Arbeitgebermagazin 02 / 2015 - KAV Berlin

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Arbeitgebermagazin 02 / 2015 - KAV Berlin
02 / 2015

Arbeitgebermagazin
Arbeitgebermagazin 02 / 2015 - KAV Berlin
Impressum | A r b e i t g e b e r m a g a z i n

Das Titelbild zeigt Tobias Buchwitz, Azubi im dritten Lehrjahr im Zoo Berlin, bei der Pflege der Tapire.

Foto: KAV Berlin

Impressum

Herausgeber: KAV Berlin | Goethestraße 85 | 10623 Berlin | Geschäftsführerin: Claudia Pfeiffer |

Text, Redaktion, Layout: Daniela Wegner, Verbandskommunikation

www.kavberlin.de

Bildnachweise: Seite 5: dena, Seiten 6-7: Berliner Wasserbetriebe, Seite 9: GESOBAU, Seiten 10-13: KAV

Berlin, Seite 14: BSR, Seite 15 oben links: BVG, rechts: BSR, 16: BSR, Seiten 17-18: KAV Berlin, Seiten 19

oben: STADT UND LAND, unten: Rudolpho Duba / pixelio.de, Seite 20 links: FotoHiero / pixelio.de, rechts:

BVG / Thomas Meyer, Seite 21 links: helenesouza.com / pixelio.de, rechts: Konstantin Gastmann / pixelio.

de, Seite 22: Porträt Jule Specht privat, links: Rainer Sturm / pixelio.de, Seite 23 links oben: Lupo / pixelio.

de, links unten: helenesouza.com / pixelio.de, rechts: S. Hofschlaeger / pixelio.de, Seite 25: Senat Finan-

zen, Seite 26 links: Bernd Kasper / pixelio.de, rechts: Q.pictures / pixelio.de, Seite 27 (v.l.n.r.) Andrea

Damm / pixelio.de, Marc Tollas / pixelio.de, Andreas Hermsdorf / pixelio.de, 28: Karl-Heinz Laube / pixelio.

de, Seite 29: Messe Berlin.
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A r b e i t g e b e r m a g a z i n | I nhalt

04        Editorial

          aus dem verband

05        Die Energiemanager: KAV-Neumitglied Deutsche Energie-Agentur GmbH

          im Portrait

     06   Leidenschaft für Menschen: Interview mit Kerstin Oster, der neuen Vorständin

          Personal und Soziales bei den Berliner Wasserbetrieben

     09   Eine gute Empfehlung: GESOBAU AG gehört zu den besten Arbeitgebern in

          Berlin-Brandenburg 2015.

     10   Bei den Berliner Wirtschaftsgesprächen: Der KAV Berlin präsentiert sein

          Cross-Mentoring-Programm

     13   Im Wissenschaftspalast: Veranstaltungsreihe „KAV vernetzt“ führt in

          die Berliner Urania

          ausbildung

14   15
          Wenn weniger mehr ist: Berufsausbildung in Teilzeit am Praxisbeispiel der BSR

          Mädchen am Steuer: Am Girls‘Day 2015 präsentieren sich auch zahlreiche

          KAV-Mitgliedsunternehmen.

     17   Nichts für Weicheier: Ausbildung zum Tierpfleger beim Zoo Berlin

          aktuelle informationen

19        Zeit der Chefinnen: Wie kommunale Unternehmen Frauen bei der Karriere

          unterstützen

     22   Persönlichkeit im Wandel: Interview mit der Psychologin Prof. Dr. Jule Specht

          über Alter, Arbeit und Glück

     24   Zähes Ringen: Die VKA zu den Tarifverhandlungen im Sozial- und

          Erziehungsdienst

          neues aus der politik

25        Wirtschaften im Sinne der Berliner: Interview mit Berlins Finanzsenator

          Dr. Matthias Kollatz-Ahnen

     28   Noch nicht auf Augenhöhe: Auf dem Weg zu gleichen Löhnen für

          Männer und Frauen

          SEminare

30        Kindergeldworkshop I, Kindergeld-Bescheide, Vermeidung typischer Fehler bei

          Kündigung, Strategie und Taktik im arbeitsgerichtlichen Verfahren
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E ditorial | Arb e i tg e b e r m a g a z i n

                                                                                       Claudia Pfeiffer
                                                                                       Geschäftsführerin

    liebe leserin, lieber leser,

    der KAV Berlin ist positiv in das neue Jahr gestartet und freut sich über weitere Mitglieder. Die Deutsche

    Energie-Agentur GmbH (dena) ist seit Januar mit an Bord. Wir stellen Ihnen das Unternehmen in dieser

    Ausgabe vor.

    Neu ist auch die Vorständin Personal und Soziales bei unserem Mitglied, den Berliner Wasserbetrieben, Frau

    Kerstin Oster. Wir haben mit ihr über ihre Pläne im Unternehmen gesprochen. Nicht minder herausfordernd

    ist die Aufgabe des Finanzsenators Dr. Matthias Kollatz-Ahnen, Berlin als Haushaltskonsolidierungsland auf

    Kurs zu halten. Im Interview mit dem KAV Berlin benennt er unter anderem die infrastrukturellen Bereiche

    des Landes, die sich über eine Finanzspritze freuen dürfen.

    Lesen Sie in diesem Heft außerdem, was die Juniorprofessorin Prof. Dr. Jule Specht bei der Erforschung der

    Persönlichkeit von Menschen in hohem Alter herausgefunden hat und was das mit der Arbeitswelt zu tun hat.

    Die junge Psychologin erhielt für ihre Forschungsarbeit im vergangenen Jahr den Berliner Wissenschafts-

    preis. Wir erachten ihr Forschungsthema als so wichtig und zukunftsweisend, dass wir sie als Referentin zu

    unserer Mitgliederversammlung am 19. Mai 2015 eingeladen haben. Seien Sie gespannt!

    Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen

    Ihre

    Claudia Pfeiffer
    Geschäftsführerin

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D i e Energiemanager
Neumitglieder im Portrait: Die Deutsche Energie-
Agentur GmbH gehört seit Januar zum KAV Berlin.

Der KAV Berlin wächst stetig und freut sich            Zukunftsszenarien. Die dena setzt vor allem auf

über seine neuen Mitglieder. Seit Januar 2015          marktwirtschaftliche Instrumente und innovative

gehört auch die Deutsche Energie-Agentur               Energiedienstleistungen, die von Ordnungspolitik

GmbH (dena) zum Arbeitgeberverband. Wir                und Förderprogrammen sinnvoll flankiert werden.

begrüßen die dena sehr herzlich und stellen

das Unternehmen gern vor.                              Die dena wurde im Herbst 2000 mit Sitz in Berlin

                                                       gegründet. Die Gesellschafter der dena sind die

Die dena ist das Kompetenzzentrum für Energie-         Bundesrepublik Deutschland, die KfW Bankengrup-

effizienz, erneuerbare Energien und intelligen-        pe, die Allianz SE, die Deutsche Bank AG und die

te Energiesysteme. Das Leitbild der dena ist es,       DZ BANK AG.

Wirtschaftswachstum zu schaffen und Wohlstand

zu sichern – mit immer geringerem Energieeinsatz.      Die dena ist eine leistungs- und gewinnorientierte

Dazu muss Energie so effizient, sicher, preiswert      Gesellschaft und wurde mit dem Auftrag gegrün-

und klimaschonend wie möglich erzeugt und ver-         det, an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirt-

wendet werden – national und international.            schaft zu agieren. Dementsprechend finanziert sie

                                                       ihre Projekte mit einer großen Anzahl an Partnern

Die dena entwickelt Märkte für Energieeffizienz und    aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor.

erneuerbare Energien und kooperiert dafür mit Ak-

teuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie   Der Umsatz betrug im Jahr 2012 18,9 Millio-

engagiert sich in den Verbrauchssektoren Gebäu-        nen Euro. Die Einnahmen kamen in den Jahren

de, Strom und Verkehr genauso wie in Fragen der        2005 bis 2012 im Durchschnitt zu 50 Prozent aus

Energieerzeugung, Vernetzung und Speicherung.          Zuwendungen der öffentlichen Hand und zu 50

                                                       Prozent aus Kooperationen mit privaten Partnern.

Sie stößt vorbildliche Projekte an, zeichnet Vor-      Im Jahr 2012 hat die dena mit über 800 privaten

reiter aus, berät Politiker, Hersteller und Dienst-    Partnern zusammengearbeitet, insbesondere mit

leister, qualifiziert Multiplikatoren, informiert      Energieversorgungsunternehmen, Unternehmen

Verbraucher, baut Netzwerke auf, bewertet Techno-      des Maschinen- und Anlagenbaus und der Erneuer-

logien, analysiert Auslandsmärkte und entwickelt       bare-Energien-Branche.

                                                                                                                        5
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Aus dem Verb a n d | A r b e i t g e b e r m a g a z i n

    L e i denschaft für Menschen
    Im Gespräch mit Kerstin Oster, Vorständin Personal
    und Soz iales bei den Berliner Wasserbetrieben

    Frau Kerstin Oster hat beim KAV-Mitglied, den

    Berliner Wasserbetrieben, Anfang des Jahres

    als Vorständin Personal und Soziales die Lei-

    tung übernommen. Wie sah ihr beruflicher Weg

    bisher aus? Wie denkt sie über Chancengleich-

    heit im Unternehmen? Und worauf legt sie den

    Schwerpunkt bei ihrer Arbeit als Personalche-

    fin? Lesen Sie mehr dazu im Interview.

