Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-179 - Das Thema Kampf gegen Geldwäsche - Banken weisen Anschuldigungen zurück - Bundesverband deutscher Banken

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-179

 Das Thema

 Kampf gegen Geldwäsche – Banken weisen
 Anschuldigungen zurück
 Medienberichte über massive Verfehlungen von Banken im globalen Kampf
 gegen Geldwäsche haben heute für Kursverluste bei den Geldhäusern
 gesorgt. Die Titel der Deutschen Bank gaben zweitweise bis zu 8 Prozent nach,
 die Aktien der britischen Banken HSBC und Standard Chartered rutschten
 zwischenzeitlich an der Londoner Börse auf den jeweils tiefsten Stand seit 22
 Jahren. Laut einem Bericht eines weltweiten Recherche-Netzwerks unter
 Führung des Online-Magazins "BuzzFeed" akzeptierten Banken aus aller Welt
 jahrelang trotz strenger Vorschriften hochriskante Kunden aus dem krimi‐
 nellen Milieu und führten für sie Transaktionen in Milliardenhöhe aus. Ein
 Deutsche-Bank-Sprecher wies den Vorwurf zurück, Vorstandschef Christian
 Sewing sei für die späte Aufdeckung dieser Geschäfte verantwortlich. "Diese
 Andeutung ist konstruiert und falsch", sagte der Sprecher. Die Deutsche Bank
 habe viel Geld in den Ausbau interner Kontrollen zur Vermeidung von
 Geldwäsche investiert. Auch die Commerzbank wies die Berichte zurück.
 HSBC erklärte, die Vorgänge seien bekannt und das Institut konzentriere sich
 bereits seit Jahren auf den Kampf gegen Finanzbetrug. Standard Chartered
 teilte ebenfalls mit, die Bank habe umfangreiche Maßnahmen ergriffen. Die
 Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) äußerte sich bislang
 nicht dazu. Die Medien berufen sich auf vertrauliche Geldwäsche-Verdachts‐
 meldungen aus einem Daten-Leak des US-Finanzministeriums aus den Jahren
 2000 bis 2017. Die Vorgänge seien sehr zögerlich und zum Teil mit jahre‐
 langer Verspätung erst gemeldet worden. An der Recherche, die unter dem
 Namen "FinCEN-Files" veröffentlicht wurde, waren 110 Medien aus 88 Ländern
 beteiligt.

 [manager-magazin.de]
 [sueddeutsche.de]
 [bbc.com]
 [faz.net]
 [bild.de]

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Bankenbrief

 Meldungen

 Private Banken fordern geringere
 Eigenkapitalanforderungen für Klimainvestments
 Deutschlands Privatbanken verstärken ihr Engagement für den Klimaschutz
 und fordern als Anreiz eine pauschale Absenkung der Eigenkapitalanforde‐
 rungen für Finanzierungen in diesem Bereich. "Die privaten Banken wollen
 und werden ihren Teil als Finanzierer einer klimafreundlicheren Wirtschaft
 beitragen", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes
 deutscher Banken (BdB), Christian Ossig, heute. "Ein 'grünes' Kredit- und
 Kapitalangebot allein reicht nicht. Es braucht die entsprechende Nachfrage
 und den passenden gesetzlichen Rahmen", forderte Ossig. Aus Sicht des BdB
 sollten zum Beispiel die Eigenkapitalanforderungen für die Finanzierung von
 nachhaltigen Investitionen "pauschal gesenkt werden". Auch eine Bepreisung
 des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) sei wichtig. Zudem will der Verband
 seine Mitgliedsbanken für Nachhaltigkeit und Klimaschutz sensibilisieren:
 Beide Aspekte sollen in Strategie, Geschäftsführung und Geschäftsprozessen
 eine stärkere Rolle bekommen.

 [handelsblatt.com] (bezahlpflichtig)
 [bankenverband.de] (Positionspapier)

 EZB für Erleichterungen von Berichtslast bei Banken
 Die Europäische Zentralbank (EZB) plädiert für geringere Berichtslasten von
 Banken. Bei der Statistik, der aufsichtsrechtlichen und der auf Abwicklungs‐
 fragen bezogenen Mitteilungspflichten seien Erleichterungen möglich, ohne
 dass unerlässliche Informationen für Aufseher und die Geldpolitik verloren
 gingen, teilte die EZB heute in Frankfurt mit. Zudem könne die Datenqualität
 bei der Abfrage der Institute verbessert werden. Die Kosten der Geldhäuser
 würden dadurch geringer und Bankenaufseher könnten Entwicklungen in der
 Branche besser verfolgen. Die EU-Bankenbehörde EBA ist beauftragt worden,
 zu dieser Frage eine Machbarkeitsstudie zu erstellen. Dazu steuern die EZB
 und die nationalen Notenbanken der Euro-Länder nun ihre Empfehlungen bei.

