789www.bl.ch - Protokoll 48. Sitzung des Landrates des Kantons Basel-Landschaft
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Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 16. Januar 2014 1613 789 www.bl.ch Protokoll 48. Sitzung des Landrates des Kantons Basel-Landschaft Liestal, 16. Januar 2014 10.00–12.10 / 14.00 – 17.10 Uhr E:\lr_2014-01-16_ptk.wpd – [10.10.01]
1614 Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 16. Januar 2014 Abwesend Vormittag: Index Dürr Andreas, Geiser Martin, Gorrengourt Christine, Hal- Mitteilungen 1617 beisen Guido, Trüssel Andi und Tüscher Alain Traktandenliste 1617 Dringliche Vorstösse 1629 und 1635 Abwesend Nachmittag: Persönliche Vorstösse 1647 Dürr Andreas, Geiser Martin, Halbeisen Guido, Huggel Hanni, Tüscher Alain und W eibel Hanspeter Kanzlei Mäder Andrea Protokoll: Bertsch Jörg, Kocher Markus und Engesser Michael E:\lr_2014-01-16_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 16. Januar 2014 1615 Traktanden 12 2013/228 Berichte des Regierungsrates vom 25. Juni 2013 und der 1 2013/441 Justiz- und Sicherheitskommission vom 27. November Bericht der Landeskanzlei vom 10. Dezember 2013: 2013: Änderung des Konkordats über Massnahmen ge- Nachrücken in den Landrat / Anlobung von Miriam Locher gen Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen sowie und Hans-Urs Spiess Anpassung des Polizeigesetzes; 1. Lesung angelobt 1618 nicht eingetreten 1622 2 W ahl eines Mitglieds der Bau- und Planungskommis- 13 2013/423 sion anstelle des zurückgetretenen Gerhard Hasler Motion der Justiz- und Sicherheitskommission vom 28. Markus Meier 1618 November 2013: Regelung einer Bewilligungspflicht bei Grossanlässen im kantonalen Recht 3 W ahl eines Mitglieds der Volkswirtschafts- und Ge- überwiesen 1628 sundheitskommission anstelle des zurückgetretenen Da- niel Münger 37 2014/009 Pius Fankhauser 1618 Interpellation vom 16. Januar 2014 von Jürg W iedemann: W ie man § 12 umschiffen kann... 4 W ahl eines Mitglieds der Bildungs-, Kultur- und Sport- zurückgezogen 1629 kommission anstelle der aus der Kommission zurückgetre- tenen Ayse Dedeoglu 17 Fragestunde Miriam Locher 1618 alle Fragen (6) beantwortet 1630 5 W ahl eines Mitglieds der Personalkommission an- 36 2014/008 stelle der aus der Kommission zurückgetretenen Mirjam Würth Postulat von Rolf Richterich, FDP-Fraktion: Zukunft der Jürg Degen 1619 W erkhöfe BL überwiesen 1635 6 2013/412 Berichte des Regierungsrates vom 26. November 2013 38 2014/010 und der Petitionskommission vom 17. Dezember 2013: 10 Interpellation von Marc Bürgi, BDP: Entschädigungen von Einbürgerungsgesuche von ausländischen Staatsangehö- Kantonsvertretern rigen beantwortet 1635 beschlossen 1619 11 2012/227 2012/227a 2012/227b 2012/227c 7 2013/405 Berichte des Regierungsrates vom 28. August 2012 und Berichte des Regierungsrates vom 19. November 2013 der Justiz- und Sicherheitskommission vom 30. Mai 2013, und der Petitionskommission vom 17. Dezember 2013: 1 vom 17. September 2013, vom 22. Oktober 2013 und vom Einbürgerungsgesuch / W iderruf der Erteilung des basel- 4. Dezember 2013: Polizeigesetz (PolG); 2. Lesung landschaftlichen Kantonsbürgerrechts vom 31. Oktober beschlossen (mit 4/5-Mehr) 1637 2013 und Wiedererteilung des basellandschaftlichen Kan- tonsbürgerrechts 14 2013/349 beschlossen 1619 Berichte des Regierungsrates vom 24. September 2013 und der Bau- und Planungskommission vom 28. Novem- 8 2013/442 ber 2013: Neubau Fachhochschule Nordwestschweiz Berichte des Regierungsrates vom 10. Dezember 2013 FHNW -Campus Muttenz Baukreditvorlage und der Petitionskommission vom 17. Dezember 2013: 13 beschlossen 1643 Einbürgerungsgesuche von ausländischen Staatsangehö- rigen 15 2013/335 beschlossen 1619 Berichte des Regierungsrates vom 17. September 2013 und der Bau- und Planungskommission vom 15. Novem- 9 2013/443 ber 2013: Korrektion Ortsdurchfahrt Grellingen Ausfüh- Berichte des Regierungsrates vom 10. Dezember 2013 rung 1. Etappe: Abschnitt Baselstrasse Kreditvorlage und der Petitionskommission vom 17. Dezember 2013: 13 beschlossen 1645 Einbürgerungsgesuche von ausländischen Staatsangehö- rigen 18 2013/389 beschlossen 1619 Berichte des Regierungsrates vom 5. November 2013 und der Umweltschutz- und Energiekommission vom 2. De- 10 2013/272 zember 2013: Naturschutz im W ald: W eiterführung Ver- Berichte des Regierungsrates vom 20. August 2013 und pflichtungskredit 2014-2015 der Bildungs-, Kultur- und Sportkommission vom 1. De- beschlossen 1648 zember 2013: Bezeichnungen der Dienststellen der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion; Änderung des De- krets zum Verwaltungsorganisationsgesetz zurückgewiesen an Regierung 1620 E:\lr_2014-01-16_ptk.wpd – [10.10.01]
1616 Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 16. Januar 2014 Nicht behandelte Traktanden 27 2013/276 Berichte des Regierungsrates vom 20. August 2013 und 16 2013/281 der Umweltschutz- und Energiekommission vom 2. De- Berichte des Regierungsrates vom 27. August 2013 und zember 2013: Änderung des Umweltschutzgesetzes der Umweltschutz- und Energiekommission vom 2. De- Basel-Landschaft: Bioabfälle effizient verwerten; 1. Le- zember 2013: Verpflichtungskredit für die Projektierung sung der Erweiterung der kommunalen Kläranlage ARA Basel der ProRheno AG (Partnerschaftliches Geschäft) 28 2013/077 Berichte des Regierungsrates vom 20. März 2013 und der 19 2013/126 Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission vom 6. Berichte des Regierungsrates vom 23. April 2013 und der Dezember 2013: Teilrevision des Gesetzes über die Be- Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission vom 30. treuung und Pflege im Alter; 1. Lesung Oktober 2013: Bericht zum Postulat 2010/015 von Felix Keller: «Für ein für Konzept für eine Nutzung von W ald 29 2013/390 und Flur» Berichte des Regierungsrates vom 5. November 2013 und der Umweltschutz- und Energiekommission vom #: Biodi- 20 2013/127 versität und Landschaftsqualität im Landwirtschaftsgebiet Berichte des Regierungsrates vom 23. April 2013 und der (bisher Ökologischer Ausgleich): W eiterführung Verpflich- Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission vom 30. tungskredit 2014-2017 Oktober 2013: Bericht zum Postulat 2010/064 der Peti- tionskommission betreffend die Petition von Swiss Cycling 30 2013/381 (Schweizerischer Radfahrer-Bund) «W anderwege für Berichte des Regierungsrates vom 29. Oktober 2013 und Mountainbiker» der Finanzkommission vom #: Publikation und Verwaltung der Gesetzessammlung: Einführung von LexW ork XML 21 2013/195 Berichte des Regierungsrates vom 4. Juni 2013 und der 31 2013/348 IGPK UKBB vom 12. November 2013: Geschäftsbericht Berichte des Regierungsrates vom 24. September 2013 und Jahresrechnung