    Frau Oster, wi r g r a t u l i e r e n I h n e n h e r z l i c h     denen leitenden Positionen, davon viele Jahre als
    zu Ihrer neue n A u f g a b e b e i u n s e r e m M i t-
    glied, den Ber l i n e r W a s s e r b e t r i e b e n ! B i t t e   Geschäftsführerin in der KRONE GmbH, einem
    stellen Sie sic h k u r z v o r . W i e w a r I h r W e r -
                                                                         langjährigen Berliner Traditionsunternehmen, für
    degang bis hie r h e r ?
                                                                         den Bereich Personal in deutschlandweiter Verant-
    Zunächst bedanke ich mich recht herzlich beim                        wortung tätig. In dieser Zeit habe ich das Unter-
    KAV-Berlin für die Gelegenheit, mich hier kurz                       nehmen erfolgreich u.a. durch eine Vielzahl von
    vorstellen zu dürfen. Gerne einige Worte zu mir                      Übernahmen und komplexe sowie strategische
    persönlich: Ich bin 47 Jahre, lebe seit über 20                      Strukturmaßnahmen im nationalen / internatio-
    Jahren in Berlin und habe eine Tochter.                              nalen Kontext geführt und viele interessante und

                                                                         wichtige Personalinstrumente, Systeme, Standort-
    Meine ersten Schritte im Berufsleben fanden in der                   sicherungstarifverträge sowie Betriebsvereinbarun-
    Ausbildung zur Hotelfachfrau statt. Anschließend                     gen eingeführt. Zusätzlich konnte ich langjährige
    habe ich Wirtschaftswissenschaften studiert und                      und wertvolle Erfahrungen als Verhandlungs- und
    unmittelbar danach an der Fachhochschule Müns-                       Ansprechpartnerin für Arbeitgebervertretungen
    ter meinen Abschluss zur Diplom-Betriebswirtin                       und Gewerkschaften auf lokaler und europäischer
    absolviert. Einen besonderen Schwerpunkt und                         Ebene sammeln.
    eine große Leidenschaft in meinem Berufsleben

    bildet seit jeher der Faktor Mensch. Mit Menschen                    Seit dem 1.1.2015 bin ich nun an Bord der Berli-
    zu arbeiten, sie zu fördern, zu entwickeln und zu                    ner Wasserbetriebe und stolz, dieses Berliner Tra-
    motivieren sind persönliche Anliegen, die mich in                    ditionsunternehmen für die Mitarbeiterinnen und
    meinem beruflichen Werdegang stets getrieben                         Mitarbeiter sowie für das Unternehmen als Vor-
    und gefordert haben. Seit über 20 Jahren bewege                      ständin Personal und Soziales, mit großem Respekt
    ich mich deshalb im Personalbereich.                                 vor der Aufgabe, für das Land Berlin zu führen.

    Begonnen habe ich als Referentin für Personalent-                    D a s U n t e r n e h m e n b e s c h ä f t i g t r u n d 4 . 500
                                                                         M e n s c h e n u n d j e d e r Ei n z e l n e b r i n g t u nter -
    wicklung und Ausbildung bei der ELAN INTERNA-                        s c h i e d l i c h e F ä h i g k e i t e n u n d E i g e n s c h aften
                                                                         m i t . D i e B e r l i n e r W a s s e r b e tr i e b e h a b en
    TIONAL GmbH. Anschließend war ich in verschie-

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sich mit der Un t e r z e i c h n u n g d e r „ C h a r ta           Gleichbehandlung von Männern und Frauen in der
der V ielfalt“ d a z u b e k a n n t, d i e V i e l f a lt d e r
G esellschaft z u b e r ü c k s i c h ti g e n u n d z u             Entgeltpolitik bei den Berliner Wasserbetrieben
nutzen. Wie w ol l e n Si e d i e s e s Z i e l w e i t e r
                                                                     Standard ist. Wir haben einen gender pay gap
verfolgen?
                                                                     von 0 Prozent, was uns im Rahmen des eg-checks
Die „Charta der Vielfalt“ ist Ausdruck einer unter-                  bereits in 2013 bestätigt wurde. Umso wichti-
nehmerischen Philosophie, die für Anerkennung,                       ger ist es für uns, dies mit Nachhaltigkeit weiter
Wertschätzung und Förderung von Vielfalt in Un-                      konsequent einzufordern und die Gleichstellung
ternehmen steht. Auch ich als Person stehe dafür                     von Männern und Frauen im Unternehmen weiter-
und setze mich hierfür ein. Diversity Management                     hin von jedem einzufordern und im Rahmen einer
ist für mich nicht nur ein Lippenbekenntnis, son-                    gelebten Unternehmenskultur als Selbstverständ-
dern vielmehr Überzeugung und Notwendigkeit,                         nis zu leben. Übrigens: Mehr als 50 Prozent aller
um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von                       Beschäftigten, die ihre Arbeitszeit reduziert haben,
Vorurteilen und Diskriminierungen ist. Dies ist un-                  sind männlich. Dies hängt mit unseren attrakti-
abhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer                    ven Arbeitszeitmodellen und der entsprechenden
Herkunft, Weltanschauung, Behinderung, Alter, se-                    Unternehmenskultur zusammen, was nur eines von
xueller Orientierung und Identität. Das heißt, dass                  vielen Beispielen gelebter Chancengleichheit bei
wir uns weiterhin aktiv für Chancengleichheit und                    den Berliner Wasserbetrieben ist.

Ve ran s t a l t u n g z u r „Charta der Vielfalt“ bei den Berliner Wasserbetrieben

                                                                     S i e b r i n g e n l a n g j ä h r i g e E r f a h r u n g i n der
gegen jegliche Diskriminierung einsetzen werden
                                                                     P e r s on a l a r b e i t m i t. Gi b t e s T h e m e n , d ie
und das mit Nachhaltigkeit!                                          I h n e n b e s on d e r s a m H e r z e n l i e g e n u n d die
                                                                     Si e g e z i e l t u m s e tz e n w e r d e n ?

Unsere gelebte Realität zeigt sich auch in der                       Mein Anliegen ist es, die Bedürfnisse der Mitar-

Entgeltgleichheit. Wir sind sehr stolz, dass die                     beiterinnen und Mitarbeiter mit den unternehme-

                                                                                                                                           7
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rischen Zielen verantwortungsbewusst zu verein-            Die Berliner Wasserbetriebe sind Teil-
                                                           n e h m e r d e s C r o s s - M e n to r i n g - P r og r a mms
baren, so dass die aktuellen und kaufmännischen            2 0 1 5 , d a s v o m K AV B e r l i n i n i t i i e r t w i rd.
                                                           N a c h w u c h s k r ä f t e w e r d e n v o n e r f a h r e nen
Herausforderungen im HR Management, in der
                                                           K r ä f t e n g e c oa c h t - u n d d a s b e t r i e b s ü ber -
Belegschaft und im Unternehmen den gesamten                g r e i f e n d . W e l c h e s P ot e n z i a l s te c k t a u s
                                                           Ihrer Sicht darin?
Wertschöpfungsprozess nachhaltig fördern.

                                                           Ich bin der Überzeugung, dass es in allen Lebens-

Die Berliner Wasserbetriebe sind in puncto Per-            lagen wichtig ist, über den Tellerrand hinaus zu

sonalarbeit hervorragend aufgestellt. Dies bewei-          schauen und auch die Bereitschaft dazu da sein

sen u.a. die zahlreichen Auszeichnungen, die das           muss. Das Instrument des Cross-Mentoring-Pro-

Unternehmen regelmäßig in der Vergangenheit                gramms bietet hierzu eine exzellente Gelegenheit,

erhalten hat. Ich sehe meine Aufgabe und Ver-              um dies im betrieblichen und überbetrieblichen

antwortung darin, die bestehenden Instrumente,             Umfeld umzusetzen. Den eigenen Blickwinkel zu

Maßnahmen und Vereinbarungen verantwortungs-               erweitern und dabei von erfahrenen Mentoren/-in-

voll fortzuführen, neue Systeme gemeinsam zu               nen auf Basis einer professionellen partnerschaftli-

entwickeln und insgesamt meine Erfahrungen aus             chen Beziehung zu lernen, verspricht nicht nur die

meinen bisherigen Tätigkeiten in das Wirkungs-             Weiterentwicklung eigener Führungs- und Fach-

feld Personal und Soziales gewinnbringend für              kompetenzen, sondern führt zu einer Übertragung

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für die         von wertvollem Wissen auf die nächste Generati-

Weiterentwicklung der Berliner Wasserbetriebe              on. Insbesondere spielt dabei der Netzwerkgedan-

einzubringen. Denn klar ist, dass auch die Berliner        ke eine wichtige Rolle und darüber hinaus die Nut-

Wasserbetriebe, wie jedes andere Wirtschaftsun-            zung und Schaffung von Synergieeffekten.

ternehmen, den klassischen Trends ausgesetzt ist.
                                                           S e i t L a n g e m g e h ö r t d a s U n t e r n e h m e n zum
                                                           KAV B e r l i n . D i e M i t g l i e d s c h a f t b e i m A rbe -
                                                           itgeberverband bedeutet für Sie…?
Demografie und Fachkräftemangel, Automati-

sierung, gesellschaftlicher Wertewandel und die            … Verlässlichkeit auf einen professionellen Partner
Entwicklung hin zu einer Wissensgesellschaft sind          und Dienstleister, der die Arbeitgeberinteressen
Themen, die uns beschäftigten. Sie sind unsere             im Blick hat und dabei auf eine konstruktive Zu-
Treiber und finden Berücksichtigung in einer mo-           sammenarbeit mit Gewerkschaften setzt. Ich freue
dernen Personalpolitik. Das heißt, dass Schwer-            mich auf eine gute und erfolgreiche Zusammenar-
punkte und damit auch Herzensangelegenheiten               beit und bringe mich als Vertreterin der Berliner
aus HR-Sicht eine nachhaltige Personal- und Or-            Wasserbetriebe sehr gerne ein.
ganisationsentwicklung, eine zukunftsorientierte

Aus- und Weiterbildung und ebenso lebensphasen-
                                                           F r a u O s te r , w i r d a n k e n I h n e n f ü r d a s
orientierte Arbeitszeit- und Einstieg in verschiede-       Gespräch!

ne Rentenmodelle sind.

