Grösste Flugshow in der Schweiz - Begeisterndes Zigermeet - Cockpit - Magazin
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Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 09/September 2016 CHF 8.20 / 5.50 Begeisterndes Zigermeet Grösste Flugshow in der Schweiz 0 9 Military Aviation Civil Aviation General Aviation 770010 011006 Fairford: grosser Hommage an Erinnerungen an Auftritt der F-35 die Concorde Hermann Geiger 9
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Cockpit 09 2016 Editorial 3 Foto: Jean-Luc Altherr Take your seats Liebe Leserinnen und Leser F este soll man bekanntlich feiern, wie sie fallen. Getreu diesem bei Swiss International Air Lines, erfreut. «Der Name ‹Canton de Motto liessen sich die Swiss-Verantwortlichen um Lorenzo Genève›, welcher die zweite C Series zieren wird, ist ein starkes Stoll in der Romandie nicht von ihrem Vorhaben abbringen, Zeichen des Vertrauens und des Engagements von Swiss gegenüber die zweite C Series 100-Maschine auf den Namen des Kantons Genf der Romandie», frohlockte er. zu taufen, just zum Auftakt des Geneva Stolz darf auch das OK des Zigermeets sein. Obwohl die meteo- Lake Festivals Anfang August. Das zahl- rologischen Bedingungen am Freitag alles andere als ideal waren, reich erschienene Publikum bekam dabei kamen die zahlreichen Besucher und Spotter in den Genuss von an den Ufern des Genfersees einen Über- spektakulären Flugdarbietungen (Seiten 10 bis 13). Schade, findet es flug des neuen Flugzeugtyps zu sehen nicht jedes Jahr statt: Die Glarner Bergwelt bietet eine ideale Kulisse (Bild). Das Flugzeug wird ab April 2017 für Flugaufnahmen. Die Stadt Genf, die den fotogenen Jet d’Eau zum die Flotte von Swiss in Genf ergänzen. Zeitpunkt des Swiss-Überflugs wegen der kräftigen Bise hatte ab- Obwohl für den Taufakt am Flughafen stellen müssen, konnte diesbezüglich nicht mithalten. Genève-Cointrin nur ein Flugzeugmodell vorhanden war, zeigte sich Lorenzo Stoll, Directeur Général de la Suisse Romande Patrick Huber, Chefredaktor
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Cockpit 09 2016 Inhalt 5 Military Aviation General Aviation Military Aviation 6 Publikumsmagnet Fairford 8 Farnborough: weniger 30 Zum 50. Todestag von Hermann Geiger 6 Royal International Air Tattoo Fairford mit grosser Premiere Bestellungen im Helicopter Rüstungsbereich 32 Data Sheet: Airbus Helicopters AS565MBe Cover Story 10 Das Zigermeet in Mollis History war ein voller Erfolg 36 Ju 86 der Swissair mit technischen Problemen Civil Aviation 14 Concorde in der Regelmässige Schweiz Rubriken Civil Aviation 16 Pfarrer Walter Meier 3 Take your seats im Interview 18 Airbus: die Bürde des 9 23 Inside Your Captain speaking… 14 Als die Concorde die Schweiz beehrte Erfolgs 33 Heli-Focus 20 People's Viennaline: 34 SHA Inside gute Auslastung von 35 Vor 50 Jahren Altenrhein nach Wien 38 Gallery 21 Horizon: Simulator für 43 News und Services die Multi Crew Co- operation-Ausbildung 48 HB-Register 24 Was macht eigentlich… 50 Letzte Seite: Paul Ruppeiner Wettbewerb, Agenda 28 Farnborough: Die zivile General Aviation Seite der Messe 30 Hermann Geiger: der Adler von Sitten Mittelposter 26 Die Boeing B777-FFX A6-DDE der Etihad Cargo landet im schönsten Abendlicht auf Piste 15 des EuroAirports. Foto: Dennis Thomsen Titelbild: Breitling Super Constellation am Zigermeet in Mollis. Foto: Andrea Bolliger Herausgeber: Anzeigenverkauf: Schnupperabo (für 3 Text- und Bolliger, Hansjörg Egger, Druckvorstufe: Jordi AG – das Medienhaus Jordi AG – das Medienhaus Monate): Fr. 20.– Bildredaktion: Markus Herzig, Walter Hodel, Swiss Aviation Media Verlag «Cockpit» Daniel Enggist Einzelverkaufspreis: Fr. 8.20 Swiss Aviation Media Felix Kälin, Ian Lienhard, Zurzacherstrasse 64 Postfach 96, 3123 Belp Aemmenmattstrasse 22 inkl. Porto und MWSt. Zurzacherstrasse 64 Georg Mader, Rolf Müller, CH-5200 Brugg Zentrale: +41 31 818 01 11 3123 Belp Auslandabo steuerfrei, Porto 5200 Brugg Jürgen Schelling, Samuel Telefon: +41 56 442 92 46 Fax: +41 31 819 38 54 Telefon +41 31 818 01 17 nach Aufwand. Telefon: +41 56 442 92 46 Sommer, Dr. Bruno Stanek, verlag@swissaviation.ch www.cockpit.aero inserate@cockpit.aero Preisänderungen Fax: +41 56 442 92 43 Hans-Heiri Stapfer, Thomas Druck und Vertrieb: vorbehalten. redaktion@cockpit.aero Strässle, Dennis Thomsen, Verlagsleitung: Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus Auflage Website: www.cockpit.aero Simon Vogt, Franz Wegmann, Christian Aeschlimann Jordi AG – das Medienhaus Aemmenmattstrasse 22 9000 Exemplare Anton E. Wettstein, Rino Verlagssupport: Daniel Jordi Aemmenmattstrasse 22 Chefredaktor: Patrick Huber 3123 Belp (gedruckt auf FSC- Zigerlig, Marco Zatta, Sven «Cockpit» erscheint Shenja Graber Flughafenauflage Zürich und Chefin vom Dienst: zertifiziertem Papier) Zimmermann, Franz Zussner monatlich am Ende 3123 Belp Basel: 3000 Exemplare Patricia Andrighetto ISSN 0010-0110 des Vormonats und ist Telefon +41 31 818 01 27 abo@cockpit.aero Notariell beglaubigt Verbandsorgan der Swiss 2012 Redaktions- Artikel und Fotos bitte nur Helicopter Association Abonnementspreise: Total verkaufte Auflage: Mitarbeitende: nach vorheriger Absprache (SHA) und Partner der AOPA Inlandabo jährlich Fr. 87.– 4677 Exemplare Jean-Luc Altherr, Daniel einsenden. Switzerland. Bader, Joël Bessard, Andrea
6 Military Aviation Cockpit 09 2016 Fairford Die F-35B der Royal Air Force zeigte in Fairford ihre Fähigkeiten eindrücklich und lautstark. Bei der Maschine mit der Immatrikulation ZM137 handelt es sich um die dritte für die Streitkräfte von Grossbritannien gebaute F-35, welche zurzeit beim U.S. Marine Corps für die Piloten- umschulung eingesetzt wird. Der Star: die F-35 Auch dieses Jahr begeisterte die grösste militärische Airshow der Welt am Royal International Air Tattoo (RIAT) die Besucher. Höhepunkt war der erste internationale Auftritt der Lockheed Martin F-35 Lightning II. An beiden Tagen boten Kunstflugstaffeln, darunter auch die Patrouille Suisse, sowie Kampf- und Trainingsflugzeuge faszinierende Flug-Ballette. Z ahlreiche Freunde der Militär-Aviatik am Ende der Veranstaltung die Auszeich- täuscht, denn RAF-Squadron Leader Hugh reisen jedes Jahr nach Fairford zum nung für die beste fliegerische Vorführung, Nichols demonstrierte neben dem Kurzstart Royal International Air Tattoo. So «The King Hussein Memorial Sword». die Fähigkeiten des Tarnkappen-Jets, senk- auch am 8. und 9. Juli diesen Jahres, als über recht landen und wieder starten zu können. 153 000 Menschen die grösste militärische F-35 im Brennpunkt Im Gegensatz zum Unterschallflugzeug Flugschau der Welt besuchten, um über 230 Rendez-Vous im Ruag-Chalet in Fairford: Harrier, das die RAF vor einigen Jahren aus- Flugzeuge in der Luft, im Static Display oder Gespannt blickten die Patrouille Suisse- musterte, fliegt die F-35B maximal Mach 1,6. auf Flightlines zu sehen. Neben den bekann- Piloten und der ehemalige Luftwaffen-Kom- Ob und um wieviel besser die F-35 gegen- ten Jets wie Mirage 2000N, Rafale C, F-16C, mandant Markus Gygax auf die Startbahn, über den heutigen Kampfjets ist, darüber Saab JAS 39 Gripen, F/A-18 oder MiG 29 auf der sich die Lockheed Martin F-35B, wurde im Ruag-Pavillon (Ruag ist übrigens brillierten die Kunstflugstaffeln Patrouille ein Stealth-Jagdbomber mit Kurzstart- seit vier Jahren Mitglied des RIAT Air Tattoo Suisse, Red Arrows, Frecce Tricolori und und Senkrechtlandefähigkeiten, anschick- Organisators Royal Charitable Air Force Krila Oluje der kroatischen Luftwaffe mit te, sein Leistungspotenzial erstmals in Trust) lebhaft diskutiert. Einige bemerkten, ihren sechs Pilatus PC-9M. Letztere erhielt Europa zu zeigen. Und sie wurden nicht ent- dass der neue Fighter der F-15E im Kurven-
