Augen blick! - Endlich leben! - 3|2020 - Evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid ...

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Augen blick! - Endlich leben! - 3|2020 - Evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid ...
Augenblick 3|2020

                                Augenblick!
                                Gemeindebrief
                                                                                               3|2020
                                                der Evangelischen Kirchengemeinde Bredenscheid-Sprockhövel
 Foto: © AdobeStock_130537575

                                Endlich
                                                                                  „Happy end“
                                                                                   Leben im Hier
                                                                                   und Jetzt

                                leben!                                             Zeitgutscheine

                                                                                   November | Dezember
                                                                                   Januar | Februar
Augen blick! - Endlich leben! - 3|2020 - Evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid ...
Augen blick! - Endlich leben! - 3|2020 - Evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid ...
Einblick
Liebe Leserin, lieber Leser!
„Endlich leben!“                                                           Und natürlich finden Sie hier wichtige Informationen zu unserer
Woran dachten Sie zuerst, als Sie diesen Titel lasen? Dachten Sie da-      Zwiebelturmkirche, deren Sanierungsarbeiten inzwischen begon-
ran, dass unser Leben „endlich“ ist, und dass es uns aufgetragen ist,      nen haben. Unser neuer Architekt Frank Schiffers, der mit Christian
dieses zeitliche Leben vernünftig zu leben? Und mehr noch: Dass erst       Haselhoff das Projekt begleitet, stellt sich vor. Mithilfe eines der Über-
das Wissen um unsere Endlichkeit dieses Leben so unendlich wert-           weisungsträges in der Heftmitte können Sie hierfür weiter Gutes
voll macht?                                                                tun. Oder Sie bedienen sich des anderen Ü-Trägers und tun ebenfalls
Oder hatten Sie im Kopf, wie öde das Leben manchmal ist, weil sich         Gutes: Im Dienst am Menschen im Sinne der wertvollen Arbeit der
Gewohnheiten einschleichen, man „nicht zu Potte kommt“, vieles             Diakonie.
„den Bach runterläuft“, und Sie sagten sich:„Ja,ich will endlich leben!    Kommen Sie gut durch den November, und freuen Sie
Mein Leben ergreifen! Etwas aus meinem Leben machen!“                      sich auf eine entspannte Adventszeit und ein geseg-
Beides schwang bei der Wahl des Titels mit. Und ich meine, beides          netes Weihnachtsfest.
hat auch miteinander zu tun.                                                                                 Ihr Pfarrer Arne Stolorz
Vielleicht trug nicht nur die dunkle Jahreszeit jetzt im November
mit den auch kirchlich eher schweren Themen, die von Abschied
handeln, zu dieser Themenwahl bei, sondern auch die Corona-Krise,
die uns noch immer nicht loslässt und uns wohl noch eine Zeitlang
begleiten wird. Die Pandemie hinterlässt ein Bewusstsein davon, wie
verletzlich die Menschheit ist, die sich in falschen Sicherheiten wiegt.     Inhalt 3 | 2020
Wir haben unser Leben nicht in der Hand. Und umgekehrt erkann-               Einblick            Editorial                                                3
te manch einer in der Krise, dass sich Prioritäten verschoben haben,                             Andacht                                                  4
dass man mehr Zeit fand für die wirklich wichtigen Dinge im Leben,           Blickpunkt          „Happy end“                                              5
dass man etwa keinen Spanienurlaub braucht, um endlich zu leben                                  Leben im Hier und Jetzt                                  8
und Lebensqualität neu zu entdecken. Davon zeugen die Interviews,                                Haben Sie eine „Löffelliste“                            11
die wir für unseren Augenblick! geführt haben.                                                   Leben in der Corona-Zeit                                12
                                                                                                 Zeitgutscheine                                          15
Seit unserem letzten Augenblick! ist unser Gemeindeleben wieder
                                                                             Blickrichtung       Aus dem Presbyterium                                   16
in Fahrt gekommen. Mit entsprechenden Schutzmaßnahmen na-
                                                                                                 Kindergarten                                           26
türlich, auf die wir auf den Presbyteriumsseiten verweisen, aber mit
                                                                                                 Umwelttipp                                             28
einem bunten Angebot an Veranstaltungen, die stattfanden und
                                                                             Augenblick!         Spendenaufruf                                          20
hoffentlich bald wieder stattfinden können.                                                      Amtshandlungen, Impressum                              24
Dazu zählen auch unsere Heiligabendgottesdienste. Leider können              Durchblick          Kurz zurückgeblickt                                    29
wir zu Redaktionsschluss noch nicht verbindlich sagen, wie und wo                                Kurz ausgeblickt                                       34
diese möglich sind, aber unser Pfarr-Team ist „dran“; und in weni-                               Wie Sie uns erreichen                                  40
gen Wochen, wenn unser Flyer zur Advents- und Weihnachtszeit er-             Einblick            Gottesdienste                                          38
scheint, wissen wir mehr.

                                                                                                                                                   3
Augen blick! - Endlich leben! - 3|2020 - Evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid ...
EinblickAndacht

                               Wollt ihr ewig leben?
                                                                                                                       hat, stehen wir vor der Frage: „Was hast
                                                                                                                       du gemacht in deinem Leben? War es ein
                                                                                                                       gutes, sinnvolles, erfülltes Leben? Was
                                                                                                                       hast du deinen Lieben hinterlassen? Mit
                                                                                                                       welchen Gedanken und Gefühlen wer-
                                                                                                                       den sich andere an dich erinnern, wenn
                                                                                                                       du tot bist? Werden sie dich schnell ver-
                                                                                                                       gessen haben? Werden sie sagen: ‚Gut,
                                                                                                                       dass wir den los sind‘? Oder werden sie
                                                                                                                       dankbar auf dein Leben zurückblicken
                                                                                                                       und die gemeinsamen Zeiten gerne in
                                                                                                                       Erinnerung behalten?“

                                                                                                                       Wer ewig lebt, wird sich diesen Fragen
                                                                                                                       niemals stellen und sich von ihnen nicht
                                                                                                                       beflügeln lassen.

                                                                                                                       Auch unser Glaube verheißt uns kein
                                                                                                                       ewiges Leben. Weder auf Erden noch im
                                                                                                                       Himmel. Die biblische Botschaft weiß
                                                                                                                       darum, dass unser Leben begrenzt ist
                               Eine bekannte Redewendung
Foto: © AdobeStock_315278074

                                                                          Vielleicht ist es ein Privileg des Alters,   und mahnt uns, uns in jungen Jahren
                               sagt: „Alle wollen alt werden.             dass wir lernen dürfen, uns mit unserer      nicht in falschen Sicherheiten zu wie-
                               Aber keiner will alt sein.“                Endlichkeit auseinanderzusetzen, so-         gen. Denn wir wissen „weder Tag noch
                               Möchten Sie ewig leben?                    fern wir dieses schwierige Thema nicht       Stunde“. (Matthäus 25,13)
                               Ich will nicht sterben. Aber ewig leben?   verdrängen - ein Privileg des Alters
                               Nein! Zumindest nicht in diesem Leben,     und der Verarbeitung einschneidender         Vielmehr meint „Auferstehung von den
                               so sehr ich es schätze und liebe.          Krisen, Verlusterfahrungen, Erkran-          Toten“, dass unser endliches, begrenz-
                                                                          kungen, die uns bereits in jungen Jah-       tes, sterbliches Leben kein Zufall war
                               Die Suche nach dem Wundermittel, das       ren ereilen können.                          und der Bedeutungslosigkeit verfällt.
                               Unsterblichkeit verleiht, durchzieht die                                                Gott hat es uns geschenkt, und zu Gott
                               Menschheitsgeschichte. Bereits in der      Mit dem Wissen um die eigene Endlich-        kehrt es wieder zurück. Es erhält Anteil
                               griechischen Literatur gibt es lesens-     keit bekommt unser Leben eine andere         an Gottes Ewigkeit. (Aber das ist ein an-
                               werte Mythen von Menschen, die dieses      Qualität. Jeder Tag, den wir leben, ist      deres Thema.)
                               Heilmittel beispielweise in Form eines     uns geschenkt. In allem, das wir tun,
                               Jungbrunnens gefunden haben. Das           schwingt das Bewusstsein mit, er könnte      „Lehre uns bedenken, dass wir sterben
                               Glück ewiger Jugend oder ewigen Le-        das letzte Mal gewesen sein. Wir unter-      müssen, auf dass wir klug werden.“
                               bens entpuppt sich nach und nach vom       scheiden Wichtiges von Unwichtigem,
                               Segen zum Fluch: Das Leben verödet,        gehen Risiken ein, trauen uns Neues zu,      Der Tod ist der große Feind des Men-
                               aus dem nicht sterben müssen wird ein      verfolgen unsere Träume – all das, weil      schen. „Liebet eure Feinde“, sagt Jesus.
                               nicht sterben können oder dürfen.          wir wissen, dass wir nur begrenzt Zeit       (Matthäus 5,44)

                                                                          dafür haben. Auch unsere soziale Ver-
                               „Lehre uns bedenken, dass wir sterben      antwortung hängt an unserem Wissen,          Lernen wir, diesen Feind zu lieben.
                               müssen, auf dass wir klug werden.“         dass wir sterblich sind. Irgendwann,
                               (Psalm 90,12)                              wenn unser letztes Stündlein geschlagen                        Ihr Pfarrer Arne Stolorz

