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Kunststoff P.b.b. Sollingergasse 25/10 15Z040412M Österreichische ISSN 0029-926X WelkinMedia, 1190 Wien 51. Jahrgang · Nr. 1/2 2020 Zeitschrift Automotive Spritzgießtechnik Going further with Experience. engelglobal.com/holmlos Offizielles Organ der Gesellschaft zur Förderung der Kunststofftechnik, der Vereinigung Österreichischer Kunststoffverarbeiter und der Bundesinnung der Kunststoffverarbeiter
Komplettlösungen M Y0OYL2\UZ[Z[Vќ[LJOUPR 4HZJOPULUc2VTWSL[[HUSHNLUc:LY]PJLc7SHU\UNc9VOZ[VќL 5,;:;(3c/);/,94c46;(5*6369;9650*c;90(c.,2
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Viele Wege führten nach … Kunststoff Neuerscheinung Österreichische Kunststoff-Pioniere Viele Wege führten nach … Kunststoff Im Kunststoffsektor ist das geogra- Der Autor: Reinhard Bauer, geb. 1953 in Gmünd / NÖ - und ihre Erfolgsgeschichten fisch und bevölkerungsmäßig klei- Dipl.-Ing. der Kunststofftechnik Erforscht und erzählt von Reinhard Bauer ne als Nach 25 Jahren Tätigkeit Öster Produk-reich eine Großmacht. Dieses Wirtschaftswunder tionsleiter in Spritzgießbetrieben, als wurde nicht durch technischer Leiter eines Werkzeug- baus und als Leiter desWissenschaftler Anlagenbaus oder Ingenieure be- eines Spritzgießmaschinen-Herstellers gründet, sondern in der Mehrzahl von wechselte er 1999 in die technische Kommunikation. mutigen Querdenkern, die durch Zufäl- le mitFach- Seit 2006 ist er selbständiger den Potentialen der neuen Werk- redakteur für Kunststofftechnik. Ein stoffe in Kontakt kamen und deren Po- Teilbereich der redaktionellen Arbeit sind Recherchen undtenziale Aufzeichnun- zu nutzen verstanden. gen von Technikgeschichte. Beispiele Zwölf dieser Pioniere, jeder aus einem dafür sind die in diesem Buch zusam- mengefassten biografischen Portraits anderen Teilbereich der Kunststofftech- österreichischer Kunststoffpioniere. nik stellt das vorliegende Buch vor. Es sind Biografien, die mit erstaunlichen, teils unglaublichen, Schicksalswen- dungen aufwarten, ISBN allesamt span- nende Geschichten auf insgesamt 495 Seiten. Der Reigen beginnt in chronologischer Reihenfolge noch zu Zeiten der k.+k.-Monarchie mit der Gummiverarbeiter-Familie Mach. Daran schließen die Biografien des Spritzgieß- maschinenbauers Ludwig Engel und der Extruderbauer und Brillenerzeuger Wilhelm und Anton Anger, sowie der Konsumgüterentwickler Hubertus Goller und Anton Kol- ler an. Fortgesetzt wird der mit dem Farbstoffhersteller Josef Houska, dem Flasche/Ver- schluss-Pionier Alwin Lehner und den Profilherstellern Franz und Josef Zitta. Die jüngsten Pioniere sind der Anla- genbauer Willibald Luger, der Recy- clingpionier Karl Blaimschein und der Polyurethan-Gießer Max Aspelmayr. Das Buch kann über unsere Home- page www.kunststoff-zeitschrift.at oder per Mail an bestellung@kunststoff-zeit- schrift.at zum Preis von 49,00 Euro be- stellt werden. Michael Blaimschein, Enkel des im Buch portraitierten Recycling- Pioniers Karl Blaimschein, stellt das Buch dem oberösterrei- chischen Landeshauptmann Thomas Stelzer vor.
I N H A LT Aktuelles, kurz notiert 6 Hocheffizientes und hochprofitables Spritzgussverfahren für Mikro-Kunststoffteile 8 Automotive 12 Artikel Foto: IFT Foto: K. D. Feddersen Werkzeugbau Spritzgießtechnik 15 Foto: Hasco Werkzeugbau 20 Kreislaufwirtschaft 22 Personen 27 Automatisierung 28 Automatisierung Dosierung 32 Foto: LWB-Steinl Auszeichnungen 33 Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 Antriebstechnik 34 Bundesinnung der Kunststoffverarbeiter 37 Wirtschaftsnachrichten 38 VÖK 40 Wer.Was.Wo...mit Kunststoff 42 Bundesinnung Fotos: K. Sochor Impressum, Vorschau auf Heft 3/4 2020 47 5
AKTUELLES KURZ NOTIERT Wittmann Gruppe übernimmt die FarragTech GmbH aus Vorarlberg Seit über 25 Jahren ist die FarragTech GmbH im Anlagenbau für die Kunststoffverarbeitung auf dem Sektor der Peripheriegeräte tä- tig, wobei Systeme im Bereich der Druckluft-Granulattrocknung einen Schwerpunkt des Produktspektrums darstellen. Nun werden die Produkte und das Team von FarragTech in die Strukturen von Wittmann integriert, was es mit sich bringt, dass – vom Standort Wolfurt aus – auf das gesam- te Entwicklungs-Knowhow und das internationale Vertriebsnetzwerk der Wittmann Gruppe zugegriffen werden kann. Als Erfinder des Druckluft-Granulatt- rockners sowie der internen Druckluft- Formenkühlung für Blasformprozesse stand FarragTech stets an der Spitze, was den Umgang mit den Möglichkeiten dieser Technologien betrifft. Einen wei- teren Entwicklungsschwerpunkt des Unternehmens bildet der Schwitzwas- Leiter der Wittmann Schüttgut-Abteilung, Aaron Farrag, Leiter des Produktbereichs serschutz für gekühlte Formwerkzeuge, Drucklufttrocknung und Formenkühlung, Michael Wittmann, Wittmann-Geschäftsführer. Foto: Wittmann dem FarragTech eine besonders ener- gieeffiziente und ökonomische Ausprä- die Leitung des Produktbereichs Druck- trocknern von FarragTech schließen wir gung verlieh. Die Weiterentwicklung lufttrocknung und -kühlung und wird eine Lücke in unserem Produktportfo- der FarragTech Erzeugnisse aus allen diesen im Kontext der Wittmann Grup- lio. Unsere internationale Ausrichtung drei Produktbereichen soll forciert wer- pe verorten. Wittmann-Geschäftsfüh- – gepaart mit den Vorteilen dieser tech- den, und die Geräte sollen sich nahtlos rer Michael Wittmann freut sich auf nisch hervorragenden Erzeugnisse – in die offene Konzeption der Wittmann die kommende Zusammenarbeit: „Wir verspricht enormes Wachstumspotenzi- 4.0-Technologie eingliedern. dürfen das Team von FarragTech sehr al für unsere neue Produktsparte.“ Der bisherige Eigentümer und Ge- herzlich in unserer Firmengruppe will- schäftsführer Aaron Farrag übernimmt kommen heißen. Mit den Kleinmengen- www.wittmann-group.com Plastics Europe Kunststoff nicht verdammen Ein Bündnis aus Nichtregierungs zienten Abfallsystemen weltweit, Nor- organisationen forderte Anfang men für einheitliche Umwelt- und Ge- Februar einen Rückgang von Plastik sundheitsstandards oder den Einsatz produktion und -verbrauch und stell- alternativer Rohstoffe. Dies ist nicht nur te hierzu 15 Forderungen an die in Deutschland notwendig, sondern ins- Politik in Deutschland. Die kunststof- besondere auch im europäischen und ferzeugende Industrie kritisiert die- globalen Umfeld. sen Forderungskatalog als wenig Nicht zu vergessen, dass Kunststoffe zielführend und teilweise kontrapro in ihrer Nutzung wichtige Beiträge lei- duktiv. Dr. Rüdiger Baunemann, Haupt sten: Sie werden in Windrädern und So- geschäftsführer von PlasticsEurope larzellen eingesetzt, dämmen Häuser Deutschland, weist auf den Trugschluss Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 und machen Autos leichter und somit hin, “dass der alleinige und soforti- verbrauchsärmer und beugen Lebens- ge Ersatz von Kunststoffen zu weniger mittelverlusten vor. Der vielfältige Nut- Umweltproblemen führt. Oftmals ist zen des Werkstoffs hilft so, die großen eine Kunststofflösung umweltfreundli- Herausforderungen unserer Zeit wie cher als ihre Alternativen.