Augenblick! - Ganznah. Warum wir Nähe, aber auch Abstand brauchen. - Evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid ...
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Augenblick! Gemeindebrief 3|2021 Ganz nah. Nah bei den Menschen Seelsorge Warum wir Nähe, kann jede/r aber auch Abstand brauchen.. Die Neuen im Team November | Dezember | Januar | Februar | März
Ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und einen und Ein frohes guten Start in das Jahr 2022 besinnliches wünscht Weihnachtsfest Ihnen Ihre Firma und einen guten Start Malermeister O. Kost. in das Jahr 2022 wünscht Ihnen Ihre Firma Auch im Neuen Malermeister O.Jahr Kost. wird es uns eine Freude sein, Ihre Auchindividuellen im Neuen Jahr Wohnideen umzusetzen. wird es uns eine Freude sein, Ihre individuellen Wohnideen umzusetzen.
Einblick Liebe Leserin! Lieber Leser! Der nächste Augenblick geht uns „ganz nah“. Wie immer erfahren Sie in diesem Augenblick! auch Wichtiges aus dem Presbyterium und von unserer Zwiebelturmkirche, Und das meine ich wortwörtlich. Wir alle brauchen Nähe, Gottesdienste und weitere Termine der kommenden Monate Zuwendung, Gemeinschaft, Menschen, denen wir vertrauen und einiges mehr: Gut zu wissen für Jung wie Alt. dürfen und denen wir uns anvertrauen können; seelisch und körperlich. Und unter Corona-Bedingungen haben wir sie oft Haben Sie übrigens schon Weihnachtsgeschenkideen für Ihre schmerzlich vermisst. Lieben? Mit dem Zwiebelturmmonatskalender 2022 und den Dachschindeln vom Zwiebelturm mit Echtheitszertifikat wären Was die alten christlichen Eremiten nicht verstanden haben: Sie bestimmt „ganz weit vorne“. Mehr dazu hier im Heft. Ohne Gemeinschaft wäre der Glaube tot. Jesus war kein Einsiedler, sondern er scharte Menschen um Im Namen des Redaktionsteams wünsche ich sich, lebte in Geselligkeit. Deswegen ist Gemeindeleben immer Ihnen von Herzen eine schöne und harmonische auch Gemeinschaftsleben. Deswegen gehört die Taufe mitten Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsjahr. in die Kirche, wo die christliche Gemeinde versammelt ist. Und Und… Kommen Sie gut ins neue Jahr! deswegen machen sich Christen auf, um andere, die sich nicht Ihr Arne Stolorz mehr auf den Weg machen können, zu besuchen, um ihnen nah zu sein. Inhalt 3 | 2021 Diese „seelsorgerliche“ Dimension des Glaubens und des Lebens Einblick Editorial 3 steht im Mittelpunkt unseres neuen Augenblick!. Wir erfahren, Andacht 4 dass nach evangelischem Verständnis jeder dem anderen Gottesdienste Einleger Mitte Seelsorger/in sein darf und das auch kann. Und wir bekommen Blickpunkt Nah bei den Menschen 5 einen guten Überblick über die seelsorgerliche Vielfalt unserer Nähe und Distanz 6 Gemeinde. Besuch von der Gemeinde 8 Dorothee SölleSeelsorge kann jede/r 11 Nah sein trotz Abstand 12 Aber auch Nähe hat ihre Grenzen. Blickrichtung Presbyterium 14 Bevor Jesus sich auf den Weg zu den Menschen machte, zog er Ruanda 18 sich 40 Tage in die Einsamkeit der Wüste zurück. Und auch im Sammlung der Diakonie 20 Miteinander mit seinen Jüngern suchte Jesus immer wieder Kindergarten 28 Phasen der Distanz, stieg auf einen Berg und kam zur Besinnung. Umwelttipp 29 Genauso wie Nähe brauchen wir immer wieder Abstand: Überblick Gemeindegruppen 17 Abstand vom Trubel, Abstand von der Routine, Abstand zu uns Augenblick! Die Neuen im Team 24 selbst, Abstand zu Gott. Amtshandlungen 26 Impressum, Nachruf 27 Beides tut Not. Und daher soll auch beides in diesem Augenblick! Durchblick Kurz zurückgeblickt 30 Thema sein. Kurz ausgeblickt 35 3
Einblick Andacht Schaf müsste man sein „Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“. Wer kennt diesen Psalm nicht? Auch heute noch ist er Lernstoff für die Kinder-Konfis. Er drückt in anschaulichen Bildern aus, was wir uns ersehnen: Geborgenheit, Versorgung, Trost und Zuver- sicht, kurzum Vertrauen auf Gottes Schutz. Umso erstaunlicher, dass der Psalm von einem Tier gesprochen wird, einem Schaf. Denn welcher Mensch will schon Gras fressen? „Er weidet mich auf einer grünen Aue…“ Eigentlich war das immer schon klar. Psalm 23 ist – neben vielen anderen Geschichten und Gleichnissen – stilprägend. Pfarrer wer- den traditionell als „Hirten“ bezeichnet oder noch traditioneller auf Latein als „Pastor“. Und die Gemeinde sind seine „Schäfchen“. Ps 23 übertragen auf das Gemeindeleben. Und was sagt der Psalm über Gott? Der Verfasser war praktisch veranlagt. Er steigert sich nicht in Lob und Preis hinein, sondern er erzählt ganz schlicht, was Gott macht. „… und führet mich zum frischen Wasser.“ Zuerst sorgt Gott für die Grundversorgung: Essen und Trinken, vielleicht sogar ein bisschen mehr, denn grün muss die Weide sein und frisch das Wasser, das macht munter. „Er erquicket meine Seele.“ Aber Stopp! Hat ein Schaf denn eine Seele? Der Psalm sagt das. Und wenn wir in der Bibel weiter nach vorn blättern, stellen wir fest: Die Tiere wurden nicht aus dem Paradies vertrieben. Gott ist ein Kümmerer. Er sorgt für die Grundbedürfnisse und für die Seele. Wenn das gesichert ist, haben wir den Rücken frei für das richtige Tun. „Er führet mich auf rechter Straße.“ Und warum macht Gott das? „um seines Namens willen“ Ehrensache! In diesem Vertrauen müssen wir dennoch lernen, dass das Leben keine Tafel Schokolade ist. Bonhoeffer drückte es so aus, dass Gott nicht vor, sondern in Bedrängnissen schützt. „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.“ Auch Gegner oder gar Feinde können uns begegnen. Aber Gott deckt den Tisch – vielleicht als Einladung zur Versöhnung. „Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.“ Schließlich bin ich etwas Besonderes für Gott. So wie David, der als Verfasser genannt wird, zum König gesalbt wurde. Ich kann mich darauf verlassen, dass ich eine Heimat habe und behütet bin über den Tod hinaus. „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.“ Wer wollte da nicht Schaf sein?! Und so schlecht ist die Wahl auch nicht. Der mächtige Tyrannosaurus Rex ist schon lange ausgestor- ben, Schafe gibt es immer noch. Deshalb zum Schluss ein altes Kinderlied aus dem 18. Jh.: „Weil ich Jesu Schäflein bin, freu ich mich nur immerhin über meinen guten Hirten, der wohl weiß mich zu bewirten, der mich liebt und der mich kennt und bei meinem Namen nennt.“ Ihr/euer Pfarrer Martin Funda 4 Augenblick 3 2021