                               4      Augenblick 3 2020
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Blickpunkt

                                                                                                                                   Katharina Wieland Müller / pixelio.de
HAPPY END
1    Wir machen oft Urlaub am Atlantik.
     Einer der Vorteile daran ist, dass
     das Meer im Westen liegt, wir also
                                            2       Etwas anderes: Ich war gerade mich betüddeln zu lassen. Aus der Traum
                                                    18 geworden. Ich hatte frisch das mit Studentenleben fern der Heimat.
                                                    Abitur in der Tasche. Ich hatte
jeden Abend den Sonnenuntergang über ein wunderschönes Appartement in einer Aber mir ging es gut. Ich hatte an jedem,
dem Ozean anschauen könnten. Ich sage fremden Stadt gemietet, da wollte ich stu- an wirklich jedem Tag Besuch. Meine
bewusst „könnten“, denn mal lockt ein       dieren. Und ich musste noch mal kurz ins Freunde hielten wie meine Familie zu mir,
Restaurant, mal bleiben wir am Zelt hän-    Krankenhaus zu einer Untersuchung, weil und zuhause konnte ich residieren wie
gen, mal verpassen wir den richtigen        meine Mutter meinte, irgendetwas stim- der Schah von Persien. Statt zu büffeln,
Zeitpunkt. Aber am letzten Abend wird es me mit mir nicht.                            hielt ich Hof und legte die Grundlagen für
zelebriert. Erfüllt von Wehmut, Vorfreude                                             meine Musik, Caféhaus-Ensemble und An-
auf daheim, und ganz bewusst nehmen Sie hatte Recht. Ich hatte eine verschlepp- stellung als Geigenlehrer an der städt. Mu-
wir Abschied vom Meer, der Sonne, vom te Herzmuskelentzündung, eine ziemlich sikschule, Kabarett – ich hatte ebenso viel
Urlaub. Wir genießen noch einmal den        häufige Todesursache bei jungen Män- Zeit wie Freiheit.
Blick, das Rauschen der Wellen, die ande-   nern. Das konnte ich durchaus beobach-
ren um uns herum. Manchmal denken wir ten, weil ein gleichalter Zimmernachbar Mein Lieblingswitz war: „Schwester! Der
auch: „Warum haben wir das nicht öfter nach langer Behandlung verstarb. Andere Mann im Nebenbett stöhnt so furchtbar.
gemacht?“                                   alte Männer folgten, mit denen ich das Der gehört doch auf Sterbezimmer!“ „Das
                                            Zimmer teilte. Nach vier Monaten, Weih- hier ist das Sterbezimmer!“ Das bringt
Wie gesagt, das könnten wir jeden Abend nachten stand vor der Tür, quengelte ich zwar ein bisschen böse, aber treffend
haben, tun wir aber nicht. Denn genauso     so lange, bis man mich aus dem Kran- auf den Punkt, in welcher Situation wir
wie Urlaub kein Urlaub wäre, wenn er ewig kenhaus entließ – mit der Auflage, es im uns grundsätzlich befinden. Die Frage ist
wäre. So lässt sich auch dieses besondere   Elternhaus langsam angehen zu lassen, nicht, „ob“, sondern „wie“ wir sterben.
Gefühl nicht unendlich oft wiederholen.     achtsam im Garten zu lustwandeln, und

                                                                                                                              5
Augen blick! - Endlich leben! - 3|2020 - Evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid ...
Blickpunkt
                                            Die Möglichkeit des eigenen Todes schreckte
                                            mich nicht, anfangs wahrscheinlich, weil in
                                            Folge der Krankheit auch mein Gehirn nicht
                                            unmäßig gut durchblutet war, später, weil ich
                                            ja offensichtlich noch lebte. Vielleicht war ich
                                            zu jung, um Todesnähe zu fühlen. Kurzum,
                                            ich hatte keine Angst, ich akzeptierte, was mir
                                            vorgegeben war und genoss darüber hinaus
                                            alle Vorteile, die eine tödliche Krankheit mit
                                            sich bringt, an erster Stelle die Nähe anderer
                                            Menschen.

                                            Auf jeden Fall hat diese Krankheit mein Le-
                                            ben in völlig neue Bahnen gelenkt, die mich
                                            schließlich zum Pfarramt in unserer Gemein-
                                            de geführt hat. Ein Memento mori? Ein Wahn-
                                            schuss? Fügung?

                                            In Jes. 55 heißt es: „Meine Gedanken sind nicht
                                            eure Gedanken, und eure Wege sind nicht
                                            meine Wege, spricht Gott, sondern so viel der
                                            Himmel höher ist als die Erde, so sind auch
                                            meine Wege höher als eure Wege und meine
                                            Gedanken als eure Gedanken... Denn ihr sollt
                                            in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet
                                            werden. Berge und Hügel sollen vor euch her
                                            frohlocken mit Jauchzen und alle Bäume auf
                                            dem Felde in die Hände klatschen.“

                                            3         Die folgenden Jahre brachten un-
                                                      ter anderem viele – auch spekta-
                                                      kuläre – Unfälle. Und immer war ich
                                            voller Vertrauen, dass es gut ausgeht. Und so
                                            war es.

                                            Vor fünf Jahren kam die Fusion unserer bei-
                                            den Gemeindeteile. Unsere Familie zog um,
                                            die Kinder waren auf dem Absprung vom El-
                                            ternhaus. Und mitten hinein kam die Diagno-
SarahC / pixelio.de

                                            se Nierenkrebs. Nach dem ersten Schock fügte
                                            ich mich in mein Schicksal.

                                            Ich konnte beobachten, dass die Menschen,
                                            die mir nahe sind, viel stärker als ich selbst ge-
                                            troffen waren. Sie litten mehr als ich unter der
                                            Diagnose. Die Dichterin Mascha Kaleko hat in
                                            einem Gedicht das Extrem so ausgedrückt:
                                            „Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
                                            nur vor dem Tode derer, die mir nah sind…

                      6 Augenblick 3 2020
Augen blick! - Endlich leben! - 3|2020 - Evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid ...
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man
nur, doch mit dem Tod der andern muss man
leben.“

Von einer Niere und einem Harnleiter muss-
te ich mich verabschieden, eine präventive
Chemotherapie als Nachbehandlung lehnte
ich ab. Denn es war klar, dass es eine massi-
ve Schädigung meines Körpers geben würde.
Weiterleben ja, aber nicht um jeden Preis. Ich
fand, mein oberster Arbeitgeber solle dafür
sorgen, dass ich noch ein bisschen für ihn ar-
beiten könne.
Ich brauchte mehr Zeit, mich zu erholen, als
nach der ersten schweren Krankheit. Viel spä-
ter erst wurde mir klar, dass ich drei Ereignisse
der Trennung und des Abschieds gleichzeitig
erlebt hatte: Abschied von der vertrauten
Wohnung, meinen Kindern und meiner kör-
perlichen Unversehrtheit.

Und ich merke, dass ich nicht mehr alles so
leicht schaffe, überwinde, verarbeite, neu be-
ginne… dass ich älter werde. Unsere Ressour-
cen sind begrenzt, sowohl Zeit wie Kraft.

In manchen Momenten wird es mir besonders
deutlich, z.B. wenn ich nach einer CT auf die
Erläuterung des Arztes warte, der sagen wird:
„Es tut mir leid! Sie haben nicht mehr lange.“
oder „Alles in Ordnung!“ Und ich kann es nicht
beeinflussen.