 [de.investing.com]

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 Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft
 verlangsamt
 Nach Einschätzung der Bundesbank wird der Aufschwung der deutschen
 Wirtschaft aus der Corona-Rezession im Laufe des Jahres an Tempo verlieren.
 Die Exporterwartungen der Unternehmen seien noch verhalten, der Zufluss
 an Neuaufträgen habe spürbar an Dynamik verloren, schrieb die Bundesbank
 in ihrem heute veröffentlichten Monatsbericht. Für das zu Ende gehende
 Sommerquartal sagt die Notenbank eine "kräftige Gegenbewegung" nach
 dem Rekord-Einbruch des Bruttoinlandsproduktes von 9,7 Prozent im Frühjahr
 voraus. "Die sukzessiven Lockerungen der Einschränkungen des wirtschaft‐
 lichen und gesellschaftlichen Lebens führten dazu, dass sich die Wirtschaft ab
 Mai 2020 kräftig belebte", betonte die Bundesbank. "Diese Aufholbewegung
 hielt im Juli und wohl auch im August an, wenngleich mit nachlassendem
 Schwung." Das Vorkrisenniveau dürfte "noch erheblich unterschritten
 werden". Dies gelte gleichermaßen für die Industrie wie für die Dienstleis‐
 tungen insgesamt.

 [de.reuters.com]

 Brexit: Londoner Clearinghäuser bleiben vorerst in der
 EU im Geschäft
 Trotz des Brexit dürfen spezialisierte Finanzfirmen in Großbritannien vorerst
 weiter das sogenannte Clearing im Derivatehandel für Partner in der Europäi‐
 schen Union abwickeln. Dafür erteilte die EU-Kommission heute die Geneh‐
 migung für 18 Monate. Anderenfalls könnten Risiken für die Stabilität der
 Finanzmärkte entstehen, erklärte Vizepräsident Valdis Dombrovskis. Mit der
 EU-Genehmigung dürfen britische Firmen die Finanzgeschäfte auch nach
 Ende der Brexit-Übergangsphase zum Jahresende im EU-Binnenmarkt
 anbieten. Die Frist von 18 Monaten sollten Marktteilnehmer in der EU nutzen,
 um ihre "exzessive Abhängigkeit von Gegenparteien im Vereinigten Königreich
 zu reduzieren", mahnte Dombrovskis. In der Zeit sollten in der EU eigene
 Kapazitäten aufgebaut werden.

 [boerse-online.de]

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 Bericht: EZB lässt Corona-Wertpapierkäufe prüfen
 Die EZB lässt einem Pressebericht zufolge ihr Corona-Wertpapierkaufpro‐
 gramm PEPP untersuchen. Dabei gehe es um die wirtschaftlichen Auswir‐
 kungen des 1,35 Billionen Euro schweren Programms, berichtete die britische
 Wirtschaftszeitung "Financial Times" (FT) heute unter Berufung auf zwei
 namentlich nicht genannte EZB-Ratsmitglieder. Zudem werde geprüft, wie
 lange das Programm noch laufen solle und ob ein Teil seiner Flexibilität in die
 herkömmlichen EZB-Anleihekäufe (APP) übernommen werden könne. Dem
 Bericht zufolge soll das Thema auf der nächsten Zinssitzung besprochen
 werden.

 [finanzen.net]

 Heidelpay heißt fortan Unzer
 Der Zahlungsabwickler Heidelpay Group hat sich in Unzer umbenannt. Grund
 sei die Vereinigung aller Firmenzukäufe der vergangenen Jahre unter einer
 Dachmarke, teilte das Unternehmen heute mit. Der neue Name solle bei der
 Expansion ins Ausland helfen. "Mittelfristig wollen wir zu den Top-Drei-
 Payment-Unternehmen in Europa gehören", erklärte Firmenchef Mirko
 Hüllemann. 2019 wickelte das vom Finanzinvestor KKR unterstützte Unter‐
 nehmen Zahlungen im Volumen von mehr als 7 Milliarden Euro ab und
 beschäftigt rund 600 Mitarbeiter.

 [internetworld.de]

 Die Köpfe

 Wolfgang Grenke lässt Aufsichtsmandat ruhen
 Der Leasingspezialist Grenke prüft nach den Betrugsvorwürfen der Investo‐
 rengruppe Viceroy die Integration seines Franchisesystems in den Konzern.
 Wolfgang Grenke, Unternehmensgründer und stellvertretender Aufsichtsrats‐
 vorsitzender des Konzerns, biete dabei die Übernahme der von der Gesell‐
 schaft CTP gehaltenen Beteiligungen an den Franchisegesellschaften an,
 teilte Grenke heute in Baden-Baden mit. Wolfgang Grenke werde dabei wegen
 möglicher Interessenkonflikte sein Aufsichtsmandat mit sofortiger Wirkung

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 solange ruhen lassen, bis diese Vorwürfe ausgeräumt seien. Grenke nutzt das
 Franchisesystem zur Expansion in neue Märkte.