Blickpunkt Nah bei den Menschen – im Geburtstagsbesuch nimmt, mich ernstnimmt und interessiert Ansprechpartner/in, den oder die man an mir ist. im sonstigen Umfeld vielleicht nicht hat. Ich glaube, das ist eine wichtige Grund- Trauer, die eigene Endlichkeit oder auch haltung für Hausbesuche: Interesse zu Schuld können solche Themen sein, die haben, neugierig zu sein auf die Men- das biografische Erinnern und Erzählen an @ ccvision schen, auf ihre Geschichten und Lebens- die Oberfläche spülen. erfahrungen. Eine liebevolle, freundliche Wir Pfarrer/innen sind genauso wie die Eh- Anteilnahme öffnet ganz oft Türen. Ich renamtlichen sozusagen „im Auftrag des freue mich immer, wenn das gelingt, dass Herrn“ unterwegs. Wie die Jünger/innen wir die Smalltalk-Ebene verlassen und mit- damals von Jesus ausgesandt wurden, so einander wirklich ins Erzählen kommen. sind auch wir „Gesandte Gottes“. Wir wei- Ich besuche gern. Klar, manchmal sind es Ganz oft gehe ich dann beschenkt nach sen auf das Transzendente hin, das Seel- einfach zu viele, wenn gleich drei Geburts- Hause, nehme einen Gedanken oder et- sorgegeheimnis schafft Vertrauen. Wir tagskinder an einem Vormittag beglück- was Anderes mit, was mich an meinem kommen zu Besuch und sagen damit: Du wünscht werden wollen und der Schreib- Gegenüber beeindruckt hat. bist bekannt. Es ist Interesse für dich da. tisch zu Hause voll ist. Wie gut, dass wir Zum Interesse gehört auch die Initiative, Du kannst mit mir rechnen. Das alles ent- Pfarrer/innen inzwischen Unterstützung dass ich mich auf den Weg zu den Men- spricht der zuvorkommende Liebe Gottes. haben durch einige Ehrenamtliche, die uns schen mache und keine Sprechstunden Ich weiß, dass einige Kolleg/innen bei Ge- in Urlaubszeiten vertreten und in jedem anbiete. Das entlastet, weil keine hohen burtstagsbesuchen gerne eine Andacht Monat einige Besuche übernehmen, da re- Hürden genommen werden und keine halten, mit den Anwesenden singen und duzieren sich die Termine etwas. Aber mal Gesprächsanliegen formuliert werden beim Besuch die Chance zur Verkündigung abgesehen von der zeitlichen Belastung müssen. Denn ganz oft ergeben sich tief- ergreifen. Das kann man sicherlich so ma- besuche ich wirklich gern! ere Gespräche genau aus dieser nied- chen, und natürlich hat auch das seinen „Ich höre zu, frage nach, teile ein Zum 80., 85. oder 90. Geburtstag komme rigschwelligen, manchmal belanglosen Wert, nur eben einen anderen. Für mich ich zu Besuch, genauso wie andere Gäste Situation eines Geburtstagsbesuches. liegt die Chance des Hausbesuchs eindeu- auch. Ich bringe Glückwünsche der Ge- tig im Bereich der meinde mit, einen schriftlichen Gruß von Seelsorge als sehr mir und ein kleines Heftchen mit Gedich- ten, Bildern und Impulsen, die bleiben, Stück Leben mit meinem Gegenüber niederschwelliges Angebot. Ein ab- wenn ich schon längst wieder weg bin. Wo sonst gibt es ein unbezahltes und un- schließendes Gebet oder ein Segen kann Ich besuche gern. Am liebsten sogar einen eingefordertes Interesse an einem selbst das Gespräch vertiefen und um eine spiri- Tag später, wenn ich mit dem Geburtstags- außer vielleicht in der Familie oder bei den tuelle Dimension erweitern, muss es aber kind allein sein kann, wenn mehr Raum ist besten Freund/innen? Die häusliche Um- nicht. zu erzählen. Ich höre zu, frage nach, teile gebung gibt der/dem Besuchten Sicher- In diesem Sinne sind Hausbesuche und ein Stück Leben mit meinem Gegenüber, heit und verhilft der/dem Besuchenden, Geburtstagsbesuche durch Vertreter/in- nehme Anteil am Schweren, am Schönen, die Lebensumstände des Menschen besser nen der Kirchengemeinde wichtig und nö- am Ärgerlichen, am Beglückenden. kennenzulernen. tig. Sie entsprechen dem Auftrag Gottes Das sind nicht immer die ganz großen Man kommt vom Plaudern ins Reden. Man und den Erwartungen und Bedürfnissen Seelsorgegespräche, aber ein bisschen baut Beziehungen auf, die vielleicht später der Gemeinde, auch wenn nicht immer die Seelenpflege schwingt immer mit, wenn noch mal wichtig werden. Manchmal er- Pfarrerin oder der Pfarrer man sich mal was von der Seele reden gibt sich das Bewusstsein für ein Problem höchstpersönlich klingelt. kann oder die Seele gestreichelt wird, ein- auch erst aus dem Gespräch. Zudem ist Heike Rienermann fach dadurch, dass da jemand kommt, die ein/e Vertreter/in der Kirchengemeinde oder der jetzt für mich da ist, mich wahr- für religiöse Fragen oder Themen ein/e 5
Blickpunkt Wieviel erträgt der Mensch, NÄHE wieviel D I S T A NZ braucht der Mensch? © CC7/shutterstock Die Charaktereigenschaft, Nähe zum an- zermürbend. Es hilft, über das sprechen Familie, Kollegen, Kindergarten, Sportver- deren zu suchen, ist uns angeboren, steckt zu können, was einen umtreibt. „Was ein, Schule, Presbyterium – überall sind in unseren Genen und ist in der Evolution hast du heute erlebt, wie geht es dir?“ In wir Teil einer Gruppe, auch wenn es uns begründet: Abstand halten, auf Kontakt „mitteilen“ steckt eben auch „teilen“. Und: nicht immer gefällt. Sich verzichten – das ist schwer für ein Herden- Im täglichen Bermudadreieck zwischen ausgeschlossen fühlen tier wie den Menschen. Denn tief in uns Fernseher, Bett und Homeoffice fehlt die kann sehr wehtun. Und schlummert die Sehnsucht nach Gemein- belebende Kraft von Erlebnissen. Wir Men- Corona schließt uns aus. schaft. Zusammen sind wir stärker, nur in schen wollen Teil einer Gemeinschaft sein: Peter Nieland der Gruppe erlegen wir das Mammut. Ein uraltes Überlebensrezept. Gemeinsam ja- gen, gemeinsam leben. Wir brauchen das Nähe braucht der Mensch, unbedingt! Gegenüber – als soziales Gegengewicht, Aber braucht er Distanz? als seelischen Rettungsanker. Oh ja! Ein Beispiel, das sicherlich die meisten von uns kennen: Ich habe stets Probleme Wer lange allein lebt, neigt zur Verlotte- mit Menschen, die einem immer zu nah kommen. Das hat gar nichts mit Corona zu rung, denn das Gehirn ist darauf spezia- tun. Ich erinnere mich an einen älteren ehrenamtlichen Mitarbeiter unserer Kirchenge- meinde, bei dem ich jedes Mal das Gefühl hatte, dass er mir im Gespräch „auf die Pelle Darum tröstet euch rückte“. Vielleicht wollten seine Augen nicht mehr richtig oder sein Gehör, jedenfalls war mir das unangenehm. Ich rückte intuitiv zurück, und wenige Augenblicke später untereinander und einer kam er mir wieder zu nah. Genauso, wie wir uns nach Nähe sehnen, können wir es nicht ertragen, wenn uns erbaue den andern, Menschen zu nah kommen, brauchen wir einen gesunden Abstand von unseren Mitmenschen. Wenn dieser durchbrochen wird, haben wir Probleme. wie ihr auch tut. Wir brauchen den Abstand physisch, wir brauchen ihn aber auch mental und emotio- (1. Thessalonicher 5,11) nal. Wenn ich Menschen besuche, die einen Angehörigen verloren haben, bemühe ich mich, emphatisch zu sein, mich auf die Trauer meines Gegenübers richtig einzulassen. lisiert, Gruppendynamiken zu