts. Im Gegenteil, die Situ-    das totale Chaos bricht aus bis…

                                                                                                                                                                                                                           s p i e l e n
          Ticket to Mars                                       ation eskaliert nur noch mehr. Schliesslich raf-    …das Fischorakel den Menschen die perfekte Lö-
                                                               fen die Kinder ihren Mut zusammen und stehen        sung präsentiert: Der Sitzsack muss beschwört
                                                               und wehren sich selbst gegen die Schikanen der      werden! So entsteht ein Portal, welches den
                                                               Clique: «Höred uf mobbe!»                           Mars direkt mit der Erde verbindet. Auf diese
                                                               Wie weit würdest du gehen, um dazuzugehören?        Weise können die Marsianer endlich ihr «Plas-

                            a t e r
                                                               Kennst du deine Grenzen? Hast du den Mut ein-       tik-Haustierchen» zurück auf ihren Planeten ho-
                                                               zugreifen, wenn es nötig ist?                       len. Die Menschen sind unglaublich froh, machen
                                                                                                                   jedoch die nüchterne Erkenntnis: «Jetzt haben
                                                                                                                   wir niemanden mehr, der sich um unseren Plas-

                                                                                                                                                                                                                           i s t
                                                                                                                   tikabfall kümmert!»

                            T h e

                                                                                                                                                                                                                           :
                                                               Das Stück ist nachdenklich machend,                 Ihr habt es geschafft, von herkömmlichen
                                                               angstauslösend, ungerecht, hart, brutal,            Kostümen wegzukommen. (Geräusche waren
                                                               unangenehm, eindrücklich, spannend. Traum           inklusive)
                                                               und Wirklichkeit vermischen sich.
                                                                                                                   Wir sind irritiert im positiven Sinne: Seit
                                                               Es hat mich fest zum Nachdenken gebracht.           heute glauben wir an Ausserirdische.
                                                               Grosses Kompliment.
                                                                                                                   Das Stück zeigt, dass ein Theaterstück ganz
                                                               Die Rollen wurden sehr vertieft dargestellt.        unterschiedlich sein kann: nachdenklich und
                                                               Dadurch, dass alle schwarz trugen, wurden die       lustig zugleich.
                                                               dargestellten Figuren gut von eurer Person
                                                               «losgelöst».                                        Die verschiedenen Arten von Humor
                                                                                                                   (Kostüm, verbal, Absurdität von Szene) haben
                                                               Die Gefühle der einzelnen Figuren wurden            sehr beeindruckt.
                                                               mit starkem Ausdruck gespielt.

20                                                                                                                                                                              21
Blick ins Altersheim –                                     «Sonnenbergli»
                                                                                                          Zeitung gerettet?
                                                                                                    Ein selbstentwickeltes Stück                          Ein selbstentwickeltes Stück
                                                                                                    2. Oberstufe, Oberstufenschulhaus                     Wahlfach Theater, 3. Oberstufe, Oberstufenzentren
                                                                                                    Rickenbach                                            Kriens

                                                                                                    Spielleitung: Walter Hüsler und Desiree Wanner        Spielleitung: Marcel Schürch

                                                                                                    Das Blatt kämpft um ihr Überleben. An der Re-         Die Unternehmerin Petra Meier erfüllt sich mit
                                                                                                    daktionssitzung wird hitzig darüber diskutiert,       der Inbetriebnahme der neu errichteten Strafan-
                                                                                                    welche Ausrichtung die Zeitung in Zukunft ein-        stalt «Sonnenbergli» einen Herzenswunsch. Die
                                                                                                    schlagen soll, damit die Existenz dieses Blattes      Insassinnen werden schnell gefunden, zu schnell!
                                                                                                    gesichert werden kann.                                Während die Gefangenen schwerste Strafarbeit
                                                                                                    Der Redaktionschef verspricht eine Prämie von         verrichten müssen, kommt es zu einem «hirn-
                                                                                                    500 Franken für den besten Artikel, der dann          schlagähnlichen» Zwischenfall der «Queen»,
                                                                                                    auch als Kür auf der Titelseite abgedruckt wer-       eine der vier Insassinnen. Dieses Ereignis ist der

                                                            neu aufregend blendend geduldig stolz
                                                                                                    den sollte. Mit diesem Anreiz soll die Existenz der   Auslöser zur Ergründung, wieso die Strafanstalt