7 kampf deutlich unterlegen sei, weil er gerin- Major Will «D-Rail» gere Flügelfläche und Nachbrennerschub Andreotta, F-35A Lightning II- bei ungefähr gleichem Gewicht aufweise. Vorführpilot. Die einmotorige F-35 ist mit einem Pratt & Whitney F135 Turbofan (128,1 Schub, 191,3 mit Nachbrenner) ausgerüstet. Doch die An- sicht überwog, dass die F-35 mit enormen Stückzahlen (derzeit sind 2800 Maschinen geplant) und einer weltweiten Verbreitung die Kampfflugszene der nächsten Jahrzehn- te bestimmen werde. F-35 in der Schweiz vorführen? Von dem Stealth Fighter waren sechs Exem- plare in Fairford zu sehen. Auf dem Tarmac stellte sich Major Will «D-Rail» Andreotta, Beste Flugvor- führung in Fair- Demo-Pilot des F-35A Lightning II, den Fra- ford: PC-9M Tur- gen von «Cockpit». Er sei stolz, dem Publi- boprop Trainers kum ein Kampfflugzeug mit Stealth-Tech- der kroatischen nologie und modernster Avionik vorstellen Luftwaffenstaffel zu dürfen. Der neue Fighter schliesse die Krila Oluje. Lücke zwischen dem Luftjäger F-22 Raptor und der F/A-18E/F Super Hornet. Alle F-35 Typen verfügten über Tarnkappenfähigkei- Foto: Daniel Bader ten, solange keine Waffen an Aussenpositi- onen geführt würden, erklärte Andreotta. Fotos: Rolf Müller Die F-35 sei das Kampfflugzeug der fünften Generation, die dank Stealth-Eigenschaften, modernster Avionik und grosser Anzahl von Sensoren den Luftwaffen in den nächs- ten Jahrzehnten als Luftüberlegenheits- Die «As The Crow Flies»-Trophäe der jäger zur Verfügung stehen werde, zeigte Freunde des Ro- sich Andreotta überzeugt. Natürlich würde yal International Air er gerne die F-35 im Rahmen der geplanten Tattoo für die beste Beschaffung eines neuen Kampfflugzeugs Flugvorführung ging in der Schweiz vorführen, sagte Andreotta. an Major Dan «Rock» Dickinson für die Und wie Markus Gygax nach der überragen- spektakuläre De- den Flug-Demo des F-35 erklärte, könne der monstration mit Jet auch für die Schweiz eine von verschie- dem F-22 Raptor der denen möglichen Varianten sein, sofern US-Luftwaffe. sich der Beschaffungspreis um maximal 100 Millionen Franken pro Flugzeug be- wege, denn die Entwicklungskosten seien inzwischen abgeschrieben. Derzeit liegen aber die Stückkosten (Fly-away, also ohne Entwicklungskostenanteil) bei 130 Millio- nen Franken für die F-35B beziehungswei- se bei 108 Millionen Franken für die F-35A. USAF Heritage Flight: Ziel von Lockheed Martin ist es allerdings, Im Formationsflug die Kosten auf ungefähr 80 Millionen Fran- einer P-51D Mustang ken zu senken, um vor allem Exportkunden und einer F-35A zum Kauf zu motivieren. Lightning gedenkt die US-Luftwaffe Die Zuschauer bereuten, trotz veränderli- ihrer Besatzungen chem Wetter, die Reise nach Fairford nicht. der letzten sieben Und sie werden auch im nächsten Jahr wie- Jahrzehnte. Zwischen der dort sein, steht doch 2017 ein grosses den Erstflügen der Fotos: Daniel Bader Jubiläum an: der 70. Geburtstag der U.S. Air beiden eingesetzten Maschinen liegen Force. über 70 Jahre! Rolf Müller
8 Military Aviation Cockpit 09 2016 Farnborough International Airshow Zurückhaltende Käufer 1500 Aussteller lockten 73 000 Fachbesucher nach Farnborough. Vertragsabschlüsse über grössere Lieferungen für Kampfflugzeuge blieben aus. Nur England bestellte neue Apache-Kampfhelikopter und Poseidon-Seeaufklärungsflugzeuge. An der Messe vertreten waren auch Ruag Aviation mit der Dornier 228 und Pilatus mit den beiden Modellen PC-21 und PC-12NG. V om 11. bis 17. Juli reiste alles, was ende bestätigte das britische Verteidigungs- tion (FAA) für die modernisierte Version der in der Aviatik-Branche Rang und ministerium den Erwerb von neun P-8A Po- Dornier 228-212 erhalten habe. Dies sei ein Namen hat, nach Farnborough in seidon- Seeaufklärungsflugzeugen für die beträchtlicher Meilenstein und gebe dem der südenglischen Grafschaft Hampshire, RAF. Die ersten P-8A sollen 2019/20 ausge- Unternehmen die Möglichkeit, die Märkte mit dem Ziel, die grösste Luftfahrtmesse der liefert werden. Die Kosten werden rund drei in Nord- und Südamerika noch besser zu Welt zu besuchen. Während im Rahmen Milliarden Pfund betragen. erschliessen. der vergangenen Messen Rekorddeals abge- schlossen wurden, hielten sich die Armeen Dornier 228 erhält Zulassung Einsatz zur Ölpest-Bekämpfung diesmal zurück. Erstmals in Europa zu sehen war der Die Zuschauer staunten nicht schlecht über Auch die Rüstungsindustrie schloss taktische mittlere Transporter Embra- eine Boeing 727, die zur Bekämpfung von weniger Aufträge für Militärflugzeuge ab, er KC-390, ein Schulterdecker mit zwei Ölteppichen zum Einsatz kommt. Die Oil obschon die F-35B Lightning II der Royal Air V2500-E5-Turbofans-Triebwerken. Pilatus Spill Response Ltd. ist die weltgrösste indus- Force (RAF) täglich am Himmel zu sehen war mit dem PC-21 vertreten. Der erste von triefinanzierte Organisation, die weltweit war. Das Gripen E-Mock-up von Saab lockte 49 PC-21 für die australische Luftwaffe ist in- luftgestützte Gegenmassnahmen bei Ölpest- zahlreiche Fachbesucher an. Doch neue Be- zwischen in Buochs zum Erstflug gestartet Katastrophen ausführen kann. Eine zwei- stellungen gab es für Schweden nicht zu (siehe auch Beitrag auf Seite 43). te Maschine wird in den nächsten Wochen verbuchen. Auch die Kampfjets Rafale, Ruag verzeichnete den Verkauf einer wei- geliefert. Die 727-2S2F (RE) (ex FedEX) wur- Eurofighter, F/A-18E Super Hornet und F-35 teren Dornier 228 für die in der Region von den mit internen Tanks, Pumpen und einer fanden keine neuen Abnehmer. Tokio ansässige New Central Airservice Sprühvorrichtung zur Ausbringung von Allerdings verzeichnete BAE Systems (NCA). Die jüngste Bestellung folgt auf die flüssigem Dispersionsmittel ausgestattet. einen Betreuungsvertrag über 2,1 Milli- Bestätigung der Ruag, die Serienproduktion Damit kann ein grosser Ölteppich in klei- arden Pfund für britische Eurofighter Ty- der Dornier 228 in Oberpfaffenhofen fort- nere Teile aufgespalten werden, was den bio- phoon. Auch wird das britische Heer seine zuführen. logischen Abbau des Öls beschleunigen und Apache-Kampfhelikopter für 2,3 Milliarden Während der Luftfahrtmesse konnte Ruag die Umweltbelastung vermindern soll. Dollar durch 50 Maschinen der aktuellen Aviation ferner bestätigen, dass sie die Version AH-64E ersetzen. Kurz vor Messe- Zulassung der Federal Aviation Administra- Rolf Müller Fotos: Rolf Müller Nach erfolgreichen Testflügen werden für den Embraer KC-390, der Verkaufsschlager aus Schweizer Produktion: Zahlreiche Luftwaffen mit der Präsenz in Farnborough erstmals in Europa zu sehen war, interessieren sich immer noch stark für den PC-21. neue Kunden gesucht.