entschlüs- Das ist aber nur möglich, wenn ich emotional auf Abstand gehe, mir nicht alles Leid seln. Verantwortlich ist der Hirnstamm, zu Herzen nehme. Ohne das könnte ich keinen Trost geben und würde innerlich der entwicklungsgeschichtlich älteste Teil zerbrechen. des Gehirns. Er regelt die Basisfunktionen: Das macht gerade das Glück der Liebe aus, dass hier Distanzen überwunden werden. Atmung, Verdauung, das menschliche Be- Zwei werden „ein Fleisch“ und im Idealfall auch immer wieder „ein Geist“. Das geht dürfnis nach Anschluss. Wenn dieses tiefe aber nur in Ausnahmefällen. Die ganze Welt lieben, das kann ich nicht, und das will ich nicht. Abstand kann nur da überwunden werden, wo es ihn gibt. Bedürfnis nach Nähe aber keine Nahrung Daher gehen wir auch zum „Seelendoktor“, wenn es Probleme gibt. Das, was uns nah bekommt, wenn Menschen einsam blei- geht, belastet uns, aber helfen kann uns nur ein Mensch „auf Distanz“, dem ich mein ben, können sie krank werden, seelisch wie Herz ausschütten kann. Unseren Partner oder unseren besten Freund sollten wir damit körperlich. nur in dem Maße belasten, dass er oder sie uns versteht. Auch das ist ein Grund, warum die Pan- Ja, der Mensch braucht ganz viel Nähe, keine Frage, aber ohne Abstand geht es auch demie auf unsere Psyche und Körper so nicht, entgleitet uns das Leben und macht uns krank. Arne Stolorz schlauchend und tief erschöpfend wirkt, 6 Augenblick 3 2021
Zwischen Distanz und Nähe – Die Fabel von den Stachelschweinen „Eine Gesellschaft Stachelschweine gefahr. Doch die Sehnsucht nach Nähe drängte sich an einem kalten Winter- und Wärme bleibt und macht auch vor tage recht nah zusammen, um sich dem Stachel des Virus nicht halt. durch die gegenseitige Wärme vor Es bleibt ein Geschenk, ja: Gnade und dem Erfrieren zu schützen. Jedoch bald Glück, wo es uns gelingt, Nähe zuzulas- spürten sie die gegenseitigen Stacheln, sen und Distanz zu überwinden. welches sie dann wieder voneinander Arne Stolorz entfernte. Wenn nun das Bedürfnis der Erwärmung sie wieder näher zu- sammenbrachte, wiederholte sich jenes Alle aber, die gläubig gewor- zweite Übel, sodass sie zwischen beiden den waren, waren beieinander Leiden hin- und hergeworfen wurden, und hatten alle Dinge gemein- bis sie eine mäßige Entfernung vonei- nander herausgefunden hatten, in der sam. Sie verkauften Güter sie es am besten aushalten konnten.“ und Habe und teilten sie aus Der Erfinder dieser Fabel, der Philosoph Arthur Schopenhauer, war ein großer unter alle, je nachdem es einer Pessimist und scharfer Kritiker von Kul- nötig hatte. Und sie waren tur und Gesellschaft. Was soll diese Fa- bel bedeuten? Schopenhauer selbst hat täglich einmütig beieinander dazu geschrieben: im Tempel und brachen das „Wie die Stachelschweine, so treibt das Brot hier und dort in den Häu- Bedürfnis der Gesellschaft, aus der Lee- re und Monotonie des eigenen Inneren sern, hielten die Mahlzeiten entsprungen, die Menschen zueinan- mit Freude und lauterem der; aber ihre vielen widerwärtigen Ei- genschaften und unerträglichen Fehler Herzen und lobten Gott und stoßen sie wieder voneinander ab. Die fanden Wohlwollen beim mittlere Entfernung, die sie endlich he- rausfinden und bei welcher ein Beisam- ganzen Volk. mensein bestehen kann, ist die Höflich- (Apostelgeschichte 2,44-47) keit und feine Sitte.“ © All Around Photo/shutterstock Eigentlich ist dieser Text bemerkens- wert aktuell. Nur müssten wir sagen, dass es nicht nur die widerwär- tigen Eigenschaften und un- erträglichen Fehler sind, die die Menschen vonei- nander abstoßen, son- dern ein wohlbekanntes Virus und die damit ver- bundene Ansteckungs- 7
Blickpunkt Besuch von der Gemeinde – wann darf ich damit rechnen? Um es auf den Punkt zu bringen: den Sie von der Gemeinde angeschrieben. Wann immer Sie möchten! Das soll künftig auch zum 30jährigen Ge- burtstag sein. Alle Seniorinnen und Senioren (also nicht die 18 und 30jährigen) erhalten außerdem Aber gibt bestimmte Anlässe, dann kön- Teilweise gibt es weiterreichende Besuchs- eine Einladung zum Seniorencafétrinken nen Sie verlässlich damit rechnen: dienstregelungen. So dürfen in Breden- der Kirchengemeinde nebst Wertgut- Da sind zunächst die Geburtstagsbesuche: scheid auch die 81 bis 84jährigen Geburts- schein. Zum 80., 85. und ab dem 90. jedes Jahr tagskinder mit einem Besuch rechnen; Ebenfalls mit Post von Ihrer Kirchenge- kommt der / die Pfarrer/in des zuständi- und im Matthias-Claudius Haus werden meinde dürfen Sie rechnen, wenn Sie neu gen Bezirkes persönlich bei Ihnen vorbei. normalerweise alle Geburtstagskinder in unsere Gemeinde gezogen sind und Meist ist das am späten Vormittag, aber je unabhängig vom Alter besucht. wenn Sie Nachwuchs gekriegt haben. nach Terminkalender kann sich das auch Zuletzt waren die Besuche durch Corona Außerdem gibt es Besuche zu bestimmten mal verschieben. sehr eingeschränkt, aber inzwischen ha- Anlässen: Darüber hinaus hat jeder Pfarrbezirk ei- ben wir wieder zur Normalität zurückge- Wenn Sie Hochzeitsjubiläum haben (50, nen Besuchsdienstkreis. Dieses Team eh- funden; und alle Pfarrer/innen und Mit- 60, 65 usw. Ehejahre; es zählt der Tag des renamtlicher Frauen und Männer besucht arbeitende der Besuchsdienstkreise sind Standesamtes), gibt es einen Pfarrbesuch Sie zum 86. bis 89. Geburtstag und macht geimpft oder genesen. nach vorheriger telefonischer Anmeldung Urlaubsvertretung für die Pfarrer/innen. Zum 18., 75. und 81. bis 84. Geburtstag wer- über das Büro, wenn erreichbar. Viel Glück und viel Segen Menschen, die mich neben einen lee- ren Sessel postieren, weil sie selbst einen Anruf nach dem anderen entgegenneh- „Heute kann es regnen, Mein Vorvorgänger sagte zwar: „Jesus men und darüber eine Liste führen. stürmen oder schnei’n…“ hat auch keine Geburtstagsbesuche ge- Und einmal öffnete mir ein Mann im … und trotzdem kommt der Pastor sicher- macht.“ Aber ich bin nicht Jesus. So bin ich Rippchenunterhemd einen Spaltbreit die lich vorbei. Das erwarten, hoffen oder in meiner Laufbahn auf ungefähr zwei- Haustür. Ich: „Guten Tag! Ich bin ihr Pa- fürchten viele Geburtags“kinder“. bis dreitausend Geburtstagsbesuche ge- stor.“ Er: „Ja und?“ Und damit machte der Fürsorge oder Seelsorge sorgt sich um die kommen. Dabei waren ganz unterschied- die Tür wieder zu. Vielleicht war ihm mein Bedürfnisse des Menschen: Essen, Trinken, liche Situationen: Besuch nicht geheuer? Begleitung und Begegnung. Die ersten hochbetagte Menschen, die ganz al- Ein Sohn erzählte mir über seine Mut- Bedürfnisse in unserer Gesellschaft sind lein an ihrem Festtag zuhause sitzen und ter: „Sie hat mich gebeten zu kommen, meist gedeckt. Deshalb richten wir unser sich freuen, dass sie Gesellschaft haben weil sie mit dem Pastor nicht allein sein Augenmerk aufs letzteres. und ihr Leben erzählen können. will.