“ Klimawandel, Gesundheitsversorgung Die Industrie ist sich ihrer Verantwor- oder Energie- und Mobilitätswende zu tung bewusst, Prozesse, Produkte und bewältigen. Um diese Herausforde- Logistik nachhaltig und schonend zu rungen zu meistern, braucht es letztlich gestalten und Kunststoffe stärker in das gemeinschaftliche Engagement Richtung einer Kreislaufwirtschaft zu aller und den Austausch miteinander entwickeln. Deshalb setzt sich die Bran- – von der Politik über Behörden, Indus- che unter anderem für Abfallvermei- trie, Wissenschaft, NGO, Medien und dung, mehr Ressourceneffizienz und Verbraucher. Dass dieser Dialog mög- ambitionierte Recyclingtechnologien lich ist, hat PlasticsEurope kürzlich auf ein. Dabei geht es zum Beispiel um bes- der Weltkunststoffmesse K 2019 gezeigt. Dr. Rüdiger Baunemann, Hauptgeschäfts seres Ökodesign und recyclingfähigere führer von PlasticsEurope Deutschland. Verpackungen, den Aufbau von effi- www.plasticseurope.org Foto: PlasticsEurope 6
AKTUELLES KURZ NOTIERT Polymerpreisindex Plastixx Plastixx bezeichnet den im Juni 2005 eingeführten Polymerpreisindex der KI – Kunststoff-Information, den die Österrei- chische Kunststoffzeitschrift mit freundlicher Genehmigung der Kunststoff-Information Verlagsgesellschaft mbH, Bad Hom- burg regelmäßig veröffentlichen darf. Dieser Index zeigt repräsentativ die Preisentwicklung von Kunststoffen in Westeuropa. Während der Plastixx die wichtigsten thermoplastischen Kunststoffe insgesamt umfasst, spiegelt der Plastixx ST die Preis entwicklung der Standard-Thermoplaste und der Plastixx TT diejenige der Technischen Thermoplaste wider. Die Basis für Plastixx, Plastixx ST und Plastixx TT ist Januar 2002 mit 1000 Punkten. Preisindizes Jänner 2020 Jänner Vormonat Änderung Plastixx – Der KI Polymerpreisindex Plastixx 1.973,9 1.965,9 +0,4% Plastixx ST 2.031,5 2.023,1 +0,4% 2400 2400 Plastixx TT 1.362,3 1.356,3 +0,4% 2200 2200 Methodik 2000 Plastixx ST 2000 (Polymerpreisindex Der Plastixx bildet die Preisentwicklungen Standard-Thermoplaste) von PE-LD/LLD, PE-HD, PP, PVC, PS, PET 1800 1800 sowie ABS, PA, PC, PMMA, POM und PBT 1600 1600 nach dem Prinzip des sogenannten Paa- sche-Index ab. In die monatliche Indexbe- 1400 Plastixx TT 1400 rechnung gehen die durchschnittlichen (Polymerpreisindex westeuropäischen Marktpreise der Mate- 1200 Technische-Thermoplaste) 1200 rialien, gewichtet nach westeuropäischen Verbrauchsmengen ein. Die Gewichtung 1000 1000 nach Verbrauchsmengen wird jährlich Juli Okt 2018 April Juli Okt 2019 April Juli Okt 2020 aktualisiert. Quelle: Kunststoff Information, Bad Homburg www.kiweb.de Kunststoff P.b.b. Sollingergasse 25/10 15Z040412M Österreichische ISSN 0029-926X WelkinMedia, 1190 Wien Gewinnspiel auf der Messe Jugend Zum Titel 51. Jahrgang · Nr. 1/2 2020 Zeitschrift & Beruf – der Sieger steht fest! Automotive Kunststoffschweißen Die Kunststofflehre ist immer ein Gewinn und ein Besuch auf der Messe Jugend & Beruf ebenso, für den 12-jährigen Daniel Pichl- mayer hat sich der Besuch auf der Messe richtig ausgezahlt. Er Going further with ist stolzer Besitzer eines grünen Bikes der Firma Hrinkow. Experience. „Auf der Messe Jugend & Beruf erreichen wir nicht nur die Jugendlichen, sondern auch Eltern und Lehrer. Ihnen die Mög- lichkeiten einer Kunststofflehre zu präsentieren, ist extrem wich- tig für uns. Wir müssen uns gegen die klassischen Lehrberufe behaupten, das funktioniert nur mit aktiver und kreativer Infor- mationsarbeit“, so Erika Lottmann, Vorsitzende der Fachvertre- tung OÖ. www.kunststoffverarbeiter.at engelglobal.com/holmlos Offizielles Organ der Gesellschaft zur Förderung der Kunststofftechnik, der Vereinigung Going further with Experience. Österreichischer Kunststoffverarbeiter und der Bundesinnung der Kunststoffverarbeiter Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 Über 70 Jahre sprechen eine klare Sprache: Als langjähriger Partner von lokal sowie global agierenden Unternehmen steht ENGEL welt- weit für verlässliche Lösungen. Unsere Erfah- rung, verbunden mit der Leidenschaft für unsere Arbeit, hat uns vor 30 Jahren zu einer der bahn- brechendsten Entwicklungen unserer Firmen- geschichte inspiriert: Wir haben damals begon- nen, auf Holme zu verzichten und damit einen Meilenstein in unserer Branche gesetzt. Die Hol- mlos-Technologie sorgt für einen barrierefrei- en Werkzeugbereich, noch mehr Präzision und Der glückliche Gewinner Daniel Pichlmayer. Foto: K. Sochor hervorragende Werkzeugschonung. Mit diesem Konzept machen wir unsere Kunden nachhaltig erfolgreich – von 1989 bis heute. engelglobal.com/holmlos 7
ARTIKEL TU-Wien und AfA Hocheffizientes und hoch- profitables Spritzgussverfahren für Mikro-Kunststoffteile Projekt „SEPIM – Surface Engineering in Plastic lnjection Molding“ Das SEPIM Projektteam: Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr. techn. Christoph Lechner (Leiter der Forschungsgruppe für Fertigungstechnologie am IFT), Dr. Christoph Pollak (Obmann des AfA), DI Stephan Krall (wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe Fertigungstechnologie am IFT) (IFT = Institut für Fertigungstechnik und Photonische Technologien der TU-Wien) Gängige Herstellungs-Methoden für Mikro- und Nanostrukturen, wie Beschichtungs-, chemische Ätz- oder laserbasierte Verfahren, stoßen immer mehr an die Grenzen ihrer wirtschaftlichen Herstellung. Eine hochkaräti- ge Expertengruppe vom „Institut für Fertigungstechnik und Photonische Technologien“ (IFT) der TU-Wien, und dem „Ausschuss für Arbeitstechnik“ (AfA) entwickelte nun eine brandneue, ökonomisch einsetzbare Methode für die Kunststoffindustrie im Projekt „SEPIM-Surface Engineering in Plastic lnjection Molding“. Das neue Verfahren zur „Erzeugung von hy- drophoben Oberflächen durch mikrostrukturierte Spritzgusswerkzeuge“ kann in herkömmlichen Bearbeitungszentren eingesetzt werden, ohne dass größere Investitionen in zusätzliche Anlagentechnik notwendig sind. Selbstreinigende, schmutz- und wasser- technik und Photonische Technologien“ Das neue Verfahren: Erzeugung abweisende Oberflächen wie sie in der (IFT) der TU-Wien gemeinsam mit dem von hydrophoben