Cockpit 09 2016 Military Aviation 9 Inside PC-7 TEAM 2016 O berstleutnant Daniel Stämpfli hat in diesem Jahr das links hinter dem Leader und hat sich sehr schnell in die Formation Kommando des PC-7 TEAMs von Oberst Werner Hoffmann integriert. Für den Zuschauer war bereits bei den ersten Vorführun- übernommen. Von den Piloten ist Hauptmann Christoph gen nicht erkennbar, dass ein neuer Mann im Team mitfliegt. Eine Schneider zurückgetreten. Er unterstützt das PC-7 TEAM aber noch grosse Veränderung der Formation wird es aber in der nächsten als Reservepilot, wo er Major im Generalstab Martin Hess ablöst. Saison geben: Leader Hauptmann Martin Vetter und zwei weitere Durch den Rücktritt von Schneider ist Hauptmann Mario Thöni als Piloten werden das PC-7 TEAM verlassen. neuer zweiter Solist nachgerückt. An seiner Stelle ist Hauptmann Matthew Leavy neu ins PC-7 TEAM gewählt worden. Er fliegt direkt Walter Hodel Kommandant Turbo Uno (1) Oberstleutnant Daniel Leader «Stampa» Stämpfli Hauptmann Martin «DJ» Pilotenschule/Chefpilot Vetter PC-21 Fliegerstaffel 11 4000 Flugstunden 3000 Flugstunden Kommandant seit 2016 Turbo Tre (3) Mitglied seit 2006 Turbo Due (2) Linker innerer Flügelmann (bisherige Positionen: Rechter innerer Flügelmann Hauptmann Matthew 1, 3 und 7) Hauptmann Alain «Murphy» Leavy (neu) «Fondü» von Büren Fliegerstaffel 17 Fliegerstaffel 17 800 Flugstunden 1700 Flugstunden Mitglied seit 2016 Mitglied seit 2014 (bisherige Position: 2) Turbo Cinque (5) Turbo Quattro (4) Turbo Sexi (6) Linker äusserer Flügelmann Slot Rechter äusserer Flügelmann Hauptmann Cyril Hauptmann Matthias Hauptmann Thomas «Ofe» «Johnny» Johner «Moeli» Müller Hilpert Fliegerstaffel 11 Fliegerstaffel 17 Fliegerstaffel 18, 1900 Flugstunden 1300 Flugstunden 2600 Flugstunden Mitglied seit 2011 (bishe- Turbo Sette (7) Mitglied seit 2014 Turbo Otto (8) Mitglied seit 2012 rige Positionen: 3 und 5) 1. Solist (bisherige Position: 4) 2. Solist (bisherige Positionen: 4 Hauptmann Marius Hauptmann Mario und 6) «Crus» Krüsi «Thöma» Thöni Fliegerstaffel 18 Fliegerstaffel 18 1300 Flugstunden, Mitglied 1100 Flugstunden seit 2013 (bisherige Positi- Mitglied seit 2013 onen: 2 und 7) (bisherige Positionen: 3 und 8) Turbo Nove (9) Unterleader Hauptmann Mario «Blacky» Schwarz Fliegerstaffel 18 Reservepilot Reservepilot 2000 Flugstunden Alle Bilder:© VBS Hauptmann David Hauptmann Christoph «Paso» PR/Speaker PR/Speaker Mitglied seit 2013 «Mensen» Menth Schneider Hauptmann Philippe Major Andreas «Lifty» (bisherige Positionen: 4 Fliegerstaffel 17, 2300 Flugstun- Fliegerstaffel 18, 2150 Flugstun- «Philippe» Hertig Hebeisen und 9) den, Mitglied seit 2008 (ehema- den, Mitglied seit 2010 (ehema- Zielfliegerstaffel 12 Tiger F-5 Fachstab Skyguide/Jägerleit- lige Positionen: 3 und 8) lige Positonen: 2, 7 und 8) Mitglied seit 2006 offizier, Mitglied seit 2010
11 30 000 Aviatikfreunde besuchten Das Zigermeet war die grösste Flugshow der das zweitägige Zigermeet. Im Bild: Momentaufnahme aus der Schweiz im 2016. Es lockte trotz nasskaltem Flugdemonstration des Gripen C mit Pilot Wetter bereits am Freitag 5000 Flugzeugfans Stefan Kaarle. ins Glarnerland. Zur Show am Samstag durften die Veranstalter 25 000 Besucher begrüssen. Diese waren begeistert vom internationalen Flugprogramm. B ereits kurz nach neun Uhr am Samstagmorgen herrschte reger Betrieb auf dem Flugplatz Mollis. Noch immer kleb- ten Wolken und Nebelschwaden an den Bergen. Vor dem Mock-up des Eurofighter Typhoon hatte sich bereits eine lange Schlange interessierter Menschen gebildet. Vornehmlich Kinder wollten sich in das nachgebaute Cockpit des Kampfjets setzen. Am andern Ende der Piste deutete der Start eines Jet-Triebwerks den baldigen Beginn des Flugprogramms an. Es war jenes des Saab JAS-39C Gripen. Seiner aufregenden Demonstration mit Rauch und Flares folgte jene des Eurofighter. Dieser wurde von Gerhardt Krähenbühl vorgeführt. Der Schweizer ist seit 2005 als Testpilot bei Airbus Defence & Space (früher EADS) angestellt. Gegen Mittag landete der Helikopter des Super Puma Display Teams in Mollis. Als Passagiere hatten sie die Piloten des PC-7 TEAMs an Bord. Kurz danach trafen auch die Piloten der Patrouille Suisse mit dem Pilatus-Porter «Felix» ein. Sie nutzten den kurzen Aufenthalt für eine Autogrammstunde. Nach dem Mittagessen flogen sie zu ihren Heimbasen zurück, um sich auf ihre Vorfüh- rungen am späteren Nachmittag vorzubereiten. Internationale Gäste als Hingucker Für die vier Piloten der Royal Jordanian Falcons war es die erste Flugshow inmitten hoher Berge. Dabei war die Topografie nicht die einzige Herausforderung. «Gestern konnten wir nur ein redu- ziertes Programm fliegen. Heute sind die Sichtbedingungen besser und wir werden die Vorführung entsprechend anpassen können», sagte Leader Odi Al Qaraleh am Samstagvormittag. Die Berufs- militärpiloten der französischen Equipe de Voltige de l’Armée de l’Air nehmen regelmässig auch an Kunstflugmeisterschaften teil. Steil liess Pilot Alexis Busque die Extra 330 SC/LC in den Himmel steigen und zeigte eine atemberaubende und zuschauerfreundli- che Demonstration. Die einzige in Europa stationierte Lockheed P-38 Lightning und die Chance Vought F4U-4 Corsair sind nur zwei der Trouvaillen des Hangars 7 in Salzburg und nicht oft in der Schweiz zu sehen. Wegen der Feuchtigkeit am Himmel wollte sich der Rauch aus den vorherigen Vorführungen einfach nicht verziehen. Zusam- men mit dem entsprechenden Stand der Sonne war die Patrouille Suisse zeitweise vernebelt zu sehen. Flares und eine Ehrenrunde Die Flares nach dem «Grande» waren noch nicht ganz erloschen, als sich die ersten Besucher in Richtung Parkplatz aufmachten. An- dere liessen den perfekten Flugtag am Pistenrand ausklingen und Foto: Sven Zimmermann sahen den abfliegenden Maschinen nach. Die beiden Hunter und der Vampire liessen es sich vor ihrem Heimflug nicht nehmen, in Formation durch den «Zigerschlitz» zu donnern. Andrea Bolliger
12 Cover Story Cockpit 09 2016 Zigermeet – Impressionen Fotos: Rino Zigerlig Super Connie und PC-7 des FMA bei der Synchron-Wende kurz vor dem Start. Foto: Joël Super P-3-Flyers in Aktion. Fotos: Sven Zimmermann Lichtspiele am «Zigerschlitz»: Swissness: PC-7-TEAM und Super-Puma. Zwei Tiger der Patrouille Suisse.
