AKTUELL Das Informationsmagazin Wissen, wie Wasser Waren bewegt! - Ausgabe 2-2019
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AKTUELL Ausgabe 2-2019 Das Informationsmagazin Wissen, wie Wasser Waren bewegt! Foto: Denny Lang/Liebherr
P o r t s & L o gistics Ein starker Verbund von 16 Hafen- und Logistikstandorten in Norddeutschland und Skandinavien INTERNATIONAL • UNIVERSAL • ZUVERLÄSSIG SCHRAMM Ports & Logistics GmbH Elbehafen, 25541 Brunsbüttel Telefon: +49 (0) 4852 884-0 Fax: +49 (0) 4852 884-26 www.schrammgroup.de E-Mail: info-bp@schrammgroup.de
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, mit dem jüngst veröffentlichten Masterplan Binnenschiff- fahrt soll die Binnenschifffahrt in eine neue Zukunft geführt werden. Ziel des „Masterplans“ ist es, den Anteil der Bin- nenschifffahrt am Modal Split deutlich zu erhöhen und so u. a. zu einer verbesserten Klimabilanz des Verkehrssektors beizutragen. Eine Rückkehr der Binnenschifffahrt zu einem Foto: Börde Container Feeder GmbH Modal-Split-Anteil von 12 %, oder noch besser 15 %, ist eine sportliche Zielmarke. Sie ist aber nicht nur wünschenswert. Vielmehr kann nur so ein nachhaltiger Beitrag zu einer ver- besserten ökonomischen und ökologischen Logistik geleistet werden. Denn auch die Logistik wird zunehmend von der im- mer stärker werdenden Klimadiskussion beeinflusst - unab- hängig davon, das alle Verkehrsmittel an der Null-Emissionen Lösung arbeiten müssen und dies das auch schon tun. Bei der Verbesserung der Klimabilanz des Verkehrssektors ist die Binnenschifffahrt schon heute Teil der Lösung und nicht des Problems. Dies gilt übrigens für die Schifffahrt insgesamt. Die Tatsache, dass es jetzt einen Masterplan Binnenschiff- fahrt gibt, ist schon ein großer Erfolg und war bis vor kurzem keine Selbstverständlichkeit. Das sich 13 Organisation bei der Hergen Hanke Ausarbeiten dieses Plans eingebracht haben, ist ebenfalls ein schöner Erfolg. Zahlreiche Maßnahmen wurden dabei in fünf Handlungsfeldern (In- frastruktur, Flotte, Digitales, Multimodalität und Fachkräfte) erarbeitet. Das spc hat sich z. B. in dem Handlungsfeld „Stärkung der Binnenschifffahrt in der multimo- dalen Transportkette“ eingebracht. Und beim Thema „Sicherung des Fachkräftebe- darfs“ hat das spc bereits vor der offiziellen Veröffentlichung des Masterplans mit dem erstmaligen Auftritt auf der Berufswahlmesse „Einstieg“ im Mai in Frankfurt/ Main losgelegt. Die Fortsetzung folgt im November in Köln. Welche Eindrücke auf der „Einstieg“ gesammelt werden konnten, lesen Sie in dieser Ausgabe. Wir als Börde Container Feeder GmbH werden uns dabei aktiv einbringen. Ich möchte an dieser Stelle das Gewerbe einladen, dieses Engagement ebenfalls best- möglichst zu unterstützen. Weiter finden Sie in dieser Ausgabe Berichte über die Nationale Maritime Konferenz, die Jahreskonferenz des European Shortsea Networks (ESN) in Athen und den Mes- seauftritt auf der transport logistic Messe in München, die mit rund 64.000 Besu- chern und fast 2.400 Ausstellern eine Rekordbeteiligung verzeichnen konnte. Viele Mitglieder waren ebenfalls mittendrin. Die Messe ist auch Anlass, dass Sie in dieser Ausgabe ein Interview mit dem öster- reichischen Extremsegler Norbert Sedlacek lesen können. Er war auf dem spc-Stand zu Gast und hat über seine spannenden Projekte berichtet, insbesondere dem mit Starttermin 21. Juli unmittelbar bevorstehenden Projekt ANT ARCTIC LAB. Zahlreiche Aktivitäten warten auf das Netzwerk und die Mitglieder im 2. Halbjahr. Der Themenabend am 12. September in Neuss und das Forum Sondertransporte in Bonn am 05. November wurden schon bekanntgegeben. Neu dazu kommen für die Mitglieder Workshops zu den Themen „Shortseaschedules“ und „Junges Recruiting“. Ebenfalls neu für Mitglieder ist das Angebot, ab Herbst offene Stellen über die spc- Kanäle zu kommunizieren. Daher wünsche Ihnen allen eine schöne Sommerzeit und beste Erholung, damit wir uns danach, möglichst gemeinsam und gestärkt für die Interessen der Binnen- und Küstenschifffahrt und multimodalen Verkehre engagieren können. Ihr Hergen Hanke Börde Container Feeder GmbH www.shortseashipping.de 3
Inhalt Editorial 03 Hergen Hanke Börde Container Feeder GmbH Foto: BCF TOP-Thema 14 Masterplan Binnenschifffahrt Foto: saalefreunde 18 Stimmen zum Masterplan Binnenschifffahrt Markplatz 06 spc-Wegweiser durch die Branchennews vor Ort 10 Erstmaliger spc-Auftritt auf einer Foto: Beatrix Wegner Berufswahlmesse 12 NMK: Eine wichtige Säule 13 ESN: Netzwerktreffen in Griechenland 20 spc zieht positive Bilanz zur transport logistic 24 Interview: Hart am Wind Aus den Ländern 26 2. Bayerischer Wasserstraßen- und Schifffahrtstag Zum Foto der Titelseite Termine Die Liebherr-MCCtec AKTUELL 27 Sustainable Shipping Conference Rostock GmbH erwei- Ausgabe 2-2019 Das Informationsmagazin tert ihren Standort im Wissen, wie Wasser Waren bewegt! 28 Einladung: Themenabend Neuss Rostocker Überseehafen 29 Übersicht nationaler & internationaler um einen Portalkran für Branchenevents Schwerlastumschläge, genannt TCC 78000. Dieser wird nicht nur Vorschau/Impressum die Firma Liebherr beim 30 Ein Blick in die Themen der nächsten Verladen immer größer werdender maritimer spc AKTUELL-Ausgabe ̃ Krane aus eigener Pro- Foto: Denny Lang/Liebherr duktion unterstützen, sondern auch anderen Unternehmen die Möglichkeit für Schwerlastum- schläge im Rostocker Überseehafen bieten. 4 Ausgabe 1-2019
AKTUELL Alles im Informationsfluss Mehr Transparenz im Shortsea Linienverkehr Neuer Service Steigerung der digitalen Präsenz durch „Shortseaschedules“ Am Rande der Jahreskonferenz des European Shortsea Net- 2020 auf das gesamte European Shortsea Network (ESN) works (ESN) in Athen haben sich das norwegische Shortsea auszuweiten. Dazu wurden auch in Athen entsprechende Promotion Center und das deutsche ShortSeaShipping Inland Gespräche geführt“, ergänzt Jørn Askvik. Waterway Promotion Center (spc) auf eine Kooperation beim Das Portal ist ab sofort unter www.shortseaschedules.com Betrieb und der Weiterentwicklung der digitalen Plattform zu nutzen. (mn) „Shortseaschedules“ verständigt. Das schwedische Shortsea Promotion Center wird diese Kooperation ebenfalls unter- stützen. Mit dieser Plattform soll mehr Transparenz im Shortsea Linienverkehr geboten und gleichzeitig die digitale Prä- senz gesteigert werden. Shortseaschedules wurde vom nor- wegischen SPC initiiert und bietet eine Übersicht der Linienverkehre im Kurz- streckenseeverkehr. Neben Abfahrts- frequenzen und Laufzeiten gibt es auch eine Übersicht der Anbieter. „Ziel von Shortseaschedules ist es, einen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des Kurz- streckenseeverkehrs zu leisten und damit auch eine stärkere Nutzung zu fördern. Je leichter und transparenter Informati- onen verfügbar sind, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, das