“ Hinterher will er beten! Ein pensionierter Kollege erzählte, dass in Menschen, die mir einen Ehrenplatz Dabei achte ich genau darauf, was die seiner Dienstanweisung zu Beginn sogar vor Kopf des übervollen Tisches zuweisen Menschen brauchen, vor allem an diesem stand: „Der Pfarrer besucht jedes Gemein- – immer noch mit der Vorstellung im Hin- besonderen Tag. Es kann geteilte Freude deglied mindestens einmal im Jahr.“ Das terkopf, dass Pfarrer in Naturalien vergü- sein, Trost oder Unterhaltung, Zuspruch war nicht zu schaffen. Deshalb besuchen tet werden. Vor allem ein Schnaps ist ein und fast immer ein offenes Ohr – und wir vor allem Menschen, die durch Krank- Muss (Vergeblich!). Gelernt habe ich dabei, auch ein Gebet. heit oder Alter gehindert sind, zu den An- dass das beste Ende eines Bratens das Den meisten bleibe ich als „der Lustige“ in geboten der Gemeinde zu kommen, vor- sogenannte „Pastorenstück“ sei. Warum Erinnerung, obwohl ich nicht sicher bin, ob wiegend am Geburtstag. wohl? mir das gefällt. Aber es heißt ja „Frohe Bot- 8 Augenblick 3 2021
Besuchsdienst im Matthias-Claudius-Haus – wer ist dabei? Und wenn eine Taufe, Trauung, Beerdi- Herzen liegt, weil Sie Fragen zum Glauben Seit Jahrzehnten gibt es im Matthias-Clau- gung oder ein weiterer Anlass für eine haben, weil Sie Möglichkeiten suchen, um dius-Haus ein ca. zehnköpfiges ökume- gottesdienstliche Feier ansteht, ist ein vo- sich ehrenamtlich einzubringen, oder was nisches Team ehrenamtlicher Männer und rangehendes Gespräch mit dem / der zu- auch immer, melden Sie sich bei uns, und mehrheitlicher Frauen, die sich engagiert ständigen Pfarrer/in unverzichtbar. wir vereinbaren ein Treffen. um die Belange und Sorgen der Bewohne- Aber das ist nicht alles: Wann immer Sie Wir freuen uns auf Sie! rinnen und Bewohner kümmern. es wünschen, dass Ihr/e Pfarrer/in Sie be- Im Namen des Kollegenteams, Dazu zählen regelmäßige Besuche, Ab- sucht, sei es, dass Ihnen etwas auf dem Arne Stolorz holdienste zum Gottesdienst am Mitt- wochmorgen, Betreiben der Cafeteria und Manches mehr. Es gab in der Vergangen- schaft“, da sollte man/frau auch mal was Ich: „Ich singe ganz laut!!!“ Was ich auch heit mehrere Fahrten zur Fortbildung des zum Lachen haben. tat. Zwei Tage später machte ich einen Be- Teams, u.a. zum Haus am Weststrand auf such 200 m entfernt. Eine Nachbarin kam Norderney. und dann kam corona. Kontaktsperre. an die Tür, strahlte mich an und sagte: „Ich Inzwischen ist das Team in die Jahre ge- Vor allem für die immunschwachen Al- habe Sie vorgestern auch schon gehört.“ kommen. Seit dem ersten Lockdown im ten. Das ging doch gar nicht! Ich über- Und immer ist es die Begegnung, die Frühjahr 2020 waren viele Dienste und re- legte und kam auf die Idee, mit der Gitar- mich reizt, Neugier auf das Leben anderer gelmäßige Treffen nicht mehr möglich. Es re ein Ständchen zu bringen. So erschallt Menschen, ihre Erfahrungen und Erleb- gab in der Folge mehrere Rückmeldungen, im Hausflur des Mietshauses, unter dem nisse, ihre Geschichten und Neues, das die Arbeit aus Altersgründen zu beenden. Balkon oder über den Gartenzaun: „Heu- ich lernen kann, z.B. eine neue Strophe Das ist sehr schade, aber nachvollziehbar. te kann es stürmen…“ Und dann die Fra- des Kinder-Geburtstagsliedes für Ältere: Dennoch ist es für die Bewohner/innen ge nach einem Lieblings- des MCH unersetzlich, Menschen an ihrer lied. Dabei ist alles, von Wieder ein Jahr älter, nimm es nicht so schwer, Seite zu haben, die sich ehrenamtlich en- „Befiehl du deine Wege“ denn am älter werden änderst du nichts mehr. gagieren. In welchem Umfang, hängt von bis „Wir lagen vor Mada- Zähle deine Jahre, und denk stets daran: den individuellen Möglichkeiten ab; be- gaskar“. Sie sind wie ein Schatz, den dir keiner nehmen kann, reits eine Stunde wöchentlich wäre eine Die missionarische Wir- sie sind wie ein Schatz, den dir keiner nehmen kann. große Hilfe, und der Dank der Menschen, kung ist nicht zu unter- die in diesem Haus leben und arbeiten, ist refrAIn: Wie schön, dass du geboren bist, schätzen. Einmal sagte Ihnen gewiss. wir hätten dich sonst sehr vermisst. eine Dame sofort an der Wenn Ihr Interesse geweckt wurde, Wie schön, dass wir beisammen sind, Tür: „Ich höre nichts.“ Da- melden sie sich bitte bei Arne stolorz, wir gratulieren dir, Geburtstagskind! rauf ich: „Dann singe ich Tel. 02324-7 31 97 oder lauter!“ Sie: „Wie bitte?!“ Martin Funda stolorz@kirche-hawi.de 9
Blickpunkt Besuche to go oder to call? Was uns Corona über Besuche gelehrt hat Besuche hatten es nicht leicht in den ver- zu besuchen. Viele haben viel telefoniert. den, stellen ein Art Besuch dar, denn sie gangenen eineinhalb Jahren – sie gingen Und das gilt nicht nur für diejenigen, die zeigen wie jeder andere reale Besuch den zeitweise gegen null, jedenfalls „in echt“ qua Amt mit Besuchen beauftragt sind. Besuchten: Du wirst von mir gesehen, du inklusive Handschlag, und unmaskiert Ich war sehr beeindruckt, wie viele un- bist mir wichtig, du bist ein wertvoller und bei einer Tasse Kaffee. Wie so viele, be- serer Gemeindemitglieder, Gruppenleiter Mensch. Und wenn der „Besuch“ von der wegte auch uns die Frage: Was ist gefähr- und -leiterinnen zum Telefonhörer grif- Kirchengemeinde kommt, egal wie und licher für die Menschen, die wir üblicher- fen, um mit denen in Kontakt zu bleiben, ob als Pfarrer/in oder Ehrenamtliche oder weise besuchen: Die Ansteckungsgefahr die sie normalerweise mindestens einmal in Form von Sonntagsgedanken, dann für Besucher/innen und Besuchte oder die im Monat treffen würden oder „in echt“ schwingt noch eine andere Botschaft mit: Vereinsamung und das Fehlen jeglicher besucht hätten. Viele von diesen Telefon- Du wirst auch von Gott gesehen, ja mehr direkter Kontakte? Eine Antwort auf diese aktivitäten haben wir Pfarrer und Pfar- noch: geachtet und geliebt. Frage, wenn es sie geben sollte, war letzt- rerinnen gar nicht mitbekommen – denn Ein Wehrmutstropfen hatten und ha- endlich irrelevant. Denn natürlich passten auch wir litten ja unter den eingeschränk- ben diese unterschiedlichen Besuchs- wir uns den Empfehlungen der Wissen- ten Kontakten. Doch es tat gut, wenn wir Aktivitäten allerdings: Es wurden nur die schaft und den Vorschriften der Politik merkten, dass unsere „Schäfchen“ sich erreicht, die sowieso in einen Kreis einge- und unserer Landeskirche an und stellten auch gut umeinander kümmerten. bunden sind oder