13 Der Eurofighter-Display Pilot startet in den Glarner Himmel. Der Papyrus Hunter bahnt sich seinen Weg zwischen Foto: Rino Zigerlig Sonne und Wolken an der Rautispitz-Flanke. Foto: Sven Zimmermann Foto: Andrea Bolliger Die beiden Dewoitine D.26 vom Hangar 31 Alexis Busque mit in Grenchen und von der AMPA in Lausanne seiner Extra. waren die ältesten Maschinen am Meeting.
14 Civil Aviation Cockpit 09 2016 Concorde in der Schweiz Erinnerungen an die Überschall-Legende Vor 40 Jahren, im August 1976, landet erstmals eine Concorde in der Schweiz auf dem Flughafen Genf. Weitere Besuche des Überschalljets auf dem Flughafen Basel und ein einmaliges Gastspiel in Zürich- Kloten folgen in den nächsten Jahrzehnten. Foto: Flughafen Zürich AG 50-Jahr-Jubiläum des Flughafens Zürich: das einzige Mal, als eine Concorde in Kloten landete. D er 8. Mai 1986 ist ein strahlend schöner Frühlingstag. vor 40 Jahren, am 31. August 1976, bereits kurz nach Einführung Rings um den EuroAirport Basel-Mulhouse stauen sich des Überschallflugverkehrs, eine Air-France-Concorde auf. 5000 die Autos. Die bevorstehende Sensation hat sich herum- Menschen beobachten das Spektakel. gesprochen: Eine Concorde landet. Grund für deren Abstecher nach Basel ist das Jubiläum «40 Jahre Flughafen Basel-Mulhouse». Ausnahmebewilligung in Zürich Deshalb schickt British Airways nicht die übliche Boeing, um die Am Flughafen Zürich muss man hingegen noch mehr als 20 Gäste ihres regulären Linienflugs nach London-Heathrow zu be- Jahre warten, bis die Concorde ein einmaliges Gastspiel gibt. fördern, sondern zu deren Überraschung eine Concorde. Erst im August 1998 landet eine Air-France-Maschine mit Aus- nahmegenehmigung anlässlich des Jubiläums «50 Jahre Flug- 5000 Zuschauer in Genève-Cointrin hafen Zürich». Insgesamt landen die Concorde von Air France Allerdings ist dies nicht der erste Aufenthalt des Überschall- und British Airways im Laufe ihrer Dienstzeit rund 20 Mal in jets in Basel-Mulhouse: Bereits im April 1979 landet hier eine der Schweiz, darunter mehrmals in Genf, einmal in Zürich und Concorde. Damals war es eine Maschine der Air France, die als erstaunlich oft in Basel-Mulhouse. aviatischer Ehrengast bei der Zeremonie zur Pistenverlänge- rung dabei ist. Mit der allerersten Landung einer Concorde in In 3,5 Stunden zum Big Apple der Schweiz wurde aber der Genfer Flughafen beehrt: Dort setzte Das Gemeinschaftsprojekt «Concorde» der französischen
15 Aérospatiale und der British Aircraft Cor- poration ist das mit Abstand schnellste und modernste Transportmittel. Nur 3,5 Stunden dauert der Flug von London oder Paris nach New York. Maximal Mach 2,23 (2405 Kilome- ter in der Stunde) erreicht die Concorde. Über- schall darf wegen der Lärmbelastung für die Bevölkerung nur über Wasser geflogen wer- den. Die Maschine ist in diesem Fall mit Mach 2 in einer Höhe von 15 bis 18 Kilometern un- terwegs. Wenn sie auch noch starken Rücken- wind hat, ist die Concorde unglaublich schnell: Ihr Rekord für eine Atlantiküberquerung von Foto: © EuroAirport New York nach London beträgt zwei Stun- den, 52 Minuten und 59 Sekunden. Kein zi- viles Flugzeug war jemals auf dieser Strecke schneller. Katastrophe im Jahr 2000 Unweit des Pariser Flughafens Charles-de- Gaulle kommt es am 25. Juli 2000 zum tra- gischen Unfall einer Air-France-Concorde. Eine kurz zuvor gestartete DC-10 verliert ein Metallteil des Schubumkehrmechanismus des Hecktriebwerks. Dieses Teil schlitzt beim Überrollen einen Reifen der startenden Con- corde auf, dessen Bruchstücke in die Fläche hochschleudern. Die Druckwelle beschädigt einen Tank. Das Treibstoffleck führt dazu, dass die Maschine Feuer fängt. Beim darauffolgen- den Absturz sterben 109 Menschen an Bord so- wie vier weitere Opfer am Boden. Alle Concorde-Maschinen werden nach diesem Unfall gegroundet. Nach Sicherheitsmodifika- tionen an Tanks und Reifen gibt es nochmals ein kurzes Comeback ab dem Herbst 2001. Al- lerdings brechen von Mitte September 2001 an die Buchungszahlen nach den Anschlägen von «9/11» durch verunsicherte Kunden dras- tisch ein. 2003 gehen die Concorde von Bri- tish Airways und Air France aufgrund man- gelnder Wirtschaftlichkeit endgültig in den Ruhestand. Der Traum lebt wieder auf Viele lässt der Traum vom zivilen Überschall- flugzeug dennoch nicht los. Das US-Unter- nehmen Aerion will in Zusammenarbeit mit Airbus einen zivilen Überschalljet bauen: Die auf der Genfer Ebace als Konzept vorgestellte AS2 soll ab 2023 als schnellster Business-Jet der Welt solvente Kunden transportieren. Derzeit laufen bei der NASA in den USA zudem Forschungsprojekte, wie durch spezielle Flug- zeugformen der Überschallknall am Boden ver- Fotos: Klaus Niermann hindert werden kann. Sollte dies gelingen, hät- ten zivile Überschallflugzeuge wohl auch in Zukunft wieder Chancen auf ein Comeback. Oben: 40 Jahre Flughafen Basel-Mulhouse mit einer Concorde der British Airways. Jürgen Schelling Mitte und unten: Grosser Publikumsaufmarsch im Jahr 1976 auch in Hamburg.