Kurzstreckensee- verkehre bei Transportvergaben stärker berücksichtigt werden“ ist sich Jørn Askvik, Geschäftsführer des norwegischen SPC sicher. „Die Plattform soll kontinuierlich weiterentwickelt werden und ist grund- sätzlich offen für jeden. Wir wollen aber bei der Weiterentwicklung die Mitglieder der jeweiligen spc mit einbeziehen. Dazu wer- den wir im Spätsommer einen Workshop ausrichten, auf dem wir zusammen mit unseren Mitgliedern entsprechende Ideen wie z. B. die Integration der Hinterlandan- bindungen, Door-Door Laufzeitkalkulation und Erweiterung mit einem Emissionskal- kulator diskutieren. Natürlich werden wir auch differenzieren müssen, denn letzten Endes finanzieren die Mitglieder mit ihren Beiträgen das Portal, was sich auch auf der Plattform darstellen muss“ erläutert spc-Geschäftsführer Markus Nölke. „Die aktuelle Version ist ein guter Beginn und wird sich in den kommenden Monaten sicherlich noch stark verändern“, ist Nölke überzeugt. „Ziel ist es, die Kooperation www.shortseashipping.de 5
Marktplatz Größter europäischer Projektladungstransport über Saale und Elbe zum Hamburger Hafen Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten konnte an Saale und Elbe das letzte Stück zwischen Calbe und der Elbe-Mündung: Hier ein außergewöhnlicher Schiffstransport beobachtet werden: ist der Fluss freifließend und damit stark niederschlagsab- Insgesamt acht Schubleichter wurden in Pfütztal (Saale) mit hängig. Das Wetter der letzten Wochen hat sowohl auf der Teilen einer Chemieanlage beladen und mit vier flachgehenden Elbe als auch auf der Saale zu Niedrigwasser geführt. Schubbooten bis zur Elbe und weiter nach Hamburg trans- Mit der Deutschen Binnenreederei wurde ein Reeder gefun- portiert. Transportiert wurden neben kleineren Teilen zehn den, der sowohl das entsprechende Equipment als auch das Großkolli mit einer Länge von bis zu 50 Meter, einer Breite erfahrene Personal für diesen Transport stellen konnte. David bis zu 8,30 Meter und Stückgewichten von fast 270 Tonnen. Schütz, Projektmanager der DBR, erklärte: „Neben der Nied- Bereits der Vorlauf stellte den verantwortlichen Projektspe- rigwassersituation war für unsere Schiffer die nicht regulierte diteur vor enorme Herausforderungen. Hüseyin Kizilagac, Saalestrecke zwischen Calbe und Elbmündung eine echte Herausforderung. Die engen Kurvenradien bei niedrigem Wasserstand bis zur ersten Foto: saalefreunde Saaleschleuse erforderten höchste Konzentration.“ Auch die Abmessungen der einzelnen Teile mit Durch- messern bis zu 8,30 Meter mussten bei Brücken- und Schleusenpassagen genau beachtet werden. Durch den hohen Einsatz al- ler Beteiligten sind die Teile pünktlich in Hamburg einge- troffen und stehen zur Verla- dung nach China bereit. Dort wird die Anlage neu montiert in Betrieb gehen. Wesentlich einfacher wäre der Transport bei der Umsetzung des ge- planten Saale-Seitenkanals, der den oben genannten Engpass auf der Saale um- gehen würde. Dieser Kanal ist ein Teil des Forderungs- kataloges des Elbe Allianz e.V., der sich für Schifffahrt Größter europäischer Projekt- und Häfen in der Elberegion ladungstransport über Saale und Elbe zum Hamburger Hafen - einsetzt. „Trotz Aufnahme Passage Schleuse Bernburg. in den weiteren Bedarf des aktuellen Bundesverkehrswe- geplans ist diese Maßnahme noch nicht in Sicht“, bedau- Geschäftsführer der Epi Logistics Hamburg, erläuterte: „Wir ert Karina Fischer, die im Elbe Allianz e.V. die Saale vertritt mussten für den Landtransport vom Chemiepark Leuna bis und im Hauptberuf für die Auftragsabwicklung der einzigen zur Umschlagstelle Pfütztal fast sechs Kilometer Fahrbahn Schiffswerft an der Saale verantwortlich ist. „Mit dem Saale- temporär bauen oder ertüchtigen, darunter eine Brücke von Seitenkanal und der Umsetzung des Gesamtkonzeptes Elbe 170 Meter Länge“. Über zwei Jahre Planungs- und Geneh- würden sich die wirtschaftlichen Bedingungen für die gesamte migungsvorlauf waren erforderlich, mehrere Millionen Euro Region massiv verbessern und der ökologisch verträglichste mussten aufgewendet werden, um fehlende Infrastruktur zu Transportträger gestärkt“, betont Fischer und weist darauf kompensieren. Normalerweise wären mit dem Umschlag in hin, dass neben solchen Sondertransporten die Saale auch das Binnenschiff die größten Probleme gelöst. „Aufgrund der Potenzial für „normale“ Frachten birgt. So sind beispielsweise extrem schlechten Fahrrinnenbedingungen sowohl auf der in Nienburg, Bernburg, Alsleben und Halle viele Unterneh- Saale als auch auf der Elbe hatten wir große Restriktionen bei men anzutreffen, die einen Teil ihres Transportaufkommens der Auswahl der Schiffe und des Zeitfensters“, so Kizilagac gern mit dem ökologischen Binnenschiff auf dem Wasserweg weiter. Obwohl die Saale weitestgehend staureguliert ist, fehlt abwickeln würden. 6 Ausgabe 2-2019
AKTUELL Alles im Informationsfluss New route and freight ferries taken over DFDS is growing and we are adding capacity all over the the volumes of the agreement, we announced the opening network. We just named our second freight ferry from Jinling of a new route between Gothenburg and Zeebrugge, and Troy Seaways, and soon she will operate in the Mediterra- today we have launched the new route with one of the ferries nean. Today we will add a new route and two newcomers to departing at 15.00 CET. the DFDS fleet. Operation Director Andrej Zamkovoj says: “The two 2,450 Early May we entered a five-year agreement with the paper -lane metre freight ferries Schieborg and Slingeborg that we producer Stora Enso to transport around 700,000 tons of acquired from third-party owners will be operating on the paper and paperboard products annually. To accommodate new route. To give the two ferries a proper DFDS welcome and to ensure that they feel right at home, MV Schieborg has been renamed Belgia Seaways and MV Slingeborg is now Gothia Seaways.” He continues: “A huge thank you to those who worked hard on preparing the deal and the takeover ashore and on board. Great teamwork and a job well done! The biggest challenges still lie ahead of us, namely to put the ferries into operation smoothly and safely! Good luck to the captains Andrej Oresko and Julius Nagaitis, and their crews.” Foto: DFDS In addition to Belgia and Gothia, Fionia Seaways will be trans- New route and freight ferries taken over. ferred from the Gothenburg – Ghent route to the new route and will take part in the 8 to 12 weekly departures. Containerships nimmt zweites LNG-Schiff CONTAINERSHIPS POLAR in Betrieb Containerships, ein Experte für Intra-Europa und eine Toch- sigtes Erdgas aufnehmen wird. tergesellschaft der CMA CGM Group, einem weltweit füh- Mit den zukünftigen Schwesterschiffen CONTAINERSHIPS renden Schifffahrts- und Logistikunternehmen, freut sich, ARCTIC und CONTAINERSHIPS