4         Einer der klügsten Sätze in der Bi-
          bel lautet: „Herr, lehre uns be-
          denken, dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden.“ (Ps. 90,12)              ROHRIGINAL WKT.
Aber was „klug“ heißt, müssen wir selbst he-        FÜR HÄRTESTEANFORDERUNGEN.
rausfinden. Rackern, bis auf dem Grabstein
steht: „Nur Arbeit war sein Leben“? Oder „Live      Seit mehr als einem halben Jahrhundert stehtderNameWKTfürQualitätund
hard, die young“, also nimm mit, was du krie-       Kundenzufriedenheit. Kundenin vielen LändernderWelt schätzendie Robustheit,
                                                    Zuverlässigkeit undLanglebigkeit unsererProdukte.Ganzgleich obSiekomplexe
gen kannst, ganz gleich, ob es dich zerstört?
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Ich weiß, dass mein Leben wertvoll ist – auch       Lösung.
für andere, dass ich den letzten Sonnenunter-
                gang genießen will, und dass
                ich irgendwann wie Abraham
                sagen kann, dass ich „lebens-       WESTFÄLISCHE KUNSTSTOFF TECHNIK GMBH
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Augen blick! - Endlich leben! - 3|2020 - Evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid ...
Blickpunkt
LEBEN IM HIER UND JETZT
Dietrich Bonhoeffer und sein Plädoyer für einen diesseitigen Glauben
Als Dietrich Bonhoeffer im April 1943 im       und Nazidiktatur wiederaufgebaut wer- ins Ewige“, sondern „muss das irdische
Alter von 37 Jahren von den Nazis inhaf-       den kann. Man kann sagen, soweit die äu- Leben wie Christus ganz auskosten und
tiert wurde, war er ein renommierter           ßeren Umstände es erlauben, tut er ganz nur indem er das tut, ist der Gekreuzigte
Theologe und Pfarrer mit ökumenischen          einfach seine Arbeit.                        und Auferstandene bei ihm.“ Die „christli-
Auslandskontakten (New York, London),          „Optimismus ist … keine Ansicht über che Auferstehungshoffnung verweist den
er hatte an der Universität gelehrt, theo-     die gegenwärtige Situation, sondern er Menschen in ganz neuer Weise an sein Le-
logische Bücher publiziert und angehende       ist eine Lebenskraft, eine Kraft der Hoff- ben auf der Erde.“
Pfarrer ausgebildet, und er hatte inner-       nung, wo andere resignieren, eine Kraft, Ich versuche das mal mit meinen Worten
halb der Kirche, in der Öffentlichkeit und     den Kopf hochzuhalten, wenn alles fehlzu- zu sagen: Jesus Christus hat ganz im Hier
                                               schlagen scheint, … eine Kraft, die die Zu- und Jetzt gelebt. Er hat sich mit seinem
                                               kunft niemals dem Gegner läßt, sondern ganzen Mensch-Sein auf die Welt, in der
                                               sie für sich in Anspruch nimmt.“             wir leben, eingelassen. Von der Geburt
                                               Das hat Bonhoeffer noch kurz vorher zum bis in den Tod. Wir Christen sollen in der
                                               10. Jahrestag von Hitlers Machtergreifung    Nachfolge Jesu auch genau das tun: Ganz
                                               geschrieben. Diese Lebenskraft verkörpert im Hier und Jetzt leben, nicht auf das
                                               er selbst. Er lässt sich nicht hängen, glaubt Jenseits schielen, sondern hier in unserer
                                               weiter daran, die Haft zu überstehen, Welt unserer Rolle, unsere Aufgabe fin-
                                               bleibt mitfühlend gegenüber Freunden den. Dann sind wir bei Jesus Christus und
                                               und Verwandten und arbeitet.                 er bei uns. So verstanden kann ein Christ
                                               Natürlich hat er in seiner zwei Jahre dau- – jetzt wieder mit Bonhoeffers Worten –
                                               ernden Haft, die mit seiner Ermordung „nicht mehr weltflüchtig werden, er kann
                                               im April 1945 endet, auch schwere Stun- aber auch nicht mehr der Welt verfallen,
                                               den erlebt, in denen er sich ausgeliefert, denn er hat mitten in der alten Schöpfung
                                               schwach, verletzt und wütend fühlte. Was die neue Schöpfung Gottes erkannt.“
                                               aber nichts an seiner grundsätzlichen Hal-
                                               tung dem Leben gegenüber änderte: „Wer Das heißt also nicht, dass wir nicht an Gott
                                               ich auch bin, Du kennst mich, dein bin ich, als eine Kraft glauben, die größer und un-
im geheimen Widerstand gegen Hitler die        o Gott!“                                     vorstellbarer als alles ist, was wir in dieser
Naziherrschaft bekämpft.                       Diese Haltung, sich ganz und gar auf Gott Welt vorfinden. In diesem Sinn ist Gott
Was macht so ein mutiger und aktiver           einzulassen, bedeutet natürlich auch, sich also jenseits dieser Welt zu verstehen –
Mensch, wenn er sich auf einmal völlig         auch ganz und gar auf Jesus Christus ein- und zugleich vollkommen diesseitig. Jesus
isoliert in einer dreckigen Einzelzelle ohne   zulassen. Sich an Jesu Handeln zu orientie- hat gezeigt, wie sehr Gott uns Menschen
Kontakt zur Außenwelt wiederfindet und         ren und in der christlichen Auferstehungs- zugewandt ist und wie menschlich und
dabei weiß, dass diese Haft auch mit dem       hoffnung zu leben. Interessant wird es, irdisch Gott handeln kann. Ja, Gott hat
Tod enden kann?                                wenn wir schauen, was diese Aussage für uns durch die Auferstehung gezeigt, dass
Bonhoeffer setzt alles dran, irgendwie an      Bonhoeffer konkret bedeutet.                 er größer und stärker als alles Irdische ist,
Bücher und Schreibzeug zu gelangen, da-        Zunächst, was es für ihn nicht bedeutet: auch als der Tod. Aber es gibt keine Auf-
mit er das tun kann, was auch bisher sein      Wenn es mir hier in diesem Leben schlecht erstehung ohne Tod, oder theologisch ge-
Leben ausgefüllt hat: Theologie treiben. Er    geht, weiß ich wenigstens, dass nach mei- sprochen, ohne das Kreuz. Nur weil Jesus
liest Fachliteratur (und zur Entspannung       nem Tod alles besser wird. Wenn ich an gestorben ist, konnte er auch auferstehen.
auch Belletristik), bringt neue theologi-      meine Grenzen komme, kommt Gott ins Das bedeutet für die Menschen, die Jesus
sche Gedanken zu Papier, plant neue Pu-        Spiel.                                       nachfolgen, also für uns Christinnen und
blikationen und denkt darüber nach, wie        Dazu sagt Bonhoeffer: Nein. Ein Christ Christen, dass wir mit Gott, mit dem Jen-
Deutschland nach dem Ende von Krieg            habe gerade nicht „eine letzte Ausflucht seits im Herzen, ganz und gar diesseitig

8    Augenblick 3 2020
Augen blick! - Endlich leben! - 3|2020 - Evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid ...
Ein buddhistischer Meister wurde einmal gefragt, wa-
                                                rum er trotz seiner vielen Beschäftigungenimmer so
                                                glücklich sein könne.
                                                Er sagte: „Wenn ich stehe,dann steheich, wenn ich gehe,
                                                dann geheich, wenn ich sitze,dann sitze ich, wenn ich
                                                esse,dann esseich, wenn ich liebe, dann liebe ich …“
                                                Dann fielen ihm die Fragestellerins Wort und sagten:
                                                „Das tun wir auch, aber was machst Du darüber hi-
leben. „Gott ist mitten in unserem Leben        naus?“
jenseitig.“ Dieser Satz hört sich paradox       Er sagte wiederum: „Wenn ich stehe,dann steheich,
an. Ich kann ihn auch nicht logisch erklä-      wenn ich gehe,dann geheich, wenn ich sitze,dann sitze
ren, aber beschreiben, was er für meinen
                                                ich, wenn ich esse,dann esseich, wenn ich liebe, dann
Glauben und mit Bonhoeffer heißen kann:
• das Leben mit allen Höhen und Tiefen
                                                liebe ich …“
  auskosten,                                    Wieder sagten die Leute:„Aber das tun wir doch auch!“
• dabei der Wirklichkeit ins Auge schauen,      Er aber sagtezu ihnen: „Nein – wenn ihr sitzt, dann steht
  auch wenn es schwierig wird.                  ihr schon,wenn ihr steht,dann lauft ihr schon,wenn ihr
• Nicht etwas aus mir machen wollen (Hei-       lauft, dann seid ihr schonam Ziel.“
  lige, bekehrte Sünderin, tolleKirchenfrau),
• sondern einfach in der Fülle der Aufga-
  ben, Fragen, Erfolge, Erfahrungen, Miss-
                                                Tradition
  erfolgen leben.
• Sich nichtaufs eigeneLeiden fokussieren,
• sondern das Leiden Gottes in der Welt
  ernstnehmen (ich sehe es im Leiden
  meiner Mitmenschen).
• Gott nicht als Notstopfen nehmen oder
  als deus ex machina, der plötzlich alle
  meine Probleme löst,
• aber: „sichGott ganzin dieArme werfen“.

Bonhoeffer selbst hat uns gezeigt, wie
sinnvolles und erfülltes Leben auch ange-
sichts des Todes möglich sein kann. Dabei
hat ihm sein „diesseitiger“ Glauben, sein
„sich-Gott-ganz-in-die-Arme-werfen“ be-
stimmt geholfen.
Trotzdem: Ganz schön schwierig! Schwie-
rig ist, dass ich die Verantwortung nicht
auf Gott schieben kann. Und gerade das
gefällt mir auch, denn ich bleibe – egal,
wie es mir geht – nicht hilflos, sondern
behalte die Lebensfäden in der Hand – mit
Gottes Hilfe.

„Ich glaube, dass uns Gott in jeder Notlage
so viel Widerstandskraft geben will, wie
                wir brauchen. Aber er gibt
                sie uns nicht voraus …“
                Marianne Funda

                                                                                                 9
Augen blick! - Endlich leben! - 3|2020 - Evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid ...
Blickpunkt

                                                                     KEINE ANZEIGE

             JEDEN MORGEN
             86.400 EURO AUF
             DEINEM BANKKONTO
             Stell Dir vor, du hast bei einem Wettbewerb den folgenden Preis gewonnen:
             Jeden Morgen stellt dir die Bank 86.400 Euro auf deinem Bankkonto zur
             Verfügung.

             Doch dieses Spiel hat - genau wie jedes andere - auch gewisse Regeln:

             Die erste Regel lautet:
             Alles, was du im Laufe des Tages nicht ausgegeben hast, wird dir wieder
             weggenommen, du kannst das Geld nicht einfach auf ein anderes Konto
             überweisen, du kannst das Geld nur ausgeben. Aber jeden Morgen, wenn
             du erwachst, stellt dir die Bank erneut 86.400 Euro für den kommenden
             Tag auf deinem Konto zur Verfügung.