16 Civil Aviation Cockpit 09 2016 Monatsinterview «Die Trennung wird mir schwerfallen» Walter Meier hat als reformierter Pfarrer am Flughafen Zürich einiges erlebt: viel Schönes, aber auch viel Tragisches. So war er beim Swissair-Absturz SR111 oder den Crossair-Tragödien bei Nassenwil und Bassersdorf dabei. Ende September geht er nach 19 Dienstjahren in Pension. «Cockpit»: Walter Meier, Sie sind seit 19 Jahren Pfarrer am Flughafen Zürich. Muss- ten Sie am Anfang nicht gegen Widerstände ankämpfen? Walter Meier: Ich hatte sogar damit gerech- net. Aber an meinem ersten Arbeitstag am 3. Januar 1979 hat sich etwas Tragisches er- eignet: Ein Ramparbeiter verlor bei einem Arbeitsunfall sein Leben. Als ich den rauch- geschwängerten Raum betrat, in dem die Kollegen des Verstorbenen sassen, spürte ich die Verzweiflung, die Trauer, aber auch die angestaute Wut. Der Vorgesetzte war froh, dass ich am nächsten Tag eine Trau- erandacht am Unglücksort halten wollte. Foto: Patrick Huber 100 Swissport-Mitarbeiter nahmen daran teil. Das hatte sich rasch herumgesprochen, so dass ich schnell meinen Platz am Flug- hafen fand. Heute sind wir in erster Linie Betriebsseelsorger für die 27 000 Mitarbei- Walter Meier verabschiedet sich Ende September vom Flughafen Zürich, wo er während 19 tenden am Flughafen. Jahren als Pfarrer tätig war. Der Flughafen Zürich ist im übrigen nicht der einzige mit einem Pfarramt. Der Genfer Ein Flughafenpfarramt ist etwas Spezielles. Flughafen hat sogar seit über 40 Jahren ein Wodurch unterscheidet es sich von einem her- «Ich habe meinen Platz am Flughafenpfarramt. Die Seelsorger sind dort kömmlichen Pfarramt? aber aus finanziellen Gründen nur stunden- Es gibt keine so grossen Unterschiede. Das Flughafen schnell gefunden.» weise am Flughafen anzutreffen. Ambiente ist etwas verschieden und man sollte sich auch in anderen Sprachen aus- drücken können. Meistens handelt es sich Ihre seelsorgerliche Unterstützung gefragt. um existenzielle Fragen, die an uns her- Wie haben diese Ereignisse Sie geprägt? Flughafengeschichten angetragen werden. Man muss immer ein Das erste Grossereignis während meiner Walter Meier hat seine Erlebnisse im Buch offenes Ohr haben. Das gilt übrigens auch Tätigkeit als Flughafenpfarrer war das «Flughafengeschichten» festgehalten. Es ist für die Arbeit im Gemeindepfarramt. Attentat auf die Touristen in Luxor. Ich er- im Buchhandel und online erhältlich: Jordan innere mich noch an die Trauerandacht in Verlag, 2. Auflage 2014, ISBN 978-3-906561- Bei Katastrophen – zum Beispiel Flugzeug- der Nacht, als die 36 Särge ankamen. Das 53-0. abstürze bei Crossair und Swissair oder auch hat mich stark geprägt. Vermutlich habe ich der Zusammenstoss bei Überlingen – war deswegen so schnell weisse Haare bekom-
17 men. Ich erinnere mich an schlimmste Alb- noch vor dem Wechsel ins Flughafenpfarr- als beim Kabinenpersonal. Eine schöne träume, und dies nur aus den Erzählungen amt. Die Ausbildung zum Flight Atten- Begleiterscheinung war, dass ich in all den der Betroffenen. Manchmal hatte ich wirk- dant absolvierte ich aber schon 1974. Als Jahren unzählige Paare verheiraten durfte. lich das Gefühl, ich drehe durch. Man nennt Flugbegleiter konnte ich auf diese Weise das sekundäre Traumatisierung. mein Studium finanzieren. Danach war ich Haben Sie unterdessen selber «Kerosin im auschliesslich als Pfarrer tätig. Später wurde Blut»? Sie haben am Anfang auch den Lotsenmörder ich angefragt, ob ich nicht doch wieder als Ich glaube schon. Der Flughafen ist so etwas Vitali K. betreut. Wie kam das? Flight Attendant tätig sein wollte, damit das wie eine zweite Heimat geworden. Es wird Ich hatte vom Passagiercarecenter der Swiss fliegende Personal einen Seelsorger habe. mir sicher schwerfallen, mich von ihm zu einen Anruf erhalten, sie hätten auf dem Das Pfarramt Bülach und die Landeskirche trennen. Ich werde wohl eine Zeit lang Ab- Flug von Barcelona nach Zürich eine Person waren damit einverstanden. stand halten müssen, um auch emotional an Bord, die möglicherweise Angehörige bei Distanz zu gewinnen. diesem Unglück verloren habe. Ich solle Erzählen Sie uns noch etwas über diese Zeit? mich doch um sie kümmern. Ich musste zu- Im Oktober 1988 nahm ich meine Aus- Was macht Walter Meier nach seiner Pen- erst einen Dolmetscher organisieren: Vitali bildung wieder auf, schaffte später den sionierung? K. hatte nämlich nur einen «Fresszettel» in eidgenössischen Fachausweis als Flight Ich trete aus dem Kirchendienst aus. 40 der Hand, auf dem das Wort «Überlingen» Attendant und war danach für die First Class Dienstjahre genügen. Das konnte ich nur stand. Am gleichen Tag fuhren wir zu dritt qualifiziert. Anschliessend wurde ich auch erreichen, weil ich militärdienstuntauglich im Taxi an den Unfallort. Dank meinen frü- noch Fachprüfungs-Experte bei der Rekru- war und mein Studium nicht unterbrechen heren Kontakten zum Flughafen München tierung von Flight Attendants. Die Tätig- musste. konnte ich über die Hotline herausfinden, keit als F/A hat mir einen unmittelbaren Meine bald vier Enkelkinder werden mich dass die Familie von Vitali K. tatsächlich Einblick in die Arbeit eines Flight Atten- bestimmt auf Trab halten. Ich glaube nicht, auf diesem Flug gewesen war. Er war völlig dant verschafft. Ich stellte dabei unter an- dass ich in ein Loch fallen werde. Ich könn- verzweifelt. Am Abend übergab ich ihn den derem fest, wie anstrengend ein Nachtflug te mir aber auch vorstellen, noch als Life deutschen Kollegen. sein kann. Coach (Lebensberater) tätig zu sein. Aber das ist nur so eine Idee. Sind Sie nicht an Ihre persönlichen Grenzen gestossen, angesichts von solchem mensch- «Der Flughafen ist für mich Interview: Patrick Huber lichen Leid? Sicher. Als Notfallseelsorger und Mitglied wie eine zweite Heimat des Careteams sind wir auf solche Ereignisse geworden.» zwar vorbereitet worden, auch auf körper- liche Probleme als Folge von solch trau- matischen Ereignissen. Aber die seelische Haben die Crewmitglieder bei Ihnen um Rat Belastung ist dennoch enorm. Ich wurde nachgefragt? nach dieser Serie von Katastrophen fast zum Meine Flugeinsätze dienten in erster Linie Auf ein Wort Kettenraucher (Anm.d.Red.: Walter Meier hat der Kontaktnahme. Ich erlebte noch das vor sechs Jahren mit dem Rauchen aufgehört). Ende der «schönen Zeit» mit längeren Lay- Die Gespräche mit meiner Frau, die nebst overs. Ich war eine Woche lang mit der Wo waren Sie zuletzt in den Ferien? Theologie auch Psychiatrie studiert hat, ganzen Besatzung in Caracas und mehrere In Florida. waren enorm wichtig, damit ich später Male einige Tage in Dar es Salaam (Tansa- Ihre Lieblingsdestination? wieder