Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-135 - Das Thema Geldvermögen der Privathaushalte in Deutschland erstmals über Sieben-Billionen-Marke
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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-135 Das Thema Geldvermögen der Privathaushalte in Deutschland erstmals über Sieben-Billionen-Marke Das Geldvermögen der Privathaushalte in Deutschland ist im ersten Quartal auf die neue Rekordhöhe von 7,14 Billionen Euro gestiegen. Das teilte die Bundesbank heute mit. Damit erhöhte sich die Summe seit Ende 2020 um 192 Milliarden Euro. Vor allem Kursgewinne bei Aktien und Investmentfonds trugen dazu bei. Bargeld und Bankeinlagen nahmen um 47 Milliarden Euro zu, die Ansprüche gegenüber Versicherungen um 27 Milliarden Euro. Für 25 Milli‐ arden Euro erwarben die Haushalte Anteile an Investmentfonds: Das war laut Bundesbank so viel wie nie zuvor. Außerdem kauften sie per saldo Aktien und sonstige Anteilsrechte im Wert von 3 Milliarden Euro. Das weiter zunehmende Engagement am Kapitalmarkt spreche für ein gestiegenes Renditebe‐ wusstsein, kommentierten die Währungshüter. Zugleich betonten sie: "Insgesamt lässt sich bei privaten Haushalten nach wie vor eine ausgeprägte Präferenz für liquide oder als risikoarm wahrgenommene Anlageformen feststellen." Denn Aktien und Fonds machten nur einen Bruchteil des gesamten Geldvermögens der Privathaushalte aus: Ende März waren gut 866 Milliarden Euro in Aktien und sonstigen Anteilsrechten sowie knapp 791 Milli‐ arden Euro in Investmentfonds angelegt. Dagegen flossen große Summen in Versicherungen und andere Altersvorsorgeprodukte. Diese Bestände nahmen um 27 Milliarden Euro auf rund 2,49 Billionen Euro zu. Die Verschuldung der Haushalte wuchs den Bundesbank-Zahlen zufolge um 17 Milliarden Euro auf 1,98 Billionen Euro. Der Anstieg des Geldvermögens wird von Ökonomen auch auf die Corona-Pandemie zurückgeführt, da die Konsummöglichkeiten einge‐ schränkt waren. So legte die Sparquote im vergangenen Jahr auf die Rekordzahl von 16,2 Prozent zu. [cash.ch] [boerse-online.de] [zeit.de] [n-tv.de] [bundesbank.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen Studie: Geldabheben an der Ladenkasse nimmt deutlich zu Verbraucher in Deutschland heben Geld von ihrem Konto zunehmend an der Ladenkasse ab – der Bankschalter verliert an Bedeutung. Das ist einer von der Postbank in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie zu entnehmen. Sie zeigt, dass 2019 lediglich rund 27 Prozent der Befragten die Möglichkeit zum Geldabheben in Drogerien, Supermärkten und Tankstellen nutzten. In diesem Jahr sei der Wert auf 41 Prozent gestiegen. Wie die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) feststellte, spielt der Schalter für die reine Bargeldbeschaffung eine zunehmend untergeordnete Rolle. Der bevorzugte Ort, um Bargeld zu erhalten, sei der Geldautomat. Ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, der die DK derzeit repräsentiert, erklärte Medienberichten zufolge, dass es allerdings erhebliche Unterschiede bei den durchschnitt‐ lichen Beträgen gibt, die Kunden sich an den unterschied‐ lichen Ausgabestellen holen. So hoben sie im vergangenen Jahr am Schalter im Schnitt 447 Euro ab, an Geldautomaten waren es durchschnittlich 189 Euro und an der Ladenkasse lediglich 87 Euro. [zeit.de] [wn.de] Revolut mit 33 Milliarden Dollar bewertet Die britische Digitalbanking-App Revolut hat in einer neuen Finanzierungs‐ runde mehr als 800 Millionen Dollar (674 Millionen Euro) eingesammelt. Von Investoren wurde der N26-Konkurrent mit 33 Milliarden Dollar (27,9 Milliarden Euro) bewertet, wie das Unternehmen mitteilte. Das sechs Jahre alte Start-up- Unternehmen übertrifft damit den Börsenwert von europäischen Großbanken wie die NatWest Group (früher Royal Bank of Scotland) mit 27,7 Milliarden Euro oder die Deutsche Bank mit 21,4 Milliarden Euro. An der neuen Finanzie‐ rungsrunde von Revolut beteiligten sich führend der Vision Fund der japani‐ schen SoftBank sowie die US-Investmentgesellschaft Tiger Global Management. Revolut hat nach eigenen Angaben 16 Millionen Kunden in etwa 35 Ländern. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [capital.de] [faz.net] Liechtensteiner Bank LGT beteiligt sich an Liqid Die Privatbank LGT aus Liechtenstein ist beim Berliner Online-Vermögensver‐ walter Liqid eingestiegen. Bei einer Finanzierungsrunde über 88 Millionen Euro erwarb LGT einen Anteil von knapp unter 30 Prozent, wie die beiden Unternehmen mitteilten. Auch Alt-Eigentümer hätten daran teilgenommen, so der Toscafund Asset Management aus London, der ebenfalls knapp unter 30 Prozent halte. Mit dem Geld will Liqid neue Märkte in Zentral- und Südeuropa erschließen und das Produktangebot ausweiten. Den Angaben zufolge werden derzeit etwa 1,4 Milliarden Euro an Kundengeldern verwaltet. [handelsblatt.com] Verdi kündigt Protestaktionen vor Commerzbank- Filialen an Die Gewerkschaft Verdi will ab Montag im Ringen um einen Tarifvertrag für die Mitarbeiter der Commerzbank-Tochter ComTS ihre Forderungen mit Protestak‐ tionen unterstreichen. An mehreren Standorten wolle sie "über die niedrigen Löhne" für die bundesweit etwa 1.500 Beschäftigten informieren, teilte Verdi heute mit. Zum Auftakt seien Aktionen vor Commerzbank-Filialen in Duisburg, Hamm und Erfurt geplant. Verdi fordert nach eigenen Angaben seit Ende 2020 die Aufnahme von Verhandlungen. Die Gewerkschaft strebt vor allem eine Anhebung der Gehälter und Regelungen zur Arbeitszeit an. ComTS befasst sich bundesweit an fünf Standorten mit bankinternen Geschäftsvor‐ gängen des Geldhauses. [finanzbusiness.de] Japans Zentralbank startet Klimaprogramm Die japanische Notenbank Bank of Japan (BOJ) legt ein Programm gegen den Klimawandel auf. Dies gaben die Währungshüter heute in Tokio bekannt. Demnach will die BOJ Geschäftsbanken mit Krediten zum Nullzins ausstatten, damit diese das Geld für klimafreundliche Projekte bereitstellen können. Außerdem plant die Notenbank den Erwerb in Fremdwährung notierter "grüner" Anleihen. Das Programm solle noch in diesem Jahr anlaufen, hieß es. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Unterdessen treibt auch China den Kampf gegen den Klimawandel voran. In Shanghai hat der weltgrößte Handel mit CO2-Emissionen begonnen. Mehr als 2.000 Energieunternehmen sollen sich daran beteiligen. [boersen-zeitung.de] [deutschlandfunk.de] Teuerung in der Eurozone sinkt leicht In der Eurozone ist die Inflationsrate im Juni leicht gefallen. Im Jahresvergleich nahmen die Verbraucherpreise um 1,9 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat heute mitteilte. Im Vormonat hatte die Teuerungsrate noch bei 2,0 Prozent gelegen. Im Monatsvergleich stiegen die Preise im Juni um 0,3 Prozent. Besonders deutlich stiegen im Juni abermals die Energiepreise, die zum Vorjahresmonat um 12,6 Prozent zulegten. Die Jahresrate für die Kerninflation sank von 1,0 auf 0,9 Prozent. [finanznachrichten.de] Die Köpfe Fed-Chef Powell: Inflationsrate deutlich höher ausgefallen als erwartet Der US-Notenbankchef Jerome Powell hat eingeräumt, dass die Inflationsrate in den USA zuletzt weitaus höher gelegen habe als zuvor angenommen. Vor dem US-Senat sprach der Präsident der Federal Reserve (Fed) von einer histo‐ risch gesehen einmaligen Teuerung, die die Erwartungen deutlich übertroffen habe. Die Verbraucherpreise in den USA waren im Juni überraschend um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bislang gehe die Fed davon aus, dass der deutliche Anstieg nur vorübergehend sei, deshalb verbiete sich gegenwärtig eine Reaktion, sagte Powell. Die Fed bewerte die Risiken eines Nichteingreifens ständig neu und beobachte die Entwicklung genau. US- Finanzministerin Janet Yellen rechnet damit, dass die Inflationsrate im Zuge der Wiedereröffnung der US-Wirtschaft in den nächsten Monaten weiter zulegen wird. Sie erwartet erst mittelfristig wieder ein normales Niveau, wie sie heute in einem Interview sagte. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [faz.net] [de.investing.com] GAM beruft neuen Global Head of Wealth Management Martin Jufer ist zum neuen Leiter des globalen Geschäftsbereichs Wealth Management beim Schweizer Vermögensverwalter GAM ernannt worden. Wie Medien heute berichten, soll Jufer die neue Position zum 2. August antreten. Er übernimmt damit die Führung des bestehenden Privatkundengeschäfts von GAM, das in GAM Wealth Management umbenannt wird. Jufer kam 2009 von Julius Bär zu GAM. [private-banking-magazin.de] IfW-Chef Felbermayr erwartet Preisanstieg und Lieferengpässe Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, rechnet mit kräftigen Preiserhöhungen und Lieferengpässen bei Produkten aus Asien. Grund seien die Containerkrise im südchinesischen Meer und die Verwerfungen in den globalen Lieferketten. "Wenn es in Asien Lieferprobleme gibt, spüren wir das auch im Preis", sagte der Ökonom heute. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass viele Produkte aus Fernost in den kommenden Monaten deutlich teurer werden." Bei Gütern und Geschenken, die stark nachgefragt werden wie Fernseher oder Spielkonsolen, könnte sich der Preis‐ anstieg auf bis zu 20 Prozent belaufen. [welt.de] Der Tweet des Tages Wie geht es weiter mit der @girocard – z.B. im Bereich Transport & Parking. Hier hat mein Kollege Matthias Lange einen interessanten Überblick der aktuellen Trends bei der #DKinfo21 gegeben: dkinfo-digital.de/2021/ transport-und-parking/ [twitter.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Am Vortag meistgeklickt Studie: Größere Aufsichtkonkurrenz als Brexit-Folge Zwischen Großbritannien und dem Euroraum könnte es einer Studie zufolge zu einem härteren Standortwettbewerb wegen der unterschiedlichen Praktiken der beiden Bankenaufsichtsbehörden kommen. Die Kapitalanforde‐ rungen an die Geldhäuser fielen bei der britischen Aufsicht PRA deutlich weniger streng aus als bei der Kontrollbehörde, die bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelt ist, hieß es in der Analyse des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE im Auftrag des EU-Parlaments. "Mit dem Verlassen der Europäischen Union gewinnt Großbritannien mehr regulatori‐ schen Spielraum zurück und kann auf Basis einer schlankeren Aufsichtss‐ truktur schnellere Entscheidungen in Krisenzeiten treffen", erklärte Tobias Tröger, Direktor beim SAFE-Institut und Mitautor der Studie. Die Bankenauf‐ sicht des Euroraums sei dagegen komplex und schwerfällig. Allerdings sei positiv zu bewerten, dass die Eurozone im Zuge der Bankenunion ein Sicher‐ heitsnetz für die Institute für künftige Krisen spanne. [wiwo.de] [faz.net] Was am Montag wichtig wird Trotz steigender Infektionszahlen beendet Großbritannien fast alle verblie‐ benen Corona-Beschränkungen. – Der Währungshüter der Bank of England, Jonathan Haskel, hält an der University of Liverpool School of Management einen Vortrag, der sich mit Angst in den Unternehmen beschäftigt, und den Titel hat: "Wird die Pandemie die Wirtschaft 'vernarben'"? – Die Deutsche Bundesbank legt ihren Monatsbericht für den Monat Juli vor. – Die europäische Statistikbehörde Eurostat veröffentlicht überarbeitete Kennzahlen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Eurozone im ersten Quartal. – In Japan sind die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Der Nachschlag Wie Sie Zoom-Fatigue im Homeoffice bekämpfen Gerade in der Bankenbranche ist Heimarbeit nach wie vor weit verbreitet, sodass regelmäßige Videokonferenzen zum Alltag vieler Beschäftigten gehören. Doch zu viele Gespräche via Zoom & Co können schnell aufs Gemüt schlagen. Laut einer Untersuchung des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) leiden rund 67 Prozent der häufigen Videokonferenzteil‐ nehmer unter Zoom-Fatigue, also Beschwerden wie Konzentrationsschwäche, Ungeduld, Sehstörungen und Müdigkeit. Der Psychologe Jeremy Bailenson rät unter anderem dazu, bei virtuellen Meetings aus dem Full-Screen-Modus rauszugehen und das Fenster zu verkleinern, um den Stress, der durch den direkten Augenkontakt entsteht, zu verringern. Weitere Tipps zur Reduzierung von Zoom-Fatigue finden Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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