AURORA werden bis Ende des die Indienststellung seines zweiten mit Flüssigerdgas (LNG) Jahres zwei weitere mit LNG betriebene Schiffe die Flotte betriebenen Containerschiffes, der CONTAINERSHIPS POLAR, verstärken. bekannt zu geben. Die CONTAINERSHIPS POLAR wird im optimierten wöchent- Als zweites LNG-Schiff der CMA CGM Group wird die CON- lichen BALT 2-Dienst eingesetzt, der Nordeuropa mit dem TAINERSHIPS POLAR am 23. Juni 2019 in den neu gestalteten baltischen Raum und Russland verbindet. Insgesamt werden BALT 2-Dienst im Hafen von Rotterdam eingegliedert. Anfang sieben große europäische Häfen angelaufen, darunter der Mai startete das 1.380-TEU-Schiff seine Reise von der Gu- Hafen von Rotterdam, der als wichtiger Umschlagplatz, aber angzhou Wenchong Werft in China nach Nordeuropa, wo es auch als Bunkerhafen für die LNG-Schiffe dient. Mit Transit- neben seinem Schwesterschiff CONTAINERSHIPS NORD zum zeiten von nur drei bis fünf Tagen bietet der BALT 2- Dienst Einsatz kommen wird. eine schnelle und zuverlässige Verbindung zwischen dem Durch die Abmessungen und hohe Eisklasse ist die CONTAI- nördlichen Kontinent und dem baltischen Raum. NERSHIPS POLAR für die navigatorischen und klimatischen Ferner können Kunden von Containerships von vielfältigen Herausforderungen des Einsatzgebietes in Nordeuropa und Transshipment-Möglichkeiten und nachhaltigen Multimodal- Baltikum sehr gut geeignet. Darüber hinaus bietet das Schiff lösungen in den jeweiligen Häfen profitieren. beste Voraussetzungen für die Aufnahme von palettenbreiten Containern: Mit einer außer- CONTAINERSHIPS setzt ab sofort als zweites LNG-Schiff die POLAR (1.380 TEU) ein. gewöhnlich hohen Aufnahme- fähigkeit von palettenbreiten 40- und 45-Fuß-High-Cube- Containern unterstreicht Con- Foto: CONTAINERSHIPS tainerships seinen kundenori- entierten Ansatz. Ende Juni erfolgt in Rotterdam die erste LNG-Bunkerung des Schiffes („Ship-to-Ship“), wobei es rund 200 Tonnen verflüs- www.shortseashipping.de 7
Marktplatz Samskip fine tunes multimodal network for post-Brexit hard choices Europe’s largest multimodal transport group by freight vo- “These additions brought more than simply shortsea capa- lume expects UK exporters and importers to start switching city,” says Besseling. “Ghent and Amsterdam have brought away from trailers and towards containerisation very soon, multimodal head to head with trailers in new regional markets repeating a trend established in the run-up to the original and opened longer distance routes across Europe.” deadline for Brexit. Samskip services to Rotterdam are supported by 70 trains “We saw a significant push in container volumes up to March a week to destinations throughout the EU and beyond, as 2019, especially into Hull, as decision-makers facing uncertai- well as by regular barge connections but Ghent opens up nity opted for the reliability and proven procedures of container northern French and Belgian markets traditionally feeding shipping,” says David Besseling, Samskip UK Trade Manager. ferries into Zeebrugge. Besseling says the added dimension “Concerns over supply chain security are fast re-emerging.” of low emissions, congestion-free barge connections have Besseling says that stockpiling contributed to the earlier also proved an attraction for the Belgian port. Meanwhile, traffic surge, but adds that the experience also confirmed Amsterdam has brought new flexibility and cost-efficiency, robustness in new Hull-Ghent and Hull-Amsterdam links with rail services running into the port’s TMA Logistics shortsea established by Samskip at the end of 2018. The services add terminal itself, and space available to launch cross-docking to existing high-frequency connections between Rotterdam, services for customs-friendly containerisation. Tilbury, Hull and Grangemouth. Besseling says that the period after March has allowed Samskip to refine post-Brexit arrangements and lay down plans for new rail links eastward from Dutch ports to Berlin and Poland, adding to a previous focus on Duisburg and Mannheim. “We have been able to demonstrate performance levels to UK importers and exporters where mutlimodal options have been added and fully deploy the people, resources and IT that will enable seamless customs clearance. We are also confident that cross-docking services in Amsterdam will persuade more shippers of conventional wagon loads from Germany, Austria, Poland and Italy to containerise.” Samskip Chief Executive Diederick Blom says that EU parli- amentary elections, entrenched views from UK and EU poli- ticians and the contest to become UK prime minister feed a deadlock that points to a ‘hard’ Brexit. “We comment as logistics professionals not politicians but managing the supply chain is core to meeting the expecta- tions of business and consumers alike,” says Blom. “In the Foto: Samskip run up to the original Brexit date, container transport proved reliable and efficient, and that it could handle far more freight without the risk of terminal gate tailbacks, customs red tape, driver shortages or industrial action.” Drei neue CNG-Lkw für Zippel Am 06.05.2019 nahm die Firma Konrad Zippel Spediteur 70 bis 80 Prozent der Todesfälle bei Abbiegeunfällen im GmbH & Co. KG offiziell weitere drei CNG-Lkw von SCANIA in Lkw-Verkehr vermeiden. Von der Funktionalität konnte sich Betrieb, die mit Biogas betrieben werden. Durch den Einsatz Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) während der von Bio-CNG anstatt herkömmlichem Diesel, stoßen diese Lkw Veranstaltung selbst überzeugen. Als Resultat wurde Zippel bis zu 80 Prozent weniger Stickoxide und bis zu 95 Prozent offiziell der Liste der Unterstützer der „Aktion Abbiegeas- weniger Feinstaub aus. sistent“ hinzugefügt. Bis Juni wird Zippel fünf weitere CNG-Lkw in Berlin in Betrieb Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) übergab nehmen. Das Bundesverkehrsministerium hat die Anschaffung während der Veranstaltung die Urkunde zur Aktion Abbiege- der LKW mit jeweils 8000 EUR in Rahmen des MKS- Programs assistent, auf der die Sicherheitspartnerschaft zwischen dem gefördert. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und Zusätzlich investiert die Firma Zippel in den Abbiegeassis- Konrad Zippel Spediteur GmbH & Co. KG unterzeichnet ist an tenten Luis Turn Detect-Kamerasystem. Damit lassen sich Herrn Axel Plaß, geschäftsführender Gesellschafter von Zippel. 8 Ausgabe 2-2019