Oberflächen Natur etwa bei Lotusblättern vorkom- „Ausschuss für Arbeitstechnik“ (AfA). durch mikrostrukturierte Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 men, haben die Menschen seit jeher eine ökonomisch und hocheffizient ein- fasziniert. Verantwortlich dafür sind die setzbare Methode zu entwickeln. Spritzgusswerkzeuge Mikrostrukturen auf der Blattoberflä- Im Rahmen des Projektes „SEPIM - che. Diese Mikro- und Nanostrukturen Nach dem von den Forschern mehre- Surface Engineering in Plastic lnjec- re mögliche Ansätze untersucht wur- werden heute industriell erzeugt, um tion Molding“ wurde von drei Exper- optische Eigenschaften, wie Entspiege- den, die sich für die Praxis als teils zu ten gezielt nach Möglichkeiten gesucht, komplex erwiesen und die die Notwen- lung oder Lichtlenkung nutzen zu kön- funktional mikro-strukturierte Kunst- nen, oder zur gezielten Beeinflussung digkeit einer zusätzlich erforderlichen stoffbauteile im Spritzgussverfahren Anlagentechnik (Laserstrukturierungs- von Haftung und Reibung einer Ober- herzustellen. Das Team bildeten die drei fläche - wie wasserabweisende Ober- anlage/ µPECM-Anlage) ergaben, ent- Fertigungstechnik-Spezialisten, Univ. wickelten die Spezialisten (Projektlauf- flächen. Ass. Dr. Christoph Lechner und DI(FH) zeit 24 Monate) erfolgreich ein gänzlich Gängige Herstellungsmethoden, wie Stephan Krall MSc, vom IFT der TU- neues mechanisches Mikro-Strukturie- Beschichtungs-, chemische Ätz- oder Wien gemeinsam mit DI Dr. Christoph rungsverfahren für die Kunststoffindu- laserbasierte Verfahren, stoßen dabei Pollak, Obmann von AfA und Sprecher strie. immer mehr an die Grenzen ihrer wirt- des SEPIM-Projekts. Das Projekt SEPIM schaftlichen Herstellung. Dies war der wurde von der Österreichischen For- „Das Verfahren kann in herkömm- Anlass für eine hochkarätige Exper- schungsförderungsgesellschaft (FFG) lichen Bearbeitungszentren der Kunst- tengruppe vom „Institut für Fertigungs- gefördert. stoffindustrie eingesetzt werden und 8
ARTIKEL Institut für Fertigungstechnik AfA – Ausschuss für Arbeitstechnik und Photonische Seit nahezu 70 Jahren beschäftigt sich der AfA Ausschuss für Arbeitstechnik mit Technologien der TU Wien arbeitstechnischen Fragestellungen zur Interpretation und Umsetzung von ar- beitswissenschaftlichen und technologischen Erkenntnissen in die Praxis. Die Die Forschung am Institut für Ferti- Schwerpunkte des AFAs konzentrieren sich auf die Arbeitsbereiche Zerspa- gungstechnik und Photonische Tech- nungstechnik und Arbeitsorganisation. Ziel der „Österreichische Arbeitsgruppe nologien der TU Wien beschäftigt für Zerspanungstechnik“ ist es spezifische Problemlösungen auf dem Gebiet der sich mit der Entwicklung innova- Zerspanungstechnik für die Praxis zu finden. Die Arbeitsgruppe unterstützt seine tiver Fertigungsprozesse sowie der Mitglieder bei der Vernetzung und informiert laufend über technologische Neu- hierfür erforderlichen Maschinen- heiten bzw. über wirtschaftliche Erfolgsrezepte. techniken und Produktionssysteme. Damit gilt das IFT als einer der be- Aufgabe des Arbeitskreises „Arbeitsorganisation“ ist die Behandlung von ar- deutendsten Standorte fertigungs- beitstechnischen Problemen, wie z.B. Mensch und Arbeitsplatz, moderne Ent- technischer Forschung in Öster- lohnungsformen, Kriterien der Leistungsbeurteilung (auch für Angestelltentä- reich. Das IFT ist eines der ältesten tigkeiten). Die Arbeitsgruppe für Arbeitsorganisation ist Mitglied der European Institute der Welt auf diesem Fachbe- Federation of Productivity Services (Düsseldorf) und dem REFA-Verband (Darm- reich: Im Jahr 2016 feierte das Institut stadt). Die Mitglieder des AfA sind das Who-Is-Who der österreichischen Indus- sein 200-Jahre-Jubiläum. trie und Spitzentechnik, darunter Alicona Imaging, BMW Motoren, D. Swarovski, EVVA Sicherheitstechnologie, Metzler GmbH & Co KG, Oerlikon Balzers Coating www.ift.at Austria, Rosenbauer International AG, Sandvik in Austria, TCM International, die TU-Wien , Walter Austria oder Zoller Austria GmbH um nur einige zu nennen. www.afa.or.at ermöglicht die Mikrostrukturierung me- tallischer Bauteile nun auch ohne grö- ßere Investitionen in zusätzliche Anla- gentechnik“, betont Christoph Pollak, sierter Aktuator, über eine bereits vor- teiloberflächen, sondern auch eine Sprecher des SEPIM-Projekts. handene Werkzeugaufnahme in einem hervorragende Strukturierung auf un- Fräsbearbeitungszentrum gespannt ebenen Oberflächenbereichen erzielt Das Einsparungspotential, das durch und damit über die Werkstückoberflä- werden. Zudem ist die Übertragbar- die Effizienzsteigerung mit dem neuen che verfahren. Der Aktuator versetzt ein keit der Strukturmerkmale auf unter- Verfahren in der industriellen Fertigung Stempelwerkzeug in eine schwingende schiedliche Spritzgussbauteile optimal von Feinstrukturen erzielt werden kann, Bewegung und erzeugt aneinanderge- möglich. Ebenso optimal ist die funktio beziffert Christoph Pollak mit einem reihte Mikroeindrücke auf der Oberflä- nale Eignung der hergestellten Struk- Faktor 10 gegenüber herkömmlichen che des Bauteils. turen zur Beeinflussung des Wasser- Verfahren. Damit kann in der Praxis mit Spritz- benetzungsverhaltens der Oberfläche. Beim SEPIM-Verfahren wird ein eben- gusswerkzeugen eine effektive Struk- Dies erleichtert zum Beispiel die Her- so neuentwickelter, piezoelektrisch ba- turierung nicht nur auf ebenen Bau- stellung von Behältern mit minimalem Ausgussrückhalte- volumen (jenes Volu- men, dass nach dem Entleeren von einem flüssigen Medium an der Oberfläche haf- ten bleibt), die Her- stellung von Bautei- len mir reduzierter Verschmutzungsnei- gung oder die Her- stellung von spezi- ell Haftungsfähigen Substraten, durch Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 eine gezielte Rauheit kann die Wechselwir- kung mit extrem dün- nen Beschichtungen verbessert werden. „Wir freuen uns mit unserer erfolg- reichen technolo- gischen Innovation einen möglichen Bei- trag zur Effizienz- und Erfolgssteigerung der heimischen Industrie liefern zu können“, Makroaufnahme Probe: Die Probe ist Formensatz für ein Spritzgusswerkzeug, dass die durch das Machine Hammer schließt Christoph Peening aufgebrachte Oberflächenstruktur im Zuge des Spritzgussprozesses auf das Produkt überträgt und dieses Pollak, Obmann von mit einem Lotusblüteneffekt versieht. Damit kann die Verschmutzungsneigung der Bauteile reduziert und das AfA und Sprecher Ausgießverhalten von Behältern verbessert werden. des SEPIM-Projekts. 9
