Die Bilker Sternwarte - Heimatverein Bilker Heimatfreunde eV
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Die Bilker Sternwarte Zeitschrift der Bilker Heimatfreunde In dieser Ausgabe: Bilker Adressen: Räuscherweg 40 – Mosaikschule Anne-Frank-Gedenktag am Leo-Statz-Berufskolleg Das Brauwesen im alten Düsseldorf 4 Juli August 2018
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Sie lesen in dieser Ausgabe Unsere Monatsveranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 Neue Redaktionsleitung Gerti Kobarg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 Schuljubiläum: 60 Jahre Bonifatiusschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Als Bäcker und Nonnen noch Bier brauten in Düsseldorf . . . . . . . . . . 99 Baywatch in Bilk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Neuste Geschichten von Jan Michaelis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Bilker Adresse: Räuscherweg 40 – Entdeckung der Kräutervielfalt . . . . . 106 Anne-Frank-Gedenktag am Leo-Statz-Berufskolleg . . . . . . . . . . . . . 108 Darf ich bitten … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Am Vorabend des großen Krieges – Folge 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Spielen und Leben in Bilk e.V. – Spieloase . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 Die Düsseldorf Arkaden – ein Ort der Begegnung . . . . . . . . . . . . . 115 Kultur vor der Tür auf dem Suitbertusplatz – Termine im Juli 2018 . . . . 116 Termine im Bürgerhaus Salzmannbau im Juli 2018 . . . . . . . . . . . . . 117 Walter Seyl – Jahrzehnte tätig im Ehrenamt für die Bilker Heimatfreunde � 118 Termine Schützenges. Bilker Heimatfreunde im Juli + August 2018 . . . . 119 Et is wat et is! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Redaktionsschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Einverständniserklärung / Geburtstagsliste . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 Mosaikschule im Zentralschulgarten Räuscherweg 40, Foto: Jürgen Fuhrmeister Anne-Frank-Gedenktag am Leo-Statz-Berufskolleg, Foto: ©2018 Leo-Statz-Berufskolleg Düsseldorf Bierwagen der Brauerei Sonnen, Foto: Stadtarchiv Düsseldorf 821-205-001 93
DIE BILKER ST E R N WART E ZEIT SCHRIFT DES HEI MAT VER EINS BIL KER HEI MAT FREUN DE E V 64. Jahrgang · Ausgabe 4 · Juli/August 2018 Unsere Monatsveranstaltungen Vereinslokal „Fuchs im Hofmann’s“, Benzenbergstraße 1 / Ecke Bilker Allee Dienstag, 3. Juli 2018 und Donnerstag, 19. Juli 2018 jeweils um 14.00 Uhr. Besichtigung Kraftwerk auf der Lausward – AUS G E BUC H T – Nur für angemeldete Mitglieder Hinweis für die Teilnahme: Wir weisen die Teilnehmer/innen darauf hin, dass sie festes Schuhwerk tragen und schwindelfrei sein sollten Besucher mit Herzschrittmacher oder Rollstuhlfahrer haben besondere Vorgaben zu beachten Bitte sprechen Sie hierzu im Vorfeld den Besichtigungsleiter an Wegbeschreibung siehe nächste Seite Montag, 27. August 2018 Christel See Wissenswertes über Wildkräuter Beginn: 20 00 Uhr Alle Mitglieder mit ihren Angehörigen sowie interessierte Gäste sind herzlich willkommen 94
rn en ge at e! e er Si ir b W Unsere Internetadresse: apotheke-st-martin.de Dort erfahren Sie alles, lassen Sie sich überraschen! Liebe Leserinnen und Leser: So schnell kann man eine neue Aufgabe bekommen. Als ich auf der Monatsversammlung hörte, dass Susanne Garn die Redakti- onsleitung der Sternwarte nicht mehr fortführen kann, war ich der Meinung: „Die Bilker Sternwarte einstellen – das geht gar nicht!“ Ich werde also versuchen, die Nachfolge von Susanne Garn anzu- treten und danke ihr für die hervorragende Arbeit. Nur mit Ihrer Unterstützung, liebe Leserinnen und Leser, kann ich diese Aufgabe fortsetzen: bitte geben Sie Anregungen und Informa- tionen an mich weiter. Es gibt Vieles über das noch berichtet werden kann. Ihre Gerti Kobarg Karsten Becker · Schreinermeister · Vogelsanger Weg 39 · 40470 Düsseldorf Tel. 0211-33 67 94-26 · Fax 0211-33 67 94-27 · Mobil 0174 31 64 649 E-Mail: info@tischlerei-karsten-becker.de · www. tischlerei-karsten-becker.de 96
Schuljubiläum der Bonifatiusschule Friederike Niehaus Am 5. Mai 2018 feierte die Bonifatius- Am 16. Mai 1958 fand auf dem Schulhof schule in Bilk bei strahlendem Sonnen- die Einweihung der damals neuen Bonifa- schein ihr 60-jähriges Jubiläum auf dem tiusschule durch Rektorin Schmitz statt, großen Schulhof. Das Programm bestand die zuvor Martinschule hieß und sich in aus Aktionen des Kölner Spielezirkus, den der Martinstraße befand. In 16 Klassen- Bilker Jungschützen, einer Hüpfburg, ei- und Nebenräumen aus den Bereichen Na- nem Fotostudio der 50er Jahre, Postkarten- turwissenschaften, Handarbeit, Werken, verkauf, Jubiläumsheften, Theater, Buffet Singsaal, Lehrküche mit Speisesaal, Turn- und Eiswagen. Zahlreiche Gäste, Freunde halle und Verwaltung besuchten 535 und Eltern waren gekommen, um gemein- Schülerinnen und Schüler in acht Jahr- sam mit den 340 Schülerinnen und Schü- gängen damals die Schule. Die künstleri- lern, 22 Lehrerinnen und Lehrern sowie schen Arbeiten sind auch heute noch zu 20 Erzieherinnen und Erziehern des offe- sehen. So beispielsweise das große Glas- nen Ganztages ihre „Boni“ , wie man sie fenster im Treppenhaus von Hermann liebevoll nennt, zu feiern. Herr Bezirksbür- Ratjen oder der Rattenfänger von Hameln germeister Marco Siegesmund und Herr auf der Betonsäule vor dem Gebäude. Erst Optensteinen, Mitglied der Bezirksvertre- 1968 entstand im Rahmen der Bildungs- tung 3 sowie Herr Möhle von den Bilker reform aus der Volksschule eine katholi- Martinsfreunden und Herr Jansen, Ge- sche Grundschule. Frau Marianne Holle, schäftsführer vom Heim der offenen Tür die 29 Jahre lang die Boni leitete ging im e.V. richteten herzliche Grußworte an Jahr 2000 in den Ruhestand. Ihre Nachfol- Schulleiterin Friederike Niehaus, die seit ge übernahm Frau Eva von Atens bis zum 2011 die Schule leitet. Jahre 2008. 97
zahlreiche Projekte und Ak- tionen sowie einen eigenen st i m mu ng s vol len Ma r- tinsumzug. Zuletzt hat die Schule einen Klassensatz iPads erhalten und ihre Aula mit einem Beamer ausstaf- fiert, damit die Schülerinnen und Schüler im bewussten Umgang mit den neuen Me- dien lernen können. Der Leitsatz der Bonifati- usschule „Im Leben lernen – im Lernen leben“ von Otto Heute im Jahre 2018 haben moderne Un- Herz beschreibt wie wichtig es in der heu- terrichtsformen und kooperative Lernfor- tigen Zeit geworden ist, Schule für Kinder men Einzug in das Denkmal gehalten und attraktiv, vielseitig und pädagogisch wert- stellen sich an die Seite bewährter christli- voll zu gestalten, da sich ihnen neben dem cher Traditionen. Nebenräume sind zu eigenen Zuhause zunehmend ein weiterer funktionellen Klassen- und Betreuungs- Lebensraum eröffnet. räumen für den Nachmittag umfunktioniert worden, da- mit die 250 Kinder auch nach dem Unterricht noch lange in der Schule bleiben können. Hier wird nach Schulschluss gegessen, ge- lernt und gespielt. 25 Bil- dungsangebote runden das Angebot an sportlichen, künstlerischen oder musi- schen AGs ab. Es gibt einen sehr aktiven Förderverein, ein erfolgreiches Karnevals- Komitee, eine SingPause, 98