des Universitäts-Kinderspitals beider und der Bau- und Planungskommission vom 10. Dezem- Basel (UKBB) für das Betriebsjahr 2012 (Partnerschaftli- ber 2013: Sekundarschulanlage Hinterzweien Muttenz: ches Geschäft) Umbau und Sanierung Gebäudetrakt 403; Baukreditvorla- ge 22 2013/346 Berichte des Regierungsrates vom 24. September 2013 32 2013/224 und der Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission Berichte des Regierungsrates vom 18. Juni 2013 und der vom 28. November 2013: Fortführung der Leistungsauf- Justiz- und Sicherheitskommission vom #: Rechtsgültig- träge an die Aids-Hilfe beider Basel (AhbB) und an die keit der formulierten Verfassungsinitiative «Für die Fusion frauenOase (Verein Frau Sucht Gesundheit) für die Jahre der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft» 2014-2017; Verpflichtungskredit 33 2013/383 23 2013/138 Berichte des Regierungsrates vom 29. Oktober 2013 und Berichte des Regierungsrates vom 30. April 2013 und der der Umweltschutz- und Energiekommission vom 2. De- Finanzkommission vom 8. November 2013: Änderung des zember 2013: Bericht zum Postulat 2011/160 von Philipp Anmeldungs- und Registergesetzes; 1. Lesung Schoch vom 19. Mai 2011 betreffend Progressive Strom- tarife 24 2012/018 Berichte des Regierungsrates vom 24. Januar 2012 und 34 2013/334 der Justiz- und Sicherheitskommission vom # sowie Mit- Berichte des Regierungsrates vom 17. September 2013 bericht der Finanzkommission vom 15. August 2013: Teil- und der Bau- und Planungskommission vom 28. Novem- revision des Gesetzes über die Organisation und die Ge- ber 2013: Bericht zum Postulat 2011/012 von Elisabeth schäftsführung des Landrats (Landratsgesetz) und der Augstburger vom 13. Januar 2011 betreffend Sicheres Geschäftsordnung des Landrates; 1. Lesung Velofahren auf den Kantonsstrassen in Liestal 25 2013/198 35 2013/377 Berichte des Regierungsrates vom 4. Juni 2013 und der Berichte des Regierungsrates vom 22. Oktober 2013 und Justiz- und Sicherheitskommission vom #: Änderung des der Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission vom #: Strassengesetzes und der Kantonsverfassung (Einfüh- Bericht zum Postulat 2008/208 von Pia Fankhauser vom rung einer Gewerbeparkkarte); 1. Lesung 11. September 2008: «Förderung von Alterwohngenossen- schaften» 26 2013/199 Berichte des Regierungsrates vom 11. Juni 2013 und der Umweltschutz- und Energiekommission vom 2. Dezember 2013: Nichtformulierte Volksinitiative «Bäche ans Licht» / Gegenvorschlag; 1. Lesung E:\lr_2014-01-16_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 16. Januar 2014 1617 Nr. 1679 Der nächste Sportanlass ist am 1. Februar im W as- serfallengebiet, der Parlamentarier-Schneesporttag. Im Begrüssung, Mitteilungen Moment hat es zwar noch keinen Schnee, es gibt aber einen Ausweichtermin. Anmeldungen sind noch bis heute Landratspräsidentin Marianne Hollinger (FDP) begrüsst möglich bei Regina W erthmüller, die auch für Auskünfte die anwesenden Landrätinnen und Landräte, die Regie- zur Verfügung steht. rungsmitglieder, die Vertreter der Medien sowie die Gäste auf der Tribüne zur ersten Landratssitzung im Jahr 2014. – Entschuldigungen Nachdem es über den Jahreswechsel in der Politik ja recht turbulent zugegangen sei, soll heute in die Sach- Vormittag: Dürr Andreas, Geiser Martin, Gorren- geschäfte eingestiegen werden. Die Präsidentin wünscht gourt Christine, Halbeisen Guido, Trüs- den Anwesenden alles Gute zum Neuen Jahr und unter- sel Andi und Tüscher Alain streicht dies mit einem Zitat von Albert Einstein: Nachmittag: Dürr Andreas, Geiser Martin, Halbeisen Guido, Huggel Hanni, Tüscher Alain und «Wenn’s alte Jahr W eibel Hanspeter erfolgreich war, dann freue dich aufs Neue. Für das Protokoll: Und war es schlecht, Jörg Bertsch, Landeskanzlei ja dann erst recht.» * Die Präsidentin ruft die Anwesenden auf, das neue Jahr mit Freunde in Angriff zu nehmen. Dies sei die beste Vor- aussetzung, um erfolgreich und glücklich zu sein. Nr. 1680 – Glückwünsche Zur Traktandenliste Landratsvizepräsidentin Daniela Gaugler (SVP) schliesst Landratspräsidentin Marianne Hollinger (FDP) teilt mit, sich den Neujahrswünschen der Präsidentin an. Sie teilt dass Traktandum 24 abgesetzt wird, weil der Kommis- mit, dass Marianne Hollinger am 24. Dezember einen sionsbericht noch nicht vorliegt. runden Geburtstag habe feiern dürfen zwischen 50 und 70 [Heiterkeit], wozu sie ihr herzlich gratuliere und ihr zum Rolf Richterich (FDP) weist darauf hin, dass die heute neuen Lebensjahr alles Gute wünsche [Beifall]. traktandierte 2. Lesung des Polizeigesetzes voraussicht- lich noch am Vormittag an die Reihe kommen werde. Zu Landratspräsidentin Marianne Hollinger (FDP) bedankt diesem Thema ist von Jürg W iedemann eine dringliche sich für die Glückwünsche. Interpellation angekündigt. Falls diese tatsächlich einge- reicht wurde, möchte der Votant beliebt machen, dass – Einladungen zuerst über die Dringlichkeit dieser Interpellation abge- stimmt wird, bevor man das Polizeigesetz berät. Die ur- Landratspräsidentin Marianne Hollinger (FDP) teilt mit, eigene Aufgabe des Landrats ist ja der Erlass von Geset- dass die Landratsmitglieder heute die Eintrittskarten zur zen. Um en connaisance de cause entscheiden zu kön- diesjährigen Muba erhalten. Der Baselbieter Tag findet am nen, ist es wichtig, dass der Landrat alles auf dem Tisch 20. Februar statt. Zu beachten ist, dass die Landrätinnen hat, was für ein Gesetz relevant ist. Man sollte daher zu- und Landräte sich neu zum Nachtessen anmelden müs- erst über die Dringlichkeit abstimmen. W ird sie abgelehnt, sen, am besten mit dem beiliegenden Talon, oder sonst so ist die Interpellation obsolet, wird ihr hingegen statt- per E-Mail an die Landeskanzlei. gegeben, so kann der Gegenstand der Interpellation noch Die Fondation Beyeler lädt den Landrat auch in die- in die Gesetzesberatung hineingenommen werden. W enn sem Jahr zu einem Anlass zusammen mit der Stadt Basel man zuerst das Gesetz und dann die Interpellation berät, ein. Der Termin ist Dienstag, 15. April, das ist der Diens- macht man sich unmöglich – noch unmöglicher, als die tag vor Ostern. Interessierte Landratsmitglieder sollen sich Situation sowieso schon ist. individuell anmelden. An die unter 45 Jahre alten Landrätinnen und Landrä- Dominik Straumann (SVP) teilt mit, die SVP-Fraktion te richtet sich eine Einladung an das Jugendforum der könne sich auch vorstellen, dass man den ganzen Ab- G20, das vom 7. bis zum 11. Mai in Garmisch-Partenkir- schnitt V – Einführungsgesetz zur StPO – ausklammert chen stattfindet. Die Anmeldefrist ist bis zum 15. März und zur Beratung zurückweist, falls die Interpellation über- verlängert worden. Die Präsidentin ermuntert den ange- wiesen werden sollte. So könnte man wenigstens das sprochenen Kreis der Landratsmitglieder zur Anmeldung; Polizeigesetz sauber verabschieden. Die Gemeinden sie selbst gehört, wie man eingangs der Sitzung hören warten darauf. Es wäre kein gutes Zeichen aus dem Land- konnte, nicht mehr dazu. rat, wenn er heute eine Detailberatung über den Pikett- dienst führen, das Thema aber wieder nicht abarbeiten, – Sportanlässe sondern es nochmals eine Runde weiterschleppen würde. Das wäre eines Parlaments unwürdig. Heute Abend ist ein grosser sportlicher Event, das Eishockey-Spiel Landrat - EBL in Laufen. Die Präsidentin Landratspräsidentin Marianne Hollinger (FDP) stellt fest, wünscht dem Landratsteam viel Erfolg und ruft die Fans es seien sich wohl alle darin einig, dass in Sachen Polizei- auf, das Spiel zu besuchen. Spielbeginn ist um 19.15 Uhr. gesetz der point of no return überschritten ist und es heute E:\lr_2014-01-16_ptk.wpd – [10.10.01]