AKTUELL Alles im Informationsfluss Hamburg – Köln: Shuttlezug-Verbindungen von CTS und IGS Intermodal erfolgreich gestartet Die neue Containerzug-Verbindung zwischen Köln und den gistics GmbH (gehört zur IGS Logistics Group Hamburg). „Wir Seehäfen Hamburg und Bremerhaven ist erfolgreich gestartet: freuen uns sehr, dass unsere Städte jetzt auch durch regelmä- Am 6. Mai 2019 traf der erste Shuttlezug von Hamburg im ßige Containertransporte auf der Schiene dreimal pro Woche in Niehler Hafen in Köln ein. Am frühen Dienstagmorgen wurde beide Richtungen verbunden sind. Wir bieten so Reedern und der Zug auf die Rückreise vom Rhein an die Elbe geschickt. Spediteuren zusätzlich eine zuverlässige und umweltfreund- Für den Premierenzug aus Hamburg galt es dabei, kurz vor liche Transportlösung an, die auch die Westhäfen Antwerpen dem Ziel ein ungeplantes Ereignis zu meistern: Im Kölner und Rotterdam anbindet. Bei entsprechender Nachfrage ist Stadtteil Ehrenfeld war am Montag bei Bauarbeiten eine eine Ausweitung der Verkehre möglich“, so Oliver Haas (CTS amerikanische Fünf-Zentner-Fliegerbombe aus dem Zweiten General Manager Geschäftsentwicklung) und Bernd Trepte Weltkrieg gefunden worden. Die Entschärfung wurde am (Geschäftsführer IGS Intermodal). Abend problemlos durchgeführt. Bis Die Traktion übernimmt die RheinCargo, auf eine kurze Verzögerung der An- die bereits regelmäßige Massengutver- kunft bei der CTS hatte der explosive kehre zwischen dem Rheinland und dem Fund keine weiteren Auswirkungen Hamburger Hafen auf der Schiene beför- Foto: Erik Körschenhausen auf den Zug mit der Nummer 68757. dert und über langjährige Erfahrungen Verantwortlich für die neue Shuttle- auf dieser Verkehrsachse verfügt. Verbindung, die vermehrt Güter von der Straße auf die Schiene holen soll, Der Premierenzug von CTS und sind die CTS Container Terminal GmbH IGS auf seiner Fahrt von Hamburg Köln (gehört zur HGK-Tochter neska) nach Köln. Die Traktion übernimmt und die IGS Intermodal Container Lo- die RheinCargo. Unparteiisches Gutachten: Marktanteil der Strecke Puttgarden-Rødby Ein neues, unparteiisches, von den deutschen Planfeststel- 40 Prozent der gesamten Frachteinheiten und 30 Prozent aller lungsbehörden angefordertes Gutachten konkludiert, dass Pkws, die den Fehmarnbelt queren möchten, transportieren Scandlines auch im Falle einer festen Querung auf dem Feh- wird. Das Gutachten schlussfolgert außerdem, dass Scan- marnbelt einen erheblichen Marktanteil sowohl des Fracht- als dlines im Pkw-Bereich hauptsächlich ihren Marktanteil vom auch Pkw-Verkehrs weiterhin halten wird. Grenzhandelsverkehr halten wird. Zudem zieht das Gutach- Im Zusammenhang mit dem Planfeststellungsverfahren für ten den Schluss, dass Scandlines im Wettbewerb mit einem die feste Fehmarnbelt-Querung beauftragte die Planfeststel- Tunnel eine starke Anpassungsfähigkeit an den Tag legen lungsbehörde das Beraterunternehmen PwC mit der Ausar- wird, und dass die Reederei im Falle einer Herabstufung des beitung einer Analyse zur Geschäftsgrundlage der Reederei Betriebs durch Kosteneinsparungen auch weiterhin voll und Scandlines nach Eröffnung eines Fehmarnbelt-Tunnels. PwC ganz rentabel sein wird. kommt im Gutachten zu dem Schluss, dass Scandlines 2030 Die Analyse unterstützt somit Scandlines’ Bestreben, den Fähr- verkehr auf der Strecke Puttgarden-Rødby aufrechtzuerhalten. „Es freut uns, dass die Planfeststellungsbehörde die von dänischer Seite in Auftrag gegebenen Gutachten nicht ohne Weiteres für bare Münze nimmt, sondern stattdessen ein unparteiisches Gutachten hat ausarbeiten lassen. Seit zehn Jahren weisen wir darauf hin, dass wir weiterfahren werden und Foto: Scandlines/Prins Richard im preisempfindlichen Frachtsegment sowie im Grenzhandel ein durchaus vernünftiges Geschäft erwarten. Das Gutachten bestätigt uns in unserer Überzeugung. Hoffentlich bedeutet dieses unparteiische Gutachten, dass man auf dänischer Seite in höherem Maße anerkennt, dass wir weiterfahren werden, und dass es unter anderem wichtig ist, dass unsere Kunden in Puttgarden einen ordentlichen Hafenzugang erhalten, um faire Wettbewerbsbedingungen sicherzustellen“, so Scandlines‘ CEO Søren Poulsgaard Jensen. www.shortseashipping.de 9
Vo r O r t Foto: spc Theresa Klein und Markus Nölke verteilten auf der „Einstieg“ auch das Magazin „Hallo, Zukunft!“, was unter der Schirmherrschaft von Bundes- verkehrsminister Andreas Scheuer über Berufe in der Logistik informiert. Erstmaliger spc Auftritt auf einer Berufswahlmesse PERSPEKTIVEN 8.000 Schüler, Lehrer und Eltern nutzten am 24. und 25. Mai die Berufswahlmesse "Einstieg" in Frankfurt am Main, um sich dort über Berufsbilder zu informieren. Theresa Klein und Markus Nölke waren für das spc mit einem eigenen Stand vor Ort und informierten über die Berufsfelder Nautik / Binnenschifffahrt / Hafenlogistik und Spedition. Das spc entschied sich zur Präsentation der folgenden drei präsent sei, was geändert werden müsse. Eine Einschätzung, Ausbildungsberufe und eines Studiengangs. Binnenschiffer die auch aus den Reihen der spc-Mitglieder häufig geäußert (m/w/d), Kaufmann-/frau für Spedition und Logistikdienst- wird. Daher hat sich das spc schon während der Entstehung leistungen (m/w/d) und für die Fachkraft für Hafenlogistik des Masterplans verstärkt dem Thema „Ausbildung“ gewidmet (m/w/d) sowie dem Studiengang „Nautik und Seeverkehr“. Mit und sich vorgenommen, es zu intensivieren. Bisher bestand dieser Auswahl sprach das spc Absolventen aller Schulformen die Arbeit hier in regelmäßigen Besuchen von Bildungsein- an und deckte den Kurzstreckenseeverkehr ebenso ab wie richtungen wie Berufsschulen, Hochschulen und Universitäten, klassische maritime Berufe an Land. „Mit diesem Angebot fühlen um in kurzen Unterrichtseinheiten auf die Chancen des mul- wir uns gut aufgestellt, um die Sicherung des Fachkräftebe- timodalen Transportes aufmerksam zu machen. Gerade für darfs in der Schifffahrt anzugehen. Nichtsdestotrotz könnten angehende Spediteure ist das wichtig, da deren Fokus oftmals wir uns vorstellen unser Portfolio in Zukunft zu erweitern, auf dem Lkw-Verkehr liegt. Möglichkeiten über Transporte um die Anzahl der vorgestellten Berufe auszuweiten. Dies via Binnenschiff, Shortsea und multimodale Verkehre werden werden wir auch im Dialog mit unseren Mitgliedern erörtern“ insgesamt im Unterricht wenig bis gar nicht behandelt. berichtete Theresa Klein. Neben dem spc waren auf der „Einstieg“ rund 140 Un- Ein Grund für die Präsenz auf einer Berufswahlmesse war ternehmen, Hochschulen, Kammern und Verbände aus dem u. a. der Masterplan Binnenschifffahrt, bei dem das spc z. In- und Ausland, um Ihr Angebot vorzustellen. B. in der Arbeitsgruppe „Sicherung des Fachkräftebedarfs“ Die Binnenschifffahrt und der Kurzstreckenseeverkehr mitgewirkt hat. Hier bestand der Konsens, dass die mariti- werden an sich kaum wahrgenommen. Theresa Klein bestätigt: me Branche bei der jüngeren Generation deutlich zu wenig „Wie wenig über die Branche und ihre Möglichkeiten bekannt 10 Ausgabe 2-2019
