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Avegnir Offizielles Magazin der Jugensession 2021 Magazine officiel de la Session des Jeunes 2021 Rivista ufficiale della Sessione dei Giovani 2021 © Angelica Bebing QUINT Magazin spectrum
Jugendsession 2021 30 Jahre Jugendsession Zum Geburtstag viel Glück – und viel Politik! Anlässlich des 30-jährigen Bestehen der Jugendsession trafen sich rund 250 Teil- nehmer:innen aus der Schweiz und dem nahen Ausland, um sich gemeinsam mit Expert:innen und Politiker:innen mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Nicht nur standen Aspekte wie Kreislaufwirtschaft, Ausstieg aus fossilen Energieträgern und Sustainable Finance im Zentrum der Debatte, sondern auch die Jugendsession selbst. Seit vielen Jahren erhebt die Jugend im Bundeshaus regelmässig ihre Stimme und kämpft für ihre An- liegen. Wir, ein Team aus jungen Journalist:innen, haben den Disk- ussionen gelauscht, sie niedergeschrieben, fotografiert und mitan- gestossen. Auf weitere 30 Jahre Jugendsession! Tilla Gallay, Chefredakteurin 30 anniversario della Sessione dei giovani Tanti auguri di buon compleanno - e tanta politica! In occasione del 30° anniversario della Sessione dei giovani, circa 250 parte- cipanti dalla Svizzera e dai paesi vicini si sono incontrati per dis- cutere con esperti e politici sul tema della sostenibilità. Non solo aspetti come l’economia circolare, l’eliminazione dei combustibili fossili e la finanza sostenibile sono stati al centro del dibattito, ma anche la stessa Sessione dei giovani. Per molti anni, i giovani si sono regolarmente fatti sentire a Palazzo federale e si sono bat- tuti per le loro preoccupazioni. Noi, un team di giovani giornalisti, abbiamo ascoltato le discussioni, le abbiamo trascritte, fotogra- fate e abbiamo contribuito dare loro ascolto. Ai prossimi 30 anni della Sessione dei giovani! 30 ans déjà ! La Session des jeunes souffle ses bougies ; c’est la trentième an- née que le Palais fédéral ouvre ses portes à la jeunesse helvétique. Mais cette année, surprise ! Des internationaux·ales d’Europe sont aussi de la partie. Au total, du 4 au 7 novembre, 250 jeunes ont fait l’expérience de la politique suisse et du travail de parlementaire. Le thème de l’événement est le développement durable. Divisé·e·s en groupes, les participant·e·s se sont attelé·e·s à réfléchir sur des visions proposant des directions pour notre futur. Au programme, la protection du climat, l’éducation au développement durable ou encore l’accès à l’eau douce. Bouquet final, les jeunes ont occupé pendant deux jours les places parlementaires au Conseil national. Pour vous, Avegnir a couvert l’événement et vous ne serez pas déçu·e·s par la fête ! Manon Savary, rédactrice en cheffe
Avegnir 4 Bildung als Schlüssel - BNE in Schweizer Schulen 6 L’éducation : un point crucial pour notre avenir 8 La finanza sostenibile: oltre l’ossim- oro 10 Viel junger Drive für nachhaltige Baukultur 11 Nehmt uns ernst! 12 Le Politfestival, un lieu d’échanges 14 30 ans, ça se fête! 16 Junge Pionier:innen - Ihrer Zeit voraus 18 Paniquez pas, c’est juste un problème de frigo 20 La Protection du climat, le défi qui nous lie ! 22 Le parlement ? Parle m’en ! 24 Berna parla anche italiano 26 Interview miit Marionna Schlatter und Matthias Jauslin 29 Quand l’eau ne coule pas de source 31 Portraits Jugendsession 35 Comme un poisson dans l’eau ? 37 Le mot de la fin
Jugendsession 2021 Bildung als Schlüssel - BNE in Schweizer Schulen Schulen versprechen ihren Schüler:innen eine möglichst vielfältige Bildung. Man lernt die einflussreichsten Persönlichkeiten der Geschichte kennen, man lernt Sprachen und setzt diese in Verbindung zu deren Kulturen und liest weltbekannte Literatur, die schon von tausenden gelesen und interpretiert wurde. Man schaut so oft in die Ver- gangenheit, aber wo bleibt der Blick in die Zukunft? Helena Quarck Wenn wir von Nachhaltigkeit sprechen, sprechen wir über gen wären also eigentlich vorhanden und es stellt sich die Frage, Veränderungen. Damit wir eines Tages als Gesellschaft Nach- woran eine konsequente Umsetzung dennoch scheitert. haltig leben können, braucht es Wandel, drastischen und lebens- Das diskutiert die Arbeitsgruppe “Bildung für Nachhaltige En- verändernden Wandel. Nelson Mandela sagte einst, die Bildung twicklung” an der Jugendsession. sei die gefährlichste Waffe, die man verwenden könnte, um die Welt zu verändern. Im Fall von Nachhaltigkeit nennt sich diese “Die Leute, die den Hebel schalten, auf die kommts im- “Waffe” BNE, Bildung für Nachhaltige Entwicklung. mer drauf an” Dr. Lilian Trechsel, Verantwortliche für BNE an der Uni Bern, be- Bildung für Nachhaltige Entwicklung ist ein pädagogisches spricht mit den Jugendlichen der Arbeitsgruppe BNE intensiv, wo Konzept, welches darauf abzielt, Menschen die Kompetenz der grösste Handlungsbedarf besteht. Sie unterstreicht vor allem die zukunftsorientierten Handelns und Denkens zu vermitteln. Notwendigkeit, bei den Lehrpersonen anzusetzen, denn aufgrund Fachübergreifend soll einerseits das theoretische Wissen in ver- ihrer Kontinuierlichkeit sei die Integration von BNE in den Unterricht schiedenen Unterthemen der Nachhaltigkeit vermittelt werden für sie speziell anspruchsvoll. Die Themen rund um die Nachhal- und andererseits die Schüler:innen dazu befähigt werden, das tige Entwicklung befinden sich im stetigen Wandel, was gerade für eigene Leben nachhaltig zu gestalten. Lehrpersonen, die schon seit langer Zeit unterrichten, eine Hürde darstellt. Die Integration von BNE in den Unterricht beansprucht von BNE ist in der Schweiz schon in allen drei sprachregionalen Lehr- Lehrpersonen ein gewisses Umdenken und die Bereitschaft, sich plänen verankert und in der Deutschschweiz sogar in die Lehr- fortlaufend selbst zu informieren. Zudem ist BNE ein fachübergre- pläne der Fachbereiche integriert. Wichtig dabei zu beachten ist, ifendes Konzept und es besteht die Gefahr, dass Lehrpersonen BNE dass BNE keine neue Disziplin ist, sondern als Konzept in alle im Vergleich