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E i n e gute E mpfehlung
Die GESOBAU AG gehört zu den besten Arbeitgebern
in Berlin-Brandenburg 2015.

Die Bedeutung guter Arbeitsbedingungen für        eine besondere Aufgabe und würden die GESO-

die Fachkräftesicherung nimmt zu. In Berlin       BAU selbst an gute Bekannte weiterempfehlen.

gibt es Unternehmen, die sich als besonders       In der von Great Place to Work® durchgeführten

attraktive Arbeitgeber einen Namen gemacht        regionalen Benchmark-Befragung waren zentrale

haben. Das KAV-Mitglied GESOBAU AG gehört         Arbeitsplatzthemen wie Vertrauen, Identifikation,

dazu. Im Februar erreichte das Unternehmen        Teamgeist, berufliche Entwicklung, Vergütung,

beim Great Place to Work® Wettbewerb „Bes-        Gesundheitsförderung und Work-Life-Balance Be-

te Arbeitgeber in Berlin-Brandenburg 2015“        wertungsgrundlage. Zudem wurde die Qualität der

den 2. Platz in der Größenklasse „Unterneh-       Maßnahmen der Personal- und Führungsarbeit im

men mit 250 bis 500 Mitarbeitern“. Damit be-      Unternehmen bewertet. Bewertungsgrundlage war

kam die GESOBAU AG bereits zum zweiten Mal        eine anonyme Befragung der Mitarbeiter sowie ein

die Auszeichnung.                                 Kulturaudit auf Vorstands- und Personalleitungs-

                                                  ebene.

Jörg Franzen, Vorstandsvorsitzender der GESOBAU

AG: „Erneut zu den besten Arbeitgebern der Re-    Bei einer Beteiligungsquote von 69 Prozent bestä-

gion zu gehören, ist eine große Anerkennung für   tigten die Befragten mehrheitlich, dass sie ihren

eine glaubwürdige Unternehmensführung. 85 Pro-    Aufgabenbereich weitgehend selbstständig und mit

zent der Mitarbeiter bescheinigen der GESOBAU,    dem größten Vertrauen der Vorgesetzten gestal-

eine sehr gute Arbeitgeberin zu sein, wo Werte    ten. Die Mehrheit der Mitarbeiter ist der Ansicht,

wie Teamgeist, Fairness und ein respektvoller     bei freundlicher Arbeitsatmosphäre im Unterneh-

Umgang miteinander zum Arbeitsalltag gehören.“    men einen bedeutsamen Beitrag zu leisten. Insbe-

Wie bereits 2013 sehen über 80 Prozent der Be-    sondere fühlen sich neue Mitarbeiter bei der

fragten ihre Beschäftigung bei der GESOBAU als    GESOBAU sehr willkommen.

                                                                                                                   9
Arbeitgebermagazin 02 / 2015 - KAV Berlin
Aus dem Verb a n d | A r b e i t g e b e r m a g a z i n

     D e r KA V bei den Berliner
     W i r tschaftsgesprächen
     Verband stellt sein Cross-Mentoring-Programm vor

     Be r i c h t e t e n vo n ihren Erfahrungen mit Cross-Mentoring-Programmen: v.l.n.r.
     P r o f. Dr. A d a Pe l l ert, Julia Wendt, Antoinette Beckert, Maria Mikuszewski, And-
     r e a s S c h o l z- F l e i s chmann, Dr. Patricia Döring, Claudia Pfeiffer, Prof. Dr. Pakize
     S c h u c h e r t- G ü l e r.

     Der Arbeitgeberverband war im Februar 2015                              te die Veranstaltung, die dieses Mal an der Hoch-

     zu Gast bei den Berliner Wirtschaftsgesprä-                             schule für Wirtschaft und Recht Berlin stattfand.

     chen. Dort stellte Geschäftsführerin Claudia
                                                                             Ü b e r a l l o f f e n e Tü r e n
     Pfeiffer das „Cross-Mentoring-Programm als
                                                                             Kern des Cross-Mentorings beim KAV Berlin: Inter-
     wirksame Methode der Fort- und Weiterbil-
                                                                             essenten aus den Mitgliedsunternehmen bewerben
     dung im Personalbereich“ vor.
                                                                             sich als Mentoren (erfahrene Kräfte) oder Mentees

                                                                             (Nachwuchskräfte). Auf freiwilliger Basis finden sie
     Als Diskussionsteilnehmer/innen auf dem Podium
                                                                             sich zu Tandems zusammen, die ein Jahr lang Pro-
     waren Prof. Dr. Ada Pellert, Präsidentin der Deut-
                                                                             bleme und Fragestellungen aus der Berufspraxis
     schen Universität für Weiterbildung, und Prof. Dr.
                                                                             besprechen und bearbeiten. Das Ganze geschieht
     Pakize Schuchert-Güler von der HWR Berlin als
                                                                             firmenübergreifend und innerhalb eines vertrauli-
     Vertreterinnen aus der Wissenschaft anwesend,
                                                                             chen, selbst gestalteten Rahmens.
     des Weiteren Andreas Scholz-Fleischmann, Berater

     und ehem. Vorstand Personal der BSR, Dr. Patricia
                                                                             Als Dr. Patricia Döring (Verwaltungsleiterin beim
     Döring vom Deutschen Bauinstitut (DIBt) sowie
                                                                             DIBt und selbst Mentorin) innerhalb des Unter-
     Julia Wendt und Maria Mikuszewski (beide BSR).
                                                                             nehmens nach Interessenten suchte, war sie
     Management Executive Coach Antoinette Beckert
                                                                             überrascht: „Ich bin bei uns überall offene Türen
     von den Berliner Wirtschaftsgesprächen moderier-
                                                                             eingerannt. Sofort sagten die Leute Ja.“ Obwohl es
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viel Arbeit bedeute, bringe es den Teilnehmern viel             von einer gegensätzlichen Erfahrung. Sie hätten

mitzumachen.                                                    erlebt, dass besonders die jungen Männer Interes-

                                                                se gezeigt und sich ganz gezielt beworben hätten.
Besonders Fra u e n p r of i ti e r e n

Bisher haben sich bei den KAV-Mitgliedern vor-

nehmlich Frauen davon angesprochen gefühlt. An-

dreas Scholz-Fleischmann führte als Begründung

an, dass Frauen für solche Programme insgesamt

offener seien. Mit ihrem manchmal übersteigerten

Selbstbewusstsein würden sich Männer den Weg

oft selbst verbauen, einmal den Blickwinkel zu än-

dern. Gerade Frauen profitierten von dem Mento-

ring, so der ehemalige Personal-Vorstand der BSR.

Sie würden auf diese Weise sehen, wie andere

Personen Sprünge auf dem Berufsweg gemeistert
                                                                Das Publikum beteiligte sich an den Diskussione n .
hätten und dass man dazu kein Superheld zu sein

brauche.
                                                                Die mit dem Fokus auf Cross-Cultural-Austausch

                                                                angelegten Programme (Studierende treffen auf

                                                                Erfahrene und das interkulturell) hätten den

                                                                Männern nach eigenem Bekunden unter anderem

                                                                geholfen, „endlich die Frauen zu verstehen“.

                                                                Die Kreuzung macht‘s

                                                                So wird deutlich, dass es eben genau jene Kreu-

                                                                zung ist, die den Reiz des Programms ausmacht.

