Ausgabe 5 - April 2018 - Die Bäckerei "Edewatts"
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Ausgabe 5 - April 2018 Die Bäckerei „Edewatts“ Sonderauszeichnung für 3 Kameraden der Öffentlicher Bücherschrank >> Seite 10 Scheeler Feuerwehr >> Seite 14 >> Seite 17
Liebe Leser, INHALT gefühlt ist es noch gar nicht lange her, seit unsere letzte Ausgabe im November erschienen ist, aber was ist seitdem alles passiert: Bürgerverein Scheel aktuell Jahreshauptversammlung BV Scheel 04 Die Machtspielchen und das Säbelrasseln in der Weltpolitik können Angst machen. Was wollen Adventssingen wird zur GOLD-Feier 07 Trump, Kim, Assad, Erdogan, Putin und viele andere Rosenmontag im Goldkostüm 08 Machthaber? Das Wohl der eigenen Völker und der Aktion Frühjahrsputz 17 ganzen Welt haben sie sicher nicht mehr im Blick! Ein öffentlicher Bücherschrank 22 In Europa werden derzeit eher die Kräfte stärker, die Zweiter Scheeler Markt 23 ein Auseinanderdriften betreiben! Was wir brauchen, wäre ein viel besserer Zusammenhalt und eine gut abgestimmte gemeinsame Marschrichtung! Freiwillige Feuerwehr LG Scheel In Deutschland haben wir nach monatelangen Ver- Sonderauszeichnung an 3 Kameraden handlungen im März endlich eine handlungsfähige der Scheeler Feuerwehr 14 Regierung erhalten. Bleibt zu hoffen, dass nach all dem Hick-Hack, dem Schlechtreden und den persön- lichen Beleidigungen jetzt eine konstruktive und zu- Aktuelles kunftsgerichtete Politik betrieben wird, die den aktu- Die Sitzgruppe in Zäunchen 24 ellen Herausforderungen und Problemstellungen Echo eines Lesers: Gaststätte Stein 28 wirklich gerecht wird! Hoftrödel in Bengelshagen 29 In unserer Gemeinde ging es schneller! Bürgermeis- ter Dr. Georg Ludwig konnte mit knapp 54% Zustim- mung im ersten Wahlgang sein Amt fortführen. Wir Historisches, Tradition, Brauchtum gratulieren herzlich zur Wiederwahl. Einen beachtli- „Edewatts“ unsere Dorfbäckerei 10 chen Erfolg erzielte aber auch unser Scheeler Mitbür- Jetz jevt aus noch en Peistei 13 ger Marco Mann mit fast 41%, trotz der für ihn und die SPD schwierigen Rahmenbedingungen. Beschä- Sagenhaft und Historisch 18 mend war die mit 47,42% (in Scheel 51,18%) sehr De Härjott schängkt (Schääler Platt) 20 schwache Wahlbeteiligung! Gerichte aus Großmutters Küche: In Scheel lieferte der Vorstand des Bürgervereins, Stieven Ries 26 unterstützt von engagierten Mitgliedern, eine sehr erfolgreiche Arbeit ab, die in der JHV am 23. März auch entsprechend gewürdigt wurde. Kein Wunder Kinderseite 30 also, dass der alte Vorstand wiedergewählt wurde. Dem aus Zeitgründen ausgeschiedenen Beisitzer Termine 31 Marcel Fischer sprechen wir auch von dieser Stelle unseren herzlich Dank für die geleistete Arbeit aus. Den neuen/alten Vorstandsmitgliedern wünschen In eigener Sache wir Tatkraft, neue Ideen und weiterhin viel Erfolg. Editorial + Inhalt 03 Genau hier an der Basis in unserem Dorf haben wir Impressum 31 alle unsere Zukunft ein Stück weit selbst in unseren Händen! Nur mit immer neuen Ideen, mit Engage- ment und unermüdlicher Arbeit kann es uns gelin- Wir danken ganz herzlich den Inserenten, die gen, unser Dorf und unser Umfeld lebens– und lie- mit Ihren Annoncen eine kostendeckende benswert zu erhalten! Stillstand ist Rückschritt! Jeder Herstellung und Verteilung des Dorfgeflüster kann sich im Rahmen seiner Möglichkeiten einbrin- ermöglichen! gen und einen Beitrag leisten! Packen wir‘s an! Unseren Lesern möchten wir ans Herz legen, Für das Redaktionsteam sich im Bedarfsfall vertrauensvoll an die inse- Ihr/Euer rierenden Firmen und Büros zu wenden! Franz Josef Sauermann EDITORIAL + INHALT 03
Jahreshauptversammlung des BV Scheel e.V. von Gisela Schulz und Cornelia Neuenfeldt Zur JHV am 23. März 2018 im Haus im Park konnte Vorsitzender Dietmar Klein 33 Mitglieder begrü- ßen. Über die Aktivitäten und Ereignisse im ab- gelaufenen Geschäftsjahr berichtete Geschäfts- führerin Gisela Schulz: Im vergangenen Jahr fanden 10 Vorstands- sitzungen statt. Bei der Jahreshauptver- sammlung am 17. März 2017 waren 31 Perso- nen anwesend. Zum Stand 31.12.2017 hatte der Bürgerverein Scheel 371 Mitglieder. Vertreter des Vorstandes überbrachten persönlich Glückwünsche zu zwei goldenen Hochzeiten und bung boten im Park Selbstgemachtes, Handwerk einer diamantenen und zu mehreren 80., 85. und Trödel an. Bei Kaffee, Kuchen und kühlen und 95. Geburtstagen. Getränken genossen die Besucher einen schö- Die Scheeler Senioren trafen sich auch in diesem nen Tag in entspannter Atmosphäre. Jahr fünfmal zum „Kaffee- und Bingoclub Ü 60“ Obwohl nur „Kostendeckung“ geplant war, wurde im Haus im Park, jeweils unter einem jahreszeit- mit dem Verkauf von Essen und Trinken ein lichen Motto. Seit nunmehr 15 Jahren gibt es Überschuss erzielt, der an das Kinderhospiz diese beliebte Veranstaltung schon. In diesem Balthasar in Olpe gespendet wurde. Der nächste Herbst gestaltete Manfred Fischer einen ganz Scheeler Markt findet am 10. Mai 2018 statt. besonderen Nachmittag mit und erzählte Ge- Anlässlich des Radrennens „Rund um Köln“ am 11. schichten in Mundart. Juni 2017 war auch der Bürgerverein Scheel Zum alljährlichen Frühjahrsputz fanden sich am 25. wieder im Einsatz und unterstützte den Sport- März 2017 etwa 30 Helfer ein, um stark fre- verein Frielingsdorf. quentierte Wege in Scheel und Umgebung zu säubern. Mitte Juni traf sich die Arbeitsgruppe „Dorfwettbewerb“ zum ersten Mal. Ende März nahm der Bürgerverein Scheel an einer Der Musikverein Frielingsdorf lud am 11. Juli zum Vortragsreihe vom Zentrum für ländliche Ent- Platzkonzert. Der Bürgerverein Scheel half ger- wicklung teil. ne mit und übernahm den Kassenbereich. An Christi Himmelfahrt 2017 fand der 1. Scheeler Wie jedes Jahr, fand am 2. August-Wochenende Markt statt. 10 Aussteller aus Scheel und Umge- wieder das Dorffest, der „Treff in Scheel“ statt. Der Samstag war ziemlich verregnet, trotzdem waren die treuen Scheeler da. Es gab ein bun- tes Unterhaltungsprogramm, Cocktailbar, Weinbrunnen und diverse kulinarische Lecke- reien und für die Kinder neben den Spielebu- den auch einen Malwettbewerb. Das Siegerbild des Wettbewerbs zierte die 4. Ausgabe unserer Dorfzeitung. Am Sonntag warb die freiwillige Feuerwehr unter dem Motto „112 - sei dabei“ um neue aktive Mitglieder. Bei einem Wettbewerb im > BV SCHEEL AKTUELL 04
