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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020 - 230 Das Thema Scholz: Finanzierungsoptionen für Unternehmen in der EU verbessern Nach der Einigung auf die Reform des Eurorettungsschirms ESM wollen die EU-Finanzminister auch bei der Verzahnung der Kapitalmärkte in der Europäi‐ schen Union (EU) vorankommen. Die Kapitalmarktunion sei von entschei‐ dender Bedeutung, um die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen zu verbessern, den Aufschwung zu unterstützen und Anlagechancen für die Bürger zu eröffnen, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz heute vor einer Sitzung mit seinen Kollegen. Geplant sei kurzfristig ein Paket mit Regelände‐ rungen für den Kapitalmarkt, um die wirtschaftliche Erholung zu fördern. Eine Einigung mit dem Europäischen Parlament solle noch unter dem deutschen EU-Vorsitz vor Jahresende erzielt werden, kündigte der Vize-Kanzler an. Eckpunkte zur längerfristigen Strategie würden im Kreis der Minister debat‐ tiert. Gestern Abend hatte die Eurogruppe endgültig die seit Jahren debat‐ tierte Reform des Eurorettungsschirms ESM gebilligt. "Das ist wirklich ein großer Erfolg", bekräftigte Scholz. Dadurch würden der Euro und der gesamte europäische Bankensektor gestärkt. Nach Angaben des Bundes‐ finanzministeriums soll der ESM künftig als Letztabsicherung für den europäi‐ schen Bankenabwicklungsfonds SRF schon ab Anfang 2022 und damit zwei Jahre früher als ursprünglich geplant zur Verfügung stehen. Der überarbeitete ESM-Vertrag soll im Januar 2021 unterschrieben werden, anschließend kann der Ratifizierungsprozess starten. Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) soll unter anderem mit einer vorsorglichen Kreditlinie um ein neues Hilfsinstrument erweitert und damit schlagkräftiger werden. Hans-Walter Peters, Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), mahnte, nun seien weitere Schritt erforderlich. "Konsequent wäre es jetzt, die Zielausstattung des Single Resolution Fonds auf den ursprünglich angepeilten Betrag von 55 Milliarden Euro einzufrieren", sagte Peters. "Nicht zuletzt durch das Aufkaufprogramm der EZB und dem damit verbundenen Anstieg der gedeckten Einlagen ist das Zielvolumen des Fonds von ursprünglich 55 Milli‐ arden auf inzwischen 70 Milliarden Euro gewachsen." Dies sei ökonomisch nicht gerechtfertigt. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [boerse-online.de] [finanzen.ch] [tagesschau.de] [zeit.de] [spiegel.de] [bankenverband.de] (Zitat Peters) Meldungen Deutsche Bank streicht in Frankfurt und Bonn Stellen Die Deutsche Bank baut einem Medienbericht zufolge in der Zentrale des Privatkundengeschäfts jeden dritten Arbeitsplatz ab. Bis Ende 2022 sollen in den Bereichen Kundenmanagement, Produktmanagement und Organisation (COO) in Bonn und Frankfurt rund 350 Stellen wegfallen, wie heute unter Berufung auf einen Mitarbeiterbrief von Deutsche-Bank-Vizechef Karl von Rohr berichtet wird. "Das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, unseren Geschäftsbereich schlanker und schließlich wettbewerbsfähiger aufzustellen", erklärte von Rohr, der für das Privatkundengeschäft verantwortlich ist. Insgesamt beschäftigt die Bank in dem Bereich knapp 1.000 Mitarbeiter. "Der größte Teil des Stellenabbaus soll im kommenden Jahr erfolgen und bis 2022 abgeschlossen sein", ergänzte ein Unternehmenssprecher. Der Stellenabbau geschieht im Rahmen der Eingliederung der Postbank in den Deutsche-Bank- Konzern. [handelsblatt.com] [de.reuters.com] Eurozone: Inflation weiter negativ Die Verbraucherpreise im Euroraum fallen weiter. Die Inflationsrate betrug im November minus 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie Eurostat heute in Luxemburg mitteilte. Das ist die gleiche Rate wie im Vormonat. Analysten hatten im Schnitt mit dieser Entwicklung gerechnet. Waren und Dienstleistungen wurden also im Durchschnitt etwas günstiger angeboten als vor einem Jahr. Hauptverantwortlich für den Preisrückgang waren stark fallende Energiepreise. Auf Jahressicht gingen sie im November um 8,4 Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Prozent zurück. Dienstleistungen waren etwas teurer als ein Jahr zuvor. Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp 2 Prozent wird damit nach wie vor deutlich verfehlt. [spiegel.de] OECD: Konjunkturerholung wird noch dauern Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwartet angesichts der noch nicht überwundenen Corona-Krise einen langsa‐ meren Wirtschaftsaufschwung als zunächst vorhergesagt. Die Weltwirtschaft dürfte nach einem starken Einbruch im neuen Jahr um 4,2 Prozent wachsen, teilte die OECD heute in Paris mit. Für 2022 werde ein Plus von 3,7 Prozent erwartet. Mitte September hat die OECD für das kommende Jahr noch einen Wiederanstieg der globalen Wirtschaftsleistung um 5 Prozent prognostiziert. Im laufenden vierten Quartal 2020 werde die globale Wirtschaft infolge der zweiten Corona-Welle um 3 Prozent zum Vorjahreszeitraum schrumpfen. [faz.net] [dw.com] Eintracht Frankfurt kooperiert mit VR Payment Der Fußballverein Eintracht Frankfurt will zusammen mit VR Payment eine neue Zahlungsinfrastruktur zur Abwicklung bargeldloser Zahlungen im Stadion "Deutsche Bank Park" aufbauen. Wie der genossenschaftliche Paymentdienstleister gestern mitteilte, wurde darüber ein mehrjähriger Kooperationsvertrag unterzeichnet. Zudem werde VR Payment alle Online- Verkäufe sowie das stationäre und mobile Payment in den Fanshops des Bundesligisten verarbeiten. Der Zahlungsdienstleister sei auch an der Entwicklung einer digitalen Plattform beteiligt, auf der ein digitales Ökosystem entstehen soll, das regionale und internationale Partner mit den Bewohnern der Region Frankfurt/Rhein-Main vernetzt. [kreditwesen.de] Die Köpfe Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Credit Suisse: Horta-Osório folgt auf Rohner António Horta-Osório soll bei der Schweizer Großbank Credit Suisse in die Fußstapfen des Verwaltungsratspräsidenten Urs Rohner treten. Wie die Bank heute mitteilte, soll dies den Aktionären bei der Generalversammlung am 30. April 2021 vorgeschlagen werden. Horta-Osório ist derzeit Group Chief Executive der britischen Lloyds Banking Group und soll zum 1. Mai seine neue Position bei den Schweizern antreten. Rohner räumt seinen Posten im Verwal‐ tungsrat im kommenden Jahr im Einklang mit der beschränkten Amtszeit von zwölf Jahren. Er ist seit 2009 Mitglied des Gremiums und leitet dieses seit 2011. [bazonline.de] UniCredit-Chef Mustier geht Der Vorstandsvorsitzende der italienischen Großbank UniCredit, Jean Pierre Mustier, legt mit Ablauf seines Mandats im April 2021 sein Amt nieder. Wie die Bank gestern Abend mitteilte, will Mustier seinen Posten auch zeitiger abgeben, sollte ein Nachfolger früher zur Verfügung stehen. Es sei in den vergangenen Monaten deutlich geworden, dass seine Vorstellungen zur Strategie nicht mit denen des Verwaltungsrats im Einklang stünden, erklärte Mustier. Die Bank will im zweiten Quartal 2021 eine neue Strategie präsen‐ tierten. [boersen-zeitung.de] Fed-Chef Powell: Trotz Impfstoffen keine Entwarnung Den USA stehen nach den Worten des Präsidenten der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie noch "herausfordernde" Monate bevor. Der Anstieg der Fallzahlen sei besorg‐ niserregend, sagte Powell laut gestern veröffentlichten Notizen für seine Anhörung im US-Kongress. Die jüngsten Nachrichten zu Impfstoffen seien mittelfristig sehr positiv. Dennoch bestünden weiterhin erhebliche Herausfor‐ derungen und Unsicherheiten, etwa hinsichtlich des Zeitpunkts, der Produktion und des Vertriebs sowie der Wirksamkeit. Das Schicksal der Konjunktur hänge davon ab, wie erfolgreich eine Immunisierung der Bevöl‐ kerung verlaufen werde. [faz.net] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Schnabel: EZB prüft Verlängerung von