zum jeweils unterrichteten Fach vernachlässigen. bestehenden Fächer integriert werden sollte. Die Voraussetzun- Wie kann man dieses Problem nun angehen? Die Teilnehmenden der Arbeitsgruppe haben einen Vorschlag ausgearbeitet. In ihrer ve- rabschiedeten Vision fordern sie eine spezifische und ausführliche Schulung für alle Lehrpersonen. Damit soll erreicht werden, dass zukünftig alle Lehrpersonen fähig sind, BNE in ihren Unterricht zu integrieren und somit allen Schüler:innen Zugang zu einer qualitativ gleichwertigen Bildung für Nachhaltige Entwicklung gegeben ist. Wissen oder handeln? Ein weiterer Punkt, der für Diskussionen sorgte, ist die Frage, wie genau BNE geschult werden soll. Einige Teilnehmende der Arbeitsgruppen bevorzugen Projektunterricht, da sie darin das grösste Lernpotential sehen. GLP Nationalrätin Katja Christ besuchte am Freitagmorgen zusammen mit SP Ständerat Hans Stöckli die Arbeitsgruppe und hat zusammen mit den Teilnehmenden über BNE gesprochen. Sie äussert sich kritisch gegenüber der im Lehrplan 21 verank- erten Kompetenzorientierung. Für sie brauche die Vermittlung GLP Nationalrätin Katja Christ und SP Ständerat Hans Stöckli besuchen die Arbeitsgruppe BNE am Freitag Morgen. © Nico Schnyder von Wissen mehr Gewicht. Denn nur aus Wissen entstehe kom- petentes Handeln. Fundierte fachliche Grundlagen seien der 4
Avegnir Arbeitsgruppe “Bildung für Nachhaltige Entwicklung” © Olivia Grey Grundstein nachhaltigen Handelns, denn nur wer sich Wissen Eine Zusammenarbeit zwischen den Generationen ist unabding- angeeignet habe, könne die Bedeutung und positiven Auswirkun- bar, weshalb es umso wichtiger ist, dass alle Altersgruppen ein gen von Nachhaltigkeit begreifen. Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickeln. Laut Expertin Lilian Trechsel sei es aber schwierig die Erwachsenen zu erreichen, Hans Stöckli ist anderer Meinung. Er erzählt nostalgisch von dies könnte zum Beispiel über Vereine laufen. seiner Schulzeit - einen grossen Teil des damals vermittelten Wissens habe er nie wieder benutzt und schnell wieder verges- Hans Stöckli hat sich in seiner politischen Karriere fortlaufend sen. Was ihm aber hängen blieb, waren die die Methoden der für Jugendpartizipation eingesetzt und greift den angesproche- Aneignung und Verwendung dieses Wissens, also das Lernen nen Generationenkonflikt gemeinsam mit der Arbeitsgruppe auf. und Handeln. “Wir leben alle zusammen, also müssen wir aufeinander schau- en”, meint er. Die Generationen könnten viel voneinander lernen BNE an den Schulen - reicht das? und nur wenn sich beide Seiten respektierten, würden wir unsere Die Arbeitsgruppe, die mehrheitlich aus Jugendlichen besteht, Ziele erreichen. die sich noch in einer schulischen Ausbildung befinden, hinter- fragt auch den starken Fokus auf die Schulen bei der Umsetzu- Die ersten beiden Tage der Jugendsession arbeitete die Arbe- ng von BNE. Das Konzept BNE ist nicht zwingend ein Konzept, itsgruppe an einer persönlichen Utopie im Bereich der Nachhal- welches nur im schulischen Rahmen angewandt werden sollte. tigkeit. Ein Teilnehmer meinte, am schönsten wäre es, wenn wir Die Verantwortung kann laut der Arbeitsgruppe nicht nur auf der BNE gar nicht mehr bräuchten, denn in seiner Utopie ist eine jüngeren Generation lasten. Die Zeit, die uns noch zur Verfügung nachhaltige Lebensweise schon selbstverständlich. “Es ist eine steht, um die Ziele für Nachhaltigkeit zu erreichen, sei knapp schöne und wichtige Utopie. Denkt sie mit”, meint Lilian Trech- und man müsse allen Gesellschaftsgruppen die entsprechenden sel. Auch Herr Stöckli äussert sich zum beschwerlichen Weg zu Konzepte vermitteln. einer solchen Utopie: “Ihr müsst langen Atem haben”. Es werde nicht leicht sein, aber man müsse einfach dranbleiben. 5
Jugendsession 2021 L’éducation : un point crucial pour notre avenir Face à la crise climatique, des jeunes de la Session s’interrogent sur l’éducation et ce qu’elle pourrait apporter aux générations futures. Retour sur leurs réflexions parlementaires. Charline Savary et Kilian Rollier L’éducation au développement durable (EDD) a pour but d’orienter notre société afin que chacun·e puisse acquérir des compétenc- es nous permettant de répondre à nos besoins présents et futurs. L’EDD est inscrite dans le plan d’étude romand. Théori- quement, les professeur·e·s sont supposé·e·s l’appliquer dans leur enseignement. Dans la pratique, c’est une autre histoire : cet enseignement est souvent mis de côté ou mal partagé. Out- il dans la formation des jeunes, l’éducation au développement durable a pour objectif de leur apprendre à être autonome et à développer leurs compétences personnelles. Ensuite, elle les responsabilise en attirant leur attention sur les conséquences de leurs actes. Enfin, elle leur apprend à communiquer leurs dif- férents points de vue entre eux dans le but qu’il·elle·s agissent ensemble. L’EDD dans la réalité Diverses activités sont mises en place dans les établissements scolaires pour introduire l’EDD. Certaines écoles aménagent des jardins bios pour sensibiliser les élèves aux aliments lo- caux. D’autres donnent la possibilité aux jeunes étudiant·e·s de s’impliquer dans leurs futurs devoirs civiques en élaborant, par exemple, une simulation de vote. Ou encore, des pancartes de sensibilisation sur le respect ou sur l’égalité des genres sont affichés dans les salles de classe. Toutefois, la manière dont les établissements scolaires abordent cet enseignement reste floue et maladroite. «La transmission des informations par rap- port à l’EDD est assez désorganisée», déclare Théo, 20 ans. Il ajoute que les activités en lien avec l’éducation au développe- ment durable ne sont pas intégrées au programme scolaire. Par conséquent, les élèves doivent libérer du temps pour profiter de celles-ci. Dans l’école de Zoé, 15 ans, certaines actions sont or- ganisées, cependant la direction préfère ne pas s’impliquer da- vantage dans l’application de l’EDD. «Notre directeur n’était pas très à l’écoute, tout se passait au niveau