AKTUELL Alles im Informationsfluss ist, zeigte sich in meinen persönlichen Gesprächen mit den Besuchern“. Am ersten Messetag waren hauptsächlich die Schülerinnen- und Schüler mit Auszug aus der INFORMATION ihren Lehrkräften vor Ort. Am Samstag wurden die Jugendlichen oftmals von Austellerliste ihren Eltern begleitet, wodurch detailliertere Gespräche zustande kamen. Die Jugendlichen waren weniger zurückhaltend und die Eltern haben natür- 1. ADAC e.V. lich auch ein großes Interesse an der Zukunft Ihrer Kinder. Das bedeutete 2. ALDI GmbH & Co. KG konkret: Am Freitag gingen die Jugendlichen – im Alter von 14 bis 23 Jahren - in großen Gruppen über die Messe und sammelten oftmals im Auftrag 3. AOK die Gesundheitskasse in Ihrer Lehrkräfte Unterschriften an den Ständen, um sicherzustellen, dass Hessen sie sich informiert haben. So kam es, dass manche Jugendlichen zunächst 4. Bundespolizei nur aufgrund der Unterschrift an den Stand kamen und das spc Team vor 5. Deichmann SE Ort diese dann für Berufe an der Wasserstraße begeistern konnte. Diese Unterschriften sind zumindest ein Anreiz für die Schüler an die Stände zu 6. Denn’s Biomarkt GmbH gehen. Der Samstag hingegen war ein Selbstläufer. 7. Frankfurter Volksbank eG Auch der spc-Werbeslogan „Wissen wie Wasser Waren bewegt“ lockte viele Jugendliche an, die genau diese Frage beantwortet haben wollten. 8. Deutsche Post DHL Group Schlossen die Meisten eine Ausbildung in diesem Segment zu Beginn der 9. Deutsche Telekom AG Unterhaltung aus, veränderte sich diese Einstellung in den Gesprächen oft. 10. Fielmann AG, Personalmar- Sie waren überrascht, wie vielfältig die Arbeit z. B. am Hafen sein kann keting & Bewerberservice und wie gut die Verdienstmöglichkeiten beispielsweise als Binnenschiffer sein können. 11. Lidl Vertriebs GmbH & Co. KG In jedem Fall hat das Bild des Binnenschiffs am spc Stand Aufmerksam- 12. Peek & Cloppenburg KG keit erregt und für Gesprächsstoff gesorgt. Düsseldorf Neben der Vermittlung der reinen Fachinformation über unsere Branche ist zudem das Thema „Art der Ansprache“ sehr wichtig, was die Messeve- 13. Sparkasse Langen- rantwortlichen aufgegriffen haben. Während der Messe gab es daher die Seligenstadt Möglichkeit, parallel das Ausbildungsforum „Frei Schnauze“ zu besuchen. 14. ZEIT Online GmbH Dies ist speziell auf das Recruiting von jungen Menschen ausgelegt. Zuerst 15. Deutsche Bank AG wurde ein Blick auf den Status quo und die Trends im Ausbildungsmarkt geworfen: Wie tickt die junge Zielgruppe und was wollen sie. Im Anschluss wurde interaktiv diskutiert, welche Maßnahmen im Recruiting funktionie- ren und welche nicht. Es wurden die Vor- und Nachteile von Plattformen wie YouTube, Instagram und Co ebenso besprochen, wie die Möglichkeiten, künf- Foto: Einstieg GmbH, 2019 tige Azubis im Unternehmen halten zu können. Die Veranstaltung wurde von der Agentur für Azubi- und Studenten- marketing „Jugendstil“ durchgeführt. Ausblick Neben der vergangenen Messe in Frankfurt wird das spc in diesem Jahr noch auf der "Berufe live Rheinland" Messe in Köln am 08. und 09. November vertreten sein. Gerne würde das spc diese Akti- vitäten weiterverfolgen und ausweiten, indem zusätzliche Ausbildungsberufe mit aufgenommen und weitere Teile Deutschlands durch einen Messeauftritt abgedeckt werden. Zudem wird das spc das Ausbildungs- thema mit auf die Homepage aufnehmen. Geplant ist eine Übersicht mit allen Aus- bildungsberufen der Branche sowie der Stellenangebote unserer Mitglieder mit Kontaktdaten der jeweiligen Ansprech- partner. Das spc möchte die Hemm- schwelle zu Berufen in der Schifffahrt so klein wie möglich machen, damit dem Die Aussteller standen den Jugendlichen Fachkräftemangel aktiv entgegengetreten Rede und Antwort zu allen Fragen. werden kann. (tk) www.shortseashipping.de 11
Vo r O r t Eine wichtige Säule KONFERENZ Unter dem Motto „Deutschland maritim: global – smart – green“ fand am 22. und 23. Mai die Nationale Maritime Konferenz in Friedrichshafen statt. Das spc war vor Ort. Der Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirt- Aufmerksamkeit zu geben und Rahmenbedingungen, Ent- schaft, Norbert Brackmann, MdB, hat unter der Schirmherrschaft scheidungen, Investitionen und Förderungen den Bedürf- der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die Vertreterinnen nissen anzupassen“, empfiehlt das spc. Alle Innovationen und Vertreter der maritimen Branche zum Dialog eingela- werden zunächst im KSSV angewendet, sei es der Einsatz den. Rund 800 Teilnehmer folgten der Einladung. Norbert von Flettner Rotoren, Hybrid Technologie oder von Liquefied Brackmann: „Die maritime Branche ist eine wichtige Säule Natural Gas (LNG). Davon profitiert die globale Schifffahrt. der deutschen Volkswirtschaft. Sie erwirtschaftet rund 50 Gleiches gilt für die Entwicklung autonom fahrender Schiffe. Milliarden Euro jährlichen Umsatz und schafft 400.000 direkt Mit der „Yara Birkeland“ wird in Kürze das erste voll autonom oder indirekt von der Branche abhängende Arbeitsplätze. und emissionsfrei fahrende Seeschiff im KSSV in den Dienst Sie ist aber auch das Rückgrat der Weltwirtschaft. Über 90 gestellt. Dadurch ist der KSSV eine starke Alternative für die Prozent des internationalen Warenverkehrs wird über den verladende Industrie zur Durchführung umweltfreundlicher Seeweg transportiert. Eine gut laufende Maritime Wirtschaft und effizienter Transporte. ermöglicht erst den für Deutschland so wichtigen Export. Mit Noch ein weiterer Aspekt unterstreicht die Vorteile. In der dem Motto „Deutschland maritim: global – smart – green“ globalen Schifffahrt sind die Märkte, vor allem jedoch das Foto: BMWi/BILDKRAFTWERK/Weiler greifen wir die zentralen Herausforderungen der Branche Volumen mit 90% Anteil am gesamten interkontinentalen auf: Die maritime Branche steht in einem harten globalen Transportaufkommen weitestgehend aufgeteilt. Eine weitere Wettbewerb. Wir müssen gemeinsam Strategien erarbeiten, Unbekannte sind drohende Handelskriege und politische wie wir insbesondere mit der Konkurrenz aus Asien umgehen. Unwägbarkeiten in den globalen Märkten wie z. B. Brasilien. Ich bin davon überzeugt, dass uns das nur gelingen kann, Hier bietet der KSSV mit dem europäischen Markt weiteres wenn wir europäisch denken und mit einer gemeinsamen Potenzial als Alternative zum klassischen Straßentransport, Sprache sprechen. Mit dem gemeinsamen Papier von BMWI allerdings nicht als Konkurrent, sondern als starker Part- und BMVI für eine Initiative für eine maritime Strategie der ner der multimodalen Transportkette, in der der Anteil der Europäischen Union adressieren wir unsere Forderungen wassergebundenen Transportwege allerdings deutlich höher für die Branche zudem direkt an die neue EU-Kommission.