                                                                Andreas Scholz-Fleischmann habe, wie er erzählte,

                                                                bereits vor Jahren versucht, ein solches Projekt

                                                                im Unternehmen umzusetzen, doch die Menschen

                                                                hätten Vorbehalte gehabt, sich zu öffnen und

M e n t o r i n Dr. Pa t r icia Döring und Mentee Julia Wendt   innerhalb derselben Firma sehr persönliche Dinge
h a b e n m i t e i n an d er gute Erfahrungen gemacht.
                                                                anzusprechen. Eine Sache, die betriebsübergrei-

                                                                fend problemlos funktioniert.
Hochschulen l e g e n Sc h w e r p u n k t a n d e r s

Prof. Dr. Ada Pellert und Prof. Dr. Pakize Schu-
                                                                So zeigte sich Dr. Patricia Döring erstaunt, wie
chert-Güler, die Erfahrungen mit Mentoring-Pro-
                                                                schnell sich ihr Mentee Julia Wendt innerhalb
grammen an der Hochschule haben, berichteten
                                                                eines Dreivierteljahres entwickelt, wie sehr sie an

                                                                                                                                  11
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 Selbstbewusstsein gewonnen habe. Die Chance,                   diesen Prozess zu begleiten. Maria Mikuszewski,

 dies zu beobachten, habe man im eigenen Unter-                 die im Controlling des Fuhrparks der BSR als Füh-

 nehmen nicht, so die Verwaltungsleiterin, da man               rungskraft aufgestiegen ist, unterstrich die Beson-

 die Mitarbeiter täglich sehe.                                  derheit des Verhältnisses zu ihrem Mentor Helmut

                                                                Sankowsky, Kanzler der Evangelischen Hochschule
 Der Bonus V er t r a u e n
                                                                Berlin (EHB). Es habe von Anfang an eine sehr
 Julia Wendt unterstrich, wie wichtig es sei, dar-
                                                                vertrauensvolle Zusammenarbeit gegeben, erzähl-
 auf zu setzen, dass sich die Tandems zu Beginn
                                                                te sie. Mittlerweile habe sich daraus sogar eine Art
 eigenständig finden würden, einfach auf Basis von
                                                                Freundschaft entwickelt.

                                                                A r b e i t g e b e r w e r d e n a t tr a k ti v e r

                                                                Als im Auditorium im Laufe des Abends die Fra-

                                                                ge aufkam, was eigentlich der Arbeitgeber davon

                                                                habe, brachte Andreas Scholz-Fleischmann den

                                                                Nutzen des Cross-Mentorings auf den Punkt: Es sei

                                                                ein Fakt, dass sich der Fokus der externen Bewer-

                                                                ber stark verändert habe. Heute stehe das Thema

                                                                Bezahlung an Platz 4 oder 5 für die Arbeitskräfte.

                                                                Stattdessen gehe es zunehmend um Fragen wie

                                                                „Was tut Ihr für Euer Personal? Wie steht es um
 A n d r e a s Sc h o l z- Fleischmann, ehemaliger Personal-
 Vo r s t a n d d e r BS R, betonte, dass insbesondere Frauen   die Work-Life-Balance? Wo bin ich in fünf Jahren?“
 vo m M e n t o r i n g p rofitierten.
                                                                Daher böten derartige Programme konkrete Mög-

 Sympathie und ohne jeglichen Zwang. Julia Wendt                lichkeiten für die persönliche Weiterentwicklung.

 weiter: „Für mich war das erste Treffen interes-
                                                                D e r K AV h ä l t a m P r og r a m m f e s t
 sant. Wir haben uns in einem Café verabredet, sie
                                                                KAV-Geschäftsführerin Claudia Pfeiffer zeigte sich
 hat mir gleich das Du angeboten. Es war eine total
                                                                mit der Veranstaltung äußerst zufrieden: „Es ist
 lockere Atmosphäre und man konnte über alles
                                                                sehr erfreulich zu sehen, dass das Cross-Mentoring
 sprechen, und zwar auf Augenhöhe.“
                                                                so gut angenommen wird. An diesem Abend wur-

                                                                den die vielen Seiten des Projektes beleuchtet.“
 Aus Sicht der Mentorin Dr. Patricia Döring war es

 ebenfalls von Wert, in den Gesprächen noch einmal
                                                                Das Cross-Mentoring-Programm des KAV Berlin
 eigene Entscheidungen zu reflektieren. Außerdem
                                                                geht übrigens im Mai in die dritte Runde. Hatten
 schätze sie es, mit jemandem aus einer anderen
                                                                sich zum ersten Durchgang im Jahr 2013 noch drei
 Generation Themen auszutauschen und zu er-
                                                                Unternehmen beteiligt, sind es mittlerweile neun.
 fahren, wo die jungen Leute gerade stünden und

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I m Wissenschaftspalast
Veranstaltungsreihe „KAV vernetzt“ führte die Gäste
in die Berliner Urania
Zu den Angeboten des KAV Berlin für seine                          teilnehmen (zum Beispiel an der Vorführung der

Mitglieder gehört die Veranstaltungsreihe                          Röntgen-Strahlen).

„KAV vernetzt“. Die Idee: Ein Arbeitgeber, der                     Das Laien-Publikum

ebenso wie die KAV-Mitglieder einen öffentli-                      bekam Fachwissen

chen Auftrag hat oder zu den landeseigenen                         aus erster Hand

Institutionen in Berlin zählt, lädt ein und                        vermittelt, nämlich

stellt sich und sein Haus vor. Anfang März                         von den Wissen-

präsentiert sich die Urania den Mitgliedern                        schaftlern selbst.

des Verbandes.                                                     Später erweiterte

                                                                   die Urania ihr Port-

                                                                   folio um literarische und künstlerische Angebote.

                                                                   Im Büro des Direktors zeugt eine umfangreiche

                                                                   Fotosammlung an den Wänden von den hochran-

                                                                   gigen Rednern und Veranstaltungsteilnehmern,

                                                                   die im Laufe der Jahrzehnte in der Urania zu Gast

                                                                   waren. Hier sprachen einst Persönlichkeiten wie Al-

                                                                   bert Einstein, Thomas Mann, Heinrich Böll, Günter
U ra n i a - Di r e k t o r Dr. Ulrich Bleyer brachte den Gästen   Grass oder Michail Gorbatschow.
d i e P r o g ra m mv i e l falt im Hause Urania näher.

Die Urania ist wohl jedem Berliner ein Begriff, aber               Zu etwa 1000 Veranstaltungen jährlich kom-

auf welch geballte Ladung Wissenschaftsgeschichte                  men rund 250.000 Besucher. Der Mix aus Ballett,

die Einrichtung zurückblickt, ist vielen sicherlich                                                              Konzerten,

nicht bekannt. Die Urania wurde bereits im Jahre                                                                 Vorträgen,

1888 als erstes Science Center der Welt gegrün-                                                                  Seminaren,

det. Ihr Erfolgskonzept – neueste wissenschaft-                                                                  Workshops

liche Erkenntnisse einem breiten Publikum vor-                                                                   und Kino

zustellen – war damals revolutionär und geht auf                                                                 spricht Be-

Alexander von Humboldt zurück. Urania-Direktor                                                                   sucher aller

Dr. Ulrich Bleyer empfing die Besucher in seinem                                                                 Altersstu-

Arbeitszimmer und nahm die Interessierten mit                                                                    fen an. Die

auf eine Reise in Berlins Vergangenheit. „Urania“,                 Leiterin Gastveranstaltungen der Urania, Stefanie

das sei um das 19. Jahrhundert herum der Inbe-                     Wagner, begleitete die Teilnehmer der Führung

griff der wissenschaftlichen Erwachsenenbildung                    durch das Haus. Dabei konnten sie nicht nur Vor-

gewesen, erzählt er. Hier konnte die Allgemein-                    führ- und Konferenzräume besichtigen, sondern

heit etwa an spektakulären Live-Experimenten                       auch einen Blick in die Künstlergarderobe werfen.
                                                                                                                                     13
Ausbildung | A r b e i t g e b e r m a g a z i n

 W e nn weniger mehr ist
 Eine Berufsausbildung kann auch in Teilzeit
 absolviert werden.

 Sich auf die Bedürfnisse von Arbeitnehmern                        entschloss sie sich zu einer erneu-

 einzustellen, wird für Unternehmen zu einer                       ten Ausbildung zur Industriekauf-

 immer wichtigeren Aufgabe. Teilzeitangebo-                        frau bei der BSR. Bereits im ersten

 te können sie nicht nur Fachkräften, sondern                      Jahr der Vollzeitausbildung stellten

 auch Auszubildenden machen. Wie das funk-                         sich Schwierigkeiten im schulischen Bereich ein.

 tioniert, beschreibt Ulrike Gebhardt-Müller,                      Die familiäre Situation litt ebenfalls unter der

 stellv. Frauenvertreterin der Abfallwirtschaft                    zeitlichen Belastung. Nach ausführlicher Beratung

 bei der Berliner Stadtreinigung (Tel.: 030-                       durch die Ausbildungsabteilung der BSR konnte

 7592-8371).                                                       die junge Mutter Ihre Vollzeitausbildung in eine

                                                                   TZ-Ausbildung umwandeln. Dabei spielten eine

 Seit 2005 ist die Ausbildung in Teilzeit (TZ) im                  gleichbleibende Vergütung und der gleichbleibende

 Berufsbildungsgesetz (§ 8 BBIG) rechtlich veran-                  Urlaubsanspruch eine existenzielle Rolle. In der

 kert. Diese Art der Ausbildung wird seit 2009 auch                Ausbildungszeit wurde ihre wöchentliche Arbeits-

                                                                   zeit auf 30 Stunden begrenzt. Dabei wurden die

                                                                   Tage der betrieblichen Ausbildung mit 4,8 Stunden

                                                                   abgeleistet, die zwei Tage der Berufsschule erfolg-

                                                                   ten in Vollzeit 7,8 Stunden. Dadurch konnte die

                                                                   Auszubildende mehr Zeit zum Lernen nutzen, ohne

                                                                   ihre familiären Verpflichtungen zu vernachlässigen.