Als Bäcker und Nonnen noch Bier brauten in Düsseldorf Von Jürgen Fuhrmeister Düsseldorf hat nicht nur die längste The- Der Autor, der einen Teil seines Berufsle- ke der Welt. Düsseldorf hatte vom Mittelal- bens im Brauereigewerbe verbracht hat, ter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mit beklagte, dass ausgerechnet die Altbier- die meisten Bierbrauer und Brauereien. stadt Düsseldorf im Gegensatz zu anderen Das muss man vermuten, wenn man in Bierstädten noch keine eigene Darstellung dem im Dezember vorigen Jahres erschie- ihrer Brauereigeschichte bekommen hat. nenen Buch „Das Brauwesen im alten Es gibt wohl viele Einzeldarstellungen Düsseldorf – Brauereien und Brauer vom zum Bierbrauen, zu Bierarten und zu ein- Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhun- zelnen Brauereien in anderen Gegenden derts“ von Manfred Dresen blättert. Das oder gar Biermuseen in Bamberg oder Werk erschien als Heft 4 in der kleinen Dortmund. Clemens von Looz-Corswarem, Schriftenreihe des Düsseldorfer Ge- der ehemalige Leiter des Stadtarchivs, er- schichtsvereins. munterte ihn vor rund zehn Jahren, ans Werk zu gehen, in den Dschungel der ar- chivierten Akten einzutauchen und nach Spuren zum örtlichen Brauwesen zu fahn- den. Finanzielle Unterstützung fand er in den Brauereien Schumacher und Franken- heim, dem Brauereiverband NRW und der Stadt Düsseldorf. Beim Stöbern in Bestän- den des Stadtarchivs fand er Hilfe bei des- sen Mitarbeitern, die ihm „mit steter Ge- duld und Freundlichkeit bei der Material- suche zur Seite standen, sowie bei dem Leiter des Hauses Dr. Benedikt Mauer.“ Lesen wir, wie in einer Beschlussvorlage zum Kulturausschuss im vorigen Jahr ein Druckkostenzuschuss begründet wurde: „Manfred Dresen, gelernter Brauer und ehemaliges Vorstandsmitglied der Kauf- ring eG, hat in den letzten zehn Jahren in akribischer Kleinarbeit neben diesen Ein- zeldarstellungen insbesondere alte Zeitun- gen ab dem 18. Jahrhundert, Zeitschriften, Manfred Dresen. „Das Brauwesen im alle verfügbaren Adressbücher und alten alten Düsseldorf – Brauereien und Steuerlisten der Stadt sowie Akten im Brauer vom Mittelalter bis zum Ende Stadtarchiv durchforstet. Das Ergebnis die- des 19. Jahrhunderts“. 190 Seiten, ser Kärrnerarbeit liegt nun vor: Neben ei- zahlr. Abb., ISBN 978-3-8375-1904-4, ner einführenden Darstellung des Brauwe- 7,00 E im Buchhandel oder über die sens speziell in Düsseldorf seit dem Mittel- Geschäftsstelle des Düsseldorfer Ge- alter ist dies vor allem ein nach Straßen schichtsvereins. geordneter Katalog aller bisher sicher nachweisbaren Brauer und Brauereien seit 99
dem frühen 18. Jahr- hundert – eine einzig- artige Schatztruhe für die lokale Wirtschafts- forschung. Die zum Teil engen familiären Vernetzungen einiger alteingesessener Düs- Foto: Stadtarchiv Düsseldorf seldorfer Brauerfamili- en werden ebenso sichtbar wie die wech- selhafte Geschichte kleiner und großer Düsseldorfer Brauhäu- ser. Vielfältiges, teils bisher unveröffentlich- tes Bildmaterial macht Schwemme der Brauerei „Zum Schlüssel“ den Katalogteil auch optisch zu einer Fundgrube.“ Darunter be- tes Zeugnis zu Düsseldorf eine sogenann- finden sich auch ältere Ansichten beliebter te „Gründungsurkunde“ der Äbtissin Re- Treffpunkte für Altbier-Trinker: Die genbierg für das Stift Gerresheim, angeb- Schlüssel-Schwemme in der Bolkerstraße lich von 874 stammend, sollte aber später 47 zum Beispiel und das Haus Schlösser als vermutliche Fälschung auf Mitte des 1930. 12. Jahrhunderts datiert worden sein. Sie Die Anfänge des Brauwesens im Raum lässt den Schluss zu, dass ein Teil des Kir- Düsseldorf liegen im Dunklen. Auf den chenzehnts zur Beschaffung von besserem ersten 30 Seiten, die sich flüssig lesen las- Bier und Weißbrot zur Verpflegung der sen, gibt der Autor einen losen Abriss der Klosterfrauen dienen sollte. Auch der her- Geschichte des Brauwesens vom Mittelal- zogliche Haushalt hatte einen hohen Bier- ter bis in das vorige Jahrhundert. Als ers- verbrauch. Wenn die wohlhabenden Herr- schaften auch lieber Wein tran- ken, so war der Rest des Hofes mit Bier, meist Dünnbier, als Grundnahrungsmittel zu be- wirten. Das Bier war so dünn, dass es selbst Kinder trinken Foto: Stadtarchiv Düsseldorf – 021-245-001 durften. Wasser zu trinken war ungesund und Kaffee und Tee waren noch nicht bekannt. Düsseldorf hatte zu dieser Zeit noch einen rein bäuerlichen Charakter. Als „Selbstversor- ger“ brauten sich die Haushalte ihren Haustrunk selbst und hatten ihre eigenen Würzen. Zu den Hausbrauereien sind auch die Klosterbrauereien zu zählen und vor allem die Bäcker als Brauerei Schlösser um 1930 Brauer, wohl weil sie sich schon 100
mit Hefe und Getreide auskannten. Als Bierwürze hatten die mittelalterlichen Brauer die „Grut“, ein würzendes Ferment, eine Kräutermischung, zu der jeder sein eigenes Rezept hatte: Blätter des giftigen Sumpfporsts verliehen dem Bier eine be- 30 rauschende, die Alkoholwirkung verstär- % kende und konservierende Eigenschaft, dazu vermengte man auch Wacholder, Nesthäkchen 10 Lorbeer, Kümmel oder andere oft geheim % gehaltene Kräuter. Diva Noch im 16. Jahrhundert, davon geht Manfred Dresen aus, sei nach wie vor in vielen Haushalten das Bier als Haustrunk noch selbst hergestellt worden, doch in- 60 zwischen habe sich zu dieser Zeit ein ge- wisser Handel damit etabliert. Er schätzte % anhand einer Liste aus dem Rechnungs- buch 1540/41 der Stadt, dass die Zahl der Hausbesetzer gewerblichen Brauer 1541, von denen eini- ge wohl auch Schenkwirte oder Kaufleute 100% Genau mein Fenster gewesen sein könnten, bei 15 bis aller- höchstens 25 lag. „… so war der Düssel- Die Zukunft gehört den dorfer Bürgermeister Wilhelm Kylmann Multitalenten: AFINO (1533) Weinhändler und Wirt, während von Weru. Entdecken Bürgermeister Alf Strom(1549) Bierbrauer Sie die neue konfigurier- war und daneben mit Holz, Salz und Ker- bare Premiumqualität zen handelte.“ beim Weru-Fachbetrieb: Aus den verschiedensten Belegen, die ausschnittsweise zitiert werden, erfährt Franke & Borucki GmbH der Leser, wie die Obrigkeit das Brauwe- Markisen + Vordächer sen im 16. Jahrhundert und später regu- liert. Der Fiskus hält seine Hand auf, um Fürstenwall 61 Abgaben wie Wein-, Bier- und Brotakzise 40219 Düsseldorf zu kassieren. Am 14. August 1712 erließ Telefon (02 11) 30 60 88 Johann Wilhelm Pfaltzgraff bey Rhein …. Telefax (02 11) 39 37 64 die Zunftordnung der Düsseldorfer Brau- er. Und Gülich und bergische wöchentli- che Nachrichten vom 24. August 1784 be- richtete, wie das Bier beschaffen zu sein hingegen ist ohngesund.