BANKENBRIEF BANKENBRIEF - AUSGABE 2020 88 - DAS THEMA BAFIN: BANKENBRANCHE IST RELATIV WIDERSTANDSFÄHIG IN CORONA-KRISE - BUNDESVERBAND ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020 - 88

  Das Thema

  BaFin: Bankenbranche ist relativ widerstandsfähig in
  Corona-Krise
  Trotz der massiven wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sieht die
  Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) derzeit keine
  Anzeichen für eine neue Finanzkrise. "Immer wieder wird die Frage laut, ob
  nun eine Systemkrise drohe. Aus heutiger Sicht nicht", versicherte BaFin-
  Präsident Felix Hufeld heute. Der deutsche Bankensektor sei in der Corona-
  Krise relativ widerstandsfähig. "Wir haben mehr Stabilität im Bankensystem,
  denn wir haben mehr und besseres Kapital." Der Bankensektor habe das
  Zeug, die Krise zu überstehen – "wenn auch mit einigen Blessuren". Gleich‐
  zeitig verschärfe die Krise auch die Probleme, welche die Banken bereits
  vorher hatten, fügte Hufeld hinzu. "Die erforderliche Überprüfung von
  Geschäftsmodellen geht nicht weg durch Corona." Die milliardenschweren
  Hilfspakete für die Realwirtschaft würden nicht vollständig verhindern können,
  dass in den kommenden Wochen, Monaten und vielleicht Jahren Kreditnehmer
  ausfielen. Bei der Vorsorge für mögliche Kreditausfälle sei "das Ende der
  Fahnenstange" noch nicht erreicht. Daher habe die BaFin die Geldhäuser
  wiederholt aufgefordert, ihre Kapitalbasis derzeit nicht durch Dividendenzah‐
  lungen oder Gewinnausschüttungen zu schwächen. "Diese Botschaft ist
  offenbar weitgehend angekommen", summierte der BaFin-Chef. Derzeit profi‐
  tiere die Kreditwirtschaft davon, dass Aufseher – sowohl auf nationaler als
  auch auf europäischer Ebene – vorübergehend bestimmte Vorgaben
  gelockert haben. "Nach der Krise werden wir zur aufsichtlichen Normalität
  zurückkehren – in angemessener Zeit und Schritt für Schritt", kündigte Hufeld
  an.

  [de.reuters.com]
  [bloomberg.com]
  [boersen-zeitung.de]
  [wallstreet-online.de]
  [handelsblatt.com] (bezahlpflichtig)

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 Meldungen

 Rückstellungen belasten Ergebnis der Aareal Bank
 Die Aareal Bank hat im ersten Quartal 2020 infolge hoher Rückstellungen für
 die Corona-Krise einen deutlichen Gewinneinbruch verbucht. Wie der Immobi‐
 lienfinanzierer heute in Wiesbaden mitteilte, sank das Betriebsergebnis im
 Vergleich zum Vorjahr um 82 Prozent auf 11 Millionen Euro. Die Risikovorsorge
 wurde auf 58 Millionen Euro aufgestockt. Im Vorjahr hatte sie 5 Millionen Euro
 betragen. Für das Gesamtjahr rechnet die Aareal Bank mit einem deutlich
 positiven Betriebsergebnis. Die Prognose sei aufgrund der Corona-
 Pandemie allerdings mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Vorstandschef
 Hermann Merkens betonte, das Institut verfüge über eine sehr starke Kapital‐
 basis und über einen erheblichen Spielraum, um in den kommenden
 Quartalen mögliche negative Entwicklungen abzufedern.

 [de.reuters.com]

 KfW: Viruskrise drückt Wirtschaftsleistung um bis zu
 ein Viertel
 Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte nach Einschätzung der Förderbank
 KfW infolge der Corona-Pandemie für mehrere Wochen um etwa 20 bis 25
 Prozent unter dem Vorkrisenniveau gelegen haben. Wie aus dem heute veröf‐
 fentlichten KfW-Konjunkturkompass hervorgeht, sollte die Wirtschaftsaktivität
 im April ihren Tiefpunkt erreicht haben, falls eine zweite Infektionswelle
 vermieden werden kann. Für das gesamte Jahr 2020 erwartet KfW Research
 einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 6 Prozent. "Die Corona-
 Krise hat Deutschland wie ein Blitz getroffen", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi
 Köhler-Geib. Bereits in der zweiten Jahreshälfte dürfte eine Erholung
 einsetzen. Das Vorkrisenniveau werde voraussichtlich erst im Herbst 2021
 erreicht. Die Kosten der Krise im Sinne der verlorenen Wirtschaftsleistung
 bezifferte Köhler-Geib auf 300 Milliarden Euro.