                                                                   Die junge Kollegin wird im Januar 2015 ihre Aus-

                                                                   bildung ein halbes Jahr früher beenden. Sie ist die
 C y n t h i a Vo s s , 3 0 Jahre, 2 Kinder, erlernt bei der BSR
 i n Te i l ze i t d e n Beruf der Kauffrau für Bürokommuni-       Beste ihres Jahrgangs! Die Übernahme in ein be-
 kation.
                                                                   fristetes Arbeitsverhältnis von einem Jahr ist durch

 bei der Berliner Stadtreinigung (BSR) praktiziert.                eine Dienstvereinbarung geregelt.

 Wie gut das funktionieren kann, zeigt das Beispiel

 einer Auszubildenden mit dem Berufsziel Indust-                   Eine TZ-Ausbildung ist grundsätzlich in allen aner-

 riekauffrau. Die Mutter eines Sohnes hatte in ihrer               kannten Berufen des dualen Ausbildungssystems

 schulischen Vorbildung das Abitur mit 1,0 abge-                   möglich. Ein „berechtigtes Interesse“ (z. B. Be-

 schlossen. Es folgte eine Ausbildung zur Einzel-                  treuung des eigenen Kindes oder die Pflege eines

 handelskauffrau mit erfolgreichem Abschluss und                   nahen Angehörigen 1. Grades) muss vorliegen und

 beruflicher Laufbahn bis zur Leiterin einer Filiale.              es sollte zu erwarten sein, dass das Ausbildungs-

 Die nicht familienfreundlichen Arbeitszeiten im                   ziel innerhalb der gekürzten Zeit erreicht werden

 Einzelhandel zwangen Sie jedoch zur Suche nach                    kann. Die Ausbildung in TZ führt i.d.R. nicht zu

 einer Alternative. Mit dem Ziel, Ihre Familie und                 einer Verlängerung der Ausbildungszeit und lässt

 den Beruf besser vereinbaren zu können,                           sich flexibel in den Betriebsablauf integrieren.

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A r b e i t g e b e r m a g a z i n | A u s b i ldung

Mä d chen am Steuer
Beim Girls‘Day am 23. April präsentieren sich auch
zahlreiche KAV-Mitglieder.

Am 23. April 2015 findet bundesweit der Girls‘      Bus und Straßenbahn fahren. Auch erhalten sie die

Day statt. Ziel des Aktionstages ist es, Mäd-       Möglichkeit, an einem Fahrsimulator selbst eine

chen und Frauen für technische und natur-           U-Bahn zu lenken. Oder sie bekommen Einblick in

wissenschaftliche Berufe zu gewinnen und            den Beruf des Gleisbauers und erfahren, wie sie

somit dem erwarteten Fachkräftemangel in            für „leise“ Gleise sorgen können. Als angehende

Deutschland entgegenzusteuern. Schülerin-           Kraftfahrzeugmechatronikerinnen

nen ab der 5. Klasse erhalten die Gelegenheit,      müssen sie u.a. Zündkerzen wechseln.

in Unternehmen, Betrieben und Hochschulen           Wie das funktioniert, können sie am

hinter die Kulissen zu schauen. Auch zahlrei-       Girls‘ Day erproben.

che KAV-Mitglieder beteiligen sich und zeigen

dem weiblichen Nachwuchs, warum sich eine           Pflanzen und Tiere fachgerecht zu konservieren,

Ausbildung bzw. ein Studium in IT, Handwerk,        ist eine der Aufgaben im Labor des Museums für

Naturwissenschaften und Technik lohnen.             Naturkunde. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

                                                    des Museums nehmen die Mädchen mit in die Ar-

Die Freie                                           beits- und Sammlungsräume. Beim Speed-Dating

Universi-                                           bekommen sie außerdem die Chance, Nachswuchs-

tät Berlin                                          wissenschaftlerinnen und –wissenschaftler zu

beispielsweise bietet an dem Tag Workshops und      ihrem Forscherleben

Veranstaltungen an, etwa in den Fächern Chemie,     zu befragen.

Biologie, Pharmazie, Mathematik oder auch Geo-

wissenschaften. Dabei lernen sie unter anderem,     Die BSR legt am Aktionstag den Fokus auf das

wie ein Regenbogen entsteht, wie Duftstoffe wir-    IT-Berufsfeld sowie handwerkliche Berufe. Das Un-

ken, wie Wärme sichtbar gemacht wird oder auch,     ternehmen stellt beispielsweise das Berufsfeld der

wie Nachrichten verschlüsselt und „geknackt“        Industriemechanikerin vor. Die Mädchen können ei-

werden. Bei der BVG dürfen die Mädchen sogar        genständig Namensschilder gravieren oder Figuren

selbst ans Steuer. Sie können auf dem Betriebshof   an der CNC-Drehmaschine erstellen. Als Mechat-

                                                                                                                       15
Ausbildung | A r b e i t g e b e r m a g a z i n

 ronikerin würden sie etwa Schaltungen aufbauen.                  darstellten. Das Unternehmensinteresse, am Akti-

 Diese Aufgabe können sie am Girls‘Day testen.                    onstag präsent zu sein, nehme insgesamt stark zu.

 Ausprobieren können sie außerdem das Arbeiten                    Auch die Mädchen würden ein wachsendes Eigen-

 mit speziellen Apps, mit deren Hilfe zum Beispiel                interesse zeigen, sich gezielt zu informieren, so

 Schmuddelecken einer Stadt bewertet werden - ein                 Almut Borggrefe.

 Vorgeschmack auf den Beruf der Informatikkauf-

 frau.                                                            Wie die Landeskoordinatorin berichtet, würden

                                                                  die meisten Unternehmensangebote in diesem

 Nach Angaben der Senatsverwaltung für Arbeit,                    Jahr aus der IT-Branche verzeichnet. Und sie

 Integration und Frauen haben sich in Berlin in                   betont: „Wir brauchen mehr Unternehmen für den

 den letzten 15 Jahren fast 100 000 Schülerinnen                  Girls’Day!“ Besonders lohne sich der Besuch bei

 an 4400 Veranstaltungen zum Girls’Day beteiligt.                 den Firmen, wenn die Mädchen in kleinen Gruppen

 Mittlerweile übersteige die Nachfrage der Mädchen                kämen. Vom Engagement würden alle Beteiligten

 das Angebot. Das berichtet auch Almut Borgg-                     profitieren.

 refe, Landeskoordinatorin für den Girls‘Day und

 Boys‘Day in Berlin bei LIFE e.V.. Laut Stand am 1.               Aus einer bundesweiten Auswertung gehe hervor,

                                                                  dass ein Drittel (28 Prozent) der Unternehmen im

                                                                  Nachhinein Bewerbungen von den Mädchen bekom-

                                                                  men, die sie zuvor beim Girls’Day kennengelernt

                                                                  hatten.

                                                                  Auch für Jungs gibt es am 23. April ein spezielles

                                                                  Angebot. Parallel zum Mädchen-Tag läuft der Boys-

                                                                  Day, der ihnen für Männer eher untypische Berufe

                                                                  näherbringen soll. Statt Kfz-Mechaniker zu werden,

                                                                  weil „man(n)“ das eben so macht, könnten unter

                                                                  anderem der Beruf des Friseurs, des Floristen,

                                                                  des Goldschmieds oder auch des Hörgeräteakusti-

 Be i d e r B S R k ö n n en die Mädchen lernen, mit speziellen   kers attraktiv sein. Des Weiteren werden soziale,
 A p p s d i e S c h m u ddelecken einer Stadt zu bewerten.
                                                                  pflegerische und erzieherische Ausbildungswege

                                                                  vorgestellt.

 April 2015 waren bereits 90 Prozent der zu diesem

 Zeitpunkt angebotenen 7208 Plätze (bei 463 Ange-                 Weitere Informationen zu teilnehmenden Unter-

 boten) ausgebucht. 160 dieser Angebote stammten                  nehmen und Institutionen finden Sie unter www.

 von Unternehmen, die die größte Anbietergruppe                   girls-day.de bzw. www.boys-day.de.

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A r b e i t g e b e r m a g a z i n | A u s b i ldung

N i c hts für Weicheier
Wir stellen vor: Die Ausbildung zum Tierpfleger/in
der Fachrichtung Zootierpflege beim Zoo Berlin

In unserer Rubrik „Ausbildung“ stellen wir                         ein Traumjob. Wenn man sich für diese Profession

Ausbildungsberufe vor, für die sich Schulab-                       entscheidet, muss man jedoch hart arbeiten kön-

solventen bei unseren Mitgliedsunternehmen                         nen, darf keine Scheu vor Schmutz, üblen Gerü-

bewerben können. Dabei schauen wir gern                            chen oder Exkrementen haben. Und ja, man muss

nach Berufen, die ein wenig vom Standard                           auch Tiere töten können, etwa für die Fütterung

abweichen, die entweder ganz neu oder be-                          von fleischfressenden Zoobewohnern. Der Zoo in

sonders spannend sind. In dieser Ausgabe                           Berlin bildet pro Lehrjahr vier bis fünf Azubis zu

beschäftigen wir uns mit der Ausbildung zum                        Tierpflegern aus. Mit 1500 Tieren in 150 Arten ist

Tierpfleger/in der Fachrichtung Zootierpflege                      er nach eigener Aussage der artenreichste Zoo der

(IHK-Abschluss), die unser Mitglied, der Zoo                       Welt. Und damit sehr beliebt.

Berlin, anbietet.