1618 Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 16. Januar 2014 ganz sicher beraten werden soll. Sie schlägt vor, dass die Nr. 1682 dringliche Interpellation jetzt zuerst einmal kopiert und verteilt wird, damit deren Inhalt überhaupt bekannt ist, und 2 Wahl eines Mitglieds der Bau- und Planungskom- dass dann vor der Beratung des Polizeigesetzes über die mission anstelle des zurückgetretenen Gerhard Hasler Dringlichkeit abgestimmt wird. Das Thema, das Jürg W ie- demann einbringen möchte, wird sowieso im Rahmen der Landratspräsidentin Marianne Hollinger (FDP) teilt mit, 2. Lesung zur Sprache kommen, wenn der entsprechende die SVP-Fraktion schlage Landrat Markus Meier als Mit- Paragraf aufgerufen wird und dann auch Anträge dazu glied der Bau- und Planungskommission anstelle des gestellt werden können. Die Präsidentin hofft, dass dieses zurückgetretenen Gerhard Hasler vor. Vorgehen allgemeine Zustimmung findet und bedankt sich Es werden keine anderweitigen Vorschläge gemacht. bei Regierungsrat Isaac Reber, der sein Einverständnis signalisiert hat. ://: Markus Meier ist in stiller W ahl als Mitglied der Bau- und Planungskommission gewählt. ://: Die Traktandenliste wird stillschweigend genehmigt mit der Massgabe, dass Traktandum 24 abgesetzt ist Für das Protokoll: und dass über die Dringlichkeit der von Jürg W iede- Jörg Bertsch, Landeskanzlei mann angekündigten Interpellation vor der 2. Lesung des Polizeigesetzes abgestimmt wird. * Für das Protokoll: Jörg Bertsch, Landeskanzlei Nr. 1683 * 3 Wahl eines Mitglieds der Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission anstelle des zurückgetrete- nen Daniel Münger Nr. 1681 Landratspräsidentin Marianne Hollinger (FDP) teilt mit, 1 2013/441 die SP-Fraktion schlage Landrätin Pia Fankhauser als Bericht der Landeskanzlei vom 10. Dezember 2013: Mitglied der Volkswirtschafts- und Gesundheitskommissi- Nachrücken in den Landrat / Anlobung von Miriam on anstelle des zurückgetretenen Daniel Münger vor. Locher und Hans-Urs Spiess Es werden keine anderweitigen Vorschläge gemacht. Landratspräsidentin Marianne Hollinger (FDP) bittet die ://: Pia Fankhauser ist in stiller W ahl als Mitglied der Anwesenden, sich zu erheben. Die Staatsweibelin führt Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission ge- Miriam Locher und Hans-Urs Spiess in den Saal. wählt. Die Präsidentin teilt mit, dass Miriam Locher als Erst- nachrückende auf der Liste der SP im W ahlkreis Mün- Für das Protokoll: chenstein für den zurückgetretenen Daniel Münger in den Jörg Bertsch, Landeskanzlei Landrat nachrückt, und dass Hans-Urs Spiess als Erst- nachrückender auf der Liste der SVP, W ahlkreis Gelter- * kinden, für den zurückgetretenen Gerhard Hasler in den Landrat nachrückt. Die Präsidentin weist die beiden Nach- rückenden darauf hin, dass sie, bevor sie ihr Amt antreten Nr. 1684 können, gem. § 3 des Landratsgesetzes geloben müssen, die Verfassung und die Gesetze zu beachten und die 4 Wahl eines Mitglieds der Bildungs-, Kultur- und Pflichten Ihres Amtes gewissenhaft zu erfüllen. Sportkommission anstelle der aus der Kommission Miriam Locher spricht der Präsidentin die W orte nach: zurückgetretenen Ayse Dedeoglu «Ich gelobe es.» Hans-Urs Spiess spricht der Präsidentin die W orte Landratspräsidentin Marianne Hollinger (FDP) teilt mit, nach: «Ich gelobe es.» die SP-Fraktion schlage Landrätin Miriam Locher als Mit- Die Präsidentin wünscht den neu Angelobten in ihrem glied der Bildungs-, Kultur- und Sportkommission anstelle Amt alles Gute, heisst sie im Landrat willkommen und der aus der Kommission zurückgetretenen Ayse Dedeoglu gratuliert ihnen persönlich per Handschlag. vor. Es werden keine anderweitigen Vorschläge gemacht. ://: Miriam Locher und Hans-Urs Spiess sind als Mitglie- der des Landrates angelobt. ://: Miriam Locher ist in stiller W ahl als Mitglied der Bildungs-, Kultur- und Sportkommission gewählt. Für das Protokoll: Jörg Bertsch, Landeskanzlei Für das Protokoll: Jörg Bertsch, Landeskanzlei * * E:\lr_2014-01-16_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 16. Januar 2014 1619 Nr. 1685 aufgenommen worden war. Der Fehler kam dadurch zu- stande, dass Dossiers verwechselt wurden. Die Petitions- 5 Wahl eines Mitglieds der Personalkommission kommission hat festgestellt, dass der Formfehler nach anstelle der aus der Kommission zurückgetretenen Schweizer Sitte gerecht und sauber aus der W elt ge- Mirjam Würth schafft werden muss. Das heisst, die ursprüngliche Ein- bürgerung muss widerrufen werden; weil aber die Voraus- Landratspräsidentin Marianne Hollinger (FDP) teilt mit, setzungen nun vorliegen, ist die Einbürgerung erneut aus- die SP-Fraktion schlage Landrat Jürg Degen als Mitglied zusprechen. der Personalkommission anstelle der aus der Kommission zurückgetretenen Mirjam W ürth vor. ://: Der Landrat beschliesst mit 64:6 Stimmen bei 12 Ent- Es werden keine anderweitigen Vorschläge gemacht. haltungen: 1. Der Beschluss des Landrates vom 31. Oktober ://: Jürg Degen ist in stiller W ahl als Mitglied der Perso- 2013 in Sachen Erteilung des Kantonsbürger- nalkommission gewählt. rechts an den Gesuchsteller und die Festsetzung der Einbürgerungsgebühr werden widerrufen. Für das Protokoll: 2. Dem Gesuchsteller wird das Kantonsbürgerrecht Jörg Bertsch, Landeskanzlei erteilt. 