“ Das könnte das hat: „Bier ist von vieler Art, unterschieden bergische Reinheitsgebot sein. 15.02.12 16:52 2542_TZ_Anz_1spaltig_sw_final.indd 3 von Geschmack, Farb und Tugend, diese Auf den folgenden 150 Seiten des Buches rühret von der Landesart zu brauen, vom präsentiert Manfred Dresen zunächst in al- Wasser und den Sachen so darzu genom- phabetischer Reihenfolge alle Braustätten men werden so wohl als vom kochen her; und Brauer, die aus unterschiedlichsten Reines Wasser, gutes Malz, nötiger guter Quellen für Düsseldorf vom 18. bis zum Hopfen, gut gekocht, wohl ausgegoren, et- Ende des 19. Jahrhunderts für ihn erreich- was gelegen, macht gutes Bier, welches bar waren. Von A wie Brauerei „Zum Gold- auch lieblich schmeckt; saur streng. Bier adler“, in der Adlerstraße 29/33, später Ad- 101
lerbrauerei vorm. Ru- dolph Dorst an der Foto: Stadtarchiv Düsseldorf – 821-368-008 Ecke Hütten-, Jahn- und Adersstraße, bis zu Z wie Zolltor 1228, Bellut, Peter, Bäcker und Brauer, (1850). Der Autor schätzte die Zahl der Braustätten in den zwei Jahrhunderten auf etwa 200. Gezählt habe er sie nicht. Dr. Mauer, Moderator der Buchvorstellung am 7. Dezember 2017 im Bierwagen der Brauerei Sonnen Stadtarchiv, zweifelte diese Schätzung an. Er hatte die letzten 150 Das Stadtarchiv verfügt in seinem um- Seiten schon durchgeblättert. Es müssten fangreichen Bildarchiv über zahlreiche über tausend gewesen sein, die aus Zei- historische Fotos von Braustätten in Düs- tungsartikeln und Anzeigen, Korrespon- seldorf, die in dieses Werk aufgenommen denzen, Amtlichen Listen und Adressbü- wurden. Dazu viele bisher nicht veröffent- chern, Briefen, Postkarten und Totenzetteln lichte Fotos und Dokumente auch aus pri- herausgepickt werden mussten. Schwierig vatem Besitz. Den Titel des Buchs ziert der war es, aus unvollständigen Daten und ge- Pferdewagen der Sonnen-Brauerei aus der heimnisvollen Zahlenangaben die einzel- Flingerstaße 9 vor der Gaststätte Im Gol- nen Personen oder Brauereien einer be- denen Hahn. Die Dieterich-Brauerei an der stimmten Adresse zuzuordnen. Erst nach Duisburger Straße warb noch in den Einführung einer Düsseldorfer Polizeiver- 1950er Jahren auf einer Werbepostkarte ordnung von 1858 erhielten die Düsseldor- und auf der Straße mit ihrem Original- fer eine Adresse mit Straßenangabe und Achterzug – also mit 8 PS – für ihre Biere. durchlaufender Hausnummer. Vorher wa- Aber schon in den Zwanzigern stellte sie ren die Häuser und Straßen der Stadt auf einer Postkarte einen ihrer Ausliefe- durchnummeriert. rungs-Lkw vor. Unter B wie Bilk sind zehn Bilker Bürger aufgelis- tet, die im 19. Jahrhun- dert in irgendeiner Foto: Stadtarchiv Düsseldorf – 821-205-001 Form ihre Daten hin- terlassen haben, die auf ihren Beruf hin- weisen: Bäcker, Brau- er, Branntweinbren- ner. Aus Hamm gibt es über 30, aus Flehe 4 Funde. Eine unerschöpfliche Quelle war die Stadtar- chiv-Sammlung der Totenzettel. Einfache Auslieferungs-LKW der Dieterich-Brauerei in den 1920er Jahren oder gefaltete Zettel, 102
mit denen den Trauer- gästen anlässlich der Trauerfeier die wich- tigsten Lebensdaten des Verblichenen mit- geteilt wurden. Wir fin- Foto: Stadtarchiv Düsseldorf – 7-0-2-1887 den den Totenzettel „Zum frommen An- denken an den wohl- achtbaren Herrn Brau- ereibesitzer Joseph Aders“. Und im Adreß- Buch der Oberbürger- meisterei Düsseldorf für das Jahr 1889 fin- den wir ihn als Bier- brauer und Schenk- wirth in der Cölner- Totenzettel für Brauereibesitzer Joseph Aders straße 67. Er ist am 15. September 1917 im Feldlazarett Prilep in hunderts in Düsseldorf herrschte, die größ- Macedonien an einer tückischen Krankheit te Überraschung, und er hatte dafür bei gestorben, „ein heiliges Sterben in hinge- center.tv ein Beispiel: „Auf der Mühlenstra- bender Vaterlandsliebe“. Manfred Dresen ße existierten um 1850 fast zehn Brauerei- hat eine Unmenge an Rohdaten zusam- en und so setzt sich das durch viele Stra- mengetragen und gebündelt, die nun dar- ßen in der Innenstadt fort.“ Dazu ergänzte auf warten, zu einer Düsseldorfer Brauerei- er auf eine entsprechende Nachfrage: geschichte zusammengefügt zu werden. „Band zwei ist nicht ausgeschlossen.“ – „Es Für Dr. Mauer, dem Gastgeber der Buch- wird auf jeden Fall eine Fortsetzung geben, vorstellung im Stadtarchiv, war tatsächlich schon allein deswegen, weil man in Düssel- die Brauereidichte, die Mitte des 19. Jahr- dorf nie aufhören wird, Altbier zu trinken.“ 103
Baywatch in Bilk Von Jan Michaelis Gewidmet allen Rettungsschwimmern in Bilk „Pack die Badehose ein!“, sagte meine wollte ihnen nahe sein in Bilk am Becken- Frau. „Ich habe mich gerade erst zum Ten- rand: diesen herrlichen DLRG-Nixen. nis umgezogen. Da will ich auch hin“, sag- Mich wunderte nicht, dass ich an der te ich. „Wir gehen ins Schwimm’ in Bilk. Kasse mit kollegialem Gruß durch gewun- Nur auf ein Foto. Den Termin habe ich ken wurde. Ich dachte mir nichts Böses, eben reinbekommen“, sagte meine Frau, als ich einen Angestellten die Umkleideka- die Fotografin ist. „Dann geh ich so! Ganz bine mit Wasserstrahl säubern sah und er in weiß“, sagte ich. Das war ein großer mich ansprach: „Stell die Aufsteller Fehler. „Rutschgefahr“ auf!“ Ich machte es ein- Schwimm’ in Bilk verspricht um die Ecke fach. Dann ging ich durch eine Tür in den der Düsseldorf Arcaden Badevergnügen. Schwimmbereich. „Wo ist eigentlich meine Zehn Minuten später stand ich an der Kas- Frau?“, fragte ich mich. se des Bilker Hallenbads. Es war schon 19 Ich suchte sie. Zwei Bademeister saßen Uhr 30. Im Eingangsbereich schaute ich in der Aufsichtskabine und guckten durch durch die Glaswand hindurch und über das Scheibenglas auf das Becken. Sie tipp- das türkisblaue Becken hinweg. Dort trai- ten auf ihre Armbanduhr. Ich drehte mich nierte eine Gruppe auf Fahrrädern im Was- suchend nach meiner Frau um. Keine Spur ser Aquafitness. Durch das Glas im Dach von ihr. Als ich mich zurückdrehte, waren sah ich den blauen Himmel über Bilk. auch die beiden Bademeister weg. Auch das zweite Becken schimmerte tür- Ein Mädchen am Beckenrand spricht kisblau, aber am Boden liefen violette mich an und gibt mir einen Tauchring zu- Streifen von den Startblöcken längs am rück. Jetzt verstehe ich: Ich sehe wie ein Boden entlang. Leinen trennten einen Be- Kollege aus, ganz in weiß, wie ein Bade- reich für die Rettungsschwimmer ab. Der meister. Ich lege den Tauchring in die leere DLRG schwamm in rot. Es waren alles Kabine. „Leer?