“ sein sollte. (mn) Fünf Foren In fünf Fachforen ging es um die Heraus- forderungen in den Bereichen Schifffahrt, Meerestechnik, Schiffbauzulieferindustrie, Häfen und Offshore-Wind. Hierzu haben die Branchenvertreter im Vorfeld für alle fünf Teil- bereiche Positionspapiere erarbeitet, die im Rahmen der Konferenz diskutiert wurden.1 Das spc nutzte die Maritime Konferenz, um darauf hinzuweisen, dass insbesondere der Kurzstreckenseeverkehr (KSSV) von sehr hoher Bedeutung für den maritimen Standort und die Branche in Deutschland ist. Mit einem Anteil von rund 62% des Gesamtumschlags der deutschen Seehäfen ist der KSSV eine tragende Säule für den Erfolg und die Wertschöpfung des maritimen Sektors. „Bei den drei Eigenschaften „global“, „smart“, und „green“, nimmt der KSSV eine Vorreiterrolle ein. Zahlreiche Projekte, vor allem die erfolgreiche Umsetzung starker Emissionsauflagen in Nord- und Ostsee (Emis- sion Control Areas) in einem seinerzeit wirt- Erstmals findet die Maritime Konferenz mit Friedrichshafen in einem Binnenland statt, schaftlichen herausfordernden Umfeld, haben denn maritime Wirtschaft findet nicht nur an den Küsten Deutschlands statt. Familien- die Innovationskraft und Leistungsfähigkeit foto bei der Ankunft von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit Oberbürgermeister der Akteure eindeutig unter Beweis gestellt. Andreas Brand, Landrat Lothar Wölfle, dem Maritimen Koordinator Norbert Brackmann und dem baden-württembergischen Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vl.n.r.) Daher lohnt es sich diesem eine entsprechende 1 Quelle: BMWI 12 Ausgabe 2-2019
AKTUELL Alles im Informationsfluss Foto: SPC Greece | Katerina Nomikou Maritime Photography Netzwerktreffen Die Podiumsteilnehmer der Shortsea Shipping Conference in Athen. in Griechenland Tagung Am 13. Juni fanden in Athen die Shortsea Shipping Days 2019 – die europäische Jahreskonferenz des European Shortsea Network (ESN) statt. Die aktuellen Herausforderungen an den europäischen Kurz- größeren Region sowie für Initiativen zur Verlagerung der streckenseeverkehr (KSSV), die sich aus dem neuen regula- Gütertransporte von der Straße auf den Seeweg. torischen Umfeld und den schon bestehenden europäischen Unter den Teilnehmern der Konferenz befanden sich der Rahmenbedingungen ergeben, standen im Mittelpunkt der Präsident des ESN, Herr C. Stanca, und Vertreter der DG Jahreskonferenz. Weiteres Thema waren neu aufkommende MOVE sowie Repräsentanten von den SPC aus Deutschland, Chancen und Möglichkeiten, um bewährte Praktiken zu über- Norwegen, Polen, Italien, Irland, Portugal, Malta, Kroatien tragen und so die Leistung der Branche und ihren Beitrag zur und weiteren Ländern, ein Vertreter von der Europäischen europäischen Wirtschaft zu steigern. Investitionsbank, Wissenschaftler und viele Beteiligte aus der Schifffahrtsindustrie Griechenlands und ganz Europas. Schwerpunkte der Konferenz 2019 waren • die Herausforderungen bei der Anpassung von Schiffen an Die wichtigsten Schlussfolgerungen der Konferenz zusam- neue Umweltregulierungen; der Zustand der europäischen mengefasst: Flotte; Faktoren, die die erfolgreiche Integration des KSSV 1. Eine einheitliche Strategie ist nötig, um die Wettbewerbs- in Lieferketten behindern und die Finanzierung von Green fähigkeit des europäischen Kurzstreckenseeverkehrs zu Shipping erhöhen und seinen Beitrag zum Zusammenhalt und • Fragen zur Energie und zu Kraftstoffen sowie die Bewertung Wirtschaftswachstum in Europa zu stärken. existierender Schiffsmodifikationen; die Aussicht auf die 2. Die Vereinfachung des institutionellen Rahmens für KSSV Erklärung des Mittelmeeres zur Emissionskontrollzone und die Harmonisierung von Verfahren auf europäischer (ECA) und die Nutzung von LNG als Schiffsbrennstoff, Ebene sind unabdingbar, um den innereuropäischen See- insbesondere im Hinblick auf die Verfügbarkeit der Inf- handel zu erleichtern. rastruktur und Bunker 3. Weitere Innovationen in der Schifffahrtsindustrie und • Trends in der Technologie; wie wirkt sich der digitale Wandel Investitionen in der Forschung zur Verbesserung der auf die vorhandenen Modelle für die Organisation und den betrieblichen und umwelttechnischen Leistung der KSSV- Betrieb von Reedereien und Schiffen aus; welche Fragen Schiffe sind erforderlich. der Ausbildung und Entwicklung neuer Kompetenzen wirft 4. Die Verwendung alternativer Kraftstoffe wie LNG und die Digitalisierung auf elektrische Antriebe sowie die dazugehörige Infrastruktur • Entwicklungen in der europäischen Hafenwirtschaft und in europäischen Häfen müssen weiterentwickelt werden. politische Prioritäten, um ihren praktischen und nachhal- 5. Initiative und Anreize – auf nationaler und europäischer tigen Betrieb zu fördern; Elektrifizierung im Hafen als ein Ebene – sind nötig, um mehr Güterverkehr von der Straße Mittel, um Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren; auf Seewege zu verlagern. die Notwendigkeit von Anreizen auf europäischer Ebene, Das jährliche Treffen des ESN fand parallel zur Konferenz um alternativen Treibstoff zu fördern, sowie Fragen zur statt. Dort wurden die künftigen Aktivitäten des Netzwerks Logistik und zur möglichen Rolle der griechischen Häfen besprochen, wie z. B. die Weiterentwicklung der digitalen als Drehscheibe für Gütertransporte Plattform Shortsea Schedules. Die Shortsea Promotion Center • die besonderen Merkmale der adriatisch-ionischen Region aus Deutschland, Norwegen, Polen, Rumänien, Italien, Portugal, und die Aussichten für eine strategische Entwicklung der Irland, Kroatien, Malta und Griechenland nahmen daran teil. Quelle: Pressemitteilung des SPC Greece www.shortseashipping.de 13
To p -T h e m a Masterplan Binnenschifffahrt VERÖFFENTLICHUNG Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat am 14. Mai den Masterplan Binnenschifffahrt im Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in Berlin vorgestellt. Er bildet die Grundlage, um die Binnenschifffahrt zukunfts- fähig und attraktiver zu machen. In einem beispielhaften Prozess wurde er gemeinsam mit den Verbänden, der Wirtschaft und weiteren Akteuren erarbeitet. Der Masterplan Binnenschifffahrt ist eine folgerichtige Kon- wichtiges Ladungssegment wegfallen wird. Dies macht sich sequenz aus der Erkenntnis, dass trotz des inzwischen bereits jetzt bemerkbar, nicht nur für die Binnenschifffahrt, jahrzehntelangen Wunsches nach einem ausgeglichenen auch für die Häfen. Modal Split, bei dem die Straße mit einem derzeitigen Anteil Aber nicht nur die Kohlekraftwerke sind auf die Binnen- von rund 75% weniger dominierend ist, nicht erreicht wurde. schifffahrt angewiesen. Auch die deutsche Chemie- und Schon Verkehrsminister Georg Leber sprach Ende der 60iger Stahlindustrie ist entscheidend auf die Versorgung durch die Jahre im Leber-Plan von einer Verlagerung von der Straße auf Binnenschifffahrt angewiesen, was die Niedrigwasserperiode die Schiene. Der Wunsch der Politik, das der Markt, sprich die des Jahres 2018 deutlich gezeigt hat. Unternehmen im Wettbewerb, selber für einen ausgeglichenen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sagt „Wir wollen Modal Split sorgen, hat sich nicht erfüllt. die Binnenschifffahrt stärken und so viele Güter wie möglich Ein aus ökonomischer, ökologischer und auch volkswirt- über die Wasserstraßen transportieren. Das Binnenschiff ist schaftlicher Betrachtung erstrebenswerter Modal Split wäre ein heimlicher Gütertransport-Gigant - leistungsstark, sicher gegeben, wenn die Binnenschifffahrt einen Anteil von 15% und effizient. Motorgüterschiffe können mit einer Tragfähig- und die Schiene von 25% aufweisen könnten. Für die Binnen- keit von 3.000 Tonnen bis zu 150 Lkw ersetzen. Das ist ein schifffahrt sind die gesteckten Ziele sehr sportlich, da mit dem enormes Potenzial, das wir noch besser nutzen wollen. Dafür Kohleausstieg der Binnenschifffahrt in den nächsten Jahren ein haben wir jetzt den Masterplan Binnenschifffahrt geschaffen. 14 Ausgabe 2-2019