3. Die Gebühr wird wie vom Regierungsrat beantragt * festgesetzt. [Namenliste einsehbar im Internet; 10.16] Nr. 1686 Für das Protokoll: Jörg Bertsch, Landeskanzlei 6 2013/412 Berichte des Regierungsrates vom 26. November 2013 * und der Petitionskommission vom 17. Dezember 2013: 10 Einbürgerungsgesuche von ausländischen Staats- angehörigen Nr. 1688 Kommissionspräsident Hans Furer (glp) teilt mit, es gehe 8 2013/442 um die Einbürgerung von 10 ausländischen Staatsange- Berichte des Regierungsrates vom 10. Dezember 2013 hörigen. Die Petitionskommission hat die Gesuche einge- und der Petitionskommission vom 17. Dezember 2013: hend beraten und beantragt dem Landrat mit 5:2 Stim- 13 Einbürgerungsgesuche von ausländischen Staats- men, den Einbürgerungen zuzustimmen. angehörigen ://: Der Landrat beschliesst mit 59:12 Stimmen bei 7 Ent- Kommissionspräsident Hans Furer (glp) teilt mit, es gehe haltungen, den Gesuchstellern das Kantonsbürger- um die Einbürgerung von 13 ausländischen Staatsange- recht zu erteilen und die kantonalen Gebühren ent- hörigen. Die Petitionskommission hat die Gesuche einge- sprechend den Anträgen des Regierungsrats fest- hend beraten und beantragt dem Landrat mit 6:1 Stim- zusetzen. men, den Einbürgerungen zuzustimmen. [Namenliste einsehbar im Internet; 10.14] ://: Der Landrat beschliesst mit 59:11 Stimmen bei 12 Für das Protokoll: Enthaltungen, den Gesuchstellern das Kantonsbür- Jörg Bertsch, Landeskanzlei gerrecht zu erteilen und die kantonalen Gebühren entsprechend den Anträgen des Regierungsrats fest- * zusetzen. [Namenliste einsehbar im Internet; 10.17] Nr. 1687 Für das Protokoll: Jörg Bertsch, Landeskanzlei 7 2013/405 Berichte des Regierungsrates vom 19. November 2013 * und der Petitionskommission vom 17. Dezember 2013: 1 Einbürgerungsgesuch / Widerruf der Erteilung des basellandschaftlichen Kantonsbürgerrechts vom 31. Nr. 1689 Oktober 2013 und Wiedererteilung des baselland- 9 2013/443 schaftlichen Kantonsbürgerrechts Berichte des Regierungsrates vom 10. Dezember 2013 Kommissionspräsident Hans Furer (glp) teilt mit, es gehe und der Petitionskommission vom 17. Dezember 2013: hier um die Korrektur eines Fehlers. Nicht nur Regierungs- 13 Einbürgerungsgesuche von ausländischen Staats- mitglieder machen Fehler, sondern alle, und so hofft er, angehörigen dass nun nicht alle zurücktreten müssen. Der Fehler lag darin, dass der Landrat an der Sitzung vom 31. Oktober Kommissionspräsident Hans Furer (glp) teilt mit, es gehe 2013 einen Gesuchsteller aus Binningen eingebürgert erneut um die Einbürgerung von 13 ausländischen Staats- hatte, der in Binningen noch gar nicht ins Bürgerrecht angehörigen. Die Petitionskommission hat die Gesuche E:\lr_2014-01-16_ptk.wpd – [10.10.01]
1620 Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 16. Januar 2014 eingehend beraten und beantragt dem Landrat mit 5:2 Kultur- und Sportdirektion, sondern in der ganzen Ver- Stimmen, den Einbürgerungen zuzustimmen. waltung die Bezeichnung der Dienststellen überprüft wor- den wäre. Es geht einerseits um das Wort «Amt», das ://: Der Landrat beschliesst mit 60:11 Stimmen bei 8 Ent- durch diese Vorlage verschwinden soll. Dabei handelt es haltungen, den Gesuchstellern das Kantonsbürger- sich ja in der Tat um einen etwas veralteten Begriff, der recht zu erteilen und die kantonalen Gebühren ent- nicht mehr der heutigen Philosophie in der Verwaltung sprechend den Anträgen des Regierungsrats fest- entspricht. Diese kommt in dem W ort «Dienststelle» eher zusetzen. zum Ausdruck. W ie aus dem Dekret ersichtlich ist, sollen [Namenliste einsehbar im Internet; 10.19] all diese Ämter, Verwaltungen, Dienste, Archive, Inspekto- rate, Kontrollstellen etc. künftig «Dienststellen» heissen. Für das Protokoll: Dies ist der Oberbegriff, der in der heutigen dienst- Jörg Bertsch, Landeskanzlei leistungsorientierten Zeit auch die zutreffende Bezeich- nung ist. Die SP begrüsst das, aber sie hätte sich diese * Reform etwas umfassender gewünscht. Dies wurde auch einmal angedacht, war aber in der alten Zusammenset- zung des Regierungsrates anscheinend nicht durchführ- Nr. 1690 bar. Vielleicht wird dies in einer neuen künftigen Zusam- mensetzung nochmals geprüft. 10 2013/272 In einem Zeitungsartikel im Dezember wurde darauf Berichte des Regierungsrates vom 20. August 2013 eingegangen, dass eine Stabs- zu einer Dienststelle auf- und der Bildungs-, Kultur- und Sportkommission vom gewertet werden soll. Dabei war auch von Kosten die 1. Dezember 2013: Bezeichnungen der Dienststellen Rede. W ie man aber sieht, hat das Geschäft die Kommis- der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion; Änderung sion schnell und ohne kritische Fragen mit 11:0 passiert. des Dekrets zum Verwaltungsorganisationsgesetz Die Diskussion wurde anschliessend durch die Presse losgetreten. W enn man bereits in der Kommissionsbera- Kommissionspräsident Paul Wenger (SVP) nimmt Bezug tung nachgefragt hätte, hätte man sicher Antwort bekom- auf seinen Bericht vom 20. August 2013, der so kurz sei men. Zu der diskutierten Stabsstelle selber ist zu sagen, wie selten ein Kommissionsbericht. Die Bezeichnung der dass sie sich mit der Universität und der FHNW beschäf- Dienststellen in der BKSD soll vereinfacht und verein- tigt. Es handelt sich also um eine relativ gewichtige Stelle, heitlicht werden. Insbesondere soll der bisher dem Ge- so dass es berechtigt ist, sie zu einer Dienststelle zu ma- neralsekretariat eingegliederte Stab Hochschulen zur chen. «Dienststelle Hochschulen, Forschung und Innovation» Die SP stimmt der Vorlage einhellig zu. weiterentwickelt werden. Grundsätzlich war die Vorlage damals in der Kommission unbestritten. Man hat aller- Michael Herrmann (FDP) räumt ein, dieses Geschäft dings ausdrücklich bedauert, dass die Bezeichnung dieser ärgere ihn desto mehr, je länger er sich damit beschäftige; Dienststellen nicht direktionsübergreifend koordiniert wur- und ein bisschen ärgere er sich auch über sich selbst, weil de. Diskutiert wurde auch, welche Folgen die Änderung er damals an der BKSK-Sitzung zugestimmt hat. Die Na- der Benennungen haben könnte. Der Kommission wurde mensänderung als solche mag sinnvoll sein. Man muss die Auskunft erteilt, die Anpassungen sollten schrittweise aber auch sehen, dass der Kanton eine Firma ist. Da kann und im Rahmen der bestehenden Budgets erfolgen; al- man nicht eine Direktion herausgreifen, sondern sollte lerdings könne die Aufwertung einer Stabsstelle zu einer eine solche Änderung gesamthaft über alle Direktionen Dienststelle Lohnfolgekosten haben. Aufgrund der damali- prüfen. Noch mehr allerdings stört, dass diese Vorlage gen Diskussion, in welcher die BKSK der Vorlage mit 11:0 kostenneutral daherkam, und dass erst auf Nachfrage in Stimmen zugestimmt hatte, beantragt der Kommissions- der Kommission klar wurde, dass die Aufwertung einer präsident dem Landrat, die Vorlage in der bestehenden Stabs- zu einer Dienststelle sehr wohl Personalkostenfol- Form anzunehmen. gen hat. Es ist ein Ziel, die Bürokratie, und insbesondere die Bildungsbürokratie, abzubauen; hier aber läuft man – Eintretensdebatte Gefahr, sie wieder aufzubauen. Das geht für die FDP nicht. In der Privatwirtschaft führen derartige Reorganisa- Caroline Mall (SVP) führt aus, es