“, schrillt es jetzt in meinem Frauen. Sie waren durchtrainiert und erin- Kopf. Der Schrecken lähmt mich kurz. Die nerten mich an „Baywatch“, die Serie der Kollegen verlassen sich auf mich und mei- 80er/90er Jahre, und an den Spielfilm, der ne Patrouille am Beckenrand und sind in eben in die Kinos schwappte. Ich fühlte Pause gegangen. mich wie im Himmel in Bilk. Das Schwimmbad hat klare Linien und Ein Mann sagt zu mir: „Ich bin kein Fa- auch mir ist jetzt alles klar. Hinten im Be- changestellter für Bäderbetriebe.“ Und dann cken ziehen die roten Baywatch-Nixen ihre sagt er stolz: „Ich kassiere den Eintritt. Ich Bahnen. Ich verhalte mich, als ob auf mei- halte die Sanitäranlagen sauber. Ich warte ner Stirn „Lifeguard“ tätowiert stände. Ich die Pumpen und Rohre. Ich kontrolliere die suche in der Kabine die rote Schwimmbo- Wasserqualität. Ich lehre Schwimmen.“ Ich je, finde aber nur ein blaues Schwimm- antworte: „Ich bin nur Arne. Springen, tau- brett aus Styropor. Ich trete aus der Kabine chen, schwimmen ist nichts für mich. Ich und mein erster Satz als Bademeister ist: kann nicht schwimmen.“ „Springen Sie nicht vom Beckenrand ins Für mich strahlt jeder Bademeister Auto- Wasser.“ Der Badegast zuckt zusammen rität aus. Ich bewundere, wie die Lifegu- und gehorcht. „Erwischt“, denke ich. ards von Baywatch Menschen aus lebens- Ich spüre die riesige Verantwortung bedrohlichen Situationen retten. Und ich mich förmlich unter Wasser drücken. 104
„Help me! I’m from Syria. I can’t swim“, sagt eine junge Frau zu mir. „Hättest halt besser Schwimmen gelernt anstatt Eng- Buch in Bilk oder lisch“, antworte ich. Ich schaue mich dabei hilfehaschend um. Aber irgendwie ist Neuste Geschichten mein Blickfeld eingeschränkt. Ich sehe keine Baywatch-Nixen mehr und auch meine Frau ist nirgends. Also springe ich ins Wasser, mit dem einzigen Sprung, den ich sicher beherr- sche: der Arschbombe. Das Wasser spritzt, als gelte es das Becken zu leeren. Aber die Syrerin ist immer noch bis zur Nase unter Wasser und kann nicht schwimmen. Ich auch nicht. „Hilfe!“, schreie ich und gehe unter. Meine Hand guckt noch raus. Jetzt baut sich eine Rettungsschwimmerin am Beckenrand auf. Sie steckt in einem knall- roten Badeanzug. Aber sie sagt: „Warum schreien Sie denn?“ Ich komme mit dem Kopf über Wasser und pruste es aus: „Ich habe keinen Grund!“ „Na, dann hören sie doch auf!“ Ich bin erstaunt: „Ist das alles, was der DLRG draufhat?“ Die Syrerin steht jetzt: „I thought you are teaching Jan Michaelis wurde 1968 in Heil- swimming.“ Das Wasser geht ihr jetzt nur bronn geboren. Der Schriftsteller aus noch bis zu den Knien. Mir auch. Ich gehe Düsseldorf veröffentlichte zuletzt die drei Stufen aus dem kniehohen Be- reich für Nichtschwimmer. Meine Frau hat „Neuste Geschichten aus Bilk“ im ihr Foto im Kasten. Ich bin jetzt regelmä- Sonderpunkt Verlag. Erhältlich bei ßig in Schwimm’ in Bilk, um einen der Buchhandlung Buch in Bilk. Oder Schwimmkurs für Erwachsene zu absol- überall im Buchhandel bestellbar. vieren. 105
Bilker Adressen: Räuscherweg 40 Entdeckung der Kräutervielfalt im Zentralschulgarten der Stadt Von Jürgen Fuhrmeister Fröhlich gestimmt fuhr eine Gruppe von knieten sie vor den Beeten und lauschten Schülern der Mosaikschule mit ihren dessen Erklärungen. Jeder durfte sich ei- Lehrkräften am 14. Juni im Bus 726 zur nen Stängel pflücken. Es folgte Anschau- Haltestelle Dormagener Straße. Es war ein en, Befühlen, Beschnuppern, Schmecken. herrlicher Tag. Mächtige Cumuluswolken Und zum Schluss gab es noch einen klei- standen vor einem strahlend blauen Him- nen schmackhaften Kräutersnack. Die mel. Die Jungen, denen man gemeinhin Klasse folgte einer Einladung der Initiative nachsagt – ob zu Recht oder nicht, sei da- „SMS. Sei schlau! Mach mit! Sei fit!“, die es hin gestellt – Kräuter wie auch Obst und sich zum Ziel gesetzt hat, Kinder für eine Gemüse größtenteils nur in Dosen, Glä- ausgewogene Ernährung und regelmäßige sern und Plastikverpackungen oder aus Bewegung zu sensibilisieren. Sie hat dem Fertigkost zu kennen, sollten im Zentral- Übergewicht der Kinder und anderen „le- schulgarten am Räuscherweg in der Natur bensstilbedingten“ Erkrankungen im Kin- frische Kräuter mit allen Sinnen entde- des- und Jugendalter den Kampf angesagt cken. Begleitet von Sascha Grünewald, und wirbt für gesunde Ernährung. Die Ini- dem Organisator des Zentralschulgartens, tiative wird getragen vom Verein Düssel- Foto: Jürgen Fuhrmeister Mosaikschule im Zentralschulgarten 2018 mit (v.r.) Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwaltungsamtes, Martina Hankammer, Sprecherin der Provinzial-Stiftung 106
Foto: Archiv Fuhrmeister Schulausflug in den Zentralschulgarten 1925 dorfer Kids mit Pfiff e. V. und wissen- Volksschichten.“ – „Massen des Volkes schaftlich begleitet vom Deutschen Diabe- sind entwurzelt, heimatlos, arbeitslos, see- tes-Zentrum. Groß ist die Unterstützer- lenlos vergrämt, verhärmt, verbittert.“ Er schar: Paten, wie Sportler, Ernährungswis- sah das Elend der Kriegswaisen und der senschaftler, Ärzte und Institutionen, Ver- aus dem 1. Weltkrieg heimgekehrten Män- sicherungen und viele Sportvereine helfen ner, invalid und perspektivlos und ohne mit. Die Stadt ist unter anderem mit dem Berufsabschluss. Sein Schulgarten, den er Zentralschulgarten dabei. In diesem Jahr 1913 auf einem Schuttgelände begründet hat die Provinzial Kultur- und Sozialstif- hatte, und in dem die Jugend wie in einem tung 3.000 E für dieses Projekt gestiftet. Kinderparadies in die Natur hineinwach- Vielleicht saß Christoph Steinmeyer, der sen und ihr die Geheimnisse ablauschen Rektor der damaligen Volksschule an der sollte, musste sich nach dem 1. Weltkrieg Aachener Straße, auf einer der dekorativen neben erzieherischen bzw. pädagogischen Wolken und rieb sich erfreut die Hände. Aufgaben auch kommunalen Aufgaben Hatte er doch vor über 100 Jahren ein ähn- widmen in den Bereichen Arbeit und Sozi- liches aber wohl größeres Problem. In ei- ales, Gesundheit und Hygiene, Kultur, Er- nem Aufsatz in der Festschrift zur Deut- nährung und Freizeit. 1925 war wohl das schen Lehrerversammlung Düsseldorf Schlimmste überstanden und die Kinder 1927 beklagte er in drastischen Worten, konnten im Schulgarten von Christoph dass die Großstädte die Menschen körper- Steinmeyer zu den Sommerblumen nie- lich und geistig verbrauchen. „Zu diesem derknien. Vermutlich Julius Söhn (1868 bis Übelstande kam der Krieg mit seinen ver- 1943), Hofphotograph des Hauses Hohen- nichtenden, zersetzenden und zerfressen- zollern-Sigmaringen, hat diese Idylle für den Wirkungen, dem körperlichen, geisti- ein Glas-Diapositiv auf die 6x6-cm-Foto- gen und sittlichen Niederbruch in allen platte gebannt. 107