das Gleichgewicht fand. Der Gedan- nia). Das war inbesonders deshalb bemer- Bangkok, Afrika und Nordamerika. kenaustausch mit meinem römisch-katho- kenswert, weil wir als Crew am Abend unser lischen Amtskollegen Claudio Cimaschi Essen selber zubereiteten; vielleicht traute Wo wollten Sie immer schon einmal hin? hat ebenfalls viel geholfen. Erst nach den die Swissair der örtlichen Hygiene nicht. Immer wieder nach Thailand. Und nach Erfahrungen von Ramstein (Anm.d.Red.: Un- Wir nahmen Fleisch und palettweise Was- Nordamerika, um den Rest zu sehen. glück an einer Flugshow 1988 in Deutschland ser mit, die Besatzung sprach sich ab, wer Wen haben Sie gerne am Flughafen mit 70 Todesopfern) hat man sich auch mit das Gemüse, wer die Kartoffeln und wer die begrüsst? der psychologischen Betreuung der Helfer Teigwaren mitbrachte. Einer der Bungalows Ich freue mich, wenn ich mit dem Rei- zu befassen begonnen. Damals wurden am indischen Ozean wurde zur Küche mit nigungspersonal und den Strassenmu- einzelne Feuerwehrleute und Polizisten zu Kühlschrank umfunktioniert. Die Gesprä- sikern ein paar Worte wechseln kann. IV-Fällen, weil sie das Gesehene nicht ver- che dauerten jeweils bis in die Nacht und Kürzlich bin ich Emil Steinberger begeg- arbeiten konnten. ich wurde über alle möglichen religiösen net. Und Dr. Beat Richner (Beatocello) Themen ausgefragt. Oft wurde ich auch ge- hatte ich schon als Passagier an Bord. Sie kennen den Flugbetrieb gut, arbeiteten Sie fragt, ob ich für ein persönliches Gespräch doch früher in einer Teilzeitanstellung für die unter vier Augen Zeit hätte. Die meisten Ge- Ihr Lebensmotto? Swissair als Flight Attendant. Wie wichtig spräche fanden aber in der Schweiz im Flug- «Vertraue auf Gott und halte dein Pulver war diese Erfahrung? hafenpfarramt statt. trocken.» (Zitat von Meiers Lateinlehrer) Sie war enorm wichtig. Die Tätigkeit als Sind Sie in den sozialen Netzwerken aktiv? Seelsorger des fliegenden Personals bei der Fragten auch Piloten um Rat nach? Nein. Swissair begann ich im Oktober 1988, also Ja, auch wenn dies weniger oft der Fall war
18 Civil Aviation Cockpit 09 2016 Airbus Die Bürde des Erfolgs Dass die beiden Adjektive «erfolgreich» und «sorgenfrei» nicht gleichbedeutend sind, muss Airbus derzeit mit seinen neuen Mustern A320neo und A350XWB erfahren. Beide Flugzeuge verkaufen sich gut, aber bei den Zulieferern hapert es. W er will da Trübsal blasen bei solch beeindruckenden von Swiss dauert der Startvorgang rund 75 Sekunden. Airbus hat Verkaufszahlen? 4568 Festbestellungen von 82 Kunden nun in Aussicht gestellt, dass bis im Sommer eine neue Software (Stand Ende Mai) für die A320neo-Familie und damit zur Verfügung steht, die kürzere Startzeiten erlaubt. Das Upgrade ein Marktanteil von 59 Prozent verglichen mit der MAX-Variante muss aber erst noch erprobt werden, so dass es Herbst werden könn- der Boeing 737; ein Backlog von insgesamt 5497 Maschinen für te, bis eine A320neo ebenso schnell wieder in der Luft ist wie eine alle Versionen – also auch jene mit den herkömmlichen Triebwer- Maschine mit konventionellem Antrieb. Weitere Kinderkrankhei- ken – der A320-Familie. Ein Auftragspolster von 778 Exemplaren ten sind beim digitalen Triebwerk-Überwachungssystem (FADEC) für den neuen Langstreckentwin A350XWB. Und dennoch sieht aufgetreten, das zu viele Fehlermeldungen absetzte. Auch in diesem sich Airbus bei seinen Bestsellern seit Anfang Jahr mit erheblichen Fall wurde die Software laut Airbus verbessert. Weil die Triebwerke Problemen konfrontiert. heisser liefen als angenommen, erreichte schliesslich die Hydrau- liktemperatur zu hohe Werte. Airbus versucht nun, eine Erhöhung Kinderkrankheiten der zulässigen Temperatur zu erreichen. Beginnen wir bei der A320neo, von welcher der europäische Die Folgen der Schwierigkeiten mit dem GTF sind sichtbar: Im Juni Hersteller bis Ende Juni lediglich sieben Maschinen ausgeliefert standen zahlreiche A320neo fertig, aber mit fehlenden Triebwerken hat; es hätten viel mehr sein müssen. Die Schwierigkeiten bei die- auf dem Vorfeld in Toulouse. Launching Customer Qatar Airways sem Flugzeugmuster liegen in erster Linie beim Antrieb des Typs hat die Auslieferung der ersten Maschine nun storniert und droht PW1100G. Der GTF (Geared Turbofan) braucht Startzeiten von bis zu damit, das PW-Triebwerk durch das Konkurrenzprodukt LEAP-1A drei Minuten, um die Welle des Triebwerks zu kühlen – ein grosses zu ersetzen. Swiss hat im Übrigen ebenfalls 15 A320/321neo be- Handicap, wenn eine Fluggesellschaft auf kurze Turnaround-Zeiten stellt. Die Maschinen sollen aber erst zwischen 2019 und 2022 in angewiesen ist. Zum Vergleich: Bei den herkömmlichen Airbussen der Schweiz eintreffen. Auch die indische Low Cost-Airline GoAir hat A320neo-Maschinen geordert.
19 «60 sind genug!» lässigkeitsniveau der A330 zu erreichen, das 99,4 Prozent betrage. Angesichts der hohen Zahl an Bestellungen wird Airbus in den Derzeit befinden sich mehr als 40 Flugzeuge in der Endmontage; kommenden Jahren nun die Produktionsraten erhöhen. Derzeit bis Ende 2018 wird eine Produktionsrate von zehn Maschinen pro verlassen monatlich 42 Maschinen der A320-Familie die Endmon- Monat angestrebt. tagehallen, 2017 sollen es 50 und ab 2019 sogar 60 Stück sein. Air- In einer entscheidenden Phase des Programms befindet sich auch bus-Verkaufschef John Leahy hatte sogar eine Fertigungsrate von die verlängerte Version des neuen Airbus-Langstreckenjets, die mehr als 60 Maschinen gefordert. Sein Kollege, Chief Operating A350-1000 mit Platz für 366 Passagiere. Sie entspricht der Boeing Officer Tom Williams, sagte hingegen anlässlich eines Pressebrie- 777-300ER und deren modernisiertem Nachfolgemuster, der 777-9X, fings in Hamburg: «60 sind genug.» Er hatte wohl im Hinterkopf, ist aber laut dem Hersteller 40 respektive 35 Tonnen leichter und dass die Fluggesellschaften wegen des tiefen Ölpreises die etwas bietet zwischen 740 und 830 Kilometer mehr Reichweite. Ursprüng- durstigere A320ceo länger fliegen können als noch vor wenigen lich war die erste Auslieferung für Mitte 2017 geplant; nun soll sie, Jahren angenommen und sich deshalb die Kurve der Bestellungen wie es bei der Pressestelle hiess, «einige Wochen» später erfolgen, für die A320neo etwas abflachen könnte. Die Realität gibt ihm im nämlich in der zweiten Jahreshälfte 2017. Zuvor – nämlich bis zum Moment recht: In der ersten Jahreshälfte sind für die A320neo nur vierten Quartal des laufenden Jahres – wird das Muster zum Erst- rund 60 Orders (inklusive VIP-Version) eingegangen. flug abheben. A350-1000 kommt später Noch grössere A350? Auch die A350XWB bereitet Kopfzerbrechen, obwohl