gehe um die Zustim- tionen in der Regel zu Optimierungen und Effizienzsteige- mung zur neuen Dienstordnung, verbunden mit aktuali- rungen. In dieser Vorlage aber geschieht genau das Ge- sierten Aufgaben und Zuständigkeiten in der Bildungs- genteil; die Verwaltung wird wieder aufgebläht. Deshalb, direktion. Die SVP befürwortet zwar alles, was schlanker und weil das Geschäft absolut keine Dringlichkeit hat, daherkommt; aber diese Neuerung bringt einmal mehr möchte der Votant beliebt machen, das Geschäft in die Mehrkosten mit sich, und zwar ganz sicher bei den Lohn- Regierung zurückzugeben mit dem Auftrag, dass alle kosten. Es wäre sinnvoll, wenn transparent gemacht wür- Direktionen sich seriös über die künftige Namensgebung de, mit welchen Lohnfolgekosten der Landrat rechnen Gedanken machen und sich untereinander abstimmen. muss. Es ist auch zu bedauern, dass man dieses Paket Zweitens muss ein daraus resultierendes neues Konzept nicht direktionsübergreifend geschnürt hat. Dies wäre ein eine Effizienzsteigerung mit sich bringen, und zwar mit viel effizienterer Schritt gewesen. Nun verfolgt man einmal dem Ziel einer Kostensenkung, nicht einer Kostensteige- mehr eine Salami-Taktik. Die SVP-Fraktion wird mehr- rung. Der Votant stellt folgenden Antrag: heitlich gegen die Vorlage stimmen. Christoph Hänggi (SP) hält fest, auch die SP-Fraktion hätte sich gewünscht, dass nicht nur in der Bildungs-, E:\lr_2014-01-16_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 16. Januar 2014 1621 Rückweisung des Geschäfts 2013/272 an den Regie- Der Votant ist etwas enttäuscht von seinen Kollegen in rungsrat mit dem Auftrag, der Kommission, dass solche Dinge immer erst im Landrat a) ein Gesamtkonzept über alle Direktionen zu er- vorgebracht werden. stellen. b) Das Konzept beinhaltet zwingend eine Effizienz- Urs-Peter Moos (BDP) hält fest, dass er solche Situatio- steigerung mit dem Ziel einer Kostenreduktion. nen immer wieder erlebe, seit er im Landrat ist, und er störe sich immer wieder von Neuem daran: Die Kommis- Sabrina Corvini-Mohn (CVP) fasst die Diskussion in der sionen sind gut und recht, aber sie sind vorberatende CVP/EVP-Fraktion zusammen: Es handele sich einerseits Gremien. Der Votant wäre froh, wenn er im neuen Jahr um ein organisatorisches Anliegen, andererseits bestehe möglichst wenig davon hören müsste, wie die Stimmen- eine finanzielle Befürchtung. Das Anliegen ist, dass die verhältnisse in einer Kommission waren und wie empö- Anpassung der Dienstellenbezeichnungen direktionsüber- rend es angeblich sei, wenn der Landrat etwas anderes greifend koordiniert wird. Die Befürchtung besteht darin, beschliesse. Der Landrat ist das entscheidende Gremium. dass die Umwandlung der Stabsstelle in eine Dienststelle Begehrlichkeiten in Bezug auf die Lohneinreihung wecken Regierungspräsident Urs Wüthrich (SP) führt aus, dass könnte. Da das Geschäft keine Dringlichkeit hat, unter- sich die Vorlage durch drei Merkmale auszeichne. Zum stützt die CVP/EVP-Fraktion den Antrag von Michael Herr- ersten geht es um eine Aktualisierung – und übrigens mann. nicht um eine Neuerfindung – von Bezeichnungen, und zwar sind die vorgeschlagenen Formulierungen die Kon- Jürg Wiedemann (Grüne) teilt mit, er habe dem Geschäft sequenz eines sorgfältig innerhalb der BKSD durchgeführ- in der Kommission ebenfalls zugestimmt, und er sei nach ten Prozesses, der – Thema Kosten – ohne teure externe wie vor überzeugt, dass es richtig sei, die Bezeichnungen Beratung stattfand. Er beruht auf der Aktualisierung der zu ändern. W ünschenswert wäre eine einheitliche Hand- Dienstordnungen. Zweitens geht es darum, die BKSD als habung in allen Direktionen. Es trifft zu, dass das Ge- Direktion mit einer flachen Hierarchie weiterzuführen. Es schäft, wie Michael Herrmann sagte, keine Dringlichkeit werden keine Zwischen-Führungsgremien eingebaut. Von hat. Die Fraktion der Grünen hat die Sache nicht mehr im daher ist die Anpassung durchaus kostenbewusst, im Detail beraten; der Votant geht davon aus, dass man mit W issen darum, dass eine Führungsspanne mit 10 Direkt- beiden Varianten leben kann: jetzt separate Namensände- unterstellten relativ breit ist. Urs W üthrich traut sich jedoch rung in der BKSK und späteres Nachziehen der anderen zu, dies weiterhin so zu stemmen. Von daher ist die Neu- Direktionen, oder aber Rückweisung an die Regierung mit bezeichnung absolut kostenneutral, abgesehen von eini- dem Ziel, eine übergreifende Regelung herbeizuführen. gen Messingschildern oder von Drucksachen, die aber Der Votant würde gern vonseiten Regierung wissen, ob dann erneuert werden, wenn sie gedruckt werden müs- man letzteres nicht auch für einen gangbaren W eg hält. sen. Was Urs W üthrich nicht versteht, ist, dass sich Mi- chael Herrmann über sich selber ärgert. Die Kritik, die jetzt Hans Furer (glp) bekennt, dass er der Vorlage in der formuliert wird, wäre dann glaubwürdig, wenn man auch Kommission ebenfalls zugestimmt habe. Er erinnert sich bei der W eiterentwicklung der Bau- und Umweltdirektion aber auch, dass er dies schulterzuckend tat, weil das oder der Sicherheitsdirektion solche Bedenken angemel- Geschäft relativ schnell behandelt wurde. In der Fraktion det hätte. Dann könnte er nachvollziehen, dass es sich gab es dann eine recht ausführliche Diskussion. Die um ein ernsthaftes Anliegen handelt und es nicht einfach BDP/glp-Fraktion erwartet, dass die anderen Direktionen darum geht, ähnliche Schritte in der BKSD als isolierte entsprechende Lösungen finden müssen. Dabei muss Massnahmen zu bemängeln. Die BKSD unternimmt hier auch auf Klarheit der Bezeichnungen geachtet werden. überhaupt keine Pioniertat, sondern entwickelt sich weiter Früher zum Beispiel hat jedermann gewusst, was eine und positioniert sich neu, so, wie dies andere Direktionen Vormundschaftsbehörde ist. W enn man aber heute je- auch tun. Diese Vorlage wurde am 20. August 2013 von manden fragt, was eine «KESB» ist, dann weiss niemand der Regierung verabschiedet, seither wurde viel Sitzungs- genau, was sich dahinter verbirgt und wie das funktioniert. zeit investiert und erst jetzt findet man heraus, dass man Dies ist ein Beispiel dafür, dass jede neue Bezeichnung das, was man damals sagte, eigentlich gar nicht will. Das Fragen und Unklarheiten aufwirft. Die BDP/glp-Fraktion ist auch sehr demotivierend für die Leute, die an dem teilt auch die Bedenken hinsichtlich der Kosten, deren Thema gearbeitet haben. Beurteilung bereits in der Kommission nicht ganz klar war. W as die Schaffung einer neuen Dienststelle angeht, Da ferner in der Tat keine Dringlichkeit besteht, kann sich so hat diese nicht direkt etwas mit den neuen Dienststel- die BDP/glp-Fraktion dem Antrag der FDP anschliessen. lenbezeichnungen zu tun – wobei in Klammer darauf hin- zuweisen ist, dass die neu gewählten Bezeichnungen Christoph Hänggi (SP) kritisiert, dass die BKSK wieder nichts anderes sind als die offiziellen Bezeichnungen, die einmal eine Kommissionsberatung im Landrat veranstalte, sich aus den Rechtsgrundlagen des Kantons ergeben, wo womit sie sich nicht besonders beliebt mache. Das Ge- der Begriff «Dienststelle» klar vorgegeben ist. Die Schaf- schäft wurde in der Kommission beraten, und jeder hätte fung der neuen Dienststelle also war schon sehr lange dort die Möglichkeit gehabt, die heute vorgetragenen Zeit öffentlich angekündigt. Sie ist ein Element der Wirt- Ideen einzubringen. Es besteht übrigens auch die Mög- schaftsoffensive und sie ist ausdrücklich in den Legislatur- lichkeit, das eine zu tun und das andere nicht zu lassen: zielen, die das Parlament zur Kenntnis genommen hat, Man kann heute über das Geschäft beraten und es ge- verankert. W arum sich das Parlament jetzt die Frage nehmigen und dennoch dem Antrag von Michael Herr- stellt, ob etwas, das in den Legislaturzielen verankert ist, mann in Form eines Postulats oder einer Motion folgen. plötzlich nicht mehr gelten soll, das ist für Urs W üthrich nicht nachvollziehbar. Die Schaffung der Dienststelle war in der Vorlage offengelegt, sie ist in der Kommission bera- E:\lr_2014-01-16_ptk.wpd – [10.10.01]
1622 Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 16. Januar 2014 ten worden, und sie ist im Kommissionsbericht ausdrück- ://: Das Eintreten ist nicht bestritten. lich erwähnt. Es ist also absolute Transparenz hergestellt. Bemerkungen, wie man sie lesen konnte, wonach durch – Rückweisung die Hintertüre etwas Neues eingeführt werden solle, sind haltlos. W orum geht es eigentlich? Es geht erstens dar- ://: Der Landrat stimmt mit 53:25 Stimmen bei 3 Enthal- um, dass es keine plausible Erklärung dafür gibt, warum tungen dem Antrag von Michael Herrmann zu und es neben der Dienststelle Volksschulen und der Dienst- beschliesst somit: stelle Gymnasien und der Dienststelle, in der die Berufs- Das Geschäft 2013/272 wird an den Regierungsrat fachschulen zusammengefasst sind, nicht auch eine zurückgewiesen mit dem Auftrag, Dienststelle für den Hochschulbereich geben sollte. Zu a) ein Gesamtkonzept über alle Direktionen zu er- erinnern ist daran, dass die Hochschulen ein jährliches stellen. Betriebsbudget von 250 Millionen Franke aufwerfen und b) Das Konzept beinhaltet zwingend eine Effizienz- dass in der nächsten Zeit Investitionen im Bereich von gut steigerung mit dem Ziel einer Kostenreduktion. 300 Millionen Franken in Rede stehen. Die Aufgaben, die [Namenliste einsehbar im Internet; 10.42] in diesem Zusammenhang gestemmt werden müssen, kennen einzelne Mitglieder des Landrats. Es geht um das Für das Protokoll: Entwickeln und Weiterentwickeln der Staatsverträge, es Jörg Bertsch, Landeskanzlei geht um die Leistungsaufträge und die Globalbudgets, mit denen sich das Parlament beschäftigen muss. Es geht um * grosse Infrastrukturprojekte. Es geht um die Aufgaben im Rahmen der W irtschaftsoffensive. Mindestens die erst- genannten Bereiche müssten den IPK-Mitgliedern bestens Nr. 1691 bekannt und vertraut sein. Vor diesem Hintergrund ist weder eine Rückweisung 12 2013/228 noch eine Ablehnung dieser Vorlage irgendwie sachlich Berichte des Regierungsrates vom 25. Juni 2013 und zu begründen. der Justiz- und Sicherheitskommission vom 27. No- vember 2013: Änderung des Konkordats über Mass- Michael Herrmann (FDP) hält fest, er sei, im Gegensatz nahmen gegen Gewalt anlässlich von Sportveranstal- vielleicht zu anderen, durchaus bereit zur Selbstkritik. Er tungen sowie Anpassung des Polizeigesetzes; 1. Le- hat ja auch eingeräumt, dass er sich seit jener Kommis- sung sionssitzung über sich selbst ärgert. Vor allem darüber, dass es ihm nicht oder zu wenig aufgefallen ist, dass in Landratspräsidentin Marianne Hollinger (FDP) schlägt der Vorlage von Kostenneutralität die Rede ist, und erst vor, anstelle des jetzt anstehenden Traktandums 11 (2. am Schluss, auf Nachfrage, eben doch eine Lohnkosten- Lesung Polizeigesetz) die Beratung von Traktandum 12 steigerung zum Vorschein kam. Der Votant hat nichts vorzuziehen, da die Interpellation von Jürg W iedemann gegen Namensänderungen von Dienststellen, auch früher zum Polizeigesetz noch nicht verteilt wurde. nicht, als diese in andere Direktionen vorgenommen wur- Es erhebt sich kein W iderspruch. den. W enn man es aber als Gesamtkonzept anschaut, dann muss es sich auch über die ganze Firma erstrecken, Kommissionspräsident Werner Rufi (FDP) erläutert den über die ganze Verwaltung mit allen fünf Direktionen, und Kommissionsbericht vom 27. November 2013 zum ver- nicht nur über eine. Das viel Ärgerlichere aber – und dies schärften Hooligan-Konkordat und verweist zunächst auf ist der Hauptgrund für seinen Rückweisungsantrag – ist, die dortigen detaillierten Ausführungen. Man habe heute dass eine Reorganisation etwas mit Effizienzsteigerung zu eine etwas geänderte Ausgangslage, weil das Bundesge- tun haben muss und nicht mit Aufblähung des Staats- richt am 7. Januar über das Hooligan-Konkordat entschie- apparats und der Bürokratie. Das ist das Hauptargument, den hat. Interessant ist, dass beide Lager – Pro und Con- wie es in Punkt b) des Antrags formuliert ist. Der Votant ist tra – aus dem 26-seitigen Urteil Argumente für ihre jeweili- daher überzeugt, dass die Regierung diesbezüglich mit ge Position ableiten. Das Bundesgericht hat zwei Korrek- einer guten Variante wieder in den Landrat kommen wird. turen am verschärften Konkordat verlangt, zum einen bei der Dauer des Rayonverbots, zum anderen bei den Mel- deauflagen, die entschärft werden sollen. Man muss sich bewusst sein, dass der Bundesgerichtsentscheid eine abstrakte Normenkontrolle darstellt, so dass konkrete Einzelfälle, die aus der Problematik resultieren, jeweils individuell auf allfällige Grundrechtsverletzungen hin über- prüft werden müssen. Entgegen der Haltung der Regierung und der SID, wie sie im Bericht vom 25.06.2013 zum Ausdruck kommt, hat die JSK beschlossen, auf die Vorlage nicht einzutreten. Die JSK hat sich ihren Entscheid nicht einfach gemacht. Sie hat eine breite Anhörungsrunde mit Personen aus den verschiedensten Lagern durchgeführt. Die Schlussbera- tung des Geschäfts erfolgte in den Sitzungen vom 4. und 18. November 2013. Man hat dann auch auf eine gewisse zeitliche Koordination mit der Justiz-, Sicherheits- und Sportkommission Basel-Stadt geachtet. Inhaltlich aller- E:\lr_2014-01-16_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 16. Januar 2014 1623 dings wurden völlig unabhängige selbständige Entscheide Kompetenzen der Sicherheitsdienste oder auf Intimunter- gefällt. Beide Kommissionen