Verleihung des Bessemsbengerordens an Gün- ter Fahlenbock in der Lang-Academy teil. Bierdeckelhäuschenbauen konnte man Ein- trittskarten für die Prunksitzung gewinnen. Die Pik Ass-Bude wurde 2017 von der Katholischen Jugend Frielingsdorf betreut, die auch den Erlös Der alljährliche Wandertag am 3. Oktober führte erhielt. Die SVF-Tanzmäuse zeigten wieder ihr diesmal nach Oberbüschem in die Gaststätte Können und ernteten dafür natürlich jede Men- „Beim Matthes“, wo sich die über 60 Wanderer ge Applaus. Am späten Nachmittag wurde der an einer guten Gulaschsuppe stärken konnten. neue Hahnenkönig ermittelt. Marc Neuenfeldt sicherte sich den Titel. Scheeler Platt ist beliebt und wird auch noch ge- An dieser Stelle bedankte sich die Geschäftsführe- sprochen. So folgten am 13. Oktober 36 Inte- rin herzlich bei allen Helfern und natürlich auch ressierte der Einladung zum Mundartabend mit bei den zahlreichen Besuchern, die jedes Jahr Manfred Fischer, der von Werner Hagen unter- aufs Neue zum Gelingen dieses Festes beitra- stützt wurde. Auch von einigen Anwesenden gen. wurde die eine oder andere Anekdote erzählt. > Am 13. September kam die Bewertungskommission des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ nach Scheel. Nach der Präsentation unseres Dorfes mit all seinen Aktivitäten folgte ein kur- zer Rundgang. Die aktiven Rentner „Aktiv für Scheel“ trafen sich am 14. September mit den Fenker Bänklern, um sich über ihre Arbeit und die Einsätze in Ihren Dörfern auszutauschen. Am 17. September nahm der Bürgerverein an der BV SCHEEL AKTUELL 05
Am 21. November fand die Abschluss- rekte Kassenführung. Sie wurden wiedergewählt veranstaltung des Kreiswettbewerbs „Unser und beauftragt, vor der nächsten JHV erneut die Dorf hat Zukunft“ mit Siegerehrung im Kultur- Kassenprüfung durchzuführen. zentrum Lindlar statt. Scheel gewann nach 30 Der Antrag auf Entlastung des Vorstands, den Jahren wieder Gold. Wilfried Blumberg stellte, wurde einstimmig Zur Feier des Titelgewinns wurde das Adventssin- angenommen. gen am 3. Advent kurzerhand zu einer Goldfei- Auf der Jahreshauptversammlung stand turnusge- er. Über 100 Scheelerinnen und Scheeler und mäß die Neuwahl des Vorstandes an. Wir bedau- Freunde des Bürgervereins verbrachten bei ern sehr, dass unser langjähriger Vorstandskolle- Grillwürstchen, Waffeln und heißen Getränken ge, Marcel Fischer, seine Vorstandstätigkeit be- einen tollen Abend im Park. endet und möchten uns für seinen Einsatz und sein Engagement herzlich bedanken! Die übrigen Vorstandsmitglieder kandidierten für eine Wiederwahl und wurden in ihren jeweili- gen Ämtern bestätigt: Dietmar Klein - 1. Vorsitzender Gisela Schulz - Geschäftsführerin + stellvertretende Vorsitzende Holger Steinbach - Hauptkassierer Maria Lenz - Schriftführerin Alois Feldhoff - Beisitzer Anfang Januar begannen die Planung und der Bau Georg Feldhoff - Beisitzer des Karnevalswagens. Unter dem Motto Susanne Frangenberg - Beisitzer „Goldrausch“ zog am Rosenmontag dann ein Phil Klement - Beisitzer goldener Scheeler Wagen durchs Dorf, begleitet Sven Leske - Beisitzer von einer großen Truppe in Goldkostümen. Jürgen Müller - Beisitzer Nach dem Tätigkeitsbericht präsentierte Hauptkas- Cornelia Neuenfeldt - Beisitzer sierer Holger Steinbach seinen Kassenbericht und konnte einen erfreulichen Kassenbestand Abschließend wurden noch die geplanten Termine vorweisen, der dem BV Scheel auch weiterhin und Aktivitäten des kommenden Geschäftsjah- die Erfüllung seiner satzungsgemäßen Aufgaben res vorgestellt und einige Anregungen und Kriti- ermöglichen wird. ken diskutiert. Die Kasse wurde durch Lutz Freiberg und Hubert Nach dem offiziellen Ende der JHV blieb noch genü- Fleischer geprüft. Sie bescheinigten dem Kassie- gend Zeit für einen regen Gedankenaustausch rer eine vorbildliche und in jeder Hinsicht kor- bei Würstchen und einem kühlen Getränk . □ BV SCHEEL AKTUELL 06
Adventssingen wird zur Goldfeier von Dietmar Klein Eigentlich hatte der Bürgerverein für den dritten Advent ein ganz normales Advents- singen mit besinnlichen Weihnachtsliedern geplant. Doch dann kam alles ganz anders! Wenige Wochen zuvor war unser Dorf Scheel von der Bewertungskommission des Oberbergischen Kreises im Rahmen des Dorfwettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ als Golddorf ausgezeichnet worden – und das erstmals wieder nach 30 Jahren! Für den weihnachtlichen besinnli- chen Teil wurde ein Weihnachts- baum aufgestellt, das Haus und die Bühne wurden festlich beleuchtet und es gab Glühwein, heißen Kakao und leckere Waffeln. Und der Niko- laus kam sogar höchstpersönlich! Er sorgte für leuchtende Kinderaugen, denn er hatte für jedes Kind eine Tü- te Süßigkeiten mitgebracht. Das war für uns der Anlass, das Adventssingen mit In diesem größeren Rahmen stimmten sich viele einer Goldfeier zu verbinden. Also wurden alle Scheeler Bürger auf das Weihnachtsfest ein. Vor Scheeler zu einer großen Goldfeier eingeladen. Un- allem aber feierten sie auch die Goldauszeichnung sere Gruppe „Aktiv für Scheel“ hatte zusätzliche beim Dorfwett- Buden und Zelte aufgebaut; es gab Würstchen vom bewerb. Erinne- Grill; die Auswahl der Weihnachtsmusik wurde der rungen an die Party angepasst; am Haus im Park wurde ein gro- 70er und 80er ßes Schild „GOLDDORF“ angebracht. Jahre wurden geweckt. Es war ein gelungenes Fest in einem würdigen Rah- men. □ BV SCHEEL AKTUELL 07
30 Johr es et her, darum freue m‘r uns öm esu mehr von Petra Feldhoff Schon während der Adventsfeier im Park machten wir uns im kleinen Kreis Gedanken: Weihnachten ist bald vorbei und Karneval steht vor der Tür. Aber halt, wir feierten gerade nicht nur das bevorstehende Weihnachtsfest, sondern auch die Tatsache, dass Scheel zum Golddorf gekürt wurde. Sofort war klar: Das ist ein glänzendes Motto für die Teilnahme am Rosenmontagszug. Dat Hätz von Scheel, unser Brunnen, wurde also kurzer Hand vergoldet und mit Goldtalern und Strüßcher geschmückt. Es kam schweres Gerät zum Einsatz; Als sich die Scheeler Jecken, dann noch in güldene Gewänder gehüllt und mit Gold auf dem Kopf in den Zoch einreihten, musste zwischendurch sogar et Es wurde .. geschraubt … und gepinselt; Sönnche schmunzeln. – Scheel Alaaf! □ Kostüme wurden gefertigt. BV SCHEEL AKTUELL 08