dieses Muster Derzeit beschäftigt sich Airbus auch mit der Frage einer nochmals eine fast schon ungewöhnlich reibungslose Flugerprobung hinge- gestreckten A350. Damit will man noch besser gegen die 777-9X ge- legt hatte. Hauptschwierigkeit hier sind die monatelangen Verspä- rüstet sein. John Leahy möchte einen derartigen Megaliner, der 400 tungen bei den Kabinenzulieferern, allen voran der französische Fluggäste aufnehmen könnte, lieber früher als später anbieten kön- Sitzhersteller Zodiac. Dies hat den Chef aller Airbus-Programme, nen. Der Bau eines solchen Musters wäre laut Kiran Rao, Strategie- Didier Evrard, dazu veranlasst, von einem «sehr, sehr schwierigen und Marketingchef bei Airbus, kein Problem: «Eine solche Variante Jahresbeginn» zu sprechen. Die Situation hat sich laut Evrard im könnten wir schnell bauen. Wir haben den richtigen Flügel, den Frühjahr zwar etwas entschärft. Dennoch wurden bis Ende Mai richtigen Rumpf und genügend Schub.» Vermutlich wird der Her- erst neun Maschinen einem Kunden übergeben; nicht gerade viel, steller aber vorerst andere Probleme lösen müssen, wenn er die für wenn das von Airbus erklärte Jahresziel von mindestens 50 Auslie- das laufende Jahr angepeilte Zahl von 650 ausgelieferten Flugzeugen ferungen erreicht werden soll. Im Moment liegt die betriebliche erreichen will. Zuverlässigkeit der A350XWB bei 97,8 Prozent, «ein vernünftiges Resultat, wenn man bedenkt, dass es erst wenige Betreiber dieses Musters gibt», wie Evrard befand. Das Ziel laute aber, das Zuver- Thomas Strässle Flugzeuge aus dem Drucker Als Alternative zu traditionellen Herstellungsprozessen wie Fräsen, Schmelzen, Giessen und Präzisionsschmieden haben die Flugzeugher- steller begonnen, bestimmte Komponenten mittels 3-D-Drucker her- zustellen. Dabei werden im Flugzeugbau typischerweise verwendete Foto: Thomas Strässle Metalle wie Aluminium, Titan oder Stahl, aber auch Kunststoffe, etwa Polyamide, in pulverisierter Form verwendet. In unzähligen Schichten, die ein 3-D-Drucker aufträgt, entsteht auf diese Weise das Bauteil. Der Fachbegriff dafür lautet «Additive Layer Manufacturing» (ALM). Parallel dazu werden die feinen Partikel durch Flugzeugteil aus dem 3-D-Drucker mit bionischer Struktur. einen computergesteuerten Laserstrahl zu einem festen Teil verschmol- zen. Häufig lassen sich die Ingenieure beim Design dieser Bauteile von Ein originalgetreuer Spoiler soll gegen Ende 2018 erstmals am Flügel bionischen Formen leiten, also Strukturen, die der Pflanzenwelt ent- eines Testflugzeugs erprobt werden. Noch in diesem Jahr will der nommen sind. Sie sind für den Flugzeugbau deshalb interessant, weil Flugzeughersteller Versuchsflüge mit der «Galley Wall» durchführen. sie ein ausgeklügeltes System der Lastenverteilung aufweisen und Ge- Airbus denkt indessen bereits weiter: Um das Jahr 2050 sollen gan- wichtseinsparungen von bis zu 55 Prozent ermöglichen. Ein Beispiel für ze Flugzeuge per 3-D-Drucker entstehen. Einen Vorgeschmack dazu eine bionische Struktur sind die feinen Verästelungen auf den Blättern liefert ein vollständig aus dem Drucker entstandenes, 25 Kilo schwe- der Riesenseerose. res und mit zwei Propellern angetriebenes Flugobjekt, das zum For- Airbus hat nun begonnen, ausgewählte Bauteile nach dem neuen 3-D- schungsprojekt «THOR» (Test of High-tech Objectives in Reality) ge- Herstellungsprinzip zu bauen, etwa Luftbremsen in stark verkleiner- hört und schon mehrere Versuchsflüge absolviert hat. Für dieses Jahr Foto: Airbus tem Massstab oder eine Kabinentrennwand in ursprünglicher Grösse. sind insgesamt 18 weitere Missionen geplant. ts
20 Civil Aviation Cockpit 09 2016 People's Viennaline Linienflug von 7 Minuten Die in Altenrhein beheimatete People's Viennaline hat ihre Verbindung unter der Woche nach Wien auf vier tägliche Verbindungen erhöht – und bereut es nicht. Bald kommt noch eine rekordverdächtig kurze Linienflugverbindung hinzu: von Altenrhein nach Köln, mit Zwischenstopp in Friedrichshafen! Foto: Hansjörg Egger People's Viennaline (im Bild eine Embraer 170) ist auf der Strecke von Altenrhein nach Wien erfolgreich unterwegs. M it der Aktion «Du machsch de das in Trogen beheimatete Kinderdorf Pes- aus den 90er-Jahren. So muss der Flugbe- Pris!» hatte People's Viennaline talozzi ab, mit dem Ziel, unverfrorene Bie- trieb unter der Woche von 12 bis 13.30 Uhr eine grosse Medienpräsenz er- ter davon abzuhalten, zum Beinahe-Null- ruhen. Am Sonntag darf nicht vor 10 Uhr ge- reicht. Konkret ging es um Verbindungen tarif nach Wien zu fliegen. Das ist offenbar startet werden. An vier österreichischen Fei- um die Mittagszeit nach Wien, auf denen nicht gelungen. ertagen darf gar nicht erst geflogen werden. noch Plätze verfügbar waren. Die Kunden «Mit bezahlten Preisen von über 200 Fran- konnten dabei eine Stunde vor Abflug an ken pro Strecke und einem Durchschnitts- Schwarze Zahlen den Ticketschaltern am Flugplatz Alten- preis pro Passagier, der deutlich über den Dennoch: Die Nachfrage nach Wien ist un- rhein und am Flughafen Wien den Preis für Erwartungen lag, zeigten die Kunden im gebrochen hoch. «Wir schreiben schwar- die Flugtickets selber bestimmen und sofort Juni, dass sie durchaus in der Lage waren, ze Zahlen», betont CEO Steffen. Von der bezahlen. Telefonische oder Internetreser- den Wert einer Dienstleistung richtig ein- mittlerweilen konkursiten belgischen vierungen waren nicht möglich. Die Aktion zuschätzen und einen angemessenen und VLM hat People's Viennaline die Charter- hätte eigentlich bis Ende Sommerflugplan fairen Preis zu bezahlen», sagt Steffen. flüge nach dem kroatischen Pula für einen im Oktober gedauert. Sie musste aufgrund österreichischen Reiseveranstalter über- von «agressiver Forderungshaltung gegen- Steine im Weg und Altlasten nommen. Das Flugzeug sei technisch in über den Mitarbeitenden» abgebrochen Daniel Steffen, der erst seit etwas mehr als einem schlechten Zustand gewesen, die werden. Studenten wollten für 10 Cents flie- einem halben Jahr CEO der People's Vien- Crew wenig motiviert, so dass der Veranstal- gen. «Die Aktion ist gezielt und provokativ naline und des People Business Airport ter froh gewesen sei, als People's einsprang, ins Lächerliche gezogen worden. Deshalb ist, kämpft am Dreiländereck Schweiz- sagt Steffen. Erfreulich ist, dass die Alten- mussten wir sie per 12. August einstellen», Österreich-Deutschland mit verschie- rheiner Airline im September eine neue Ver- bedauert People's-CEO Daniel Steffen. denen Problemen. Obwohl jährlich bindung aufnehmen wird; und zwar von 65 000 bis 70 000 Voralberger von Altenrhein Altenrhein nach Köln, mit einer Zwischen- 776 Passagiere haben profitiert nach Wien fliegen, würden die österreichi- landung – in Friedrichshafen. Das bedeu- Im Juni haben gemäss Steffen 776 Passagiere schen Behörden dem Nachbarn immer neue tet, dass das Flugzeug nur gerade rekord- von dieser Aktion profitiert. Zu den effektiv Steine in den Weg legen, so Steffen. verdächtige sieben Minuten in der Luft sein bezahlten Ticketpreisen gibt er keine Zah- Der Flugplatz Altenrheim wird vom Bun- wird. Zum Einsatz kommt eine Embraer 145 len bekannt. Die Linienfluggesellschaft, die desamt für Zivilluftfahrt (Bazl) beaufsich- mit 49 Sitzplätzen. über ein österreichisches AOC verfügt, gab tigt, kämpft aber immer noch mit den vom offerierten Ticketpreis zehn Prozent an Tücken einer Verwaltungsvereinbarung Patrick Huber