Technische Projektbeschreibung Strukturiert zur Funktion Erzeugung von hydrophoben ARTIKEL Oberflächen durch mikrostrukturierte Spritzgusswerkzeuge L e c h n e r C .*, K r a l l S .*, P o l l a k C .* * Selbstreinigende, schmutz- und was- serabweisende Oberflächen, wie bei- spielsweise die Blätter der Lotuspflanze oder jene der Muschelblume, stellen seit jeher eine enorme Faszination dar und gelten nicht nur in fernöstlichen Kul- turen als Symbole für Reinheit und Sau- berkeit. Bei näherer Betrachtung dieser Pflanzen zeigt sich, dass Mikrostruk- Kunststoffbauteil turen auf der Blattoberfläche wesent- mit Mikro-Strukturierung lich verantwortlich für deren faszinie- rende Eigenschaften sind. Ähnliches Abbildung 1: SEPIM-Ansatz: Erzeugung mikrostrukturierter Bauteile durch Herstellung der kann auch für andere Effekte gezeigt entsprechenden Negativstruktur im Spritzgusswerkzeug. werden, wobei gewisse Mikro- und Na- nostrukturen zur gezielten Erzeugung optischer Eigenschaften, wie Entspie- gelung oder Lichtlenkung, oder zur ge- zielten Beeinflussung von Haftung und Reibung einer Oberfläche genutzt wer- den können. Die technische Anwend- barkeit derartiger Strukturierungen ist jedoch immer auch mit der Möglich- keit Ihrer wirtschaftlichen Herstellung verbunden, wobei gegenwärtig einge- setzte Methoden, wie Beschichtungs-, chemische Ätz- oder laserbasierte Ver- fahren, teils an ihre Grenzen stoßen. Abbildung 2: µPECM-Prozess: a) Anlage und Werkzeugabrichtprozess, b) Strukturie Aus diesem Grund wurde im Rahmen rungsergebnisse. des Projektes SEPIM – Surface Enginee- ring in Plastic lnjection Molding gezielt nach Möglichkeiten gesucht funktional xität einzelner Prozesse (zum Beispiel Wie im Rahmen des Projekts gezeigt mikro-strukturierte Kunststoffbauteile Abrichten der Werkzeuge zur µPECM- werden konnte, ist eine effektive Struk- im Spritzgussverfahren herzustellen. Strukturierung) führten jedoch letztlich turierung dabei nicht nur auf ebenen Um diese Zielsetzung erreichen zu kön- zur Entwicklung eines gänzlich neuen Bauteiloberflächen möglich, da her- nen muss, wie in Abbildung 1 darge- mechanischen Mikro-Strukturierungs- vorragende Strukturierungen auch auf stellt, zunächst die Negativgeometrie verfahrens, welches, angewendet auf unebenen Oberflächenbereichen von der angestrebten Strukturierungen im herkömmlichen Bearbeitungszentren, Testspritzgusswerkzeugen (konvexe Ku- Spritzgusswerkzeug erzeugt werden, die Mikrostrukturierung metallischer gelsegmente) erzeugt werden konnten. um diese durch den Spritzgussprozess Bauteile auch ohne größere Investiti- Zudem konnte die Übertragbarkeit der Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 letztlich auf das finale Kunststoffbauteil onen in zusätzliche Anlagentechnik er- Strukturmerkmale auf unterschiedliche abzuformen. laubt. Im Zuge des Verfahrens wird Spritzgussbauteile erfolgreich getestet ein, im Rahmen des Projekts entwi- und die funktionale Eignung der her- Neben der Optimierung des Spritz- ckelter, piezoelektrisch basierter Aktua- gestellten Strukturen zur Beeinflussung gussprozesses selbst kam damit der tor, wie in Abbildung 3 zu sehen, über des Wasserbenetzungsverhaltens der Untersuchung unterschiedlicher Fer- die herkömmliche Werkzeugaufnah- Oberfläche (siehe Abbildung 4 rechts) tigungsverfahren zur Mikrostrukturie- me in einem Fräsbearbeitungszentrum analysiert und nachgewiesen werden. rung metallischer Bauteile eine wesent- gespannt und über die Werkstückober- liche Rolle im Projekt zu. Eindrucksvolle Die dargestellten Ergebnisse wur- fläche verfahren. Der Aktuator selbst den im Rahmen des, durch die Öster- Ergebnisse konnten dabei grundsätz- versetzt ein Stempelwerkzeug mit form- lich durch unterschiedliche Verfah- reichische Forschungsförderungsge- gestalteter Spitze, im Falle von hydro- sellschaft (FFG) geförderten, Projekts ren, wie beispielsweise der elektroche- phob wirkenden Strukturen pyramiden- mischen Mikrobearbeitung, erreicht Cornet II 20‑2015: SEPIM -Surface En- förmig mit Spitzenradius von 2 µm (siehe gineering in Plastic lnjection Molding werden (siehe Abbildung 2 b). Abbildung 3 rechts), in eine oszillieren- (Projektnummer: 853742) erarbeitet. Die Notwendigkeit zusätzlich erfor- de Bewegung von 200 Hz, wodurch an- derlicher Anlagentechnik (Laserstruktu- einandergereihte Mikroeindrücke auf * Institut für Fertigungstechnik und Photonische rierungsanlage, µPECM-Anlage, siehe der Oberfläche des Bauteils erzeugt Technologien, TU-Wien Abbildung 2 a, etc.) sowie die Komple- werden (siehe Abbildung 4 links). ** Ausschuss für Arbeitstechnik 10
Built to Perform. Unterschiedliche Spitzengeometrien garantieren optimale Abrissqualität und ideale Wärmeleitung bis in den Anschnitt. • Hervorragendes Preis-/ Leistungsverhältnis • Düsenkopf optional mit Radius ohne Aufpreis Single Shot • Zwei Düsengrößen mit Schmelzekanal- durchmessern von 7 und 9 mm Monodüse • Nur ein Regelkreis erforderlich • Thermofühler separat wechselbar H63../... www.hasco.com Anz_H63_210x143_DE.indd 1 22.10.19 11:19 Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 Abbildung 3: Piezoelektrisches Aktuator System gerüstet auf einem 5-Achs-Bearbeitungszentrum DMU 75. Abbildung 4: Mechanisch strukturierte Bauteiloberfläche (links) und Kontaktwinkelmessung auf erzeugtem Spritzgussteil (rechts). Alle Fotos und Abbildungen: IFT 11
AUTOMOTIVE Engel Mit Reaktivaggregat noch schonender Aufschmelzen Die Engel-Lösung für die In-situ-Polymerisation zur Produktion von faserverstärkten thermo- plastischen Kunststoffbauteilen zeichnet sich durch eine besonders kompakte Anlagentechnik aus. Foto: Engel Die In-situ-Polymerisation eröffnet der Produktion von faserverstärk- ten Kunststoffbauteilen mit thermoplastischer Polyamid-Matrix gro- ße Chancen. Ausgehend von trockenen Verstärkungstextilien werden Polymerisation und Formgebung vereint, was in der Serienproduktion zum Beispiel in der Automobilindustrie besonders effiziente und automa- tisierte Prozesse ermöglicht. Entscheidend für die Verarbeitungseffizienz und Produktqualität ist das von Engel gezielt für das Aufbereiten und Einspritzen von ε‑Caprolactam entwickelte Reaktivaggregat. Mit einer neuen, kleineren Baugröße hat Engel seine Lösung systematisch weiter optimiert. Mit von nun an zwei Baugrößen deckt kavität mit der reaktiven Matrix infil- bei Reaktivanlagen übliche Rezirkulati- Engel ein noch breiteres Einsatzspek- triert. Dank der niedrigen Viskosität des on wird bewusst verzichtet. Es wird nur trum ab und unterstützt seine Kunden ε‑Caprolactams im aufgeschmolzenen so viel Monomer aufgeschmolzen, wie von der Produkt- und Prozessentwick- Zustand lassen sich die trockenen