„EDEWATTS“ unsere Dorfbäckerei über viele Jahre von Manfred Fischer Die ehemalige Scheeler Bäckerei Fischer, später Bäckerei Mit dem neuen Ladenlokal hat Marianne Mohr mit Un- Mohr, ist heute noch bei vielen Scheelern unter dem terstützung von Rosemarie Müller das Zepter im Verkauf Namen „Edewatts“ in guter Erinnerung. Der Name, ent- übernommen. Aus gesundheitlichen wie wirtschaftlichen standen in der Zeit um ca. 1900, hat sich wie viele ande- Gründen wurde der Betrieb 1996 eingestellt und die re Scheeler Annamen bei den Dorfbewohnern einge- Räumlichkeiten werden als Wohnraum genutzt. prägt. Nach dem Familienstammbaum Fischer, der von Zu Anfang befanden sich die Backstube mit Backofen dem damaligen Lindlarer Pfarrer Johannes Fischer, geb. und Knetmaschine wie auch eine Kornmühle im Keller am 01.01.1807, angelegt wurde, geht der Familienzweig des Fachwerkhauses. Knetmaschine, Mühle und Kreissä- über 7 Generationen zurück bis auf das Jahr 1600. Der ge wurden über Flachriemen und Transmission angetrie- Urahne Conrad (Fischer) zur Broche war seinerzeit Förs- ben. Die Energie lieferten anfänglich Pferdestärken, spä- ter und Beamter im Amte Steinbach und soll unter ande- ter ein Elektromotor. rem bei Festen auf der Burg Neuenberg den Dudelsack gespielt haben. Die großen, wie auch viele kleine Scheeler Bauern brach- ten ihr Korn bis in die 50er Jahre zu Edewatts und erhiel- Eduard Fischer geb. am 20.02.1878, erlernte das Bäcker- ten als Sachleistung Brot, abzüglich eines Anteils für handwerk, erwarb im Jahre Backlohn. Ebenso war hier eine Sammelstelle für Korn- 1902 das kurz zuvor errichtete gut, welches von Fremdunternehmen zum Mahlen abge- große Fachwerkhaus an der holt und mit den Bauern verrechnet wurde. Der Speicher Eibachstraße, legte 1908 die diente als Kornlager zum Trocknen und Aufbewahren der Meisterprüfung ab und richtete Körner. Vor dem Einlagern mussten die Körner in einer dort eine Bäckerei ein. von Hand angetrieben Windmühle (Wannmüll) gereinigt Er heiratete Anna Feldhoff aus werden, d.h. verschiedene Rüttelsiebe sortierten Fremd- Scheel. körper aus, der erzeugte Wind trennte die Spreu (Kaav) vom Korn. Aus dieser Ehe gingen 8 Kinder hervor - Anna, Klara, Maria, Die Roggenkörner wurden je nach Bedarf mit der Rudolf, Willi, Emma, Martha eigenen Mühle geschrotet und jeweils dienstags zu und Hedwig. Schwarzbrot verarbeitet. Zur Herstellung anderer Brot- sorten oder Backwaren benötigte man feinere Roggen- oder Weizenmehle, die von einer Großmühle bezogen Die jüngste Tochter Hedwig erlernte ebenfalls das Back- wurden. handwerk, legte 1937 die Meisterprüfung ab und über- Neben dem Fachwerkhaus rechts stand bis zum Anbau nahm die Bäckerei 1940 von ihrem Vater. Hedwig wurde des neuen Ladenlokals 1965 eine Remise, in der die in der Backstube von ihrer Schwester Martha und im Kreissäge und das Brennholz, später die Kohlen zum Hei- Verkauf von ihrer Schwester Mariechen, später zusätz- zen des Backofens untergebracht waren. Alle Arbeiten lich von Schwester Emma Mohr unterstützt. Die Ge- waren bei Edewatts reine Frauensache. Selbst Schwerst- schwister haben den Betrieb bis zur Übergabe 1986 an arbeiten, wie Säcke zum Speicher tragen oder Holz- Josef Mohr (bekannt als „Edewatts Jüppi“) fortgeführt. schneiden, wurden von Martha und Hedwig erledigt. Hedwig sowie Martha haben bis ins hohe Alter ihren Neffen Josef tatkräftig in der Backstube unterstützt. Zu Fronleichnam trafen sich alljährlich viele Helfer in der Remise, um den Altar für die Fronleichnamsprozession festlich zu schmücken. Girlanden und Stangen wurden mit Tannengrün umbunden und das traditionelle große zweistöckige Portal (Po:eze) aufgestellt. Der Altar wurde geschmückt, der Boden mit Blumenblütenmotiven deko- riert, Birken und bunte Fähnchen schmückten den Weg- rand bis Frielingsdorf. Ältere Bürger trafen sich bei Ede- watts zum Prozessionssegen. Der Verkaufsraum befand sich bis zum Anbau des neuen Ladenlokals im 1. Obergeschoß rechts. Die Einrichtung und das Flair des alten Ladens hatte einen Hauch von „Tante Emma Laden“. Im Vordergrund eine lange, tisch-> HISTORISCHES 10
Lakritzrollen, Villosa Hustelinchen, Schokolinsen, Speck- mäusen, Ahoi Brausewürfel oder mit den begehrten Kirschlutschern. Außer einem Blech Teilchen, einem Korb Brötchen und einigen Broten, wie Mangbrot (Kle’eroggen), Graubrot oder Weißbrot befand sich der überwiegende Teil der Backwaren im Raum nebenan oder im Keller. Sowohl Edewatts Brötchen als auch das Plundergebäck, die soge- nannten Teilchen, wie Rosinenschnecken, Apfeltaschen, Puddingteilchen oder Berliner waren sehr beliebt. In den 60er Jahren kostete das Stück 15 Pfennig, 7 Stück gab‘s für 1,00 D-Mark. Trotz Vorbestellung war die Nachfrage so groß, dass die Kunden samstags bis draußen auf der Treppe Schlange standen. Innerhalb der Woche gab‘s Fürstenschnitten oder Zwieback mit Zuckerguss. Kasten- stuten oder Rollkuchen gab‘s nur zum Wochenende. hohe, weiße Holztheke, im Hintergrund an der Wand Großer Beliebtheit erfreuten sich die großen Stücke weiße Regalfächer mit verpackten Lebensmitteln oder Blechkuchen wie, Streusel, Bienenstich oder Apfelstreu- mit Schubladen, in denen sich lose unverpackte Grund- sel. Bei Vorbestellung und Abgabe von Apfelmus oder nahrungsmittel wie Zucker, Mehl, Reis, Salz, Haferflo- eingekochten Pflaumen erhielt man den Gitter- cken usw. befanden. Mit einer Schaufel wurden die Le- Apfelblechkuchen mit eigenem Apfelmus oder bensmittel in Dreieck-Papiertüten auf der Zeigerwaage „Quetschentate“ = saftigen Zwetschgen-Blechkuchen. abgewogen. Im Verkaufsraum stand die Schwarzbrot- Schneidemaschine, auf der bei Bedarf Brot geschnitten Zu besonderen Anlässen, sowie an Feiertagen wurden wurde. Auf der Theke die Käseschneide, auf der der be- Creme- oder Mokkatorten angeboten, die allerdings we- liebte Edamer mit der roten Rinde in dicke Scheiben ge- gen der großen Nachfrage nur begrenzt verfügbar wa- schnitten wurde. Seitlich auf der Theke einige Glas- ren. Dazu eine amüsante Geschichte: Der Feldhoffs Julius Bonbonnieren, mit z.B. Himbeerbonbons, Stork-Riesen, war Anfang Dezember bei Edewatts Brötchen kaufen >
und wollte bei der Gelegenheit gleich einen Cremeku- Scheeler Kinder mit Unterstützung von Martha und chen zu Weihnachten bestellen. Leider war das Kontin- Hedwig das Schwimmen erlernt. Im Winter diente der gent längst erschöpft und Julius entschied sich spontan, zugefrorene Teich zum Schlittschuhlaufen. Mit Eisenku- dann eben sicherheitshalber schon mal eine Torte für fen, unter Schuhe oder Stiefel geklemmt, wurden Eisho- Ostern zu bestellen. ckey Meisterschaften ausgetragen. Die beiden waren mit die ersten in Scheel, die auf der Wiese am Neuen- Zum Schmunzeln auch Mariechens oder Emmas Ver- berg Ski fuhren. Leider mussten sie die Skier während kaufstaktik: Wenn die vorbestellten Brötchen nicht mehr verfügbar waren, nahmen sie aus anderen vorbe- der Besatzungszeit an die Wehrmacht abgeben. □ stellten Brötchentüten einige heraus mit der Begrün- dung: „Die sind zu Hause eh nur zu viert, die brauchen keine 10 Brötchen“. Der „Dicke Mittwoch“ (Buß– und Bettag Mitte November) war für Edewatts Frauen Auftakt zum Spekulatius backen. Ein besonderes Highlight waren Edewatts „Stutenke:els“ (Weckmänner), die es zu St. Martin, zu Nikolaus oder zu Weihnachten gab. Sie waren weit über Scheel hinaus, bis nach Hückeswagen und bis Köln beliebt und gefragt. Einige Liebhaber dieser Weckmän- ner ließen sie sich sogar bis nach Kanada liefern. Martha und Hedwig waren als Frauen für die damalige Zeit äußerst sportlich und aktiv. Im Sommer traf man Das Bild zeigt Hedwig Fischer mit Daniel und Marina sich nachmittags regelmäßig zum Schwimmen im Eiba- Mohr in der Backstube beim Ausstatten der Weckmän- cher Teich. In den 30er/40er Jahren haben fast alle ner mit weißen Tonpfeifen. HISTORISCHES 12