                                                i s t :
                                                                                                    Zeitung gerettet werden!                              für Petra Meier so ein Herzenswunsch ist. Es
                                                                                                    Anschliessend bekommt das Publikum Einblicke          stellt sich heraus, dass alle Gefangenen in ihrer
                                                                                                    in verspielte und skurrile Berichterstattungen.       Vergangenheit eine Verbindung zu Petra Meier
                                                                                                    Auf der Jagd nach dem spannendsten Thema und          haben und sie in irgendeiner Form prägten. Mit
                                                                                                    der besten Verfassung des Artikels.                   Hilfe des Gefängniswärters gelingt es den Insas-

                                                s p i e l e n
                                                                                                    Bekanntschaften der Journalistin, wie auch der        sinnen aus dem Gefängnis auszubrechen und es
                                                                                                    Praktikantin führen schlussendlich ins Alters-        Petra erneut heimzuzahlen. Die verschiedenen
                                                                                                    heim. Während die Journalistin Fakenews über          Figuren formen sich dabei gegenseitig über ihren
                                                                                                    angeblichen Drogenkonsum einer Heimbewoh-             Charakter in der Vergangenheit, wie auch in der
     Blick ins Altersheim – Zeitung gerettet?                                                       nerin verbreitet, wird die junge Praktikantin Zeu-    Gegenwart. So machen die verschiedenen Rollen
                            «Sonnenbergli»                                                          gin eines kaltblütigen Mordes an einer Pflegerin      im Verlauf der Geschichte eine spannende Ent-
                                                                                                    durch eine Seniorin. Mit ihrer Berichterstattung      wicklung durch, die die Zuschauenden über das
                                                                                                    über den Vorfall gewinnt die Praktikantin nicht nur   Stück hinaus zum Nachdenken anregt. Die dra-
                                                                                                    die Prämie und holt die Lesendenschaft zurück,        maturgische Vielschichtigkeit des Stückes wi-
                                                                                                    sie rettet damit auch die Existenz der Zeitung.       derspiegelt sich aber nicht nur im Inhalt und dem

                                                a t e r
                                                                                                    Von der ganzen Truppe wird erneut ein Schluss-        Beziehungsgeflecht der Figuren, sondern auch
                                                                                                    statement kraftvoll und überzeugend in den Raum       im Bühnenbild, welches sich zwischen der Drei-
                                                                                                    ausgerufen: «YES!». Damit scheint entschieden         dimensionalität im Raum und der Zweidimensi-
                                                                                                    zu sein, welche Richtung die Zeitung in Zukunft       onalität im Schattenspiel hin und her bewegt.
                                                                                                    einschlagen sollte.

                                                T h e
                                                                                                    Das ganze Stück war sehr spannungsgeladen.            Eindrucksvolle Bilder wurden ausgelöst,
                                                                                                    Die Kostüme waren gut gewählt. Es half                die durch die Imaginationskraft der
                                                                                                    mir zu einem schnellen Verständnis der                Zuschauenden noch verstärkt werden
                                                                                                    verschiedenen Rollen in den verschiedenen             konnten.
                                                                                                    Szenen.
                                                                                                                                                          Die Auseinandersetzung mit den gespielten
                                                                                                    So viele Menschen auf der Bühne und                   Rollen war sehr gut spürbar und sichtbar.
                                                                                                    trotzdem gab es kein Chaos. Es gab nur
                                                                                                    gewolltes Chaos.                                      Viele raffinierte Elemente, die zum
                                                                                                                                                          Nachdenken angeregt haben.
                                                                                                    Die ganze Gruppe hat für magische Momente
                                                                                                    auf der Bühne gesorgt.                                Der Durchbruch von der zweidimensionalen
                                                                                                                                                          in die dreidimensionale Wirklichkeit war
                                                                                                    Der Körperausdruck hat die Rolle noch                 sehr eindrücklich. Es kam zur Verschmelzung
                                                                                                    verstärkt.                                            zwischen Fläche und Raum.

22                                                                                                                                                                                                             23
Anruf                                         Sosoisses
                                 Ein selbstentwickeltes Stück                          Ein selbstentwickeltes Stück
                                 6. Primarklasse, Schulhaus St. Martin                 6. Primarklasse, Schulhaus Fluhmühle
                                 Root                                                  Luzern
                                 Spielleitung: Monique Espinola und
                                 Anita Hadergjonaj                                     Spielleitung: Ulrike Stein

                                 Sechs Freunde treffen sich nach 15 Jahren an ei-      Das Stück beginnt mit der Show zum Titel «So So
                                 nem Klassentreffen wieder. Dabei erinnern sie         ist es». Und schon da wird klar: Ist es so?
                                 sich zurück an ihre Schulzeit: Du bist 12, gehst      In der Zauberschule freuen sich alle auf das Fach
                                 in die 6. Klasse und alles scheint «gewöhnlich».      «Drachenfliegen» - Ist es so?
                                 In den vielen verschiedenen Erinnerungen, wel-        Das Leben einer Mutter mit zwei kleinen Kindern
                                 che die Freunde an ihre Schulzeit haben, wird         ist nicht immer einfach… Manchmal wünscht man