                                                                   Hier einen Ausbildungsplatz zu bekommen, ist gar

                                                                   nicht so einfach. Zu Hochzeiten erhalte der Zoo

                                                                   Berlin schon einmal 200 bis 300 Bewerbungen, wie

                                                                   Curator Dr. Tobias Rahde berichtet. Wer eine Zusa-

                                                                   ge möchte, sollte in jedem Falle vorab ein Prakti-

                                                                   kum im Zoo gemacht haben.

                                                                   Wenn es geklappt hat, beginnen die Azubis im ers-

                                                                   ten Lehrjahr zunächst damit, einfache Reinigungs-
A n n a - L u c i a F ra n k, Azubi im 1. Lehrjahr beim Berliner   aufgaben auszuführen, Tierunterkünfte instand zu
Zo o, h a t ke i n e B erührungsängste.
                                                                   halten und sie artgerecht einzurichten. Sie erler-

Einmal die Schnauze eines Nashorns streicheln                      nen den korrekten Umgang mit den Tieren. Wie

oder ein Tigerbaby mit dem Fläschchen großzie-                     deute ich das Verhalten der Tiere richtig, wie lese

hen. Als Tierpfleger ist das möglich und vielleicht                ich ihre nonverbale Kommunikation? Auch Wissen

auch deshalb ist dieser Beruf für viele Menschen                   über Sinnesorgane, Nervenzellen, Instinkte und

                                                                                                                                       17
Ausbildung | A r b e i t g e b e r m a g a z i n

                                                                     erhalten die Lehrlinge dann schließlich Zugang zu

                                                                     den Elefanten, Raubtieren und Menschenaffen. In

                                                                     der gesamten Ausbildungszeit müssen die jungen

                                                                     Leute kräftig mit anpacken. Zu etwa 80 Prozent

                                                                     des Tages erledigen sie Reinigungsarbeiten. Daher

                                                                     müssen angehende Tierpfleger eine gute körper-

                                                                     liche Konstitution mitbringen und problemlos im

                                                                     Team arbeiten können.

     Di e H u fp f l e g e d er Tiere gehört zur täglichen Arbeit.
     Da s Ta p i r m a c h t bereitwillig mit.                       Nach absolvierter Ausbildung ist es nicht ganz ein-

                                                                     fach, in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen
 Prägungen der Tiere wird den Lehrlingen vermit-                     zu werden. Dies hängt vom jeweiligen Personalbe-
 telt. Im zweiten Lehrjahr geht es um die Klau-                      darf ab. Die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt
 en- und Hufpflege, um das Beringen von Vögeln                       haben jene Azubis, die ihren Schwerpunkt auf die
 sowie um Vorschriften und Gesetze bezüglich des

 Transportes von Tieren. Weitere Themen sind der

 Umgang mit kranken Tieren, Hygienemaßnahmen

 sowie die Fortpflanzung, Zucht und Aufzucht von

 Tieren.

 Da der Berliner Zoo über ein großes Aquarium

 verfügt, lernen die Azubis im dritten Lehrjahr auch

 alles über Aquarien und Terrarien. Wie werden
                                                                     Schmutz und unangenehme Gerüche stören die a n g e-
 diese eingerichtet? Welche Technik wird dafür
                                                                     henden Tierpfleger nicht.
 benötigt und wie werden die Tiere darin versorgt?

 So benötigen zum Beispiel die Quallen für ihr                       Aquaristik gelegt haben, denn das Zoo-Aquarium
 Dasein eine besonders aufwändige Technik. Für                       ist nach Auskunft des Curators bundesweit ein-
 ihre Ernährung muss eigens Plankton gezüchtet                       malig. Entwicklungsmöglichkeiten gibt es in dem
 werden. Ausbildungsgegenstand ist auch die Zucht                    Beruf allemal. So kann etwa der Tierpflegermeis-

                                                                     ter gemacht werden. Innerhalb eines Zoos können

                                                                     die Absolventen zunächst als Tierpflegergeselle

                                                                     arbeiten, anschließend als Stellvertreter eines Re-

                                                                     viertierpflegers und später als Obertierpfleger, der

                                                                     mehrere Reviere unter sich hat. Eine Entwicklungs-
 und Betreuung von gefährdeten Haustierrassen                        stufe höher ist man als Inspektor für die gesamte
 wie bspw. dem Poitou-Esel. Im letzten Lehrjahr                      Riege der Zootierpfleger zuständig.
18
A r b e i t g e b e r m a g a z i n | A k t u e l l e I n f or m a t ionen

Z e i t der Chefinnen
Wie kommunale Unternehmen Frauen bei der
Karriere unterstützen
Die Zeiten für Frauen, sich im Job zu entwi-              Frauen hoch, eine Führungsposition zu überneh-

ckeln und Führungsverantwortung zu über-                  men“, sagt sie. Bei der Stiftung Stadtmuseum

nehmen, sind gut. Im Hinblick auf den wach-               Berlin liegt der Frauenanteil, auch fokussiert auf

senden Fachkräftemangel spielt die Wirtschaft             die oberen Entgeltgruppen, bei rund 60 Prozent,

gern mit und die Bundesregierung will den                 wie der Vorstand der Stiftung und kommissarische

Wandel per Gesetz ankurbeln. In Berlin ma-                Direktor Chris-

chen nach Informationen des Tagesspiegels                 tian Mothes

besonders viele Frauen Karriere. Laut Statis-             mitteilt.

tik der Industrie- und Handelskammer ist jede

vierte Führungsposition von einer Frau be-                Auch bei der

setzt. Besonders in kommunalen Unternehmen                Wohnbauten-

wird auf Chancengleichheit viel Wert gelegt.              Gesellschaft
                                                                                Anne Keilholz, Geschäftsführer i n b e i
An der Spitze einiger großer Player haben                 STADT UND             STADT UND LAND

Frauen das Sagen wie etwa Dr. Sigrid Nikutta              LAND ist der

bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), Dr.             Frauenanteil hoch. Nach Angaben der Geschäfts-

Andrea Grebe beim Vivantes Klinikum oder                  führerin Anne Keilholz sind von 393 Mitarbeitern

Vera Gäde-Butzlaff, die nach erfolgreicher                256 weiblich. Die untere Führungsebene setze sich

Arbeit als Chefin der Berliner Stadtreinigung             aus 17 Frauen und 13 Männern zusammen. Die

(BSR) erst vor Kurzem das Ruder beim Gas-                 mittlere Führungsebene bestehe aus vier Frauen

versorger GASAG übernahm. Wir haben bei                   und sechs Männern, während sich die Geschäfts-

den KAV-Mitgliedsunternehmen nachgefragt,                 führung ein Mann und eine Frau teilen. Die stark

was sie konkret für ihre weiblichen Angestell-            technisch ausgerichteten Berliner Verkehrsbetriebe

ten tun.                                                  (BVG) verweisen hinsichtlich der 1. bis 3. Füh-

                                                          rungsebene auf einen Anstieg von 20 Prozent an

                                         Zunächst         weiblichen Beschäftigten im Jahr 2012 auf aktuell

                                         ein Blick        24 Prozent. Die Vorstandsebene bildeten zu 33

                                         auf die          Prozent Frauen und der Aufsichtsrat sei bereits zu

Zahlen, die je nach Ausrichtung des Unternehmens          über 50 Prozent mit Frauen besetzt.

variieren. Das Studentenwerk Berlin etwa weist
                                                                                                     V e r e i n b a r k eit
eine Frauenquote von 73,2 Prozent auf. Der Anteil                                                    v on F a m i l i e und
                                                                                                     Beruf
von Frauen in Führungspositionen liege bei 62 Pro-
                                                                                                     Damit Frauen Karri-
zent, so Agnes Böhler, Abteilungsleiterin Personal
                                                                                                     ere machen kön-
und Finanzen. „Insbesondere in den Verwaltungs-
                                                                                                     nen, müssen sich
bereichen, in den Kitas, aber auch in Einrichtungen
                                                                                                     Familie und Beruf
der Abteilung Speisebetriebe ist die Chance von
                                                                                                     vereinbaren lassen.
                                                                                                                                   19
Aktuelle Infor m a t i o n e n | A r b e i t g e b e r m a g a z i n

 Wie die KAV-Umfrage zeigt, bieten die Unterneh-

 men eine breite Palette an Instrumenten, um die

 Beschäftigten zu unterstützen. Das Studentenwerk

 Berlin benennt beispielsweise Gleitzeitregelungen,

 verschiedene, auch befristete Teilzeitmodelle, eine

 Kindernotfallbetreuung oder die Möglichkeit der

 Urlaubsplanung mit Rücksicht auf familiäre

 Belange. Weitere Optionen sind das fallweise

 Arbeiten von Zuhause oder die Telearbeit. Für die

 Elternzeit gibt es zudem ein Kontakthalte- und

 Wiedereinstiegsprogramm.                                                   BVG-Chefin Dr. Sigrid Nikutta kann als vierfache
                                                                            Mutter und Ehefrau mitreden, wenn es um das T h e m a
                                                                            Vereinbarkeit von Familie und Job geht.

 Ähnlich sieht es bei der Stiftung
                                                                            Die BVG, deren Chefin Dr. Sigrid Nikutta als
 Stadtmuseum Berlin aus. Im
                                                                            vierfache Mutter und Ehefrau als echtes Vorbild
 Hause gebe es einen aktuellen
                                                                            herhalten kann, hat sich in einem stark männlich
 Frauenförderplan, in dem die
                                                                            geprägten Unternehmen die Förderung von Frauen

                                                                            ausdrücklich auf die Fahnen geschrieben.