Jetz jevt aus noch en Peistei … von Franz-Josef Sauermann Das Pfingsteiersingen ist im Bergischen ein uralter kredenzten sie uns eine Schnaps- und Likörauswahl für Brauch, der aber mehr und mehr auszusterben droht. In jeden Geschmack. Schwiegersohn Ali staunte nicht den letzten Jahren wurden die Gruppen weniger und schlecht über diesen Brauch, der ihm und natürlich auch weniger. Aber Nachtrauern alleine hilft nicht. Will man Anna, Anette und Thomas aber offenbar ganz gut gefiel die alte Tradition erhalten, hilft nur eins: Mitmachen! Zurück im Carport ging‘s dann an die Zubereitung, vor So beschloss denn auch ein Kegelclub in einer Bierlaune: allem gab‘s Rühreier und Spiegeleier in verschiedenen „Wir könnten doch auch mal losziehen!“ Also traf sich im Variationen. Zum Glück hat die Wissenschaft die Eier von Carport bei Karli Sauermann die um weitere ihrem schlechten Image in Bezug auf Cholesterin befreit. „Peistjongen“ verstärkte Truppe zum Vorglühen und Pro- So hatte auch niemand ein schlechtes Gewissen, dass an ben. Ein wenig Textsicherheit sollte schon sein! Flugs diesem Tag mal ein paar Eier mehr verzehrt wurden! □ wurden noch Ela und Belinda integriert, die eigentlich auf dem Weg zum Sportlerball waren und dann dort eben erst später erscheinen würden! Start musste natürlich an der Haustür von Oma Änni sein! Dann ging‘s zu Angelika und Holger, dann zu Gerd und Gerda. Weil wir wussten, dass Wilfried und Annemie nicht zu Hause waren, ging‘s direkt zu Frank. Für den un- verhofften Besuch war der aber nicht ausgerüstet: Keine Eier im Haus! Was tun? Er überlegte nicht lange und schloss sich der Gruppe an. Heinz und Carmen freuten sich sehr über den Besuch. Neben reichlich Eiern gab‘s den nächsten Schnaps. Der wievielte war das jetzt schon? Bei Otto und Christel war Sohn Michael mit Familie und Schwiegereltern zu Be- such. Für sie war das Anschauungsunterricht in dörfli- chem bergischem Brauchtum. Sonja, André und Kinder freuten sich natürlich ebenso! Bei Rosemie hatte sich die „alte“ Truppe, die jahrelang als Peistjongen und –mädchen unterwegs war, zum „Eierbraten ohne Singen“ versammelt. Die verbliebenen Mitglieder fühlen sich dem „Stress“ der Tour nicht mehr gewachsen. Umso mehr freuten sie sich über den Besuch Die seit vielen Jahren größte Gruppe findet sich alljähr- einer neuen Gruppe. lich an der Alten Landstraße. Schon am frühen Abend schallt das Lied der „Peistjongen“ durch Scheel. Aller- dings sind es hier schon lange nicht mehr nur junge Männer, sondern Alt und Jung und ganze Familien mit Kind und Kegel. Der Nachwuchs wächst so von klein auf mit dem alten Brauch auf. Gute Aussichten, dass sie die alte Tradition auch später fortführen werden. Dann noch zu Dietmar: Hier wieder das Problem: „Wir sind unangemeldet, er deshalb unzureichend vorberei- tet“. Gleiche Lösung wie bei Frank: „Auch er schloss sich der Truppe an“. Schließlich noch zu Exel’s: Neben Eiern BRAUCHTUM 13
Sonderauszeichnung an 3 Kameraden der Scheeler Feuerwehr von Bernd Feldhoff Rainer Ueberberg, Günter Fahlenbock und Karl-Heinz Blumberg wurden auf dem Jahresempfang der Feuerwehr der Gemeinde Lindlar mit der Sonderauszeichnung in Gold für 50-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr ausgezeichnet. Mit dieser Anstecknadel, einer Urkunde sowie ei- nem Geschenkkorb wur- Rainer den Rainer Ueberberg, Ueberberg: Karl-Heinz Blumberg und Günter Fahlenbock „Die Liebe auf dem Jahresempfang führte mich der Feuerwehr in Lindlar geehrt. nach Scheel.“ Der Verband der Feuerwehren in NRW e.V. verleiht diese Sonderauszeichnung seit 2010 in Bronze für 10-, in Silber für 40-, und in Gold für 50-, 60-, 70-, 75- und 80-jährige Mitgliedschaft in Feuerwehren. Mit den 3 Kameraden sprachen Bernd Feldhoff und Karl Sauermann über ihr langes Feuerwehrleben. Was bewegte Euch vor 50 Jahren, in die Scheeler Wie sah die Ausbildung damals aus, gab es Lehr- Feuerwehr einzutreten? gänge, die ihr besuchtet? Wurdet ihr speziell auf verschiedene Gefahren hingewiesen? Rainer: Die Liebe führte mich nach Scheel. Schwiegervater und Schwager waren Feuerwehr- Karl-Heinz: Die Ausbildung war ähnlich wie heu- männer und fädelten die Aufnahme in die Feuer- te. Die Truppmann-Ausbildung wurde auf Gemein- wehr ohne mein Wissen ein. deebene durchgeführt und den Atemschutz- Karl-Heinz: Mein Vater war selber Feuerwehr- Lehrgang habe ich in Berg. Gladbach gemacht. Wir mann. "Du gehst in die Feuerwehr" hatte er immer gehörten damals noch zum Rhein.- Berg. Kreis. gesagt. Ich hatte Spaß an der Feuerwehr und so bin Günter: Überwiegend wurde die Ausbildung hier ich in die Feuerwehr eingetreten. vor Ort durchgeführt. Atemschutz und Maschinist Günter: Mein Ur-Opa Karl Braun war Gründungs- in Verbindung mit Führerschein Klasse II wurden mitglied der Scheeler Feuerwehr, Johann Braun überörtlich durchgeführt. (Opa), Walter Fahlenbock (Vater) waren Feuer- Rainer: Gesundheitliche Gründe stoppten früh wehrmänner und so trat ich in 4. Generation auch meine begonnene Ausbildung. Das weitere Wissen in die Feuerwehr ein. Nach abgeleistetem Wehr- wurde auf Gruppenebene vermittelt. Mein Haus- dienst bin ich dann offiziell in die Feuerwehr einge- bau ließ mir danach noch weniger Zeit für die Aus- treten. bildung. > FEUERWEHR SCHEEL 14