 [uk.reuters.com]

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 IW: EZB-Anleiheprogramm hat deutsche Sparer nicht
 gebremst
 Das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich laut
 einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) nicht negativ auf das
 Sparverhalten ausgewirkt. Vor dem Hintergrund des jüngsten Urteils des
 Bundesverfassungsgerichts zu den Anleihekäufen erklärte das IW heute, eine
 Studie zeige, "dass die Maßnahme den deutschen Sparer nicht an der Vermö‐
 gensbildung gehindert hat – im Gegenteil". Zugleich habe die Untersuchung
 ergeben, dass sich die Vermögensbildung in Deutschland zur Zeit des Anlei‐
 hekaufprogramms PSPP besser entwickelt habe als in anderen Ländergruppen
 des Euroraums. Das liege vor allem an der geringen Arbeitslosigkeit in der
 Bundesrepublik: Die meisten Sparer bauten ihr Vermögen nicht über Zinsen
 auf, sondern über ihr Arbeitseinkommen. "Für die Vermögensbildung ist daher
 eine gesunde Konjunktur wichtiger als ein hoher Zins", folgerte IW-Ökonom
 Markus Demary.

 [finanztreff.de]

 BaFin prüft Wirecard-Aussagen
 Die Finanzaufsicht BaFin nimmt die Aussagen des Zahlungsdienstleisters
 Wirecard vor Veröffentlichung eines Sonderprüfungsberichts genauer unter
 die Lupe. Die BaFin analysiere mit Hochdruck den KPMG-Bericht und ob es im
 Vorfeld irreführende Angaben der Wirecard AG gegeben habe, sagte die
 Chefin der BaFin-Wertpapieraufsicht, Elisabeth Roegele, heute. "Sobald wir
 Anhaltspunkte dafür finden, werden wir unverzüglich Strafanzeige bei der
 Staatsanwaltschaft stellen." Bei Wirecard waren nach dem Abschluss einer
 Sonderprüfung zu Bilanzfälschungsvorwürfen zentrale Fragen unbeantwortet
 geblieben.

 [faz.net]

 Norwegen zapft Staatsfonds an
 Norwegen wird aufgrund der Corona-Pandemie eine Rekordsumme aus
 seinem Staatsfonds entnehmen. Rund 419,6 Milliarden Kronen (38 Milliarden
 Euro) sollen in diesem Jahr abfließen, wie das Finanzministerium heute in Oslo
 mitteilte. Dies entspricht 4,2 Prozent des zu Jahresbeginn ermittelten Wertes
 des weltgrößten Staatsfonds. "Um den wirtschaftlichen Folgen des Virusaus‐

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 bruchs entgegenzuwirken, hat die Regierung in mehreren Runden weitrei‐
 chende Maßnahmen eingeführt", erläuterte das Ministerium. So sollten
 zusätzliche Arbeitslosenunterstützung, Hilfen für Unternehmen und Investiti‐
 onsanreize für die Ölindustrie finanziert werden.

 [fuw.ch]

 Frankreichs Wirtschaft löst sich aus Schockstarre
 Trotz anhaltender Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie
 kommt Frankreichs Konjunktur der französischen Zentralbank zufolge
 allmählich wieder in Fahrt. Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft
 im Euroraum arbeitete im April um 27 Prozent unter dem normalen Niveau,
 nach einem Minus von 32 Prozent in der zweiten März-Hälfte, wie die Banque
 de France heute mitteilte. Demnach lagen die Geschäftsaktivitäten in der
 Industrie 37 Prozent unter dem üblichen Level, nach 48 Prozent im März. Auch
 die Dienstleister hätten wieder etwas Fahrt aufgenommen. Die EU-
 Kommission sagt der französischen Wirtschaft für 2020 ein Schrumpfen von
 8,2 Prozent voraus.

 [uk.reuters.com]

 Wirtschaftsverbände dringen auf Finanzhilfen der EU
 Die führendenWirtschaftsverbände Deutschlands, Frankreichs und Italiens
 haben die Europäische Union (EU) gemeinsam um zusätzliche umfassende
 finanzielle Hilfen ersucht. Die Corona-Krise sei ein "gewaltiger, unerwarteter
 und tragischer Schlag für das öffentliche Leben, die Gesundheit, das soziale
 Wohlergehen und die Konjunktur". Deshalb müsse die Reaktion der EU "das
 bisher bekannte Maß sprengen", heißt es in einer heute veröffentlichten
 gemeinsamen Erklärung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI),
 des italienischen Spitzenverbands Confindustria und des französischen
 Verbands Medef.

 [euractiv.de]
 [ft.com] (bezahlpflichtig)

 Die Köpfe

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 ESM-Chef Regling: Euro-Staaten sollten Krisenhilfen
 nutzen
 Trotz der gewaltigen Ausgaben in der Corona-Krise sieht der Chef des Euro-
 Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, keine Anzeichen für eine
 neue Schuldenkrise. Allen 19 Euro-Staaten habe die EU-Kommission
 vergangene Woche die Tragfähigkeit ihrer Staatsschulden bescheinigt, sagte
 Regling heute. "Das ist die derzeitige Lage. Sonst dürften wir einem Land gar
 kein Geld leihen." Bedenken wegen der hohen Verschuldung in Italien wies
 Regling zurück. Er ermunterte zudem die 19 Euro-Staaten, die neuen ESM-
 Krisenhilfen in Anspruch zu nehmen. Die ESM-Kredite seien "verlässlich und
 billig".