             Die zweite Regel ist:
             Die Bank kann das Spiel ohne Vorwarnung beenden, zu jeder Zeit kann sie
             sagen: Es ist vorbei, das Spiel ist aus. Sie kann das Konto schließen, und du
             bekommst kein neues mehr.

             Was würdest du tun?
             Du würdest dir alles kaufen, was du möchtest? Nicht nur für dich selbst,
             auch für alle anderen Menschen, die du liebst? Vielleicht sogar für Men-
             schen, die du nicht einmal kennst, da du das nie alles für dich allein aus-
             geben könntest? In jedem Fall aber würdest du versuchen, jeden Cent so
             auszugeben, dass du ihn bestmöglich nutzt, da der Geldfluss ja mit einem
             Mal vorbei sein kann?

             Weißt du, eigentlich ist dieses Spiel die Realität: Jeder von uns hat so ein
             Konto. Nur ist es kein Bankkonto, sondern ein Zeitkonto.
             Jeden Morgen, wenn wir aufwachen, bekommen wir 86.400 Sekunden
             Leben für den Tag geschenkt, und wenn wir am Abend einschlafen, wird
                                                                                             Timo Klostermeier / pixelio.de

             uns die übrige Zeit nicht gut geschrieben. Was wir an diesem Tag nicht
             gelebt haben, ist verloren, für immer verloren. Gestern ist vergangen. Jeden
             Morgen beginnt sich das Konto neu zu füllen, aber das Konto kann ohne
             Vorwarnung jederzeit für immer aufgelöst werden...
             Was machst du also mit deinen täglichen 86.400 Sekunden?
             Sind sie nicht viel mehr wert als die gleiche Menge in Euro?

             Also fang an, dein Leben zu leben!

             Verfasser unbekannt

10 Augenblick 3 2020
HABEN SIE EINE „LÖFFELLISTE“?
Der Film „The Bucket List“ (deutscher Ti- eigentlich wirklich sind, um Frieden mit küssen usw.)! Mehr will ich hier nicht ver-
tel: „Das Beste kommt zum Schluss“) ist sich selbstschließen zukönnen. Überzeugt raten; schauen Sie sich den Film an, denn
eine Tragikomödie mit zwei wunderbaren      davon, dass sie bald das Zeitliche segnen das Beste kommt zum Schluss…
Schauspielern: Jack Nicholson und Morgan werden, stellen sie gemeinsam eine Lis-
Freeman. Zwischen Großunternehmer Ed-       te der Dinge zusammen, die sie noch tun   Warum brauchen wir eine
ward Cole (Nicholson) und Mechaniker wollen, bevor sie „in die Kiste springen“        Bucket List, eine „Löffelliste“?
Carter Chambers (Freeman) liegen Welten. (engl. „kick the bucket“), also den „Löffel Wir leben in einer unheimlich schnellen
Am Scheideweg ihres Lebens teilen sie sich abgeben“: Die Bucket List (u.a. mit einem Zeit. Permanent sind wir vernetzt, infor-
jedoch dasselbe Zimmer im Krankenhaus Fallschirm abspringen. Einen Shelby Mus- miert und erreichbar. Und so viele Vorzü-
und entdecken dabei, dass sie zwei Din- tang fahren. Die Pyramiden sehen. Auf ge diese Zeit hat, so schnell verlieren wir
ge gemeinsam haben: Sie wünschen sich       Großwildjagd gehen. Etwas „Majestäti- in all den Details und Themen den Blick
beide, ihre restliche Zeit so zu verbringen, sches“ erleben. Einem fremden Menschen für das Wesentliche, verlieren wir unsere
wie sie es schon immer wollten - und bei-   etwas Gutes tun. So sehr lachen, bis man langfristigen Ziele und Träume aus den
de wollen endlich herausfinden, wer sie     weint. Das schönste Mädchen der Welt Augen. Gerade jetzt in der Zeit von Coro-
                                                                                      na. Und damit das nicht passiert, sollte
                                                                                      man die Bucket List haben.

                                                                                      Was sollte auf diese Liste?
                                                                                      Nehmen Sie sich Zeit, und überlegen Sie in
                                                                                      Ruhe, was (für Sie) von Bedeutung ist. Was
                                                                                      will ich noch erreichen? Was erwarte ich
                                                                                      noch von meinem Leben, und was ist mir
                                                                                      wirklich wichtig, da meine Zeit im Leben
                                                                                      begrenzt ist? Vielleicht will ich einem spe-
                                                                                      ziellen Menschen etwas gesagt haben, ehe
                                                                                      ich es nicht mehr kann. Was will ich noch
                                                                                      erleben, welche Orte möchte ich noch
                                                                                      besuchen? …? Alles Dinge, die mir selber
                                                                                      wichtig sind.

                                                                                      Was bringt mir das?
                                                                                      Auch wenn mich die Bucket List in gewis-
                                                                                      ser Weise nötigt, mich mit meinem Tod
                                                                                      auseinander zu setzen, so ist sie keine
                                                                                      negative Sache! Ganz im Gegenteil: Eine
                                                                                      Bucket List kann mich motivieren und Mut
                                                                                      machen. Es gibt auch auf Ihrer Liste sicher
                                                                                      einige Dinge, die Sie vielleicht vorher gar
                                                                                      nicht mehr bewusst im Fokus Ihres Lebens
                                                                                      hatten. Eine Bucket List motiviert, fokus-
                                                                                      siert und gibt einen Grund, mit Zuversicht
                                                                                      in die Zukunft zu sehen. Eine Bucket List ist
                                                                                                      also eine ultimative To-Do-
                                                                                                      Liste für Ihr Leben.
                                                                                                      Ich habe meine „Löffellis-
                                                                                                      te“- Sie auch?
                                                                                                      Peter Nieland

                                                                                                                                11
Blickwinkel
ANGEFRAGT: LEBEN IN DER CORONA-ZEIT
Was hat sich für mich - vielleicht auch positiv - verändert?
Unser Interview drehte sich diesmal um                     Helga Schulz: Corona-Lock-                  Beate Brinkmann: Plötzlich
das Leben in der Coronazeit. Hatte sich                    down im Buchladen!                          ist alles anders. Corona,
etwas verändert? Eventuell sogar positiv?                  Trotz der enormen Ein-                      Lockdown. Keine Termine
Wie sich herausstellte, war es für einige                  schränkungen durfte ich                     mehr.   Unsere    Chorreise
Menschen nicht einfach, positive Gedan-                    diese Zeit als sehr positiv                 nach    Indonesien   wurde
ken und positive Veränderungen durch erleben. Bei geschlossenen Läden haben schon vorher abgesagt. Die Enttäuschung
Corona zu finden. Ich habe eine Freundin, wir unsere Kunden zuhause angetroffen war zunächst auch sehr groß. Aber dann:
die unter der Einsamkeit und dem Ver- und sie mit der gewünschten Literatur be- Entschleunigung, zur Ruhe kommen. Auf
zicht auf körperliche Nähe so sehr leidet, liefern können.                               der anderen Seite die Medien mit den im-
dass sie Corona am liebsten leugnet, da- Freude und Dankbarkeit war unser Lohn.          mer wieder schrecklichen Nachrichten. Die
mit wieder alles so wird wie vorher. Unter Des Weiteren war und bin ich beeindruckt, Maskenpflicht. Ich bin froh und dankbar,
der Einsamkeit leiden auch die Bewohner wie wunderschön und weitläufig unser ländlich zu wohnen. Denn in der Natur
von Altenheimen und die Patienten im beschauliches Sprockhövel ist.                      und Schöpfung, die ich seitdem viel inten-
Krankenhaus. Es hat lange gedauert, bis                                                  siver wahrnehme, kann ich abtauchen, zur
die Beschränkungen soweit aufgehoben                                                     Ruhe kommen und Kraft finden im Gebet.
wurden, dass Besuche wieder möglich                        Anna-Lena      Knippschild:
sind. Ich kenne Familien, die im Garten vor                In meinem Leben hat sich
dem Altenheim gesessen und sich mit der                    vieles verändert. Seit dem                  Elisabeth Reintjes: Freunde
Oma auf dem Balkon unterhalten haben.                      Lockdown studiere ich on-                   (und Familie) sind wie Ster-
Gastronomiemitarbeiter und Mitarbeiter                     line, von zuhause aus. Das                  ne, man kann sie nicht im-
im Einzelhandel, die ihre Arbeitsstelle ver- funktioniert an meiner Universität zum                    mer sehen, aber sie sind im-
loren haben, leiden auf andere Weise. Da Glück gut, deswegen war das eine posi-                        mer da! Ich bin sehr dank-
ist die Zukunft sehr ungewiss, was zu ver- tive Veränderung für mich. Ich habe jetzt bar in Corona-Zeiten für mein Telefon,
mehrten (nicht nur finanziellen) Sorgen viel mehr Zeit, da ich die Anfahrtszeit und Whatsapp & PC und dass ich so jederzeit
führt. Eltern mit schulpflichtigen Kindern Wartezeiten für andere Dinge nutzen mit den lieben Menschen in meinem Le-
stellen auf einmal fest, wie schwierig es kann. Außerdem denke ich nun bewusster ben kommunizieren kann! Außerdem bin
sich gestaltet, die Kinder selbst zu unter- über viele Dinge nach. Für Sport, Hobbys ich froh, dass ich das Puzzeln wiederent-
richten. Die Bespaßung, die bisher durch und das Treffen von Freunden nimmt man deckt habe und somit die Zeiten at Home
Sportvereine, Musikschule und Schulbe- sich mehr Zeit und überlegt, wie und wo schön gestalten kann: Es tut gut, die klei-
treuung am Nachmittag übernommen alles stattfinden kann, damit es für alle nen Teile in eine Ordnung zu bringen. Und
wurde, fiel auf einmal wieder den Eltern ein tolles und sicheres Zusammenkom- ich bin dankbar für Online-Gottesdienste
zu, was durchaus zu Spannungen geführt men ist. Ich habe gemerkt, was mir wich- und die Hoffnung auf Normalität!
hat. Auch Homeoffice ist mit Kindern tig ist und was ich darüber hinaus vorher
nicht immer einfach. Eine Telefonkon- „zu viel“ getan oder vernachlässigt habe.
ferenz mit spielenden oder streitenden Anders erlebt habe ich mich auf jeden                           Georg Riegel: Für uns und
Kindern im Hintergrund ist nicht witzig. Fall im Umgang mit anderen. Ich treffe                        unsere drei Kinder bedeu-
Natürlich entschleunigt es auf der ande- mich bewusster mit Leuten, von denen                          tet Corona, dass wir mehr
ren Seite, nicht mehr auf der Autobahn zu ich weiß, dass sie die Situation ähnlich wie                 Zeit für uns haben. Es ist
stehen. Covid-19 verändert das Leben, das ich handhaben. Vor allem beim Einkaufen                      uns bewusster geworden,
steht fest.                                   fällt mir auf, wie unterschiedlich wichtig wie wichtig das familiäre und örtliche
                                              es den einzelnen ist, sich und andere zu Umfeld ist. Wir vermissen zwar den un-
                                              schützen. Ich achte auf die Maskenpflicht eingeschränkten Kontakt mit Familie und
                                              und den Mindestabstand und gehe nicht Freunden, die Feierlichkeiten in Kirche und
                                              so unbeschwert einkaufen wie vorher.       Vereinen. Aber es bleibt die Erkenntnis,