Fa- unmittelbar verarbeitet wird. Die Reak- lung über das Scale-up bis zum Se- sern sehr gut benetzen. Im Vergleich tivkomponenten haben somit eine be- Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 rienprozess durchgehend. Das neue zum duroplastischen RTM sind längere sonders kurze Verweilzeit in der Anlage kleinere Reaktivaggregat deckt ein Ma- Fließwege und ein höherer Fasergehalt und unterliegen keiner Verweilzeitstreu- trixvolumen von 10 bis 600 cm³ ab und möglich. So bildet sich beim Polymeri- ung. Eine thermische Schädigung des bietet damit vor allem in Technikumsan- sieren des ε‑Caprolactams zu Polyamid Materials wird dadurch unterbunden. lagen viel Flexibilität für die Herstellung 6 ein besonders stark belastbarer Ver- Ein weiterer Vorteil des Anlagenkon- von Testbauteilen, Prüfkörpern und bund, der sich unmittelbar nach seiner zepts von Engel kommt insbesondere im Bauteilen bis zu einem Gewicht von 1,5 Herstellung im selben Prozess im Spritz- Versuchs- und Technikumsbetrieb bei Kilogramm. Das zweite, größere Aggre- guss funktionalisieren lässt. häufigen Rezeptur- und Chargenwech- gat kann Matrixvolumina bis 1500 cm³ seln zum Tragen: Verbleibendes Rest- verarbeiten. Beide Aggregate bauen Material schonend aufbereiten material kann schnell aus der Anlage sehr kompakt. Sie integrieren die kom- entfernt werden, ohne dass die Anlage plette Medienversorgung und reduzie- Für das Einspritzen der Reaktivkompo- gespült werden muss. ren damit die für die Gesamtanlage be- nenten haben sich servoelektrisch an- Neu sind magnetgekuppelte För- nötigte Stellfläche. getriebene Injektionskolben bewährt. derschnecken für die Zuführung der Bei der In-situ-Polymerisation, dem Diese erlauben eine besonders präzi- festen Reaktivkomponenten. Sie sor- thermoplastischen RTM-Verfahren, se Einstellung des Einspritzvolumens gen für einen zuverlässigen und pro- werden vorgeformte, trockene Fa- sowie ein absolut synchrones Einsprit- zesssicheren Einzug der Feststoffe. serpreforms direkt in der Werkzeug- zen der beiden Komponenten. Auf die Die Magnetkupplungen arbeiten be- 12
rührungslos und ermöglichen ein ver- chigen hochbelasteten Strukturbautei- People. Think. Plastics. schleißteilfreies Abdichten für die len im automobilen Leichtbau, in der Evakuierung der gesamten Materialzu- Automobilelektronik, im technischen AUTOMOTIVE führung. Spritzguss und im Sportgerätebau. Der Feststoff wird innerhalb der vom Beim Umspritzen von Metalleinlegern Anwender gewählten Grenzen konti- oder Kabeln in sehr kleinen Strukturen nuierlich und weitestgehend unabhän- kann die In-situ-Polymerisation auch gig vom Einspritzvorgang zudosiert und ohne Faserverstärkung Vorteile gegen- aufgeschmolzen. Bis auf den Moment über anderen Verfahren bieten. der Materialaufgabe bleiben die Fest- stoffbevorratung und -förderung von Trend zu thermoplastischen der darunterliegenden Aufschmelzzo- Composites ne thermisch und räumlich strikt ge- trennt. Auch während des Nachfüllens Im Engel-Technologiezentrum für von Material in die Vorratsbehälter wird Leichtbau-Composites in Österrei- das Vakuum über dem aufgeschmolze- ch steht das neue Reaktivaggregat für nen Material aufrechterhalten, was so- Kundenversuche bereit. Engel arbeitet wohl die Prozesssicherheit als auch Pro- dort gemeinsam mit der Johannes Kep- duktqualität weiter steigert. ler Universität in Linz, Österreich, und dem Werkzeugbauunternehmen Schö- fer kontinuierlich an der weiteren Ent- Kompatibel mit allen Engel wicklung des In-situ-Polymerisations- Spritzgießmaschinen verfahrens. Das Reaktivaggregat von Engel lässt Durch den Trend zu thermopla- sich in beiden Baugrößen mit Engel stischen Composites rückt die Tech- Spritzgießmaschinen aller Baureihen nologie verstärkt in den Fokus der kombinieren. Spritzgießmaschinen mit Leichtbauentwickler. Die durchgehend CC300-Steuerung können nachgerüstet thermoplastische Materialbasis steigert werden. Die vollständige Steuerungs- die Effizienz der Verarbeitungsprozesse integration stellt sicher, dass der Ge- und bereitet darüber hinaus einem Re- samtprozess zentral am Maschinendis- cycling von Composite-Bauteilen den play kontrolliert werden kann. Optional Weg. Mit der In-situ-Polymerisation und lässt sich das Reaktivaggregat mit einer der Engel organomelt Technologie hat eigenen CC300-Steuerung als Stand- der Systemanbieter Engel zwei seri- alone-System betreiben. enreife Verfahren zur Herstellung von Das Einsatzspektrum der In-situ-Poly- thermoplastischen Composite-Bautei- merisation reicht von kleinen Bauteilen len im Programm. mit dünnen Wanddicken bis zu großflä- www.engelglobal.com New Mobility Gemeinsam bewegen Sie suchen neue Mitarbeiter? wir die Zukunft Sie suchen eine neue berufliche Herausforderung? Entdecken Sie bei uns heute die passenden Kunststoffe für die Mobilitätskonzepte von morgen. Setzen Sie dabei auf unsere Nutzen Sie den aktuellen Stellenmarkt Beratungskompetenz und das umfassende Portfolio unserer auf unserer Homepage! starken Partner – Service und Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 maßgeschneiderte Logistik- www.kunststoff-zeitschrift.at/ konzepte inklusive. stellenmarkt Unsere Partner: In Zusammenarbeit mit www.peoplethinkplastics.com 13
AUTOMOTIVE Frimo und Hennecke Strategische Partnerschaft für Automotive-Applikationen Die Frimo Group mit Sitz in Lotte und die Hennecke Group mit Sitz in Sankt Augustin setzen auf eine enge Kooperation im Bereich von Polyurethan und weiteren Reaktivkunststoff-Anwendungen für Automotive Applikationen. Die gemeinsame Vereinbarung beider Unternehmen trat zum 1. Februar 2020 in Kraft und umfasst alle internationalen Märkte. Zusammenführen von heitliche Kundenschnittstelle, angefan- und innovativer werden und unseren technologischem Know-how gen von der Werkzeugform, über die Kunden unter dem Label „Automotive Anlagenautomatisierung bis hin zur Alliance“ effiziente und marktgerechte „Die Synergien der Kooperation stellen Verfahrenstechnik. Mit der Fokussie- Lösungen anbieten“, fasst Thomas für unsere Kunden aus dem Automobil- rung auf ihre Kernkompetenzen ergän- Wildt, CEO der Hennecke Group das sektor einen profunden Mehrwert dar“, zen sich beide Unternehmen somit op- Ziel der Kooperation zusammen. „Unse- so Dr. Christof Bönsch, CEO der Frimo timal. re Zielrichtung ist ganz klar auf Wachs- Group. „Mit der Partnerschaft führen „Automotive Alliance“ bietet effiziente tum beider Unternehmen ausgerichtet wir die Kernkompetenzen zweier Unter- und innovative Systemlösungen „Wir und das bedeutet neue Perspektiven für nehmen zusammen, welche sich