Cockpit 09 2016 Civil Aviation 21 Horizon Foto: Patrick Huber Der D-SIM-42 Twin Star FNPT II-Simulator der Horizon SFA ist vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) für die Multi Crew Co-operation-Ausbildung (MCC) zertifiziert worden. Ein Alleskönner Die Flugschule Horizon sucht stets nach innovativen Ausbildungswegen. Ein wegweisendes Element ihres Ausbildungskonzepts stellt die neuste Simulatorerweiterung dar. Diese wurde speziell für die Multi Crew Co-operation-Ausbildung entwickelt. Die Flugschule hat dafür einen namhaften Betrag investiert. H orizon-CEO Michael Anklin ist Zuerst Machbarkeitsstudie durch die Schweizer Behörden vergange- glücklich. Nach einem längeren Zusammen mit der österreichischen Dia- nen Dezember zertifiziert. Prozess ist der «neue» D-SIM-42 mond Aircraft – Horizon setzt in der Flug- Horizon und Diamond steckten laut Anklin Twin Star FNPT II-Simulator der Horizon ausbildung mit der DA-42 eines ihrer Flug- gemeinsam «einen sechsstelligen Betrag» SFA mit der Bezeichnung DA-MET behörd- zeuge als Schulflugzeug ein – entschloss in die Entwicklung des neuen Simulators. lich zertifiziert worden und darf seit Dezem- sich die in Kloten domizilierte Flugschule «Fluggesellschaften stellen immer höhere ber 2015 für die Ausbildung der Flugschüler nach einer Machbarkeitsstudie, einen mo- Ansprüche», begründet Anklin, weshalb eingesetzt werden. Mit ihm lässt sich die dernen Simulator mit simulierter Druck- eine solch hohe Summe in die Entwicklung MCC-Ausbildung (Multi Crew Co-operati- kabine zu konzipieren. Dies bedingte aber des Simulator Upgrades investiert wurde. on) praxisnah umsetzen. «Mit dem Simu- eine ganz Reihe von Anpassungen: Unter «Damit können wir die MCC-Ausbildung lator können nebst der Aerodynamik auch anderem musste ein neues Handbuch ver- auf vergleichsweise sehr hohem Niveau an- alle Flugzeugsysteme simuliert werden», fasst werden, in dem zum Beispiel ausser- bieten», so Anklin. «Horizon kann sich nur erläutert Anklin. «Das Verhalten bei extre- gewöhnliche Flugprozesse dokumentiert dank einer qualitativ hochwertigen Ausbil- men Situationen, wie etwa ein Druckabfall wurden. Am Schluss war wie immer die dung gegenüber den anderen ausländischen in der Kabine, kann so realitätsnah geschult Zertifizierung durch das Bundesamt für Mitbewerbern behaupten.» werden.» Zivilluftfahrt (Bazl) und in diesem Falle so- Der DA-MET ist mit einem komplexen Gar- gar der EASA nötig. Patrick Huber min G1000-Glascockpit ausgerüstet. Der Anklin, der zu 80 Prozent als CEO der Simulator wird auch für die Instrumen- Horizon arbeitet und zu 20 Prozent für die tenflugausbildung eingesetzt, bevor das Er- deutsche K5 einen A319-Business Jet fliegt, lernte anschliessend in der «realen» DA-42 stellte im April 2015 eine erste Version des umgesetzt wird. Für die MCC-Ausbildung Simulators vor. Jedes EASA-Mitgliedsland ist dieser Ausbildungweg ein Vorteil: Die konnte sich äussern. «Bis auf ein Land hatte Flugschüler im MCC-Kurs sind mit dem indes niemand etwas zu bemängeln», sagt Flugzeugtyp bereits vertraut und können Anklin. sich daher voll auf die Lerninhalte der Mul- Nach der Beseitigung einiger sogenannter ti Crew Co-operation konzentrieren. «Die «Findings» (Audit-Feststellungen) durch Horizon Swiss Flight Academy Qualität der Ausbildung wird dadurch er- das Bazl, meist handelte es sich um Soft- Steinackerstrasse 56, 8302 Kloten heblich gesteigert», betont Anklin. wareanpassungen, wurde der Simulator Telefon 044 862 07 07, Horizon-sfa.ch
6XSHUPDULQH6SLWÀUH Limitierte Sonder-Edition 'LHÅ6SLWÀUH´)OLHJHU$UPEDQGXKU Weltweit limitiert auf nur 4‘990 Exemplare • Jede Uhr wird einzeln nummeriert • Aus bestem Edelstahl • Hochwertiges mechanisches Uhrwerk • Kostbar vergoldet • Mit der Silhouette einer Spitfire auf dem Zifferblatt • Authentisches Leder-Uhrband • Exklusiv bei Bradford erhältlich • 120-Tage-Rücknahme-Garantie 'LH)OLHJHUJHVFKLFKWHOHEWZHLWHU Die Supermarine Spitfire war ein Jagdflugzeug aus britischer Produktion. Der Tiefdecker wurde vor allem während des Zwei- ten Weltkrieges von der Royal Air Force und vielen alliierten Luft- streitkräften an allen Fronten eingesetzt. Die gute Wendigkeit der Supermarine Spitfire machte es bei den Piloten sehr beliebt und liess dieses einzigartige Jagdflugzeug zur Legende werden. Mit der mechanischen Armbanduhr „Spitfire“ lassen wir dieses Flugzeug Jahrzehnte nach ihrem ersten Einsatz wieder lebendig werden. Eine Armbanduhr, in der die Pionierzeit der Fliegerei so richtig zur Geltung kommt. Das ideale Geschenk für jeden Aviatik-Fan! Durchmesser: ca. 4 cm 55787 EXKLUSIV-BESTELLSCHEIN Produktpreis: Fr. 199.80 oder 3 Raten à Fr. 66.60 Reservierungsschluss 17. Oktober 2016 (+ Fr. 11.90 Versand und oder Service) Produktpreis: Fr. 249.90 3 Raten à Fr. 83.30 U Ja, ich bestelle die (zzgl. Fr. 11.90 Versand und Service) “Spitfire” Flieger-Armbanduhr Bitte gewünschte Zahlungsart ankreuzen Ich wünsche U eine Gesamtrechnung U Monatsraten UIch bezahle per MasterCard oder Visa Gültig bis: (MMJJ) Vorname/Name Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen Die Silhouette einer Spitfire Auf der Rückseite der Uhr ist Die Armbanduhr „Spitfire“ bildet das Zentrum dieser ex- die Nummerierung und die wird zusammen mit einer Strasse/Nummer klusiven Fliegeruhr. Unterschrift von Captain Dou- edlen Uhren-Schatulle und glas Bader eingraviert, wel- einem Echtheits-Zertifikat PLZ/Ort cher als britischer Jagdflieger geliefert. und Symbolfigur für die Werte E-mail und den Erfolg der Royal Air Force einstand. Unterschrift Telefon www.bradford.ch Für Online-Bestellung: fb.com/BradfordExchangeSchweiz Referenz-Nr.: 55787 Bitte einsenden an: The Bradford Exchange, Ltd. The Bradford Exchange, Ltd. • Jöchlerweg 2 • 6340 Baar Jöchlerweg 2 • 6340 Baar Tel. 041 768 58 58 • Fax 041 768 59 90 • e-mail: kundendienst@bradford.ch
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