eben vorher schon Kon- die Besuche in Präsenz nahezu ein. Sogar die „Sonntagsgedanken“, die wir takte in der Gemeinde hatten. Unsere Besuchsdienstkreise, die sich mit seitdem nach jedem Gottesdienst versen- Marianne Funda den Pfarrer/innen die Geburtstagsbe- suche aufteilen, mussten coronabedingt Telefonischer Besuchsdienst pausieren. Erst nach den Sommerferien Im Juli gab es eine groß angelegte Aktion in unserem Kirchenkreis: „Einfach mal reden“. Die- dieses Jahres konnten sie wieder nach und ser Slogan, verbunden mit der Aufforderung, bei einer Hotline anzurufen, stand auf großen nach aktiv werden. In Sprockhövel besu- Plakaten und kam mit einer Postkarte zu allen alleinstehenden Menschen über 60 ins Haus chen die Ehrenamtlichen in der Regel die geflattert. Zwei Wochen lang standen Menschen bei der Creativen Kirche, die diese Aktion Geburtstagskinder im Alter von 86 bis 89 initiiert hatte, am Telefon zur Verfügung, um ein erstes Gespräch mit den Anrufenden zu Jahren und vertreten die Pfarrer/innen, führen. Viele von denen habe ich dann noch einmal angerufen, um mich intensiv mit ihnen zu unterhalten. Das waren auch für mich zwei sehr berührende Wochen. Aber es war eine wenn sie Urlaub haben. Ausnahmesituation, nicht leistbar auf Dauer für eine Person. Aber von vielen. Deshalb Der Besuchsdienstkreis in Bredenscheid startet jetzt im Kirchenkreis der Telefonische Besuchsdienst „Einfach mal reden“. wurde vor vielen Jahren mit einem etwas Beim telefonischen Besuchsdienst werden Menschen von einem anderen Menschen ver- anderen Fokus gegründet. Jedes Mitglied lässlich und regelmäßig besucht. Was diese Telefon-Paare dann miteinander bereden, ist in diesem Kreis kümmerte sich um einen natürlich ihnen selbst überlassen. Allerdings sollen die ehrenamtlichen Besuchenden gut oder mehrere alte Menschen, die wenig zuhören können und den Besuchten den Raum geben, den sie brauchen. Kontakte hatten, und besuchte sie regel- Schon im letzten „Augenblick“ habe ich für diese Aktion geworben: Sowohl Menschen, die mäßig. Diese Arbeit hat sich in den letzten gerne telefonisch besucht werden wollen, als auch Ehrenamtliche, die bereit sind, andere Jahren verändert. Manche Besuchte leben zu besuchen, können sich bei mir melden. Am besten per E-Mail unter der Adresse: nicht mehr, manche Mitglieder haben sich reden@kirche-hawi.de. Meine weiteren Kontaktdaten finden sie auf der letzten Seite dieses beruflich verändert, andere kamen hinzu. Augenblick!. Seit sechs Jahren wurden von diesem Kreis Wir hoffen, dass wir mit diesem kirchen- kreisweiten Telefondienst auch Menschen Geburtstagsbesuche gemacht. Momentan erreichen, die bisher durch unser gemeind- ist noch offen, wie es hier Kreis weitergeht. liches Raster gefallen sind. Denn damit erfahren wieder ein paar mehr Menschen not macht erfinderisch die gute Botschaft, die allen Menschen gilt: Doch auch während der Corona-Lock- Du bist wichtig, du bist wertvoll, du bist downs haben Menschen in unserer Ge- ein von Gott geliebter Mensch. meinde Möglichkeiten gefunden, andere 10 Augenblick 3 2021
Seelsorge kann jede/r Aber ohne ein paar Grundregeln geht es nicht! Seelsorge ist etwas nur für Pfarrer, hört bereits, um eigene Fehlerquellen zu er- man oft. Aber das stimmt so nicht. Seit Lu- kennen, wenn wir diese verschiedenen ther sind wir in der evangelischen Kirche falschen Antwortmöglichkeiten mal in Ge- der Überzeugung, dass jeder Christ dem danken mit unserem Ausgangsproblem anderen ein „Priester“ sein kann, und da- durchprobieren. mit auch ein Seelsorger. selber schuld, Das ist nicht schwer. Das Wichtigste ist die Moralisieren: „Da sind Sie hen...“ wenn Sie sich so zurückzie Bereitschaft, sich auf das Gegenüber Dogmatisieren: „In der Bibel steht: Es ist nicht gut, dass im Gespräch wirklich einzulassen. der Mensch allein sei. Daher gibt es die Gemeinde…“ Aufmerksamkeit, Offenheit, Ver- bagatellisieren: „Ach, da gibt es Schl trauen, liebende Annahme des Gegenü- immeres…“ bers sind Selbstverständlichkeiten jeder generalisieren: „Das geht vielen so…“ Seelsorge. Wir wollen den anderen nicht n Diagnostizieren: „Das fing bei Ihne bekehren oder zu irgendetwas drängen, schon damals an, als Ihre Frau …“ sondern stehen ihm zur Seite, unser Interpretieren: „Das scheint mir ein Zeichen Gesprächspartner bleibt für sein Leben dafür zu sein, dass in Ihrem Leben…“ verantwortlich, und Gott wird ihm die n guten Rat „Pushen“: „Wenn ich Ihnen hier eine rechte Einsicht zur rechten Zeit schenken. Sie in unsere Gem einde…“ geben darf: Kommen Bereits in den 60er Jahren hat der ameri- relativieren: „Mir ging es damals nicht anders…“ kanische Psychotherapeut Carl Rogers ei- nige Grundregeln der Gesprächsführung Was aber wäre bei unserem beispiel aufgelistet, die Eingang in die Seelsorge die richtige Antwort? fanden. Rogers betonte, dass für ein gelin- Empathisch könnten wir sagen: „Sie fühlen gendes Gespräch „Empathie“ unerlässlich sich total alleine und sehen keinen Aus- sei; unter Wahrung einer gesunden Dis- weg.“ Wir sind nah beim anderen, der Ge- tanz gehe es darum, sich auf die Gefühle sprächsfaden bleibt bestehen, und wir dür- unseres Gegenübers einzulassen und fen damit rechnen, dass unser Gegenüber diese mit unseren eignen Worten zu spie- fortfährt zu erzählen, was ihn bedrückt. geln. Dann fühle unser Gesprächspartner Aber wie geschrieben: Wir SIND Seelsorger, sich verstanden, so dass Einsicht in ihm und meist reagieren wir intuitiv richtig. wachsen könne. Und ich kenne viele Beispiele von Men- Meist verhalten wir uns so intuitiv, aber es schen, die im Anschluss an ein seelsor- gibt auch Fallstricke, die ein gelingendes gerliches Gespräch sagten, das Gespräch Gespräch verhindern; wir verlassen da- hätte ihnen sehr weitergeholfen, obwohl durch das Bezugssystem von Gefühlen ich gar nichts „Großartiges“ gemacht habe, und Gedanken des anderen; das Gespräch sondern nur zugehört habe und in meinen wird blockiert und scheitert. Rogers nennt Gesprächsbeiträgen ihnen zur Seite stand. u.a. folgende Fallstricke: moralisieren; dog- Ich bin der festen Überzeugung: Wenn wir matisieren; bagatellisieren; generalisieren; in der Liebe Christi einander beistehen und diagnostizieren; interpretieren; „pushing“; unseren Gesprächspartner so akzeptieren, relativieren durch das eigene Beispiel. wie er ist, auch wenn wir vielleicht nicht al- Nehmen wir einmal an, unser Gesprächs- les „gutheißen“, was er sagt und tut, dann partner klagt über Einsamkeit. Wie können wir darauf vertrauen, dass Gott könnten wir „falsch“ reagieren? den Menschen zur richtigen Einsicht füh- Es gibt viele „Fallstricke“, aber es reicht ren wird, wenn die Zeit reif ist. Arne Stolorz 11