haben im November das suchungen. Die SVP ist geschlossen für Nichteintreten Nichteintreten bzw. die Ablehnung des verschärften Kon- auf die Konkordatsverschärfung. kordats beantragt. In Basel-Stadt hat bekanntlich auch das Parlament bereits entschieden und mit breiter Mehr- Andreas Bammatter (SP) teilt mit, das Fazit der SP sei heit das Nichteintreten beschlossen. Anderslautende Ent- das gleiche. Die SP ist gegen das verschärfte Hooligan- scheide würden zu gewissen Koordinationsproblemen in Konkordat und wird grossmehrheitlich die Motion unter- den beiden Kantonen führen. Es ist wichtig, dass die Re- stützen. Das neue Hooligan-Konkordat geht nicht gegen gion Nordwestschweiz, mit Betonung auf Basel-Stadt und einzelne Gewalttäter, sondern es regelt Pauschalmass- Baselland, das Thema mit einer gleichen Betrachtungs- nahmen. Die SP ist der Meinung, die bestehenden gesetz- weise angeht. Auch das sollte man in der Urteilsfindung lichen Grundlagen reichen aus. Da ferner das nicht zufrie- berücksichtigen. denstellend ausgearbeitete Konkordat nur entweder im Bei einer Konkordatsvorlage bestehen nur die Mög- Ganzen angenommen oder abgelehnt werden kann, ist lichkeiten Annahme oder Anlehnung, so dass es sehr die SP für Nichteintreten. schwierig ist, einen Kompromissweg zu finden. Mit der nun beschlossenen Ablehnung des Konkordats, bzw. dem Balz Stückelberger (FDP) weist einleitend darauf hin, Antrag auf Nichteintreten, hat die JSK einen Grundsatz- dass er das Geschäft hier als Sprecher der FDP-Fraktion entscheid gefällt. Mit dem gleichzeitig ausgearbeiteten vertrete, nicht als Präsident des überkantonalen und über- Motionsvorstoss, der im nächsten Traktandum behandelt parteilichen Komitees, das sich gegen die verschärften wird und der auf die Regelung einer Bewilligungspflicht für Massnahmen einsetzt, und in welchem auch einige Land- Grossanlässe im kantonalen Recht zielt, hat die JSK ei- ratsmitglieder mitarbeiten. Diese Vorbemerkung ist wich- nen pragmatischen W eg gesucht. Der Regierungsrat ist ja tig, weil nicht alle Fraktionskolleginnen und -kollegen die bekanntlich bereit, diese Motion entgegenzunehmen. vom Votanten vertretene Meinung teilen. Die Fraktions- W ichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass nicht mehrheit ist allerdings gleicher Meinung wie das Komitee, eine unnötige Bürokratie aufgebaut wird, und dass das auch wenn die Tonalität möglichweise eine etwas andere Brauchtum von dieser Genehmigungspflicht verschont ist. bleibt. Es geht um sicherheitsrelevante Aspekte. Aufgrund Die verschärften Massnahmen sind unnötig und un- des Bundesgerichtsentscheids ist es jetzt auch gut mög- verhältnismässig, sie verletzen Grundrechte und stellen lich, eine differenzierte Prüfung einer solchen Bewil- den erfolgreichen Basler und eben auch Baselbieter W eg ligungspflicht vorzunehmen. in Frage. Selbstverständlich verurteilt auch die FDP-Frak- Die JSK hat die Grundhaltung vertreten, dass Ver- tion jede Form von Gewalt in allen Lebensbereichen, und besserungen angestrebt werden müssen. Hooligans müs- damit auch an Sportveranstaltungen. W enn die FDP also sen ganz klar belangt werden können. Aber es sollen diese verschärften Massnahmen ablehnt, dann ist das nicht alle friedfertigen Leute, die 99 Prozent der Match- sicher nicht eine Sympathiekundgebung gegenüber ge- besucher ausmachen, in Mitleidenschaft gezogen werden. waltbereiten Hooligans. Sondern die Ablehnung erfolgt Die JSK ist mit einer deutlichen Mehrheit – 9:3 Stimmen nach fundierter Analyse aus sachgerechten Gründen. Die bei 1 Enthaltung – der Meinung, das verschärfte Konkor- Verschärfungsvorlage hat verschiedene Mängel. Schon dat gehe in diesem Punkt zu weit. Die Kommissionsmoti- der inoffizielle Titel ist missverständlich: Die Massnahmen on zur Regelung einer Bewilligungspflicht bei Grossanläs- richten sich überhaupt nicht nur gegen Hooligans, son- sen im kantonalen Recht wurde mit 12:0 Stimmen bei 1 dern gegen alle viereinhalb Millionen Besucher von Spie- Abwesenheit beschlossen. len der obersten Ligen sowie gegen alle Clubs, die in Der Entscheid der JSK ist ganz klar auch ein Appell diesen Ligen spielen. Darunter fallen die bürokratischen an die präventive Arbeit. Davon sind alle Player mitbetrof- Bewilligungen, die Reisevorschriften, auch die Körperkon- fen: Vereine, Stadionbetreiber, Polizeistellen, Staatsan- trollen. Die Massnahmen sind eben nicht gezielt, sondern waltschaft, Regierungen und letztlich auch das Parlament. sie richten sich an die Masse und sind deshalb unverhält- Die Parlamente müssen vorwärts blicken. Sie können nismässig und stehen auch im W iderspruch zum Störer- nicht einfach die Vorlage ablehnen und nichts tun. Die prinzip. Das Konkordat steht aber auch im W iderspruch Fan-Arbeit geht weiter, und sie ist derzeit auch auf einem zum erfolgreichen Basler und eben auch Baselbieter guten Weg. Es geht um eine Kombination von präventiven W eg, den die beiden Kantone gemeinsam gehen. Man hat und repressiven Schritten. Alles in allem hat man jetzt in den letzten Jahren und Jahrzehnten in der Region Ba- eine Chance für eine einheitliche Regelung im Raum Ba- sel sehr viele Erfahrungen gemacht mit grossen Sportver- sel und im Kanton Basel-Landschaft. Diese Gelegenheit anstaltungen, die Gewaltpotenzial hatten, und man hat sollte genutzt werden; die JSK jedenfalls legt dies dem dabei mit dem Modell, das auf Dialog und Deeskalation Landrat mit deutlicher Mehrheit nahe. setzt – und selbstverständlich auch Durchsetzung, wo es nötig ist – einen erfolgreichen W eg gefunden. W enn man – Eintretensdebatte nun am grünen Tisch beschliessen würde, künftig ein- seitig an der Repressionsschraube zu drehen, dann bringt Dominik Straumann (SVP) erinnert daran, dass die SVP man dieses System aus dem Gleichgewicht, und das ist sich bereits in der Vernehmlassung von Anfang an gegen nicht im hiesigen Interesse, sondern es wäre ein gewalti- die Verschärfung des Konkordats ausgesprochen habe. ger Rückschritt. Daraus resultiert nun die als Nächstes traktandierte Moti- Für die Juristinnen und Juristen gesagt: Die Vorlage on für eine kantonale Regelung. W ie der Kommissions- ist gespickt mit einigen ganz heiklen Formulierungen. So präsident bereits ausgeführt hat, hat die JSK sehr viele ist etwa die Rede von «gewalttätigem Verhalten vor, wäh- Personen angehört. Die Bedenken sind dadurch nicht rend und nach einem Spiel». «W ährend einem Spiel» – kleiner geworden, sei es in Bezug auf Rayonverbot, auf das ist noch in etwa klar. W as aber unter «vorher» und E:\lr_2014-01-16_ptk.wpd – [10.10.01]