Anleihekäufen Die EZB erwägt nach Angaben ihrer Direktorin Isabel Schnabel eine zwölfmo‐ natige Verlängerung ihres Krisen-Anleihekaufprogramms zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Dies sei eine der Optionen, die geprüft würden, sagte Schnabel in einem heute veröffentlichten Interview. Die nächste Zinssitzung des EZB-Rates steht am 10. Dezember an. [bloomberg.com] Moritz übernimmt Vorsitz im Klarna-AR Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna hat Michael Moritz zum Aufsichtsratsvorsitzenden berufen. Wie das Unternehmen heute mitteilte, gehört Moritz dem Gremium seit 2010 an. Außerdem wurden Omid Kordestani, Lise Kaae und Sarah Smith zu neuen Aufsichtsratsmitgliedern bestellt. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Jon Kamaluddin und die Aufsichtsrätin Sarah McPhee geben ihre Ämter ab. [breakit.se] [ft.com] (bezahlpflichtig) Die Tweets des Tages "Die Zielausstattung des Single Resolution Fonds sollte auf 55 Milliarden Euro eingefroren werden", sagte Bankenverbands-Präsident Hans-Walter Peters. Die Zielsetzung, den europäischen Finanzsektor durch die Reform des Euro- Rettungsschirmes zu stärken, ist richtig. Weitere Schritte sind aber notwendig. Unsere Pressemitteilung: go.bdb.de/X5nCV #ESF #ESM [twitter.com] Das Thema heute: #Anlagebetrug. Auf der Suche nach besonders hoher Rendite gehen manche Menschen Betrügern ins Netz. Die Masche der Krimi‐ nellen und die Folgen für die Verbraucher erklärt unsere Kollegin @juliane_weiss. Weitere Informationen: bankenverband.de/blog [twitter.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief 1.364 Euro in bar werden im Schnitt in deutschen Haushalten aufbewahrt. In 5 Prozent der Haushalte sind sogar mehr als 5.000 Euro in bar vorhanden. Dies zeigt eine Analyse der @bundesbank. #bargeld #Vermögen [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Berichte: Petrus gängelt Aareal Bank erneut Der Aareal-Bank-Großinvestor Petrus Advisers setzt das Management des Immobilienfinanzierers offenbar weiter unter Druck. Mehrere Medien berich‐ teten heute, dass der Hedgefonds in einem Schreiben an die Aufsichtsrats‐ chefin Marija Korsch unter anderem eine Reduzierung der Vorstandsmit‐ glieder fordert. Zudem solle die Bank auf Bonuszahlungen für 2020 verzichten und die Gehälter für die Vorstände verringern. Diese seien im Vergleich zu Wettbewerbern zu hoch. Die Aareal Bank wollte sich zu dem Schreiben nicht äußern. [manager-magazin.de] [de.reuters.com] Was morgen wichtig wird In Berlin lädt der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zu einem Presse‐ gespräch. – In München veranstaltet die Bayerische Landesbank (BayernLB) ein Pressegespräch zum Thema "Konjunktur und Finanzmärkte". – In Washington nimmt der Vize-Chef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Randal Quarles, an einer Diskussion zum Thema "Financial Regulation" auf dem virtuellen "Global Banking Summit" der "Financial Times" teil. Der Nachschlag Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief So erhalten Sie konstruktives Feedback Viele Chefs beraumen in der Adventszeit Mitarbeitergespräche an – um die Leistung und Motivation ihrer Angestellten zu erörtern oder neue Ziele abzustecken. Statt wertvollem Feedback tauschen beide Seiten dabei aber häufig nur die üblichen Floskeln aus. Laut einer Umfrage nimmt nicht einmal jeder Zweite aus seinem Mitarbeitergespräch positive Erkenntnisse für seinen Job mit. Professor Armin Trost von der Hochschule Furtwangen bezeichnet das Mitarbeitergespräch daher als eines der am meisten verbreiteten und zugleich am wenigsten zeitgemäßen Instrumente. Regelmäßige Feedbackge‐ spräche bieten indes für den Chef und seinen Mitarbeiter die Chance, Ziele überlegter anzupassen und neue Karrierechancen zu bieten. Weitere Tipps zu konstruktiver Kritik lesen Sie hier: [wiwo.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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