                                                                                                                                           cool aufgeregt nervös spannend lustig streng
                                 schnell klar, dass nicht immer alles so «gewöhn-      sich einfach nur Ruhe – Ist es so?
                                 lich» gelaufen ist, sondern viele «ungewöhnli-        In einem Einkaufsladen kaufen viele verschie-
                                 che» oder sogar «besondere» Momente sie bis           dene Leute ein, doch ab und zu wird auch was
i s t :

                                                                                                                                                                                      T h e
                                 heute geprägt haben. Verschiedene Geschich-           gestohlen – Ist es so?
                                 ten aus dem Alltag der Schülerinnen und Schü-         Einige denken, Corona gibt es nicht. Andere kön-
                                 ler wie z. B. von zu Hause abhauen, Gamesucht,        nen mit Maske und Desinfektionsmittel Corona
                                 Matheprüfung oder beliebt oder verliebt sein,         besiegen – Ist es so?

                                                                                                                                                                                      a t e r
                                 werden in immer wieder neuen Bildern darge-           Die Gerechtigkeit ist stets zur Stelle, wenn ir-
s p i e l e n

                                 stellt. Ausgangslage ist dabei wiederkehrend ein      gendwo etwas nicht fair läuft – Ist es so?
            Ein guter Anfang !

                                 Anruf, der das Publikum darüber informiert: «Es       Das Stück bespielt verschiedene Szenen zum
                                 ist alles vorbereitet. In einer Stunde geht es los.   Thema Achtung. Manchmal passten sie zusam-
                                 Ich warte auf dich.».                                 men, manchmal auch nicht. Alles auf der Welt
                                 Schlussendlich kommen die 6 Freunde zum Fa-           kann verschieden betrachtet werden und so war                                                                  Anruf

                                                                                                                                                                                      s p i e l e n
                                 zit, dass sie zwar nicht immer die Artigsten wa-      das Publikum stets gefragt selbst zu entscheiden:                                                              Sosoisses
                                 ren, doch stets gemeinsam Spass hatten und viele      So ist es oder ist es so? So so ist es!
                                 tolle Erinnerungen aus der 6. Klasse mitnehmen
                                 konnten. Ein Hoch also auf die 6. Klasse!
a t e r

                                                                                                                                                                                      i s t
T h e

                                                                                                                                                                                      :

                                 Es war eine grosse Spielfreude spürbar.               Lieblingsmomente: Werbung, Drachen, der
                                                                                       hilfreiche Verkäufer, die verzweifelte
                                 Wau, wie viel Spass ihr haben werdet,                 Mutter, die sich so sehr Ruhe wünscht.
                                 wenn ihr euch in 20 Jahren an einer
                                 Klassenzusammenkunft wieder beim                      Weil die Requisiten nicht real vorhanden
                                 Theater spielen anschauen könnt.                      waren, gibt es dem Publikum die Möglichkeit,
                                                                                       selber Bilder zu machen.
                                 Toll war, dass das Material Karton als
                                 Requisitenmaterial durchgezogen wurde.                Die Spielfreud war mit viel Energie verbunden
                                                                                       Besonders gefallen haben uns die immer
                                                                                       wieder überraschenden Momente, denn in
                                                                                       jeder Szene konnte man die «Achtung`s»
                                                                                       suchen, fast wie ein Detektivspiel.

                                                                                       Mit der Schlussfrage «Ist es wirklich so?»
                                                                                       wird die Aussage des Stücke klar; dass die
                                                                                       Wirklichkeit für jede Person anders ist.
                24                                                                                                                                                                                                25
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Anruf                                                                      Schachmatt oder doch nicht?
Achtung, mutig, los!                                                       Erinnerungen im Krankenhaus
                                 Walking the Line
ACHTUNG, hier wird rebelliert!   SOSOISSES          Blick ins Altersheim                   eine nach der anderen
8 Ung Zwei Ell                   Back to reality                                           Die Reise die nicht geplant war

                                                                                                                             26
Bahnhöflich                                     Erinnerungen im
                                                                                                                                                        Krankenhaus
                                                                                         Ein selbstentwickeltes Stück                         Ein selbstentwickeltes Stück
                                                                                         2 Wahlfachgruppen Deutsch, 2. Oberstufe              6. Primarklasse, Schulhaus Säli
                                                                                         Schulhaus Loreto, Zug                                Luzern
            erlebnisreich zeitintensiv lustig spannend streng aufregend speziell heiss