Was waren Eurer Meinung nach Meilensteine in Günter: Eingeklemmte Person vor einer Tankstel- den letzten 50 Jahren , Veränderungen, Neuerun- le in Frielingsdorf. Die verunfallte, eingeklemmte gen, die Ihr zunächst vielleicht nicht für gut befun- Person war mein Nachbar, wie sich nachher raus- den hattet, mit denen Ihr aber umzugehen hattet? stellte. Ein weiterer schwerer Unfall im Leppetal: Ein Motorradfahrer ist aus der Kurve getragen wor- Günter: Die Neuanschaffung eines Tanklöschfahr- den und in die Leppe geflogen. Wir mussten hier zeugs der Marke Mercedes. Vorgänger war ein LF 8 einen Toten bergen. der Marke Ford ohne Lenkhilfe, da hatte der Begriff Kraftfahrer noch seine besondere Bedeutung. Habt Ihr jemals nachgedacht, das Ganze hinzu- schmeißen, was anderes zu machen, nicht mehr Rainer: Die Abschaffung der Sirene und Einfüh- Feuerwehrmann zu sein? rung der Alarmempfänger. Die Bevölkerung bekam die Einsätze nicht mehr mit. Heute werden wieder Rainer / Karl-Heinz / Günter: Einmal Feuerwehr- Sirenen installiert. mann immer Feuerwehrmann. Karl-Heinz: Das "Neue Feuerwehrgerätehaus" Ein- Günter weihung 1969. Vom Steigerturm als Übergangslö- Fahlenbock: sung beim "Kadel´s Alfred" (Kurfürstenstraße), zum „Ich habe 25 Jahre heutigen Standort. den Präsidenten Könnt Ihr Euch an Einsätze erinnern, die Euch schwer belasteten, die Euch Eure Grenzen aufzeig- bei der Scheeler ten, die Euch ins Grübeln brachten? Sitzung gemacht.“ Rainer: Bei einem Einsatz Richtung Segelflughafen verbrannten 2 Bullen, weil kein Wasser zur Verfü- gung stand. Karl-Heinz: Waldbrand im Oberscheel, om Lüh, bei der Brandbekämpfung wurden wir vom Feuer Sicherlich habt ihr auch lustiges, kurioses erlebt. eingeschlossen. Wir hatten großes Glück, da wieder Ganz spontan: was fällt Euch dazu ein, einsatzmä- heile rauszukommen. ßig wie auch im Übungsdienst? Rainer: Nach Brandeinsätzen wurde aus Sicher- heitsgründen der Kamin umgeschmissen. Die Si- cherheitsgründe wurden vom Einsatzleiter nicht erkannt, uns brachte es aber ein Fass Bier ein. Karl-Heinz: Traditionell wurden nach der Übung beim Kepp "Knüütze" geholt. Vorher wurde in der Kappe gesammelt. Für die größte Beute sorgte im- mer "Mohren Jüppi". Günter: "Abbruchunternehmen Feuerwehr" Großprojekte: Pütz im Zäunchen, Haus Wieler- Karl-Heinz Blumberg: „Wir wurden bei einem Blumberg in Unterscheel, "Alte Molkerei", Jan Wel- Waldbrand vom Feuer eingeschlossen. Wir hatten lem Str. (heute Helmut Blumberg), warm oder kalt großes Glück da wieder heile rauszukommen". war damals viel Arbeit, wäre heute undenkbar! > FEUERWEHR SCHEEL 15
Bei dem Interview kamen natürlich noch viele weitere Punkte und Erinnerungen zur Sprache. Vor allem wa- ren das der Karneval, die Jubiläen, Fußballturniere und Ausflüge. Besonders das 100-jährige Feuerwehrjubilä- um mit Stars, bekannt aus Funk und Fernsehen und mit großem Abschlussfeuerwerk. □ Das Foto zeigt die Löschgruppe Scheel anlässlich des 80-jährigen Feuerwehrjubiläums 1971: Die 3 jungen Kameraden im Kreise der Scheeler Feuerwehr IHR PARTNER VOR ORT FEUERWEHR SCHEEL 16
Lieber Buschwindröschen als Bonbonpapier von Petra Feldhoff Frühjahrsputz beim BV Scheel Anhänger herangeschafft, sodass sich der bereitgestellte Container schnell füllt. Samstag, 07.April 2018 kurz nach Zur Belohnung gibt’s für die Freiwilligen Erbsensuppe 10 Uhr. Es ist einer der ersten mit Würstchen. Beim gemeinsamen Plausch wird wirklich schönen Frühlingstage. schnell deutlich: Es gibt von Jahr zu Jahr weniger Müll Bei strahlendem Sonnenschein einzusammeln. Ob die alljährliche Aktion endlich Früch- schlendert ein Grüppchen Schee- te trägt? Jedenfalls eine erfreuliche Entwicklung. ler Richtung Dassiefen. Ihr Blick schweift über das erste zarte Grün Andererseits gibt es immer noch Menschen, die ihren am Wegesrand. Am Wanderpark- Müll ganz bewusst im Wald entsorgen. An dieser Stelle platz erregt etwas Weißes, etwas mussten dann auch die freiwilligen Helfer kapitulieren Gelbes im frischen Gras ihre Auf- und stattdessen das Ordnungsamt informieren. merksamkeit. Sofort stürzen sich die Kinder darauf. Keine Buschwind- röschen oder Lö- wenzahn, sondern achtlos weggewor- fenes Bonbonpa- pier, Kronkorken, Getränkedosen oder Zigarettenschachteln gilt es aufzusammeln. Es ist wieder Frühjahrsputz in Scheel angesagt. Etwa 30 frei- willige Helfer sind auch in diesem Jahr der Ein- Bei dieser Gelegenheit auch nochmals ein Appell an die ladung des Bürgerver- Hundehalter: Die gefüllten Hundekotbeutel im Wald zu eins gefolgt, um die entsorgen ist keine wirklich gute Idee. Die dünnen Tüt- Wege rund um Scheel chen reißen nämlich auf, wenn man versucht, sie aus vom Müll zu befreien. dem Dornengestrüpp zu ziehen. Aber auch das hat die Vom Park aus geht es eifrigen Helfer nicht abgeschreckt. Richtung Eibach, Neu- Deshalb hier nochmal ein ganz herzliches Dankeschön enberg, zur Zwergenhöhle, nach Dassiefen und über an alle Helfer. Zäunchen nach Oberlichtinghagen. Der Jukuhu-Weg bis zur Scheeler Mühle und den Fischteichen wird ebenso Was von diesem Samstagvormittag bleibt, ist nicht nur geputzt wie der ein gutes Gefühl und die Erkenntnis, dass es sich ge- Steinberg, die lohnt hat, sondern ein sauberes Zuhause für alle. □ Alte Landstraße bis zum Friedhof ebenso wie der Spielplatz. Auch der Park selbst wird bei dieser Gelegenheit vom Wintermief be- freit. Gegen Mittag trudeln alle langsam wieder ein und der von den Sammlern in Müllsäcken und Eimern zusam- mengetragene Müll wird mit Trecker und PKW- AKTUELLES 17
Sagenhaft und historisch … von Bert Eschbach, bearbeitet von Nicola Steiner …. geht es auch im zweiten Teil dieser Serie weiter. Die Mutter des Herzogs aber war eine böse Frau und Dieses Mal stellen wir die Burgruine Eibach vor, um die voller Ränke. Sie ließ durch einen fahrenden Sänger, sich genauso viele Sagen ranken wie um die Ruine Heinrich von der Waide, die junge Herzogin, ihre Neuenberg, die wir im ersten Teil der Serie vorgestellt Schwiegertochter, bei deren Mann verdächtigen, dass haben. In dieser Ausgabe erzählen wir die Sagen von sie verbotenen Umgang mit dem Ritter von Eibach ha- der treuen Herzogin und vom Geist mit Silberlocken. be. Der Herzog war leichtgläubig genug, der falschen und bösen Zunge Glauben zu schenken; er ließ seine Die Entstehungsgeschichte der Burg Eibach Gemahlin ohne Verhör in den tiefen Turm werfen und Die Errichtung wird auf das 14. Jahrhundert datiert. rief aus: „Du sollst weder bei Tag noch bei Nacht, weder Über den Hintergrund zur Errichtung sind verschiedene allein, noch in Begleitung, auch nicht über Gras, Erde Deutungen bekannt, jedoch keine stichhaltigen Belege. und Stein das Verlies verlassen. Wenn du das aber ver- Gesichert ist, dass Burg und Hof Eibach an der damals magst, will ich dir die Freiheit wiedergeben“. bedeutenden Handelsstraße lagen, die von Düsseldorf In grimmiger Wut eilte er dann den Burgweg hinab ins über Altenberg und Wipperfürth Richtung Siegen führ- Tal. Als er nun in einem Wäldchen den Ritter von Eibach te. Diese Straße kreuzte in Frielingsdorf am Schlagbaum erblickte, warf er ihm seinen Speer zwischen die Rippen, die Heidenstraße. Am 16.12.1782 