1624 Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 16. Januar 2014 «nachher» zu verstehen ist, das weiss man nicht, und da nicht eintritt und nicht diskutiert, dann wird die Meinung können dann ganz unangenehme Kausalitätsfragen auf- des Parlaments nicht abgeholt in einer Sache, bei der es tauchen: Ab wann ist es schon «vorher», und bis wann ist darum geht zu sagen: Der gemeinsame Weg mit dem es noch «nachher»? Im W eiteren sind unter «gewalttäti- Rest der Schweiz ist uns nicht so wichtig wie derjenige mit ges Verhalten» auch die sogenannten «Tätlichkeiten» Basel-Stadt. Diese Sache verdient eine inhaltliche Diskus- subsumiert, wozu laut Lehrbuch etwa auch das «Zerstö- sion. ren einer kunstvollen Frisur» gehört, was nun neu Hoo- liganismus wäre. Sodann die ganzen Auflagen: Anreise- Regina Werthmüller (Grüne) hält für die Grünen fest, vorschriften, Zutrittsregelungen – damit wirft man alle diese seien nicht für Eintreten, werden aber der Motion Fans in den gleichen Topf, was zu einem Problem mit zustimmen. Auch sie sind der Auffassung, dass jegliche dem Störerprinzip führt. Ferner die kritischen Punkte bei Gewalt an Sportveranstaltungen und Grossanlässen nicht der Durchsuchung: Solange dies die Polizei macht, ist es zu tolerieren ist und nach Möglichkeit vermieden werden unproblematisch; sofern solche Durchsuchungen aber, muss. Jedoch sind die Grünen überzeugt, dass das Auf- wie das neu ebenfalls vorgesehen ist, an private Sicher- rüsten von gesetzlichen Auflagen und Massnahmen ein heitsfirmen delegiert werden dürfen, so ist dies grund- schlechtes Mittel darstellt, um Ausschreitungen oder Ge- rechtlich sehr heikel; diese Meinung teilt auch das Bun- walt zu vermeiden. Mit dem Mittel der Bewilligungspflicht, desamt für Justiz. Auf das Rayonverbot und die Melde- wozu die JSK eine Motion eingereicht hat, kann man sich auflagen möchte der Votant gar nicht eingehen; diesbe- darum kümmern, welche die Auflagen für derartige Gross- züglich hat ja bereits das Bundesgericht das Nötige ge- anlässe gelten sollen, und was geregelt werden muss, sagt. Dies alles zeigt, wie seriös gearbeitet wurde bei der damit auch die Kosten klar verteilt sind. Die Sicherheits- Ausarbeitung dieser Massnahmen. Ein letzter Punkt noch, frage darf nicht auf Kosten der Allgemeinheit gelöst wer- der besonderes Augenrollen auslöst, betrifft den Nach- den, sondern die Veranstalter müssen ihren Beitrag dazu weis des gewalttätigen Verhaltens. Ab wann gilt ein Ver- leisten. In der Kommission war von Thomas Gander zu halten als nachgewiesen? Dazu gibt es eigentlich allge- hören, von wie vielen Hooligans man auf Bundesebene meine bewährte Beweisregeln, die auch rechtsstaatlichen ausgeht. Die Hooligan-Datenbank erfasst etwa 1300 Prinzipien entsprechen. Neu soll es so sein – man höre Fans, von denen zwischen 300 und 400 als gewaltbereit und staune –, dass der Nachweis dann erbracht ist, wenn angesehen werden. 570 Personen sind mit Massnahmen eine private Sicherheitsfirma oder auch ein Sportclub belegt. Da man, bei 200 Fussball- und 500 Eishockey- glaubwürdig die Täterschaft einer bestimmten Person spielen in der höchsten Liga, von jährlich insgesamt vier- behauptet. So darf man nicht legiferieren. einhalb bis fünf Millionen Zuschauern ausgehen kann, Nun war zu lesen, dass der Sicherheitsdirektor in handelt es sich bei den gewaltbereiten Personen also um diesem Massnahmenkatalog eine Art «W erkzeugkasten» einen kleinen Promille-Anteil. Die Grünen sind der Über- sieht, den man zwar hoffentlich nicht werde einsetzen zeugung, dass die im bisherigen Hooligan-Konkordat müssen, aber es sei doch gut, wenn man ihn habe. An vorgesehenen Massnahmen noch nicht ausgeschöpft diesem Punkt kommen neben juristischen Bedenken auch sind. W as es braucht, sind gesetzliche Grundlagen – die solche aus liberaler Sicht: Einen W erkzeugkasten, der gibt es bereits –, gesetzliche Bewilligungspflichten für Eingriffe in Grundrechte zulässt, möchte der Votant nicht Grossanlässe und eine engere Zusammenarbeit der bei- haben. Grundrechtseinschränkungen auf Vorrat, das lehnt den Basel. Diese stellen damit auch nicht eine Insel dar, die FDP ab. Das alles ist kein W erkzeugkasten, sondern sondern sie packen das Problem an. Dies zeigt sich auch ein Giftschrank, den die FDP nicht nur nicht öffnen, son- an der jahrelangen erfolgreichen Fanarbeit von Thomas dern erst gar nicht besitzen möchte. Insgesamt ergibt sich Gander, die darauf setzt, im W ege des Dialogs Dynamik damit, wie bereits in der Vernehmlassung mitgeteilt, eine herauszunehmen. Diese Fanarbeit, für die die Votantin an klare, wenn auch nicht einhellige Ablehnung des ver- dieser Stelle ihren Dank aussprechen möchte, ist enorm schärften Konkordats. Diese Massnahmen schiessen über wichtig. Ein Spiel lebt von den Fans. Die Votantin staunt das Ziel hinaus. immer wieder, wenn sie an einem Spiel ist, wie die Men- schen im Stadion mitgerissen werden. Die Fans leben Brigitte Bos (CVP) teilt mit, die CVP/EVP-Fraktion sei eine Kultur, die auch in unserer Region dazugehört. Die grossmehrheitlich für Eintreten. Die Ausgangslage ist Votantin ist daher überzeugt, dass das bestehende Kon- wirklich ein wenig speziell. Zehn Kantone sind dem Kon- kordat mit seinen Massnahmen ausreicht, wenn man die- kordat schon rechtskräftig beigetreten. Dafür hatte man in se nur voll ausschöpft. diesen zehn Kantonen sicher gute Gründe. W eitere Kan- tone haben dem Konkordat bereits zugestimmt. Auch die Felix Weber (BDP) stellt fest, auch die BDP/glp-Fraktion beiden Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Land- sei gegen jegliche Art von Gewalt. Sie ist aber der Auf- schaft haben sich für den Beitritt ausgesprochen. Das fassung, dass das bisher gültige Konkordat und die bisher Bundesgericht hat sich mit dem Konkordat befasst und geleistete Arbeit aller beteiligten Stellen, Personen, Ver- zwar Korrekturen verlangt; aber es wird die Meinung ver- eine und Behörden auf einem guten W eg ist. Das ver- treten, dass das das Konkordat insgesamt durch den Bun- schärfte Konkordat wird bei korrekter Anwendung als desgerichtsentscheid gestützt wird. Der Grosse Rat von problematisch eingestuft, besonders unter dem Gesichts- Basel-Stadt hat das Konkordat entgegen dem W illen der punkt der Grundrechte und der Verhältnismässigkeit. Die Regierung abgelehnt, was im Dezember zur Schlagzeile BDP/glp-Fraktion folgt deshalb der Empfehlung der JSK. führte, Basel-Stadt werde damit zur Insel innerhalb der Sie lehnt das verschärfte Hooligan-Konkordat ab und ist Schweiz. Basel-Landschaft könnte nun Basel-Stadt auf für die Überweisung der Motion zur Bewilligung von die Insel folgen. Dies fände die Votantin für sich genom- Grossanlässen. men nicht so schlimm; aber sie würde gerne die inhaltli- che Diskussion darüber führen. W enn der Landrat heute E:\lr_2014-01-16_ptk.wpd – [10.10.01]
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