BANKENBRIEF BANKENBRIEF - AUSGABE 2020-191 - DAS THEMA NACH WIRECARD-SKANDAL WILL BUNDESREGIERUNG DIE BAFIN STÄRKEN - BUNDESVERBAND DEUTSCHER ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-191

 Das Thema

 Nach Wirecard-Skandal will Bundesregierung die BaFin
 stärken
 Nach dem Wirecard-Bilanzskandal will die Bundesregierung die Aufgaben der
 Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erweitern. "Die BaFin
 braucht ein Prüfungsrecht gegenüber allen kapitalmarktorientierten Unter‐
 nehmen einschließlich Auskunftsrechte gegen Dritte, die Möglichkeit forensi‐
 scher Prüfungen sowie das Recht, die Öffentlichkeit früher als bisher über ihr
 Vorgehen bei der Bilanzkontrolle zu informieren", wurde heute von Medien aus
 einem Aktionsplan der Regierung zitiert. Der insolvente Zahlungsdienstleister
 Wirecard hatte Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt, die
 Münchener Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Ex-Vorstandschef Markus
 Braun und weitere Manager wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs. "Einen
 hundertprozentigen Schutz gegen kriminelles Verhalten wird es niemals
 geben, auch nicht auf dem Finanzmarkt", hieß es. Der Staat könne aber mit
 einem strikten Kontroll- und Aufsichtssystem vorbeugen. Der Plan stammt von
 Bundesfinanzminister Olaf Scholz, der ihn mit Bundesjustizministerin Christine
 Lambrecht vorstellte. Zuvor war unter Berufung auf Mitglieder des 15 Banken
 umfassenden Konsortiums, das Wirecard Finanzierungen über 1,76 Milliarden
 Euro eingeräumt hatte, berichtet worden, dass den Instituten Einblick in einen
 nicht öffentlichen Bericht der EY-Wirtschaftsprüfer fehlte. In einem weiteren
 Medienbericht wurden heute Fragen bezüglich eines Wirecard-Geschäfts mit
 mysteriösen Verbindungen nach Mauritius aufgeworfen. Am heutigen
 Nachmittag debattiert das Europaparlament über die Rolle der Europäischen
 Aufsichtsbehörden in dem Skandal. Am morgigen Donnerstag hat der
 zuständige Untersuchungsausschuss des Bundestags seine konstituierende
 Sitzung. Er will unter anderem klären, ob Bundesregierung und Behörden ihren
 Aufsichtspflichten bei Wirecard nachgekommen sind.

 [handelsblatt.de]
 [boersen-zeitung.de]
 [sueddeutsche.de]
 [finanz-szene.de]Podcast

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 [schwaebische.de]

 Meldungen

 Weniger Frauen in den Dax-Vorständen
 Mit 23 Managerinnen in den Vorständen deutscher Dax-Konzerne ist deren
 Zahl Anfang September erstmals seit 2016 wieder niedriger als im Vorjahr. Vor
 Jahresfrist waren es 29, wie aus einer heute veröffentlichten Auswertung der
 deutsch-schwedischen Allbright Stiftung hervorgeht. Folglich sei Deutschland
 im internationalen Vergleich mit einem Frauen-Anteil von 12,8 Prozent in den
 Dax-Führungsgremien weiter zurückgefallen. "Was auch immer Aufsichtsräte
 dazu veranlasst, in der Krise nun sogar noch verstärkt auf Männer in den
 Vorständen zu setzen – es ist ein kurzsichtiger Reflex, der zeigt, wie wenig
 verankert die Vielfalt von Perspektiven an deutschen Unternehmensspitzen
 ist", wird die Co-Geschäftsführerin der Allbright Stiftung, Wiebke Ankersen,
 zitiert.

 [faz.net]
 [businessinsider.de]

 Zahl der Börsengänge über Sommer deutlich gestiegen
 Mit 447 Börsengängen von Unternehmen und einem Emissionsvolumen von
 rund 95 Milliarden Dollar (81 Milliarden Euro) haben die internationalen Aktien‐
 märkte im dritten Quartal 2020 einen Höhenflug verzeichnet. Das geht aus
 einer heute veröffentlichten Auswertung des Beratungs- und Prüfungsunter‐
 nehmens EY hervor. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe sich die Zahl
 der Erstemissionen um 78 Prozent erhöht und das Volumen mit plus 138
 Prozent sogar mehr als verdoppelt. Wegen der Corona-Krise seien etliche, im
 ersten Halbjahr geplante, Börsengänge auf das Sommerquartal verschoben
 worden.

 [de.investing.com]

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 Forderungen der Bundesbank steigen weiter
 Bei der Deutschen Bundesbank als größter Gläubigerin im Zahlungssystem der
 Euro-Notenbanken sind die Forderungen im August um rund 37 Milliarden Euro
 auf 1,056 Billionen Euro gestiegen. Die Notenbanken Italiens und Spaniens
 wiesen einem heutigen Medienbericht zufolge zuletzt die höchsten Verbind‐
 lichkeiten auf.