 [boersen-zeitung.de]

 Bericht: Weber sucht nach Übernahmekandidaten
 UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber plant Medienberichten zufolge die
 Übernahme einer großen europäischen Bank. Wie mehrere Medien heute
 berichteten, zählen dazu die Deutsche Bank, die Commerzbank, die britischen
 Großbanken Barclays und Lloyds Banking Group sowie das französische
 Geldhaus BNP Paribas. Die UBS suche gezielt nach Banken, die ähnlich aufge‐
 stellt seien, mit denen das Schweizer Institut in Wettbewerb stehe, sich gleich‐
 zeitig aber auch gut ergänze, insbesondere im Investmentbanking. Die Pläne
 von Weber und dem Verwaltungsratspräsidenten der Schweizer Großbank
 Credit Suisse, Urs Rohner, über eine mögliche Fusion, über die der Finanzblog
 "Inside Paradeplatz" unter Berufung auf eine Insiderquelle vergangene Woche
 berichtet hatte, stoßen den Berichten zufolge sowohl innerhalb der UBS als
 auch bei der Credit Suisse auf Ablehnung.

 [fuw.ch]

 Scholz sieht deutsche Schuldenquote bei 80 Prozent
 Bundesfinanzminister Olaf Scholz rechnet infolge der Coronavirus-Pandemie
 mit einer ähnlich hohen Schuldenquote für Deutschland wie in der Finanzkrise
 2008/2009. "Wir werden wahrscheinlich auf die Größenordnung ansteigen,
 die wir auch das letzte Mal gesehen haben, also um die 80 Prozent“, sagte
 Scholz heute beim ostdeutschen Wirtschaftsforum in Bad Saarow. Der Staat
 müsse erhebliche Kredite zur Bewältigung der Krise aufnehmen. Mit
 Konjunktur- und Kredithilfen habe der Staat dazu beigetragen, die Wirtschaft
 zu stabilisieren.

 [n-tv.de]

 Die Tweets des Tages

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 "Banken wollen als Partner der Wirtschaft den Klimaschutz finanzieren",
 erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Christian Ossig,
 heute. Er sprach sich zudem für mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und
 insbesondere für mehr #Klimaschutz aus. go.bdb.de/NjdMZ #EU2020DE
 #SustainableFinanceEU

 [twitter.com]

 Wir freuen uns, heute ein neues Fintech als Außerordentliches Mitglied
 begrüßen zu dürfen. Die @kapilendo AG bietet digitale Investment Banking
 Services für den Mittelstand. Toll, dass ihr an Bord seid! Hier findet ihr unsere
 Fintech-Mitglieder: bankenverband.de/ueber-uns/vorstellung-der-
 mitglieder/ @C_Graetz

 [twitter.com]

 Am Freitag meistgeklickt

 Wie Sie produktiv in den Tag starten
 Morgens nicht in die Gänge kommen, durch das Scrollen auf dem Handy
 überdies Zeit verlieren, um dann gehetzt zur Arbeit einzutreffen – so den Tag
 zu beginnen, kann nur frustrieren. Es geht aber auch anders: "Wer richtig in
 den Tag startet, den kann nichts mehr aus der Bahn werfen. Dann kann
 kommen, was will: Den positiven Morgen nimmt mir keiner", erklärt Autor und
 Produktivitäts-Experte Martin Geiger. Um gelassen aus dem Haus zu gehen
 und den Morgen produktiv zu beginnen, sollten Sie sieben Fehler unbedingt
 vermeiden. Welche das sind, lesen Sie hier:

 [impulse.de]

 Was morgen wichtig wird

 In Frankfurt lädt die Börsen-Zeitung zu ihrem 18. Internationalen Retail-
 Bankentag zum Thema Herausforderungen für das Privatkundengeschäft in
 Zeiten von Corona. – In Kiel veröffentlicht das Institut für Weltwirtschaft (IfW)
 seine Mittelfristprojektionen für Deutschland 2025. – In München gibt das Ifo

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 Institut für Wirtschaftsforschung seine Konjunkturprognose für den Herbst
 2020 bekannt. – In London stimmt das britische Unterhaus über das neue
 "Binnenmarktgesetz" ab, mit dem Premierminister Boris Johnson den 2019 mit
 der EU vereinbarten Austrittsvertrag in wesentlichen Punkten ändern will.

 Der Nachschlag

 Alles Mist – So umschiffen Sie Streitauslöser
 Die richtigen Worte zu finden, ist im normalen Berufsalltag schon schwierig –
 besonders kniffelig wird es in angespannten Situationen. Wenn kleine
 Konflikte im Team schnell eskalieren, liegt das häufig an provokanten
 Äußerungen wie "Immer tust du" oder "Du bist so". Anstatt jemandem zu
 unterstellen, dass er ständig etwas falsch macht oder die gesamte Person zu
 verurteilen, sollten Sie Ihre Kritik lieber an einer bestimmten Situation
 aufhängen. Pauschalurteile wie "Das ist doch alles Mist" sollten Sie ebenfalls
 vermeiden. Formulieren Sie Ihr Feedback lieber sachlich und lösungsorien‐
 tiert. Wie Sie Streitauslöser noch umgehen können, lesen Sie hier:

 [impulse.de]

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