                                                                                         Spielleitung: Jana Klaus und Amandine Dougoud        Spielleitung: Mario Tresch

                                                                                         Zeitdruck, Gedränge und Hektik: Achtung Bahn-        Wir sind im Wartezimmer des Krankenhauses. Ei-
                                                                                         hof! Ein Bahnhof hat einiges an Verschiedenheit      ner nach dem Anderen trifft mit einem Leiden ein
                                                                                         zu bieten. Überall Menschen sie hetzen auf den       und die Angestellte selbst wird von ihrem Chef
                                                                                         nächsten Zug, sind mit Kindern Sack und Pack un-     kritisiert. Und schwups werden die Zuschau-

                                                                                                                                                                                                  spassig aufgeregt heiss schön erstklassig spannend
                                                                                         terwegs oder wissen teilweise gar nicht wohin sie    enden in die Vergangenheit in einen idyllischen
                                                                                         müssen. Einige nehmen es gelassen, andere wie-       Wald transportiert. Da geschieht einiges und es
                                                                                         derum nicht. Das geht so nicht weiter, meint der     wird klar, woher die ganzen Weh-Wehs von den
                                                                                         Bahnhofschef, wir brauchen mehr Anstand. Da-         Patienten kommen. So reist das Publikum durch
                                                                                         raufhin sollen neue Regeln das hektische Treiben     die Zeit und sogar auf andere Planeten. Wir tref-
i s t :

                                                                                                                                                                                                                                                   T h e
                                                                                         am Bahnhof vertreiben und mehr Gelassenheit,         fen Schneewittchen an und bereisen den Plane-
                                                                                         Freundlichkeit und Anstand bringen. Einige fin-      ten Utopia, wo die verrücktesten Dinge gesche-
                                                                                         den die Regeln gut, andere nicht. So kommt es,       hen. Da taucht plötzlich eine Fernbedienung auf,
                                                                                         dass auch das nicht genügt und der Entscheid         die uns alle steuern kann. In den falschen Hän-

                                                                                                                                                                                                                                                   a t e r
                                                                                         fällt. Der Bahnhofschef, der muss weg mit all sei-   den eine mögliche Katastrophe… und siehe da,
s p i e l e n

                                                                                         nen Regeln. Die gute Absicht endet mit dem Tod       als die Fernbedienung in den Händen eines Jun-
                                                                                         und die Polizei schaltet sich ein. WER war das?      gen liegt, welcher nur die Berglistrasse suchte,
                                                                                         Nach einigen Befragungen sind die Obdachlosen        drückt er auf den Quarantäne Knopf und die wun-
                                                                                         am Bahnhof diejenigen, die eine Lösung haben.        derlichen Reisen nehmen alle samt ein Ende, da
                                                                                         Nicht nur eine Lösung dafür wer der Täter war,       Quarantäne für jeden gilt.                                                                                           Bahnhöflich

                                                                                                                                                                                                                                                   s p i e l e n
                                                                                         sondern auch eine für die benötigte Entschleu-                                                                                                                            Erinnerungen im Krankenhaus
                                                                                         nigung. Eine Regel behalten wir uns bei, nämlich
                                                                                         Freundlichkeit und ein Lächeln auf dem Gesicht.
a t e r

                                                                                                                                                                                                                                                   i s t
T h e

                                                                                                                                                                                                                                                   :

                                                                                         «Ihr habt das Bühnenbild einfach gehalten,           «Wenn ich an die gespielten Figuren
                                                                                         und trotzdem hat man den Bahnhof sofort              zurückdenke sehe ich viel Bewegung in
                                                                                         erkannt.»                                            den Rollen. Ihr habt viel mit Bewegungen
                                                                                                                                              gearbeitet. Zum Beispiel das Aufgehen des
                                                                                         «Der Turm, welcher die Regeln dargestellt            Brots im Backofen; das war wie eine kleine
                                                                                         hat, war eine eindrückliche Metapher. Genial»        Choreografie.»

                                                                                         «Trotz des Gewusels in den Massenszenen              «Ihr habt uns mitgenommen und eure Rolle
                                                                                         hat es sehr organisiert gewirkt!»                    mit tiefer Begeisterung gespielt.»

                                                                                         «Ich fand jede Figur hat ihre Rolle sehr             «Ich fand die Idee mit dem «Flutschball-
                                                                                         bewusst und aktiv gespielt.»                         Apfel» so toll. Die Saftigkeit des Apfels wurde
                                                                                                                                              dadurch richtig zur Geltung gebracht.!»