wurde bei einem ver- dass der Unglückliche todwund zu Boden sank. nichtenden Brand die Burg weitgehend eingeäschert und nicht wieder aufgebaut. Der zugehörige Hof hat Die Herzogin aber saß mutterseelenallein in ihrem heute noch Bestand. engen Kerkerloch und beweinte ihr hartes und unver- dientes Los. Da erschien plötzlich und ganz leise durch eine heimliche Tür der Zwergenkönig bei ihr und fragte voll Mitleid nach der Ursache ihres Jammers. Die Ärms- te berichtete schluchzend ihr Elend. Der Zwergenkönig aber tröstete sie mit guten Worten und sagte seine Hilfe zu. Als es nun Nacht wurde, rief er alle seine kleinen Unter- tanen aus der Erde herbei und gab ihnen den Befehl, sie sollten sofort eine schmale Brücke von der Burg bis ins Sülztal bauen. Mit dem Morgengrauen war die Brücke fertig und nun sagte der Zwergenkönig: „Trage deinen schlafenden Gemahl auf dem Rücken über diese Brücke und du hast die Forderung deines Mannes erfüllt: Du gehst weder bei Tag, noch bei Nacht, sondern im Mor- gengrauen über die Brücke, also weder über Gras, Erde oder Stein; du gehst nicht allein, oder mit einem Frem- den, sondern in Begleitung deines Mannes hinab!“ Sage von der treuen Herzogin Die Herzogin befolgte den Rat des Zwerges und kam mit ihrer Last glücklich ins Tal. Wo der Gemahl erwachte Lange vor dem 30jährigen Krieg lebte im Schloss Neuen- und die Unschuld seiner treuen Frau erfuhr. Kurz ent- berg ein mächtiger Herzog, der in allen Künsten des schlossen eilte er zur Burg zurück und zwang seine böse Rittertums bewandert und gegen andere Ritter sehr Mutter, den falschen Sänger auf ihrem Rücken über die gastfrei war. Auf der Burg wurden häufig große Feste Brücke ins Tal zu tragen. Als sie aber mitten auf der Brü- und Turniere abgehalten und viele Edelleute fanden cke waren, brachen die flinken Zwerge sie an beiden sich dazu ein. Unter den Gästen befand sich auch häufig Enden hurtig ab, so dass sie zusammenstürzte und die der Ritter der nahen Burg Eibach, nicht weit von Gim- beiden Bösewichte unter sich begrub. Der Ritter von born gelegen. Eibach aber erholte sich bald von seiner schweren Wun- Dieser Ritter ward nicht ungern gesehen, weil er ein de und wurde nun der treueste Freund des Herzogen- tapferer Degen war, der sich schon manches Mal im paares. > Kampfspiel hervorgetan hatte. HISTORISCHES + SAGEN 18
Der Ketten rasselnde Geist mit Silberlocken Viele Menschen haben schon den Versuch gemacht, diese Reichtümer zu heben, aber immer vergeblich: Es Vor vielen Jahrhunderten stand auf einem Berge nicht sind nur Scherben und morsche Gebeine gefunden wor- weit von Gimborn die Neuenburg, die heute längst ver- den. fallen ist. Vordem war sie gar ein stattliches Schloss, in dem ein Herzog Hof hielt. Der Herzog Adolf setzte auf Vor Jahren ging wieder ein Mann aus Scheel auf die Su- dieser Burg seinen Vater, den Herzog Wilhelm II. im Jah- che und stieß bei seinem Vorhaben auf eine große re 1403 gefangen und ließ ihn bis zu seinem Tode nicht Steinplatte. Aber er fand darunter nur Sand und die Ge- wieder frei. beine eines Menschen. Schnell holte er in seinem Dorf Hilfe herbei; als die aber erschienen, war das Gerippe Nun soll der Geist des Vaters, ein Greis mit Silberlocken, bereits zu Staub zerfallen. □ in den Trümmern als Spuk umgehen, seufzen und mit Ketten rasseln und klirren, mit denen seine Hände ge- bunden sind. Klagend bejammert er sein Schicksal und Zum Leben auf und um die Burgen sind einige Sagen kann im Grabe keine Ruhe finden. Es wird aber auch überliefert. Im Buch „Die Sagen des oberbergischen Lan- vermutet, dass er die ehemaligen großen Schätze der des“ wurden diese beiden veröffentlicht; gesammelt Burg, die unter den Trümmern begraben liegen sollen, und niedergeschrieben 1947 von Heinrich Kleibauer. hüten müsse. Getränke Ufer Pappelweg 2 51789 Lindlar-Brochhagen Tel.: 02266/8958 o. 4399 Fax.: 02266/478715 HISTORISCHES + SAGEN 19
De Härjott schängkt von Manfred Fischer Em Summer, wann de Loot mölschich wo:er on Se wo:er en düschtije Vrau, wat die kochte, dat de Kellertrappe schweeßte, dann wo:er med- schmoote, ävver „verschlochen sing“ joov et nit. dem Jewetter ze rächnen. Daachsüvver wo:eren Met aus Blachen wo:er se nit schroo, ävver aus Äldern mi:eschtens em Vei:eld udder em strackvott, vir mooten hü:eren on Fisematent- Heu. Se wo:eren drill on brasselten dn janzen cher joov et nit. Wenn die aus scheef aansooch, Daach. Benner dr Wäsche blevv vür aus dann wosstever bescheed. Wann dat nit holep, Blaachen winnich Ziet üvver. De Jru:eßen moo- dann wu:etever aldens jekni:even, on do hahte- ten ald düschtich met aanpacken on holepen, mer lang jet van. Johanniskraut wo et jing. De Kleenen blevven doheemen bei dr Oma on vermaaten sech om Hoff. Wäffer ze Vooß usem Vei:eld heemjingen on lanjes de Vu:eren on em Hollwäch Krüüter waaßen soochen, dann dätever die plöcken on vür aus Oma met heem nemmen. Dat wo:eren: Johanneskruut, Kamille, Fette Henne, Wermut, Beifuß, Baldrian, Eberraute, Schafgarbe on Wasserdost. De Een udder Angeren vann dän Krüütern hahtever och em Jaaden. Aus Oma dät Kamille meddener Ko:ed de Krüüter bejeenbengen on obben Oolder zumm Druchen hangen. Do wo:eren langs des Pöste on annen Sparren en Reih van Nä:eln, an dännen de Kruutwösch hen- gen, deels vam Vü:erjohr on och de freschen. Opp Marie Himmelfahrt, am 15. August, dät aus Oma en extra staatzen Kruutwösch bengen, dän se met en de Kirche noom on vam Pastur sähn- Van Wietem hu:erte mer alt et Rummeln, dat en lees. Der Wösch koom hengernoh och noom Jewetter koom nöher on nöher. Aus Oma stung Oolder bei de Angeren. om Heckensteen on reef aus Blaachen renn. Fette Henne Bedröppelt sooßever en dr Stu:ev ümmen Düsch Wie aus Oma de E:epel usem Keller jehollte erümm on waaten met Schiss op dat Jewetter, haht on en de Stu:ev koom, sääte se: „dat ävver mie op dat Bedri:ev, wat aus Oma doocht nit, de Kellertrappe is nass jeschweeßt, dodruus maate. do kuvver meddem Jewetter rächnen“. Se hollte om Oolder van däm jedruuchten Noom Meddachessen wu:ete de Loot bovver Kruutwösch on koom met dr Dreckpann en de Süng zohsehens düüster. Aldens trook dat Stu:ev. Usem He:ed noom se met dr Kloocht Schwatze övver Lenkeln udder de Brüng her en jlö:enich Köllchen, lääte dat opp de Dreck- vott. Desmool sooch et nit dohnoh uus, et koom pann on frimmelte dodrüvver medden Fengern Wermut strack opp aus zo. De Lück vingen aan wibbelich de Kruutwürze kleen. Et knesterte jet, dann ze we:eden on soochen, dat se renn koomen. ving dat dörr Züch aan ze köllen on et qualmte. Aus Äldern wo:eren noch em Vei:eld, se