12    Augenblick 3 2020
Geburtstage
                                                                                                  Hinweis: Berücksichtigt werden die
                                                                                                 75. Geburtstage, 80. Geburtstage und
                                                                                                 ab dem 85. Geburtstag alle weiteren
                                                                                                   jährlich, sofern Sie die Gemeinde
                                                                                                    nicht informiert haben, dass Ihr
                                                                                                     Geburtstag nicht veröffentlicht
                                                                                                       werden soll. (Anm. d. Red.)
                                                                                                               DEZEMBER
                                                                                                01. Jürgen Scheurer             89 Jahre
                                                                                                02. Karlheinz Brinkmann         86 Jahre
                                                                                                02. Margarete Hardt             94 Jahre
                                                                                                03. Horst Diergarten            86 Jahre
                                                                                                04. Helga Schönherr             80 Jahre
                                                                                                10. Hans-Jürgen Hiby            80 Jahre
                                                                                                10. Edelgard Schulte            80 Jahre
 luise / pixelio.de

                                                                                                10. Hildegard Schulte           96 Jahre
                                                                                                11. Luise Gladis                85 Jahre
                                                                                                12. Sigmund Hoffmeister         86 Jahre
                                                                                                13. Hildegard Rund              85 Jahre
                                                                                                13. Edith Schöneweiß            91 Jahre
                                                                                                14. Heinrich Oberhoff           86 Jahre
                                                                                                15. Erika Nenstiel              75 Jahre
dass wir mit weniger Konsum sowie mehr und zu entdecken, wie viele Wildkräuter                  15. Hilde Schneider             85 Jahre
                                                                                                16. Margarete Große-Stoltenberg 75 Jahre
Konzentration auf das Miteinander glück- ich habe. Zeit, mein Kräuterhexenwissen                16. Helmut Lilienthal           91 Jahre
licher im christlichen Sinne zusammenle- zu vertiefen und ausschließlich mit den                17. Gerhard Bucksch             85 Jahre
ben können. Auch wenn es schwierig ist, Kräutern zu kochen. Festzustellen, dass                 17. Erika Winter                86 Jahre
                                                                                                17. Ursula Geschke              88 Jahre
lasst uns diese Zeit weiterhin gemeinsam ich mich nun viel besser, gesünder fühle,
                                                                                                20. Manfred Stoltenberg         80 Jahre
angehen.                                           ist durchaus positiv zu betrachten. Na-      20. Reiner Scholze              86 Jahre
                                                   türlich kamen viel Gedanken und Sorgen       20. Otto Kortmann               88 Jahre
                                                   dazu. Die eine Tochter in Neuseeland         20. Irma Basteck                91 Jahre
                                                                                                21. Helmut Langenbruch          85 Jahre
                      Anja Jensen: Ich kann mich konnte und kann gerade nicht zu Besuch
                                                                                                21. Else Schrenk                98 Jahre
                      noch gut erinnern, als der kommen. Zwei Kinder in der Gastronomie,        22. Gerd Best                   87 Jahre
                      Lockdown ausgerufen wur- die natürlich schwer von der Pandemie be-        23. Wolfgang Horn               89 Jahre
                      de. Die Welt stand still. Ich troffen waren und sind. Dennoch: Ich be-    24. Margret Krefting            86 Jahre
                                                                                                25. Willi Wesberg               85 Jahre
                      wachte morgens auf und trachte diese Zeit als eine ruhige und po-         25. Marianne Krex               87 Jahre
hörte nichts.Kein Auto,kein Bus,kein Flug- sitive Zeit für mich, Zeit, zur Ruhe zu kom-         25. Friedhelm Klinkmann         88 Jahre
zeug. Stop! Ich hörte doch etwas: Vogelge- men, um nachzudenken, was mir wichtig                26. Wilma Großeberkenbusch 85 Jahre
                                                                                                28. Kai Samwer                  75 Jahre
zwitscher so laut und klar wie noch nie. Ich ist, was ich wirklich brauche, was ich will
                                                                                                28. Siglinde Sillenberg         87 Jahre
stand auf und machte mich für die Arbeit oder auch in Zukunft nicht mehr will.                  28. Elsbeth Wollweber           87 Jahre
fertig. Um 7.30 Uhr war Arbeitsbeginn.                                                          28. Hermann Sickmann            88 Jahre
Doch alles war anders. Mein Kindergarten                                                                         JANUAR
                                                                                                01. Elke Hülsiep                75 Jahre
hatte geschlossen, und mein Arbeitsplatz                         Andrea Schikfelder: Zuerst
                                                                                                06. Gabriele Peter              86 Jahre
war der Schreibtisch. Ich schrieb Projekte,                      empfand ich den Lockdown       07. Hannelore Höhmann           90 Jahre
bereitete Bildungsdokus vor, arbeitete an                        als positiv, man hatte auf     07. Heinz Haßenpflug            91 Jahre
Portfolios. Endlich Zeit, um all das in Ruhe                     einmal mehr freie Zeit, Din-   08. Ilse Schulte                91 Jahre
                                                                                                11. Hans-Werner Usspurwies 87 Jahre
und ohne Hektik zu erledigen. Für mich                           ge in aller Ruhe zu erledi-    12. Helga Ciesla                87 Jahre
war diese Corona-Zeit eine durchaus po- gen und sich um liegengebliebene Sachen                 12. Ilse Neuhaus                92 Jahre
sitive Zeit. Zum ersten Mal seit über 30           kümmern zu können. Ich habe viel gelesen     14. Urda-Heidrun Kalhöfer       80 Jahre
                                                                                                14. Ruth Lipieta                85 Jahre
Jahren hatte ich keine Termine, keine Ver- und war wieder mehr kreativ. Soziale Kon-
                                                                                                16. Horst-Dieter Lemke          80 Jahre
pflichtungen. Ich hatte Zeit für mich. Zeit, takte wurden stark reduziert, der Schutz           16. Ulrich Sdroyek              80 Jahre
exzessiv im Garten Gemüse anzubauen der Lieben hatte und hat Priorität. Nur                     17. Horst Vogelsang             86 Jahre