Anne-Frank-Gedenktag am Leo-Statz-Berufskolleg Am Ge- quenzen von Zeitzeugen eine Gesprächs- burtstag von runde mit Schülerinnen und Schülern. Anne Frank, Fragen wie: „Was bedeutet es heute, ver- den 12. Juni, folgten Menschen zu helfen?“, „Warum fand an unse- ist es wichtig, an Menschen zu erinnern, rer Schule ein die gegen die Nationalsozialisten ge- Anne-Frank- kämpft haben?“ und „Was können wir Gedenktag tun, wenn Menschen wegen ihrer Religi- statt. Mit dem on, Herkunft, Sexualität oder ihres Ausse- Aktionstag hens ausgeschlossen oder angegriffen erinnern wir an Anne Frank und ihre Hel- werden?“ wurden miteinander diskutiert. fer, die sich der Judenverfolgung im Natio- Alle Schülerinnen nalsozialismus aktiv widersetzten. und Schüler hatten im Rund 250 Schülerinnen und Schüler be- Anschluss die Gele- reiteten sich vorab im Unterricht auf den genheit, ihre Gedan- Aktionstag vor, indem sie die Geschichte ken zur Beantwortung von Anne Frank kennenlernten und Fra- der Fragen in einem gen zum Motto des Tages „Helfen und „Tagebuch für Anne Widerstand“ beantworteten. Fr a n k“ n ie der z u- Die Han- schreiben. Die gesammelten Ideen und del s s c hu le Worte zum (HS4) führte Gedenktag durch eine wurden in großforma- einem A3 tige Plakat- Ta g e b u c h ausstellung, zusammen- in der muti- geführt und ge Men- bietet den schen, die Widerstand geleistet haben, Schülerinnen und Schülern des LSBK die Fotos (6): ©2018 Leo-Statz-Berufskolleg Düsseldorf vorgestellt wurden. Ein Modellhaus ver- Gelegenheit auch nach dem Aktionstag an anschaulichte den Schülerinnen und Anne Frank und ihre Helfer zu denken. Schülern während der Ausstellung das Ziel des Anne-Frank-Gedenktages am Versteck der Familie Frank und der ande- Leo-Statz-Berufskolleg ist es, an Anne ren Verfolgten im Hinterhaus in Amster- Frank und den Holocaust zu erinnern, das dam. Engagement für eine demokratische Ge- Die leiten- sellschaft zu de Klasse stärken und initiierte sich aktiv ebenfalls gegen Anti- nach einer semitismus kleinen Prä- und Ras- sentation zu sismus ein- Anne Frank zusetzen. und Filmse- 108
Darf ich bitten nein, nicht zum Tango um Mitternacht, sondern zum Schach und Doppelkopf Von Christoph Meißner Zunächst: Schach und Doppelkopf sind zehn nicht an Parkinson erkrankte Perso- nicht vergleichbar. Schach ist ein Brett- nen (von denen jedoch jeder ein anderes spiel, Doppelkopf ein Kartenspiel. Schach gesundheitliches Handikap hat), an jedem spielt man zu zweit, Doppelkopf zu viert. Mittwoch zum Schach. Schachtreff und Beim Schach wird selten geredet, beim Schachverein unterscheiden sich in folgen- Doppelkopf dagegen kann mal ein priva- den Punkten: wir spielen am Nachmittag tes Wort gewechselt, die ein oder andere (Vereine meistens abends), ohne Uhr und Geschichte erzählt werden. ohne Aufschreiben der Züge, ohne Bei- Aber nach meiner Meinung machen bei- tragspflicht. de Spiele enormen Spaß. Schach spielen Doppelkopf spielen wir seit November wir jeden Mittwochnachmittag von 13:30 2017. Nur nebenbei erwähnt sei, dass Kar- bis 17:00 Uhr; Doppelkopf jeweils am ers- tenspiele wie zum Beispiel Doppelkopf die ten Freitag in jedem Monat von 17:00 bis mentalen Fähigkeiten steigern. Doppel- 19:00 Uhr. Ohne zu übertreiben kann man kopf kann zu mentaler Stärke, verbesser- sagen, dass Schach strategisches Denken ter Gedächtnisfunktion, höherem Selbst- erfordert. Schach verbessert die Konzent- vertrauen, Verbesserung persönlicher Fer- rationsfähigkeit und beugt Demenz-und tigkeiten führen. Alzheimererkrankungen vor. Wir spielen Schach und Doppelkopf im Den Schachtreff habe ich vor ca. fünf Wilhelm Marx Haus, in den Räumen der Jahren ins Leben gerufen. Ziel war, Par- Arbeiterwohlfahrt, Kasernenstraße 6, Düs- kinsonkranke und Gesunde beim Schach seldorf. Die Verkehrsanbindung ist gut. zusammenzubringen. Inzwischen treffen Man erreicht den Heinrich Heine Platz mit sich fünf Parkinsonkranke und acht bis der U-Bahn und der Straßenbahn. Seit 1925 bürgen wir für Qualität F R I E D H O F S G Ä R T N E R E I Theo Kleis GmbH Grabneuanlagen Grabpflege mit Wechselbepflanzung Dauergrabpflege mit Gärtnergarantie auf dem Nord-, Süd-, Unterrrather- und Heerdter Friedhof Trauer- floristik (Lieferung zu allen Düsseldorfer Friedhöfen) Südfriedhof Heerdter Friedhof Am Südfriedhof 20 Schiess Straße 19 40221 Düsseldorf 40549 Düsseldorf Telefon 0211/15 33 32 Telefon 0211/504 71 71 Telefax 0211/87 63 00 40 E-mail: KleisGmbH@aol.com Internet: www.Grabpflege-Kleis.de 109
Am Vorabend des großen Krieges Jülich-Kleve und seine Nachbarn – Folge 6 Von Holger Hutterer Der Zankapfel Geldern (I) von Utrecht, Lüttich, Münster und Pader- born, sowie den Grafen von Holland führ- Geldern, zunächst Grafschaft, dann Her- te. Heinrichs Sohn Otto I. erhob 1190 Zut- zogtum war vom 13. bis zum 16. Jahrhun- phen zur Stadt. Dessen Sohn Gerhard III. dert ein bedeutender Machtfaktor im nie- baute seine Machtstellung in den Nieder- derrheinisch-niederländischen Raum und quartieren aus, die sich mehr und mehr an der Schlacht von Worringen im Jahre zum politischen Zentrum Gelderns entwi- 1288 beteiligt, nach der Düsseldorf zur ckeln sollten. Als Gerhard 1229 starb, Stadt erhoben wurde. übernahm sein Sohn Otto II. die Regie- Als erster Graf von Geldern ist Gerhard rung. Er hatte offenbar wirtschaftliches I. von Wassenberg († um 1129) namentlich Geschick und erkannte, dass er einige bekannt. Das Herzogtum bestand wäh- „Schätze“ besaß: „die großen Flüsse“ (ndl.: rend seiner größten Ausdehnung aus zwei de grote rivieren). Gebieten, die durch das Herzogtum Kleve getrennt waren. Der südliche Teil, den man angesichts der Meereshöhe Ober- quartier, auch Quartier Roermond (sprich: Rurmond) nannte, umfasste neben Roer- Graf Otto II. mond auch die namengebende Stadt Gel- von Geldern dern, sowie Erkelenz, Goch, Venlo, Strae- (um 1215-1271) len und Viersen. Das Oberquartier befand vergrößerte sein sich zwischen den Flüssen Maas, Rur und Territorium und Niers, wobei auch Teile westlich der Maas sorgte für wirt- und östlich der Niers dazugehörten. Der schaftlichen nördliche Teil bestand aus drei Nieder- Aufschwung quartieren. Diese Bezeichnung ergab sich aus der geringeren Meereshöhe: Arnheim, Damit sind die beiden Rheinarme und das sich bis an das Ufer der Zuiderzee die südlich davon fließende Maas gemeint. (heute: IJsselmeer) erstreckte, Nimwegen, Über die Rheinarme lief der Warenverkehr das zwischen dem Niederrhein und der zwischen Köln und Antwerpen. Otto erhob Maas lag, sowie der Grafschaft Zutphen Zölle, um die Handelsflotte zu schützen. (sprich: Süttfen), dem Gebiet östlich der Das erlaubte ihm, dem Herzog von Bra- beiden anderen, das nach dem Hauptort bant einen ansehnlichen Kredit zu gewäh- benannt war. ren. Auch Kaiser Friedrich II. wandte sich Gerhard II. heiratete Irmgard, die Erb- an ihn, weil er im Konflikt mit dem Papst tochter Graf Ottos von Zutphen und wurde stand. Der Kaiser erkannte alle Besitzun- damit „iure uxoris“ („mit dem Recht der gen an, die Otto ererbt und inzwischen er- Ehefrau“) auch Graf von Zutphen. Deren worben hatte und belehnte ihn damit. Als Sohn Heinrich I. pflegte gute Beziehungen gemeinsame Bezeichnung wurde der Na- zum Kölner Erzbischof und zu Kaiser me Geldern (ndl.: Gelre) gewählt. Friedrich Barbarossa. Dadurch konnte er Otto I. hatte Zutphen das Stadtrecht ver- seine Besitzungen erweitern, was aller- liehen. Sein Enkel Otto II. vergab dieses dings zu Spannungen mit den Bischöfen Zutphener Stadtrecht an 29 Gemeinden. 110