des professeur·e·s ou Les participant·e·s finalisent ensemble leur vision. © Théo Allaman des élèves», confie-t-elle. Pour Matthieu, 17 ans, l’organisation actuelle n’est pas suffisante. «J’ai eu beaucoup de sensibilisa- Les solutions tion, mais rien de très concret», déclare-t-iel. «Ça m’a impacté·e·x Les jeunes du groupe de travail suggèrent de créer des car je suis très sensible à ça, mais je ne suis pas sûr·e·x que ça formations visant à sensibiliser les élèves à l’EDD. Il·elle·s soit le cas pour tout le monde». pensent également qu’il faudrait que cet enseignement soit interdisciplinaire, c’est-à-dire qu’il soit inclus dans chaque matière. «L’EDD repose, entre autres, sur le principe de par- ticipation de tou·te·s les élèves dans les processus de dé- cision de l’école», explique l’experte en éducation au dével- oppement durable, Isabelle Bosset. L’objectif est d’orienter les élèves à faire des choix et de les motiver à s’impliquer dans des thématiques importantes. Mais ce domaine ne 6
Avegnir cantonal. Comment faire pour que le Conseil fédéral puisse l’appliquer partout ? L’un des jeunes souligne l’impératif de la situation : «On n’a plus beaucoup de temps, et on repousse sans cesse l’échéance.» Pour eux·elles, il faut trouver une solution rapidement. Ainsi, l’idée de proclamer l’urgence cli- matique germe dans l’esprit des jeunes politicien·ne·s, cela permettrait d’imposer des mesures qui appliquerait l’éduca- tion au développement durable. Lorsqu’un jeune demande si toutes ces idées ne sont pas trop entreprenantes, Nicolas Walder, conseiller national du parti des Verts, rétorque qu’«il ne faut pas hésiter à être ambitieux·se». Au plénum «Notre société est aujourd’hui échue, mais notre monde est- il pour autant déchu ?» C’est cette question rhétorique qui a servi d’introduction au discours de nos jeunes politicien·ne·s lors du plénum. Après avoir démontré l’importance de l’édu- cation dans notre société, il·elle·s ont introduit l’EDD comme étant «la manière la plus directe pour impacter nos généra- tions futures». Le débat nous a montré des jeunes passionné·e·s et im- pliqué·e·s dans l’avenir de leur société. «Sur toute les choses que nous allons voter aujourd’hui, combien auront la chance de s’attaquer directement à la source du problème ?» Ce- tte dernière phrase prononcée par l’une des jeunes lors du plaidoyer démontre que, pour eux·elles, la question de l’édu- cation est existentielle. doit pas seulement être enseigné. Dans le cadre de l’approche institutionnelle globale (également appelée whole school ap- proach), l’experte nous dit qu’on «vise une cohérence entre ce qu’on enseigne, d’une part, et les valeurs qui sont vécues au sein de l’école, d’autre part». Ainsi, l’EDD peut être également un mode de vie pour tout le monde. Selon Matthieu, «il faut commencer à sensibiliser dès le plus jeune âge». Concernant la durabilité écologique, les jeunes soulèvent un problème. Il est très difficile de faire en sorte que le change- ment soit global et rapide, car l’éducation est votée au niveau 7
Jugendsession 2021 La finanza sostenibile: oltre l’ossimoro Di fronte all’importanza del settore finanziario nella lotta al cambiamento climatico, le*i giovani del gruppo italofono si sono misurati con un argomento ostico ma che non le*li ha lasciati priv* di grandi soddisfazioni. Nicolas Rodigari Parlare di finanza non è mica facile. Tuttavia, visto l’impatto I lavori del gruppo delle operazioni finanziare sulla crisi climatica, è senza dubbio Il vivace gruppo italofono, composto da giovani italiani e ticin- necessario. Così, le*i giovani del gruppo italofono si sono rim- esi, più un rappresentante del Canton Grigioni, è stato aiutato boccat* le maniche e hanno studiato la questione. Tassono- a districarsi sul tema da due esperti venuti a rappresentare mia, sanzioni, incentivi, greenwashing, regolamentazione: ter- due mondi distanti ma che, a sorpresa di tutti, si sono trovati mini che magari potevano lasciarli confusi prima del loro arrivo perlopiù d’accordo non solo sui fini ma anche sui mezzi per a Berna, dopo i quattro giorni di lavoro intenso sul tema sono raggiungerli. Carolin Carrella, rappresentante del WWF, ha spie- stati con tenacia addomesticati. gato le numerose difficoltà che un’associazione ambientalista incontra nel promuovere concreti passi avanti nell’ambito della regolamentazione bancaria, mentre Alexandre Roche, dall’As- Mercato finanziario e sostenibilità sociazione svizzera dei banchieri, ha presentato alle*ai giovani La finanza sostenibile è un argomento di discussione delicato, gli impegni presi delle banche stesse per raggiungere una nuo- soprattutto in Svizzera, tra le prime piazze finanziarie al mon- va fase finanziaria in cui le attività sostenibili siano di per sé le do. Ma i dati parlano chiaro: il suo impatto non può essere ig- più attraenti (e redditizie) per gli investitori. norato. Regolamentare l’azione finanziaria significa aiutare le*i consumatrici*tori, costantemente disorientat* da slogan ed et- Anche Marina Carobbio Guscetti, Consigliera degli Stati per il ichette “verdi” che non hanno nulla di sostenibile, e incentivare Partito Socialista, si è unita al gruppo per aiutarlo con i lavori. circoli virtuosi tra i produttori, così che la vendita di prodotti In particolare, il suo contributo è stato efficace nel ricordare inquinanti sia meno attraente di quella di prodotti sostenibili. alle*ai giovani le difficoltà nell’introdurre tassazioni e sanzioni Quando si parla di sostenibilità in ambito finanziario, tuttavia, che devono essere ben mirate, così da evitare di colpire chi non ci si riferisce unicamente alla tutela dell’ambiente, ma si sarebbe invece da proteggere, e sufficientemente solide per fa riferimento anche alle componenti sociali ed economiche affrontare le critiche che, come ogni imposta, sono destinate del termine. L’ampia gamma di aspetti e risorse da tutelare ha a ricevere. però avuto la conseguenza di portare i vari soggetti interessati a intendere il termine in maniera contrastante, rallentando così l’urgente processo di regolamentazione del mercato finanziar- io globale. I tentativi di regolamentazione Negli ultimi anni gli sforzi delle istituzioni volti in questa di- rezione sono stati tanti, sia da parte delle Nazioni Unite che dall’Unione Europea e dalla Svizzera, ma la regolamentazione Pour lire l’article traduit en rimane vaga e non perfettamente coordinata tra gli attori eco- nomici e istituzionali in campo. Parole come “sostenibilità” e français, scannez! “greenwashing”, nonostante portino con sé concetti di fonda- mentale importanza, sfuggono ancora a definizioni chiare e precise che possano aiutare l’attività legislativa. Questa è la situazione che presentata alle*ai giovani, che non si sono fatt* spaventare dalla difficoltà della sfida che era stata posta loro di fronte. 8