                                28                                                                                                                                                                                                                                                               29
ACHTUNG, hier wird                                         An der Rezeption
                                                               rebelliert!
                                                      Ein selbstentwickeltes Stück                             Ein selbstentwickeltes Stück
                                                      Freifach, 3.-6. Primarklasse                             6. Primarklasse, Schulhaus Säli
                                                      Nebikon                                                  Luzern

                                                      Spielleitung: Regula Wyss                                Spielleitung: Martina Jozsa

                                                      Eine alte Villa, die verzaubert ist, eine Kinderbande,   Was würden Sie machen, wenn sie wegen einer
                                                      die sich nichts gefallen lässt und ein Rätsel, das       Corona-Quarantäne zwei Wochen in einem Ho-
                                                      gelöst werden muss. Das ist das Rezept für eine          tel verbringen müssten? Genau, sie setzen sich
                                                      rebellisch zauberhafte Geschichte!                       in die Hotellobby und beginnen sich Geschich-

                                                                                                                                                                   einzigartig überraschend vielfältig spassig spannend
                                                      Gleich zu Beginn wird dem Publikum die Rebellen-         ten zu erzählen. Diese Story hier erzählt vom
                                                      bande vorgestellt. Es sind dies acht Kinder, wel-        «Goldschätzeli» - einem Goldbarren. Am Ende
                                                      che aus verschiedensten Gründen von zu Hause             des Stücks – !Achtung Spoiler! – stellt sich her-
            super aufregend nervös erleichtert wow!

                                                      abgehauen sind. «Meine Eltern haben bloss den            aus, dass alle drei Hotelgäste diesen wertvollen
                                                      Geburtstag meiner Adoptivgeschwister gefeiert.           Klumpen, der sich im Koffer einer ehemaligen
i s t :

                                                                                                                                                                                                                     T h e
                                                      Mich haben sie vergessen». «Meine Eltern wollen          Kapitänin befindet, schon einmal besassen. Das
                                                      nach Australien auswandern». Solche Aussagen             kam so: Der Goldbarren wurde aus dem National
                                                      vernimmt man und davon ausgehend hat sich eine           Museum in London von einer Räuberbande ge-
                                                      Gruppe Kinder zusammengeschlossen, welche                klaut. Irgendwie landete das Diebesgut auf dem

                                                                                                                                                                                                                     a t e r
                                                      alle die schwierigen familiären Verhältnisse leben       Dachboden eines Londoner Apartments. Dort
s p i e l e n

                                                      Auf einen Schlafplatz angewiesen, müssen sich            wurde es von einer Balletttänzerin entdeckt. Ihr
                                                      die Kinder wohl oder übel in die «Villa am Wal-          wurde aber der Goldbarren in einem Bistro ge-
                                                      drand», von welcher aber allgemein bekannt ist,          klaut. Schliesslich landete er bei einer Schiffs-
                                                      dass es in ihr spukt, vorwagen. Auf Entdeckungs-         kapitänin, welche den Goldschatz beinahe wie-
                                                      tour in der Villa begegnen die Kinder in der Bib-        derum verloren hätte.                                                                                                 ACHTUNG, hier wird rebelliert!

                                                                                                                                                                                                                     s p i e l e n
                                                      liothek dem unheimlichen «Mr. Book», dem es              Nun sitzen also alle Hotelgäste an der Reception                                                                      An der Rezeption
                                                      fast gelingt, der Bande einen Fluch aufzuerlegen,        und fragen sich: Wem gehört das «Goldschät-
                                                      der sie für immer in den Büchern eingeschlossen          zeli» nun wirklich?
                                                      hätte. Die Rebellen schaffen es aber knapp, Mr.
                                                      Book das Bücherherz zu entreissen und so alle
a t e r

                                                      in der Villa hausenden Geister von ihrem Fluch
                                                      zu befreien. Wie mutig! Die Geschichte endet
                                                      damit, dass die Kinder von der Polizei aufgefun-
                                                      den und wieder zurück in ihre Familien gebracht

                                                                                                                                                                                                                     i s t
                                                      werden. Allerdings haben sich die Familien posi-
T h e

                                                      tiv verändert, sodass die Rebellen glücklich sind,
                                                      wieder zu Hause zu sein.
                                                                                                                                                                                                                     :