 [de.reuters.com]

 Industrieproduktion im August schwächer
 Die konjunkturelle Erholung der deutschen Industrie in der Corona-Pandemie
 hat im August eine Pause eingelegt. Die Sektoren Industrie, Bau und Energie‐
 versorger haben ihre Erzeugung verglichen mit dem Vormonat um 0,2 Prozent
 gedrosselt, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Als Grund für die
 Stagnation wurde auf die Automobilindustrie verwiesen, die nach einem
 Produktionszuwachs von 8,9 Prozent im Juli im darauffolgenden Monat einen
 Rückgang von 12,5 Prozent verzeichnete.

 [boerse.ard.de]

 Ifo Institut: Weltwirtschaft schrumpft um 4,4 Prozent
 Die Leistung der Weltwirtschaft könnte nach einer Umfrage des Ifo Instituts
 und des Forschungsnetzes EconPol Europe in diesem Jahr um 4,4 Prozent
 zurückgehen. Die Erholung dürfte mit plus 3,2 Prozent im nächsten Jahr
 langsamer verlaufen und könnte sich vielerorts mindestens bis ins Jahr 2022
 hinziehen, bevor das Vorkrisenniveau wieder erreicht sei, hieß es heute in
 Medienberichten. Für die Umfrage wurden demnach 950 Wirtschaftsexperten
 aus 110 Ländern befragt. Die aktuelle Welle steigender Corona-Fälle in
 Deutschland dürfte zu einer Zurückhaltung der Verbraucher und damit zu
 weniger Konsum führen, wird der Präsident des Ifo Instituts, Clemens Fuest,
 heute zitiert. "Die in Deutschland bislang sehr kräftige wirtschaftliche Erholung
 dürfte sich im vierten Quartal deshalb deutlich verlangsamen."

 [spiegel.de]
 [boerse-online.de]

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 Barclays expandiert mit Privatkunden-Geschäft in
 Europa
 Der Schweizer Regionalmanager der britischen Großbank Barclays, Gerald
 Mathieu, hat eine Ausweitung des Privatkunden-Geschäfts in Europa in
 Aussicht gestellt. Nach Frankreich, Italien und Spanien werde sich das
 Geldhaus 2021 auch in Deutschland mit der Sparte präsentieren, kündigte
 Mathieu heute an. "Das sind die Länder, in denen wir viele Chancen sehen,
 auch weil wir eine sehr starke lokale Präsenz im Firmenkunden-Geschäft und
 im Investment Banking haben."

 [de.reuters.com]

 Die Köpfe

 Trump verschiebt Verhandlungen über weitere Corona-
 Hilfspakete
 US-Präsident Donald Trump will Verhandlungen mit den oppositionellen
 Demokraten über weitere Corona-Hilfen erst wieder nach der Präsidentenwahl
 am 3. November aufnehmen. "Unmittelbar nachdem ich gewonnen habe,
 werden wir ein großes Konjunkturpaket verabschieden, das sich auf hart arbei‐
 tende Amerikaner und kleine Geschäfte konzentriert", twitterte Trump am
 Vortag verbunden mit einem aktuellen Verhandlungsstopp. Sein Herausfor‐
 derer Joe Biden pochte unterdessen auf mehr Unterstützung vor allem für
 Arbeitslose. "Der Präsident hat Ihnen den Rücken gekehrt", konterte er. Auch
 US-Notenbank-Chef Jerome Powell sprach sich für mehr staatliche Hilfen aus
 und warnte vor Konjunkturrückschlägen. Am Mittwochabend (Ortszeit, 3:00
 Uhr Donnerstag MESZ) sollen in einer TV-Debatte in den USA der amtierende
 Vizepräsident Mike Pence und die Vize-Kandidatin der Demokraten, Kamala
 Harris, in einer TV-Debatte aufeinandertreffen.

 [tagesschau.de]
 [wiwo.de]

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 Spaniens Ministerpräsident will massiv Arbeitsplätze
 schaffen
 Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez will sein von der Corona-Krise
 schwer getroffenes Land mit einer Arbeitsplatzinitiative wieder voranbringen.
 "Wir müssen diesen brutalen Schlag überwinden und ihn in eine Chance zum
 Fortschritt verwandeln", sagte der Regierungschef heute in Madrid. Spanien
 stehe vor der größten Herausforderung seit der Wiedererlangung der
 Demokratie vor 45 Jahren, wird er von Medien zitiert. Zur Schaffung von
 800.000 Arbeitsplätzen in den nächsten drei Jahren sollen demzufolge 72 Milli‐
 arden Euro aus den von der Europäischen Union (EU) zur Verfügung gestellten
 Mitteln in Gesamthöhe von 140 Milliarden eingesetzt werden.