Ihe vir losstrooken joov et op eemol en lauten wo:eren ärsch drill on hahten Nu:et, dat dat Heu Donner. „Hü:erdert“ säät aus Oma, „de Härjott em Drü:en opp Maaden getrocken on noch opp schängkt“. Se sähnte sech met dr rääten Hank, Böcke koom. heelt en dr lenken Hank de Dreckpann. Eener Doheemen haht aus Oma et Rejement. Ävver van aus Blaachen kreete noch en gesähnde ejal wat wo:er, se wo:er emmer do. En Vrau, so Ke:eze en de Hank on de Prozession trook loss. Medde de Sebbenzisch, jries Ho:er, strack noh De Oma vü:eropp, de Kleenen hengen ehr am hengen jekämmt, en Zopp jevlööt on en Knuutz, Rockschleppen, de angeren Blaachen hengen- met Noodeln bejenjestechen. Se drooch luuter drenn. Dobei wu:ete de Ru:esenkranz gebe:ed. düüster Züch, zojeknööft bes onger dn Hals. „Gegrüßet seist du Maria“, hengenaan „der Beifuß Lang Kleeder on Röcke, decke Strümpe, üvver all uns bewahre vor Unwetter, Blitz und Hagel- däm en blöö jeblöömten Schü:ezel. schlag“ on dann noch dat „Heilige Maria“. > MUNDART 20
So trooken vir van Stu:ev ze Stu:ev, van „Jo weeste, ech ben am Sonndaach heemlich Bünn ze Bünn, em Stall langes et Jediersche om Oolder jewe:esen on hann mer en paar on üvver et Heckelsbünn bes noom Oolder. van dän jedroochten Pruumen stiebitzt, ob- woll aus Vatter dat verbo:eden haht. Dess- Bei jeddem Donnern zuckten vir Blaachen wäjen haht ech dat schlääte Jewessen, onn bejeen, aus Oma dät sech bekrützijen on sää- zumm Bischten wo:er ech noch nit jekum- te dann noch laut töscher däm Ru:esen- men. En menjer Altration bech, wie dat Je- kranzbe:eden: „Herr erbarme dich“. wetter koom, van luuter Nu:et om Bünn en Op jeddem Bünn heng, wann mer de Dü:er dat aal Kleederschaff jekroffen.“ Baldrian oppmaate, aan de Wank en Krütz, done:ever „Obben Knie:en hasch jehuckt on met beeds en Weihwasserpöttchen. De Oma zoppte eh- Hängen de Schaffsdü:eren zojehaalen. Ech ren Fenger deep en dat Pöttchen on dann haht Nu:et, dat mech dr Jrimmes kreete. kreeten vir Blaachen ausen huhjehaalenen Stechendüüster, ümm mech erümm luuter Fenger met Weihwasser nassjemaat. Vir aal Flo:erken. Dä kniepije Jeruch vam Motten- sähnten aus bejeen, on wieter jeng et met pullever trook mer dn Hals zoo on et Hätz dem Ru:esenkranz-be:eden. kloppte mer am Halz erus. En Nu:ed hasch Dat Bletzen maate aus Blaachen wennich, uusjestangen, dat kasch kennem sääjen. On ävver vür dämm Donner hahtever doch em Kopp luuter de jekläuden Pruumen!“ jehü:erich Schiss. „Nää, nää nu säch doch ens Tant Drees, is dat räätjedoon, dat dä do ovven wääjen Eberraute Wie vir vamm Oolder wedder eraff en de dänn drei Pruumen suen Jedöhnze maat?“ Stu:ev koomen haht dat Jewetter nohjeloo- ßen. Dobuußen wo:er et schubberich, de „On wat meent ühr, bei all däm hätt mech Wenk vuuste üm de Huusecken, et koom een noch de undönnije Petter van ne:evenaan Schu:er noh dr angeren, et räänte on et jööts- jehü:erich en de Jucht jejäät. Der haht metje- te on joderletzt schloochen de Biesen langes krääjen, dat ech en däm Schaff huckte. Hä dät de Ruuten. Aus Miss jrautschte vü:er de alt emmer je:en jet Dolles uushäcken on de Huusdü:er, de Honk blevv dobuußen am Ble- Vraulück jreezen. Still hätte sech vür dat chen on de Honder vloochen en de Remis. Schaff gestaalt on dropp jewaat, dat en Don- Aus Oma schmeerte aus Blaachen jet ner koom. Beim i:eschten Donner hätte met Kle:eroggenrüngden met Päffer dropp. De beets Väusten opp die Dü:er jeschlääjen. Ech Kleenen kreeten de Koschten vam Bru:et wö:er baal doll jewu:eden, benn van Nu:et en Schafgarbe affjeschni:eden, et schmoote on se hahten de Hüüde jevloochen, han ümm Hölepe je- Peffer bes aan de U:eren. Noh all dämm schrauen, ech dääte, nu essed am Äng.“ Jedöhnze däät dat ärsch joot. „Bei däm Hantieren em Schaff send mer dann Dat Onwe:eder bekreete sech, et hu:erte op ooch noch en Reih Schlönze van dr Stang ze jöötsen on et wo:er schu:er. Opp e:emol raffjefallen, die opp mer loochen. Ech wosste kloppt et aan de Huusdü:er. „Kommt erenn“ net, wie mer jeschoh on ech hann jeschrau- reef aus Oma van dobennen. Reen usem en, als op ech en Mätz em Hals hö:er. Ech Hüüsjen on am bi:even koom dat nobesch hann ümm mech jeschlääjen on benn so vlott Tring en de Stu:ev jetalepst. ech kunnte uus däm Schaff erus. Stellt üsch vür, ech ve:edich wie en gestreckte Mötze, „Wat es loss Tring“? vroote aus Oma. Nu Wasserdost simpensnoh on de doll Petter steht do, muss mer verstohn, dat Tring es jo en joot schleet sech opp de Knie on krett sich nit enn Weet, ävver en Troonsvutt, wie:et em Booche van laachen. Jung, wann dä nit stiften jejan- steht, on vür seng Aalder jet hengenaan. gen wö:er, dänn hö:er ech woll je:en verkam- „Nää, wat hann ech en Nu:et uusjestangen, mesöölt on vür et Schinnbeen jetre:eden.“ ech wosste bei däm Jewetter nit, wo ech „Nä, wat bech nu e:emol vruh, dat dä Spökes mech verkruuven sollte on dat schlääte Je- am Äng ess“. □ wessen“. „Jank dell“, säät de Oma „ech holl dr ens en Tasse Melech. Wat is dann loss, wat hahtste dann vü:eren schläät Jewessen?“ MUNDART 21
Geteilte Freude ist doppelte Freude Von Jacqueline Feldhoff Neu in Scheel: Ein öffentlicher Bücherschrank Kleine Stände mit selbstgemachten Sachen und Du bringst ein Buch in unseren Schrank, den wir Handwerk: Am 10. Mai wird der Scheeler Markt zentral im Dorfpark aufstellen werden, suchst dir zum zweiten Mal stattfinden und zum Verweilen im Gegenzug ein neues Buch aus. So entsteht ein einladen. Doch dieses Jahr gibt es eine weitere Be- Austausch zwischen allen Scheeler Bürgern. Ob sonderheit: Im Rahmen des 2. Scheeler Marktes Krimi, Roman oder Sachbuch, alles ist im Bücher- wird der neue öffentliche Bücherschrank feierlich schrank herzlich willkommen. Auch für Kassetten, eingeweiht. Hörspiele sowie Kinder- und Jugendbücher ist ge- nügend Platz. Ein öffentlicher Bücherschrank ist ein Geben und Nehmen. Du hast ein tolles, spannendes Buch gele- So kann jeder, ob Jung ob Alt, das Richtige finden sen, hast in deinem Regal aber keinen Platz mehr und das Tauschen des Buches kann auch noch mit dafür? Du möchtest deine Freude an dem Buch an einem Spaziergang durch das schöne Scheel ver- Andere weitergeben und ihnen die Möglichkeit ge- bunden werden. ben, das Buch auch zu lesen? Du möchtest viele Damit der öffentliche Bücherschrank funktioniert, weitere Bücher lesen, ohne jedes mal 20 oder sind wir auf euch angewiesen: Wir brauchen Bü- mehr Euro dafür auszugeben? Dann ist der neue cher, egal aus welchem Bereich, solange sie nicht öffentliche Bücherschrank genau das Richtige für kaputt sind. Wie bereits erwähnt, gibt es auch