strate- wollen zukünftig noch schlagkräftiger unsere Kunden ebenso wie für unsere gisch und operativ optimal ergänzen“, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so so Bönsch weiter. Die Kernsegmente der Wildt weiter. Kooperation umfassen die Produktbe- reiche Formschaum-Verarbeitung, Ela- stomer-Verarbeitung, Leichtbau-Com- posites und PUR-CSM-Technologie für Polyurethan-Sprühanwendungen sowie das Überfluten von Struktur- und Dekorbauteilen. Frimo wird seine An- Frimo Group lagentechnik aus den Bereichen Form- Frimo ist ein führender Komplet- schaum, Elastomer und Composites Hennecke Group tanbieter von Werkzeugen und Fer- einbringen. Hennecke hingegen stellt tigungssystemen zur Herstellung Die Hennecke Group ist ein spezia- seine Dosier- und Mischkopftechnik hochwertiger Kunststoffkomponen- lisierter Anbieter von Dosiermaschi- sowie alle weiteren medienführenden ten. Die international tätige Unter- nen und Mischköpfen und entwi- Systeme zur Bevorratung, Führung und nehmensgruppe ist globaler Tech- ckelt hochwertige Maschinen- und Förderung, Aufbereitung und Verarbei- nologiepartner und begleitet die Anlagentechnik sowie Prozesstech- tung zur Verfügung. Kunden bei jedem Prozessschritt nologie zur Verarbeitung von Polyu- von der Idee bis zur Serienprodukti- rethan. Dank intensiver Forschungs- Mehrwert für den Kunden steht on. Rund 1400 Mitarbeiterinnen und und Entwicklungsarbeit, innovativen im Vordergrund Mitarbeiter leisten an 15 Produktions- Technologien und aufgrund ausge- Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 und Vertriebsstandorten in Europa, zeichneter Qualität konnte Hennecke Die Kunden profitieren von umfas- Asien und Amerika als zuverlässiger in weiten Teilen der Polyurethan-Ver- senden Systemlösungen und einem Partner ihren Beitrag zum Erfolg der arbeitungstechnik seine Marktpositi- individuellen Service aus einer Hand Kunden. on kontinuierlich ausbauen. sowie einem gemeinsamen Ansprech- www.frimo.com www.hennecke-group.com partner. Ein weiterer Vorteil ist die ein- In dieser Ausgabe finden sie eine Beilage der Firma Wittmann. 14
SPRITZGIESSTECHNIK K.D. Feddersen Erweiterung des ABS-Sortiments Foto: K. D. Feddersen Zu Jahresbeginn erweitert der Hamburger Kunststoffdistributor K.D. Feddersen sein ABS-Standardsortiment um Elix® ABS M220. Diese uni- verselle Spritzgusstype eignet sich für Anwendungen im Bereich der Haushaltswaren, für Gartengeräte, Möbel sowie zahlreiche Konsumartikel. Sie verfügt über gute mechanische Eigen- Standard- und Galvanotypen, Speziali- Elix® ABS M220 ist für verschiedenste schaften und seine hohe Fließfähigkeit täten sowie hochtemperaturbeständige Anwendungen geeignet, zum Beispiel macht das Produkt besonders für Bauteile ABS-Typen des europäischen Herstellers. für Gehäuse für Küchengeräte. mit geringen Wanddicken und langen Fließwegen empfehlenswert. Zudem ist es nach UL HB bei 1,5 und 3,0 mm zertifi- ziert. Dieses Standard-ABS war bisher nur für Großabnehmer vorbehalten. Bei K.D. Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 Feddersen kann nun diese Type auch in kleineren Mengen bezogen werden. K.D. Feddersen Aufgrund seiner hellen Eigenfarbe Die K.D. Feddersen GmbH & Co. KG, Hamburg, ist ein Unternehmen der Fed- eignet sich der Werkstoff sehr gut für die dersen-Gruppe, das sich auf die Vermarktung und Distribution technischer Selbsteinfärbung. Hierzu bietet K.D. Fed- Kunststoffe spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet durch mehr als 60-jährige dersen auch passende Lösungen auf Erfahrung qualifizierte Fachkompetenz, kundennahen Service und einen lei- Wunsch. Darüber hinaus ist das Elix® stungsstarken Vertrieb für die kunststoffverarbeitende Industrie. Standorte der ABS M220 in standardschwarz eingefärbt K.D. Feddersen GmbH & Co. KG sowie ihrer Tochtergesellschaften sind neben erhältlich. Eine kurzfristige Bemusterung Hamburg auch Paris, Värnamo, Birmingham und Wien. und Lieferung sichert der Distributor zu. Europäischer Standort für Entwicklung und Produktion von technischen Ther- Seit 2017 ist K.D. Feddersen der Distri- moplasten, Biokunststoffen und Masterbatches ist die zur Gruppe gehörenden butionspartner für ABS und ABS-Blends AKRO-PLASTIC GmbH in Niederzissen mit ihrer Zweigniederlassung AF-CO- der Elix Polymers S.L. in Deutschland, LOR bzw. BIO-FED am Standort Köln. AKRO-PLASTIC ist auf dem asiatischen Österreich, Frankreich, Großbritannien, Markt mit einem Produktionsstandort in Suzhou/China bzw. in Südamerika im Irland, Schweden, Dänemark, Norwe- Bundesstaat São Paulo/Brasilien vertreten. gen, Finnland, Estland, Lettland und Li- www.kdfeddersen.com tauen Das angebotene Portfolio umfasst 15
SPRITZGIESSTECHNIK Engel bei Steinbach Deutlich mehr als pick and place Auf zwei benachbarten e-motion Maschinen mit integrierten viper Robotern werden die Behälterdeckel – sowohl die runden als auch eckigen – produziert. Direkt dahinter befindet sich der Stand-alone-Roboter, der die Spritzgießzelle mit dem Hochregallager verbindet. Foto: Engel Als Spezialist für Pools und Poolzubehör steht Steinbach auf der Sonnenseite. Für die Freizeit wird zunehmend Geld ausgegeben; Steinbach ist weiter am Wachsen. Der Handel dominiert das Geschäft, doch in den strategisch wichtigen Segmenten produziert das Familienunternehmen mit Stammsitz im oberösterreichischen Schwertberg immer mehr Produkte selbst. Seit fünf Jahren auch die Verkaufsverpackungen für Schwimmbadpflegeartikel. Mit der Investition in eine neue vollständig automatisierte Fertigung behauptet sich Steinbach mit großem Erfolg in einem von asiatischen Anbietern dominierten Marktumfeld. „Ich kenne weltweit keine zweite Fabrik, und Automatisierungsexperten Engel Wachstum. Nur die Bahnlinie trennt die die so hochautomatisiert arbeitet“, sagt hat er an allen Stellschrauben gedreht benachbarten Betriebsgelände vonei- Michael Meister beim Rundgang durch und neue Wege eingeschlagen, um nander. das neue Gebäude stolz. Der Inha- die Effizienzpotenziale optimal auszu- ber der Ingenieursfirma Meister-Qua- schöpfen. Eigene Produktion für ein Plus drat in Niklasdorf, Österreich, zeichnet Auch die Nähe der Projektpart- an Sicherheit hauptverantwortlich für die neuen Fer- ner zueinander hat Anteil am Er- tigungs- und Spritzgießprozesse. Ge- folg. Steinbach und Engel gehören in Wolle war lange Zeit das Hauptgeschäft meinsam mit Auftraggeber Steinbach Schwertberg zu den traditionsreichsten von Steinbach, bis zur Jahrtausendwende und dem ebenfalls in Schwertberg be- Unternehmen mit kontinuierlichen Inve- der Handarbeitsmarkt zurückging. Man heimateten Spritzgießmaschinenbauer stitionen in den Standort und stetigem suchte nach einem zweiten Standbein Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 Schwimmbadpflegeartikel, vor allem Chlorprodukte, stellen be- sonders hohe Anforderungen an die Gebinde. Das von Steinbach Mit dem Neubau in Schwertberg verdreifacht Steinbach seine entwickelte Design ermöglicht eine sehr sichere Handhabung der Kapazität. Die Kunststoffverarbeitung hat jetzt eine eigene Halle. Produkte und stellt zugleich eine hocheffiziente Fertigung sicher. Foto: Engel Foto: Steinbach 16