                                                                            „Frauenförderung beginnt bei uns schon, bevor

                                                                            Beschäftigte Beschäftigte sind. Wir engagieren uns

                                                                            intensiv beim Thema Berufsorientierung mit einem

                                                                            Schwerpunkt ‚Frauen für gewerblich-technische

                                                                            Berufe‘“, so Pressesprecherin Petra Reetz. Bei den

                                                                            Verkehrsbetrieben gebe es bereits seit 2003 einen

                                                                            Frauenförderplan. Im Jahr 2013 sei außerdem

                                                                            eine Fahrerinnen-Kampagne gestartet worden, die

 Z u d e n A n g e b o t e n der kommunalen Arbeitgeber                     gezielt um Frauen für den Fahrdienst, für Bus-,
 g e h ö r t z u m Be i s piel eine Kindernotfallbetreuung.
                                                                            U-Bahn- und Straßenbahn warb. Die Gesamt-

                                                                            frauenquote will das Unternehmen bis 2022 nach
 Leistungen des Arbeitgebers – teils als Ausfluss
                                                                            eigenem Bekunden (von heute 18 Prozent) auf 25
 tariflicher Bestimmungen, teils darüber hinaus –
                                                                            Prozent anheben.
 festgeschrieben seien, so Christan Mothes. STADT

 UND LAND verweist außerdem auf Beratungsange-                              Chef(in) in Teilzeit

 bote für die Beschäftigten, etwa wenn es um die                            Wer Führungsaufgaben übernimmt, muss nicht

 Betreuung und Pflege von Familienangehörigen                               zwingend rund um die Uhr arbeiten, auch eine

 geht.                                                                      Teilzeitbeschäftigung als Chef(in) ist möglich. Eine

20
A r b e i t g e b e r m a g a z i n | A k t u e l l e I n f or m a t ionen

Option, die sich vielleicht erst noch durchset-            Kind und außerdem eine Verbesserung der Qualität

zen muss. Das Unternehmen STADT UND LAND                   der Paarbeziehung genannt. Ein weiteres Ergebnis:

beispielsweise habe bisher keine Nachfrage von             Etwa jeder vierte Vater habe nach der Elternzeit

Führungskräften nach Teilzeitarbeit verzeichnet,           seine Arbeitszeit im Vergleich zu der Zeit vor der

die Chance darauf bestehe aber. „Grundlagen für            Geburt reduziert.

die gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind
                                                           F r a u f ör d e r t F r a u
Betreuungsangebote für Kinder sowie familien-
                                                           So könnten sich die
gerechte Arbeitszeiten. Für beides hat die STADT
                                                           alten Rollenmuster
UND LAND als Arbeitgeber ein offenes Ohr“, sagt
                                                           bald überholt haben.
Geschäftsführerin Anne Keilholz.
                                                           Frauen können in Füh-

Neue R olle für Mä n n e r                                 rungspositionen bes-

Das Thema Vereinbarkeit betrifft letztlich beide           ser verdienen, mehr

Geschlechter. Die Idee von mehr Egalität gefällt           Verantwortung für die

offenbar auch den Männern, wie ein Blick auf die           Familie übernehmen

Inanspruchnahme der Elternzeit zeigt. Das Un-              und mehr Gleichbe-

                               ternehmen STADT             rechtigung leben.

                               UND LAND gibt an,

                               eine zunehmende             Und sie bringen auch

                               Nutzung der Eltern-         ihre Geschlechtsge-

                               monate durch Väter          nossinnen voran. Denn weibliche Führungskräf-

                               registriert zu haben        te steigern die Beförderungschancen weiblicher

                               und dies auch bei           Arbeitnehmer. Zu diesem Ergebnis kommt jüngst

                               Führungskräften.            eine Untersuchung aus Norwegen, die das Bonner

                                                           Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlicht

                               Ob sich Väter für           hat.

                               die Elternmonate

                               entscheiden, hängt          Weibliche Chefs würden Frauen nicht nur durch ak-

                               laut einer aktuellen        tive Beförderungsentscheidungen unterstützen. Sie

                               Studie für die Hans-        beflügelten den Aufstieg weiblicher Arbeitskräfte

                               Böckler-Stiftung            auch durch ihre Vorbild- und Mentorenfunktion.

                               stark davon ab, wie

familienorientiert der Arbeitgeber ist. Wie die For-       Glaubt man der Studie, lässt sich mittels politi-

scher herausarbeiteten, wird durch das Elterngeld          scher Vorgaben wie etwa einer Frauenquote für

die Partnerschaft gestärkt. Als zentrale Effekte der       Führungsaufgaben demnach tatsächlich die Chan-

„Auszeit“ hätten Väter die stärkere Bindung zum            cengleichheit weiblicher Arbeitnehmer realisieren.

                                                                                                                                    21
Aktuelle Infor m a t i o n e n | A r b e i t g e b e r m a g a z i n

 P e r sönlichkeit im Wandel
     Interview mit der Psychologin Prof. Dr. Jule Specht
     über Alter, Arbeit und Glück

     Im Hinblick auf eine älter werdende Bevöl-

     kerung und eine länger werdende Phase des

     Berufslebens gewinnen die Erkenntnisse der

     Nachwuchsforscherin Prof. Dr. Jule Specht

     eine ganz neue Bedeutung. Die Juniorprofes-

     sorin des Arbeitsbereiches Psychologische

     Diagnostik und Differentielle und Persönlich-

     keitspsychologie an der FU Berlin geht davon

     aus, dass sich - anders als bisher angenom-

     men - die Persönlichkeit eines Menschen im

     Laufe des Lebens noch einmal stark verän-

     dern kann. Für ihre Forschungsarbeit bekam
                                                                            S i e h a b e n h e r a u s g e f u n d e n , d a s s s i c h die
     sie 2014 den Berliner Wissenschaftspreis. Wir                          P e r s ön l i c h k e i t e n t g e g e n b i s h e r i g e n A nnah -
                                                                            m e n a u c h i m h oh e n A l te r n oc h v e r ä n d ern
     haben mit ihr über die Ergebnisse ihrer Unter-                         k a n n . Von w e l c h e r L e b e n s s p a n n e r e d en
                                                                            w i r u n d i n w i e w e i t i s t Ve r ä n d e r u n g n och
     suchungen gesprochen.
                                                                            m ög l i c h ?

                                                                            Die Persönlichkeit kann sich über die gesamte Le-
     Vielleicht erst e i n m a l z u d e n G r u n d l a g e n .
     Was ist Persön l i c h k e i t?                                        bensspanne hinweg verändern. Besonders sensibel

                                                                            für Veränderungen ist die Persönlichkeit bis zum
     Die Persönlichkeit beschreibt individuelle Unter-
                                                                            Alter von ungefähr 30 Jahren und dann wieder ab
     schiede im Denken, Fühlen und Verhalten. Zu den
                                                                            einem Alter von ungefähr 60 bis 70 Jahren.
     zentralsten Persönlichkeitseigenschaften zählen

     die sogenannten Big Five, das sind die emotionale                      Inwiefern wirkt sich diese Wandlungs-
                                                                            f ä h i g k e i t b z w . Ve r ä n d e r u n g a u f d e n B eruf
                                                                            aus?

                                                                            Menschen passen ihre Persönlichkeit an die Anfor-

                                                                            derungen der Umwelt an. Die Wandlungsfähigkeit

                                                                            der Persönlichkeit lässt sich dementsprechend

                                                                            auch nutzen, um sich an berufliche Veränderungen

                                                                            anzupassen.

                                                                            I n e i n e m Z e i tu n g s i n t e r v i e w s a g t e n S i e, S ie
     G e ra d e ä l t e r e M e nschen sind sehr sensibel für Verän-        w ü r d e n g e r n h e r a u s f i n d e n , w a s e s b e deu -
     d e r u n g e n u n d i n der Lage, sich anzupassen.                   t e t , e r f ol g r e i c h z u a l t e r n . W a s v e r s te hen
                                                                            Si e u n te r “ e r f ol g r e i c h e m A l t e r n ” ?

                                                                            Eine Person, die erfolgreich altert, ist zufrieden mit
     Stabilität, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen,
                                                                            sich und ihrem Leben, hat wenig gesundheitliche
     Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit.
                                                                            Einschränkungen beziehungsweise kann gesund-
22
A r b e i t g e b e r m a g a z i n | A k t u e l l e I n f or m a t ionen

heitliche Einschränkungen gut kompensieren und                          Älteren Menschen wird manchmal mit dem Vorur-

ist sozial integriert.                                                  teil begegnet, sie seien nicht mehr anpassungs-

                                                                        fähig. Unsere Forschung zeigt, dass das nicht

                                                                        stimmt, im Gegenteil: Gerade ältere Menschen

                                                                        sind sensibel für Veränderungen, ein Potenzial, das

                                                                        nicht immer berücksichtigt wird.

                                                                        G l ü c k l i c h e Me n s c h e n s i n d g a n z k l a r a uch
                                                                        d i e b e s s e r e n M i t a r b e i te r . W i e l ä s s t s i ch
                                                                        d a s p e r s ön l i c h e G l ü c k ( i m J ob ) f ör d e r n
                                                                        od e r e r h a l te n ?