                                                      «Die verschiedenen Ebenen (Polizeiposten,                «Der Sound, der von allen Spielenden
                                                      andere Orte) haben eine tolle Spannung                   gemeinsam gemacht wurde hat dazu geführt,
                                                      erzeugt. Wir wurden an diese Orte                        dass die ganze Bühne «gesoundet» hat.»
                                                      mitgenommen. Wir konnten mit den Rollen
                                                      und Geschichten mitspazieren.»                           «Spannung, Körperausdruck und die
                                                                                                               Ausdruckskraft waren sehr stark vorhanden.
                                                      «Die Umbauten waren interessant, weil                    Die Rollen wurden intensiv gelebt.»
                                                      Umbauten immer auch mit zum Theater
                                                      gehören. Mit wenig Licht hat sich ein                    «Die Bühnenelemente wurden auf so viele
                                                      schönes Schattenspiel ergeben.»                          verschiedene spannende Arten bespielt
                                                                                                               (Schiff, Bett, Bar).»
                                                      «Sehr cooles Bühnenbild, das vielseitig
                                                      einsetzbar ist und viel aussagt.»                        «Die Interaktion zwischen den Spielenden,
                                                                                                               welche Erinnerung spielten und den
                                                      «Die Figuren hatten viel Spielenergie.»                  Spielenden in der Gegenwart in der
                                                                                                               Hotellobby war sehr spannend.»

                      30                                                                                                                                                                                                                                              31
eine nach der anderen
     Ein selbstentwickeltes Stück

                                                         berührt freudig Theater unterstützt wichtige Schritte im Leben an sich selber lernen
     3. Oberstufe, Schule am Park

                                                          können forschen am mir und meinen Beziehungen neue Erfahrungen Emotionen kennen
     Lachen

     Spielleitung: Roland Ulrich und Urban Bühlmann

     Wir tauchen ein in Dunkelheit und Licht. Drei
     junge Frauen vertreten alle eine andere Wahr-
     nehmung von Liebe. Sie streiten sich und wer-
     den sich nicht einig. Rasch wird das Publikum
     in die nächste Szene begleitet. Wir sind in ei-
     nem Wohnzimmer. Es wirkt gewöhnlich, normal.
     Doch der Schein trügt. Rasch wird klar, dass hier
     etwas lauert, was nicht für das Gute, die Liebe
     oder die Freiheit steht. Die Mädchen treten in

                                                                                                                                            T h e
     das Haus ein, «eine nach der anderen» und das
     Böse lullt sie ein und nimmt sie als seine Gefan-
     genen. Ein Hoffnungsschimmer: eine gute Fee,

                                                                                      und damit umgehen lernen.
     ein Engel oder ein personifiziertes Gefühl. Was

                                                                                                                                            a t e r
     es auch immer sein mag, es kämpft um das Über-
     leben der Mädchen, ihrer Liebe, ihrer Freiheit.
     Die Situationen geraten ausser Kontrolle und das
     Böse nimmt durch den «Seelenfresser» über-
     hand. Tod, Blut und Ohnmacht. Doch ein Hoff-
     nungsschimmer bleibt: «S’Mühlirad isch bro-

                                                                                                                                            s p i e l e n
     che, Simmeliberg, S’Mühlirad isch broche. Und
     d’ Liebi fahd neu ah…»

                                                                                                                                            i s t

     «Für mich habt ihr sprachlich die Thematik
                                                                                                                                            :

     auf den Punkt gebracht und bewusst gespielt.
     Der Text wurde stark in den gesamten Raum
     gesetzt.»

     «Eure Energie im Spiel hat bis nach oben
     gewirkt!»

     «Die weissen Tücher über den Requisiten                                                                                                                eine nach der anderen
     haben eine beeindruckende Metapher der
     «zugedeckten» Realität dargestellt.»

     «Meine Rolle hat mir mein Bewusstsein darin
     gestärkt, dass man eine Leere nicht mit
     Materiellen Dingen füllen kann.»

     «Ich habe gelernt, nicht alles zu glauben was
     passiert.»

32                                                                                                                                                                                  33
Erlebnisbericht Simon Kramer
                                                    Von Innovationen spielfreudiger
     Erlebnistag Theater                            junger Menschen