Avegnir La mozione alla prova dell’Aula Il duro lavoro preparatorio ha portato i suoi frutti. La visione piccoli imprenditori, ma mira a generare un circolo virtuoso di è stata portata domenica in Parlamento dal gruppo che, fat- cui tutt* possano beneficiare”. Il dibattito si è infine concluso tosi coeso nei giorni passati insieme, ha saputo difenderla con energici interventi conclusivi dei componenti italiani del dalle obiezioni presentate dai colleghi in Aula. La mozione gruppo, che, alla loro prima partecipazione alla Sessione dei richiedeva definizioni comuni e precise, criteri univoci, in- giovani, hanno saputo emozionare l’Assemblea. “Ringrazio il centivi, sanzioni, una maggiore trasparenza e investimen- gruppo italofono per le dichiarazioni più elettrizzanti della mat- ti volti ad aumentare la sensibilità sul tema da parte della tinata”, ha dichiarato il Presidente dell’Aula tra l’approvazione, popolazione. Il tema che è stato oggetto di dibattito prima rigorosamente silenziosa (espressa facendo vibrare le mani in del voto sulla proposta è particolarmente interessante, in aria) di tutt* le*i partecipanti. quanto ricalca la più frequente rimostranza alle proposte di una maggiore regolamentazione finanziaria da parte dello La visione è stata quindi approvata con ampia maggioranza. Stato. “Così metterete in difficoltà anche il piccolo panettiere La finanza per le*i partecipanti all’evento non sarà più qualco- di quartiere”, è stato detto durante un in intervento di critica sa di lontano e incomprensibile. E magari, un giorno, saranno alla proposta. Ma il gruppo non si è dato per vinto e, in virtù formulate quelle definizioni chiare e precise di sostenibilità che della solidità e compattezza costruita sulle lunghe e faticose hanno richiesto le*i giovani. E forse, allora, qualcuno si ricord- riflessioni al dei giorni precedenti, ha spiegato il fraintendi- erà di andare a ringraziarl* per il loro lavoro. mento: “la nostra visione non intende mettere in difficoltà i 9 9 Il gruppo ha avuto due giorni e mezzo per preparare la propria mozione e proporre eventuali emendamenti. © Maxime Staedler
Jugendsession 2021 Viel junger Drive für nachhaltige Baukultur Benjamin Rytz Baukultur begegnet und beeinflusst uns in jeder Sekunde un- seres Lebens. Wenn wir schlafen, schützt uns die Wohnung vor Wetter, Licht und Lärm. Beim Aufwachen fühlen wir uns zwis- chen den vertrauten Wänden wohl und geborgen. Auf dem Weg zur Arbeit laufen wir Fassadenreihen entlang und bewegen uns in öffentlichen Räumen. Ob wir uns in grauer Tristesse oder lebhafter, begrünter Flaniermeile aufhalten, beeinflusst unser Zum Schluss einigt sich die Gruppe auf drei aktuelle Entwick- Wohlbefinden. lungen, die in die Schlussforderungen aufgenommen werden: Erstens soll ein Mietrecht nach schwedischem Modell Obwohl ein Haus einzeln betrachtet sehr statisch und unverän- eingeführt werden. Dieses schlägt vor, dass Mieter*innen derlich wirken kann, ist die Baukultur in stetem Wandel und ver- ihre Heizkosten über ei- sucht gesellschaftlichen Bedürfnissen und ökologischen Rah- nen Fixbetrag bezahlen. Wie können wir die Städte den Bedürf- menbedingungen nachzukommen. Da unsere Umgebung nicht Übersteigen die Kosten nissen seiner Einwohner*innen best- einfach «ist», sondern aktiv gestaltet wird, müssen wir unsere diese Schwelle, werden die möglich anpassen? Ansprüche an die Baukultur Vermieter*innen zur Kasse Wie können wir Gebäude nachhaltig immer wieder diskutieren. Das gebeten. So wird ein Anreiz geschaffen, die Wohnungen ener- und CO2-arm gestalten, um die Kli- Tolle an dieser Auseinander- getisch besser zu sanieren. makrise nicht weiter anzuheizen? setzung bringt Anne-Chantal Rufer vom Bundesamt für Kul- Ein zweiter Punkt befasst sich mit einer neueren Entwicklung. tur auf den Punkt: «Weil wir eben alle in einem Zimmer leben, in «Bei der Klimafreundlichkeit eines Gebäudes geht es neben einem Haus wohnen und uns in einer Umgebung fortbewegen, dem Betrieb auch um das CO2, das schon im Bau drin ist», sind wir alle Baukultur-Expert*innen.» erläutert Claudia Schwalfenberg, Mitarbeiterin beim Schweiz- erischen Ingenieur- und Architektenverein. Weiter fährt sie Es ist früh am Morgen. Wir befinden uns in einem grossen fort, dass man bestehende Gebäude umbauen und umnutzen Eventraum mit dunklen Wänden. Um die “Und in welchen Punkten müssen wir sollte, statt sie abzureissen. Wenn Abriss schwarzen Tische haben sich etwa fünfzehn Kompromisse eingehen, wenn wir und Neubau unumgänglich sind, sollten Jugendliche versammelt. Der Zeitplan ist gleichzeitig auch noch bestehende Bauteile wiederverwendet und Gebäude eng. In den nächsten zwei Tagen kommen wieder rückgebaut werden können. Bauten bewahren wollen?” Diese Umstellung des Baumarktes hin Fachleute, Politiker*innen, lange Diskus- sionen und knifflige Entscheidungsfindungen auf sie zu. Und zu mehr Wiederverwendung will die Arbeitsgruppe fördern. bereits am Wochenende müssen die Teilnehmenden ihre ferti- gen Forderungen im Bundeshaus verteidigen. Eine letzte Forderung will den öffentlichen Raum grüner ge- stalten und den Langsamverkehr fördern. Dass in diesen Dass die Flughöhe der Diskussionen den Debatten im «richti- Aspekten