Darunter waren Geldern, Goch, Roer- Nach Friedrichs Absetzung bot der Papst mond, Harderwijk, Emmerich, Arnheim Otto dieses Amt an. Der lehnte genauso ab und Wageningen. Mit dem Stadtrecht er- wie der der Herzog von Brabant. Otto emp- hielten die Bürger besondere Privilegien fahl Graf Wilhelm II. von Holland. und eine größere Rechtssicherheit. Damit wollte Otto deren wirtschaftliche Aktivitä- ten stärken. Seine Rechnung ging auf. Er wurde einer der reichsten Fürsten in der Region. 1240 heiratete Otto Margarete, die Toch- ter Graf Dietrichs IV. von Kleve, mit der er die beiden Töchter Elisabeth und Margare- Wilhelm II. te hatte. Elisabeth wurde die Frau Graf von Holland Adolfs V. von Berg, der Düsseldorf zur (1228-1256) Stadt erheben sollte. wurde Otto war auch als Diplomat gefragt und 1247 König vermittelte im Konflikt zwischen Kaiser und Papst. Seit Generationen schwelte der Wilhelm wurde im Oktober 1247 vor der Investiturstreit. Wer durfte geistliche Äm- erzbischöflichen Burg Worringen zum Kö- ter besetzen, nur der Papst oder auch der nig gewählt. Mit 16.000 Mark Silber hatte Kaiser? Der berühmteste Dissens in dieser Otto zu dieser Wahl beigetragen. Wilhelm Frage ist als „Gang nach Canossa“ be- verpfändete ihm dafür die Stadt Nimwe- kannt. Den musste 1077 Kaiser Heinrich gen. Mit Nimwegen besaß Otto nun die IV. antreten, um vom Papst wieder in die größte Stadt in seiner Grafschaft. Wilhelm Kirche aufgenommen zu werden. Da sich gestattete ihm auch die weibliche Erbfolge, die römisch-deutschen Könige und Kaiser da er bisher erst zwei Töchter hatte. auf das Gottesgnadentum beriefen, sahen Zwei Jahre nach dem Tod Margaretes sie sich zur Einsetzung von kirchlichen von Kleve heiratete Otto II. 1253 die fran- Würdenträgern legitimiert. Wenn man zösische Adlige Philippa de Dammartin, schon die Gnade des Höchsten genoss, die 1255 einen Sohn, den künftigen Rai- brauchte man den Papst nicht dafür, der nald I. zur Welt brachte. Otto war wieder- sich jedoch als Stellvertreter Gottes auf Er- um als „Krisenmanager“ unterwegs, denn den begriff. im Januar 1256 kam Wilhelm von Hol- Kaiser Friedrich II. wurde 1245 vom land auf tragische Weise ums Leben. Er Papst abgesetzt. Nun folgte ein 30 Jahre war fest entschlossen, sich nach Rom zu währendes Interregnum („Zwischenregie- begeben um dort vom Papst zum Kaiser rung“), bis ein neuer allseits akzeptierter gekrönt zu werden. Zuvor wollte er jedoch König gewählt wurde. im Norden seines Landes für Ruhe sorgen. Dort lebten die Friesen, die sehr selbstbe- wusst waren und sich ungern beherrschen ließen. Diese Erfahrung sollten auch spä- Friedrich II tere Fürstengenerationen machen. Wil- (1194-1250) helm brach mit seinem Pferd im winterli- war seit chen Eis ein. Die Friesen, die ihn fanden, 1220 Kaiser töteten den schon unterkühlten König. und wurde Auch hier war Ottos Verhandlungsge- 1245 vom schick gefragt. Papst Sein Sohn Rainald I. heiratete 1274 Irm- abgesetzt gard, die Erbtochter Herzog Walrams IV. 111
von Limburg. Nach dessen Tod im Jahre Als Heinrich 1246 starb, wurde sein älte- 1280 wurde Rainald I. „iure uxoris“ nächs- rer Sohn Adolf IV. Graf von Berg, während ter Herzog von Limburg der jüngere Walram IV. Limburg erbte. Un- ter den Nachfolgern Bischof Engelberts Limburg, Berg und die verschlechterte sich das Verhältnis zu den Schlacht von Worringen Grafen von Berg. Um die Beziehungen zu verbessern, ging Das historische Herzogtum Limburg ist Adolf IV. die Ehe mit Margarete, der jetzt Teil der belgischen Provinz Lüttich. Schwester Erzbischof Konrads von Hoch- Die heute als Limburg bekannten beiden staden ein. Ihr Sohn Adolf V. heiratete Eli- Provinzen im Süden der Niederlande und sabeth, die Schwester Rainalds I. von Gel- im Nordosten Belgiens haben damit nur dern. den Namen gemeinsam. Er stammt von Der Limburger Walram IV., Bruder des der Burg, die sich zwischen Eupen und bergischen Adolfs IV., hatte nur eine Toch- Verviers befand. ter, die nach ihrer bergischen Großmutter Mitte des 11. Jahrhunderts erhielten die Irmgard hieß. Irmgard von Limburg hei- Grafen von Limburg die Herzogswürde rate 1274 Graf Rainald I. von Geldern. von Niederlothringen, die dann an die Nach Walrams Tod wurde Rainald 1280 Grafen von Brabant überging. Den Her- auch Herzog von Limburg. Irmgard starb zogstitel durften die Limburger behalten. jedoch schon 1283 ohne ein Kind geboren 1217 heiratete Herzog Heinrich IV. von zu haben. Mit ihrem Tod begann der Lim- Limburg Irmgard, die Erbtochter Graf burger Erbfolgestreit, denn nun stellte Adolfs III. von Berg. Dessen Vater Engel- sich die Frage, ob die Rechtsformel „iure bert I. war mit Margaretha von Geldern uxoris“ – „mit dem Recht der Ehefrau“ verheiratet. Ihr Großvater Gerhard II. hatte auch über deren Tod hinaus galt. Da eine durch seine Heirat die Grafschaft Zutphen adlige Tochter nicht regieren durfte, dien- erhalten. te diese Formel, Ansprüche anderer Fürs- Die Herren von Berg sind seit Anfang ten abzuwehren. Der Ehemann sollte des 11. Jahrhunderts in der Region zwi- stellvertretend dieses Erbe verwalten, bis schen Wupper und Sieg nachweisbar. die nächste Generation übernehmen Schon bald erhielten sie das Grafenrecht. konnte. Das Gebiet, das sie regierten, heißt noch Waren nun nicht die nächsten männli- heute Bergisches Land. Adolf III. wurde chen limburgischen Verwandten am Zu- 1189 Graf von Berg. Sein jüngerer Bruder ge? Engelbert war Erzbischof von Köln. Als Als erster meldete Adolf V. von Berg sei- Adolf 1218 starb, überging Engelbert den nen Anspruch an, denn er war Irmgards Erbanspruch seiner Nichte Irmgard und Cousin. Außerdem war seine Frau Elisa- übernahm das bergische Grafenamt. Da beth Rainalds Schwester. Aus Limburg Engelbert auch mit anderen Nachbarn im meldeten sich auch einige Erbanwärter, Streit lag, geriet er 1225 bei Gevelsberg in allen voran Graf Heinrich von Luxemburg, einen Hinterhalt und wurde erschlagen. dessen Vorfahren einst die Limburg er- Nun erhielt Heinrich von Limburg iure richteten. uxoris die Grafschaft Berg. Sein Wappen- Im Februar 1284 trafen die Erbanwärter tier, der Limburger Löwe, ist längst als zusammen. Adolf hatte schon zuvor seine „Bergischer Löwe“ adoptiert, ziert er doch Ansprüche auf Limburg an Herzog Johann seitdem nicht nur das Wappen Düssel- I. von Brabant verkauft, denn ein Krieg dorfs, sondern auch das anderer bergischer mit dem seit 1275 amtierenden Kölner Erz- Städte. Unser Bergischer Löwe hat also ei- bischof Siegfried von Westerburg schien nen Migrationshintergrund! unausweichlich. 112