                                                                                                                                      13
Das Glück ist im
Blickwinkel                                                                                     Grunde nichts
                                                                                                anderes als der
kommt man irgendwann an den Punkt,                              Torsten Ring: Die nahen-        mutige Wille, zu
wo man intensiver über seine persönli-                          de Pandemie durch den
chen Grundbedürfnisse nachdenkt, über                           Covid-19 Virus hatte mich       leben,indem man
das, was man als Individuum zusätzlich                          im Februar / März sehr be-      die Bedingungen
dringend benötigt. Mir fehlt die Gesellig-                      schäftigt. Täglich habe ich
keit, die Spontanität und das Reisen… tun die Zahlen der neuen Infektionen verfolgt             des Lebens
und sein zu lassen, wann und wie ich es und diese in eine Tabelle eingetragen.
möchte und nicht großartig drüber nach- Nach mehreren Tagen habe ich versucht,
                                                                                                annimmt.
zudenken. Corona ist nervend, und ob- mittels MathLab eine Regressionsfunkti-                   Maurice Barrès
wohl die Einsicht weiterhin da ist, fällt es on durch diese Punkte zu legen, um her-
schwerer, damit umzugehen!!! Ich ziehe auszubekommen, wie die Infektionen sich Ein weiteres bemerkenswertes Phänomen
daher keine positive Bilanz, sondern frage zukünftig weiter entwickeln werden und / war, dass Covid-19 anscheinend Fahrräder
mich, was mich Corona gelehrt hat: Über oder erkennen zu können, ob die Maßnah- kaputt gemacht hat; oder warum musste
mehr Geduld, mehr Empathie, mehr Für- men der Regierung und der Bevölkerung man plötzlich 10 Wochen auf einen Ter-
sorge und Verantwortung für andere, sich etwas bewirken.                                      min in Fahrradwerkstätten im Umkreis
selbst gegenüber auch wachsam zu sein!         Das war zu Beginn ein Zeichen meiner warten?
                                               Hysterie. Die Hysterie der Mitmenschen Mit meiner Arbeit im Homeoffice komme
                                               nahm ich durch das fehlende neue Gold in ich gut zurecht, da ich mit Software arbei-
              Britta Koriath: Uns erwisch- Form von Klopapier in den Regalen unse- te und meine Kunden über das Internet
              te Corona, wir saßen 2 Wo- rer Supermärkte wahr.                                betreuen kann. Hier wird sich die Arbeits-
              chen in Quarantäne. Diese Ich fand es sehr bezeichnend, dass mit weise bestimmt nicht mehr zurückdrehen
              aufgezwungene       Isolation dem exponentiellen Verhalten der Infek- lassen, denn es funktioniert gut, und die
              hat etwas mit mir gemacht. tionszahlen anscheinend die komischen Arbeitgeber sehen, welche positiven Effek-
Bisher fühlte ich mich nicht sehr einge- Verhaltensweisen der Menschen auch ex- te diese andere Arbeitsweise hat.
schränkt. Ich kann arbeiten gehen, und ponentiell zunahmen.
auch an das Einkaufen mit Mundschutz Der Höhepunkt solch eines Verhaltens war Ich bedanke mich ganz herzlich bei al-
habe ich mich gewöhnt. Aber, wie nor- für mich mit dem versuchten Sturm des len, die mir zum Thema Corona ihre ehr-
mal wird normal werden? Halten unsere Bundestages erreicht. Verschwörungs- liche                    Sichtweise    geschrieben    haben.
Freundschaften die Distanz aus? Werden theoretiker, Impfgegner und Querdenker                               Ulrike Hiby
wir alle runden Geburtstage nachfeiern? Seite an Seite mit Nazis und Rechtsradika-
Und Weihnachten? Die Freude über die len. Hier haben sich diese Leute von ganz
Entschleunigung zu Beginn der Pandemie rechten Strömungen instrumentalisieren
weicht leider gerade dieser Unsicherheit.      lassen.

Gesundheit                                  Hausbesuche
                                            TerminenachVereinbarung
  beginnt im Kopf

                                            Dr. Anke Hünninghaus
                                            Heilpraktikerin Psychotherapie
                Pf lege                     In der Dreh 27 | 45527 Hattingen

             der Seele                      Mobil: 0176 - 96 57 82 33
                                            huenninghaus@posteo.de
Praxis für Heilkundliche Psychotherapie www.pflege-der-seele.de
Kinder- Jugendtherapie | Familienberatung

14    Augenblick 3 2020
ZEITGUTSCHEINE                                                                                       Geburtstage
                                                                                                             JANUAR
                                                                                                                           Forts.

Es war einmal ein Mann, der sich durch      und Schlafen eine unglaubliche Menge               17. Annelore Caspers        87 Jahre
                                                                                               17. Sidonie Pietsch         91 Jahre
nichts von seinen Mitmenschen unter- von vornherein gebunden war.
                                                                                               20. Karlheinz Schaldach     88 Jahre
schied. Wie die meisten lebte er mehr oder Tagelang war er damit beschäftigt, seine            20. Hanna Kopittke          92 Jahre
weniger gedankenlos vor sich hin. Eines Zuwendungen an Lebenszeit immer neu                    21. Irmgard Simon           85 Jahre
Tages aber sprach ihn ein Unbekannter an zusammenzustellen, um sie bestmöglich                 22. Renate Obenlüneschloß   87 Jahre
                                                                                               23. Hildegard Schöneborn    88 Jahre
und fragte, ob er „Zeitgutscheine“ wolle.   zu nützen. Jedes Mal, wenn jemand ihn
                                                                                               24. Jürgen Pohlmann         75 Jahre
Weil der Mann gerade nichts zu tun hat-     dabei störte oder gar etwas von ihm woll-          24. Ursula Kosthaus         87 Jahre
te und ohnehin eine gewisse Langeweile      te, sah er im Geiste einen seiner kostbaren        25. Ingrid Sambrowski       80 Jahre
spürte, ließ er sich auf ein Gespräch ein   Scheine verlorengehen und sagte nein;              25. Helmut Weber            86 Jahre
                                                                                               26. Anne Lore Backhaus      90 Jahre
und wollte wissen, was denn diese Zeit- seine Zeit hätte er nicht zu verschenken!              27. Rudi Spintge            96 Jahre
gutscheine seien. Statt einer Antwort zog   So wachte er eifersüchtig und geizig über          28. Elfriede Bosch          88 Jahre
der Unbekannte ein Bündel verschieden die Gutscheine.                                          28. Irmgard Hönisch         92 Jahre
                                                                                               30. Erika Koch              80 Jahre
großer Scheine hervor, die wie Banknoten Als ihm endlich eine perfekte Widmung
                                                                                               30. Anneliese Ungemach      94 Jahre
und doch ganz anders aussahen: „Deine       der Stunden, Tage und Jahre gelungen zu            31. Almuth Sulicke          80 Jahre
Lebenszeit“, erklärte der geheimnisvolle    sein schien, war plötzlich der Unbekann-           31. Karl Kruse              85 Jahre
Fremde kurz. „Wenn du alle Gutscheine te wieder da: Ob er denn von Sinnen sei,                 31. Anneliese Raatz         88 Jahre
                                                                                                               FEBRUAR
investiert hast, ist es Zeit zu sterben.“   fragte er, nahm einen der Scheine, dreh-
                                                                                               01. Ruth Pilgrim-Sennlaub   75 Jahre
Bevor der überraschte Mann eine Fra-        te ihn um und hielt ihn dem erstaunten             02. Anneliese Pauliks       94 Jahre
ge stellen konnte, war der andere ver- Mann vor die Augen. Zum ersten Mal ent-                 03. Inge Tönges             85 Jahre
schwunden. Neugierig und erstaunt blät- deckte dieser einen Hinweis auf der Rück-              03. Boto Tolksdorf          86 Jahre
                                                                                               03. Fridhilt Overmann       87 Jahre
terte der Alleingelassene in dem Bündel.    seite, dass die Zeitgutscheine in Ewigkeit         03. Erika Kubaschek         95 Jahre
Zuerst kam ihm der Gedanke, die genaue umgewandelt werden können. Wer sie                      04. Annemarie Kliewer       85 Jahre
Dauer seines Lebens zu errechnen, und       jedoch nicht in diesem Sinne umsetze, ver-         04. Erhard Vogel            92 Jahre
                                                                                               05. Heidi Aeckersberg       80 Jahre
ihn schauderte, als er die Zahl der Jahre   spiele sein Leben.
                                                                                               05. Ingeborg Gabriel        85 Jahre
und Tage vor sich hatte. Dann begann er     Aber da war der Fremde auch schon wie-             05. Helmut Sirrenberg       85 Jahre
eine Einteilung zu überlegen und machte           der verschwunden und der Mann                06. Erich Schmidt           80 Jahre
kleine Stöße von Scheinen entspre-                           neuerlich allein mit ei-          06. Reinhard Godlinski      90 Jahre
                                                                                               06. Anna Hausherr           91 Jahre
chend seiner Absichten. Zwar                                        nem         erregenden
                                                                                               07. Hanny Neuhaus           80 Jahre
wollte er für Kegelabende und                                         Geheimnis – auf          07. Adalbert Hagedorn       86 Jahre
Fernsehen eine große Zahl von                                          welche          Weise   08. Heinz Kobus             80 Jahre
Stundenscheinen bereitlegen,                                              war    der     be-   08. Eleonore Sendt          80 Jahre
                                                                                               08. Hanna Hentze            87 Jahre
musste aber zu seinem Bedau-                                              grenzte Schatz       09. Christel Simrock        80 Jahre
ern bald feststellen, dass al-                                         an Zeit in grenz-       09. Ernst Engler            85 Jahre
lein durch Essen                                                     lose Ewigkeit zu          10. Erna Borowski           88 Jahre
                                                                                               11. Inge Krekeler           87 Jahre
                                                                 verwandeln?
                                                                                               12. Manfred Nieland         86 Jahre
                                                                   Andreas Laun                13. Lore Striebeck          86 Jahre
                                                                                               13. Horst König             88 Jahre
                                                                                               15. Christel Mannherz       80 Jahre
                                                                                               15. Edzard Etzold           86 Jahre
                                                                                               15. Edith Wilks             89 Jahre
                                                                                               15. Hilde Gerland           97 Jahre
                                                                                               16. Günter Nüfer            75 Jahre
                                                                                               17. Christel Offermann      80 Jahre
                                                                                               17. Helmut Brune            89 Jahre
                                                                                               17. Klara Polierer          89 Jahre
                                                                                               18. Reiner Güse             80 Jahre
                                                                                               18. Ingeburg Kretzschmar    86 Jahre
                                                                                               19. Werner Fahlbruch        94 Jahre
                                                                                               20. Annita Fabiunke         86 Jahre
                                                                                               20. Ewald Loose             87 Jahre