AKTUELL Alles im Informationsfluss • M ehr Fachkräfte: Wir unterstützen die Verbände bei der Nachwuchsgewinnung und bei der bundesweiten Offensive auf Jobmessen. Die Arbeiten am Masterplan Binnenschifffahrt sind vor gut einem Jahr gestartet. Es wurden alle relevanten Akteure der Branche beteiligt. Es haben beispielsweise Vertreter verschiedener Verbände, von Unternehmen aus dem Bin- nenschifffahrtsgewerbe, der Häfen, der Bauindustrie, der Verlader, der Werftindustrie, der Motorenhersteller sowie von Forschungseinrichtungen mitgearbeitet 1. Zu allen Schwerpunkten wurden in Arbeitsgruppen kurz- und mittelfristige Maßnahmen erarbeitet. Teilweise sind diese im Masterplan festgeschriebenen Schritte bereits eingeleitet bzw. umgesetzt worden. Ein Beispiel dafür ist die Abschaffung der Befahrensabgaben für die Nutzung der Binnenwasserstra- ßen (ausgenommen der Nord-Ostsee-Kanal und die Mosel, aufgrund eines internationalen Abkommens mit Frankreich und Luxemburg) zum 01.01.2019. Das spc hat sich in den Arbeitsgruppen „Stärkung der Binnenschifffahrt in der multimodalen Transportkette“ und „Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Binnenschifffahrt“ aktiv eingebracht. Arbeitsgruppe „Stärkung der Binnenschifffahrt“ Wie eingangs beschrieben, muss die Binnenschifffahrt durch die Energiewende mit Rückgängen des Ladungsvolumens z. B. bei der Kohle rechnen. Wachstumszahlen gibt es hin- gegen beim Containerverkehr. Hier liegt eine große Chance, die Rückgänge in anderen Ladungssegmenten auszugleichen. Daher braucht die Binnenschifffahrt vor allem in den großen Foto: BCF Seehäfen optimierte Bedingungen, um in multimodale Trans- porte stärker integriert zu sein. Auch diesem Thema nimmt sich der Masterplan an. Als kurzfristige Maßnahme wird dort „die Verbesserung der Ablaufplanung für Binnenschiffe in den Nur wenn wir die Binnenschifffahrt modernisieren und mehr Seehäfen … z. B. im Rahmen des Förderprogramms Innovative Güter auf die Wasserstraßen bringen, können wir erreichen, Hafentechnologien (IHATEC)“ genannt. dass in Deutschland weniger CO2, weniger NOx und weniger Dem spc ist in diesem Zusammenhang eine bessere In- Feinstaub ausgestoßen werden.“ tegration der Binnenschifffahrt bei Schwer- und Großraum- transporten (GST) wichtig. Auf den vom spc initiierten Foren Der Masterplan Binnenschifffahrt umfasst fünf „Sondertransporte“ wurden bereits lange vor Zustandekommen Schwerpunkte: des Masterplans im Austausch mit der Branche • Infrastruktur: Wir sorgen mit Investiti- die Rahmenbedingungen und Potenziale dis- Foto: BMVI onen in Milliardenhöhe für ausreichend kutiert. Der Transport auf der Straße wird in finanzielle, strukturelle und personelle diesem Segment immer schwieriger. Oftmals Kapazitäten im Bereich der Wasserstra- müssen große Umwege gefahren werden, um ßen. das Ziel zu erreichen. Stellschrauben gibt es. • Umweltfreundlichkeit und Flottenstruk- Beispielsweise sollte die Binnenschifffahrt im tur: Wir unterstützen die Branche bei der Genehmigungsverfahren mit mehr Transparenz Umstellung auf effizientere und emissi- präsent sein. Denn ausgerechnet der Vorteil der onsärmere Schiffe. Binnenschifffahrt - dass für den GST auf der • Digitalisierung: Wir schaffen die Binnen- Wasserstraße keine Genehmigung erforderlich schifffahrt 4.0 - Vernetzung der Häfen, ist - wirkt sich hier mangels Transparenz eher Digitalisierung der Schleusen und Schiffe, nachteilig aus. Automatisierung der Umschlagplätze. Ein Ansatzpunkt, der auch schon auf einem • Stärkung multimodaler Transportkette: spc Workshop zum Thema Verfahrensmanage- Unser Ziel ist es, den Anteil der Ver- mentsystem „VEMAGS“ diskutiert wurde, ist Andreas Scheuer, Bundesmi- kehrsleistung der Binnenschifffahrt am nister für Verkehr und digitale die Einstellung von Daten über die Nutzbarkeit Modal Split auf 12 Prozent zu erhöhen. Infrastruktur von Wasserstraßen in das VEMAGS-System. 1 Quelle: BMVI www.shortseashipping.de 15
To p -T h e m a Der Masterplan geht da- sind ergänzend zu den bereits regelmäßigen Gastvorträgen an rauf ein. Als kurzfristige Bildungseinrichtungen mit logistischem Bezug. „Wir werden, Maßnahmen wird dort die zusammen mit unseren Mitgliedern, unsere Aktivitäten im Bereitstellung eines digi- Bereich Aus- und Weiterbildung verstärken und intensivieren. tal routingfähigen Ver- Was nützt es, für eine Verlagerung von Güterverkehren zu Masterplan Binnenschifffahrt kehrsnetzes der Bundes- werben, wenn dann nicht ausreichend qualifiziertes Fach- wasserstraßen für eine personal vorhanden ist. Daher müssen wir unsere Aktivitäten Einbindung in VEMAGS auch entsprechend ausrichten, denn der Wettbewerb um die genannt. Als weitere Ressource Personal ist schon längst im Gange“, kommentiert Punkte werden die Er- spc-Geschäftsführer Markus Nölke das Engagement. stellung einer Datenbank mit den Kapazitäten für Aktionsplan Niedrigwasser den Schwergutbereich sowie der Dialog mit den Dem Masterplan Binnenschifffahrt folgend wurde Anfang Ländern zur Optimierung Juli auch der Aktionsplan „Niedrigwasser Rhein“ vorgestellt. Quelle: BMVI des Genehmigungsver- Mit acht Maßnahmen soll auf die langanhaltende Niedrig- fahrens zur stärkeren wasserperiode des vergangenen Jahres reagiert werden. Das Integration des Binnen- Rheingebiet erfährt dabei besondere Aufmerksamkeit. Es schiffs in die Transport- ist mit einem Anteil von rund 80% am Gesamtaufkommen Der Masterplan Binnenschifffahrt kette angeführt. der deutschen Binnenwasserstraßen, die Hauptschlagader Das spc regt weiter an, des deutschen Binnenwasserstraßennetzes. Damit liegt die die abgeschaffte „Nagativbescheinigung“ durch eine „Alter- Binnenschifffahrt am Rhein beim Anteil am Gütertransport nativprüfung“ zu ersetzen, die nicht für alle GST gilt, sondern noch vor Bahn und Lkw. So ist der Rhein als Transportweg auf bestimmte Transporte konzentriert wird, z. B. wenn große z. B. für die deutsche Stahl- und Chemieindustrie von zentraler Umwege gefahren werden müssen, oder ab