Blickpunkt Nah sein trotz Abstand Wie unsere Frauenhilfen auch in der langen Corona-Zeit Brücken bauten und den Kontakt zu ihren Mitgliedern pflegten. Frage an die beiden Vorsitzenden. Ehrung langjähriger Mitglieder Frauenhilfe – hoffentlich bald wieder möglich! Seit März 2020 konnten sich die verschiedenen mäßige Kontakt mit den Frauenhilfsschwestern Der Augenblick! fragte die beiden Gruppen in unseren Gemeindehäusern nicht ist ihnen ganz wichtig, um sich auszutauschen, Vorsitzenden hannelore („hanne“) baldamus (frauenhilfe 1) und gis- mehr treffen. Die Kontaktsperre betraf auch weiterzubilden und Gemeinschaft zu erfahren. linde („Linda“) udvari (frauenhilfe die beiden Frauenhilfen, was besonders weh Seit Sommer 2021 füllen sich unsere Gemein- 3), wie sie den Kontakt zu ihren tat, da viele der Frauen, die sich dort regel- dehäuser wieder mehr und mehr mit Gruppen. Mitgliedern in der langen Pause mäßig treffen, alleinstehend sind. Der regel- Auch die Frauenhilfen gehen wieder an den Start. aufrechterhalten haben. Links im Bild: „Ein Nachmittag mit Referent in der Frauenhilfe 1“, rechts im Bild: „Ehrung der Jubilare beider Frauenhilfen in der Kirche“ 12 Augenblick 3 2021
hanne baldamus „Als durch Coro- na keine Treffen der Frauenhilfe im Gemeindehaus mehr möglich wa- ren, habe ich den Kontakt über das Telefon gehalten. Das ist eine große Aufgabe, weil wir über 80 Mitglieder haben. Viele Frauen hören schwer, und ein Telefonat ist sehr schwierig. Dann rufe ich die Kinder unserer Mitglieder an und frage, wie es geht. Unsere Mitglie- der im Altenheim am Perthes-Ring oder in Volmarstein bekommen regelmäßig einen Brief zum Geburtstag von mir, aber auch Post zwischendurch. Wenn eine Dame 90 Jahre alt wird, bekommt sie keine Blumen mehr, sondern eine kleine finanzielle Auf- merksamkeit, um sich Wünsche zu erfüllen. Das wird von unserer Frauenhilfe gespon- sert. Unsere Frauenhilfe ist ein sehr schönes Team, das fest zusammenhält. Ich selbst bin 86 Jahre alt und weiß, wie wichtig Gemein- schaft und Nähe sind. Wir freuen uns, dass wir uns am 8. Dezem- ber endlich wieder treffen werden.“ Linda udvari „Endlich, wir haben es geschafft! Das Gemeindehaus hat für die Gruppen wieder die Türen geöffnet. Nicht nur zum Kaffeetrinken trafen sich bereits viele Besucher, sondern auch bei der Frauen- hilfe 3 gab es beim ersten Treffen an einem gewohnten Mittwochnachmittag viel zu erzählen. „Verloren“ hatten wir uns ja nicht. Durch Verteilung der Sonntaggedanken unserer Pfarrer, hin und wieder Telefonate oder kleine Begegnungen wussten wir von- einander. Sollte sich die Corona-Lage weiter entspannen, werden wir uns wie gewohnt im Oktober zu einem Herbstfest, im Novem- ber und in der Adventszeit wieder treffen.“ 13
Blickrichtung Presbyterium Unsere Zwiebelturmkirche Gemeindepraktikum Auch wenn bei den Sanierungsarbeiten an der Zwiebelturmkirche Andrius Stakelis hat ein Praktikum in unserer Gemeinde erst einmal Pause ist, bleibt unser Sorgenkind wichtiges Thema absolviert. im Presbyterium: Die nächsten Maßnahmen müssen geplant und verabschiedet werden, Stiftungsgelder müssen beantragt wer- den, bauliche Veränderungen müssen mit der Denkmalbehörde und Landeskirche abgestimmt werden. Am 13. September war Architekt Frank Schiffers Gast im Presbyte- rium. Hier ging es vor allem um die Sanierung der Außenfassade von Kirchturm und Kirchenschiff, die kaum Aufschub duldet. Ge- schätzte Kosten: Ca. 670.000 Euro. Nun wurden die wesentlichen Beschlüsse zur finanziellen Unterstützung durch die Stiftung NRW und zur Genehmigung über die Landeskirche auf den Weg gebracht. Die Arbeiten am Turm sollen ab 2023 stattfinden, nach der Sanierung des Dachs und Dachstuhls vom Kirchenschiff, die für 2022 angesetzt ist und deren Finanzierung gesichert ist. Das setzt jedoch voraus, dass der Gemeinde genug Geld zur Verfü- gung steht. Einzig die dem Kirchenschiff zugewandte Turmfassa- denseite wird auf voraussichtlich Mai 2022 vorgezogen, da diese Andrius ist 31 Jahre alt, verheiratet und Vater und stammt aus Arbeiten sonst das neu verschieferte Kirchenschiffdach schädigen Litauen. Dort hat er Ev. Theologie studiert und war als Pfarrer könnten. in Litauen tätig. Vor gut zehn Jahren kam er nach Deutschland und lebt nun in Bochum. In Deutschland studierte er soziale Erfreuliche Nachricht: Das Spendenaufkommen hat mittlerweile Arbeit und leitete das Studentenwohnheim des Ökumenischen die 400.000 Euro Grenze überschritten. Aber das reicht nicht aus. Studienwerkes. Hierüber lernte ihn unser Chorleiter „Dani“ Daher der dringende Appell an alle Gemeindeglieder und darüber kennen und konnte ihn für unseren Bredenscheider Chor 98,1 hinaus: Seien Sie weiterhin großzügig, dass uns unser Wahrzei- gewinnen. Über sein Gemeindepraktikum lernte Andrius Stakelis chen und unsere Gottesdienststätte für die Zukunft und nachfol- im Juli und August verschiedene Bereiche der Gemeindearbeit gende Generationen erhalten bleibt. kennen und stellte sich dem Presbyterium vor. Arne Stoloz Wir wünschen ihm für seinen weiteren Lebensweg und beruflichen Werdegang von Herzen alles Gute und Gottes Segen. Nachberufung Heinz Berg In der Sitzung am 21. Juni wurde Heinz Berg, Jahrgang 1956, für den Gemeindebezirk Bredenscheid ins Presbyterium nachberufen. Heinz Berg war seit 2012 Presbyter in Bredenscheid, gehörte anschließend während der Fusion von Bredenscheid und Sprockhövel dem Bevollmächtigtengremium an und war von 2016 bis 2020 Presbyter unserer Gemeinde. 2020 schied er aus Gesundheitsgrün- den aus. Da es ihm nun gesundheitlich deutlich besser geht, erklärte er seine Bereitschaft, den vakanten Presbyteriumssitz für den Gemeindebezirk Bredenscheid einzunehmen, um das Leitungsgremium mit seinen Erfahrungen zu ergänzen. Heinz Berg hat sich lange Zeit um die Erwachsenenbildung, den Gesamtverband und bauliche Angelegenheiten gekümmert. Seither ist Heinz Berg im Presbyterium als Baukirchmeister für Bredenscheid tätig. Au- ßerdem organisiert er dort die Lektoren- und Presbyterdienste für die Gottesdienste. Wir wünschen Heinz Berg für seinen Einsatz viel Kraft und Gottes Segen. 14 Augenblick 3 2021