                                                                                                                                    15
Blickrichtung Presbyterium
                                                                                      Als besonders Dankeschön für die „Freun-
                                                                                      de der Kirche“ hatte die Kirchengemeinde
                                                                                      für den 22. November ein Konzert in der
                                                                                      Zwiebelturmkirche geplant. Dieses Kon-
                                                                                      zert fällt coronabedingt leider aus, wird
                                                                                      aber in 2021 nachgeholt. „Freunde der
                                                                                      Kirche“ sind Menschen, die den Erhalt der
                                                                                      Zwiebelturmkirche dauerhaft unterstüt-
                                                                                      zen und dafür in den Genuss verschiede-
                                                                                      ner Vergünstigungen kommen. Wenn Ihr
                                                                                      Interesse geweckt ist, um auch ein Freund
                                                                                      oder eine Freundin der Kirche zu werden,
                                                                                      melden Sie sich bei Pfarrer Stolorz unter
                                                                                      Tel. 7 31 97.

                                                                                      Um die Sanierung voranzubringen, hat
                                                                                      das Presbyterium im Sommer Frank Schif-
                                                                                      fers vom Achitektenbüro ANDING SCHIF-
                                                                                      FERS ARCHITEKTEN PartG mbB als weite-
                                                                                      ren Architekten beauftragt.
Das Bild zeigt die beiden leitenden Architekten Christian Haselhoff (links) und
Frank Schiffers (rechts) vor der Zwiebelturmkirche.                                   Frank Schiffers schreibt:
                                                                                      „Vor Kurzem haben wir unsere neuen
                                                                                      Räumlichkeiten in einem ehemaligen
                                                                                      Werkstattgebäude in Bochum bezogen.

NEUES VON DER                                                                         Das Büro „Anding Schiffers Architekten“
                                                                                      beschäftigt sich mit Um- und Neubauten
                                                                                      von Schulen, Kitas, Gemeindehäusern,

ZWIEBELTURMKIRCHE                                                                     Büro und Industriegebäuden und nimmt
                                                                                      regelmäßig an Wettbewerben teil. Die
                                                                                      Instandsetzung der Dorfkirche in Hagen-
                                                                                      Dahl gleicht ihrem Bauvorhaben und steht
Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass Während die Arbeiten an unserer Kirche dank des Einsatzes aller Beteiligten in Kür-
unser Spendenbarometer an der Kirche bereits begonnen haben und der Kirch- ze vor dem Abschluss.
heruntergerutscht ist? Im Sommer stand turm eingerüstet wurde, bemüht sich die
es noch auf dem Höchststand, und nun Kirchengemeinde bereits um die Finanzie- In Zusammenarbeit mit Herrn Haselhoff
steht es bei 50.000 Euro.                      rung des 2. Bauabschnitts, der Innensa- vom Kreiskirchenamt in Witten sollen
                                               nierung. Ersten Kalkulationen zufolge Ende Oktober mit dem Aufbau des Gerüs-
Der Hintergrund ist mehr als erfreulich: benötigt die Kirchengemeinde hierfür         tes die Instandsetzungsarbeiten am Turm
Die Spendenbereitschaft hat alle Erwar- mindestens weitere 100.000 Euro, damit der Zwiebelturmkirche starten. Nach der
tungen übertroffen! Über 300.000 Euro diese sich in ca. 1 1/2 Jahren nahtlos daran Gerüststellung werden weitere Untersu-
wurden bereits für die Sanierung unse- anschließen kann.                              chungen an der Natursteinfassade, dem
rer schönen Kirche gespendet! Damit und                                               Turmfenster und den Turmuhren durch-
dank großzügiger Stiftungsgelder – die Ein herzliches Dankeschön allen Gebern geführt. Im November folgen die Reini-
kirchliche Stiftung KIBA spendete 50.000 großer und auch kleinerer Spenden!           gungsarbeiten in den Dachböden und die
Euro, das Land NRW gab knapp 100.000 Und der herzliche Appell: Spenden sie ersten Arbeiten an den Schieferdachflä-
Euro und die Sparkassenstiftung Sprock- weiterhin, damit die Kirche im Dorf chen. Anfang Dezember sind die Repara-
hövel steuerte 50.000 Euro – ist die Finan- bleibt! Einen Überweisungsträger fin- turarbeiten am Dachstuhl des Turms vor-
zierung des 1. Bauabschnitts – Dach und den Sie wie immer in der Mitte unseres gesehen. Geplant ist, den 1. Bauabschnitt
Dachstuhl – gesichert.                         Gemeindebriefes.                       im Mai 2021 beenden zu können.“

16 Augenblick 3 2020
Augenblick!-Artikel die Gemeinde immer
                                              wieder an Erkenntnissen und Anekdoten
                                                                                                Geburtstage           Forts.
                                              aus der Gemeindegeschichte informativ                       FEBRUAR
                                              und mit einem Augenzwinkern teilhaben       21. Irmgard Weber           87 Jahre
                                                                                          21. Johanna Buddensiek      96 Jahre
                                              lassen. Nun hat Ulrich Sdroyek seine eh-
                                                                                          22. Günter Simrock          88 Jahre
                                              renamtliche Tätigkeit für die Gemeinde      22. Anni Feldmann           90 Jahre
                                              aus persönlichen Gründen beendet.           23. Gisela Mansel           93 Jahre
                                              Die Kirchengemeinde spricht Herrn Sdroyek   24. Lothar Gierth           80 Jahre
                                                                                          24. Gisela Steindorf        86 Jahre
                                              für seinen unermüdlichen Einsatz ihren
                                                                                          25. Marie-Luise Thiem       86 Jahre
Kirchenarchiv                                 herzlichen Dank aus.                        25. Joachim Fabiunke        90 Jahre
Viele, viele Jahre hat Ulrich Sdroyek mit Das Presbyterium wünscht sich, dass die         26. Rita Nieland            85 Jahre
Hingabe, Fleiß und Kompetenz das Ar- Archivpflege der Kirchengemeinde fortge-             29. Hans-Dieter Backhaus    85 Jahre
                                                                                                            MÄRZ
chiv der Kirchengemeinde betreut, die setzt werden kann. Wer Interesse hat, sich          01. Doris Oberste-Ufer      75 Jahre
unzähligen Archivordner systematisiert in diese Arbeit einzuarbeiten, melde sich          01. Jutta Hilgenstock       80 Jahre
und digitalisiert und besonders über bitte bei Pfarrer Stolorz unter Tel. 7 31 97.        02. Heinz Ladwig            90 Jahre
                                                                                          03. Christel Lorenz         80 Jahre
                                                                                          03. Anneliese Badziong      90 Jahre
                                                                                          04. Christel Ruhrländer     75 Jahre
Streamingtechnik                                                                          04. Erika Huhn              90 Jahre
Wir möchten die Chance nutzen und             der Autoputzaktion unserer Jugend und       04. Walter Altenfeld        93 Jahre
uns herzlich bei allen Spenderinnen und                                                   05. Gernot Grünewald        75 Jahre
                                              zweier Großspenden konnten wir die nö-
                                                                                          05. Wilfriede Koßmann       80 Jahre
Spendern bedanken, die uns die Anschaf-       tige Technik aber anschaffen. Die ersten    06. Doris Sellmeier         80 Jahre
fung einer Streamingtechnik ermöglicht        Einsätze bei den Konfirmationen waren       07. Inge Oppermann          86 Jahre
haben. Angetrieben durch die Frage, wie                                                   08. Manfred Gerhard         85 Jahre
                                              super erfolgreich, und auch im Folgenden
wir trotz beschränkter Teilnahmemög-                                                      08. Werner Kistner          87 Jahre
                                              konnte die Technik schon für andere Ver-    08. Edith Hüppop            89 Jahre
lichkeiten möglichst vielen Menschen die
                                              anstaltungen genutzt werden. Danke an       08. Christa Märzig          90 Jahre
Chance bieten, an den Konfirmationsgot-
                                              Philip, Sven und die beiden Lukas für eu-   10. Günther Exner           87 Jahre
tesdiensten teilzuhaben, hat sich ein Team                                                10. Auguste Striebeck       98 Jahre
aus Technikern der Jugendarbeit den Kopf      ren unermüdlichen Einsatz!
                                                                                          11. Annelies Naguschewsky   86 Jahre
zerbrochen, wie wir solche Gottesdienste      Erwähnen wollen wir an diese Stelle auch    11. Henning Rehder          90 Jahre
in der vorherrschenden Situation online       den Lions-Club Herbede-Sprockhövel, der     12. Else Reß                88 Jahre
livestreamen können.                          das durch seine großzügige Unterstüt-       13. Renate Mang             85 Jahre
                                                                                          13. Ingrid Querfurt         85 Jahre
                                              zung möglich gemacht hat.
                                                                                          13. Herbert Scheufens       86 Jahre
Neben der technischen Umsetzung brach-                      Vielen Dank!                  15. Irmtraud Brandt         80 Jahre
te dies jedoch auch eine erhebliche finan-                  Robin Breßgott                17. Helga Asfahl            80 Jahre
zielle Belastung mit sich. Dank des Erlöses                                               17. Ruth Brandt             86 Jahre
                                                                                          17. Klara Spiller           97 Jahre
                                                                                          18. Frieda Holzmüller       88 Jahre
                                                                                          19. Hans-Jochen Vohwinkel   75 Jahre
                                                                                          19. Heinz Gursky            86 Jahre
                                                                                          20. Werner Badziong         89 Jahre
                                                                                          21. Regine Pütter           80 Jahre
                                                                                          22. Herbert Homberg         91 Jahre
                                                                                          24. Anneliese Schaub        89 Jahre
                                                                                          24. Erika Himmerich         93 Jahre
                                                                                          25. Karin Offergeld         80 Jahre
                                                                                          26. Irmtraud Burggräfe      75 Jahre
                                                                                          26. Brunhilde Schultz       88 Jahre
                                                                                          27. Rita Schwager           75 Jahre
                                                                                          27. Gretel Stracke          91 Jahre
                                                                                          28. Anna Jungmann           85 Jahre
                                                                                          29. Edwin Renz              87 Jahre
                                                                                          29. Edeltraud Pohle         92 Jahre
                                                                                          29. Herbert Uden            94 Jahre
                                                                                          30. Else Reiser             87 Jahre