si- Dich. cherlich einige Kinder, die sich über ein Hörspiel oder ein schönes Bilderbuch freuen würden. Des- halb bitten wir Euch, Eure nicht mehr benötigten Bücher nicht in die Mülltonne zu schmeißen, son- dern für unseren Bücherschrank zu sammeln. Viel- leicht habt ihr auf eurem Dachboden oder im Keller noch eine Kiste mit alten Büchern oder Hörspielen der Kinder. So können wir gemeinsam nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern können unsere Freude am Lesen und an guten Bü- chern mit anderen teilen und so auch als Dorfge- meinschaft ein Stück näher zusammenrücken. Erste Bücher nehmen wir gerne während der Bür- gersprechstunden jeden ersten Mittwoch im Mo- nat im HiP entgegen. Wir freuen uns schon jetzt, unsere Bücher mit Euch teilen zu können. □ Alois Feldhoff hat den Bücherschrank gebaut. Das Foto entstand nach der Müllsammelaktion am 07. April. Weil der Trecker und genügend starke Männer da waren, ha- ben wir den Bücherschrank schon mal ins Haus im Park transportiert. Aufgestellt wird er am 19. April unter der Pergola vor dem Schuppen. Erste Bücher sind auch schon da. Sobald die Aufstellung abgeschlossen ist, darf der Bü- cherschrank gerne gefüllt werden! Feierliche Einweihung ist am 10. Mai 2018. BV SCHEEL AKTUELL 22
Scheeler Markt Von Franz-Josef Sauermann Selbstgemachtes und Handwerk Am 10. Mai 2018 – Christi Himmelfahrt und Vatertag – Der BV Scheel rundet das Angebot ab mit Kaffee und wird im Dorfpark in Scheel erneut der Kreativ- und hausgemachten Kuchen, Bier, Wein, Kaltgetränken und Handwerkermarkt stattfinden. Mit der tollen Resonanz Grillwürstchen zu äußerst günstigen Preisen. Vatertags- bei der Premiere waren die Aussteller und das Organisa- Wandergruppen finden hier eine gute Gelegenheit zum tionsteam um Gisela Schulz sehr zufrieden. Über eine Verschnaufen und um sich zu stärken. Neuauflage in 2018 musste nicht lange diskutiert wer- Die Besucher können in aller Ruhe stöbern, verkosten, den. sich informieren, probieren und sich beraten lassen. Auch in diesem Jahr werden wieder kreative Handwer- Wer nur ein paar Stunden oder einen schönen Tag in ker aus Scheel und Umgebung ihre schönen und lecke- entspannter Atmosphäre erleben und Nachbarn, Freun- ren Produkte anbieten, die sie selbst gestaltet, gebas- de und Bekannte treffen möchte, findet hier auch den telt, genäht, geschreinert oder zubereitet haben. idealen Rahmen. Zu Hause bleibt die Küche kalt, für das leibliche Wohl sorgt der BV Scheel. □ Scheeler Markt am 10. Mai 2018 ab 11:00 Uhr im Dorfpark in Scheel Angeboten werden: selbstgemachte Liköre und Marmeladen Gewürze Blumenampeln und geschmiedeter Gartenschmuck Geschenkverpackungen Beim ersten Scheeler Markt 2017 kosten Karin und Man- liebevoll gestaltete Karten für jeden Anlass fred Fischer bei ihrer Nachbarin Brigitte Engel aus dem Tischkränze Potthof leckere Marmeladen, Liköre, Aufstriche, Dips und andere Leckereien. Dietmar Klein ist überwältigt Schmuck von dem vielfältigen Angebot und kann sich noch nicht Textilarbeiten entscheiden, womit er anfangen soll. Holzarbeiten Grillwürstchen Kaffee und hausgemachte Kuchen Bier, Wein, Kaltgetränke und vieles mehr. Während die einen noch staunen, stöbern und sich beraten lassen, stärken sich andere an Kaffee und leckerem Kuchen oder an Kaltgetränken. Man trifft nette Leute, schwatzt, führt stolz das Baby vor und genießt die Sonne. BV SCHEEL AKTUELL 23
Sitzgruppe Zäunchen von Manfred Fischer Die wunderschön gelegene Sitzgruppe mit der Schwengel- pumpe liegt direkt an der Heidenstraße und ist ein belieb- ter Rastplatz für Wanderer. Sie bietet einen herrlichen Blick auf die Teichanlage und in Richtung „Neuenhof“, auf die bewaldeten Hänge des Neuenbergs, ins enge Tal des Dörner Siefens und auf die Alte Landstraße. Besonders die Kinder vergnügen sich gerne mit Wasserpumpen und manch kleiner oder großer Hund konnte dort schon seinen Durst stillen. Auf dem angrenzenden kleinen Parkplatz kann man das Auto abzustellen und von dort aus eine Wandertour antre- In unmittelbarer Nähe der Sitzgruppe befand sich der ten oder die Ruinen Neuenberg und Eibach erkunden. Eine Hof „Zäunchen“, ein altes Gehöft, das bis in die 60er Hinweistafel infor- Jahre von den Geschwistern Klein bewirtschaftet, je- miert die Besucher doch 1971 abgerissen wurde. Das Bild aus dem Jahre über die Historie der 1951 zeigt das alte Wohnhaus mit Stallungen auf der Ruine Neuenberg. rechten Seite. Links die alte Scheune mit Remise, die Herbert und Karola später restauriert wurde und in verkleinerter Form bis Pütz haben sich seit heute erhalten ist. □> Bestehen der Sitz- gruppe dankenswert- erweise um die Pfle- ge und die Erhaltung gekümmert. Tische und Bänke wurden seither mehrmals ausgetauscht und erneuert. Mit der Grundsanierung der Umrandung und der Neugestaltung der Sitzgruppe durch den Bürgerverein Scheel erhielt die Anlage 2013 wieder ein neues Bild. Doch wie kam diese Anlage überhaupt zustande? In den frühen 70er Jahren nach Gründung des Bürgervereins wur- Hof Zäunchen 1951 den überall in Scheel Bänke und Sitzgruppen errichtet, Blu- menkübel aufgestellt, unansehnliche Ecken beseitigt und Verschönerungen vorgenommen. In Zäunchen entwickel- ten die Familien Pütz, Feldhoff, Drews, Hoffstadt und Schnippering die Idee, auf dem nicht mehr genutzten Hochbehälter der Scheeler Wassergenossenschaft eine Sitzgruppe mit Schwengelpumpe zu errichten. 1973 wurde diese Idee mit finanzieller Unterstützung durch den BV Scheel umgesetzt. Die Sitzgruppe befindet sich auf einem gemauerten Was- serbehälter, der vor 1900 durch die Wassergenossenschaft Scheel * in Eigenleistung von Scheeler Bürgern errichtet wurde. Die damals gegründete Genossenschaft war für die Von gleicher Stelle 2016 Trinkwasserversorgung in Scheel verantwortlich. Gespeist wurde der Behälter aus einem Quellgebiet oberhalb von * Übrigens: Zäunchen, gegenüber der Einfahrt zum „Neuenhof“. Das Unsere Recherchen zur „Wassergenossenschaft Quellwasser wurde in einem Quellschacht aufgefangen Scheel“ haben bisher nur ganz wenige Erkenntnisse und über Rohre talabwärts in den Behälter geleitet. Tro- gebracht. Wir finden fast nichts! Wenn jemand Doku- ckenperioden und steigender Verbrauch führten später zu mente, Fotos, Daten oder Fakten hat, würden wir die Versorgungsengpässen und zwangen die Genossenschaft gerne kopieren und archivieren! Bitte sprechen Sie in den 60er Jahren die Versorgung an die Gemeinde bzw. uns an! Wir sind sehr gespannt! den Aggerverband zu übertragen. AKTUELLES + HISTORISCHES 24
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