SPRITZGIESSTECHNIK und stieß durch Zufall auf den Poolsek- tor. „Ein Glücksfall“, wie Hannes Peter- seil, Werksleiter in Schwertberg, erzählt. Die Branche sei in den letzten Jahren „ge- radezu explodiert.“ Von Gartenpools und Aufblasware über die Pooltechnik bis zu Schwimmbadpflegeartikeln zum Reini- gen und Desinfizieren des Poolwassers bedient Steinbach über Bau- und Garten- märkte sowie Discounter den kompletten Bedarf privater Poolbesitzer. Ein anspruchsvoller Kundenkreis, denn die Sicherheit steht beim Baden noch vor dem Spaß an erster Stelle. Seit 2015 produziert Steinbach genau aus diesem Grund die Verkaufsver- packungen für die Pflegeartikel selbst und holte auch die Abfüllung ins eige- ne Haus. Vor allem Chlorprodukte für die Wasserdesinfektion, wie Chlortabs und Chlorgranulat, sowie flüssiges Al- gezid, stellen sehr hohe Anforderungen an die Gebinde. „Wir haben unser eige- Für die Behälter werden große Mengen an PP und HDPE verarbeitet. Die Textilsilos für die nes Verpackungsdesign und sogar eine Rohmaterialien sind die größten am Markt verfügbaren. Foto: Engel eigene, neuartige Kindersicherung ent- wickelt“, sagt Peterseil. „Mit der Pro- duktion und Abfüllung bei uns im Haus haben wir die Qualität selbst im Griff und machen es den Poolbesitzern ein- fach, unsere Produkte sicher zu lagern und einzusetzen.“ Hinzu kommt ein Plus an Flexibilität. Die eigene Fertigung er- möglicht es, auch individuelle Wünsche der Handelsketten und kleinere Serien kosteneffizient zu realisieren. Neben den Chlorprodukten werden Reinigungsmittel, Algenentferner sowie pH-Wert-Heber und Senker in Schwert- berg abgefüllt. Drei verschiedene Kunststoffgebinde werden produziert: Runddosen und -flaschen aus Polye- thylen, die jeweils mit Schraubdeckeln verschlossen werden, sowie Rechteck- eimer mit Schnappdeckeln aus Poly- propylen. In den letzten Jahren wurden hierfür zwei Blasformanlagen und drei Spritzgießmaschinen vom Typ Engel e- motion beschafft. Im neuen, vollständig automatisierten Produktions- und Logi- In Petrolblau machen schon die e-motion Spritzgießmaschinen Lust aufs Poolvergnügen. stikgebäude – 300 Meter vom Stammsitz Foto: Engel entfernt – hat die Kunststoffverarbeitung eine eigene Halle, die mit der Abfüllung lieferung der Rohmaterialien bis zum matisiert. „Mit dem Neubau verdreifa- eine Etage tiefer und dem Hochregalla- Versand der palettierten Endprodukte chen wir hier in Schwertberg die Kapa- ger nebenan vernetzt ist. Von der An- wurde der komplette Warenfluss auto- zität“, so Peterseil. Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 Eimerdeckel und Griff werden in einem 1+1-Fach-Werkzeug produ- ziert. Der in die Spritzgießmaschine integrierte viper Roboter presst den Griff unmittelbar nach der Herstellung in den Deckel ein. Für flüssiges Algezid besitzen die Runddeckel zwei Gewinde. Foto: Engel Foto: Engel 17
SPRITZGIESSTECHNIK Roboter kommuniziert mit Warehouse-Management Wenn auch bescheiden am Hallenende in einem Vierfach-Werkzeug produziert, die Schnapp- deckel in einem 1+1-Fach- Werkzeug inklusive Griff, der „Nur wenige Verarbeiter nutzen das volle Potenzial hinter den Spritzgießmaschinen plat- unmittelbar nach dem Spritz- ziert, spielt der von Engel für den Neu- guss vom viper-Roboter in von Linearrobotern aus. Mein bau gelieferte viper 40-Linearroboter in den Deckel eingepresst wird. Ziel ist es, das zu ändern. Sie Stand-alone-Ausführung im Automati- Am Ende der Förderstre- können deutlich mehr als pick “ sierungsgesamtkonzept eine ganz zen- trale Rolle. Er verbindet die zwei für die cken nimmt der Stand-alo- and place, auch losgelöst ne-Roboter abwechselnd Produktion der Gebindedeckel einge- 16 Runddeckel und vier von der Spritzgießmaschine. setzten e-motion-Maschinen mit dem Schnappdeckel auf und sor- Michael Meister, Meister-Quadrat Hochregallager. „Wir gehen hier völ- tiert sie in die bereitgestellten lig neue Wege“, so Meister. „Denn Pa- Kisten ein. Dazwischen kom- lettieraufgaben werden Linearrobotern men jeweils Trennlagen aus tet“, erklärt Meister. „Die Grundfläche normalerweise gar nicht zugetraut.“ Pappe, die der viper ebenfalls selbst- der Eimer misst 192 auf 192 Millimeter, Und in der Tat sah auch Steinbach zu- ständig aus dem Magazin aufnimmt die Rundbehälter haben einen Durch- nächst einen Knickarmroboter im Pla- und platziert. Damit der viper für die messer von 96 Millimetern. Vier Rund- nungskonzept vor. „Wir hätten damit verschiedenen Aufgaben nicht jedes behälter entsprechen der Eimerflä- unser Effizienzziel aber nicht erreicht“, Mal den Greifer wechseln muss, wurde che, und auch alle Deckel fügen sich in hält Meister dagegen. „Der Linearro- das Design der Verpackungen standar- dieses Raster.“ boter ist kostengünstiger, braucht weni- disiert. „Wir haben die Gebinde konse- Alle zehn Sekunden übermittelt der ger Platz, ist einfacher zu bedienen und quent auf das Palettenmaß ausgerich- viper-Roboter dem Hochregallager die im Stapeln sogar schneller. Wir haben jetzt die einfachste, effizienteste und wirtschaftlichste Lösung. Mit Linearro- botern ist deutlich mehr möglich, als viele Verarbeiter denken.“ Deborah Lidauer, Produktmanagerin Automatisierung bei Engel, kann das nur bestätigen: „Klassisch arbeitet der viper-Linearroboter auf einer Spritz- gießmaschine, es gibt im Markt aber noch mehr Beispiele, wo ein freistehen- der viper für die Downstream-Prozesse Einsatz findet und da die Effizienz deut- lich steigert.