bleibt Spekulation. 1247 hatte der damali- ge Erzbischof Konrad von Hochstaden vor der Burg Worringen Wilhelm von Holland zum römisch-deutschen König wählen las- Herzog Johann sen. Konrads Schwester war Adolfs Mutter. von Brabant Wilhelms Wahl zum König war nur durch (1253-1294) war die finanzielle Unterstützung Ottos II. von der Sieger in Geldern möglich. Das war Adolfs Schwie- der Schlacht gervater, denn er hatte Elisabeth, Ottos von Worringen Tochter und Schwester Rainalds I. von am 5. Juni 1288 Geldern geheiratet! Am Morgen des 5. Juni 1288 kam es in Dem sah sich Adolf nicht gewachsen. der Fühlinger Heide zu jener Schlacht von Der Brabanter, der keinerlei Erbansprüche Worringen, die siegreich für Johann I. von hatte, argumentierte, dass die Vereinigung Brabant und seine Mitstreiter ausging. Limburgs mit Brabant das Gebiet, das Limburg wurde danach mit Brabant verei- einst den niederlothringischen Herzogsti- nigt. Der Graf von Luxemburg und weitere tel bekam, mit dem der jetzigen Inhaber Familienmitglieder verloren ihr Leben. zusammenführen würde. Die limburgi- schen Stände sahen das anders. Johann Erzbischof ließ deshalb seine Truppen in Limburg Siegfried von einmarschieren. Westerburg Erzbischof Siegfried konnte diese Provo- (1253-1294) bei kation nicht hinnehmen und scharte seine der Schlacht Getreuen um sich. Darunter war auch Rai- von Worringen nald von Geldern. Seine militärische Stär- (Maler J.P.T. ke ähnelte der Adolfs von Berg. Im August Janssen, 1893, 1284 schloss er deshalb mit Siegfried ein Orig. im Bündnis gegen Brabant und Berg. Doch Rathaus erst im Mai 1288 machte sich Heinrich von Düsseldorf) Luxemburg mit seinem Heer auf in Rich- tung Köln. Rainald hatte schon alle Hoff- Erzbischof Siegfried und Rainald von nungen auf Limburg aufgegeben und ver- Geldern gerieten in Gefangenschaft. Erst kaufte dem Luxemburger sogar alle Rech- elf Monate später kam Siegfried gegen ei- te an Geldern. Auch Johann von Brabant ne Lösegeldzahlung frei. Sein Einfluss auf setzte nun seine Truppen in Bewegung. das Bergische Land und Westfalen wurde Ende Mai traf er sich in Brühl mit Adolf V. stark beschränkt. Somit hatte sich der Ein- von Berg. Auch Adolfs Schwager Eberhard satz Eberhards von der Mark ausgezahlt. von der Mark war dabei. Die Grafen von Die Bürger der Stadt Köln konnten sich der Mark waren eine Seitenlinie der Ber- ebenfalls von der erzbischöflichen Herr- ger und sahen nun die Gelegenheit, ihre schaft befreien. Auch Rainald kam frei Abhängigkeit vom Erzbischof abzuschüt- und konnte wieder über Geldern regieren, teln. Eine Abordnung der kölnischen Bür- da die Luxemburger, denen er sein Land gerschaft nahm ebenfalls teil. Die Verbün- verpfändet hatte, in Worringen fielen. Düs- deten beschlossen zunächst die erzbischöf- seldorf erhielt gut zwei Monate nach der liche Burg in Worringen anzugreifen und Schlacht von Worringen, am 14. August zu schleifen. Ob die Wahl aus strategi- 1288 das Stadtrecht und entwickelte sich schen Gründen fiel oder ob Adolf hier danach zur bevorzugten Residenz der noch eine „Rechnung“ begleichen wollte, bergischen Fürsten. 113
S PI E LOAS E Eine Einrichtung des Vereins „SPIELEN UND LEBEN IN BILK e.V.“ in Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Düsseldorf Am 30. April 2018 erhielten die anwesen- hören von Anfang an auch generations- den Mitglieder einen informativen Bild- übergreifende Koch- und Spielprojekte. Ob Vortrag über die Aktivitäten im Kinder- es um Reibekuchen-Essen oder Gesell- treff des Vereins Spielen und Leben in Bilk schaftsspiele geht, ob man über Benimm- e.V. Mit vielen Fotos wurde der besondere Regeln oder Kinderrechte redet, wie man Alltag in der offenen Kinder- und Jugend- Rücksicht aufeinander nimmt und auch arbeit eingefangen. ältere Mitglieder einbindet – diese Wege Das Jugendamt ist seit 30 Jahren Koope- werden immer wieder gefunden. rationspartner des Vereins; gemeinsam Wenn Sie mehr wissen möchten, besuchen wird diese Einrichtung im Stadtteil Bilk Sie uns: Brunnenstraße 65a – einfach betreut. Zurzeit sind drei Mitarbeiterinnen durch den Torweg! und Mitarbeiter über das Jugendamt der Stadt Düsseldorf im Kindertreff angestellt. Gerti Kobarg Zum Gründungskonzept des Vereins ge- Vorsitzende Spielen und Leben in Bilk e.V. DIE NATUR IST UNBERECHENBAR! Versichern Sie jetzt Ihr Hab und Gut mit unserem Basis-Paket „StarkregenPlus“ gegen Naturkatastrophen, wie: · Überflutung des Grund und Bodens durch Starkregen · Rückstau durch Starkregen · Erdfall, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen, Vulkanausbruch und Meteoriteneinschlag Geschäftsstellenleiterin Doris Greinert Neusser Straße 82 · 40219 Düsseldorf Telefon 0211 3006600 facebook.com/Provinzial Rheinland Doris Greinert Immer da. Immer nah. 114
Die Düsseldorf Arkaden – ein Ort der Begegnung Von Christoph Meißner Da wo heute die Düsseldorf Arkaden ste- Begegnung. Hier habe ich schon Leute ge- hen, war früher u.a. der Containerbahnhof troffen, die ich mehrere Jahre nicht gese- Düsseldorf-Bilk (Containerbahnhof, ein hen habe. Umschlagbahnhof für den kombinierten Gerne besuche ich die Stadtteilbücherei. Ladeverkehr). Insgesamt, vor allem in der Ein Ort zum Wohlfühlen. Alle Mitarbeiter/ Dunkelheit, war dies keine schöne Ecke. innen sind nett, höflich und kompetent. Selbstverständlich ist die Versorgung der Erstaunlich ist die Aktualität der ausleih- Menschen mit Gütern aller Art unbedingt baren Literatur. Und was in der Stadtteil- erforderlich. Und irgendwie müssen die bücherei nicht vorrätig ist, wird schnell Waren ja auch so in den Einflussbereich und zuverlässig besorgt. der Verbraucher gebracht werden, dass Sehr angetan bin ich von den Sport – und diese sie kaufen können. Andererseits be- Spielmöglichkeiten, die auf dem Gelände deutet ein Containerbahnhof rund um die hinter den Arkaden aufgestellt wurden. Uhr Lärm und Dreck durch die An- und Hier kann sich jeder, unabhängig vom Al- Abfahrten der Lastkraftwagen. Und es ter und Geschlecht, austoben. Tischtennis, werden nicht nur Container für die Men- Basketball, Fußball, Klettern, ist alles mög- schen in der näheren Umgebung des lich. Schauen Sie es sich mal an! Bahnhofes umgeschlagen, sondern auch In den Arkaden, die mich an einen Kopf- Container für weiter entfernte Bestim- bahnhof (Sackbahnhof) erinnern, glaube mungsorte (zum Beispiel auch ins Aus- ich zu erkennen, dass wir in Düsseldorf land). Bilk auf dem Weg zu einer multikulturel- Meines Erachtens ist unser Stadtteil Bilk len Gesellschaft, eventuell schon weit fort- durch die Düsseldorf Arkaden aufgewertet geschritten, sind. Menschen jeder Hautfar- worden. Die gesamte Ge- gend um die Arkaden ist jetzt lebendiger. Es herrscht auf dem Gelände des ehe- maligen Güterbahnhofs nun ein anderer Geist. Die eigentliche Halle mit den Verkaufsgeschäften ist zweckmäßig, aber architek- tonisch unauffällig. Die praktische Gestaltung der gesamten Fläche, mit Stadt- teilbücherei, Schwimmbad und den Sport- und Spiel- möglichkeiten ist gelungen und überzeugend. Mir ge- fällt insbesondere auch der große Vorplatz vor den Tü- ren der Düsseldorf Arka- den, für mich ein Ort der 115