noch Handlungsbedarf besteht, ist für Gruppenmit- gen» Parlament in nichts nachsteht, wird schon nach wenigen glied Mike Halbheer offensichtlich: «Schweizer Städte werden Minuten klar. Die Gespräche drehen sich um präfabrizierte Holz- zunehmend von Hitze, Lärm und schlechter Luft belastet. module, CO2- Bilanzen unterschiedlicher Gebäudetypen, Amor- Zudem sind viele Städte primär auf den motorisierten Individ- tisationsprognosen und alternative Mietmodelle mit positivem ualverkehr ausgelegt.» Er ist überzeugt, dass begrünte Stras- Klimaeffekt. senräume und eine Förderung des Langsamverkehrs zu einem angenehmeren Stadtklima führen würden. Sonntagnachmittag. Die Jugendsession neigt sich ihrem Ende zu. Als zweitletztes Thema wird die Baukultur besprochen. Eine grosse Mehrheit im Plenum nimmt die Vision mit den Forderungen der Gruppe an. Mike Halbheer zeigt sich erfreut: «Ich bin überzeugt, dass unsere Vision einen Punkt trifft, der in der Schweizer Politik auf offene Ohren stossen wird». 10
Avegnir Nehmt uns ernst! Die Eidgenössische Jugendsession ist eine einzigartige Veranstaltung. Selten haben Jugendliche die Möglichkeit, vier Tage zusammen Forderungen auszuarbeiten und mit Expert:innen und Politiker:innen zu diskutieren. Für eine direkte Demokratie ist es essentiell, dass sich viele Menschen mit den aktuellen politischen Themen ausein- andersetzen. Und dazu gehören auch junge Leute. Linus Kleschin Stellvertretend für den Bundesrat sowie den Nationalrat be- vom Erfolgsmodell des Schweizer Kompromisses und vom suchten Bundesratspräsident Guy Parmelin und Nationalrat- schweren Stand einiger Themen in der Schweizer Politik. spräsident Andrea Aebi die Jugendsession. Sie brachten den Teilnehmer:innen viel Lob und Respekt für deren Engagement Die Schweizer Politik fällt selten durch Schnelligkeit auf. und Einsatz entgegen. Immer wieder wurde die Jugendsession Die grundsätzliche Idee hinter einem Kompromiss ist nicht für ihren fortschrittlichen Charakter gelobt. Schon 1994 hät- schlecht, es ist eine Stärke der Demokratie in unserem Land, ten sich die politisch interessierten Jugendlichen mit dem Kli- dass nach Lösungen gesucht wird, mit denen sich am Ende maschutz beschäftigt und würden damit Vorbildcharakter für ein möglichst grosser Teil der Menschen identifizieren kann. die Schweizer Politik einnehmen. Doch zugleich - und insbesondere in den aktuellen Krisensitu- ationen - ist es ihre grösste Schwäche. Doch warum sind dann junge Leute immer noch so wenig in die institutionelle Politik eingebunden, wenn die Jugend den Beim Klimaschutz und der Nachhaltigkeit, dem Thema der Politiker:innen doch so wichtig ist? diesjährigen Jugendsession, gibt es schlicht nicht mehr die Es ist nicht nachvollziehbar, wieso sich immer noch viele Poli- Zeit für den nächsten verwässerten Kompromiss. Es muss tiker:innen gegen das Stimmrechtsalter 16 wehren. Was haben jetzt gehandelt werden! Hier ist die Politik gefordert, schnelle sie denn zu befürchten? Je mehr Menschen in eine Demokratie und wirkungsvolle Massnahmen zu verabschieden und umzu- eingebunden werden, umso stabiler ist sie und desto mehr setzen. Über die Wege zum Ziel haben die jungen Menschen Leute fühlen sich von der Politik repräsentiert. Das müsste in ihren Arbeitsgruppen viel diskutiert. Aber in einem Punkt sich doch eigentlich jede:r Politiker:in wünschen. waren sie sich einig: Es muss jetzt etwas geschehen. Doch oft werden die Forderungen der einzelnen Arbeitsgrup- Nicht nur die Jugendsession kann von der Politik lernen, son- pen nach dem Ende der Jugendsession nicht mehr richtig dern auch die Politik von der Jugendsession. ernst genommen. Sie werden zwar im Parlament behandelt, doch in vielen Fällen werden sie entweder gar nicht übernom- men oder stark abgeschwächt. Konfrontiert mit dem Vorwurf, dass die Jugendsession von der Politik schlussendlich gar nicht so richtig beachtet wird, werden immer wieder die gleichen Standardantworten ge- bracht. Sowohl Guy Parmelin als auch Andreas Aebi sprachen 11 © Olivia Grey 11
Jugendsession 2021 Avegnir Le Politfestival, un lieu d’échanges À l’occasion des trente ans de la Session des jeunes, un festival politique s’est déroulé dans la célèbre Rathaus de Berne. Retour sur cet événement. Kilian Rollier Les fins de journée à la Session des jeunes ne sont pas de tout Au programme : des ateliers ! repos. En effet, une activité est organisée chaque soir pour les Une fois arrivé·e·s à la Rathaus, les jeunes sont convoqué·e·s dans participant·e·s. Jeudi, il·elle·s ont eu l’opportunité de prendre part la salle du Grand Conseil. Les participant·e·s apprennent par un à des Workshops agencés par sept organisations dont l’Amnesty membre de la co-présidence du CO qu’il·elle·s sont inscrit·e·s à plu- International ou encore l’UNESCO. Le vendredi soir, une Party a sieurs ateliers et qu’il·elle·s devront les rejoindre dans le courant de été planifiée, cependant elle a été annulée pour des raisons san- la soirée. Ces ateliers aborderont des thématiques diverses comme itaires. Mais cela n’a pas pour autant découragé les jeunes qui la protection du climat, la santé mentale et l’empowerment. Ceux- ont su, grâce à leur esprit fêtard et innovateur, créer leurs propres ci se présenteront sous la forme de Workshop, de tables rondes et soirées. Pour finir, après avoir passé leur samedi dans le Palais de Speed Debating. Les jeunes auront donc la possibilité de s’ex- fédéral, les jeunes ont été invité·e·s à rejoindre un événement par- primer entre eux·elles lors de ces ateliers. Mais avant d’entamer ticulier. La direction du projet a préparé un festival politique à la ce programme attrayant, les participant·e·s sont convié·e·s à un Rathaus. apéro et à un souper qui ont lieu au rez-de-chaussée de la Rathaus. Les jeunes écoutent le programme du Politfestival dans la salle du Grand Conseil © Maxime Staedler 12