bestimmten Di- Bedeutung. Die Niedrigwasserperiode vom vergangenen Jahr stanzen, Größen oder Gewichten. „In der Tat kann niemand hat eben diese auf den Plan gerufen, die nun von der Politik jährlich hunderttausende Anträge im GST-Segment im Rahmen Lösungen abgefordert hat. Diese sind im Aktionsplan in acht einer „Negativbescheinigung“ kontrollieren. Grundsätzlich ist Maßnahmen beschrieben (s. Grafik Aktionsplan S. 19). aber eine Alternativprüfung sinnvoll“, erklärt spc Geschäfts- Bundesverkehrsminister Scheuer kommentiert: „Wir brau- führer Markus Nölke. chen mehr Schiff statt Stau und mehr H2O statt CO2. Die Am 05. November besteht die Möglichkeit, auf dem dann extremen Trockenperioden der vergangenen Jahre haben 3. Forum „Sondertransporte“ in Bonn über die nächsten gezeigt: Wenn die Schiffe auf dem Rhein nicht fahren können, Schritte zu diskutieren. bleiben die Tankstellen leer und Unternehmen müssen ihre Produktion zurückfahren. Um die Versorgung der Bevölkerung Arbeitsgruppe und den Wirtschaftsstandort auch für die Zukunft zu sichern, „Sicherung des Fachkräftebedarfs“ haben wir einen Aktionsplan mit acht konkreten Maßnahmen aufgestellt. Denn klar ist: Wir müssen jetzt handeln, um die Besonders beim Thema „Sicherung des Fachkräftebedarfs in Transportbedingungen auch mit Blick auf klimatische Ver- der Binnenschifffahrt“ hat das spc bereits vor der Veröffentli- änderungen konstant hoch zu halten.“ chung des Masterplans Aktivitäten geplant oder durchgeführt, Der Bundesverband Öffentlicher Binnehäfen (BÖB) be- z. B. mit der erstmaligen Präsenz auf der Berufswahlmesse grüßt ausdrücklich die Maßnahmen des Aktionsplans und „Einstieg“ in Frankfurt/Main im Mai. Auf einem Messestand fordert seine schnelle Umsetzung. Der Rhein als wichtigste wurden Berufsbilder aus Spedition, Hafen, Binnenschifffahrt Wasserstraße Europas ist dafür der beste Rahmen. Am Rhein und Nautik beworben. Die „Einstieg“ wurde von 8.000 Schü- entfalten die Maßnahmen die größte Wirkung. Laut BÖB lern, Lehrern und Eltern besucht. „Es hat uns greift der Aktionsplan „Niedrigwasser Rhein“ schon etwas überrascht, dass wir im Gespräch Maßnahmen und Ansätze auf, die u. a. bereits z. B. mit Abiturienten immer wieder gehört im Masterplan Binnenschifffahrt und im Bun- Foto: BÖB haben, das Berufe im Logistiksektor nicht im desverkehrswegeplan festgehalten bzw. bei Fokus stehen und zwar offensichtlich schlicht der Erarbeitung diskutiert wurden. Erfreuli- aus mangelnder Bekanntheit“, resümiert spc cherweise sollen diese nun beschleunigt und Projektmanagerin Theresa Klein. Daher orga- am Rhein vorzeigbar umgesetzt werden. Boris nisiert das spc im Herbst zwei Workshops in Kluge, Geschäftsführer des Bundesverband Hamburg und Bonn, bei denen Maßnahmen Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB): „Das Niedrig- für ein erfolgreiches „Junges Recruiting“ wasser 2018 hat mehr als deutlich gemacht, erarbeitet werden. Im November folgt eine wie unersetzlich unsere Wasserstraßen für den weitere Messepräsenz auf der „Berufe live Transport von Gütern sind. Unsere Industrie Rheinland“ in Köln, wo auch Mitglieder auf braucht einen leistungsfähigen Wasserstra- dem Messestand vertreten sein werden. ßentransport und gut erreichbare Häfen. Der Ab Herbst werden auf der Webseite www. Schulterschluss von Industrie und Bundes- shortseashipping.de Informationen über Be- minister Scheuer ist das richtige Zeichen. Die Boris Kluge, Geschäftsführer rufsbilder des Logistik- und Schifffahrtssek- des Bundesverband Öffentlicher Umsetzung der Abladeoptimierung am Rhein tors zur Verfügung gestellt. Diese Aktivitäten Binnenhäfen (BÖB) mit einem Maßnahmengesetz darf nicht nur 16 Ausgabe 2-2019
AKTUELL Alles im Informationsfluss Foto: BASF SE Foto: Thyssenkrupp Mosel, Donau aber auch Elbe und Weser zügig ausgeweitet werden.“, so Kluge weiter. Neben dem Bundesverkehrsmi- nisterium und Branchenverbänden wurde der Aktionsplan auch von Industrievertretern wie z. B. der BASF SE und der Evonik Industries AG, beide Mitglied im spc, unterzeichnet. Michael Heinz, BASF-Vorstandsmitglied und Standortleiter Ludwigshafen sagt: „Der ‚8-Punkte-Plan‘ nimmt den Rhein in den Fokus. Das ist ein starkes Signal. Aber wir wissen: Damit ist es natürlich nicht getan: Alle Verkehrsträger – also Straße, Schiene, Binnenschiff und Seeverkehr – sind für eine solide wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes essentiell. Die Industrie braucht zuverlässig nutzbare Transportwege, um die Rohstoffversorgung sichern und Kunden beliefern zu können. Die gesamte deutsche Infrastruktur braucht neue Michael Heinz, BASF-Vorstands- Premal Desai, Sprecher des Impulse und vor allem: neue Investitionen. Nur so werden mitglied und Standortleiter Vorstands Thyssenkrupp wir die Herausforderungen der Zukunft meistern können.“ Ludwigshafen Steel Europe AG Und Premal Desai, Sprecher des Vorstands Thyssenkrupp Steel Europe AG kommentiert: „Wir freuen uns sehr, dass der eine Idee bleiben, sie muss Realität werden, um die Planung Verkehrsminister mit dem 8-Punkte-Plan die Initiative ergreift und Umsetzung entscheidend zu beschleunigen.“ Die Um- und ein detailliertes Infrastrukturkonzept für den Rhein auf setzung dieser Maßnahme des Bundesverkehrswegeplans soll den Weg bringt. 80 Prozent unserer Rohstofftransporte werden hier erstmalig in Deutschland mit einem eigenen Gesetz des über den Rhein transportiert. Wir sind, um im Wettbewerb Bundestages beschleunigt werden. Boris Kluge mahnt auch, bestehen zu können, auf funktionierende Transportwege über die kleineren Maßnahmen des Aktionsplans nicht zu verges- den Rhein zwingend angewiesen und begrüßen alle Maßnahmen sen: „Die Bereitstellung aktueller Tiefeninformationen sollte die zur Stärkung der entsprechenden Infrastruktur beitragen.“ genutzt werden, um damit die Digitalisierung der Schifffahrt Der „Masterplan Binnenschifffahrt“ und der Aktionsplan voranzutreiben und die eingeleiteten Schritte in Richtung „Niedrigwasser Rhein“ bieten eine große Chance. Alle Themen, Automatisierung damit noch schneller zu erreichen.“ Herausforderungen und Lösungsansätze sind in diesen Plänen Zurecht erinnert der BÖB aber auch an die vielen an- manifestiert. Nun gilt es die Umsetzung zu realisieren. Das deren Wasserstraßen in Deutschland, die mit Engpässen spc wird sich dazu weiter an seiner Stelle aktiv einbringen. und Infrastrukturproblemen zu kämpfen haben: „Wenn der Der Masterplan kann über das Bundesministerium für Ver- Aktionsplan Niedrigwasser am Rhein schnell Erfolge vor- kehr und digitale Infrastruktur sowie das spc in der Printversion weisen kann, müssen die Maßnahmen auf andere Flüsse wie oder digital unter www.bmvi.de angefordert werden. (mn) Quelle: BMVI Die acht Punkte des Aktionsplans Niedrigwasser www.shortseashipping.de 17
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