                                                                                                                               17
Blickrichtung Presbyterium
                                             Zwangs-Abstinenz ist vorüber (?*) – Ev. Kirchenchor Sprockhövel
                                             Wegen der Corona-Pandemie musste der Auf dem Probenplan stehen Advents- und
                                             evangelische   Kirchenchor   Sprockhövel Weihnachtslieder. Ob und wann sie vorge-
                                             seit mehr als einem halben Jahr auf die tragen werden können, entscheidet sich
                                             Probenarbeit verzichten. Seit Anfang Sep- nach der weiteren Entwicklung der Pan-
                                             tember haben sich ca. 20 Freiwillige zur demie. Wir müssen abwarten und später
                                             Wiederaufnahme der Proben, natürlich entscheiden, ob sich in der Adventszeit
                                             unter den vorgeschriebenen Corona-Be- Gelegenheiten bieten, dass eine kleine Be-
                                             dingungen, entschieden. Mehrere Mitglie- setzung mit einigen Liedern die Menschen
                                             der lehnen das Singen aus Angst vor einer auf Weihnachten vorbereiten kann oder
                                             Corona-Infektion zurzeit aber noch ab.      ob sogar ein Konzert in der Kirche möglich
                                             Proben ist nur im großen Saal des Gemein- ist.
                                             dehauses möglich. Wir sitzen einzeln mit Unabhängig von dieser Ungewissheit ist
                                             großem Abstand auf der ganzen Boden- für uns Aktive die Wiederaufnahme der
                                             fläche verteilt. An diese fremde Situation Proben eine große Freude, denn wir kön-
                                             gewöhnen wir uns allmählich. Es ist aber nen wieder die Chorgemeinschaft erleben.
Prof. Dr. Wagenitz ist Magister
                                             nicht nur nachteilig, denn jeder ist kon-                 Hans-Gert Burggräfe
theologiae
                                             zentriert und achtet mehr auf sich selbst                 *Update    Ende    Oktober:
Vielen Gemeindegliedern ist Professor
Dr. Thomas Wagenitz als ehemaliges           und die Anderen. Nicht nur die Stimm-                     Wegen der wieder steigen-
Presbyteriumsmitglied der Kirchenge-         bänder, sondern auch die Ohren werden                     den Corona-Zahlen hat der
meinde und als Prädikant (Laienprediger)     gebraucht, denn so kontrolliert man den                   Chor seine Proben bis auf
durch seine Dienste in der Zwiebelturm-      Gesamtklang.                                              Weiteres wieder eingestellt.
kirche und Wichern-Kirche bekannt. Nun                                                                 Die Redaktion
hat der pensionierte Bundesrichter und
Juraprofessor aus Obersprockhövel sein
Hobby gewissermaßen professionalisiert:
Nach fünfjährigem Vollstudium schloss
Prof. Dr. Wagenitz seine wissenschaftliche
Auseinandersetzung mit der Ev. Theologie                                                   FriedhelmOppenländer
mit dem akademischen Grad „Magister                                                              Heilpraktiker
                                                                                         Praxisfür Naturheilverfahren
theologiae“ ab.
                                                                                             45549 Sprockhövel
Der Augenblick! gratuliert im Namen der                                                        Bochumer Str.      19

Gemeinde und des Presbyteriums ganz
                                                                                Elektroakupunktur und Diagnostik nach Dr. Voll
herzlich, und wir sind dankbar, dass Prof                                            Holistische Diagnostik sowie Therapie
Dr. Wagenitz Mag. theol. der Gemeinde                                             Herzraten Variabilitätsmessung und deren
durch seinen „Dienst am Wort“ erhalten                                                            Auswertung
bleibt..

Einführung des Presbyteriums
Am 22. März sollte das neue Presbyterium
in einem feierlichen Gottesdienst in sei-
nen Dienst eingeführt werden. Dann kam
uns Corona dazwischen, und die Einfüh-
rung des Presbyteriums musste verscho-
ben werden. Inzwischen steht der neue
Termin zur Einführung des Presbyteriums
und zur Verabschiedung der ausgeschie-
denen Presbyterinnen und Presbyter: Am
21. März 2021, 11.00 Uhr in der Zwiebel-
turmkirche im Rahmen eines zentralen
Gottesdienstes.

18 Augenblick 3 2020
Schutzmaßnahmen vor Corona                                                                Neuer Kreiskantor
Seit September können sich wieder Gruppen in den Gemeinderäumlichkeiten der               Das Presbyterium ist glücklich, Ihnen mit-
Kirchengemeinde treffen. Damit geltende Schutzmaßnahmen eingehalten wer-                  teilen zu können, dass unser Organist und
den, wird bei Wiederaufnahme der Treffen von Gruppen und Veranstaltungen ein              Chorleiter Ropudani Simanjuntak zum
Treffen organisiert, um das geltende Schutzkonzept durchzusprechen und geeig-             Kreiskantor des Kirchenkreises gewählt
nete Räumlichkeiten und Bedingungen abzusprechen. Dafür hat das Presbyterium              worden. „Dani“ hat seine neue Stelle mit
im September ein Corona-Kompetenz-Team berufen, das außerdem berechtigt ist,              einem Stellenvolumen einer 50% Stelle am
Schutzkonzepte zeitnah an die jeweiligen Bedingungen anzupassen.                          1. September angetreten und bleibt damit
                                                                                          unserer Gemeinde nun als B-Musiker mit
                                                                                          ebenfalls einer halben Stelle verlässlich er-
Die aktuell geltenden Schutzkonzepte finden Sie auf der Homepage der
                                                                                          halten.
Kirchengemeinde.
                                                                                          Auch das Augenblick!-Team freut sich mit
Für weitere Fragen wenden Sie sich an eins der Gemeindebüros.                             Dani und ist sich sicher, dass er das musi-
                                                                                          kalische Leben im Kirchenkreis Hattingen-
                                                                                          Witten ordentlich in Schwung bringen
                                                                                          wird.

Chorprobe in der Corona Zeit… - Chor 98.1
Wie für alle Musikliebenden war auch die Nun darf der Chor schon im Gemeinde-
„gesanglose“ Zeit für die Mitglieder des haus am Perthes-Ring proben. Der große
Kirchenchores 98.1 ein schwer zu ertragen- Saal wurde ausgemessen, Stühle probe-
der Zustand.                               weise im richtigen Abstand gestellt. Der
So organisierten sie früh Proben unter Chor ist sehr glücklich, dass die regelmä-
freiem Himmel auf privatem Boden. Na- ßige Probe unabhängig vom Wetter statt-
türlich wurden die empfohlenen Abstän- finden kann.
de eingehalten, und so konnten auch Mit-
glieder, die zur Risikogruppe gehören, mit Momentan beschäftigt sich der Chor mit
einem guten Gefühl an den Zusammen- Weihnachtsliedern. Der Chorleiter, Dani
künften teilnehmen.                        und die beiden Kirchenchöre versuchen,
Während der Probe wurden Lieder aus ein Konzept für Weihnachtskonzert zu
dem Gesangbuch und dem ,,Himmel und entwickeln. Genauere Information kön-
Erde“ einstudiert.                         nen sie uns noch nicht mitteilen. ,,Wir wer-
Da Singen bis jetzt im Rahmen des Got- den unsere Fans informieren“ sagte Dani
tesdienstes noch nicht erlaubt ist, unter- mit vollem Vertrauen, dass das Konzept           Ein Mensch ist in
stützt der Chor in einer kleinen Besetzung funktioniert.
den Gemeindegesang.
                                                                                            seinem Lebenwie
                                                                                            Gras,er blüht wie
                                                                                            eine Blume auf dem
                                                                                            Felde;wenn der
                                                                                            Wind darüber geht,
                                                                                            soist sienimmer da,
                                                                                            und ihre Stätte
                                                                                            kennet sie nicht
                                                                                            mehr. Psalm 103,15f
                                                                                                                                   19
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