Avegnir Il·elle·s se réjouissent du repas pour reprendre des forces. «Après Autour d’un verre de vin avoir passé une demi-journée au Parlement, c’est vrai qu’on était Une fois les assiettes vidées, une grande partie des jeunes se ren- fatigué·e·s. L’introduction du Politfestival était un peu longue et dent promptement aux ateliers auxquels il·elle·s sont assigné·e·s cela, je pense, pour tout le monde», confie Théo, 20 ans. afin de ne rien manquer. Certain·e·s préfèrent s’attarder dans le hall de la Rathaus pour profiter d’un dernier verre de vin et, par À l’abordage ! la même occasion, discuter avec les autres participant·e·s et Lors du repas, plusieurs représentant·e·s d’associations et de les membres des stands. Ces échanges ont plu, notamment à partis politiques, tels que le WWF ou les verts libéraux, sont Théo: «C’est super intéressant de pouvoir partager nos idées avec présent·e·s. Il·elle·s sont là pour informer les jeunes sur leurs pro- d’autres personnes simplement et calmement.» grammes, leurs actions et leurs objectifs. Pour se faire, il·elle·s tiennent des stands, distribuent des prospectus et répondent avec enthousiasme aux questions des jeunes. Un parti offre même des ballons en forme d’épée, ce qui plait manifestement à certain·e·s jeunes, puisqu’il·elle·s se sont mis·e·s à mimer un combat d’es- crime. «Lors de la soirée, on a fait le tour des stands, on a vraiment demandé l’avis au maximum de monde possible, puisque notre but, c’était de s’informer. On est là pour apprendre et, pour nous, c’est super important d’avoir tous les points de vue afin de ne pas s’enfermer dans des cases !», explique Diane Lou,17 ans. Avant de se retrouver à la Rathaus, les jeunes ont passé l’après-midi au Palais fédéral. Il·elle·s ont eu l’occasion de poser des questions à Guy Parmelin, le président. Voici ce qu’en ont pensé quatre jeunes. 13
Jugendsession 2021 30 ans, ça se fête! Un anniversaire, ça se célèbre entre ami·e·s. Par le passé, diverses déléga- tions étrangères avaient déjà assisté à la Session des jeunes, mais à l’occa- sion de la trentième édition, les participant·e·s internationaux·ales ont été invité·e·s à y prendre pleinement part et à faire l’expérience de la politique helvétique. Hugo Savary Curiosité et excitation Bilan et souvenir de la Suisse De l’Albanie à la Belgique en passant par le Royaume-Uni, des Pour la plupart, venir en Suisse est une première. C’est le jeunes d’un peu partout en Europe se sont rendu·e·s à Berne cas de William, du Royaume-Uni, qui s’est amusé à «tweeter» à l’occasion de la Session des jeunes 2021. chaque jour des faits sur ce pays qu’il ne connaissait pas avant. De son côté, Juliette s’est étonnée du nombre de dra- Tou·te·s semblent ravi·e·s de participer, qu’il·elle·s aient reçu peaux dans les rues et de voir que son train avait du retard. une invitation officielle ou qu’il·elle·s se soient inscrit·e·s. D’autant plus que pour certain·e·s, ce genre d’évènement Concernant le système politique helvétique, tout le monde a n’existe pas dans leur pays d’origine, comme pour Juliette, son avis. William résume bien l’impression générale : «C’est de Belgique, ou encore pour Francesco, d’Italie, qui se de- très bien que la politique suisse soit basée sur le compromis. mande si, concernant l’État italien, c’est un problème de fi- Vous avez un conseil de sept personnes et chaque année nancement. Quoi qu’il en soit, les invité·e·s internationaux- un·e nouveau·elle président·e est élu·e. Je trouve cela super- ·ales ont tou·te·s un objectif en commun que résume Luca, be en termes de démocratie pour donner une chance à tout du Luxembourg : «Voir comment la politique fonctionne ail- le monde.» Selon Sylvia, un tel système semblerait difficile à leurs mais également faire de nouvelles connaissances de mettre en place en Angleterre. divers horizons.» A l’approche de la fin de la Session, Andreas, de Roumanie, nous confie : «L’inclusivité est possible. Être ici dans une ses- sion avec quatre langues au même moment, c’est un beau message à garder». Et William conclut : «Le futur est brillant et il est entre de bonnes mains. Plein de jeunes sont venu·e·s ici pour parler de développement durable. On n’a peut-être pas les mêmes opinions, mais on est tou·te·s venu·e·s en- semble et on a débattu de manière civilisée sur ce qui est le mieux pour le futur.» 14
Avegnir Les jeunes invité·e·s internationaux·ales, comme Sylvia d’Angleterre, ont pris part activement aux débats. Une première ! © Indra Crittin Trois invité·e·s luxembourgeois·e·s se sont exprimé·e·s sur leur expérience de la Ses- sion. Pour découvrir ce qu’il·elle·s en ont pensé, scannez ! 15
Jugendsession 2021 Junge Pionier:innen - Ihrer Zeit voraus Der Einfluss der Jugendsession in politischen Entscheidung ist immer wieder ein An- lass zur Diskussion unter allen Beteiligten. Nehmen Politiker:innen Rücksicht auf die Anliegen der Jugend? Bundesrat Guy Parmelin beantwortete an der diesjährigen Jugendsession diese Frage. Helena Quarck Samstagmorgen. Voller Vorfreude und Neugier sitzen die dies- Erwartung einer Antwort. Vor einer Sitzung, beim gemeinsamen jährigen Teilnehmer:innen der Jugendsession im Nationalrats- “Käffele”, sei “Duzis” angemessen. Während der Sitzung hinge- saal. In wenigen Augenblicken wird Bundesrat Guy Parmelin das gen laufe das Ganze etwas formeller ab, lautet die Auskunft. Plenum eröffnen und die Jugendlichen suchen bereits fleissig nach Fragen. Trotz Schlafmangel zeigen sie unermüdlichen Ein- Die Stimmung ist sichtlich angespannt, als ein Teilnehmer fragt, satz. Plötzlich bildet sich in der Nähe des Eingangs eine kleine ob sich Herr Parmelin die Forderungen und Visionen der Jugend- Menschenansammlung. Guy Parmelin ist da und die Teilneh- session anschaue und auch in der Politik berücksichtige. “Ja”, mer:innen zögern nicht, ihn zu begrüssen. meint dieser, er schaue sich die Visionen gerne durch. Aber - ein “aber” hatten wir bereits erwartet - sie seien oft etwas unreal- Interessiert hören sie sich die Eröffnungsrede des Bundespräsi- istisch. Dass der Jugend der Vorwurf gemacht wird, Unerre- denten an. Anschliessend wird die Fragerunde eröffnet und die ichbares zu fordern, ist ja nichts Neues. Enttäuschung bei den ersten Hände schiessen in die Höhe. Unter anderem wollen die Jugendlichen war trotzdem spürbar. Teilnehmenden wissen: “Wie kann man sich das Verhältnis in- nerhalb des Bundesrates vorstellen? Sprecht ihr euch mit dem Es stellt sich die Frage: Sind die Forderungen der Jugendsession Vornamen an?” Die Menschenmenge lacht, jedoch in gespannter wirklich unrealistisch? Teilnehmer:innen der Jugendsession begrüssen Bundesrat Guy Parmelin. © Théo Allaman 16