be und jeden Alters strömen rein und raus. Eigentlich ist so ein Fitnessstudio für Es herrscht eine erstaunliche Sprachenviel- mich gar nicht das Richtige. Ich liebe jede falt. Die Nationenvielfalt wird durch die Art von Sport, vor allem aber Ballspiele. existierenden Restaurants und Imbissstän- Das „Eisen stemmen“ ist eigentlich nicht de, die auf allen drei Etagen verteilt sind, meine Sache. Aber so ein Fitnessstudio deutlich. Herausragend ist hier die im bietet die Möglichkeit, jeden einzelnen Obergeschoss angelegte Lokalanlage mit Muskel des Körpers genau zu trainieren. europäischen und asiatischen Angeboten. Dieses zielgerichtete Training ist bei kei- Aber es gibt auch einige Dinge, die mir ner Sportart möglich. Und deshalb arbeite persönlich unverständlich sind. So gibt es ich bereits seit 50 Jahren an und mit ähnli- nur einen Ein –/Ausgang, nämlich den am chen Maschinen, als zielgerichtete Ergän- Bilker Bahnhof. Die Folge ist, es sind lange zung für meine individuelle Sportart. Wege zurückzulegen, zum Beispiel vom Selbst-verständlich sind auch Geräte, mit Ein-/Ausgang bis zur Buchhandlung. denen man die Ausdauer trainieren kann, Was ich etwas vermisse, ist eine Art klei- vorhanden. Das Laufen auf dem Laufband ner Baumarkt. Ein Geschäft, in dem man ist bei weitem nicht so schön wie das Lau- zum Beispiel eine Schraube oder einen Na- fen in der freien Natur. Gleiches gilt für gel oder ein kleines Werkzeug kaufen das Fahrradfahren. Aber auf diesen Gerä- kann. Unbefriedigend ist auch, dass es in ten ist ein zielgerichtetes Training mög- der Nähe des Eingangs keinen Aufzug lich, denn ich kann die Trainingszeit und gibt. Personen, die die Rolltreppe im Ein- den Belastungsgrad einstellen. gangsbereich nicht nutzen können (Kin- Die Mitgliederstruktur entspricht der derwagen, Rollstuhl, Hunde), müssen wei- Kundenstruktur in den Bilker Arkaden, te Wege zurücklegen, um ins Ober – oder d.h. Männer und Frauen aus verschiede- Untergeschoss zu gelangen. nen Staaten trainieren hier. Und was ich Toiletten waren in der Vergangenheit sehr gut finde, alle vertragen sich. Teilwei- ausschließlich in der Nähe des Eingangs, se reden und trainieren sie zusammen, al- im Untergeschoss, vorhanden. Ein weiter le sind sehr nett und hilfsbereit. Weg für Personen, die am Ende der Bilker Ich wohne und lebe gerne in Bilk. Arkaden in der Buchhandlung oder in dem Lebensmittelgeschäft einkaufen. Der Einbau weiterer Toiletten im Oberge- Kultur vor der Tür auf dem schoss, unbedingt erforderlich wegen des Suitbertusplatz/Netzwerk Bilk vielfältigen kulinarischen Angebots, än- Termine im Juli 2018 dert daran nichts. Für mich ist das absolute Highlight in Mittwoch, 04.07.18 um 14.30 Uhr den Bilker Arkaden das Fitnessstudio. Ein Netzwerk-Café im zentrum plus Bilk. Bei modernes, sauberes, gut eingerichtetes gutem Wetter vor der Tür. und ausgestattetes Studio, das jedoch für Dienstag, 10.07.18 um 16.00 Uhr Ge- Behinderte nur bedingt geeignet ist. Es meinsam Singen auf dem Suitbertusplatz fehlt auf der unteren Ebene (das ist im (bei Regen im zentrum plus Bilk). Obergeschoss der Bilker Arkaden) eine To- ilette und ein Aufzug zwischen den ver- Ansprechpartnerin ist Anne Mommertz schiedenen Ebenen. Die Wendeltreppe Tel: 0211 9216068, E-Mail: amom- zwischen unterer Ebene und den darüber mertz@gmx.de (Caritas-Netzwerk Bilk) liegenden Ebenen ist für Personen, die Pro- Kontakt zentrum plus: Nana Buadze, Tel: bleme beim Treppensteigen haben (z. B. 0211 6504176, E-Mail: nana.buadze@ Personen mit Kniebeschwerden) kaum caritas-duesseldorf.de überwindbar. 116
Termine im Bürgerhaus Salzmannbau im Jul i 2018 „Familienfrühstück“ Am Sonntag, dem 1. Juli veranstalten das Bürgerhaus und die AGB e V ab 10.30 Uhr das beliebte Familienfrühstück im Salzmannbau Neben einem reichhaltigen Buffet, gibt es wie immer einen musikalischen Live-Auftritt Familien mit Kindern sind herzlich willkommen, Kinderstühle und Spielmöglichkei- ten sind vorhanden Die Kosten für das Frühstückbuffet betragen für Erwachsene 6 Euro und für Kinder ab 8 Jahre 3 Euro Weitere Informationen und Reservierung von Plätzen montags bis freitags unter Telefon 0211 – 89 24 987 „Tango-Salon“ Am Donnerstag, dem 12. Juli findet im Bürgerhaus von 18.00 - 22.00 Uhr wieder der beliebte „Tango-Salon“ im Salzmannbau statt Unter Anleitung von Tanzlehrer Erwin Neander können Singles und Paare Tango-Argentino tanzen, tanzen lernen und neue Freunde finden Tango Argentino – Schritt für Schritt erlernen Tanzlehrer Erwin Neander erklärt die wichtigsten Grundschritte und einfache Figuren Das Er- lernte kann danach direkt im Tango Salon auf dem Tanzparkett ausprobiert werden Jung und Alt, Anfänger und fortgeschrittene Tänzer sind herzlich willkommen Der Eintritt ist frei Weitere Informationen montags bis freitags unter Telefon 0211 – 89 24 987 im Bür- gerhaus oder unter Telefon 0211 - 698 50 35 bei Herrn Neander „Salsa Tanzparty“ mit Salsa flow Am Freitag, dem 13. Juli findet im Bürgerhaus von 20.00 - 24.00 Uhr eine „Salsa- Tanzparty“ unter Leitung von Georges Bouazo und Anna Braun statt Für wenig geübte Tänzerinnen und Tänzer gibt es um 20 30 Uhr einen kostenlosen Salsa Schnupperkurs mit Anna und Georges Alle, die Freude an Salsa Musik und am Tanzen haben, sind zur Party herzlich willkommen Der Eintritt ist frei Weitere Informationen unter Telefon 0211 – 89 24 987 im Bürgerhaus oder www salsa-flow de Konzert „Udo Jürgens Programm“ Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Aktive Alte in Bilk“ ist diesmal der Pia- nist und Sänger Michael Stamm mit sei- nem „Udo Jürgens Programm“ zu Gast auf der Bühne im Bürgerhaus Erleben Sie noch einmal die großen Hits aber auch die unbekannteren Lieder von Udo Jürgens Dieses Konzert ist eine Hommage an den großartigen Künstler Udo Jürgens und begeistert das Publi- kum mit unvergesslichen Melodien Erle- 117
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