Praktikum in der Jugendarbeit „Hallo, mein Name ist Lea Zabel, ich bin 19 Jahre alt und mache seit dem 1. August ein einjähriges Praktikum in der Kirchengemeinde Bredenscheid- Sprockhövel. Ich habe dieses Jahr meine Ausbildung zur Kinderpflegerin abgeschlossen und besuche nun seit August das Berufskolleg Hattingen, um ein Fachabitur im Bereich Gesundheit und Soziales abzuschließen. Das Praktikum ist fester Bestandteil des ersten Jahres auf dem Berufskolleg, weshalb ich nun drei Tage die Woche Jugendreferent Robin Breßgott bei seiner Arbeit begleiten und unterstützen darf. Zuvor war ich bereits mehrere Jahre ehrenamtlich in der Jugendarbeit der Gemeinde tätig, aber ich freue mich jetzt, die Arbeit aus einer neuen Perspektive kennenzulernen.“ So funktioniert Ökumene – St. Januarius spendet für Kirchensanierung Für eine wirklich gute ökumenische Zusammenarbeit darf unsere Gemeinde dankbar sein. Im Ökumenausschuss Sprockhövel werden zusammen mit Vertretern der kath. Kirchengemeinde St. Januarius ökumenische Aktionen wie das Adventsfenster, der Gottesdienst zur Einheit der Christen und der Stadtfeststand geplant. Über ein besonders schönes Zeichen der Solidarität konnte sich unsere Gemeinde beim Ökumenetreffen am 21.09. freuen: Marie Anne Niederhoff vom Gemeinderat über- reichte Arne Stolorz einen Umschlag, in dem neben einer freudlich geschriebenen Karte :42 Seite 250 Euro2 enthalten waren. Das Geld wurde als Kollekte in zwei Gottesdiensten gesam- eschnitt.qxd m Beschnitt.qxd12.02.2014 12.02.201418:42 18:42Seite 2 2 Seite melt und vom Gemeinderat aufgestockt. Wir sagen danke! So funktioniert Ökumene! n Gesundheit Gesundheit Hausbesuche imKopf Kopf warten arten ...... Hausbesuche Hausbesuche Termine nach Vereinbarung Gesundheit etmosphäre Atmosphäre Terminenach Termine nachVereinbarung Vereinbarung beginnt im Arbeitsbeziehung beitsbeziehung beginnt im Kopf RufenSie Rufen Siemich michgerne gernean an Hausbesucheoderschreiben oder schreibenSie Siemir mireine eineE-Mail E-Mail Dr. Anke Hünninghaus Termine nach Vereinbarung Heilpraktikerin Psychotherapie Rufen Sie mich gerne an Pflege Pflege In der Dreh 27 | 45527 Hattingen oder schreiben Sie mir eine E-Mail essivem Verhalten vem Verhalten Pflege Pflege der Seele der Seele Mobil: 0176 - 96 57 82 33 S/ADS ADS der Seele derSeele Praxis für Heilkundliche Psychotherapie huenninghaus@posteo.de Praxis für Heilkundliche Psychotherapie Praxis Praxis fürHeilkundliche für HeilkundlichePsychotherapie Psychotherapie www.pflege-der-seele.de Kinder- Jugendtherapie | Familienberatung n Beschwerden Praxis für Heilkundliche Psychotherapie Kinder- Jugendtherapie Kinder- Jugendtherapie || Familienberatung Familienberatung eschwerden en, Schlafprobleme ... ) , Schlafprobleme ... ) durch ... rch ... bewusstseins Dr. Anke Hünninghaus Dr. Anke Hünninghaus Pflege
Blickrichtung Presbyterium Wandkalender mit Motiven der Zwiebelturmkirche und Dachschindeln mit Zertifikat Eine Maßnahme zur Finanzierung der Kir- thek und den Heimat- und Geschichtsver- nach Größe sogar als Frühstücksbrettchen chensanierung ist die Herausgabe eines ein erhältlich. Mit Kosten von 29 Euro je eignen. Diese können Sie für je 15 Euro großformatigen Wandkalenders 2022 mit Kalender kann er auch preislich mit gän- über die Gemeindebüros oder die Kreati- den schönsten Motiven von unserer Kir- gigen Wandkalendern verschiedener Ver- vothek beziehen. Die Kreativothek bietet che. Damit beauftragt wurde unser Gra- lage konkurrieren, jedoch mit Lokalkolorit außerdem gegen Aufpreis eine individu- phiker Ralph Tews, der auch das Logo der und für einen guten Zweck. Das ideale elle Gravur an. Wie wäre es etwa mit dem Kirchengemeinde entwickelt hat. Weihnachtsgeschenk! Taufvers oder Konfirmationsspruch des Der Kalender wird jetzt im November er- Ebenfalls ein besonders Geschenk sind oder der Beschenkten? scheinen und ist über die Gemeindebüros, alte gereinigte Dachschindeln vom Zwie- den Buchladen Sprockhövel, die Kreativo- belturm mit Echtheitszertifikat, die sich je Digitale Krippenausstellung als unser Corona und kein Ende Adventskalender – Mitmachen erwünscht Auch dieses zu Ende gehende Jahr 2021 Auch in diesem Jahr findet coronabedingt unsere beliebte Krip- ist und war von Corona und den entspre- penausstellung in der Zwiebelturmkirche nicht statt. Eine nette chenden Maßnahmen und Verordnun- Idee zugunsten der Kirchensanierung hat sich nun der Fundrai- gen zur Eindämmung der Pandemie be- singausschuss überlegt: stimmt. Unser Corona-Kompetenz-Team Sicherlich werden Sie in der Advents- und Weihnachtszeit ihre hatte reichlich zu tun, um Schutzbestim- Krippe daheim aufstellen. mungen für unsere Gemeinden immer wieder neu an die geltende Rechtslage Machen Sie ein hübsches Foto in möglichst hoher Auflö- anzupassen. sung davon und schicken es am besten mit einem kurzen Seit September gilt in unseren Gemeinde- Kommentar versehen bis spätestens Ende Januar 2022 an: häusern und Gottesdienststätten die 3G- stolorz@kirche-hawi.de Regel: Teilnehmen kann, wer geimpft oder genesen ist oder einen maximal 48 Stun- Die 24 schönsten Motive kommen in einem hübsch ge- den alten Test vorweisen kann. stalteten Adventskalender 2022 zur Geltung. Natürlich, Näheres erfahren Sie über die Homepage wenn nicht ausdrücklich widersprochen, zusammen mit der Kirchengemeinde: https://www.kir- Ihrem Namen und Ihrem Kommentar. che-bredenscheid-sprockhoevel.de/. Oder erkundigen Sie sich in einem unserer Ge- meindebüros. ©Aka/pixelio.d
blick Gemeindegruppen und -kreise im Gemeindehaus Perthes-Ring Krabbel- und Spielgruppen Familienhilfe e.V. Mittendrin-Vorbereitung Montag, 15.00 – 17.00 Uhr 1. Dienstag im Monat, 18.00 Uhr Mittwoch (2x mtl.) 19.30 Uhr Marie Hamers 01749579210 Gabriele Wolle 01733854955 Heike Rienermann 52049 Dienstag, 10.00 -12.00 Uhr D-treff der Frauen Kreis der Frauen Christina Eisele 017663202874 1. Dienstag im Monat, 19.00 Uhr Mittwoch (14-tägig) 20.00-22.00 Uhr Echo Ingeborg Koriath 73493 Edeltraud Rottschy 79588 Fabian Meyer Frauenhilfe I. Kinder-Konfi Blue House 2. Mittwoch im Monat 15.00-17.00 Uhr Donnerstag (14-tägig) www.bluehouse-music.de Philip Dew Hannelore Baldamus 9022088 Sprockhövel 16.00 und 17.15 Uhr Traineekurs Frauenhilfe III. Bredenscheid 16.00 Uhr Mittwoch, 17.00-18.30 Uhr 3. Mittwoch im Monat 15.00-17.00 Uhr Martin Funda 24921 Robin Breßgott 78676 Gislinde Udvari 971511 Robin Breßgott 78676 Kinder-AG Vorbereitungsteam Bibelkreis Konfirmandengruppe (KiBi-Samstag: Die nächsten Termine: bei 14-tägig mittwochs 19.30 Uhr Dienstag, 16.00 Uhr, 16.45 Uhr Redaktionsschluss noch nicht bekannt) Pfr. i.R. Manfred Berger 02339/9079796 und 17.30 Uhr Martin Funda 24921 wöchentlich Pfrn. Rienermann und Seniorencafé Robin Breßgott Theatergruppe „Schnickschnack“ Die nächsten Termine: 24.01., (Vorbereitungsteams nach Absprache) 1. Montag im Monat16.30 Uhr 28.02. und 28.03.2022 Gemeindehaus jeweils 14.30-16.30 Uhr Interkulturelles „Café MITeinander“ Ute Dessel u.dessel@gmx.de Arne Stolorz 73197 2. Donnerstag im Monat, 16.00 Uhr Heike Rienermann 