 [handelsblatt.com]
 [elpais.com]

 Personalchefin von BNP Paribas vor Sprung zu Adidas
 Amanda Rajkumar, Personalchefin der französischen Großbank BNP Paribas,
 wechselt zum Sportartikelhersteller Adidas. Sie soll nach heutigen Medienan‐
 gaben von Anfang 2021 an unter anderem "ihr profundes Verständnis von
 Inklusion und Mitarbeiterbedürfnissen" in dem Konzern mit Hauptsitz in Herzo‐
 genaurach einbringen. Die 48 Jahre alte Psychologin ist seit elf Jahren im
 Personalwesen des Geldinstituts in Großbritannien und den USA tätig. Die
 Vorstandsposition bei Adidas war seit Ende Juni vakant.

 [de.investing.com]

 Die Tweets des Tages

 Der eigene PC von Kriminellen gekapert und Teil eines Netzwerkes zum
 #Onlinebetrug? Klingt nach Verschwörungstheorie, kann aber Realität
 werden, wenn der PC mit einem Schadprogramm infiziert wurde. Mehr im
 #cybercrime-Lexikon: http://go.bdb.de/xJk3U #Cybersicherheit
 #ECSM

 [twitter.com]

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 Ein Viertel der privaten Wertpapierbesitzer generiert 80 Prozent der privaten
 Börsen-Transaktionen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungsun‐
 ternehmens @OliverWyman. Drei Viertel der privaten Wertpapierbesitzer
 machen demnach maximal 10 Transaktionen pro Jahr und verfolgen damit
 eine traditionelle Buy&Hold-Strategie. #boerse #Aktien #geldanlage

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Test: Welche Firma passt zu mir?
 Wer beruflich erfolgreich sein will, sollte seinen Arbeitgeber mit Sorgfalt
 auswählen. Würden Sie beim Gehalt finanzielle Abstriche machen, wenn das
 Gesamtpaket stimmt oder haben Sie ganz bestimmte finanzielle Vorstel‐
 lungen? Legen Sie besonderen Wert auf ein gutes Betriebsklima und Freiräume
 für eigene Ideen? Dann wäre ein Start-up mit kleiner Belegschaft und flachen
 Hierarchien genau das Richtige für Sie: Hier kennen sich alle mit Namen und
 ziehen als Team an einem Strang. Finden Sie im Selbsttest heraus, welcher
 Unternehmenstyp besonders gut zu Ihnen passt:

 [capital.de]

 Was morgen wichtig wird

 Im Fall Wirecard konstituiert sich in Berlin der Untersuchungsausschuss des
 Bundestags. Er will bei seinen Sitzungen das Verhalten von Bundesregierung
 und Aufsichtsbehörden in dem Fall überprüfen. – In Wiesbaden gibt das Statis‐
 tische Bundesamt die Exportzahlen für den Monat August bekannt. – Der Inter‐
 nationale Währungsfonds (IWF) veröffentlicht vor seiner Herbsttagung eine
 Analyse zu den Folgen des Corona-Lockdowns für die Weltwirtschaft. Die
 aktualisierte Wirtschaftsprognose publiziert die Organisation am 13. Oktober. –
 Im thailändischen Bangkok wird der Internationale Frauengipfel Global Summit
 of Women ausgerichtet. Frauen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik
 tauschen sich über ökonomische Fragen und spezifische Probleme von Frauen
 in der Wirtschaft aus. – In Brüssel setzt das Europaparlament seine

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 Beratungen fort. Außerdem gibt es zwischen Vertretern des Parlaments und
 Vertretern der Regierungen der Mitgliedsstaaten eine weitere Verhandlungs‐
 runde zum langfristigen EU-Haushalt und dem Corona-Konjunkturprogramm. –
 In Oslo wird der diesjährige Friedensnobelpreisträger bekanntgegeben. – In
 Salt Lake City stehen sich im TV-Duell (Ortszeit, 3:00 Uhr Donnerstag
 MESZ) der beiden Anwärter um die US-Vizepräsidentschaft der amtierende
 Vizepräsident Mike Pence (Republikaner) und Kamala Harris
 (Demokraten) gegenüber. Die Präsidentenwahl ist am 3. November.

 Der Nachschlag

 Mit Brückentagen auch 2021 den Urlaub verlängern
 In diesem Jahr sind zwar vermutlich noch nicht alle Urlaubstage verbraucht.
 Jedoch wird in manchen Abteilungen bereits der Urlaubskalender für 2021
 herausgeholt. Beim Blick hinein zeigt sich, dass einige Feiertage auf das
 Wochenende fallen, darunter die Weihnachtsfeiertage, der Tag der Arbeit am
 1. Mai und der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober. Wie Sie dennoch
 mithilfe von Brückentagen Ihre arbeitsfreie Zeit verlängern können, lesen Sie
 hier:

 [spiegel.de]

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