                                                                        Viele Menschen profitieren davon, wenn sie Sinn
E i n e Pe r s o n , d i e erfolgreich altert, ist zufrieden mit
s i c h u n d d e m L e ben und sozial integriert.                      erkennen in dem, was sie tagtäglich tun, wenn sie

                                                                        sich für ihre Arbeit wertgeschätzt fühlen und einen

In welchem Ma ß e h a t d e r E i n z e l n e k on k r e t              selbstbestimmten Handlungsspielraum haben.
E influss auf se i n e Pe r s ön l i c h k e i ts e n t w i c k -
lung?

Die Persönlichkeitsentwicklung ist kein passiver

Prozess, sondern wir können uns aktiv verändern,

indem wir uns zum Beispiel neuen Herausforderun-

gen stellen.

                                                                        In der Arbeit einen Sinn zu erkennen, macht
                                                                        glücklich.

                                                                        Wir danken Ihnen für das Gespräch!

                                                                        Wie sich die Forschungsergebnisse für die
S i c h n e u e n H e ra usforderungen zu stellen, hilft dabei,
                                                                        Praxis nutzen lassen, wird Prof. Dr. Jule
d i e Pe r s ö n l i c h ke i t aktiv zu verändern.
                                                                        Specht in einem Vortrag genauer beleuchten.

                                                                        Am 19. Mai 2015 wird sie als Gastreferentin
Unsere G esell s c h a f t w i r d i m m e r ä l t e r ,
bleibt länger g e s u n d u n d f i t . W e l c h e                     auf der Mitgliederversammlung des KAV Ber-
Schlüsse lasse n s i c h a u s I h r e n b i s h e r i g e n
Untersuchung e n f ü r A r b e i t g e b e r                            lin zum Zusammenhang von Alter, Arbeit und
ziehen? Was k ön n e n s i e g e z i e l t t u n , um
das vorhanden e Pot e n z i a l i h r e r ( ä l t e r e n )             Glück sprechen.
M itarbeiter zu n u tz e n ?

                                                                                                                                                 23
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 Z ä h es Ringen
     Die VKA zu den Tarifverhandlungen im
     Sozial- und Erziehungsdienst

 In Pressemitteilungen vom 23. März und                                     5,4 Prozent. Die Gehaltstabelle ist zuletzt am 1.

 8. April äußerte hat sich die VKA zu den lau-                              März 2015 um 2,4 Prozent gestiegen. In einem

 fenden Tarifverhandlungen im Sozial- und                                   ersten Bereich, den Kita-Leitungen, hat die VKA

 Erziehungsdienst geäußert. Sie nannte die                                  Verbesserungen vorgeschlagen: „Wir bieten aus-

 „gewerkschaftliche Inszenierung erschre-                                   drücklich an, gemeinsam die Kriterien für die Ein-

 ckend“.                                                                    gruppierung von Kita-Leitungen und Regelungen

                                                                            zur Stellvertretung zu überarbeiten“, so Hoffmann.

 In den Eingruppierungsverhandlungen für die

 220.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungs-                           Problematisch ist aus Sicht der VKA, dass sich

 dienst der Kommunen haben die Arbeitgeber die                              eine jährliche Belegungsschwankung in den Kitas

 Warnstreiks der Gewerkschaften scharf kritisiert.                          auf die Eingruppierung der Leiter/innen auswirken

 „Das Ausmaß der gewerkschaftlichen Inszenierung                            kann. Hier schlagen die Arbeitgeber eine Verste-

 in den letzten Tagen ist erschreckend“, so VKA-                            tigung vor. Auch das soll weiter mit den Gewerk-

 Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann. „Die                                schaften diskutiert werden.

 Warnstreiks und Gewerkschaftsveröffentlichungen

 haben mit dem Verhand-                                                                          Zum Verhandlungstermin am

 lungsverlauf nichts zu tun,                                                                     9. April 2015 in Düsseldorf

 belasten aber Kinder und                                                                        forderte die VKA die Gewerk-

 Eltern sehr.“                                                                                   schaften zu ernsthaften und

                                                                                                 zielorientierten Verhandlun-

 Um in den Verhandlungen                                                                         gen auf.

 weiter zu kommen, haben

 die Arbeitgeber [...] in Münster einen konkreten                           Im Sozial- und Erziehungsdienst haben die Ge-

 Fahrplan für die weiteren Verhandlungen aller                              werkschaften nach eigenen Angaben bereits

 Bereiche im Sozial- und Erziehungsdienst vorge-                            bis Mai Warnstreiks geplant – unabhängig vom

 schlagen. Dem sind die Gewerkschaften gefolgt.                             Verhandlungsverlauf. Die VKA hat Gespräche über

 Arbeitgeber und Gewerkschaften haben entspre-                              die Eingruppierung nie abgelehnt. Arbeitgeber

 chend weitere Verhandlungstermine vereinbart.                              und Gewerkschaften haben auf Vorschlag der VKA

 Hoffmann: „Wir haben den Gewerkschaften ange-                              einen Fahrplan für die inhaltlichen Verhandlungen

 boten, über konkrete Anforderungen der Tätigkei-                           vereinbart.

 ten zu verhandeln. Für pauschale Erhöhungen gibt

 es keinen Raum, das gehört in Lohnrunden.“                                 Neben dem 9. und 16. April sind als nächste Ver-

                                                                            handlungstermine der 20./21. April 2015 verein-

 Die letzte Lohnrunde brachte den Beschäftigten                             bart. Ein weiterer Termin ist für den 11./12. Mai

 mit dem Abschluss vom 1. April 2014 ein Plus von                           2015 geblockt.

24
A r b e i t g e b e r m a g a z i n | N e u e s a u s d e r P olitik

W i r tschaften im Sinne
d e r Berliner
I nterview mit Dr. Matthias Kollatz-Ahnen

Als der Regierende Bürgermeister Michael

Müller seine Arbeit antrat, präsentierte er

sein Regierungsteam, darunter zwei völlig

neue Gesichter. Finanzsenator Dr. Matthias

Kollatz-Ahnen hat die Einarbeitungsphase nun

hinter sich. Im Interview mit dem KAV Berlin

spricht er unter anderem darüber, wie er über

Steuererhöhungen denkt und warum er sich

für das Amt in Berlin entschieden hat.

Auch wenn de r St a r t s c h on e i n e W e i l e                  Es ist richtig, dass wir mehr als die Hälfte des Fi-
zurückliegt, g r a tu l i e r e n w i r I h n e n h e r z l i c h
zu Ihrem neue n A m t a l s F i n a n z s e n a t or i n            nanzierungsüberschusses des vergangenen Jahres
Berlin! Die üb l i c h e n 1 0 0 T a g e z u r E i n a r b e i-
                                                                    für Investitionen in die Infrastruktur der Wach-
tung sind gesc h a f f t . W i e g e f ä l l t I h n e n I h r e
neue Aufgabe b i s h e r ?                                          senden Stadt verwenden wollen. Beim Sonderver-

                                                                    mögen „SIWA“ geht es aber nicht darum, einzel-
Für die Landesfinanzen verantwortlich zu sein, ist
                                                                    nen Unternehmen Geld zu geben, sondern in die
sicher eine der spannendsten Aufgaben in einer
                                                                    unterschiedlichsten Bereiche der Infrastruktur des
Landesregierung – zumal in einer Stadt wie Berlin,
                                                                    Landes zu investieren. Das betrifft vor allem den
die sich trotz der guten Entwicklung der vergan-
                                                                    Gesundheitssektor, die Bezirke und hier vor allem
genen Jahre noch immer Haushaltskonsolidie-
                                                                    die Schulen, aber auch die Polizei und die Feu-
rungsland ist. Hinzu kommt: Berlin ist – zum Glück
                                                                    erwehr. Wir werden in den ÖPNV investieren und
– eine wachsende Stadt. Das bietet große Chan-
                                                                    stellen deshalb der BVG 58 Millionen Euro für die
cen für die Zukunft, bringt aber auch zusätzliche
                                                                    Anschaffung neuer Züge zur Verfügung.
Aufgaben mit sich.

                                                                    W e l c h e B e d e u t u n g m e s s e n S i e d e m K AV
                                                                    B e r l i n m i t s e i n e n a k tu e l l 8 4 M i t g l i e d e rn
Diese spannende Aufgabe als Finanzsenator kann
                                                                    bei?
man natürlich nicht immer konfliktfrei erfüllen. Wir

können jeden Euro nur einmal ausgeben. Darauf                       Das Land Berlin ist ja vor nicht allzu langer Zeit

muss ich schon manchmal hinweisen und auch er-                      nach einem jahrelangen Sonderweg in die Tarifge-

klären, dass nicht alles möglich ist, was vielleicht                meinschaft deutscher Länder zurückgekehrt, die

wünschenswert wäre. Alles in allem fühle ich mich                   für die Länder Tarifverhandlungen führt. Insofern

bisher aber sehr freundlich aufgenommen.                            weiß ich sehr zu schätzen, was ein gut aufgestell-

                                                                    ter Arbeitgeberverband für seine Mitglieder wert
Berlin kann si c h i n d i e s e m J a h r ü b e r e i n e
                                                                    ist. Ich denke, die Mitgliedsunternehmen des KAV
halbe Milliarde Eu r o z u s ä t z l i c h f r e u e n .
Welche KAV -M i t g l i e d s u n t e r n e h m e n w e r d e n     Berlin wissen ganz genau, was sie an ihrem Ver-
besonders prof i ti e r e n u n d i n w i e f e r n ?
                                                                    band haben.

                                                                                                                                          25
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