52049 Pro musica vocale mahlZeit Montag 19.30 Uhr 1. Montag im Monat 12.00-14.00 Uhr Gruppe für Alleinerziehende Bettina Dentler 02332/552190 Gabriele Wolle 01733854955 1. Freitag im Monat, 18.00 Uhr Stefanie Gutscher 3808468 Ev. Kirchenchor Abendkreis der Frauen Donnerstag 19.30-21.30 Uhr 2. + 4. Dienstag im Monat Ropudani Simanjuntak 017680780770 19.00-21.00 Uhr Hans-Gert Burggräfe 02339/4273 Inge Herzberg 71216 Bläser-Ensemble-Sprockhövel Bruzzelbrüder Dienstag 19.30 Uhr nächstes Treffen am 17.12.2021. Werner Altenhein 016097522233 Arne Stolorz 73197 Gemeindegruppen und -kreise in Bredenscheid Gitarrentreff Bredenscheid Brass Bläserensemble Spielenachmittag Montag 18.00 Uhr Mittwoch 18.30 Uhr 4. Donnerstag 15.00 Uhr Anja Behmenburg 71591 Maria Kreidler 01782304535 Marianne Zippler 201951 Elfi Riesner 766322 Senioren-Kochgruppe Flötentreff Kleine Kuh Dienstag 10.30–13.00 Uhr Donnerstag (14-tägig) 19.30 Uhr Chor 98.1 Anne Claas Sabine van der Bosch 0176/22148223 Freitag 18.15-19.45 Uhr 52367 Ropudani Simanjuntak 017680780770 Seniorenkreis Besuchsdienst 2. Donnerstag 15.00–17.00 Uhr 2. Mittwoch 19.30–21.00 Uhr Marianne Zippler 201951 Ursula Wischhöfer 0162/3319763 Elfi Riesner 766322 Marianne Funda 24921 17
Blickwinkel NACHRICHTEN AUS DEM PARTNERKIRCHENKREIS IN RUANDA „Wir danken euch sehr für eure geistige, Delegation unserer Geschwister 2016 un- Die Flüchtlinge aus dem Kongo werden in moralische und finanzielle Unterstützung, seren Kirchenkreis Hattingen-Witten be- seinem Schreiben nicht erwähnt. Hoffent- die wir erhalten haben, während wir so sucht hat. Die Nachricht von ihrem Tod lich konnten viele von ihnen in ihre Hei- schwierige Zeiten in unserem Kirchenkreis durch Corona hat alle, die Aurelie mit ih- mat zurückkehren. erleben“ - so schreibt Superintendent Jo- rem Temperament und ihrer Herzlichkeit seph Ndagiro Bizimana Mitte Juli über in Deutschland kennengelernt haben, Auf unsere Bitte hin schickt Superinten- die Lage in unserem Partnerkirchenkreis sehr getroffen und wir beten für sie, und dent Joseph uns persönliche Berichte da- Gisenyi. für ihre Familie. rüber, wie zwei Frauen aus dem Kirchen- Aktuell gibt es wieder im ganzen Land kreis die gegenwärtige Situation erlebt Seinem Dank fügt er ausdrücklich einen einen Lockdown. Nur in 6 Kirchen dürfen haben: Segenswunsch für die Menschen im Kir- momentan Gottesdienste gefeiert wer- Augenzeugenbericht über das Leben nach chenkreis Hattingen-Witten hinzu. den, und alle Treffen sind verboten. dem Vulkanausbruch und den Erdbeben Weiterhin berichtet er, dass die Situation im Mai 2021. sehr kompliziert ist angesichts der Folgen Weil viele Menschen während der Schlie- von Covid-19 sowie des Vulkanausbruchs ßungen keine Arbeit und kein Einkommen Monique: im nahen Kongo. In der Pandemie sind vie- haben, gibt es unzählige Menschen, die “Ich bin Monique, Gemeindeglied in der le Menschen erkrankt oder gestorben und unter- und mangelernährt sind und sogar Gacuba-Gemeinde. Ich bin verheiratet die Inzidenz steigt täglich. Menschen, die verhungert sind. und habe zwei Kinder. Als sich die Erdbe- So trauern die Menschen in Gisenyi insbe- ben plötzlich ereigneten, wurde mein Haus sondere über den Tod von Aurelie Muka- Unter dem Vulkanausbruch und den dar- “durchgeschüttelt” und es stürzte teilweise mulisa, einer warmherzigen und aktiven auf erfolgten Erdbeben leiden insbesonde- ein. Es wurde uns nicht erlaubt, die Nacht Geschäftsfrau und Kirchenfrau, die sich re 106 Familien - und das sind in Ruanda im Haus zu verbringen. So verbrachte ich sehr für die Belange ihres Kirchenkrei- Großfamilien -, deren Häuser oder Ernten mit meinen beiden Kindern und meinem ses engagiert hat und die bei der ersten zerstört wurden, so berichtet Joseph. Mann eine Woche lang die Nächte vor dem Haus und wartete darauf, dass die Stärke der Erdbeben nachließ. Nach einer Woche hörten die Erdbeben auf, und die Menschen kehrten in ihre Häuser zurück. Für uns war es nicht einfach, es war uns nur ein Raum unseres Hauses geblieben. Wir bezogen die- sen Raum, und unser Nachbar bewahrte unsere Einrichtung auf.” Adeline: “Ich bin Adeline, Gemeindeglied in der Ga- cuba-Gemeinde. Ich bin Witwe. Es tut mir gut, dass ich hier die Gelegenheit bekomme mitzuteilen, was ich nach dem Vulkanaus- bruch des Nyiragongo und den nachfol- genden Erdbeben fühlte. Mein Haus wurde zerstört, und ich war gezwungen, die Nacht bei meinen Adoptivtöchtern zu verbringen. - Es sind keine Adoptionen im juristischen Sinn. In unserer Kultur ist es erlaubt, dass 18 Augenblick 3 2021
ROHRIGINAL WKT. FÜR HÄRTESTE ANFORDERUNGEN. Seit mehr als einem halben Jahrhundert steht der Name WKT für Qualität und Kundenzufriedenheit. Kunden in vielen Ländern der Welt schätzen die Robustheit, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit unserer Produkte. Ganz gleich ob Sie komplexe Rohrleitungssysteme planen oder einfach eine Frage zum Thema Kunststoffrohre haben – bei uns finden Sie immer den richtigen Ansprechpartner mit der passenden Lösung. Verwandte Vollwaisen aufnehmen und sich ohne juristische Dokumente um WESTFÄLISCHE KUNSTSTOFF TECHNIK GMBH sie kümmern. - (Nach dem Genozid 1994 hat es sehr viele elternlose Kinder in Hombergstraße 11-13 • D-45549 Sprockhövel Telefon: 02324 / 9794-0 • Telefax: 02324 / 9794-23 Ruanda gegeben – Anmerkung Ute Wendel.) info@wkt-online.de • www.wkt-online.de Nachdem die Erdbeben aufgehört hatten, konnte ich wieder überall hingehen. Ich räumte meine Einrichtung aus dem Haupthaus aus, und ich lebe jetzt in einem Zwei-Raum-Haus, das neben meinem Haus gebaut wurde.” Wir freuen uns weiterhin über Unterstützung für unsere Geschwister im Part- nerkirchenkreis, die in vielfacher Hinsicht leiden. So schlimm allein die Pande- mie mit ihren Opfern und die Zerstörungen durch die Erdbeben sind, darf es nicht sein, dass dort Menschen unterernährt sind und verhungern! Daher bitten wir weiterhin um Spenden. Vielleicht haben wir ja auch eine kre- ative Ideen für Spendenaktionen in den Gemeinden? Bitte überweisen Sie Ihre Spende an: Ev. Kirchenkreis Hattingen-Witten IBAN DE26 3506 0190 2001 1260 27 Betreff: Partnerschaftshilfe Ruanda Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ hilfe-fuer-gefluechtete-in-ruanda https://www.tagesschau.de/ausland/kongo-vulkanausbruch-101.html Bitte schließen Sie die notleidenden Menschen in Ihre Gebete ein, auch die- se Form der Solidarität ist wichtig. Sie schenkt unseren Ge- schwistern die Hoffnung, dass wir sie in ihrer schwierigen Situation nicht vergessen. Ute Wendel, Partnerschaftsbeauftragte 19
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