 [welt.de]

 US-Notenbanker Bostic und Evans lehnen
 Negativzinsen ab
 Zwei Mitglieder der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) haben sich gegen
 die wachsende Markterwartung von negativen Leitzinsen in den USA ausge‐
 sprochen: "Ich bin kein großer Fan von Zinsen im negativen Bereich", sagte
 der Präsident der regionalen Notenbank von Atlanta, Raphael Bostic, gestern
 Abend in Atlanta. Der Präsident der regionalen Notenbank von Chicago,
 Charles Evans, betonte unterdessen, Negativzinsen seien ein Instrument, das
 in den USA nicht genutzt werden sollte. Zuvor hatte sich bereits Fed-Präsident
 Jerome Powell gegen mögliche negative Leitzinsen ausgesprochen.

 [finanzen.net]

 Japans Notenbankchef Kuroda will notfalls alle Register
 ziehen
 Japans Wirtschaft befindet sich nach den Worten des Gouverneurs der japani‐
 schen Zentralbank, Haruhiko Kuroda, in einer zunehmend schwierigen Lage.
 Notfalls werde die Notenbank im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der
 Corona-Pandemie alle Register ziehen, kündigte der Notenbankchef heute bei
 einer Anhörung im Parlament an. Dabei arbeite die Notenbank eng mit der
 Regierung zusammen. Die Wirtschaftsaussichten seien hochgradig unsicher
 und hingen davon ab, wann die Pandemie eingedämmt werden könne.

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 [de.reuters.com]

 Der Tweet des Tages

 Im 2. Teil der "Im #HomeOffice mit..."-Gespräche trifft unsere Kollegin
 @juliane_weiss @Kfw-Kommunikationschef @MichaelHelbig – der
 ausnahmsweise nicht von zuhause mit ihr spricht, sondern aus dem leeren
 Großraumbüro. Die bereits veröffentlichten Videos: bankenverband.de/
 themen/corona/

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Später Anruf vom Chef – So setzen Sie wirksam
 Grenzen
 Ihr Chef ruft Sie regelmäßig nach Feierabend an, um Arbeitsaufträge zu
 erteilen oder Ihr Verwandter meldet sich nur dann, wenn er Geld braucht?
 Wenn in einer Beziehung die Balance zwischen Geben und Nehmen nicht
 mehr stimmt und Sie Ihrer Energie beraubt, verletzt oder überlastet werden,
 sollten Sie klare Grenzen setzen, um sich zu schützen. Coach und Autor Attila
 Albert nennt acht Regeln, wie dies gelingen kann. Zunächst einmal sei nichts
 Schlechtes oder Verwerfliches dabei, Nein zu sagen, betont Albert. Außerdem
 sei Mitleid keine Basis für eine Beziehung. Wie Sie Ihren Freunden, Vorge‐
 setzten und Partnern darüber hinaus wirksam Grenzen aufzeigen können,
 lesen Sie hier:

 [businessinsider.de]

 Was morgen wichtig wird

 In Frankfurt legt die Commerzbank ihre Geschäftsergebnisse für das erste
 Quartal 2020 offen und veranstaltet online ihre Hauptversammlung. – In

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 München zieht die Deutsche Pfandbriefbank Bilanz zum Jahresauftaktquartal.
 – In Amsterdam veröffentlichen die niederländische Bank ABN Amro und die
 Mehrländerbörse Euronext ihre Geschäftszahlen für das erste Quartal. – In
 Frankfurt veranstaltet die "Börsen-Zeitung" ihren Retail-Bankentag zum Privat‐
 kundengeschäft. An der Digitalkonferenz wollen unter anderem Bernd Geilen,
 Vorstandsmitglied der ING Deutschland, und Joachim Schmalzl, geschäftsfüh‐
 rendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes
 (DSGV), teilnehmen.

 Der Nachschlag

 Auch im Homeoffice Liebe und Partnerschaft bewahren
 Der Computer fährt im Homeoffice herunter und schon sind die Lebenspart‐
 nerin beziehungsweise der -partner sowie gegebenenfalls die Kinder um
 einen herum. Doch leider ist der Stresspegel des Arbeitstages noch nicht
 heruntergefahren. Da heißt es Ruhe bewahren, bevor ein unbedachtes Wort
 die Feierabendstimmung trübt. Damit sich die hohe Anspannung nicht auf das
 Privatleben niederschlägt, empfiehlt der Münchner Diplom-Psychologe Prof.
 Dr. Ludwig Schindler, mit dem Partner oder der Partnerin und den Kindern zu
 reden: "Wenn Sie viel zu tun haben und sich schon ziemlich angezählt fühlen,
 sollten Sie zuhause transparent machen, was Sie gerade strapaziert."
 Meistens reiche schon ein Satz, um über die eigenen Befindlichkeiten aufzu‐
 klären. Weitere Tipps des Beziehungsexperten lesen Sie hier:

 [impulse.de]

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