“ Für diese Einsatzbereiche montiert Engel die Linearroboter auf einem eigenen Portal, das ebenso wie sonst die Spritzgießmaschine die Dyna- mik des Roboters aufnimmt. Bei Stein- bach wurde der viper 40 zudem mit der längsten verfügbaren Z‑Achse ausge- führt. Kniffeliger als die mechanische Im- plementierung war die Software-Pro- grammierung. Die Engel-Automati- sierungsexperten haben eine gezielt Die unteren Förderbänder dienen zum Puffern. Über Transportstrecken, die oberhalb der auf das Anforderungsspektrum zuge- Schließeinheit verlaufen, werden die Deckel dem Stand-alone-Roboter zugeführt. Foto: Engel schnittene Lösung entwickelt, mitsamt der Schnittstellen zum Warehouse-Ma- nagement. Zudem rüstete Engel den Stand-alone-Roboter mit einem der er- sten Handbediengeräte der neuen C10- Generation aus, obwohl diese erst Mo- nate später den Markt erreichen sollte. „Das besonders große 10“-Touch-Dis- Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 play bietet noch mehr Übersicht und Be- dienkomfort. Für die Palettieraufgaben bei Steinbach ist das ein großer Vorteil“, sagt Lidauer. Anlage nonstop in Betrieb Für die Kunststofftechniker im Betrieb ist die Bedienung des Stand-alone-Ro- boters auch deshalb so einfach, weil die Spritzgießmaschinen ebenfalls mit En- gel-Linearrobotern vom Typ viper aus- gerüstet sind. Die auf den e-motion- Maschinen platzierten viper-Roboter entnehmen die Behälterdeckel aus dem Werkzeug und legen diese auf oberhalb der Schließeinheiten laufenden Förder- strecken ab. Die Runddeckel werden Der viper Stand-alone-Roboter stapelt die Deckel in Kisten. Foto: Engel 18
SPRITZGIESSTECHNIK Ein Querfahrwagen (links im Bild) verbindet die Spritzgießproduktion Steinbach ist der erste Nutzer des neuen C10 Handbediengeräts mit dem Hochregallager, nimmt vollbefüllte Kisten mit und tauscht sie von ENGEL. Michael Meister von Meister-Quadrat demons- gegen leere aus. Alle zehn Sekunden meldet der viper dem Lager die triert, welche Vorteile das besonders große Display der neuen aktuellen Stückzahlen. Foto: Engel Handbediengeneration bietet. Foto: Engel aktuellen Stückzahlen, meldet volle Ki- Schnellster Service inklusive auf regionale Partner. Neben den Ver- sten und fordert leere an. Ein Querfahr- arbeitungsmaschinen kommen auch wagen übernimmt den automatischen Mindestens 24 Stunden bleiben die Be- die Spritzgießwerkzeuge aus Österrei- Transfer der Kisten. Bis zu 50 000 Teile hälter im Lager, bevor sie – ebenfalls ch, von HWB in Horitschon und Glatzer übergibt der Stand-alone-Roboter am automatisiert – an die Abfüllung über- in Fischamend bei Wien. Von Engel gibt Tag von der Produktion an das neue geben werden. Angesichts der stren- es einen Nachbarschaftsbonus oben- Hochregallager, das mit 60 000 Palet- gen Effizienzvorgaben mag die Zwi- drein. „Wenn wir ein Serviceticket zu tenplätzen zu den größten in Österrei- schenlagerung verwundern, doch auch Engel senden, kommt es vor, dass der ch zählt. hier geht es um die Sicherheit, wie Pe- Techniker 20 Minuten später vor der An- Die Spritzgießprodukte sind bei Stein- terseil erklärt. „Erst nach 24 Stunden ist lage steht“, sagt Hannes Peterseil. „Wir bach-Dauerläufer. Über Nacht und am der Schwindungsprozess der Polymere bekommen von Engel exzellente Tech- Wochenende wird mannlos produziert. abgeschlossen, und erst dann können nik und den schnellsten Service. Wir Für die Werkzeugwartung und die sel- die Behälter die Chlorprodukte sicher haben den Weltmarktführer direkt vor tenen Werkzeugwechsel ist die Ferti- schützen.“ der Haustür. Diesen Vorteil nutzen wir gung wochentags in zwei Schichten Qualität und Effizienz sind die Schlüs- natürlich aus.“ mit jeweils einem Mitarbeiter besetzt. selfaktoren, mit denen sich Steinbach Für manuelle Eingriffe – sowohl an im preissensitiven Freizeitmarkt mit www.engel.at den Spritzgießmaschinen als auch dem großem Erfolg im internationalen Wett- www.steinbach.at Stand-alone-Roboter – gibt es Puffer. bewerb behauptet. Obwohl selbst inter- Damit läuft die Anlage nonstop. national aktiv, setzt das Unternehmen www.meister-quadrat.at Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2020 Gemeinsam auf neuen Automatisierungswegen: Hannes Peterseil, Werksleiter von Steinbach in Schwertberg, Klaus Mittmannsgruber, Die Abfüllung befindet sich direkt unterhalb der Behälterproduktion. Gebietsverkaufsleiter Österreich Mitte von ENGEL, Deborah Lidauer, Über meterlange Förderstrecken werden die Rechteckeimer, Produktmanagerin Automatisierung von ENGEL, und Michael Rundbehälter und -flaschen zugeführt. Der Platz wurde optimal aus- Meister, Inhaber und Geschäftsführer von Meister-Quadrat (von links). genutzt. Foto: Engel Foto: Engel 19
werkzeugbau Meusburger Höchste Zuverlässigkeit bei der Steuerung von 3-Platten-Werkzeugen Klinkenzug E 1817. Foto und Abbildungen: Meusburger Klinkenzüge werden zur Steuerung von Werkzeugen mit 2 Trennebenen, gerne auch als 3-Platten-Werkzeuge bezeichnet, eingesetzt. Mit dem neu- en Klinkenzug E 1817 hat Meusburger eine exklusive und kostengünstige Alternative zu den am Markt bestehenden Produkten, wie beispielsweise Rund- oder Flachklinkenzügen, geschaffen. Durch das einfache mechani- sche Funktionsprinzip bietet der neue Klinkenzug höchste Zuverlässigkeit bei der Steuerung von 3-Platten-Werkzeugen. Zudem zeichnet er sich durch eine kompakte Bauweise sowie einen geringen Bearbeitungsaufwand für die Montage aus. Das Werkzeug befindet sich vorerst im Sobald der Kulissenhebel auf die No- geschlossenen Zustand. Zunächst wird cken trifft, wird der Verriegelungshebel die erste Trennebene geöffnet, dabei über den Mitnehmer gelenkt und die beträgt die maximal zulässige Zug- zweite Trennebene wird freigegeben. kraft 14 kN pro Klinkenzug. Der in der Der Kulissenhebel ist DLC-beschichtet Platte eingebrachte Mitnehmer zieht und somit äußerst verschleißarm. die schwimmende Platte bis zum ge- wünschten Hub. Dieser wird durch die Meusburger Lage der Nocke bestimmt, welche ein- Das Unternehmen Meusburger ist fach und präzise auf der Spindel im Be- Marktführer im Bereich hochpräzi- reich von 6 bis 165 mm eingestellt wer- ser Normalien. Weltweit nutzen Kun- den kann. Durch Kontern der beiden den die Vorteile der Standardisie- Nockenhälften wird die Position fixiert rung und profitieren von über 50 und somit das Spiel der Spindel elimi- Jahren Erfahrung in der Bearbei- niert. tung von Stahl. Das Produktportfo- lio reicht von hochpräzisen Norma- Dank der integrierten System- lien und ausgesuchten Produkten für den Werkstattbedarf über Heiß- druckfeder im Verriegelungshebel kanal- und Regeltechnik bis hin zur wird dieser anschließend immer Wissensmanagement-Methode WBI auf Neutralstellung gebracht. und zu Lösungen für eine effiziente Zum Klinkenzug E 1817 gibt es Unternehmenssteuerung im Bereich von Meusburger eine Animati- ERP/PPS-Software. Dies alles macht on, die die einzelnen Schritte de- Meusburger zum zuverlässigen und tailliert darstellt: https://youtu. globalen Partner für den Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau. be/5klqWMGKSmI. www.meusburger.com www.meusburger.com 20
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