Avegnir Bundesrat Guy Parmelin eröffnet das Plenum © Théo Allaman Die Jugendsession durfte in den vergangenen 30 Jahren einige Erfolge feiern. Beispielsweise wurde an der ersten Jugendses- sion im Jahr 1991 die frei Wahl zwischen Militär- und Zivildienst gefordert. Bereits 1996 wurde ein Zivildienst als möglicher Er- satz zum Militär eingeführt. Die freie Wahl besteht seit 2009. Im Jahr 2010 wurde an der Jugendsession ein zweiwöchiger, durch die Erwerbsersatzordnung finanzierter Vaterschaftsur- laub gefordert. Zehn Jahre später wurde eine ähnliche Initiative angenommen. Dies sind bei weitem nicht die einzigen Erfolge. Die Legalisierung von Cannabis beispielsweise wurde bereits 1996 diskutiert und gefordert. Die Diskussion bekam erst viel später nationale Aufmerksamkeit und 2022 sollen nun Pilot- projekte zum Freizeitkonsum von Cannabis gestartet werden. Diese Forderungen waren demnach nicht unweigerlich unre- alistisch, sondern lediglich ihrer Zeit voraus. Sie entpuppten sich nicht nur als umsetzbar, sondern darüber hinaus als Bere- icherung für die Gesellschaft. Die Jugend ist gewagter und scheut sich nicht vor Diskussionen über Veränderungen, die vielen unrealistisch erscheinen. Das ist keinesfalls negativ zu betrachten. “Reach for the stars” Greift nach den Sternen - wie man so schön sagt. Dabei darf erwähnt werden: Die Sterne mögen uns als nicht greifbar erscheinen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie auch tatsächlich ausser Reichweite liegen. 17
Jugendsession 2021 Paniquez pas, c’est juste un problème de frigo Les memes du compte Instagram @sdjcanmeme n’ont pas cessé de faire parler d’eux durant la Session. Qui se cache derrière ce fameux pseudo ? Autour d’un verre, Avegnir a eu l’occasion de discuter avec deux des modérateur·rice·s du compte. Rencontre. ....... Manon Savary @sdjcanmeme s’est donné pour mission de dénoncer toutes les petites siestes de la Session. © @sdjcanmeme C’est en 2019 que le compte Instagram @sdjcanmeme est créé par Les débuts un des GL (responsable de groupe). Actif principalement durant les Influencé par le compte memes de la Conférence des Parlements sessions, le compte n’a pas chômé depuis : il possède aujourd’hui des Jeunes (@cpj_memes), celui qu’on nommera Auguste décide plus de cent memes postés. Cette année, ils sont six modéra- d’en ouvrir un similaire pour la Session : «Ça m’a inspiré pour faire la teur·rice·s à être à la direction de @sdjcanmeme, mais seulement même chose car j’ai vu que ça avait super bien fonctionné.» Au quatre ont pu être présent·e·s à la Session. Autant le dire tout de début, il gérait le compte seul. Puis, par hasard, Marcel a trouvé suite : il·elle·s ont souhaité rester anonymes. «Même si beaucoup @sdjcanmeme dans ses recommandations Instagram. «En voyant de personnes savent qui nous sommes, il y a encore plein de nou- le style de memes, j’ai reconnu l’humour d’Auguste que je connais- veaux·elles qui ne sont pas au courant, et ça nous amuse», explique sais déjà personnellement.» Appréciant particulièrement cette cul- un des membres que nous appellerons Marcel. Il nous est tout de ture d’internet, Marcel demande à Auguste s’il peut participer à la même possible de révéler que parmi les quatre modérateur·rice·s gestion du compte. «Je lui ai envoyé un message privé lui disant que se trouvent un·e participant·e, deux GL et un·e membre du comité je l’avais reconnu. C’est comme ça que j’ai obtenu les accès.» Ainsi d’organisation. commence la formation de la petite équipe @sdjcanmeme. 18
Avegnir « C’est un peu le compte non officiel de la Session, toutes les anecdotes passent par là », confie un membre du Staff. © @sdjcanmeme La création des memes Concernant la création des memes, il n’y a pas vraiment de con- «This is fine», n’est pas bien passé.» En effet, les organisateur·rice·s de sultation entre les membres. Tout se fait dans la spontanéité. Plu- la Session n’étaient même pas encore au courant de l’incendie. Marcel sieurs publications viennent même des abonné·e·s participant à continue : «Les personnes de la Jugi, l’autre hébergement de la la Session. Auguste nous confie : «Cette année, je n’ai pas réalisé Session, ont cru que c’était un gros accident avec des blessé·e·s. tant de memes, je me suis plutôt concentré à faire des stories. Cela a causé un élan de panique, surtout auprès des jeunes de J’ai capté les choses sur le moment.» En effet, en plus de faire quatorze et quinze ans.» Contacté par l’organisation de la Session, rire, l’objectif est aussi de tenir les participant·e·s informé·e·s de @sdjcanmeme a dû supprimer le meme. «C’était totalement com- ce qu’il se passe durant les quatre jours : «C’est aussi ça qui nous préhensible. On n’avait pas pensé à ce genre de retombées.» fait marrer : lorsque les gens découvrent des petits événements de la Session par nous.» Aujourd’hui, cet événement fait sourire les teneur·euse·s du compte. A ce propos, une story a été postée le vendredi soir de la Session. A This is fine la Jugi, lors du repas, une alarme s’est déclenchée. Faisant référence Mais la rapidité d’Internet n’a pas que des points positifs. De cette à l’incident de l’Hostel, la légende de la vidéo précise : «La JuSe* c’est vitesse, Marcel en a payé les frais. Il y a deux ans, l’alarme incendie jamais drôle si y’a pas d’alarme incendie.» Les modérateur·rice·s ont a été déclenchée à l’Hostel à cause d’un moteur d’ascenseur qui tout de même appris de leurs erreurs et n’ont pas oublier d’ajouter : a pris feu. Pendant toute la durée de l’incident, Marcel était à l’ex- «Paniquez pas, c’est juste un problème de frigo.» térieur du bâtiment parce qu’il venait d’arriver à l’établissement. Il explique : «Mon premier réflexe a été de créer un meme et de le poster. Celui-ci, basé sur l’image connu du chien avec la mention *La Session des Jeunes Pour découvrir le compte @sdjcanmeme, scannez ce QR code ! 19