                                                    Am meisten habe ich es in Theater-Pro-
                                                    jektwochen mit 5. und 6. Klässlern zu tun.
     Zum neunten Mal konnte das Projekt «Er-        Wenn ich einer solche Klasse nach dem ersten
     lebnistag Theater», basierend auf einer Mi-    Morgen eröffnen würde, dass wir am Nach-
     schung aus Theaterschauen und Spielerfah-      mittag vor einer (fremden) Klasse aufführen
     rungen sammeln, durchgeführt werden. Die       werden, hätte ich ziemlich sicher alsbald die
     sechs teilnehmenden Schulklassen reisten       Klasse gegen mich…
     aus Adligenswil, Buochs und aus der Stadt      An den diesjährigen Schultheatertagen durfte
     Luzern an. Während eines ganzen Tages          ich mal wieder mit einer 2. und 3. Klasse ar-
     konnten sich die Schülerinnen und Schüler      beiten – deren szenische Innovationen und
     mit dem Thema «Achtung!?» theatral aus-        Spielesmut kennenlernen.
     einandersetzen. Einen halben Tag erleb-        Da wurde mit grösster Freude ein Zug, ein
     ten sie als Publikum und schauten die Stü-     Boot oder als Gruppe eine lange Hängebrü-
     cke anderer Klassen, den zweiten Halbtag       cke verkörpert. Für Ü10-SuS meistens zu un-
     schlüpften sie selber in Rollen und erprob-    cool – und somit müsste einmal mehr eine
     ten theaterästhetische Gestaltungsformen.      andere Lösung gesucht werden, für die Alb-
     Geleitet von zwei professionellen Theater-     traumszene, wo das Boot plötzlich zu spre-
     schaffenden setzten sie sich spielerisch mit   chen und einem zu verschlingen beginnt…
     Theater auseinander. 104 Schülerinnen und      Nur ein szenisches Foto zu stellen, befriedigt
     Schüler erlebten dieses Jahr unter der Lei-    natürlich den Spieldrang eines 2. Klasskin-
     tung Daniella Franaszek und Simon Kramer       des nicht. Und so wurde oft sozusagen ein
     die Erlebnistage.                              GIF-Video daraus. Am stärksten prägte sich
                                                    mir jener Junge ein, welcher alle 4 Sekunden
                                                    wieder aus dem Boot ins Wasser klatschte –
                                                    und das auch beim 4. Mal noch mit gröss-
                                                    ter Glaubhaftigkeit.

                                                    Weil wir am Morgen selbst Zuschauende wa-
                                                    ren und 2 Theaterstücke geniessen durften,
                                                    kam irgendwann die Frage auf, ob und wann
                                                    wir wieder nach oben in den Theatersaal gin-
                                                    gen, um vor anderen Klassen zu spielen. Als
                                                    ich ihnen erzählte, wie lange diese Klassen
                                                    für diesen Auftritte gearbeitet haben, nah-
                                                    men sie das unbeeindruckt zur Kenntnis. Die
                                                    leichte Enttäuschung über die Absage an ih-
                                                    ren Wunsch, war zu spüren.
                                                    So sehe ich es gerade als sehr reizvoll an,
                                                    mit einer 2. oder 3. Klasse mal sehr inten-
                                                    siv, sozusagen wie für eine Jugendclubpro-
                                                    duktion, zu arbeiten und all deren Theate-
                                                    rinnovationen und Spielesmut zur Entfaltung
                                                    zu bringen.

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Erlebnisbericht Daniella Franaszek
     Der dunkle Raum

     Der Raum ist dunkel, mit einer Taschen-        Zurück zur Entdeckungsreise am Anfang:
     lampe dürfen die Schülerinnen und Schüler      die ersten Eindrücke und Ideen werden auf
     ihn für drei Minuten erkunden. Eine Leiter,    schwarzen Tafeln mit Kreide festgehalten.
     Absperrband kreuz und quer, eine Blech-        Nun, im unterdessen hellen Raum, soll als
     dose voller kleiner Schätze, geheime Gänge     nächstes der Raum verwandelt werden. Aus
     hier und dort. Es knistert vor Neugier und     den gesammelten Eindrücken entstehen
     Vorfreude. Soeben hat eine Erlebnisklasse      Spielorte, Spielfiguren, Geschichten. Es wird
     an den Luzerner Schultheatertagen ihren        eifrig gebaut, erfunden, umgebaut, ausge-
     abenteuerlichen Tag gestartet. Erlebnistag     heckt, gespielt. Eine «Ideenschau» rundet
     – das heisst für die Klasse einerseits sel-    den Spielhalbtag ab –die entstandenen Ins-
     ber Ideen suchen und finden, ausprobie-        tallationen und Szenen werden bespielt, und
     ren, spielen, entdecken, verwandeln, ein-      jede Idee mit Applaus anerkannt.
     ander Ideen zeigen.                            Viel zu schnell vergeht die Zeit – bereits
     Und andererseits selbst Zuschauer*in sein,     heisst es, die gewohnte Weltordnung wie-
     Publikum, in einer live gespielten Vorstel-    der herzustellen, von all der Fantasie und
     lung. Teil haben am Erlebnis Theaterauffüh-    der Spielfreude die in knapp 3 Stunden hier
     rung, mitlachen, mitfiebern, und all die Er-   entstanden sind, zeugen nur die Papierfet-
     lebnisse wiederum spielerisch verarbeiten.     zen und Absperrbandreste im Abfalleimer.
     Geleitet wird der Tag von einer Theaterpä-
     dagog*in, die Lehrperson wird zur neugie-
     rigen Beobachterin.