Jugendsession 2021 La Protection du climat, le défi qui nous lie ! Réuni·e·s pendant quatre jours autour d’un objectif commun, la protection du climat, 17 jeunes de la Session se sont affairé·e·s à trouver des solutions. Rencontre avec nos parlementaires d’un week-end. Hugo Savary «On n’est jamais trop petit pour faire une différence», marte- Novices mais déterminé·e·s lait l’activiste Greta Thunberg à la COP24 de 2018 en Pologne. Voilà ce qui pourrait qualifier nos jeunes ami·e·s fraîchement Une affirmation que ne sauraient contredire nos participant·e·s débarqué·e·s dans la capitale. Aucun·e n’a pris part à la Ses- âgé·e·s de 14 à 21 ans ainsi que leurs deux GL, comprenez «re- sion des jeunes les années précédentes. Peu importe, tout·e·s sponsables de groupe». sont là pour accomplir quelque chose. Cependant tou·te·s ne Ce n’est une nouvelle pour (pratiquement) personne, l’human- partent pas sur un pied d’égalité. Certains comme Karam, 21 ité ne peut plus perdre de temps. En 2015, les 193 membres ans, Genève, connaissent leur politique suisse sur le bout des de l’ONU ont accepté l’Agenda 2030 et son programme de doigts et ont déjà pris part à des débats. D’autres comme Diane développement durable dont la protection du climat fait bien Lou, 14 ans, Neuchâtel, avouent humblement débuter. Facteur évidemment partie. La même année, l’Accord de Paris est signé néanmoins commun à tou·te·s : la volonté d’apprendre et de par 195 États. Celui-ci fixe notamment l’objectif de maintenir le faire quelque chose pour Demain. C’est cette motivation lat- réchauffement de la Terre en dessous de 1,5°C, si possible, ou ente qui a poussé nombre de professeur·e·s à parler de la Ses- du moins en dessous de 2°C. sion des jeunes à leurs étudiant·e·s. C’est le cas de Léonard, A l’heure de la COP26 de Glasgow, ce groupe de travail a une 18 ans, Fribourg, qui en a entendu parler en classe tout comme résonance particulière. Elsa, 16 ans, de Fribourg également. Mais nouvelle réjouis- sante, la Session gagne en notoriété également par le «bouche à oreille». Ulysse, 21 ans, Fribourg, nous le confie : «C’est une amie de cours ayant déjà participé qui m’a soufflé l’idée.» Prendre la parole en public : un exercice redouté par certain·e·s et attendu par d’autres, comme c’est le cas de Karam. © Indra Crittin 20 20
Avegnir Parole de GL, le groupe vit bien ! Figure bien connue de la Session des jeunes, Yann Vetter en- dosse un nouveau costume cette année. Après plusieurs expéri- ences en tant que participant, le jeune valaisan de 20 ans se retrouve avec de nouvelles responsabilités : celles de GL. Pour lui, devenir responsable de groupe était une évidence. Fort de son nouveau titre, n’appelez surtout pas Yann «Chef» ou il vous en coûtera, comme peut en témoigner Karam, astreint à la vais- selle pour cause de «taquineries à répétition». Une ambiance bon enfant confirmée par la seconde GL, Emma. A ce propos, Yann se réjouit : «J’ai été incroyablement surpris. J’ai toujours eu des débats de qualité, mais dans mes anciens groupes on se coupait la parole, c’était plus animé. Là c’est vraiment toujours dans le respect.» D’aujourd’hui, pour demain Place au débat : tout le monde n’est pas forcément d’accord Une fois les présentations faites, nos politicien·ne·s en herbe sur la route à emprunter. C’est ce que remarque Matthew, 20 ont du pain sur la planche. Les premières questions se posent : ans, Berne : «On a eu quelques oppositions sur certains sujets. Qu’est-ce qui est problématique ? Où en est-on ? etc. Les jeunes Typiquement pour les voitures en Europe et en Suisse. Certains sont divisé·e·s en petits groupes qui préparent des ébauches groupes voulaient en interdire la vente pour 2030-2035 ou taxer de projets. Ces dernières sont ensuite élaguées pour n’arriver les propriétaires, ce qui était trop tôt et drastique pour d’autres.» finalement qu’à une vision jugée satisfaisante par le plus grand Finalement, une proposition se dégage : «L’approvisionnement nombre, «Vive la Démocratie !». Des expertes de la cause cli- durable via l’autoproduction d’électricité.» L’objectif est d’aug- matique viennent en soutien afin de juger de la crédibilité des menter la production d’électricité durable en Suisse. Cette mo- différentes propositions. Et le résultat est plus qu’encourageant, tion vise les entreprises à forte consommation électrique qui se comme en témoigne Myriam Planzer experte du WWF : «Je suis devront d’en produire un seuil minimal défini ou de contribuer à surprise des connaissances que les jeunes ont déjà, c’est super. un fond solidaire. Je suis surprise également que les propositions rejoignent d’au- Une vision qui est (spoiler alert) très bien défendue au Parle- tres déjà traitées par le Parlement.» ment et même acceptée après une légère modification. La relève Sans rien affirmer pour autant, Ulysse ressent un certain décal- age parfois latent entre la jeunesse et les adultes, notamment en matière de protection du climat. Jeanne, 15 ans, Vaud, re- bondit en relevant le fait que pour la nouvelle génération : «c’est un combat présent dans les mentalités depuis notre naissance, à la différence des plus ancien·ne·s». Affirmation que confirme Cédric Wermuth, co-président du PS suisse : «Je viens d’une génération à laquelle on reprochait d’être apolitique. Après moi, cette génération actuelle est impressionnante et fait preuve d’une sincérité, d’un courage et d’une lucidité politique que ce pays n’a jamais vu avant. Je suis convaincu que la Session des jeunes est une des manières de montrer cela.» Une jeunesse prête à se battre pour son avenir, une jeunesse pleine d’espoir. 21
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