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tung?!» eine Handlung, ein Gedanke, eine
                                                     Szene unterbricht oder stoppt, beunruhigt
     Das Rahmenprogramm                              oder verändert; als dramaturgisches Ele-
                                                     ment die Szenen zu beeinflussen vermochte.

                                                  Neue Perspektiven entstanden, veränderte
                                                  Blickwinkel eröffneten sich und erzeugten
     Prolog                                       in überraschender Weise Spannung. Und
                                                  Aufmerksamkeit. Manchmal kündigt «Ach-
     Am 14. Oktober 2020 ging mit 19 spielbe-
                                                  tung» auch eine grosse Gefahr an oder ver-
     geisterten Lehrpersonen aus der ganzen
                                                  hinderte diese möglicherweise.
     Zentralschweiz im Theaterpavillon Luzern
                                                  Und manchmal eröffnete ein ganz beson-
     die Einstiegsveranstaltung der 33. Luzerner
                                                  deres «Achtung» sogar eine neue Welt, die
     Schultheatertage über die Bühne.
                                                  beobachtend, beachtend achtend, erach-
                                                  tend oder achtgebend mit neuer «Achtung»
     «ACHTUNG!?»
                                                  aufmerksam machte, innezuhalten und das
     Ein Vorsichtsruf! Eine respektgebührende
                                                  Gewohnte zu unterbrechen.
     Haltung! Oder Ausdruck von Bewunderung!
     Eine Warnung? Vor einer Bedrohung? Oder
     doch eher eine schützende Gewohnheit? Wie Fokusveranstaltung
     dem auch sei. Achtung hat viele spielerische
     Neuentdeckungen ans Licht gebracht. Und Digital-ästhetisches Dramaturgie-Labor
     ins richtige Licht gestellt.                 Ästhetische Expedition Freiheit
     Gar erleuchtet!                              vom 23.Februar 2021.

     19 Lehrpersonen fantasierten, erfanden,         «Willkommen zum digital-ästhetischen Dra-
     experimentierten mit dem Begriff «Ach-          maturgie-Labor «Freiheit». Gemeinsam
     tung?!». Dabei machten sie in praxisnaher       schauen wir hinter die Kulissen von wahrer
     Anwendung erste Erfahrungen und erleb-          Freiheit, fragen uns, ob es die Freiheit über-
     ten Türöffner, um mit der eigenen Klasse ein    haupt gibt und untersuchen, inwiefern die
     Theaterprojekt zu lancieren. Während die-       Freiheit die Unfreiheit braucht, weil vielleicht
     sem ersten Spiel-Arbeitstreffens, dem Pro-      die Unfreiheit freier ist als die vermeintliche
     log, verfolgen wir das Ziel, ausgehend von      Freiheit! Die gesammelten Fundstücke wer-
     der persönlichen Auseinandersetzung mit         den unter dem Aspekt «Dramaturgisch Ge-
     dem Thema praktische Spielimpulse, the-         stalten – Verwandlungsprozesse» zu einem
     matische Anregungen und Ideen zu forma-         Gemeinschaftswerk hin weiterentwickelt.
     len Gestaltungsmöglichkeiten von Bühnen-        Eine Woche vor unserem gemeinsamen «di-
     produktionen zu erleben. Zudem wurden           gital-ästhetischen Labor-Versuch» erhielten
     Hilfestellungen zur zeitlichen Ablaufplanung,   die sechs Teilnehmerinnen mit dieser Ein-
     allgemeine Informationen zu den Schulthea-      ladung auch erste Vorbereitungsaufgaben.
     tertagen sowie zur Einbettung und zum Fes-      «Sammle während eines Tages alles, was dir
     tivalverlauf vermittelt.                        zum Thema «Freiheit» begegnet. Zeichne
                                                     skizziere, notiere, fotografiere … und lege
     Ausgehend von Rauminstallation, gesammel-       die gesammelten «Ereignisse» vor dem
     ten Stichworten aus dem Alltag und selbst       Workshop «analog» aus. Organisiere dir ei-
     kreierten «Achtung-Tafeln» wurden durch         nen bewegungsfreundlichen freien und un-
     spielerische Annährungen Szenen entwickelt      gestörten Raum. Lege dir eine Auswahl /
     und exemplarisch ausgestaltet. Im konkre-       Sammlung von Materialien bereit (freie ge-
     ten gestalterischen Anwenden konnte zu-         wählt nach Lust und Laune): ein Stapel alter
     dem schnell erkannt werden, dass «Ach-          Zeitungen / Malerklebeband / Frischhalte-

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